Kunstbulletin Oktober 2022
Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.
Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.
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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–
*Aargauer Kunsthaus<br />
27. 8. <strong>2022</strong> – 15. 1. 2023<br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
Eine Frau ist eine Frau<br />
ist eine Frau …<br />
Eine Geschichte<br />
der Künstlerinnen<br />
Suzanne Baumann, Blaubart, 1991<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Suzanne Baumann
FOKUS<br />
26 Nora Turato — Volle Worte, leere Worte, geflüstert und geschrien. Giulia Bernardi<br />
36 Monica Bonvicini — Die Katastrophe nimmt Gestalt an. Raimar Stange<br />
44 Kunsthochschulen — Anders Werken in der F+F Schule für Kunst und … J. Emil Sennewald<br />
50 Klodin Erb — Mit Maske und Leggins durchs All. Damian Christinger<br />
60 Dance First Think Later — Entre exposition et festival. Nadia El Beblawi<br />
64 Marie Matusz — Labirinti di filastroccate. Elisa Rusca<br />
HINWEISE<br />
66 Animation — Flut — Malte Stein<br />
66 Arbon — Ana Strika<br />
67 Basel — Wolfgang Schneider<br />
68 Basel — Gabriella Giandelli<br />
69 Basel/Riehen — Georg Freuler<br />
70 Basel — Maja Rieder<br />
70 Bern — Rahima Gambo<br />
71 Göschenen — Chalet5<br />
72 Liestal — Sonja Feldmeier<br />
73 Luzern — Vaclav Pozareks Buchhandlung<br />
74 Neuenburg — 23 artistes de la Galerie<br />
75 Olten — Philipp Schaerer<br />
76 Schaffhausen — Gabriela Löffel, Luc Mattenberger, Luca Harlacher<br />
77 Sitten — Maria Ceppi<br />
78 Solothurn — Barbara Wiggli und Matthias Huber<br />
79 Spiez — Otto Tschumi<br />
80 Stans — Liselotte Moser<br />
81 Tübingen — Christian Jankowski<br />
BESPRECHUNGEN<br />
82 Basel — Andrea Muheim — Gemaltes Tagebuch<br />
84 La Chaux-de-Fonds — Stéphane Zaech — Die Delikatesse des Sichtbaren<br />
86 Lugano — Marcel Broodthaers — Echo der Institutionskritik<br />
89 Meggen — Lorenz Olivier Schmid — Auf Spurensuche<br />
90 Metz — Eva Aeppli — Nachwirkende Kunstgestalt<br />
92 Pristina — Manifesta 14 — Die Kunst des Aussersaisonalen<br />
94 St. Gallen — On On Kawara — Läuft die Zeit, wir laufen mit<br />
96 St. Gallen — Erinnerung — Kollektiv und individuell<br />
NOTIERT<br />
98 IN EIGENER SACHE / KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />
104 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
114 AGENDA<br />
159 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />
160 RÄTSEL<br />
1
Albrecht Dürer, Die Apokalyptischen Reiter, (Ausschnitt), 1511, Kunstmuseum St. Gallen<br />
8.10.<strong>2022</strong> – 12.2.2023
Editorial — Das leere Versprechen der Werbung<br />
«A limited supply of nothing» – was bedeutet das? Wertschöpfung<br />
durch Verknappung ist ein ökonomisches Prinzip. Doch Verknappung<br />
von was? Von nichts? Nichts ist im alltäglichen Sprachgebrauch<br />
meist auf einen bestimmten Kontext bezogen: … nichts<br />
gekauft, nichts gesehen, nichts gehört. Oft geht es um eine Erwartung<br />
und deren Negation. Im Werk von Nora Turato auf unserem<br />
Cover wird die Erwartung zusätzlich gesteigert durch die formale<br />
Präsentation der Aussage: Ein massiver LED-Leuchtkasten aus<br />
Metall und Glas dient als Medium, und die Textzeile auf den pinken<br />
Ellipsen wirkt, als ob sie grad aus einer Sprechblase rutschen würde.<br />
Nora Turato ist eine Meisterin darin, Erwartungen zu schüren<br />
und ihr Publikum dann im Nichts hängen zu lassen – mal installativ,<br />
mal rein typografisch, mal mit ihrem Körper, ihrer Stimme.<br />
Auch wir wollen mit unserer Titelseite jeweils Erwartungen wecken.<br />
Doch ist es gerechtfertigt, nur ein Detail des Werks zu zeigen?<br />
Und sind diese Leuchtkästen überhaupt repräsentativ für Nora Turato,<br />
oder wären es eher ihre Wandmalereien? Und wie immer kämen<br />
auch alternative Bilder aus anderen Beiträgen für die Titelseite<br />
infrage. Die Vorschläge der Grafikerin liegen auf dem Tisch, beim<br />
Abwägen pendeln wir hin und her, und dann wird entschieden.<br />
Jeder Ausgabe gehen endlos viele Entscheidungen wie diese voraus,<br />
und jede könnte auch anders getroffen werden. Entscheiden<br />
heisst Gestalten, und Gestalten macht Freude. Dafür bin ich als<br />
Chefredakteurin dankbar, doch der Moment ist gekommen, meiner<br />
jungen, hochprofessionellen Co-Redakteurin Deborah Keller das<br />
Steuer in die Hand zu legen (→ S. 98), dem motivierten Team zu danken<br />
– und ebenso allen, die das <strong>Kunstbulletin</strong> mit ihrem Interesse,<br />
Wohlwollen und Engagement fördern. Claudia Jolles<br />
TITELBILD · Nora Turato · a limited supply of nothing, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff,<br />
200 x 300 x 6,6 cm, Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />
3
Paul<br />
Klee<br />
Die Sammlung Sylvie<br />
und Jorge Helft<br />
13.03.<strong>2022</strong><br />
– 31.07.<strong>2022</strong><br />
Palazzo Reali<br />
Via Canova 10<br />
Lugano<br />
www.masilugano.ch<br />
Paul Klee<br />
Geister des Theaters (Detail)<br />
1939<br />
Aquarell auf Papier auf Karton<br />
Privatsammlung<br />
© Nicolas Borel<br />
Hauptpartner<br />
Wissenschaftlicher Partner<br />
Mit Unterstützung von<br />
Gründer<br />
Institutioneller Partner
Der König der Tiere – ein Werk des<br />
ungekrönten Königs der Schweizer Maler<br />
„Samson, der letzte Berberlöwe“, Öl auf Leinwand, 1976<br />
E. Pfeifer (1913-1978)<br />
Für mehr Information:<br />
www.arspinxit.swiss / www.emilpfeifer.swiss
Museum Langmatt<br />
Stiftung Langmatt<br />
Sidney und Jenny Brown<br />
Römerstrasse 30<br />
CH-5401 Baden<br />
www.langmatt.ch<br />
Mark<br />
Wallinger<br />
18.9.—<br />
11.12.<strong>2022</strong><br />
Mark Wallinger, Proteus Painting 8, , 2021<br />
Plastilin auf Holzfaserplatte,<br />
84 × 59,5 cm (Ausschnitt)<br />
© Pro Litteris, Foto: Damian Griffiths
Monica Ursina Jäger<br />
LIQUID TERRITORIES<br />
Philipp Schaerer<br />
DISSECTED NATURE<br />
4. September bis 6. November <strong>2022</strong><br />
Kunstmuseum Olten<br />
www.kunstmuseumolten.ch<br />
Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />
Monica Ursina Jäger, Liquid Territory (long run) II, <strong>2022</strong>, Pigmentdruck auf Hahnemühlepapier, Collage
grindelwald.swiss/lightart
TERRITORIES<br />
OF<br />
14.09.<strong>2022</strong>–<br />
08.01.2023<br />
Revital Cohen & Tuur Van Balen, Trapped in the Dream of the Other, 2017<br />
Otto Piene, Black Stacks Helium Sculpture, 1976<br />
Über die Wiederkehr<br />
des Verdrängten<br />
WASTE<br />
Hira Nabi, All That Perishes at the<br />
Edge of Land, 2019
Gurlitt.<br />
16.9.22<br />
–15.1.23<br />
Eine<br />
Bilanz<br />
Print Art Now<br />
Collecting at Edition VFO<br />
Print Art Now<br />
Print Art Now<br />
Musée Jenisch Vevey<br />
Print<br />
Art Now<br />
Cabinet cantonal des estampes<br />
Print Art Now<br />
15.09.22 – 15.01.23
PIETRO SARTO<br />
METAMORFOSI INFINITE<br />
24 settembre <strong>2022</strong> — 29 gennaio 2023<br />
CH–6500 Bellinzona – www.villacedri.ch<br />
FONDAZIONE<br />
ING. P. LUCCHINI<br />
Jungkunst<br />
Das lange Wochenende mit<br />
Kunst und Musik<br />
Halle 53 in Winterthur<br />
27. – 30.10.<br />
<strong>2022</strong><br />
www.jungkunst.ch
Vera Lutter<br />
October 7 - November 26<br />
xippas | GENEVA<br />
© Vera Lutter<br />
www.xippas.com
FRANCIS<br />
UPRITCHARD<br />
A Loose Hold<br />
Francis Upritchard, Cat Queen, 2020, Stahl-, Alufolien- und Acrylpolsterarmatur,<br />
Farbe, Modelliermasse, Stoff, Leder, Kristalle, Gold und Kuhknochen, 110 x 40 x 30 cm,<br />
Courtesy the artist and Kate MacGarry; Foto: Angus Mill<br />
18.9.–20.11.<strong>2022</strong><br />
SOLO / MUTE / PAN<br />
LAURENT GÜDEL – OLGA KOKCHAROVA & GUESTS<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch<br />
Laurent Güdel, State Music, 2021; Courtesy the artist; Foto /<br />
photo: Michal Florence Schorro
Grace<br />
Schwindt<br />
Defiant<br />
Bodies<br />
17.9.22 – 5.2.23<br />
Julia Scher<br />
Maximum Security Society<br />
08.10.<strong>2022</strong>–15.01.2023<br />
Kunsthalle<br />
Zürich<br />
kunsthalle<br />
zurich.ch
WWW.ARTUR-SO.CH<br />
FREITAGSGALERIE IMHOF<br />
GALERIE ARTESOL<br />
GALERIE CHRISTOPH ABBÜHL<br />
GALERIE LÖIEGRUEBE<br />
GALERIE S O<br />
HAUS DER KUNST ST. JOSEF<br />
KUNSTFORUM SOLOTHURN<br />
KUNSTMUSEUM SOLOTHURN<br />
KUNSTRAUM MEDICI<br />
S11<br />
SOLOTHURNER<br />
KUNST-HOPPING<br />
28 10 <strong>2022</strong><br />
29 10 <strong>2022</strong><br />
14–21 UHR<br />
Mit freundlicher Unterstützung
THE OTHER KABUL 3.9. – 4.12.<strong>2022</strong><br />
Baqer Ahmadi, Arshi Irshad Ahmadzai, Latifa Zafar Attaii, Iftikhar Dadi und Elizabeth<br />
Dadi, Parastou Forouhar, Jeanno Gaussi, Monica Ursina Jäger, Kubra Khademi,<br />
Yerbossyn Meldibekov, Almagul Menlibayeva, Ursula Palla, Pieter Paul Pothoven,<br />
Neda Razavipour, Chantal Romani, Necla Rüzgar, Shahida Shaygan, Mohsin Taasha
09.07. 30.10. <strong>2022</strong><br />
DAVID HOCKNEY<br />
MOVING FOCUS<br />
David Hockney, In the Studio, December 2017, Fotografische Zeichnung gedruckt auf 7 Papierbögen, montiert auf Dibond, 278 × 760 cm (Detail),<br />
Tate: Schenkung des Künstlers 2018, © David Hockney, assistiert von Jonathan Wilkinson
DA Z <strong>2022</strong><br />
DIGITAL ART ZURICH<br />
OCTOBER 20-30<br />
EXHIBITIONS<br />
INSTALLATIONS<br />
VIRTUAL REALITY EXPERIENCES<br />
PERFORMANCES<br />
CONCERTS<br />
WORKSHOPS<br />
TALKS<br />
AND MORE<br />
CHECK OUT: DA-Z.NET
ZF Kunststiftung<br />
im Zeppelin Museum<br />
Weitere Informationen:<br />
www.zf-kunststiftung.com
Hinter Mauern – Fotografie in<br />
psychiatrischen Einrichtungen von 1880 bis 1935<br />
2. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> bis 16. April 2023<br />
Kunstmuseum Thurgau<br />
Ittinger Museum<br />
Kartause Ittingen<br />
www.kunstmuseum.tg.ch<br />
KUNST<br />
HALLE<br />
WINTER<br />
THUR.ch<br />
/richard-kennedy
Ist das Kunst, oder<br />
kann das weg?<br />
Schärfen Sie Ihren Blick!<br />
Kunstkurse an der Volkshochschule Zürich –<br />
für Macher und Hörer.<br />
www.vhszh.ch
IM SPIEGEL<br />
DER ZEIT<br />
24.9.<strong>2022</strong>–<br />
31.10.2024 ZIMOUN<br />
24.9.<strong>2022</strong>–<br />
16.4.2023<br />
JAMIE NORTH<br />
AB 24.9.<strong>2022</strong><br />
Kulturhaus Obere Stube<br />
Oberstadt 7, 8260 Stein am Rhein<br />
www.kulturhaus-oberestube.ch
8000<br />
Kunsthalle<br />
8000<br />
[BECAUSE YOU]<br />
PLAY WITH ME<br />
URS CAVELTI<br />
CLARE GOODWIN<br />
ALEX HANIMANN<br />
LORI HERSBERGER<br />
DAVID KNUCKEY<br />
ILONA RUEGG<br />
CHRISTIAN SCHOCH<br />
24. 9.– 3. 12.<br />
Zugerstrasse 180, 8820 Wädenswil<br />
Öffnungszeiten: Mi & Fr 13 – 18 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr<br />
www.kunsthalle8000.ch
30.09.<strong>2022</strong><br />
– 10.04.2023<br />
C a n d i d a H ö f e r<br />
Liechtenstein<br />
Im Dialog mit den Sammlungen<br />
des Kunstmuseum Liechtenstein<br />
und der Hilti Art Foundation<br />
Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz VII 2021 (Detail) | © Candida Höfer, Köln / <strong>2022</strong>, Pro Litteris, Zürich
FOKUS<br />
Nora Turato — Volle Worte, leere Worte,<br />
eeeexactlyyy my point., 2021, Emulsionsfarbe auf Wand, Ausstellungsansicht ‹Post-Capital – Art<br />
and the Economics of the Digital Age›, MUDAM, Luxemburg, 2021, Courtesy Galerie Gregor Staiger,<br />
Zürich. Foto: Rémi Villaggi<br />
26 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
geflüstert und geschrien<br />
FOKUS // NORA TURATO<br />
27
Je nachdem, wie ein Wort klingt, werden unterschiedliche Assoziationen<br />
wach. Doch ein Wort kann auch sinnentleert sein und<br />
der kapitalistischen Logik dienen. Diesem Spannungsfeld widmet<br />
sich die Künstlerin und Performerin Nora Turato. Derzeit ist<br />
bei Gregor Staiger ihre ortsspezifische Installation ‹poor babies<br />
so scared of themselves and others› zu sehen. Giulia Bernardi<br />
Linien reihen sich der Wand entlang, ziehen sich von unten bis ganz nach oben, grau<br />
und unterschiedlich breit. Orientierungslosigkeit stellt sich ein; der Blick versucht den<br />
Linien zu folgen, sie zu zählen, rutscht ab, wird abgelenkt. Die grauen Flächen werden<br />
von der Konjunktion «but» überlagert, riesig, rot und schemenhaft. Ein Wort, das Sätze<br />
verbinden sollte, hier aber allein im Raum steht, nutzlos und zweckentfremdet. An<br />
den Wänden der Galerie Gregor Staiger hängen zudem verschiedene Druckgrafiken,<br />
die an Werbeplakate denken lassen, diesmal aber nicht das Versprechen von Glück<br />
durch den Kauf eines bestimmten Produkts enthalten, sondern Sprüche wie «claim<br />
your throne». Sie kommen uns seltsam vertraut vor, könnten sie doch auf jener Tasse<br />
stehen, aus der wir morgens unseren Kaffee trinken; uns motivieren sollend, erfolgreich<br />
in den Tag zu starten. Dieser Satz wird gleich von einem weiteren flankiert, von<br />
«the enthusiast / somewhere between expert and amateur». So gross die einzelnen<br />
Buchstaben auch gedruckt sind, so leer an Bedeutung bleibt er dennoch.<br />
Wie Worte klingen<br />
Diese Worte und Sätze findet Nora Turato im Netz, in journalistischen Artikeln<br />
oder literarischen Werken, in Magazinen und Zeitschriften, in Memes und Videos.<br />
Jene, die etwas in ihr auslösen, hält sie chronologisch in einem umfangreichen Dokument<br />
fest. Sie zeigt es mir, als wir in einem Café sitzen, scrollt mit ihrem Daumen<br />
runter und runter und runter. Die schwarzen Buchstaben ziehen an mir vorbei, die<br />
vielen Sätze, die ihrem eigentlichen Kontext entrissen wurden. Wer spricht hier? Und<br />
zu wem? «Wenn mich ein Satz fasziniert, notiere ich ihn. Das kann alles Mögliche<br />
sein, auch so was», sagt Turato und zeigt auf meine Tabakpackung, die vor uns auf<br />
dem Tisch liegt. Dort sind Schlagworte wie «innovate» und «transparency is key» fett<br />
markiert. «Diese Formulierungen sind doch absurd», sagt sie, schmunzelt, schüttelt<br />
ihren Kopf. Seit 2017 entstanden fünf Bücher, sogenannte pools, in denen Turato ihre<br />
Notizen sammelt. «Sie sind wie grosse Container, die ich fortlaufend fülle. Sie sind<br />
persönliche Journale.» Die Serie setzte sie gemeinsam mit dem Grafiker und Künstler<br />
Sabo Day um, den sie während ihres Studiums an der Gerrit Rietveld Academie in<br />
Amsterdam kennenlernte.<br />
Auf diesen Publikationen basieren denn auch ihre Performances, die dieses Jahr<br />
unter anderem im Museum of Modern Art in New York zu sehen waren. Im Rahmen von<br />
‹what is dead may never die› rezitierte Turato Passagen unter anderem aus ‹pool #5›,<br />
ihrem letzten Buch. Allerdings geht es in ihren Performances nicht um eine inhaltliche<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
let the mosquito finish, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff, 200 x 300 x 6,6 cm (oben); everything<br />
you hoped for and everything you feared, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff, 200 x 300 x 6,6 cm<br />
(unten), Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />
FOKUS // NORA TURATO<br />
29
transgression is arresting, <strong>2022</strong>, Zweikomponenten-Screenprint auf Aluminium, 156 x 110 cm<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
tired dog happy dog, <strong>2022</strong>, Zweikomponenten-Screenprint auf Aluminium, 156 x 110 cm<br />
FOKUS // NORA TURATO<br />
31
poor babies so scared of themselves and others, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Galerie Gregor<br />
Staiger, Zürich; Wandarbeit: but but but, <strong>2022</strong>, Emulsionsfarbe auf Wand, 477 x 292,85 cm, alle<br />
Werke Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
FOKUS // NORA TURATO<br />
33
Nora Turato (*1991, Zagreb) lebt in Amsterdam<br />
2009–2013 Bachelor in Graphic Design, Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam<br />
2014–2016 Master in Typografie, Werkplaats Typografie, Arnhem<br />
2017–2019 Residency an der Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹pool #5›, Studio Now, Museum of Modern Art, New York; ‹govern me harder›, 52 Walker, New York<br />
2021 ‹ri-mEm-buhr THuh mUHn-ee›, Vereinigung bildender KünstlerInnen, Wiener Secession, Wien<br />
2020 ‹That’s the only way I can come›, Museo d’arte della Svizzera italiana, Lugano; ‹Move 2020.<br />
Vulnérabilités, jeter son corps dans la bataille›, Centre Pompidou, Paris<br />
2019 ‹Explained Away›, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz; ‹Someone Ought to Tell You What It’s<br />
Really All About›, Serralves Museum of Contemporary Art, Porto; ‹warp and woof›, Galerie Gregor<br />
Staiger, Zürich; ‹Explained Away›, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹Aus den Fugen – Momente der Störung›, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />
Zürich; ‹Front International <strong>2022</strong>›, Cleveland Triennial for Contemporary Art<br />
2021 ‹Post-Capital – Art and the Economics in the Digital Age›, MUDAM, Musée d’Art Moderne Grand-<br />
Duc Jean, Luxemburg; ‹Information (Today)›, Kunsthalle Basel; ‹The Dreamers›, 58 th October Salon,<br />
Belgrad<br />
2020 ‹It’s Urgent!›, Luma Westbau, Zürich<br />
2018 ‹The Planetary Garden. Cultivating Coexistence›, Manifesta 12, Palermo<br />
pool #5, <strong>2022</strong>, Performance, MoMA, New York. Courtesy Gregor Staiger, Zürich. Foto: Julieta Cervantes<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Bedeutung, sondern darum, wie ein Satz klingt. «Je nachdem, wie ich ihn betone, wie<br />
laut oder leise ich ihn ausspreche, entsteht eine Energie, die ich an das Publikum weitergeben<br />
kann.» So löst sich der künstlerische Prozess von der Künstlerin, verselbstständigt<br />
sich, je nach Publikum, das sich gerade im Raum befindet. «Ich will nicht<br />
zu besitzergreifend mit meiner Arbeit sein, mit der Bedeutung, die ihr innewohnt. Ich<br />
möchte sie loslassen können.»<br />
Eine Weiterführung der Performance ‹what is dead may never die› ist aktuell –<br />
verbunden mit einer Online-Präsentation im ‹digilab› der Institution – im Kunsthaus<br />
Zürich zu sehen. Aus dem Off einer Vier-Kanal-Videoprojektion hüllt die Stimme von<br />
Turato den Raum ein. Liegt in ihren Performances der Fokus auf der akustischen Ebene,<br />
so spielt in ihren gedruckten Werken das Visuelle eine wichtige Rolle. Ein Beispiel<br />
dafür sind die Druckgrafiken, die bei Gregor Staiger zu sehen sind. Diese hat Turato<br />
in einer eigens entworfenen Schrift umgesetzt, wobei ein Buchstabe in verschiedenen<br />
Variationen vorkommen kann. So etwa das O in «tired dog / happy dog»; mal ist es<br />
schmal und oval, dann breit und klein, fast schon kantig. «Ich versuche Worte auf ihre<br />
Form zu reduzieren, auszuprobieren, was es auslösen kann.» Unweigerlich knüpft die<br />
Form eines Wortes wieder an seinen Klang an. Während ich das ovale O eher als «dóg»<br />
aussprechen möchte, klingt das platt gedrückte O eher wie ein «dòg» in meinem Kopf.<br />
Nur noch Hülsen<br />
Der künstlerischen Praxis von Nora Turato wohnt nicht zuletzt eine gesellschaftskritische<br />
Ebene inne. «Im Netz sehen wir täglich so viele Dinge. Irgendwo habe ich<br />
mal den Satz ‹a wealth of information creates a poverty of attention› gelesen. Ich<br />
glaube, das stimmt.» Was also passiert mit unserer Wahrnehmung, wenn Informationen<br />
ständig verfügbar sind, im Sekundentakt aktualisiert werden? Dass sich unsere<br />
Sehgewohnheiten längst verändert haben, mag uns die ortsspezifische Installation<br />
von Turato vor Augen führen; die schnell getakteten Linien im Raum, die übereinander<br />
gelagerten Inhalte. Doch nehmen wir uns Zeit, diese Inhalte genauer zu betrachten,<br />
so fragen wir uns: Was wird uns hier eigentlich vermittelt? Wer spricht in ‹claim your<br />
throne› eigentlich? Wem gehört diese Stimme, die einem ins Ohr zu flüstern scheint:<br />
Nimm dir deinen Platz in dieser Welt, sei mutig, sei effizient, arbeite hart, dann wirst<br />
du dein Ziel erreichen.<br />
Sprache kann ermächtigend sein. Sie kann ein Werkzeug sein, um Dinge zum<br />
Ausdruck zu bringen, für die uns lange die Worte fehlten. Sie kann aber auch instrumentalisiert<br />
und entleert werden, zum werberischen Spruch verkommen, der einer<br />
kapitalistischen Logik dient. Das Versprechen, Bedeutung zu finden, liegt sogleich im<br />
Kauf des nächsten Produkts.<br />
Giulia Bernardi ist freischaffende Kulturpublizistin und lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />
→ ‹Nora Turato – poor babies so scared of themselves and others›, Galerie Gregor Staiger, bis 22.10.<br />
↗ www.galerie.gregorstaiger.com<br />
→ ‹Kunsthaus Digilab – Nora Turato›, Kunsthaus Zürich, Chipperfield-Bau, bis Februar 2023<br />
↗ www.kunsthaus.ch ↗ digilab.kunsthaus.ch<br />
FOKUS // NORA TURATO<br />
35
Monica Bonvicini — Die Katastrophe<br />
nimmt Gestalt an<br />
© ProLitteris. Foto: Stefan Emsenhuber<br />
Monica Bonvicini gehört seit den 1990er-Jahren zu den international<br />
bekanntesten Künstlerinnen. Der in unterschiedlichen Medien<br />
wie Video und Installation, Skulptur und Performance arbeitenden<br />
Wahlberlinerin gelingt es, gesellschaftspolitische Fragen<br />
mit ästhetisch wohlkalkulierten Formulierungen so intelligent wie<br />
beinahe plakativ zu diskutieren. Jetzt zeigt sie im Kunst Museum<br />
Winterthur in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in<br />
der Schweiz über sechzig grossformatige Zeichnungen aus ihrer<br />
Werkreihe ‹Hurricanes and Other Catastrophes›. Raimar Stange<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Sandy Mantoloking 2012, 2020, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier, 200 x 150 cm,<br />
Courtesy Galerie Peter Kilchmann, Zürich © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />
FOKUS // MONICA BONVICINI<br />
37
Mountain Town 2015, 2017, Tempera und Sprühfarbe auf Wabenplatten, 255 x 570 cm,<br />
Courtesy Galerie Krinzinger, Wien © ProLitteris<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
FOKUS // MONICA BONVICINI<br />
39
Monica Bonvicinis Zeichnungen der Serie ‹Hurricanes and Other Catastrophes›, die<br />
in den letzten 14 Jahren entstanden ist, schreiben sich ein in die Bilderflut unserer<br />
postkapitalistischen Medienwelt und kommentieren diese oftmals sensationslüsternen<br />
Bilder überaus kritisch. All diese Zeichnungen beziehen sich nämlich auf<br />
Medienbilder, vor allem auf Aufnahmen aus den Print- und TV-Medien, die anlässlich<br />
von Natur- und Umweltkatastrophen, wie etwa dem Hurrikan ‹Katrina›, der 2005 besonders<br />
die Armenviertel von New Orleans zerstörte, entstanden sind. Diese erschreckenden<br />
Bilder werden von der Künstlerin übersetzt in grossformatige, expressive<br />
schwarz-weisse Darstellungen, welche die medialen Konstruktionen zugleich individualisieren<br />
und emotionalisieren. Bonvicini selbst beschreibt dies so: «Die Zeichnungen<br />
müssen schwarz sein, konfrontativ und gross. Da ist Ärger und Wut in den<br />
Zeichnungen, denn das ist, was ich in New Orleans gesehen habe, als ich Menschen<br />
traf, die alles verloren haben. Und das auf Grund von Rassismus und politischen Entscheidungen,<br />
die bestimmte Stadtteile gegenüber anderen Stadtteilen bevorzugt<br />
behandelt haben. Da ist Schmerz in den Zeichnungen, da ist Liebe in den Details und<br />
eine Dringlichkeit der schnellen Striche, denn genau so trifft dich eine Katastrophe.»<br />
Die Gestalt der Zerstörung<br />
Zu sehen also sind auf den berührenden und zugleich aufrüttelnden Blättern unter<br />
Naturkatastrophen kollabierte Gebäude. In nicht enden wollender Reihung geben<br />
sie Auskunft über das Ausmass an Zerstörungen, für welche die Klimakatastrophe<br />
schon jetzt verantwortlich ist. Um welche Häuser es sich handelt und in welchen<br />
Ländern – meist der USA – sie standen, wird in den Titeln der Zeichnungen nicht<br />
deutlich gemacht, so gewinnen diese Darstellungen einen gleichsam modellhaften<br />
Charakter. Gezeichnet sind die ‹Hurricanes and Other Catastrophes› von Bonvicini<br />
mit Temperafarbe gemischt mit schwarzer Sprayfarbe, einem längst klassischen<br />
Medium der Street Art. Die vermeintliche Präzision der fotografischen Vorlagen wird<br />
Monica Bonvicini (* 1965, Venedig) lebt in Berlin<br />
Studium an der HdK Berlin und am CalArts, Los Angeles<br />
Seit 2003 Professur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien<br />
Seit 2017 Professorin an der UdK Berlin<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹Monica Bonvicini›, Neue Nationalgalerie, Berlin; ‹I Don’t Like You Very Much›, Kunsthaus Graz<br />
2021 ‹Power Joy Humor Resistance›, Italian Cultural Institute, Stockholm<br />
2019 ‹I Cannot Hide My Anger›, Belvedere 21, Wien<br />
2013 ‹Wall Works›, Hamburger Bahnhof, Berlin<br />
Biennale-Beteiligungen (Auswahl)<br />
2020 Busan Biennale<br />
2017, 2003 Istanbul Biennale<br />
2015, 2011, 2005, 2001, 1999 Biennale Venedig<br />
2014, 2003, 1998 Berlin Biennale<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
durch das Verlaufen der Farbe gezielt unterwandert, die expressive Anmutung des<br />
Destruktiven tritt so an deren Stelle. Der Kunsthistoriker Colin Lang beschreibt diese<br />
künstlerische Strategie folgendermassen: «Zwischen den tiefenscharfen Fluchtpunkten<br />
des fotografischen Ausgangsmaterials läuft an der Oberfläche Bonvicinis<br />
Tempera herunter, an manchen Stellen so dick aufgetragen, dass sie aus den kleinen<br />
Fenstern in der eingesackten Wand des Beauregard-Hauses zu quillen scheint. Der<br />
Kollaps ist somit sowohl bildhafter als auch formaler Natur.» Manche der über sechzig<br />
Blätter sind von der Künstlerin zudem mit textlichen Inserts versehen, wie zum<br />
Beispiel «come on baby light my fire», ein Zitat aus dem weltberühmten Song ‹Light<br />
my Fire› der Doors. Diese meist zynisch-lakonischen, aber vor allem emotionsgeladenen<br />
Einschübe grenzen sich so deutlich von den eher sachlichen Bildunterschriften<br />
ihrer medialen Vorlagen ab.<br />
Ein kurzer Flashback<br />
Übrigens: Im Kunsthaus Graz zeigte Bonvicini gerade in ihrer Ausstellung ‹I Don’t<br />
Like You Very Much› die Installation ‹As Walls Keep Shifting›, 2019–<strong>2022</strong>. Im Massstab<br />
1:1 ist da die Hälfte eines Einfamilienhauses in drei Teile zerlegt und zerstört,<br />
zerstreut wie nach einem Hurrikan liegen diese Zeugen einer Naturkatastrophe dann<br />
auf dem Boden des Ausstellungsraums herum. Das Haus als (familiärer) Lebensraum<br />
erweist sich auch hier als Memento mori, das im Spannungsfeld von Dokumentation<br />
und Fiktion seine nachdenklich-provokante Kraft entwickelt.<br />
Wildfire Kern 2010, 2016, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier auf Leinwand kaschiert,<br />
197 x 307 cm, Courtesy Galleria Raffaella Cortese, Mailand © ProLitteris. Foto: Roman März<br />
FOKUS // MONICA BONVICINI<br />
41
Neck Beach 2018, 2020, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier, 200 x 150 cm, Courtesy König<br />
Galerie, Berlin © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Architektur setzt bei Bonvicini<br />
bereits in den 1990er-Jahren ein, etwa in der Videoinstallation ‹Wallfuckin’›,<br />
1995/96. Da steht ein schlichter schwarzer Monitor in einem ansonsten leeren weis sen<br />
Raum. Auf dem Monitor läuft ein Video, das eine nackte Frau zeigt, die sich an einem<br />
Mauervorsprung selbst befriedigt. Die Frau, deren Kopf nie zu sehen ist, masturbiert<br />
hier, auf und ab geht dabei ihre Lust generierende Bewegung, und stellt so eine «erotisch-libidinös<br />
ansprechende» (Joshua Decter) Beziehung zu der kargen Architektur<br />
her. Ein wenig erinnert diese Szenerie an eine Szene aus dem Film ‹Der letzte Tango<br />
von Paris›, 1972, in der die Schauspielerin Maria Schneider die «Männerehre» des ihr<br />
beim Masturbieren an einer Wand zuschauenden Marlon Brando kränken will. Doch<br />
Bonvicinis Inszenierung fügt dieser, wenn man so will, «feministischen Selbstermächtigung»<br />
noch einen weiteren Aspekt hinzu, nämlich den der Kritik am Betriebssystem<br />
Kunst und der männlichen Dominanz in diesem. Das gelingt der Künstlerin, weil der<br />
hier gefilmte Raum und der Raum, in dem der Monitor steht, sich derart ähneln, dass<br />
der gezeigte und der zeigende Raum kritisch kurzgeschlossen werden.<br />
Klimakatastrophe politisch<br />
Architektur wird in ‹Hurricanes and Other Catastrophes› kaum noch mit feministischen<br />
Fragestellungen in Verbindung gebracht, stattdessen mit der weltweiten Klimakatastrophe,<br />
die derzeit verharmlosend immer öfter als «Klimakrise» bezeichnet<br />
wird. Dazu sei noch einmal die Künstlerin selbst zitiert: «In meiner künstlerischen<br />
Praxis untersuche ich den Klimawandel und die zerstörerischen menschengemachten<br />
Einwirkungen auf die Umwelt. Die Architektur dient mir dabei als ‹Linse›, durch<br />
die Ideologien und Machtverhältnisse sichtbar werden.» Über ihre Werkreihe ‹Hurricanes<br />
and Other Catastrophes› ergänzt sie: «Die Zeichnungen der Häuser in der<br />
Serie ‹Hurricanes and Other Catastrophes› sind also nicht nur eindrucksvolle Repräsentationen<br />
von Naturkatastrophen, sondern auch subtile Reflexionen über die<br />
Stadt als Ort sozialräumlicher Segregation, über die Effekte des Klimawandels auf<br />
unterschiedliche Lebensräume und über die politischen Entscheidungen, die Architektur<br />
und städtebaulicher Entwicklung ihre Funktionen zuweisen.» Entscheidend<br />
bei dieser Auseinandersetzung ist nicht zuletzt, dass Bonvicini eben nicht den jetzt<br />
oft herbeibemühten «positiven Visionen» vertraut, dafür aber die desaströsen Momente<br />
der Klimakatastrophe ins Spiel bringt. Und so hoffentlich warnend-aufklärerisch<br />
ein Bewusstsein dafür schafft, dass die Klimakatastrophe nur noch durch eine<br />
politische Strategie des Verzichtens gerade in den westlichen «Wohlstandsstaaten»<br />
einzudämmen ist, also durch weniger Wachstum, weniger Energieverbrauch, weniger<br />
CO 2 -Ausstoss, weniger Konsum, ja: weniger Wohlstand.<br />
Raimar Stange lebt und arbeitet als freier Kurator und Kunstpublizist in Berlin. Bassist im Art Critics<br />
Orchestra. raimarstange@gmx.de<br />
→ ‹Monica Bonvicini – Hurricanes and Other Catastrophes›, Kunst Museum Winterthur, bis 13.11.;<br />
Publikation in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz, Verlag Walther König ↗ www.kmw.ch<br />
FOKUS // MONICA BONVICINI<br />
43
Kunsthochschulen — Anders<br />
Werken in der F+F Schule für<br />
Kunst und Design<br />
links oben: Projekt, on waiting … for words to leave our mouth, 2021; unten: Kira van Eijsden · Rhizome,<br />
Videoinstallation, 2020. Fotos: Veronique Hutter; rechts oben: Kunstlicht Gala, Cabaret Voltaire, <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Daniel Hauser; unten: Luischa Berlin · fucking good art, Performance, <strong>2022</strong>. Foto: Claudia Breitschmid<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
45
Seit ihrer Gründung steht sie für Unterschied: «Skurril, familiär<br />
und nicht fassbar», «ein sehr freier Raum», «sehr herzlich» – so<br />
Student:innen der F+F zum 50-jährigen Jubiläum. Stiftungsgetragen,<br />
ist sie eine praxisorientierte Schule für höhere Berufsbildung<br />
bis zu staatlich anerkannten Diplomen. Ein Erfahrungsbericht<br />
aus nächster Nähe. J. Emil Sennewald<br />
Seit 2014 arbeite ich für die F+F Schule. Als «Schule für experimentelle Gestaltung»<br />
1971 gegründet, ist sie heute zu einem Komplex mit Modedesign-, Film-, Fotografie-<br />
und visueller Gestaltungsausbildung gewachsen. Mit 270 Studierenden dennoch<br />
verhältnismässig klein, studieren im Fachbereich Kunst nur 25 Menschen, viele darunter<br />
bereits mit anderem Beruf, manche ohne Matura. Das geht hier, wo das in Jugend-<br />
und Vorkurse, Grundbildung und höhere Berufsbildung sowie gestalterische<br />
Weiterbildung diversifizierte Angebot 200 Dozierende sichern. Ergebnis: pädagogische<br />
Präzision, persönliche Nähe, unkomplizierte Lernbedingungen. Und eine – zumindest<br />
im Ansatz – radikal andere Positionierung in der Kunstausbildungslandschaft.<br />
Ein dreijähriges Kunststudium auf dem Niveau Höhere Fachschule gibt es in<br />
der Schweiz nur hier.<br />
Netzwerken<br />
Kennengelernt habe ich die hinter dem stadtbekannten Koch-Areal und neben<br />
dem Zirkus-Quartier liegende Schule – es gibt noch Standorte in der Roten Fabrik<br />
und am Bullingerplatz – via Internet. Der Kontakt mit dem Künstler Daniel Hauser,<br />
seit 2000 Leiter des Studiengangs Kunst HF/Höhere Fachschule, führte zu einer bis<br />
heute währenden Zusammenarbeit. Seminare, Workshops, Mentorate werden durch<br />
Arbeitspräsentationen abgerundet. Letztere finden einmal im Semester statt: Kunstund<br />
Kulturschaffende von aussen diskutieren mit den Studierenden ihre Projekte.<br />
Jeweils ein Gast vom letzten Treffen fungiert als «Gedächtnis», erinnert an bereits<br />
erfolgte Hinweise, prüft deren Umsetzung. Die Studierenden erhalten umfangreiches<br />
Feedback, das sie auch zurückgeben. Eine kollegiale Arbeitsweise, die ich später<br />
nach Frankreich exportierte. Dort wirke ich an der Kunsthochschule in Clermont-<br />
Ferrand auch für ein Austauschprogramm mit der F+F. Das macht diese Schule aus:<br />
Netzwerken aus dem konkreten, praktischen Kunstfeld, über Schweizer Grenzen hinweg.<br />
Wie viele, die hier – übrigens mit Einheitslohn – arbeiten, schätze ich die F+F für<br />
ihre Widerständigkeit und Erschütterbarkeit.<br />
«Es ist viel für diese Schule gekämpft worden, das prägt ihre Willensstruktur. Die<br />
F+F wird von ihren Dozierenden, ihren Studierenden, vom ganzen Team als gemeinsames<br />
Projekt getragen. Natürlich gibt es da auch Konflikte. Aber wir haben die<br />
Ressourcen, diese immer wieder für die Schule zu lösen.» Christoph Lang, Dozent, Rektor<br />
F+F Schule für Kunst und Design, Zürich, 22.8.<strong>2022</strong><br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
«Die F+F ist eine Alternative zur sexy, hippen ZHdK. Sie ist Auffangbecken für<br />
Gestrandete, die es eben genau nicht an die grosse Staatliche geschafft haben. Sie<br />
ist klein, aber fein», sagt Gregory Hari. Ich erinnere mich an ihn als Studenten, der<br />
2011/12 den Vorkurs besuchte und danach bis 2015 im Studiengang Kunst HF studierte.<br />
Er entfaltete sich zum selbstbewussten Künstler, erhielt 2017 den Publikumspreis<br />
des Performancepreis Schweiz. Aktiv und gut vernetzt, findet er allerdings, die<br />
F+F habe «ihre glorreiche Zeit als widerspenstige Widerständige verloren», müsse<br />
«einmal richtig die Fenster öffnen und durchlüften». Gregory Hari wird dieses Jahr<br />
an der F+F als Dozent Performance im Studienpool unterrichten. Denis Savi, dieses<br />
Jahr in Kunst diplomiert, mit Förderpreis ausgezeichnet und in der HKB in Bern zum<br />
Master angenommen, lobt hingegen die «Nischenschule als offene, familiäre, multidisziplinäre<br />
und vielfältige Kunstwerkstatt».<br />
Ewige Alternative?<br />
Alternativ ist heute Trend. Den daraus resultierenden Verlust des Subversiven<br />
kennen wir aus dem Bio-Kommerz. In einer «Gesellschaft der Singularitäten», so der<br />
Soziologe Andreas Reckwitz, sind Kunstschaffende Vorbild. Als disruptive Einzelhelden<br />
retten sie flexibel die Welt durch ständiges Anders-Scheinen. Zudem entdeckt<br />
aktuell der Kunstbetrieb Reformpädagogik wieder, wie jüngst mit der Überblicksausstellung<br />
‹L’art d’apprendre› im Centre Pompidou Metz demonstriert. Wenn antiautoritär,<br />
basisdemokratisch, radikalpädagogisch als Inszenierungswerte im ästhetischen<br />
Kapitalismus korrumpiert sind, muss künftige Kunst sie streng prüfen. Für<br />
die Kulturarbeiterin Gökçe Ergör, Assistenz im Studiengang Kunst HF, «schafft die<br />
F+F soziale Räume innerhalb eines neoliberalen Systems, um unter anderem durch<br />
künstlerische Strategien Missstände in der Gesellschaft aufzufächern, ohne sie zu<br />
reproduzieren und sie leicht verdaubar dem Kunstmarkt wiederzugeben».<br />
Dafür sei ein permanenter «Reality Check» unabdingbar, müsse studentische<br />
Befragung als Bestandteil des Kunstfeldes ernst genommen werden, statt sie in<br />
einer Art Sandkasten abzusondern. Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und Kritik an<br />
selektiver Willkommenskultur organisierten Studierende Ende Mai im Cabaret Voltaire<br />
eine ‹Kunstlicht-Gala›, versteigerten von Künstler:innen eingeworbene Arbeiten<br />
zugunsten Geflüchteter aus aller Welt. Das erinnert mich an einen Workshop, zu<br />
dem mich 2018 die Malerin Clare Goodwin einlud: ‹The Art Student as Curator›. Wir<br />
konnten die ehemaligen Räume der Galerie Presenhuber im Löwenbräu nutzen. Auch<br />
leer war die Aura der mächtigen Galerie spürbar. Hier sollten die Studierenden eine<br />
Ausstellung organisieren, von A bis Z. Es entstand eine beachtliche Schau (→ Kunstbul-<br />
«Kunst ist ein hochmediatisiertes Freiheitsversprechen. Uns geht es darum, dieses<br />
Versprechen auf die Probe zu stellen, sich damit auseinanderzusetzen, sich davon<br />
zu emanzipieren. Dann kann Kunst zu einem Antrieb werden, sich mit den Dingen,<br />
den Realitäten anders auseinanderzusetzen.» Daniel Hauser, Künstler, Mitglied des Kollektivs<br />
RELAX (chiarenza & hauser & co), Leiter Studiengang Kunst HF, Zürich, 22.8.<strong>2022</strong><br />
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
47
letin 6/2018, S. 138/139). So lernt sich Kunst durchs Machen, wird herausgefordert. Solches<br />
Werken, das von Anfang an Teil dessen ist, was Kunst werden kann, fordert von<br />
Studienanfänger:innen eine verantwortungsvolle Haltung. «Die Zeit in der F+F dient<br />
dazu», so Daniel Hauser, «etwas über sich herauszufinden. Dazu gehört, sich von projizierten<br />
Vorstellungen der Kunst zu lösen und eine dem eigenen Massstab gemässe<br />
Selbstständigkeit zu entwickeln.» Durch kontinuierlichen Abgleich mit Wirklichkeiten<br />
entwickelt sich die F+F selbst weiter.<br />
In schwarzen Zahlen<br />
Das meint auch Christoph Lang, seit 2015 Rektor: «Die Schule hat so lange überlebt,<br />
steht nun endlich, nach schwerer Zeit, mit einer positiven Bilanz da, weil sie<br />
sich immer wieder neu zu erfinden wusste.» Zusammenarbeit, flache demokratische<br />
Struktur und offene Kommunikation, gegen Individualisierung, Konkurrenz, Wettbewerb<br />
– das waren Leitmotive der Künstlerin und Aktivistin Doris Stauffer Ende der<br />
1960er für ihren Kurs ‹Teamwork› in der Klasse F+F (Form und Farbe) in der Kunstgewerbeschule<br />
Zürich. Die heutige ZHdK nahm das damals schlecht auf, es kam zum<br />
Bruch. Was Stauffer dann mit anderen Kunstschaffenden gründete, war keineswegs<br />
als Dauereinrichtung gedacht. Heute wird die «offene Kunst- und Gestaltungsschule»<br />
durch eine nicht gewinnorientierte Stiftung getragen. Finanziert wird sie durch<br />
die für die Schweiz teuren, in Relation zu anderen Ländern günstigen Semestergebühren<br />
und andere Kursgebühren. Das deckt, so Lang, «80 Prozent der Ausgaben. Der<br />
Rest kommt von der Stadt Zürich, über das HFSV-Konkordat von den Kantonen und<br />
dem Fürstentum Liechtenstein, die für jede:n HF-Studierende:n eine Kopfsubvention<br />
zahlen. Dazu kommen Gelder, die wir für den Stipendienfonds fundraisen». Für Letzteren<br />
können sich Studierende in finanzieller Notlage zweimal im Jahr bewerben.<br />
Wir machen das gemeinsam<br />
Der kooperative Gedanke ist für Gökçe Ergör wichtiges Rüstzeug für die Zeit nach<br />
dem Studium. Ego-Shooter gebe es zwar auch, doch «nur danach zu streben, der<br />
nächste Superstar zu werden», werde in der Schule eher infrage gestellt. Individuation<br />
im Kollektiv braucht Vertrauen, Verständnis Nähe, klare Kritik benötigt Abstand.<br />
Für Ergör ist das Alltag: «Unsere Arbeitskultur mit Daniel steht Kritik sehr wertschätzend<br />
gegenüber, fordert sie geradezu heraus.» Und manchmal holt das technische<br />
Personal Sicherheits- und andere Bestimmungen übersehende Entwürfe von Studierenden<br />
wie Dozierenden freundlich, aber bestimmt wieder auf den Boden. Nähe<br />
«Die Dozierenden haben mich dazu angespornt, zu verstehen, dass meine Ideen,<br />
meine Werke und meine persönliche künstlerische Praxis nur existieren können,<br />
wenn ich die richtigen Fragen stelle. Nur wenn ich die Dinge genau und aus allen<br />
möglichen Perspektiven betrachte, kann ich das Neue als etwas Unverzichtbares<br />
sowohl für meinen kreativen Weg als auch für mein persönliches Wachstum als Individuum<br />
wahrnehmen.» Denis Savi, Diplom Kunst HF <strong>2022</strong>, Zürich, 24.8.<strong>2022</strong><br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
F+F Schule für Kunst und Design<br />
1971 in Zürich gegründet<br />
Zahlen und Fakten:<br />
Ca. 270 Studierende in Film, Fotografie, Kunst, Modedesign und Visueller Gestaltung.<br />
Rund 200 Dozierende.<br />
Zugängliche Werkstätten, öffentliche Kantine, Veranstaltungen und Ausstellungen.<br />
Studium ohne Matura möglich.<br />
Die Studiengänge enden mit staatlich anerkanntem Diplom.<br />
Vor- und berufsbegleitende Kurse für Jugendliche und ältere Semester, Möglichkeit der Berufsmatur.<br />
Träger ist eine nicht gewinnorientierte Stiftung.<br />
Den Stiftungsrat bilden Persönlichkeiten aus dem Kulturleben.<br />
Aktuelle Ausbildungsangebote im Studiengang Kunst HF/Höhere Fachschule:<br />
Projekte: ‹Back to Life›, Beobachtungen der unmittelbaren Realität; ‹Going Public – Billboard<br />
hypnotisiert öffentlichen Blick›; ‹ACT›, Performancefestival<br />
