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Vattenfall my Highlights Ausgabe 3/2022

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Innenansichten<br />

Tessa Haverland lebt in<br />

Berlin und ist mit kreativen<br />

Ideen für <strong>Vattenfall</strong> im<br />

Einsatz. Ihre Mission: mehr<br />

positive Energie.<br />

Grüner Strom ist<br />

richtig guter Stoff<br />

Ich gestehe: Ich interessiere mich für Strom.<br />

Was noch vor ein paar Jahren auf einer Party<br />

eher als seltsam abgestempelt worden wäre,<br />

ist heute zum Smalltalk-Hit geworden. Strom<br />

ist ein Thema.<br />

A<br />

ufgewachsen bin ich mit dem Gedanken: Strom<br />

kommt aus der Steckdose. Er ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Hauptsache, er ist immer da. Alles<br />

Weitere war für mich uninteressant. Später habe ich dann<br />

auch das passende Wort dafür gelernt: Low-Involvement-<br />

Produkt. Übersetzt: ein Produkt von geringem Interesse, eine<br />

Alltagsleistung ohne emotionale Bindung. Strom führte ein<br />

Schattendasein, nicht nur in meinem Leben.<br />

Doch das ist Vergangenheit. Am Thema erneuerbare Energie<br />

führt inzwischen kein Weg mehr vorbei. Grüner Strom ist<br />

ein Alleskönner. Durch ihn wird nachhaltigeres Autofahren<br />

möglich und vielleicht sogar bald nachhaltigeres Fliegen.<br />

Strom löst Alltagsprobleme: Handyakku leer? Strom hilft.<br />

Kaffee am Morgen gewünscht? Danke, Strom. Und mit grünem<br />

Strom aus Wind und Sonne ist das auch noch nachhaltig.<br />

Aber es geht noch einen Schritt weiter: Grüner Strom hilft<br />

dabei, viele Alltagsgegenstände nachhaltiger zu produzieren.<br />

Durch ihn können wir klimafreundlich Stahl herstellen. Und<br />

ich glaube, das kann einen echten Unterschied machen.<br />

Neulich fragte mich ein Freund, was „die Frau mit der Zahnspange<br />

eigentlich mit <strong>Vattenfall</strong> zu tun hat“. Ich erzählte ihm<br />

von den fossilfreien Grillz aus nachhaltigem Stahl durch<br />

grünen Strom. Das hätte ihn früher nicht interessiert. Doch<br />

jetzt ist Strom ein richtig guter Stoff – inzwischen sogar<br />

für Partygespräche.<br />

Und natürlich bestimmt das Thema Energie sparen aktuell<br />

viele Unterhaltungen und auch meine Gedanken. Dazu im<br />

nächsten Heft an dieser Stelle mehr …<br />

das Besteck, mit dem Sie die Marmelade darauf<br />

verstreichen, die Kaffeemaschine, der Kühlschrank<br />

und auch das Haus, in dem Sie wohnen: All diese<br />

Dinge enthalten Stahl. Wenn Sie das Haus verlassen,<br />

geht es erst richtig los. Sie sind vielleicht überrascht,<br />

worin der vielfältige Stoff überall steckt.<br />

Widerstandsfähiger Alleskönner<br />

Aber was genau ist Stahl eigentlich? Die technische<br />

Antwort lautet: ein vielfältig einsetzbarer Werkstoff,<br />

der zum größten Teil aus Eisen besteht und zusätzlich<br />

einen geringen Gehalt – maximal 2 Prozent – an<br />

Kohlenstoff hat. In dieser Form lässt Stahl sich schmieden,<br />

walzen, biegen oder ziehen und in beinahe jede<br />

beliebige Form bringen – ob Erntemaschinen in der<br />

Landwirtschaft, Stahlgerüste im Bauwesen oder Sendemasten<br />

in der Telekommunikation. Wegen seiner<br />

vielfältigen Eigenschaften und der hohen Haltbarkeit<br />

kommt Stahl in nahezu allen Industriezweigen zum<br />

