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Kunstbulletin Oktober 2022

Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.

Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.

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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–


*Aargauer Kunsthaus<br />

27. 8. <strong>2022</strong> – 15. 1. 2023<br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Eine Frau ist eine Frau<br />

ist eine Frau …<br />

Eine Geschichte<br />

der Künstlerinnen<br />

Suzanne Baumann, Blaubart, 1991<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Suzanne Baumann


FOKUS<br />

26 Nora Turato — Volle Worte, leere Worte, geflüstert und geschrien. Giulia Bernardi<br />

36 Monica Bonvicini — Die Katastrophe nimmt Gestalt an. Raimar Stange<br />

44 Kunsthochschulen — Anders Werken in der F+F Schule für Kunst und … J. Emil Sennewald<br />

50 Klodin Erb — Mit Maske und Leggins durchs All. Damian Christinger<br />

60 Dance First Think Later — Entre exposition et festival. Nadia El Beblawi<br />

64 Marie Matusz — Labirinti di filastroccate. Elisa Rusca<br />

HINWEISE<br />

66 Animation — Flut — Malte Stein<br />

66 Arbon — Ana Strika<br />

67 Basel — Wolfgang Schneider<br />

68 Basel — Gabriella Giandelli<br />

69 Basel/Riehen — Georg Freuler<br />

70 Basel — Maja Rieder<br />

70 Bern — Rahima Gambo<br />

71 Göschenen — Chalet5<br />

72 Liestal — Sonja Feldmeier<br />

73 Luzern — Vaclav Pozareks Buchhandlung<br />

74 Neuenburg — 23 artistes de la Galerie<br />

75 Olten — Philipp Schaerer<br />

76 Schaffhausen — Gabriela Löffel, Luc Mattenberger, Luca Harlacher<br />

77 Sitten — Maria Ceppi<br />

78 Solothurn — Barbara Wiggli und Matthias Huber<br />

79 Spiez — Otto Tschumi<br />

80 Stans — Liselotte Moser<br />

81 Tübingen — Christian Jankowski<br />

BESPRECHUNGEN<br />

82 Basel — Andrea Muheim — Gemaltes Tagebuch<br />

84 La Chaux-de-Fonds — Stéphane Zaech — Die Delikatesse des Sichtbaren<br />

86 Lugano — Marcel Broodthaers — Echo der Institutionskritik<br />

89 Meggen — Lorenz Olivier Schmid — Auf Spurensuche<br />

90 Metz — Eva Aeppli — Nachwirkende Kunstgestalt<br />

92 Pristina — Manifesta 14 — Die Kunst des Aussersaisonalen<br />

94 St. Gallen — On On Kawara — Läuft die Zeit, wir laufen mit<br />

96 St. Gallen — Erinnerung — Kollektiv und individuell<br />

NOTIERT<br />

98 IN EIGENER SACHE / KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

104 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

114 AGENDA<br />

159 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

160 RÄTSEL<br />

1


Albrecht Dürer, Die Apokalyptischen Reiter, (Ausschnitt), 1511, Kunstmuseum St. Gallen<br />

8.10.<strong>2022</strong> – 12.2.2023


Editorial — Das leere Versprechen der Werbung<br />

«A limited supply of nothing» – was bedeutet das? Wertschöpfung<br />

durch Verknappung ist ein ökonomisches Prinzip. Doch Verknappung<br />

von was? Von nichts? Nichts ist im alltäglichen Sprachgebrauch<br />

meist auf einen bestimmten Kontext bezogen: … nichts<br />

gekauft, nichts gesehen, nichts gehört. Oft geht es um eine Erwartung<br />

und deren Negation. Im Werk von Nora Turato auf unserem<br />

Cover wird die Erwartung zusätzlich gesteigert durch die formale<br />

Präsentation der Aussage: Ein massiver LED-Leuchtkasten aus<br />

Metall und Glas dient als Medium, und die Textzeile auf den pinken<br />

Ellipsen wirkt, als ob sie grad aus einer Sprechblase rutschen würde.<br />

Nora Turato ist eine Meisterin darin, Erwartungen zu schüren<br />

und ihr Publikum dann im Nichts hängen zu lassen – mal installativ,<br />

mal rein typografisch, mal mit ihrem Körper, ihrer Stimme.<br />

Auch wir wollen mit unserer Titelseite jeweils Erwartungen wecken.<br />

Doch ist es gerechtfertigt, nur ein Detail des Werks zu zeigen?<br />

Und sind diese Leuchtkästen überhaupt repräsentativ für Nora Turato,<br />

oder wären es eher ihre Wandmalereien? Und wie immer kämen<br />

auch alternative Bilder aus anderen Beiträgen für die Titelseite<br />

infrage. Die Vorschläge der Grafikerin liegen auf dem Tisch, beim<br />

Abwägen pendeln wir hin und her, und dann wird entschieden.<br />

Jeder Ausgabe gehen endlos viele Entscheidungen wie diese voraus,<br />

und jede könnte auch anders getroffen werden. Entscheiden<br />

heisst Gestalten, und Gestalten macht Freude. Dafür bin ich als<br />

Chefredakteurin dankbar, doch der Moment ist gekommen, meiner<br />

jungen, hochprofessionellen Co-Redakteurin Deborah Keller das<br />

Steuer in die Hand zu legen (→ S. 98), dem motivierten Team zu danken<br />

– und ebenso allen, die das <strong>Kunstbulletin</strong> mit ihrem Interesse,<br />

Wohlwollen und Engagement fördern. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Nora Turato · a limited supply of nothing, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff,<br />

200 x 300 x 6,6 cm, Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />

3


Paul<br />

Klee<br />

Die Sammlung Sylvie<br />

und Jorge Helft<br />

13.03.<strong>2022</strong><br />

– 31.07.<strong>2022</strong><br />

Palazzo Reali<br />

Via Canova 10<br />

Lugano<br />

www.masilugano.ch<br />

Paul Klee<br />

Geister des Theaters (Detail)<br />

1939<br />

Aquarell auf Papier auf Karton<br />

Privatsammlung<br />

© Nicolas Borel<br />

Hauptpartner<br />

Wissenschaftlicher Partner<br />

Mit Unterstützung von<br />

Gründer<br />

Institutioneller Partner


Der König der Tiere – ein Werk des<br />

ungekrönten Königs der Schweizer Maler<br />

„Samson, der letzte Berberlöwe“, Öl auf Leinwand, 1976<br />

E. Pfeifer (1913-1978)<br />

Für mehr Information:<br />

www.arspinxit.swiss / www.emilpfeifer.swiss


Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt<br />

Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30<br />

CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

Mark<br />

Wallinger<br />

18.9.—<br />

11.12.<strong>2022</strong><br />

Mark Wallinger, Proteus Painting 8, , 2021<br />

Plastilin auf Holzfaserplatte,<br />

84 × 59,5 cm (Ausschnitt)<br />

© Pro Litteris, Foto: Damian Griffiths


Monica Ursina Jäger<br />

LIQUID TERRITORIES<br />

Philipp Schaerer<br />

DISSECTED NATURE<br />

4. September bis 6. November <strong>2022</strong><br />

Kunstmuseum Olten<br />

www.kunstmuseumolten.ch<br />

Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />

Monica Ursina Jäger, Liquid Territory (long run) II, <strong>2022</strong>, Pigmentdruck auf Hahnemühlepapier, Collage


grindelwald.swiss/lightart


TERRITORIES<br />

OF<br />

14.09.<strong>2022</strong>–<br />

08.01.2023<br />

Revital Cohen & Tuur Van Balen, Trapped in the Dream of the Other, 2017<br />

Otto Piene, Black Stacks Helium Sculpture, 1976<br />

Über die Wiederkehr<br />

des Verdrängten<br />

WASTE<br />

Hira Nabi, All That Perishes at the<br />

Edge of Land, 2019


Gurlitt.<br />

16.9.22<br />

–15.1.23<br />

Eine<br />

Bilanz<br />

Print Art Now<br />

Collecting at Edition VFO<br />

Print Art Now<br />

Print Art Now<br />

Musée Jenisch Vevey<br />

Print<br />

Art Now<br />

Cabinet cantonal des estampes<br />

Print Art Now<br />

15.09.22 – 15.01.23


PIETRO SARTO<br />

METAMORFOSI INFINITE<br />

24 settembre <strong>2022</strong> — 29 gennaio 2023<br />

CH–6500 Bellinzona – www.villacedri.ch<br />

FONDAZIONE<br />

ING. P. LUCCHINI<br />

Jungkunst<br />

Das lange Wochenende mit<br />

Kunst und Musik<br />

Halle 53 in Winterthur<br />

27. – 30.10.<br />

<strong>2022</strong><br />

www.jungkunst.ch


Vera Lutter<br />

October 7 - November 26<br />

xippas | GENEVA<br />

© Vera Lutter<br />

www.xippas.com


FRANCIS<br />

UPRITCHARD<br />

A Loose Hold<br />

Francis Upritchard, Cat Queen, 2020, Stahl-, Alufolien- und Acrylpolsterarmatur,<br />

Farbe, Modelliermasse, Stoff, Leder, Kristalle, Gold und Kuhknochen, 110 x 40 x 30 cm,<br />

Courtesy the artist and Kate MacGarry; Foto: Angus Mill<br />

18.9.–20.11.<strong>2022</strong><br />

SOLO / MUTE / PAN<br />

LAURENT GÜDEL – OLGA KOKCHAROVA & GUESTS<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch<br />

Laurent Güdel, State Music, 2021; Courtesy the artist; Foto /<br />

photo: Michal Florence Schorro


Grace<br />

Schwindt<br />

Defiant<br />

Bodies<br />

17.9.22 – 5.2.23<br />

Julia Scher<br />

Maximum Security Society<br />

08.10.<strong>2022</strong>–15.01.2023<br />

Kunsthalle<br />

Zürich<br />

kunsthalle<br />

zurich.ch


WWW.ARTUR-SO.CH<br />

FREITAGSGALERIE IMHOF<br />

GALERIE ARTESOL<br />

GALERIE CHRISTOPH ABBÜHL<br />

GALERIE LÖIEGRUEBE<br />

GALERIE S O<br />

HAUS DER KUNST ST. JOSEF<br />

KUNSTFORUM SOLOTHURN<br />

KUNSTMUSEUM SOLOTHURN<br />

KUNSTRAUM MEDICI<br />

S11<br />

SOLOTHURNER<br />

KUNST-HOPPING<br />

28 10 <strong>2022</strong><br />

29 10 <strong>2022</strong><br />

14–21 UHR<br />

Mit freundlicher Unterstützung


THE OTHER KABUL 3.9. – 4.12.<strong>2022</strong><br />

Baqer Ahmadi, Arshi Irshad Ahmadzai, Latifa Zafar Attaii, Iftikhar Dadi und Elizabeth<br />

Dadi, Parastou Forouhar, Jeanno Gaussi, Monica Ursina Jäger, Kubra Khademi,<br />

Yerbossyn Meldibekov, Almagul Menlibayeva, Ursula Palla, Pieter Paul Pothoven,<br />

Neda Razavipour, Chantal Romani, Necla Rüzgar, Shahida Shaygan, Mohsin Taasha


09.07. 30.10. <strong>2022</strong><br />

DAVID HOCKNEY<br />

MOVING FOCUS<br />

David Hockney, In the Studio, December 2017, Fotografische Zeichnung gedruckt auf 7 Papierbögen, montiert auf Dibond, 278 × 760 cm (Detail),<br />

Tate: Schenkung des Künstlers 2018, © David Hockney, assistiert von Jonathan Wilkinson


DA Z <strong>2022</strong><br />

DIGITAL ART ZURICH<br />

OCTOBER 20-30<br />

EXHIBITIONS<br />

INSTALLATIONS<br />

VIRTUAL REALITY EXPERIENCES<br />

PERFORMANCES<br />

CONCERTS<br />

WORKSHOPS<br />

TALKS<br />

AND MORE<br />

CHECK OUT: DA-Z.NET


ZF Kunststiftung<br />

im Zeppelin Museum<br />

Weitere Informationen:<br />

www.zf-kunststiftung.com


Hinter Mauern – Fotografie in<br />

psychiatrischen Einrichtungen von 1880 bis 1935<br />

2. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> bis 16. April 2023<br />

Kunstmuseum Thurgau<br />

Ittinger Museum<br />

Kartause Ittingen<br />

www.kunstmuseum.tg.ch<br />

KUNST<br />

HALLE<br />

WINTER<br />

THUR.ch<br />

/richard-kennedy


Ist das Kunst, oder<br />

kann das weg?<br />

Schärfen Sie Ihren Blick!<br />

Kunstkurse an der Volkshochschule Zürich –<br />

für Macher und Hörer.<br />

www.vhszh.ch


IM SPIEGEL<br />

DER ZEIT<br />

24.9.<strong>2022</strong>–<br />

31.10.2024 ZIMOUN<br />

24.9.<strong>2022</strong>–<br />

16.4.2023<br />

JAMIE NORTH<br />

AB 24.9.<strong>2022</strong><br />

Kulturhaus Obere Stube<br />

Oberstadt 7, 8260 Stein am Rhein<br />

www.kulturhaus-oberestube.ch


8000<br />

Kunsthalle<br />

8000<br />

[BECAUSE YOU]<br />

PLAY WITH ME<br />

URS CAVELTI<br />

CLARE GOODWIN<br />

ALEX HANIMANN<br />

LORI HERSBERGER<br />

DAVID KNUCKEY<br />

ILONA RUEGG<br />

CHRISTIAN SCHOCH<br />

24. 9.– 3. 12.<br />

Zugerstrasse 180, 8820 Wädenswil<br />

Öffnungszeiten: Mi & Fr 13 – 18 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr<br />

www.kunsthalle8000.ch


30.09.<strong>2022</strong><br />

– 10.04.2023<br />

C a n d i d a H ö f e r<br />

Liechtenstein<br />

Im Dialog mit den Sammlungen<br />

des Kunstmuseum Liechtenstein<br />

und der Hilti Art Foundation<br />

Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz VII 2021 (Detail) | © Candida Höfer, Köln / <strong>2022</strong>, Pro Litteris, Zürich


FOKUS<br />

Nora Turato — Volle Worte, leere Worte,<br />

eeeexactlyyy my point., 2021, Emulsionsfarbe auf Wand, Ausstellungsansicht ‹Post-Capital – Art<br />

and the Economics of the Digital Age›, MUDAM, Luxemburg, 2021, Courtesy Galerie Gregor Staiger,<br />

Zürich. Foto: Rémi Villaggi<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


geflüstert und geschrien<br />

FOKUS // NORA TURATO<br />

27


Je nachdem, wie ein Wort klingt, werden unterschiedliche Assoziationen<br />

wach. Doch ein Wort kann auch sinnentleert sein und<br />

der kapitalistischen Logik dienen. Diesem Spannungsfeld widmet<br />

sich die Künstlerin und Performerin Nora Turato. Derzeit ist<br />

bei Gregor Staiger ihre ortsspezifische Installation ‹poor babies<br />

so scared of themselves and others› zu sehen. Giulia Bernardi<br />

Linien reihen sich der Wand entlang, ziehen sich von unten bis ganz nach oben, grau<br />

und unterschiedlich breit. Orientierungslosigkeit stellt sich ein; der Blick versucht den<br />

Linien zu folgen, sie zu zählen, rutscht ab, wird abgelenkt. Die grauen Flächen werden<br />

von der Konjunktion «but» überlagert, riesig, rot und schemenhaft. Ein Wort, das Sätze<br />

verbinden sollte, hier aber allein im Raum steht, nutzlos und zweckentfremdet. An<br />

den Wänden der Galerie Gregor Staiger hängen zudem verschiedene Druckgrafiken,<br />

die an Werbeplakate denken lassen, diesmal aber nicht das Versprechen von Glück<br />

durch den Kauf eines bestimmten Produkts enthalten, sondern Sprüche wie «claim<br />

your throne». Sie kommen uns seltsam vertraut vor, könnten sie doch auf jener Tasse<br />

stehen, aus der wir morgens unseren Kaffee trinken; uns motivieren sollend, erfolgreich<br />

in den Tag zu starten. Dieser Satz wird gleich von einem weiteren flankiert, von<br />

«the enthusiast / somewhere between expert and amateur». So gross die einzelnen<br />

Buchstaben auch gedruckt sind, so leer an Bedeutung bleibt er dennoch.<br />

Wie Worte klingen<br />

Diese Worte und Sätze findet Nora Turato im Netz, in journalistischen Artikeln<br />

oder literarischen Werken, in Magazinen und Zeitschriften, in Memes und Videos.<br />

Jene, die etwas in ihr auslösen, hält sie chronologisch in einem umfangreichen Dokument<br />

fest. Sie zeigt es mir, als wir in einem Café sitzen, scrollt mit ihrem Daumen<br />

runter und runter und runter. Die schwarzen Buchstaben ziehen an mir vorbei, die<br />

vielen Sätze, die ihrem eigentlichen Kontext entrissen wurden. Wer spricht hier? Und<br />

zu wem? «Wenn mich ein Satz fasziniert, notiere ich ihn. Das kann alles Mögliche<br />

sein, auch so was», sagt Turato und zeigt auf meine Tabakpackung, die vor uns auf<br />

dem Tisch liegt. Dort sind Schlagworte wie «innovate» und «transparency is key» fett<br />

markiert. «Diese Formulierungen sind doch absurd», sagt sie, schmunzelt, schüttelt<br />

ihren Kopf. Seit 2017 entstanden fünf Bücher, sogenannte pools, in denen Turato ihre<br />

Notizen sammelt. «Sie sind wie grosse Container, die ich fortlaufend fülle. Sie sind<br />

persönliche Journale.» Die Serie setzte sie gemeinsam mit dem Grafiker und Künstler<br />

Sabo Day um, den sie während ihres Studiums an der Gerrit Rietveld Academie in<br />

Amsterdam kennenlernte.<br />

Auf diesen Publikationen basieren denn auch ihre Performances, die dieses Jahr<br />

unter anderem im Museum of Modern Art in New York zu sehen waren. Im Rahmen von<br />

‹what is dead may never die› rezitierte Turato Passagen unter anderem aus ‹pool #5›,<br />

ihrem letzten Buch. Allerdings geht es in ihren Performances nicht um eine inhaltliche<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


let the mosquito finish, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff, 200 x 300 x 6,6 cm (oben); everything<br />

you hoped for and everything you feared, 2021, LED-Leuchtkasten, bedruckter Stoff, 200 x 300 x 6,6 cm<br />

(unten), Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />

FOKUS // NORA TURATO<br />

29


transgression is arresting, <strong>2022</strong>, Zweikomponenten-Screenprint auf Aluminium, 156 x 110 cm<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


tired dog happy dog, <strong>2022</strong>, Zweikomponenten-Screenprint auf Aluminium, 156 x 110 cm<br />

FOKUS // NORA TURATO<br />

31


poor babies so scared of themselves and others, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Galerie Gregor<br />

Staiger, Zürich; Wandarbeit: but but but, <strong>2022</strong>, Emulsionsfarbe auf Wand, 477 x 292,85 cm, alle<br />

Werke Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


FOKUS // NORA TURATO<br />

33


Nora Turato (*1991, Zagreb) lebt in Amsterdam<br />

2009–2013 Bachelor in Graphic Design, Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam<br />

2014–2016 Master in Typografie, Werkplaats Typografie, Arnhem<br />

2017–2019 Residency an der Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹pool #5›, Studio Now, Museum of Modern Art, New York; ‹govern me harder›, 52 Walker, New York<br />

2021 ‹ri-mEm-buhr THuh mUHn-ee›, Vereinigung bildender KünstlerInnen, Wiener Secession, Wien<br />

2020 ‹That’s the only way I can come›, Museo d’arte della Svizzera italiana, Lugano; ‹Move 2020.<br />

Vulnérabilités, jeter son corps dans la bataille›, Centre Pompidou, Paris<br />

2019 ‹Explained Away›, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz; ‹Someone Ought to Tell You What It’s<br />

Really All About›, Serralves Museum of Contemporary Art, Porto; ‹warp and woof›, Galerie Gregor<br />

Staiger, Zürich; ‹Explained Away›, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹Aus den Fugen – Momente der Störung›, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

Zürich; ‹Front International <strong>2022</strong>›, Cleveland Triennial for Contemporary Art<br />

2021 ‹Post-Capital – Art and the Economics in the Digital Age›, MUDAM, Musée d’Art Moderne Grand-<br />

Duc Jean, Luxemburg; ‹Information (Today)›, Kunsthalle Basel; ‹The Dreamers›, 58 th October Salon,<br />

Belgrad<br />

2020 ‹It’s Urgent!›, Luma Westbau, Zürich<br />

2018 ‹The Planetary Garden. Cultivating Coexistence›, Manifesta 12, Palermo<br />

pool #5, <strong>2022</strong>, Performance, MoMA, New York. Courtesy Gregor Staiger, Zürich. Foto: Julieta Cervantes<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Bedeutung, sondern darum, wie ein Satz klingt. «Je nachdem, wie ich ihn betone, wie<br />

laut oder leise ich ihn ausspreche, entsteht eine Energie, die ich an das Publikum weitergeben<br />

kann.» So löst sich der künstlerische Prozess von der Künstlerin, verselbstständigt<br />

sich, je nach Publikum, das sich gerade im Raum befindet. «Ich will nicht<br />

zu besitzergreifend mit meiner Arbeit sein, mit der Bedeutung, die ihr innewohnt. Ich<br />

möchte sie loslassen können.»<br />

Eine Weiterführung der Performance ‹what is dead may never die› ist aktuell –<br />

verbunden mit einer Online-Präsentation im ‹digilab› der Institution – im Kunsthaus<br />

Zürich zu sehen. Aus dem Off einer Vier-Kanal-Videoprojektion hüllt die Stimme von<br />

Turato den Raum ein. Liegt in ihren Performances der Fokus auf der akustischen Ebene,<br />

so spielt in ihren gedruckten Werken das Visuelle eine wichtige Rolle. Ein Beispiel<br />

dafür sind die Druckgrafiken, die bei Gregor Staiger zu sehen sind. Diese hat Turato<br />

in einer eigens entworfenen Schrift umgesetzt, wobei ein Buchstabe in verschiedenen<br />

Variationen vorkommen kann. So etwa das O in «tired dog / happy dog»; mal ist es<br />

schmal und oval, dann breit und klein, fast schon kantig. «Ich versuche Worte auf ihre<br />

Form zu reduzieren, auszuprobieren, was es auslösen kann.» Unweigerlich knüpft die<br />

Form eines Wortes wieder an seinen Klang an. Während ich das ovale O eher als «dóg»<br />

aussprechen möchte, klingt das platt gedrückte O eher wie ein «dòg» in meinem Kopf.<br />

Nur noch Hülsen<br />

Der künstlerischen Praxis von Nora Turato wohnt nicht zuletzt eine gesellschaftskritische<br />

Ebene inne. «Im Netz sehen wir täglich so viele Dinge. Irgendwo habe ich<br />

mal den Satz ‹a wealth of information creates a poverty of attention› gelesen. Ich<br />

glaube, das stimmt.» Was also passiert mit unserer Wahrnehmung, wenn Informationen<br />

ständig verfügbar sind, im Sekundentakt aktualisiert werden? Dass sich unsere<br />

Sehgewohnheiten längst verändert haben, mag uns die ortsspezifische Installation<br />

von Turato vor Augen führen; die schnell getakteten Linien im Raum, die übereinander<br />

gelagerten Inhalte. Doch nehmen wir uns Zeit, diese Inhalte genauer zu betrachten,<br />

so fragen wir uns: Was wird uns hier eigentlich vermittelt? Wer spricht in ‹claim your<br />

throne› eigentlich? Wem gehört diese Stimme, die einem ins Ohr zu flüstern scheint:<br />

Nimm dir deinen Platz in dieser Welt, sei mutig, sei effizient, arbeite hart, dann wirst<br />

du dein Ziel erreichen.<br />

Sprache kann ermächtigend sein. Sie kann ein Werkzeug sein, um Dinge zum<br />

Ausdruck zu bringen, für die uns lange die Worte fehlten. Sie kann aber auch instrumentalisiert<br />

und entleert werden, zum werberischen Spruch verkommen, der einer<br />

kapitalistischen Logik dient. Das Versprechen, Bedeutung zu finden, liegt sogleich im<br />

Kauf des nächsten Produkts.<br />

Giulia Bernardi ist freischaffende Kulturpublizistin und lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />

→ ‹Nora Turato – poor babies so scared of themselves and others›, Galerie Gregor Staiger, bis 22.10.<br />

↗ www.galerie.gregorstaiger.com<br />

→ ‹Kunsthaus Digilab – Nora Turato›, Kunsthaus Zürich, Chipperfield-Bau, bis Februar 2023<br />

↗ www.kunsthaus.ch ↗ digilab.kunsthaus.ch<br />

FOKUS // NORA TURATO<br />

35


Monica Bonvicini — Die Katastrophe<br />

nimmt Gestalt an<br />

© ProLitteris. Foto: Stefan Emsenhuber<br />

Monica Bonvicini gehört seit den 1990er-Jahren zu den international<br />

bekanntesten Künstlerinnen. Der in unterschiedlichen Medien<br />

wie Video und Installation, Skulptur und Performance arbeitenden<br />

Wahlberlinerin gelingt es, gesellschaftspolitische Fragen<br />

mit ästhetisch wohlkalkulierten Formulierungen so intelligent wie<br />

beinahe plakativ zu diskutieren. Jetzt zeigt sie im Kunst Museum<br />

Winterthur in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in<br />

der Schweiz über sechzig grossformatige Zeichnungen aus ihrer<br />

Werkreihe ‹Hurricanes and Other Catastrophes›. Raimar Stange<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Sandy Mantoloking 2012, 2020, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier, 200 x 150 cm,<br />

Courtesy Galerie Peter Kilchmann, Zürich © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />

FOKUS // MONICA BONVICINI<br />

37


Mountain Town 2015, 2017, Tempera und Sprühfarbe auf Wabenplatten, 255 x 570 cm,<br />

Courtesy Galerie Krinzinger, Wien © ProLitteris<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


FOKUS // MONICA BONVICINI<br />

39


Monica Bonvicinis Zeichnungen der Serie ‹Hurricanes and Other Catastrophes›, die<br />

in den letzten 14 Jahren entstanden ist, schreiben sich ein in die Bilderflut unserer<br />

postkapitalistischen Medienwelt und kommentieren diese oftmals sensationslüsternen<br />

Bilder überaus kritisch. All diese Zeichnungen beziehen sich nämlich auf<br />

Medienbilder, vor allem auf Aufnahmen aus den Print- und TV-Medien, die anlässlich<br />

von Natur- und Umweltkatastrophen, wie etwa dem Hurrikan ‹Katrina›, der 2005 besonders<br />

die Armenviertel von New Orleans zerstörte, entstanden sind. Diese erschreckenden<br />

Bilder werden von der Künstlerin übersetzt in grossformatige, expressive<br />

schwarz-weisse Darstellungen, welche die medialen Konstruktionen zugleich individualisieren<br />

und emotionalisieren. Bonvicini selbst beschreibt dies so: «Die Zeichnungen<br />

müssen schwarz sein, konfrontativ und gross. Da ist Ärger und Wut in den<br />

Zeichnungen, denn das ist, was ich in New Orleans gesehen habe, als ich Menschen<br />

traf, die alles verloren haben. Und das auf Grund von Rassismus und politischen Entscheidungen,<br />

die bestimmte Stadtteile gegenüber anderen Stadtteilen bevorzugt<br />

behandelt haben. Da ist Schmerz in den Zeichnungen, da ist Liebe in den Details und<br />

eine Dringlichkeit der schnellen Striche, denn genau so trifft dich eine Katastrophe.»<br />

Die Gestalt der Zerstörung<br />

Zu sehen also sind auf den berührenden und zugleich aufrüttelnden Blättern unter<br />

Naturkatastrophen kollabierte Gebäude. In nicht enden wollender Reihung geben<br />

sie Auskunft über das Ausmass an Zerstörungen, für welche die Klimakatastrophe<br />

schon jetzt verantwortlich ist. Um welche Häuser es sich handelt und in welchen<br />

Ländern – meist der USA – sie standen, wird in den Titeln der Zeichnungen nicht<br />

deutlich gemacht, so gewinnen diese Darstellungen einen gleichsam modellhaften<br />

Charakter. Gezeichnet sind die ‹Hurricanes and Other Catastrophes› von Bonvicini<br />

mit Temperafarbe gemischt mit schwarzer Sprayfarbe, einem längst klassischen<br />

Medium der Street Art. Die vermeintliche Präzision der fotografischen Vorlagen wird<br />

Monica Bonvicini (* 1965, Venedig) lebt in Berlin<br />

Studium an der HdK Berlin und am CalArts, Los Angeles<br />

Seit 2003 Professur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien<br />

Seit 2017 Professorin an der UdK Berlin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹Monica Bonvicini›, Neue Nationalgalerie, Berlin; ‹I Don’t Like You Very Much›, Kunsthaus Graz<br />

2021 ‹Power Joy Humor Resistance›, Italian Cultural Institute, Stockholm<br />

2019 ‹I Cannot Hide My Anger›, Belvedere 21, Wien<br />

2013 ‹Wall Works›, Hamburger Bahnhof, Berlin<br />

Biennale-Beteiligungen (Auswahl)<br />

2020 Busan Biennale<br />

2017, 2003 Istanbul Biennale<br />

2015, 2011, 2005, 2001, 1999 Biennale Venedig<br />

2014, 2003, 1998 Berlin Biennale<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


durch das Verlaufen der Farbe gezielt unterwandert, die expressive Anmutung des<br />

Destruktiven tritt so an deren Stelle. Der Kunsthistoriker Colin Lang beschreibt diese<br />

künstlerische Strategie folgendermassen: «Zwischen den tiefenscharfen Fluchtpunkten<br />

des fotografischen Ausgangsmaterials läuft an der Oberfläche Bonvicinis<br />

Tempera herunter, an manchen Stellen so dick aufgetragen, dass sie aus den kleinen<br />

Fenstern in der eingesackten Wand des Beauregard-Hauses zu quillen scheint. Der<br />

Kollaps ist somit sowohl bildhafter als auch formaler Natur.» Manche der über sechzig<br />

Blätter sind von der Künstlerin zudem mit textlichen Inserts versehen, wie zum<br />

Beispiel «come on baby light my fire», ein Zitat aus dem weltberühmten Song ‹Light<br />

my Fire› der Doors. Diese meist zynisch-lakonischen, aber vor allem emotionsgeladenen<br />

Einschübe grenzen sich so deutlich von den eher sachlichen Bildunterschriften<br />

ihrer medialen Vorlagen ab.<br />

Ein kurzer Flashback<br />

Übrigens: Im Kunsthaus Graz zeigte Bonvicini gerade in ihrer Ausstellung ‹I Don’t<br />

Like You Very Much› die Installation ‹As Walls Keep Shifting›, 2019–<strong>2022</strong>. Im Massstab<br />

1:1 ist da die Hälfte eines Einfamilienhauses in drei Teile zerlegt und zerstört,<br />

zerstreut wie nach einem Hurrikan liegen diese Zeugen einer Naturkatastrophe dann<br />

auf dem Boden des Ausstellungsraums herum. Das Haus als (familiärer) Lebensraum<br />

erweist sich auch hier als Memento mori, das im Spannungsfeld von Dokumentation<br />

und Fiktion seine nachdenklich-provokante Kraft entwickelt.<br />

Wildfire Kern 2010, 2016, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier auf Leinwand kaschiert,<br />

197 x 307 cm, Courtesy Galleria Raffaella Cortese, Mailand © ProLitteris. Foto: Roman März<br />

FOKUS // MONICA BONVICINI<br />

41


Neck Beach 2018, 2020, Tempera und Sprühfarbe auf Fabriano-Papier, 200 x 150 cm, Courtesy König<br />

Galerie, Berlin © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Architektur setzt bei Bonvicini<br />

bereits in den 1990er-Jahren ein, etwa in der Videoinstallation ‹Wallfuckin’›,<br />

1995/96. Da steht ein schlichter schwarzer Monitor in einem ansonsten leeren weis sen<br />

Raum. Auf dem Monitor läuft ein Video, das eine nackte Frau zeigt, die sich an einem<br />

Mauervorsprung selbst befriedigt. Die Frau, deren Kopf nie zu sehen ist, masturbiert<br />

hier, auf und ab geht dabei ihre Lust generierende Bewegung, und stellt so eine «erotisch-libidinös<br />

ansprechende» (Joshua Decter) Beziehung zu der kargen Architektur<br />

her. Ein wenig erinnert diese Szenerie an eine Szene aus dem Film ‹Der letzte Tango<br />

von Paris›, 1972, in der die Schauspielerin Maria Schneider die «Männerehre» des ihr<br />

beim Masturbieren an einer Wand zuschauenden Marlon Brando kränken will. Doch<br />

Bonvicinis Inszenierung fügt dieser, wenn man so will, «feministischen Selbstermächtigung»<br />

noch einen weiteren Aspekt hinzu, nämlich den der Kritik am Betriebssystem<br />

Kunst und der männlichen Dominanz in diesem. Das gelingt der Künstlerin, weil der<br />

hier gefilmte Raum und der Raum, in dem der Monitor steht, sich derart ähneln, dass<br />

der gezeigte und der zeigende Raum kritisch kurzgeschlossen werden.<br />

Klimakatastrophe politisch<br />

Architektur wird in ‹Hurricanes and Other Catastrophes› kaum noch mit feministischen<br />

Fragestellungen in Verbindung gebracht, stattdessen mit der weltweiten Klimakatastrophe,<br />

die derzeit verharmlosend immer öfter als «Klimakrise» bezeichnet<br />

wird. Dazu sei noch einmal die Künstlerin selbst zitiert: «In meiner künstlerischen<br />

Praxis untersuche ich den Klimawandel und die zerstörerischen menschengemachten<br />

Einwirkungen auf die Umwelt. Die Architektur dient mir dabei als ‹Linse›, durch<br />

die Ideologien und Machtverhältnisse sichtbar werden.» Über ihre Werkreihe ‹Hurricanes<br />

and Other Catastrophes› ergänzt sie: «Die Zeichnungen der Häuser in der<br />

Serie ‹Hurricanes and Other Catastrophes› sind also nicht nur eindrucksvolle Repräsentationen<br />

von Naturkatastrophen, sondern auch subtile Reflexionen über die<br />

Stadt als Ort sozialräumlicher Segregation, über die Effekte des Klimawandels auf<br />

unterschiedliche Lebensräume und über die politischen Entscheidungen, die Architektur<br />

und städtebaulicher Entwicklung ihre Funktionen zuweisen.» Entscheidend<br />

bei dieser Auseinandersetzung ist nicht zuletzt, dass Bonvicini eben nicht den jetzt<br />

oft herbeibemühten «positiven Visionen» vertraut, dafür aber die desaströsen Momente<br />

der Klimakatastrophe ins Spiel bringt. Und so hoffentlich warnend-aufklärerisch<br />

ein Bewusstsein dafür schafft, dass die Klimakatastrophe nur noch durch eine<br />

politische Strategie des Verzichtens gerade in den westlichen «Wohlstandsstaaten»<br />

einzudämmen ist, also durch weniger Wachstum, weniger Energieverbrauch, weniger<br />

CO 2 -Ausstoss, weniger Konsum, ja: weniger Wohlstand.<br />

Raimar Stange lebt und arbeitet als freier Kurator und Kunstpublizist in Berlin. Bassist im Art Critics<br />

Orchestra. raimarstange@gmx.de<br />

→ ‹Monica Bonvicini – Hurricanes and Other Catastrophes›, Kunst Museum Winterthur, bis 13.11.;<br />

Publikation in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz, Verlag Walther König ↗ www.kmw.ch<br />

FOKUS // MONICA BONVICINI<br />

43


Kunsthochschulen — Anders<br />

Werken in der F+F Schule für<br />

Kunst und Design<br />

links oben: Projekt, on waiting … for words to leave our mouth, 2021; unten: Kira van Eijsden · Rhizome,<br />

Videoinstallation, 2020. Fotos: Veronique Hutter; rechts oben: Kunstlicht Gala, Cabaret Voltaire, <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Daniel Hauser; unten: Luischa Berlin · fucking good art, Performance, <strong>2022</strong>. Foto: Claudia Breitschmid<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

45


Seit ihrer Gründung steht sie für Unterschied: «Skurril, familiär<br />

und nicht fassbar», «ein sehr freier Raum», «sehr herzlich» – so<br />

Student:innen der F+F zum 50-jährigen Jubiläum. Stiftungsgetragen,<br />

ist sie eine praxisorientierte Schule für höhere Berufsbildung<br />

bis zu staatlich anerkannten Diplomen. Ein Erfahrungsbericht<br />

aus nächster Nähe. J. Emil Sennewald<br />

Seit 2014 arbeite ich für die F+F Schule. Als «Schule für experimentelle Gestaltung»<br />

1971 gegründet, ist sie heute zu einem Komplex mit Modedesign-, Film-, Fotografie-<br />

und visueller Gestaltungsausbildung gewachsen. Mit 270 Studierenden dennoch<br />

verhältnismässig klein, studieren im Fachbereich Kunst nur 25 Menschen, viele darunter<br />

bereits mit anderem Beruf, manche ohne Matura. Das geht hier, wo das in Jugend-<br />

und Vorkurse, Grundbildung und höhere Berufsbildung sowie gestalterische<br />

Weiterbildung diversifizierte Angebot 200 Dozierende sichern. Ergebnis: pädagogische<br />

Präzision, persönliche Nähe, unkomplizierte Lernbedingungen. Und eine – zumindest<br />

im Ansatz – radikal andere Positionierung in der Kunstausbildungslandschaft.<br />

Ein dreijähriges Kunststudium auf dem Niveau Höhere Fachschule gibt es in<br />

der Schweiz nur hier.<br />

Netzwerken<br />

Kennengelernt habe ich die hinter dem stadtbekannten Koch-Areal und neben<br />

dem Zirkus-Quartier liegende Schule – es gibt noch Standorte in der Roten Fabrik<br />

und am Bullingerplatz – via Internet. Der Kontakt mit dem Künstler Daniel Hauser,<br />

seit 2000 Leiter des Studiengangs Kunst HF/Höhere Fachschule, führte zu einer bis<br />

heute währenden Zusammenarbeit. Seminare, Workshops, Mentorate werden durch<br />

Arbeitspräsentationen abgerundet. Letztere finden einmal im Semester statt: Kunstund<br />

Kulturschaffende von aussen diskutieren mit den Studierenden ihre Projekte.<br />

Jeweils ein Gast vom letzten Treffen fungiert als «Gedächtnis», erinnert an bereits<br />

erfolgte Hinweise, prüft deren Umsetzung. Die Studierenden erhalten umfangreiches<br />

Feedback, das sie auch zurückgeben. Eine kollegiale Arbeitsweise, die ich später<br />

nach Frankreich exportierte. Dort wirke ich an der Kunsthochschule in Clermont-<br />

Ferrand auch für ein Austauschprogramm mit der F+F. Das macht diese Schule aus:<br />

Netzwerken aus dem konkreten, praktischen Kunstfeld, über Schweizer Grenzen hinweg.<br />

Wie viele, die hier – übrigens mit Einheitslohn – arbeiten, schätze ich die F+F für<br />

ihre Widerständigkeit und Erschütterbarkeit.<br />

«Es ist viel für diese Schule gekämpft worden, das prägt ihre Willensstruktur. Die<br />

F+F wird von ihren Dozierenden, ihren Studierenden, vom ganzen Team als gemeinsames<br />

Projekt getragen. Natürlich gibt es da auch Konflikte. Aber wir haben die<br />

Ressourcen, diese immer wieder für die Schule zu lösen.» Christoph Lang, Dozent, Rektor<br />

F+F Schule für Kunst und Design, Zürich, 22.8.<strong>2022</strong><br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


«Die F+F ist eine Alternative zur sexy, hippen ZHdK. Sie ist Auffangbecken für<br />

Gestrandete, die es eben genau nicht an die grosse Staatliche geschafft haben. Sie<br />

ist klein, aber fein», sagt Gregory Hari. Ich erinnere mich an ihn als Studenten, der<br />

2011/12 den Vorkurs besuchte und danach bis 2015 im Studiengang Kunst HF studierte.<br />

Er entfaltete sich zum selbstbewussten Künstler, erhielt 2017 den Publikumspreis<br />

des Performancepreis Schweiz. Aktiv und gut vernetzt, findet er allerdings, die<br />

F+F habe «ihre glorreiche Zeit als widerspenstige Widerständige verloren», müsse<br />

«einmal richtig die Fenster öffnen und durchlüften». Gregory Hari wird dieses Jahr<br />

an der F+F als Dozent Performance im Studienpool unterrichten. Denis Savi, dieses<br />

Jahr in Kunst diplomiert, mit Förderpreis ausgezeichnet und in der HKB in Bern zum<br />

Master angenommen, lobt hingegen die «Nischenschule als offene, familiäre, multidisziplinäre<br />

und vielfältige Kunstwerkstatt».<br />

Ewige Alternative?<br />

Alternativ ist heute Trend. Den daraus resultierenden Verlust des Subversiven<br />

kennen wir aus dem Bio-Kommerz. In einer «Gesellschaft der Singularitäten», so der<br />

Soziologe Andreas Reckwitz, sind Kunstschaffende Vorbild. Als disruptive Einzelhelden<br />

retten sie flexibel die Welt durch ständiges Anders-Scheinen. Zudem entdeckt<br />

aktuell der Kunstbetrieb Reformpädagogik wieder, wie jüngst mit der Überblicksausstellung<br />

‹L’art d’apprendre› im Centre Pompidou Metz demonstriert. Wenn antiautoritär,<br />

basisdemokratisch, radikalpädagogisch als Inszenierungswerte im ästhetischen<br />

Kapitalismus korrumpiert sind, muss künftige Kunst sie streng prüfen. Für<br />

die Kulturarbeiterin Gökçe Ergör, Assistenz im Studiengang Kunst HF, «schafft die<br />

F+F soziale Räume innerhalb eines neoliberalen Systems, um unter anderem durch<br />

künstlerische Strategien Missstände in der Gesellschaft aufzufächern, ohne sie zu<br />

reproduzieren und sie leicht verdaubar dem Kunstmarkt wiederzugeben».<br />

Dafür sei ein permanenter «Reality Check» unabdingbar, müsse studentische<br />

Befragung als Bestandteil des Kunstfeldes ernst genommen werden, statt sie in<br />

einer Art Sandkasten abzusondern. Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und Kritik an<br />

selektiver Willkommenskultur organisierten Studierende Ende Mai im Cabaret Voltaire<br />

eine ‹Kunstlicht-Gala›, versteigerten von Künstler:innen eingeworbene Arbeiten<br />

zugunsten Geflüchteter aus aller Welt. Das erinnert mich an einen Workshop, zu<br />

dem mich 2018 die Malerin Clare Goodwin einlud: ‹The Art Student as Curator›. Wir<br />

konnten die ehemaligen Räume der Galerie Presenhuber im Löwenbräu nutzen. Auch<br />

leer war die Aura der mächtigen Galerie spürbar. Hier sollten die Studierenden eine<br />

Ausstellung organisieren, von A bis Z. Es entstand eine beachtliche Schau (→ Kunstbul-<br />

«Kunst ist ein hochmediatisiertes Freiheitsversprechen. Uns geht es darum, dieses<br />

Versprechen auf die Probe zu stellen, sich damit auseinanderzusetzen, sich davon<br />

zu emanzipieren. Dann kann Kunst zu einem Antrieb werden, sich mit den Dingen,<br />

den Realitäten anders auseinanderzusetzen.» Daniel Hauser, Künstler, Mitglied des Kollektivs<br />

RELAX (chiarenza & hauser & co), Leiter Studiengang Kunst HF, Zürich, 22.8.<strong>2022</strong><br />

FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

47


letin 6/2018, S. 138/139). So lernt sich Kunst durchs Machen, wird herausgefordert. Solches<br />

Werken, das von Anfang an Teil dessen ist, was Kunst werden kann, fordert von<br />

Studienanfänger:innen eine verantwortungsvolle Haltung. «Die Zeit in der F+F dient<br />

dazu», so Daniel Hauser, «etwas über sich herauszufinden. Dazu gehört, sich von projizierten<br />

Vorstellungen der Kunst zu lösen und eine dem eigenen Massstab gemässe<br />

Selbstständigkeit zu entwickeln.» Durch kontinuierlichen Abgleich mit Wirklichkeiten<br />

entwickelt sich die F+F selbst weiter.<br />

In schwarzen Zahlen<br />

Das meint auch Christoph Lang, seit 2015 Rektor: «Die Schule hat so lange überlebt,<br />

steht nun endlich, nach schwerer Zeit, mit einer positiven Bilanz da, weil sie<br />

sich immer wieder neu zu erfinden wusste.» Zusammenarbeit, flache demokratische<br />