Seminare: ‹Lost in Emojis›; Rechercheseminar; ‹Woodpile›; ‹Neutrale Bilder gibt es nicht!›<br />
Weitere Angebote: Beratung & Mentoring; Pooling-Angebote vermitteln u. a. Skills, (Kultur-)Geschichte,<br />
Netz- und critical culture<br />
bietet im Studiengang Kunst HF das rund um die Uhr offene Gemeinschaftsatelier<br />
unterm Dach. Dank grosszügiger Schenkung der pensionierten Kunsthistorikerin<br />
Hanna Gagel bietet es eine auch für queerfeministische Anliegen beachtliche, selbst<br />
verwaltete Bibliothek, die allerdings mehr Lesehunger vertragen könnte. Bei nur zwei<br />
Fixtagen, an denen die Studierenden pro Woche vor Ort sein müssen, ist das Atelier<br />
ein Durchgangsraum, hier kreuzen sich Ansichten, Entwürfe, wird zusammengetragen,<br />
was befragt werden soll. So finden die Studierenden Mut, über eigene Wünsche,<br />
Projektionen, Wohlfühlzonen hinauszuwachsen. Die F+F fördert das durch tätiges,<br />
kooperatives Handeln in der Begegnung mit widerständiger Materie. In den kommenden<br />
Jahren von einem ganz neuen Stadtviertel umbaut, steht sie weiterhin fürs «Anderswerken».<br />
Das gelingt, solange sie sich selbst im Prozess des Werdens der Kunst<br />
aufs Spiel setzt.<br />
J. Emil Sennewald arbeitet als Kritiker seit 2000 von Paris aus für Kunstzeitschriften. Seit 2013 unterrichtet<br />
er an verschiedenen Kunsthochschulen in Frankreich und der Schweiz.<br />
→ F+F Schule für Kunst und Design, Zürich, Frühlingssemesterbeginn 30.1.23, Open House 30.11.22<br />
und 22.3.23, jeweils ab 13 Uhr; weitere Veranstaltungen unter ↗ www.ffzh.ch; zur Geschichte:<br />
↗ www.ff1971.ch<br />
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
49
Klodin Erb — Mit Maske und Leggins<br />
1 Blatt (aus: schlecht getroffen), 2009, Öl auf Leinwand, gerahmt, 60 x 50 cm; hinten: Nachtisch 2,<br />
2013, Öl auf Holz, gerahmt, 46 x 32 cm und Plant’s Life, 1999, Stoff, Plastik, Beistelltisch, Ausstellungsansicht<br />
Helen Dahm Museum. Foto: Yves Roth<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
durchs All<br />
FOKUS // KLODIN ERB<br />
51
Klodin Erb, die Laureatin des Prix Meret Oppenheim <strong>2022</strong>, hat in<br />
den vergangenen zwanzig Jahren ein dichtes, vielfältiges Werk<br />
geschaffen, das nun endlich auch auf nationaler Ebene jene Aufmerksamkeit<br />
findet, die ihm gebührt. Einen tiefen Einblick in das<br />
Wesen des Werks findet sich in einer kleinen, feinen Schau in der<br />
Peripherie des Zürcher Oberlandes. Damian Christinger<br />
«Please turn on your magic beam / Mr. Sandman, bring me a dream», klingt es aus<br />
dem Lautsprecher, während auf dem Monitor eine winzige, farbige Gestalt durch surreale<br />
Landschaften hüpft. Im selben Raum befindet sich eine gerahmte Fotografie,<br />
in der eine streng gekleidete Dame, umgeben von überlebensgrossen Puppen, uns<br />
anzustarren scheint. Die Frau heisst Helen Dahm, und wir befinden uns im kleinen<br />
Museum, das ihr zu Ehren in Oetwil am See eingerichtet wurde. Dem Foto gegenüber<br />
befindet sich eine gerahmte Hinterglasmalerei, 77 x 78,5 cm, ein ‹Selbstbildnis<br />
mit Seifenblasen›, fast psychedelisch in seiner Wirkung. Das Frauengesicht löst sich<br />
zwischen den Blasen auf, im Mund ein Rohr, das aus der verzerrten Perspektive wie<br />
ein Joint aussieht. Rechts davon, auf einem weissen Podest, zwei zerbrochene und<br />
durch rohe Ergänzungen wieder heil gemachte Kannen aus Keramik und Ton. ‹Auseinsmachzwei›,<br />
2004, eine frühe, programmatische Arbeit von Klodin Erb als Solokünstlerin,<br />
nach einer Phase des Experimentierens im Kollektiv ‹mit›, das sich der<br />
Unterwanderung des Kunstbetriebs verschrieben hatte.<br />
Mr. Sandman, bring me a dream<br />
‹Auseinsmachzwei› zeigt die Vervielfältigung, die entstehen kann, wenn etwas<br />
zerbricht und wieder geflickt wird. Eine einzelne Künstlerin kann viele Rollen einnehmen,<br />
wenn sie sich das zutraut, Brüche sind dabei Teil des Programms. Das war bei<br />
Helen Dahm nicht unähnlich, in ihrer Biografie finden sich viele Verwerfungen, bei der<br />
frühen Flucht mit der Lebensgefährtin nach München, einer Expedition nach Indien<br />
in der Vorkriegszeit, dem «Exil» in Oetwil am See, Klinikaufenthalten, aber auch der<br />
Verleihung des Kunstpreises der Stadt Zürich, 1954, an sie als erste Frau überhaupt.<br />
Klodin Erb kannte ihr Gegenüber nicht, ehe sie von Sandi Paucic, dem Kurator<br />
der Ausstellung ‹Zwei Dahmen›, zu diesem Dialog eingeladen wurde. Aber: «Es war<br />
für mich sehr interessant, die vielen Verwandtschaften zu entdecken – ich stellte<br />
fest, dass wir eigentlich Schwestern im Geiste sind», sagt Erb im Gespräch mit dem<br />
Kurator. «Natürlich ist Helen Dahms und mein Zugang zu Themen zeitbedingt ein<br />
anderer, es gibt aber genuine Übereinstimmungen. So zum Beispiel bei den Themen<br />
der Sexualität oder auch der Religion. Auch das Motiv der Landschaft spielt bei ihr<br />
eine grosse Rolle. Sie stellte damals, ähnlich wie ich es heute mache, die Frage, wie<br />
Malerei aussehen kann, auch innerhalb der gegebenen Genres Landschaft, Porträt,<br />
Interieur.» Die Frage, wie Malerei aussehen kann, ist der gemeinsame Motor, der Antrieb<br />
der Vervielfältigung, der magische Samen, aus dem das Schaffen von Erb und<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Serendipity / Königin der Nacht, 2013, Öl auf Leinwand, 135 x 110 cm, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari,<br />
Zürich<br />
FOKUS // KLODIN ERB<br />
53
Zwei Dahmen. Klodin Erb und Helen Dahm, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Helen Dahm Museum Oetwil am<br />
See, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari, Zürich. Foto: Yves Roth<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
FOKUS // KLODIN ERB<br />
55
Dahm zu spriessen scheint. Erb wendet sich nach der Ausbildung zunächst von diesem<br />
Genre der Kunst ab. Davon zeugt in der Stube des Untergeschosses die älteste<br />
Arbeit von ihr in dieser Ausstellung, die Werkgruppe ‹Plant’s Life› von 1999 – skulpturale<br />
Annäherungen an Zimmerpflanzen aus Stoff, Plastik und Tischchen. Dahms<br />
Plastik ‹Vase mit Papierblumen› fügt sich nahtlos in dieses Ensemble ein, als wären<br />
sie gemeinsam geschaffen worden. Auch wenn sie genrefremd sind, so sind sie doch<br />
aus einem malerischen Gestus zu verstehen und verweisen im Falle von Erb bereits<br />
auf die Serie ‹Flowers for Sale›, 2021/22, ein Konvolut grossformatiger Stillleben in<br />
einer Mischung aus Öl- und Acrylfarben mit aufgesprayten Elementen, die den Betrachtenden<br />
in einem Zustand zurücklassen, als hätte er an Dahms Joint gezogen<br />
und tief inhaliert.<br />
Make him the cutest that I’ve ever seen<br />
«Mr. Sandman, bring me a dream / Make him the cutest that I’ve ever seen», singt<br />
die weibliche, farbige Figur im Video weiter, sie hat sich mittlerweile eine riesige, geschnitzte<br />
Aufsatzmaske angezogen. Halb überdimensionierter Tikibecher, halb schamanistische<br />
Tanzmaske, auf jeden Fall ein Instrument der Transformation. Gleich zu<br />
Beginn der Animation ‹Johnny Woodhead & The Nightmärlis› fliegt die Protagonistin<br />
in der Maske, gekleidet in Leggins mit Leopardenprint, schwarzen Stiefeln und<br />
schwarzem Kleid, aufgehängt an einer abstrahierten Papierwolke durchs All, im Hintergrund<br />
der Erdball. Sie stürzt auf die Erde, mitten in ein Blumenfeld natürlich, rappelt<br />
sich auf, nur um von einer herabstürzenden Fassade eines amerikanischen Hauses<br />
fast getötet zu werden. Gerettet wird sie durch die Tatsache, dass sich das offene<br />
Fenster der Fassade genau an jenem Ort befindet, wo sich die Figur stehend um sich<br />
selbst dreht, und dass Buster Keaton und Steve McQueen als Schutzgeister über sie<br />
wachen. Während wir uns noch vom Schock erholen und sich die Figur munter weiter<br />
um sich selbst dreht, tritt in aller Seelenruhe Klodin Erb ins Bild, schlägt einen Nagel<br />
in den Holzkopf, hängt einen Seidenkimono daran und verschwindet wieder.<br />
Wir sind erst am Anfang, die Figur fährt Auto, traumartige Sequenzen verwandeln<br />
sich in Alpträume, Bomben explodieren im Hintergrund, dieser entpuppt sich jedoch<br />
als Kulisse, alles löst sich auf, wir waren ja nur in einem Märchen. Das Kleid ist jetzt<br />
farbig und geblümt, hübsch, unter der Maske war immer Klodin Erb, die sich dann<br />
selber frisst. Und hier sind wir noch nicht einmal in der Mitte des Fiebertraums, der<br />
in seiner Dichte die rund sieben Minuten, die er eigentlich andauert, weit sprengt.<br />
Das Prinzip der Überlagerung und Appropriation, der Verzerrung, Verkitschung<br />
und grausamen Sezierung, das Verwenden von Fundstücken aus dem Netz, von<br />
Treibgut und Versatzstücken der Kunstgeschichte, die Verquickung von Trivialem und<br />
Abgründigem in einer Sprache, die zugleich zeitgenössisch und anachronistisch ist,<br />
findet sich in diesem Bühnenstück für den Bildschirm genauso wie im Gesamtwerk<br />
der Künstlerin. Kathleen Bühler, Chefkuratorin am Kunstmuseum Bern, nennt Erb in<br />
ihrer Laudatio zur Verleihung des Prix Meret Oppenheim <strong>2022</strong> «eine Vollblut-Malerin<br />
in der postmedialen Phase der Malerei». Und führt aus: «Postmedial ist die Malerei<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Behind the Curtain, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand, 130 x 100 cm, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari,<br />
Zürich<br />
FOKUS // KLODIN ERB<br />
57
Klodin Erb (*1963, Winterthur) lebt und arbeitet in Zürich<br />
1989–1993 Bildende Kunst SBK, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ (heute ZHdK)<br />
<strong>2022</strong> Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim<br />
Seit 2018 Dozentin an der Hochschule Luzern HSLU, Abteilung Design und Kunst<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2023 Istituto Svizzero, Rom (upcoming)<br />
<strong>2022</strong> ‹Zwei Dahmen. Klodin Erb und Helen Dahm›, Helen Dahm Museum, Oetwil am See; ‹Liquid<br />
Sense›, Lullin + Ferrari, Zürich<br />
2021 Lullin + Ferrari, Zürich<br />
2020 ‹Klodin Erb›, Gluri Suter Huus, Wettingen<br />
2019 ‹Babel & Bubbles›, Lullin + Ferrari, Zürich<br />
2018 ‹Die Wolfslaterne›, Kunsthaus Pasquart, Biel/Bienne; ‹Ein langer Tag›, Helvetia Art Foyer, Basel<br />
2017 ‹The Sweet Lemon Ballad›, Rotwand, Zürich<br />
2015 ‹unschuldig unheimlich – Das Sennentuntschi›, (mit Eliane Rutishauser), Rätisches Museum, Chur<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹(Un)certain Ground – Aktuelle Malerei in der Schweiz›, Kunsthaus Pasquart, Biel/Bienne;<br />
‹Liebe Grüsse›, Museum Langmatt, Baden; ‹Tschüüss festival›, Centre culturel suisse, Paris<br />
2020 ‹After Bob Ross – Beauty is Everywhere›, Museum im Bellpark, Kriens<br />
2018 ‹Cosmic Laziness›, Zwei-Personen-Ausstellung mit Tim Renshaw, Coleman Projects, London;<br />
‹Focus›, Kunstmuseum Winterthur<br />
2017 ‹Yellow Creature – Aspekte der Transformation›, Kunstmuseum Luzern; ‹The Show Must Go On –<br />
Die Sammlung Gegenwartskunst, Teil 4›, Kunstmuseum Bern<br />
2014 ‹Docking Station›, Aargauer Kunsthaus, Aarau; ‹Das doppelte Bild›, Kunstmuseum Solothurn<br />
Foto: Lena Amuat<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
heute deshalb, weil sich ihre Prinzipien nicht auf Farbmaterial, Leinwand und Pinsel<br />
beschränken. Vielmehr hat sich die Arbeitsweise und Wirkmacht von Malerei auf<br />
andere Medien übertragen. Und so kann alles, was Klodin Erb im Rahmen der Kunst<br />
macht, als Malerei verstanden werden. Auch wenn sie in ihren Videos absurde Geschichten<br />
erzählt, wie diejenige einer Zitrone, die durch verschiedene Räume, Zeiten<br />
und Realitätsebenen rollt. Auch dann nutzt Klodin Erb das Vermögen der Malerei,<br />
Geschichten zu erfinden und eine Welt zu erschaffen, die keiner Plausibilität bedarf.»<br />
«Mr. Sandman, someone to hold (someone to hold) / Would be so peachy before<br />
we’re too old», klingt es mit der Stimme der Malerin weiter, die den Song der Chordettes<br />
von 1954, dem Jahr also, in dem Dahm den Kunstpreis der Stadt Zürich erhielt,<br />
selber intoniert und als Soundtrack ihres Manifestes und Retroperspektive in Videoformat<br />
verwendet. Weibliche Solidarität. Die Verschwesterung mit Meret Oppenheim<br />
und Dahm wird von Erb subtil und präzise eingesetzt. Der selbstbewusste Feminismus,<br />
den sich Oppenheim und Dahm im Kunstbetrieb noch leidvoll erkämpfen<br />
mussten, ist für Erb immer noch wichtig, auch wenn sie ihn spielerischer und freier<br />
darstellen kann. Dass Gleichberechtigung und eine freie Sexualität noch keine<br />
Selbstverständlichkeit sind, weiss sie dennoch.<br />
Someone to hold / Would be so peachy before we’re too old<br />
‹Funny Face›, 2019, eine bewusst simplizistische, symbolistische Erwiderung auf<br />
Hockney oder Willy Fries im Zeitalter der Emojis, zeigt emblematisch einen Baum,<br />
einen angebissenen Apfel und eine selbstbewusste Schlange. Ihre Porträts, etwa<br />
‹Nachtisch 2›, 2013, oder die Serie ‹Orlando›, die auch als Buch publiziert wurde und<br />
in der Ausstellung nur als Vorahnung auftaucht, spielen mit dem Element der Transformation<br />
und der Fluidität. Sie verweisen bei Erb immer auch auf Heiligenbilder, auf<br />
Madonnen und Götter, deutlich bei ‹Angel Blue› von 2018, das mit der ‹Verkündigung›<br />
von Dahm von 1950 an derselben Wand auch aufzeigt, dass die Erleuchtung, die<br />
Trans zendenz mit Schmerz verbunden ist.<br />
Die Freiheit hat ihren Preis, Transformation, Transzendenz und Läuterung ebenso.<br />
Die Arbeit an einem gemeinsamen Raum, sei es Bild- oder Gedankenraum, die Vervielfältigung<br />
des Singulären in eine gemeinsam erlebbare Erfahrung mögen in diesem<br />
Prozess aber lindernd wirken. Das Malen ist ein einsamer Weg, den Erb immer wieder<br />
aufbricht, verändert, adaptiert. In ‹Johnny Woodhead & The Nightmärlies› malt die<br />
Figur in der Maske an verschiedenen Welten, gebiert sich selber aus ihrem Kopf und<br />
ist zugleich Zeus und Athene, spaziert durch Zitate und vervielfältigt sich umstandslos.<br />
Auseinsmachviele, aus Zwei eine Schwesternschaft, aus Drei eine ganze Welt.<br />
Eine einzelne Künstlerin kann viele Rollen einnehmen, wenn sie sich das zutraut, die<br />
Figur auf dem Bildschirm tanzt auf jeden Fall weiter.<br />
Damian Christinger, freier Kurator und Publizist, lebt in Zürich. damian.christinger@gmail.com<br />
→ ‹Zwei Dahmen. Helen Dahm und Klodin Erb›, Helen Dahm Museum, Oetwil am See, bis 31.10.<br />
↗ www.helen-dahm.ch<br />
→ ‹The Sweetest Patriots› (Gruppenschau), Kupper Modern, 24.9.–21.1. ↗ www.kupper-modern.com<br />
FOKUS // KLODIN ERB<br />
59
Dance First Think Later — Entre<br />
exposition et festival<br />
Davide-Christelle Sanvee · À notre place, <strong>2022</strong>, performance. Photo : Gregory Batardon<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Ce qui devait être un événement ponctuel en 2020, revient pour<br />
une 2 e édition. ‹Dance First Think Later› rassemble les œuvres<br />
de plasticiens et chorégraphes dans trois lieux de Genève. Le<br />
parcours hybride entre exposition et festival pointe une interrogation<br />
des corps, glissement de la pensée vers une représentation<br />
vivante qui aurait pu plaire à Beckett. Nadia El Beblawi<br />
C’est parfois aussi le public et pas seulement les réactions des professionnels qui<br />
dynamisent un projet. Une perspective pas forcément envisagée lorsqu’entre deux<br />
confinements Olivier Kaeser inaugure ‹Dance First Think Later – Rencontre entre<br />
danse et arts visuels›. Compris par beaucoup comme le lancement d’une manifestation<br />
récurrente, l’événement a trouvé suffisamment de soutien pour renouveler son<br />
exploration transdisciplinaire. Il est porté par des œuvres de plasticiens travaillant<br />
sur le sujet de la danse, de chorégraphes imaginant des partitions pour des espaces<br />
d’exposition ou de performers au croisement des disciplines. Le format relativement<br />
petit du festival et la collaboration avec différentes institutions genevoises – Le Commun,<br />
Le Pavillon ADC dédié à la danse contemporaine et les cinémas du Grütli – servent<br />
ce projet ouvert sur un questionnement des corps. Une approche évidente pour<br />
l’ancien codirecteur du Centre culturel suisse à Paris qui a œuvré pendant dix ans à<br />
élargir l’éventail des pratiques artistiques contemporaines. Un développement qu’il<br />
poursuit aujourd’hui à travers Arta Sperto, une structure de curation et de production<br />
sans lieu fixe dont le nom, traduit de l’espéranto, signifie expérience artistique.<br />
Architecture dansée<br />
Le lieu de départ du projet est Le Commun qui a emménagé dans de nouveaux locaux<br />
en février dernier. Le premier niveau de plus de 200 m 2 est dévolu à l’exposition<br />
avec des installations, vidéos, sculptures, peintures et photographies, tandis que le<br />
second étage, tout aussi vaste, est dédié aux performances. Cet espace scénique est<br />
rejoué pour chaque prestation avec un montage spécifique. L’ouverture orchestrée<br />
par le chorégraphe Marco Berrettini donne le ton en réalisant une performance en<br />
lien avec des peintures de Yan Li sur la thématique ‹s’entraîner les dents›. Effets de<br />
lumière et bande-son accompagnent cet accrochage éphémère auxquels répondent<br />
les mouvements d’une quinzaine de danseurs amateurs. Une forme de « méthode<br />
chorégraphique » se référant notamment à l’expressionnisme abstrait.<br />
L’exposition comprend des œuvres d’Ulla von Brandenburg, d’Emilie Pitoiset, de<br />
Lara Dâmaso, de Samuel Pajand et d’Alice Anderson. Cette dernière nous emmène<br />
dans un processus où l’œuvre plastique procède d’un rituel, proche d’une pratique<br />
ancestrale, où le corps et les gestes interagissent avec l’espace dans un travail de<br />
mémorisation que restitue sa vidéo ‹Architecture dansée›. Une clé de lecture pour<br />
appréhender deux grandes pièces d’‹Ecosytem Processes, Calder’s Door› générées<br />
lors d’une résidence dans l’atelier Calder à Saché, près de Tours, en 2019. La capta-<br />
FOKUS // EXPOSITION-FESTIVAL<br />
61
tion nous la montre au cours de performances dansées, se laissant imprégner par<br />
l’immense bâtisse et la porte composée d’éléments géométriques. Une géométrie<br />
qu’elle reproduit avec des panneaux de bois qu’elle peint sur une toile, laquelle traduit<br />
l’empreinte, mémoire des formes dessinées par les coulées de peinture. Les éléments<br />
de sculpture sont ensuite patiemment recouverts de fil de cuivre, jouant ainsi<br />
des références du matériau entre archaïsme et connectivité numérique.<br />
Retour sur une histoire de la danse<br />
Dans la programmation, à noter la soirée prévue le 6 octobre aux cinémas du Grütli<br />
avec la projection de deux films. ‹Parade›, 2014, revisite le fameux ballet de 1917<br />
écrit par Jean Cocteau pour les Ballets russes de Diaghilev. Cette interprétation cinématographique<br />
du Genevois Shahryar Nashat est réalisée à partir d’une chorégraphie<br />
de l’Australien Adam Linder, lui-même interprète de cette parade publicitaire de<br />
trois artistes devant un théâtre. Le spectacle, riche de sens, interroge autant l’histoire<br />
de la danse que son contexte et les significations du mot parade. Le graphisme<br />
des scènes, le fil narratif, le cadrage, le montage et le son servent l’inventivité de<br />
cette vidéo.<br />
L’autre film est la captation par Manon de Boer d’une performance que Latifa<br />
Laâbissi interprète depuis 2012. ‹Persona›, <strong>2022</strong>, propose une relecture de la ‹Danse<br />
de la sorcière› de Mary Wigman, solo majeur dans l’histoire de l’expressionisme allemand.<br />
Seul un fragment filmé de deux minutes témoigne encore de l’interprétation<br />
originale de 1926 : une danse assise où l’interprète semble en transe, tantôt calme,<br />
Shahryar Nashat, Parade, 2014, video still<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
tantôt secouée par des forces invisibles. Dans la version de Laâbissi, les mouvements<br />
sont ralentis, étendus dans le temps pendant une demi-heure, seul le bruissement<br />
du costume en peau de serpent et le souffle de la danseuse constituent la bandeson.<br />
L’image transmise par une caméra circulaire la capte au plus près, le résultat est<br />
un regard cinématographique captivant et troublant.<br />
À l’issue des deux projections, une conversation est prévue avec les artistes, à<br />
l’exception de Shahryar Nashat retenu par une exposition à l’Art Institut de Chicago.<br />
Manon de Boer et Latifa Laâbissi, qui collaborent depuis 2016, seront présentes avec<br />
Adam Linder. Celui-ci, accompagné de trois danseurs, performera l’après-midi au<br />
Commun en présentant une forme d’exposition vivante d’une durée de trois heures.<br />
Initiée en 2020 au MoMA New York, c’est une première en Suisse.<br />
De la spontanéité à la réflexion<br />
La particularité de cette édition est une implication plus importante du Pavillon<br />
ADC, avec la coréalisation de trois pièces et la coproduction d’un nouveau projet de<br />
David-Christelle Sanvee. La lauréate du Prix suisse de la performance en 2019 ancre<br />
sa réflexion sur les bâtiments, leurs histoires et son histoire, celle d’un départ du<br />
Togo et d’une intégration en Suisse. L’une des maquettes installées dans le foyer<br />
lui servira de cache, avant d’interpréter des étapes de son parcours personnel sur<br />
scène. Une expérience nouvelle pour l’artiste habituée au contexte muséal. La danse,<br />
incluse dans presque toutes ses performances, traduit et poétise ses récits.<br />
Son approche, autant instinctive qu’intellectuelle, trouve écho au titre ‹Dance<br />
First Think Later›. Une formule popularisée sur toutes sortes d’objets au point de<br />
sonner comme un slogan. En choisissant cette citation écourtée d’un passage de Samuel<br />
Beckett dans ‹En attendant Godot›, Olivier Kaeser dit avoir aimé cette question<br />
du mouvement, puis du retour à la pensée, ce balayage d’une pratique humaine oscillant<br />
entre un simple divertissement et une discipline pointue. Sachant que l’œuvre<br />
de Beckett a éveillé l’intérêt de plusieurs chorégraphes, et que lui-même s’est intéressé<br />
à la danse durant l’entre-deux-guerres, nous pouvons supposer qu’il aurait<br />
apprécié cette exploration parfois déroutante des corps, au croisement de la spontanéité<br />
et de la réflexion.<br />
Nadia El Beblawi, critique d’art, web éditrice, vit à Bâle. nadia.elbeblawi@gmail.com<br />
→ ‹Dance First Think Later – Rencontre entre danse, performance et arts visuels›, divers lieux de<br />
manifestation, jusqu’au 9.10. ; catalogue à paraître fin <strong>2022</strong>, Les presses du réel ↗ www.artasperto.ch<br />
↗ www.ville-ge.ch/culture/lecommun ↗ www.pavillon-adc.ch ↗ www.cinemas-du-grutli.ch<br />
→ ‹57 points de rencontres› de Samuel Pajand, 1.–31.10., Collège Calvin, dans le cadre de<br />
la 3 e Biennale du parcours heART@geneva ↗ www.heartgeneva.ch<br />
FOKUS // EXPOSITION-FESTIVAL<br />
63
Marie Matusz — Labirinti di<br />
filastroccate<br />
La chute est un discours, <strong>2022</strong><br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
‹Fall› vuol dire caduta, cadere, ma anche autunno, e a settembre<br />
l’Istituto Svizzero di Milano accoglie una mostra personale di<br />
Marie Matusz, in cui l’artista presenta una nuova serie di opere<br />
basate su una particolare raccolta di poesie, le ‹mirlitonnades› di<br />
Samuel Beckett. Elisa Rusca<br />
Tra il 1976 e il 1978, Samuel Beckett scrive 37 brevissime poesie che chiama ‹mirlitonnades›,<br />
letteralmente «poesie da quattro soldi» – il «mirliton» in francese significa<br />
zufolo, e i «vers de mirliton» sono dette poesie che non valgono un piffero. Queste<br />
«filastroccate», scritte su supporti di fortuna come sottobicchieri, pacchetti di sigarette,<br />
l’etichetta di una bottiglia di gin o fogli di bloc-notes, sono ibridi assurdi, incroci<br />
tra simil-haiku di humor nero e epitaffi filosofici. Queste rime apparentemente banali<br />
si situano all’origine della ricerca per l’installazione ‹Fall› di Marie Matusz presentata<br />
all’Istituto Svizzero di Milano.<br />
Classe 1994, l’artista francese basata tra Berlino e Basilea è affascinata dalle<br />
diverse concezioni e espressioni di linguaggio. Nella sua pratica artistica dà origine<br />
a installazioni di sculture minimalistiche, opere sonore, film e testi, in un approccio<br />
basato sulla ricerca approfondita nella relazione tra significato, simbolo e segno. Nascono<br />
così creazioni che vogliono tenere chi le guarda in un universo sospeso, una<br />
bolla a-temporale in cui ci si concentra unicamente sul segno e sulla sua attivazione<br />
nel momento presente. Matusz si dedica anche alla ri-attivazione di materiali d’archivio<br />
storici che, esplorati minuziosamente, vengono presentati al pubblico sotto<br />
nuova luce. In questo contesto, la figura di Beckett e le sue filastroccate assumono<br />
un ruolo di grande interesse per l’artista.<br />
La forza espressiva e l’assurdità di questi versi brevi diventano quindi lo spunto<br />
che Matusz esplora nel pieno delle loro potenzialità: il ritmo, la ripetizione e la composizione,<br />
tutti elementi fondamentali del teatro beckettiano, si trovano in queste<br />
rime e nell’opera presentata all’Istituto Svizzero. L’artista mette particolarmente<br />
l’accento anche sulla distorsione, soffermandosi proprio sull’aspetto formale dello<br />
zufolo, lo strumento a fiato che distorce la voce umana e che veniva usato nell’imitazione<br />
del canto degli uccelli.<br />
Ci si ritrova dunque in un groviglio di riferimenti che si materializza nella sala<br />
espositiva in un vero e proprio labirinto di plexiglas semi-trasparente nei cui meandri<br />
si celano oggetti e sculture dalle forme indefinibili. Perdendoci in questa struttura, ci<br />
possiamo soffermare tra il nostro riflesso e quello dei corpi intorno a noi: un gioco di<br />
maschere e sovrapposizioni che ci porta a riflettere sulla vacuità e sulla caducità di<br />
quello che chiamiamo «reale».<br />
Elisa Rusca, storica dell’arte, è conservatrice al Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-<br />
Rouge di Ginevra. elisa.rusca@gmail.com<br />
→ ‹Marie Matusz – Fall›, Istituto Svizzero, Milano, fino al 19.11.<br />
↗ www.istitutosvizzero.it<br />
FOKUS // MARIE MATUSZ<br />
65
HINWEISE<br />
Flut — Malte Stein<br />
Animation — In einem bedrückenden vergilbten<br />
Zimmer sitzen Mutter und Sohn mit<br />
beträchtlichem Abstand zueinander. Vor dem<br />
Fenster ist nichts als ein schlammbrauner See.<br />
Trotz der Tristesse linst der Junge sehnsüchtig<br />
nach draussen. Ständig kontrolliert und manipuliert<br />
von der Mutter, sind Abende auswärts<br />
mit Freunden eine willkommene Abwechslung.<br />
Dann ist da noch die geheimnisvolle Stimme,<br />
die am Telefon Gedichte rezitiert. Und der stetig<br />
steigende Pegel des Sees, der droht, die umliegenden<br />
Häuser zu fluten.<br />
‹Flut› kommt in Alptraumästhetik daher. Die<br />
Farben sind gedeckt und scheinen irgendwie<br />
dreckig, Details wie die Münder und das Dekolleté<br />
der Mutter sind übertrieben dargestellt.<br />
Elemente, die Malte Stein in seinem<br />
2D-animierten Kurzfilm geschickt unterbringt<br />
und damit eine etwas unangenehme Atmosphäre<br />
schafft, die sich, untermalt von der<br />
Musik und dem Sounddesign, bis zum Ende<br />
hält. Dass das geglückte Zusammenspiel von<br />
Bild, Ton und Geschichte kein Einzelfall war,<br />
zeigt Stein mit seinem aktuellen Kurzfilm<br />
‹Ding›, der zurzeit noch an unterschiedlichen<br />
Festivals zu sehen ist. ‹Flut› wurde an Filmfestivals<br />
rund um die Welt gezeigt und gewann<br />
unter anderem Preise in Sydney, Toronto und<br />
Zagreb. Dominique Marconi<br />
Malte Stein · Flut, 2018, 9’55’’<br />
↗ vimeo.com/399313424<br />
Ana Strika<br />
Arbon — Abfüllanlagen, Fertigungsstrassen,<br />
Qualitätskontrolle – lange Bänder transportieren<br />
Dinge durch Fabrikhallen; automatisch<br />
angetrieben, gleichmässig, endlos. Teile, Waren<br />
oder Materialien fahren an Maschinen entlang,<br />
durch sie hindurch zur nächsten Bearbeitungsstation.<br />
Die Industrialisierung ist rastlos,<br />
Stillstand ist unerwünscht. Fabriken schliessen<br />
dennoch, die Welt dreht sich weiter. Und<br />
mitunter zieht die Kunst in die leeren Hallen<br />
ein. Zum Beispiel in Arbon. Seit fast dreissig<br />
Jahren zeigt die Kunsthalle ihr Programm in<br />
einer ehemaligen Lagerhalle einer Metallfabrik.<br />
Ana Strika (*1981, Zürich) installiert nun<br />
dort lange Bahnen mit Kurven und Steigungen,<br />
unterschiedliche Gestelle und Podeste. Darauf<br />
liegen Dinge, gefertigte und gefundene, in kleinen<br />
Gruppen, einzeln oder aneinandergereiht.<br />
Entfernt schwingt die Erinnerung an Produktionsanlagen<br />
mit, auch im Ausstellungstitel.<br />
Aber der Takt ist ausgesetzt. Stille ist eingekehrt.<br />
Die Dinge sind nicht mehr angetrieben<br />
und fahren keinem bestimmten Zweck entgegen.<br />
Stattdessen stehen sie für sich, sind autonom<br />
und entfalten eine stille, starke Präsenz.<br />
Ana Strika trägt seit Jahren einen Fundus aus<br />
Werkstoffen zusammen. Nicht die schillernden,<br />
leuchtenden, glatten Materialien interessieren<br />
sie, sondern die oft als ärmlich klassifizierten:<br />
Karton, Paketschnur, unbedrucktes Zeitungsund<br />
Einpackpapier, Gips, Ton. Sie formt daraus<br />
kleine Schalen, stapelt, rollt und umwickelt die<br />
Materialien und Gegenstände. Sie steckt sie<br />
vorsichtig ineinander, biegt oder faltet sie. Pappen<br />
werden ausserdem zerschnitten, aber stets<br />
ist die Positivform genauso wichtig wie die<br />
Negativform. Abfall gibt es ebenso wenig wie<br />
Hierarchien. Die Anordnung dieser Dinge folgt<br />
nicht irgendeiner Betrachterlogik, sondern rätselhaften<br />
Prinzipien, die der Welt der Objekte<br />
selbst zu entstammen scheinen. Bis weit über<br />
Augenhöhe reichen die aus einfachen Latten<br />
zusammengefügten Gestelle und Bahnen. Kein<br />
Standort ist der Beste, alle sind gut. Erst im<br />
Rundgang durch die Halle fügen sich Silhouetten<br />
zu neuen Formen zusammen, erst dann<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
zeigt sich die grosse Vielfalt. Ana Strika addiert<br />
die Dinge nicht einfach oder konstruiert eine<br />
Aufzählung, sondern arbeitet mit ihnen wie mit<br />
Morphemen, Wörtern und Wortgruppen einer<br />
Sprache: Sie lassen sich immer wieder neu und<br />
nahezu unendlich kombinieren. Sie müssen<br />
keinem Zweck genügen und entfalten gemeinsam<br />
umso grössere poetische Kraft. KS<br />
Wolfgang Schneider<br />
Basel — Bei Müller Palermo präsentiert der<br />
Wiener Künstler Wolfgang Schneider (*1970)<br />
eine kleine feine Ausstellung mit Zeichnungen,<br />
Druckgrafik und dem mehrfach prämierten<br />
Künstlerbuch ‹Company› (Zusammenarbeit mit<br />
Beatrix Zobl). Schneider war 2021 mit einem Stipendium<br />
für das Kloster Dornach in die Schweiz<br />
gereist. Der geschichtsträchtige Ort stellte<br />
sich als künstlerisch fruchtbares Feld heraus.<br />
Neben Recherchen in der alten Bibliothek fand<br />
der Künstler im Klostergemäuer auch menschliche<br />
Schädel, mit Spuren von Verletzungen.<br />
Sie stammen aus der Schlacht bei Dornach von<br />
1499, bei der die Eidgenossen sieghaft gegen<br />
die Schwaben angetreten waren. Unzimperlich<br />
hatten sie alles kurz und klein geschlagen, eine<br />
tödliche Spur vom sogenannten Bluthügel bis<br />
zur Ruine Dorneck gelegt. Heute ist dieser Ort<br />
vom geistig spirituellen Ambiente der Anthroposophen<br />
erfüllt – welch ein krasser Gegensatz!<br />
Aus der Beschäftigung entsteht eine 100-teilige<br />
Zeichnungsserie. Auf Papieren, Schachteln,<br />
Sporttip- und Swisslos-Scheinen malt Schneider<br />
in kleine Kompartimente verteilt versehrte<br />
Schädel, Knochen, Arme und Beine in Rot und<br />
Schwarz. Zeichenhaft abstrahiert, mit locker geführtem<br />
Pinsel sehen die Schädel aus, als lägen<br />
sie in Nischen. Mit hintersinniger Ironie wagt<br />
sich Schneider an ein Motiv, das ein Memento<br />
mori mit persönlicher Sinnsuche verbindet. IK<br />
Ana Strika · Taktzeit, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansichten<br />
Kunsthalle Arbon. Foto: Ladina Bischof<br />
→ Kunsthalle Arbon, bis 2.10.<br />
↗ www.kunsthallearbon.ch<br />
Wolfgang Schneider · Die Schlacht von Dornach,<br />
2021/22 (Serie), Tusche und Gouache auf<br />
Papier, 75 x 110 cm © ProLitteris<br />
→ Müller Palermo, bis 15.10.<br />
↗ muellerpalermo ch<br />
HINWEISE // ANIMATION / ARBON / BASEL<br />
67
Gabriella Giandelli<br />
Basel — «1422 Ulrich Lörtschers des Schindlers<br />
Hus» steht über dem Türsturz der<br />
St. Alban-Vorstadt 28, wo das Cartoonmuseum<br />
seit 1996 beheimatet ist. Die 600-jährige<br />
Geschichte des verwinkelten Hauses samt<br />
Neubau begleitet einen knarrend auf Schritt<br />
und Tritt, während die Bilder von Gabriella<br />
Giandelli (*1963, Mailand) eine mögliche<br />
Zukunft heraufbeschwören. Denn im extra für<br />
diese Ausstellung gezeichneten Bilderreigen<br />
endete innerhalb von nur zehn Tagen die Ära<br />
des Menschen, und überdimensionierte Tiere<br />
haben die Herrschaft übernommen. Die Tür<br />
dazu öffnet sich unter den gestrengen Augen<br />
zweier prächtiger ‹Rhabdornis inornatus›,<br />
die jede Besucherin und jeden Besucher als<br />
möglichen Käfer zu taxieren scheinen: Kann<br />
das aufgepickt werden? Die Strasse ist leer,<br />
die Häuser trotz einiger beleuchteter Fenster<br />
verschlossen, Rettung ist nicht in Sicht.<br />
Es ist ein Kennzeichen der ebenso leuchtenden<br />
wie schwebenden Tableaux der seit 1984 aktiven<br />
Künstlerin, dass sie die Menschen immer<br />
etwas verloren wirken lassen. Sie vereinzeln,<br />
schauen aneinander vorbei oder tauchen schon<br />
gar nicht erst auf. ‹Silent Blanket›, 1994, erzählt<br />
davon, inspiriert von einem längeren Aufenthalt<br />
in Manhattan in den 1980er-Jahren. Das sei ein<br />
anderes New York gewesen, wie sie im Interview<br />
sagt, das in der kleinen Präsenzbibliothek<br />
gezeigt wird. Während Giandelli erzählt, streicheln<br />
ihre nie ruhenden Hände die entspannt<br />
auf ihren Beinen liegende Katze.<br />
(Fabel-)Tiere bilden ein immer wiederkehrendes<br />
Motiv in ihrem Schaffen. Sei es ein für die<br />
Menschen unsichtbarer weisser Hase in der<br />
Graphic Novel ‹Interiorae›, 2015, der ‹Vampiro<br />
transparente› von 2005 oder die Katze in den<br />
Armen des traurigen Helden aus ‹Figure of<br />
Fun› von 1989. Ein Hase in adrettem Veston<br />
beobachtet uns auch ganz selbstbewusst aus<br />
dem Triptychon ‹Amabili resti› von 2019. Peter<br />
Rabbit, I presume?<br />
Kapitelgleich geordnete Werke wie die Bilder<br />
für den Film ‹La Ragazza Carla›, die Stoffdrucke,<br />
die Swatch-Uhr oder der flirrende<br />
Bilderzyklus ‹Australia› für das Louis Vuitton<br />
Travelbook – man glaubt, ‹Wide Open Road›<br />
von den ‹Triffids› zu hören – zeigen die Vielfalt<br />
der Künstlerin, die jedoch nie beliebig wird,<br />
und die mit Schabkarton ebenso arbeitet wie<br />
mit Farbstiften und Pastellkreide. – Das auf<br />
die Sammlung des Gründers Dieter Burckhardt<br />
(1914–1991) zurückgehende Cartoonmuseum<br />
ist der «Narrativen Kunst» verpflichtet und<br />
nimmt seinen Auftrag seriös wahr. TS<br />
Gabriella Giandelli · Rhabdornis inornatus,<br />
<strong>2022</strong>, Eingangsbereich Cartoonmuseum Basel<br />
Gabriella Giandelli · Il Vampiro transparente,<br />
2005<br />
→ Cartoonmuseum Basel, bis 30.10.; ‹Mirabile<br />
Bestiarium›, Christoph Merian Verlag, <strong>2022</strong><br />
↗ www.cartoonmuseum.ch<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Georg Freuler<br />
Basel/Riehen — Seit über sechzig Jahren<br />
ist Georg Freuler (*1938) mit seiner Leica<br />
unterwegs. In seinen unzähligen Schwarz-<br />
Weiss-Aufnahmen steht der Mensch im<br />
Fokus, individualisiert und subjektiv. Das Werk<br />
entsteht im Kontrast zur zeitgleichen glatten<br />
Hochglanzwelt aus Werbung und Internet, zeigt<br />
Ausgestossene, Drogensüchtige, Prostituierte<br />
in der Schweiz und in den Metropolen der Welt.<br />
Freuler ist ein Vielgereister, der in New York<br />
und Amsterdam mit den Obdachlosen zusammenlebte,<br />
seine süchtige Partnerin empathisch<br />
begleitet. Nie ist er Fremdkörper, sondern stets<br />
im Dialog mit den Porträtierten, keine Aufnahme<br />
ist eine «Gestohlene».<br />
Entstanden ist ein eindrückliches Gesellschaftsporträt,<br />
das auf die Ränder der Zivilisation<br />
fokussiert und die Condition humaine<br />
thematisiert. Die Lichtbilder wecken Anklänge<br />
an berühmte Klassiker wie Edward Steichen,<br />
Diane Arbus, Brassaï oder Robert Frank. Bisher<br />
wurden sie in vereinzelten Ausstellungen gewürdigt,<br />
einige erhielten Preise, doch generell<br />
sind sie noch zu wenig in der Öffentlichkeit<br />
angekommen. Der Kunstraum fächert das Lebenswerk<br />
nun in einer Retrospektive unter dem<br />
Titel ‹Augenblick und Wahrhaftigkeit› von rund<br />
250 Bildern thematisch auf.<br />
Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie in Kleinhüningen,<br />
lernte Freuler zunächst Retuscheur,<br />
später Zeichnen und Farbgestaltung an der<br />
Kunstgewerbeschule Basel. Etwas Malerisches<br />
ist vielen seiner Fotografien geblieben. Ohne<br />
Blitz aufgenommen, leben sie von einer dramatischen<br />
Lichtführung und teilweisen Unschärfen.<br />
In den 1960er-Jahren hält er das Beizenleben<br />
fest. Namenlose, einsame Gestalten sitzen<br />
vor einem Glas ähnlich den melancholischen<br />
Trinkern des jungen Picasso. Auch Treffpunkte<br />
der damaligen Kunstszene Basel dokumentierte<br />
Freuler. Viele der bekannten Grössen aus<br />
Malerei und Musik sind heute verstorben.<br />
Im geschützten Rahmen zeigt die Kuratorin die<br />
intimen Bilder der 1980er-Jahre vom Platzspitz<br />
und Letten. Freuler kocht für seine Klientel,<br />
bringt ihnen Nahrung vorbei. Aus Begegnungen<br />
entstehen berührende Porträts. Bitterkeit, Trotz<br />
und Gleichmut sprechen aus den Gesichtern.<br />
Wunden werden gezeigt, versehrte Körper öffnen<br />
sich dem Kameraauge im Wissen, dass hier<br />
jemand am Werk ist, der sein Gegenüber nicht<br />
blossstellt. Freulers fotografisches Können<br />
beruht auf Einfühlung und präzisem Auslösen:<br />
Der «fruchtbare Augenblick» wird in diesen<br />
ikonischen Bildern auf eindrückliche Weise<br />
erlebbar. IK<br />
Georg Freuler · Junge Fixerin, Zürich Letten,<br />
1980er-Jahre, Schwarz-Weiss-Aufnahme,<br />
Handvergrösserung<br />
Georg Freuler · Frau mit Hund (Beiz im<br />
Gundeldingerquartier), 1980er-Jahre,<br />
Schwarz-Weiss-Aufnahme, Handvergrösserung<br />
→ Kunstraum Riehen, bis 6.11.<br />
↗ www.kunstraumriehen.ch<br />
HINWEISE // BASEL / BASEL/RIEHEN<br />
69
Maja Rieder<br />
Basel — Was ist ein Zeichen? Wie entsteht<br />
Bedeutung? Und wie lässt sich diese wieder<br />
überschreiben? Es sind solche Fragen, die Maja<br />
Rieder (*1979, Kestenholz) in ihren Bildern<br />
beschäftigen. Konfrontiert mit der leeren weissen<br />
Fläche eines Papiers – denn auf solches<br />
malt sie bevorzugt –, beginnt sie oft mit einem<br />
simplen «x». Dieses taucht in unterschiedlicher<br />
Gestalt auf: In der aktuellen Ausstellung ‹fluke<br />
and figures› findet es sich mal als klar lesbares<br />
Zeichen in der Mitte eines Bildes, mal in Form<br />
einer Schraffur über die gesamte Bildfläche,<br />
mal als Leerstelle, mal als konturlose Fläche.<br />
Eine andere Strategie, um das Blatt zu strukturieren,<br />
liegt für Rieder darin, dass sie das<br />
Papier wie eine Leinwand über einen Rahmen<br />
oder auch eine Kiste spannt und später dann<br />
wieder ins Zweidimensionale zurückfaltet. Die<br />
an den Seiten des Rahmens heruntergelaufene<br />
Farbe – kleine unkontrollierte Ausbrüche aus<br />
der gesetzten Begrenzung – werden dann zum<br />
ausfransenden Rahmen des Bildes. Während<br />
Rieder früher oft schwarz-weiss malte, ist die<br />
Farbe mittlerweile ein wichtiges Element ihrer<br />
Bilder, in denen sich unzählige Schichten von<br />
mal aussergewöhnlich leuchtenden, teils durchscheinenden<br />
Gouachen und Tuschen überlagern.<br />
Genau diese Mehrschichtigkeit durchläuft<br />
Rieder in einigen der Arbeiten durch dominante<br />
Schraffuren und Balken im Vordergrund aber<br />
wieder – wobei der Blick auf die darunterliegenden<br />
Schichten dem Auge zwar versperrt wird,<br />
der Fantasie aber dennoch offen bleibt. MV<br />
Maja Rieder · flic flac no 13, <strong>2022</strong><br />
→ Galerie Tony Wuethrich, bis 22.10.<br />
↗ www.tony-wuethrich.com<br />
Rahima Gambo<br />
Bern — Der Titel ‹Bird Sound Orientations²›<br />
gibt ein Orientierungsmuster zur Ausstellung<br />
von Rahima Gambo (*1986) in der Kunsthalle<br />
vor: ähnlich dem intuitiven Flug von Vögeln,<br />
ihrem scheinbar schwerelosen, doch zielgerichteten<br />
«Gang» durch die Lüfte, gelenkt von<br />
einem unterschwelligen «Sound». Sounds<br />
begleiteten die nigerianische Künstlerin auch<br />
bei der Arbeit zur Ausstellung, nachzuhören als<br />
Playlist ‹Circular Breathing› auf Spotify.<br />
Mit dem intuitiven Gang, geleitet von inneren<br />
wie äusseren Eindrücken, befinden oder<br />
bewegen wir uns auch schon mitten in der<br />
Ausstellung. Von ihren ‹Walks› sind verschiedene<br />
