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Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23

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CAMPUS MAGAZIN<br />

FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

ZWEIUND<br />

ZWANZIG<br />

DREIUND<br />

ZWANZIG


CAMPUS MAP<br />

Die technischen Bereiche der <strong>Filmakademie</strong><br />

stellen die technische Infrastruktur für<br />

Verwaltung, Lehre und Produktion sicher.<br />

IT-OfficeNet<br />

Kino<br />

Mobile Technik (Rental)<br />

Studios<br />

Videoschnitt<br />

Werkstatt Szenenbild<br />

TECHNIK<br />

Im Bereich der Verwaltung umfassen die<br />

Zuständigkeiten u.a. das Studierenden-<br />

Management, das Finanz- und<br />

Rechnungswesen, den Jahresabschluss,<br />

Controlling, Risikomanagement,<br />

Beschaffungen, Rechtsfragen, die Stellen-,<br />

Personalplanung und Personalentwicklung<br />

sowie die Allgemeine Verwaltung<br />

und Betriebsorganisation.<br />

Allg. Verwaltung<br />

Bibliothek<br />

Castingbüro<br />

Finanz- & Rechnungswesen<br />

Kfm. Verwaltung<br />

Personal & Honorare<br />

Studienreferat<br />

Verwaltung Lehre<br />

VERWALTUNG<br />

Das Ausbildungsangebot spiegelt die ganze Bandbreite<br />

der Themen der Medienbranche wider, von Drehbuch,<br />

Regie und Kamera bis zu Animation, Szenenbild<br />

und Montage, von Produktion, Filmmusik und<br />

Sounddesign bis zu Motion Design und Interaktive<br />

Medien, verteilt auf 3 Studiengänge:<br />

Film und Medien<br />

Filmmusik und Sounddesign<br />

Produktion<br />

Workshops für Externe:<br />

Filmschauspiel<br />

Im Filmschauspielworkshop und dem englischsprachigen<br />

International Screen Acting Workshop können<br />

junge Schauspieltalente 8 Wochen lang ihre klassische<br />

Ausbildung um das Fach Filmschauspiel erweitern.<br />

Unter gezielter Anleitung der dozierenden Branchenprofis<br />

werden Unterrichts inhalte in theoretischen<br />

und praktischen Übungen vermittelt.<br />

AKADEMIE<br />

FÜR DARSTELLENDE<br />

KUNST<br />

Die benachbarte ADK bereitet Studierende<br />

umfassend – und deutschlandweit in der<br />

Kombination einmalig – auf Berufe für die Bühne<br />

und den Film vor. Die interdisziplinäre, praxis- und<br />

projektorientierte Ausbildung erfolgt in jahrgangs-<br />

ATELIER<br />

LUDWIGSBURG-PARIS<br />

und studiengangsübergreifender Zusammenarbeit<br />

Das Atelier Ludwigsburg-Paris ist eine von der EU geförderte<br />

zwischen Regie, Dramaturgie, Schauspiel und<br />

einjährige Weiterbildung für angehende Filmproduzent*innen<br />

Bühnen- und Kostümbild.<br />

und Verleiher*innen mit entsprechendem Vorstudium.<br />

Es ist eine inhaltlich autonome Einrichtung unter dem Dach<br />

der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

ALUMNI-NETZWERK<br />

FÖRDERVEREIN<br />

ASTA<br />

GLEICHSTELL<br />

Das Alumni-Netzwerk sorgt für einen<br />

Der Förderverein der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Der Allgemeine Studierendenausschuss wird<br />

Die <strong>Filmakademie</strong> setzt sic<br />

regelmäßigen Kontakt und Austausch mit den Ab-<br />

<strong>Württemberg</strong> e.V. wurde 1993 gegründet und<br />

zu Beginn jedes Studienjahres unmittelbar von<br />

verfassungsrechtlich gebo<br />

solventinnen und Absolventen der <strong>Filmakademie</strong>,<br />

hat inzwischen über 400 Mitglieder. Er ist als<br />

der Studierendenschaft gewählt. Er vertritt<br />

von Frauen und Männern<br />

etwa durch die Pflege der Alumni-Homepage, das<br />

gemeinnütziger Verein steuerlich anerkannt<br />

die Belange der Studierenden innerhalb und<br />

Beseitigung bestehender N<br />

Versenden von Newslettern, die Organisation von<br />

und entsprechend seiner Satzung auf die<br />

außerhalb der <strong>Filmakademie</strong> und nimmt beratende<br />

Die Beauftragten für Chan<br />

Veranstaltungen und die Weiterleitung von<br />

Leistungsförderung ausgerichtet.<br />

und unterstützende Aufgaben im Dienste der<br />

unterstützen Frauen und M<br />

Jobangeboten.<br />

Studierendenschaft der <strong>Filmakademie</strong> wahr.<br />

Förderung, Beseitigung vo<br />

Fragen der Vereinbarkeit v<br />

sowie der Vereinbarkeit vo


Zudem werden folgende<br />

Diplomaufbaustudiengänge angeboten:<br />

Animation /<br />

Animation & Effects Producer<br />

Animation / Technical Director<br />

Fernsehjournalismus<br />

Filmmusik<br />

Filmton / Sounddesign<br />

Interaktive Medien<br />

Motion Design<br />

Szenenbild<br />

LEHRE<br />

Das Animationsinstitut ist Teil der<br />

<strong>Filmakademie</strong>, es verfügt zugleich in vielen<br />

Bereichen über eigene organisatorische<br />

Strukturen.<br />

Lehre<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Management<br />

Technik<br />

Stabsstellen<br />

ANIMATIONSINSTITUT<br />

Die FMX ist eine weltweit einflussreiche<br />

Fachkonferenz, in deren Zentrum die<br />

Entwicklung und Trends in Design, Technologie<br />

und Business von Animationsfilmen, visuellen<br />

Effekten, interaktiven und immersiven Medien<br />

stehen.<br />

FMX<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Die Geschäftsführung ist im Bereich der Lehre u.a. zuständig<br />

für die Konzeption, Planung und Umsetzung der Lehre,<br />

die Akquisition der Lehrenden, Studienkoordinator*innen und<br />

Projektbetreuer*innen, Drittmittelproduktionen, die Entwicklung<br />

des Medienstandortes für Alumni und Existenzgründungen<br />

sowie die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen<br />

Sendern und Produktionsfirmen.<br />

STABSSTELLEN<br />

Die Stabsstellen sind der<br />

Geschäftsführung direkt zugeordnet.<br />

UNG<br />

h für die<br />

tene Chancengleichheit<br />

ein und wirkt auf die<br />

achteile für Frauen hin.<br />

cengleichheit beraten und<br />

änner bei beruflicher<br />

n Benachteiligung und<br />

on Beruf und Familie<br />

n Beruf und Pflege.<br />

INTERNATIONALES BÜRO<br />

Das Internationale Büro organisiert Mobilitäten<br />

in Form von Exkursionen und Gaststudien<br />

an Partnerinstitutionen im Ausland. In<br />

seiner englischsprachigen International<br />

Class kommen jährlich 24 Incomings im<br />

Sommersemester zusammen. Die Mission<br />

des Internationalen Büros besteht darin, allen<br />

Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> im Verlauf<br />

ihres Studiums eine Auslandserfahrung zu<br />

ermöglichen.<br />

Assistenz des Direktors<br />

Controlling<br />

Drittmittel<br />

Festivals<br />

Justiziar<br />

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit<br />

Referent des Direktors<br />

Stipendien / Pitchings<br />

Studienleitung /<br />

Transmedia Koordination<br />

Vertrieb & Lizenzen


EDITORIAL<br />

Aesha Balasem in TALA´VISION


Auszug aus dem<br />

Elfenbeinturm<br />

In dieser aktuellen Ausgabe des <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong>s gibt<br />

es sehr viel Erfreuliches zu vermelden: So hat z.B. unser<br />

Animationsinstitut in diesem Jahr sein 20-jähriges<br />

Bestehen gefeiert und in dieser Zeit eine einzigartige Erfolgsgeschichte<br />

geschrieben. Und mit dem beeindruckenden<br />

Kurzspielfilm TALA´VISION ging im Oktober<br />

2021 bereits zum siebten Mal der Student Oscar® nach<br />

Ludwigsburg. Die <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist<br />

damit - zusammen mit der englischen NFTS (National<br />

Film and Television School) - die erfolgreichste internationale<br />

Filmhochschule in der Geschichte der Student<br />

Academy Awards.<br />

Aber es gibt draußen in der Welt aktuell eben auch dies:<br />

Verschärfung der Klimakrise mit Extremwetter; der Ukraine-Krieg<br />

und seine Folgen; Kostensteigerungen in<br />

vielen Lebensbereichen; demagogische Kräfte finden<br />

weltweit immer mehr Zulauf; der Supreme Court in den<br />

USA vollzieht gerade mit seinen Urteilen eine Art erzkonservativen<br />

juristischen Staatsstreich; und Corona ist<br />

ja auch noch da…<br />

Klar ist angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen<br />

aber auch, dass es sich heutzutage keine Hochschule<br />

mehr leisten kann, in einem kreativen Elfenbeinturm<br />

ihr Dasein zu fristen. Wir müssen uns zwangsläufig<br />

alle auch den Themen und Herausforderungen abseits<br />

des Curriculums stellen und versuchen, all dies unter einen<br />

Hut zu bringen. Oder vielmehr müssen diese Themen<br />

Teil der Lehre werden, sie lassen sich nicht mehr<br />

davon trennen. Deshalb entwickeln wir für unsere Akademie<br />

gerade z.B. eine umfangreiche Strategie, um ein<br />

nachhaltiges Handeln in der Filmherstellung, in Lehre<br />

und Verwaltung für die nächsten Jahre sicherzustellen.<br />

Vielleicht ist das auch ein gangbarer Weg inmitten einer<br />

krisengeschüttelten Welt, nicht wie das Kaninchen auf<br />

die Schlange zu starren oder versucht zu sein, den Kopf<br />

in den Sand zu stecken. Überlassen wir das Feld nicht<br />

den ewig Gestrigen! Lasst uns unsere Energien bündeln,<br />

um eine lebenswerte Zukunft aktiv mitzugestalten!<br />

Ich wünsche Euch/Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Herzlich<br />