Einsatz – vom Produktionsprozess bis hin zum finalen<br />

Produkt. Und so wird es wohl zunächst auch bleiben.<br />

Herausforderung Stahl<br />

Die Fertigung von Stahl ist enorm energieaufwendig<br />

und damit eine große Herausforderung für eine fossilfreie<br />

Zukunft. Herkömmliche Stahlerzeugung arbeitet<br />

mit hohen Temperaturen um die 2.000 Grad Celsius.<br />

Damit wird Eisen im sogenannten Hochofen gekocht<br />

und gleichzeitig mit Kohlenstoff angereichert. Um<br />

diese Temperaturen zu erzielen, wird für gewöhnlich<br />

Koks verwendet, ein aus Steinkohle gewonnener<br />

Brennstoff. Der wird bei seiner Verbrennung nicht nur<br />

extrem heiß, sondern stößt auch große Mengen an<br />

CO2 aus. Vor allem deshalb ist die Stahlproduktion<br />

heute für bis zu 7 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich. Allein in Deutschland<br />

stößt die Stahlindustrie jährlich etwa 40 Millionen<br />

Tonnen CO2 aus – das ist rund ein Viertel des Ausstoßes<br />

durch den gesamten Industriesektor.<br />

Die Zukunft heißt HYBRIT<br />

Um dies zu ändern, arbeitet <strong>Vattenfall</strong> seit 2016<br />

zusammen mit Partnerunternehmen an einer innovativen<br />

Lösung. Und das Ergebnis nennt sich HYBRIT.<br />

Der Name steht für Hydrogen Breakthrough Ironmaking<br />

Vielfältig einsetzbar:<br />

fossilfreier Stahl<br />

Technology. Dahinter steckt eine richtungsweisende<br />

Technologie, mit der Stahl nicht mehr mit Koks und<br />

Kohlenstoff, sondern mit nachhaltigem Wasserstoff<br />

hergestellt wird.<br />

Nachhaltigen Strom effizient einsetzen<br />

Getreu der Technologie Power-to-X wird dabei nachhaltiger<br />

Strom von <strong>Vattenfall</strong> genutzt, um weitere<br />

Produkte fossilfrei zu machen. Power-to-X? Damit sind<br />

verschiedene Technologien zur Nutzung von Stromüberschuss<br />

gemeint. Unser Ziel ist es, die Industrie auf<br />

dem Weg der Dekarbonisierung zu begleiten und zu<br />

unterstützen, das heißt bei der Umstellung auf kohlenstoffarme<br />

oder -freie Energiequellen. Solarenergie,<br />

Windenergie und Wasserkraft treiben die Stahlerzeugung<br />

der Zukunft an.<br />

Fossilfrei durch den Alltag<br />

Auf diese Weise wollen wir fossilfreien Stahl mit fossilfreiem<br />

Strom und Wasserstoff erzeugen. Das wird<br />

entscheidend dazu beitragen, CO2-Emissionen<br />

Wie entsteht<br />

grüner Wasserstoff?<br />

Um Wasserstoff als Energieträger zu nutzen,<br />

muss er zunächst aus Verbindungen wie<br />

Wasser oder Erdgas abgespalten werden. Konventionell<br />

geschieht das durch die sogenannte<br />

Dampfreformierung, bei der meist Erdgas als<br />

Rohstoff verwendet wird und große Mengen an<br />

CO2 entstehen. Für fossilfreien Stahl verwenden<br />

wir mit HYBRIT ein anderes Verfahren: die<br />

sogenannte Elektrolyse. Dabei wird elektrische<br />

Energie in chemische Energie umgewandelt,<br />

indem elektrischer Strom in Wasser geleitet wird.<br />

Dieses spaltet sich dadurch in seine Bestandteile<br />

Wasserstoff und Sauerstoff auf. Bei <strong>Vattenfall</strong><br />

verwenden wir dafür Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen. Das heißt, der so gewonnene Wasserstoff<br />

ist nachhaltig.<br />

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