Struktur und offene Kommunikation, gegen Individualisierung, Konkurrenz, Wettbewerb<br />

– das waren Leitmotive der Künstlerin und Aktivistin Doris Stauffer Ende der<br />

1960er für ihren Kurs ‹Teamwork› in der Klasse F+F (Form und Farbe) in der Kunstgewerbeschule<br />

Zürich. Die heutige ZHdK nahm das damals schlecht auf, es kam zum<br />

Bruch. Was Stauffer dann mit anderen Kunstschaffenden gründete, war keineswegs<br />

als Dauereinrichtung gedacht. Heute wird die «offene Kunst- und Gestaltungsschule»<br />

durch eine nicht gewinnorientierte Stiftung getragen. Finanziert wird sie durch<br />

die für die Schweiz teuren, in Relation zu anderen Ländern günstigen Semestergebühren<br />

und andere Kursgebühren. Das deckt, so Lang, «80 Prozent der Ausgaben. Der<br />

Rest kommt von der Stadt Zürich, über das HFSV-Konkordat von den Kantonen und<br />

dem Fürstentum Liechtenstein, die für jede:n HF-Studierende:n eine Kopfsubvention<br />

zahlen. Dazu kommen Gelder, die wir für den Stipendienfonds fundraisen». Für Letzteren<br />

können sich Studierende in finanzieller Notlage zweimal im Jahr bewerben.<br />

Wir machen das gemeinsam<br />

Der kooperative Gedanke ist für Gökçe Ergör wichtiges Rüstzeug für die Zeit nach<br />

dem Studium. Ego-Shooter gebe es zwar auch, doch «nur danach zu streben, der<br />

nächste Superstar zu werden», werde in der Schule eher infrage gestellt. Individuation<br />

im Kollektiv braucht Vertrauen, Verständnis Nähe, klare Kritik benötigt Abstand.<br />

Für Ergör ist das Alltag: «Unsere Arbeitskultur mit Daniel steht Kritik sehr wertschätzend<br />

gegenüber, fordert sie geradezu heraus.» Und manchmal holt das technische<br />

Personal Sicherheits- und andere Bestimmungen übersehende Entwürfe von Studierenden<br />

wie Dozierenden freundlich, aber bestimmt wieder auf den Boden. Nähe<br />

«Die Dozierenden haben mich dazu angespornt, zu verstehen, dass meine Ideen,<br />

meine Werke und meine persönliche künstlerische Praxis nur existieren können,<br />

wenn ich die richtigen Fragen stelle. Nur wenn ich die Dinge genau und aus allen<br />

möglichen Perspektiven betrachte, kann ich das Neue als etwas Unverzichtbares<br />

sowohl für meinen kreativen Weg als auch für mein persönliches Wachstum als Individuum<br />

wahrnehmen.» Denis Savi, Diplom Kunst HF <strong>2022</strong>, Zürich, 24.8.<strong>2022</strong><br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


F+F Schule für Kunst und Design<br />

1971 in Zürich gegründet<br />

Zahlen und Fakten:<br />

Ca. 270 Studierende in Film, Fotografie, Kunst, Modedesign und Visueller Gestaltung.<br />

Rund 200 Dozierende.<br />

Zugängliche Werkstätten, öffentliche Kantine, Veranstaltungen und Ausstellungen.<br />

Studium ohne Matura möglich.<br />

Die Studiengänge enden mit staatlich anerkanntem Diplom.<br />

Vor- und berufsbegleitende Kurse für Jugendliche und ältere Semester, Möglichkeit der Berufsmatur.<br />

Träger ist eine nicht gewinnorientierte Stiftung.<br />

Den Stiftungsrat bilden Persönlichkeiten aus dem Kulturleben.<br />

Aktuelle Ausbildungsangebote im Studiengang Kunst HF/Höhere Fachschule:<br />

Projekte: ‹Back to Life›, Beobachtungen der unmittelbaren Realität; ‹Going Public – Billboard<br />

hypnotisiert öffentlichen Blick›; ‹ACT›, Performancefestival<br />

Seminare: ‹Lost in Emojis›; Rechercheseminar; ‹Woodpile›; ‹Neutrale Bilder gibt es nicht!›<br />

Weitere Angebote: Beratung & Mentoring; Pooling-Angebote vermitteln u. a. Skills, (Kultur-)Geschichte,<br />

Netz- und critical culture<br />

bietet im Studiengang Kunst HF das rund um die Uhr offene Gemeinschaftsatelier<br />

unterm Dach. Dank grosszügiger Schenkung der pensionierten Kunsthistorikerin<br />

Hanna Gagel bietet es eine auch für queerfeministische Anliegen beachtliche, selbst<br />

verwaltete Bibliothek, die allerdings mehr Lesehunger vertragen könnte. Bei nur zwei<br />

Fixtagen, an denen die Studierenden pro Woche vor Ort sein müssen, ist das Atelier<br />

ein Durchgangsraum, hier kreuzen sich Ansichten, Entwürfe, wird zusammengetragen,<br />

was befragt werden soll. So finden die Studierenden Mut, über eigene Wünsche,<br />

Projektionen, Wohlfühlzonen hinauszuwachsen. Die F+F fördert das durch tätiges,<br />

kooperatives Handeln in der Begegnung mit widerständiger Materie. In den kommenden<br />

Jahren von einem ganz neuen Stadtviertel umbaut, steht sie weiterhin fürs «Anderswerken».<br />

Das gelingt, solange sie sich selbst im Prozess des Werdens der Kunst<br />

aufs Spiel setzt.<br />

J. Emil Sennewald arbeitet als Kritiker seit 2000 von Paris aus für Kunstzeitschriften. Seit 2013 unterrichtet<br />

er an verschiedenen Kunsthochschulen in Frankreich und der Schweiz.<br />

→ F+F Schule für Kunst und Design, Zürich, Frühlingssemesterbeginn 30.1.23, Open House 30.11.22<br />

und 22.3.23, jeweils ab 13 Uhr; weitere Veranstaltungen unter ↗ www.ffzh.ch; zur Geschichte:<br />

↗ www.ff1971.ch<br />

FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

49


Klodin Erb — Mit Maske und Leggins<br />

1 Blatt (aus: schlecht getroffen), 2009, Öl auf Leinwand, gerahmt, 60 x 50 cm; hinten: Nachtisch 2,<br />

2013, Öl auf Holz, gerahmt, 46 x 32 cm und Plant’s Life, 1999, Stoff, Plastik, Beistelltisch, Ausstellungsansicht<br />

Helen Dahm Museum. Foto: Yves Roth<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


durchs All<br />

FOKUS // KLODIN ERB<br />

51


Klodin Erb, die Laureatin des Prix Meret Oppenheim <strong>2022</strong>, hat in<br />

den vergangenen zwanzig Jahren ein dichtes, vielfältiges Werk<br />

geschaffen, das nun endlich auch auf nationaler Ebene jene Aufmerksamkeit<br />

findet, die ihm gebührt. Einen tiefen Einblick in das<br />

Wesen des Werks findet sich in einer kleinen, feinen Schau in der<br />

Peripherie des Zürcher Oberlandes. Damian Christinger<br />

«Please turn on your magic beam / Mr. Sandman, bring me a dream», klingt es aus<br />

dem Lautsprecher, während auf dem Monitor eine winzige, farbige Gestalt durch surreale<br />

Landschaften hüpft. Im selben Raum befindet sich eine gerahmte Fotografie,<br />

in der eine streng gekleidete Dame, umgeben von überlebensgrossen Puppen, uns<br />

anzustarren scheint. Die Frau heisst Helen Dahm, und wir befinden uns im kleinen<br />

Museum, das ihr zu Ehren in Oetwil am See eingerichtet wurde. Dem Foto gegenüber<br />

befindet sich eine gerahmte Hinterglasmalerei, 77 x 78,5 cm, ein ‹Selbstbildnis<br />

mit Seifenblasen›, fast psychedelisch in seiner Wirkung. Das Frauengesicht löst sich<br />

zwischen den Blasen auf, im Mund ein Rohr, das aus der verzerrten Perspektive wie<br />

ein Joint aussieht. Rechts davon, auf einem weissen Podest, zwei zerbrochene und<br />

durch rohe Ergänzungen wieder heil gemachte Kannen aus Keramik und Ton. ‹Auseinsmachzwei›,<br />

2004, eine frühe, programmatische Arbeit von Klodin Erb als Solokünstlerin,<br />

nach einer Phase des Experimentierens im Kollektiv ‹mit›, das sich der<br />

Unterwanderung des Kunstbetriebs verschrieben hatte.<br />

Mr. Sandman, bring me a dream<br />

‹Auseinsmachzwei› zeigt die Vervielfältigung, die entstehen kann, wenn etwas<br />

zerbricht und wieder geflickt wird. Eine einzelne Künstlerin kann viele Rollen einnehmen,<br />

wenn sie sich das zutraut, Brüche sind dabei Teil des Programms. Das war bei<br />

Helen Dahm nicht unähnlich, in ihrer Biografie finden sich viele Verwerfungen, bei der<br />

frühen Flucht mit der Lebensgefährtin nach München, einer Expedition nach Indien<br />

in der Vorkriegszeit, dem «Exil» in Oetwil am See, Klinikaufenthalten, aber auch der<br />

Verleihung des Kunstpreises der Stadt Zürich, 1954, an sie als erste Frau überhaupt.<br />

Klodin Erb kannte ihr Gegenüber nicht, ehe sie von Sandi Paucic, dem Kurator<br />

der Ausstellung ‹Zwei Dahmen›, zu diesem Dialog eingeladen wurde. Aber: «Es war<br />

für mich sehr interessant, die vielen Verwandtschaften zu entdecken – ich stellte<br />

fest, dass wir eigentlich Schwestern im Geiste sind», sagt Erb im Gespräch mit dem<br />

Kurator. «Natürlich ist Helen Dahms und mein Zugang zu Themen zeitbedingt ein<br />

anderer, es gibt aber genuine Übereinstimmungen. So zum Beispiel bei den Themen<br />

der Sexualität oder auch der Religion. Auch das Motiv der Landschaft spielt bei ihr<br />

eine grosse Rolle. Sie stellte damals, ähnlich wie ich es heute mache, die Frage, wie<br />

Malerei aussehen kann, auch innerhalb der gegebenen Genres Landschaft, Porträt,<br />

Interieur.» Die Frage, wie Malerei aussehen kann, ist der gemeinsame Motor, der Antrieb<br />

der Vervielfältigung, der magische Samen, aus dem das Schaffen von Erb und<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Serendipity / Königin der Nacht, 2013, Öl auf Leinwand, 135 x 110 cm, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari,<br />

Zürich<br />

FOKUS // KLODIN ERB<br />

53


Zwei Dahmen. Klodin Erb und Helen Dahm, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Helen Dahm Museum Oetwil am<br />

See, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari, Zürich. Foto: Yves Roth<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


FOKUS // KLODIN ERB<br />

55


Dahm zu spriessen scheint. Erb wendet sich nach der Ausbildung zunächst von diesem<br />

Genre der Kunst ab. Davon zeugt in der Stube des Untergeschosses die älteste<br />

Arbeit von ihr in dieser Ausstellung, die Werkgruppe ‹Plant’s Life› von 1999 – skulpturale<br />

Annäherungen an Zimmerpflanzen aus Stoff, Plastik und Tischchen. Dahms<br />

Plastik ‹Vase mit Papierblumen› fügt sich nahtlos in dieses Ensemble ein, als wären<br />

sie gemeinsam geschaffen worden. Auch wenn sie genrefremd sind, so sind sie doch<br />

aus einem malerischen Gestus zu verstehen und verweisen im Falle von Erb bereits<br />

auf die Serie ‹Flowers for Sale›, 2021/22, ein Konvolut grossformatiger Stillleben in<br />

einer Mischung aus Öl- und Acrylfarben mit aufgesprayten Elementen, die den Betrachtenden<br />

in einem Zustand zurücklassen, als hätte er an Dahms Joint gezogen<br />

und tief inhaliert.<br />

Make him the cutest that I’ve ever seen<br />

«Mr. Sandman, bring me a dream / Make him the cutest that I’ve ever seen», singt<br />

die weibliche, farbige Figur im Video weiter, sie hat sich mittlerweile eine riesige, geschnitzte<br />

Aufsatzmaske angezogen. Halb überdimensionierter Tikibecher, halb schamanistische<br />

Tanzmaske, auf jeden Fall ein Instrument der Transformation. Gleich zu<br />

Beginn der Animation ‹Johnny Woodhead & The Nightmärlis› fliegt die Protagonistin<br />

in der Maske, gekleidet in Leggins mit Leopardenprint, schwarzen Stiefeln und<br />

schwarzem Kleid, aufgehängt an einer abstrahierten Papierwolke durchs All, im Hintergrund<br />

der Erdball. Sie stürzt auf die Erde, mitten in ein Blumenfeld natürlich, rappelt<br />

sich auf, nur um von einer herabstürzenden Fassade eines amerikanischen Hauses<br />

fast getötet zu werden. Gerettet wird sie durch die Tatsache, dass sich das offene<br />

Fenster der Fassade genau an jenem Ort befindet, wo sich die Figur stehend um sich<br />

selbst dreht, und dass Buster Keaton und Steve McQueen als Schutzgeister über sie<br />

wachen. Während wir uns noch vom Schock erholen und sich die Figur munter weiter<br />

um sich selbst dreht, tritt in aller Seelenruhe Klodin Erb ins Bild, schlägt einen Nagel<br />

in den Holzkopf, hängt einen Seidenkimono daran und verschwindet wieder.<br />

Wir sind erst am Anfang, die Figur fährt Auto, traumartige Sequenzen verwandeln<br />

sich in Alpträume, Bomben explodieren im Hintergrund, dieser entpuppt sich jedoch<br />

als Kulisse, alles löst sich auf, wir waren ja nur in einem Märchen. Das Kleid ist jetzt<br />

farbig und geblümt, hübsch, unter der Maske war immer Klodin Erb, die sich dann<br />

selber frisst. Und hier sind wir noch nicht einmal in der Mitte des Fiebertraums, der<br />

in seiner Dichte die rund sieben Minuten, die er eigentlich andauert, weit sprengt.<br />

Das Prinzip der Überlagerung und Appropriation, der Verzerrung, Verkitschung<br />

und grausamen Sezierung, das Verwenden von Fundstücken aus dem Netz, von<br />

Treibgut und Versatzstücken der Kunstgeschichte, die Verquickung von Trivialem und<br />

Abgründigem in einer Sprache, die zugleich zeitgenössisch und anachronistisch ist,<br />

findet sich in diesem Bühnenstück für den Bildschirm genauso wie im Gesamtwerk<br />

der Künstlerin. Kathleen Bühler, Chefkuratorin am Kunstmuseum Bern, nennt Erb in<br />

ihrer Laudatio zur Verleihung des Prix Meret Oppenheim <strong>2022</strong> «eine Vollblut-Malerin<br />

in der postmedialen Phase der Malerei». Und führt aus: «Postmedial ist die Malerei<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Behind the Curtain, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand, 130 x 100 cm, Courtesy Galerie Lullin + Ferrari,<br />

Zürich<br />

FOKUS // KLODIN ERB<br />

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Klodin Erb (*1963, Winterthur) lebt und arbeitet in Zürich<br />

1989–1993 Bildende Kunst SBK, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ (heute ZHdK)<br />

<strong>2022</strong> Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim<br />

Seit 2018 Dozentin an der Hochschule Luzern HSLU, Abteilung Design und Kunst<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2023 Istituto Svizzero, Rom (upcoming)<br />

<strong>2022</strong> ‹Zwei Dahmen. Klodin Erb und Helen Dahm›, Helen Dahm Museum, Oetwil am See; ‹Liquid<br />

Sense›, Lullin + Ferrari, Zürich<br />

2021 Lullin + Ferrari, Zürich<br />

2020 ‹Klodin Erb›, Gluri Suter Huus, Wettingen<br />

2019 ‹Babel & Bubbles›, Lullin + Ferrari, Zürich<br />

2018 ‹Die Wolfslaterne›, Kunsthaus Pasquart, Biel/Bienne; ‹Ein langer Tag›, Helvetia Art Foyer, Basel<br />

2017 ‹The Sweet Lemon Ballad›, Rotwand, Zürich<br />

2015 ‹unschuldig unheimlich – Das Sennentuntschi›, (mit Eliane Rutishauser), Rätisches Museum, Chur<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹(Un)certain Ground – Aktuelle Malerei in der Schweiz›, Kunsthaus Pasquart, Biel/Bienne;<br />

‹Liebe Grüsse›, Museum Langmatt, Baden; ‹Tschüüss festival›, Centre culturel suisse, Paris<br />

2020 ‹After Bob Ross – Beauty is Everywhere›, Museum im Bellpark, Kriens<br />

2018 ‹Cosmic Laziness›, Zwei-Personen-Ausstellung mit Tim Renshaw, Coleman Projects, London;<br />

‹Focus›, Kunstmuseum Winterthur<br />

2017 ‹Yellow Creature – Aspekte der Transformation›, Kunstmuseum Luzern; ‹The Show Must Go On –<br />

Die Sammlung Gegenwartskunst, Teil 4›, Kunstmuseum Bern<br />

2014 ‹Docking Station›, Aargauer Kunsthaus, Aarau; ‹Das doppelte Bild›, Kunstmuseum Solothurn<br />

Foto: Lena Amuat<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


heute deshalb, weil sich ihre Prinzipien nicht auf Farbmaterial, Leinwand und Pinsel<br />

beschränken. Vielmehr hat sich die Arbeitsweise und Wirkmacht von Malerei auf<br />

andere Medien übertragen. Und so kann alles, was Klodin Erb im Rahmen der Kunst<br />

macht, als Malerei verstanden werden. Auch wenn sie in ihren Videos absurde Geschichten<br />

erzählt, wie diejenige einer Zitrone, die durch verschiedene Räume, Zeiten<br />

und Realitätsebenen rollt. Auch dann nutzt Klodin Erb das Vermögen der Malerei,<br />

Geschichten zu erfinden und eine Welt zu erschaffen, die keiner Plausibilität bedarf.»<br />

«Mr. Sandman, someone to hold (someone to hold) / Would be so peachy before<br />

we’re too old», klingt es mit der Stimme der Malerin weiter, die den Song der Chordettes<br />

von 1954, dem Jahr also, in dem Dahm den Kunstpreis der Stadt Zürich erhielt,<br />

selber intoniert und als Soundtrack ihres Manifestes und Retroperspektive in Videoformat<br />

verwendet. Weibliche Solidarität. Die Verschwesterung mit Meret Oppenheim<br />

und Dahm wird von Erb subtil und präzise eingesetzt. Der selbstbewusste Feminismus,<br />

den sich Oppenheim und Dahm im Kunstbetrieb noch leidvoll erkämpfen<br />

mussten, ist für Erb immer noch wichtig, auch wenn sie ihn spielerischer und freier<br />

darstellen kann. Dass Gleichberechtigung und eine freie Sexualität noch keine<br />

Selbstverständlichkeit sind, weiss sie dennoch.<br />

Someone to hold / Would be so peachy before we’re too old<br />

‹Funny Face›, 2019, eine bewusst simplizistische, symbolistische Erwiderung auf<br />

Hockney oder Willy Fries im Zeitalter der Emojis, zeigt emblematisch einen Baum,<br />

einen angebissenen Apfel und eine selbstbewusste Schlange. Ihre Porträts, etwa<br />

‹Nachtisch 2›, 2013, oder die Serie ‹Orlando›, die auch als Buch publiziert wurde und<br />

in der Ausstellung nur als Vorahnung auftaucht, spielen mit dem Element der Transformation<br />

und der Fluidität. Sie verweisen bei Erb immer auch auf Heiligenbilder, auf<br />

Madonnen und Götter, deutlich bei ‹Angel Blue› von 2018, das mit der ‹Verkündigung›<br />

von Dahm von 1950 an derselben Wand auch aufzeigt, dass die Erleuchtung, die<br />

Trans zendenz mit Schmerz verbunden ist.<br />

Die Freiheit hat ihren Preis, Transformation, Transzendenz und Läuterung ebenso.<br />

Die Arbeit an einem gemeinsamen Raum, sei es Bild- oder Gedankenraum, die Vervielfältigung<br />

des Singulären in eine gemeinsam erlebbare Erfahrung mögen in diesem<br />

Prozess aber lindernd wirken. Das Malen ist ein einsamer Weg, den Erb immer wieder<br />

aufbricht, verändert, adaptiert. In ‹Johnny Woodhead & The Nightmärlies› malt die<br />

Figur in der Maske an verschiedenen Welten, gebiert sich selber aus ihrem Kopf und<br />

ist zugleich Zeus und Athene, spaziert durch Zitate und vervielfältigt sich umstandslos.<br />

Auseinsmachviele, aus Zwei eine Schwesternschaft, aus Drei eine ganze Welt.<br />

Eine einzelne Künstlerin kann viele Rollen einnehmen, wenn sie sich das zutraut, die<br />

Figur auf dem Bildschirm tanzt auf jeden Fall weiter.<br />

Damian Christinger, freier Kurator und Publizist, lebt in Zürich. damian.christinger@gmail.com<br />

→ ‹Zwei Dahmen. Helen Dahm und Klodin Erb›, Helen Dahm Museum, Oetwil am See, bis 31.10.<br />

↗ www.helen-dahm.ch<br />

→ ‹The Sweetest Patriots› (Gruppenschau), Kupper Modern, 24.9.–21.1. ↗ www.kupper-modern.com<br />

FOKUS // KLODIN ERB<br />

59


Dance First Think Later — Entre<br />

exposition et festival<br />

Davide-Christelle Sanvee · À notre place, <strong>2022</strong>, performance. Photo : Gregory Batardon<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Ce qui devait être un événement ponctuel en 2020, revient pour<br />

une 2 e édition. ‹Dance First Think Later› rassemble les œuvres<br />

de plasticiens et chorégraphes dans trois lieux de Genève. Le<br />

parcours hybride entre exposition et festival pointe une interrogation<br />

des corps, glissement de la pensée vers une représentation<br />

vivante qui aurait pu plaire à Beckett. Nadia El Beblawi<br />

C’est parfois aussi le public et pas seulement les réactions des professionnels qui<br />

dynamisent un projet. Une perspective pas forcément envisagée lorsqu’entre deux<br />

confinements Olivier Kaeser inaugure ‹Dance First Think Later – Rencontre entre<br />

danse et arts visuels›. Compris par beaucoup comme le lancement d’une manifestation<br />

récurrente, l’événement a trouvé suffisamment de soutien pour renouveler son<br />

exploration transdisciplinaire. Il est porté par des œuvres de plasticiens travaillant<br />

sur le sujet de la danse, de chorégraphes imaginant des partitions pour des espaces<br />

d’exposition ou de performers au croisement des disciplines. Le format relativement<br />

petit du festival et la collaboration avec différentes institutions genevoises – Le Commun,<br />

Le Pavillon ADC dédié à la danse contemporaine et les cinémas du Grütli – servent<br />

ce projet ouvert sur un questionnement des corps. Une approche évidente pour<br />

l’ancien codirecteur du Centre culturel suisse à Paris qui a œuvré pendant dix ans à<br />

élargir l’éventail des pratiques artistiques contemporaines. Un développement qu’il<br />

poursuit aujourd’hui à travers Arta Sperto, une structure de curation et de production<br />

sans lieu fixe dont le nom, traduit de l’espéranto, signifie expérience artistique.<br />

Architecture dansée<br />

Le lieu de départ du projet est Le Commun qui a emménagé dans de nouveaux locaux<br />

en février dernier. Le premier niveau de plus de 200 m 2 est dévolu à l’exposition<br />

avec des installations, vidéos, sculptures, peintures et photographies, tandis que le<br />

second étage, tout aussi vaste, est dédié aux performances. Cet espace scénique est<br />

rejoué pour chaque prestation avec un montage spécifique. L’ouverture orchestrée<br />

par le chorégraphe Marco Berrettini donne le ton en réalisant une performance en<br />

lien avec des peintures de Yan Li sur la thématique ‹s’entraîner les dents›. Effets de<br />

lumière et bande-son accompagnent cet accrochage éphémère auxquels répondent<br />

les mouvements d’une quinzaine de danseurs amateurs. Une forme de « méthode<br />

chorégraphique » se référant notamment à l’expressionnisme abstrait.<br />

L’exposition comprend des œuvres d’Ulla von Brandenburg, d’Emilie Pitoiset, de<br />

Lara Dâmaso, de Samuel Pajand et d’Alice Anderson. Cette dernière nous emmène<br />

dans un processus où l’œuvre plastique procède d’un rituel, proche d’une pratique<br />

ancestrale, où le corps et les gestes interagissent avec l’espace dans un travail de<br />

mémorisation que restitue sa vidéo ‹Architecture dansée›. Une clé de lecture pour<br />

appréhender deux grandes pièces d’‹Ecosytem Processes, Calder’s Door› générées<br />

lors d’une résidence dans l’atelier Calder à Saché, près de Tours, en 2019. La capta-<br />

FOKUS // EXPOSITION-FESTIVAL<br />

61


tion nous la montre au cours de performances dansées, se laissant imprégner par<br />

l’immense bâtisse et la porte composée d’éléments géométriques. Une géométrie<br />

qu’elle reproduit avec des panneaux de bois qu’elle peint sur une toile, laquelle traduit<br />

l’empreinte, mémoire des formes dessinées par les coulées de peinture. Les éléments<br />

de sculpture sont ensuite patiemment recouverts de fil de cuivre, jouant ainsi<br />

des références du matériau entre archaïsme et connectivité numérique.<br />

Retour sur une histoire de la danse<br />

Dans la programmation, à noter la soirée prévue le 6 octobre aux cinémas du Grütli<br />

avec la projection de deux films. ‹Parade›, 2014, revisite le fameux ballet de 1917<br />

écrit par Jean Cocteau pour les Ballets russes de Diaghilev. Cette interprétation cinématographique<br />

du Genevois Shahryar Nashat est réalisée à partir d’une chorégraphie<br />

de l’Australien Adam Linder, lui-même interprète de cette parade publicitaire de<br />

trois artistes devant un théâtre. Le spectacle, riche de sens, interroge autant l’histoire<br />

de la danse que son contexte et les significations du mot parade. Le graphisme<br />

des scènes, le fil narratif, le cadrage, le montage et le son servent l’inventivité de<br />

cette vidéo.<br />

L’autre film est la captation par Manon de Boer d’une performance que Latifa<br />

Laâbissi interprète depuis 2012. ‹Persona›, <strong>2022</strong>, propose une relecture de la ‹Danse<br />

de la sorcière› de Mary Wigman, solo majeur dans l’histoire de l’expressionisme allemand.<br />

Seul un fragment filmé de deux minutes témoigne encore de l’interprétation<br />

originale de 1926 : une danse assise où l’interprète semble en transe, tantôt calme,<br />

Shahryar Nashat, Parade, 2014, video still<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


tantôt secouée par des forces invisibles. Dans la version de Laâbissi, les mouvements<br />

sont ralentis, étendus dans le temps pendant une demi-heure, seul le bruissement<br />

du costume en peau de serpent et le souffle de la danseuse constituent la bandeson.<br />

L’image transmise par une caméra circulaire la capte au plus près, le résultat est<br />

un regard cinématographique captivant et troublant.<br />

À l’issue des deux projections, une conversation est prévue avec les artistes, à<br />

l’exception de Shahryar Nashat retenu par une exposition à l’Art Institut de Chicago.<br />

Manon de Boer et Latifa Laâbissi, qui collaborent depuis 2016, seront présentes avec<br />

Adam Linder. Celui-ci, accompagné de trois danseurs, performera l’après-midi au<br />

Commun en présentant une forme d’exposition vivante d’une durée de trois heures.<br />

Initiée en 2020 au MoMA New York, c’est une première en Suisse.<br />

De la spontanéité à la réflexion<br />

La particularité de cette édition est une implication plus importante du Pavillon<br />

ADC, avec la coréalisation de trois pièces et la coproduction d’un nouveau projet de<br />

David-Christelle Sanvee. La lauréate du Prix suisse de la performance en 2019 ancre<br />

sa réflexion sur les bâtiments, leurs histoires et son histoire, celle d’un départ du<br />

Togo et d’une intégration en Suisse. L’une des maquettes installées dans le foyer<br />

lui servira de cache, avant d’interpréter des étapes de son parcours personnel sur<br />

scène. Une expérience nouvelle pour l’artiste habituée au contexte muséal. La danse,<br />

incluse dans presque toutes ses performances, traduit et poétise ses récits.<br />

Son approche, autant instinctive qu’intellectuelle, trouve écho au titre ‹Dance<br />

First Think Later›. Une formule popularisée sur toutes sortes d’objets au point de<br />

sonner comme un slogan. En choisissant cette citation écourtée d’un passage de Samuel<br />

Beckett dans ‹En attendant Godot›, Olivier Kaeser dit avoir aimé cette question<br />

du mouvement, puis du retour à la pensée, ce balayage d’une pratique humaine oscillant<br />

entre un simple divertissement et une discipline pointue. Sachant que l’œuvre<br />

de Beckett a éveillé l’intérêt de plusieurs chorégraphes, et que lui-même s’est intéressé<br />

à la danse durant l’entre-deux-guerres, nous pouvons supposer qu’il aurait<br />

apprécié cette exploration parfois déroutante des corps, au croisement de la spontanéité<br />

et de la réflexion.<br />

Nadia El Beblawi, critique d’art, web éditrice, vit à Bâle. nadia.elbeblawi@gmail.com<br />

→ ‹Dance First Think Later – Rencontre entre danse, performance et arts visuels›, divers lieux de<br />

manifestation, jusqu’au 9.10. ; catalogue à paraître fin <strong>2022</strong>, Les presses du réel ↗ www.artasperto.ch<br />

↗ www.ville-ge.ch/culture/lecommun ↗ www.pavillon-adc.ch ↗ www.cinemas-du-grutli.ch<br />

→ ‹57 points de rencontres› de Samuel Pajand, 1.–31.10., Collège Calvin, dans le cadre de<br />

la 3 e Biennale du parcours heART@geneva ↗ www.heartgeneva.ch<br />

FOKUS // EXPOSITION-FESTIVAL<br />

63


Marie Matusz — Labirinti di<br />

filastroccate<br />

La chute est un discours, <strong>2022</strong><br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


‹Fall› vuol dire caduta, cadere, ma anche autunno, e a settembre<br />

l’Istituto Svizzero di Milano accoglie una mostra personale di<br />

Marie Matusz, in cui l’artista presenta una nuova serie di opere<br />

basate su una particolare raccolta di poesie, le ‹mirlitonnades› di<br />

Samuel Beckett. Elisa Rusca<br />

Tra il 1976 e il 1978, Samuel Beckett scrive 37 brevissime poesie che chiama ‹mirlitonnades›,<br />

letteralmente «poesie da quattro soldi» – il «mirliton» in francese significa<br />

zufolo, e i «vers de mirliton» sono dette poesie che non valgono un piffero. Queste<br />

«filastroccate», scritte su supporti di fortuna come sottobicchieri, pacchetti di sigarette,<br />

l’etichetta di una bottiglia di gin o fogli di bloc-notes, sono ibridi assurdi, incroci<br />

tra simil-haiku di humor nero e epitaffi filosofici. Queste rime apparentemente banali<br />

si situano all’origine della ricerca per l’installazione ‹Fall› di Marie Matusz presentata<br />

all’Istituto Svizzero di Milano.<br />

Classe 1994, l’artista francese basata tra Berlino e Basilea è affascinata dalle<br />

diverse concezioni e espressioni di linguaggio. Nella sua pratica artistica dà origine<br />

a installazioni di sculture minimalistiche, opere sonore, film e testi, in un approccio<br />

basato sulla ricerca approfondita nella relazione tra significato, simbolo e segno. Nascono<br />

così creazioni che vogliono tenere chi le guarda in un universo sospeso, una<br />

bolla a-temporale in cui ci si concentra unicamente sul segno e sulla sua attivazione<br />

nel momento presente. Matusz si dedica anche alla ri-attivazione di materiali d’archivio<br />

storici che, esplorati minuziosamente, vengono presentati al pubblico sotto<br />

nuova luce. In questo contesto, la figura di Beckett e le sue filastroccate assumono<br />

un ruolo di grande interesse per l’artista.<br />

La forza espressiva e l’assurdità di questi versi brevi diventano quindi lo spunto<br />

che Matusz esplora nel pieno delle loro potenzialità: il ritmo, la ripetizione e la composizione,<br />

tutti elementi fondamentali del teatro beckettiano, si trovano in queste<br />

rime e nell’opera presentata all’Istituto Svizzero. L’artista mette particolarmente<br />

l’accento anche sulla distorsione, soffermandosi proprio sull’aspetto formale dello<br />

zufolo, lo strumento a fiato che distorce la voce umana e che veniva usato nell’imitazione<br />

del canto degli uccelli.<br />

Ci si ritrova dunque in un groviglio di riferimenti che si materializza nella sala<br />

espositiva in un vero e proprio labirinto di plexiglas semi-trasparente nei cui meandri<br />

si celano oggetti e sculture dalle forme indefinibili. Perdendoci in questa struttura, ci<br />

possiamo soffermare tra il nostro riflesso e quello dei corpi intorno a noi: un gioco di<br />

maschere e sovrapposizioni che ci porta a riflettere sulla vacuità e sulla caducità di<br />

quello che chiamiamo «reale».<br />

Elisa Rusca, storica dell’arte, è conservatrice al Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-<br />

Rouge di Ginevra. elisa.rusca@gmail.com<br />

→ ‹Marie Matusz – Fall›, Istituto Svizzero, Milano, fino al 19.11.<br />

↗ www.istitutosvizzero.it<br />

FOKUS // MARIE MATUSZ<br />

65


HINWEISE<br />

Flut — Malte Stein<br />

Animation — In einem bedrückenden vergilbten<br />

Zimmer sitzen Mutter und Sohn mit<br />

beträchtlichem Abstand zueinander. Vor dem<br />

Fenster ist nichts als ein schlammbrauner See.<br />

Trotz der Tristesse linst der Junge sehnsüchtig<br />

nach draussen. Ständig kontrolliert und manipuliert<br />

von der Mutter, sind Abende auswärts<br />

mit Freunden eine willkommene Abwechslung.<br />

Dann ist da noch die geheimnisvolle Stimme,<br />

die am Telefon Gedichte rezitiert. Und der stetig<br />

steigende Pegel des Sees, der droht, die umliegenden<br />

Häuser zu fluten.<br />

‹Flut› kommt in Alptraumästhetik daher. Die<br />

Farben sind gedeckt und scheinen irgendwie<br />

dreckig, Details wie die Münder und das Dekolleté<br />

der Mutter sind übertrieben dargestellt.<br />

Elemente, die Malte Stein in seinem<br />

2D-animierten Kurzfilm geschickt unterbringt<br />

und damit eine etwas unangenehme Atmosphäre<br />

schafft, die sich, untermalt von der<br />

Musik und dem Sounddesign, bis zum Ende<br />

hält. Dass das geglückte Zusammenspiel von<br />

Bild, Ton und Geschichte kein Einzelfall war,<br />

zeigt Stein mit seinem aktuellen Kurzfilm<br />

‹Ding›, der zurzeit noch an unterschiedlichen<br />

Festivals zu sehen ist. ‹Flut› wurde an Filmfestivals<br />

rund um die Welt gezeigt und gewann<br />

unter anderem Preise in Sydney, Toronto und<br />

Zagreb. Dominique Marconi<br />

Malte Stein · Flut, 2018, 9’55’’<br />

↗ vimeo.com/399313424<br />

Ana Strika<br />

Arbon — Abfüllanlagen, Fertigungsstrassen,<br />

Qualitätskontrolle – lange Bänder transportieren<br />

Dinge durch Fabrikhallen; automatisch<br />

angetrieben, gleichmässig, endlos. Teile, Waren<br />

oder Materialien fahren an Maschinen entlang,<br />

durch sie hindurch zur nächsten Bearbeitungsstation.<br />

Die Industrialisierung ist rastlos,<br />

Stillstand ist unerwünscht. Fabriken schliessen<br />

dennoch, die Welt dreht sich weiter. Und<br />

mitunter zieht die Kunst in die leeren Hallen<br />

ein. Zum Beispiel in Arbon. Seit fast dreissig<br />

Jahren zeigt die Kunsthalle ihr Programm in<br />

einer ehemaligen Lagerhalle einer Metallfabrik.<br />

Ana Strika (*1981, Zürich) installiert nun<br />

dort lange Bahnen mit Kurven und Steigungen,<br />

unterschiedliche Gestelle und Podeste. Darauf<br />

liegen Dinge, gefertigte und gefundene, in kleinen<br />

Gruppen, einzeln oder aneinandergereiht.<br />

Entfernt schwingt die Erinnerung an Produktionsanlagen<br />

mit, auch im Ausstellungstitel.<br />

Aber der Takt ist ausgesetzt. Stille ist eingekehrt.<br />

Die Dinge sind nicht mehr angetrieben<br />

und fahren keinem bestimmten Zweck entgegen.<br />

Stattdessen stehen sie für sich, sind autonom<br />

und entfalten eine stille, starke Präsenz.<br />

Ana Strika trägt seit Jahren einen Fundus aus<br />

Werkstoffen zusammen. Nicht die schillernden,<br />

leuchtenden, glatten Materialien interessieren<br />

sie, sondern die oft als ärmlich klassifizierten:<br />

Karton, Paketschnur, unbedrucktes Zeitungsund<br />

Einpackpapier, Gips, Ton. Sie formt daraus<br />

kleine Schalen, stapelt, rollt und umwickelt die<br />

Materialien und Gegenstände. Sie steckt sie<br />

vorsichtig ineinander, biegt oder faltet sie. Pappen<br />

werden ausserdem zerschnitten, aber stets<br />

ist die Positivform genauso wichtig wie die<br />

Negativform. Abfall gibt es ebenso wenig wie<br />

Hierarchien. Die Anordnung dieser Dinge folgt<br />

nicht irgendeiner Betrachterlogik, sondern rätselhaften<br />

Prinzipien, die der Welt der Objekte<br />

selbst zu entstammen scheinen. Bis weit über<br />

Augenhöhe reichen die aus einfachen Latten<br />

zusammengefügten Gestelle und Bahnen. Kein<br />

Standort ist der Beste, alle sind gut. Erst im<br />

Rundgang durch die Halle fügen sich Silhouetten<br />

zu neuen Formen zusammen, erst dann<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


zeigt sich die grosse Vielfalt. Ana Strika addiert<br />

die Dinge nicht einfach oder konstruiert eine<br />

Aufzählung, sondern arbeitet mit ihnen wie mit<br />

Morphemen, Wörtern und Wortgruppen einer<br />

Sprache: Sie lassen sich immer wieder neu und<br />

nahezu unendlich kombinieren. Sie müssen<br />

keinem Zweck genügen und entfalten gemeinsam<br />

umso grössere poetische Kraft. KS<br />

Wolfgang Schneider<br />

Basel — Bei Müller Palermo präsentiert der<br />

Wiener Künstler Wolfgang Schneider (*1970)<br />

eine kleine feine Ausstellung mit Zeichnungen,<br />

Druckgrafik und dem mehrfach prämierten<br />

Künstlerbuch ‹Company› (Zusammenarbeit mit<br />

Beatrix Zobl). Schneider war 2021 mit einem Stipendium<br />

für das Kloster Dornach in die Schweiz<br />

gereist. Der geschichtsträchtige Ort stellte<br />

sich als künstlerisch fruchtbares Feld heraus.<br />

Neben Recherchen in der alten Bibliothek fand<br />

der Künstler im Klostergemäuer auch menschliche<br />

Schädel, mit Spuren von Verletzungen.<br />

Sie stammen aus der Schlacht bei Dornach von<br />

1499, bei der die Eidgenossen sieghaft gegen<br />

die Schwaben angetreten waren. Unzimperlich<br />

hatten sie alles kurz und klein geschlagen, eine<br />

tödliche Spur vom sogenannten Bluthügel bis<br />

zur Ruine Dorneck gelegt. Heute ist dieser Ort<br />

vom geistig spirituellen Ambiente der Anthroposophen<br />

erfüllt – welch ein krasser Gegensatz!<br />

Aus der Beschäftigung entsteht eine 100-teilige<br />

Zeichnungsserie. Auf Papieren, Schachteln,<br />

Sporttip- und Swisslos-Scheinen malt Schneider<br />

in kleine Kompartimente verteilt versehrte<br />

Schädel, Knochen, Arme und Beine in Rot und<br />

Schwarz. Zeichenhaft abstrahiert, mit locker geführtem<br />

Pinsel sehen die Schädel aus, als lägen<br />

sie in Nischen. Mit hintersinniger Ironie wagt<br />

sich Schneider an ein Motiv, das ein Memento<br />

mori mit persönlicher Sinnsuche verbindet. IK<br />

Ana Strika · Taktzeit, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansichten<br />

Kunsthalle Arbon. Foto: Ladina Bischof<br />

→ Kunsthalle Arbon, bis 2.10.<br />

↗ www.kunsthallearbon.ch<br />

Wolfgang Schneider · Die Schlacht von Dornach,<br />

2021/22 (Serie), Tusche und Gouache auf<br />

Papier, 75 x 110 cm © ProLitteris<br />

→ Müller Palermo, bis 15.10.<br />

↗ muellerpalermo ch<br />

HINWEISE // ANIMATION / ARBON / BASEL<br />

67


Gabriella Giandelli<br />

Basel — «1422 Ulrich Lörtschers des Schindlers<br />

Hus» steht über dem Türsturz der<br />

St. Alban-Vorstadt 28, wo das Cartoonmuseum<br />

seit 1996 beheimatet ist. Die 600-jährige<br />

Geschichte des verwinkelten Hauses samt<br />

Neubau begleitet einen knarrend auf Schritt<br />

und Tritt, während die Bilder von Gabriella<br />

Giandelli (*1963, Mailand) eine mögliche<br />

Zukunft heraufbeschwören. Denn im extra für<br />

diese Ausstellung gezeichneten Bilderreigen<br />

endete innerhalb von nur zehn Tagen die Ära<br />

des Menschen, und überdimensionierte Tiere<br />

haben die Herrschaft übernommen. Die Tür<br />

dazu öffnet sich unter den gestrengen Augen<br />

zweier prächtiger ‹Rhabdornis inornatus›,<br />

die jede Besucherin und jeden Besucher als<br />

möglichen Käfer zu taxieren scheinen: Kann<br />

das aufgepickt werden? Die Strasse ist leer,<br />

die Häuser trotz einiger beleuchteter Fenster<br />

verschlossen, Rettung ist nicht in Sicht.<br />

Es ist ein Kennzeichen der ebenso leuchtenden<br />

wie schwebenden Tableaux der seit 1984 aktiven<br />

Künstlerin, dass sie die Menschen immer<br />

etwas verloren wirken lassen. Sie vereinzeln,<br />

schauen aneinander vorbei oder tauchen schon<br />

gar nicht erst auf. ‹Silent Blanket›, 1994, erzählt<br />

davon, inspiriert von einem längeren Aufenthalt<br />

in Manhattan in den 1980er-Jahren. Das sei ein<br />

anderes New York gewesen, wie sie im Interview<br />

sagt, das in der kleinen Präsenzbibliothek<br />

gezeigt wird. Während Giandelli erzählt, streicheln<br />

ihre nie ruhenden Hände die entspannt<br />

auf ihren Beinen liegende Katze.<br />

(Fabel-)Tiere bilden ein immer wiederkehrendes<br />

Motiv in ihrem Schaffen. Sei es ein für die<br />

Menschen unsichtbarer weisser Hase in der<br />

Graphic Novel ‹Interiorae›, 2015, der ‹Vampiro<br />

transparente› von 2005 oder die Katze in den<br />

Armen des traurigen Helden aus ‹Figure of<br />

Fun› von 1989. Ein Hase in adrettem Veston<br />

beobachtet uns auch ganz selbstbewusst aus<br />

dem Triptychon ‹Amabili resti› von 2019. Peter<br />

Rabbit, I presume?<br />

Kapitelgleich geordnete Werke wie die Bilder<br />

für den Film ‹La Ragazza Carla›, die Stoffdrucke,<br />

die Swatch-Uhr oder der flirrende<br />

Bilderzyklus ‹Australia› für das Louis Vuitton<br />

Travelbook – man glaubt, ‹Wide Open Road›<br />

von den ‹Triffids› zu hören – zeigen die Vielfalt<br />

der Künstlerin, die jedoch nie beliebig wird,<br />

und die mit Schabkarton ebenso arbeitet wie<br />

mit Farbstiften und Pastellkreide. – Das auf<br />

die Sammlung des Gründers Dieter Burckhardt<br />

(1914–1991) zurückgehende Cartoonmuseum<br />

ist der «Narrativen Kunst» verpflichtet und<br />

nimmt seinen Auftrag seriös wahr. TS<br />

Gabriella Giandelli · Rhabdornis inornatus,<br />

<strong>2022</strong>, Eingangsbereich Cartoonmuseum Basel<br />

Gabriella Giandelli · Il Vampiro transparente,<br />

2005<br />

→ Cartoonmuseum Basel, bis 30.10.; ‹Mirabile<br />

Bestiarium›, Christoph Merian Verlag, <strong>2022</strong><br />

↗ www.cartoonmuseum.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Georg Freuler<br />