Prof. Thomas Schadt<br />

Direktor der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Es ist nicht leicht, in diesen Tagen optimistisch in die<br />

Zukunft zu blicken und sich auf die täglichen Aufgaben<br />

an der <strong>Filmakademie</strong> zu konzentrieren. Dennoch gibt es<br />

auch hier wie immer keinen Stillstand. So haben wir<br />

z.B. wichtige strukturelle Änderungen im Grundstudium<br />

vorgenommen und treiben die Internationalisierung<br />

der FABW weiter voran (weshalb Teile dieses <strong>Magazin</strong>s<br />

auch in englischer Sprache verfasst sind). Und mit Prof.<br />

Ludger Engels, dem neuen Leiter unserer Nachbarhochschule,<br />

der Akademie für Darstellende Kunst, bin ich in<br />

sehr guten Gesprächen über einen Ausbau der Synergien<br />

in Lehre und Praxis.<br />

3


INHALT<br />

3<br />

30<br />

82<br />

EDITORIAL<br />

Prof. Thomas Schadt,<br />

Direktor der <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

20 JAHRE<br />

ANIMATIONSINSTITUT<br />

DAS ATELIER<br />

LUDWIGSBURG-PARIS<br />

6<br />

SPOTLIGHT:<br />

"LASST UNS MITEINANDER<br />

SPRECHEN"<br />

von Prof. Thomas Schadt<br />

90<br />

12<br />

74<br />

INTERNATIONAL NETWORKS<br />

CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

STECKBRIEF: DREHBUCH<br />

24<br />

EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS<br />

STUDIUM AN DER<br />

FILMAKADEMIE<br />

75<br />

STECKBRIEF: EXECUTIVE &<br />

LINE PRODUCING<br />

76<br />

INTERVIEW: YEAR ONE –<br />

EIN JAHR EXECUTIVE & LINE<br />

PRODUCING AN DER FABW<br />

98<br />

ALUMNI IM FOKUS:<br />

KATRIN SCHWEIGER<br />

4<br />

28<br />

STECKBRIEF:<br />

BILDGESTALTUNG/KAMERA<br />

29<br />

STECKBRIEF:<br />

DOKUMENTARFILM<br />

80<br />

STECKBRIEF:<br />

FERNSEHJOURNALISMUS<br />

81<br />

STECKBRIEF:<br />

FILMGESTALTUNG 1<br />

102<br />

STECKBRIEF: FILMMUSIK<br />

103<br />

STECKBRIEF:<br />

FILMTON/SOUNDDESIGN


104<br />

1<strong>22</strong><br />

138<br />

ALUMNI IM FOKUS:<br />

CHRISTOPH PELLANDER<br />

STECKBRIEF: PRODUKTION<br />

1<strong>23</strong><br />

STECKBRIEF: SZENENBILD<br />

139<br />

STECKBRIEF:<br />

REGIE 2<br />

ANIMATION<br />

STECKBRIEF:<br />

SZENISCHER FILM<br />

110<br />

SPOTLIGHT:<br />

'TALA´VISION' – JOURNEY TO<br />

THE OSCARS<br />

(Murad Abu Eisheh)<br />

124<br />

FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />

MARIKA KÖPF<br />

140<br />

EDITION FABW<br />

142<br />

116<br />

STECKBRIEF:<br />

MONTAGE/SCHNITT<br />

117<br />

STECKBRIEF: MOTION DESIGN<br />

130<br />

STECKBRIEF:REGIE 2<br />

SZENISCHER FILM -<br />

DOKUMENTARFILM -<br />

WERBEFILM<br />

131<br />

STECKBRIEF: WERBEFILM<br />

143<br />

STECKBRIEF: FILMSCHAUSPIEL<br />

118<br />

STECKBRIEF:<br />

SERIEN PRODUCING<br />

144<br />

DOZIERENDE IM PORTRÄT:<br />

ED CANTÙ<br />

132<br />

AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />

DREHBERICHT:<br />

FILM HEISST KAMPF<br />

(Lotta Pommerien)<br />

146<br />

FÖRDERVEREIN<br />

CALIGARI PREIS<br />

5


SPOTLIGHT:<br />

Lasst uns<br />

miteinander<br />

sprechen<br />

Text von Thomas Schadt, Februar 20<strong>22</strong><br />

Foto: Nick Ut / AP<br />

6


An der <strong>Filmakademie</strong> halte ich seit vielen Jahren<br />

zu Beginn des Studienjahres ein Seminar<br />

zum Thema „Bilder lesen“. Anhand exemplarischer<br />

Fotografien werden Bildsprachen analysiert<br />

und Möglichkeiten bzw. Wirkungen visueller Dramaturgien<br />

hinterfragt. Zu den gezeigten Bildern gehört<br />

auch eine Fotografie des vietnamesischen Fotografen<br />

Nick Ut. Zwölf Bildreporter beobachten am 8. Juni<br />

1972 von einer Landstraße aus einen Napalm-Angriff<br />

der US-Streitkräfte auf das südvietnamesische Dorf<br />

Trang Bang, in dem sich angeblich nordvietnamesische<br />

Soldaten verschanzt hatten. Unvorhergesehen<br />

kommt den Fotografen eine Gruppe südvietnamesischer<br />

Soldaten und fliehender Dorfbewohner*innen<br />

entgegen, unter ihnen vor allem Kinder. Sofort augenfällig<br />

ist das Mädchen Kim Phúg, das schreiend, mit<br />

ausgebreiteten Armen und völlig nackt direkt auf die<br />

Fotografen zuläuft. Nick Uts reaktionsschnelle, analoge<br />

Fotografie der Situation schafft es bereits am Folgetag<br />

auf die Titelseite der New York Post, später erhält<br />

er für seinen dramatischen Schnappschuss den Pulitzer<br />

Preis. Das Foto ist bis heute in seiner zutiefst authentischen<br />

Kollision von kindlicher Unschuld und<br />

Nacktheit mit militärischer Gewalt eine Ikone der<br />

Kriegsfotografie und war in den USA Mitauslöser für<br />

die beginnenden Massenproteste gegen Amerikas Vietnamkrieg.<br />

Auch die Studierenden (er)kennen dieses Bild, es ist<br />

in ihrem visuellen Gedächtnis abgespeichert, obwohl<br />

die meisten nicht wissen, warum das so ist und wie<br />

sie die Fotografie inhaltlich und historisch einordnen<br />

sollen. Der Diskurs im Seminar hat seit jeher die Aufgabe,<br />

genau das zu erhellen. Doch während sich in<br />

früheren Jahren darüber eine Diskussion entspann,<br />

an deren Ende alle darüber einig waren, dass Krieg<br />

niemals ein Mittel zur Lösung politischer Konflikte<br />

sein darf, geht der Diskurs zu diesem Foto heute in<br />

eine andere Richtung. Sei das Bild, so einzelne Teilnehmende,<br />

nicht in erster Linie sexistisch, zumal es<br />

von einem Mann fotografiert wurde? Andere stellen<br />

in den Raum, ob es sich hierbei nicht um eine (nach)<br />

gestellte, inszenierte Szene handeln könnte? Auch<br />

werden Stimmen laut, die zukünftig vor dem Betrachten<br />

solch gewalttätiger und sexistischer Bild-Inhalte<br />

eine „Triggerwarnung“ fordern, weil sie oder andere<br />

sonst womöglich durch das unvorbereitete Ansehen<br />

retraumatisiert werden könnten. Einer fordert vehement,<br />

dass solche Seminare eine psychologische Begleitung<br />

bräuchten und die Akademie eine ärztliche<br />

Versorgung vor Ort zu gewährleisten habe, falls eine<br />

akute Retraumatisierung dies erfordere.<br />

Der Tonfall Einzelner wird bei meiner Aufforderung,<br />

das Bild doch zuerst einmal historisch einzuordnen,<br />

durchaus aggressiv. Und während die große Mehrheit<br />

der Studierenden schweigt, wird dem Diskursleiter<br />

von den Wortführer*innen höflich, aber bestimmt<br />

nahegelegt, die typische Weltsicht und Macht weißer<br />

männlicher Bourgeoisie zu vertreten. Ich fühle mich<br />

in diesem Moment unverstanden und habe trotz meiner<br />

ganzen Lebens- und Lehrerfahrung spontan keine<br />

Idee, wie eine weitere Verhärtung und Destruktion<br />

der Debatte zu verhindern sei. Von Ratlosigkeit<br />

geplagt, könnte man geneigt sein, die Diskussion an<br />

dieser Stelle abzubrechen und alle mit einem Paukenschlag<br />

nach Hause zu schicken.<br />

Als Jahrgang 1957 wurde ich in den 1960er und 1970er<br />

Jahren sozialisiert. Abwechselnd bei meinen Eltern,<br />

Großeltern und dann wieder bei meiner Mutter aufgewachsen,<br />

bin ich früh sowohl mit den Moralvorstellungen<br />

des 19. Jahrhunderts als auch mit dem Bestreben<br />

von Kultur und Kunst der sechziger Jahre des<br />

20. Jahrhunderts konfrontiert worden, diese Moralvorstellungen<br />

radikal zu durchbrechen. Im Haus meiner<br />

Großeltern lebte auch meine Urgroßmutter, eine<br />

stolze alte Frau, 1876 geboren. Als ich sechs oder<br />

sieben Jahre alt war, hat sie ihre Tochter, also meine<br />

Großmutter, geboren 1902, unvermittelt ins Gesicht<br />