Foto- und Videoarbeiten zu sehen und<br />
zu hören, denen ein Prinzip der intuitiven und<br />
assoziativen Collage gemein ist. Gambo führte<br />
in Bern auch einen Workshop durch, wovon<br />
ein Video mit Beobachtungen sowie Fundstücke<br />
der Teilnehmenden von ihren Walks<br />
gezeigt werden. Im wandfüllenden Video im<br />
Hauptraum, ‹Instruments of Air›, 2021, weisen<br />
in den Himmel hochgehaltene, symbolhafte Objekte<br />
den Weg durch die Landschaft. Einige der<br />
‹Utensilien› und weitere Objekte liegen davor<br />
wie eine zeichenhafte Erzählung des Beobachteten,<br />
und daneben führt die ‹Walk Sculpture›,<br />
<strong>2022</strong>, als grosse Kupferspirale in den angrenzenden<br />
Raum.<br />
Wandzeichnungen stellen die Bewegung weiter<br />
als lehrbuchhafte, körperliche Ertüchtigung<br />
dar und schaffen eine Verbindung zur Gemeinschaftsarbeit<br />
der Künstlerin mit dem Tasuniya<br />
Art Collective von Frauen einer nigerianischen<br />
Schule. Auffallend ist zunächst der omnipräsente,<br />
rot-weiss karierte Schuluniformstoff:<br />
als Kleidung, aber auch als Stoff beispielsweise<br />
von Vorhängen für eine Inszenierung mit<br />
Palmen und einer Videoarbeit mit den Schülerinnen.<br />
Im letzten Raum überspannt der Stoff<br />
eine langgezogene Bank, und bunte Stickereien<br />
des Kollektivs zieren deren Sitzfläche.<br />
Insofern lädt sie nicht zum Verweilen, sondern<br />
erneut zum Herumgehen und Betrachten ein.<br />
Zahlreiche Fotografien der Künstlerin zeigen<br />
die Schülerinnen in ihren Uniformen und – in<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Anlehnung an die Wandzeichnungen – auch bei<br />
körperlichen, jedoch eigenständigen Übungen,<br />
auf Ausflügen und in der Freizeit; immer auch<br />
in Bewegung.<br />
Parallel ist im Rahmen des kuratorischen<br />
Projekts ‹7 Winds› eine ebenso feinsinnige wie<br />
feingliedrige Installation von Marcela Calderón<br />
Andrade zu sehen. Veranstaltungen wie die<br />
Reihe ‹Features›, Ausstellungsrundgänge oder<br />
Anlässe bei der Kunsthalle Bar erweitern<br />
gleichsam den Diskurs. MM<br />
Rahima Gambo · Bird Sound Orientations 2 ,<br />
<strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthalle Bern.<br />
Foto: Marc Asekhame<br />
→ Kunsthalle Bern, bis 25.9.<br />
↗ www.kunsthalle-bern.ch<br />
Chalet5<br />
Göschenen — Im Tunneldorf Göschenen wird<br />
man von den donnernden Detonationen des<br />
Aushubs für die zweite Gotthardröhre empfangen.<br />
Ein modernes Kantinegebäude für<br />
die Arbeiter weist auf die Veränderungen der<br />
Infrastruktur hin. Die alte Zollbrücke zeugt von<br />
den Wegen der Säumer über den Gotthard. Hier<br />
lebt das Duo Chalet5, bestehend aus Karin<br />
Wälchli und Guido Reichlin. Die beiden arbeiten<br />
mit Ambivalenzen und einem multiperspektivischen<br />
Blick auf Identitätsstiftendes oder<br />
setzen, wie etwa während ihrer Stipendienaufenthalte<br />
in Kairo und Indien 2006 bzw. 2011,<br />
Alltägliches frisch in Szene. In ihrem aktuellen<br />
Projekt ‹Ur(i)hütte› in der als Kulturraum genutzten<br />
alten Kirche von Göschenen fangen sie<br />
nun Blicke auf den Organismus des Dorfes und<br />
die umgebende Natur ein. Die kulturelle Teilhabe<br />
der Bevölkerung ist dabei zentral, denn die<br />
partizipative Kooperation führt zu einem mehrschichtigen<br />
Diskurs und einer überraschenden<br />
Gesamtinstallation.<br />
Im Chor des mit LED-Lichtquellen ausgeleuchteten<br />
Kirchenraums entdeckt man eine<br />
immense Postkarteninstallation. Die Abbildungen<br />
stammen aus einem Wettbewerb für die<br />
Bevölkerung: Farbige Fotografien mit Berg- und<br />
Stauseemotiven aus der Region reihen sich<br />
an vergangene Grümpelturniere oder Seifenkistenrennen<br />
in Schwarz-Weiss; ein kräftig<br />
gebautes, sagenumwobenes Sennentuntschi<br />
ist abgelichtet. Darüber ragen zahlreiche<br />
Karten mit Bricolagebuchstaben, die das Wort<br />
«Göschenen» ergeben. Vergleichbar mit Aby<br />
Warburgs «Bilderatlas Mnemosyne» widerspiegelt<br />
dieses Tableau eine komplexe Geschichte<br />
dieses Dorfes und konstituiert ein Erinnerungskollektiv<br />
im Sinne der Göttermutter allen<br />
Wissens. Die Archivierung wird mit historischen<br />
Postkartengrüssen, beispielsweise von der<br />
Dammahütte, ergänzt.<br />
Etymologisch gehe auch der Name Göschenen<br />
auf Hütten zurück. Das Urprinzip des Bauens<br />
zeigt sich in der aus Abfallholz von Chalet5<br />
erbauten Urhütte im Zentrum. Darin finden sich<br />
künstlerische Interpretationen einer Schüler-<br />
HINWEISE // BASEL / BERN / GÖSCHENEN<br />
71
schaft. Auf Regalen stehen 16 Modelle wie eine<br />
Türmchenruine mit Tonzinnen. Reisig überdacht<br />
sie. Weiter begegnet man einer Behausung<br />
aus Schwemmholz auf Moos als Schutz<br />
für ein Tier sowie futuristische Hüttenikonen.<br />
Das Malobjekt ‹Disaster Paradise› in der Serie<br />
‹Vor Ort›, für die Chalet5 den Förderpreis des<br />
Kantons Uri 2021 erhielt, erweitert die Sicht.<br />
Die Froschperspektive lenkt das Auge von einer<br />
geheimnisvollen Wassertiefe durch Steine und<br />
Pflanzenstrukturen zu Edelsteinen und evoziert<br />
eine Atmosphäre himmlischer Offenbarung.<br />
Ebenfalls in die Höhe ragt die Holzkonstruktion<br />
mit den aus Arvenholz geschnitzten Täfelchen<br />
des Göschener Jägers Waldemar Mattli. Die<br />
Flurnamen wie «Torbrig», «Tränkstei» und<br />
«Trischtbett» flackern vor einem Landkartenhintergrund<br />
über einen Screen. Die künstlerische<br />
Spurenlegung ehrt Göschenen und<br />
seine Einwohner. Die für die Ausstellung in den<br />
Kirchenraum gebaute Hütte soll auch weiterhin<br />
bestehen bleiben und sich mit nachhaltigen<br />
Projekten verzahnen. UM<br />
Chalet5 · Uri(h)ütte, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht,<br />
Kulturraum, alte Kirche Göschenen<br />
→ ‹Ur(i)hütte – Gruss aus Göschenen›, bis 25.9.<br />
↗ www.urihuette.ch<br />
Sonja Feldmeier<br />
Liestal — Die Kunsthalle Palazzo zeigt Werke<br />
von Sonja Feldmeier (*1965), die erst im Miteinander<br />
ihre unterschiedlichen Bedeutungsebenen<br />
entfalten. Ausladende Gipsskulpturen<br />
liegen auf gekachelten Sockeln, grosse farbige<br />
Bilder und riesenhafte Schlüssel aus Holz<br />
hängen an den Wänden, und die Sitzmöbel sind<br />
Querschnitten eines Baumstammes nachempfunden.<br />
Der intermediale Werkkomplex ist über<br />
viele Jahre hinweg entstanden und erstmals in<br />
seiner Gesamtheit zu erleben. Das Herzstück<br />
ist der Film ‹The Peepul Tree›, 2020, zu sehen an<br />
einer Zwischenwand.<br />
Lange waren fremde Länder das Zuhause der<br />
Künstlerin. 2010 lebte sie ein Jahr in Indien und<br />
stiess in Haridwar auf ein Ereignis: Das Fällen<br />
eines Baumes findet mitten im dichten Verkehr<br />
der indischen Strasse statt. Fasziniert filmt<br />
Feldmeier während 72 Stunden die langwierige<br />
Aktion, die zur sozialen Skulptur wird. Warum<br />
der Riese umgelegt werden muss, erfährt man<br />
erst im Abspann. Kommunikation ist nur über<br />
Blicke und Gesten möglich. Das so gesteigerte<br />
verinnerlichte Erleben ist im Video gut spürbar.<br />
Die Kamera zoomt auf die Gesichter der Männer,<br />
begleitet sie beim tollkühnen Besteigen<br />
des Baumriesen, bei der Arbeit mit rudimentären<br />
Werkzeugen und beim Teetrinken. Jeder<br />
Protagonist wird zur Persönlichkeit, untermalt<br />
von einem individuellen Soundporträt. Die Musik<br />
– eine Kooperation mit dem Komponisten<br />
Voijslav Anicic – dient nicht nur als Audioporträt<br />
der einzelnen Baumfäller, sondern auch als<br />
Zwischenstufe für die Entwicklung skulpturaler<br />
Werke, die wiederum weiter zur Bildserie ‹The<br />
Peepul› führen. Jeder der sieben Darsteller wird<br />
auf synästhetische Weise von Feldmeier in ein<br />
multimediales Porträt verwandelt. Aus einem<br />
rundlichen Gips, der an einen Motorradhelm<br />
erinnert, quillt Dampf. Ähnliches ereignet sich<br />
auf dem Bild ‹Nafis Rao›, mit dem Namen eines<br />
indischen Baumfällers. Aus einer muschelartigen,<br />
türkisfarbenen Form fliessen pink<br />
phosphoreszierende Farbströme. Alle Bilder<br />
bedingen sich gegenseitig, entstehen aus<br />
einem transmedialen Prozess von Fotografie,<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Malerei und digitaler Bearbeitung. Vielleicht<br />
sind die hölzernen Schlüssel an den Wänden,<br />
‹Future Pioneers›, ein Hilfsmittel, sich mit der<br />
Abhängigkeit von der Natur auseinanderzusetzen,<br />
die in der vielschichtigen Installation von<br />
Sonja Feldmeier erfahrbar wird. IK<br />
Sonja Feldmeier · The Peepul Tree, 2021,<br />
Film-Still der Mehrkanal-Videoinstallation<br />
© ProLitteris<br />
Sonja Feldmeier · The Peepul (Riazat), 2017,<br />
Fine Art Print, Airbrush, Lack, Esche massiv,<br />
MDF mit Grundierfolie, 117 x 95,5 x 5 cm<br />
© ProLitteris<br />
Vaclav Pozareks Buchhandlung<br />
Luzern — Die Galleria Edizioni Periferia<br />
nimmt ihren 30. Geburtstag zum Anlass eines<br />
Rückblicks. Die Verleger Gianni und Flurina<br />
Paravicini präsentieren alle Publikationen<br />
und Multiples, die sie in dieser Zeitspanne<br />
betreut und herausgegeben haben. Sie tun<br />
dies allerdings nicht selber, sondern luden<br />
Vaclav Pozarek (*1940, lebt in Bern) zu einer<br />
Gestaltung der Galerieräume ein. Der Plastiker<br />
und Installationskünstler stellt all die Bücher,<br />
Hefte und Objekte mittels selbst entworfener<br />
Regale, Tische und Hocker zum Blättern<br />
und Schmökern zur Verfügung – mit einem<br />
Mobiliar, das hell und luftig wirkt und eher für<br />
den freien Umgang mit dem Material Holz als<br />
für Stabilität und Dauer steht. Das passt zu<br />
den über 100 Periferia-Büchern, die stets nach<br />
wechselnden Formen der Vermittlung suchen,<br />
welche sich aus individuellen offenen Denkprozessen<br />
ergeben: Künstlerbücher im besten<br />
Sinne des Wortes also, von Judith Albert, Pia<br />
Fries, Christoph Rütimann, Roman Signer und<br />
vielen anderen mehr.<br />
Vaclav Pozarek steht parallel auch ein grosser<br />
Raum zur Präsentation eigener Arbeiten zur<br />
Verfügung. Es sind präzise Setzungen, möbelartige<br />
Skulpturen aus bemaltem Holz, hinter<br />
deren Einfachheit sich komplexe Auseinandersetzungen<br />
mit dem Thema Raum verbergen,<br />
sowie Arbeiten auf Papier, die ein feinfühliges<br />
Spiel mit sich aufeinander zubewegenden<br />
elementar-einfachen Formen bezeugen. NO<br />
→ Kunsthalle Palazzo, bis 30.10.<br />
↗ www.palazzo.ch<br />
Vaclav Pozarek · Installation für die Galleria<br />
Edizioni Periferia, <strong>2022</strong><br />
→ Edizioni Periferia, bis 28.1. ↗ periferia.ch<br />
HINWEISE // GÖSCHENEN / LIESTAL / LUZERN<br />
73
23 artistes de la Galerie<br />
Neuenburg — In einer Comic-Kurzgeschichte<br />
erzählt der italienische Künstler Giulio Camagni<br />
von seiner ersten Begegnung mit François<br />
Ditesheim an der Art Basel. Der Stand der<br />
Galerie Ditesheim & Maffei sei eine Insel der<br />
Ruhe und der Eleganz inmitten des lauten<br />
Messegedränges. Die zweiseitige Comic-<br />
Geschichte ist Teil der Ausstellung, mit der die<br />
Neuenburger Galerie ihr 50-jähriges Bestehen<br />
feiert. Die Ruhe und Eleganz, die Camagni<br />
dem Messestand der Galerie attestiert, sie<br />
dominieren auch die aktuelle Ausstellung. Und<br />
diese Gesamtwirkung ist durchaus ein Kunststück<br />
für sich, vereint die Schau doch Werke<br />
von 23 recht unterschiedlichen Kunstschaffenden.<br />
Was den harmonischen Gesamteindruck<br />
befördert, ist die Konzentration auf traditionelle<br />
künstlerische Techniken: Malerei, Grafik,<br />
Skulptur. Eine einzige fotografische Arbeit ist<br />
vertreten, von Béatrice Helg, und die weist einen<br />
so hohen Abstraktionsgrad auf, dass man<br />
sie glatt für ein Gemälde halten könnte. Schräg<br />
neben der Fotografie steht die lebensgrosse<br />
Keramikfigur eines Kindes von Giuseppe<br />
Cavazi. ‹Après le bain› heisst die Arbeit. Der<br />
Körper verschwindet unter einem glatten Tuch,<br />
dessen strenges Streifenmuster der Figur<br />
etwas Abstraktes gibt – und das zudem mit<br />
zwei Ölbildern von Adolfo Estrada im Stil der<br />
Konkreten Malerei korrespondiert.<br />
Abstraktion oder Figuration? In der Ausstellung<br />
hat beides Raum. François Ditesheim sucht<br />
im Werk der Künstlerinnen und Künstler, mit<br />
denen er zusammenarbeitet, vor allem eine<br />
gewisse Ruhe und Nachdenklichkeit. Nicht<br />
zu verwechseln mit Beschaulichkeit! Zu den<br />
langjährigen Künstlern der Galerie gehört<br />
François Rouan, der zur einflussreichen südfranzösischen<br />
Bewegung Supports/Surface<br />
zählt. In den späten 1960er-Jahren hinterfragte<br />
diese Gruppe das Verhältnis von Bildträger<br />
und Bildoberfläche und stellte traditionelle<br />
Gestaltungsweisen auf den Kopf. Rouan ist<br />
mit mehreren Arbeiten in der Schau vertreten,<br />
unter anderem mit dem grossformatigen<br />
Flechtbild ‹Transi›, 2020–<strong>2022</strong>, für das er bemalte<br />
Leinwandstreifen miteinander verwoben<br />
und teilweise erneut übermalt hat. Auch das<br />
Zeitgeschehen spiegelt sich in der Schau: Der<br />
Grafik-Künstler Erik Desmazières zeigt unter<br />
anderem ‹Paysage après la bataille II›, <strong>2022</strong>,<br />
eine Ruinenlandschaft in Gouache und Aquarell,<br />
technisch brillant und bedrückend in der<br />
Aussage. AH<br />
Erik Desmazières · Paysage après la bataille II,<br />
<strong>2022</strong>, Aquarell und Gouache auf präpariertem<br />
Papier, 46,2 x 64,9 cm<br />
François Rouan · Transi, 2020–<strong>2022</strong>, Öl auf<br />
geflochtener Leinwand, 170 x 130 cm<br />
→ Galerie Ditesheim & Maffei, bis 5.11.<br />
↗ www.galerieditesheim.ch<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Philipp Schaerer<br />
Olten — Die Farben flirren, zersplittern, verschwimmen.<br />
Wir erahnen ein dichtes Blätterdach,<br />
Farngewächse, ein Getreidefeld. Sehen<br />
wir eine verpixelte Fotografie? Weit gefehlt.<br />
‹Projection Series› heisst die neue Arbeit von<br />
Philipp Schaerer (*1972, Zürich), in der er in<br />
einer 3D-Umgebung am Computer Fotografien<br />
in Lichttexturen umwandelte und auf ein<br />
feingliedriges Raster von über zehntausend<br />
quadratischen, unterschiedlich geneigten,<br />
spiegelnden Oberflächen projizierte. Die Serie<br />
steht im Zentrum von ‹Dissected Nature›, der<br />
ersten institutionellen Einzelausstellung des<br />
Künstlers, dessen Werke sich bereits international<br />
in renommierten Sammlungen befinden.<br />
Das Kunstmuseum Olten ist bekannt für seine<br />
disziplinübergreifenden Projekte. Mit Philipp<br />
Schaerer zeigt es einen digitalen Tüftler, der in<br />
der Architektur begann und sich mit computergenerierten<br />
Visualisierungen bei Herzog &<br />
de Meuron einen Namen machte. In der<br />
Architektur, aber auch in zahlreichen anderen<br />
Bereichen, werden heute digital entworfene<br />
Bilder eingesetzt, die sich kaum mehr von<br />
einer Fotografie unterscheiden lassen. Philipp<br />
Schae rers Kunst setzt an dieser Schnittstelle<br />
an. Er schafft experimentelle Werke, die sich<br />
von der Fotografie beziehungsweise ihrer fotorealistischen<br />
Ästhetik emanzipieren.<br />
In ‹Dissected Nature› treten nicht Gebäude,<br />
sondern organische Pflanzen in ein Spannungsfeld<br />
mit der digitalen Bildtechnologie. Die<br />
frisch vom Rechner ausgegebenen ‹Topologies<br />
– Natural Fragments› wirken von Weitem<br />
wie weiche, japanische Drucke; aus der Nähe<br />
zeigen sich die harten Linien, aus denen der<br />
Künstler eine vegetative Landschaft geformt<br />
hat. In der Serie ‹Claire de Lune›, <strong>2022</strong>, hat er<br />
das Gerüst mit Textur versehen und die Blätter<br />
in blaues, träumendes Mondlicht getaucht.<br />
Bewusst knüpft Philipp Schaerer an die<br />
Kunstgeschichte an, sei es an den Bildaufbau<br />
der Pointillisten, die Momentaufnahmen der<br />
Impressionisten oder ein Dschungelgemälde<br />
von Jean-Jacques Rousseau. In ‹Nature Morte›,<br />
2010/11, greift er Karl Blossfeldts typologische<br />
Pflanzenfotografien auf, um ihnen in pseudodokumentarischer<br />
Ästhetik fiktive Gewächse<br />
gegenüberzustellen. Zu Zeiten Blossfeldts<br />
war die Auseinandersetzung mit der Fotografie<br />
in vollem Gange. Hundert Jahre später fordert<br />
uns das computergenerierte Bild heraus.<br />
‹Dis sected Nature› lädt ein, das unsichere<br />
Terrain zwischen virtueller und physischer<br />
Welt zu betreten und das neue Medium kritisch<br />
zu hinterfragen. MA<br />
Philipp Schaerer · Projection, View No. 1, <strong>2022</strong>,<br />
Computer-Rendering, 108 x 128 cm<br />
Philipp Schaerer · Topologies – Natural<br />
Fragments: Composition No. 1, <strong>2022</strong>,<br />
Computer-Rendering, 119 x 89 cm<br />
→ Kunstmuseum Olten, bis 6.11.<br />
↗ www.kunstmuseumolten.ch<br />
HINWEISE // NEUENBURG / OLTEN<br />
75
Gabriela Löffel, Luc Mattenberger,<br />
Luca Harlacher<br />
Schaffhausen — In drei parallelen Ausstellungen<br />
zeigt die Kunsthalle Vebikus drei sehr<br />
unterschiedliche Positionen. Obschon explizit<br />
keine thematische Vorlage beansprucht wird,<br />
lassen sich Verbindungen herstellen. So schafft<br />
beispielsweise jeder Raum eine spezifische<br />
Wahrnehmung der Zeit. Im schaufensterartigen<br />
Parterre begrüsst uns Luca Harlacher mit einer<br />
Assemblage aus Plastikspielzeug, Staubwedeln<br />
und Baumaterialien. ‹erstens: Frag<br />
den Schmetterling› könnte als Aufforderung<br />
verstanden werden, dem kapitalistischen Konsum<br />
mit spielerischer Fantasie zu begegnen.<br />
Paradoxerweise affirmiert das eine neoliberale<br />
Haltung, in der Arbeit und Freizeit sich in einer<br />
ununterbrochenen Gegenwart der Reizüberflutung<br />
vermischen.<br />
Im Kontrast dazu wirkt der von Luc Mattenberger<br />
bespielte Raum im Obergeschoss ruhig<br />
und aseptisch. Wie in einem Operationssaal<br />
befindet sich hinter einer an Metallstangen<br />
aufgehängten violetten Steppdecke eine Apparatur.<br />
Über einem Metallgitter ergiesst sich eine<br />
Flüssigkeit aus einer Glassäule, hell beleuchtet<br />
von einer Neonröhre. Ein ähnlicher Hybrid<br />
zwischen Maschine und Skulptur steht mitten<br />
im Raum: Das Gitter eines Lüftungsschachtes<br />
wird gehalten von beigefarbenen Geländern.<br />
Darauf steht ein Zylinder aus Plexiglas, der mit<br />
einer Schicht zusammengepressten Grünzeugs<br />
und einer Atemmaske wie ein dysfunktionales<br />
Beatmungsgerät wirkt. Bei längerer Betrachtung<br />
scheinen diese und weitere «Maschinen»<br />
ein beunruhigendes, posthumanes Eigenleben<br />
entwickelt zu haben. Elemente, die einst als<br />
Stützen dienten, erinnern nun an die Verletzlichkeit<br />
des menschlichen Körpers, dem sie<br />
ihren Dienst verwehren.<br />
Die Drei-Kanal-Videoinstallation ‹5.752.414.468›<br />
von Gabriela Löffel schliesslich nimmt einen<br />
Rechtsstreit zwischen dem Energieunternehmen<br />
Vattenfall und der Bundesrepublik<br />
Deutschland als Vorlage, um der Brisanz medialer<br />
Vermittlung von ethisch komplexen Themen<br />
nachzuspüren. In einem Casting werden<br />
Szenen der sich über zehn Tage erstreckten<br />
ersten Anhörung des Prozesses nachgespielt.<br />
Dabei überschneiden sich Originalton und<br />
Skript, wodurch die im Zeichen der Transparenz<br />
gestreamte Verhandlung sich mehr und mehr<br />
als mediale Inszenierung zu erkennen gibt. Die<br />
titelgebende Zahl, welche die ursprüngliche<br />
Summe in Euro anzeigt, die als Schadensersatz<br />
für die Planung eines vorzeitigen Ausstiegs aus<br />
der Atomenergie verlangt wurde, ist Teil einer<br />
kafkaesken Realsatire bürokratischer Beflissenheit.<br />
AU<br />
Gabriela Löffel · 5.752.414.468, 2020/21,<br />
Video-Still, Drei-Kanal-Videoinstallation<br />
Luc Mattenberger · You Look Like I Feel, <strong>2022</strong>,<br />
Ausstellungsansicht Vebikus Kunsthalle<br />
→ Vebikus Kunsthalle, bis 9.10.<br />
↗ www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Maria Ceppi<br />
Sitten — Das vielseitige Werk von Maria Ceppi<br />
(*1963) umfasst zahlreiche Ausdrucksformen,<br />
von der Arbeit auf Papier bis hin zur monumentalen<br />
Installation. Das Kunstmuseum Wallis<br />
bewahrt seit 25 Jahren ausgewählte Werke der<br />
Walliser Künstlerin in der Sammlung und zeigt<br />
sie nun in der Ausstellung ‹Insights›.<br />
Beim Tunnelbau der Neuen Alpentransversale<br />
durch den Lötschberg trat Maria Ceppi erstmals<br />
mit einem grossen interaktiven Werk an<br />
die Öffentlichkeit. Zu diesem Jahrhundertereignis<br />
hatte sie einen Gobelin in monumentaler<br />
Grösse in Zusammenarbeit mit der lokalen<br />
Bevölkerung gestickt. Das Kunstmuseum Wallis<br />
erkannte den künstlerisch-historischen Wert<br />
dieser Arbeit und kaufte das ‹Zeitdokument›,<br />
2002–2008, an. Zusammen mit anderen Werken<br />
aus seinen Beständen, u. a. die Seifenarbeit<br />
‹Ciel (Himmel)›, präsentiert das Kunstmuseum<br />
nun diese grossformatige Arbeit von Maria<br />
Ceppi. Das neueste Werk der Sammlung ist die<br />
Skulptur ‹Karmin›, 2019, die auf absurd surreale<br />
Weise eine Fahrradbremse, ein Sanitärrohr<br />
sowie eine getrocknete Kaktusfeige vereint.<br />
Maria Ceppi erhielt 2019 das kantonale<br />
Stipendium für ihr Projekt ‹reVISITed›, was ihr<br />
die skulpturale Recherche für die ‹Karmin›-<br />
Skulptur und für andere Objekte ermöglichte.<br />
Seit Beginn ihrer Karriere lässt sich die Künstlerin<br />
vom Alltagsleben und Alltagsmaterial<br />
inspirieren. Besonders gern durchstöbert sie<br />
Baumärkte nach unterschiedlichsten Materialien<br />
wie Abflussrohre, Seife, Wolle, Metall oder<br />
Kunststoff. Damit schafft sie ihre so humorvollen<br />
wie seltsamen Objekte, die Geschichten<br />
am Schnittpunkt zwischen Natur und Künstlichkeit<br />
sowie dem Individuellen und dem<br />
Kollektiven erzählen.<br />
Maria Ceppi verbindet in ihren Arbeiten das<br />
Industrielle mit dem Pflanzlichen, stellt Baumaterialien<br />
Haushaltsschwämme gegenüber<br />
und transformiert die Objekte und Werkstücke<br />
durch unterschiedliche Massstäblichkeiten.<br />
Ihr surreales Universum wird von hybriden,<br />
kuriosen und zugleich vertrauten ästhetischen<br />
Ausformulierungen gekennzeichnet. SO<br />
Maria Ceppi · Karmin, 2019, Mischtechnik,<br />
Gummi, Metall, 175 x 92 x 41 cm, Kunstmuseum<br />
Wallis, Sitten. Foto: Thomas Andenmatten<br />
Maria Ceppi · Zeitdokument, 2002–2008,<br />
Stickerei auf Leinwand, kollaborative Arbeit.<br />
Foto: Thomas Andenmatten<br />
→ Kunstmuseum Wallis, bis 6.11.<br />
↗ www.museen-wallis.ch/kunstmuseum<br />
HINWEISE // SCHAFFHAUSEN / SITTEN<br />
77
Barbara Wiggli und Matthias<br />
Huber<br />
Solothurn — Das Künstlerhaus S11 zeigt<br />
bildhauerisches Schaffen von Barbara Wiggli<br />
(*1966) zusammen mit gemalten Werken von<br />
Matthias Huber (*1980), dem kantonalen Preisträger<br />
von 2015. Mit dem sprechenden Ausstellungstitel<br />
‹Flügge› verbindet sich nicht nur<br />
das Entlassen schöpferischer Werke aus der<br />
intimen Sphäre des Atelierraumes, um unter<br />
die Augen der Öffentlichkeit zu treten, sondern<br />
auch eine mehrteilige, partizipatorische Installation<br />
von Barbara Wiggli. In der Zusammenarbeit<br />
mit Schulklassen sind unzählige glasierte<br />
Vogelplastiken aus Ton entstanden. Gerade in<br />
ihrer ungelenken und expressiven Ausdrucksweise<br />
setzen sie ein starkes visuelles Zeichen<br />
in den Räumen der Galerie.<br />
Die Künstlerin arbeitet oft in polaren Konstellationen,<br />
die durch Verbindung unterschiedlicher<br />
Materialien und technischer Herangehensweisen<br />
in Erscheinung treten und Wigglis Werke<br />
zwischen Objekt, Installation und Relief oszillieren<br />
lassen. Fügen, Verbinden, Zusammensetzen<br />
oder Flechten sind konstitutiv für ihren<br />
Werkprozess. Er beginnt mit einer unscharfen<br />
Idee – die Form konkretisiert sich in der<br />
handwerklichen Auseinandersetzung mit dem<br />
Material. Wie stark dabei Details definiert oder<br />
im Vagen belassen werden, ist ein zentraler Teil<br />
der zeitaufwendigen Arbeit. Manchmal dienen<br />
Bilder zur Inspiration, oder ein Objet trouvé<br />
steht am Anfang des schöpferischen Prozesses.<br />
Wie beispielsweise bei ‹Fundstück an Sockel<br />
geschmiegt›, 2018, wo sich ein Gebilde aus<br />
Styropor in verwaschenen Grüntönen an etwas<br />
Möbelartiges in kühlem Blaugrau anlehnt. Im<br />
schöpferischen Prozess reagiert die Künstlerin<br />
auf das zufällig entdeckte, durch Natureinflüsse<br />
geformte Fundstück und nobilitiert es in der<br />
Verbindung mit einer gezimmerten Holzkonstruktion<br />
zur ästhetischen Form. In ‹Eiche stützt<br />
Linde›, 2017, verwandelt Wiggli Tropfspuren<br />
einer zähen Flüssigkeit in ein gewölbtes,<br />
geschnitztes Wandrelief aus schwarz bemaltem<br />
Lindenholz. Ein geometrischer Winkel aus<br />
unbemalter Eiche fängt die organisch fliessende<br />
Form auf. So entsteht ein fruchtbarer<br />
Gegensatz aus Erscheinung und Materialität,<br />
der unterschiedliche Energien visualisiert.<br />
Gleichzeitig tritt das fiktiv strömende Element<br />
von Wiggli in Dialog mit den umgebenden<br />
Farbarbeiten von Mathias Huber, der mit klaren<br />
Setzungen von Farbspuren Elementares aufruft<br />
und mit zeitgenössischem Geist verbindet. IK<br />
Barbara Wiggli · Eiche stützt Linde, 2018,<br />
Lindenholz, Eichenholz, Lack, 48 x 51 x 8 cm<br />
Matthias Huber · Ohne Titel, 2021, 100 x 90 cm,<br />
Öl und Acryl auf Leinwand<br />
→ Künstlerhaus S11, 7.–30.10.<br />
↗ www.s11.ch<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Otto Tschumi<br />
Spiez — «Tschumi ist der in das Absonderliche<br />
und Skurrile verliebte Poet», erfasste Arnold<br />
Rüdlinger im Jahr 1946 dessen Bildwelten<br />
knapp und treffend. Dem bedeutenden Berner<br />
Surrealisten widmet das Schloss Spiez in<br />
den renovierten Räumen eine umfassende<br />
Übersichtsausstellung: ‹Otto Tschumi. Surreale<br />
Welten› mit rund 70 Werken von Gemälden<br />
über Grafik bis zu Kohlezeichnungen. Zu Beginn<br />
der Ausstellung eine in farbige Grundformen<br />
aufgelöste, geometrisch verspielte ‹Stadt<br />
1925› – etwas an Klee erinnernd. Von diesem<br />
und Picasso war Tschumi, der aus einfachen<br />
Verhältnissen stammte und 1921–1925 beim<br />
Maler Ernst Linck an der Gewerbeschule Kurse<br />
besuchte, zu Beginn begeistert und beeinflusst.<br />
Die Wendung zum Surrealismus liess<br />
aber nicht lange auf sich warten, als er 1936<br />
mit seiner Frau, der Tänzerin Beatrice Gutekunst,<br />
nach Paris zog. Dort begegnete er Max<br />
Ernst, Hans Arp und Salvador Dalí, mit deren<br />
Werk er sich intensiv beschäftigte.<br />
Nach der Flucht 1940 in die Schweiz setzte er<br />
diese Auseinandersetzungen in einer besonders<br />
produktiven Phase fort. Etwa im Gemälde<br />
‹Tänzerin› von 1942, in welchem eine dunkle<br />
nebulöse Figur – mit weissen freien Linien gekonnt<br />
akzentuiert – vor einem Farbverlauf aus<br />
Schwarz, Rot und Blau ihre Flügel aus seltsamen<br />
Rundformen ausbreitet.<br />
Die Ausstellung beleuchtet das umfassende<br />
Werk zusätzlich mit Einblicken in seine<br />
Fotografie, in seine öffentlichen Aufträge und<br />
die hochwertige Gebrauchsgrafik, wie etwa<br />
für die SBB – wo auch das Talent zur Vereinfachung<br />
und sein Humor spürbar werden.<br />
Letzterer zeigt sich auch bei seinen Tiermotiven,<br />
wie im Blatt ‹Grosser Kater› von 1950, in<br />
welchem er eines seiner wichtigsten Modelle,<br />
liebevoll «Pinsel» genannt, porträtierte. Hier<br />
setzt sich der Vierbeiner aus schlingernden<br />
Rundformen zusammen, die wirken, als habe<br />
jemand zum Sparschäler gegriffen. Dabei ist<br />
Tschumis Verwendung von Tiermotiven, wie<br />
Pferden, Vögeln oder Stieren, ähnlich existenziell<br />
wie bei anderen Surrealisten, jedoch von<br />
sichtbar mehr Sympathie geprägt. Themen wie<br />
Einsamkeit und Vergänglichkeit werden mit<br />
Tierdarstellungen, aber ab den 1950er-Jahren<br />
auch in einer zweiten wichtigen Werkgruppe, in<br />
traumartigen Schiffs-, Strand- oder Stadtmotiven,<br />
thematisiert. Der vielfältige, eigenwillige<br />
wie spannende Berner starb 1985 und ist in<br />
Spiez unter idealen Bedingungen nun erstmals<br />
seit vielen Jahren so umfassend (wieder) zu<br />
entdecken. AD<br />
Otto Tschumi · Le Chemin des larmes, 1938,<br />
Öl auf Leinwand, 58,2 x 49,4 cm © ProLitteris,<br />
ART-Nachlassstiftung Bern<br />
Otto Tschumi · Porträt B., 1956, Tempera<br />
auf Papier, 50,1 x 37,5 cm © ProLitteris,<br />
ART-Nachlassstiftung Bern<br />
→ Schloss Spiez, bis 16.10.<br />
↗ www.schloss-spiez.ch<br />
HINWEISE // SOLOTHURN / SPIEZ<br />
79
Liselotte Moser<br />
Stans — Markante Gesichtszüge, wache und<br />
weit geöffnete Augen, auf dem Kopf ein samtener<br />
grüner Schlapphut: Die 29-jährige Malerin<br />
steht vor einem Bücherregal und blickt uns direkt<br />
in die Augen. Ein Jahr später schaut sie aus<br />
dem Fenster ihrer Wohnung im amerikanischen<br />
Detroit hinab auf die nächtliche Palmer Avenue.<br />
Im Schnee werfen Passanten und Bäume lange<br />
Schatten. Die Menschen sind zu Hause in ihren<br />
hell erleuchteten Wohnungen. Die Bilder stammen<br />
von Liselotte Moser (1906–1983). Auch<br />
in der Innerschweiz kennt sie kaum jemand,<br />
obwohl sie in Luzern geboren wurde, hier die<br />
Jugendjahre verbrachte und die letzten Lebensjahre<br />
in Stans wohnte. Von 1927 bis 1965<br />
lebte sie in Detroit, wo ihre Mutter Adèle Weibel<br />
als einflussreiche Textilforscherin und Kuratorin<br />
für Textilien am Detroit Institut of Arts tätig<br />
war. Dieser Umstand ist insofern wichtig, als<br />
das Zusammenleben mit der Mutter ihr Zugang<br />
zu wichtigen Persönlichkeiten des kulturellen<br />
Lebens verschaffte. Wichtig für ihre Biografie<br />
und auch ihre Kunst ist aber auch, dass sie als<br />
Kind an Kinderlähmung erkrankte. Sie blieb in<br />
ihrer Mobilität eingeschränkt und konnte nur<br />
mit Stöcken selbstständig gehen. Sie genoss<br />
wohl eine fundierte Künstlerinnenausbildung,<br />
musste sich in ihren Sujets aber auf wenige<br />
Spezialgebiete zurückziehen, denen sie sich zu<br />
Hause widmen konnte – auf die Porträtmalerei,<br />
die sie ausgezeichnet beherrschte, im Bereich<br />
von Landschaften auf den Blick aus dem<br />
Fenster, auf Naturstudien (Blumen, Insekten<br />
Schmetterlinge), in den im Zusammenhang<br />
mit der Tätigkeit der Mutter entstandenen<br />
gestickten Textilarbeiten auf Mythologisches.<br />
Der umfangreiche Nachlass Mosers gehört der<br />
Gemeinde Stans und befindet sich im Nidwaldner<br />
Museum. Hier richtet nun Jana Bruggmann<br />
der Künstlerin, die in den USA Erfolge verbuchen<br />
konnte, zu Hause aber bis heute weitgehend<br />
unbekannt blieb, eine Retrospektive ein.<br />
Verdienstvoll lenkt sie anhand breit gefächerter<br />
Werke die Aufmerksamkeit auf ein eindrückliches<br />
Künstlerinnenschicksal: Liselotte Moser<br />
war talentiert, technisch versiert (auch in den<br />
an Epper gemahnenden Holzschnitten) und in<br />
manchen Teilen dem scharfen Realismus der<br />
amerikanischen Malerei verpflichtet – ohne<br />
sozialkritische Komponente allerdings, dafür<br />
aber erfüllt von einer positiven, im Kampf<br />
gegen die Krankheitsfolgen gestärkten Lebensenergie.<br />
Dass sie in der Schweiz nicht an ihre<br />
Erfolge in den USA anschliessen konnte, gibt<br />
ihrem Werk eine tragische Note: Im Umfeld der<br />
späten 1960er- und der 1970er-Jahre – einer<br />
Zeit des Aufbruchs in die Avantgarde bis hin<br />
zur Konzeptkunst, aber auch des Rückzugs auf<br />
Privates und Intimes – war ihrer Arbeiten ein<br />
breites Echo vergönnt. Wie aus in der Ausstellung<br />
präsentierten Dokumenten hervorgeht,<br />
blieben aber auch ihr Strömungen wie zum<br />
Beispiel gestische Abstraktion weitgehend<br />
verschlossen. NO<br />
Liselotte Moser · Selbstporträt, 1935, Öl auf<br />
Leinwand, 39 x 33 cm. Foto: Christian Hartmann<br />
Liselotte Moser · O.T. (Palmer Avenue im<br />
Winter), 1936, Öl auf Leinwand, 91 x 106 cm.<br />
Foto: Christian Hartmann<br />
→ Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus,<br />
bis 30.10. ↗ www.nidwaldner-museum.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Christian Jankowski<br />
Tübingen — Einem urzeitlichen Jäger und<br />
Sammler gleich durchstreift Christian Jankowski<br />
(*1968, Göttingen) in einem frühen Video<br />
von 1992 mit Pfeil und Bogen den Dschungel<br />
der Grossstadt. Seine Beute findet er in den<br />
Kühltruhen und Regalen eines Supermarkts.<br />
Sicherheitshalber erlegt er sie mit seiner<br />
archaischen Jagdgerätschaft noch einmal, man<br />
weiss ja nie.<br />
Der Geniestreich des 23-Jährigen ist kennzeichnend<br />
für Jankowskis Arbeitsweise wie für<br />
die Wahl seiner Themen. Die künstlerische Praxis<br />
des Aktions- und Konzeptkünstlers ist einerseits<br />
interventionistisch und gesellschaftsbezogen.<br />
Andererseits begegnet Jankowski<br />
gerade der eigenen Kultur mit der Neugier und<br />
Distanz des Völkerkundlers. Man hat ihn einen<br />
Ethnologen der Gegenwart genannt und seine<br />
Arbeitsweise als «kritische Feldforschung» beschrieben.<br />
Nicht nur ‹Traveling Artist›, für das er<br />
2018 eine Meisterin des japanischen Kinbaku<br />
ihre Fesselungskünste an sich erproben liess,<br />
oder ‹I was told to go with the flow›, zeigt ihn in<br />
einer Überblicksschau der Kunsthalle Tübingen<br />
als Wanderer zwischen den Kulturen: in einem<br />
räumlichen Sinn, aber auch als neugieriger<br />
Testläufer durch fremde Kulturen.<br />
Als international bekannter und gefragter<br />
Künstler kommt Jankowski viel herum. Oft<br />
setzt er sich in seinen Arbeiten mit Gegebenheiten<br />
vor Ort auseinander. Für ‹Heavy Weight<br />
History›, 2013, führte er in Warschau Sportidole<br />
und Helden der Geschichte zusammen. Zehn<br />
Gewichtheber der polnischen Nationalmannschaft<br />
bat er, auf öffentlichen Plätzen Denkmäler<br />
anzuheben wie das für Ronald Reagan.<br />
Schwer lastet, ablesbar an Mimik und Körperhaltung<br />
der Athleten, Geschichte auf uns …<br />
Für ‹Casting Jesus› liess er Mitarbeiter des<br />
Vatikans 2011 in einer Castingshow den besten<br />
zeitgenössischen Jesus ermitteln. Auch das<br />
Kunstsystem leuchtet Jankowski in Aktionen<br />
und konzeptuellen Arbeiten aus – etwa wenn<br />
er am Beispiel von Martin Kippenberger den<br />
Mythos des Künstler-Heroen unter die Lupe<br />
nimmt oder in der Serie ‹Visitors›, ab 2010, Einträge<br />
in ein Gästebuch zu seinen Ausstellungen<br />
zu Wandinstallationen aus Neon-Leuchtschrift<br />
macht. Ein früher Kommentar lautete: «Please<br />
stop you’re boring me to death». Offensichtlich<br />
hatten der oder die Schreibende keinen Sinn<br />
für Humor und ermangelten überdies eines<br />
Sensoriums für die Freiheit des Denkens und<br />
die Lust, Grenzen zu überschreiten. HDF<br />
Christian Jankowski · Traveling Artist, 2018,<br />
Aktion mit Hängevorrichtung aus Edelstahl,<br />
Seile, Reisegepäck, Rotationsmotor<br />
Christian Jankowski · 2011, Casting Jesus,<br />
Zwei-Kanal-Video, 60’, 16:9, Farbe, Ton,<br />
Italienisch mit englischen Untertiteln<br />
→ Kunsthalle Tübingen, bis 30.10.<br />
↗ www.kunsthalle-tuebingen.de<br />
HINWEISE // STANS / TÜBINGEN<br />
81
BESPRECHUNGEN<br />
Andrea Muheim — Gemaltes Tagebuch<br />
Sehr persönlich, auf einen engen Umkreis beschränkt – Andrea<br />
Muheims Malerei scheint zunächst nicht weltbewegend. Doch<br />
das Alltägliche und Zwischenmenschliche in den Stand der Malerei<br />
zu heben, birgt eine emanzipatorische Geste, die neu definiert,<br />
was bedeutungsvoll genug ist, um festgehalten zu werden.<br />
Basel — ‹Malerei als Selbstgespräch›: Der Titel der Einzelausstellung von Andrea<br />
Muheim (*1968, Zürich) in der Villa Renata ist inspiriert von einer Aussage des Künstlers<br />
Lucian Freud, in dem dieser seine Malerei als «rein autobiografisch» bezeichnet,<br />
als Nachdenken über persönliche Beziehungen zu anderen Menschen, aber auch zur<br />
Gesellschaft und zu sich selbst. Im Fall von Andrea Muheim bedeutet das zudem:<br />
Malerei als Festhalten von Momentaufnahmen, Stimmungen und alltäglichen Szenen.<br />
Muheims Bilder wirken oft wie Schnappschüsse, wie ein Tagebuch, ab und an<br />
auch wie Bilder aus einem Fotoalbum. Doch anstatt nur auf den Auslöser zu drücken<br />
und die Fotografien auszustellen, malt Muheim die von ihr ausgewählten Szenen, ein<br />
Prozess, in dem sich die emotionale Verbundenheit zu den porträtierten Personen<br />
spiegelt wie auch die Wertschätzung des Moments.<br />
‹So wie ich bin› – ein 34 x 25 cm kleines Ölgemälde von 2018 zeigt wie viele andere<br />
Bilder in der Ausstellung die Künstlerin selbst. Ihr Gesichtsausdruck wirkt konzentriert,<br />
etwas abwesend, als ob sie auf einen Bildschirm schauen oder Zeitung<br />
lesen würde. Sie sitzt vermutlich in ihrem Atelier oder ihrer Wohnung, am Tisch im<br />
Wohnzimmer oder in der Küche, im Hintergrund ist ein Fenster mit dem Blick auf eine<br />
Stadt zu sehen. Eine alltägliche Szene, frei von Selbstinszenierung und Publikum.<br />
Dass zu Muheims Verständnis von «Selbstporträt» aber auch allerlei andere Personen<br />
gehören, macht die Petersburger Hängung deutlich, in die das Bild eingebettet<br />
ist, wie auch die weiteren Bilder der Ausstellung: Für sie bedeutsame Räume und<br />
Plätze, Freund:innen, Partner und immer wieder ihr Sohn umgeben sie und werden<br />
so zu einem Teil von ihr und ihrem Blick auf die Welt. Zu sehen sind Urlaubserinnerungen<br />
aus verschiedenen Ländern, verstiebte Schneelandschaften und verregnete<br />
Strassen, ein ganzer Saal mit Bildern des schlafenden Sohnes, Bilder von «Ernesto»,<br />
«Chips», «Olga», «John», «Ana», «Lydia» und weiteren der Künstlerin vertrauten, uns<br />
aber fremd bleibenden Personen. Neben viel Malerei gibt es in der Ausstellung auch<br />
kleine Skulpturen, die ebenfalls Menschen darstellen und sehr abstrakt gehalten<br />
sind. Wie Muheims gemalte Figuren wirken sie seltsam abwesend und doch irgendwie<br />
nah – wie die etwas wolkenhafte Erinnerung an eine Person versus die kalte Präzision<br />
einer detailgetreuen Fotografie. Martina Venanzoni<br />
→ ‹Andrea Muheim – Malerei als Selbstgespräch›, Villa Renata, bis 16.10. ↗ www.villa-renata.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Andrea Muheim · Mit Miro am Fenster, 2002, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
83
Stéphane Zaech — Die Delikatesse des Sichtbaren<br />
Stéphane Zaech bewegt sich in seinen Gemälden mit einem lebendigen<br />
und ansteckenden Duktus durch das Schöne und Bizarre<br />
in der Geschichte des Mediums wie auch in seinem Alltag.<br />
Jetzt zeigt das Kunstmuseum La Chaux-de-Fonds eine riesige<br />
Rückschau auf die letzte Dekade seines Werks.<br />
La Chaux-de-Fonds — Aktuell zeigt das Musée des Beaux-Arts nicht weniger als<br />
134 Gemälde, darunter Gruppen und Serien, von Stéphane Zaech – einem Künstler,<br />
der 1966 in Vevey geboren ist und in Montreux lebt. Dies sind nicht nur Daten. Allgegenwärtig<br />
ist in seinem Werk die spektakuläre See-Berg-Arena in dieser Gegend. In<br />
ihrer farblich intensiven, zwischen Summarischem und Detailliertem oszillierenden<br />
malerischen Umsetzung weckt sie Erinnerungen an Landschaften von Altdorfer bis<br />
Corot. Meist stellt die Landschaft dabei nur die Bühne dar für die dann eher kubistisch<br />
und surrealistisch anmutenden Objekte, Pflanzen, Tiere und Menschen. Über<br />
die grotesken Anachronismen nicht nur stilistischer Art, sondern auch der Motive<br />
führt uns Zaech jedoch dezidiert und oft in übersteigerter Form in die Gegenwart. So<br />
beispielsweise, wenn er eine verführerische dreiäugige und dreiarmige Frau in ein<br />
mittelalterliches Hofkostüm steckt, sie aber über ihrem lässig gestuften Haar eine<br />
Teflonpfanne und einen Silikonschaber tragen und in einer Hand eine Palette halten<br />
lässt, die mit einem Spiegelei und Chilis belegt ist.<br />
Mit dieser Kontamination figürlicher Malerei durch Rückgriffe bis zur Schallmauer<br />
der Abstraktion in den 1910er-Jahren und durch seine Form von spätkapitalistischer<br />
Extravaganz ist Zaech hierzulande eher einsam unterwegs. Vor allem George Condo<br />
hatte diesen Weg jedoch bereits in den 1980ern für eine jüngere Generation beschritten.<br />
Sein Begehren war, die klassischen Malerei-Genres wieder als subjektiven Verhandlungsort<br />
zentraler Existenzfragen zu beleben, ohne deren Zäsur, ja teils Zensur<br />
durch radikale Verfechter der Abstraktion in der Mitte des 20. Jh. zu verdrängen – wie<br />
tendenziell andere Kunstschaffende, die sich neoexpressiv oder durch Appropriationen<br />
von Fotografie über diesen modernen Ikonoklasmus hinwegsetzen. Oft warf<br />
man Zaech einen Männerblick auf seine zu über 80 Prozent weiblichen Figuren vor,<br />
was der Künstler nicht verneint. Vielmehr spielt er den Ball malerisch zurück: Seine<br />
Mädchen und Frauen erweisen sich eben nicht als fragil und passiv. Sie treten eigenständig<br />
und selbstbewusst auf und sind oft selbst als Künstlerinnen dargestellt. Der<br />
auch als Autor, Kurator und Herausgeber geschätzte Zaech setzt mit seinem Werk<br />
nicht zuletzt dem multikulturellen Familien- und Freundeskreis und seiner ebenfalls<br />
als Malerin tätigen Partnerin Christine Sefolosha ein fantastisches Monument als<br />