Basel/Riehen — Seit über sechzig Jahren<br />

ist Georg Freuler (*1938) mit seiner Leica<br />

unterwegs. In seinen unzähligen Schwarz-<br />

Weiss-Aufnahmen steht der Mensch im<br />

Fokus, individualisiert und subjektiv. Das Werk<br />

entsteht im Kontrast zur zeitgleichen glatten<br />

Hochglanzwelt aus Werbung und Internet, zeigt<br />

Ausgestossene, Drogensüchtige, Prostituierte<br />

in der Schweiz und in den Metropolen der Welt.<br />

Freuler ist ein Vielgereister, der in New York<br />

und Amsterdam mit den Obdachlosen zusammenlebte,<br />

seine süchtige Partnerin empathisch<br />

begleitet. Nie ist er Fremdkörper, sondern stets<br />

im Dialog mit den Porträtierten, keine Aufnahme<br />

ist eine «Gestohlene».<br />

Entstanden ist ein eindrückliches Gesellschaftsporträt,<br />

das auf die Ränder der Zivilisation<br />

fokussiert und die Condition humaine<br />

thematisiert. Die Lichtbilder wecken Anklänge<br />

an berühmte Klassiker wie Edward Steichen,<br />

Diane Arbus, Brassaï oder Robert Frank. Bisher<br />

wurden sie in vereinzelten Ausstellungen gewürdigt,<br />

einige erhielten Preise, doch generell<br />

sind sie noch zu wenig in der Öffentlichkeit<br />

angekommen. Der Kunstraum fächert das Lebenswerk<br />

nun in einer Retrospektive unter dem<br />

Titel ‹Augenblick und Wahrhaftigkeit› von rund<br />

250 Bildern thematisch auf.<br />

Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie in Kleinhüningen,<br />

lernte Freuler zunächst Retuscheur,<br />

später Zeichnen und Farbgestaltung an der<br />

Kunstgewerbeschule Basel. Etwas Malerisches<br />

ist vielen seiner Fotografien geblieben. Ohne<br />

Blitz aufgenommen, leben sie von einer dramatischen<br />

Lichtführung und teilweisen Unschärfen.<br />

In den 1960er-Jahren hält er das Beizenleben<br />

fest. Namenlose, einsame Gestalten sitzen<br />

vor einem Glas ähnlich den melancholischen<br />

Trinkern des jungen Picasso. Auch Treffpunkte<br />

der damaligen Kunstszene Basel dokumentierte<br />

Freuler. Viele der bekannten Grössen aus<br />

Malerei und Musik sind heute verstorben.<br />

Im geschützten Rahmen zeigt die Kuratorin die<br />

intimen Bilder der 1980er-Jahre vom Platzspitz<br />

und Letten. Freuler kocht für seine Klientel,<br />

bringt ihnen Nahrung vorbei. Aus Begegnungen<br />

entstehen berührende Porträts. Bitterkeit, Trotz<br />

und Gleichmut sprechen aus den Gesichtern.<br />

Wunden werden gezeigt, versehrte Körper öffnen<br />

sich dem Kameraauge im Wissen, dass hier<br />

jemand am Werk ist, der sein Gegenüber nicht<br />

blossstellt. Freulers fotografisches Können<br />

beruht auf Einfühlung und präzisem Auslösen:<br />

Der «fruchtbare Augenblick» wird in diesen<br />

ikonischen Bildern auf eindrückliche Weise<br />

erlebbar. IK<br />

Georg Freuler · Junge Fixerin, Zürich Letten,<br />

1980er-Jahre, Schwarz-Weiss-Aufnahme,<br />

Handvergrösserung<br />

Georg Freuler · Frau mit Hund (Beiz im<br />

Gundeldingerquartier), 1980er-Jahre,<br />

Schwarz-Weiss-Aufnahme, Handvergrösserung<br />

→ Kunstraum Riehen, bis 6.11.<br />

↗ www.kunstraumriehen.ch<br />

HINWEISE // BASEL / BASEL/RIEHEN<br />

69


Maja Rieder<br />

Basel — Was ist ein Zeichen? Wie entsteht<br />

Bedeutung? Und wie lässt sich diese wieder<br />

überschreiben? Es sind solche Fragen, die Maja<br />

Rieder (*1979, Kestenholz) in ihren Bildern<br />

beschäftigen. Konfrontiert mit der leeren weissen<br />

Fläche eines Papiers – denn auf solches<br />

malt sie bevorzugt –, beginnt sie oft mit einem<br />

simplen «x». Dieses taucht in unterschiedlicher<br />

Gestalt auf: In der aktuellen Ausstellung ‹fluke<br />

and figures› findet es sich mal als klar lesbares<br />

Zeichen in der Mitte eines Bildes, mal in Form<br />

einer Schraffur über die gesamte Bildfläche,<br />

mal als Leerstelle, mal als konturlose Fläche.<br />

Eine andere Strategie, um das Blatt zu strukturieren,<br />

liegt für Rieder darin, dass sie das<br />

Papier wie eine Leinwand über einen Rahmen<br />

oder auch eine Kiste spannt und später dann<br />

wieder ins Zweidimensionale zurückfaltet. Die<br />

an den Seiten des Rahmens heruntergelaufene<br />

Farbe – kleine unkontrollierte Ausbrüche aus<br />

der gesetzten Begrenzung – werden dann zum<br />

ausfransenden Rahmen des Bildes. Während<br />

Rieder früher oft schwarz-weiss malte, ist die<br />

Farbe mittlerweile ein wichtiges Element ihrer<br />

Bilder, in denen sich unzählige Schichten von<br />

mal aussergewöhnlich leuchtenden, teils durchscheinenden<br />

Gouachen und Tuschen überlagern.<br />

Genau diese Mehrschichtigkeit durchläuft<br />

Rieder in einigen der Arbeiten durch dominante<br />

Schraffuren und Balken im Vordergrund aber<br />

wieder – wobei der Blick auf die darunterliegenden<br />

Schichten dem Auge zwar versperrt wird,<br />

der Fantasie aber dennoch offen bleibt. MV<br />

Maja Rieder · flic flac no 13, <strong>2022</strong><br />

→ Galerie Tony Wuethrich, bis 22.10.<br />

↗ www.tony-wuethrich.com<br />

Rahima Gambo<br />

Bern — Der Titel ‹Bird Sound Orientations²›<br />

gibt ein Orientierungsmuster zur Ausstellung<br />

von Rahima Gambo (*1986) in der Kunsthalle<br />

vor: ähnlich dem intuitiven Flug von Vögeln,<br />

ihrem scheinbar schwerelosen, doch zielgerichteten<br />

«Gang» durch die Lüfte, gelenkt von<br />

einem unterschwelligen «Sound». Sounds<br />

begleiteten die nigerianische Künstlerin auch<br />

bei der Arbeit zur Ausstellung, nachzuhören als<br />

Playlist ‹Circular Breathing› auf Spotify.<br />

Mit dem intuitiven Gang, geleitet von inneren<br />

wie äusseren Eindrücken, befinden oder<br />

bewegen wir uns auch schon mitten in der<br />

Ausstellung. Von ihren ‹Walks› sind verschiedene<br />

Foto- und Videoarbeiten zu sehen und<br />

zu hören, denen ein Prinzip der intuitiven und<br />

assoziativen Collage gemein ist. Gambo führte<br />

in Bern auch einen Workshop durch, wovon<br />

ein Video mit Beobachtungen sowie Fundstücke<br />

der Teilnehmenden von ihren Walks<br />

gezeigt werden. Im wandfüllenden Video im<br />

Hauptraum, ‹Instruments of Air›, 2021, weisen<br />

in den Himmel hochgehaltene, symbolhafte Objekte<br />

den Weg durch die Landschaft. Einige der<br />

‹Utensilien› und weitere Objekte liegen davor<br />

wie eine zeichenhafte Erzählung des Beobachteten,<br />

und daneben führt die ‹Walk Sculpture›,<br />

<strong>2022</strong>, als grosse Kupferspirale in den angrenzenden<br />

Raum.<br />

Wandzeichnungen stellen die Bewegung weiter<br />

als lehrbuchhafte, körperliche Ertüchtigung<br />

dar und schaffen eine Verbindung zur Gemeinschaftsarbeit<br />

der Künstlerin mit dem Tasuniya<br />

Art Collective von Frauen einer nigerianischen<br />

Schule. Auffallend ist zunächst der omnipräsente,<br />

rot-weiss karierte Schuluniformstoff:<br />

als Kleidung, aber auch als Stoff beispielsweise<br />

von Vorhängen für eine Inszenierung mit<br />

Palmen und einer Videoarbeit mit den Schülerinnen.<br />

Im letzten Raum überspannt der Stoff<br />

eine langgezogene Bank, und bunte Stickereien<br />

des Kollektivs zieren deren Sitzfläche.<br />

Insofern lädt sie nicht zum Verweilen, sondern<br />

erneut zum Herumgehen und Betrachten ein.<br />

Zahlreiche Fotografien der Künstlerin zeigen<br />

die Schülerinnen in ihren Uniformen und – in<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Anlehnung an die Wandzeichnungen – auch bei<br />

körperlichen, jedoch eigenständigen Übungen,<br />

auf Ausflügen und in der Freizeit; immer auch<br />

in Bewegung.<br />

Parallel ist im Rahmen des kuratorischen<br />

Projekts ‹7 Winds› eine ebenso feinsinnige wie<br />

feingliedrige Installation von Marcela Calderón<br />

Andrade zu sehen. Veranstaltungen wie die<br />

Reihe ‹Features›, Ausstellungsrundgänge oder<br />

Anlässe bei der Kunsthalle Bar erweitern<br />

gleichsam den Diskurs. MM<br />

Rahima Gambo · Bird Sound Orientations 2 ,<br />

<strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthalle Bern.<br />

Foto: Marc Asekhame<br />

→ Kunsthalle Bern, bis 25.9.<br />

↗ www.kunsthalle-bern.ch<br />

Chalet5<br />

Göschenen — Im Tunneldorf Göschenen wird<br />

man von den donnernden Detonationen des<br />

Aushubs für die zweite Gotthardröhre empfangen.<br />

Ein modernes Kantinegebäude für<br />

die Arbeiter weist auf die Veränderungen der<br />

Infrastruktur hin. Die alte Zollbrücke zeugt von<br />

den Wegen der Säumer über den Gotthard. Hier<br />

lebt das Duo Chalet5, bestehend aus Karin<br />

Wälchli und Guido Reichlin. Die beiden arbeiten<br />

mit Ambivalenzen und einem multiperspektivischen<br />

Blick auf Identitätsstiftendes oder<br />

setzen, wie etwa während ihrer Stipendienaufenthalte<br />

in Kairo und Indien 2006 bzw. 2011,<br />

Alltägliches frisch in Szene. In ihrem aktuellen<br />

Projekt ‹Ur(i)hütte› in der als Kulturraum genutzten<br />

alten Kirche von Göschenen fangen sie<br />

nun Blicke auf den Organismus des Dorfes und<br />

die umgebende Natur ein. Die kulturelle Teilhabe<br />

der Bevölkerung ist dabei zentral, denn die<br />

partizipative Kooperation führt zu einem mehrschichtigen<br />

Diskurs und einer überraschenden<br />

Gesamtinstallation.<br />

Im Chor des mit LED-Lichtquellen ausgeleuchteten<br />

Kirchenraums entdeckt man eine<br />

immense Postkarteninstallation. Die Abbildungen<br />

stammen aus einem Wettbewerb für die<br />

Bevölkerung: Farbige Fotografien mit Berg- und<br />

Stauseemotiven aus der Region reihen sich<br />

an vergangene Grümpelturniere oder Seifenkistenrennen<br />

in Schwarz-Weiss; ein kräftig<br />

gebautes, sagenumwobenes Sennentuntschi<br />

ist abgelichtet. Darüber ragen zahlreiche<br />

Karten mit Bricolagebuchstaben, die das Wort<br />

«Göschenen» ergeben. Vergleichbar mit Aby<br />

Warburgs «Bilderatlas Mnemosyne» widerspiegelt<br />

dieses Tableau eine komplexe Geschichte<br />

dieses Dorfes und konstituiert ein Erinnerungskollektiv<br />

im Sinne der Göttermutter allen<br />

Wissens. Die Archivierung wird mit historischen<br />

Postkartengrüssen, beispielsweise von der<br />

Dammahütte, ergänzt.<br />

Etymologisch gehe auch der Name Göschenen<br />

auf Hütten zurück. Das Urprinzip des Bauens<br />

zeigt sich in der aus Abfallholz von Chalet5<br />

erbauten Urhütte im Zentrum. Darin finden sich<br />

künstlerische Interpretationen einer Schüler-<br />

HINWEISE // BASEL / BERN / GÖSCHENEN<br />

71


schaft. Auf Regalen stehen 16 Modelle wie eine<br />

Türmchenruine mit Tonzinnen. Reisig überdacht<br />

sie. Weiter begegnet man einer Behausung<br />

aus Schwemmholz auf Moos als Schutz<br />

für ein Tier sowie futuristische Hüttenikonen.<br />

Das Malobjekt ‹Disaster Paradise› in der Serie<br />

‹Vor Ort›, für die Chalet5 den Förderpreis des<br />

Kantons Uri 2021 erhielt, erweitert die Sicht.<br />

Die Froschperspektive lenkt das Auge von einer<br />

geheimnisvollen Wassertiefe durch Steine und<br />

Pflanzenstrukturen zu Edelsteinen und evoziert<br />

eine Atmosphäre himmlischer Offenbarung.<br />

Ebenfalls in die Höhe ragt die Holzkonstruktion<br />

mit den aus Arvenholz geschnitzten Täfelchen<br />

des Göschener Jägers Waldemar Mattli. Die<br />

Flurnamen wie «Torbrig», «Tränkstei» und<br />

«Trischtbett» flackern vor einem Landkartenhintergrund<br />

über einen Screen. Die künstlerische<br />

Spurenlegung ehrt Göschenen und<br />

seine Einwohner. Die für die Ausstellung in den<br />

Kirchenraum gebaute Hütte soll auch weiterhin<br />

bestehen bleiben und sich mit nachhaltigen<br />

Projekten verzahnen. UM<br />

Chalet5 · Uri(h)ütte, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht,<br />

Kulturraum, alte Kirche Göschenen<br />

→ ‹Ur(i)hütte – Gruss aus Göschenen›, bis 25.9.<br />

↗ www.urihuette.ch<br />

Sonja Feldmeier<br />

Liestal — Die Kunsthalle Palazzo zeigt Werke<br />

von Sonja Feldmeier (*1965), die erst im Miteinander<br />

ihre unterschiedlichen Bedeutungsebenen<br />

entfalten. Ausladende Gipsskulpturen<br />

liegen auf gekachelten Sockeln, grosse farbige<br />

Bilder und riesenhafte Schlüssel aus Holz<br />

hängen an den Wänden, und die Sitzmöbel sind<br />

Querschnitten eines Baumstammes nachempfunden.<br />

Der intermediale Werkkomplex ist über<br />

viele Jahre hinweg entstanden und erstmals in<br />

seiner Gesamtheit zu erleben. Das Herzstück<br />

ist der Film ‹The Peepul Tree›, 2020, zu sehen an<br />

einer Zwischenwand.<br />

Lange waren fremde Länder das Zuhause der<br />

Künstlerin. 2010 lebte sie ein Jahr in Indien und<br />

stiess in Haridwar auf ein Ereignis: Das Fällen<br />

eines Baumes findet mitten im dichten Verkehr<br />

der indischen Strasse statt. Fasziniert filmt<br />

Feldmeier während 72 Stunden die langwierige<br />

Aktion, die zur sozialen Skulptur wird. Warum<br />

der Riese umgelegt werden muss, erfährt man<br />

erst im Abspann. Kommunikation ist nur über<br />

Blicke und Gesten möglich. Das so gesteigerte<br />

verinnerlichte Erleben ist im Video gut spürbar.<br />

Die Kamera zoomt auf die Gesichter der Männer,<br />

begleitet sie beim tollkühnen Besteigen<br />

des Baumriesen, bei der Arbeit mit rudimentären<br />

Werkzeugen und beim Teetrinken. Jeder<br />

Protagonist wird zur Persönlichkeit, untermalt<br />

von einem individuellen Soundporträt. Die Musik<br />

– eine Kooperation mit dem Komponisten<br />

Voijslav Anicic – dient nicht nur als Audioporträt<br />

der einzelnen Baumfäller, sondern auch als<br />

Zwischenstufe für die Entwicklung skulpturaler<br />

Werke, die wiederum weiter zur Bildserie ‹The<br />

Peepul› führen. Jeder der sieben Darsteller wird<br />

auf synästhetische Weise von Feldmeier in ein<br />

multimediales Porträt verwandelt. Aus einem<br />

rundlichen Gips, der an einen Motorradhelm<br />

erinnert, quillt Dampf. Ähnliches ereignet sich<br />

auf dem Bild ‹Nafis Rao›, mit dem Namen eines<br />

indischen Baumfällers. Aus einer muschelartigen,<br />

türkisfarbenen Form fliessen pink<br />

phosphoreszierende Farbströme. Alle Bilder<br />

bedingen sich gegenseitig, entstehen aus<br />

einem transmedialen Prozess von Fotografie,<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Malerei und digitaler Bearbeitung. Vielleicht<br />

sind die hölzernen Schlüssel an den Wänden,<br />

‹Future Pioneers›, ein Hilfsmittel, sich mit der<br />

Abhängigkeit von der Natur auseinanderzusetzen,<br />

die in der vielschichtigen Installation von<br />

Sonja Feldmeier erfahrbar wird. IK<br />

Sonja Feldmeier · The Peepul Tree, 2021,<br />

Film-Still der Mehrkanal-Videoinstallation<br />

© ProLitteris<br />

Sonja Feldmeier · The Peepul (Riazat), 2017,<br />

Fine Art Print, Airbrush, Lack, Esche massiv,<br />

MDF mit Grundierfolie, 117 x 95,5 x 5 cm<br />

© ProLitteris<br />

Vaclav Pozareks Buchhandlung<br />

Luzern — Die Galleria Edizioni Periferia<br />

nimmt ihren 30. Geburtstag zum Anlass eines<br />

Rückblicks. Die Verleger Gianni und Flurina<br />

Paravicini präsentieren alle Publikationen<br />

und Multiples, die sie in dieser Zeitspanne<br />

betreut und herausgegeben haben. Sie tun<br />

dies allerdings nicht selber, sondern luden<br />

Vaclav Pozarek (*1940, lebt in Bern) zu einer<br />

Gestaltung der Galerieräume ein. Der Plastiker<br />

und Installationskünstler stellt all die Bücher,<br />

Hefte und Objekte mittels selbst entworfener<br />

Regale, Tische und Hocker zum Blättern<br />

und Schmökern zur Verfügung – mit einem<br />

Mobiliar, das hell und luftig wirkt und eher für<br />

den freien Umgang mit dem Material Holz als<br />

für Stabilität und Dauer steht. Das passt zu<br />

den über 100 Periferia-Büchern, die stets nach<br />

wechselnden Formen der Vermittlung suchen,<br />

welche sich aus individuellen offenen Denkprozessen<br />

ergeben: Künstlerbücher im besten<br />

Sinne des Wortes also, von Judith Albert, Pia<br />

Fries, Christoph Rütimann, Roman Signer und<br />

vielen anderen mehr.<br />

Vaclav Pozarek steht parallel auch ein grosser<br />

Raum zur Präsentation eigener Arbeiten zur<br />

Verfügung. Es sind präzise Setzungen, möbelartige<br />

Skulpturen aus bemaltem Holz, hinter<br />

deren Einfachheit sich komplexe Auseinandersetzungen<br />

mit dem Thema Raum verbergen,<br />

sowie Arbeiten auf Papier, die ein feinfühliges<br />

Spiel mit sich aufeinander zubewegenden<br />

elementar-einfachen Formen bezeugen. NO<br />

→ Kunsthalle Palazzo, bis 30.10.<br />

↗ www.palazzo.ch<br />

Vaclav Pozarek · Installation für die Galleria<br />

Edizioni Periferia, <strong>2022</strong><br />

→ Edizioni Periferia, bis 28.1. ↗ periferia.ch<br />

HINWEISE // GÖSCHENEN / LIESTAL / LUZERN<br />

73


23 artistes de la Galerie<br />

Neuenburg — In einer Comic-Kurzgeschichte<br />

erzählt der italienische Künstler Giulio Camagni<br />

von seiner ersten Begegnung mit François<br />

Ditesheim an der Art Basel. Der Stand der<br />

Galerie Ditesheim & Maffei sei eine Insel der<br />

Ruhe und der Eleganz inmitten des lauten<br />

Messegedränges. Die zweiseitige Comic-<br />

Geschichte ist Teil der Ausstellung, mit der die<br />

Neuenburger Galerie ihr 50-jähriges Bestehen<br />

feiert. Die Ruhe und Eleganz, die Camagni<br />

dem Messestand der Galerie attestiert, sie<br />

dominieren auch die aktuelle Ausstellung. Und<br />

diese Gesamtwirkung ist durchaus ein Kunststück<br />

für sich, vereint die Schau doch Werke<br />

von 23 recht unterschiedlichen Kunstschaffenden.<br />

Was den harmonischen Gesamteindruck<br />

befördert, ist die Konzentration auf traditionelle<br />

künstlerische Techniken: Malerei, Grafik,<br />

Skulptur. Eine einzige fotografische Arbeit ist<br />

vertreten, von Béatrice Helg, und die weist einen<br />

so hohen Abstraktionsgrad auf, dass man<br />

sie glatt für ein Gemälde halten könnte. Schräg<br />

neben der Fotografie steht die lebensgrosse<br />

Keramikfigur eines Kindes von Giuseppe<br />

Cavazi. ‹Après le bain› heisst die Arbeit. Der<br />

Körper verschwindet unter einem glatten Tuch,<br />

dessen strenges Streifenmuster der Figur<br />

etwas Abstraktes gibt – und das zudem mit<br />

zwei Ölbildern von Adolfo Estrada im Stil der<br />

Konkreten Malerei korrespondiert.<br />

Abstraktion oder Figuration? In der Ausstellung<br />

hat beides Raum. François Ditesheim sucht<br />

im Werk der Künstlerinnen und Künstler, mit<br />

denen er zusammenarbeitet, vor allem eine<br />

gewisse Ruhe und Nachdenklichkeit. Nicht<br />

zu verwechseln mit Beschaulichkeit! Zu den<br />

langjährigen Künstlern der Galerie gehört<br />

François Rouan, der zur einflussreichen südfranzösischen<br />

Bewegung Supports/Surface<br />

zählt. In den späten 1960er-Jahren hinterfragte<br />

diese Gruppe das Verhältnis von Bildträger<br />

und Bildoberfläche und stellte traditionelle<br />

Gestaltungsweisen auf den Kopf. Rouan ist<br />

mit mehreren Arbeiten in der Schau vertreten,<br />

unter anderem mit dem grossformatigen<br />

Flechtbild ‹Transi›, 2020–<strong>2022</strong>, für das er bemalte<br />

Leinwandstreifen miteinander verwoben<br />

und teilweise erneut übermalt hat. Auch das<br />

Zeitgeschehen spiegelt sich in der Schau: Der<br />

Grafik-Künstler Erik Desmazières zeigt unter<br />

anderem ‹Paysage après la bataille II›, <strong>2022</strong>,<br />

eine Ruinenlandschaft in Gouache und Aquarell,<br />

technisch brillant und bedrückend in der<br />

Aussage. AH<br />

Erik Desmazières · Paysage après la bataille II,<br />

<strong>2022</strong>, Aquarell und Gouache auf präpariertem<br />

Papier, 46,2 x 64,9 cm<br />

François Rouan · Transi, 2020–<strong>2022</strong>, Öl auf<br />

geflochtener Leinwand, 170 x 130 cm<br />

→ Galerie Ditesheim & Maffei, bis 5.11.<br />

↗ www.galerieditesheim.ch<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Philipp Schaerer<br />

Olten — Die Farben flirren, zersplittern, verschwimmen.<br />

Wir erahnen ein dichtes Blätterdach,<br />

Farngewächse, ein Getreidefeld. Sehen<br />

wir eine verpixelte Fotografie? Weit gefehlt.<br />

‹Projection Series› heisst die neue Arbeit von<br />

Philipp Schaerer (*1972, Zürich), in der er in<br />

einer 3D-Umgebung am Computer Fotografien<br />

in Lichttexturen umwandelte und auf ein<br />

feingliedriges Raster von über zehntausend<br />

quadratischen, unterschiedlich geneigten,<br />

spiegelnden Oberflächen projizierte. Die Serie<br />

steht im Zentrum von ‹Dissected Nature›, der<br />

ersten institutionellen Einzelausstellung des<br />

Künstlers, dessen Werke sich bereits international<br />

in renommierten Sammlungen befinden.<br />

Das Kunstmuseum Olten ist bekannt für seine<br />

disziplinübergreifenden Projekte. Mit Philipp<br />

Schaerer zeigt es einen digitalen Tüftler, der in<br />

der Architektur begann und sich mit computergenerierten<br />

Visualisierungen bei Herzog &<br />

de Meuron einen Namen machte. In der<br />

Architektur, aber auch in zahlreichen anderen<br />

Bereichen, werden heute digital entworfene<br />

Bilder eingesetzt, die sich kaum mehr von<br />

einer Fotografie unterscheiden lassen. Philipp<br />

Schae rers Kunst setzt an dieser Schnittstelle<br />

an. Er schafft experimentelle Werke, die sich<br />

von der Fotografie beziehungsweise ihrer fotorealistischen<br />

Ästhetik emanzipieren.<br />

In ‹Dissected Nature› treten nicht Gebäude,<br />

sondern organische Pflanzen in ein Spannungsfeld<br />

mit der digitalen Bildtechnologie. Die<br />

frisch vom Rechner ausgegebenen ‹Topologies<br />

– Natural Fragments› wirken von Weitem<br />

wie weiche, japanische Drucke; aus der Nähe<br />

zeigen sich die harten Linien, aus denen der<br />

Künstler eine vegetative Landschaft geformt<br />

hat. In der Serie ‹Claire de Lune›, <strong>2022</strong>, hat er<br />

das Gerüst mit Textur versehen und die Blätter<br />

in blaues, träumendes Mondlicht getaucht.<br />

Bewusst knüpft Philipp Schaerer an die<br />

Kunstgeschichte an, sei es an den Bildaufbau<br />

der Pointillisten, die Momentaufnahmen der<br />

Impressionisten oder ein Dschungelgemälde<br />

von Jean-Jacques Rousseau. In ‹Nature Morte›,<br />

2010/11, greift er Karl Blossfeldts typologische<br />

Pflanzenfotografien auf, um ihnen in pseudodokumentarischer<br />

Ästhetik fiktive Gewächse<br />

gegenüberzustellen. Zu Zeiten Blossfeldts<br />

war die Auseinandersetzung mit der Fotografie<br />

in vollem Gange. Hundert Jahre später fordert<br />

uns das computergenerierte Bild heraus.<br />

‹Dis sected Nature› lädt ein, das unsichere<br />

Terrain zwischen virtueller und physischer<br />

Welt zu betreten und das neue Medium kritisch<br />

zu hinterfragen. MA<br />

Philipp Schaerer · Projection, View No. 1, <strong>2022</strong>,<br />

Computer-Rendering, 108 x 128 cm<br />

Philipp Schaerer · Topologies – Natural<br />

Fragments: Composition No. 1, <strong>2022</strong>,<br />

Computer-Rendering, 119 x 89 cm<br />

→ Kunstmuseum Olten, bis 6.11.<br />

↗ www.kunstmuseumolten.ch<br />

HINWEISE // NEUENBURG / OLTEN<br />

75


Gabriela Löffel, Luc Mattenberger,<br />

Luca Harlacher<br />

Schaffhausen — In drei parallelen Ausstellungen<br />

zeigt die Kunsthalle Vebikus drei sehr<br />

unterschiedliche Positionen. Obschon explizit<br />

keine thematische Vorlage beansprucht wird,<br />

lassen sich Verbindungen herstellen. So schafft<br />

beispielsweise jeder Raum eine spezifische<br />

Wahrnehmung der Zeit. Im schaufensterartigen<br />

Parterre begrüsst uns Luca Harlacher mit einer<br />

Assemblage aus Plastikspielzeug, Staubwedeln<br />

und Baumaterialien. ‹erstens: Frag<br />

den Schmetterling› könnte als Aufforderung<br />

verstanden werden, dem kapitalistischen Konsum<br />

mit spielerischer Fantasie zu begegnen.<br />

Paradoxerweise affirmiert das eine neoliberale<br />

Haltung, in der Arbeit und Freizeit sich in einer<br />

ununterbrochenen Gegenwart der Reizüberflutung<br />

vermischen.<br />

Im Kontrast dazu wirkt der von Luc Mattenberger<br />

bespielte Raum im Obergeschoss ruhig<br />

und aseptisch. Wie in einem Operationssaal<br />

befindet sich hinter einer an Metallstangen<br />

aufgehängten violetten Steppdecke eine Apparatur.<br />

Über einem Metallgitter ergiesst sich eine<br />

Flüssigkeit aus einer Glassäule, hell beleuchtet<br />

von einer Neonröhre. Ein ähnlicher Hybrid<br />

zwischen Maschine und Skulptur steht mitten<br />

im Raum: Das Gitter eines Lüftungsschachtes<br />

wird gehalten von beigefarbenen Geländern.<br />

Darauf steht ein Zylinder aus Plexiglas, der mit<br />

einer Schicht zusammengepressten Grünzeugs<br />

und einer Atemmaske wie ein dysfunktionales<br />

Beatmungsgerät wirkt. Bei längerer Betrachtung<br />

scheinen diese und weitere «Maschinen»<br />

ein beunruhigendes, posthumanes Eigenleben<br />

entwickelt zu haben. Elemente, die einst als<br />

Stützen dienten, erinnern nun an die Verletzlichkeit<br />

des menschlichen Körpers, dem sie<br />

ihren Dienst verwehren.<br />

Die Drei-Kanal-Videoinstallation ‹5.752.414.468›<br />

von Gabriela Löffel schliesslich nimmt einen<br />

Rechtsstreit zwischen dem Energieunternehmen<br />

Vattenfall und der Bundesrepublik<br />

Deutschland als Vorlage, um der Brisanz medialer<br />

Vermittlung von ethisch komplexen Themen<br />

nachzuspüren. In einem Casting werden<br />

Szenen der sich über zehn Tage erstreckten<br />

ersten Anhörung des Prozesses nachgespielt.<br />

Dabei überschneiden sich Originalton und<br />

Skript, wodurch die im Zeichen der Transparenz<br />

gestreamte Verhandlung sich mehr und mehr<br />

als mediale Inszenierung zu erkennen gibt. Die<br />

titelgebende Zahl, welche die ursprüngliche<br />

Summe in Euro anzeigt, die als Schadensersatz<br />

für die Planung eines vorzeitigen Ausstiegs aus<br />

der Atomenergie verlangt wurde, ist Teil einer<br />

kafkaesken Realsatire bürokratischer Beflissenheit.<br />

AU<br />

Gabriela Löffel · 5.752.414.468, 2020/21,<br />

Video-Still, Drei-Kanal-Videoinstallation<br />

Luc Mattenberger · You Look Like I Feel, <strong>2022</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Vebikus Kunsthalle<br />

→ Vebikus Kunsthalle, bis 9.10.<br />

↗ www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Maria Ceppi<br />

Sitten — Das vielseitige Werk von Maria Ceppi<br />

(*1963) umfasst zahlreiche Ausdrucksformen,<br />

von der Arbeit auf Papier bis hin zur monumentalen<br />

Installation. Das Kunstmuseum Wallis<br />

bewahrt seit 25 Jahren ausgewählte Werke der<br />

Walliser Künstlerin in der Sammlung und zeigt<br />

sie nun in der Ausstellung ‹Insights›.<br />

Beim Tunnelbau der Neuen Alpentransversale<br />

durch den Lötschberg trat Maria Ceppi erstmals<br />

mit einem grossen interaktiven Werk an<br />

die Öffentlichkeit. Zu diesem Jahrhundertereignis<br />

hatte sie einen Gobelin in monumentaler<br />

Grösse in Zusammenarbeit mit der lokalen<br />

Bevölkerung gestickt. Das Kunstmuseum Wallis<br />

erkannte den künstlerisch-historischen Wert<br />

dieser Arbeit und kaufte das ‹Zeitdokument›,<br />

2002–2008, an. Zusammen mit anderen Werken<br />

aus seinen Beständen, u. a. die Seifenarbeit<br />

‹Ciel (Himmel)›, präsentiert das Kunstmuseum<br />

nun diese grossformatige Arbeit von Maria<br />

Ceppi. Das neueste Werk der Sammlung ist die<br />

Skulptur ‹Karmin›, 2019, die auf absurd surreale<br />

Weise eine Fahrradbremse, ein Sanitärrohr<br />

sowie eine getrocknete Kaktusfeige vereint.<br />

Maria Ceppi erhielt 2019 das kantonale<br />

Stipendium für ihr Projekt ‹reVISITed›, was ihr<br />

die skulpturale Recherche für die ‹Karmin›-<br />

Skulptur und für andere Objekte ermöglichte.<br />

Seit Beginn ihrer Karriere lässt sich die Künstlerin<br />

vom Alltagsleben und Alltagsmaterial<br />

inspirieren. Besonders gern durchstöbert sie<br />

Baumärkte nach unterschiedlichsten Materialien<br />

wie Abflussrohre, Seife, Wolle, Metall oder<br />

Kunststoff. Damit schafft sie ihre so humorvollen<br />

wie seltsamen Objekte, die Geschichten<br />

am Schnittpunkt zwischen Natur und Künstlichkeit<br />

sowie dem Individuellen und dem<br />

Kollektiven erzählen.<br />

Maria Ceppi verbindet in ihren Arbeiten das<br />

Industrielle mit dem Pflanzlichen, stellt Baumaterialien<br />

Haushaltsschwämme gegenüber<br />

und transformiert die Objekte und Werkstücke<br />

durch unterschiedliche Massstäblichkeiten.<br />

Ihr surreales Universum wird von hybriden,<br />

kuriosen und zugleich vertrauten ästhetischen<br />

Ausformulierungen gekennzeichnet. SO<br />

Maria Ceppi · Karmin, 2019, Mischtechnik,<br />

Gummi, Metall, 175 x 92 x 41 cm, Kunstmuseum<br />

Wallis, Sitten. Foto: Thomas Andenmatten<br />

Maria Ceppi · Zeitdokument, 2002–2008,<br />

Stickerei auf Leinwand, kollaborative Arbeit.<br />

Foto: Thomas Andenmatten<br />

→ Kunstmuseum Wallis, bis 6.11.<br />

↗ www.museen-wallis.ch/kunstmuseum<br />

HINWEISE // SCHAFFHAUSEN / SITTEN<br />

77


Barbara Wiggli und Matthias<br />

Huber<br />

Solothurn — Das Künstlerhaus S11 zeigt<br />

bildhauerisches Schaffen von Barbara Wiggli<br />

(*1966) zusammen mit gemalten Werken von<br />

Matthias Huber (*1980), dem kantonalen Preisträger<br />

von 2015. Mit dem sprechenden Ausstellungstitel<br />

‹Flügge› verbindet sich nicht nur<br />

das Entlassen schöpferischer Werke aus der<br />

intimen Sphäre des Atelierraumes, um unter<br />

die Augen der Öffentlichkeit zu treten, sondern<br />

auch eine mehrteilige, partizipatorische Installation<br />

von Barbara Wiggli. In der Zusammenarbeit<br />

mit Schulklassen sind unzählige glasierte<br />

Vogelplastiken aus Ton entstanden. Gerade in<br />

ihrer ungelenken und expressiven Ausdrucksweise<br />

setzen sie ein starkes visuelles Zeichen<br />

in den Räumen der Galerie.<br />

Die Künstlerin arbeitet oft in polaren Konstellationen,<br />

die durch Verbindung unterschiedlicher<br />

Materialien und technischer Herangehensweisen<br />

in Erscheinung treten und Wigglis Werke<br />

zwischen Objekt, Installation und Relief oszillieren<br />

lassen. Fügen, Verbinden, Zusammensetzen<br />

oder Flechten sind konstitutiv für ihren<br />

Werkprozess. Er beginnt mit einer unscharfen<br />

Idee – die Form konkretisiert sich in der<br />

handwerklichen Auseinandersetzung mit dem<br />

Material. Wie stark dabei Details definiert oder<br />

im Vagen belassen werden, ist ein zentraler Teil<br />

der zeitaufwendigen Arbeit. Manchmal dienen<br />

Bilder zur Inspiration, oder ein Objet trouvé<br />

steht am Anfang des schöpferischen Prozesses.<br />

Wie beispielsweise bei ‹Fundstück an Sockel<br />

geschmiegt›, 2018, wo sich ein Gebilde aus<br />

Styropor in verwaschenen Grüntönen an etwas<br />

Möbelartiges in kühlem Blaugrau anlehnt. Im<br />

schöpferischen Prozess reagiert die Künstlerin<br />

auf das zufällig entdeckte, durch Natureinflüsse<br />

geformte Fundstück und nobilitiert es in der<br />

Verbindung mit einer gezimmerten Holzkonstruktion<br />

zur ästhetischen Form. In ‹Eiche stützt<br />

Linde›, 2017, verwandelt Wiggli Tropfspuren<br />

einer zähen Flüssigkeit in ein gewölbtes,<br />

geschnitztes Wandrelief aus schwarz bemaltem<br />

Lindenholz. Ein geometrischer Winkel aus<br />

unbemalter Eiche fängt die organisch fliessende<br />

Form auf. So entsteht ein fruchtbarer<br />

Gegensatz aus Erscheinung und Materialität,<br />

der unterschiedliche Energien visualisiert.<br />

Gleichzeitig tritt das fiktiv strömende Element<br />

von Wiggli in Dialog mit den umgebenden<br />

Farbarbeiten von Mathias Huber, der mit klaren<br />

Setzungen von Farbspuren Elementares aufruft<br />

und mit zeitgenössischem Geist verbindet. IK<br />

Barbara Wiggli · Eiche stützt Linde, 2018,<br />

Lindenholz, Eichenholz, Lack, 48 x 51 x 8 cm<br />

Matthias Huber · Ohne Titel, 2021, 100 x 90 cm,<br />

Öl und Acryl auf Leinwand<br />

→ Künstlerhaus S11, 7.–30.10.<br />

↗ www.s11.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Otto Tschumi<br />

Spiez — «Tschumi ist der in das Absonderliche<br />

und Skurrile verliebte Poet», erfasste Arnold<br />

Rüdlinger im Jahr 1946 dessen Bildwelten<br />

knapp und treffend. Dem bedeutenden Berner<br />

Surrealisten widmet das Schloss Spiez in<br />

den renovierten Räumen eine umfassende<br />

Übersichtsausstellung: ‹Otto Tschumi. Surreale<br />

Welten› mit rund 70 Werken von Gemälden<br />

über Grafik bis zu Kohlezeichnungen. Zu Beginn<br />

der Ausstellung eine in farbige Grundformen<br />

aufgelöste, geometrisch verspielte ‹Stadt<br />

1925› – etwas an Klee erinnernd. Von diesem<br />

und Picasso war Tschumi, der aus einfachen<br />

Verhältnissen stammte und 1921–1925 beim<br />

Maler Ernst Linck an der Gewerbeschule Kurse<br />

besuchte, zu Beginn begeistert und beeinflusst.<br />

Die Wendung zum Surrealismus liess<br />

aber nicht lange auf sich warten, als er 1936<br />

mit seiner Frau, der Tänzerin Beatrice Gutekunst,<br />

nach Paris zog. Dort begegnete er Max<br />

Ernst, Hans Arp und Salvador Dalí, mit deren<br />

Werk er sich intensiv beschäftigte.<br />

Nach der Flucht 1940 in die Schweiz setzte er<br />

diese Auseinandersetzungen in einer besonders<br />

produktiven Phase fort. Etwa im Gemälde<br />

‹Tänzerin› von 1942, in welchem eine dunkle<br />

nebulöse Figur – mit weissen freien Linien gekonnt<br />

akzentuiert – vor einem Farbverlauf aus<br />

Schwarz, Rot und Blau ihre Flügel aus seltsamen<br />

Rundformen ausbreitet.<br />

Die Ausstellung beleuchtet das umfassende<br />

Werk zusätzlich mit Einblicken in seine<br />

Fotografie, in seine öffentlichen Aufträge und<br />

die hochwertige Gebrauchsgrafik, wie etwa<br />

für die SBB – wo auch das Talent zur Vereinfachung<br />

und sein Humor spürbar werden.<br />

Letzterer zeigt sich auch bei seinen Tiermotiven,<br />

wie im Blatt ‹Grosser Kater› von 1950, in<br />

welchem er eines seiner wichtigsten Modelle,<br />

liebevoll «Pinsel» genannt, porträtierte. Hier<br />

setzt sich der Vierbeiner aus schlingernden<br />

Rundformen zusammen, die wirken, als habe<br />

jemand zum Sparschäler gegriffen. Dabei ist<br />

Tschumis Verwendung von Tiermotiven, wie<br />

Pferden, Vögeln oder Stieren, ähnlich existenziell<br />

wie bei anderen Surrealisten, jedoch von<br />

sichtbar mehr Sympathie geprägt. Themen wie<br />

Einsamkeit und Vergänglichkeit werden mit<br />

Tierdarstellungen, aber ab den 1950er-Jahren<br />

auch in einer zweiten wichtigen Werkgruppe, in<br />

traumartigen Schiffs-, Strand- oder Stadtmotiven,<br />

thematisiert. Der vielfältige, eigenwillige<br />

wie spannende Berner starb 1985 und ist in<br />

Spiez unter idealen Bedingungen nun erstmals<br />

seit vielen Jahren so umfassend (wieder) zu<br />

entdecken. AD<br />

Otto Tschumi · Le Chemin des larmes, 1938,<br />

Öl auf Leinwand, 58,2 x 49,4 cm © ProLitteris,<br />

ART-Nachlassstiftung Bern<br />

Otto Tschumi · Porträt B., 1956, Tempera<br />

auf Papier, 50,1 x 37,5 cm © ProLitteris,<br />

ART-Nachlassstiftung Bern<br />

→ Schloss Spiez, bis 16.10.<br />

↗ www.schloss-spiez.ch<br />

HINWEISE // SOLOTHURN / SPIEZ<br />

79


Liselotte Moser<br />

Stans — Markante Gesichtszüge, wache und<br />

weit geöffnete Augen, auf dem Kopf ein samtener<br />

grüner Schlapphut: Die 29-jährige Malerin<br />

steht vor einem Bücherregal und blickt uns direkt<br />

in die Augen. Ein Jahr später schaut sie aus<br />

dem Fenster ihrer Wohnung im amerikanischen<br />

Detroit hinab auf die nächtliche Palmer Avenue.<br />

Im Schnee werfen Passanten und Bäume lange<br />

Schatten. Die Menschen sind zu Hause in ihren<br />

hell erleuchteten Wohnungen. Die Bilder stammen<br />

von Liselotte Moser (1906–1983). Auch<br />

in der Innerschweiz kennt sie kaum jemand,<br />

obwohl sie in Luzern geboren wurde, hier die<br />

Jugendjahre verbrachte und die letzten Lebensjahre<br />

in Stans wohnte. Von 1927 bis 1965<br />

lebte sie in Detroit, wo ihre Mutter Adèle Weibel<br />

als einflussreiche Textilforscherin und Kuratorin<br />

für Textilien am Detroit Institut of Arts tätig<br />

war. Dieser Umstand ist insofern wichtig, als<br />

das Zusammenleben mit der Mutter ihr Zugang<br />

zu wichtigen Persönlichkeiten des kulturellen<br />

Lebens verschaffte. Wichtig für ihre Biografie<br />

und auch ihre Kunst ist aber auch, dass sie als<br />

Kind an Kinderlähmung erkrankte. Sie blieb in<br />

ihrer Mobilität eingeschränkt und konnte nur<br />

mit Stöcken selbstständig gehen. Sie genoss<br />

wohl eine fundierte Künstlerinnenausbildung,<br />

musste sich in ihren Sujets aber auf wenige<br />

Spezialgebiete zurückziehen, denen sie sich zu<br />

Hause widmen konnte – auf die Porträtmalerei,<br />

die sie ausgezeichnet beherrschte, im Bereich<br />

von Landschaften auf den Blick aus dem<br />

Fenster, auf Naturstudien (Blumen, Insekten<br />

Schmetterlinge), in den im Zusammenhang<br />

mit der Tätigkeit der Mutter entstandenen<br />

gestickten Textilarbeiten auf Mythologisches.<br />

Der umfangreiche Nachlass Mosers gehört der<br />

Gemeinde Stans und befindet sich im Nidwaldner<br />

Museum. Hier richtet nun Jana Bruggmann<br />

der Künstlerin, die in den USA Erfolge verbuchen<br />

konnte, zu Hause aber bis heute weitgehend<br />

unbekannt blieb, eine Retrospektive ein.<br />

Verdienstvoll lenkt sie anhand breit gefächerter<br />

Werke die Aufmerksamkeit auf ein eindrückliches<br />

Künstlerinnenschicksal: Liselotte Moser<br />

war talentiert, technisch versiert (auch in den<br />

an Epper gemahnenden Holzschnitten) und in<br />

manchen Teilen dem scharfen Realismus der<br />

amerikanischen Malerei verpflichtet – ohne<br />

sozialkritische Komponente allerdings, dafür<br />

aber erfüllt von einer positiven, im Kampf<br />

gegen die Krankheitsfolgen gestärkten Lebensenergie.<br />

Dass sie in der Schweiz nicht an ihre<br />

Erfolge in den USA anschliessen konnte, gibt<br />

ihrem Werk eine tragische Note: Im Umfeld der<br />

späten 1960er- und der 1970er-Jahre – einer<br />

Zeit des Aufbruchs in die Avantgarde bis hin<br />

zur Konzeptkunst, aber auch des Rückzugs auf<br />

Privates und Intimes – war ihrer Arbeiten ein<br />

breites Echo vergönnt. Wie aus in der Ausstellung<br />

präsentierten Dokumenten hervorgeht,<br />

blieben aber auch ihr Strömungen wie zum<br />

Beispiel gestische Abstraktion weitgehend<br />

verschlossen. NO<br />

Liselotte Moser · Selbstporträt, 1935, Öl auf<br />

Leinwand, 39 x 33 cm. Foto: Christian Hartmann<br />

Liselotte Moser · O.T. (Palmer Avenue im<br />

Winter), 1936, Öl auf Leinwand, 91 x 106 cm.<br />

Foto: Christian Hartmann<br />

→ Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus,<br />

bis 30.10. ↗ www.nidwaldner-museum.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Christian Jankowski<br />