geschlagen, als sie sie zusammen mit ihrem Mann, geboren<br />

1900, eines morgens zufällig nackt im Bad entdeckte.<br />

Aus ihrer Sicht war das, was sie sah, ein nicht<br />

zu duldender Tabubruch. Über dieses Ereignis wurde<br />

nie mehr gesprochen, so wie grundsätzlich niemand<br />

in diesem zutiefst verschwiegenen und erzkonservativen<br />

Haus jemals ein Wort zum Thema Nacktheit, Sexualität<br />

oder Gewalt in den Mund nahm, obwohl dies<br />

alles, wie ich später erfuhr, allgegenwärtig war. Auch<br />

aus diesem Grund holte mich meine Mutter, als ich<br />

dreizehn war, zu sich zurück. Von unserem Vater früh<br />

verlassen, war sie allein auf sich gestellt und arbeitete<br />

in einem Geschäft, das teure Designermöbel verkaufte.<br />

Ihr Umfeld war geprägt von Künstler*innen und<br />

einer durchaus wohlhabenden und kulturell aufgeschlossenen<br />

Kundschaft. Sie selbst empfand sich, wie<br />

viele damals, als „progressiv“, „modern“ und „aufgeklärt“.<br />

Dennoch war sie, Jahrgang 1932, auf Grund ihrer<br />

eigenen Geschichte weder imstande, mit uns über<br />

ihre schrecklichen Kriegserlebnisse zu sprechen, noch<br />

war sie bereit, uns in irgendeiner Art eine sexuelle<br />

7


SPOTLIGHT:<br />

Aufklärung zukommen zu lassen.<br />

Unvergessen ist mir der Auftritt des auf „Freak Out“<br />

gestylten Vertreters eines großen Designstudios, der<br />

anlässlich einer Möbelvernissage bei Sekt und Häppchen<br />

eine neue Couchgarnitur vorstellte. „Diese“, so<br />

sagte er wörtlich, „können Sie entspannt auch als Ihre<br />

ganz persönliche Wichswiese nutzen“. Ein aufgeschlossenes,<br />

ja anerkennendes Raunen ging durch<br />

das progressive Publikum, und fortan bemerkte ich<br />

immer mehr Menschen um mich herum, die Wörter<br />

wie ficken, wichsen oder vögeln aussprachen oder<br />

aussprechen wollten, als handele es sich um frische<br />

Brötchen, Butter und Marmelade. Um uns einen Eindruck<br />

davon zu verschaffen, was mit diesen Wörtern<br />

tatsächlich gemeint sein könnte, schlichen sich meine<br />

drei Jahre ältere Schwester und ich eines Tages ohne<br />

Wissen unserer Mutter ins Kino. Gezeigt wurde „Afternoon“<br />

von Andy Warhol aus dem Jahr 1965. Wir<br />

gierten nach dem Film, allein weil das Gerücht umging,<br />

darin wäre ein erigierter Penis zu sehen. Hungrig<br />

nach deutlich Sichtbarem, waren wir entsprechend<br />

enttäuscht, als dieser gar nicht zu erkennen<br />

war. Sexuelle Aufklärung bedeutete in unserem Fall,<br />

den sehr mühsamen Weg zur Erkenntnis selbst gehen<br />

zu müssen.<br />

Etwa zur gleichen Zeit lotste mein damaliger Geschichtslehrer<br />

unsere Klasse mit der Ankündigung<br />

in ein kleines Kino, uns dort einen lehrreichen Film<br />

über die NS-Zeit zu zeigen. Konfrontiert wurden wir<br />

dann völlig unvorbereitet mit den Aufnahmen der<br />

US-Armee, die sie bei der Öffnung des KZs in Dachau<br />

machten. Geschockt von ausgemergelten, zu Bergen<br />

getürmten Leichen und Überlebenden, die buchstäblich<br />

nur noch aus Haut und Knochen bestanden, liefen<br />

wir danach angeekelt, ja schreiend auseinander,<br />

einige Mitschüler*innen mussten sich übergeben. Keiner<br />

von uns hatte zuvor solche Bilder gesehen, wir<br />

waren mit dem Gezeigten komplett überfordert und<br />

haben unseren Geschichtslehrer dafür gehasst. Es war<br />

ein emotionaler Schock. Erst sehr viel später habe ich<br />

verstanden, dass er dies tat, weil er kein anderes Mittel<br />

mehr sah, unsere stoische Ignoranz diesem Thema<br />

gegenüber zu durchbrechen.<br />

Vielleicht erklären diese Beispiele meine frühe Sehnsucht,<br />

zu Themen wie Sexualität und Gewalt eine Art<br />

Aufklärung zu erfahren. Und da ich diese weder zuhause<br />

noch in der Schule bekam, fand ich für mich<br />

einen anderen Ort für diese Sehnsucht: das Kino. Bis<br />

heute prägen mich Filme der Siebziger Jahre: „The<br />

Deer Hunter / Die durch die Hölle gehen“ von Michael<br />

Cimino (1978) mit der Darstellung eines Russischen<br />

Roulettes mit zwei Kugeln als Befreiung aus<br />

einem Vietcong-Gefängnis, mit Robert de Niro in einer<br />

der Hauptrollen, hat mich beim ersten Ansehen<br />

in seiner Gewalttätigkeit derart in die Knie gezwungen,<br />

dass ich den Film in voller Länge an zehn Tagen<br />

hintereinander im Kino durchlebt habe; „Aguirre,<br />

der Zorn Gottes“ von Werner Herzog (1972) faszinierte<br />

mich, weil Klaus Kinski seine eigene wahnhaft narzisstische<br />

Persönlichkeitsstörung weitaus besser darstellt<br />

als die seiner Figur Lope de Aguirre; „Clockwork<br />

Orange“ von Stanley Kubrick (1972) verstörte mich auf<br />

Grund der eruptiven Gewaltexzesse Jugendlicher (damals<br />

mein Alter) bis hin zu einer schwer zu ertragenden<br />

Vergewaltigungsszene; „Der letzte Tango in Paris“<br />

von Bernardo Bertolucci (1972), der vor allem durch<br />

die drastische Darstellung eines Analverkehrs zwischen<br />

Marlon Brando und Maria Schneider meine Generation<br />

dazu zwang, nicht nur so zu tun, als wäre<br />

man progressiv, aufgeklärt und modern, sondern tatsächlich<br />

über Dinge nachzudenken und zu sprechen,<br />

über die selbst in den Siebzigern noch das Tabu des<br />

Schweigens gelegt war; „Die 120 Tage von Sodom“ von<br />

Pier Paolo Pasolini (1975): Die offene Darstellung von<br />

Vergewaltigung, Folter und Mord durch italienische<br />

Faschisten im von deutschen Nazis besetzten Norditalien<br />

erlebte ich wie eine wahrhaftige Kreuzigung. Die<br />

Vielleicht erklären diese Beispiele meine frühe<br />

Sehnsucht, zu Themen wie Sexualität und Gewalt<br />

eine Art Aufklärung zu erfahren.<br />

8


Bilder fliegen unablässig und unablässig<br />

wiederholt durch den virtuellen Raum.<br />

Handlungen und Bilder dieses Films verfolgen mich<br />

bis heute, sie legen, wie auch die anderen Filme, für<br />

mich Zeugnis von den Untiefen der menschlichen<br />

Existenz ab.<br />

Für mich und viele meiner Generation waren diese<br />

Filme eine dringend notwendige Wachrüttelung, uns<br />

endlich den zweifellos vorhandenen – auch den eigenen,<br />

bis dahin konsequent veschwiegenen – Abgründen<br />

menschlicher Fantasie und Wirklichkeit zu stellen.<br />

In meiner durchweg analogen Sozialisation ohne<br />

jede Form von Digitalisierung, Handy, Internet (oder<br />

nicht einmal von VHS-Kassetten), nehmen sie in dieser<br />

Hinsicht eine Schlüsselfunktion ein. Denn schon<br />

das Konsumieren dieser Filme war in der Regel ein<br />

einmaliger, auch aufwändiger Vorgang, der sich nur<br />

dann wiederholen ließ, wenn ich ein zweites oder<br />

drittes Mal mit einer gezahlten Eintrittskarte den Kinosaal<br />

betrat.<br />

Heute werden diese Filme, wie auch die Fotografie<br />

von Nick Ut, ganz anders wahrgenommen, bis hin zu<br />

Forderungen, sie aus eingangs beschriebenen Gründen<br />

komplett aus dem filmgeschichtlichen Kanon zu<br />

entfernen. Die um die Jahrtausendwende einsetzende<br />

Digitalisierung hat, neben anderen gesellschaftlichen<br />

Veränderungen, meiner Überzeugung nach daran einen<br />

entscheidenden Anteil.<br />

Am 11.September 2001 war ich in Kanada. Am Ufer<br />

des Saint Lawrence River wartete ich auf die Fähre.<br />

Ich ging in das Wartehäuschen, um Kaffee zu holen.<br />

Als ich den Raum betrat, lief hinten in einer Ecke ein<br />

Fernseher. Es war vollkommen still, der Ton war abgestellt.<br />

Weil ich die Bilder nicht richtig erkennen<br />