Reibungsfläche für das eigene Schaffen. Katharina Holderegger<br />
→ ‹Stéphane Zaech – Nefertiti›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, bis 16.10.<br />
↗ www.mbac.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Stéphane Zaech · Ausstellungsansichten ‹Nefertiti›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-Fonds.<br />
Foto: Aline Henchoz<br />
BESPRECHUNGEN // LA CHAUX-DE-FONDS<br />
85
Marcel Broodthaers — Echo der Institutionskritik<br />
Im MASI ist derzeit eine Ausstellung zur Werkgruppe ‹Plaques›<br />
von Marcel Broodthaers zu sehen. Die Schau gibt durch das Prisma<br />
der Tafeln Einblick in das Schaffen des belgischen Künstlers<br />
ab 1968 und suggeriert zugleich interessante Parallelen zur<br />
jüngsten kulturpolitischen Geschichte Luganos.<br />
Lugano — Es ist nicht das erste Mal, dass die Plastiktafeln des belgischen Künstlers<br />
Marcel Broodthaers (1924–1976) in der Schweiz ausgestellt sind. Aus verschiedenen<br />
Sammlungspräsentationen sowie gelegentlichen Retrospektiven sind sie dem<br />
Publikum vereinzelt bekannt. Doch ist es zweifellos ein Novum, die zwischen 1968<br />
und 1972 entstandene Werkgruppe als inhaltliches Kernstück einer Ausstellung in<br />
dieser Fülle präsentiert zu bekommen. Die durch die Kombination von Textfragmenten<br />
sowie piktoralen Elementen inhaltlich komplexen ‹Plaques› – oder «industriellen<br />
Gedichte», wie von Broodthaers einst liebevoll genannt – erhielten bis anhin vor allem<br />
Beachtung in Verbindung mit Broodthaers’ zeitgleich entstandener, kanonischer<br />
Museumsfiktion ‹Musée d’Art Moderne, Département des Aigles›, 1968–1972. Nun<br />
wurden sie auf Initiative des Brüsseler Kunstzentrums Wiels unlängst Objekt eines<br />
umfänglichen Recherche- und Ausstellungsprojekts.<br />
Erstmals wurde der aus 36 Hauptsujets bestehenden Serie so ein kunsthistorisches<br />
Interesse beigemessen, das über ihre Rolle als Werbeträgerin für die verschiedenen<br />
Abteilungen des fiktiven ‹Musée› hinausgeht. Broodthaers schuf das ‹Musée›<br />
infolge der 1968er-Protestbewegungen als kritische Reflexion über die Rolle der Ausstellungsinstitution<br />
bei der Definition und Legitimation von Kunst. Im MASI ist nun<br />
eine adaptierte Version der Brüsseler Schau zu sehen, in der eine aufschlussreiche<br />
Auswahl der ‹Plaques› ergänzt durch Zeichnungen sowie drei filmische Arbeiten des<br />
Künstlers präsentiert werden. Während die Ästhetik der seriell im Thermoformungsverfahren<br />
hergestellten Relieftafeln an den öffentlichen Charakter von Strassenoder<br />
Reklameschildern erinnert, widerspricht die Limitierung der Auflage (je 7 Stück)<br />
auf provokante Weise der damaligen Forderung, Kunst und Kultur massenzugänglich<br />
zu machen. Insbesondere ‹Le Drapeau noir (tirage illimité)›, 1968, eines der ersten<br />
Tafelmotive, veranschaulicht den Wunsch nach einer selbstbestimmten antielitären<br />
Kulturlandschaft: Es entstand in einer ersten Version als Reaktion auf die Besetzung<br />
des Palais des Beaux-Arts in Brüssel durch eine Gruppe von Studierenden,<br />
Aktivist:innen und Kunstschaffenden – darunter Broodthaers selbst. Vor dem Hintergrund<br />
der behördlich verordneten Schliessung und Zwangsräumung des autonomen<br />
Luganer Kulturzentrums Molino im Mai letzten Jahres scheint die schwarze Flagge<br />
vor den weissen Wänden der hauptsächlich von einer Schweizer Grossbank finanzierten<br />
Institution beinahe ironisch an ebendiese Rufe zu erinnern. Selma Meuli<br />
→ ‹Marcel Broodthaers – Industrielle Gedichte›, MASI Lugano, bis 13.11. ↗ www.masilugano.ch<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Marcel Broodthaers · Industrielle Gedichte, Ausstellungsansicht MASI, Lugano © ProLitteris.<br />
Foto: Michela Di Savino<br />
BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />
87
Lorenz Olivier Schmid — Auf Spurensuche<br />
Der Künstler als Tüftler im Labor: Lorenz Olivier Schmid untersucht<br />
Spuren natürlicher Prozesse und entdeckt in seinen Recherchen<br />
Schönheit auch im Zerfall. Der Zufall spielt dabei eine<br />
gewichtige Rolle. Im Benzeholz Raum für zeitgenössische Kunst<br />
vermittelt er einen Einblick in seine Arbeit.<br />
Meggen — Lorenz Olivier Schmid (*1982, Aarau) hat mehrere Kunst-am-Bau-Projekte<br />
realisiert. Stets suchte er dabei neue Strategien, um über seine Kunst in einen Dialog<br />
mit der Architektur zu treten. In der Schulanlage Rütihof etwa setzte er Holz<br />
von Bäumen, die wegen des Neubaus gefällt werden mussten, für die Fassadengestaltung<br />
ein – als optische Elemente, welche die Schulkinder zugleich als Xylophon<br />
nutzen können. Im Pestalozzi-Schulhaus schuf er eine Glockenklang-Installation als<br />
ortsspezifisches Pausenzeichen. Die Fenster der Totenkapelle in Buochs versah er<br />
mit einer in kompliziertem Sandstrahl-Verfahren erzielten Eisblumen-Struktur, die<br />
das einfallende Licht streut. Auch in seinen freien Arbeiten setzt er auf ein breites<br />
Spektrum von Materialien und Konzepten. In einer Serie sucht er auf Gläsern von ausgedienten<br />
Bilderrahmen nach Spuren dessen, was sie einst schützten – Zeichnungen,<br />
Schmetterlingen, Blumen – und blickt damit in eine Welt voller Sammleremotionen.<br />
So wird auf einem Glas der Zeichenstrich Hugo Suters leise erahnbar. Zweifellos hätte<br />
sich Suter, auch er ein Künstler-Tüftler, über diese Sicherung der Spuren gefreut.<br />
In der Ausstellung in Meggen konzentriert sich Schmid aber fast ausnahmslos auf<br />
fotografische Arbeiten. Der Zufall ist stets mit im Spiel: Der Künstler lässt das Bild<br />
innerhalb gesetzter Leitplanken gleichsam selber werden. In einer schwarz-weissen<br />
Serie widmet er sich dem Erscheinungsbild von mit Streusalz und Strassenstaub<br />
vermischtem Schnee in einem Schwebezustand zwischen Eis und Verflüssigung. In<br />
einer anderen Gruppe wendet er sich Beeren von Sträuchern vor seinem Atelierfenster<br />
zu. In gepresstem Zustand werden sie zu Bildern, denen der Zufall Vielfarbigkeit<br />
und ein reiches Formenspiel beschert. Das Bild einer gepressten Madonnenlilie –<br />
einer besonders üppigen, fleischigen weissen Blüte mit dunkelroten Staubfäden –<br />
zeigt die konzis begrenzte hochovale Form der erst halbwegs geöffneten Blüte, aus<br />
der eine pilzartige Form quillt. Man glaubt in einen komplex strukturierten Körper<br />
hineinzublicken, der sich im Zustand der Auflösung in berückender Farbigkeit zeigt.<br />
Lorenz Olivier Schmid erreicht mit dem Spiel des oft seitlich einfallenden Lichtes<br />
eine rätsel- und zugleich zauberhafte Wirkung. Mögliche Assoziationen tendieren in<br />
Richtung wissenschaftlicher Präparate, Einblicke in Urwesen und Einzeller oder –<br />
in den Schnee- und Salzbildern – in Kristallisationsprozesse. Und er lenkt unseren<br />
Blick auf die hier opulente, dort flüchtige oder gar morbide Schönheit, die den Zersetzungsprozess,<br />
dem alles Natürliche ausgesetzt ist, begleitet. Niklaus Oberholzer<br />
→ ‹Lorenz Olivier Schmid – Umnutzungsvorschlag›, Benzeholz, bis 9.10. ↗ www.benzeholz.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Lorenz Olivier Schmid · Madonnenlilie im Streiflicht, 2021, Fotografie, 143,5 x 115 cm,<br />
Courtesy König Büro<br />
BESPRECHUNGEN // MEGGEN<br />
89
Eva Aeppli — Nachwirkende Kunstgestalt<br />
Mit einer grossen Retrospektive, die Resonanz-Werke von Niki de<br />
Saint Phalle bis Louise Bourgeois enthält, würdigt das Centre<br />
Pompidou in Metz die Schweizer Künstlerin Eva Aeppli, die<br />
nachhaltig auf Formensprache und Möglichkeiten zeitgenössischer<br />
Künstlerinnen gewirkt hat.<br />
Metz — «Keine Puppe, sondern nur/Eine schöne Kunstfigur.» Ob Eva Aeppli diese<br />
Zeile kannte? Sie stammt aus Clemens Brentanos Kunstmärchen ‹Gockel, Hinkel und<br />
Gackeleia›, das in den 1830er-Jahren die schöne Kunstfigur einer Puppe an Lebendigkeit<br />
überlegen darstellte. Genau das sind die teils überlebensgrossen, ab 1965<br />
aus Seide genähten und mit Kapok befüllten, oft düsteren Gestalten von Eva Aeppli<br />
(1925–2015): Körper gewordene Begleiterinnen mit Eigensinn.<br />
In Metz hat Szenograf Jean Kalman ein an Aepplis besten Freund Daniel Spoerri<br />
erinnerndes ‹Musée sentimentale› inszeniert – ‹Vive la mort›, das mit Spoerri 1974 angefertigte<br />
‹Fallenbild› gehört dazu. So wird die Künstlerin im Echo zu Lebensgefährten<br />
wie Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle oder Emma Kunz präsentiert. Ausserdem<br />
treten zeitgenössische Positionen als Cousin:en der Kunstfiguren dieser zeitlebens<br />
am Schrecken des Krieges leidenden, bei Amnesty International und mit einer eigenen<br />
Stiftung für Menschlichkeit aktiven Künstlerin auf. Und wie es so ist mit Familie:<br />
Manchmal drängen sich entfernte Verwandte vor. Im konkreten Fall rücken gleich am<br />
Eingang zwei Kohlezeichnungen von Tacita Dean Aepplis ‹Planeten›, Scharnierwerk<br />
zwischen Stoff und Bronze, fast zu sehr ins dunkel Romantische. Andy Warhols ‹The<br />
Last Supper› von 1986 wirkt angesichts der greulich-vertrauten ‹La Table›, 1965–1967,<br />
aufdringlich sinngebend. Aepplis Schaffen war nie dem Ausstellenwollen verhaftet,<br />
sie zerstörte viele ihrer Werke. Auch Annette Messagers zweifellos treffende ‹Spectres<br />
des Couturières›, die sie 2015 aus schwarzem Stoff als Riesen-Mobile genäht hat,<br />
wirken aufgeregt-expliziter als der ruhige Unterton, der Aepplis Figuren durchklingt.<br />
Erfreuen Analogien mit Arbeiten von Louise Bourgeois, so hätten vielleicht ins Auge<br />
springende Wahlverwandtschaften das nicht allein im Kunstbetrieb spielende Leben<br />
Eva Aepplis anders eingeholt. Tim Burton zum Beispiel. Betrachtet man Aepplis ‹Toby<br />
Turner›, 1974, scheinen die Puppen des Cineasten in ‹A Nightmare Before Christmas›<br />
direkt beeinflusst. Und sein Biopic von Margareth und Walter Keane, die Ende der<br />
1950er weltweit Haushalte mit ‹Big Eye›-Gemälden zierten, porträtiert eine Zucker-<br />
Version von Aepplis traurigen Gesichtern der frühen 1950er, etwa ihres Porträts ‹Nuit<br />
blanche› von 1953, das übrigens Züge des damals als Filmdekorateur erfolgreichen<br />
Bernard Buffet trägt. Der Höhepunkt der Schau, ‹Quelques faiblesses humaines›, sieben<br />
Bronzeköpfe, von 1993/94 und 2001, zeigt Aeppli als vom Nachleben des Zivilisationsbruchs<br />
beseelte Forscherin an humanen Kunstfiguren. Zeitlos, evozieren sie<br />
Menschlich-Allzumenschliches als Groteske. J. Emil Sennewald<br />
→ ‹Le Musée sentimentale d’Eva Aeppli›, Centre Pompidou-Metz, bis 14.11. ↗ centrepompidou-metz.fr<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Eva Aeppli · Toby Turner, 1974, Seide, Kapok, Chorhemd, Länge: 200 cm, Courtesy Moderna Museet,<br />
Stockholm<br />
Eva Aeppli · Nuit blanche, 1953, Stoff, 43 x 55 cm, Courtesy Kunstmuseum Solothurn und Susanne<br />
Gyger, Luzern<br />
BESPRECHUNGEN // METZ<br />
91
Manifesta 14 — Die Kunst des Aussersaisonalen<br />
Während hundert Tagen bringen hundert Künstlerinnen und<br />
Künstler im Rahmen der 14. Manifesta viel Leben nach Pristina.<br />
Die Ausstellung findet an gut zwei Dutzend Orten rund um das<br />
historische Grand Hotel statt, beschäftigt sich auf vielfältige<br />
Weise mit dem Kosovo und ist auf jeden Fall eine Reise wert.<br />
Pristina — ‹Off Season› heisst das Projekt eines Künstlerkollektivs, das touristische<br />
Hot Spots ausserhalb der Saison erforscht. Pristina ist 365 Tage im Jahr off season,<br />
und das, obwohl Edelweiss Air uns bequem in zwei Stunden in die kleine Metropole<br />
fliegt. Doch diese hat ausser einem schlechten Ruf als Hauptstadt der Raser nicht<br />
viel zu bieten, was Tourist:innen anlocken könnte. In den gut zwanzig Jahren seit dem<br />
Krieg haben sich alle, die rücksichtslos genug waren, von der Stadt genommen, was<br />
sie konnten, und man sieht hier mehr kapitalistische Experimente als irgendwo sonst.<br />
Im Gegenzug sind viele öffentliche Strukturen von einst heute nur noch Ruinen. Im<br />
Moment allerdings gibt es guten Grund, nach Pristina zu reisen, denn die europäische<br />
Wanderbiennale Manifesta macht in der Hauptstadt des Kosovo Station. Ihr Zentrum<br />
ist das ehemalige Grand Hotel, ein Bau aus den 1970ern mit einer ebenso glanzvollen<br />
wie düsteren Geschichte. Auf neun Etagen ist hier eine kluge und hervorragend vermittelte<br />
Kunstausstellung zu sehen, die fast durchgängig mehr oder weniger direkt<br />
mit der kleinen Republik, ihrer Hauptstadt und ihren zahlreichen Problemen zu tun<br />
hat: Neben politisch engagierten, städtebaulich versierten, historisch informierten<br />
oder psychologisch chargierten Arbeiten finden sich auch sehr poetische Werke wie<br />
etwa die Videos von Driant Zeneli, der mit seinen elektrifizierten Puppen in den Ruinen<br />
von Pristina Märchen erzählt. Wer weiter ausschweifen möchte, wird im Untergeschoss<br />
des Hotels bei ‹Off Season› auf seine Reisekosten kommen.<br />
Neben dem Grand Hotel haben Kuratorin Catherine Nichols und Carlo Ratti, der<br />
ihr als Städteforscher zur Seite stand, zwei Dutzend weitere Orte ausgewählt, um<br />
sie mittels der Kunst zugänglicher zu machen. So lässt etwa Lee Bul im ehemaligen<br />
Sportpalast einen silbernen Zeppelin schweben. Und Ugo Rondinone hat das Denkmal<br />
für die jugoslawische Brüderschaft auf dem Adem Jashari in violette Alufolie<br />
gepackt, wodurch es sich ikonografisch an die Eisdielen in der Gegend anschmiegt.<br />
Laut Präsidentin Hedwig Fijen will die Manifesta den Menschen in Pristina helfen,<br />
sich den öffentlichen Raum zurückerobern. Da kann man nur die Daumen drücken: Im<br />
Moment sind es vor allem die Autofahrer, die sich den Stadtraum mit ihren geparkten<br />
Fahrzeugen untertan gemacht haben. Raser allerdings habe ich nur zwei gesehen.<br />
Dafür aber bietet Pristina mehr Cafés pro Quadratmeter als jede andere Stadt, die<br />
ich kenne. Und überall begegnet man ebenso höflichen wie freundlichen Menschen,<br />
365 Tage pro Jahr. Samuel Herzog<br />
→ ‹Manifesta 14 – Prishtina <strong>2022</strong>›, Grand Hotel und weitere Orte, bis 30.10. ↗ www.manifesta14.org<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Dardan Zhegrova · Your enthusiasm to tell a story (pink), 2016, Mischtechnik, Ton, Masse variabel<br />
Lee Bul · Willing to be Vulnerable, Metalized Balloon V4, 2015/2020, Mischtechnik, Luftgebläse<br />
BESPRECHUNGEN // PRISTINA<br />
93
On On Kawara — Läuft die Zeit, wir laufen mit<br />
‹On On Kawara› in der Lokremise St. Gallen ist dem japanischen<br />
Konzeptkünstler gewidmet. Kawara versuchte mit seinen ‹Date<br />
Paintings›, den Notizbüchern und mit Postkartenserien das Wesen<br />
der Zeit zu fassen. Es findet seinen Widerhall in fünf weiteren<br />
künstlerischen Positionen.<br />
St. Gallen — «Unsichtbar das Gebirge; vom nächsten Nadelholz allenfalls mit der<br />
Zeit ein wenig zu sehen: beladen stand es, verlor sich rasch im Gebräu, und dann und<br />
wann entlud eine Fichte sich ihrer Überlast, schüttelte stäubendes Weiss ins Grau.»<br />
Thomas Mann beschreibt 1924 im ‹Zauberberg› weit mehr als den Schnee und den<br />
Winter. Er schildert die Auflösung der Landschaft, der Linien, der Gipfelkonturen. Wie<br />
wäre es, wenn sich auch die Kunst auslöschen liesse? Wenn eines der folgenreichsten<br />
avantgardistischen Werke im Schneegestöber vorübergehend seine Gestalt verlöre?<br />
Bethan Huws hat es ausprobiert und ein Pissoir in einer Schneekugel montiert.<br />
Es ist makellos weiss wie Marcel Duchamps ‹Fountain›, hat die gleiche Standardform<br />
und liegt ebenso um 90 Grad gekippt. Von Zeit zu Zeit rotiert das Urinal und löst einen<br />
kleinen Schneesturm aus. Es bringt sich damit selbst zum Verschwinden, um kurz<br />
danach wieder auf- und schliesslich erneut abzutauchen. Huws’ poetische Arbeit ist<br />
der schlüssige Auftakt für die Ausstellung zu Kreisläufen, zum unaufhörlichen, objektiven<br />
Verstreichen der Zeit und zur individuellen, oft nur momenthaften Erfahrung<br />
dieses Verstreichens. Früher war es eng verbunden mit dem Ticken der Uhren, wie<br />
es in der Ausstellung aus dem Schaufenster eines Antiquitätengeschäftes tönt: Die<br />
St. Galler Videokünstlerin Aleksandra Signer zeigt schemenhaft die Uhrengehäuse,<br />
das Ticken jedoch ist klar und deutlich, unerbittlich. Sekunde für Sekunde.<br />
Eng verknüpft ist das Thema Zeit auch mit der Eisenbahn: Der Taktfahrplan, die<br />
Schienenstösse, die Oberleitungsmasten geben den Rhythmus vor. Aleksandra Signer<br />
filmt aus dem TGV heraus und unter einer Eisenbahnbrücke; in einem Video von<br />
Barbara Signer ziehen die endlosen Güterzüge in der kalifornischen Wüste vorbei;<br />
von Roman Signer sind Materialien zur ‹Aktion mit einer Zündschnur zu sehen›, bei<br />
der er entlang der Bahnstrecke Appenzell–St. Gallen Explosionen auslöste.<br />
Das räumliche Zentrum der Ausstellung bilden Tatsuo Miyajimas drei Modellbahnzüge,<br />
die stetig in einem grossen Schienenkreis aneinander vorbeifahren. Auf<br />
ihren elf Waggons transportieren sie leuchtende Zifferanzeigen. Sie zählen in ihrem<br />
eigenen Rhythmus von neun herunter, nicht bis zur Null, sondern bis zum schwarzen<br />
Nichts. Dieser existenzialistischen Metapher antwortet Barbara Signers wehendes<br />
Kalenderblatt. Ein Luftstrom setzt es regelmässig in Bewegung. Wird es abreissen?<br />
Oder bleibt die Zeit doch für einen Moment stehen? Kristin Schmidt<br />
→ ‹On On Kawara›, Lokremise, Kunstmuseum, bis 6.11. ↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Tatsuo Miyajima · Three Time Train (Counter Train), 2011 (vorne), Ausstellungsansicht ‹On On Kawara›,<br />
Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Stefan Rohner<br />
Bethan Huws · Reason (or Winter), 2018, Halbkugel aus Acrylglas, Urinal aus Keramik, Wasser,<br />
Styroporflocken, Plexiglas, Elektromotor, Courtesy Galerie Tschudi, Zuoz und Zürich © ProLitteris,<br />
Ausstellungsansicht ‹On On Kawara›, Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Stefan Rohner<br />
BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />
95
Erinnerung — Kollektiv und individuell<br />
Bilder, Berichte, filmische Zeugnisse – alles ist manipulierbar.<br />
Also liegt es nahe, sich auf die eigene Erinnerung zurückzuziehen.<br />
Aber auch die subjektive Erfahrung ist Teil einer komplexen<br />
Kollektivität. Die Kunst Halle Sankt Gallen zeigt, wie junge<br />
Schweizer Künstler:innen diese Verstrickungen erforschen.<br />
St. Gallen — Wie verlässlich ist die eigene Erinnerung? Kann aus individuellen Erinnerungen<br />
wirklich ein kollektives Gedächtnis entstehen? Gewissheiten wanken.<br />
Erinnerung ist formbar. Fehlendes wird ergänzt. Was davon ist echt? Was ist falsch?<br />
‹Entangled Events› liefert keine Antworten, sondern lässt junge, in der Schweiz aktive<br />
Künstlerinnen und Künstler ihre Netze auswerfen und eigene Thesen liefern.<br />
Die Genferin Camille Kaiser beispielsweise folgt einer Spur der eigenen Familiengeschichte<br />
anhand eines historischen Ereignisses: der Rückführung französischer<br />
Statuen aus Algerien. Ihre Videosequenzen vom algerischen Unabhängigkeitstag<br />
und von Bildarchiven thematisieren die Ökonomie der Sichtbarkeit: Wer schreibt die<br />
Geschichte? Wer nutzt die Archive? Was wird dort aufbewahrt? Das Video ist kein<br />
Endprodukt, sondern gehört zu einer laufenden Recherche. Prozessorientiert arbeitet<br />
auch Roman Selim Khereddine. Der Zürcher Künstler untersucht die vermeintliche<br />
Authentizität touristischer Bilder und stellt sie dem Wirklichkeitsanspruch eines<br />
Tierpräparators gegenüber. Beide Male geht es um Inszenierungsstrategien, einmal<br />
nach aussen gerichtet, das andere Mal intrinsisch motiviert. Auch die Protagonistin<br />
in Camille Aleñas Video ‹Emo vs. Truzzi› inszeniert sich und zugleich ihre Erinnerung.<br />
Ihre Schilderungen einer Konfrontation zweier Jugendbewegungen auf der<br />
römischen Piazza del Popolo sind sehr detailliert, aber der Wortreichtum steigert die<br />
Glaubwürdigkeit nicht – auch die in Fribourg geborene und in London lebende Künstlerin<br />
bleibt auf Distanz. Hingegen geht Mohamed Almusibli von sich selbst aus. Der<br />
in Genf lebende Künstler mit jemenitischen Wurzeln erinnert sich an ein tanzendes<br />
Paar in Jemen. Weil sich die Bilder dazu nicht einstellen, lässt er sie durch künstliche<br />
Intelligenz erzeugen. Aber sie bleiben fragmentarisch, fasern aus und liefern damit<br />
einen passenden Ausdruck für die unvollständige Erinnerung.<br />
Diese Arbeiten entfalten sich still, ernsthaft und jede für sich. Für Verbindungen<br />
sorgen die Genferin Eva Zornio und das Kollektiv Natalie Portman. Erstere fordert<br />
zur Interaktion, legt Spuren ihrer Recherche zu Emotionen bis vor das Haus. Auch<br />
vom Zürcher Kollektiv bleiben Spuren, sie entstammen einer Performance am Eröffnungsabend.<br />
Hier lässt sich das Ausstellungsthema exemplarisch erfahren: Wer die<br />
Performance verpasst hat, kann im Kopf eigene Bilder kreieren, sich alles berichten<br />
lassen und beides miteinander abgleichen. Kristin Schmidt<br />
→ ‹Entangled Events›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 6.11. ↗ www.k9000.ch<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Camille Kaiser · Et l’histoire commence ici, 2021, Video-Still<br />
Roman Selim Khereddine · Sculptors, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen.<br />
Foto: Sebastian Schaub<br />
BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />
97
NOTIERT // IN EIGENER SACHE<br />
Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> — Stabübergabe<br />
Zürich — Nach vielen Jahren übergab Claudia<br />
Jolles im September die Chefredaktion in jüngere<br />
Hände. Jolles ist 1994 zum <strong>Kunstbulletin</strong><br />
gestossen und hat dafür in unterschiedlichen<br />
Funktionen gearbeitet, bevor sie 1995 vom<br />
ersten Chefredakteur Hans Schneebeli die Führung<br />
übernommen hat. In ihre Zeit fielen zahlreiche<br />
Neuerungen, so die Digitalisierung der<br />
Zeitschrift und des Zeitschriftenarchivs seit<br />
1998, ein Relaunch des Heftes zum 40-Jahr-Jubiläum<br />
2008 und die 2021 mit Gold bei ‹best of<br />
swiss web› prämierte Web-App artlist.net. Dazu<br />
kommen zahlreiche Kooperationen u. a. mit<br />
dem Literaturhaus Zürich, dem SIK-ISEA und –<br />
als Gründungsmitglied – mit dem europäischen<br />
Netzwerk für Künstlerarchive european-art.net.<br />
Vor allem aber hat Claudia Jolles das Heft in<br />
den Jahren ihrer Chefredaktionstätigkeit mit<br />
einem sicheren Instinkt und einer unermüdlichen<br />
Neugier und Leidenschaft für die Kunst<br />
geführt und das <strong>Kunstbulletin</strong> zu dem gemacht,<br />
was es heute ist: ein unverzichtbarer Kompass<br />
im Schweizer Kunstgeschehen, der nebst den<br />
grossen künstlerischen Gesten auch kleineren<br />
und leiseren, aber nicht minder wichtigen Initiativen<br />
Aufmerksamkeit schenkt. Wer Claudia<br />
Jolles persönlich kennt, ahnt zudem, dass sie<br />
auch das kompakte Team der Redaktion mit viel<br />
Feingefühl, Umsicht und Herzlichkeit führte,<br />
sodass im Büro eigentlich immer ein bisschen<br />
die Sonne schien, wenn sie anwesend war.<br />
Die seit bald drei Jahren in einem Teilpensum<br />
in der Redaktion arbeitende Deborah Keller hat<br />
nun Anfang September die Leitung übernommen.<br />
Sie ist im Kunstbetrieb breit vernetzt und<br />
war und ist in ganz unterschiedlichen Bereichen<br />
tätig: Von 2016 bis <strong>2022</strong> kuratierte sie die<br />
überregional ausstrahlende Kunsthalle Arbon<br />
und zeigte dort Ausstellungen von unter anderem<br />
Reto Boller, Hemauer/Keller, huber.huber,<br />
Isabelle Krieg oder Sonja Lippuner. Seit 2019 ist<br />
sie Teil der Kunstkommission des Kantons Zürich.<br />
Als Vorstandsmitglied der AICA Schweiz,<br />
Association internationale des critiques d’arts,<br />
realisierte sie seit 2015 zudem einen jährlichen<br />
Workshop und die damit verbundene und dem<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> jeweils beiliegende Publikationsreihe<br />
‹Schreiben über Kunst›. Dass sie vorgängig<br />
auch im Museum Haus Konstruktiv, bei der<br />
Art Basel | Unlimited und der Galerie Häusler<br />
Contemporary tätig war, kommt dem <strong>Kunstbulletin</strong><br />
ebenfalls zugute. Als Autorin war und ist<br />
Deborah Keller für <strong>Kunstbulletin</strong>, swissinfo.ch,<br />
CH Media, Tages-Anzeiger oder NZZ tätig und<br />
hat über die Jahre auch zahlreiche Katalogbeiträge<br />
oder Lexikonartikel verfasst.<br />
Deborah Keller ist also eine versierte, breit<br />
vernetzte Autorin, die ganz unterschiedliche<br />
Facetten des Kunstbetriebs aus eigener Erfahrung<br />
kennt. Der Vorstand des Schweizer Kunstvereins<br />
– der Herausgeber des <strong>Kunstbulletin</strong>s –<br />
freut sich über diese kompetente Nachfolgerin<br />
und ist überzeugt, dass ihr die Tätigkeit als<br />
Chefredakteurin auf den Leib geschnitten ist.<br />
Die scheidende Chefredakteurin bleibt bis<br />
Ende Jahr als redaktionelle Mitarbeiterin tätig<br />
und wird fortan als freie Autorin bei Bedarf und<br />
Gelegenheit Texte beisteuern. Doch vorerst<br />
bedankt sie sich beim <strong>Kunstbulletin</strong>-Dream-<br />
Team sowie bei allen, die dem Heft über all die<br />
Jahre die Treue gehalten und ihm den Rücken<br />
gestärkt haben. Was wäre das <strong>Kunstbulletin</strong><br />
ohne die treuen Leserinnen und Leser, ohne<br />
die erfrischenden, einladenden Anzeigenseiten<br />
– von all den langjährigen, regelmässig oder<br />
auch punktuell auftretenden Inserentinnen<br />
und Inserenten. In diesem Sinne verabschiedet<br />
sich Claudia Jolles in grosser Dankbarkeit und<br />
übergibt den Stab ihrer Nachfolgerin, Deborah<br />
Keller, mit allen guten Wünschen!<br />
Deborah Keller, Claudia Jolles. Foto: Werner Egli<br />
↗ www.kunstbulletin.ch<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
KUNSTRÄUME<br />
Gedenkraum für Joseph Beuys<br />
Bolognano — Die italienische Mäzenin Lucrezia<br />
De Domizio Durini hat in dem Abruzzen-Dorf<br />
Bolognano einen 1000 Quadratmeter grossen,<br />
unterirdischen Gedenkraum für Joseph Beuys<br />
(1921–1986) mit Werken und Dokumenten aus<br />
seinen letzten 13 Schaffens jahren eingerichtet.<br />
Die Baronessa hatte Beuys 1971 auf Capri<br />
kennengelernt, und von da an war der Künstler<br />
häufig Gast auf dem Landgut der Durinis. 1974<br />
organisierte Lucrezia im nahen Pescara eine<br />
Diskussionsveranstaltung ‹Incontro con Beuys›<br />
(Begegnung mit Beuys) als Einführung in das<br />
langfristige künstlerisch-ökologische Projekt<br />
‹Difesa della Natura› (Verteidigung der Natur).<br />
Die Durinis finanzierten Werke und Aktionen<br />
des Künstlers und machten so vieles erst möglich.<br />
Aus ihrem Kellergewölbe stammen auch<br />
die Steinwannen, mit denen Beuys das monumentale<br />
Werk ‹Olivestone› realisierte, das 1984<br />
im Castello di Rivoli in Turin gezeigt wurde und<br />
dann als grosszügiges Geschenk ins Kunsthaus<br />
Zürich kam. Sie stellten Beuys ein 14 Hektar<br />
grosses Gelände für die Anpflanzung von im<br />
Aussterben begriffenen Bäumen zur Verfügung,<br />
deren Zahl mittlerweile auf 500 angewachsen<br />
ist. Unter dieser von Beuys als Paradiesgarten<br />
bezeichneten Plantage hat Lucrezia Durini<br />
nun ihr privates Museum eingerichtet, um «die<br />
Flamme, die mir Beuys einst hinterlassen hat,<br />
am Brennen zu halten». Für Besuche ist eine<br />
schriftliche Anfrage nötig. UD<br />
Galerie Zwahlen<br />
Orbe — Im waadtländischen Städtchen Orbe,<br />
unweit von Yverdon-les-Bains, hat die Galerie<br />
Zwahlen nach zwei Jahren Schliessung – bedingt<br />
durch finanzielle Unsicherheit und die<br />
Corona-Krise – ihren Betrieb wieder aufgenommen.<br />
Seit der Gründung 2011 ist die Galerie<br />
vorrangig auf nationale Malerei aus dem 20. und<br />
21. Jahrhundert spezialisiert. «Die künstlerische<br />
Linie ist durch einen eher klassischen<br />
Stil gekennzeichnet, bei dem die Ästhetik<br />
immer noch einen Wert darstellt (im Gegensatz<br />
zur Konzeptkunst oder den neuen Medien)»,<br />
beschreibt Chris Zwahlen seine Auswahl.<br />
«Trotzdem bleibt die Suche nach avantgardistischen<br />
künstlerischen Ansätzen eine Priorität.»<br />
Rund vier Ausstellungen pro Jahr präsentiert er<br />
im Erdgeschoss eines südländisch anmutenden<br />
Herrenhauses, das die Weinberge und die Stadt<br />
Orbe überblickt. Zur Wiedereröffnung zeigt<br />
er den Waadtländer Plastiker und Zeichner<br />
François Burland (*1958).<br />
Galerie Zwahlen im Erdgeschoss eines Herrenhauses,<br />
Aussenansicht<br />
→ François Burland, 1.–31.10.<br />
↗ www.galerie-zwahlen.ch<br />
Galerie Peter Kilchmann<br />
Il Nonluogo, Gedenkraum für Joseph Beuys,<br />
Innenansicht © ProLitteris. Foto: Santi Caleca<br />
→ Il Nonluogo, geöffnet auf Anmeldung:<br />
lucreziadedomizio@gmail.com<br />
Paris — Die Galerie Peter Kilchmann expandiert<br />
nach Paris: Mitte <strong>Oktober</strong> eröffnet<br />
sie im Marais-Viertel neue Räume. Sie sind<br />
untergebracht in einem charakteristischen<br />
Haussmann’schen Gebäude, unweit vom Centre<br />
Georges Pompidou und in der Nähe von etablierten<br />
Pariser Galerien. In der Nachbarschaft<br />
NOTIERT // IN EIGENER SACHE / KUNSTRÄUME<br />
99
verschmilzt historisches Flair mit zeitgenössischem<br />
urbanen Lebensgefühl. «Die Eröffnung<br />
des neuen Standorts markiert einen weiteren<br />
Meilenstein in der Geschichte der Galerie, die in<br />
diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert», so<br />
der Galerist Kilchmann. Die Pariser Räumlichkeiten<br />
ergänzen die bestehenden Niederlassungen<br />
auf dem Zürcher Maag-Areal (seit 2011)<br />
und an der Rämistrasse (seit Anfang 2021),<br />
ebenfalls in Zürich. Die Eröffnungsausstellung<br />
in Paris ist der japanisch-schweizerischen<br />
Künstlerin Leiko Ikemura gewidmet.<br />
namhafte und aufstrebende Künstler:innen aus<br />
dem In- und Ausland, historische Schwergewichte<br />
wie Carl Andre oder Richard Long und<br />
zeitgenössische Namen wie Julian Charrière,<br />
Bethan Huws oder Su-Mei Tse. Im Folgenden<br />
sollen bis zu fünf Ausstellungen pro Jahr, die in<br />
der Regel einzelnen Positionen gewidmet sind,<br />
gezeigt werden.<br />
Galerie Peter Kilchmann, Paris, architektonische<br />
Fassadenskizze<br />
→ Leiko Ikemura, ab 15.10.<br />
↗ www.peterkilchmann.com<br />
Galerie Tschudi, Zürich, Aussenansicht<br />
→ ‹Line Up›, Vernissage: 30.9., Ausstellung<br />
bis 1.11.<br />
↗ www.galerie-tschudi.ch<br />
Galerie Tschudi<br />
Zürich — Der Galerienzuwachs an Zürichs<br />
Rämistrasse geht weiter: Die bald 40-jährige<br />
Galerie Tschudi, die ihren Sitz vor rund 20 Jahren<br />
von Glarus nach Zuoz verlegte, eröffnet in<br />
diesem zentralen urbanen Umfeld im <strong>Oktober</strong><br />
einen zweiten Standort. «Die Neueröffnung<br />
steht sowohl für Kontinuität wie auch für das<br />
Betreten von Neuland», schreibt die Galerie<br />
in ihrer Mitteilung. Im Gegensatz zum historischen<br />
Engadinerhaus in Zuoz, das Hauptsitz<br />
der Galerie bleibt, ist die neue Lokalität am<br />
unteren Ende der Rämistrasse durch industriellen<br />
Charakter mit viel Licht und doppelter<br />
Raumhöhe gekennzeichnet. Im oberen Stock<br />
steht zudem ein Kabinett zur Verfügung. Die Eröffnungsausstellung<br />
‹Line Up› präsentiert einen<br />
Einblick in das geradlinige und doch vielfältige<br />
Programm der Galerie Tschudi: Vertreten sind<br />
GROSSANLÄSSE<br />
B3 Biennale des bewegten Bildes<br />
Frankfurt/M — Die B3 Biennale des bewegten<br />
Bildes geht in ihre zehnte Runde. Seit 2012<br />
widmet sie sich den Trends und Entwicklungen<br />
in Film, Kunst, Games, VR/AR und KI. Die<br />
diesjährige Ausgabe setzt den Fokus auf das<br />
Stichwort ‹Transformation› und präsentiert<br />
Künstler:innen und andere Kreativschaffende,<br />
die Transformation als Prozess oder konkreten<br />
Wandel denken. Thematisch begeben sie sich<br />
dabei in die Natur, in die Zukunft, in ihre Gedankenwelten,<br />
beziehen sich auf Vorlagen aus<br />
dem Internet, geschichtliche Zusammenhänge<br />
oder gesellschaftliche und politische Phänomene.<br />
Wie immer werden ihre Beiträge in einem<br />
internationalen Filmprogramm, einer Ausstel-<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
lung mit Werken aus allen kreativen Bewegtbildbereichen,<br />
einer international besetzten<br />
Konferenz sowie in Wettbewerbs formaten<br />
zugänglich sein.<br />
Rose Wylie · Pineapple, 2020, präsentiert von<br />
David Zwirner, Frieze Sculpture 2021<br />
→ Messen: 12.–16.10.<br />
→ Frieze Sculpture, bis 13.11.<br />
↗ www.frieze.com<br />
3-Legged Dog, immersive interaktive Plattform,<br />
B3 Biennale 2019<br />
→ 15.–23.10.<br />
↗ www.b3biennale.de<br />
Frieze London und Frieze Masters<br />
London — Im <strong>Oktober</strong> versammelt sich die<br />
internationale Kunstwelt wieder in London,<br />
wenn im Regent’s Park die Kunstmessen Frieze<br />
London und – die zehnte – Frieze Masters<br />
ausgetragen werden. Erstere versammelt<br />
rund 160 Galerien für zeitgenössische Kunst,<br />
darunter aus der Schweiz etwa den Global<br />
Player Hauser & Wirth oder Vitrine aus Basel.<br />
Frieze Masters präsentiert rund 120 Galerien<br />
mit einem Programm von der Antike bis zum<br />
20. Jahrhundert. Hier sind als Schweizer Galerien<br />
De Jonckheere aus Genf, Knoell aus Basel,<br />
Larkin Erdmann aus Zürich und wiederum Hauser<br />
& Wirth vertreten. Der Sektor ‹Spotlight› der<br />
Frieze Masters fokussiert heuer auf Künstlerinnen<br />
aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts,<br />
kuratiert von Camille Morineau, Mitbegründerin<br />
und Forschungsdirektorin von den Archives<br />
of Women Artists, Research, and Exhibitions<br />
AWARE. Im Park zwischen den Messehallen ist<br />
wie immer die Frieze Sculpture mit weiteren<br />
Kunstwerken von grossen Namen zu sehen –<br />
beispielsweise Ida Ekblad, Alicja Kwade oder<br />
Ugo Rondinone.<br />
Paris+ par Art Basel<br />
Paris — Anfang Jahr hatte die Ankündigung<br />
der Art Basel über ihr neues Messe-Format<br />
in Paris, das im <strong>Oktober</strong> stattfinden soll, in<br />
der Kunstszene für einiges Raunen gesorgt.<br />
Was würde das für die alteingesessene Fiac<br />
bedeuten, die damit ihr Zeitfenster im Grand<br />
Palais verlor? Was für die Zukunft der etwas<br />
zu nah an Paris gelegenen Art Basel? Definitive<br />
Antworten sind noch offen. Die Fiac findet<br />
<strong>2022</strong> jedenfalls nicht statt. Ob die Art Basel das<br />
internationale Publikum trotz der neuen, selbst<br />
kreierten Konkurrenz auf lange Frist weiterhin<br />
anlocken kann, wird sich zeigen. Die Paris+<br />
par Art Basel, so der Name der neuen Messe,<br />
die aufgrund einer Ausschreibung der RMN-GP<br />
(Réunion des musées nationaux – Grand Palais)<br />
zustande kam, ist derweil bereit für ihre erste<br />
Ausgabe: Ihr Direktor ist Clément Delépine,<br />
früherer Co-Direktor der Paris International, als<br />
General Manager fungiert mit Virginie Aubert<br />
die vormalige Vizepräsidentin von Christie’s<br />
France, und als Vizedirektor konnte man Maxime<br />
Hourdequin, Co-Direktor der Fiac, gewinnen.<br />
156 internationale Galerien sind bei der<br />
ersten Ausgabe mit am Start, viele davon sind<br />
auch regelmässige Teilnehmer der Art Basel.<br />
Ausgetragen wird die Messe bis zum Renovationsende<br />
des Grand Palais 2024 im temporären<br />
Grand Palais Éphémère.<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 101
DA Z — Digital Art Zurich <strong>2022</strong><br />
Grand Palais Éphémère, Aussenansicht.<br />
Foto: Patrick Tourneboeuf<br />
→ Paris+ par Art Basel, 20.–23.10.<br />
↗ parisplus.artbasel.com<br />
AKAA — Art and Design Fair<br />
Paris — Gleichzeitig wie die neue Paris+ findet<br />
zum siebten Mal auch die AKAA – kurz für Also<br />
Known as Africa – statt. Die eher kleine Messe<br />
mit 38 Galerien für Kunst und Design ist der<br />
afrikanischen Kunstszene und ihrer Diaspora<br />
in Frankreich gewidmet und findet in den historischen<br />
Hallen des Carreau du Temple statt.<br />
Rund ein Drittel der teilnehmenden Galerien<br />
stammt aus Frankreich, der Rest aus dem<br />
übrigen Europa oder Afrika. Mit Foreign Agent<br />
aus Lausanne ist auch ein Schweizer Aussteller<br />
dabei. Innerhalb der Messehalle bietet das<br />
Format ‹Les Rencontres› Raum für Podiumsdiskussionen,<br />
Vorträge und Performances rund<br />
um die Themen der ausgestellten Kunst.<br />
Zürich — Zum dritten Mal findet dieses Jahr<br />
Zürichs neues Festival für digitale Kultur statt.<br />
Rund achtzig Künstlerinnen und Künstler aus<br />
allen Regionen gestalten mit an einem Programm,<br />
welches das gesamte Spektrum digitaler<br />
Formate umfasst – von Video-Installationen über<br />
Virtual Reality Experiences bis zu Performances.<br />
Mit ‹The Art of Gaming› wird zudem neu auch die<br />
künstlerische Interpretation von Gaming abgebildet.<br />
Die Produktionen werden an zehn Spielorten<br />
der Stadt gezeigt und sind meist Schweizer<br />
oder gar Weltpremieren. Ein Höhepunkt der diesjährigen<br />
Festival-Ausgabe ist ein experimentelles,<br />
audiovisuelles Konzert im Opernhaus Zürich<br />
mit dem Titel ‹Disrupted Scenes›: Dabei werden<br />
Partituren aus dem Barock-Repertoire von<br />
zeitgenössischen Musikerinnen und Musikern<br />
rund um den deutsch-türkischen Pianisten Kaan<br />
Bulak und die deutsch-amerikanische Mezzosopranistin<br />
Siena Licht Miller gemeinsam mit<br />
DA Z-Kurator und Medienkünstler Hans Peter<br />
Riegel digital dekonstruiert und ins aktuelle<br />
Weltgeschehen transportiert.<br />
Tarik Barri & Lea Fabrikant · Zo, <strong>2022</strong>,<br />
audiovisuelle Performance<br />
→ 20.–30.10. ↗ www.da-z.net<br />
Kunst 22 Zürich<br />
Gosette Lubondo · Dernière célébration, <strong>2022</strong>,<br />
aus der Serie ‹Terre de lait, terre de miel›,<br />
Inkjet-Print auf Hahnemühle Photo Rag,<br />
58 x 100 cm, Courtesy Angalia<br />
→ Carreau du Temple, 21.–23.10.<br />
↗ www.akaafair.com<br />
Zürich-Oerlikon — Zum 27. Mal findet dieses<br />
Jahr die Kunst Zürich statt. Rund fünfzig<br />
Galerien aus der Schweiz und aus Europa<br />
präsentieren ihr Programm in den ehemaligen<br />
ABB-Hallen in Zürich-Oerlikon. Dabei wird<br />
ein medial breites künstlerisches Spektrum<br />
abgedeckt. Auch das <strong>Kunstbulletin</strong> ist mit<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
einem Stand vor Ort. Ein Sondersektor, eine<br />
Kooperation mit dem Architekturmuseum der<br />
Technischen Universität München, dreht sich<br />
derweil um das Thema Obdachlosigkeit und die<br />
Frage, welchen Beitrag Architektur zur Lösung<br />
dieses Problems leisten kann.<br />
die Musik mit dem Fluss um die Wette rauscht.<br />
Der Ausgang erfolgt durch eine realistisch ausgeleuchtete<br />
Schleuse; man hält unwillkürlich<br />
die Luft an vor dem Eintauchen in das schimmernde<br />
Blau, aber es ist eine sanfte Tamina, die<br />
einem in die stille Aussenwelt beim Alten Bad<br />
Pfäfers und seinem Museum entlässt. TS<br />
Kunst Zürich, Ausstellungsansicht<br />
→ 27.–30.10. ↗ www.kunstzuerich.ch<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Light Ragaz<br />
Bad Ragaz — Vier Elementargeister begleiten<br />
die Besucher auf der Suche nach dem<br />
Glück durch die Taminaschlucht – oder ist es<br />
umgekehrt? Wassergeistin Tamina, Luftgeist<br />
Nubes, Erdgeist Quercus und Feuergeist Vulpes<br />
sind in dieser Ausgabe von ‹Light Ragaz› zum<br />
ersten Mal unterwegs und schreiben das erste<br />
Kapitel eines auf mehrere Jahre angelegten<br />
Reiseberichts. Tamina macht den Anfang, «die<br />
Verborgene» gemäss des Steckbriefs, mit dem<br />
jeder Geist kurz vorgestellt wird. Entlang des<br />
punktuell ausgeleuchteten und mit Vogelstimmen<br />
geschmückten Stollens mit einem<br />
kleinen Planetarium an der Pumpstation wird<br />
die Schlucht selbst erreicht, dieser Haarriss im<br />
schroffen Felsmassiv. Ein poetischer Bilderbogen<br />
öffnet sich an den bis zu 80 Meter hohen<br />
Felswänden. Weiche Bilder voller Blumen und<br />
stiebenden Sternschnuppen leuchten auf, ein<br />
Reigen zarter Seepferdchen schwebt vorüber,<br />
Himmelslaternen steigen auf. Jeder Geist hat<br />
auch ein Seelenwesen, welches sich den staunenden<br />
Menschen immer wieder zeigt, während<br />
Light Ragaz, Projektion in der Taminaschlucht.<br />
Foto: Nicholas Iliano<br />
→ Taminaschlucht, bis 15.10.; Postauto ab<br />
Bad Ragaz ↗ www.lightragaz.com<br />
Florian Maritz — Bee City<br />
Gitschenen — Seit Ende Juni ist auf der<br />
Geissboden Alp eine ‹Bee City› installiert.<br />
Die funktionale Skulptur aus mehreren bunt<br />
bemalten Bienenhäusern ist ein Projekt des<br />
Urner Künstlers Florian Maritz und dreht sich<br />
um Überlegungen zu Urbanität, Ruralität und<br />
der schwindenden Biodiversität. Die Farben<br />
der Bienenstadt sind explizit auf die Wahrnehmung<br />
der Bienen abgestimmt. Gleichzeitig<br />
sind die Häuschen mit Tags und Graffiti bemalt,<br />
«schon etwas heruntergekommen, wie unsere<br />
Biodiversität», so Maritz. Auch Gebäude, die soziale<br />
Strukturen einer Gemeinschaft spiegeln,<br />
sind vorhanden: Schule, Polizei, Restaurant,<br />
Museum … Eingeweiht wurde die Installation,<br />
die als mehrjähriges Zuhause für wachsende<br />
Bienenvölker dienen soll, anlässlich des<br />
