Raus, raus, raus Alle Fotos: © Benjamin Stapf 30
Raus, raus, raus WO DIE SIEG IN DEN RHEIN FLIESST Von Benjamin Stapf Die Sommerferien sind vorbei und der Alltag versucht mit ganzer Kraft, unsere aufgeladenen Batterien schneller auszusaugen als uns lieb ist. Joshua, unser Sohn Nummer 2, ist nun auch Schulkind und wir merken wieder sehr deutlich, wie die Zeit vergeht. ir – das sind unsere Kids Janosch (8), Joshi (6) und Hannah (fast 4 – das ist ganz wichtig). Auf der Suche nach Ausflugszielen kommen mir so manche Orte aus meiner Kindheit in den Sinn und ich möchte ausprobieren, ob sich die Faszination und das abenteuerliche Gefühl, das ich damals bei den Ausflügen mit meinen Eltern verspürt habe, auch auf unsere Kids übertragen lässt. Die Kinder helfen mir dabei, die Welt weniger mit meinen oft sachlichen Erwachsenenaugen und mehr mit verspielten Kinderaugen zu sehen. Die Siegmündung Wir hatten eine nervige Woche und es ist immer noch viel zu tun, aber wir beschließen spontan, für ein paar Stunden einen Ausflug zu machen. Ich habe da eine Idee. Unser Ausflugsziel befindet sich fast noch in Köln, würden die einen sagen. Korrekt ist aber, dass an der Siegmündung die Stadtgrenzen von Niederkassel, Troisdorf und Bonn aneinanderstoßen. Ich kann mich noch daran erinnern, als wie wunderbar ich es als Kind empfand zu sehen, wie ein Fluss in den nächsten fließt und dann irgendwann ins Meer. Ob das heute noch genauso sein wird und ob Janosch, Joshi und Hannah das auch so sehen, lässt mich gespannt werden. Wir parken auf dem Wanderparkplatz „Bergstraße“ und die Kinder springen sofort aus dem Auto. „Trauerweiden! Mega zum Verstecken!“ brüllt Janosch und verschwindet samt Geschwistern hinter einem grünen Vorhang aus Blättern. Meinen „Passt bitte auf, wenn ihr die Autotür aufmacht“-Spruch hätte ich mir auch sparen können. Es ist ein wirklich toller Parkplatz. Direkt angrenzend befinden wir uns in einer parkähnlichen Landschaft. Die offene Rasenfläche lädt zum Toben ein, die Trauerweiden sind prima Schattenspender und Verstecke, es gibt Sitzmöglichkeiten und Mülleimer. Ob wir überhaupt weitergehen müssen? Da saust auch schon Joshi an und fragt, wo es denn zum Wasser geht. Wir machen uns auf den Weg, mit dem Versprechen, auf dem Rückweg noch einmal an den Bäumen Verstecken zu spielen. Wir gehen Richtung Süden und halten uns nach der Unterführung direkt rechts. Wir folgen dem Wanderweg, der parallel zur L 269 angelegt ist, für etwa 800 Meter. Links von uns liegt der „Oberste Fahr“, ein Seitenarm der Sieg. Das Mündungsgebiet der 31