konnte, ging ich auf den Fernseher zu, bis ich die<br />

rauchenden Türme des World Trade Center in New<br />

York erkannte. Neben mir stand ein Pärchen, das fassungslos<br />

auf die Szene starrte. Während ich noch<br />

gar nicht verstand, was eigentlich passiert war, wurden<br />

aus unterschiedlichen Kameraperspektiven die<br />

Einschläge der beiden Flugzeuge in die Hochhäuser<br />

ununterbrochen wiederholt. Bis ich das Geschehene<br />

verstanden hatte, hatte ich das Aufprallen der Flugzeuge<br />

schon mehr als ein Dutzend Mal gesehen bzw.<br />

sehen müssen. Denn magisch angezogen vom Unfassbaren,<br />

wurde ich, ob ich das nun wollte oder nicht,<br />

mit immer denselben Bildern bombardiert. Erst war<br />

es ein unglaublich harter Schlag ins Gesicht, dann<br />

wurde ich betäubt und danach drang etwas ganz tief<br />

in mich ein, ohne dass ich auch nur den Hauch einer<br />

Chance zur Gegenwehr besaß. Es war eine Vergewaltigung.<br />

Es war ein Gefühl, als ob die schrecklichen<br />

Flugzeugexplosionen nicht Sekunden, sondern Stunden<br />

dauern würden. Ich wurde derart in diese Dramaturgie<br />

hineingezogen, dass die „Fernsehzeit“ zu Echtzeit<br />

und die Echtzeit zu Stillstand wurde. Nein, diese<br />

Bilder und ihre nicht enden wollende hundert- und<br />

tausendfache digitale Wiederholung habe ich nicht<br />

gewollt. Und dennoch haben sie in aller Brutalität von<br />

mir Besitz ergriffen.<br />

Die Enttabuisierung unserer Welt hat durch die Digitalisierung<br />

längst stattgefunden. Und der Gewinner<br />

dieser Digitalisierung heißt „Bewegtbild“. Ist ein<br />

Bewegtbild in der Welt, ist es fast ausgeschlossen, es<br />

überall und endgültig wieder verschwinden zu lassen.<br />

Bilder fliegen unablässig und unablässig wiederholt<br />

durch den virtuellen Raum. Dabei gilt: je abstoßender,<br />

desto attraktiver. Denn wer will sich schon einen Sonnenuntergang<br />

ansehen, wenn gleich nebenan ein Killer<br />

live auf Menschen schießt. Selbst in unserer privaten<br />

Kommunikation haben Bewegtbilder mittlerweile<br />

mehr zu „sagen“ als das Wort. Wir nutzen die manipulative<br />

Kraft von Bildern, um uns ganz ohne Worte<br />

zu gefallen. Wir nutzen sie aber auch, um andere<br />

fertigzumachen, zu bashen, zu mobben oder in einen<br />

kriminellen Hinterhalt zu locken. Die amerikanische<br />

Kulturkritikerin Susan Sontag hat schon vor 45 Jahren<br />

in ihren „Essays über Fotografie“ zurecht von einem<br />

„Kameragewehr“ gesprochen, das in der Lage ist, im<br />

weitesten Sinne einen anderen zu töten, oder etwas<br />

9


SPOTLIGHT<br />

harmloser ausgedrückt: ihn seiner Seele zu berauben.<br />

Und das zu einer Zeit, in der es noch gar keine Digitalisierung<br />

gab. Heute besitzen wir alle ein Kameragewehr.<br />

Oder besser ein Kameramaschinengewehr, dessen Besitzer*innen<br />

es mitunter geradezu lustvoll nutzen, um<br />

gezielt Fake News zu verbreiten, um mit strategischer<br />

(Bild-)Desinformation Macht zu zementieren und im<br />

Extremfall mit medial inszenierten Rechtfertigungsszenarien<br />

ganz reale Kriege loszutreten. Seit der Erfindung<br />

der Fotografie waren tatsächliche Kriege immer<br />

auch Bilderkriege, deren propagandistische Kontextualisierungen<br />

einen kriegsentscheidenden Faktor<br />

darstellten. Politische Entscheidungen werden heute<br />

maßgeblich auch von fotografischen Bildern beeinflusst,<br />

von Bildbotschaften, deren Entstehungsprozesse<br />

oft nicht dargelegt oder einfach erfunden werden.<br />

Die akute Einschlagswucht ihrer bewusst gewählten<br />

und zudem digital bearbeiteten Ausschnitte führen<br />

die Konsumierenden in die Irre und manipulieren<br />

sie emotional, bevor sie eine eigene, reflektierte<br />

Deutung dieser Bilder auch nur versuchen können.<br />

Mein Vertrauen in die „Echtheit“ von medialen Bildern<br />

ist durch die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

in erschreckender Weise verlorengegangen. Wer kann<br />

mir heute noch mit Gewissheit sagen, wie „unbearbeitet“<br />

oder „bearbeitet“ ein Bild daherkommt? Ob Fotografien<br />

und ihnen zugeordnete Texte tatsächlich zusammengehören<br />

oder der Zusammenhang durch eine<br />

entsprechende Bildunterschrift nur suggeriert wird,<br />

um eine möglichst dramatische Wirkung zu erzielen?<br />

Um so notwendiger wäre die intellektuelle Durchdringung<br />

der Macht von Bildern. Doch die Studierenden,<br />

die jedes Jahr zu uns kommen, können zwar<br />

Wörter lesen, manche von ihnen auch Noten – das<br />

haben sie in der Schule gelernt. Aber Bilder lesen, das<br />

kennen und können sie nicht, das haben sie in der<br />

Schule nämlich nicht gelernt. Sie können Bilder betrachten,<br />

beschreiben oder mit ihrem Talent welche<br />

erzeugen. Aber das Bilderlesen im Sinne einer Hinterfragung<br />

und Analyse bezüglich Dramaturgie und Haltung<br />

ist ihnen weitgehend fremd. An Stelle einer notwendigen<br />

Medienbildung, so erscheint es mir, wurde<br />

diese durch und durch digitalisierte Generation in<br />

dieser Hinsicht sich selbst überlassen – und damit einer<br />

Art Vereinsamung und Orientierungslosigkeit in<br />

einer allgegenwärtigen Verfügbarkeit aller nur möglichen<br />

(Bild-)Inhalte dieser Welt. Alle Antworten scheinen<br />

damit einhergehend verfügbar, bevor überhaupt<br />

erste Fragen gestellt werden (können). Und wenn junge<br />

Erwachsene anfangen, dies zu realisieren und zu reflektieren,<br />

wird schnell die Sehnsucht geäußert, diese<br />

ständige Penetration einzugrenzen, auszubremsen,<br />

zu reinigen und nicht zuletzt mit verbindlichen Regeln<br />

für den Konsum zu versehen. Meine Generation<br />

war dagegen darauf aus, geltende Regeln zu durchbrechen,<br />

sich zu befreien vom zensierten Denken sowie<br />

der verklemmten Verschwiegenheit der 1950er Jahre.<br />

Einen Rückfall in Zeiten geltender Berufsverbote oder<br />

gar Denkverbote, womöglich bis hin zu einer neuen<br />

Debatte über Begriffe wie „Entartete Kunst“, darf es<br />

nie wieder geben! Ganz im Gegenteil, die durch das<br />

Grundgesetz festgeschriebene Freiheit der Kunst, die<br />

ganz wesentlicher Baustein meiner eigenen Sozialisierung<br />

wie auch vieler Nachkriegsgenerationen war,<br />

muss unantastbar bleiben!<br />

Nein, ich habe die Studierenden an dem eingangs erwähnten<br />

abgebrochenen Punkt der Diskussion nicht<br />

nach Hause geschickt, sondern 15 Minuten an die frische<br />

Luft. Ich hatte mich entschieden, nicht dem unmittelbaren<br />

Gefühl einer erlebten Enttäuschung zu<br />

folgen, sondern der Notwendigkeit, gerade in solch<br />

zugespitzten Konflikten das Gespräch fortzusetzen.<br />

Studierende führen mitunter sehr emotionale<br />

Streitgespräche. Gut so! Sie teilen uns damit auch<br />

mit, dass sie auf ihre Fragen noch keine oder nur<br />

unbefriedigende Antworten haben.<br />

10


Jede Generation hat das Recht auf ihren<br />

eigenen Filmkanon. Deshalb basiert eine<br />

sinnstiftende Diskurskultur zunächst auf<br />

bedingungslosem, gegenseitigem Respekt.<br />

Studierende führen mitunter sehr emotionale Streitgespräche.<br />

Gut so! Sie teilen uns damit auch mit, dass<br />

sie auf ihre Fragen noch keine oder nur unbefriedigende<br />

Antworten haben. Diese Diskurse gilt es abzubilden,<br />

auszuhalten und so anzulegen, dass Studierende<br />

sich darin entwickeln können. Wir müssen ihre<br />

Einwände, Ansichten, ihre Angriffslust und vor allem<br />

ihr Schweigen ernstnehmen. Wir müssen ihnen zuhören,<br />