zweiten ‹Gitschener Bienentags›. Er ist eine<br />
Initiative der neu gegründete IG ‹Maisander<br />
Kultur&Natur› mit der Imkerin Petra Gisler, der<br />
Musikerin Hildegard Kleeb und der Bio-Bäuerin<br />
Andrea Gisler und soll «zur Wertschätzung<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 103
des unentbehrlichen kleinsten Haustieres»<br />
beitragen. Die Imkerin Petra Gisler betont denn<br />
auch die Wichtigkeit der Bienen, gerade in<br />
der Alpenlandschaft, wobei eine Bienenstadt<br />
auf 1600 Metern Höhe experimentell ist: Die<br />
Imkerei muss sich der bestehenden Topografie<br />
und den klimatischen Begebenheiten sowie<br />
deren Veränderungen anpassen. Der Standort<br />
der ‹Bee City› ist zu Fuss auf dem gemütlich<br />
angelegten Gitschener Rundweg (Gesamtdauer<br />
ca. 2 Stunden) erreichbar.<br />
Florian Maritz · Bee City, <strong>2022</strong>, Installationsansicht<br />
Alp Girschenen<br />
→ permanente Installation, Geissboden Alp<br />
↗ www.igmaisander.ch<br />
Titel ‹Aqueous Transmissions› ein vielfältiger<br />
Urban-Art-Parcours rund um den Klingenpark,<br />
auf dem etwa Petflaschen und andere Dinge<br />
spriessen oder eine Sound-Komposition mittels<br />
QR-Code abgerufen werden kann. Das zweite<br />
Projekt richtete sich an Master-Student:innen,<br />
die im Kontext von drei Sporthallenprovisorien<br />
künstlerische Vorschläge einreichen konnten.<br />
Die Jury hatte hier 17 Eingaben vorliegen.<br />
Ausgewählt wurde für den Campus Irchel das<br />
Werk ‹Higher Goals› von Gregor Vogel, das 2024<br />
realisiert wird. Bereits <strong>2022</strong> fertiggestellt wird<br />
‹Community Show› von Julia Nusser und Tereza<br />
Glazova für die Kantonsschule Uetikon am See.<br />
Das Werk setzt sich in Wanddrucken mit der<br />
menschlichen Fragilität und dem Thema der<br />
Verletzlichkeit auseinander, das im Sport – einem<br />
«körperbetonten Ort» – eine besondere<br />
Rolle spielt. Otto Szabo und Cristian Zabalaga<br />
hingegen schlugen für die Kantonsschulen<br />
Freudenberg und Enge das Projekt ‹Bouncing<br />
Balls› vor, das ebenfalls noch in diesem Jahr<br />
realisiert wird. Es besteht aus einer Serie von<br />
Wandskulpturen, welche unterschiedliche<br />
Momente und Perspektiven des Aufpralls von<br />
Sportbällen und die dadurch entstehende Balldeformation<br />
darstellen.<br />
Hochbauamt Kanton Zürich — Kunst und Bau<br />
von ZHdK-Studierenden<br />
Zürich — Mit zwei Kooperationsprojekten<br />
bietet das Hochbauamt des Kantons Zürich<br />
Fine-Arts-Studierenden der ZHdK die Möglichkeit,<br />
erste Erfahrungen mit Kunst und Bau zu<br />
sammeln. Ein Projekt wurde bereits realisiert.<br />
Es entfaltet sich entlang eines provisorischen<br />
Aquädukts, das im Rahmen der Arbeiten am<br />
Ersatzneubau der Baugewerblichen Berufsschule<br />
(BBZ) an der Limmatstrasse erstellt<br />
werden musste. Die rund 260 Meter lange<br />
Entwässerungsanlage überquert fünf unterschiedliche,<br />
stark frequentierte Verkehrswege<br />
für Auto, Tram, Fussgänger und Velos. Bachelor-<br />
Student:innen konnten hierfür Kunstprojekte<br />
einreichen, und die zuständige Jury entschied<br />
sich schliesslich, alle acht Eingaben zur Ausführung<br />
zu empfehlen. So entstand unter dem<br />
Ricardo Meli und Pascal Weidmann · Nährboden<br />
und Spuren, <strong>2022</strong>, Visualisierung<br />
→ Aqueous Transmissions, bis 27.2.23<br />
↗ www.zhdk.ch/veranstaltung/48538<br />
NAMEN<br />
Patrizia Keller<br />
Arbon — Der Vorstand der Kunsthalle Arbon<br />
hat Patrizia Keller zur neuen Kuratorin gewählt.<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Keller hat an der Universität Zürich Kunstgeschichte,<br />
Geschichte der Neuzeit und Neuere<br />
deutsche Literaturwissenschaft studiert<br />
und 2015 ihre Dissertation zur Förderung der<br />
bildenden Kunst in der Schweiz seit 1980<br />
abgeschlossen. Sie ist aktuell freischaffende<br />
Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin und<br />
war von 2016 bis 2021 Kuratorin und Stellvertretende<br />
Leiterin am Nidwaldner Museum in<br />
Stans. Davor hat sie in verschiedenen Funktionen<br />
Erfahrung als Kuratorin und Vermittlerin<br />
gesammelt, unter anderem beim Kunstraum<br />
Baden (2006–2011), beim Trudelhaus ebenfalls<br />
in Baden (2012–2015) oder bei der Kunsthalle<br />
Bern (2015/16). Ausserdem war sie 2014–2018<br />
Teil des Aargauer Kuratoriums, der Kulturförderinstitution<br />
des Kantons Aargau, wo sie den<br />
Vorsitz Fachbereich Bildende Kunst & Performance<br />
innehatte. Patrizia Keller trat die neue<br />
Funktion im September <strong>2022</strong> an und wird ihre<br />
erste eigene Ausstellung Anfang Juni 2023<br />
präsentieren. Sie löst Deborah Keller ab, die<br />
ab Herbst die Chefredaktion des <strong>Kunstbulletin</strong><br />
übernimmt (→ S. 98).<br />
alltägliche Materialien und Objekte – Plastik,<br />
Zeitungspapier, Ziegelsteine oder Zigarettenstummel<br />
– zu neuen skulpturalen Konstellationen.<br />
Sie experimentiert so lange, bis sich aus<br />
zufällig erscheinenden Form- und Volumenbezügen<br />
formal zwingende skulpturale Setzungen<br />
ergeben. «Die innovative Einzigartigkeit<br />
ihrer künstlerischen Sprache zeichnet sich<br />
durch ein feines Spiel zwischen Beiläufigkeit,<br />
surrealem Esprit und einer souveränen skulpturalen<br />
Geste aus», so die Medienmitteilung.<br />
Schubiger ist erst die siebte Preisträgerin<br />
der noch relativ jungen und hoch dotierten<br />
Auszeichnung, die auch mit einem Werkankauf<br />
verbunden ist. Dieser Ankauf gelangt als<br />
Depositum der Paul Boesch Stiftung in die<br />
Sammlung des Kunstmuseum Bern.<br />
Irene Schubiger<br />
Bürgi-Willert-Kulturpreis <strong>2022</strong><br />
Patrizia Keller. Foto: Anja Wille Schori<br />
PREISE<br />
Paul Boesch Kunstpreis <strong>2022</strong><br />
Bern — Ende August wurde im Kunstmuseum<br />
Bern der mit CHF 50’000 dotierte Paul Boesch<br />
Kunstpreis vergeben. Er geht dieses Jahr an<br />
Irene Schubiger (*1948). Die im glärnischen<br />
Näfels geborene Künstlerin, die heute in Bern<br />
lebt, besuchte zunächst die Textilfachklasse<br />
der Kunstgewerbeschule in Zürich. Ermutigt<br />
durch das befreundete Künstlerehepaar Walter<br />
und Margrit Linck, schlug sie dann in den<br />
1980ern den Weg zur freien künstlerischen<br />
Tätigkeit ein. In ihrer Arbeit kombiniert sie<br />
Bern — Mit dem Bürgi-Willert-Preis werden<br />
Privatpersonen und Institutionen für Verdienste<br />
im kulturellen oder sozialen Bereich<br />
in der Stadt Bern gewürdigt. <strong>2022</strong> geht die mit<br />
CHF 60’000 dotierte Auszeichnung zu gleichen<br />
Teilen an den Berner Fotografen und Filmemacher<br />
Reto Camenisch sowie an die Stiftung<br />
Terra Vecchia, die sich in der Arbeitsintegration,<br />
der Produktion, der stationären Sozialtherapie<br />
und der Wohnförderung engagiert. Reto<br />
Camenisch (*1958) arbeitete viele Jahre als<br />
Bildjournalist für Zeitungen und Zeitschriften<br />
im In- und Ausland und machte sich einen<br />
Namen als Porträt- und Landschaftsfotograf.<br />
Jüngst stiess zudem sein Film ‹Heicho› über<br />
Wale Linger auf grosse Resonanz. Seine Werke<br />
zeigte er an zahlreichen Ausstellungen und in<br />
diversen Monografien. Seit 1999 arbeitete er<br />
auch als Dozent und Studienleiter Fotografie an<br />
der Schweizer Journalistenschule Luzern.<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 105
Msgr. Otto Mauer-Preis <strong>2022</strong><br />
Reto Camenisch<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
AiR Gastatelier im Hotel Regina<br />
Mürren — Das Hotel Regina in Mürren betreibt<br />
in seinen Räumlichkeiten ein Gastatelier. Jährlich<br />
werden zwei Aufenthalte an professionelle,<br />
internationale Kunstschaffende vergeben.<br />
Zur Verfügung stehen ein Hotelzimmer inkl.<br />
Halbpension sowie ein Arbeitsplatz, dessen<br />
Dimensionen sich primär für Kunstschaffende<br />
aus den Sparten Literatur, Musik, Film, Fotografie,<br />
Performance, aber auch für bildende<br />
Künstler:innen eignen. Die Aufenthaltsdauer<br />
beläuft sich auf einen Monat im Januar, März,<br />
Juni oder September 2023. Zum Abschluss der<br />
Residency sollen die Gastkünstler:innen ihre<br />
Arbeit den Hotelgästen präsentieren.<br />
→ Eingabeschluss: 28.10.<br />
↗ www.reginamuerren.ch<br />
Kurzfilmtage Oberhausen<br />
Oberhausen — Die Kurzfilmtage Oberhausen<br />
haben das Bewerbungsfenster für den Internationalen<br />
und den Deutschen Wettbewerb<br />
sowie für den Deutschen MuVi-Preis geöffnet.<br />
Die Einreichungen gehen ins Rennen für eine<br />
Teilnahme an der 69. Ausgabe, die im Frühling<br />
2023 ausgetragen wird. Eingereicht werden<br />
können Kurzfilmproduktionen und Clips, die<br />
<strong>2022</strong> fertiggestellt wurden.<br />
→ Eingabeschluss Internat. und Deutscher<br />
Wettbewerb: 1.2.2023<br />
→ Eingabeschluss MuVi-Preis: 22.2.2023<br />
↗ www.kurzfilmtage.de<br />
Wien — Zum 42. Mal verleiht der Otto Mauer<br />
Fonds Ende Jahr den ‹Msgr. Otto Mauer-Preis<br />
für bildende Kunst›. Der Preis ist mit € 11’000<br />
dotiert und mit einer Ausstellung der Preisträgerin<br />
bzw. des Preisträgers im JesuitenFoyer<br />
in Wien verbunden. Auch wird der Ankauf einer<br />
repräsentativen Arbeit der Preisträgerin, des<br />
Preisträgers für das Dom Museum beabsichtigt.<br />
Bewerben können sich österreichische<br />
Staatsbürger:innen und italienische deutscher<br />
Sprache, geboren in der Provinz Bozen, sowie<br />
Personen, deren Wohnsitz sich seit mindestens<br />
fünf Jahren in Österreich befindet. Das<br />
Höchstalter darf 45 nicht überschreiten.<br />
→ Eingabefrist: 10.–12.10.<br />
↗ www.otto-mauer-fonds.at<br />
DIES UND DAS<br />
Sakrale Zeiten?<br />
Basel — Angesichts von Klimakrise, Pandemie<br />
und Krieg drängen Sinnfragen verstärkt in den<br />
Vordergrund. Diese Themen und die Frage, welchen<br />
Beitrag die Kunst dazu leisten kann, boten<br />
der Basler Künstler:innengesellschaft BKG Anstoss<br />
für ein umfangreiches, dialogisch aufgebautes<br />
Kunstprojekt. Ziel ist es, eine Auseinandersetzung<br />
mit «der Vielfalt von Meinungen und<br />
Ansichten, aber auch mit der Bedeutung und<br />
der Endlichkeit des Lebens» anzustossen. Dazu<br />
fragten sie Glaubensgemeinschaften um Gastrecht<br />
für Ausstellungen an, die von Predigtreihen<br />
zu den jeweiligen Kunstwerken, Performances,<br />
Tanz und Musik begleitet werden. Knapp<br />
zwanzig Kirchen, eine Moschee, ein Theater<br />
und eine Burg von Basel Stadt und Basel Land<br />
sind beteiligt. Die Schweizerische St. Lukasgesellschaft<br />
für Kunst und Kirche organisiert im<br />
<strong>Oktober</strong> zudem ein ‹Trialog-Wochenende›, bei<br />
dem jeweils ein Mitglied der Schweizerischen<br />
St. Lukasgesellschaft und ein:e Vertreter:in der<br />
gastgebenden Religionsgemeinschaft ausgewählte<br />
Projekte mit der jeweiligen Künstlerin,<br />
dem jeweiligen Künstler besprechen.<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Klingental nach. Das Museum ist in einem der<br />
ursprünglichen Häuser der Anlage untergebracht,<br />
vor der nun die Rheinpromenade zum<br />
Flanieren unter vielen Bäumen einlädt. TS<br />
Pascal Joray · Wurzeln, 2019/<strong>2022</strong>, aus ‹Bäume<br />
als Zeichen der Verbundenheit von Christen,<br />
Juden und Muslime›, Zeichnung 100 x 200 cm<br />
→ Vernissagen und Veranstaltungen an<br />
diversen Orten, bis 11.12.<br />
→ Trialog-Wochenende: 22./23.10.<br />
↗ www.basler-kuenstlergesellschaft.ch<br />
Bäume in Basel<br />
Basel — Wer in der brüllenden Hitze mitleidloser<br />
Asphaltschluchten den Schutz von Bäumen<br />
aufsucht, weiss um deren Bedeutung. Ihr Laubdach<br />
spendet Schatten, kühlt und regeneriert<br />
die Luft, und ihre Zweige sind vielen Tieren<br />
Heimat. Stadt und Bäume haben eine lange<br />
Geschichte, welcher das schmucke Museum<br />
Kleines Klingental in einer Sonderausstellung<br />
nachgeht. Bis ins 13. Jahrhundert lässt sich<br />
der Hain auf dem Petersplatz zurückverfolgen;<br />
frühe Privatgärten und erste Hofgüter entstehen<br />
vor den Stadttoren. Über verschiedene<br />
Epochen hinweg wurde «der Baum» als Mittel<br />
zur Stadtverschönerung, als Gestaltungsform<br />
separater Grünanlagen oder auch als Kunstobjekt<br />
angesehen. Auch wenn der Bauboom der<br />
Hochkonjunktur vielen Bäumen den Garaus<br />
machte, wird heute das «urbane Grün» endlich<br />
als integrierter Bestandteil der Stadtplanung<br />
begriffen. Texttafeln und bäumchengleiche<br />
Inseln mit bedruckten Stofffahnen leiten durch<br />
den Rundgang, robuste Stühle der Stadtgärtnerei<br />
bieten Sitzgelegenheiten. In der Dauerausstellung<br />
erfährt man viel über die Baugeschichte<br />
der Stadt; ein feines Modell bildet das<br />
namensgebende Dominikanerinnen-Kloster<br />
Peter Birmann · Biedermeiergarten vor dem<br />
Spalentor, um 1840. Kunstmuseum Basel,<br />
Kupferstichkabinett. Foto: Jonas Hänggi<br />
→ Museum Kleines Klingental, bis 12.3.<br />
↗ www.mkk.ch<br />
Foundation for Art and Design in Basel<br />
Basel — Eine neue Stiftung fördert den kulturellen<br />
Nachwuchs in Basel: Die Foundation for<br />
Art and Design, kurz FAB, wurde von der Tharice<br />
Foundation und der Cagliostro-Stiftung im<br />
Frühling gegründet und ist seit Juni in Betreib.<br />
Ihr Zweck ist die Förderung des Studiums an der<br />
HGK mittels Vergabe von Stipendien, Förderpreisen<br />
und Projektförderungen für Studierende.<br />
Ehemalige Studierende der HGK können durch<br />
Projekte, die dem Berufseinstieg, dem Fachaustausch<br />
oder der Weiterbildung dienen, ebenfalls<br />
unterstützt werden. Zudem ist eine Unterstützung<br />
und Förderung von Kunst- und Designprojekten,<br />
die für die Entwicklung der HGK von<br />
Bedeutung sind, möglich. Im siebenköpfigen<br />
Stiftungsrat von FAB hat unter anderem die<br />
Künstlerin Silvia Bächli Einsitz sowie Chuz Martinez,<br />
Leiterin Institut Art Gender Natur HGK.<br />
↗ www.fab-foundation.ch<br />
No Ground Floor<br />
Bern — In ‹No Ground Floor› bespielen Karen<br />
Amanda Moser, Lorenzo Salafia und Miriam<br />
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 107
Sturzenegger einen Raum auf dem Brauerei-<br />
Gassner-Areal, wo in den 1970er-Jahren die<br />
auf Performance fokussierte «Aktionsgalerie»<br />
residierte. Das Areal an der Aare, das die Blicke<br />
vieler Schwimmender auf sich zieht, kann von<br />
«aktuellen Berner» Kunstschaffenden auf<br />
Einladung der Galerie Béatrice Brunner genutzt<br />
werden. Die Galeristin interessiert sich für<br />
die Geschichte der Kunstszene der Stadt, so<br />
recherchierte auch hier der Journalist Bernhard<br />
Giger zur «Aktionsgalerie»: noch heute bekannt<br />
etwa für das «chaotische Fest» mit jeder Menge<br />
Körperausscheidungen des Aktionisten Otto<br />
Muehl. Die Eingeladenen agieren vor Ort bewusst<br />
nicht performativ, sondern mit räumlichskulpturalen<br />
Herangehensweisen. Sie nutzen<br />
den im Titel anklingenden Umstand, dass das<br />
Kesselhaus kein «Erdgeschoss» kennt, aber alle<br />
Levels durch vielfältige Sichtachsen verbunden<br />
sind. Prozessual erweitert sich der Kreis der<br />
Ausstellenden bis kurz vor Beginn, womit noch<br />
ein Teil «Aktionsgalerie» mitschwingt ... AD<br />
Bremgarten — Im September nistet sich im<br />
schmucken Städtchen Bremgarten jeweils<br />
die Kunst an ungewöhnlichen Orten ein: Eine<br />
Panetteria, eine Bijouterie oder die Apotheke<br />
werden für den ‹Art Walk Bremgarten›<br />
zum temporären Ausstellungsort. Dahinter<br />
steht ursprünglich eine Initiative des Vereins<br />
Fachgeschäfte Altstadt Bremgarten. Seit 2021<br />
hat der ‹Art Walk› nun einen eigenen Verein,<br />
dessen Akteur:innen lokale Kunst- und Designschaffende<br />
sowie eine Journalistin und eine<br />
Ladenbesitzerin sind. Nach einer pandemiebedingten<br />
Pause ist der ‹Art Walk› nun in seiner<br />
alten Grösse zurück: Mehr als fünfzig regionale<br />
Künstler:innen präsentieren ihre Arbeiten an<br />
sechzig Standorten. Dieses Jahr sind besonders<br />
viele Werke auch im Aussenraum zu finden,<br />
womit sich ein Altstadtbummel doppelt lohnt.<br />
Renate Lerch & Jacqueline Weiss · Hören und<br />
sehen vergehen, <strong>2022</strong>, Spiegel, Klang (Hannes<br />
Giger), Ausstellungsansicht Hexenturm<br />
→ bis 30.9. ↗ www.artwalk-bremgarten.ch<br />
Gassner-Areal, <strong>2022</strong>. Foto: Karen Moser<br />
→ Gassner-Areal, Uferweg 42, bis 15.10.,<br />
jeweils Do–Sa geöffnet<br />
↗ www.beatricebrunner.ch<br />
Art Walk Bremgarten<br />
Palm Trees and Snowballs<br />
Frauenfeld — Alles begann mit der Überlegung,<br />
ob die vielen berühmten Kunstwerke, in denen<br />
etwa Francis Alÿs, Fischli/Weiss und David<br />
Hockney Schnee oder Palmen zum Hauptmotiv<br />
gemacht hatten, etwas mit dem Klimawandel<br />
zu tun haben. «Irgendwie schon», befand der<br />
St. Galler Künstler Stefan Rohner. So war das<br />
Ausstellungsmotto ‹Palm Trees and Snowballs›<br />
geboren. Eine Gruppe von fünf Kunstschaffenden<br />
zeigt eigene Arbeiten, die sich ebenfalls<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
auf subtile, spielerische, poetische oder gar<br />
humorvolle Weise mit den Extremen des Klimas<br />
und den Wetterveränderungen auseinandersetzen.<br />
Mit Malerei, Fotografie, Video, Klang,<br />
Installation oder Performance werden Fragen<br />
zum Thema aufgeworfen und ungewöhnliche<br />
Verbindungen hergestellt.<br />
Plätze aber schon weitgehend ausgebucht.<br />
2014 fand eine erste grössere Kunstausstellung<br />
statt, für 2020 war ein Malerei-Symposium<br />
geplant, das aber wegen Corona gestrichen<br />
werden musste. Dieses Jahr hat Schenker nun<br />
gemeinsam mit Evelyne Walker, Gründerin der<br />
Galerie Vitrine in Luzern, den ‹Kunstsommer 22›<br />
einberufen: Während einer offenen Projektwoche<br />
konnten 22 Kunstschaffende aus Deutschland<br />
und der Schweiz bei ihrer Arbeit auf dem<br />
Schloss besucht werden. Bis Mitte <strong>Oktober</strong> sind<br />
die Werke nun unter dem Titel ‹Horizonte – Offenes<br />
Feld› jeweils samstags oder auf Anfrage<br />
frei zu besichtigen.<br />
Julia Körner · last palm standing, <strong>2022</strong>,<br />
Mischtechnik auf Leinwand, 140 x 105 cm<br />
→ Shed im Eisenwerk, 6.–29.10.<br />
Schloss Gleina — Kunstsommer 22<br />
Gleina/DE — Ein Kunstmärchen? Vielleicht:<br />
2012 erwarb Felix Schenker, Chefredakteur von<br />
arttv.ch, das barocke Schloss Gleina in der Nähe<br />
von Leipzig, dem zuvor schon ein holländisches<br />
Paar kulturelles Leben hatte einhauchen wollen.<br />
Ihre Pläne scheiterten aber offenbar an der<br />
Distanz zu ihrem Wohnort. Schenker, der selbst<br />
in Zürich lebt, trat mit einer konkreten Vision an:<br />
Das Gebäude sollte zur «sozialen Skulptur» im<br />
Sinne von Beuys werden. «Jeder und jede kann,<br />
falls gewünscht, auf das Schloss positiv einwirken,<br />
Ideen für Veranstaltungen oder Projekte<br />
einbringen und so zur Gemeinschaftsbildung<br />
beitragen», heisst es auf der Website. Dazu wurden<br />
nach der Übernahme die 55 Zimmer saniert<br />
und Gemeinschaftsräume eingerichtet, sodass<br />
Künstler:innen für kürzere oder längere Zeit auf<br />
dem Schloss residieren und arbeiten können.<br />
Bewerbungen sind möglich, für 2023 seien die<br />
Schoss Gleina aus der Vogelperspektive<br />
→ Kunstsommer, bis 22.10.<br />
↗ www.schlossgleina.com<br />
migma Performance<br />
Luzern — Nachdem die letzte Ausgabe des<br />
alle ein bis drei Jahre stattfindenden Festivals<br />
‹migma Performance› aus bekannten Gründen<br />
abgesagt werden musste, dreht sich die diesjährige<br />
16. Ausgabe um ‹All I can carry›: In Zeiten<br />
dauernder Veränderung und fortlaufendem<br />
Ausnahmezustand stellt sich die Frage, «was<br />
man tragen mag», überdeutlich. Zudem möchte<br />
das migma-Team angesichts von Trends wie<br />
Selfcare bei zugleich wachsendem Leistungsdruck<br />
einen nüchternen Blick auf das werfen,<br />
was möglich ist: Was kann ich (er)tragen, was<br />
will ich voranbringen, was erdrückt mich? Neun<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 109
Performer:innen, darunter Nino Baumgartner,<br />
Riccarda Naef oder Neda Razavipour, sind<br />
eingeladen, auf die Thematik im Innen- und<br />
Aussenraum des Kunstpavillons zu reagieren.<br />
Jürg Altherr · Heckenkörper – Körper ohne<br />
Haut, 1998, EMPA St. Gallen, 70 x 15 x 7 m.<br />
Foto: Christian Kurz<br />
→ Altefabrik, bis 16.10. ↗ www.alte-fabrik.ch<br />
Elischa Heller · Soundperformance im Toxi<br />
Space, Zürich, 2021. Foto: Hora Lunga<br />
→ Kunstpavillon, 1.10.<br />
↗ www.migma.ch<br />
Die Organisation der Leere<br />
Rapperswil-Jona — Jürg Altherr (1944–2018)<br />
lotete in seinem künstlerischen Schaffen<br />
stets die Grenzbereiche zwischen Architektur,<br />
Bildhauerei und Landschaftsgestaltung aus.<br />
Bekannt für seine komplexen dreidimensionalen<br />
Werke für den öffentlichen Raum,<br />
hatte der Zürcher Bildhauer, Plastiker und<br />
Landschaftsarchitekt am Interkantonalen<br />
Technikum in Rapperswil (heute Ostschweizer<br />
Fachhochschule, OST) unterrichtet, wo er<br />
zuvor auch studiert hatte. Diesen biografischen<br />
und werkimmanenten Spuren Altherrs<br />
spürt die Ausstellung ‹Die Organisation der<br />
Leere› nach, ein kollaboratives Projekt der<br />
Gebert Stiftung für Kultur* und des Archivs für<br />
Schweizer Landschaftsarchitektur. Kuratiert<br />
von Irene Grillo, bringt die Schau Skulpturen<br />
und Freiraumgestaltungsprojekte aus dem<br />
Nachlass von Jürg Altherr in einen Dialog<br />
mit Exponaten aus dem in Rapperswil-Jona<br />
beheimateten Archiv, die Werke von renommierten<br />
Landschaftsarchitekt:innen wie Albert<br />
Baumann, Ernst Cramer, Verena Dubach oder<br />
Willi Neukom dokumentieren.<br />
Artiste, où en es-tu?<br />
Sitten — Die städtische Galerie La Grenette<br />
zeigt Werke von 14 Künstler:innen, die das Privileg<br />
hatten, zwischen 2005 und 2021 ein Jahr im<br />
Atelier Tremplin im Kunstzentrum Ferme-Asile<br />
zu verbringen. Die Fondation Bea pour Jeunes<br />
Artistes finanzierte das Atelier, und die Ausstellung<br />
steht auch in Gedenken an die im Januar<br />
verstorbene Stiftungsgründerin Béatrice Deslarzes.<br />
Diese setzte ihre Energie und ihren Enthusiasmus<br />
ein, um junge Künstler:innen am Anfang<br />
ihrer Karriere zu unterstützen. Die Schau konnte<br />
sie noch mit auf den Weg bringen, realisiert<br />
wurde sie von ihrem Ehemann Pierre Schae fer<br />
und der Ferme-Asile. Gezeigt werden aktuelle<br />
Werke der ehemaligen Stipendiat:innen,<br />
die meist an der lokalen Kunsthochschule im<br />
nahen Siders studiert hatten und von einer Jury<br />
ausgewählt wurden. Die Arbeiten von Beteiligten<br />
wie beispielsweise Katrin Hotz, Ingrid Kaeser,<br />
Véronique Michelet, Valentin Merle und Romain<br />
Iannone entwickeln die breiten Erscheinungsformen<br />
zeitgenössischer Kunst, von Malerei, Fotografie<br />
über Installation bis zu Konzeptkunst.<br />
Einige Künstler:innen sind in der Zwischenzeit<br />
seit fast 20 Jahren im Kunstbetrieb unterwegs<br />
und treffen auf die jüngsten Preisträger:innen<br />
des Ateliers, was eine interessante Mischung<br />
ergibt. Toll ist, dass Pierre Schaefer und der<br />
Stiftungsrat bereit sind, das Werk der Fondation<br />
Bea pour Jeunes Artistes fortzusetzen. SO<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Jungkunst<br />
Artiste, où en es-tu ?, Ausstellungsansicht<br />
La Grenette, Sitten, <strong>2022</strong><br />
→ La Grenette, bis 8.10. ↗ lagrenette-sion.ch<br />
↗ www.fondationbea.com<br />
Winterthur — Bereits zum 16. Mal beherbergt<br />
eine alte Industriehalle hinter dem Bahnhof in<br />
Winterthur neuste Trends der Schweizer Kunst.<br />
Ausgewählt von einem Kurator:innen-Gremium<br />
können hier jeweils rund 25 aufstrebende<br />
bildende Künstler:innen, die maximal 35 Jahre<br />
alt sind und noch keine Galerievertretung<br />
haben, ihre Werke einem breiten Publikum<br />
präsentieren. Zudem bieten sie am Kunstkiosk<br />
weitere Exemplare ihrer Arbeit für kleines Geld<br />
an. Nebst Führungen durch die Ausstellung wird<br />
wie immer ein Programm von Performances und<br />
Konzerten geboten, und für Verpflegung ist mit<br />
einer eigenen Bar im hinteren Hallenteil gesorgt.<br />
125 Jahre Musée Jenisch<br />
Vevey — Das Musée Jenisch feiert sein<br />
125-jähriges Bestehen. Einst als enzyklopädisches<br />
Mehrspartenhaus beruhend auf einer<br />
Schenkung der Hamburger Senatoren-Witwe<br />
Fanny Jenisch gegründet, ist es heute das<br />
zweitgrösste Kunstmuseum des Kantons<br />
Waadt und vor allem bekannt für seine umfangreiche<br />
grafische Sammlung. Das Jubiläum<br />
wird nun an einem Veranstaltungstag mit<br />
vielseitigem Programm gefeiert: Klein und<br />
Gross ist eingeladen, auf die Wände des Museums<br />
zu zeichnen oder sich von einem Magier<br />
«bezaubern» zu lassen. Gegen Abend stehen<br />
Sonderführungen, Fotoporträts in historischen<br />
Kostümen und musikalische Auftritte an. Die<br />
Museumsstifterin wird zudem vom Künstler<br />
Marcel Maeder auf poetische Weise geehrt.<br />
Musée Jenisch, Aussenansicht. Foto: J. Gremaud<br />
→ 8.10. ↗ www.museejenisch.ch<br />
Benjamin Heller und Vera Baumann · Ausstellungsansicht<br />
Jungkunst 2021.<br />
Foto: Jonathan Labusch<br />
→ Halle 53, 27.–30.10.<br />
↗ www.jungkunst.ch<br />
Kunstlokal Festival<br />
Zürcher Oberland — Die Dauerausstellung des<br />
Museums am Pfäffikersee, das von der antiquarischen<br />
Gesellschaft Pfäffikon geführt wird und<br />
unter anderem eine Pfahlbauer-Ausstellung und<br />
ein Kuriositäten-Kabinett beinhaltet, hat eine<br />
temporäre Erweiterung erfahren: Kleinformatige<br />
Gemälde aus der Hand von Vitoria Pinto haben<br />
sich wie selbstverständlich zwischen die Exponate<br />
geschmuggelt. Dargestellt sind Variationen<br />
von Fischgerichten auf verzierten Tellern und<br />
Tischtüchern. Mit subtilen Irritationen in den<br />
Bildern verweist die Künstlerin augenzwinkernd<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 111
fragend auf das, wofür das ehemalige Fischerhaus,<br />
in dem das Museum beheimatet ist, steht.<br />
Pintos Ausstellung ‹Fish out of Water› ist Teil<br />
des ‹Kunstlokal Festivals› des Zürcher Oberlandes,<br />
für das sieben lokale Museen zeitgenössische<br />
Künstler:innen eingeladen haben, auf<br />
ihre Geschichte und Sammlung zu reagieren.<br />
Celia Längle beispielsweise schlägt mit ihrer<br />
Intervention im Klangmaschinen Museum in<br />
Dürnten eine emphatischere Begegnung mit den<br />
Automaten vor, während Lourenço Soares mit<br />
einem Video-Essay im Sauriermuseum Aathal<br />
Verbindungen knüpft zwischen einer Geschichte<br />
der Repräsentationen von Dinosauriern und den<br />
verschiedenen Stadien des Kapitalismus. Die<br />
Kooperationen rücken unter dem Motto ‹Sammlungen<br />
bewegen› die gesellschaftliche Relevanz,<br />
die Partizipation und die Zugänglichkeit der<br />
lokalen Institutionen ins Licht.<br />
Kunsthaus Zürich zu sehen, worauf es heftige<br />
Kritik an deren Präsentation regnete und die<br />
seitens der Sammlung geleistete Forschung<br />
zur Herkunft der Werke infrage gestellt wurde.<br />
Die nun aufgegleiste Evaluation soll «Klarheit<br />
schaffen, ob die bisher geleistete Provenienzforschung<br />
dem internationalen ‹state of the art›<br />
entspricht und ein verlässliches Fundament<br />
ist, damit das Kunsthaus über den weiteren<br />
Umgang mit einzelnen Werken und über<br />
weiterführende Provenienzforschungsarbeiten<br />
entscheiden kann», so die Medienmitteilung.<br />
Zuständig für die Umsetzung des Konzepts<br />
ist Felix Uhlmann, Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Staats- und Verwaltungsrecht sowie Rechtsetzungslehre<br />
an der Universität Zürich, der<br />
«über einen bedeutenden Leistungsausweis<br />
in der Steuerung sensibler Projekte» verfüge.<br />
In einer Vorbereitungsphase sollen bis Anfang<br />
2023 eine Fachperson oder das Fachteam für<br />
die Evaluation bestimmt und die Inhalte des<br />
Mandats geklärt werden. Dazu berufe Uhlmann<br />
einen runden Tisch ein, an dem relevante, auch<br />
kritische Stimmen beteiligt sein sollen. Die<br />
auftraggebenden Parteien – Stadt, Kanton<br />
und Kunstgesellschaft – sind nicht Teil dieser<br />
Diskussionen. Darauf folgt die Hauptphase<br />
mit der eigentlichen Evaluation, deren erste<br />
Ergebnisse aktuell für das erste Halbjahr 2024<br />
erwartet werden.<br />
Kira van Eijsden · Quasikreaturen (to try and<br />
to irritate), <strong>2022</strong>, Multimedia-Installation,<br />
Strumpfskulpturen, Museum Wetzikon<br />
→ verschiedene Museen, bis 30.10.<br />
↗ www.kunstlokal-festival.ch<br />
Kunsthaus Zürich — Evaluation Provenienzforschung<br />
Sammlung Bührle<br />
Zürich — Ende August gaben Stadt und Kanton<br />
Zürich sowie die Zürcher Kunstgesellschaft ihr<br />
Konzept für die unabhängige Evaluation der<br />
bisher geleisteten Provenienzforschung zur<br />
Sammlung Emil Bührle bekannt. Seit <strong>Oktober</strong><br />
2021 ist die hochkarätige Sammlung des umstrittenen<br />
Waffenfabrikanten im Neubau des<br />
Blick in die Sammlung Bührle, Kunsthaus<br />
Zürich, Chipperfield-Bau. Foto: Kunsthaus<br />
Zürich/Franca Candrian<br />
↗ www.kunsthaus.ch<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch<br />
↗ www.zh.ch<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Kantonale Werkschau<br />
Zürich — Erneut ist die Fachstelle Kultur des<br />
Kantons Zürich für die jährliche Werkschau im<br />
Museum Haus Konstruktiv zu Gast. Während<br />
zehn Tagen werden dreissig künstlerische<br />
Positionen aus dem Kanton Zürich präsentiert,<br />
die von einer Fachjury als diesjährige<br />
Kandidat:innen für einen Werkbeitrag ausgewält<br />
wurden. 248 Bewerbungen lagen <strong>2022</strong> vor.<br />
Anhand der nun ausgestellten Werke entscheidet<br />
die Jury, welche 12 Künstleri:nnen eine<br />
Auszeichnung im Wert von CHF 24’000 erhalten.<br />
Wie immer deckt die Schau eine Vielfalt an<br />
künstlerischen Medien ab und beinhaltet<br />
aufstrebende, weniger bekannte wie auch etablierte<br />
Kunstschaffende. Für die begleitende<br />
Publikation, in der alle Künstler:innen und ihre<br />
Werke kurz vorgestellt werden, kooperiert die<br />
Fachstelle Kultur erstmals mit dem <strong>Kunstbulletin</strong>.<br />
Autor:innen haben die Kunstschaffenden<br />
im Vorfeld der Schau im Atelier besucht und<br />
einen «Werkstattbericht» erstellt. Bei einem<br />
Speeddating-Anlass während der Schau stehen<br />
die Kunstschaffenden gemeinsam mit den<br />
Autor:innen dem interessierten Publikum Rede<br />
und Antwort. Daneben organisiert die Fachstelle<br />
Kultur wie immer reguläre Führungen durch<br />
die Ausstellung mit Jury-Mitgliedern. Erstmals<br />
seit zwei Jahren kann dieses Jahr auch die Vernissage<br />
wieder öffentlich abgehalten werden.<br />
Sound Turm — Gilles Aubry<br />
Zürich — Zum dritten Mal in diesem Jahr<br />
nutzt das OTO Sound Museum, das seit 2020<br />
via Online-Plattform Klangkunst in die guten<br />
Stuben bringt, Zürichs alten Wasserturm als<br />
Resonanzraum. Der etwas versteckt über dem<br />
Schanzengraben und der Männerbadi thronende<br />
Bau wurde 1724 errichtet, um das umliegende<br />
Quartier mit Wasser zu versorgen. Heute<br />
ist er im Besitz der Stadt und wird von einem<br />
Sportverein genutzt. Und nun eben auch vom<br />
OTO Sound Museum: Das Kurator:innenteam<br />
Zaira Oram hat <strong>2022</strong> drei künstlerische Positionen<br />
eingeladen, den Ort zum Klingen zu bringen.<br />
Nach dem Zürcher Duo Stirnimann-Stojanovic<br />
im Mai und der Zürcher Künstlerin Magda Drozd<br />
im Juli präsentiert ab Ende <strong>Oktober</strong> nun der<br />
Lausanner Gilles Aubry eine ortsspezifische<br />
Intervention: ‹The Whistle› besteht aus vokalen<br />
Improvisationen zu Datenlecks und NGO-Berichten,<br />
die die Verwicklung der Schweiz in internationale<br />
Geldwäsche, Steuerhinterziehung<br />
und räuberischen Rohstoffabbau aufzeigen.<br />
Aubry gründete dazu das Kollektiv VACUT – kurz<br />
für Voices Against Corruption and Ugly Trading –<br />
mit vier Sänger:innen aus Ländern, die mit der<br />
Schweiz in dubiose Geschäfte verwickelt sind.<br />
Ihre Stimmen werden aus dem Inneren des<br />
Wasserturms in den Umraum ausstrahlen.<br />
Werkschau 2021, Ausstellungsansicht Museum<br />
Haus Konstruktiv. Foto: Peter Baracchi<br />
→ Museum Haus Konstruktiv, 29.9.–9.10.;<br />
öffentliche Führungen: 2./5./9.10.;<br />
Speeddating: 7.10., 17–19 Uhr<br />
↗ www.zh.ch/werkschau<br />
H. Füssli · Wasserturm 1730, Blick über den<br />
Schanzengraben von der Spitze des Bollwerkes<br />
«Katz» zur Sihlporte in Zürich, ca. 1730<br />
→ Gilles Aubry, 21.10.–27.11.<br />
↗ www.oto.museum<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 113
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau –ı 15.1.<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Mit Haut und Haar –ı 8.1.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />
Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />
Stillscape – StudioK3 Project<br />
Space<br />
–ı 22.10.<br />
Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />
Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Virginia Buhofer 90. Geburtstag –ı 24.9.<br />
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 fein – seitig: Kathrin Biffi, Lisa<br />
–ı 1.10.<br />
Enderli, Marlis Spielmann<br />
Aeugst am Albis KommBox, Gemeindehaus, Dorfstrasse 22<br />
Wer-ich-sein – Das weitergehende<br />
–ı 8.1.<br />
Kunstprojekt<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Familienbande – Caroline Minjolle, –ı 20.11.<br />
Karoline Schreiber, Susanne Dubs<br />
Altendorf Galerie Kunst 7, Zürcherstrasse 66 Abstrakte Formen – Karin Liebert –ı 1.10.<br />
und Ernestina Abbühl<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Ana Strika – Taktzeit –ı 2.10.<br />
Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Roland Iselin 2.10.–29.10.<br />
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 20.11.<br />
Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Dimitra Charamandas –ı 18.12.<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
*91 759 81 40<br />
Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />
*91 791 1942<br />
Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />
*91 791 20 79<br />
Marianne Werefkin<br />
–ı 8.1.<br />
Louise Nevelson 2.10.–8.1.<br />
Ignaz Epper –ı 30.10.<br />
Mela Diamant – Die erträgliche<br />
Leichtigkeit des Seins<br />
–ı 15.10.<br />
Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Dijon –ı 22.10.<br />
Baar Billing Bild, Haldenstrasse 1, *761 5028 Martin Sutter –ı 9.10.<br />
foryouandyourcustomers, Standort Baar, Bahnhofstrasse 4 Georges Wenger –ı 30.11.<br />
Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Raumfahrt VI – Badel/Sarbach,<br />
–ı 25.9.<br />
Val Minnig, Joaquim Cantor<br />
Miranda<br />
Schaufenster Archiv – Die<br />
27.9.–11.12.<br />
Langmatt als musikalischer<br />
Treffpunkt<br />
Mark Wallinger –ı 11.12.<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Imagine – Anna Lehmann-Brauns, –ı 24.9.<br />
Sabine Dehnel<br />
Gotthard Schuh – Italien 6.10.–12.11.<br />
Galerie Anixis, Oberstadtstrasse 10, *56 222 0620<br />
Tamara Krieger & David<br />
–ı 16.10.<br />
Sharashidze<br />
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />
Jubiläumsausstellung – 10 Jahre –ı 29.10.<br />
Kunst im Trudelhaus<br />
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />
Gabi Fuhrimann –ı 20.11.<br />
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />
Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Nancy Wälti 16.10.–6.11.<br />
Bäretswil Museum Neuthal Textil- & Industriekultur, Im Neuthal 6, Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
*52 397 10 20<br />
Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Gabriella Giandelli –ı 30.10.<br />
–ı 29.1.<br />
Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />
*61 205 8600<br />
Schöner trinken – Barockes Silber<br />
aus einer Basler Sammlung<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Fun Feminism 24.9.–19.3.<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 62 62<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />
*61 266 56 00<br />
Museum Kleines Klingental, 26 Unterer Rheinweg<br />
Vivian Suter 24.9.–1.10.<br />
Picasso – El Greco<br />
–ı 25.9.<br />
Ich hätte gerne einen typischen<br />
–ı 22.1.<br />
Chagall<br />
Galop charivarique 22.10.–5.2.<br />
Der Sammler Curt Glaser – Vom 22.10.–12.2.<br />
Verfechter der Moderne zum<br />
Verfolgten<br />
Zerrissene Moderne – Die Basler 22.10.–19.2.<br />
Ankäufe «entarteter Kunst»<br />
tierisch! Keine Kultur ohne Tiere<br />
–ı 20.11.<br />
Erleuchtet! –ı 22.1.<br />
Stückwerk –ı 22.1.<br />
Memory –ı 5.7.<br />
Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />
Bäume in Basel — Das Grün im<br />
–ı 12.3.<br />
urbanen Wandel<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Anouk Kruithof –ı 30.10.<br />
Territories of Waste –ı 8.1.<br />
Lavanchy-Clarke – Kino vor<br />
19.10.–29.1.<br />
dem Kino<br />
Le Définitiv – c’est le Provisoire –ı 30.4.<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 ARTconcret –ı 9.10.<br />
Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Kunstsammler und Patron 29.9.–22.12.<br />
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Transylvania’s hidden treasures –ı 6.11.<br />
*61 262 01 66<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunstkredit Basel-Stadt 25.9.–9.10.<br />
Die Schönsten Schweizer Bücher 23.10.–6.11.<br />
2021<br />
Daniel Turner –ı 8.1.<br />
Ketuta Alexi-Meskhishvili –ı 6.8.<br />
Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Who can hear the monster speak? –ı 16.10.<br />
Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *0 79 308 53 43<br />
Kraft, Bilder und Regenerative<br />
–ı 29.9.<br />
Resonanzen – Dr. Martin Wechsler<br />
Atelierhaus Klingental, Kasernhof 5 Donation – Campaign for Ukraine –ı 24.9.<br />
Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />
*61 681 6698<br />
Premises<br />
Basement Hum – Laura Mietrup,<br />
Robin Michel<br />
–ı 25.9.<br />
8.10.–13.11.<br />
BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 5 Spiel — Fotografie-Ausstellung –ı 2.10.<br />
Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Grounds Connect – Melissa<br />
–ı 17.10.<br />
*61 556 4066<br />
Absarah Torres<br />
Gagosian Basel, Rheinsprung 1 Richard Artschwager –ı 15.10.<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />
Andrea Gabutti, Jürg Kreienbühl, –ı 22.10.<br />
Stefan Rüesch<br />
Expressionismus in der Schweiz 27.10.–14.1.<br />
Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Sonja Sekula –ı 1.10.<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />
*61 263 70 80<br />
Tamara Lise, Dario Santacroce<br />
–ı 8.10.<br />
Ibrahima Thiam, Bruno Geda 13.10.–19.11.<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Werner von Mutzenbecher – Volée –ı 15.10.<br />
Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Marianne Büttiker –ı 10.10.<br />
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Dadamaino –ı 31.10.<br />
Galerie Von Bartha Collection, Schertlingasse 16 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.<br />
Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Kerstin Mörsch –ı 1.10.<br />
Elias Noujaima 8.10.–19.11.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Wonky: Out The Mud – Balthasar –ı 22.10.<br />
Bosshard<br />
Dumdi’s Klebtomanisch –ı 22.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 115
Basel — Gabriella Giandelli,<br />
Cartoonmuseum<br />
Basel/Liestal — Sonja Feldmeier,<br />
Kunsthalle Palazzo © ProLitteris<br />
Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> –ı 4.10.<br />
Lila Moos – Energy can’t get lost –ı 15.10.<br />
Mayday, Hafenstrasse 25 Tatjana Gerhard 25.9.–30.10.<br />
Müller Palermo, Rebgasse 54 Wolfgang Schneider –ı 15.10.<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Liesl Raff –ı 29.10.<br />
Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 entrée&hommage –ı 25.9.<br />
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 The Surreal is Real –<br />
–ı 1.10.<br />
Louis Schlumberger<br />
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Ewa Felippi Metelska –ı 24.9.<br />
Regina Simon 29.9.–15.10.<br />
Ellen Schneider 20.10.–5.11.<br />
Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Roman Signer – Installation –ı 22.10.<br />
Zilla Leutenegger – Zeichnung –ı 22.10.<br />
Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 27–29 Maja Rieder –ı 22.10.<br />
videocity.bs, Messeplatz 21/22 Eye/View Ukraine I –ı 2.10.<br />
Eye/View Women –ı 23.10.<br />
Eye/View (Augen-Blick) –ı 23.10.<br />
Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Malerei als Selbstgespräch –<br />
–ı 16.10.<br />
Andrea Muheim<br />
This Is Our House –ı 16.10.<br />
Vitrine, Basel, Vogesenplatz Ich Dien – Martin Chramosta –ı 30.10.<br />
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Mounir Fatmi – The Point of No<br />
–ı 4.11.<br />
Return<br />
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Sonja Feldmeier –ı 30.10.<br />
Basel/<br />
Münchenstein<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />
*61 283 60 50<br />
Earthbound –ı 13.11.<br />
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Werner von Mutzenbecher –ı 13.11.<br />