Tübingen — Einem urzeitlichen Jäger und<br />

Sammler gleich durchstreift Christian Jankowski<br />

(*1968, Göttingen) in einem frühen Video<br />

von 1992 mit Pfeil und Bogen den Dschungel<br />

der Grossstadt. Seine Beute findet er in den<br />

Kühltruhen und Regalen eines Supermarkts.<br />

Sicherheitshalber erlegt er sie mit seiner<br />

archaischen Jagdgerätschaft noch einmal, man<br />

weiss ja nie.<br />

Der Geniestreich des 23-Jährigen ist kennzeichnend<br />

für Jankowskis Arbeitsweise wie für<br />

die Wahl seiner Themen. Die künstlerische Praxis<br />

des Aktions- und Konzeptkünstlers ist einerseits<br />

interventionistisch und gesellschaftsbezogen.<br />

Andererseits begegnet Jankowski<br />

gerade der eigenen Kultur mit der Neugier und<br />

Distanz des Völkerkundlers. Man hat ihn einen<br />

Ethnologen der Gegenwart genannt und seine<br />

Arbeitsweise als «kritische Feldforschung» beschrieben.<br />

Nicht nur ‹Traveling Artist›, für das er<br />

2018 eine Meisterin des japanischen Kinbaku<br />

ihre Fesselungskünste an sich erproben liess,<br />

oder ‹I was told to go with the flow›, zeigt ihn in<br />

einer Überblicksschau der Kunsthalle Tübingen<br />

als Wanderer zwischen den Kulturen: in einem<br />

räumlichen Sinn, aber auch als neugieriger<br />

Testläufer durch fremde Kulturen.<br />

Als international bekannter und gefragter<br />

Künstler kommt Jankowski viel herum. Oft<br />

setzt er sich in seinen Arbeiten mit Gegebenheiten<br />

vor Ort auseinander. Für ‹Heavy Weight<br />

History›, 2013, führte er in Warschau Sportidole<br />

und Helden der Geschichte zusammen. Zehn<br />

Gewichtheber der polnischen Nationalmannschaft<br />

bat er, auf öffentlichen Plätzen Denkmäler<br />

anzuheben wie das für Ronald Reagan.<br />

Schwer lastet, ablesbar an Mimik und Körperhaltung<br />

der Athleten, Geschichte auf uns …<br />

Für ‹Casting Jesus› liess er Mitarbeiter des<br />

Vatikans 2011 in einer Castingshow den besten<br />

zeitgenössischen Jesus ermitteln. Auch das<br />

Kunstsystem leuchtet Jankowski in Aktionen<br />

und konzeptuellen Arbeiten aus – etwa wenn<br />

er am Beispiel von Martin Kippenberger den<br />

Mythos des Künstler-Heroen unter die Lupe<br />

nimmt oder in der Serie ‹Visitors›, ab 2010, Einträge<br />

in ein Gästebuch zu seinen Ausstellungen<br />

zu Wandinstallationen aus Neon-Leuchtschrift<br />

macht. Ein früher Kommentar lautete: «Please<br />

stop you’re boring me to death». Offensichtlich<br />

hatten der oder die Schreibende keinen Sinn<br />

für Humor und ermangelten überdies eines<br />

Sensoriums für die Freiheit des Denkens und<br />

die Lust, Grenzen zu überschreiten. HDF<br />

Christian Jankowski · Traveling Artist, 2018,<br />

Aktion mit Hängevorrichtung aus Edelstahl,<br />

Seile, Reisegepäck, Rotationsmotor<br />

Christian Jankowski · 2011, Casting Jesus,<br />

Zwei-Kanal-Video, 60’, 16:9, Farbe, Ton,<br />

Italienisch mit englischen Untertiteln<br />

→ Kunsthalle Tübingen, bis 30.10.<br />

↗ www.kunsthalle-tuebingen.de<br />

HINWEISE // STANS / TÜBINGEN<br />

81


BESPRECHUNGEN<br />

Andrea Muheim — Gemaltes Tagebuch<br />

Sehr persönlich, auf einen engen Umkreis beschränkt – Andrea<br />

Muheims Malerei scheint zunächst nicht weltbewegend. Doch<br />

das Alltägliche und Zwischenmenschliche in den Stand der Malerei<br />

zu heben, birgt eine emanzipatorische Geste, die neu definiert,<br />

was bedeutungsvoll genug ist, um festgehalten zu werden.<br />

Basel — ‹Malerei als Selbstgespräch›: Der Titel der Einzelausstellung von Andrea<br />

Muheim (*1968, Zürich) in der Villa Renata ist inspiriert von einer Aussage des Künstlers<br />

Lucian Freud, in dem dieser seine Malerei als «rein autobiografisch» bezeichnet,<br />

als Nachdenken über persönliche Beziehungen zu anderen Menschen, aber auch zur<br />

Gesellschaft und zu sich selbst. Im Fall von Andrea Muheim bedeutet das zudem:<br />

Malerei als Festhalten von Momentaufnahmen, Stimmungen und alltäglichen Szenen.<br />

Muheims Bilder wirken oft wie Schnappschüsse, wie ein Tagebuch, ab und an<br />

auch wie Bilder aus einem Fotoalbum. Doch anstatt nur auf den Auslöser zu drücken<br />

und die Fotografien auszustellen, malt Muheim die von ihr ausgewählten Szenen, ein<br />

Prozess, in dem sich die emotionale Verbundenheit zu den porträtierten Personen<br />

spiegelt wie auch die Wertschätzung des Moments.<br />

‹So wie ich bin› – ein 34 x 25 cm kleines Ölgemälde von 2018 zeigt wie viele andere<br />

Bilder in der Ausstellung die Künstlerin selbst. Ihr Gesichtsausdruck wirkt konzentriert,<br />

etwas abwesend, als ob sie auf einen Bildschirm schauen oder Zeitung<br />

lesen würde. Sie sitzt vermutlich in ihrem Atelier oder ihrer Wohnung, am Tisch im<br />

Wohnzimmer oder in der Küche, im Hintergrund ist ein Fenster mit dem Blick auf eine<br />

Stadt zu sehen. Eine alltägliche Szene, frei von Selbstinszenierung und Publikum.<br />

Dass zu Muheims Verständnis von «Selbstporträt» aber auch allerlei andere Personen<br />

gehören, macht die Petersburger Hängung deutlich, in die das Bild eingebettet<br />

ist, wie auch die weiteren Bilder der Ausstellung: Für sie bedeutsame Räume und<br />

Plätze, Freund:innen, Partner und immer wieder ihr Sohn umgeben sie und werden<br />

so zu einem Teil von ihr und ihrem Blick auf die Welt. Zu sehen sind Urlaubserinnerungen<br />

aus verschiedenen Ländern, verstiebte Schneelandschaften und verregnete<br />

Strassen, ein ganzer Saal mit Bildern des schlafenden Sohnes, Bilder von «Ernesto»,<br />

«Chips», «Olga», «John», «Ana», «Lydia» und weiteren der Künstlerin vertrauten, uns<br />

aber fremd bleibenden Personen. Neben viel Malerei gibt es in der Ausstellung auch<br />

kleine Skulpturen, die ebenfalls Menschen darstellen und sehr abstrakt gehalten<br />

sind. Wie Muheims gemalte Figuren wirken sie seltsam abwesend und doch irgendwie<br />

nah – wie die etwas wolkenhafte Erinnerung an eine Person versus die kalte Präzision<br />

einer detailgetreuen Fotografie. Martina Venanzoni<br />

→ ‹Andrea Muheim – Malerei als Selbstgespräch›, Villa Renata, bis 16.10. ↗ www.villa-renata.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Andrea Muheim · Mit Miro am Fenster, 2002, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

83


Stéphane Zaech — Die Delikatesse des Sichtbaren<br />

Stéphane Zaech bewegt sich in seinen Gemälden mit einem lebendigen<br />

und ansteckenden Duktus durch das Schöne und Bizarre<br />

in der Geschichte des Mediums wie auch in seinem Alltag.<br />

Jetzt zeigt das Kunstmuseum La Chaux-de-Fonds eine riesige<br />

Rückschau auf die letzte Dekade seines Werks.<br />

La Chaux-de-Fonds — Aktuell zeigt das Musée des Beaux-Arts nicht weniger als<br />

134 Gemälde, darunter Gruppen und Serien, von Stéphane Zaech – einem Künstler,<br />

der 1966 in Vevey geboren ist und in Montreux lebt. Dies sind nicht nur Daten. Allgegenwärtig<br />

ist in seinem Werk die spektakuläre See-Berg-Arena in dieser Gegend. In<br />

ihrer farblich intensiven, zwischen Summarischem und Detailliertem oszillierenden<br />

malerischen Umsetzung weckt sie Erinnerungen an Landschaften von Altdorfer bis<br />

Corot. Meist stellt die Landschaft dabei nur die Bühne dar für die dann eher kubistisch<br />

und surrealistisch anmutenden Objekte, Pflanzen, Tiere und Menschen. Über<br />

die grotesken Anachronismen nicht nur stilistischer Art, sondern auch der Motive<br />

führt uns Zaech jedoch dezidiert und oft in übersteigerter Form in die Gegenwart. So<br />

beispielsweise, wenn er eine verführerische dreiäugige und dreiarmige Frau in ein<br />

mittelalterliches Hofkostüm steckt, sie aber über ihrem lässig gestuften Haar eine<br />

Teflonpfanne und einen Silikonschaber tragen und in einer Hand eine Palette halten<br />

lässt, die mit einem Spiegelei und Chilis belegt ist.<br />

Mit dieser Kontamination figürlicher Malerei durch Rückgriffe bis zur Schallmauer<br />

der Abstraktion in den 1910er-Jahren und durch seine Form von spätkapitalistischer<br />

Extravaganz ist Zaech hierzulande eher einsam unterwegs. Vor allem George Condo<br />

hatte diesen Weg jedoch bereits in den 1980ern für eine jüngere Generation beschritten.<br />

Sein Begehren war, die klassischen Malerei-Genres wieder als subjektiven Verhandlungsort<br />

zentraler Existenzfragen zu beleben, ohne deren Zäsur, ja teils Zensur<br />

durch radikale Verfechter der Abstraktion in der Mitte des 20. Jh. zu verdrängen – wie<br />

tendenziell andere Kunstschaffende, die sich neoexpressiv oder durch Appropriationen<br />

von Fotografie über diesen modernen Ikonoklasmus hinwegsetzen. Oft warf<br />

man Zaech einen Männerblick auf seine zu über 80 Prozent weiblichen Figuren vor,<br />

was der Künstler nicht verneint. Vielmehr spielt er den Ball malerisch zurück: Seine<br />

Mädchen und Frauen erweisen sich eben nicht als fragil und passiv. Sie treten eigenständig<br />

und selbstbewusst auf und sind oft selbst als Künstlerinnen dargestellt. Der<br />

auch als Autor, Kurator und Herausgeber geschätzte Zaech setzt mit seinem Werk<br />

nicht zuletzt dem multikulturellen Familien- und Freundeskreis und seiner ebenfalls<br />

als Malerin tätigen Partnerin Christine Sefolosha ein fantastisches Monument als<br />

Reibungsfläche für das eigene Schaffen. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Stéphane Zaech – Nefertiti›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, bis 16.10.<br />

↗ www.mbac.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Stéphane Zaech · Ausstellungsansichten ‹Nefertiti›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-Fonds.<br />

Foto: Aline Henchoz<br />

BESPRECHUNGEN // LA CHAUX-DE-FONDS<br />

85


Marcel Broodthaers — Echo der Institutionskritik<br />

Im MASI ist derzeit eine Ausstellung zur Werkgruppe ‹Plaques›<br />

von Marcel Broodthaers zu sehen. Die Schau gibt durch das Prisma<br />

der Tafeln Einblick in das Schaffen des belgischen Künstlers<br />

ab 1968 und suggeriert zugleich interessante Parallelen zur<br />

jüngsten kulturpolitischen Geschichte Luganos.<br />

Lugano — Es ist nicht das erste Mal, dass die Plastiktafeln des belgischen Künstlers<br />

Marcel Broodthaers (1924–1976) in der Schweiz ausgestellt sind. Aus verschiedenen<br />

Sammlungspräsentationen sowie gelegentlichen Retrospektiven sind sie dem<br />

Publikum vereinzelt bekannt. Doch ist es zweifellos ein Novum, die zwischen 1968<br />

und 1972 entstandene Werkgruppe als inhaltliches Kernstück einer Ausstellung in<br />

dieser Fülle präsentiert zu bekommen. Die durch die Kombination von Textfragmenten<br />

sowie piktoralen Elementen inhaltlich komplexen ‹Plaques› – oder «industriellen<br />

Gedichte», wie von Broodthaers einst liebevoll genannt – erhielten bis anhin vor allem<br />

Beachtung in Verbindung mit Broodthaers’ zeitgleich entstandener, kanonischer<br />

Museumsfiktion ‹Musée d’Art Moderne, Département des Aigles›, 1968–1972. Nun<br />

wurden sie auf Initiative des Brüsseler Kunstzentrums Wiels unlängst Objekt eines<br />

umfänglichen Recherche- und Ausstellungsprojekts.<br />

Erstmals wurde der aus 36 Hauptsujets bestehenden Serie so ein kunsthistorisches<br />

Interesse beigemessen, das über ihre Rolle als Werbeträgerin für die verschiedenen<br />

Abteilungen des fiktiven ‹Musée› hinausgeht. Broodthaers schuf das ‹Musée›<br />

infolge der 1968er-Protestbewegungen als kritische Reflexion über die Rolle der Ausstellungsinstitution<br />

bei der Definition und Legitimation von Kunst. Im MASI ist nun<br />

eine adaptierte Version der Brüsseler Schau zu sehen, in der eine aufschlussreiche<br />

Auswahl der ‹Plaques› ergänzt durch Zeichnungen sowie drei filmische Arbeiten des<br />

Künstlers präsentiert werden. Während die Ästhetik der seriell im Thermoformungsverfahren<br />

hergestellten Relieftafeln an den öffentlichen Charakter von Strassenoder<br />

Reklameschildern erinnert, widerspricht die Limitierung der Auflage (je 7 Stück)<br />

auf provokante Weise der damaligen Forderung, Kunst und Kultur massenzugänglich<br />

zu machen. Insbesondere ‹Le Drapeau noir (tirage illimité)›, 1968, eines der ersten<br />

Tafelmotive, veranschaulicht den Wunsch nach einer selbstbestimmten antielitären<br />

Kulturlandschaft: Es entstand in einer ersten Version als Reaktion auf die Besetzung<br />

des Palais des Beaux-Arts in Brüssel durch eine Gruppe von Studierenden,<br />

Aktivist:innen und Kunstschaffenden – darunter Broodthaers selbst. Vor dem Hintergrund<br />

der behördlich verordneten Schliessung und Zwangsräumung des autonomen<br />

Luganer Kulturzentrums Molino im Mai letzten Jahres scheint die schwarze Flagge<br />

vor den weissen Wänden der hauptsächlich von einer Schweizer Grossbank finanzierten<br />

Institution beinahe ironisch an ebendiese Rufe zu erinnern. Selma Meuli<br />

→ ‹Marcel Broodthaers – Industrielle Gedichte›, MASI Lugano, bis 13.11. ↗ www.masilugano.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Marcel Broodthaers · Industrielle Gedichte, Ausstellungsansicht MASI, Lugano © ProLitteris.<br />

Foto: Michela Di Savino<br />

BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />

87


Lorenz Olivier Schmid — Auf Spurensuche<br />

Der Künstler als Tüftler im Labor: Lorenz Olivier Schmid untersucht<br />

Spuren natürlicher Prozesse und entdeckt in seinen Recherchen<br />

Schönheit auch im Zerfall. Der Zufall spielt dabei eine<br />

gewichtige Rolle. Im Benzeholz Raum für zeitgenössische Kunst<br />

vermittelt er einen Einblick in seine Arbeit.<br />

Meggen — Lorenz Olivier Schmid (*1982, Aarau) hat mehrere Kunst-am-Bau-Projekte<br />

realisiert. Stets suchte er dabei neue Strategien, um über seine Kunst in einen Dialog<br />

mit der Architektur zu treten. In der Schulanlage Rütihof etwa setzte er Holz<br />

von Bäumen, die wegen des Neubaus gefällt werden mussten, für die Fassadengestaltung<br />

ein – als optische Elemente, welche die Schulkinder zugleich als Xylophon<br />

nutzen können. Im Pestalozzi-Schulhaus schuf er eine Glockenklang-Installation als<br />

ortsspezifisches Pausenzeichen. Die Fenster der Totenkapelle in Buochs versah er<br />

mit einer in kompliziertem Sandstrahl-Verfahren erzielten Eisblumen-Struktur, die<br />

das einfallende Licht streut. Auch in seinen freien Arbeiten setzt er auf ein breites<br />

Spektrum von Materialien und Konzepten. In einer Serie sucht er auf Gläsern von ausgedienten<br />

Bilderrahmen nach Spuren dessen, was sie einst schützten – Zeichnungen,<br />

Schmetterlingen, Blumen – und blickt damit in eine Welt voller Sammleremotionen.<br />

So wird auf einem Glas der Zeichenstrich Hugo Suters leise erahnbar. Zweifellos hätte<br />

sich Suter, auch er ein Künstler-Tüftler, über diese Sicherung der Spuren gefreut.<br />

In der Ausstellung in Meggen konzentriert sich Schmid aber fast ausnahmslos auf<br />

fotografische Arbeiten. Der Zufall ist stets mit im Spiel: Der Künstler lässt das Bild<br />

innerhalb gesetzter Leitplanken gleichsam selber werden. In einer schwarz-weissen<br />

Serie widmet er sich dem Erscheinungsbild von mit Streusalz und Strassenstaub<br />

vermischtem Schnee in einem Schwebezustand zwischen Eis und Verflüssigung. In<br />

einer anderen Gruppe wendet er sich Beeren von Sträuchern vor seinem Atelierfenster<br />

zu. In gepresstem Zustand werden sie zu Bildern, denen der Zufall Vielfarbigkeit<br />

und ein reiches Formenspiel beschert. Das Bild einer gepressten Madonnenlilie –<br />

einer besonders üppigen, fleischigen weissen Blüte mit dunkelroten Staubfäden –<br />

zeigt die konzis begrenzte hochovale Form der erst halbwegs geöffneten Blüte, aus<br />

der eine pilzartige Form quillt. Man glaubt in einen komplex strukturierten Körper<br />

hineinzublicken, der sich im Zustand der Auflösung in berückender Farbigkeit zeigt.<br />

Lorenz Olivier Schmid erreicht mit dem Spiel des oft seitlich einfallenden Lichtes<br />

eine rätsel- und zugleich zauberhafte Wirkung. Mögliche Assoziationen tendieren in<br />

Richtung wissenschaftlicher Präparate, Einblicke in Urwesen und Einzeller oder –<br />

in den Schnee- und Salzbildern – in Kristallisationsprozesse. Und er lenkt unseren<br />

Blick auf die hier opulente, dort flüchtige oder gar morbide Schönheit, die den Zersetzungsprozess,<br />

dem alles Natürliche ausgesetzt ist, begleitet. Niklaus Oberholzer<br />

→ ‹Lorenz Olivier Schmid – Umnutzungsvorschlag›, Benzeholz, bis 9.10. ↗ www.benzeholz.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Lorenz Olivier Schmid · Madonnenlilie im Streiflicht, 2021, Fotografie, 143,5 x 115 cm,<br />

Courtesy König Büro<br />

BESPRECHUNGEN // MEGGEN<br />

89


Eva Aeppli — Nachwirkende Kunstgestalt<br />

Mit einer grossen Retrospektive, die Resonanz-Werke von Niki de<br />

Saint Phalle bis Louise Bourgeois enthält, würdigt das Centre<br />

Pompidou in Metz die Schweizer Künstlerin Eva Aeppli, die<br />

nachhaltig auf Formensprache und Möglichkeiten zeitgenössischer<br />

Künstlerinnen gewirkt hat.<br />

Metz — «Keine Puppe, sondern nur/Eine schöne Kunstfigur.» Ob Eva Aeppli diese<br />

Zeile kannte? Sie stammt aus Clemens Brentanos Kunstmärchen ‹Gockel, Hinkel und<br />

Gackeleia›, das in den 1830er-Jahren die schöne Kunstfigur einer Puppe an Lebendigkeit<br />

überlegen darstellte. Genau das sind die teils überlebensgrossen, ab 1965<br />

aus Seide genähten und mit Kapok befüllten, oft düsteren Gestalten von Eva Aeppli<br />

(1925–2015): Körper gewordene Begleiterinnen mit Eigensinn.<br />

In Metz hat Szenograf Jean Kalman ein an Aepplis besten Freund Daniel Spoerri<br />

erinnerndes ‹Musée sentimentale› inszeniert – ‹Vive la mort›, das mit Spoerri 1974 angefertigte<br />

‹Fallenbild› gehört dazu. So wird die Künstlerin im Echo zu Lebensgefährten<br />

wie Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle oder Emma Kunz präsentiert. Ausserdem<br />

treten zeitgenössische Positionen als Cousin:en der Kunstfiguren dieser zeitlebens<br />

am Schrecken des Krieges leidenden, bei Amnesty International und mit einer eigenen<br />

Stiftung für Menschlichkeit aktiven Künstlerin auf. Und wie es so ist mit Familie:<br />

Manchmal drängen sich entfernte Verwandte vor. Im konkreten Fall rücken gleich am<br />

Eingang zwei Kohlezeichnungen von Tacita Dean Aepplis ‹Planeten›, Scharnierwerk<br />

zwischen Stoff und Bronze, fast zu sehr ins dunkel Romantische. Andy Warhols ‹The<br />

Last Supper› von 1986 wirkt angesichts der greulich-vertrauten ‹La Table›, 1965–1967,<br />

aufdringlich sinngebend. Aepplis Schaffen war nie dem Ausstellenwollen verhaftet,<br />

sie zerstörte viele ihrer Werke. Auch Annette Messagers zweifellos treffende ‹Spectres<br />

des Couturières›, die sie 2015 aus schwarzem Stoff als Riesen-Mobile genäht hat,<br />

wirken aufgeregt-expliziter als der ruhige Unterton, der Aepplis Figuren durchklingt.<br />

Erfreuen Analogien mit Arbeiten von Louise Bourgeois, so hätten vielleicht ins Auge<br />

springende Wahlverwandtschaften das nicht allein im Kunstbetrieb spielende Leben<br />

Eva Aepplis anders eingeholt. Tim Burton zum Beispiel. Betrachtet man Aepplis ‹Toby<br />

Turner›, 1974, scheinen die Puppen des Cineasten in ‹A Nightmare Before Christmas›<br />

direkt beeinflusst. Und sein Biopic von Margareth und Walter Keane, die Ende der<br />

1950er weltweit Haushalte mit ‹Big Eye›-Gemälden zierten, porträtiert eine Zucker-<br />

Version von Aepplis traurigen Gesichtern der frühen 1950er, etwa ihres Porträts ‹Nuit<br />

blanche› von 1953, das übrigens Züge des damals als Filmdekorateur erfolgreichen<br />

Bernard Buffet trägt. Der Höhepunkt der Schau, ‹Quelques faiblesses humaines›, sieben<br />

Bronzeköpfe, von 1993/94 und 2001, zeigt Aeppli als vom Nachleben des Zivilisationsbruchs<br />

beseelte Forscherin an humanen Kunstfiguren. Zeitlos, evozieren sie<br />

Menschlich-Allzumenschliches als Groteske. J. Emil Sennewald<br />

→ ‹Le Musée sentimentale d’Eva Aeppli›, Centre Pompidou-Metz, bis 14.11. ↗ centrepompidou-metz.fr<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Eva Aeppli · Toby Turner, 1974, Seide, Kapok, Chorhemd, Länge: 200 cm, Courtesy Moderna Museet,<br />

Stockholm<br />

Eva Aeppli · Nuit blanche, 1953, Stoff, 43 x 55 cm, Courtesy Kunstmuseum Solothurn und Susanne<br />

Gyger, Luzern<br />

BESPRECHUNGEN // METZ<br />

91


Manifesta 14 — Die Kunst des Aussersaisonalen<br />

Während hundert Tagen bringen hundert Künstlerinnen und<br />

Künstler im Rahmen der 14. Manifesta viel Leben nach Pristina.<br />

Die Ausstellung findet an gut zwei Dutzend Orten rund um das<br />

historische Grand Hotel statt, beschäftigt sich auf vielfältige<br />

Weise mit dem Kosovo und ist auf jeden Fall eine Reise wert.<br />

Pristina — ‹Off Season› heisst das Projekt eines Künstlerkollektivs, das touristische<br />

Hot Spots ausserhalb der Saison erforscht. Pristina ist 365 Tage im Jahr off season,<br />

und das, obwohl Edelweiss Air uns bequem in zwei Stunden in die kleine Metropole<br />

fliegt. Doch diese hat ausser einem schlechten Ruf als Hauptstadt der Raser nicht<br />

viel zu bieten, was Tourist:innen anlocken könnte. In den gut zwanzig Jahren seit dem<br />

Krieg haben sich alle, die rücksichtslos genug waren, von der Stadt genommen, was<br />

sie konnten, und man sieht hier mehr kapitalistische Experimente als irgendwo sonst.<br />

Im Gegenzug sind viele öffentliche Strukturen von einst heute nur noch Ruinen. Im<br />

Moment allerdings gibt es guten Grund, nach Pristina zu reisen, denn die europäische<br />

Wanderbiennale Manifesta macht in der Hauptstadt des Kosovo Station. Ihr Zentrum<br />

ist das ehemalige Grand Hotel, ein Bau aus den 1970ern mit einer ebenso glanzvollen<br />

wie düsteren Geschichte. Auf neun Etagen ist hier eine kluge und hervorragend vermittelte<br />

Kunstausstellung zu sehen, die fast durchgängig mehr oder weniger direkt<br />

mit der kleinen Republik, ihrer Hauptstadt und ihren zahlreichen Problemen zu tun<br />

hat: Neben politisch engagierten, städtebaulich versierten, historisch informierten<br />

oder psychologisch chargierten Arbeiten finden sich auch sehr poetische Werke wie<br />

etwa die Videos von Driant Zeneli, der mit seinen elektrifizierten Puppen in den Ruinen<br />

von Pristina Märchen erzählt. Wer weiter ausschweifen möchte, wird im Untergeschoss<br />

des Hotels bei ‹Off Season› auf seine Reisekosten kommen.<br />

Neben dem Grand Hotel haben Kuratorin Catherine Nichols und Carlo Ratti, der<br />

ihr als Städteforscher zur Seite stand, zwei Dutzend weitere Orte ausgewählt, um<br />

sie mittels der Kunst zugänglicher zu machen. So lässt etwa Lee Bul im ehemaligen<br />

Sportpalast einen silbernen Zeppelin schweben. Und Ugo Rondinone hat das Denkmal<br />

für die jugoslawische Brüderschaft auf dem Adem Jashari in violette Alufolie<br />

gepackt, wodurch es sich ikonografisch an die Eisdielen in der Gegend anschmiegt.<br />

Laut Präsidentin Hedwig Fijen will die Manifesta den Menschen in Pristina helfen,<br />

sich den öffentlichen Raum zurückerobern. Da kann man nur die Daumen drücken: Im<br />

Moment sind es vor allem die Autofahrer, die sich den Stadtraum mit ihren geparkten<br />

Fahrzeugen untertan gemacht haben. Raser allerdings habe ich nur zwei gesehen.<br />

Dafür aber bietet Pristina mehr Cafés pro Quadratmeter als jede andere Stadt, die<br />

ich kenne. Und überall begegnet man ebenso höflichen wie freundlichen Menschen,<br />

365 Tage pro Jahr. Samuel Herzog<br />

→ ‹Manifesta 14 – Prishtina <strong>2022</strong>›, Grand Hotel und weitere Orte, bis 30.10. ↗ www.manifesta14.org<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Dardan Zhegrova · Your enthusiasm to tell a story (pink), 2016, Mischtechnik, Ton, Masse variabel<br />

Lee Bul · Willing to be Vulnerable, Metalized Balloon V4, 2015/2020, Mischtechnik, Luftgebläse<br />

BESPRECHUNGEN // PRISTINA<br />

93


On On Kawara — Läuft die Zeit, wir laufen mit<br />

‹On On Kawara› in der Lokremise St. Gallen ist dem japanischen<br />

Konzeptkünstler gewidmet. Kawara versuchte mit seinen ‹Date<br />

Paintings›, den Notizbüchern und mit Postkartenserien das Wesen<br />

der Zeit zu fassen. Es findet seinen Widerhall in fünf weiteren<br />

künstlerischen Positionen.<br />

St. Gallen — «Unsichtbar das Gebirge; vom nächsten Nadelholz allenfalls mit der<br />

Zeit ein wenig zu sehen: beladen stand es, verlor sich rasch im Gebräu, und dann und<br />

wann entlud eine Fichte sich ihrer Überlast, schüttelte stäubendes Weiss ins Grau.»<br />

Thomas Mann beschreibt 1924 im ‹Zauberberg› weit mehr als den Schnee und den<br />

Winter. Er schildert die Auflösung der Landschaft, der Linien, der Gipfelkonturen. Wie<br />

wäre es, wenn sich auch die Kunst auslöschen liesse? Wenn eines der folgenreichsten<br />

avantgardistischen Werke im Schneegestöber vorübergehend seine Gestalt verlöre?<br />

Bethan Huws hat es ausprobiert und ein Pissoir in einer Schneekugel montiert.<br />

Es ist makellos weiss wie Marcel Duchamps ‹Fountain›, hat die gleiche Standardform<br />

und liegt ebenso um 90 Grad gekippt. Von Zeit zu Zeit rotiert das Urinal und löst einen<br />

kleinen Schneesturm aus. Es bringt sich damit selbst zum Verschwinden, um kurz<br />

danach wieder auf- und schliesslich erneut abzutauchen. Huws’ poetische Arbeit ist<br />

der schlüssige Auftakt für die Ausstellung zu Kreisläufen, zum unaufhörlichen, objektiven<br />

Verstreichen der Zeit und zur individuellen, oft nur momenthaften Erfahrung<br />

dieses Verstreichens. Früher war es eng verbunden mit dem Ticken der Uhren, wie<br />

es in der Ausstellung aus dem Schaufenster eines Antiquitätengeschäftes tönt: Die<br />

St. Galler Videokünstlerin Aleksandra Signer zeigt schemenhaft die Uhrengehäuse,<br />

das Ticken jedoch ist klar und deutlich, unerbittlich. Sekunde für Sekunde.<br />

Eng verknüpft ist das Thema Zeit auch mit der Eisenbahn: Der Taktfahrplan, die<br />

Schienenstösse, die Oberleitungsmasten geben den Rhythmus vor. Aleksandra Signer<br />

filmt aus dem TGV heraus und unter einer Eisenbahnbrücke; in einem Video von<br />

Barbara Signer ziehen die endlosen Güterzüge in der kalifornischen Wüste vorbei;<br />

von Roman Signer sind Materialien zur ‹Aktion mit einer Zündschnur zu sehen›, bei<br />

der er entlang der Bahnstrecke Appenzell–St. Gallen Explosionen auslöste.<br />

Das räumliche Zentrum der Ausstellung bilden Tatsuo Miyajimas drei Modellbahnzüge,<br />

die stetig in einem grossen Schienenkreis aneinander vorbeifahren. Auf<br />

ihren elf Waggons transportieren sie leuchtende Zifferanzeigen. Sie zählen in ihrem<br />

eigenen Rhythmus von neun herunter, nicht bis zur Null, sondern bis zum schwarzen<br />

Nichts. Dieser existenzialistischen Metapher antwortet Barbara Signers wehendes<br />

Kalenderblatt. Ein Luftstrom setzt es regelmässig in Bewegung. Wird es abreissen?<br />

Oder bleibt die Zeit doch für einen Moment stehen? Kristin Schmidt<br />

→ ‹On On Kawara›, Lokremise, Kunstmuseum, bis 6.11. ↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Tatsuo Miyajima · Three Time Train (Counter Train), 2011 (vorne), Ausstellungsansicht ‹On On Kawara›,<br />

Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Stefan Rohner<br />

Bethan Huws · Reason (or Winter), 2018, Halbkugel aus Acrylglas, Urinal aus Keramik, Wasser,<br />

Styroporflocken, Plexiglas, Elektromotor, Courtesy Galerie Tschudi, Zuoz und Zürich © ProLitteris,<br />

Ausstellungsansicht ‹On On Kawara›, Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Stefan Rohner<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />

95


Erinnerung — Kollektiv und individuell<br />

Bilder, Berichte, filmische Zeugnisse – alles ist manipulierbar.<br />

Also liegt es nahe, sich auf die eigene Erinnerung zurückzuziehen.<br />

Aber auch die subjektive Erfahrung ist Teil einer komplexen<br />

Kollektivität. Die Kunst Halle Sankt Gallen zeigt, wie junge<br />

Schweizer Künstler:innen diese Verstrickungen erforschen.<br />

St. Gallen — Wie verlässlich ist die eigene Erinnerung? Kann aus individuellen Erinnerungen<br />

wirklich ein kollektives Gedächtnis entstehen? Gewissheiten wanken.<br />

Erinnerung ist formbar. Fehlendes wird ergänzt. Was davon ist echt? Was ist falsch?<br />

‹Entangled Events› liefert keine Antworten, sondern lässt junge, in der Schweiz aktive<br />

Künstlerinnen und Künstler ihre Netze auswerfen und eigene Thesen liefern.<br />

Die Genferin Camille Kaiser beispielsweise folgt einer Spur der eigenen Familiengeschichte<br />

anhand eines historischen Ereignisses: der Rückführung französischer<br />

Statuen aus Algerien. Ihre Videosequenzen vom algerischen Unabhängigkeitstag<br />

und von Bildarchiven thematisieren die Ökonomie der Sichtbarkeit: Wer schreibt die<br />

Geschichte? Wer nutzt die Archive? Was wird dort aufbewahrt? Das Video ist kein<br />

Endprodukt, sondern gehört zu einer laufenden Recherche. Prozessorientiert arbeitet<br />

auch Roman Selim Khereddine. Der Zürcher Künstler untersucht die vermeintliche<br />

Authentizität touristischer Bilder und stellt sie dem Wirklichkeitsanspruch eines<br />

Tierpräparators gegenüber. Beide Male geht es um Inszenierungsstrategien, einmal<br />

nach aussen gerichtet, das andere Mal intrinsisch motiviert. Auch die Protagonistin<br />

in Camille Aleñas Video ‹Emo vs. Truzzi› inszeniert sich und zugleich ihre Erinnerung.<br />

Ihre Schilderungen einer Konfrontation zweier Jugendbewegungen auf der<br />

römischen Piazza del Popolo sind sehr detailliert, aber der Wortreichtum steigert die<br />

Glaubwürdigkeit nicht – auch die in Fribourg geborene und in London lebende Künstlerin<br />

bleibt auf Distanz. Hingegen geht Mohamed Almusibli von sich selbst aus. Der<br />

in Genf lebende Künstler mit jemenitischen Wurzeln erinnert sich an ein tanzendes<br />

Paar in Jemen. Weil sich die Bilder dazu nicht einstellen, lässt er sie durch künstliche<br />

Intelligenz erzeugen. Aber sie bleiben fragmentarisch, fasern aus und liefern damit<br />

einen passenden Ausdruck für die unvollständige Erinnerung.<br />

Diese Arbeiten entfalten sich still, ernsthaft und jede für sich. Für Verbindungen<br />

sorgen die Genferin Eva Zornio und das Kollektiv Natalie Portman. Erstere fordert<br />

zur Interaktion, legt Spuren ihrer Recherche zu Emotionen bis vor das Haus. Auch<br />

vom Zürcher Kollektiv bleiben Spuren, sie entstammen einer Performance am Eröffnungsabend.<br />

Hier lässt sich das Ausstellungsthema exemplarisch erfahren: Wer die<br />

Performance verpasst hat, kann im Kopf eigene Bilder kreieren, sich alles berichten<br />

lassen und beides miteinander abgleichen. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Entangled Events›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 6.11. ↗ www.k9000.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Camille Kaiser · Et l’histoire commence ici, 2021, Video-Still<br />

Roman Selim Khereddine · Sculptors, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen.<br />

Foto: Sebastian Schaub<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />

97


NOTIERT // IN EIGENER SACHE<br />

Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> — Stabübergabe<br />

Zürich — Nach vielen Jahren übergab Claudia<br />

Jolles im September die Chefredaktion in jüngere<br />

Hände. Jolles ist 1994 zum <strong>Kunstbulletin</strong><br />

gestossen und hat dafür in unterschiedlichen<br />

Funktionen gearbeitet, bevor sie 1995 vom<br />

ersten Chefredakteur Hans Schneebeli die Führung<br />

übernommen hat. In ihre Zeit fielen zahlreiche<br />

Neuerungen, so die Digitalisierung der<br />

Zeitschrift und des Zeitschriftenarchivs seit<br />

1998, ein Relaunch des Heftes zum 40-Jahr-Jubiläum<br />

2008 und die 2021 mit Gold bei ‹best of<br />

swiss web› prämierte Web-App artlist.net. Dazu<br />

kommen zahlreiche Kooperationen u. a. mit<br />

dem Literaturhaus Zürich, dem SIK-ISEA und –<br />

als Gründungsmitglied – mit dem europäischen<br />

Netzwerk für Künstlerarchive european-art.net.<br />

Vor allem aber hat Claudia Jolles das Heft in<br />

den Jahren ihrer Chefredaktionstätigkeit mit<br />

einem sicheren Instinkt und einer unermüdlichen<br />

Neugier und Leidenschaft für die Kunst<br />

geführt und das <strong>Kunstbulletin</strong> zu dem gemacht,<br />

was es heute ist: ein unverzichtbarer Kompass<br />

im Schweizer Kunstgeschehen, der nebst den<br />

grossen künstlerischen Gesten auch kleineren<br />

und leiseren, aber nicht minder wichtigen Initiativen<br />

Aufmerksamkeit schenkt. Wer Claudia<br />

Jolles persönlich kennt, ahnt zudem, dass sie<br />

auch das kompakte Team der Redaktion mit viel<br />

Feingefühl, Umsicht und Herzlichkeit führte,<br />

sodass im Büro eigentlich immer ein bisschen<br />

die Sonne schien, wenn sie anwesend war.<br />

Die seit bald drei Jahren in einem Teilpensum<br />

in der Redaktion arbeitende Deborah Keller hat<br />

nun Anfang September die Leitung übernommen.<br />

Sie ist im Kunstbetrieb breit vernetzt und<br />

war und ist in ganz unterschiedlichen Bereichen<br />

tätig: Von 2016 bis <strong>2022</strong> kuratierte sie die<br />

überregional ausstrahlende Kunsthalle Arbon<br />

und zeigte dort Ausstellungen von unter anderem<br />

Reto Boller, Hemauer/Keller, huber.huber,<br />

Isabelle Krieg oder Sonja Lippuner. Seit 2019 ist<br />

sie Teil der Kunstkommission des Kantons Zürich.<br />

Als Vorstandsmitglied der AICA Schweiz,<br />

Association internationale des critiques d’arts,<br />

realisierte sie seit 2015 zudem einen jährlichen<br />

Workshop und die damit verbundene und dem<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> jeweils beiliegende Publikationsreihe<br />