ohne dabei zu verschweigen, woher wir, die älteren<br />

Erwachsenen, kommen. In den gegenwärtigen<br />

Debatten habe ich gelernt, wie wichtig es für mich<br />

ist, die Filme, mit denen ich groß geworden bin, nicht<br />

zu verleugnen. Obwohl sie unbestritten gewalttätig,<br />

sexistisch und nahezu ausschließlich von Männern<br />

dominiert sind. Jede Generation hat das Recht auf ihren<br />

eigenen Filmkanon. Deshalb basiert eine sinnstiftende<br />

Diskurskultur zunächst auf bedingungslosem,<br />

gegenseitigem Respekt. Dazu gehört erstens, sich gegenseitig<br />

nicht vorzuwerfen, warum wer wann welche<br />

Filme gesehen hat. Und zweitens der Mut und<br />

Wille der Diskutierenden, das persönlich Erlebte in<br />

den Diskurs bewusst einzubringen und sich nicht<br />

hinter programmatischen Ideologien zu verstecken.<br />

Das bedarf nicht zuletzt einer vorurteilsfreien und<br />

klugen Moderation der Debatten; einer Gesprächsführung,<br />

die dazu motiviert, Persönliches auszusprechen<br />

und die einfordert, das Gegenüber ausreden zu lassen<br />

bzw. ihr und ihm zuzuhören.<br />

In der hitzig geführten Diskussion in meinem Seminar<br />

ging es nach der Pause um die Sehnsucht, angstfrei<br />

sprechen zu können. Um geschützte Räume, in<br />

denen das möglich sein sollte. So kamen wir auf Ängste<br />

zu sprechen. Ängste aller Art, Angst als eine endlose<br />

Liste unterschiedlicher Ängste. Angst als Triebfeder<br />

menschlichen Handelns, als Geschäftsmodell der Medien<br />

und so weiter. Wir waren uns darin einig, dass<br />

unausgesprochene Ängste der beste Nährboden für<br />

Destruktion, auch für destruktiv endende Gespräche<br />

sind, oder auch der Grund, gar nicht (mehr) miteinander<br />

zu sprechen. Also erzählten wir uns von unseren<br />

Ängsten, bevor sich unsere Aufmerksamkeit erneut<br />

der Fotografie des fliehenden südvietnamesischen<br />

Mädchens von Nick Ut zuwandte. Die Perspektive auf<br />

das Bild öffnete sich. Nicht mehr der vermeintliche<br />

gewalttätige Sexismus eines männlichen Fotografen<br />

stand jetzt im Vordergrund, sondern die Frage, wer<br />

eigentlich mehr Angst hat: das fliehende Mädchen<br />

oder die es Betrachtenden 50 Jahre später. Dies ermutigte<br />

mich, Susan Sontag aus ihrem Buch „Über Fotografie“<br />

zu zitieren: „Menschen fotografieren heißt,<br />

ihnen Gewalt anzutun, indem man sie sieht, wie sie<br />

sich selbst niemals sehen, indem man etwas von ihnen<br />

erfährt, was sie selbst nie erfahren; es verwandelt<br />

Menschen in Objekte, die man symbolisch besitzen<br />

kann. Wie die Kamera eine Sublimierung des Gewehrs<br />

ist, so ist das Abfotografieren eines anderen ein sublimierter<br />

Mord – ein sanfter, einem traurigen und verängstigten<br />

Zeitalter angemessener Mord.“ Zweifellos<br />

leben wir weiterhin in diesem verängstigten Zeitalter,<br />

mehr denn je. Denn nicht nur das einmalige „Abfotografieren“<br />

selbst erweist sich heute als gewalttätiger<br />

Akt, sondern eben auch das sich millionenfach wiederholende<br />

Betrachten einer allumfassend abfotografierten<br />

und digitalisierten Welt. Diese erscheint – so<br />

mein Bild von ihr – leider oft realistischer als die tatsächliche<br />

Welt, in der wir leben.<br />

11


CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

ZWEIUND<br />

ZWANZIG<br />

DREIUND<br />

ZWANZIG<br />

über erstklassige personelle und technische Ausstattung,<br />

weitreichende internationale Vernetzung und herausragende<br />

Künstler*innen und Praktiker*innen als Lehrende.<br />

WO ZU BEGINN DER 1990ER JAHRE VER-<br />

LASSENE KASERNENHÖFE UND PARK-<br />

PLATZBRACHEN DAS BILD BEHERRSCHTEN, IST<br />

EIN EINZIGARTIGES AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

FÜR THEATER, FILM, SERIE UND IMMERSIVE<br />

MEDIEN GEWACHSEN.<br />

Die <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit ihrem Animationsinstitut,<br />

das Atelier Ludwigsburg-Paris und die<br />

Akademie für Darstellende Kunst tragen durch die Spitzenstellung,<br />

die sie in ihren jeweiligen Bereichen einnehmen,<br />

dazu bei, dass hier im fachspezifischen sowie<br />

im interdisziplinären Raum auf höchstem Niveau gearbeitet<br />

wird.<br />

Dieses inspirierende Neben- und Miteinander bringt einen<br />

interdisziplinären Geist mit sich, der Grenzüberschreitungen<br />

zwischen Erzählformen, Genres und Technologien<br />

enorm befördert. Die Möglichkeiten umfassen<br />

Theater, Film, Animation, neueste digitale Produktionstechniken,<br />

transmediale Formate und vieles mehr in einer<br />

räumlichen Nähe, die in der europäischen Hochschullandschaft<br />

ihresgleichen sucht.<br />

Ein gemeinsames Credo der Institutionen besteht in der<br />

starken Projektorientierung des Studiums. Die Studierenden<br />

finden neben der Inspiration somit auch die Ressourcen<br />

für ihre Vorhaben und sorgen mit ihren vielfältigen<br />

und ambitionierten Projekten für ein pulsierendes<br />

<strong>Campus</strong>leben.<br />

Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger <strong>Campus</strong> liegt<br />

in der Autonomie der vier ansässigen Ausbildungsstätten<br />

in der Gestaltung ihrer Studieninhalte, während<br />

sie zugleich auf zahlreichen Ebenen miteinander verwoben<br />

sind. Jede Institution verfügt in ihrem Bereich<br />

Der Ludwigsburger <strong>Campus</strong> bleibt so ein wichtiger Knotenpunkt<br />

für Studierende und Dozierende, Alumni und<br />

auch für alle interessierten Ludwigsburger Bürger*innen,<br />

u.a. mit »Montags an der ADK«, dem Treffpunkt »<strong>Campus</strong><br />

International« und der Filmreihe »Open House«.<br />

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ERÖFFNUNGSWOCHE 19. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />

19.09.20<strong>22</strong><br />

FESTLICHE ERÖFFNUNG<br />

ADK UND FILMAKADEMIE<br />

11.00 – 13.00 UHR<br />

BEGRÜSSUNG DURCH:<br />

PROF. THOMAS SCHADT<br />

PROF. LUDGER ENGELS<br />

ERÖFFNUNGSGAST: PROF. DR. ULRIKE GROOS<br />

ORT: VERANSTALTUNG LIVE<br />

BÜHNE ADK FÜR ALLE STUDIERENDEN UND MIT-<br />

ARBEITER*INNEN VON FABW, ANIMATIONSINSTI-<br />

TUT UND ADK.<br />

.<br />

PROF. DR. ULRIKE GROOS studierte in Würzburg,<br />

New York und Münster Kunstgeschichte, Musikwissenschaft<br />

und Ethnologie. Von 2002–2009 leitete sie die<br />

Kunsthalle Düsseldorf. Dort realisierte sie Ausstellungen<br />

wie »Zurück zum Beton. Die Anfänge von Punk und<br />

New Wave in Deutschland 1977–82« (2002), »Palermo«<br />

(2007) und »Sonic Youth etc.: Sensational Fix« (2009).<br />

2010 kuratierte sie die »11. Triennale für Kleinplastik« in<br />

Fellbach. Von 2001 bis 2006 lehrte sie an der Hochschule<br />

für Gestaltung und Kunst in Zürich.<br />

Seit 2010 leitet Groos das Kunstmuseum Stuttgart. Zu<br />

den Höhepunkten des Ausstellungsprogramms zählen<br />

die Retrospektive zu Michael Majerus und die Schau<br />

zum 10-jährigen Jubiläum des Museums »I Got Rhythm.<br />

Kunst und Jazz seit 1920«. Sie war und ist Mitglied zahlreicher<br />

Gremien, u.a. im Beirat Bildende Kunst/Ausstellungen<br />

des Goethe-Instituts, in der Ankaufskommission<br />

des Bundes, als Jurorin im Fachbeirat Allgemeine<br />

Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes und in<br />

der Jury der Villa Massimo für Bildende Kunst. Zudem<br />

ist sie Mitglied des Kuratoriums der Kunststiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sowie der Kunstkommission QUI-<br />