Maude Léonard-Contant –ı 13.11.<br />
Kelly Tissot 23.9.–13.11.<br />
Claudia & Julia Müller –ı 31.12.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Mondrian Evolution –<br />
–ı 9.10.<br />
Piet Mondrian<br />
Doris Salcedo – Palimpsest 9.10.–29.1.<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Georg Freuler –ı 6.11.<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fabelwesen – Claire Ochsner –ı 30.10.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Matthias Holländer –ı 6.11.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Daniel Chiquet – Faltungen in Stahl –ı 30.10.<br />
Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Pietro Sarto – Metamorfosi Infinite 24.9.–29.1.<br />
Bern Historisches Museum Bern, Helvetiaplatz 5, *31 350 7711 Das entfesselte Geld –ı 8.1.<br />
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Bird Sound Orientations 2 –<br />
Rahima Gambo<br />
–ı 25.9.<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Basel/Muttenz — Kelly Tissot,<br />
Kunsthaus Baselland<br />
Chur — Eliza Bennett/Venedigsche<br />
Sterne, Bündner Kunstmuseum<br />
Bern / Hettiswil<br />
b. Hindelbank<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />
Vivre notre temps! – Bonnard,<br />
–ı 16.10.<br />
Vallotton und die Nabis<br />
Gurlitt – Eine Bilanz –ı 15.1.<br />
Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15 Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />
The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />
Ginsberg<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Isamu Noguchi –ı 8.1.<br />
Paul Klee – Vom Rausch der Technik –ı 21.5.<br />
Affspace, Münstergasse 4 Lang/Baumann — Perfect #6 –ı 19.11.<br />
art+château, Kramgasse 54<br />
Jenseits des Barocks – Beyond<br />
Baroque<br />
–ı 25.9.<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Bundesgasse 35<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 332 11 90<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15 –<br />
–ı 27.9.<br />
Monica Ursina Jäger<br />
Reto Camenisch –ı 22.10.<br />
Urs Stooss<br />
11 Jahre Galerie da Mihi –<br />
Werkschau zum Jubiläum<br />
–ı 24.9.<br />
13.10.–22.10.<br />
Grand Palais, Thunstr. 3/Helvetiaplatz, *31 351 7454 your pain from one to ten –ı 15.10.<br />
Kino Rex, Schwanengasse 9 REX Box – Augen/Blick Ukraine II 6.10.–30.10.<br />
Eye/View Ukraine I –ı 2.10.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Shortlist Sehnerv<br />
Medienkunstpreis <strong>2022</strong><br />
–ı 22.10.<br />
Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,<br />
Illusoria-Land, Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33,<br />
3325 Hettiswil, *31 921 68 62<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />
*32 672 29 89<br />
Bickwil/<br />
Obfelden<br />
Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Sandro Del-Prete, optische<br />
Täuschungen und Holographien<br />
Fotografie – Urs Amiet, Ursula<br />
Müller, Simon von Gunten<br />
–ı 31.12.<br />
–ı 25.9.<br />
Open Art, Zentrum, *79 444 2161 openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />
Solo / Mute / Pan<br />
–ı 20.11.<br />
Francis Upritchard – A Loose Hold –ı 20.11.<br />
Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Radical Sources –ı 8.10.<br />
Binn Twingi Land Art im Landschaftspark Binntal, Postfach 20 Twingi Land Art <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />
Sorry for my late reply 14.10.–22.10.<br />
Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Gina Proenza feat. Gina Fischli –ı 30.9.<br />
Jean Katambayi Mukendi –ı 30.9.<br />
Adriano Costa –ı 30.9.<br />
Bremgarten ArtWalk Bremgarten, Zentrum ArtWalk Bremgarten <strong>2022</strong> –ı 30.9.<br />
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Denise Eyer-Oggier 8.10.–30.10.<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Christine Bänninger, Angela Anzi –ı 2.10.<br />
Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Mali Lazell –ı 8.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 117
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />
Municipio), *77 474 0549<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />
*79 316 3027<br />
Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />
*79 665 08 47<br />
Where I Came From – Philip Rolla –ı 30.10.<br />
Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />
Ueli Gantner<br />
Altes Schlachthaus<br />
Bernhard Luginbühl<br />
–ı 30.4.<br />
–ı 11.12.<br />
Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Your Life –ı 27.11.<br />
Kaleidoskop – Franz Gertsch –ı 5.3.<br />
Castasegna Sala Viaggiatori, 1 Via Principale Fragile – Eine zerbrechliche<br />
–ı 23.4.<br />
Ausstellung<br />
Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Materia, gesto, impronta e segno 2.10.–12.2.<br />
nell’opera di A. Burri, E. Vedova,<br />
J. Kounellis, M. Benedetti e<br />
F. Paolucci<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Venedigsche Sterne – Kunst und –ı 20.11.<br />
Stickerei<br />
Jean-Frédéric Schnyder –<br />
–ı 31.12.<br />
Apocalypso<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558<br />
François Morellet oder die<br />
–ı 15.1.<br />
Leichtigkeit der Geometrie<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Judith Albert –ı 8.10.<br />
Davos<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />
Kirchner Platz<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106<br />
Europa auf Kur – E. L. Kirchner,<br />
Th. Mann und der Mythos Davos<br />
Davos – Aus dem Galerie-<br />
Programm<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 30.9.<br />
Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Regina Masuhr 9.10.–26.3.<br />
Senol Tatli 9.10.–26.3.<br />
Dietikon Holzkorporation Dietikon, Holzkorporation Kunst im Wald –ı 21.10.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Glocke –ı 31.12.<br />
Dürnten Nähmaschinen-Museum, Walderstrasse 202 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Klangmaschinen Museum, Edikerstrasse 16 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Una conca incantata – Rosina Kuhn –ı 1.10.<br />
Felix Studinka – Gegenlicht 9.10.–19.11.<br />
Einsiedeln FRAM Museum, Eisenbahnstr. 19, *55 412 9130 Vanitas –ı 16.10.<br />
Elsau Kunsthaus Elsau, 10 Strehlgasse, *52 363 21 14 Salon der Gegenwart auf Papier –ı 2.10.<br />
Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Zeitspuren – Zeichnungen aus der –ı 23.10.<br />
Zentralschweiz<br />
Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen <strong>2022</strong> –ı 13.11.<br />
Schloss Waldegg, Waldeggstrasse 1<br />
–ı 25.9.<br />
Feldbrunnen-<br />
St. Niklaus<br />
Jenseits des Barocks – Beyond<br />
Baroque<br />
Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Colorado – Sommeratelier mit<br />
–ı 22.10.<br />
Maureen Kägi<br />
Palm Trees and Snowballs 6.10.–29.10.<br />
Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
*52 724 5620<br />
Willi Oertig<br />
–ı 9.10.<br />
Vreni Kauth 13.10.–6.11.<br />
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Michael Siegenthaler –ı 2.10.<br />
Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Hans Bissegger – Werkschau –ı 9.10.<br />
Freienbach Insel Ufnau, Kapelle St. Martin, Insel Ufenau Harald Naegli – Dämonie aus dem –ı 20.10.<br />
Unbewussten<br />
Fribourg Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Noémi Handrik – Muse(s):<br />
–ı 18.12.<br />
Zeitgenössische Keramik<br />
Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Georges Corpataux –ı 9.10.<br />
Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Lisa Barnard –ı 6.11.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland La course du temps –ı 2.10.<br />
Musée Rath, Place Neuve Marisa et Mario Merz –ı 25.9.<br />
Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy<br />
Patricia Bucher, Vicente Lesser,<br />
Sam Porritt, Jeanne Tara<br />
22.10.–11.12.<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Genève/<br />
Carouge<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois<br />
Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée,<br />
*22 310 4102<br />
L’esprit d’escalier, Before<br />
–ı 21.10.<br />
publications and recent editions<br />
Murat Bulut Aysan –ı 22.10.<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Rudolf Polanszky –ı 26.11.<br />
Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83<br />
Melting Pot – Joana Vasconcelos,<br />
–ı 5.11.<br />
Ai Weiwei<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Vincent Fournier & group show –ı 22.10.<br />
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Panamarenko –ı 27.10.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 Vik Muniz –ı 29.10.<br />
Le Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Alice Walton –ı 25.9.<br />
Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Gregor Lanz –ı 24.10.<br />
Spazio 2 – Ina Barfuss, Thomas<br />
–ı 24.10.<br />
Wachweger<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Silvia Kolbowski –ı 27.11.<br />
Laura Langer –ı 27.11.<br />
Sammlung – Greta Leuzinger –ı 5.2.<br />
Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Von Bergen und Menschen –ı 9.10.<br />
Contemporary Antiquity –ı 16.10.<br />
Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Erich Steinmann, Henggart –ı 2.10.<br />
*44 867 3972<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />
–ı 30.9.<br />
Beatrice Bircher<br />
Schaufenster Intermezzo<br />
1.10.–30.11.<br />
Ruth Truttmann<br />
Göschenen Ur(i)hütte, Kirchmatt 2 Chalet5 — Gruss aus Göschenen –ı 25.9.<br />
Grand-<br />
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Adrien Chevalley – Appendices 1.10.–27.11.<br />
Lancy / Genève<br />
Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />
Maria Magdalena Z’Graggen –<br />
–ı 25.9.<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
Un affare di famiglia<br />
Form, Farbe, Schrift – Konkrete<br />
–ı 5.2.<br />
Kunst aus der Slg. L. Beck-<br />
Barbezat (Teil I)<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
Light Art Grindelwald, Dorfstrasse 110 Light Art Grindelwald <strong>2022</strong> 7.10.–16.10.<br />
Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marc-Antoine Fehr –ı 16.10.<br />
Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />
*71 891 44 04<br />
Unternehmen Algerien<br />
–ı 30.10.<br />
Flagge zeigen –ı 30.10.<br />
Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 schAUGENau –ı 25.9.<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Dessin 2.10.–30.10.<br />
Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Vorbilder – Idole –ı 25.9.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Fussball ißt unser Leben –ı 27.11.<br />
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.10.<br />
Isenthal Alp Geissboden / Gitschenen Bee City — Petra Gisler, Florian<br />
–ı 31.10.<br />
Maritz<br />
Klosters- Kunsthaus Klosters, Landstrasse 173, *78 786 65 71 Kunsthaus Klosters –ı 30.11.<br />
Serneus<br />
Kölliken Dorfmuseum Kölliken, 43 Hauptstrasse Christa Hunziker, Roland Hächler – –ı 30.10.<br />
Salvia<br />
Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Marianne Jost-Schäffeler –<br />
2.10.–8.1.<br />
unverkennbar anders<br />
Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528<br />
Œuvre complète – Richard<br />
–ı 31.12.<br />
Tisserand<br />
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />
Herbstzeitlosen – Unsere<br />
Sammlung<br />
9.10.–30.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 119
Interlaken — L’art pour l’aar,<br />
Kunsthaus<br />
Laufenburg — Daniel Waldner,<br />
Rehmann-Museum<br />
Neuchâtel — Barbezat-Villetard, CAN<br />
Centre d’art. Foto: S. Verdon<br />
La Chaux-de-<br />
Fonds<br />
Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />
Musées 33, *32 967 6077<br />
Simone Holliger<br />
–ı 16.10.<br />
Stéphane Zaech – Nefertiti –ı 16.10.<br />
Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 if seven was five – Thomas<br />
–ı 6.11.<br />
Scheibitz<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Latefa Wiersch – Original Features –ı 13.11.<br />
Ueli Berger, Ueli Berger,<br />
–ı 13.11.<br />
Latefa Wiersch<br />
Laufenburg Rehmann-Museum , Schimelrych 12, *62 874 4270 Spitzentanz – Daniel Waldner –ı 19.2.<br />
Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Écouter la Terre Collection du<br />
mudac<br />
–ı 25.9.<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />
Bugnon 46<br />
Atelier & Galerie Raynald Métraux, Côtes-des-<br />
Montbenon 6, *21 311 1666<br />
Gustave Buchet – Accusé de<br />
–ı 25.9.<br />
peindre<br />
Train Zug Treno Tren – Voyages<br />
–ı 25.9.<br />
imaginaires<br />
Sarah Margnetti – Manor<br />
30.9.–8.1.<br />
Kunstpreis Waadt <strong>2022</strong><br />
Objets Invisibles –ı 4.12.<br />
Frédéric Clot –ı 5.11.<br />
Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz), *21 601 4170 A Situation – Robert Barry –ı 19.11.<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Ekene Emeka Maduka –ı 29.9.<br />
Vanessa Safavi 4.10.–26.11.<br />
Maison Gaudard, 6 Place de la Cathédrale État des Lieux –ı 1.10.<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Charles Fréger –ı 25.9.<br />
*32 933 8950<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Présent Fugitif –ı 6.11.<br />
Leuk-Stadt Stiftung Schloss Leuk, *79 637 50 11 Leuk – Jubiläum – 120 Jahre SGBK –ı 30.9.<br />
Sektion Bern/Romandie<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Marcel Dupertuis –ı 12.2.<br />
Lindau Valley Art, Kemptpark 12 Mario Comensoli –ı 13.11.<br />
Locarno la rada, via della Morettina 2 Andrea Basileo & Ludovica<br />
30.9.–13.11.<br />
De Santis<br />
Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Jean Arp – Sono nato in una nuvola –ı 30.10.<br />
Solduno<br />
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />
Pietro Roccasalva –ı 18.12.<br />
*91 921 4632<br />
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />
6/a, *91 980 08 88<br />
Marc Chagall –ı 18.12.<br />
–ı 2.10.<br />
MASI Lugano , Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />
*58 866 4230<br />
Bally Artist Award <strong>2022</strong> –<br />
Dominique Koch<br />
Marcel Broodthaers – Industrial<br />
Poems<br />
–ı 13.11.<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Luzern<br />
Paul Klee –ı 8.1.<br />
Italienische Kunst der Moderne –ı 29.1.<br />
Manor Kunstpreis Tessin <strong>2022</strong> 23.10.–19.2.<br />
Stimmung und Beobachtung –<br />
–ı 2.7.<br />
Kunst imTessin 1850–1950<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Fiona Rae –ı 30.9.<br />
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />
Schweiz, *41 370 44 44<br />
Typisch Schweiz!<br />
10. Schweizerische<br />
Scherenschnitt-Ausstellung<br />
Sammlungspräsentation Hans<br />
Erni-Stiftung<br />
–ı 16.10.<br />
–ı 31.12.<br />
Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 David Hockney –ı 30.10.<br />
Shara Hughes –ı 20.11.<br />
Durch Raum und Zeit –ı 27.11.<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Unsettling Identities –ı 25.9.<br />
Chicago Werkschau 30.9.–2.10.<br />
Weltformat Graphic Design Festival 8.10.–16.10.<br />
Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Rolf Winnewisser 15.10.–5.11.<br />
B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 You do not take a photograph –<br />
–ı 8.10.<br />
You make it<br />
Elephanthouse, Neustadtstrasse Lea Schaffner – Aus dem Kopf –ı 15.10.<br />
Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse,<br />
*76 390 55 10<br />
Gabor Fekete – camera obscura<br />
tent landscape photography<br />
–ı 24.9.<br />
Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12 30 Jahre Edizioni Periferia —<br />
–ı 28.1.<br />
Vaclav Pozarek<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Jakob Bill –ı 5.11.<br />
Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7 Pascale Ettlin — In Mystery –ı 24.9.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Erdenschön – Bruno Müller-Meyer –ı 15.10.<br />
Kunstsommer Schloss Gleina<br />
–ı 22.10.<br />
Horizonte – Offenes Feld <strong>2022</strong><br />
Harlekin Art AG, Löwengraben 14, *41 248 46 56<br />
Piano Rotondo – Henri Spaeti in der –ı 1.10.<br />
Galerie Harlekin<br />
Impulse Gallery, 19 Haldenstrasse<br />
Beneath Reality – Julian Voss-<br />
–ı 30.9.<br />
Andreae<br />
Kali Gallery, Lädelistraße 4 My Hands – Markéta Jáchimová –ı 30.9.<br />
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Cuba meets Africa –ı 29.9.<br />
Lukaskirche, Morgartenstrasse 16 Vera Staub –ı 30.9.<br />
marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Billy Morgan –ı 24.9.<br />
Youth Hostel 7.10.–12.11.<br />
Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Saturation –ı 20.11.<br />
Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Kathrin Maria Wolkowicz –ı 17.10.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Les archives de nos utopies –ı 25.9.<br />
Tinctoria – Vanessa Udriot –ı 30.10.<br />
Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Lorenz Olivier Schmid –ı 9.10.<br />
Meilen Ortsmuseum Meilen, Kirchgasse 14, *44 923 4727 Kreuz di Quer – Part 2 –ı 2.10.<br />
Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Revolutions (and uprisings) –ı 16.12.<br />
Montricher Fondation Michalski, En Bois Désert 10 42 livres d’artistes des sélections<br />
du Prix Bob Calle<br />
–ı 6.11.<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />
*32 493 36 77<br />
Niklaus Manuel Güdel – Derrière<br />
la couleur<br />
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Romano Galizia & seine<br />
Künstlerfreunde<br />
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />
*32 724 01 60<br />
Parallels Part 3: Central Heating<br />
Visions – Caroline Mesquita,<br />
Tabita Rezaire<br />
–ı 13.11.<br />
–ı 6.11.<br />
–ı 30.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 121
Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*32 720 2060<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Parallels Part 3: Central Heating<br />
Visions – Urban Zellweger,<br />
Caroline Bourrit<br />
Parallels Part 3: Central Heating<br />
Visions – Barbezat-Villetard<br />
Friedrich Dürrenmatt – Das<br />
Arsenal des Dramatikers<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
Schriftsteller und Maler<br />
Permanent – Les automates<br />
Jaquet-Droz<br />
15.10.–20.11.<br />
–ı 18.12.<br />
–ı 25.9.<br />
–ı 31.12.<br />
–ı 31.12.<br />
Mouvements –ı 23.1.<br />
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château, *32 724 5700 23 artistes de la Galerie –ı 5.11.<br />
Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 De quelle épaisseur sont faits nos –ı 20.10.<br />
silences ?<br />
Nidau Étage 19, Schulgasse 19 2 x Malerei, 2 x Fotografie 29.9.–2.10.<br />
Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Zwei Damen – Klodin Erb und<br />
–ı 31.10.<br />
Helen Dahm<br />
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Philipp Schaerer – Dissected<br />
–ı 6.11.<br />
Nature<br />
Monica Ursina Jäger –<br />
–ı 6.11.<br />
Liquid Territories<br />
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Werke aus der guten Stube –ı 25.9.<br />
Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 13 – Vreny Brand-Peier –ı 29.10.<br />
Martins Galerie, Ringstrasse 42 35 Jahre Martins Galerie —<br />
22.10.–11.12.<br />
Annette Jetter, Paul Wyss<br />
Nomadic Art Space Olten, Mühlegasse 1<br />
Sweet Smell of Utopia – Tamara<br />
–ı 9.10.<br />
Janes, Jean-Vincent Simonet,<br />
Annelies Štrba<br />
Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Atomik Bazar – François Burland 1.10.–23.10.<br />
Pfäffikon ZH<br />
–ı 8.10.<br />
Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />
Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />
Kunstlokal Festival –<br />
Patricia Meier<br />
Museum am Pfäffikersee, 2 Stogelenweg Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Vitoria Pinto – Fish out of water –ı 30.10.<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />
–ı 23.10.<br />
Waldstücke<br />
Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />
Johannes Willi, alphabet CPO 1.10.–20.11.<br />
Péquignat 9, *32 420 8402<br />
Poschiavo Casa Alpina Belvedere, Casa Alpina Belvedere Simon Heusser –ı 1.10.<br />
Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Matthieu Gafsou – Le voile du réel –ı 11.12.<br />
Un parcours photographique<br />
ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d'hécate 28.9.–17.12.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
*Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Die Organisation der Leere –ı 16.10.<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Familiensache –ı 23.10.<br />
Natacha Donzé – Sleepwalk –ı 29.1.<br />
Acht Räume –ı 2.4.<br />
Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Menschen, Tiere, Götterwesen – –ı 13.11.<br />
Textile Schätze aus dem Alten Peru<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />
*71 463 1811<br />
Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 3411<br />
Simply Two – Oberthurgauer<br />
Kunstschaffen<br />
2.10.–12.10.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Sion — Manon Bellet, Ferme-Asile Spiez — Otto Tschumi, Schloss, Court.<br />
ART-Nachlassstiftung © ProLitteris<br />
Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 und tschüss – Anna Sommer –ı 24.9.<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı 12.2.<br />
Roveredo openArt, Trii openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />
Grafit, Tusche, LED –ı 1.11.<br />
*41 660 55 83<br />
Saint-Maurice Galerie Oblique, Grand-rue 61, *24 485 13 23 Liliana Salone – Panoplia –ı 7.10.<br />
Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 mist – Zauber & Nährstoff –ı 30.10.<br />
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Ruth Rieder –ı 2.10.<br />
Savièse<br />
–ı 30.7.<br />
Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />
Saint Germain 50, *273951018<br />
École de Savièse et artistes (re)<br />
connues<br />
Saisons –ı 28.7.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! –ı 25.9.<br />
Mensch und Landschaft –ı 30.10.<br />
Doppio IV – Sandra<br />
Boeschenstein / Zilla Leutenegger<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 9.10.<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />
*52 625 2418<br />
Gabriela Löffel, Luc Mattenberger,<br />
Luca Harlacher<br />
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Alexander Kluge – Werkstatt –ı 23.9.<br />
Elisabeth Hölzl – Blind Date 25.9.–4.10.<br />
Hemauer/Keller –ı 23.10.<br />
Seegräben Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Do Paladino und Nils Tofahrn –ı 30.10.<br />
Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Insights – Maria Ceppi –ı 6.11.<br />
–ı 9.10.<br />
La Grenette – Galerie de la Ville de Sion, Rue du Grand-<br />
Pont 24, *27 323 1 78<br />
Artiste – où en es-tu? Exposition<br />
collective<br />
Lemme, 45 Rue de Lausanne Welcome Stranger –ı 24.9.<br />
Herbert Weber – Umgehen von 1.10.–26.11.<br />
Tatsachen<br />
Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Artiste, où en es-tu ? –ı 9.10.<br />
Between Us – Manon Bellet 9.10.–8.1.<br />
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />
*32 626 93 80<br />
Fokus Sammlung – Hémisphère<br />
–ı 16.10.<br />
Fokus Sammlung – Dieter Roth –ı 30.10.<br />
Die Sammlung Gerhard Saner –ı 30.10.<br />
Fokus Sammlung – Bricolage 25.10.–12.2.<br />
Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Hanspeter Bärtschi –ı 24.9.<br />
Galerie Christoph Abbühl , Schaalgasse 9/1. Stock,<br />
Christoph Abbühl – Arbeiten<br />
–ı 24.9.<br />
*79 682 03 28<br />
auf Papier<br />
Jörg Niederberger – dem Himmel | 22.10.–26.11.<br />
zugewandt | der Erde<br />
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Andrea Nottaris 15.10.–5.11.<br />
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Christoph Rihs 1.10.–30.10.<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Akio Takamori –ı 24.9.<br />
Jessica Harrison, Kirsten Brünjes 22.10.–26.11.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 123
St. Gallen — Grace Schwindt,<br />
Kunstmuseum<br />
St. Gallen — Camille Kaiser, Kunst<br />
Halle. Foto: Guillaume Python<br />
Stans — Corinne Güdemann, Galerie<br />
Stans<br />
Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11<br />
ver.wicklung – Thomas Jacobi,<br />
–ı 2.10.<br />
Gisela Hochuli, Benjamin Sunarjo<br />
Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 René Zäch 23.10.–17.12.<br />
Barbara Wiggli und Matthias Huber 7.10.–30.10.<br />
Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Otto Tschumi – Surreale Welten –ı 16.10.<br />
St. Gallen Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Manon de Boer –ı 9.10.<br />
Sammlung –ı 31.12.<br />
Grace Schwindt –ı 5.2.<br />
Perfect Love –ı 14.5.<br />
–ı 6.11.<br />
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />
*76 325 8251<br />
On On Kawara – B. Huws,<br />
T. Miyajima, A. Signer, B. Signer,<br />
R. Signer<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Lene Marie Fossen – Human –ı 26.2.<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Entangled Events –ı 6.11.<br />
Giraffenhochzeit im September, Zürcherstrasse 35,<br />
*79 395 56 23<br />
Katalin Deér<br />
–ı 9.10.<br />
Ursula Palla –ı 9.10.<br />
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Harlis Schweizer & Georgette Maag –ı 11.10.<br />
Anna Diehl & Marion Ritzmann –ı 1.11.<br />
St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie 30.9.–9.12.<br />
Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *081 822 1716 Augusto Giacometti –ı 20.10.<br />
Alberto Giacometti, Paris sans fin –ı 20.10.<br />
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />
*618 7514<br />
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*41 618 73 40<br />
Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt<br />
Nidwalden – Objekte erzählen die<br />
Geschichten eines Kantons<br />
Häuser für eine Minderheit – die<br />
Reformierte Kirche in Nidwalden<br />
Liselotte Moser –<br />
Künstlerinnenleben zwischen<br />
Luzern, Detroit und Stans<br />
–ı 29.1.<br />
–ı 29.1.<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 30.10.<br />
Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />
Von Blättler Dädi bis Hans von<br />
–ı 30.10.<br />
Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />
Galerie Stans, Dorfplatz 11 Corinne Güdemann – Tag für Tag –ı 16.10.<br />
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Gegenwartskunst im Dialog mit 24.9.–22.10.<br />
Spitzenklöppeln<br />
Kirchgasse, Kirchgasse 11 Philipp Simon –ı 16.10.<br />
Linda Semadeni 22.10.–27.11.<br />
Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Steffisbunt –ı 16.10.<br />
Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Zimoun 24.9.–16.4.<br />
Im Spiegel der Zeit 24.9.–31.10.<br />
Stone in Three Phases <strong>2022</strong> –<br />
Jamie North<br />
24.9.–31.12.<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Thun — Iftikhar Dadi & Elizabeth Dadi,<br />
Kunstmuseum<br />
Winterthur — Paul Cézanne, Sammlung<br />
Oskar Reinhart «Am Römerholz»<br />
Winterthur — Richard Kennedy,<br />
Kunsthalle<br />
Steinmaur/<br />
Sünikon<br />
Strada im<br />
Engadin<br />
Ateliers und Skulpturenpark, Park Aller Voraussicht nach ... –ı 30.10.<br />
Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224<br />
Gänsekiel, Gutenberg,<br />
Gruppenchat<br />
–ı 29.10.<br />
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Fabienne Immoos –ı 2.10.<br />
Die Badi –ı 2.10.<br />
Jan Hostettler – Brand 22.10.–12.2.<br />
Sursee – erleben –ı 31.12.<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Heidi Bucher – Metamorphoses II –ı 4.12.<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Zahnträger Wettbewerb –ı 25.9.<br />
Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#108 – Umschlingungen –ı 31.10.<br />
Thalwil, *44 720 78 56<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 The Other Kabul –ı 4.12.<br />
–ı 27.11.<br />
Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />
*33 223 2462<br />
Sonderausstellung – Ticket zur<br />
fremden Welt<br />
Marquard Wochers Panorama –ı 27.11.<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A<br />
Hommage à Robert Schär,<br />
–ı 1.10.<br />
1894–1973<br />
Jim Avignon 8.10.–5.11.<br />
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Ausstellung mit Baubüro in situ –ı 13.10.<br />
Rainer Eisch 20.10.–1.12.<br />
Trun Scala Trun, 10 Via Dual Reflect Paintings 8.10.–30.10.<br />
Twann-TüscherzEngel Haus, Chlyne Twann<br />
Daniela de Maddalena – An die 20.10.–6.11.<br />
Wand und um die Welt<br />
Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Untere Philippe Dräyer, Plastiken –<br />
1.10.–23.10.<br />
Gasse 2, *033 826 64 64<br />
Jacques Rime, Malerei<br />
Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1 Double Positive – Sylvie Fleury 8.10.–19.3.<br />
Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />
you more<br />
Walter de Maria – The 2000<br />
–ı 31.12.<br />
Sculpture<br />
akku künstleratelier uster, Zeughausareal akku panorama –ı 25.9.<br />
Kunstkiste Nr. 49 auf dem<br />
–ı 1.12.<br />
Zeughausareal – Bettina Carl<br />
Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />
–ı 5.6.<br />
des Akku-Atelierstipendiums<br />
2021/<strong>2022</strong><br />
foryouandyourcustomers, Standort Uster, Bankstrasse 1 Hans Thomann –ı 30.9.<br />
Zeughaus Uster, Berchtoldstrasse 10 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Val Müstair<br />
videocity zu Gast im fanestrina da video,<br />
Postautohaltestelle Sta. Maria Val Müstair cumün Plaz<br />
Augen/Blick Ukraine II – Videocity<br />
zu Gast im fanestrina da video in<br />
Sta. Maria Val Müstair<br />
–ı 30.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Versam Safiental Tourismus, Safiental Tourismus/Haus Signina, Art Safiental <strong>2022</strong> –ı 23.10.<br />
Hauptstrasse 35, *81 630 60 16<br />
Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Guy Oberson – Pollen 14.10.–18.12.<br />
Collecting at Edition VFO – Print<br />
–ı 15.1.<br />
art now<br />
Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Festival Images Vevey <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />
L’Appartement – Espace Images<br />
–ı 13.11.<br />
Vevey<br />
Vicosoprano Biennale Bregaglia <strong>2022</strong>, Cad Martin Biennale Bregaglia <strong>2022</strong> –ı 24.9.<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 (Because You) Play With Me 24.9.–3.12.<br />
Waldenburg Biennale «Ville des Arts» Waldenburg / BL, Zentrum Biennale <strong>2022</strong> in Waldenburg –<br />
Ville des Arts<br />
–ı 22.10.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />
Ittingen, *58 345 1060<br />
Josef Hofer<br />
–ı 18.12.<br />
Hinter Mauern 2.10.–16.4.<br />
Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.<br />
Claudio Hils –ı 18.4.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Michael Günzburger, Kilian<br />
–ı 25.9.<br />
Rüthemann<br />
Zukunftserinnerungen 16.10.–27.11.<br />
Wetzikon Museum Wetzikon, Farbstrasse 1 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />
Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Wahlfamilie – Zusammen weniger –ı 16.10.<br />
allein<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Georg Aerni – Silent Transition –ı 16.10.<br />
Déjà-vu? Teil 1 –ı 31.12.<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Bilderbücher – illustriert & inszeniert –ı 23.10.<br />
François Chalet – Short Stories –ı 8.1.<br />
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz,<br />
Haldenstrasse 95, 8400 Winterthur<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Monica Bonvicini<br />
–ı 13.11.<br />
Kunst und Krieg 8.10.–12.2.<br />
Checkmate – Spiel der Könige 8.10.–12.2.<br />
Permanente<br />
–ı 31.12.<br />
Sammlungspräsentation<br />
Di passaggio<br />
–ı 12.2.<br />
War Games 8.10.–12.2.<br />
Checkmate – Spiel der Könige 8.10.–12.2.<br />
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Awake in a Nightmare –<br />
25.9.–13.11.<br />
Richard Kennedy<br />
AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Nici Jost –ı 14.11.<br />
Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, To Watch the War –ı 18.12.<br />
*52 268 6868<br />
Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 Jungkunst <strong>2022</strong> 27.10.–30.10.<br />
kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Susanne Hefti – Felix Austria –ı 21.10.<br />
Lindengut Park, Lindengut Park, Römerstrasse To The Birds – Rahel Hegnauer –ı 30.9.<br />
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Geschichten aus dem Hain –ı 2.10.<br />
à table 7.10.–31.10.<br />
Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Melting Pot – Visarte Vaud –ı 6.11.<br />
Pestalozzi, *24 423 63 80<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Grenzenlos – Einblicke in eine<br />
–ı 6.11.<br />
unbekannte Privatsammlung<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Richard Gerstl – Inspiration –<br />
–ı 4.12.<br />
Vermächtnis<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Françoise Nussbaumer –ı 1.10.<br />
Hans-Peter Kistler 22.10.–26.11.<br />
Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Klaus Prior – Interpendenzen –ı 22.10.<br />
Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />
Symbiosen – Grönquist &<br />
–ı 8.10.<br />
Grönquist<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Martina Klein – Parallel Connected –ı 24.9.<br />
Richard Long – Stones –ı 24.9.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Zofingen — Sam Francis, Kunsthaus<br />
© ProLitteris<br />
Zürich — JOKO connected, Helmhaus<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41,<br />
*81 868 80 81<br />
Augustas Serapinas – Five Stoves –ı 24.9.<br />
Dan Walsh – Prospect –ı 24.9.<br />
Christine Streuli –ı 29.10.<br />
Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Laute Fische – Brigitte Gabban –ı 15.10.<br />
Zürich Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8a, *44 383 4247 Abstrakt gedacht –ı 2.10.<br />
Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Jedes meiner Bilder bin ich –<br />
–ı 17.12.<br />
Marianne von Werefkin, Willy Fries<br />
Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office ektor garcia – nudos de tiempo –ı 25.9.<br />
Sophie Taeuber-Arp,<br />
14.10.–30.4.<br />
Mai-Thu Perret<br />
Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />
–ı 9.7.<br />
Café<br />
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Linien aus Ostasien –ı 13.11.<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 vertrauen –ı 13.11.<br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 DYOR 8.10.–15.1.<br />
Julia Scher – Maximum Security 8.10.–15.1.<br />
Society<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz Niki de Saint Phalle –ı 7.1.<br />
Aristide Maillol 7.10.–22.1.<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Räder, Rennen, Ruhm –ı 16.10.<br />
Anne Frank und die Schweiz –ı 6.11.<br />
Barock –ı 15.1.<br />
Prunkvolle Schlitten –ı 2.4.<br />
Einfach Zürich –ı 31.1.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Die Sammlung –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Renée Green 24.9.–8.1.<br />
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657<br />
Harald Naegeli – Graffiti im<br />
–ı 16.10.<br />
Museum!?<br />
Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Textiler Garten –ı 30.10.<br />
Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Collectomania – Universen<br />
des Sammelns<br />
Haettenschweiler von A bis Z 14.10.–12.2.<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Werkschau <strong>2022</strong> 28.9.–9.10.<br />
Kapwani Kiwanga 27.10.–15.1.<br />
Elisabeth Wild –ı 15.1.<br />
Yves Netzhammer 27.10.–15.1.<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Hingabe und Sehnsucht –ı 30.10.<br />
Für immer Jade –ı 22.1.<br />
Wege der Kunst –ı 25.6.<br />
Oto Sound Museum, Badweg 21 The Whistle 21.10.–27.11.<br />
–ı 8.1.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Pavillon le Corbusier, Höschgasse Architekturikonen neu gesehen –ı 27.11.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Art Salon Zurich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Werner Bommer –ı 12.11.<br />
Rämistrasse 30<br />
Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich, 9<br />
Lessingstrasse, *44 250 43 63<br />
Selbst/Self/I –ı 27.11.<br />
Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />
Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />
Lorenz Löffler verbunden<br />
VielFalt – Textiles Wissen von<br />
Miao-Frauen in Südwest-China<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 12.3.<br />
Geschäftsidee? 5 Fragen an ... 7.10.–21.1.<br />
Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />
ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Touch Wood –ı 30.10.<br />
@theoff.space, 105 Luegislandstrasse Last words from the periphery III –ı 30.9.<br />
A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Papierblumen – Daniela Stojsic –ı 28.11.<br />
Andreaskirche, Brahmsstrasse 100 Von Angesicht zu Angesicht –<br />
–ı 9.10.<br />
Florica Marian, Edward von<br />
Niederhäusern<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Joan Hernández Pijuan –ı 19.11.<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22<br />
le saule contemple à l’envers<br />
l’image du héron<br />
–ı 15.10.<br />
Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367<br />
Dieter Kränzlein, Eberhard Ross<br />
Art Salon Zürich <strong>2022</strong> / Stand C16<br />
–ı 22.10.<br />
28.9.–2.10.<br />
Art Project Staffelbach, Galerie am Lindenhof,<br />
Maurice Ducret – Wunderkammer 20.10.–6.11.<br />
Pfalzgasse 3, *78 723 7379<br />
Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Martina Morger – Distant Lover –ı 25.11.<br />
Blue Velvet Projects, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Anne de Vries 23.9.–29.10.<br />
Price – Mathias Ringgenberg 23.9.–29.10.<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 John Yuyi –ı 22.10.<br />
Rinko Kawauchi 27.10.–4.3.<br />
DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz DA Z Digital Art Zurich <strong>2022</strong> 20.10.–30.10.<br />
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Rebuilding Connections –ı 1.10.<br />
Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />
*44 440 40 18<br />
Hanna Roeckle – Skulpturen<br />
im Park<br />
Gastausstellung der Galerie<br />
Wehrli – Medardus – Chlorophyll<br />
Gastausstellung von Art Ermini –<br />
Arturo Ermini – Die Kraft der Farbe<br />
–ı 24.9.<br />
–ı 24.9.<br />
23.10.–5.11.<br />
Frédérique Hutter art concept (Trittligasse), Trittligasse 4 Martina von Meyenburg –ı 24.10.<br />
Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Jürg Halter – Fuck Slogans –ı 22.10.<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 The sunny side – Peter Stutz –ı 26.9.<br />
Leena Zihlmann-Kaasalainen 27.9.–2.10.<br />
Abstrakt ist Realität – Elena Lagun 4.10.–10.10.<br />
Flair der Brillanz – Natalia Wüst, 12.10.–17.10.<br />
Elvira Koroleva<br />
Artproject Elisabeth Staffelbach – 19.10.–6.11.<br />
Maurice Ducret<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Adam Pendleton – Toy Soldier –ı 26.11.<br />
*43 444 7050<br />
Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />
Goodnight Light – Amy Feldman –ı 26.11.<br />
Waldmannstrasse 6<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Bruno Serralongue – Pour la vie –ı 8.10.<br />
Galerie Gmurzynska, Paradeplatz2<br />
American Masters, Roberto<br />
–ı 31.10.<br />
Matta — Les Témoins de l’Univers<br />
Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a A. R. Penck –ı 21.10.<br />
Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35, Made in Brazil – Mundano –ı 22.10.<br />
*44 422 5050<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Sascha Nordmeyer 24.9.–5.11.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Zürich/<br />
Bergdietikon<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Soft Focus – Wendy White –ı 29.10.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />
Judy Millar – Questions I have<br />
–ı 15.10.<br />
asked myself<br />
Unsere Love hat Niemand<br />
–ı 15.10.<br />
überprüft<br />
Galerie Philippzollinger, Schlossgasse 5<br />
Cassidy Toner – Subverting<br />
–ı 15.10.<br />
expectations with bad humor and<br />
mediocre output<br />
Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Rolf Winnewisser –ı 29.10.<br />
Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Line Up 1.10.–19.11.<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs minus Partner –ı 1.10.<br />
XXs und Partner –ı 1.10.<br />
GK3-Space, Kochstrasse 3 / Hinterhof Mixtio – Isabelle Macciacchini –ı 25.9.<br />
Gregor Staiger, Limmatstr. 268 Nora Turato –ı 22.10.<br />
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Space as Matrix –ı 14.10.<br />
Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Eva Hesse – Forms & Figures –ı 19.11.<br />
Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Erna Rosenstein –ı 19.11.<br />
Richard Jackson – Works –ı 23.12.<br />
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, The future covers the past –<br />
–ı 28.10.<br />
*43 810 0426<br />
Michael Venezia<br />
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 10. Skulpturgarten –ı 31.10.<br />
Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />
My Light – Ein Lichtraum des<br />
–ı 2.4.<br />
Künstlers James Turrell für das<br />
Kinderspital Zürich<br />
König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />
Eleonora Meier – When it Comes, –ı 22.10.<br />