‹Schreiben über Kunst›. Dass sie vorgängig<br />

auch im Museum Haus Konstruktiv, bei der<br />

Art Basel | Unlimited und der Galerie Häusler<br />

Contemporary tätig war, kommt dem <strong>Kunstbulletin</strong><br />

ebenfalls zugute. Als Autorin war und ist<br />

Deborah Keller für <strong>Kunstbulletin</strong>, swissinfo.ch,<br />

CH Media, Tages-Anzeiger oder NZZ tätig und<br />

hat über die Jahre auch zahlreiche Katalogbeiträge<br />

oder Lexikonartikel verfasst.<br />

Deborah Keller ist also eine versierte, breit<br />

vernetzte Autorin, die ganz unterschiedliche<br />

Facetten des Kunstbetriebs aus eigener Erfahrung<br />

kennt. Der Vorstand des Schweizer Kunstvereins<br />

– der Herausgeber des <strong>Kunstbulletin</strong>s –<br />

freut sich über diese kompetente Nachfolgerin<br />

und ist überzeugt, dass ihr die Tätigkeit als<br />

Chefredakteurin auf den Leib geschnitten ist.<br />

Die scheidende Chefredakteurin bleibt bis<br />

Ende Jahr als redaktionelle Mitarbeiterin tätig<br />

und wird fortan als freie Autorin bei Bedarf und<br />

Gelegenheit Texte beisteuern. Doch vorerst<br />

bedankt sie sich beim <strong>Kunstbulletin</strong>-Dream-<br />

Team sowie bei allen, die dem Heft über all die<br />

Jahre die Treue gehalten und ihm den Rücken<br />

gestärkt haben. Was wäre das <strong>Kunstbulletin</strong><br />

ohne die treuen Leserinnen und Leser, ohne<br />

die erfrischenden, einladenden Anzeigenseiten<br />

– von all den langjährigen, regelmässig oder<br />

auch punktuell auftretenden Inserentinnen<br />

und Inserenten. In diesem Sinne verabschiedet<br />

sich Claudia Jolles in grosser Dankbarkeit und<br />

übergibt den Stab ihrer Nachfolgerin, Deborah<br />

Keller, mit allen guten Wünschen!<br />

Deborah Keller, Claudia Jolles. Foto: Werner Egli<br />

↗ www.kunstbulletin.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


KUNSTRÄUME<br />

Gedenkraum für Joseph Beuys<br />

Bolognano — Die italienische Mäzenin Lucrezia<br />

De Domizio Durini hat in dem Abruzzen-Dorf<br />

Bolognano einen 1000 Quadratmeter grossen,<br />

unterirdischen Gedenkraum für Joseph Beuys<br />

(1921–1986) mit Werken und Dokumenten aus<br />

seinen letzten 13 Schaffens jahren eingerichtet.<br />

Die Baronessa hatte Beuys 1971 auf Capri<br />

kennengelernt, und von da an war der Künstler<br />

häufig Gast auf dem Landgut der Durinis. 1974<br />

organisierte Lucrezia im nahen Pescara eine<br />

Diskussionsveranstaltung ‹Incontro con Beuys›<br />

(Begegnung mit Beuys) als Einführung in das<br />

langfristige künstlerisch-ökologische Projekt<br />

‹Difesa della Natura› (Verteidigung der Natur).<br />

Die Durinis finanzierten Werke und Aktionen<br />

des Künstlers und machten so vieles erst möglich.<br />

Aus ihrem Kellergewölbe stammen auch<br />

die Steinwannen, mit denen Beuys das monumentale<br />

Werk ‹Olivestone› realisierte, das 1984<br />

im Castello di Rivoli in Turin gezeigt wurde und<br />

dann als grosszügiges Geschenk ins Kunsthaus<br />

Zürich kam. Sie stellten Beuys ein 14 Hektar<br />

grosses Gelände für die Anpflanzung von im<br />

Aussterben begriffenen Bäumen zur Verfügung,<br />

deren Zahl mittlerweile auf 500 angewachsen<br />

ist. Unter dieser von Beuys als Paradiesgarten<br />

bezeichneten Plantage hat Lucrezia Durini<br />

nun ihr privates Museum eingerichtet, um «die<br />

Flamme, die mir Beuys einst hinterlassen hat,<br />

am Brennen zu halten». Für Besuche ist eine<br />

schriftliche Anfrage nötig. UD<br />

Galerie Zwahlen<br />

Orbe — Im waadtländischen Städtchen Orbe,<br />

unweit von Yverdon-les-Bains, hat die Galerie<br />

Zwahlen nach zwei Jahren Schliessung – bedingt<br />

durch finanzielle Unsicherheit und die<br />

Corona-Krise – ihren Betrieb wieder aufgenommen.<br />

Seit der Gründung 2011 ist die Galerie<br />

vorrangig auf nationale Malerei aus dem 20. und<br />

21. Jahrhundert spezialisiert. «Die künstlerische<br />

Linie ist durch einen eher klassischen<br />

Stil gekennzeichnet, bei dem die Ästhetik<br />

immer noch einen Wert darstellt (im Gegensatz<br />

zur Konzeptkunst oder den neuen Medien)»,<br />

beschreibt Chris Zwahlen seine Auswahl.<br />

«Trotzdem bleibt die Suche nach avantgardistischen<br />

künstlerischen Ansätzen eine Priorität.»<br />

Rund vier Ausstellungen pro Jahr präsentiert er<br />

im Erdgeschoss eines südländisch anmutenden<br />

Herrenhauses, das die Weinberge und die Stadt<br />

Orbe überblickt. Zur Wiedereröffnung zeigt<br />

er den Waadtländer Plastiker und Zeichner<br />

François Burland (*1958).<br />

Galerie Zwahlen im Erdgeschoss eines Herrenhauses,<br />

Aussenansicht<br />

→ François Burland, 1.–31.10.<br />

↗ www.galerie-zwahlen.ch<br />

Galerie Peter Kilchmann<br />

Il Nonluogo, Gedenkraum für Joseph Beuys,<br />

Innenansicht © ProLitteris. Foto: Santi Caleca<br />

→ Il Nonluogo, geöffnet auf Anmeldung:<br />

lucreziadedomizio@gmail.com<br />

Paris — Die Galerie Peter Kilchmann expandiert<br />

nach Paris: Mitte <strong>Oktober</strong> eröffnet<br />

sie im Marais-Viertel neue Räume. Sie sind<br />

untergebracht in einem charakteristischen<br />

Haussmann’schen Gebäude, unweit vom Centre<br />

Georges Pompidou und in der Nähe von etablierten<br />

Pariser Galerien. In der Nachbarschaft<br />

NOTIERT // IN EIGENER SACHE / KUNSTRÄUME<br />

99


verschmilzt historisches Flair mit zeitgenössischem<br />

urbanen Lebensgefühl. «Die Eröffnung<br />

des neuen Standorts markiert einen weiteren<br />

Meilenstein in der Geschichte der Galerie, die in<br />

diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert», so<br />

der Galerist Kilchmann. Die Pariser Räumlichkeiten<br />

ergänzen die bestehenden Niederlassungen<br />

auf dem Zürcher Maag-Areal (seit 2011)<br />

und an der Rämistrasse (seit Anfang 2021),<br />

ebenfalls in Zürich. Die Eröffnungsausstellung<br />

in Paris ist der japanisch-schweizerischen<br />

Künstlerin Leiko Ikemura gewidmet.<br />

namhafte und aufstrebende Künstler:innen aus<br />

dem In- und Ausland, historische Schwergewichte<br />

wie Carl Andre oder Richard Long und<br />

zeitgenössische Namen wie Julian Charrière,<br />

Bethan Huws oder Su-Mei Tse. Im Folgenden<br />

sollen bis zu fünf Ausstellungen pro Jahr, die in<br />

der Regel einzelnen Positionen gewidmet sind,<br />

gezeigt werden.<br />

Galerie Peter Kilchmann, Paris, architektonische<br />

Fassadenskizze<br />

→ Leiko Ikemura, ab 15.10.<br />

↗ www.peterkilchmann.com<br />

Galerie Tschudi, Zürich, Aussenansicht<br />

→ ‹Line Up›, Vernissage: 30.9., Ausstellung<br />

bis 1.11.<br />

↗ www.galerie-tschudi.ch<br />

Galerie Tschudi<br />

Zürich — Der Galerienzuwachs an Zürichs<br />

Rämistrasse geht weiter: Die bald 40-jährige<br />

Galerie Tschudi, die ihren Sitz vor rund 20 Jahren<br />

von Glarus nach Zuoz verlegte, eröffnet in<br />

diesem zentralen urbanen Umfeld im <strong>Oktober</strong><br />

einen zweiten Standort. «Die Neueröffnung<br />

steht sowohl für Kontinuität wie auch für das<br />

Betreten von Neuland», schreibt die Galerie<br />

in ihrer Mitteilung. Im Gegensatz zum historischen<br />

Engadinerhaus in Zuoz, das Hauptsitz<br />

der Galerie bleibt, ist die neue Lokalität am<br />

unteren Ende der Rämistrasse durch industriellen<br />

Charakter mit viel Licht und doppelter<br />

Raumhöhe gekennzeichnet. Im oberen Stock<br />

steht zudem ein Kabinett zur Verfügung. Die Eröffnungsausstellung<br />

‹Line Up› präsentiert einen<br />

Einblick in das geradlinige und doch vielfältige<br />

Programm der Galerie Tschudi: Vertreten sind<br />

GROSSANLÄSSE<br />

B3 Biennale des bewegten Bildes<br />

Frankfurt/M — Die B3 Biennale des bewegten<br />

Bildes geht in ihre zehnte Runde. Seit 2012<br />

widmet sie sich den Trends und Entwicklungen<br />

in Film, Kunst, Games, VR/AR und KI. Die<br />

diesjährige Ausgabe setzt den Fokus auf das<br />

Stichwort ‹Transformation› und präsentiert<br />

Künstler:innen und andere Kreativschaffende,<br />

die Transformation als Prozess oder konkreten<br />

Wandel denken. Thematisch begeben sie sich<br />

dabei in die Natur, in die Zukunft, in ihre Gedankenwelten,<br />

beziehen sich auf Vorlagen aus<br />

dem Internet, geschichtliche Zusammenhänge<br />

oder gesellschaftliche und politische Phänomene.<br />

Wie immer werden ihre Beiträge in einem<br />

internationalen Filmprogramm, einer Ausstel-<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


lung mit Werken aus allen kreativen Bewegtbildbereichen,<br />

einer international besetzten<br />

Konferenz sowie in Wettbewerbs formaten<br />

zugänglich sein.<br />

Rose Wylie · Pineapple, 2020, präsentiert von<br />

David Zwirner, Frieze Sculpture 2021<br />

→ Messen: 12.–16.10.<br />

→ Frieze Sculpture, bis 13.11.<br />

↗ www.frieze.com<br />

3-Legged Dog, immersive interaktive Plattform,<br />

B3 Biennale 2019<br />

→ 15.–23.10.<br />

↗ www.b3biennale.de<br />

Frieze London und Frieze Masters<br />

London — Im <strong>Oktober</strong> versammelt sich die<br />

internationale Kunstwelt wieder in London,<br />

wenn im Regent’s Park die Kunstmessen Frieze<br />

London und – die zehnte – Frieze Masters<br />

ausgetragen werden. Erstere versammelt<br />

rund 160 Galerien für zeitgenössische Kunst,<br />

darunter aus der Schweiz etwa den Global<br />

Player Hauser & Wirth oder Vitrine aus Basel.<br />

Frieze Masters präsentiert rund 120 Galerien<br />

mit einem Programm von der Antike bis zum<br />

20. Jahrhundert. Hier sind als Schweizer Galerien<br />

De Jonckheere aus Genf, Knoell aus Basel,<br />

Larkin Erdmann aus Zürich und wiederum Hauser<br />

& Wirth vertreten. Der Sektor ‹Spotlight› der<br />

Frieze Masters fokussiert heuer auf Künstlerinnen<br />

aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts,<br />

kuratiert von Camille Morineau, Mitbegründerin<br />

und Forschungsdirektorin von den Archives<br />

of Women Artists, Research, and Exhibitions<br />

AWARE. Im Park zwischen den Messehallen ist<br />

wie immer die Frieze Sculpture mit weiteren<br />

Kunstwerken von grossen Namen zu sehen –<br />

beispielsweise Ida Ekblad, Alicja Kwade oder<br />

Ugo Rondinone.<br />

Paris+ par Art Basel<br />

Paris — Anfang Jahr hatte die Ankündigung<br />

der Art Basel über ihr neues Messe-Format<br />

in Paris, das im <strong>Oktober</strong> stattfinden soll, in<br />

der Kunstszene für einiges Raunen gesorgt.<br />

Was würde das für die alteingesessene Fiac<br />

bedeuten, die damit ihr Zeitfenster im Grand<br />

Palais verlor? Was für die Zukunft der etwas<br />

zu nah an Paris gelegenen Art Basel? Definitive<br />

Antworten sind noch offen. Die Fiac findet<br />

<strong>2022</strong> jedenfalls nicht statt. Ob die Art Basel das<br />

internationale Publikum trotz der neuen, selbst<br />

kreierten Konkurrenz auf lange Frist weiterhin<br />

anlocken kann, wird sich zeigen. Die Paris+<br />

par Art Basel, so der Name der neuen Messe,<br />

die aufgrund einer Ausschreibung der RMN-GP<br />

(Réunion des musées nationaux – Grand Palais)<br />

zustande kam, ist derweil bereit für ihre erste<br />

Ausgabe: Ihr Direktor ist Clément Delépine,<br />

früherer Co-Direktor der Paris International, als<br />

General Manager fungiert mit Virginie Aubert<br />

die vormalige Vizepräsidentin von Christie’s<br />

France, und als Vizedirektor konnte man Maxime<br />

Hourdequin, Co-Direktor der Fiac, gewinnen.<br />

156 internationale Galerien sind bei der<br />

ersten Ausgabe mit am Start, viele davon sind<br />

auch regelmässige Teilnehmer der Art Basel.<br />

Ausgetragen wird die Messe bis zum Renovationsende<br />

des Grand Palais 2024 im temporären<br />

Grand Palais Éphémère.<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 101


DA Z — Digital Art Zurich <strong>2022</strong><br />

Grand Palais Éphémère, Aussenansicht.<br />

Foto: Patrick Tourneboeuf<br />

→ Paris+ par Art Basel, 20.–23.10.<br />

↗ parisplus.artbasel.com<br />

AKAA — Art and Design Fair<br />

Paris — Gleichzeitig wie die neue Paris+ findet<br />

zum siebten Mal auch die AKAA – kurz für Also<br />

Known as Africa – statt. Die eher kleine Messe<br />

mit 38 Galerien für Kunst und Design ist der<br />

afrikanischen Kunstszene und ihrer Diaspora<br />

in Frankreich gewidmet und findet in den historischen<br />

Hallen des Carreau du Temple statt.<br />

Rund ein Drittel der teilnehmenden Galerien<br />

stammt aus Frankreich, der Rest aus dem<br />

übrigen Europa oder Afrika. Mit Foreign Agent<br />

aus Lausanne ist auch ein Schweizer Aussteller<br />

dabei. Innerhalb der Messehalle bietet das<br />

Format ‹Les Rencontres› Raum für Podiumsdiskussionen,<br />

Vorträge und Performances rund<br />

um die Themen der ausgestellten Kunst.<br />

Zürich — Zum dritten Mal findet dieses Jahr<br />

Zürichs neues Festival für digitale Kultur statt.<br />

Rund achtzig Künstlerinnen und Künstler aus<br />

allen Regionen gestalten mit an einem Programm,<br />

welches das gesamte Spektrum digitaler<br />

Formate umfasst – von Video-Installationen über<br />

Virtual Reality Experiences bis zu Performances.<br />

Mit ‹The Art of Gaming› wird zudem neu auch die<br />

künstlerische Interpretation von Gaming abgebildet.<br />

Die Produktionen werden an zehn Spielorten<br />

der Stadt gezeigt und sind meist Schweizer<br />

oder gar Weltpremieren. Ein Höhepunkt der diesjährigen<br />

Festival-Ausgabe ist ein experimentelles,<br />

audiovisuelles Konzert im Opernhaus Zürich<br />

mit dem Titel ‹Disrupted Scenes›: Dabei werden<br />

Partituren aus dem Barock-Repertoire von<br />

zeitgenössischen Musikerinnen und Musikern<br />

rund um den deutsch-türkischen Pianisten Kaan<br />

Bulak und die deutsch-amerikanische Mezzosopranistin<br />

Siena Licht Miller gemeinsam mit<br />

DA Z-Kurator und Medienkünstler Hans Peter<br />

Riegel digital dekonstruiert und ins aktuelle<br />

Weltgeschehen transportiert.<br />

Tarik Barri & Lea Fabrikant · Zo, <strong>2022</strong>,<br />

audiovisuelle Performance<br />

→ 20.–30.10. ↗ www.da-z.net<br />

Kunst 22 Zürich<br />

Gosette Lubondo · Dernière célébration, <strong>2022</strong>,<br />

aus der Serie ‹Terre de lait, terre de miel›,<br />

Inkjet-Print auf Hahnemühle Photo Rag,<br />

58 x 100 cm, Courtesy Angalia<br />

→ Carreau du Temple, 21.–23.10.<br />

↗ www.akaafair.com<br />

Zürich-Oerlikon — Zum 27. Mal findet dieses<br />

Jahr die Kunst Zürich statt. Rund fünfzig<br />

Galerien aus der Schweiz und aus Europa<br />

präsentieren ihr Programm in den ehemaligen<br />

ABB-Hallen in Zürich-Oerlikon. Dabei wird<br />

ein medial breites künstlerisches Spektrum<br />

abgedeckt. Auch das <strong>Kunstbulletin</strong> ist mit<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


einem Stand vor Ort. Ein Sondersektor, eine<br />

Kooperation mit dem Architekturmuseum der<br />

Technischen Universität München, dreht sich<br />

derweil um das Thema Obdachlosigkeit und die<br />

Frage, welchen Beitrag Architektur zur Lösung<br />

dieses Problems leisten kann.<br />

die Musik mit dem Fluss um die Wette rauscht.<br />

Der Ausgang erfolgt durch eine realistisch ausgeleuchtete<br />

Schleuse; man hält unwillkürlich<br />

die Luft an vor dem Eintauchen in das schimmernde<br />

Blau, aber es ist eine sanfte Tamina, die<br />

einem in die stille Aussenwelt beim Alten Bad<br />

Pfäfers und seinem Museum entlässt. TS<br />

Kunst Zürich, Ausstellungsansicht<br />

→ 27.–30.10. ↗ www.kunstzuerich.ch<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Light Ragaz<br />

Bad Ragaz — Vier Elementargeister begleiten<br />

die Besucher auf der Suche nach dem<br />

Glück durch die Taminaschlucht – oder ist es<br />

umgekehrt? Wassergeistin Tamina, Luftgeist<br />

Nubes, Erdgeist Quercus und Feuergeist Vulpes<br />

sind in dieser Ausgabe von ‹Light Ragaz› zum<br />

ersten Mal unterwegs und schreiben das erste<br />

Kapitel eines auf mehrere Jahre angelegten<br />

Reiseberichts. Tamina macht den Anfang, «die<br />

Verborgene» gemäss des Steckbriefs, mit dem<br />

jeder Geist kurz vorgestellt wird. Entlang des<br />

punktuell ausgeleuchteten und mit Vogelstimmen<br />

geschmückten Stollens mit einem<br />

kleinen Planetarium an der Pumpstation wird<br />

die Schlucht selbst erreicht, dieser Haarriss im<br />

schroffen Felsmassiv. Ein poetischer Bilderbogen<br />

öffnet sich an den bis zu 80 Meter hohen<br />

Felswänden. Weiche Bilder voller Blumen und<br />

stiebenden Sternschnuppen leuchten auf, ein<br />

Reigen zarter Seepferdchen schwebt vorüber,<br />

Himmelslaternen steigen auf. Jeder Geist hat<br />

auch ein Seelenwesen, welches sich den staunenden<br />

Menschen immer wieder zeigt, während<br />

Light Ragaz, Projektion in der Taminaschlucht.<br />

Foto: Nicholas Iliano<br />

→ Taminaschlucht, bis 15.10.; Postauto ab<br />

Bad Ragaz ↗ www.lightragaz.com<br />

Florian Maritz — Bee City<br />

Gitschenen — Seit Ende Juni ist auf der<br />

Geissboden Alp eine ‹Bee City› installiert.<br />

Die funktionale Skulptur aus mehreren bunt<br />

bemalten Bienenhäusern ist ein Projekt des<br />

Urner Künstlers Florian Maritz und dreht sich<br />

um Überlegungen zu Urbanität, Ruralität und<br />

der schwindenden Biodiversität. Die Farben<br />

der Bienenstadt sind explizit auf die Wahrnehmung<br />

der Bienen abgestimmt. Gleichzeitig<br />

sind die Häuschen mit Tags und Graffiti bemalt,<br />

«schon etwas heruntergekommen, wie unsere<br />

Biodiversität», so Maritz. Auch Gebäude, die soziale<br />

Strukturen einer Gemeinschaft spiegeln,<br />

sind vorhanden: Schule, Polizei, Restaurant,<br />

Museum … Eingeweiht wurde die Installation,<br />

die als mehrjähriges Zuhause für wachsende<br />

Bienenvölker dienen soll, anlässlich des<br />

zweiten ‹Gitschener Bienentags›. Er ist eine<br />

Initiative der neu gegründete IG ‹Maisander<br />

Kultur&Natur› mit der Imkerin Petra Gisler, der<br />

Musikerin Hildegard Kleeb und der Bio-Bäuerin<br />

Andrea Gisler und soll «zur Wertschätzung<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 103


des unentbehrlichen kleinsten Haustieres»<br />

beitragen. Die Imkerin Petra Gisler betont denn<br />

auch die Wichtigkeit der Bienen, gerade in<br />

der Alpenlandschaft, wobei eine Bienenstadt<br />

auf 1600 Metern Höhe experimentell ist: Die<br />

Imkerei muss sich der bestehenden Topografie<br />

und den klimatischen Begebenheiten sowie<br />

deren Veränderungen anpassen. Der Standort<br />

der ‹Bee City› ist zu Fuss auf dem gemütlich<br />

angelegten Gitschener Rundweg (Gesamtdauer<br />

ca. 2 Stunden) erreichbar.<br />

Florian Maritz · Bee City, <strong>2022</strong>, Installationsansicht<br />

Alp Girschenen<br />

→ permanente Installation, Geissboden Alp<br />

↗ www.igmaisander.ch<br />

Titel ‹Aqueous Transmissions› ein vielfältiger<br />

Urban-Art-Parcours rund um den Klingenpark,<br />

auf dem etwa Petflaschen und andere Dinge<br />

spriessen oder eine Sound-Komposition mittels<br />

QR-Code abgerufen werden kann. Das zweite<br />

Projekt richtete sich an Master-Student:innen,<br />

die im Kontext von drei Sporthallenprovisorien<br />

künstlerische Vorschläge einreichen konnten.<br />

Die Jury hatte hier 17 Eingaben vorliegen.<br />

Ausgewählt wurde für den Campus Irchel das<br />

Werk ‹Higher Goals› von Gregor Vogel, das 2024<br />

realisiert wird. Bereits <strong>2022</strong> fertiggestellt wird<br />

‹Community Show› von Julia Nusser und Tereza<br />

Glazova für die Kantonsschule Uetikon am See.<br />

Das Werk setzt sich in Wanddrucken mit der<br />

menschlichen Fragilität und dem Thema der<br />

Verletzlichkeit auseinander, das im Sport – einem<br />

«körperbetonten Ort» – eine besondere<br />

Rolle spielt. Otto Szabo und Cristian Zabalaga<br />

hingegen schlugen für die Kantonsschulen<br />

Freudenberg und Enge das Projekt ‹Bouncing<br />

Balls› vor, das ebenfalls noch in diesem Jahr<br />

realisiert wird. Es besteht aus einer Serie von<br />

Wandskulpturen, welche unterschiedliche<br />

Momente und Perspektiven des Aufpralls von<br />

Sportbällen und die dadurch entstehende Balldeformation<br />

darstellen.<br />

Hochbauamt Kanton Zürich — Kunst und Bau<br />

von ZHdK-Studierenden<br />

Zürich — Mit zwei Kooperationsprojekten<br />

bietet das Hochbauamt des Kantons Zürich<br />

Fine-Arts-Studierenden der ZHdK die Möglichkeit,<br />

erste Erfahrungen mit Kunst und Bau zu<br />

sammeln. Ein Projekt wurde bereits realisiert.<br />

Es entfaltet sich entlang eines provisorischen<br />

Aquädukts, das im Rahmen der Arbeiten am<br />

Ersatzneubau der Baugewerblichen Berufsschule<br />

(BBZ) an der Limmatstrasse erstellt<br />

werden musste. Die rund 260 Meter lange<br />

Entwässerungsanlage überquert fünf unterschiedliche,<br />

stark frequentierte Verkehrswege<br />

für Auto, Tram, Fussgänger und Velos. Bachelor-<br />

Student:innen konnten hierfür Kunstprojekte<br />

einreichen, und die zuständige Jury entschied<br />

sich schliesslich, alle acht Eingaben zur Ausführung<br />

zu empfehlen. So entstand unter dem<br />

Ricardo Meli und Pascal Weidmann · Nährboden<br />

und Spuren, <strong>2022</strong>, Visualisierung<br />

→ Aqueous Transmissions, bis 27.2.23<br />

↗ www.zhdk.ch/veranstaltung/48538<br />

NAMEN<br />

Patrizia Keller<br />

Arbon — Der Vorstand der Kunsthalle Arbon<br />

hat Patrizia Keller zur neuen Kuratorin gewählt.<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Keller hat an der Universität Zürich Kunstgeschichte,<br />

Geschichte der Neuzeit und Neuere<br />

deutsche Literaturwissenschaft studiert<br />

und 2015 ihre Dissertation zur Förderung der<br />

bildenden Kunst in der Schweiz seit 1980<br />

abgeschlossen. Sie ist aktuell freischaffende<br />

Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin und<br />

war von 2016 bis 2021 Kuratorin und Stellvertretende<br />

Leiterin am Nidwaldner Museum in<br />

Stans. Davor hat sie in verschiedenen Funktionen<br />

Erfahrung als Kuratorin und Vermittlerin<br />

gesammelt, unter anderem beim Kunstraum<br />

Baden (2006–2011), beim Trudelhaus ebenfalls<br />

in Baden (2012–2015) oder bei der Kunsthalle<br />

Bern (2015/16). Ausserdem war sie 2014–2018<br />

Teil des Aargauer Kuratoriums, der Kulturförderinstitution<br />

des Kantons Aargau, wo sie den<br />

Vorsitz Fachbereich Bildende Kunst & Performance<br />

innehatte. Patrizia Keller trat die neue<br />

Funktion im September <strong>2022</strong> an und wird ihre<br />

erste eigene Ausstellung Anfang Juni 2023<br />

präsentieren. Sie löst Deborah Keller ab, die<br />

ab Herbst die Chefredaktion des <strong>Kunstbulletin</strong><br />

übernimmt (→ S. 98).<br />

alltägliche Materialien und Objekte – Plastik,<br />

Zeitungspapier, Ziegelsteine oder Zigarettenstummel<br />

– zu neuen skulpturalen Konstellationen.<br />

Sie experimentiert so lange, bis sich aus<br />

zufällig erscheinenden Form- und Volumenbezügen<br />

formal zwingende skulpturale Setzungen<br />

ergeben. «Die innovative Einzigartigkeit<br />

ihrer künstlerischen Sprache zeichnet sich<br />

durch ein feines Spiel zwischen Beiläufigkeit,<br />

surrealem Esprit und einer souveränen skulpturalen<br />

Geste aus», so die Medienmitteilung.<br />

Schubiger ist erst die siebte Preisträgerin<br />

der noch relativ jungen und hoch dotierten<br />

Auszeichnung, die auch mit einem Werkankauf<br />

verbunden ist. Dieser Ankauf gelangt als<br />

Depositum der Paul Boesch Stiftung in die<br />

Sammlung des Kunstmuseum Bern.<br />

Irene Schubiger<br />

Bürgi-Willert-Kulturpreis <strong>2022</strong><br />

Patrizia Keller. Foto: Anja Wille Schori<br />

PREISE<br />

Paul Boesch Kunstpreis <strong>2022</strong><br />

Bern — Ende August wurde im Kunstmuseum<br />

Bern der mit CHF 50’000 dotierte Paul Boesch<br />

Kunstpreis vergeben. Er geht dieses Jahr an<br />

Irene Schubiger (*1948). Die im glärnischen<br />

Näfels geborene Künstlerin, die heute in Bern<br />

lebt, besuchte zunächst die Textilfachklasse<br />

der Kunstgewerbeschule in Zürich. Ermutigt<br />

durch das befreundete Künstlerehepaar Walter<br />

und Margrit Linck, schlug sie dann in den<br />

1980ern den Weg zur freien künstlerischen<br />

Tätigkeit ein. In ihrer Arbeit kombiniert sie<br />

Bern — Mit dem Bürgi-Willert-Preis werden<br />

Privatpersonen und Institutionen für Verdienste<br />

im kulturellen oder sozialen Bereich<br />

in der Stadt Bern gewürdigt. <strong>2022</strong> geht die mit<br />

CHF 60’000 dotierte Auszeichnung zu gleichen<br />

Teilen an den Berner Fotografen und Filmemacher<br />

Reto Camenisch sowie an die Stiftung<br />

Terra Vecchia, die sich in der Arbeitsintegration,<br />

der Produktion, der stationären Sozialtherapie<br />

und der Wohnförderung engagiert. Reto<br />

Camenisch (*1958) arbeitete viele Jahre als<br />

Bildjournalist für Zeitungen und Zeitschriften<br />

im In- und Ausland und machte sich einen<br />

Namen als Porträt- und Landschaftsfotograf.<br />

Jüngst stiess zudem sein Film ‹Heicho› über<br />

Wale Linger auf grosse Resonanz. Seine Werke<br />

zeigte er an zahlreichen Ausstellungen und in<br />

diversen Monografien. Seit 1999 arbeitete er<br />

auch als Dozent und Studienleiter Fotografie an<br />

der Schweizer Journalistenschule Luzern.<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 105


Msgr. Otto Mauer-Preis <strong>2022</strong><br />

Reto Camenisch<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

AiR Gastatelier im Hotel Regina<br />

Mürren — Das Hotel Regina in Mürren betreibt<br />

in seinen Räumlichkeiten ein Gastatelier. Jährlich<br />

werden zwei Aufenthalte an professionelle,<br />

internationale Kunstschaffende vergeben.<br />

Zur Verfügung stehen ein Hotelzimmer inkl.<br />

Halbpension sowie ein Arbeitsplatz, dessen<br />

Dimensionen sich primär für Kunstschaffende<br />

aus den Sparten Literatur, Musik, Film, Fotografie,<br />

Performance, aber auch für bildende<br />

Künstler:innen eignen. Die Aufenthaltsdauer<br />

beläuft sich auf einen Monat im Januar, März,<br />

Juni oder September 2023. Zum Abschluss der<br />

Residency sollen die Gastkünstler:innen ihre<br />

Arbeit den Hotelgästen präsentieren.<br />

→ Eingabeschluss: 28.10.<br />

↗ www.reginamuerren.ch<br />

Kurzfilmtage Oberhausen<br />

Oberhausen — Die Kurzfilmtage Oberhausen<br />

haben das Bewerbungsfenster für den Internationalen<br />

und den Deutschen Wettbewerb<br />

sowie für den Deutschen MuVi-Preis geöffnet.<br />

Die Einreichungen gehen ins Rennen für eine<br />

Teilnahme an der 69. Ausgabe, die im Frühling<br />

2023 ausgetragen wird. Eingereicht werden<br />

können Kurzfilmproduktionen und Clips, die<br />

<strong>2022</strong> fertiggestellt wurden.<br />

→ Eingabeschluss Internat. und Deutscher<br />

Wettbewerb: 1.2.2023<br />

→ Eingabeschluss MuVi-Preis: 22.2.2023<br />

↗ www.kurzfilmtage.de<br />

Wien — Zum 42. Mal verleiht der Otto Mauer<br />

Fonds Ende Jahr den ‹Msgr. Otto Mauer-Preis<br />

für bildende Kunst›. Der Preis ist mit € 11’000<br />

dotiert und mit einer Ausstellung der Preisträgerin<br />

bzw. des Preisträgers im JesuitenFoyer<br />

in Wien verbunden. Auch wird der Ankauf einer<br />

repräsentativen Arbeit der Preisträgerin, des<br />

Preisträgers für das Dom Museum beabsichtigt.<br />

Bewerben können sich österreichische<br />

Staatsbürger:innen und italienische deutscher<br />

Sprache, geboren in der Provinz Bozen, sowie<br />

Personen, deren Wohnsitz sich seit mindestens<br />

fünf Jahren in Österreich befindet. Das<br />

Höchstalter darf 45 nicht überschreiten.<br />

→ Eingabefrist: 10.–12.10.<br />

↗ www.otto-mauer-fonds.at<br />

DIES UND DAS<br />

Sakrale Zeiten?<br />

Basel — Angesichts von Klimakrise, Pandemie<br />

und Krieg drängen Sinnfragen verstärkt in den<br />

Vordergrund. Diese Themen und die Frage, welchen<br />

Beitrag die Kunst dazu leisten kann, boten<br />

der Basler Künstler:innengesellschaft BKG Anstoss<br />

für ein umfangreiches, dialogisch aufgebautes<br />

Kunstprojekt. Ziel ist es, eine Auseinandersetzung<br />

mit «der Vielfalt von Meinungen und<br />

Ansichten, aber auch mit der Bedeutung und<br />

der Endlichkeit des Lebens» anzustossen. Dazu<br />

fragten sie Glaubensgemeinschaften um Gastrecht<br />

für Ausstellungen an, die von Predigtreihen<br />

zu den jeweiligen Kunstwerken, Performances,<br />

Tanz und Musik begleitet werden. Knapp<br />

zwanzig Kirchen, eine Moschee, ein Theater<br />

und eine Burg von Basel Stadt und Basel Land<br />

sind beteiligt. Die Schweizerische St. Lukasgesellschaft<br />

für Kunst und Kirche organisiert im<br />

<strong>Oktober</strong> zudem ein ‹Trialog-Wochenende›, bei<br />

dem jeweils ein Mitglied der Schweizerischen<br />

St. Lukasgesellschaft und ein:e Vertreter:in der<br />

gastgebenden Religionsgemeinschaft ausgewählte<br />

Projekte mit der jeweiligen Künstlerin,<br />

dem jeweiligen Künstler besprechen.<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Klingental nach. Das Museum ist in einem der<br />

ursprünglichen Häuser der Anlage untergebracht,<br />

vor der nun die Rheinpromenade zum<br />

Flanieren unter vielen Bäumen einlädt. TS<br />

Pascal Joray · Wurzeln, 2019/<strong>2022</strong>, aus ‹Bäume<br />

als Zeichen der Verbundenheit von Christen,<br />

Juden und Muslime›, Zeichnung 100 x 200 cm<br />

→ Vernissagen und Veranstaltungen an<br />

diversen Orten, bis 11.12.<br />

→ Trialog-Wochenende: 22./23.10.<br />

↗ www.basler-kuenstlergesellschaft.ch<br />

Bäume in Basel<br />

Basel — Wer in der brüllenden Hitze mitleidloser<br />

Asphaltschluchten den Schutz von Bäumen<br />

aufsucht, weiss um deren Bedeutung. Ihr Laubdach<br />

spendet Schatten, kühlt und regeneriert<br />

die Luft, und ihre Zweige sind vielen Tieren<br />

Heimat. Stadt und Bäume haben eine lange<br />

Geschichte, welcher das schmucke Museum<br />

Kleines Klingental in einer Sonderausstellung<br />

nachgeht. Bis ins 13. Jahrhundert lässt sich<br />

der Hain auf dem Petersplatz zurückverfolgen;<br />

frühe Privatgärten und erste Hofgüter entstehen<br />

vor den Stadttoren. Über verschiedene<br />

Epochen hinweg wurde «der Baum» als Mittel<br />

zur Stadtverschönerung, als Gestaltungsform<br />

separater Grünanlagen oder auch als Kunstobjekt<br />

angesehen. Auch wenn der Bauboom der<br />

Hochkonjunktur vielen Bäumen den Garaus<br />

machte, wird heute das «urbane Grün» endlich<br />

als integrierter Bestandteil der Stadtplanung<br />

begriffen. Texttafeln und bäumchengleiche<br />

Inseln mit bedruckten Stofffahnen leiten durch<br />

den Rundgang, robuste Stühle der Stadtgärtnerei<br />

bieten Sitzgelegenheiten. In der Dauerausstellung<br />

erfährt man viel über die Baugeschichte<br />

der Stadt; ein feines Modell bildet das<br />

namensgebende Dominikanerinnen-Kloster<br />

Peter Birmann · Biedermeiergarten vor dem<br />

Spalentor, um 1840. Kunstmuseum Basel,<br />

Kupferstichkabinett. Foto: Jonas Hänggi<br />

→ Museum Kleines Klingental, bis 12.3.<br />

↗ www.mkk.ch<br />

Foundation for Art and Design in Basel<br />

Basel — Eine neue Stiftung fördert den kulturellen<br />

Nachwuchs in Basel: Die Foundation for<br />

Art and Design, kurz FAB, wurde von der Tharice<br />

Foundation und der Cagliostro-Stiftung im<br />

Frühling gegründet und ist seit Juni in Betreib.<br />

Ihr Zweck ist die Förderung des Studiums an der<br />

HGK mittels Vergabe von Stipendien, Förderpreisen<br />

und Projektförderungen für Studierende.<br />

Ehemalige Studierende der HGK können durch<br />

Projekte, die dem Berufseinstieg, dem Fachaustausch<br />

oder der Weiterbildung dienen, ebenfalls<br />

unterstützt werden. Zudem ist eine Unterstützung<br />

und Förderung von Kunst- und Designprojekten,<br />

die für die Entwicklung der HGK von<br />

Bedeutung sind, möglich. Im siebenköpfigen<br />

Stiftungsrat von FAB hat unter anderem die<br />

Künstlerin Silvia Bächli Einsitz sowie Chuz Martinez,<br />

Leiterin Institut Art Gender Natur HGK.<br />

↗ www.fab-foundation.ch<br />

No Ground Floor<br />

Bern — In ‹No Ground Floor› bespielen Karen<br />

Amanda Moser, Lorenzo Salafia und Miriam<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 107


Sturzenegger einen Raum auf dem Brauerei-<br />

Gassner-Areal, wo in den 1970er-Jahren die<br />

auf Performance fokussierte «Aktionsgalerie»<br />

residierte. Das Areal an der Aare, das die Blicke<br />

vieler Schwimmender auf sich zieht, kann von<br />

«aktuellen Berner» Kunstschaffenden auf<br />

Einladung der Galerie Béatrice Brunner genutzt<br />

werden. Die Galeristin interessiert sich für<br />

die Geschichte der Kunstszene der Stadt, so<br />

recherchierte auch hier der Journalist Bernhard<br />

Giger zur «Aktionsgalerie»: noch heute bekannt<br />

etwa für das «chaotische Fest» mit jeder Menge<br />

Körperausscheidungen des Aktionisten Otto<br />

Muehl. Die Eingeladenen agieren vor Ort bewusst<br />

nicht performativ, sondern mit räumlichskulpturalen<br />

Herangehensweisen. Sie nutzen<br />

den im Titel anklingenden Umstand, dass das<br />

Kesselhaus kein «Erdgeschoss» kennt, aber alle<br />

Levels durch vielfältige Sichtachsen verbunden<br />

sind. Prozessual erweitert sich der Kreis der<br />

Ausstellenden bis kurz vor Beginn, womit noch<br />

ein Teil «Aktionsgalerie» mitschwingt ... AD<br />

Bremgarten — Im September nistet sich im<br />

schmucken Städtchen Bremgarten jeweils<br />

die Kunst an ungewöhnlichen Orten ein: Eine<br />

Panetteria, eine Bijouterie oder die Apotheke<br />

werden für den ‹Art Walk Bremgarten›<br />

zum temporären Ausstellungsort. Dahinter<br />

steht ursprünglich eine Initiative des Vereins<br />

Fachgeschäfte Altstadt Bremgarten. Seit 2021<br />

hat der ‹Art Walk› nun einen eigenen Verein,<br />

dessen Akteur:innen lokale Kunst- und Designschaffende<br />

sowie eine Journalistin und eine<br />

Ladenbesitzerin sind. Nach einer pandemiebedingten<br />

Pause ist der ‹Art Walk› nun in seiner<br />

alten Grösse zurück: Mehr als fünfzig regionale<br />

Künstler:innen präsentieren ihre Arbeiten an<br />

sechzig Standorten. Dieses Jahr sind besonders<br />

viele Werke auch im Aussenraum zu finden,<br />

womit sich ein Altstadtbummel doppelt lohnt.<br />

Renate Lerch & Jacqueline Weiss · Hören und<br />

sehen vergehen, <strong>2022</strong>, Spiegel, Klang (Hannes<br />

Giger), Ausstellungsansicht Hexenturm<br />

→ bis 30.9. ↗ www.artwalk-bremgarten.ch<br />

Gassner-Areal, <strong>2022</strong>. Foto: Karen Moser<br />

→ Gassner-Areal, Uferweg 42, bis 15.10.,<br />

jeweils Do–Sa geöffnet<br />

↗ www.beatricebrunner.ch<br />

Art Walk Bremgarten<br />

Palm Trees and Snowballs<br />

Frauenfeld — Alles begann mit der Überlegung,<br />

ob die vielen berühmten Kunstwerke, in denen<br />

etwa Francis Alÿs, Fischli/Weiss und David<br />

Hockney Schnee oder Palmen zum Hauptmotiv<br />

gemacht hatten, etwas mit dem Klimawandel<br />

zu tun haben. «Irgendwie schon», befand der<br />

St. Galler Künstler Stefan Rohner. So war das<br />

Ausstellungsmotto ‹Palm Trees and Snowballs›<br />

geboren. Eine Gruppe von fünf Kunstschaffenden<br />

zeigt eigene Arbeiten, die sich ebenfalls<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


auf subtile, spielerische, poetische oder gar<br />

humorvolle Weise mit den Extremen des Klimas<br />

und den Wetterveränderungen auseinandersetzen.<br />

Mit Malerei, Fotografie, Video, Klang,<br />

Installation oder Performance werden Fragen<br />

zum Thema aufgeworfen und ungewöhnliche<br />

Verbindungen hergestellt.<br />

Plätze aber schon weitgehend ausgebucht.<br />

2014 fand eine erste grössere Kunstausstellung<br />

statt, für 2020 war ein Malerei-Symposium<br />

geplant, das aber wegen Corona gestrichen<br />

werden musste. Dieses Jahr hat Schenker nun<br />

gemeinsam mit Evelyne Walker, Gründerin der<br />

Galerie Vitrine in Luzern, den ‹Kunstsommer 22›<br />

einberufen: Während einer offenen Projektwoche<br />

konnten 22 Kunstschaffende aus Deutschland<br />

und der Schweiz bei ihrer Arbeit auf dem<br />

Schloss besucht werden. Bis Mitte <strong>Oktober</strong> sind<br />

die Werke nun unter dem Titel ‹Horizonte – Offenes<br />

Feld› jeweils samstags oder auf Anfrage<br />

frei zu besichtigen.<br />

Julia Körner · last palm standing, <strong>2022</strong>,<br />

Mischtechnik auf Leinwand, 140 x 105 cm<br />

→ Shed im Eisenwerk, 6.–29.10.<br />

Schloss Gleina — Kunstsommer 22<br />

Gleina/DE — Ein Kunstmärchen? Vielleicht:<br />

2012 erwarb Felix Schenker, Chefredakteur von<br />

arttv.ch, das barocke Schloss Gleina in der Nähe<br />

von Leipzig, dem zuvor schon ein holländisches<br />

Paar kulturelles Leben hatte einhauchen wollen.<br />

Ihre Pläne scheiterten aber offenbar an der<br />

Distanz zu ihrem Wohnort. Schenker, der selbst<br />

in Zürich lebt, trat mit einer konkreten Vision an:<br />

Das Gebäude sollte zur «sozialen Skulptur» im<br />

Sinne von Beuys werden. «Jeder und jede kann,<br />

falls gewünscht, auf das Schloss positiv einwirken,<br />

Ideen für Veranstaltungen oder Projekte<br />

einbringen und so zur Gemeinschaftsbildung<br />

beitragen», heisst es auf der Website. Dazu wurden<br />

nach der Übernahme die 55 Zimmer saniert<br />

und Gemeinschaftsräume eingerichtet, sodass<br />

Künstler:innen für kürzere oder längere Zeit auf<br />

dem Schloss residieren und arbeiten können.<br />

Bewerbungen sind möglich, für 2023 seien die<br />

Schoss Gleina aus der Vogelperspektive<br />

→ Kunstsommer, bis 22.10.<br />

↗ www.schlossgleina.com<br />

migma Performance<br />

Luzern — Nachdem die letzte Ausgabe des<br />

alle ein bis drei Jahre stattfindenden Festivals<br />

‹migma Performance› aus bekannten Gründen<br />

abgesagt werden musste, dreht sich die diesjährige<br />

16. Ausgabe um ‹All I can carry›: In Zeiten<br />

dauernder Veränderung und fortlaufendem<br />

Ausnahmezustand stellt sich die Frage, «was<br />

man tragen mag», überdeutlich. Zudem möchte<br />

das migma-Team angesichts von Trends wie<br />

Selfcare bei zugleich wachsendem Leistungsdruck<br />

einen nüchternen Blick auf das werfen,<br />

was möglich ist: Was kann ich (er)tragen, was<br />

will ich voranbringen, was erdrückt mich? Neun<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 109