VID für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum<br />

München und im Stiftungsrat der Camille Graeser Stiftung<br />

an.<br />

SPEED DATING<br />

14.30 – 16.00 UHR<br />

ORT: WIESE AKADEMIEHOF<br />

Alle Erstsemester treffen sich auf der Wiese, welche die<br />

Akademie für Darstellende Kunst und die <strong>Filmakademie</strong><br />

miteinander verbindet. In einem Speed Dating kommen<br />

alle zum ersten Mal direkt miteinander in Kontakt.<br />

© Gerald Ulmann<br />

Prof. Dr. Ulrike Groos<br />

13


CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

14


AUFTAKT NACH MASS<br />

15.30 – 17.00 UHR<br />

ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />

Ein <strong>Campus</strong>, vier Institutionen: Die Akademie für Darstellende<br />

Kunst, die <strong>Filmakademie</strong>, das Animationsinstitut<br />

und das Atelier Ludwigsburg-Paris. Im Rahmen der<br />

Veranstaltung »Auftakt nach Maß« stellen die Akademieleiter*innen<br />

den Studierenden des ersten Semesters<br />

den <strong>Campus</strong> vor, stehen für erste Fragen zur Verfügung<br />

und übergeben anschließend an die AStA-Vertreter*innen.<br />

PATENTREFFEN<br />

AB 17.00 UHR<br />

ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />

Studierende des zweiten Studienjahres der FABW stellen<br />

sich den Erstsemstern der FABW als Patinnen und<br />

Paten vor.<br />

20.09.20<strong>22</strong><br />

SEMINAR KOMMUNIKATIONS-<br />

WEGE AN DER FABW /<br />

HOW TO AKA<br />

09.30 – 11.30 UHR<br />

ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />

20. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />

WORKSHOP MIT TINKERTANK<br />

JASMIN MERTIKAT, FLORIAN GRETH,<br />

JOHANNES MAY SOWIE WEITERE GÄSTE ALS<br />

IMPULSGEBER*INNEN<br />

20.09.20<strong>22</strong>, AB 13.00 UHR<br />

21. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong>, AB 09.30 UHR<br />

ORT: GELÄNDE UND RÄUMLICHKEITEN DER<br />

FILMAKADEMIE UND DER ADK<br />

ADK und <strong>Filmakademie</strong> eröffnen das Studienjahr wie<br />

auch das Sommersemester mit gemeinsamen Workshops<br />

und Veranstaltungen zu aktuellen und virulenten Themen<br />

der Zeit. Neben Tinkertank (2021) waren hierfür<br />

bisher u.a. das Zentrum für Politische Schönheit (2019:<br />

»Widerstand - Künstlerische Strategien - persönliche<br />

Verantwortung«) und Rimini-Protokoll (2020: »Mind<br />

the Gap«) eingeladen.<br />

Die Eröffnungswoche des Studienjahrs 20<strong>22</strong>/<strong>23</strong> gestaltet<br />

Tinkertank. Die Eröffnung des Sommersemesters ist<br />

in Planung.<br />

„DE-CONSTRUCT CULTURE?“<br />

TINKERTANK (WWW.TINKERTANK.DE)<br />

ist ein mobiles und stationäres Kreativlabor, das als Initiative<br />

der lnteractive Media Foundation (www.interactivemedia-foundation.com)<br />

2013 ins Leben gerufen wurde<br />

- mit dem Ziel, Menschen zu kreativen und selbstorganisierten<br />

Prozessen der Lösungsfindung zu befähigen<br />

und das im Kontext von Technologie, Handwerk, Kultur,<br />

Wissenschaft und Digitalisierung. Tinkertank veranstaltet<br />

neben Workshops und Sommercamps für Kinder<br />

und Jugendliche auch Kreativseminare für und mit<br />

Partnern aus Kunst, Kultur und Wirtschaft. Alumni der<br />

ADK und FABW sind Gründungs- und Teammitglieder<br />

von Tinkertank.<br />

Die lnteractive Media Foundation vereint eine umfassende<br />

Expertise in den Bereichen Konzept, Storytelling,<br />

Theater, Film, Digitales und Produktion. Die Teams experimentieren<br />

mit zeitgemäßen Formaten und Ausdrucksformen,<br />

um gesellschaftlich relevante Themen aus<br />

Kunst, Technik, Gesundheit und Ökologie publikumswirksam<br />

umzusetzen.<br />

15


CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

04.11.20<strong>22</strong> / 21.04.20<strong>23</strong><br />

CAMPUSABENDE /<br />

OPEN STAGE<br />

17.00 – 21.00 UHR<br />

Um die bestehenden Netzwerke zu verstärken und das<br />

Potenzial des <strong>Campus</strong> weiter auszubauen, finden pro Semester<br />

zwei <strong>Campus</strong>abende statt. Das Programm dieser<br />

Veranstaltungen stellen die Studierenden gemeinsam<br />

mit den AStAs der ADK und der FABW zusammen. Zeitgleich<br />

finden keine Lehrveranstaltungen statt.<br />

So entsteht Raum für ungezwungene Begegnungen, den<br />

Austausch von Gedanken, Visionen, Projektideen und<br />

-vorstellungen, die Möglichkeit, Neues oder Gemeinsames<br />

entstehen zu lassen: Raum zur Ausweitung des kreativen<br />

Felds zu einem <strong>Campus</strong> der vielfältigen Möglichkeiten.<br />

Weitere Informationen und Termine siehe www.adk-bw.de und<br />

www.filmakademie.de.<br />

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CAMPUS IM AUSTAUSCH<br />

GEMEINSAME LEHRANGEBOTE VON ADK UND<br />

FILMAKADEMIE<br />

Die <strong>Campus</strong>-Idee findet ihre konkrete Umsetzung in<br />

der Gestaltung der Lehrpläne, welche die wechselseitige<br />

Teilnahme an den Lehrveranstaltungen vorsehen.<br />

FILMAKADEMIE-STUDIERENDE KÖNNEN AN DER<br />

ADK AN FOLGENDEN LEHRVERANSTALTUNGEN<br />

TEILNEHMEN:<br />

ALLE STUDIERENDE DER ADK AN:<br />

• Filmgeschichte und -theorie (Nataša von Kopp,<br />

Maurice Fitzpatrick, Prof. Dr. Marcus Stiglegger,<br />

Lioba Schlösser, PD Dr. habil. Andreas Rauscher)<br />

• Verschiedene Seminare zu Film- und Mediengeschichte<br />

(Teil 1 und Teil 2)<br />

• Theorie-Montag (Lektürekurs Gegenwart & Theatergeschichte<br />

/ Ästhetik / Poetologie / Theatergeschichte)<br />

• Machtstrukturen in Kultur, Wissenschaften und Gendergerechtigkeit,<br />

Diversität und Gleichstellung • Methodik<br />

des digitalen Theaters • Vergleichende Mediendramaturgie<br />

• Autor*innen im Fokus • Grundlagen Regie<br />

(Raum und Bühne / Raum und Klang / Kurzprojekte mit<br />

der ABK – Akademie für Bildende Kunst, Stuttgart) •<br />

Grundlagen Schauspiel • Sprechen für Regisseur*innen •<br />

Praxismodule • Szenisches Arbeiten mit Kai Wessel •<br />

Meisner-Technik und Schauspiel-Workshop mit Kai<br />

Wessel • Nomadische Recherche / Adaptionen-Workshop<br />

ADK-STUDIERENDE KÖNNEN AN DER FILMAKA-<br />

DEMIE TEILNEHMEN WIE FOLGT:<br />

REGIESTUDIERENDE AN:<br />

• Filmgestaltung 2 (FG 2 ADK): Einführungswochen<br />

und Szenischer Film (ein Semester)<br />

SCHAUSPIELSTUDIERENDE AM:<br />

• Inszenierungsworkshop<br />

Details zu den Seminaren siehe ADK: www.adk-bw.de<br />

<strong>Filmakademie</strong>: Online-Kalender<br />

Interessierte werden gebeten, sich vorab bei Angela Staudt / Studienbüro<br />

ADK (angela.staudt@adk-bw.de) oder Juliane Voigtländer<br />

/ Studienleitung (studienleitung@filmakademie.de) anzumelden.<br />

KURZGESCHICHTENBAND »IN DER SCHWEBE«<br />

(TERMIN IN PLANUNG)<br />

Premiere des neuen, sechsten Kurzgeschichtenbands der<br />

Edition FABW zum Thema »In der Schwebe« mit Lesung<br />

ausgewählter Beiträge von FABW und ADK mit anschließendem<br />

Get-Together.<br />

Erneut haben Studierende und Alumni von FABW und<br />

ADK Kurzgeschichten zu einem vorgegebenen Thema<br />

eingereicht.<br />

Bisher erschienen in der Edition FABW, herausgegeben<br />

von Michael Achilles unter der Schirmherrschaft von<br />

Philipp Keel (Diogenes):<br />

»Knapp daneben« (2021), » Sommer« (2020), » Krieg –<br />

Vater aller Dinge« (2019), »Neid« (2018) und »Schlussstriche«<br />

(2017).<br />

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CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