the Landscape Listens<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Valentin Hauri, Rhea Myers –ı 13.11.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Alexi Tsioris –ı 4.11.<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 wiedmann/mettler – Lovers Mix –ı 22.10.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Leon Xu –ı 29.10.<br />
Push + Pull –ı 29.10.<br />
Franz Ackermann –ı 29.10.<br />
nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Wip-Kinge erzählt 5.10.–15.10.<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 30 Years Anniversary Exhibition –ı 14.10.<br />
Marc Bauer –ı 14.10.<br />
Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />
30 Years Anniversary Exhibiton –ı 14.10.<br />
*44 278 10 12<br />
Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Leni Sinclair – participant observer –ı 23.10.<br />
Und dann fing das Leben an –ı 6.11.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16 Art Salon Zurich <strong>2022</strong><br />
Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />
Daniel Lehmann –ı 1.12.<br />
Stampfenbachstrasse 31<br />
schauraum multipleart, Merkurstrasse 44 movements and sounds 24.9.–27.10.<br />
Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone8 Queer Trust –ı 4.12.<br />
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />
Passage<br />
Tobias Mueller Modern Art AG, Waldmannstr. 8,<br />
*44 272 5000<br />
Peter Hauser – Tastes great feels<br />
–ı 30.9.<br />
good<br />
Alighiero Boetti – Works on paper –ı 24.9.<br />
Verein Josua Boesch, 10 Neeserweg Wort und Metall-Ikonen –ı 31.12.<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2022</strong> –ı 17.12.<br />
WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Mixtura2 –ı 17.12.<br />
We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />
Limmatstrasse 268<br />
Kunstgalerie Bachlechner, Wiesenthalstrasse 8i,<br />
*44 750 1673<br />
Back to the Roots – Decolonize<br />
–ı 25.9.<br />
Nature<br />
Mino – Stefan Bächler –ı 7.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Belgien *0032<br />
Brugge Hôpital Saint-Jean, 38 Mariastraat Otobong Nkanga – Underneath the –ı 25.9.<br />
Shade We Lay Grounded<br />
Brüssel Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 On the Lookout –ı 28.1.<br />
La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062<br />
Didier Vermeiren – Double<br />
–ı 8.1.<br />
Exposition<br />
Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />
Didier Vermeiren – Double<br />
–ı 8.1.<br />
Exposition<br />
Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 zigzag – Stefan Guggisberg,<br />
Zora Berweger<br />
–ı 22.10.<br />
Gent<br />
Dänemark *0045<br />
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />
hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />
Marc De Cock – An Imaginary<br />
–ı 6.11.<br />
Portrait From the Collection<br />
Matthys-Colle & S.M.A.K.<br />
N. Dash – earth –ı 6.11.<br />
Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />
Philippe Van Snick – Dynamic 22.10.–26.2.<br />
Project<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Alex Da Corte –ı 8.1.<br />
Deutschland *0049<br />
Aachen Suermondt Ludwig Museum, Wilhelmstr. 18 Der Kampf mit dem Engel – Ein<br />
–ı 4.12.<br />
Zyklus von Herbert Falken<br />
Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Provenienzgeschichten –<br />
–ı 19.3.<br />
Max Liebermann im Fokus<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Wechselnde Ausstellungen –ı 27.10.<br />
Augsburg Holbeinhaus, Vorderer Lech 20 Gartner & Gartner – Gemalte 12.10.–20.11.<br />
Synergien<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Douglas Henderson –<br />
–ı 27.11.<br />
Artifical Horizon<br />
Bad Ems Künstlerhaus Schloss Balmoral, Villenpromenade 11 Made in Balmoral –ı 30.10.<br />
Bad Frankenhausen<br />
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Hans-Peter Müller –ı 16.10.<br />
Bad Honnef Insel Grafenwerth, Grafenwerth Umweltskulpturenpark Insel<br />
–ı 31.10.<br />
Grafenwerth<br />
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />
*7221 398 9831<br />
Die Maler des heiligen Herzens –ı 20.11.<br />
Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />
*921 764 5312<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />
*2202 142 334<br />
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />
Straße 98A<br />
20 Jahre Prof. Dr. Klaus Dettmann –ı 16.10.<br />
Kunststiftung<br />
Bibliomania – Das Buch in der<br />
–ı 8.1.<br />
Kunst<br />
Abstraktion – Figuration 21.10.–21.1.<br />
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 20 Jahre Alfred Ehrhardt Stiftung –ı 23.12.<br />
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Mein Liebermann – Eine Hommage –ı 13.11.<br />
Berührende Formen – Johann 21.10.–19.2.<br />
Gottfried Schadow<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Sibylle Bergmann –ı 10.10.<br />
Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Think Big! –ı 31.10.<br />
Hand Große Kunst –<br />
–ı 6.1.<br />
Medaillenkunst in Deutschland<br />
2007 bis heute<br />
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz<br />
Donatello – Erfinder der<br />
Renaissance<br />
–ı 8.1.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7<br />
Louise Bourgeois – The Woven<br />
–ı 23.10.<br />
Child<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Balance –ı 9.10.<br />
Under Construction –ı 9.10.<br />
cameron clayborn – nothing left<br />
–ı 22.1.<br />
to be<br />
James-Simon-Galerie, Bodestraße Schliemanns Welten –ı 6.11.<br />
–ı 5.2.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />
Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />
Forming Communities – Berliner<br />
Wege<br />
Gernot Wieland – Turtleneck<br />
–ı 26.2.<br />
Phantasies<br />
Rémy Markowitsch – No Simple<br />
–ı 26.2.<br />
Way Out<br />
Mona Hatoum – all of a quiver –ı 14.5.<br />
Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 N. Rafiki, F. Lemieux, L. Kohl, 30.9.–23.10.<br />
T. Schmahl, Y.-P. Hsiung<br />
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25<br />
Splitter des Lebens – Ein Ukraine- –ı 15.1.<br />
Tagebuch<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Hollywood –ı 19.11.<br />
Vogelschau und<br />
9.10.–19.2.<br />
Froschperspektive – Fotografie<br />
für Kinder<br />
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Sascha Wiederhold –ı 8.1.<br />
Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />
Abenteuer am Nil – Preußen und 15.10.–7.3.<br />
die Ägyptologie 1842–45<br />
Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Anna Uddenberg – Fake Estate –ı 31.12.<br />
Jon Rafman – Egregores &<br />
–ı 31.12.<br />
Grimoires<br />
Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />
William Tucker – Portraits and<br />
–ı 29.10.<br />
Masks<br />
Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Vincent Fecteau, Florian Pumhösl –ı 29.10.<br />
Galerie Heike Arndt, Voigtstraße 12 Fresh Legs –ı 2.10.<br />
Inselgalerie, Petersburger Straße 76A Fresh Legs –ı 2.10.<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Michael Buthe –ı 5.11.<br />
Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Samson Kambalu – Mdondo –ı 29.10.<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Affen Fischen – Dirk Lebahn 23.9.–22.10.<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />
Göran Gnaudschun – Junge Frau<br />
–ı 22.10.<br />
mit Unendlichkeitskette<br />
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18<br />
Bernd & Hilla Becher, LaToya Ruby –ı 15.10.<br />
Frazier, Stephen Shore<br />
Jon Rafman –ı 29.10.<br />
Thomas Scheibitz –ı 29.10.<br />
St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Via Lewandowsky – wie bitte –ı 27.11.<br />
Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />
Bonn Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Max Ernst und die Natur als<br />
13.10.–22.1.<br />
Erfindung<br />
Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 In the Shadows of Tall Necessities –ı 18.12.<br />
–ı 29.9.<br />
Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />
*228 5387 6612<br />
DerDieDas – TheTheThe –<br />
Jeff Hallbauer<br />
Bonn Pop-Up – Peter Szalc, Stefan<br />
Auf der Maur<br />
Ändern Sie die Skizze!<br />
[Kismodoti-Sketu]<br />
Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Kunstpreis der Böttcherstraße in<br />
Bremen <strong>2022</strong><br />
Manns-Bilder – Der männliche Akt<br />
auf Papier<br />
6.10.–15.10.<br />
20.10.–17.12.<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 6.11.<br />
AGENDA // BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 131
Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />
Wer war Milli? Eine Intervention<br />
–ı 30.4.<br />
von Natasha A. Kelly<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Silvia Bächli –ı 9.10.<br />
Teresa Burga – Die Seiltänzerin –ı 6.11.<br />
The Use of Colors – Nan Groot<br />
–ı 22.1.<br />
Antink, Fransje Killaars<br />
Until we meet again – Place-<br />
–ı 12.2.<br />
Making in Southeast Asia<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Nadira Husain –ı 2.10.<br />
Raumkunst –ı 27.7.<br />
Donaueschingen<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Seliger – Gerullis – Seliger –ı 9.10.<br />
Dortmund Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />
–ı 13.11.<br />
Terrasse<br />
Zähneputzen<br />
Duisburg Cubus Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Str. 64 Ulrike Waltemathe – Yongbo Zhao –ı 27.11.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Schönheit und Urkräfte der Natur – –ı 15.1.<br />
Claudia Terstappen<br />
Eros in Erwartung der Ewigkeit –ı 15.1.<br />
Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung<br />
der Julia Stoschek Collection<br />
–ı 10.12.<br />
–ı 25.9.<br />
K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211<br />
8381204<br />
Dialoge im Wandel – Fotografie aus<br />
The Walther Collection<br />
Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.<br />
Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Landscapes of Labour –ı 8.1.<br />
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 520 99 596 Down The Rabbit Hole 8.10.–15.1.<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Martha Jungwirth –ı 20.11.<br />
Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Evelyn Richter –ı 8.1.<br />
Christo und Jeanne-Claude –ı 22.1.<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.<br />
*211 8381204<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22 Neuerwerbungen Herbst <strong>2022</strong> 29.9.–18.2.<br />
Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Bram Braam und Dag Przybilla –ı 16.10.<br />
Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Neue Welten – Die Entdeckung der –ı 30.12.<br />
Sammlung<br />
Expressionisten am Folkwang –<br />
–ı 8.1.<br />
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert<br />
Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />
Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Barthélémy Toguo –ı 23.10.<br />
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />
–ı 27.11.<br />
dem Land<br />
Kunststiftung DZ Bank, Platz der Republik,<br />
Passagen –ı 15.10.<br />
*69 768 05 88 00<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 E. R. Nele – Zeitzeugenschaft 24.9.–8.1.<br />
Contact Zones – Murat Adash, 8.10.–15.1.<br />
Céline Berger, Syowia Kyambi<br />
Meet asian art – Pekingglas 29.9.–4.6.<br />
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />
*69 2123 0447<br />
Museum MMK – Marcel Duchamp<br />
Tower MMK – Stéphane<br />
Mandelbaum<br />
–ı 3.10.<br />
–ı 30.10.<br />
basis, Gutleutstrasse 8–12 Cassandra Complex –ı 4.12.<br />
Freiburg/B Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />
Susanne Kühn | Solopräsentation –ı 13.11.<br />
Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />
Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Dan Walwin – Preprogrammes –ı 30.10.<br />
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />
Rikka Tauriainen – Ecotone<br />
Encounters<br />
7.10.–4.12.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Giessen<br />
Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />
*641 250 9444<br />
Jürgen Heiter<br />
–ı 2.10.<br />
Jennifer Eckert 8.10.–19.11.<br />
Göttingen Kunsthaus Göttingen, Düstere Straße 7 printing futures – art for tomorrow –ı 25.9.<br />
Halle<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Stoffe, Texturen, Oberflächen<br />
1.10.–8.1.<br />
Bach-Platz 5<br />
Wege zur Burg der Moderne 1.10.–8.1.<br />
Battle:Reloaded – Margret Eicher 1.10.–8.1.<br />
Hamburg Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />
*++49017670732160<br />
viermalvier – fourtimesfour<br />
–ı 31.10.<br />
Atmen 30.9.–15.1.<br />
Hans Makart –ı 31.12.<br />
Impressionismus –ı 31.12.<br />
something new, something old,<br />
–ı 18.2.<br />
something desired<br />
Jutta Konjer – Inszenierungen mit –ı 25.9.<br />
Arbeiten von Manfred Kroboth<br />
Ralf Jurszo & Rolf Naedler –<br />
8.10.–23.10.<br />
Pflanzenblicke<br />
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10, Winterlicht – plants and plastics – –ı 13.3.<br />
*02551 69 4200<br />
Nils Völker<br />
Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />
100 Jahre APK –ı 25.9.<br />
Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />
Karlsruhe Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Ulrich Okujeni, Johanna Wagner –ı 25.9.<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19<br />
John Sanborn – Between Order<br />
–ı 30.10.<br />
and Entropy<br />
Soun-Gui Kim – Lazy Clouds –ı 5.2.<br />
Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />
Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 documenta fifteen –ı 25.9.<br />
Hugenottenhaus, Friedrichsstr. 25 Erste Hilfe – First Aid –ı 25.9.<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 ÜberLeben – Die Dreigroschenoper –ı 23.10.<br />
und die Kunst ihrer Zeit<br />
Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />
Natur im Fokus der Sammlung<br />
–ı 19.2.<br />
Kirchheim unter Öffentlicher Raum Kirchheim unter Teck, Max-Eyth<br />
Teck<br />
Strasse<br />
Felice Varini – Zwölf Punkte für<br />
sechs Geraden<br />
15.10.–15.1.<br />
Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Radical Appropriation? –ı 9.10.<br />
Anne et Patrick Poirier – Fragilité –ı 30.10.<br />
Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Karin Kneffel – Im Bild –ı 3.10.<br />
Hansjörg Voth, 16.10.–30.5.<br />
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Jan Hoeft – Okay –ı 15.10.<br />
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />
Mediapark 7<br />
Photographische Konzepte<br />
und Kostbarkeiten –<br />
Sammlungspräsentation<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough –<br />
Ort und Subjekt<br />
ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />
Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />
30 years of ZADIK – Highlights<br />
and Insights<br />
Rubén Martín de Lucas – Iceberg<br />
Nations<br />
–ı 8.1.<br />
–ı 14.8.<br />
–ı 24.5.<br />
–ı 30.10.<br />
Sean Scully – Prints –ı 30.10.<br />
Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Liza Lacroix –ı 24.9.<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 François Jacob –ı 8.10.<br />
Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Cornelia Simon-Bach –ı 8.1.<br />
Leipzig Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Vom Haben und Teilen – Wem<br />
gehört die Sammlung?<br />
–ı 25.12.<br />
Lindau/<br />
Bodensee<br />
Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47<br />
Mythos Natur – von Monet<br />
bis Warhol<br />
–ı 3.10.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 133
Öffentlicher Raum Lindau,<br />
Stadt Lindau<br />
1. Biennale<br />
Lindau <strong>2022</strong><br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Angela Fette 24.9.–13.11.<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Homosphäre –ı 25.9.<br />
Flux4Art 20.10.–5.2.<br />
Pieces — Hana Miletić 21.10.–5.2.<br />
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Urban Nature von Rimini Protokoll –ı 16.10.<br />
(Haug/Huber/Kaegi/Wetzel)<br />
Liebermann, Slevogt, Corinth –<br />
–ı 20.11.<br />
Druckgraphik und Zeichnung<br />
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Sebastian Freytag – Wandmalerei 22.10.–27.11.<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Tim Smith – Die Hutterer –ı 9.10.<br />
Vom Aussterben bedroht –ı 1.11.<br />
KinderKunstLabor – Blau –ı 26.2.<br />
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Vive le Pastel! Pastellmalerei von –ı 23.10.<br />
Vivien bis La Tour<br />
Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />
Colore e sentimento 27.10.–4.2.<br />
Sinnesfreuden – Hendrick ter<br />
Brugghen<br />
27.9.–26.2.<br />
Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />
Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />
Design für Olympia<br />
20 Jahre Pinakothek der Moderne –<br />
21 Objekte<br />
–ı 3.10.<br />
–ı 15.1.<br />
ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Alter + Ego –ı 29.10.<br />
Tue Greenfort – Medusa Alga<br />
–ı 1.11.<br />
Laguna<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Tony Cokes –ı 23.10.<br />
Joan Jonas –ı 26.2.<br />
Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16,<br />
Heidi in Israel – Eine Spurensuche –ı 16.10.<br />
*89 2339 6096<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 JR – Chronicles –ı 15.1.<br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />
München 72 – Olympische<br />
–ı 31.12.<br />
Spurensuche<br />
Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />
München 72 – Forum 054 –<br />
–ı 8.1.<br />
Ina Kwon München/Gyeongju<br />
and Rubble<br />
München 72 – Mode, Menschen<br />
–ı 8.1.<br />
und Musik<br />
Radio Free Europe – Stimmen aus 30.9.–5.3.<br />
München im Kalten Krieg<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Future Bodies from a Recent Past –ı 15.1.<br />
foryouandyourcustomers, Standort München,<br />
Magdalena Abele –ı 30.11.<br />
Liebigstraße 22<br />
Galerie Biedermann, Barerstr. 44, *89 297 257<br />
Bildhauerzeichnungen und<br />
–ı 11.11.<br />
Skulpturen<br />
Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />
Debutant*innen <strong>2022</strong> – Janna<br />
–ı 16.10.<br />
*89 220 463<br />
Jirkova, Vincent Vandaele,<br />
Lukas Rehm<br />
Gnade 25.10.–27.11.<br />
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45<br />
Klaus Staudt – Augenblicke<br />
–ı 26.11.<br />
des Lichts<br />
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Florian Lechner – Open art Munich –ı 8.10.<br />
Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Wolfgang Heimbach – Ein<br />
–ı 4.12.<br />
deutscher Barockmaler an<br />
europäischen Höfen<br />
Phyllida Barlow – Street –ı 12.3.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Reutlingen — Adolf Hölzel,<br />
Kunstmuseum Reutlingen<br />
Stuttgart — Franziska Reinbothe,<br />
Galerie Klaus Braun<br />
Wolfsburg — Laetitia Ky,<br />
Kunstmuseum Wolfsburg<br />
Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Konstantin Voit –ı 25.9.<br />
Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />
Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Julian Charrière – Controlled Burn –ı 6.8.<br />
Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Harald Klingelhöller –ı 11.12.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />
Heerich 100 – Die begehbare<br />
–ı 30.10.<br />
Skulptur<br />
Landschaften – Chris Durham,<br />
–ı 30.10.<br />
Bernd & Hilla Becher<br />
Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />
Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />
*911 133 1103<br />
Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />
Evelyn Hofer meets<br />
–ı 9.10.<br />
Richard Lindner<br />
Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Gerrit Frohne-Brinkmann –ı 13.11.<br />
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Loft <strong>2022</strong> – Ausstellung und<br />
–ı 24.9.<br />
Benefizauktion<br />
In Zukunft Erinnerung –ı 22.10.<br />
Peles Empire 14.10.–15.1.<br />
Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck – Sprache –ı 6.11.<br />
Remagen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1,<br />
*2228 942 513<br />
Unwesen und Treiben –ı 16.10.<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />
*7121 303 2322<br />
Rheinsberg<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum , Schloss Rheinsberg,<br />
*33931 39 0007<br />
Vera Leutloff – Farbe in Bewegung<br />
Mit Blick auf Adolf Hölzel –<br />
Zwischen Figur und Abstraktion<br />
–ı 12.3.<br />
23.10.–5.2.<br />
Die Liebe ist ein Hemd aus Feuer<br />
–ı 25.9.<br />
Common Sense 30.9.–8.1.<br />
Ins Licht – Highlights der<br />
–ı 29.1.<br />
Gemäldesammlung<br />
Çiğdem Aky –ı 23.10.<br />
Nanne Meyer – Versteckte Texte –ı 20.11.<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Rendezvous der Illusionen –ı 23.10.<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Zweigeteilt – Antoni Tàpies<br />
–ı 16.10.<br />
Meinejuden – Miriam Cahn –ı 23.10.<br />
Auf den Spuren seiner Bilder – 21.10.–21.2.<br />
Francis Bacon<br />
Florence Jung –ı 26.2.<br />
Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Ilse Beate Jäkel – Im Konzert –ı 10.4.<br />
What I like! –ı 10.4.<br />
Lisa Moll – mæme –ı 10.4.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10 Jürgen Palmtag — Panorama<br />
produktiver Abschweifungen<br />
1.10.–20.11.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 135
Stuttgart Akademie Schloss Solitude, Solitude 3, *711 996 190 Acting Care! Eine Vorstellung auf 24.9.–25.9.<br />
der Wiese<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Moved by Schlemmer –ı 9.10.<br />
Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />
*711 640 5989<br />
Bildfindungen – Franziska<br />
Reinbothe, Donald Martiny<br />
24.9.–5.11.<br />
Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Christian Jankowski –ı 30.10.<br />
Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Keith Haring – Posters –ı 27.11.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />
Reine Formsache 23.10.–18.6.<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Barock in Ulm! –ı 25.9.<br />
Zum Glück! 40 Jahre Freunde des –ı 20.11.<br />
Ulmer Museum e.V.<br />
Jost Münster –ı 20.11.<br />
Otl Aicher 100 Jahre 100 Plakate –ı 8.1.<br />
Franco Clivio –ı 15.1.<br />
Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />
Cover Art –ı 16.10.<br />
*7151 5001 1686<br />
Weilburg<br />
–ı 30.4.<br />
fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich-<br />
Ebert-Straße 7a<br />
Oberräder Gärten und Felder –<br />
Yves Graubner<br />
Witzenhausen Baumhaushotel Robins Nest, Berlepsch 1 Via Detour – Uber Umwege –ı 25.9.<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Empowerment –ı 8.1.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Eine neue Kunst – Fotografie und 2.10.–8.1.<br />
Impressionismus<br />
Fremde sind wir uns selbst –ı 29.1.<br />
Senga Nengudi –ı 29.1.<br />
Fokus Von der Heydt – ZERO, Pop<br />
und Minimal<br />
–ı 16.7.<br />
Frankreich *0033<br />
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />
Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />
Anish Kapoor<br />
–ı 1.1.<br />
Andreas Schmitten –ı 1.1.<br />
Albine<br />
Eschaton-Kunststiftung Anselm Kiefer, Eschaton-<br />
Anselm Kiefer –ı 30.10.<br />
Stiftung<br />
Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />
Paradoxales –ı 3.10.<br />
*5 4592 8701<br />
Annecy L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de Jacques Monory 1.10.–19.12.<br />
l’Abbaye<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 In Praesentia – Niels Trannois 8.10.–18.12.<br />
Antibes Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, 173<br />
Les archives de la création –ı 30.9.<br />
Chemin du Valbosquet, *4 93 33 45 92<br />
Arles<br />
Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton, Nicole Eisenman et les modernes –ı 23.10.<br />
*490 930 808<br />
Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />
Les Rencontres de la Photographie –ı 25.9.<br />
<strong>2022</strong><br />
Auch Memento, 14 Rue Edgard Quinet Résidence Secondaire –ı 16.10.<br />
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Tombé du ciel – Roman Signer –ı 25.9.<br />
Chantilly Château de Chantilly, 7 Rue du Connétable Albrecht Dürer – Renaissance et<br />
–ı 2.10.<br />
gravure<br />
Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Maxence Rifflet – Nos prisons –ı 2.10.<br />
Octeville<br />
Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Henrike Naumann – Westalgie –ı 2.10.<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Tschabalala Self –ı 22.1.<br />
Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />
*3 28 65 84 20<br />
Delphine Reist – Vrac Multivrac –ı 30.12.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Prométhée, le jour d’après –ı 20.12.<br />
Bains<br />
Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 Le rêve d’Ulysses –ı 16.10.<br />
Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Lignes de fuite –ı 6.11.<br />
Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Hala Wardé – a roof for silence –ı 6.11.<br />
Landerneau<br />
Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />
Blanche, Rue des Capucins<br />
Françoise Pétrovitch<br />
–ı 15.1.<br />
Ernest Pignon-Ernest –ı 15.1.<br />
Lille Tripostal, Av. Willy Brandt, *3 2852 3000 Les Vivants –ı 2.10.<br />
Lyon Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 16 e biennale de Lyon – manifesto –ı 31.12.<br />
of fragility<br />
L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Toucher terre –ı 1.11.<br />
Sorgue<br />
Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Â. Ferreira, W. Almendra,<br />
–ı 25.9.<br />
A. Weerasethakul, R. Guerreiro<br />
Triangle France, 41 Rue Jobin Jaimes –ı 16.10.<br />
Metz<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Le Musée sentimental d’Eva Aeppli –ı 14.11.<br />
CS 90490, *3 8715 3939<br />
Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Jennifer Caubet & Thomas Teurlai –ı 6.11.<br />
Montpellier MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Berlinde De Bruyckere –ı 2.10.<br />
Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gilles Clément – Si les parallèles –ı 16.10.<br />
Sartoux<br />
se croisent ...<br />
Mougins Musée de la Photographie, 67 Rue de l’Église Tom Wood – Every day is Saturday –ı 16.10.<br />
Moulis-en-<br />
Médoc<br />
Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin<br />
de la Razé<br />
François Morellet –ı 30.9.<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Exhumer le futur – Maarten<br />
Vanden Eynde<br />
Nantes<br />
Nice<br />
Nogent-sur-<br />
Seine<br />
FRAC des Pays de la Loire_Nantes, 7, rue Frédéric<br />
Kuhlmann<br />
Ibrahim Mahama – The Memory<br />
of Love<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 2.10.<br />
HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21, *2808 7728 Michael Beutler – plonger et puiser –ı 2.10.<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Vita Nuova – Nouveaux enjeux de<br />
–ı 2.10.<br />
Promenade des Arts<br />
l’art en Italie. 1960–1975<br />
Musée Camille Claudel, 10 Rue Gustave Flaubert<br />
Fabienne Verdier – Alchimie d’un<br />
–ı 26.9.<br />
vitrail<br />
Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 L’horizon des événements –ı 2.10.<br />
Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Anri Sala 14.10.–3.1.<br />
Cité des sciences et de l’industrie, 30 Avenue Corentin Grégory Chatonsky – Disnovation –ı 9.10.<br />
Cariou<br />
Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Horizones, 23 e Prix Fondation<br />
–ı 29.10.<br />
Pernod<br />
Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />
Monet – Mitchell 5.10.–25.2.<br />
*1 4069 9600<br />
Hôpital Saint Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux Sophie Delpeux & Marc Bauer –ı 30.11.<br />
Le Panthéon, Place du Panthéon Ann Veronica Janssens – 23:56:04 –ı 30.10.<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.<br />
Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Shocking Chic – Les mondes<br />
surréalistes d’Elsa Schiaparelli<br />
–ı 22.1.<br />
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />
Président Wilson<br />
Zoé Leonard – Al Rio /To the river<br />
Oskar Kokoschka – un fauve<br />
à Vienne<br />
15.10.–29.1.<br />
–ı 12.2.<br />
Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Füssli – entre rêve et fantastique –ı 23.1.<br />
Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Farah Atassi –ı 29.1.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 137
Perpignan<br />
Plateau<br />
d’Hauteville<br />
Pontault-<br />
Combault<br />
Reims<br />
Rochechouart<br />
Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Cyprien Gaillard –<br />
19.10.–8.1.<br />
Humpty / Dumpty<br />
Guillaume Leblon – Parade 19.10.–8.1.<br />
Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.<br />
DOC, 26 Rue du Docteur Potain Noémie Monier – Mancie Manie –ı 24.9.<br />
L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47<br />
Lena Amuat, Zoë Meyer,<br />
8.10.–10.12.<br />
Simone Holliger<br />
L’Ahah #Moret, 24 Rue Moret<br />
Lena Amuat, Zoë Meyer,<br />
Simone Holliger<br />
8.10.–10.12.<br />
Centre d’art contemporain Perpignan, 3, av de Grande Gestalt –ı 2.10.<br />
Bretagne<br />
Centre d’Art Contemporain de Lacoux, Place de l’ancienne Sarah Ritter – L’ombre de la terre –ı 31.10.<br />
école<br />
Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la<br />
République, *170 054 982<br />
Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />
*3 26 61 62 58<br />
Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />
Château, *5503 7777<br />
Nicolas Giraud & Bertrand<br />
16.10.–15.1.<br />
Stofleth – La Valée<br />
Rêveries – Expérience Pommery 16 –ı 8.11.<br />
Prinz Gholam – Mon cœur est un<br />
luth suspendu<br />
–ı 15.12.<br />
Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Olivier Masmonteil –ı 2.10.<br />
Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Pauline Curnier Jardin –ı 8.1.<br />
St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Au cœur de l’abstraction –ı 20.11.<br />
Vence<br />
Tourcoing IMA Tourcing, 9 Rue Gabriel Péri Les Sentinelles –ı 2.2.<br />
Vallauris Musée National Pablo Picasso, Place de la Libération, Mark Dion – The tropical collectors –ı 17.10.<br />
*4 9364 7183<br />
Versailles Château de Versailles, Place d’Armes, *1 3083 7800 Joana Vasconcelos – arbre de vie –ı 15.1.<br />
Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Jeune création internationale –ı 31.12.<br />
Dolard<br />
URDLA Centre International Estampes & Livres, 207, rue<br />
Francis-de-Pressensé<br />
Phoebe Boswell, Sylvie Selig –ı 31.12.<br />
Italien *0039<br />
Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27, *0165 272 687 Arshak Sarkissian – Angeli<br />
e Demoni<br />
Museo Archeologico Regionale, Piazza Roncas 1,<br />
*165 275 902<br />
Espressionismo svizzero –<br />
Linguaggi degli artisti d’Oltralpe<br />
–ı 6.11.<br />
–ı 23.10.<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Fabiano Ventura –ı 18.11.<br />
Umberto Mònterin –ı 4.12.<br />
Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Anri Sala –ı 16.10.<br />
GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Christian Frosi –ı 25.9.<br />
Anri Sala –ı 16.10.<br />
La Collezione Impermanente –ı 8.1.<br />
Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2022</strong> –ı 15.11.<br />
Bologna Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275,<br />
Le donne di Kabul –ı 31.12.<br />
San Lazzaro di Savena, BO<br />
Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO No, Neon, No Cry –ı 4.10.<br />
Sean Scully –ı 9.10.<br />
Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 The Lying Body –ı 14.11.<br />
–ı 6.11.<br />
Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />
BZ, *0471 971 626<br />
Etel Adnan, Simone Fattal –<br />
Working Together<br />
Ri-Materializzazione del<br />
2.10.–3.6.<br />
linguaggio<br />
Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Kingdom of the Ill 10.10.–5.3.<br />
Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Isgrò cancella Brixia –ı 8.1.<br />
Calatafimi<br />
Segesta<br />
Parco archeologico di Segesta, Contrada Barbaro, SR 22,<br />
TP<br />
Nella natura come nella mente –ı 6.11.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />
–ı 8.10.<br />
nella Collezione Würth<br />
Chioggia Museo Civico della Laguna Sud, 1 Campo Guglielmo<br />
Marconi, VE<br />
Appropriation –ı 13.11.<br />
Civitella<br />
d’Agliano<br />
La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *0761 914 071<br />
39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />
Lava – Paul Wiedmer –ı 31.12.<br />
Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Pier Paolo Pasolini – Sotto gli occhi –ı 8.1.<br />
del mondo<br />
Como Fondazione Antonio Ratti, San Francesco John Knight –ı 30.9.<br />
Favara Farm Cultural Park, Cortile Bentivegna, AG Radical SHE – Women Quadrennial –ı 29.1.<br />
of Art and Society<br />
Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 La memoria infedele –ı 27.12.<br />
Firenze<br />
Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />
Novella 10, FI<br />
Corrado Cagli – Artista<br />
Copernicano<br />
–ı 20.10.<br />
Luca Vitone –ı 7.11.<br />
Museo Forte di Belvedere, Via San Leonardo, 1, *55 27 68 22 Rä di Martino – Play It Again –ı 2.10.<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1 Olafur Eliasson –ı 22.1.<br />
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />
*33 170 6011<br />
Genova<br />
Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />
*10 562 440<br />
Screens – Culture dello schermo e –ı 25.9.<br />
immagini in movimento<br />
Storia e arte in Italia tra 1948 e<br />
–ı 25.9.<br />
1980<br />
Tina Modotti –ı 9.10.<br />
Aquila MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Afterimage –ı 19.2.<br />
La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare Giacomo Verde artivista – Liberare –ı 25.12.<br />
Battisti 1, SP, *187 734 593<br />
Arte da Artisti<br />
Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Together – Zusammen – Insieme –ı 25.9.<br />
Turning Pain Into Power 15.10.–29.1.<br />
Mestre Centro Culturale Candiani, Piazzale Candiani 7,<br />
Kandinski e le avanguardie 30.9.–21.2.<br />
*41 958 100<br />
Milano Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Magnum Photos – Colors Places<br />
–ı 6.11.<br />
Faces<br />
Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Open Studio #1 –ı 18.12.<br />
*28 907 5394<br />
Fondazione Nicola Trussardi, Instituto dei Ciechi/<br />
Via Vivaio 7, *2 806 8821<br />
Nari Ward – Gilded Darkness –ı 16.10.<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />
*25 3570 9200<br />
Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />
*2 8846 7748<br />
Human Brains – Preserving<br />
–ı 10.10.<br />
the Brain<br />
Andrea Bowers – Furla Series –ı 18.12.<br />
Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3 Marie Matusz –ı 19.11.<br />
Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Aldo Rossi – Design 1960–1997 –ı 2.10.<br />
*2 8844 4061<br />
Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95,<br />
*2 8942 0019<br />
Elliott Erwitt –ı 16.10.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />
*2 3646 1394<br />
Appiani, Canova, Raffaeli<br />
20.10.–29.1.<br />
Max Ernst 4.10.–26.2.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Dineo Seshee Bopape 6.10.–29.1.<br />
Bruce Nauman – Neons,<br />
–ı 26.2.<br />
Corridors & Rooms<br />
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Unknown Unknowns – An<br />
–ı 11.12.<br />
Introduction to Mysteries<br />
Building, Via Monte di Pietà 23, MI Roberto Ciaccio – Soglie del tempo –ı 15.10.<br />
Letizia Cariello –ı 23.12.<br />
Buildingbox – Flashbacks –ı 9.1.<br />
Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Maurizio Cattelan –ı 6.11.<br />
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 139
Giò Marconi, Via Tadino 15 André Butzer –ı 20.12.<br />
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />
*2901 0068<br />
Frammenti di un discorso amoroso –ı 24.9.<br />
Wangari Mathenge – Perspectives 30.9.–26.11.<br />
Napoli Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />
Museo di Capodimonte, Bosco di Capodimonte Salvatore Emblema –ı 30.10.<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sensorama – Lo sguardo le cose<br />
–ı 30.10.<br />
gli inganni<br />
Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Persones Persons –ı 25.9.<br />
Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, *91 705 1111 Mostra –ı 31.10.<br />
Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Claudia Losi, Paola Mattioli, Sissi – –ı 25.9.<br />
Storie di fili<br />
Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Ettore Spalletti –ı 28.2.<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Schema 50 –ı 9.10.<br />
Ravenna Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />
*544 482 775<br />
Francesco Cavaliere, Leonardo<br />
Pivi – Prodigy Kid<br />
8.10.–8.1.<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Carlo Valsecchi – Bellum –ı 31.12.<br />
Emma Talbot 23.10.–19.2.<br />
Jenna Gribbon 23.10.–19.2.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />
Olafur Eliasson –ı 29.1.<br />
La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Crazy – La follia nell’arte<br />
–ı 8.1.<br />
contemporanea<br />
Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso,<br />
RM, *687 2276<br />
Amalia Pica – Quasi –ı 16.10.<br />
MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />
*6 7107 0400<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />
Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />
Richard Serra<br />
–ı 9.10.<br />
Julia Born –ı 9.10.<br />
Lisa Ponti –ı 30.10.<br />
Eva Barto – Sharp Smile –ı 6.11.<br />
Tokyo revisited<br />
–ı 16.10.<br />
Casa Balla –ı 31.12.<br />
Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />
Nedko Solakov –ı 12.3.<br />
rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Pablo Picasso –ı 16.10.<br />
San Giovanni La Fondazione La Verde-La Malfa, Via Sottotenente Pietro Begoña Zubero – NEEEV. Non è<br />
–ı 6.11.<br />
Punta (CT) Nicolosi 29<br />
esotico, è vitale<br />
Senigallia Rocca di Senigallia, 2 Piazza del Duca, AN Claudia Losi – Being There –ı 25.9.<br />
Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *099 4532112 Taras e i doni del mare –ı 31.12.<br />
Federico Gori – L’età dell’oro<br />
–ı 8.1.<br />
(la muta)<br />
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz Prize <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />
Dia Beacon –ı 20.11.<br />
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Daniela Ortiz, Sayre Gomez –ı 2.10.<br />
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Flavio Favelli –ı 6.11.<br />
VideotecaGAM – Jannis Kounellis –ı 13.11.<br />
PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />
Elena Mazzi –ı 23.10.<br />
*11 318 2235<br />
Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Sylvie Fleury – Turn me on –ı 15.1.<br />
Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Tony Cragg –ı 8.1.<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alessandro Roma –ı 22.10.<br />
Venezia Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Bice Lazzazi –ı 23.9.<br />
Raqib Shaw –ı 25.9.<br />
AFRO 1950–1970 – Dall’Italia<br />
–ı 23.10.<br />
all’America e ritorno<br />
Chiesa di Santa Maria della Visitazione, 919A Fondamenta<br />
Zattere Ai Gesuati, VE<br />
Rony Plesl –ı 27.11.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE<br />
Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia<br />
(Palazzo Pisani), 2810 Sestiere di San Marco, VE<br />
Ramin Haerizadeh, Rokni<br />
–ı 27.11.<br />
Haerizadeh, Hesam Rahmanian<br />
Penumbra –ı 27.11.<br />
Uncombed, Unforeseen,<br />
–ı 27.11.<br />
Unconstrained<br />
Docks Cantieri Cucchini, Castello 40A/B, VE Alberta Whittle – Scotland +<br />
–ı 27.11.<br />
Venice<br />
Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Katharina Grosse – Apollo, Apollo –ı 27.11.<br />
Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza San Ha Chong-Hyun –ı 27.11.<br />
Marco 71/c, *41 523 7819<br />
Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46, Rainer – Vedova – Ora –ı 30.10.<br />
*41 522 6626<br />
Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Elisa Giardina Papa –ı 27.11.<br />
Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Santa<br />
Croce 2215, VE<br />
Human Brains – It Begins with<br />
an Idea<br />
–ı 27.11.<br />
Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Isamu Noguci –ı 27.11.<br />
Ewa Kuryluk –ı 27.11.<br />
GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE<br />
Humanabilia – Dal Mirabilis<br />
–ı 31.12.<br />
alla Téchne<br />
Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050, Anish Kapoor –ı 9.10.<br />
VE, *41 522 2247<br />
Gervasuti Foundation, Via Garibaldi<br />
Miltos Manetas – Assange in<br />
–ı 27.11.<br />
Prison<br />
ISR Spazio Culturale Svizzero, Campo S. Agnese-<br />
Marie Matusz –ı 19.11.<br />
Dorsoduro 810<br />
Istituto Veneto di Scienze, Palazzo Loredan, *41 240 7711 Roma Women – Performative<br />
–ı 27.11.<br />
Strategies of Resistance<br />
La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 La Biennale di Venezia <strong>2022</strong> –ı 27.11.<br />
Museo Correr, Piazza San Marco 52 Huong Dodinh –ı 9.10.<br />
Museo di Palazzo Grimani , Ramo Grimani, 4858 Georg Baselitz –ı 27.11.<br />
The Flaying of Marsyas –<br />
–ı 27.11.<br />
Mary Weatherford<br />
Bosco Sodi a Palazzo Vendramin<br />