Performer:innen, darunter Nino Baumgartner,<br />

Riccarda Naef oder Neda Razavipour, sind<br />

eingeladen, auf die Thematik im Innen- und<br />

Aussenraum des Kunstpavillons zu reagieren.<br />

Jürg Altherr · Heckenkörper – Körper ohne<br />

Haut, 1998, EMPA St. Gallen, 70 x 15 x 7 m.<br />

Foto: Christian Kurz<br />

→ Altefabrik, bis 16.10. ↗ www.alte-fabrik.ch<br />

Elischa Heller · Soundperformance im Toxi<br />

Space, Zürich, 2021. Foto: Hora Lunga<br />

→ Kunstpavillon, 1.10.<br />

↗ www.migma.ch<br />

Die Organisation der Leere<br />

Rapperswil-Jona — Jürg Altherr (1944–2018)<br />

lotete in seinem künstlerischen Schaffen<br />

stets die Grenzbereiche zwischen Architektur,<br />

Bildhauerei und Landschaftsgestaltung aus.<br />

Bekannt für seine komplexen dreidimensionalen<br />

Werke für den öffentlichen Raum,<br />

hatte der Zürcher Bildhauer, Plastiker und<br />

Landschaftsarchitekt am Interkantonalen<br />

Technikum in Rapperswil (heute Ostschweizer<br />

Fachhochschule, OST) unterrichtet, wo er<br />

zuvor auch studiert hatte. Diesen biografischen<br />

und werkimmanenten Spuren Altherrs<br />

spürt die Ausstellung ‹Die Organisation der<br />

Leere› nach, ein kollaboratives Projekt der<br />

Gebert Stiftung für Kultur* und des Archivs für<br />

Schweizer Landschaftsarchitektur. Kuratiert<br />

von Irene Grillo, bringt die Schau Skulpturen<br />

und Freiraumgestaltungsprojekte aus dem<br />

Nachlass von Jürg Altherr in einen Dialog<br />

mit Exponaten aus dem in Rapperswil-Jona<br />

beheimateten Archiv, die Werke von renommierten<br />

Landschaftsarchitekt:innen wie Albert<br />

Baumann, Ernst Cramer, Verena Dubach oder<br />

Willi Neukom dokumentieren.<br />

Artiste, où en es-tu?<br />

Sitten — Die städtische Galerie La Grenette<br />

zeigt Werke von 14 Künstler:innen, die das Privileg<br />

hatten, zwischen 2005 und 2021 ein Jahr im<br />

Atelier Tremplin im Kunstzentrum Ferme-Asile<br />

zu verbringen. Die Fondation Bea pour Jeunes<br />

Artistes finanzierte das Atelier, und die Ausstellung<br />

steht auch in Gedenken an die im Januar<br />

verstorbene Stiftungsgründerin Béatrice Deslarzes.<br />

Diese setzte ihre Energie und ihren Enthusiasmus<br />

ein, um junge Künstler:innen am Anfang<br />

ihrer Karriere zu unterstützen. Die Schau konnte<br />

sie noch mit auf den Weg bringen, realisiert<br />

wurde sie von ihrem Ehemann Pierre Schae fer<br />

und der Ferme-Asile. Gezeigt werden aktuelle<br />

Werke der ehemaligen Stipendiat:innen,<br />

die meist an der lokalen Kunsthochschule im<br />

nahen Siders studiert hatten und von einer Jury<br />

ausgewählt wurden. Die Arbeiten von Beteiligten<br />

wie beispielsweise Katrin Hotz, Ingrid Kaeser,<br />

Véronique Michelet, Valentin Merle und Romain<br />

Iannone entwickeln die breiten Erscheinungsformen<br />

zeitgenössischer Kunst, von Malerei, Fotografie<br />

über Installation bis zu Konzeptkunst.<br />

Einige Künstler:innen sind in der Zwischenzeit<br />

seit fast 20 Jahren im Kunstbetrieb unterwegs<br />

und treffen auf die jüngsten Preisträger:innen<br />

des Ateliers, was eine interessante Mischung<br />

ergibt. Toll ist, dass Pierre Schaefer und der<br />

Stiftungsrat bereit sind, das Werk der Fondation<br />

Bea pour Jeunes Artistes fortzusetzen. SO<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Jungkunst<br />

Artiste, où en es-tu ?, Ausstellungsansicht<br />

La Grenette, Sitten, <strong>2022</strong><br />

→ La Grenette, bis 8.10. ↗ lagrenette-sion.ch<br />

↗ www.fondationbea.com<br />

Winterthur — Bereits zum 16. Mal beherbergt<br />

eine alte Industriehalle hinter dem Bahnhof in<br />

Winterthur neuste Trends der Schweizer Kunst.<br />

Ausgewählt von einem Kurator:innen-Gremium<br />

können hier jeweils rund 25 aufstrebende<br />

bildende Künstler:innen, die maximal 35 Jahre<br />

alt sind und noch keine Galerievertretung<br />

haben, ihre Werke einem breiten Publikum<br />

präsentieren. Zudem bieten sie am Kunstkiosk<br />

weitere Exemplare ihrer Arbeit für kleines Geld<br />

an. Nebst Führungen durch die Ausstellung wird<br />

wie immer ein Programm von Performances und<br />

Konzerten geboten, und für Verpflegung ist mit<br />

einer eigenen Bar im hinteren Hallenteil gesorgt.<br />

125 Jahre Musée Jenisch<br />

Vevey — Das Musée Jenisch feiert sein<br />

125-jähriges Bestehen. Einst als enzyklopädisches<br />

Mehrspartenhaus beruhend auf einer<br />

Schenkung der Hamburger Senatoren-Witwe<br />

Fanny Jenisch gegründet, ist es heute das<br />

zweitgrösste Kunstmuseum des Kantons<br />

Waadt und vor allem bekannt für seine umfangreiche<br />

grafische Sammlung. Das Jubiläum<br />

wird nun an einem Veranstaltungstag mit<br />

vielseitigem Programm gefeiert: Klein und<br />

Gross ist eingeladen, auf die Wände des Museums<br />

zu zeichnen oder sich von einem Magier<br />

«bezaubern» zu lassen. Gegen Abend stehen<br />

Sonderführungen, Fotoporträts in historischen<br />

Kostümen und musikalische Auftritte an. Die<br />

Museumsstifterin wird zudem vom Künstler<br />

Marcel Maeder auf poetische Weise geehrt.<br />

Musée Jenisch, Aussenansicht. Foto: J. Gremaud<br />

→ 8.10. ↗ www.museejenisch.ch<br />

Benjamin Heller und Vera Baumann · Ausstellungsansicht<br />

Jungkunst 2021.<br />

Foto: Jonathan Labusch<br />

→ Halle 53, 27.–30.10.<br />

↗ www.jungkunst.ch<br />

Kunstlokal Festival<br />

Zürcher Oberland — Die Dauerausstellung des<br />

Museums am Pfäffikersee, das von der antiquarischen<br />

Gesellschaft Pfäffikon geführt wird und<br />

unter anderem eine Pfahlbauer-Ausstellung und<br />

ein Kuriositäten-Kabinett beinhaltet, hat eine<br />

temporäre Erweiterung erfahren: Kleinformatige<br />

Gemälde aus der Hand von Vitoria Pinto haben<br />

sich wie selbstverständlich zwischen die Exponate<br />

geschmuggelt. Dargestellt sind Variationen<br />

von Fischgerichten auf verzierten Tellern und<br />

Tischtüchern. Mit subtilen Irritationen in den<br />

Bildern verweist die Künstlerin augenzwinkernd<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 111


fragend auf das, wofür das ehemalige Fischerhaus,<br />

in dem das Museum beheimatet ist, steht.<br />

Pintos Ausstellung ‹Fish out of Water› ist Teil<br />

des ‹Kunstlokal Festivals› des Zürcher Oberlandes,<br />

für das sieben lokale Museen zeitgenössische<br />

Künstler:innen eingeladen haben, auf<br />

ihre Geschichte und Sammlung zu reagieren.<br />

Celia Längle beispielsweise schlägt mit ihrer<br />

Intervention im Klangmaschinen Museum in<br />

Dürnten eine emphatischere Begegnung mit den<br />

Automaten vor, während Lourenço Soares mit<br />

einem Video-Essay im Sauriermuseum Aathal<br />

Verbindungen knüpft zwischen einer Geschichte<br />

der Repräsentationen von Dinosauriern und den<br />

verschiedenen Stadien des Kapitalismus. Die<br />

Kooperationen rücken unter dem Motto ‹Sammlungen<br />

bewegen› die gesellschaftliche Relevanz,<br />

die Partizipation und die Zugänglichkeit der<br />

lokalen Institutionen ins Licht.<br />

Kunsthaus Zürich zu sehen, worauf es heftige<br />

Kritik an deren Präsentation regnete und die<br />

seitens der Sammlung geleistete Forschung<br />

zur Herkunft der Werke infrage gestellt wurde.<br />

Die nun aufgegleiste Evaluation soll «Klarheit<br />

schaffen, ob die bisher geleistete Provenienzforschung<br />

dem internationalen ‹state of the art›<br />

entspricht und ein verlässliches Fundament<br />

ist, damit das Kunsthaus über den weiteren<br />

Umgang mit einzelnen Werken und über<br />

weiterführende Provenienzforschungsarbeiten<br />

entscheiden kann», so die Medienmitteilung.<br />

Zuständig für die Umsetzung des Konzepts<br />

ist Felix Uhlmann, Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Staats- und Verwaltungsrecht sowie Rechtsetzungslehre<br />

an der Universität Zürich, der<br />

«über einen bedeutenden Leistungsausweis<br />

in der Steuerung sensibler Projekte» verfüge.<br />

In einer Vorbereitungsphase sollen bis Anfang<br />

2023 eine Fachperson oder das Fachteam für<br />

die Evaluation bestimmt und die Inhalte des<br />

Mandats geklärt werden. Dazu berufe Uhlmann<br />

einen runden Tisch ein, an dem relevante, auch<br />

kritische Stimmen beteiligt sein sollen. Die<br />

auftraggebenden Parteien – Stadt, Kanton<br />

und Kunstgesellschaft – sind nicht Teil dieser<br />

Diskussionen. Darauf folgt die Hauptphase<br />

mit der eigentlichen Evaluation, deren erste<br />

Ergebnisse aktuell für das erste Halbjahr 2024<br />

erwartet werden.<br />

Kira van Eijsden · Quasikreaturen (to try and<br />

to irritate), <strong>2022</strong>, Multimedia-Installation,<br />

Strumpfskulpturen, Museum Wetzikon<br />

→ verschiedene Museen, bis 30.10.<br />

↗ www.kunstlokal-festival.ch<br />

Kunsthaus Zürich — Evaluation Provenienzforschung<br />

Sammlung Bührle<br />

Zürich — Ende August gaben Stadt und Kanton<br />

Zürich sowie die Zürcher Kunstgesellschaft ihr<br />

Konzept für die unabhängige Evaluation der<br />

bisher geleisteten Provenienzforschung zur<br />

Sammlung Emil Bührle bekannt. Seit <strong>Oktober</strong><br />

2021 ist die hochkarätige Sammlung des umstrittenen<br />

Waffenfabrikanten im Neubau des<br />

Blick in die Sammlung Bührle, Kunsthaus<br />

Zürich, Chipperfield-Bau. Foto: Kunsthaus<br />

Zürich/Franca Candrian<br />

↗ www.kunsthaus.ch<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch<br />

↗ www.zh.ch<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Kantonale Werkschau<br />

Zürich — Erneut ist die Fachstelle Kultur des<br />

Kantons Zürich für die jährliche Werkschau im<br />

Museum Haus Konstruktiv zu Gast. Während<br />

zehn Tagen werden dreissig künstlerische<br />

Positionen aus dem Kanton Zürich präsentiert,<br />

die von einer Fachjury als diesjährige<br />

Kandidat:innen für einen Werkbeitrag ausgewält<br />

wurden. 248 Bewerbungen lagen <strong>2022</strong> vor.<br />

Anhand der nun ausgestellten Werke entscheidet<br />

die Jury, welche 12 Künstleri:nnen eine<br />

Auszeichnung im Wert von CHF 24’000 erhalten.<br />

Wie immer deckt die Schau eine Vielfalt an<br />

künstlerischen Medien ab und beinhaltet<br />

aufstrebende, weniger bekannte wie auch etablierte<br />

Kunstschaffende. Für die begleitende<br />

Publikation, in der alle Künstler:innen und ihre<br />

Werke kurz vorgestellt werden, kooperiert die<br />

Fachstelle Kultur erstmals mit dem <strong>Kunstbulletin</strong>.<br />

Autor:innen haben die Kunstschaffenden<br />

im Vorfeld der Schau im Atelier besucht und<br />

einen «Werkstattbericht» erstellt. Bei einem<br />

Speeddating-Anlass während der Schau stehen<br />

die Kunstschaffenden gemeinsam mit den<br />

Autor:innen dem interessierten Publikum Rede<br />

und Antwort. Daneben organisiert die Fachstelle<br />

Kultur wie immer reguläre Führungen durch<br />

die Ausstellung mit Jury-Mitgliedern. Erstmals<br />

seit zwei Jahren kann dieses Jahr auch die Vernissage<br />

wieder öffentlich abgehalten werden.<br />

Sound Turm — Gilles Aubry<br />

Zürich — Zum dritten Mal in diesem Jahr<br />

nutzt das OTO Sound Museum, das seit 2020<br />

via Online-Plattform Klangkunst in die guten<br />

Stuben bringt, Zürichs alten Wasserturm als<br />

Resonanzraum. Der etwas versteckt über dem<br />

Schanzengraben und der Männerbadi thronende<br />

Bau wurde 1724 errichtet, um das umliegende<br />

Quartier mit Wasser zu versorgen. Heute<br />

ist er im Besitz der Stadt und wird von einem<br />

Sportverein genutzt. Und nun eben auch vom<br />

OTO Sound Museum: Das Kurator:innenteam<br />

Zaira Oram hat <strong>2022</strong> drei künstlerische Positionen<br />

eingeladen, den Ort zum Klingen zu bringen.<br />

Nach dem Zürcher Duo Stirnimann-Stojanovic<br />

im Mai und der Zürcher Künstlerin Magda Drozd<br />

im Juli präsentiert ab Ende <strong>Oktober</strong> nun der<br />

Lausanner Gilles Aubry eine ortsspezifische<br />

Intervention: ‹The Whistle› besteht aus vokalen<br />

Improvisationen zu Datenlecks und NGO-Berichten,<br />

die die Verwicklung der Schweiz in internationale<br />

Geldwäsche, Steuerhinterziehung<br />

und räuberischen Rohstoffabbau aufzeigen.<br />

Aubry gründete dazu das Kollektiv VACUT – kurz<br />

für Voices Against Corruption and Ugly Trading –<br />

mit vier Sänger:innen aus Ländern, die mit der<br />

Schweiz in dubiose Geschäfte verwickelt sind.<br />

Ihre Stimmen werden aus dem Inneren des<br />

Wasserturms in den Umraum ausstrahlen.<br />

Werkschau 2021, Ausstellungsansicht Museum<br />

Haus Konstruktiv. Foto: Peter Baracchi<br />

→ Museum Haus Konstruktiv, 29.9.–9.10.;<br />

öffentliche Führungen: 2./5./9.10.;<br />

Speeddating: 7.10., 17–19 Uhr<br />

↗ www.zh.ch/werkschau<br />

H. Füssli · Wasserturm 1730, Blick über den<br />

Schanzengraben von der Spitze des Bollwerkes<br />

«Katz» zur Sihlporte in Zürich, ca. 1730<br />

→ Gilles Aubry, 21.10.–27.11.<br />

↗ www.oto.museum<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 113


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau –ı 15.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Mit Haut und Haar –ı 8.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />

Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

Stillscape – StudioK3 Project<br />

Space<br />

–ı 22.10.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Virginia Buhofer 90. Geburtstag –ı 24.9.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 fein – seitig: Kathrin Biffi, Lisa<br />

–ı 1.10.<br />

Enderli, Marlis Spielmann<br />

Aeugst am Albis KommBox, Gemeindehaus, Dorfstrasse 22<br />

Wer-ich-sein – Das weitergehende<br />

–ı 8.1.<br />

Kunstprojekt<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Familienbande – Caroline Minjolle, –ı 20.11.<br />

Karoline Schreiber, Susanne Dubs<br />

Altendorf Galerie Kunst 7, Zürcherstrasse 66 Abstrakte Formen – Karin Liebert –ı 1.10.<br />

und Ernestina Abbühl<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Ana Strika – Taktzeit –ı 2.10.<br />

Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Roland Iselin 2.10.–29.10.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 20.11.<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Dimitra Charamandas –ı 18.12.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />

*91 791 1942<br />

Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />

*91 791 20 79<br />

Marianne Werefkin<br />

–ı 8.1.<br />

Louise Nevelson 2.10.–8.1.<br />

Ignaz Epper –ı 30.10.<br />

Mela Diamant – Die erträgliche<br />

Leichtigkeit des Seins<br />

–ı 15.10.<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Dijon –ı 22.10.<br />

Baar Billing Bild, Haldenstrasse 1, *761 5028 Martin Sutter –ı 9.10.<br />

foryouandyourcustomers, Standort Baar, Bahnhofstrasse 4 Georges Wenger –ı 30.11.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Raumfahrt VI – Badel/Sarbach,<br />

–ı 25.9.<br />

Val Minnig, Joaquim Cantor<br />

Miranda<br />

Schaufenster Archiv – Die<br />

27.9.–11.12.<br />

Langmatt als musikalischer<br />

Treffpunkt<br />

Mark Wallinger –ı 11.12.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Imagine – Anna Lehmann-Brauns, –ı 24.9.<br />

Sabine Dehnel<br />

Gotthard Schuh – Italien 6.10.–12.11.<br />

Galerie Anixis, Oberstadtstrasse 10, *56 222 0620<br />

Tamara Krieger & David<br />

–ı 16.10.<br />

Sharashidze<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />

Jubiläumsausstellung – 10 Jahre –ı 29.10.<br />

Kunst im Trudelhaus<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Gabi Fuhrimann –ı 20.11.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Nancy Wälti 16.10.–6.11.<br />

Bäretswil Museum Neuthal Textil- & Industriekultur, Im Neuthal 6, Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

*52 397 10 20<br />

Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Gabriella Giandelli –ı 30.10.<br />

–ı 29.1.<br />

Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />

*61 205 8600<br />

Schöner trinken – Barockes Silber<br />

aus einer Basler Sammlung<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Fun Feminism 24.9.–19.3.<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Museum Kleines Klingental, 26 Unterer Rheinweg<br />

Vivian Suter 24.9.–1.10.<br />

Picasso – El Greco<br />

–ı 25.9.<br />

Ich hätte gerne einen typischen<br />

–ı 22.1.<br />

Chagall<br />

Galop charivarique 22.10.–5.2.<br />

Der Sammler Curt Glaser – Vom 22.10.–12.2.<br />

Verfechter der Moderne zum<br />

Verfolgten<br />

Zerrissene Moderne – Die Basler 22.10.–19.2.<br />

Ankäufe «entarteter Kunst»<br />

tierisch! Keine Kultur ohne Tiere<br />

–ı 20.11.<br />

Erleuchtet! –ı 22.1.<br />

Stückwerk –ı 22.1.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Bäume in Basel — Das Grün im<br />

–ı 12.3.<br />

urbanen Wandel<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Anouk Kruithof –ı 30.10.<br />

Territories of Waste –ı 8.1.<br />

Lavanchy-Clarke – Kino vor<br />

19.10.–29.1.<br />

dem Kino<br />

Le Définitiv – c’est le Provisoire –ı 30.4.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 ARTconcret –ı 9.10.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Kunstsammler und Patron 29.9.–22.12.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Transylvania’s hidden treasures –ı 6.11.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunstkredit Basel-Stadt 25.9.–9.10.<br />

Die Schönsten Schweizer Bücher 23.10.–6.11.<br />

2021<br />

Daniel Turner –ı 8.1.<br />

Ketuta Alexi-Meskhishvili –ı 6.8.<br />

Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Who can hear the monster speak? –ı 16.10.<br />

Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *0 79 308 53 43<br />

Kraft, Bilder und Regenerative<br />

–ı 29.9.<br />

Resonanzen – Dr. Martin Wechsler<br />

Atelierhaus Klingental, Kasernhof 5 Donation – Campaign for Ukraine –ı 24.9.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

Premises<br />

Basement Hum – Laura Mietrup,<br />

Robin Michel<br />

–ı 25.9.<br />

8.10.–13.11.<br />

BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 5 Spiel — Fotografie-Ausstellung –ı 2.10.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Grounds Connect – Melissa<br />

–ı 17.10.<br />

*61 556 4066<br />

Absarah Torres<br />

Gagosian Basel, Rheinsprung 1 Richard Artschwager –ı 15.10.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />

Andrea Gabutti, Jürg Kreienbühl, –ı 22.10.<br />

Stefan Rüesch<br />

Expressionismus in der Schweiz 27.10.–14.1.<br />

Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Sonja Sekula –ı 1.10.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Tamara Lise, Dario Santacroce<br />

–ı 8.10.<br />

Ibrahima Thiam, Bruno Geda 13.10.–19.11.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Werner von Mutzenbecher – Volée –ı 15.10.<br />

Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Marianne Büttiker –ı 10.10.<br />

Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Dadamaino –ı 31.10.<br />

Galerie Von Bartha Collection, Schertlingasse 16 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Kerstin Mörsch –ı 1.10.<br />

Elias Noujaima 8.10.–19.11.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Wonky: Out The Mud – Balthasar –ı 22.10.<br />

Bosshard<br />

Dumdi’s Klebtomanisch –ı 22.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 115


Basel — Gabriella Giandelli,<br />

Cartoonmuseum<br />

Basel/Liestal — Sonja Feldmeier,<br />

Kunsthalle Palazzo © ProLitteris<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> –ı 4.10.<br />

Lila Moos – Energy can’t get lost –ı 15.10.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Tatjana Gerhard 25.9.–30.10.<br />

Müller Palermo, Rebgasse 54 Wolfgang Schneider –ı 15.10.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Liesl Raff –ı 29.10.<br />

Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 entrée&hommage –ı 25.9.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 The Surreal is Real –<br />

–ı 1.10.<br />

Louis Schlumberger<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Ewa Felippi Metelska –ı 24.9.<br />

Regina Simon 29.9.–15.10.<br />

Ellen Schneider 20.10.–5.11.<br />

Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Roman Signer – Installation –ı 22.10.<br />

Zilla Leutenegger – Zeichnung –ı 22.10.<br />

Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 27–29 Maja Rieder –ı 22.10.<br />

videocity.bs, Messeplatz 21/22 Eye/View Ukraine I –ı 2.10.<br />

Eye/View Women –ı 23.10.<br />

Eye/View (Augen-Blick) –ı 23.10.<br />

Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Malerei als Selbstgespräch –<br />

–ı 16.10.<br />

Andrea Muheim<br />

This Is Our House –ı 16.10.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz Ich Dien – Martin Chramosta –ı 30.10.<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Mounir Fatmi – The Point of No<br />

–ı 4.11.<br />

Return<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Sonja Feldmeier –ı 30.10.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Earthbound –ı 13.11.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Werner von Mutzenbecher –ı 13.11.<br />

Maude Léonard-Contant –ı 13.11.<br />

Kelly Tissot 23.9.–13.11.<br />

Claudia & Julia Müller –ı 31.12.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Mondrian Evolution –<br />

–ı 9.10.<br />

Piet Mondrian<br />

Doris Salcedo – Palimpsest 9.10.–29.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Georg Freuler –ı 6.11.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fabelwesen – Claire Ochsner –ı 30.10.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Matthias Holländer –ı 6.11.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Daniel Chiquet – Faltungen in Stahl –ı 30.10.<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Pietro Sarto – Metamorfosi Infinite 24.9.–29.1.<br />

Bern Historisches Museum Bern, Helvetiaplatz 5, *31 350 7711 Das entfesselte Geld –ı 8.1.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Bird Sound Orientations 2 –<br />

Rahima Gambo<br />

–ı 25.9.<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Basel/Muttenz — Kelly Tissot,<br />

Kunsthaus Baselland<br />

Chur — Eliza Bennett/Venedigsche<br />

Sterne, Bündner Kunstmuseum<br />

Bern / Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />

Vivre notre temps! – Bonnard,<br />

–ı 16.10.<br />

Vallotton und die Nabis<br />

Gurlitt – Eine Bilanz –ı 15.1.<br />

Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15 Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />

The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />

Ginsberg<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Isamu Noguchi –ı 8.1.<br />

Paul Klee – Vom Rausch der Technik –ı 21.5.<br />

Affspace, Münstergasse 4 Lang/Baumann — Perfect #6 –ı 19.11.<br />

art+château, Kramgasse 54<br />

Jenseits des Barocks – Beyond<br />

Baroque<br />

–ı 25.9.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15 –<br />

–ı 27.9.<br />

Monica Ursina Jäger<br />

Reto Camenisch –ı 22.10.<br />

Urs Stooss<br />

11 Jahre Galerie da Mihi –<br />

Werkschau zum Jubiläum<br />

–ı 24.9.<br />

13.10.–22.10.<br />

Grand Palais, Thunstr. 3/Helvetiaplatz, *31 351 7454 your pain from one to ten –ı 15.10.<br />

Kino Rex, Schwanengasse 9 REX Box – Augen/Blick Ukraine II 6.10.–30.10.<br />

Eye/View Ukraine I –ı 2.10.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Shortlist Sehnerv<br />

Medienkunstpreis <strong>2022</strong><br />

–ı 22.10.<br />

Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,<br />

Illusoria-Land, Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33,<br />

3325 Hettiswil, *31 921 68 62<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Bickwil/<br />

Obfelden<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Sandro Del-Prete, optische<br />

Täuschungen und Holographien<br />

Fotografie – Urs Amiet, Ursula<br />

Müller, Simon von Gunten<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 25.9.<br />

Open Art, Zentrum, *79 444 2161 openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />

Solo / Mute / Pan<br />

–ı 20.11.<br />

Francis Upritchard – A Loose Hold –ı 20.11.<br />

Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Radical Sources –ı 8.10.<br />

Binn Twingi Land Art im Landschaftspark Binntal, Postfach 20 Twingi Land Art <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />

Sorry for my late reply 14.10.–22.10.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Gina Proenza feat. Gina Fischli –ı 30.9.<br />

Jean Katambayi Mukendi –ı 30.9.<br />

Adriano Costa –ı 30.9.<br />

Bremgarten ArtWalk Bremgarten, Zentrum ArtWalk Bremgarten <strong>2022</strong> –ı 30.9.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Denise Eyer-Oggier 8.10.–30.10.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Christine Bänninger, Angela Anzi –ı 2.10.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Mali Lazell –ı 8.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 117


Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Where I Came From – Philip Rolla –ı 30.10.<br />

Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />

Ueli Gantner<br />

Altes Schlachthaus<br />

Bernhard Luginbühl<br />

–ı 30.4.<br />

–ı 11.12.<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Your Life –ı 27.11.<br />

Kaleidoskop – Franz Gertsch –ı 5.3.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, 1 Via Principale Fragile – Eine zerbrechliche<br />

–ı 23.4.<br />

Ausstellung<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Materia, gesto, impronta e segno 2.10.–12.2.<br />

nell’opera di A. Burri, E. Vedova,<br />

J. Kounellis, M. Benedetti e<br />

F. Paolucci<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Venedigsche Sterne – Kunst und –ı 20.11.<br />

Stickerei<br />

Jean-Frédéric Schnyder –<br />

–ı 31.12.<br />

Apocalypso<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558<br />

François Morellet oder die<br />

–ı 15.1.<br />

Leichtigkeit der Geometrie<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Judith Albert –ı 8.10.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106<br />

Europa auf Kur – E. L. Kirchner,<br />

Th. Mann und der Mythos Davos<br />

Davos – Aus dem Galerie-<br />

Programm<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 30.9.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Regina Masuhr 9.10.–26.3.<br />

Senol Tatli 9.10.–26.3.<br />

Dietikon Holzkorporation Dietikon, Holzkorporation Kunst im Wald –ı 21.10.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Glocke –ı 31.12.<br />

Dürnten Nähmaschinen-Museum, Walderstrasse 202 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Klangmaschinen Museum, Edikerstrasse 16 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Una conca incantata – Rosina Kuhn –ı 1.10.<br />

Felix Studinka – Gegenlicht 9.10.–19.11.<br />

Einsiedeln FRAM Museum, Eisenbahnstr. 19, *55 412 9130 Vanitas –ı 16.10.<br />

Elsau Kunsthaus Elsau, 10 Strehlgasse, *52 363 21 14 Salon der Gegenwart auf Papier –ı 2.10.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Zeitspuren – Zeichnungen aus der –ı 23.10.<br />

Zentralschweiz<br />

Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen <strong>2022</strong> –ı 13.11.<br />

Schloss Waldegg, Waldeggstrasse 1<br />

–ı 25.9.<br />

Feldbrunnen-<br />

St. Niklaus<br />

Jenseits des Barocks – Beyond<br />

Baroque<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Colorado – Sommeratelier mit<br />

–ı 22.10.<br />

Maureen Kägi<br />

Palm Trees and Snowballs 6.10.–29.10.<br />

Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

*52 724 5620<br />

Willi Oertig<br />

–ı 9.10.<br />

Vreni Kauth 13.10.–6.11.<br />

Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Michael Siegenthaler –ı 2.10.<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Hans Bissegger – Werkschau –ı 9.10.<br />

Freienbach Insel Ufnau, Kapelle St. Martin, Insel Ufenau Harald Naegli – Dämonie aus dem –ı 20.10.<br />

Unbewussten<br />

Fribourg Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Noémi Handrik – Muse(s):<br />

–ı 18.12.<br />

Zeitgenössische Keramik<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Georges Corpataux –ı 9.10.<br />

Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Lisa Barnard –ı 6.11.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland La course du temps –ı 2.10.<br />

Musée Rath, Place Neuve Marisa et Mario Merz –ı 25.9.<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy<br />

Patricia Bucher, Vicente Lesser,<br />

Sam Porritt, Jeanne Tara<br />

22.10.–11.12.<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Genève/<br />

Carouge<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée,<br />

*22 310 4102<br />

L’esprit d’escalier, Before<br />

–ı 21.10.<br />

publications and recent editions<br />

Murat Bulut Aysan –ı 22.10.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Rudolf Polanszky –ı 26.11.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83<br />

Melting Pot – Joana Vasconcelos,<br />

–ı 5.11.<br />

Ai Weiwei<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Vincent Fournier & group show –ı 22.10.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Panamarenko –ı 27.10.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Vik Muniz –ı 29.10.<br />

Le Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Alice Walton –ı 25.9.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Gregor Lanz –ı 24.10.<br />

Spazio 2 – Ina Barfuss, Thomas<br />

–ı 24.10.<br />

Wachweger<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Silvia Kolbowski –ı 27.11.<br />

Laura Langer –ı 27.11.<br />

Sammlung – Greta Leuzinger –ı 5.2.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Von Bergen und Menschen –ı 9.10.<br />

Contemporary Antiquity –ı 16.10.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Erich Steinmann, Henggart –ı 2.10.<br />

*44 867 3972<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

–ı 30.9.<br />

Beatrice Bircher<br />

Schaufenster Intermezzo<br />

1.10.–30.11.<br />

Ruth Truttmann<br />

Göschenen Ur(i)hütte, Kirchmatt 2 Chalet5 — Gruss aus Göschenen –ı 25.9.<br />

Grand-<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Adrien Chevalley – Appendices 1.10.–27.11.<br />

Lancy / Genève<br />

Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Maria Magdalena Z’Graggen –<br />

–ı 25.9.<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

Un affare di famiglia<br />

Form, Farbe, Schrift – Konkrete<br />

–ı 5.2.<br />

Kunst aus der Slg. L. Beck-<br />

Barbezat (Teil I)<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Light Art Grindelwald, Dorfstrasse 110 Light Art Grindelwald <strong>2022</strong> 7.10.–16.10.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marc-Antoine Fehr –ı 16.10.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />

*71 891 44 04<br />

Unternehmen Algerien<br />

–ı 30.10.<br />

Flagge zeigen –ı 30.10.<br />

Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 schAUGENau –ı 25.9.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Dessin 2.10.–30.10.<br />

Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Vorbilder – Idole –ı 25.9.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Fussball ißt unser Leben –ı 27.11.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.10.<br />

Isenthal Alp Geissboden / Gitschenen Bee City — Petra Gisler, Florian<br />

–ı 31.10.<br />

Maritz<br />

Klosters- Kunsthaus Klosters, Landstrasse 173, *78 786 65 71 Kunsthaus Klosters –ı 30.11.<br />

Serneus<br />

Kölliken Dorfmuseum Kölliken, 43 Hauptstrasse Christa Hunziker, Roland Hächler – –ı 30.10.<br />

Salvia<br />

Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Marianne Jost-Schäffeler –<br />

2.10.–8.1.<br />

unverkennbar anders<br />

Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528<br />

Œuvre complète – Richard<br />

–ı 31.12.<br />

Tisserand<br />

ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />

Herbstzeitlosen – Unsere<br />

Sammlung<br />

9.10.–30.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 119


Interlaken — L’art pour l’aar,<br />

Kunsthaus<br />

Laufenburg — Daniel Waldner,<br />

Rehmann-Museum<br />

Neuchâtel — Barbezat-Villetard, CAN<br />

Centre d’art. Foto: S. Verdon<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Simone Holliger<br />

–ı 16.10.<br />

Stéphane Zaech – Nefertiti –ı 16.10.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 if seven was five – Thomas<br />

–ı 6.11.<br />

Scheibitz<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Latefa Wiersch – Original Features –ı 13.11.<br />

Ueli Berger, Ueli Berger,<br />

–ı 13.11.<br />

Latefa Wiersch<br />

Laufenburg Rehmann-Museum , Schimelrych 12, *62 874 4270 Spitzentanz – Daniel Waldner –ı 19.2.<br />

Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Écouter la Terre Collection du<br />

mudac<br />

–ı 25.9.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />

Bugnon 46<br />

Atelier & Galerie Raynald Métraux, Côtes-des-<br />

Montbenon 6, *21 311 1666<br />

Gustave Buchet – Accusé de<br />

–ı 25.9.<br />

peindre<br />

Train Zug Treno Tren – Voyages<br />

–ı 25.9.<br />

imaginaires<br />

Sarah Margnetti – Manor<br />

30.9.–8.1.<br />

Kunstpreis Waadt <strong>2022</strong><br />

Objets Invisibles –ı 4.12.<br />

Frédéric Clot –ı 5.11.<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz), *21 601 4170 A Situation – Robert Barry –ı 19.11.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Ekene Emeka Maduka –ı 29.9.<br />

Vanessa Safavi 4.10.–26.11.<br />

Maison Gaudard, 6 Place de la Cathédrale État des Lieux –ı 1.10.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Charles Fréger –ı 25.9.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Présent Fugitif –ı 6.11.<br />

Leuk-Stadt Stiftung Schloss Leuk, *79 637 50 11 Leuk – Jubiläum – 120 Jahre SGBK –ı 30.9.<br />

Sektion Bern/Romandie<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Marcel Dupertuis –ı 12.2.<br />

Lindau Valley Art, Kemptpark 12 Mario Comensoli –ı 13.11.<br />

Locarno la rada, via della Morettina 2 Andrea Basileo & Ludovica<br />

30.9.–13.11.<br />

De Santis<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Jean Arp – Sono nato in una nuvola –ı 30.10.<br />

Solduno<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

Pietro Roccasalva –ı 18.12.<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Marc Chagall –ı 18.12.<br />

–ı 2.10.<br />

MASI Lugano , Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Bally Artist Award <strong>2022</strong> –<br />

Dominique Koch<br />

Marcel Broodthaers – Industrial<br />

Poems<br />

–ı 13.11.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Luzern<br />

Paul Klee –ı 8.1.<br />

Italienische Kunst der Moderne –ı 29.1.<br />

Manor Kunstpreis Tessin <strong>2022</strong> 23.10.–19.2.<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 2.7.<br />

Kunst imTessin 1850–1950<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Fiona Rae –ı 30.9.<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *41 370 44 44<br />

Typisch Schweiz!<br />

10. Schweizerische<br />

Scherenschnitt-Ausstellung<br />

Sammlungspräsentation Hans<br />

Erni-Stiftung<br />

–ı 16.10.<br />

–ı 31.12.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 David Hockney –ı 30.10.<br />

Shara Hughes –ı 20.11.<br />

Durch Raum und Zeit –ı 27.11.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Unsettling Identities –ı 25.9.<br />

Chicago Werkschau 30.9.–2.10.<br />

Weltformat Graphic Design Festival 8.10.–16.10.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Rolf Winnewisser 15.10.–5.11.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 You do not take a photograph –<br />

–ı 8.10.<br />

You make it<br />

Elephanthouse, Neustadtstrasse Lea Schaffner – Aus dem Kopf –ı 15.10.<br />

Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse,<br />

*76 390 55 10<br />

Gabor Fekete – camera obscura<br />

tent landscape photography<br />

–ı 24.9.<br />

Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12 30 Jahre Edizioni Periferia —<br />

–ı 28.1.<br />

Vaclav Pozarek<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Jakob Bill –ı 5.11.<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7 Pascale Ettlin — In Mystery –ı 24.9.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Erdenschön – Bruno Müller-Meyer –ı 15.10.<br />

Kunstsommer Schloss Gleina<br />

–ı 22.10.<br />

Horizonte – Offenes Feld <strong>2022</strong><br />

Harlekin Art AG, Löwengraben 14, *41 248 46 56<br />

Piano Rotondo – Henri Spaeti in der –ı 1.10.<br />

Galerie Harlekin<br />

Impulse Gallery, 19 Haldenstrasse<br />

Beneath Reality – Julian Voss-<br />

–ı 30.9.<br />

Andreae<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 My Hands – Markéta Jáchimová –ı 30.9.<br />

Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Cuba meets Africa –ı 29.9.<br />

Lukaskirche, Morgartenstrasse 16 Vera Staub –ı 30.9.<br />

marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Billy Morgan –ı 24.9.<br />

Youth Hostel 7.10.–12.11.<br />

Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Saturation –ı 20.11.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Kathrin Maria Wolkowicz –ı 17.10.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Les archives de nos utopies –ı 25.9.<br />

Tinctoria – Vanessa Udriot –ı 30.10.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Lorenz Olivier Schmid –ı 9.10.<br />

Meilen Ortsmuseum Meilen, Kirchgasse 14, *44 923 4727 Kreuz di Quer – Part 2 –ı 2.10.<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Revolutions (and uprisings) –ı 16.12.<br />

Montricher Fondation Michalski, En Bois Désert 10 42 livres d’artistes des sélections<br />

du Prix Bob Calle<br />

–ı 6.11.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Niklaus Manuel Güdel – Derrière<br />

la couleur<br />

Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Romano Galizia & seine<br />

Künstlerfreunde<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Parallels Part 3: Central Heating<br />

Visions – Caroline Mesquita,<br />

Tabita Rezaire<br />

–ı 13.11.<br />

–ı 6.11.<br />

–ı 30.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 121


Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Parallels Part 3: Central Heating<br />

Visions – Urban Zellweger,<br />

Caroline Bourrit<br />

Parallels Part 3: Central Heating<br />

Visions – Barbezat-Villetard<br />

Friedrich Dürrenmatt – Das<br />

Arsenal des Dramatikers<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

15.10.–20.11.<br />

–ı 18.12.<br />

–ı 25.9.<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 31.12.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château, *32 724 5700 23 artistes de la Galerie –ı 5.11.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 De quelle épaisseur sont faits nos –ı 20.10.<br />

silences ?<br />

Nidau Étage 19, Schulgasse 19 2 x Malerei, 2 x Fotografie 29.9.–2.10.<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Zwei Damen – Klodin Erb und<br />

–ı 31.10.<br />

Helen Dahm<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Philipp Schaerer – Dissected<br />

–ı 6.11.<br />

Nature<br />

Monica Ursina Jäger –<br />

–ı 6.11.<br />

Liquid Territories<br />

Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Werke aus der guten Stube –ı 25.9.<br />

Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 13 – Vreny Brand-Peier –ı 29.10.<br />

Martins Galerie, Ringstrasse 42 35 Jahre Martins Galerie —<br />

22.10.–11.12.<br />

Annette Jetter, Paul Wyss<br />

Nomadic Art Space Olten, Mühlegasse 1<br />

Sweet Smell of Utopia – Tamara<br />

–ı 9.10.<br />

Janes, Jean-Vincent Simonet,<br />

Annelies Štrba<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Atomik Bazar – François Burland 1.10.–23.10.<br />

Pfäffikon ZH<br />

–ı 8.10.<br />

Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />

Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Kunstlokal Festival –<br />

Patricia Meier<br />

Museum am Pfäffikersee, 2 Stogelenweg Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Vitoria Pinto – Fish out of water –ı 30.10.<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />

–ı 23.10.<br />

Waldstücke<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Johannes Willi, alphabet CPO 1.10.–20.11.<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Poschiavo Casa Alpina Belvedere, Casa Alpina Belvedere Simon Heusser –ı 1.10.<br />

Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Matthieu Gafsou – Le voile du réel –ı 11.12.<br />

Un parcours photographique<br />

ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d'hécate 28.9.–17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Die Organisation der Leere –ı 16.10.<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Familiensache –ı 23.10.<br />

Natacha Donzé – Sleepwalk –ı 29.1.<br />

Acht Räume –ı 2.4.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Menschen, Tiere, Götterwesen – –ı 13.11.<br />

Textile Schätze aus dem Alten Peru<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 3411<br />

Simply Two – Oberthurgauer<br />

Kunstschaffen<br />

2.10.–12.10.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Sion — Manon Bellet, Ferme-Asile Spiez — Otto Tschumi, Schloss, Court.<br />

ART-Nachlassstiftung © ProLitteris<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 und tschüss – Anna Sommer –ı 24.9.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı 12.2.<br />

Roveredo openArt, Trii openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Grafit, Tusche, LED –ı 1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Saint-Maurice Galerie Oblique, Grand-rue 61, *24 485 13 23 Liliana Salone – Panoplia –ı 7.10.<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 mist – Zauber & Nährstoff –ı 30.10.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Ruth Rieder –ı 2.10.<br />

Savièse<br />

–ı 30.7.<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

École de Savièse et artistes (re)<br />

connues<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! –ı 25.9.<br />

Mensch und Landschaft –ı 30.10.<br />

Doppio IV – Sandra<br />

Boeschenstein / Zilla Leutenegger<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 9.10.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Gabriela Löffel, Luc Mattenberger,<br />

Luca Harlacher<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Alexander Kluge – Werkstatt –ı 23.9.<br />

Elisabeth Hölzl – Blind Date 25.9.–4.10.<br />

Hemauer/Keller –ı 23.10.<br />

Seegräben Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Do Paladino und Nils Tofahrn –ı 30.10.<br />

Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Insights – Maria Ceppi –ı 6.11.<br />

–ı 9.10.<br />

La Grenette – Galerie de la Ville de Sion, Rue du Grand-<br />

Pont 24, *27 323 1 78<br />

Artiste – où en es-tu? Exposition<br />

collective<br />

Lemme, 45 Rue de Lausanne Welcome Stranger –ı 24.9.<br />

Herbert Weber – Umgehen von 1.10.–26.11.<br />

Tatsachen<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Artiste, où en es-tu ? –ı 9.10.<br />

Between Us – Manon Bellet 9.10.–8.1.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Fokus Sammlung – Hémisphère<br />

–ı 16.10.<br />

Fokus Sammlung – Dieter Roth –ı 30.10.<br />

Die Sammlung Gerhard Saner –ı 30.10.<br />

Fokus Sammlung – Bricolage 25.10.–12.2.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Hanspeter Bärtschi –ı 24.9.<br />

Galerie Christoph Abbühl , Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

Christoph Abbühl – Arbeiten<br />

–ı 24.9.<br />

*79 682 03 28<br />

auf Papier<br />

Jörg Niederberger – dem Himmel | 22.10.–26.11.<br />

zugewandt | der Erde<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Andrea Nottaris 15.10.–5.11.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Christoph Rihs 1.10.–30.10.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Akio Takamori –ı 24.9.<br />

Jessica Harrison, Kirsten Brünjes 22.10.–26.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


St. Gallen — Grace Schwindt,<br />

Kunstmuseum<br />

St. Gallen — Camille Kaiser, Kunst<br />

Halle. Foto: Guillaume Python<br />

Stans — Corinne Güdemann, Galerie<br />

Stans<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11<br />

ver.wicklung – Thomas Jacobi,<br />

–ı 2.10.<br />

Gisela Hochuli, Benjamin Sunarjo<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 René Zäch 23.10.–17.12.<br />

Barbara Wiggli und Matthias Huber 7.10.–30.10.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Otto Tschumi – Surreale Welten –ı 16.10.<br />

St. Gallen Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Manon de Boer –ı 9.10.<br />

Sammlung –ı 31.12.<br />

Grace Schwindt –ı 5.2.<br />

Perfect Love –ı 14.5.<br />

–ı 6.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />

*76 325 8251<br />

On On Kawara – B. Huws,<br />

T. Miyajima, A. Signer, B. Signer,<br />

R. Signer<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Lene Marie Fossen – Human –ı 26.2.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Entangled Events –ı 6.11.<br />

Giraffenhochzeit im September, Zürcherstrasse 35,<br />

*79 395 56 23<br />

Katalin Deér<br />

–ı 9.10.<br />

Ursula Palla –ı 9.10.<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Harlis Schweizer & Georgette Maag –ı 11.10.<br />

Anna Diehl & Marion Ritzmann –ı 1.11.<br />

St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie 30.9.–9.12.<br />

Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *081 822 1716 Augusto Giacometti –ı 20.10.<br />

Alberto Giacometti, Paris sans fin –ı 20.10.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 7514<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt<br />

Nidwalden – Objekte erzählen die<br />

Geschichten eines Kantons<br />

Häuser für eine Minderheit – die<br />

Reformierte Kirche in Nidwalden<br />

Liselotte Moser –<br />

Künstlerinnenleben zwischen<br />

Luzern, Detroit und Stans<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 30.10.<br />

Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />

Von Blättler Dädi bis Hans von<br />

–ı 30.10.<br />

Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Corinne Güdemann – Tag für Tag –ı 16.10.<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Gegenwartskunst im Dialog mit 24.9.–22.10.<br />

Spitzenklöppeln<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11 Philipp Simon –ı 16.10.<br />

Linda Semadeni 22.10.–27.11.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Steffisbunt –ı 16.10.<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Zimoun 24.9.–16.4.<br />

Im Spiegel der Zeit 24.9.–31.10.<br />

Stone in Three Phases <strong>2022</strong> –<br />

Jamie North<br />

24.9.–31.12.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Thun — Iftikhar Dadi & Elizabeth Dadi,<br />

Kunstmuseum<br />

Winterthur — Paul Cézanne, Sammlung<br />

Oskar Reinhart «Am Römerholz»<br />

Winterthur — Richard Kennedy,<br />

Kunsthalle<br />

Steinmaur/<br />

Sünikon<br />

Strada im<br />

Engadin<br />

Ateliers und Skulpturenpark, Park Aller Voraussicht nach ... –ı 30.10.<br />

Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224<br />

Gänsekiel, Gutenberg,<br />

Gruppenchat<br />

–ı 29.10.<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Fabienne Immoos –ı 2.10.<br />

Die Badi –ı 2.10.<br />

Jan Hostettler – Brand 22.10.–12.2.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Heidi Bucher – Metamorphoses II –ı 4.12.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Zahnträger Wettbewerb –ı 25.9.<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#108 – Umschlingungen –ı 31.10.<br />

Thalwil, *44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 The Other Kabul –ı 4.12.<br />

–ı 27.11.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Sonderausstellung – Ticket zur<br />

fremden Welt<br />

Marquard Wochers Panorama –ı 27.11.<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A<br />

Hommage à Robert Schär,<br />

–ı 1.10.<br />

1894–1973<br />

Jim Avignon 8.10.–5.11.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Ausstellung mit Baubüro in situ –ı 13.10.<br />

Rainer Eisch 20.10.–1.12.<br />

Trun Scala Trun, 10 Via Dual Reflect Paintings 8.10.–30.10.<br />

Twann-TüscherzEngel Haus, Chlyne Twann<br />

Daniela de Maddalena – An die 20.10.–6.11.<br />

Wand und um die Welt<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Untere Philippe Dräyer, Plastiken –<br />

1.10.–23.10.<br />

Gasse 2, *033 826 64 64<br />

Jacques Rime, Malerei<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1 Double Positive – Sylvie Fleury 8.10.–19.3.<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />

you more<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

akku künstleratelier uster, Zeughausareal akku panorama –ı 25.9.<br />

Kunstkiste Nr. 49 auf dem<br />

–ı 1.12.<br />

Zeughausareal – Bettina Carl<br />

Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />

–ı 5.6.<br />

des Akku-Atelierstipendiums<br />

2021/<strong>2022</strong><br />

foryouandyourcustomers, Standort Uster, Bankstrasse 1 Hans Thomann –ı 30.9.<br />

Zeughaus Uster, Berchtoldstrasse 10 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Val Müstair<br />

videocity zu Gast im fanestrina da video,<br />

Postautohaltestelle Sta. Maria Val Müstair cumün Plaz<br />

Augen/Blick Ukraine II – Videocity<br />

zu Gast im fanestrina da video in<br />

Sta. Maria Val Müstair<br />

–ı 30.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Versam Safiental Tourismus, Safiental Tourismus/Haus Signina, Art Safiental <strong>2022</strong> –ı 23.10.<br />

Hauptstrasse 35, *81 630 60 16<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Guy Oberson – Pollen 14.10.–18.12.<br />

Collecting at Edition VFO – Print<br />

–ı 15.1.<br />

art now<br />

Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Festival Images Vevey <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />

L’Appartement – Espace Images<br />

–ı 13.11.<br />

Vevey<br />

Vicosoprano Biennale Bregaglia <strong>2022</strong>, Cad Martin Biennale Bregaglia <strong>2022</strong> –ı 24.9.<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 (Because You) Play With Me 24.9.–3.12.<br />

Waldenburg Biennale «Ville des Arts» Waldenburg / BL, Zentrum Biennale <strong>2022</strong> in Waldenburg –<br />

Ville des Arts<br />

–ı 22.10.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Josef Hofer<br />

–ı 18.12.<br />

Hinter Mauern 2.10.–16.4.<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Michael Günzburger, Kilian<br />

–ı 25.9.<br />

Rüthemann<br />

Zukunftserinnerungen 16.10.–27.11.<br />

Wetzikon Museum Wetzikon, Farbstrasse 1 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> –ı 8.10.<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Wahlfamilie – Zusammen weniger –ı 16.10.<br />

allein<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Georg Aerni – Silent Transition –ı 16.10.<br />

Déjà-vu? Teil 1 –ı 31.12.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Bilderbücher – illustriert & inszeniert –ı 23.10.<br />

François Chalet – Short Stories –ı 8.1.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz,<br />

Haldenstrasse 95, 8400 Winterthur<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Monica Bonvicini<br />

–ı 13.11.<br />

Kunst und Krieg 8.10.–12.2.<br />

Checkmate – Spiel der Könige 8.10.–12.2.<br />

Permanente<br />

–ı 31.12.<br />

Sammlungspräsentation<br />

Di passaggio<br />

–ı 12.2.<br />

War Games 8.10.–12.2.<br />

Checkmate – Spiel der Könige 8.10.–12.2.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Awake in a Nightmare –<br />

25.9.–13.11.<br />

Richard Kennedy<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Nici Jost –ı 14.11.<br />

Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, To Watch the War –ı 18.12.<br />

*52 268 6868<br />

Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 Jungkunst <strong>2022</strong> 27.10.–30.10.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Susanne Hefti – Felix Austria –ı 21.10.<br />

Lindengut Park, Lindengut Park, Römerstrasse To The Birds – Rahel Hegnauer –ı 30.9.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Geschichten aus dem Hain –ı 2.10.<br />

à table 7.10.–31.10.<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Melting Pot – Visarte Vaud –ı 6.11.<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Grenzenlos – Einblicke in eine<br />

–ı 6.11.<br />

unbekannte Privatsammlung<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Richard Gerstl – Inspiration –<br />

–ı 4.12.<br />

Vermächtnis<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Françoise Nussbaumer –ı 1.10.<br />

Hans-Peter Kistler 22.10.–26.11.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Klaus Prior – Interpendenzen –ı 22.10.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />

Symbiosen – Grönquist &<br />

–ı 8.10.<br />

Grönquist<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Martina Klein – Parallel Connected –ı 24.9.<br />

Richard Long – Stones –ı 24.9.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Zofingen — Sam Francis, Kunsthaus<br />

© ProLitteris<br />

Zürich — JOKO connected, Helmhaus<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41,<br />

*81 868 80 81<br />

Augustas Serapinas – Five Stoves –ı 24.9.<br />

Dan Walsh – Prospect –ı 24.9.<br />

Christine Streuli –ı 29.10.<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Laute Fische – Brigitte Gabban –ı 15.10.<br />

Zürich Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8a, *44 383 4247 Abstrakt gedacht –ı 2.10.<br />

Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Jedes meiner Bilder bin ich –<br />

–ı 17.12.<br />

Marianne von Werefkin, Willy Fries<br />

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office ektor garcia – nudos de tiempo –ı 25.9.<br />

Sophie Taeuber-Arp,<br />

14.10.–30.4.<br />

Mai-Thu Perret<br />

Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />

–ı 9.7.<br />

Café<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Linien aus Ostasien –ı 13.11.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 vertrauen –ı 13.11.<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 DYOR 8.10.–15.1.<br />

Julia Scher – Maximum Security 8.10.–15.1.<br />

Society<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Niki de Saint Phalle –ı 7.1.<br />

Aristide Maillol 7.10.–22.1.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Räder, Rennen, Ruhm –ı 16.10.<br />

Anne Frank und die Schweiz –ı 6.11.<br />

Barock –ı 15.1.<br />

Prunkvolle Schlitten –ı 2.4.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Renée Green 24.9.–8.1.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657<br />

Harald Naegeli – Graffiti im<br />

–ı 16.10.<br />

Museum!?<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Textiler Garten –ı 30.10.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Collectomania – Universen<br />

des Sammelns<br />

Haettenschweiler von A bis Z 14.10.–12.2.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Werkschau <strong>2022</strong> 28.9.–9.10.<br />

Kapwani Kiwanga 27.10.–15.1.<br />

Elisabeth Wild –ı 15.1.<br />

Yves Netzhammer 27.10.–15.1.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Hingabe und Sehnsucht –ı 30.10.<br />

Für immer Jade –ı 22.1.<br />

Wege der Kunst –ı 25.6.<br />

Oto Sound Museum, Badweg 21 The Whistle 21.10.–27.11.<br />

–ı 8.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Pavillon le Corbusier, Höschgasse Architekturikonen neu gesehen –ı 27.11.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Art Salon Zurich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Werner Bommer –ı 12.11.<br />

Rämistrasse 30<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich, 9<br />

Lessingstrasse, *44 250 43 63<br />

Selbst/Self/I –ı 27.11.<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

Lorenz Löffler verbunden<br />

VielFalt – Textiles Wissen von<br />

Miao-Frauen in Südwest-China<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 12.3.<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an ... 7.10.–21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Touch Wood –ı 30.10.<br />

@theoff.space, 105 Luegislandstrasse Last words from the periphery III –ı 30.9.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Papierblumen – Daniela Stojsic –ı 28.11.<br />

Andreaskirche, Brahmsstrasse 100 Von Angesicht zu Angesicht –<br />

–ı 9.10.<br />

Florica Marian, Edward von<br />

Niederhäusern<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Joan Hernández Pijuan –ı 19.11.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22<br />

le saule contemple à l’envers<br />

l’image du héron<br />

–ı 15.10.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367<br />

Dieter Kränzlein, Eberhard Ross<br />

Art Salon Zürich <strong>2022</strong> / Stand C16<br />

–ı 22.10.<br />

28.9.–2.10.<br />

Art Project Staffelbach, Galerie am Lindenhof,<br />

Maurice Ducret – Wunderkammer 20.10.–6.11.<br />

Pfalzgasse 3, *78 723 7379<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Martina Morger – Distant Lover –ı 25.11.<br />

Blue Velvet Projects, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Anne de Vries 23.9.–29.10.<br />

Price – Mathias Ringgenberg 23.9.–29.10.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 John Yuyi –ı 22.10.<br />

Rinko Kawauchi 27.10.–4.3.<br />

DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz DA Z Digital Art Zurich <strong>2022</strong> 20.10.–30.10.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Rebuilding Connections –ı 1.10.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 40 18<br />

Hanna Roeckle – Skulpturen<br />

im Park<br />

Gastausstellung der Galerie<br />

Wehrli – Medardus – Chlorophyll<br />

Gastausstellung von Art Ermini –<br />

Arturo Ermini – Die Kraft der Farbe<br />

–ı 24.9.<br />

–ı 24.9.<br />

23.10.–5.11.<br />

Frédérique Hutter art concept (Trittligasse), Trittligasse 4 Martina von Meyenburg –ı 24.10.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Jürg Halter – Fuck Slogans –ı 22.10.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 The sunny side – Peter Stutz –ı 26.9.<br />

Leena Zihlmann-Kaasalainen 27.9.–2.10.<br />

Abstrakt ist Realität – Elena Lagun 4.10.–10.10.<br />

Flair der Brillanz – Natalia Wüst, 12.10.–17.10.<br />

Elvira Koroleva<br />

Artproject Elisabeth Staffelbach – 19.10.–6.11.<br />

Maurice Ducret<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Adam Pendleton – Toy Soldier –ı 26.11.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Goodnight Light – Amy Feldman –ı 26.11.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Bruno Serralongue – Pour la vie –ı 8.10.<br />

Galerie Gmurzynska, Paradeplatz2<br />

American Masters, Roberto<br />

–ı 31.10.<br />

Matta — Les Témoins de l’Univers<br />

Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a A. R. Penck –ı 21.10.<br />

Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35, Made in Brazil – Mundano –ı 22.10.<br />

*44 422 5050<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Sascha Nordmeyer 24.9.–5.11.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Zürich/<br />

Bergdietikon<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Soft Focus – Wendy White –ı 29.10.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />

Judy Millar – Questions I have<br />

–ı 15.10.<br />

asked myself<br />

Unsere Love hat Niemand<br />

–ı 15.10.<br />

überprüft<br />

Galerie Philippzollinger, Schlossgasse 5<br />

Cassidy Toner – Subverting<br />

–ı 15.10.<br />

expectations with bad humor and<br />

mediocre output<br />

Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Rolf Winnewisser –ı 29.10.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Line Up 1.10.–19.11.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs minus Partner –ı 1.10.<br />

XXs und Partner –ı 1.10.<br />

GK3-Space, Kochstrasse 3 / Hinterhof Mixtio – Isabelle Macciacchini –ı 25.9.<br />

Gregor Staiger, Limmatstr. 268 Nora Turato –ı 22.10.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Space as Matrix –ı 14.10.<br />

Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Eva Hesse – Forms & Figures –ı 19.11.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Erna Rosenstein –ı 19.11.<br />

Richard Jackson – Works –ı 23.12.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, The future covers the past –<br />

–ı 28.10.<br />

*43 810 0426<br />

Michael Venezia<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 10. Skulpturgarten –ı 31.10.<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

My Light – Ein Lichtraum des<br />

–ı 2.4.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Eleonora Meier – When it Comes, –ı 22.10.<br />

the Landscape Listens<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Valentin Hauri, Rhea Myers –ı 13.11.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Alexi Tsioris –ı 4.11.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 wiedmann/mettler – Lovers Mix –ı 22.10.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Leon Xu –ı 29.10.<br />

Push + Pull –ı 29.10.<br />

Franz Ackermann –ı 29.10.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Wip-Kinge erzählt 5.10.–15.10.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 30 Years Anniversary Exhibition –ı 14.10.<br />

Marc Bauer –ı 14.10.<br />

Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />

30 Years Anniversary Exhibiton –ı 14.10.<br />

*44 278 10 12<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Leni Sinclair – participant observer –ı 23.10.<br />

Und dann fing das Leben an –ı 6.11.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16 Art Salon Zurich <strong>2022</strong><br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Daniel Lehmann –ı 1.12.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

schauraum multipleart, Merkurstrasse 44 movements and sounds 24.9.–27.10.<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone8 Queer Trust –ı 4.12.<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />

Passage<br />

Tobias Mueller Modern Art AG, Waldmannstr. 8,<br />

*44 272 5000<br />

Peter Hauser – Tastes great feels<br />

–ı 30.9.<br />

good<br />

Alighiero Boetti – Works on paper –ı 24.9.<br />

Verein Josua Boesch, 10 Neeserweg Wort und Metall-Ikonen –ı 31.12.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2022</strong> –ı 17.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Mixtura2 –ı 17.12.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

Kunstgalerie Bachlechner, Wiesenthalstrasse 8i,<br />

*44 750 1673<br />

Back to the Roots – Decolonize<br />

–ı 25.9.<br />

Nature<br />

Mino – Stefan Bächler –ı 7.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Belgien *0032<br />

Brugge Hôpital Saint-Jean, 38 Mariastraat Otobong Nkanga – Underneath the –ı 25.9.<br />

Shade We Lay Grounded<br />

Brüssel Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 On the Lookout –ı 28.1.<br />

La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062<br />

Didier Vermeiren – Double<br />

–ı 8.1.<br />

Exposition<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />

Didier Vermeiren – Double<br />

–ı 8.1.<br />

Exposition<br />

Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 zigzag – Stefan Guggisberg,<br />

Zora Berweger<br />

–ı 22.10.<br />

Gent<br />

Dänemark *0045<br />

S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />

Marc De Cock – An Imaginary<br />

–ı 6.11.<br />

Portrait From the Collection<br />

Matthys-Colle & S.M.A.K.<br />

N. Dash – earth –ı 6.11.<br />

Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />

Philippe Van Snick – Dynamic 22.10.–26.2.<br />

Project<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Alex Da Corte –ı 8.1.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Suermondt Ludwig Museum, Wilhelmstr. 18 Der Kampf mit dem Engel – Ein<br />

–ı 4.12.<br />

Zyklus von Herbert Falken<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Provenienzgeschichten –<br />

–ı 19.3.<br />

Max Liebermann im Fokus<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Wechselnde Ausstellungen –ı 27.10.<br />

Augsburg Holbeinhaus, Vorderer Lech 20 Gartner & Gartner – Gemalte 12.10.–20.11.<br />

Synergien<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Douglas Henderson –<br />

–ı 27.11.<br />

Artifical Horizon<br />

Bad Ems Künstlerhaus Schloss Balmoral, Villenpromenade 11 Made in Balmoral –ı 30.10.<br />

Bad Frankenhausen<br />

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Hans-Peter Müller –ı 16.10.<br />

Bad Honnef Insel Grafenwerth, Grafenwerth Umweltskulpturenpark Insel<br />

–ı 31.10.<br />

Grafenwerth<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

*7221 398 9831<br />

Die Maler des heiligen Herzens –ı 20.11.<br />

Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />

*921 764 5312<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />

*2202 142 334<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

20 Jahre Prof. Dr. Klaus Dettmann –ı 16.10.<br />

Kunststiftung<br />

Bibliomania – Das Buch in der<br />

–ı 8.1.<br />

Kunst<br />

Abstraktion – Figuration 21.10.–21.1.<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 20 Jahre Alfred Ehrhardt Stiftung –ı 23.12.<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Mein Liebermann – Eine Hommage –ı 13.11.<br />

Berührende Formen – Johann 21.10.–19.2.<br />

Gottfried Schadow<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Sibylle Bergmann –ı 10.10.<br />

Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Think Big! –ı 31.10.<br />

Hand Große Kunst –<br />

–ı 6.1.<br />

Medaillenkunst in Deutschland<br />

2007 bis heute<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz<br />

Donatello – Erfinder der<br />

Renaissance<br />

–ı 8.1.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7<br />

Louise Bourgeois – The Woven<br />

–ı 23.10.<br />

Child<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Balance –ı 9.10.<br />

Under Construction –ı 9.10.<br />

cameron clayborn – nothing left<br />

–ı 22.1.<br />

to be<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße Schliemanns Welten –ı 6.11.<br />

–ı 5.2.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Forming Communities – Berliner<br />

Wege<br />

Gernot Wieland – Turtleneck<br />

–ı 26.2.<br />

Phantasies<br />

Rémy Markowitsch – No Simple<br />

–ı 26.2.<br />

Way Out<br />

Mona Hatoum – all of a quiver –ı 14.5.<br />

Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 N. Rafiki, F. Lemieux, L. Kohl, 30.9.–23.10.<br />

T. Schmahl, Y.-P. Hsiung<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25<br />

Splitter des Lebens – Ein Ukraine- –ı 15.1.<br />

Tagebuch<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Hollywood –ı 19.11.<br />

Vogelschau und<br />

9.10.–19.2.<br />

Froschperspektive – Fotografie<br />

für Kinder<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Sascha Wiederhold –ı 8.1.<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Abenteuer am Nil – Preußen und 15.10.–7.3.<br />

die Ägyptologie 1842–45<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Anna Uddenberg – Fake Estate –ı 31.12.<br />

Jon Rafman – Egregores &<br />

–ı 31.12.<br />

Grimoires<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />

William Tucker – Portraits and<br />

–ı 29.10.<br />

Masks<br />

Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Vincent Fecteau, Florian Pumhösl –ı 29.10.<br />

Galerie Heike Arndt, Voigtstraße 12 Fresh Legs –ı 2.10.<br />

Inselgalerie, Petersburger Straße 76A Fresh Legs –ı 2.10.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Michael Buthe –ı 5.11.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Samson Kambalu – Mdondo –ı 29.10.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Affen Fischen – Dirk Lebahn 23.9.–22.10.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />

Göran Gnaudschun – Junge Frau<br />

–ı 22.10.<br />

mit Unendlichkeitskette<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18<br />

Bernd & Hilla Becher, LaToya Ruby –ı 15.10.<br />

Frazier, Stephen Shore<br />

Jon Rafman –ı 29.10.<br />

Thomas Scheibitz –ı 29.10.<br />

St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Via Lewandowsky – wie bitte –ı 27.11.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />

Bonn Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Max Ernst und die Natur als<br />

13.10.–22.1.<br />

Erfindung<br />

Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 In the Shadows of Tall Necessities –ı 18.12.<br />

–ı 29.9.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

*228 5387 6612<br />

DerDieDas – TheTheThe –<br />

Jeff Hallbauer<br />

Bonn Pop-Up – Peter Szalc, Stefan<br />

Auf der Maur<br />

Ändern Sie die Skizze!<br />

[Kismodoti-Sketu]<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Kunstpreis der Böttcherstraße in<br />

Bremen <strong>2022</strong><br />

Manns-Bilder – Der männliche Akt<br />

auf Papier<br />

6.10.–15.10.<br />

20.10.–17.12.<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 6.11.<br />

AGENDA // BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 131


Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />

Wer war Milli? Eine Intervention<br />

–ı 30.4.<br />

von Natasha A. Kelly<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Silvia Bächli –ı 9.10.<br />

Teresa Burga – Die Seiltänzerin –ı 6.11.<br />

The Use of Colors – Nan Groot<br />

–ı 22.1.<br />

Antink, Fransje Killaars<br />

Until we meet again – Place-<br />

–ı 12.2.<br />

Making in Southeast Asia<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Nadira Husain –ı 2.10.<br />

Raumkunst –ı 27.7.<br />

Donaueschingen<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Seliger – Gerullis – Seliger –ı 9.10.<br />

Dortmund Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />

–ı 13.11.<br />

Terrasse<br />

Zähneputzen<br />

Duisburg Cubus Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Str. 64 Ulrike Waltemathe – Yongbo Zhao –ı 27.11.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Schönheit und Urkräfte der Natur – –ı 15.1.<br />

Claudia Terstappen<br />

Eros in Erwartung der Ewigkeit –ı 15.1.<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

–ı 10.12.<br />

–ı 25.9.<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211<br />

8381204<br />

Dialoge im Wandel – Fotografie aus<br />

The Walther Collection<br />

Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Landscapes of Labour –ı 8.1.<br />

KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 520 99 596 Down The Rabbit Hole 8.10.–15.1.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Martha Jungwirth –ı 20.11.<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Evelyn Richter –ı 8.1.<br />

Christo und Jeanne-Claude –ı 22.1.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.<br />

*211 8381204<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Neuerwerbungen Herbst <strong>2022</strong> 29.9.–18.2.<br />

Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Bram Braam und Dag Przybilla –ı 16.10.<br />

Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Neue Welten – Die Entdeckung der –ı 30.12.<br />

Sammlung<br />

Expressionisten am Folkwang –<br />

–ı 8.1.<br />

Entdeckt – Verfemt – Gefeiert<br />

Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Barthélémy Toguo –ı 23.10.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />

–ı 27.11.<br />

dem Land<br />

Kunststiftung DZ Bank, Platz der Republik,<br />

Passagen –ı 15.10.<br />

*69 768 05 88 00<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 E. R. Nele – Zeitzeugenschaft 24.9.–8.1.<br />

Contact Zones – Murat Adash, 8.10.–15.1.<br />

Céline Berger, Syowia Kyambi<br />

Meet asian art – Pekingglas 29.9.–4.6.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Museum MMK – Marcel Duchamp<br />

Tower MMK – Stéphane<br />

Mandelbaum<br />

–ı 3.10.<br />

–ı 30.10.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 Cassandra Complex –ı 4.12.<br />

Freiburg/B Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Susanne Kühn | Solopräsentation –ı 13.11.<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Dan Walwin – Preprogrammes –ı 30.10.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />

Rikka Tauriainen – Ecotone<br />

Encounters<br />

7.10.–4.12.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Giessen<br />

Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />

*641 250 9444<br />

Jürgen Heiter<br />

–ı 2.10.<br />

Jennifer Eckert 8.10.–19.11.<br />

Göttingen Kunsthaus Göttingen, Düstere Straße 7 printing futures – art for tomorrow –ı 25.9.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Stoffe, Texturen, Oberflächen<br />

1.10.–8.1.<br />

Bach-Platz 5<br />

Wege zur Burg der Moderne 1.10.–8.1.<br />

Battle:Reloaded – Margret Eicher 1.10.–8.1.<br />

Hamburg Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />

*++49017670732160<br />

viermalvier – fourtimesfour<br />

–ı 31.10.<br />

Atmen 30.9.–15.1.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Jutta Konjer – Inszenierungen mit –ı 25.9.<br />

Arbeiten von Manfred Kroboth<br />

Ralf Jurszo & Rolf Naedler –<br />

8.10.–23.10.<br />

Pflanzenblicke<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10, Winterlicht – plants and plastics – –ı 13.3.<br />

*02551 69 4200<br />

Nils Völker<br />

Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

100 Jahre APK –ı 25.9.<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Karlsruhe Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Ulrich Okujeni, Johanna Wagner –ı 25.9.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19<br />

John Sanborn – Between Order<br />

–ı 30.10.<br />

and Entropy<br />

Soun-Gui Kim – Lazy Clouds –ı 5.2.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 documenta fifteen –ı 25.9.<br />

Hugenottenhaus, Friedrichsstr. 25 Erste Hilfe – First Aid –ı 25.9.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 ÜberLeben – Die Dreigroschenoper –ı 23.10.<br />

und die Kunst ihrer Zeit<br />

Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

–ı 19.2.<br />

Kirchheim unter Öffentlicher Raum Kirchheim unter Teck, Max-Eyth<br />

Teck<br />

Strasse<br />

Felice Varini – Zwölf Punkte für<br />

sechs Geraden<br />

15.10.–15.1.<br />

Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Radical Appropriation? –ı 9.10.<br />

Anne et Patrick Poirier – Fragilité –ı 30.10.<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Karin Kneffel – Im Bild –ı 3.10.<br />

Hansjörg Voth, 16.10.–30.5.<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Jan Hoeft – Okay –ı 15.10.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Photographische Konzepte<br />

und Kostbarkeiten –<br />

Sammlungspräsentation<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough –<br />

Ort und Subjekt<br />

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />

Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />

30 years of ZADIK – Highlights<br />

and Insights<br />

Rubén Martín de Lucas – Iceberg<br />

Nations<br />

–ı 8.1.<br />

–ı 14.8.<br />

–ı 24.5.<br />

–ı 30.10.<br />

Sean Scully – Prints –ı 30.10.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Liza Lacroix –ı 24.9.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 François Jacob –ı 8.10.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Cornelia Simon-Bach –ı 8.1.<br />

Leipzig Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Vom Haben und Teilen – Wem<br />

gehört die Sammlung?<br />

–ı 25.12.<br />

Lindau/<br />

Bodensee<br />

Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47<br />

Mythos Natur – von Monet<br />

bis Warhol<br />

–ı 3.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 133


Öffentlicher Raum Lindau,<br />

Stadt Lindau<br />

1. Biennale<br />

Lindau <strong>2022</strong><br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Angela Fette 24.9.–13.11.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Homosphäre –ı 25.9.<br />

Flux4Art 20.10.–5.2.<br />

Pieces — Hana Miletić 21.10.–5.2.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Urban Nature von Rimini Protokoll –ı 16.10.<br />

(Haug/Huber/Kaegi/Wetzel)<br />

Liebermann, Slevogt, Corinth –<br />

–ı 20.11.<br />

Druckgraphik und Zeichnung<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Sebastian Freytag – Wandmalerei 22.10.–27.11.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Tim Smith – Die Hutterer –ı 9.10.<br />

Vom Aussterben bedroht –ı 1.11.<br />

KinderKunstLabor – Blau –ı 26.2.<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Vive le Pastel! Pastellmalerei von –ı 23.10.<br />

Vivien bis La Tour<br />

Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />

Colore e sentimento 27.10.–4.2.<br />

Sinnesfreuden – Hendrick ter<br />

Brugghen<br />

27.9.–26.2.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

Design für Olympia<br />

20 Jahre Pinakothek der Moderne –<br />

21 Objekte<br />

–ı 3.10.<br />

–ı 15.1.<br />

ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Alter + Ego –ı 29.10.<br />

Tue Greenfort – Medusa Alga<br />

–ı 1.11.<br />

Laguna<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Tony Cokes –ı 23.10.<br />

Joan Jonas –ı 26.2.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16,<br />

Heidi in Israel – Eine Spurensuche –ı 16.10.<br />

*89 2339 6096<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 JR – Chronicles –ı 15.1.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />

München 72 – Olympische<br />

–ı 31.12.<br />

Spurensuche<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />

München 72 – Forum 054 –<br />

–ı 8.1.<br />

Ina Kwon München/Gyeongju<br />

and Rubble<br />

München 72 – Mode, Menschen<br />

–ı 8.1.<br />

und Musik<br />

Radio Free Europe – Stimmen aus 30.9.–5.3.<br />

München im Kalten Krieg<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Future Bodies from a Recent Past –ı 15.1.<br />

foryouandyourcustomers, Standort München,<br />

Magdalena Abele –ı 30.11.<br />

Liebigstraße 22<br />

Galerie Biedermann, Barerstr. 44, *89 297 257<br />

Bildhauerzeichnungen und<br />

–ı 11.11.<br />

Skulpturen<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

Debutant*innen <strong>2022</strong> – Janna<br />

–ı 16.10.<br />

*89 220 463<br />

Jirkova, Vincent Vandaele,<br />

Lukas Rehm<br />

Gnade 25.10.–27.11.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45<br />

Klaus Staudt – Augenblicke<br />

–ı 26.11.<br />

des Lichts<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Florian Lechner – Open art Munich –ı 8.10.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Wolfgang Heimbach – Ein<br />

–ı 4.12.<br />

deutscher Barockmaler an<br />

europäischen Höfen<br />

Phyllida Barlow – Street –ı 12.3.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Reutlingen — Adolf Hölzel,<br />

Kunstmuseum Reutlingen<br />

Stuttgart — Franziska Reinbothe,<br />

Galerie Klaus Braun<br />

Wolfsburg — Laetitia Ky,<br />

Kunstmuseum Wolfsburg<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Konstantin Voit –ı 25.9.<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Julian Charrière – Controlled Burn –ı 6.8.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Harald Klingelhöller –ı 11.12.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />

Heerich 100 – Die begehbare<br />

–ı 30.10.<br />

Skulptur<br />

Landschaften – Chris Durham,<br />

–ı 30.10.<br />

Bernd & Hilla Becher<br />

Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />

Evelyn Hofer meets<br />

–ı 9.10.<br />

Richard Lindner<br />

Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Gerrit Frohne-Brinkmann –ı 13.11.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Loft <strong>2022</strong> – Ausstellung und<br />

–ı 24.9.<br />

Benefizauktion<br />

In Zukunft Erinnerung –ı 22.10.<br />

Peles Empire 14.10.–15.1.<br />

Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck – Sprache –ı 6.11.<br />

Remagen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1,<br />

*2228 942 513<br />

Unwesen und Treiben –ı 16.10.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />

*7121 303 2322<br />

Rheinsberg<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Kurt Tucholsky Literaturmuseum , Schloss Rheinsberg,<br />

*33931 39 0007<br />

Vera Leutloff – Farbe in Bewegung<br />

Mit Blick auf Adolf Hölzel –<br />

Zwischen Figur und Abstraktion<br />

–ı 12.3.<br />

23.10.–5.2.<br />

Die Liebe ist ein Hemd aus Feuer<br />

–ı 25.9.<br />

Common Sense 30.9.–8.1.<br />

Ins Licht – Highlights der<br />

–ı 29.1.<br />

Gemäldesammlung<br />

Çiğdem Aky –ı 23.10.<br />

Nanne Meyer – Versteckte Texte –ı 20.11.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Rendezvous der Illusionen –ı 23.10.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Zweigeteilt – Antoni Tàpies<br />

–ı 16.10.<br />

Meinejuden – Miriam Cahn –ı 23.10.<br />

Auf den Spuren seiner Bilder – 21.10.–21.2.<br />

Francis Bacon<br />

Florence Jung –ı 26.2.<br />

Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Ilse Beate Jäkel – Im Konzert –ı 10.4.<br />

What I like! –ı 10.4.<br />

Lisa Moll – mæme –ı 10.4.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10 Jürgen Palmtag — Panorama<br />

produktiver Abschweifungen<br />

1.10.–20.11.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 135


Stuttgart Akademie Schloss Solitude, Solitude 3, *711 996 190 Acting Care! Eine Vorstellung auf 24.9.–25.9.<br />

der Wiese<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Moved by Schlemmer –ı 9.10.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Bildfindungen – Franziska<br />

Reinbothe, Donald Martiny<br />

24.9.–5.11.<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Christian Jankowski –ı 30.10.<br />

Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Keith Haring – Posters –ı 27.11.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />

Reine Formsache 23.10.–18.6.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Barock in Ulm! –ı 25.9.<br />

Zum Glück! 40 Jahre Freunde des –ı 20.11.<br />

Ulmer Museum e.V.<br />

Jost Münster –ı 20.11.<br />

Otl Aicher 100 Jahre 100 Plakate –ı 8.1.<br />

Franco Clivio –ı 15.1.<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

Cover Art –ı 16.10.<br />

*7151 5001 1686<br />

Weilburg<br />

–ı 30.4.<br />

fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich-<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Oberräder Gärten und Felder –<br />

Yves Graubner<br />

Witzenhausen Baumhaushotel Robins Nest, Berlepsch 1 Via Detour – Uber Umwege –ı 25.9.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Empowerment –ı 8.1.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Eine neue Kunst – Fotografie und 2.10.–8.1.<br />

Impressionismus<br />

Fremde sind wir uns selbst –ı 29.1.<br />

Senga Nengudi –ı 29.1.<br />

Fokus Von der Heydt – ZERO, Pop<br />

und Minimal<br />

–ı 16.7.<br />

Frankreich *0033<br />

Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

Anish Kapoor<br />

–ı 1.1.<br />

Andreas Schmitten –ı 1.1.<br />

Albine<br />

Eschaton-Kunststiftung Anselm Kiefer, Eschaton-<br />

Anselm Kiefer –ı 30.10.<br />

Stiftung<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

Paradoxales –ı 3.10.<br />

*5 4592 8701<br />

Annecy L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de Jacques Monory 1.10.–19.12.<br />

l’Abbaye<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 In Praesentia – Niels Trannois 8.10.–18.12.<br />

Antibes Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, 173<br />

Les archives de la création –ı 30.9.<br />

Chemin du Valbosquet, *4 93 33 45 92<br />

Arles<br />

Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton, Nicole Eisenman et les modernes –ı 23.10.<br />

*490 930 808<br />

Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />

Les Rencontres de la Photographie –ı 25.9.<br />

<strong>2022</strong><br />

Auch Memento, 14 Rue Edgard Quinet Résidence Secondaire –ı 16.10.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Tombé du ciel – Roman Signer –ı 25.9.<br />

Chantilly Château de Chantilly, 7 Rue du Connétable Albrecht Dürer – Renaissance et<br />

–ı 2.10.<br />

gravure<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Maxence Rifflet – Nos prisons –ı 2.10.<br />

Octeville<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Henrike Naumann – Westalgie –ı 2.10.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Tschabalala Self –ı 22.1.<br />

Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

Delphine Reist – Vrac Multivrac –ı 30.12.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Prométhée, le jour d’après –ı 20.12.<br />

Bains<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 Le rêve d’Ulysses –ı 16.10.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Lignes de fuite –ı 6.11.<br />

Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Hala Wardé – a roof for silence –ı 6.11.<br />

Landerneau<br />

Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />

Blanche, Rue des Capucins<br />

Françoise Pétrovitch<br />

–ı 15.1.<br />

Ernest Pignon-Ernest –ı 15.1.<br />

Lille Tripostal, Av. Willy Brandt, *3 2852 3000 Les Vivants –ı 2.10.<br />

Lyon Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 16 e biennale de Lyon – manifesto –ı 31.12.<br />

of fragility<br />

L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Toucher terre –ı 1.11.<br />

Sorgue<br />

Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Â. Ferreira, W. Almendra,<br />

–ı 25.9.<br />

A. Weerasethakul, R. Guerreiro<br />

Triangle France, 41 Rue Jobin Jaimes –ı 16.10.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Le Musée sentimental d’Eva Aeppli –ı 14.11.<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Jennifer Caubet & Thomas Teurlai –ı 6.11.<br />

Montpellier MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Berlinde De Bruyckere –ı 2.10.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gilles Clément – Si les parallèles –ı 16.10.<br />

Sartoux<br />

se croisent ...<br />

Mougins Musée de la Photographie, 67 Rue de l’Église Tom Wood – Every day is Saturday –ı 16.10.<br />

Moulis-en-<br />

Médoc<br />

Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin<br />

de la Razé<br />

François Morellet –ı 30.9.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Exhumer le futur – Maarten<br />

Vanden Eynde<br />

Nantes<br />

Nice<br />

Nogent-sur-<br />

Seine<br />

FRAC des Pays de la Loire_Nantes, 7, rue Frédéric<br />

Kuhlmann<br />

Ibrahim Mahama – The Memory<br />

of Love<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 2.10.<br />

HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21, *2808 7728 Michael Beutler – plonger et puiser –ı 2.10.<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Vita Nuova – Nouveaux enjeux de<br />

–ı 2.10.<br />

Promenade des Arts<br />

l’art en Italie. 1960–1975<br />

Musée Camille Claudel, 10 Rue Gustave Flaubert<br />

Fabienne Verdier – Alchimie d’un<br />

–ı 26.9.<br />

vitrail<br />

Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 L’horizon des événements –ı 2.10.<br />

Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Anri Sala 14.10.–3.1.<br />

Cité des sciences et de l’industrie, 30 Avenue Corentin Grégory Chatonsky – Disnovation –ı 9.10.<br />

Cariou<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Horizones, 23 e Prix Fondation<br />

–ı 29.10.<br />

Pernod<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Monet – Mitchell 5.10.–25.2.<br />

*1 4069 9600<br />

Hôpital Saint Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux Sophie Delpeux & Marc Bauer –ı 30.11.<br />

Le Panthéon, Place du Panthéon Ann Veronica Janssens – 23:56:04 –ı 30.10.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.<br />

Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Shocking Chic – Les mondes<br />

surréalistes d’Elsa Schiaparelli<br />

–ı 22.1.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />

Président Wilson<br />

Zoé Leonard – Al Rio /To the river<br />

Oskar Kokoschka – un fauve<br />

à Vienne<br />

15.10.–29.1.<br />

–ı 12.2.<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Füssli – entre rêve et fantastique –ı 23.1.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Farah Atassi –ı 29.1.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 137


Perpignan<br />

Plateau<br />

d’Hauteville<br />

Pontault-<br />

Combault<br />

Reims<br />

Rochechouart<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Cyprien Gaillard –<br />

19.10.–8.1.<br />

Humpty / Dumpty<br />

Guillaume Leblon – Parade 19.10.–8.1.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.<br />

DOC, 26 Rue du Docteur Potain Noémie Monier – Mancie Manie –ı 24.9.<br />

L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47<br />

Lena Amuat, Zoë Meyer,<br />

8.10.–10.12.<br />

Simone Holliger<br />

L’Ahah #Moret, 24 Rue Moret<br />

Lena Amuat, Zoë Meyer,<br />

Simone Holliger<br />

8.10.–10.12.<br />

Centre d’art contemporain Perpignan, 3, av de Grande Gestalt –ı 2.10.<br />

Bretagne<br />

Centre d’Art Contemporain de Lacoux, Place de l’ancienne Sarah Ritter – L’ombre de la terre –ı 31.10.<br />

école<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la<br />

République, *170 054 982<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

*3 26 61 62 58<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Nicolas Giraud & Bertrand<br />

16.10.–15.1.<br />

Stofleth – La Valée<br />

Rêveries – Expérience Pommery 16 –ı 8.11.<br />

Prinz Gholam – Mon cœur est un<br />

luth suspendu<br />

–ı 15.12.<br />

Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Olivier Masmonteil –ı 2.10.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Pauline Curnier Jardin –ı 8.1.<br />

St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Au cœur de l’abstraction –ı 20.11.<br />

Vence<br />

Tourcoing IMA Tourcing, 9 Rue Gabriel Péri Les Sentinelles –ı 2.2.<br />

Vallauris Musée National Pablo Picasso, Place de la Libération, Mark Dion – The tropical collectors –ı 17.10.<br />

*4 9364 7183<br />

Versailles Château de Versailles, Place d’Armes, *1 3083 7800 Joana Vasconcelos – arbre de vie –ı 15.1.<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Jeune création internationale –ı 31.12.<br />

Dolard<br />

URDLA Centre International Estampes & Livres, 207, rue<br />

Francis-de-Pressensé<br />

Phoebe Boswell, Sylvie Selig –ı 31.12.<br />

Italien *0039<br />

Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27, *0165 272 687 Arshak Sarkissian – Angeli<br />

e Demoni<br />

Museo Archeologico Regionale, Piazza Roncas 1,<br />

*165 275 902<br />

Espressionismo svizzero –<br />

Linguaggi degli artisti d’Oltralpe<br />

–ı 6.11.<br />

–ı 23.10.<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Fabiano Ventura –ı 18.11.<br />

Umberto Mònterin –ı 4.12.<br />

Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Anri Sala –ı 16.10.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Christian Frosi –ı 25.9.<br />

Anri Sala –ı 16.10.<br />

La Collezione Impermanente –ı 8.1.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2022</strong> –ı 15.11.<br />

Bologna Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275,<br />

Le donne di Kabul –ı 31.12.<br />

San Lazzaro di Savena, BO<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO No, Neon, No Cry –ı 4.10.<br />

Sean Scully –ı 9.10.<br />

Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 The Lying Body –ı 14.11.<br />

–ı 6.11.<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Etel Adnan, Simone Fattal –<br />

Working Together<br />

Ri-Materializzazione del<br />

2.10.–3.6.<br />

linguaggio<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Kingdom of the Ill 10.10.–5.3.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Isgrò cancella Brixia –ı 8.1.<br />

Calatafimi<br />

Segesta<br />

Parco archeologico di Segesta, Contrada Barbaro, SR 22,<br />

TP<br />

Nella natura come nella mente –ı 6.11.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />

–ı 8.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Chioggia Museo Civico della Laguna Sud, 1 Campo Guglielmo<br />

Marconi, VE<br />

Appropriation –ı 13.11.<br />

Civitella<br />

d’Agliano<br />

La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *0761 914 071<br />

39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

Lava – Paul Wiedmer –ı 31.12.<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Pier Paolo Pasolini – Sotto gli occhi –ı 8.1.<br />

del mondo<br />

Como Fondazione Antonio Ratti, San Francesco John Knight –ı 30.9.<br />

Favara Farm Cultural Park, Cortile Bentivegna, AG Radical SHE – Women Quadrennial –ı 29.1.<br />

of Art and Society<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 La memoria infedele –ı 27.12.<br />

Firenze<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Corrado Cagli – Artista<br />

Copernicano<br />

–ı 20.10.<br />

Luca Vitone –ı 7.11.<br />

Museo Forte di Belvedere, Via San Leonardo, 1, *55 27 68 22 Rä di Martino – Play It Again –ı 2.10.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1 Olafur Eliasson –ı 22.1.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

*33 170 6011<br />

Genova<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

*10 562 440<br />

Screens – Culture dello schermo e –ı 25.9.<br />

immagini in movimento<br />

Storia e arte in Italia tra 1948 e<br />

–ı 25.9.<br />

1980<br />

Tina Modotti –ı 9.10.<br />

Aquila MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Afterimage –ı 19.2.<br />

La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare Giacomo Verde artivista – Liberare –ı 25.12.<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Arte da Artisti<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Together – Zusammen – Insieme –ı 25.9.<br />

Turning Pain Into Power 15.10.–29.1.<br />

Mestre Centro Culturale Candiani, Piazzale Candiani 7,<br />

Kandinski e le avanguardie 30.9.–21.2.<br />

*41 958 100<br />

Milano Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Magnum Photos – Colors Places<br />

–ı 6.11.<br />

Faces<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Open Studio #1 –ı 18.12.<br />

*28 907 5394<br />

Fondazione Nicola Trussardi, Instituto dei Ciechi/<br />

Via Vivaio 7, *2 806 8821<br />

Nari Ward – Gilded Darkness –ı 16.10.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />

*2 8846 7748<br />

Human Brains – Preserving<br />

–ı 10.10.<br />

the Brain<br />

Andrea Bowers – Furla Series –ı 18.12.<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3 Marie Matusz –ı 19.11.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Aldo Rossi – Design 1960–1997 –ı 2.10.<br />

*2 8844 4061<br />

Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95,<br />

*2 8942 0019<br />

Elliott Erwitt –ı 16.10.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Appiani, Canova, Raffaeli<br />