04.11.20<strong>22</strong> / 09.12.20<strong>22</strong> /<br />

27.01.20<strong>23</strong> / 21.04.20<strong>23</strong> /<br />

26.05.20<strong>23</strong><br />

AKA-PITCHINGS<br />

FREITAGS JEWEILS AB 10.00 UHR<br />

ORT: ALBRECHT ADE STUDIO, BÜHNE ADK<br />

Kurzfristige Ankündigung per E-Mail durch die Studienleitungen<br />

Die AKA-Pitchings dienen der Teamfindung und geben<br />

einen Überblick über aktuelle Themen und Arbeiten. Die<br />

im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Projekte reichen u.a.<br />

von performativen Installationen bis zu Theaterstücken<br />

oder Festivals, vom Werbe-, Dokumentar-, Animations-<br />

bis zum Theaterfilm, von Games bis zu szenischen Filmen.<br />

Die AKA-Pitchings schaffen ein Bewusstsein für<br />

die künstlerische Bandbreite und das kreative Spektrum<br />

der Projekte, die an der Akademie für Darstellende<br />

Kunst, der <strong>Filmakademie</strong> und ihrem Animationsinstitut<br />

entstehen.<br />

Die Teilnahme an allen fünf Pitchings ist für Studierende<br />

der <strong>Filmakademie</strong> und ihres Animationsinstituts Pflicht.<br />

Die Teilnahme ist für Studierende der ADK einmal im<br />

Studienverlauf Pflicht. Ansonsten ist die Teilnahme erwünscht,<br />

insofern kein anderer Unterricht betroffen ist.<br />

TERMINE UND THEMEN<br />

NACH ANSAGE<br />

THEORIE-MONTAGE<br />

Theoretische Grundlagen sind auch an besonders praxisbezogenen<br />

Ausbildungsstätten die Basis jeglicher konstruktiver<br />

Auseinandersetzung und Ausgangspunkt für<br />

künstlerische Behauptungen und Handschriften.<br />

So bietet die ADK mit einem festen Theoriemontag für<br />

die Studierenden verschiedener Ausbildungsrichtungen<br />

Grundlagen- und Übersichtsseminare aus den Bereichen<br />

Ästhetik / Philosophie, Theater-, Film- und Literaturgeschichte<br />

an.<br />

Die Studierenden des gesamten <strong>Campus</strong> haben die Möglichkeit,<br />

gemeinsam Grundlagen-, Übersichtsvorlesungen<br />

und Übungen zu besuchen, die dann in einzelnen<br />

Blockseminaren weiter vertieft werden. Die gemeinsame<br />

Ausbildung dient dazu, sich eine gemeinsame Sprache<br />

und Wissensbasis anzueignen, die dem Diskurs auf<br />

dem <strong>Campus</strong> zugutekommen soll.<br />

Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir Interessierte,<br />

sich vorab bei Angela Staudt / Studienbüro ADK<br />

(studienbuero@adk-bw.de) anzumelden.<br />

Aktive Teilnahme am Pitch kann bis zwei Tage vorher angemeldet<br />

werden. (pitch@filmakademie.de)<br />

Organisation: Andrea Macos<br />

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TERMINE NACH ANSAGE<br />

NOMADISCHE RECHERCHE<br />

Die »Nomadische Recherche« ist ein studiengangübergreifendes<br />

Projekt unter der spezifischen Anleitung<br />

transdisziplinär arbeitender Künstler*innen. Ziel ist es,<br />

spartenübergreifend künstlerische Formate, Interventionen<br />

und Probetechniken zu erforschen. 20<strong>23</strong> ist die<br />

»Nomadische Recherche« als Kooperation mit den Schillertagen<br />

des Nationaltheaters Mannheim geplant.<br />

2021 fand die »Nomadische Recherche« im ehemaligen<br />

Franck-Areal statt - als transdisziplinäres Projekt<br />

der ADK und des Animationsinstituts der <strong>Filmakademie</strong><br />

und als Veranstaltung im Rahmen von NEULAND, einem<br />

gemeinsamen Projekt der Stadt Ludwigsburg und<br />

der Wüstenrot Stiftung. 18 Studierende (Regie, Dramaturgie,<br />

Schauspiel) der ADK erarbeiteten in Zusammenarbeit<br />

mit 11 Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> und ihres<br />

Animationsinstituts (Motion Design, Interaktive Medien)<br />

performative Projekte für das Areal der ehemaligen<br />

Zichorien-Rösterei.<br />

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CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

CAMPUS VERNETZT<br />

HOCHSCHULKOOPERATION MIT DER PÄDAGOGI-<br />

SCHEN HOCHSCHULE (PH) IM WS 20<strong>22</strong>/<strong>23</strong><br />

Im Rahmen des Masterstudiengangs »Kulturelle Bildung«<br />

setzen die ADK und die FABW die<br />

Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg fort.<br />

PH-STUDENT*INNEN KÖNNEN AN FOLGENDEN<br />

VERANSTALTUNGEN TEILNEHMEN:<br />

ADK<br />

THEATERGESCHICHTE:<br />

BEGINN 26.09.20<strong>22</strong><br />

MONTAGS (14.45 – 16.15 UHR)<br />

ETHISCHE FILMWAHRNEHMUNG<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit der PH Ludwigsburg<br />

und der FABW wird die Reihe ETHISCHE FILMWAHR-<br />

NEHMUNG angeboten. Abwechselnd finden Workshops,<br />

Panels und Seminare an der FABW und an der<br />

PH statt.<br />

Die Termine und Orte werden per E-Mail angekündigt.<br />

AUFTAKT: KINO CALIGARI, FABW<br />

20.10.20<strong>22</strong> (17.00 – 19.30 UHR)<br />

Anmeldung und weitere Informationen jeweils per E-Mail an:<br />

studienleitung@filmakademie.de (für Veranstaltungen an der<br />

FABW) und thomas.wilke@ph-ludwigsburg.de (für Veranstaltungen<br />

an der PH)<br />

INTERNATIONALES POLITISCHES THEATER:<br />

TERMINE IN PLANUNG<br />

FREITAGS (09.00 – 13.30 UHR)<br />

SAMSTAGS (17.00 – 21.00 UHR)<br />

STUDIERENDE VON FABW UND ADK KÖNNEN<br />

AN FOLGENDEN LEHRVERANSTALTUNGEN DER<br />

PH TEILNEHMEN:<br />

Anmeldung per E-Mail an studienbuero@adk-bw.de<br />

Details zu den Seminaren siehe auch: www.adk-bw.de<br />

FABW<br />

20. – 21.09.20<strong>22</strong><br />

PROF. DR. MARCUS STIGLEGGER: CLAIRE DENIS<br />

<strong>22</strong>. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />

MAURICE FITZPATRICK: INGMAR BERGMAN<br />

26. – 27.09.20<strong>22</strong><br />

NATAŠA VON KOPP: HELDINNEN MIT SCHWERT<br />

18. – 19.11.20<strong>22</strong><br />

LIOBA SCHLÖSSER: QUEER CINEMA HISTORY<br />

10. – 11.02.20<strong>23</strong><br />

DR. ANDREAS RAUSCHER: SPIEL / FILM –<br />

KONVERGENZEN ZWISCHEN LEINWAND UND<br />

BILDSCHIRM<br />

VORLESUNGSZEITRAUM:<br />

18.10.20<strong>22</strong> – 04.02.20<strong>23</strong><br />

SOZIOLOGIE DER LEBENSALTER<br />

DIENSTAGS (10.15 – 11.45 UHR)<br />

Anmeldung und weitere Informationen per E-Mail an: hartunggriemberg@ph-ludwigsburg.de<br />