–ı 27.11.<br />
Grimani<br />
Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Lucio Fontana, Antony Gormley –ı 27.11.<br />
Padiglione delle Arti Applicate, 2169 Campo de la Tana, VE, Sophia Al-Maria –ı 27.11.<br />
*415218711<br />
Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Latifa Echakhch –ı 27.11.<br />
Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro, *41 521 0755 Joseph Beuys – Fine-limbed –ı 2.10.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Anselm Kiefer –ı 29.10.<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />
Surrealism and Magic – Enchanted –ı 26.9.<br />
Modernity<br />
Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />
Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Take Your Time –ı 27.11.<br />
Scuola Grande della Misericordia, Sestiere Cannaregio, VE Future Generation Art Prize<br />
–ı 27.11.<br />
@ Venice <strong>2022</strong><br />
Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE<br />
The 1 st Annual Metaverse Art<br />
–ı 23.11.<br />
@Venice<br />
Antonio Ievolella – Paranza –ı 27.11.<br />
Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Bosco Sodi –ı 27.11.<br />
↗ www.artlog.net<br />
AGENDA // ITALIEN 141
Liechtenstein *0423<br />
Vaduz<br />
Luxemburg *0352<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Andrea Büttner<br />
Im Kontext der Sammlung – Brian<br />
O’Doherty<br />
–ı 24.9.<br />
–ı 15.1.<br />
Candida Höfer – Liechtenstein 30.9.–10.4.<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Muffled Vision –ı 2.10.<br />
Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,<br />
rue Notre Dame, *50 45<br />
MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Monaco *0377<br />
Monaco<br />
Niederlande *0031<br />
Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse<br />
Grace, *98 981 962<br />
Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />
Adrien Vescovi – jours de lenteur 1.10.–29.1.<br />
Tacita Dean –ı 5.2.<br />
Newton, Riviera –ı 13.11.<br />
Roni Horn – Sweet is the swamp<br />
with it’s secrets<br />
–ı 17.12.<br />
Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Barbara Hepworth –ı 23.10.<br />
Stedelijk Museum, Museumplein<br />
Sedje Hémon, Imran Mir, Abdias<br />
–ı 16.10.<br />
Nascimento<br />
Özgür Kar – At the end of the day –ı 23.10.<br />
Sophie Douala – Follow the black –ı 31.12.<br />
rabbit<br />
Anne Imhof – Youth 1.10.–29.1.<br />
Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Melati Suryodarmo –ı 30.10.<br />
Österreich *0043<br />
Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Jordan Wolfson –ı 9.10.<br />
Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Martin Chramosta 1.10.–13.11.<br />
Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />
Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Monika Sosnowska –ı 30.10.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Faking the Real –ı 8.1.<br />
Hito Steyerl –ı 8.1.<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Paul Neagu –ı 25.9.<br />
Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />
Zeich(n)en der Unsichtbaren 21.10.–29.1.<br />
Kooperation mit steirischer herbst –ı 12.2.<br />
Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 Frei – Manuel Gorkiewicz –ı 30.11.<br />
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Systems of Belief 25.9.–8.1.<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ausgestopfte Juden? –ı 19.3.<br />
Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Zeitgeschichten –ı 6.11.<br />
*512 508 3178<br />
Kunstpavillon & Neue Galerie Innsbruck , Rennweg 8a, Bodies of Water –ı 5.11.<br />
Rennweg 1<br />
Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />
Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
Collection Wuensch – Stephan<br />
–ı 30.9.<br />
*69988796723<br />
Siebers<br />
Hardrein Barth, Josef Ramaseder –ı 30.9.<br />
Fritz Pechmann 1.10.–31.12.<br />
Collection Wünsch – Vera Molnar 1.10.–31.3.<br />
Salzburg Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg,<br />
Sammlungspolitik –ı 6.11.<br />
Mönchsberg 32<br />
Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Elfie Semotan – privat –ı 24.9.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Thalheim<br />
b/Wels<br />
Christian Wachter – Werkschau:<br />
Konzept versus Fotografie<br />
Fotohof bibliothek: Spector<br />
Books – Das Jahr 1990 freilegen<br />
Im Fotohof studio – Fotohof calling<br />
<strong>2022</strong><br />
Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />
Dämonentheater<br />
4.10.–26.11.<br />
–ı 26.11.<br />
1.10.–26.11.<br />
–ı 25.9.<br />
Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Tony Cragg –ı 30.10.<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8<br />
Augenblick! Straßenfotografie<br />
–ı 23.10.<br />
in Wien<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />
Lieselott Beschorner – Im Atem<br />
–ı 6.11.<br />
der Zeit<br />
Jennifer Tee, Anna Daučíková,<br />
–ı 6.11.<br />
Charlotte Prodger<br />
das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 Corinna Helenelund –ı 12.11.<br />
Boynciana – Johanna Bruckner –ı 12.11.<br />
Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Karen Klimnik –ı 29.10.<br />
foryouandyourcustomers, Standort Wien, Köstlergasse 6–8 Regula Dettwiler, Christoph Luger, –ı 30.11.<br />
Sali Ölhafen, Ulrich Plieschnig<br />
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Andras J. Nagy –ı 5.11.<br />
Spanien *0034<br />
Almería MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro Phantasia 14.10.–3.11.<br />
Darax, Almería<br />
Badajoz Meiac Raúl Cordero –ı 16.10.<br />
Colección Extremeña del MEIAC –ı 31.12.<br />
Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas Digerir el mundo donde está –ı 30.10.<br />
6–8, Barcelona<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, Cervell(s) –ı 11.12.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />
Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />
Bruce Conner – Llum de la foscor 8.10.–5.3.<br />
Tàpies – L’adob que fecunda la<br />
terra<br />
8.10.–30.4.<br />
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />
*93 443 9470<br />
Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />
*9349 6103<br />
El llegat més íntim – Miró<br />
–ı 26.9.<br />
1 possessió Drift –ı 16.10.<br />
Nora Baylach – Bimbo –ı 5.1.<br />
Memòries creuades 30.9.–14.1.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Carrie Mae Weems 6.10.–15.1.<br />
KBr Flama <strong>2022</strong> 6.10.–15.1.<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Sismografia de les lluites –ı 25.9.<br />
Cinthia Marcelle –ı 8.1.<br />
Carrie Mae Weems – Lincoln,<br />
5.10.–15.1.<br />
Lonnie, and Me<br />
Paul Klee i els secrets de la natura 21.10.–12.2.<br />
María Teresa Hincapié 19.10.–26.2.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />
*93 319 6902<br />
Brigitte Baer – Picasso y los<br />
Grabados<br />
Lucien Clergue – Encuentros con<br />
Picasso<br />
–ı 20.10.<br />
–ı 20.10.<br />
Barthélémy Toguo –ı 26.2.<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Èlia Llach – Escrito en el agua –ı 2.10.<br />
Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />
Amèlia Riera – Mrs. Death –ı 6.11.<br />
Pedro Costa – Canciones 22.10.–23.4.<br />
AGENDA // LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / SPANIEN 143
Art Larson – L’ombra del Pixapins 22.10.–23.4.<br />
Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Guillermo Pérez Villalta –ı 12.11.<br />
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Esther Ferrer – Poemas –ı 5.11.<br />
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 La catifa màgica –ı 5.11.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Diego Paonessa 11.10.–8.1.<br />
Jaume Clotet – New Ywork 11.10.–8.1.<br />
Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona – Tomás<br />
–ı 31.12.<br />
Saraceno<br />
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Natalia Suárez Ortiz –ı 14.10.<br />
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 The Otolith Group – O Horizon –ı 9.10.<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Sergio Prego – Trece a Centauro –ı 30.11.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Ertibil Bizkaia <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />
Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Félix de la Concha –ı 25.9.<br />
María Jesús G. Garcés –ı 25.9.<br />
Ernesto Cánovas –ı 25.9.<br />
Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba, Ana Crespo –ı 7.10.<br />
*957 498 413<br />
Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Marcelo Expósito – Nueva<br />
Babilonia<br />
–ı 9.10.<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />
*97 222 3305<br />
Parar taula<br />
–ı 25.9.<br />
Biennal 2064 –ı 25.9.<br />
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Andrés Rábago (El Roto) 29.9.–8.1.<br />
Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n, Ricardo Calero – Natura_ tiempo –ı 16.10.<br />
Huesca<br />
y memoria<br />
Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Rashid Johnson – Sodade –ı 13.11.<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />
Las Palmas<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, León<br />
Espacio CV<br />
Con los pies en la tierra<br />
–ı 6.11.<br />
6.10.–29.1.<br />
Isabel & Alfredo Aquilizan<br />
–ı 6.11.<br />
Y. Z. Kami – In a silent way –ı 22.1.<br />
Saela Aparicio 1.10.–22.1.<br />
Metanarrativas – Colección Musac –ı 22.1.<br />
Menchu Lamas 1.10.–28.5.<br />
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Elena Aitzkoa – Brote de peral –ı 2.10.<br />
Laura Meseguer – Invisible –ı 2.10.<br />
Beques Art i Natura 2019–2020 –ı 2.10.<br />
Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Luces o sombras de lo que fue … –ı 25.9.<br />
Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />
Una voz / una imagen –ı 20.11.<br />
*91 588 5834<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Híbridos –ı 25.9.<br />
Fotografía Pública – The Sixties –ı 2.10.<br />
Fundación Juan March, Castelló 77 Detente, instante. 7.10.–15.1.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />
*91 581 6100<br />
Carlos Pérez Siquier<br />
–ı 28.10.<br />
Julio González – Pablo Picasso –ı 8.1.<br />
Ilse Bing –ı 8.1.<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 José Manuel Ballester –ı 3.10.<br />
Liam Young – Construir mundos –ı 23.10.<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Amaneceres Domésticos 5.10.–15.1.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Giro gráfico –ı 10.10.<br />
Leonor Serrano Rivas –ı 27.2.<br />
Francesc Tosquelles 28.9.–27.3.<br />
Margarita Azurdia 14.10.–17.4.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Los Sincromistas –ı 1.11.<br />
Picasso / Chanel 11.10.–15.1.<br />
Himali Singh Soin – El tercer polo 25.10.–29.1.<br />
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Pauline Boudry / Renate Lorenz 7.10.–9.4.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Manolo Quejido 21.10.–16.5.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid El Japón en Los Ángeles –ı 15.1.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Madrid/<br />
Mostoles<br />
Málaga<br />
1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Tomislav Gotovac & Július Koller –ı 12.11.<br />
Aural Galería, 68 Calle de Pelayo, Madrid Anna Bella Geiger –ı 5.11.<br />
Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Isabel Muñoz –ı 10.12.<br />
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Juan Cuenca –ı 29.10.<br />
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Alejandro Campins –ı 12.11.<br />
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Adolfo Schlosser –ı 12.11.<br />
Galería José de la Mano, 21 Calle de Zorrilla, Madrid Manuel Gil –ı 16.10.<br />
Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Lucio Fontana –ı 19.11.<br />
Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Sonidos Lejanos –ı 5.11.<br />
La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Nico Munuera –ı 19.11.<br />
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Eva Kot’átková –ı 2.10.<br />
Korakrit Arunanondchai 20.10.–8.1.<br />
Lucía Mendoza , 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Luna Bengoechea – Proyecto<br />
–ı 19.11.<br />
Salinas<br />
Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Menchu Lamas –ı 19.10.<br />
Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 History in Fragments –ı 5.11.<br />
Joël Andrianomearisoa –ı 15.11.<br />
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />
*91 276 0221<br />
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />
s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />
Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania,<br />
Málaga<br />
Renate Lorenz & Pauline Boudry<br />
–ı 19.10.<br />
Alexander Apóstol –ı 6.11.<br />
Mitsuo Miura –ı 8.1.<br />
Un tiempo propio<br />
–ı 15.10.<br />
Bernardí Roig 19.10.–30.5.<br />
Angelica Markul –ı 23.10.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso visto por Otero –ı 1.11.<br />
Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 David Bestué – Aflorar –ı 15.10.<br />
Palma Museu de Mallorca, 5 Carrer de la Portella, Baleares Mallorca International Art Award<br />
<strong>2022</strong><br />
–ı 30.10.<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />
–ı 9.10.<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Albert Pinya & Joan Pere Català<br />
Roig<br />
Personae – Máscaras contra la<br />
–ı 8.1.<br />
barbarie<br />
Daniel García Andújar – Patente<br />
–ı 22.1.<br />
de Corso<br />
Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11 Grabados de Picasso –ı 1.10.<br />
Bruno Munari 18.10.–4.2.<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Lee Friedlander –ı 25.9.<br />
Ana esteve Roig –ı 30.10.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Juan Muñoz – Dibujos –ı 16.10.<br />
Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
Sevilla<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />
Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />
El Museo como escenario<br />
–ı 2.10.<br />
Narelle Jubelin – Nalgures –ı 16.10.<br />
Raniero Fernández – O Archivo –ı 12.1.<br />
Extraño – Colección Sandretto Re 8.10.–20.11.<br />
Rebaudengo<br />
Cristina Lucas 13.10.–19.3.<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Dieter Roth –ı 25.9.<br />
Julio González y las Vanguardias –ı 9.10.<br />
Carmen Calvo –ı 15.1.<br />
Teresa Lanceta – Tejer como<br />
7.10.–12.2.<br />
código abierto<br />
Julio González 27.10.–15.10.<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Dora García – La máquina<br />
–ı 25.9.<br />
horizonte<br />
Derivaciones – Fotografía en<br />
–ı 13.11.<br />
España 1950–80<br />
Una revelación –ı 20.11.<br />
AGENDA // SPANIEN 145
Universo Ferrant –ı 8.1.<br />
Alberto Peral – Dar la vuelta 24.9.–29.1.<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Francisco Leiro –<br />
–ı 8.1.<br />
O Antropomórfico<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Néstor Sanmiguel Diest –ı 1.11.<br />
Iván Zulueta 14.10.–5.3.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Farwa Moledina – Women of<br />
–ı 13.11.<br />
Paradies<br />
Edward Lear – Moment to Moment –ı 13.11.<br />
Mayunkiki – Siknure – Let me live –ı 13.11.<br />
Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Tony Heaton – Altered –ı 24.9.<br />
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Rosemary Mayer – Ways of<br />
8.10.–15.1.<br />
Attaching<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Fabian Peake 30.9.–2.1.<br />
Cardiff g39, Oxford St Kathryn Ashill – Principle Boy –ı 29.10.<br />
CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />
–ı 24.9.<br />
Derry~Londonderry<br />
Ballads of Rhinestones &<br />
Newcomers<br />
Gateshead Baltic, South Shore Road Mounira Al Solh – A day is as long<br />
–ı 2.10.<br />
as a year<br />
Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – Moving in Relation –ı 26.11.<br />
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties –ı 30.10.<br />
The Tetley, Hunslet Road<br />
ROOT-ed Zine – Retrospect,<br />
7.10.–22.1.<br />
Reality, Reform<br />
Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Candice Breitz – Love Story –ı 14.5.<br />
Ugo Rondinone – Liverpool<br />
–ı 31.10.<br />
Mountain<br />
Fact Liverpool, 88 Wood Street<br />
Yaloo and Sian Fan – My Garden,<br />
–ı 9.10.<br />
my sanctuary<br />
London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Carolee Schneemann –<br />
–ı 8.1.<br />
Body Politics<br />
Camden Arts Centre, Arkwright Road Forrest Bess – Out of the blue 30.9.–15.1.<br />
Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />
Cudelice Brazelton IV – Tensors –ı 20.11.<br />
*20 241 3600<br />
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Researchers in Residence – –ı 25.9.<br />
Restore<br />
Objects of Desire: Surrealism and<br />
Design 1924 – Today<br />
14.10.–19.2.<br />
Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive, Greater<br />
London<br />
Barbara Chase-Riboud –<br />
Infinite Folds<br />
11.10.–29.1.<br />
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Kamala Ibrahim Ishag 7.10.–29.1.<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rene Matic´ – upon this rock –ı 27.10.<br />
Simeon Barclay – in the name of<br />
–ı 27.10.<br />
the father<br />
Tate Britain, Millbank Cornelia Parker –ı 16.10.<br />
Tate Modern, Bankside Lubaina Himid –ı 2.10.<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />
of Menswear<br />
Africa Fashion –ı 16.4.<br />
Hallyu! The Korean Wave 24.9.–25.6.<br />
Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Jan Vorisek – Music for shipping<br />
–ı 26.9.<br />
containers<br />
Chelsea space, 16 John Islip Street In transit our memory fades –ı 27.9.<br />
Le Nemesiache – From the Volcano 30.9.–2.12.<br />
to the Sea Part II<br />
Kate Morrell –ı 4.2.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road<br />
Nikita Gale – In a dream you climb –ı 16.10.<br />
the stairs<br />
Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Transports of Delight 7.10.–5.11.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Ufuoma Essi – Is My Living in Vain 6.10.–18.12.<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Amy Sherald – The World We Make 12.10.–23.12.<br />
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 An Insular Rococo –ı 24.9.<br />
Jumana Manna 10.10.–19.11.<br />
Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood/Photoworks Awards 4 –ı 10.12.<br />
Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Chou Yu-Cheng –ı 22.10.<br />
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Olga de Amaral –ı 29.10.<br />
Matt’s Gallery , 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Nathaniel Mellors – Estate 28.9.–18.12.<br />
Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paul P. – Vespertilians –ı 30.10.<br />
Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Sensitive Urbanity – Atelier<br />
17.10.–26.11.<br />
Deshaus in Shanghai<br />
The Approach, 47 Approach Rd. Magali Reus – XII –ı 16.10.<br />
Manchester Home, 70 Oxford St. Venessa Scott 1.10.–20.11.<br />
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ingrid Pollard – Carbon Slowly<br />
–ı 25.9.<br />
Turning<br />
Sophie von Hellermann and Anne<br />
–ı 16.4.<br />
Ryan – Sirens<br />
Middlesbrough mima, Centre Square Lubna Chowdhary – Erratics –ı 10.10.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Hollow Earth 24.9.–22.1.<br />
Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108<br />
–ı 3.10.<br />
Southend-on-<br />
Sea Essex<br />
Nastassja Simensky and Rebecca<br />
Lee – Rings on the Wate<br />
Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Robert Indiana –ı 8.1.<br />
The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid –ı 25.9.<br />
Jadé Fadojutimi –ı 19.3.<br />
Hannah Starkey 20.10.–30.4.<br />
Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Sutapa Biswas – Lumen –ı 30.10.<br />
Here & Queer –ı 28.5.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />
Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
Norwegen *0047<br />
Nicolas Party – Red Forest<br />
Mike Kelley – Subharmonic<br />
Tangerine Abyss<br />
–ı 23.9.<br />
27.10.–24.12.<br />
Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />
Vereinigte Staaten *0001<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Gaetano Pesce – My Dear<br />
Mountains<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />
*510 642 0808<br />
Boston<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
–ı 9.10.<br />
Candice Lin – Seeping, Rotting,<br />
–ı 27.9.<br />
Resting, Weeping<br />
Art Wall – Caroline Kent –ı 30.10.<br />
by Alison Knowles – A<br />
–ı 12.2.<br />
Retrospective (1960–<strong>2022</strong>)<br />
The Obama Portraits Tour<br />
LIFE Magazine and the Power of<br />
Photography<br />
The Stillness of Things<br />
Photographs from the Lane<br />
Collection<br />
–ı 30.10.<br />
9.10.–16.1.<br />
Frank Bowling’s Americas 22.10.–9.4.<br />
Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Forothermore –ı 2.10.<br />
Interiors –ı 8.1.<br />
–ı 27.2.<br />
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN 147
Chicago Works – Gregory Bae –ı 29.1.<br />
She Mad Season One –ı 12.2.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Carla Fernández Casa de Moda –ı 16.10.<br />
Georgia O’Keeffe – Photographer –ı 6.11.<br />
Houston<br />
–ı 2.10.<br />
Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />
Blvd., TX<br />
Amoako Boafo – Soul of Black<br />
Folks<br />
Troy Montes-Michie – Rock of Eye –ı 29.1.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Samuel Fosso – African Spirits –ı 15.1.<br />
Laguna Beach Laguna Art Museum, Cliff Drive 307, CA Appropriation –ı 13.11.<br />
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />
*718 784 2084<br />
Los Angeles<br />
Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />
Boulevard, CA<br />
Our Selves<br />
–ı 2.10.<br />
Frieda Toranzo Jaeger –ı 13.3.<br />
Umar Rashid –ı 23.3.<br />
Jumana Manna –ı 17.4.<br />
Lee Alexander McQueen – Mind,<br />
–ı 9.10.<br />
Mythos, Muse<br />
Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Larry Bell & John Chamberlain –ı 2.10.<br />
Mika Rottenberg –ı 2.10.<br />
The New Bend 27.10.–30.12.<br />
Cindy Sherman – 1977–1982 27.10.–30.12.<br />
Martin Creed 27.10.–30.12.<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place David Hockney – People, Places & –ı 25.9.<br />
Things<br />
Carolyn Lazard – Long Take –ı 11.12.<br />
Five Ways In – Themes from<br />
the Collection<br />
–ı 1.1.<br />
New York<br />
Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165 th<br />
Street<br />
Abigail DeVille – Bronx Heavens 12.10.–9.4.<br />
Swagger and Tenderness 26.10.–30.4.<br />
Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Duke Riley –ı 23.4.<br />
Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />
Walter De Maria – The Broken<br />
–ı 30.9.<br />
Kilometer<br />
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Bernd & Hilla Becher –ı 6.11.<br />
Fictions of Emancipation –<br />
–ı 5.3.<br />
Carpeaux Recast<br />
The Facade Commission –<br />
Hew Locke, Gilt<br />
–ı 22.5.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />
Street, NY<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery<br />
Our Selves<br />
–ı 2.10.<br />
Barbara Kruger –ı 2.1.<br />
Art and Race Matters – The Career<br />
of Robert Colescott<br />
–ı 9.10.<br />
Doreen Lynette Garner –ı 16.10.<br />
Kapwani Kiwanga –ı 16.10.<br />
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />
Xaviera Simmons 2.10.–5.3.<br />
S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Eva Hesse – Expanded Expansion –ı 16.10.<br />
Sensory Poetics – Collecting<br />
–ı 16.10.<br />
Abstraction<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 At the Dawn of a New Age – Early<br />
–ı 26.2.<br />
Twentieth-Century American<br />
Modernism<br />
apexart, 291 Church Street, *212 431 5270<br />
Kafala – Migrant Labor in the<br />
–ı 22.10.<br />
Arabian Peninsula<br />
Memory Card – The Perk of Being 8.10.–27.10.<br />
Able to Remember<br />
Delacave Association For Art , Bronx, NY<br />
Dubai/UAE: #186.50–3 – Stuart 23.10.–23.10.<br />
Alexander Schibli<br />
Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street, NY,<br />
*212 931 0711<br />
Sculptures By 24.9.–29.10.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Julia Kuhl – unfold –ı 16.10.<br />
Galerie Buchholz New York, East 82 nd Street 17 Richard Hamilton –ı 22.10.<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Jenny Holzer –ı 29.10.<br />
Christina Quarles –ı 29.10.<br />
Zoe Leonard – Excerpts from<br />
–ı 29.10.<br />
‹Al río / To The River›<br />
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Lorna Simpson –ı 22.10.<br />
Peter Blum Gallery, 176 Grand Street<br />
Kamrooz Aram — Elusive<br />
–ı 11.11.<br />
Ornament<br />
Philadelphia The Institution of Contemporary Art (ICA), 118 South 36 th St. Another World 11.10.–22.1.<br />
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Julian Charrière – Erratic –ı 15.5.<br />
Messen und Auktionen<br />
Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5/Eingang K, *44 206 3636 Art International Zürich <strong>2022</strong> 13.10.–16.10.<br />
Halle 550 Ricarda-Huch-Strasse Kunst 22 Zürich 27.–30.10.<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341 September-Auktion <strong>2022</strong> 19.9.–23.9.<br />
Werkstadt-Zürich, 400 Hohlstrasse Art Salon Zürich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />
Köln Art Cologne, Messeplatz 1, *221 82 10 Art Cologne <strong>2022</strong> 16.11.–20.11.<br />
Torino<br />
Oval Lingotto Fiere, Via Giacomo Mattè Trucco 70, TO, Artissima <strong>2022</strong> 4.11.–6.11.<br />
*11 1974 4106<br />
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Vacacional 24.6.–5.11.<br />
121, *985 185 577<br />
London Saatchi Gallery – British Art Fair , Duke of York’s HQ, British Art Fair <strong>2022</strong> 29.9.–2.10.<br />
*20 7225 2000<br />
The Regent's Park Frieze London 12.–16.10.<br />
The Regent's Park Frieze Masters 12.–16.10.<br />
Paris Grand Palais Ephémère, 2 place Joffre Paris+ par Art Basel 20.–23.10.<br />
Carreau du Temple, 6 Rue Pizay AKAA 21.–23.10.<br />
Nachhaltige Präsenz:<br />
1500 aktuelle Ausstellungen<br />
8000 Institutionen<br />
37’000 Kunstschaffende<br />
Jahresabo Institutionen premium: CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 149
«entre chien et loup»<br />
Gabi Fuhrimann<br />
Kunstraum Baden<br />
3. September - 20. November<br />
TONY WUETHRICH GALERIE<br />
Maja Rieder<br />
«Fluk e + Figur es»<br />
20. August – 22. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
Mittwoch – Freitag 14 – 18 Uhr<br />
Samstag 11 – 16 Uhr<br />
Vogesenstrasse 27 – 29<br />
4056 Basel, Schweiz<br />
www.tony-wuethrich.com<br />
50 Veranstaltungen mit Tanz, Musik, Performance, Literatur, Film,<br />
Atelier, Workshop, Diskussionsrunden, Führungen, Predigtreihen<br />
22 Veranstaltungs- und Ausstellungsorte<br />
in den Kantonen BS & BL<br />
SAKRALE<br />
ZEITEN?<br />
8. September bis 11. Dezember <strong>2022</strong><br />
Zeitgenössische Kunst in sakralen Räumen und im städtischen Raum<br />
www.basler-kuenstlergesellschaft.ch<br />
BaslerKuenstlergesellschaft #kuenstlergesellschaft<br />
B<br />
Basler<br />
K<br />
Künstler:innen<br />
G<br />
Gesellschaft<br />
kunstverein.ch<br />
präsentiert die Sektion<br />
des Monats <strong>Oktober</strong><br />
und dazu ein Videoporträt<br />
von arttv.ch<br />
Förderverein<br />
Kunst museum<br />
Thun<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Société Suisse des Beaux-Arts<br />
150 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
is 30.10.22<br />
Die Sammlung<br />
Gerhard Saner.<br />
Von Ferdinand<br />
Hodler bis Max Bill<br />
Kunst<br />
Raum<br />
Riehen<br />
Georg Freuler<br />
Augenblick und Wahrhaftigkeit<br />
bis 6. November <strong>2022</strong><br />
Kuratiert von Kiki Seiler-Michalitsi<br />
Mittwoch, 19. <strong>Oktober</strong>, 18 Uhr: Rundgang durch<br />
die Ausstellung mit Georg Freuler und der Kuratorin<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
Kunst Raum Riehen<br />
Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
bis 30.10.22<br />
ab 25.10.22<br />
Fokus Sammlung<br />
Dieter Roth.<br />
Quadrat, Zirkel,<br />
Spirale<br />
Bricolage<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
4500 Solothurn<br />
DI – FR 11–17 Uhr,<br />
SA & SO 10–17 Uhr<br />
+41 32 626 93 80<br />
kunstmuseum@solothurn.ch<br />
Kunsthaus Interlaken<br />
Fussball ißt<br />
unser Leben<br />
18.9.–27.11.<strong>2022</strong><br />
© Salah Saouli<br />
www.kunsthausinterlaken.ch<br />
AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 151
is 20. November <strong>2022</strong><br />
FAMILIENBANDE<br />
Gruppenausstellung mit<br />
CAROLINE MINJOLLE Fotografie<br />
KAROLINE SCHREIBER Malerei<br />
SUSANNE DUBS Familienalben<br />
CARLOS LÜGSTENMANN Film<br />
REBECCA GISLER Literatur<br />
MAX GRÜTER Objekte<br />
LISELOTTE<br />
MOSER<br />
Ein Künstlerinnenleben<br />
zwischen<br />
Luzern, Detroit und<br />
Stans<br />
HAUS FÜR KUNST URI<br />
Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />
Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />
041 870 29 29<br />
www.hausfuerkunsturi.ch<br />
[by heart]<br />
sic! Elephanthouse<br />
28.8. – 15.10.<strong>2022</strong><br />
24. August<br />
— 30. <strong>Oktober</strong><br />
<strong>2022</strong><br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
Nancy Wälti<br />
16. <strong>Oktober</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />
Öffnungszeiten: FR 18–21 Uhr | SA 15–18 Uhr | SO 11–14 Uhr<br />
powered by<br />
152 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong><br />
artlog.<br />
net<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz<br />
Galerie Rössli<br />
Kultur im Thal<br />
Herrengasse 8<br />
4710 Balsthal<br />
galerie-roessli.ch
is 9. <strong>Oktober</strong><br />
Gabriela Löffel<br />
5.752.414.468<br />
Luc Mattenberger<br />
Keep It Save<br />
Luca Harlacher<br />
erstens: Frag den Schmetterling<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
29. OKTOBER <strong>2022</strong><br />
17 BIS 24 UHR<br />
Zum neunten Mal öffnen vier Museen,<br />
sieben Galerien, drei Kulturhäuser, drei<br />
Kunstprojekte und ein Verein in Zug, Baar<br />
und Cham ihre Türen bis Mitternacht.<br />
www.zugerkunstnacht.ch<br />
werkstatt hildegard schenk<br />
Dorta 68<br />
CH-7524 Zuoz Zuoz<br />
Laute Fische Brigitta Gabban<br />
Ausstellung und Buchpräsentation<br />
30.7.<strong>2022</strong> bis 15.10.<strong>2022</strong><br />
Finissage Sa 15.10.<strong>2022</strong> 16 bis 19 Uhr<br />
Gespräch mit der Künstlerin und<br />
Christina Enderli-Fässler 17.30 Uhr<br />
Besichtigung der Ausstellung nach Vereinbarung<br />
unter 078 661 41 27<br />
oder schenk@werkstattzuoz.ch<br />
www.werkstattzuoz.ch<br />
ScalaTrun<br />
David Hockney · Blue Terrace Los Angeles<br />
March 8 th 1982, Polaroid-Fotos<br />
Irgendwo in den Bergen: Reflecting Painting<br />
8.10.-23.10.<strong>2022</strong><br />
Vernissage 18.10.22 16-20 Uhr<br />
Finnisage 23.10.22 16-20 Uhr<br />
Geoffrey de Beer, Mariejon de Jong-Buijs,<br />
Kaspar Dejong, Beate Frommelt, Gianin Conrad,<br />
Inka ter Haar, Stijn Stevens, Stephan Wittmer<br />
Kuratiert von: Isabel Balzer<br />
www.scalatrun.com, Via Dual10 Trun, scalatrun@gmail.com<br />
BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 153
Kunstraum<br />
Kreuzlingen<br />
Thurgauische<br />
Kunstgesellschaft<br />
18.09.<strong>2022</strong> — 05.03.2023<br />
Ausstellungsprojekt vom<br />
17. September – 31. Dezember <strong>2022</strong><br />
Oeuvre complète – Richard Tisserand<br />
zum gesundsheitsbedingten Abschied nach der<br />
17 jährigen Tätigkeit als Kurator lädt die Thurg.<br />
Kunstgesellschaft Gastkurator Reto Müller ein,<br />
das Werk Tisserands als Überblickschau zu<br />
zeigen.<br />
Kunst persönlich<br />
ein fortlaufendes Projekt der Thurgauischen<br />
Kunstgesellschaft mit Videoportraits und<br />
Interviews von Jeremias Heppeler mit Thurgauer<br />
Kulturschaffenden<br />
Céramique suisse actuelle<br />
Alle Veranstaltungen werden auf<br />
unserer Website und per Newsletter<br />
publiziert.<br />
www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />
Bodanstrasse 7a 8280 Kreuzlingen<br />
www.mahn.ch<br />
© Miriam Cahn, könnteichsein, 2021, Detail<br />
JUDITH ALBERT<br />
MIRIAM CAHN<br />
VALÉRIE FAVRE<br />
ASI FÖCKER<br />
AGNÈS GEOFFRAY<br />
ROSWITHA GOBBO<br />
DIANA MICHENER<br />
MARTINA MORGER<br />
SUZANNE TREISTER<br />
BIRGIT WIDMER<br />
bis 16. 10. <strong>2022</strong><br />
Kunstmuseum Appenzell<br />
Kunsthalle Ziegelhütte<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
MIGRATION<br />
musée suisse<br />
de la céramique<br />
et du verre<br />
genève<br />
schweizerisches<br />
museum für<br />
keramik und glas<br />
genf<br />
swiss museum<br />
for ceramics<br />
and glass<br />
geneva<br />
Heute Vorstellung...<br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen imnetz<br />
OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ 155
GALERIE TSCHUDI<br />
ZÜRICH<br />
Johannes Willi<br />
l’alphabet CPO<br />
1.10 - 20.11.<strong>2022</strong><br />
espace d’art contemporain<br />
rue pierre-péquignat 9<br />
2900 porrentruy<br />
www.eac-leshalles.ch<br />
WERNER BOMMER<br />
rythmes naturels<br />
2.9. – 12.11.22<br />
KONZERT<br />
Jonas Kreienbühl & Helmut Vogel:<br />
Ein Stradivari-Cello auf Reisen<br />
Mi, 28. September, 19.30 Uhr<br />
KÜNSTLERGESPRÄCH<br />
mit Werner Bommer<br />
Mi, 26.<strong>Oktober</strong>, 19.30 Uhr<br />
Line Up<br />
Carl Andre<br />
Stanley Brouwn<br />
Balthasar Burkhard<br />
Andrea Büttner<br />
Alan Charlton<br />
Julian Charrière<br />
Hamish Fulton<br />
Bethan Huws<br />
Callum Innes<br />
Kimsooja<br />
Martina Klein<br />
Richard Long<br />
Katie Paterson<br />
Ulrich Rückriem<br />
Augustas Serapinas<br />
Niele Toroni<br />
Su-Mei Tse<br />
Not Vital<br />
Kemang Wa Lehulere<br />
Dan Walsh<br />
Petra Wunderlich<br />
1. OKTOBER –<br />
19. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />
Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
ERÖFFNUNG:<br />
FREITAG,<br />
30. SEPTEMBER,<br />
16–19 UHR<br />
RÄMISTRASSE 5<br />
8001 ZÜRICH<br />
+41 44 210 13 20<br />
galerie-tschudi.ch<br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
Helmhaus<br />
helmhaus.org<br />
23.9.–13.11.<strong>2022</strong><br />
vertrauen<br />
Mit:<br />
Yumna Al-Arashi<br />
Marina Belobrovaja<br />
Murielle Gräff<br />
Chantal Hoefs<br />
JOKO connected –<br />
Karin Jost, Regula J. Kopp<br />
Fiona Könz & Gregor Vogel<br />
Rachel Lumsden<br />
Gianni Motti<br />
Roma Jam Session art Kollektiv<br />
Hans-Peter Weberhans<br />
Vernissage<br />
Donnerstag, 22.9.<strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
Di–So : 11–18 Uhr<br />
Do : 11–20 Uhr<br />
Limmatquai 31<br />
8001 Zürich<br />
ATELIER FERNANDO ET JEAN LUC LARDELLI<br />
CANTON DES GRISONS<br />
CITE INTERNATIONALE DES ARTS PARIS<br />
Vergabe von visarte.graubünden für Atelieraufenthalt<br />
vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024<br />
an Bündner Künstler*innen aller Sparten.<br />
Anmeldeschluss: 12. November <strong>2022</strong><br />
Interessenten erhalten Auskunft und<br />
Anmeldeunterlagen bei:<br />
Menga Dolf, Teilerrüfeweg 14,<br />
7304 Maienfeld<br />
menga.dolf@bluewin.ch<br />
Der Kunstbeirat<br />
FELICE VARINI<br />
ZWÖLF PUNKTE FÜR SECHS GERADEN<br />
STÄDTISCHE GALERIE KIRCHHEIM UNTER TECK<br />
DOUZE POINTS POUR SIX DROITES<br />
Eröffnung: 15. Okt 22, 17 Uhr<br />
15. OKT 22 — 15. JAN 23<br />
Eine temporäre Installation für die historische Innenstadt<br />
Gefördert von:<br />
Stadt Kirchheim unter Teck,<br />
Baden-Württemberg Stiftung,<br />
Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung,<br />
Stiftung Kreissparkasse.<br />
Treffpunkt: Vor der Städtischen Galerie, Max-Eyth-Str. 19<br />
WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 157
echtlerstiftung.ch<br />
Weiherweg 1, 8610 Uster<br />
+ 41 44 521 25 20<br />
Mittwoch / Donnerstag &<br />
Samstag / Sonntag, 11–17 Uhr<br />
SYLVIE FLEURY<br />
Double Positive<br />
8. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> – 19. März 2023<br />
Vernissage 8. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
kuratiert von Niels Olsen & Fredi Fischli<br />
WALTER DE MARIA<br />
The 2000 Sculpture<br />
PIPILOTTI RIST<br />
I Couldn’t Agree With You More<br />
STELLENAUSSCHREIBUNG<br />
Kuratorin / Kurator für Kunstraum & Tiefparterre in Kreuzlingen<br />
(ca. 60%) per 1. Januar 2023 oder nach Vereinbarung<br />
(Nachfolge Richard Tisserand)<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Fähigkeiten mitbringt,<br />
einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst im<br />
Bodenseeraum mit einem Programm Profil zu verleihen.<br />
Zusätzliche Informationen auf: www.kunstgesellschaft-tg.ch/kunstraum-und-tiefparterre/<br />
Elektronische Bewerbung sind bis am 15. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> einzureichen auf:<br />
sekretariat@kunstgesellschaft-tg.ch.<br />
Gebührenfrei...<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong><br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen im netz
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />
info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />
www.artlog.net<br />
Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Web App: www.artlist.net<br />
Deborah Keller (Chefredaktion)<br />
Claudia Jolles (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />
Layout/Satz<br />
Nicole Widmer Meyer<br />
www.directarts.ch<br />
Druck/Papier<br />
Druckerei Odermatt AG<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Neufrankengasse 4<br />
CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />
Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Andrin Uetz (AU),<br />
Hans Dieter Fronz (HDF), Iris Kretzschmar (IK), Jens E.<br />
Sennewald (JES), Kristin Schmidt (KS), Meret Arnold (MA),<br />
Marc Munter (MM), Martina Venanzoni (MV), Niklaus Oberholzer<br />
(NO), Sibylle Omlin (SO), Thomas Schlup (TS), Ursula<br />
Meier (UM).<br />
ABONNEMENTE<br />
Abo-Service Stämpfli AG<br />
Wölflistrasse 1, Postfach, CH-3001 Bern<br />
Telefon 0041 (0)31 300 62 51<br />
aboservice@kunstbulletin.ch<br />
PREISE<br />
Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />
(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />
Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />
Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />
CHF 145/€ 110*<br />
Für Künstler:innen, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />
*Auslandspreise zzgl. Porto<br />
Kombi Abo reduziert:<br />
Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />
Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />
Mit Kulturlegi: CHF 40<br />
ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
11 November 28.10.<strong>2022</strong> 28.09.<strong>2022</strong><br />
12 Dezember 25.11.<strong>2022</strong> 26.10.<strong>2022</strong><br />
1-2 Januar/Februar 06.01.2023 30.11.<strong>2022</strong><br />
3 März 24.02.2023 25.01.2023<br />
Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />
↗ www.artlog.net/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />
Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />
Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Administration<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
159
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Elend zerlegt<br />
Chinatown, Vancouver (Kanada), 6.7.<strong>2022</strong>. Foto: SH<br />
Wer durch Chinatown spaziert, den ältesten und romantischsten Teil von Vancouver,<br />
fühlt sich wie in einem Horrorfilm. Am Strassenrand erheben sich Haufen von Matratzen<br />
und Müll, aus denen da und dort aufgedunsene Gliedmassen ragen. In den<br />
Hauseingängen kauern zitternd junge Frauen, oft halb nackt. Auf den Gehsteigen<br />
stolpern einem Gestalten entgegen, vornübergebeugt, mit hängenden Armen, zahnlosen<br />
Mündern und panisch geweiteten Augen. Manche kratzen sich wie wild, als<br />
hausten Tiere auf ihrer Haut, andere halten geifernde Wutreden oder ziehen sich mit<br />
apathischer Langsamkeit in Rollstühlen voran, die Füsse dick in Plastik eingewickelt.<br />
Auf manchen Fassaden erzählen Firmenschilder, wie das Leben hier einst war, doch<br />
jetzt sind die Häuser kaputt und verlassen. Es riecht nach ausgelaufenen Körpersäften,<br />
nach Kot und Verwesung. Rundherum klammern sich Hände um kleine Crackpfeifen,<br />
ständig, in jeder Hintergasse setzt sich gerade einer zwischen Mülltonnen<br />
einen Schuss – und über dem ganzen Elend kreisen die Möwen und lachen.<br />
Nahe bei dem grossen Tor mit den tanzenden Drachen, das einst stolz das Zentrum<br />
von Chinatown markierte, sitzt ein Cowboy am Boden und malt farbige Formen<br />
auf ein grosses Blatt Papier. Auch sein Gesicht erzählt von Drogen. Ob er merkt, dass<br />
die vergitterten Fenster des verlassenen Geschäfts hinter ihm die Strassenszene vor<br />
seinen Stiefeln abbilden, zerlegt in zahllose Detailbilder wie in den Kompositionen<br />
aus Polaroids, die<br />
in den frühen 1980ern berühmt gemacht haben? So<br />
sieht auch Chinatown noch immer ganz fröhlich aus. Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 23.10. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>
14. August bis 4. Dezember <strong>2022</strong><br />
Kunsthaus Zug<br />
RICHARD GERSTL<br />
Inspiration – Vermächtnis