20.10.–29.1.<br />

Max Ernst 4.10.–26.2.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Dineo Seshee Bopape 6.10.–29.1.<br />

Bruce Nauman – Neons,<br />

–ı 26.2.<br />

Corridors & Rooms<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Unknown Unknowns – An<br />

–ı 11.12.<br />

Introduction to Mysteries<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Roberto Ciaccio – Soglie del tempo –ı 15.10.<br />

Letizia Cariello –ı 23.12.<br />

Buildingbox – Flashbacks –ı 9.1.<br />

Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Maurizio Cattelan –ı 6.11.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 139


Giò Marconi, Via Tadino 15 André Butzer –ı 20.12.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />

*2901 0068<br />

Frammenti di un discorso amoroso –ı 24.9.<br />

Wangari Mathenge – Perspectives 30.9.–26.11.<br />

Napoli Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />

Museo di Capodimonte, Bosco di Capodimonte Salvatore Emblema –ı 30.10.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sensorama – Lo sguardo le cose<br />

–ı 30.10.<br />

gli inganni<br />

Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Persones Persons –ı 25.9.<br />

Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, *91 705 1111 Mostra –ı 31.10.<br />

Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Claudia Losi, Paola Mattioli, Sissi – –ı 25.9.<br />

Storie di fili<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Ettore Spalletti –ı 28.2.<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Schema 50 –ı 9.10.<br />

Ravenna Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />

*544 482 775<br />

Francesco Cavaliere, Leonardo<br />

Pivi – Prodigy Kid<br />

8.10.–8.1.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Carlo Valsecchi – Bellum –ı 31.12.<br />

Emma Talbot 23.10.–19.2.<br />

Jenna Gribbon 23.10.–19.2.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />

Olafur Eliasson –ı 29.1.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Crazy – La follia nell’arte<br />

–ı 8.1.<br />

contemporanea<br />

Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso,<br />

RM, *687 2276<br />

Amalia Pica – Quasi –ı 16.10.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />

Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Richard Serra<br />

–ı 9.10.<br />

Julia Born –ı 9.10.<br />

Lisa Ponti –ı 30.10.<br />

Eva Barto – Sharp Smile –ı 6.11.<br />

Tokyo revisited<br />

–ı 16.10.<br />

Casa Balla –ı 31.12.<br />

Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />

Nedko Solakov –ı 12.3.<br />

rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Pablo Picasso –ı 16.10.<br />

San Giovanni La Fondazione La Verde-La Malfa, Via Sottotenente Pietro Begoña Zubero – NEEEV. Non è<br />

–ı 6.11.<br />

Punta (CT) Nicolosi 29<br />

esotico, è vitale<br />

Senigallia Rocca di Senigallia, 2 Piazza del Duca, AN Claudia Losi – Being There –ı 25.9.<br />

Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *099 4532112 Taras e i doni del mare –ı 31.12.<br />

Federico Gori – L’età dell’oro<br />

–ı 8.1.<br />

(la muta)<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz Prize <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Daniela Ortiz, Sayre Gomez –ı 2.10.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Flavio Favelli –ı 6.11.<br />

VideotecaGAM – Jannis Kounellis –ı 13.11.<br />

PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />

Elena Mazzi –ı 23.10.<br />

*11 318 2235<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Sylvie Fleury – Turn me on –ı 15.1.<br />

Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Tony Cragg –ı 8.1.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alessandro Roma –ı 22.10.<br />

Venezia Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Bice Lazzazi –ı 23.9.<br />

Raqib Shaw –ı 25.9.<br />

AFRO 1950–1970 – Dall’Italia<br />

–ı 23.10.<br />

all’America e ritorno<br />

Chiesa di Santa Maria della Visitazione, 919A Fondamenta<br />

Zattere Ai Gesuati, VE<br />

Rony Plesl –ı 27.11.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE<br />

Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia<br />

(Palazzo Pisani), 2810 Sestiere di San Marco, VE<br />

Ramin Haerizadeh, Rokni<br />

–ı 27.11.<br />

Haerizadeh, Hesam Rahmanian<br />

Penumbra –ı 27.11.<br />

Uncombed, Unforeseen,<br />

–ı 27.11.<br />

Unconstrained<br />

Docks Cantieri Cucchini, Castello 40A/B, VE Alberta Whittle – Scotland +<br />

–ı 27.11.<br />

Venice<br />

Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Katharina Grosse – Apollo, Apollo –ı 27.11.<br />

Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza San Ha Chong-Hyun –ı 27.11.<br />

Marco 71/c, *41 523 7819<br />

Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46, Rainer – Vedova – Ora –ı 30.10.<br />

*41 522 6626<br />

Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Elisa Giardina Papa –ı 27.11.<br />

Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Santa<br />

Croce 2215, VE<br />

Human Brains – It Begins with<br />

an Idea<br />

–ı 27.11.<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Isamu Noguci –ı 27.11.<br />

Ewa Kuryluk –ı 27.11.<br />

GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE<br />

Humanabilia – Dal Mirabilis<br />

–ı 31.12.<br />

alla Téchne<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050, Anish Kapoor –ı 9.10.<br />

VE, *41 522 2247<br />

Gervasuti Foundation, Via Garibaldi<br />

Miltos Manetas – Assange in<br />

–ı 27.11.<br />

Prison<br />

ISR Spazio Culturale Svizzero, Campo S. Agnese-<br />

Marie Matusz –ı 19.11.<br />

Dorsoduro 810<br />

Istituto Veneto di Scienze, Palazzo Loredan, *41 240 7711 Roma Women – Performative<br />

–ı 27.11.<br />

Strategies of Resistance<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 La Biennale di Venezia <strong>2022</strong> –ı 27.11.<br />

Museo Correr, Piazza San Marco 52 Huong Dodinh –ı 9.10.<br />

Museo di Palazzo Grimani , Ramo Grimani, 4858 Georg Baselitz –ı 27.11.<br />

The Flaying of Marsyas –<br />

–ı 27.11.<br />

Mary Weatherford<br />

Bosco Sodi a Palazzo Vendramin<br />

–ı 27.11.<br />

Grimani<br />

Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Lucio Fontana, Antony Gormley –ı 27.11.<br />

Padiglione delle Arti Applicate, 2169 Campo de la Tana, VE, Sophia Al-Maria –ı 27.11.<br />

*415218711<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Latifa Echakhch –ı 27.11.<br />

Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro, *41 521 0755 Joseph Beuys – Fine-limbed –ı 2.10.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Anselm Kiefer –ı 29.10.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Surrealism and Magic – Enchanted –ı 26.9.<br />

Modernity<br />

Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />

Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Take Your Time –ı 27.11.<br />

Scuola Grande della Misericordia, Sestiere Cannaregio, VE Future Generation Art Prize<br />

–ı 27.11.<br />

@ Venice <strong>2022</strong><br />

Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE<br />

The 1 st Annual Metaverse Art<br />

–ı 23.11.<br />

@Venice<br />

Antonio Ievolella – Paranza –ı 27.11.<br />

Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Bosco Sodi –ı 27.11.<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // ITALIEN 141


Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Andrea Büttner<br />

Im Kontext der Sammlung – Brian<br />

O’Doherty<br />

–ı 24.9.<br />

–ı 15.1.<br />

Candida Höfer – Liechtenstein 30.9.–10.4.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Muffled Vision –ı 2.10.<br />

Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,<br />

rue Notre Dame, *50 45<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Monaco *0377<br />

Monaco<br />

Niederlande *0031<br />

Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse<br />

Grace, *98 981 962<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />

Adrien Vescovi – jours de lenteur 1.10.–29.1.<br />

Tacita Dean –ı 5.2.<br />

Newton, Riviera –ı 13.11.<br />

Roni Horn – Sweet is the swamp<br />

with it’s secrets<br />

–ı 17.12.<br />

Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Barbara Hepworth –ı 23.10.<br />

Stedelijk Museum, Museumplein<br />

Sedje Hémon, Imran Mir, Abdias<br />

–ı 16.10.<br />

Nascimento<br />

Özgür Kar – At the end of the day –ı 23.10.<br />

Sophie Douala – Follow the black –ı 31.12.<br />

rabbit<br />

Anne Imhof – Youth 1.10.–29.1.<br />

Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Melati Suryodarmo –ı 30.10.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Jordan Wolfson –ı 9.10.<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Martin Chramosta 1.10.–13.11.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Monika Sosnowska –ı 30.10.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Faking the Real –ı 8.1.<br />

Hito Steyerl –ı 8.1.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Paul Neagu –ı 25.9.<br />

Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />

Zeich(n)en der Unsichtbaren 21.10.–29.1.<br />

Kooperation mit steirischer herbst –ı 12.2.<br />

Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 Frei – Manuel Gorkiewicz –ı 30.11.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Systems of Belief 25.9.–8.1.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ausgestopfte Juden? –ı 19.3.<br />

Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Zeitgeschichten –ı 6.11.<br />

*512 508 3178<br />

Kunstpavillon & Neue Galerie Innsbruck , Rennweg 8a, Bodies of Water –ı 5.11.<br />

Rennweg 1<br />

Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

Collection Wuensch – Stephan<br />

–ı 30.9.<br />

*69988796723<br />

Siebers<br />

Hardrein Barth, Josef Ramaseder –ı 30.9.<br />

Fritz Pechmann 1.10.–31.12.<br />

Collection Wünsch – Vera Molnar 1.10.–31.3.<br />

Salzburg Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg,<br />

Sammlungspolitik –ı 6.11.<br />

Mönchsberg 32<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Elfie Semotan – privat –ı 24.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Thalheim<br />

b/Wels<br />

Christian Wachter – Werkschau:<br />

Konzept versus Fotografie<br />

Fotohof bibliothek: Spector<br />

Books – Das Jahr 1990 freilegen<br />

Im Fotohof studio – Fotohof calling<br />

<strong>2022</strong><br />

Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />

Dämonentheater<br />

4.10.–26.11.<br />

–ı 26.11.<br />

1.10.–26.11.<br />

–ı 25.9.<br />

Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Tony Cragg –ı 30.10.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8<br />

Augenblick! Straßenfotografie<br />

–ı 23.10.<br />

in Wien<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Lieselott Beschorner – Im Atem<br />

–ı 6.11.<br />

der Zeit<br />

Jennifer Tee, Anna Daučíková,<br />

–ı 6.11.<br />

Charlotte Prodger<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 Corinna Helenelund –ı 12.11.<br />

Boynciana – Johanna Bruckner –ı 12.11.<br />

Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Karen Klimnik –ı 29.10.<br />

foryouandyourcustomers, Standort Wien, Köstlergasse 6–8 Regula Dettwiler, Christoph Luger, –ı 30.11.<br />

Sali Ölhafen, Ulrich Plieschnig<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Andras J. Nagy –ı 5.11.<br />

Spanien *0034<br />

Almería MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro Phantasia 14.10.–3.11.<br />

Darax, Almería<br />

Badajoz Meiac Raúl Cordero –ı 16.10.<br />

Colección Extremeña del MEIAC –ı 31.12.<br />

Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas Digerir el mundo donde está –ı 30.10.<br />

6–8, Barcelona<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, Cervell(s) –ı 11.12.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />

Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />

Bruce Conner – Llum de la foscor 8.10.–5.3.<br />

Tàpies – L’adob que fecunda la<br />

terra<br />

8.10.–30.4.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />

*93 443 9470<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />

*9349 6103<br />

El llegat més íntim – Miró<br />

–ı 26.9.<br />

1 possessió Drift –ı 16.10.<br />

Nora Baylach – Bimbo –ı 5.1.<br />

Memòries creuades 30.9.–14.1.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Carrie Mae Weems 6.10.–15.1.<br />

KBr Flama <strong>2022</strong> 6.10.–15.1.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Sismografia de les lluites –ı 25.9.<br />

Cinthia Marcelle –ı 8.1.<br />

Carrie Mae Weems – Lincoln,<br />

5.10.–15.1.<br />

Lonnie, and Me<br />

Paul Klee i els secrets de la natura 21.10.–12.2.<br />

María Teresa Hincapié 19.10.–26.2.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />

*93 319 6902<br />

Brigitte Baer – Picasso y los<br />

Grabados<br />

Lucien Clergue – Encuentros con<br />

Picasso<br />

–ı 20.10.<br />

–ı 20.10.<br />

Barthélémy Toguo –ı 26.2.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Èlia Llach – Escrito en el agua –ı 2.10.<br />

Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />

Amèlia Riera – Mrs. Death –ı 6.11.<br />

Pedro Costa – Canciones 22.10.–23.4.<br />

AGENDA // LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / SPANIEN 143


Art Larson – L’ombra del Pixapins 22.10.–23.4.<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Guillermo Pérez Villalta –ı 12.11.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Esther Ferrer – Poemas –ı 5.11.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 La catifa màgica –ı 5.11.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Diego Paonessa 11.10.–8.1.<br />

Jaume Clotet – New Ywork 11.10.–8.1.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona – Tomás<br />

–ı 31.12.<br />

Saraceno<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Natalia Suárez Ortiz –ı 14.10.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 The Otolith Group – O Horizon –ı 9.10.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Sergio Prego – Trece a Centauro –ı 30.11.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Ertibil Bizkaia <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Félix de la Concha –ı 25.9.<br />

María Jesús G. Garcés –ı 25.9.<br />

Ernesto Cánovas –ı 25.9.<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba, Ana Crespo –ı 7.10.<br />

*957 498 413<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Marcelo Expósito – Nueva<br />

Babilonia<br />

–ı 9.10.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Parar taula<br />

–ı 25.9.<br />

Biennal 2064 –ı 25.9.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Andrés Rábago (El Roto) 29.9.–8.1.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n, Ricardo Calero – Natura_ tiempo –ı 16.10.<br />

Huesca<br />

y memoria<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Rashid Johnson – Sodade –ı 13.11.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Espacio CV<br />

Con los pies en la tierra<br />

–ı 6.11.<br />

6.10.–29.1.<br />

Isabel & Alfredo Aquilizan<br />

–ı 6.11.<br />

Y. Z. Kami – In a silent way –ı 22.1.<br />

Saela Aparicio 1.10.–22.1.<br />

Metanarrativas – Colección Musac –ı 22.1.<br />

Menchu Lamas 1.10.–28.5.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Elena Aitzkoa – Brote de peral –ı 2.10.<br />

Laura Meseguer – Invisible –ı 2.10.<br />

Beques Art i Natura 2019–2020 –ı 2.10.<br />

Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Luces o sombras de lo que fue … –ı 25.9.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

Una voz / una imagen –ı 20.11.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Híbridos –ı 25.9.<br />

Fotografía Pública – The Sixties –ı 2.10.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Detente, instante. 7.10.–15.1.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Carlos Pérez Siquier<br />

–ı 28.10.<br />

Julio González – Pablo Picasso –ı 8.1.<br />

Ilse Bing –ı 8.1.<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 José Manuel Ballester –ı 3.10.<br />

Liam Young – Construir mundos –ı 23.10.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Amaneceres Domésticos 5.10.–15.1.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Giro gráfico –ı 10.10.<br />

Leonor Serrano Rivas –ı 27.2.<br />

Francesc Tosquelles 28.9.–27.3.<br />

Margarita Azurdia 14.10.–17.4.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Los Sincromistas –ı 1.11.<br />

Picasso / Chanel 11.10.–15.1.<br />

Himali Singh Soin – El tercer polo 25.10.–29.1.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Pauline Boudry / Renate Lorenz 7.10.–9.4.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Manolo Quejido 21.10.–16.5.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid El Japón en Los Ángeles –ı 15.1.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Tomislav Gotovac & Július Koller –ı 12.11.<br />

Aural Galería, 68 Calle de Pelayo, Madrid Anna Bella Geiger –ı 5.11.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Isabel Muñoz –ı 10.12.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Juan Cuenca –ı 29.10.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Alejandro Campins –ı 12.11.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Adolfo Schlosser –ı 12.11.<br />

Galería José de la Mano, 21 Calle de Zorrilla, Madrid Manuel Gil –ı 16.10.<br />

Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Lucio Fontana –ı 19.11.<br />

Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Sonidos Lejanos –ı 5.11.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Nico Munuera –ı 19.11.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Eva Kot’átková –ı 2.10.<br />

Korakrit Arunanondchai 20.10.–8.1.<br />

Lucía Mendoza , 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Luna Bengoechea – Proyecto<br />

–ı 19.11.<br />

Salinas<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Menchu Lamas –ı 19.10.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 History in Fragments –ı 5.11.<br />

Joël Andrianomearisoa –ı 15.11.<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania,<br />

Málaga<br />

Renate Lorenz & Pauline Boudry<br />

–ı 19.10.<br />

Alexander Apóstol –ı 6.11.<br />

Mitsuo Miura –ı 8.1.<br />

Un tiempo propio<br />

–ı 15.10.<br />

Bernardí Roig 19.10.–30.5.<br />

Angelica Markul –ı 23.10.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso visto por Otero –ı 1.11.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 David Bestué – Aflorar –ı 15.10.<br />

Palma Museu de Mallorca, 5 Carrer de la Portella, Baleares Mallorca International Art Award<br />

<strong>2022</strong><br />

–ı 30.10.<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

–ı 9.10.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Albert Pinya & Joan Pere Català<br />

Roig<br />

Personae – Máscaras contra la<br />

–ı 8.1.<br />

barbarie<br />

Daniel García Andújar – Patente<br />

–ı 22.1.<br />

de Corso<br />

Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11 Grabados de Picasso –ı 1.10.<br />

Bruno Munari 18.10.–4.2.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Lee Friedlander –ı 25.9.<br />

Ana esteve Roig –ı 30.10.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Juan Muñoz – Dibujos –ı 16.10.<br />

Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

El Museo como escenario<br />

–ı 2.10.<br />

Narelle Jubelin – Nalgures –ı 16.10.<br />

Raniero Fernández – O Archivo –ı 12.1.<br />

Extraño – Colección Sandretto Re 8.10.–20.11.<br />

Rebaudengo<br />

Cristina Lucas 13.10.–19.3.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Dieter Roth –ı 25.9.<br />

Julio González y las Vanguardias –ı 9.10.<br />

Carmen Calvo –ı 15.1.<br />

Teresa Lanceta – Tejer como<br />

7.10.–12.2.<br />

código abierto<br />

Julio González 27.10.–15.10.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Dora García – La máquina<br />

–ı 25.9.<br />

horizonte<br />

Derivaciones – Fotografía en<br />

–ı 13.11.<br />

España 1950–80<br />

Una revelación –ı 20.11.<br />

AGENDA // SPANIEN 145


Universo Ferrant –ı 8.1.<br />

Alberto Peral – Dar la vuelta 24.9.–29.1.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Francisco Leiro –<br />

–ı 8.1.<br />

O Antropomórfico<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Néstor Sanmiguel Diest –ı 1.11.<br />

Iván Zulueta 14.10.–5.3.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Farwa Moledina – Women of<br />

–ı 13.11.<br />

Paradies<br />

Edward Lear – Moment to Moment –ı 13.11.<br />

Mayunkiki – Siknure – Let me live –ı 13.11.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Tony Heaton – Altered –ı 24.9.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Rosemary Mayer – Ways of<br />

8.10.–15.1.<br />

Attaching<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Fabian Peake 30.9.–2.1.<br />

Cardiff g39, Oxford St Kathryn Ashill – Principle Boy –ı 29.10.<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />

–ı 24.9.<br />

Derry~Londonderry<br />

Ballads of Rhinestones &<br />

Newcomers<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Mounira Al Solh – A day is as long<br />

–ı 2.10.<br />

as a year<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – Moving in Relation –ı 26.11.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties –ı 30.10.<br />

The Tetley, Hunslet Road<br />

ROOT-ed Zine – Retrospect,<br />

7.10.–22.1.<br />

Reality, Reform<br />

Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Candice Breitz – Love Story –ı 14.5.<br />

Ugo Rondinone – Liverpool<br />

–ı 31.10.<br />

Mountain<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street<br />

Yaloo and Sian Fan – My Garden,<br />

–ı 9.10.<br />

my sanctuary<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Carolee Schneemann –<br />

–ı 8.1.<br />

Body Politics<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Forrest Bess – Out of the blue 30.9.–15.1.<br />

Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Cudelice Brazelton IV – Tensors –ı 20.11.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Researchers in Residence – –ı 25.9.<br />

Restore<br />

Objects of Desire: Surrealism and<br />

Design 1924 – Today<br />

14.10.–19.2.<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive, Greater<br />

London<br />

Barbara Chase-Riboud –<br />

Infinite Folds<br />

11.10.–29.1.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Kamala Ibrahim Ishag 7.10.–29.1.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rene Matic´ – upon this rock –ı 27.10.<br />

Simeon Barclay – in the name of<br />

–ı 27.10.<br />

the father<br />

Tate Britain, Millbank Cornelia Parker –ı 16.10.<br />

Tate Modern, Bankside Lubaina Himid –ı 2.10.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />

of Menswear<br />

Africa Fashion –ı 16.4.<br />

Hallyu! The Korean Wave 24.9.–25.6.<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Jan Vorisek – Music for shipping<br />

–ı 26.9.<br />

containers<br />

Chelsea space, 16 John Islip Street In transit our memory fades –ı 27.9.<br />

Le Nemesiache – From the Volcano 30.9.–2.12.<br />

to the Sea Part II<br />

Kate Morrell –ı 4.2.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road<br />

Nikita Gale – In a dream you climb –ı 16.10.<br />

the stairs<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Transports of Delight 7.10.–5.11.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Ufuoma Essi – Is My Living in Vain 6.10.–18.12.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Amy Sherald – The World We Make 12.10.–23.12.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 An Insular Rococo –ı 24.9.<br />

Jumana Manna 10.10.–19.11.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood/Photoworks Awards 4 –ı 10.12.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Chou Yu-Cheng –ı 22.10.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Olga de Amaral –ı 29.10.<br />

Matt’s Gallery , 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Nathaniel Mellors – Estate 28.9.–18.12.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paul P. – Vespertilians –ı 30.10.<br />

Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Sensitive Urbanity – Atelier<br />

17.10.–26.11.<br />

Deshaus in Shanghai<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Magali Reus – XII –ı 16.10.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Venessa Scott 1.10.–20.11.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ingrid Pollard – Carbon Slowly<br />

–ı 25.9.<br />

Turning<br />

Sophie von Hellermann and Anne<br />

–ı 16.4.<br />

Ryan – Sirens<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Lubna Chowdhary – Erratics –ı 10.10.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Hollow Earth 24.9.–22.1.<br />

Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108<br />

–ı 3.10.<br />

Southend-on-<br />

Sea Essex<br />

Nastassja Simensky and Rebecca<br />

Lee – Rings on the Wate<br />

Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Robert Indiana –ı 8.1.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid –ı 25.9.<br />

Jadé Fadojutimi –ı 19.3.<br />

Hannah Starkey 20.10.–30.4.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Sutapa Biswas – Lumen –ı 30.10.<br />

Here & Queer –ı 28.5.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Norwegen *0047<br />

Nicolas Party – Red Forest<br />

Mike Kelley – Subharmonic<br />

Tangerine Abyss<br />

–ı 23.9.<br />

27.10.–24.12.<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Gaetano Pesce – My Dear<br />

Mountains<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Boston<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

–ı 9.10.<br />

Candice Lin – Seeping, Rotting,<br />

–ı 27.9.<br />

Resting, Weeping<br />

Art Wall – Caroline Kent –ı 30.10.<br />

by Alison Knowles – A<br />

–ı 12.2.<br />

Retrospective (1960–<strong>2022</strong>)<br />

The Obama Portraits Tour<br />

LIFE Magazine and the Power of<br />

Photography<br />

The Stillness of Things<br />

Photographs from the Lane<br />

Collection<br />

–ı 30.10.<br />

9.10.–16.1.<br />

Frank Bowling’s Americas 22.10.–9.4.<br />

Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Forothermore –ı 2.10.<br />

Interiors –ı 8.1.<br />

–ı 27.2.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN 147


Chicago Works – Gregory Bae –ı 29.1.<br />

She Mad Season One –ı 12.2.<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Carla Fernández Casa de Moda –ı 16.10.<br />

Georgia O’Keeffe – Photographer –ı 6.11.<br />

Houston<br />

–ı 2.10.<br />

Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />

Blvd., TX<br />

Amoako Boafo – Soul of Black<br />

Folks<br />

Troy Montes-Michie – Rock of Eye –ı 29.1.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Samuel Fosso – African Spirits –ı 15.1.<br />

Laguna Beach Laguna Art Museum, Cliff Drive 307, CA Appropriation –ı 13.11.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles<br />

Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />

Boulevard, CA<br />

Our Selves<br />

–ı 2.10.<br />

Frieda Toranzo Jaeger –ı 13.3.<br />

Umar Rashid –ı 23.3.<br />

Jumana Manna –ı 17.4.<br />

Lee Alexander McQueen – Mind,<br />

–ı 9.10.<br />

Mythos, Muse<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Larry Bell & John Chamberlain –ı 2.10.<br />

Mika Rottenberg –ı 2.10.<br />

The New Bend 27.10.–30.12.<br />

Cindy Sherman – 1977–1982 27.10.–30.12.<br />

Martin Creed 27.10.–30.12.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place David Hockney – People, Places & –ı 25.9.<br />

Things<br />

Carolyn Lazard – Long Take –ı 11.12.<br />

Five Ways In – Themes from<br />

the Collection<br />

–ı 1.1.<br />

New York<br />

Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165 th<br />

Street<br />

Abigail DeVille – Bronx Heavens 12.10.–9.4.<br />

Swagger and Tenderness 26.10.–30.4.<br />

Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Duke Riley –ı 23.4.<br />

Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />

Walter De Maria – The Broken<br />

–ı 30.9.<br />

Kilometer<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Bernd & Hilla Becher –ı 6.11.<br />

Fictions of Emancipation –<br />

–ı 5.3.<br />

Carpeaux Recast<br />

The Facade Commission –<br />

Hew Locke, Gilt<br />

–ı 22.5.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery<br />

Our Selves<br />

–ı 2.10.<br />

Barbara Kruger –ı 2.1.<br />

Art and Race Matters – The Career<br />

of Robert Colescott<br />

–ı 9.10.<br />

Doreen Lynette Garner –ı 16.10.<br />

Kapwani Kiwanga –ı 16.10.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />

Xaviera Simmons 2.10.–5.3.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Eva Hesse – Expanded Expansion –ı 16.10.<br />

Sensory Poetics – Collecting<br />

–ı 16.10.<br />

Abstraction<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 At the Dawn of a New Age – Early<br />

–ı 26.2.<br />

Twentieth-Century American<br />

Modernism<br />

apexart, 291 Church Street, *212 431 5270<br />

Kafala – Migrant Labor in the<br />

–ı 22.10.<br />

Arabian Peninsula<br />

Memory Card – The Perk of Being 8.10.–27.10.<br />

Able to Remember<br />

Delacave Association For Art , Bronx, NY<br />

Dubai/UAE: #186.50–3 – Stuart 23.10.–23.10.<br />

Alexander Schibli<br />

Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street, NY,<br />

*212 931 0711<br />

Sculptures By 24.9.–29.10.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Julia Kuhl – unfold –ı 16.10.<br />

Galerie Buchholz New York, East 82 nd Street 17 Richard Hamilton –ı 22.10.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Jenny Holzer –ı 29.10.<br />

Christina Quarles –ı 29.10.<br />

Zoe Leonard – Excerpts from<br />

–ı 29.10.<br />

‹Al río / To The River›<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Lorna Simpson –ı 22.10.<br />

Peter Blum Gallery, 176 Grand Street<br />

Kamrooz Aram — Elusive<br />

–ı 11.11.<br />

Ornament<br />

Philadelphia The Institution of Contemporary Art (ICA), 118 South 36 th St. Another World 11.10.–22.1.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Julian Charrière – Erratic –ı 15.5.<br />

Messen und Auktionen<br />

Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5/Eingang K, *44 206 3636 Art International Zürich <strong>2022</strong> 13.10.–16.10.<br />

Halle 550 Ricarda-Huch-Strasse Kunst 22 Zürich 27.–30.10.<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 September-Auktion <strong>2022</strong> 19.9.–23.9.<br />

Werkstadt-Zürich, 400 Hohlstrasse Art Salon Zürich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />

Köln Art Cologne, Messeplatz 1, *221 82 10 Art Cologne <strong>2022</strong> 16.11.–20.11.<br />

Torino<br />

Oval Lingotto Fiere, Via Giacomo Mattè Trucco 70, TO, Artissima <strong>2022</strong> 4.11.–6.11.<br />

*11 1974 4106<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Vacacional 24.6.–5.11.<br />

121, *985 185 577<br />

London Saatchi Gallery – British Art Fair , Duke of York’s HQ, British Art Fair <strong>2022</strong> 29.9.–2.10.<br />

*20 7225 2000<br />

The Regent's Park Frieze London 12.–16.10.<br />

The Regent's Park Frieze Masters 12.–16.10.<br />

Paris Grand Palais Ephémère, 2 place Joffre Paris+ par Art Basel 20.–23.10.<br />

Carreau du Temple, 6 Rue Pizay AKAA 21.–23.10.<br />

Nachhaltige Präsenz:<br />

1500 aktuelle Ausstellungen<br />

8000 Institutionen<br />

37’000 Kunstschaffende<br />

Jahresabo Institutionen premium: CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 149


«entre chien et loup»<br />

Gabi Fuhrimann<br />

Kunstraum Baden<br />

3. September - 20. November<br />

TONY WUETHRICH GALERIE<br />

Maja Rieder<br />

«Fluk e + Figur es»<br />

20. August – 22. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />

Mittwoch – Freitag 14 – 18 Uhr<br />

Samstag 11 – 16 Uhr<br />

Vogesenstrasse 27 – 29<br />

4056 Basel, Schweiz<br />

www.tony-wuethrich.com<br />

50 Veranstaltungen mit Tanz, Musik, Performance, Literatur, Film,<br />

Atelier, Workshop, Diskussionsrunden, Führungen, Predigtreihen<br />

22 Veranstaltungs- und Ausstellungsorte<br />

in den Kantonen BS & BL<br />

SAKRALE<br />

ZEITEN?<br />

8. September bis 11. Dezember <strong>2022</strong><br />

Zeitgenössische Kunst in sakralen Räumen und im städtischen Raum<br />

www.basler-kuenstlergesellschaft.ch<br />

BaslerKuenstlergesellschaft #kuenstlergesellschaft<br />

B<br />

Basler<br />

K<br />

Künstler:innen<br />

G<br />

Gesellschaft<br />

kunstverein.ch<br />

präsentiert die Sektion<br />

des Monats <strong>Oktober</strong><br />

und dazu ein Videoporträt<br />

von arttv.ch<br />

Förderverein<br />

Kunst museum<br />

Thun<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Société Suisse des Beaux-Arts<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


is 30.10.22<br />

Die Sammlung<br />

Gerhard Saner.<br />

Von Ferdinand<br />

Hodler bis Max Bill<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Georg Freuler<br />

Augenblick und Wahrhaftigkeit<br />

bis 6. November <strong>2022</strong><br />

Kuratiert von Kiki Seiler-Michalitsi<br />

Mittwoch, 19. <strong>Oktober</strong>, 18 Uhr: Rundgang durch<br />

die Ausstellung mit Georg Freuler und der Kuratorin<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

bis 30.10.22<br />

ab 25.10.22<br />

Fokus Sammlung<br />

Dieter Roth.<br />

Quadrat, Zirkel,<br />

Spirale<br />

Bricolage<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

Fussball ißt<br />

unser Leben<br />

18.9.–27.11.<strong>2022</strong><br />

© Salah Saouli<br />

www.kunsthausinterlaken.ch<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 151


is 20. November <strong>2022</strong><br />

FAMILIENBANDE<br />

Gruppenausstellung mit<br />

CAROLINE MINJOLLE Fotografie<br />

KAROLINE SCHREIBER Malerei<br />

SUSANNE DUBS Familienalben<br />

CARLOS LÜGSTENMANN Film<br />

REBECCA GISLER Literatur<br />

MAX GRÜTER Objekte<br />

LISELOTTE<br />

MOSER<br />

Ein Künstlerinnenleben<br />

zwischen<br />

Luzern, Detroit und<br />

Stans<br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />

041 870 29 29<br />

www.hausfuerkunsturi.ch<br />

[by heart]<br />

sic! Elephanthouse<br />

28.8. – 15.10.<strong>2022</strong><br />

24. August<br />

— 30. <strong>Oktober</strong><br />

<strong>2022</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

Nancy Wälti<br />

16. <strong>Oktober</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />

Öffnungszeiten: FR 18–21 Uhr | SA 15–18 Uhr | SO 11–14 Uhr<br />

powered by<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong><br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

Galerie Rössli<br />

Kultur im Thal<br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

galerie-roessli.ch


is 9. <strong>Oktober</strong><br />

Gabriela Löffel<br />

5.752.414.468<br />

Luc Mattenberger<br />

Keep It Save<br />

Luca Harlacher<br />

erstens: Frag den Schmetterling<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

29. OKTOBER <strong>2022</strong><br />

17 BIS 24 UHR<br />

Zum neunten Mal öffnen vier Museen,<br />

sieben Galerien, drei Kulturhäuser, drei<br />

Kunstprojekte und ein Verein in Zug, Baar<br />

und Cham ihre Türen bis Mitternacht.<br />

www.zugerkunstnacht.ch<br />

werkstatt hildegard schenk<br />

Dorta 68<br />

CH-7524 Zuoz Zuoz<br />

Laute Fische Brigitta Gabban<br />

Ausstellung und Buchpräsentation<br />

30.7.<strong>2022</strong> bis 15.10.<strong>2022</strong><br />

Finissage Sa 15.10.<strong>2022</strong> 16 bis 19 Uhr<br />

Gespräch mit der Künstlerin und<br />

Christina Enderli-Fässler 17.30 Uhr<br />

Besichtigung der Ausstellung nach Vereinbarung<br />

unter 078 661 41 27<br />

oder schenk@werkstattzuoz.ch<br />

www.werkstattzuoz.ch<br />

ScalaTrun<br />

David Hockney · Blue Terrace Los Angeles<br />

March 8 th 1982, Polaroid-Fotos<br />

Irgendwo in den Bergen: Reflecting Painting<br />

8.10.-23.10.<strong>2022</strong><br />

Vernissage 18.10.22 16-20 Uhr<br />

Finnisage 23.10.22 16-20 Uhr<br />

Geoffrey de Beer, Mariejon de Jong-Buijs,<br />

Kaspar Dejong, Beate Frommelt, Gianin Conrad,<br />

Inka ter Haar, Stijn Stevens, Stephan Wittmer<br />

Kuratiert von: Isabel Balzer<br />

www.scalatrun.com, Via Dual10 Trun, scalatrun@gmail.com<br />

BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 153


Kunstraum<br />

Kreuzlingen<br />

Thurgauische<br />

Kunstgesellschaft<br />

18.09.<strong>2022</strong> — 05.03.2023<br />

Ausstellungsprojekt vom<br />

17. September – 31. Dezember <strong>2022</strong><br />

Oeuvre complète – Richard Tisserand<br />

zum gesundsheitsbedingten Abschied nach der<br />

17 jährigen Tätigkeit als Kurator lädt die Thurg.<br />

Kunstgesellschaft Gastkurator Reto Müller ein,<br />

das Werk Tisserands als Überblickschau zu<br />

zeigen.<br />

Kunst persönlich<br />

ein fortlaufendes Projekt der Thurgauischen<br />

Kunstgesellschaft mit Videoportraits und<br />

Interviews von Jeremias Heppeler mit Thurgauer<br />

Kulturschaffenden<br />

Céramique suisse actuelle<br />

Alle Veranstaltungen werden auf<br />

unserer Website und per Newsletter<br />

publiziert.<br />

www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />

Bodanstrasse 7a 8280 Kreuzlingen<br />

www.mahn.ch<br />

© Miriam Cahn, könnteichsein, 2021, Detail<br />

JUDITH ALBERT<br />

MIRIAM CAHN<br />

VALÉRIE FAVRE<br />

ASI FÖCKER<br />

AGNÈS GEOFFRAY<br />

ROSWITHA GOBBO<br />

DIANA MICHENER<br />

MARTINA MORGER<br />

SUZANNE TREISTER<br />

BIRGIT WIDMER<br />

bis 16. 10. <strong>2022</strong><br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Kunsthalle Ziegelhütte<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


MIGRATION<br />

musée suisse<br />

de la céramique<br />

et du verre<br />

genève<br />

schweizerisches<br />

museum für<br />

keramik und glas<br />

genf<br />

swiss museum<br />

for ceramics<br />

and glass<br />

geneva<br />

Heute Vorstellung...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz<br />

OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ 155


GALERIE TSCHUDI<br />

ZÜRICH<br />

Johannes Willi<br />

l’alphabet CPO<br />

1.10 - 20.11.<strong>2022</strong><br />

espace d’art contemporain<br />

rue pierre-péquignat 9<br />

2900 porrentruy<br />

www.eac-leshalles.ch<br />

WERNER BOMMER<br />

rythmes naturels<br />

2.9. – 12.11.22<br />

KONZERT<br />

Jonas Kreienbühl & Helmut Vogel:<br />

Ein Stradivari-Cello auf Reisen<br />

Mi, 28. September, 19.30 Uhr<br />

KÜNSTLERGESPRÄCH<br />

mit Werner Bommer<br />

Mi, 26.<strong>Oktober</strong>, 19.30 Uhr<br />

Line Up<br />

Carl Andre<br />

Stanley Brouwn<br />

Balthasar Burkhard<br />

Andrea Büttner<br />

Alan Charlton<br />

Julian Charrière<br />

Hamish Fulton<br />

Bethan Huws<br />

Callum Innes<br />

Kimsooja<br />

Martina Klein<br />

Richard Long<br />

Katie Paterson<br />

Ulrich Rückriem<br />

Augustas Serapinas<br />

Niele Toroni<br />

Su-Mei Tse<br />

Not Vital<br />

Kemang Wa Lehulere<br />

Dan Walsh<br />

Petra Wunderlich<br />

1. OKTOBER –<br />

19. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

ERÖFFNUNG:<br />

FREITAG,<br />

30. SEPTEMBER,<br />

16–19 UHR<br />

RÄMISTRASSE 5<br />

8001 ZÜRICH<br />

+41 44 210 13 20<br />

galerie-tschudi.ch<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


Helmhaus<br />

helmhaus.org<br />

23.9.–13.11.<strong>2022</strong><br />

vertrauen<br />

Mit:<br />

Yumna Al-Arashi<br />

Marina Belobrovaja<br />

Murielle Gräff<br />

Chantal Hoefs<br />

JOKO connected –<br />

Karin Jost, Regula J. Kopp<br />

Fiona Könz & Gregor Vogel<br />

Rachel Lumsden<br />

Gianni Motti<br />

Roma Jam Session art Kollektiv<br />

Hans-Peter Weberhans<br />

Vernissage<br />

Donnerstag, 22.9.<strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Di–So : 11–18 Uhr<br />

Do : 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

ATELIER FERNANDO ET JEAN LUC LARDELLI<br />

CANTON DES GRISONS<br />

CITE INTERNATIONALE DES ARTS PARIS<br />

Vergabe von visarte.graubünden für Atelieraufenthalt<br />

vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024<br />

an Bündner Künstler*innen aller Sparten.<br />

Anmeldeschluss: 12. November <strong>2022</strong><br />

Interessenten erhalten Auskunft und<br />

Anmeldeunterlagen bei:<br />

Menga Dolf, Teilerrüfeweg 14,<br />

7304 Maienfeld<br />

menga.dolf@bluewin.ch<br />

Der Kunstbeirat<br />

FELICE VARINI<br />

ZWÖLF PUNKTE FÜR SECHS GERADEN<br />

STÄDTISCHE GALERIE KIRCHHEIM UNTER TECK<br />

DOUZE POINTS POUR SIX DROITES<br />

Eröffnung: 15. Okt 22, 17 Uhr<br />

15. OKT 22 — 15. JAN 23<br />

Eine temporäre Installation für die historische Innenstadt<br />

Gefördert von:<br />

Stadt Kirchheim unter Teck,<br />

Baden-Württemberg Stiftung,<br />

Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung,<br />

Stiftung Kreissparkasse.<br />

Treffpunkt: Vor der Städtischen Galerie, Max-Eyth-Str. 19<br />

WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 157


echtlerstiftung.ch<br />

Weiherweg 1, 8610 Uster<br />

+ 41 44 521 25 20<br />

Mittwoch / Donnerstag &<br />

Samstag / Sonntag, 11–17 Uhr<br />

SYLVIE FLEURY<br />

Double Positive<br />

8. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> – 19. März 2023<br />

Vernissage 8. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

kuratiert von Niels Olsen & Fredi Fischli<br />

WALTER DE MARIA<br />

The 2000 Sculpture<br />

PIPILOTTI RIST<br />

I Couldn’t Agree With You More<br />

STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

Kuratorin / Kurator für Kunstraum & Tiefparterre in Kreuzlingen<br />

(ca. 60%) per 1. Januar 2023 oder nach Vereinbarung<br />

(Nachfolge Richard Tisserand)<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Fähigkeiten mitbringt,<br />

einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst im<br />

Bodenseeraum mit einem Programm Profil zu verleihen.<br />

Zusätzliche Informationen auf: www.kunstgesellschaft-tg.ch/kunstraum-und-tiefparterre/<br />

Elektronische Bewerbung sind bis am 15. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> einzureichen auf:<br />

sekretariat@kunstgesellschaft-tg.ch.<br />

Gebührenfrei...<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong><br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Claudia Jolles (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

www.directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Andrin Uetz (AU),<br />

Hans Dieter Fronz (HDF), Iris Kretzschmar (IK), Jens E.<br />

Sennewald (JES), Kristin Schmidt (KS), Meret Arnold (MA),<br />

Marc Munter (MM), Martina Venanzoni (MV), Niklaus Oberholzer<br />

(NO), Sibylle Omlin (SO), Thomas Schlup (TS), Ursula<br />

Meier (UM).<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service Stämpfli AG<br />

Wölflistrasse 1, Postfach, CH-3001 Bern<br />

Telefon 0041 (0)31 300 62 51<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

11 November 28.10.<strong>2022</strong> 28.09.<strong>2022</strong><br />

12 Dezember 25.11.<strong>2022</strong> 26.10.<strong>2022</strong><br />

1-2 Januar/Februar 06.01.2023 30.11.<strong>2022</strong><br />

3 März 24.02.2023 25.01.2023<br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

159


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Elend zerlegt<br />

Chinatown, Vancouver (Kanada), 6.7.<strong>2022</strong>. Foto: SH<br />

Wer durch Chinatown spaziert, den ältesten und romantischsten Teil von Vancouver,<br />

fühlt sich wie in einem Horrorfilm. Am Strassenrand erheben sich Haufen von Matratzen<br />

und Müll, aus denen da und dort aufgedunsene Gliedmassen ragen. In den<br />

Hauseingängen kauern zitternd junge Frauen, oft halb nackt. Auf den Gehsteigen<br />

stolpern einem Gestalten entgegen, vornübergebeugt, mit hängenden Armen, zahnlosen<br />

Mündern und panisch geweiteten Augen. Manche kratzen sich wie wild, als<br />

hausten Tiere auf ihrer Haut, andere halten geifernde Wutreden oder ziehen sich mit<br />

apathischer Langsamkeit in Rollstühlen voran, die Füsse dick in Plastik eingewickelt.<br />

Auf manchen Fassaden erzählen Firmenschilder, wie das Leben hier einst war, doch<br />

jetzt sind die Häuser kaputt und verlassen. Es riecht nach ausgelaufenen Körpersäften,<br />

nach Kot und Verwesung. Rundherum klammern sich Hände um kleine Crackpfeifen,<br />

ständig, in jeder Hintergasse setzt sich gerade einer zwischen Mülltonnen<br />

einen Schuss – und über dem ganzen Elend kreisen die Möwen und lachen.<br />

Nahe bei dem grossen Tor mit den tanzenden Drachen, das einst stolz das Zentrum<br />

von Chinatown markierte, sitzt ein Cowboy am Boden und malt farbige Formen<br />

auf ein grosses Blatt Papier. Auch sein Gesicht erzählt von Drogen. Ob er merkt, dass<br />

die vergitterten Fenster des verlassenen Geschäfts hinter ihm die Strassenszene vor<br />

seinen Stiefeln abbilden, zerlegt in zahllose Detailbilder wie in den Kompositionen<br />

aus Polaroids, die<br />

in den frühen 1980ern berühmt gemacht haben? So<br />

sieht auch Chinatown noch immer ganz fröhlich aus. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 23.10. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>


14. August bis 4. Dezember <strong>2022</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

RICHARD GERSTL<br />

Inspiration – Vermächtnis

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