THEORIEN DER MEDIENBILDUNG<br />

DONNERSTAGS (10.15 – 11.45 UHR)<br />

FILMBILDUNG<br />

DIENSTAGS (14.15 – 15.45 UHR)<br />

Anmeldung und weitere Informationen per E-Mail an: thomas.<br />

wilke@ph-ludwigsburg.de<br />

Die Veranstaltungen im Sommersemester werden von den Studienbüros<br />

bekanntgegeben.<br />

20


CAMPUS FÜR LUDWIGSBURG<br />

26.09.20<strong>22</strong> / 14.11.20<strong>22</strong> /<br />

19.12.20<strong>22</strong> / 16.01.20<strong>23</strong> /<br />

27.02.20<strong>23</strong><br />

»MONTAGS AN DER ADK«<br />

TREFFPUNKT CAMPUS<br />

INTERNATIONAL<br />

RAUM FÜR INTERKULTURELLE BEGEGNUNGEN<br />

Eine Initiative der Student*innen der <strong>Filmakademie</strong> und<br />

ihres Animationsinstituts und der ADK.<br />

AUSSICHTEN. EINSICHTEN. GESPRÄCHE.<br />

JEWEILS 20.00 UHR<br />

Als öffentliches Nachdenken über aktuelle Debatten und<br />

Diskurse verstehen sich die Abende mit hochrangigen<br />

Künstler*'innen, Wissenschaftler*innen oder Expert*innen.<br />

Die Reihe wird im Wintersemester fortgesetzt. Den<br />

Auftakt macht Sivan Ben Yishai (Autorin und Theaterregisseurin)<br />

am 26.09.20<strong>22</strong>.<br />

Alle Informationen zu den weiteren Gästen unter<br />

www.adk-bw.de.<br />

An ausgewählten Terminen pro Semester werden die<br />

ADK und die <strong>Filmakademie</strong> zu einem Ort der Begegnung<br />

und des Kennenlernens unterschiedlicher Kulturen und<br />

Künstler*innen. Verschiedene Veranstaltungsformen –<br />

Vorträge, Diskussionen, Musik und Get-Together – bieten<br />

die Gelegenheit, sich auszutauschen und Netzwerke<br />

weiter zu verknüpfen. Der einzigartige, kreative <strong>Campus</strong><br />

und die internationale Ausrichtung der Institutionen<br />

bieten mit dem »Treffpunkt <strong>Campus</strong> International«<br />

insbesondere für internationale Studierende einen Raum<br />

für interkulturelle Begegnungen. In enger Abstimmung<br />

mit der Internationalen Fachschaft und den AStAs der<br />

FABW und der ADK setzt sich der »Treffpunkt <strong>Campus</strong><br />

International« für eine stärkere Integration und bessere<br />

Kommunikation auf dem <strong>Campus</strong> und darüber hinaus<br />

ein: Er versteht sich als Einladung an alle Menschen, die<br />

sich für einen internationalen kulturellen und künstlerischen<br />

Austausch interessieren.<br />

21


CAMPUS LUDWIGSBURG<br />

DER OFFENE CAMPUS<br />

EIN KREATIVES, VIELFÄLTIGES LABOR<br />

Studien- und Semesterarbeiten der Studierenden laden<br />

dazu ein, den kreativen Nachwuchs in seiner Entwicklung<br />

zu entdecken und zu begleiten: Öffentliche filmische<br />

Semesterpräsentationen, 10 bis 15 Werkstattinszenierungen<br />

aus dem »Labor« der ADK-Studierenden,<br />

Bachelorarbeiten und Inszenierungen der zweimal jährlich<br />

stattfindenden Themenmodule. Zum Ende eines<br />

Studienjahres findet alle zwei Jahre das von den Studierenden<br />

ausgerichtete internationale, junge Theaterfestival<br />

»FURORE« statt. Da 20<strong>22</strong> an der ADK das bundesweite<br />

Schauspielschultreffen stattfand, ist »FURORE«<br />

für 20<strong>23</strong> geplant.<br />

Der offene <strong>Campus</strong> mit ca. 60 öffentlichen Veranstaltungsabenden<br />

gewährt Einblicke in ein kreatives, vielfältiges<br />

interdisziplinäres Labor.<br />

Aktuelle Veranstaltungen werden über die Websites der<br />

Akademien bekanntgemacht.<br />

<strong>22</strong>


<strong>23</strong>


IN ZAHLEN<br />

500<br />

STUDIERENDE<br />

300<br />

DOZIERENDE<br />

130<br />

ANGESTELLTE<br />

HANDWERK,<br />

THEORIE UND PRAXIS<br />

PROJEKTARBEIT<br />

IM TEAM<br />

FREIHEIT ZUR<br />

ENTWICKLUNG DER<br />

EIGENEN KREATIVEN<br />

HANDSCHRIFT<br />

ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />

MIT DER FILM- UND<br />

MEDIENBRANCHE<br />

24


EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS STUDIUM<br />

AN DER FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

DAS STUDIUM IST STARK PRAXISORIEN-<br />

TIERT UND STELLT DAS PRINZIP „LEAR-<br />

NING BY DOING” IN DEN VORDERGRUND.<br />

VON BEGINN AN ERARBEITEN DIE STUDIE-<br />

RENDEN ALLER GEWERKE IHRE FILME GE-<br />

MEINSAM. SO ENTSTEHEN JÄHRLICH ÜBER<br />

250 FILME ALLER GENRES UND FORMATE.<br />

• die Förderung der Freiheit zur Entwicklung der eigenen<br />

kreativen Handschrift<br />

Betreut und unterrichtet werden die etwa 500 STUDIE-<br />

RENDEN von über 300 HOCHKARÄTIGEN FACHLEU-<br />

TEN aus der Film- und Medienbranche und über 130<br />

Angestellten der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

Das Ausbildungsangebot spiegelt die ganze thematische<br />

Bandbreite der Medienbranche wider, von Drehbuch,<br />

Regie und Kamera bis hin zu Animation, Szenenbild und<br />

Montage, von Produktion, Filmmusik und Sounddesign<br />

bis zu Motion Design und Interaktive Medien.<br />

Neben den klassischen Erzählformen für Film und Fernsehen<br />

bereichern Social Media, partizipative Performances,<br />

immersives Entertainment, Games und weitere neue<br />

Formen des Geschichtenerzählens die Branche, verändern<br />

Berufsbilder und lassen neue Formate und Ertragsmodelle<br />

entstehen. Studienanfänger*innen erwarten zurecht,<br />

dass ihre Hochschule sie auf diese sich ständig<br />

verändernde Realität bestmöglich vorbereitet. Die Antwort<br />

der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auf diese<br />

Herausforderung liegt in einer umfassenden Ausbildung,<br />

die von Anfang an auch Kenntnisse außerhalb des<br />

eigenen Studienschwerpunktes vermittelt.<br />

Sie folgt dem Credo, Studierenden mit dem ganzen<br />

Spektrum ihrer Talente, Schwerpunkte und Ambitionen<br />

größtmögliche Spielräume zur Entwicklung einer individuellen,<br />

künstlerischen Identität zu eröffnen.<br />

AN DER FILMAKADEMIE ERWARTET<br />

DIE STUDIERENDEN:<br />

600-700 Bewerber*innen konkurrieren jährlich um etwa<br />

100 Studienplätze in den folgenden Studiengängen:<br />

GRUNDSTÄNDIG WERDEN ANGEBOTEN:<br />

• FILM UND MEDIEN<br />

• FILMMUSIK UND SOUNDDESIGN<br />

• PRODUKTION<br />

ALS DIPLOMAUFBAUSTUDIENGÄNGE<br />

WERDEN ANGEBOTEN:<br />

• ANIMATION / ANIMATION &<br />

EFFECTS PRODUCING<br />

• ANIMATION / TECHNICAL DIRECTING<br />

• FERNSEHJOURNALISMUS<br />

• FILMMUSIK<br />

• FILMTON / SOUNDDESIGN<br />

• INTERAKTIVE MEDIEN<br />

• MOTION DESIGN<br />

• SZENENBILD<br />

Die Studienzeit richtet sich danach, ob Studierende im<br />

Grundstudium beginnen, den Quereinstieg wählen oder<br />

im Diplomaufbaustudiengang studieren. Im Vollstudium<br />

(Grund- plus Projektstudium) beträgt die durchschnittliche<br />

Studienzeit 8 Semester plus 1 Diplomsemester.<br />

• eine Ausbildung, die praktisches Filmemachen und<br />

Theorie kombiniert<br />

• Projektarbeit im Team<br />

Der Quereinstieg ist der direkte Einstieg in das Hauptstudium<br />

(Projektstudium) mit Bachelor oder Vordiplom<br />

und dauert in der Regel 4 Semester plus 1 Diplomsemester.<br />

• die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, die bis in den<br />

Markt reichen und wegweisend für spätere Jobs sein<br />

können, weil die <strong>Filmakademie</strong> eng mit der Filmund<br />

Medienbranche zusammenarbeitet<br />

Das Studium im Diplomaufbaustudiengang mit Nachweis<br />

eines abgeschlossenen Studiums in einer artverwandten<br />

Disziplin dauert in der Regel ebenfalls 4 Semester<br />

plus 1 Diplomsemester.<br />

25


IN ZAHLEN 21<br />

INTERNATIONALE<br />

PARTNER-<br />

INSTITUTIONEN<br />

53<br />

OUTGOINGS<br />

DIPLOM-<br />

AUFBAUSTUDIENGÄNGE:<br />

Animation / Animation & Effects Producing<br />

Animation / Technical Directing<br />

Fernsehjournalismus<br />

Filmmusik<br />

Filmton / Sounddesign<br />

Interaktive Medien<br />

Motion Design<br />

Szenenbild<br />

21<br />

INCOMINGS<br />

GRUND- UND<br />

PROJEKTSTUDIUM:<br />

Film und Medien<br />

Produktion<br />

Filmmusik und Sounddesign<br />

100<br />

STUDIENPLÄTZE<br />

600-700<br />

BEWERBER*INNEN<br />

JÄHRLICH<br />

26


Jedes Jahr begrüßt die <strong>Filmakademie</strong> Studierende von etwa<br />

20 Partnerinstitutionen aus aller Welt bei sich. Sie<br />

bereichern den <strong>Campus</strong> mit eigenen Projekten und partizipieren<br />

im Rahmen der Internationalen Klasse am Unterricht.<br />

Studierende der <strong>Filmakademie</strong> haben ebenfalls die Möglichkeit,<br />

an Partnerhochschulen im Ausland zu studieren.<br />

Für Interessierte sind detaillierte Informationen über<br />

den Studienverlauf auf der Homepage der <strong>Filmakademie</strong><br />

www.filmakademie.de im Bereich Studienverlauf erhältlich.<br />

INTERDISZIPLINÄRE VERANSTALTUNGEN<br />

Neben einer fundierten handwerklichen Ausbildung im<br />

jeweiligen Studienfach sowie der Verbesserung der eigenen<br />

Fertigkeiten durch die Mitarbeit an vielfältigen<br />

studentischen Produktionen der <strong>Filmakademie</strong> spielt<br />

auch die Ausbildung eines breit gefächerten Verständnisses<br />

für medienbezogene Prozesse und Diskurse eine<br />

wichtige Rolle. Der berühmte „Blick über den Tellerrand“<br />

bzw. die Erweiterung des eigenen Horizonts ist<br />

an der <strong>Filmakademie</strong> keine „Kür“, sondern ein essenzieller<br />

Bestandteil der künstlerischen Entwicklung, die<br />

durch ein vielfältiges Angebot an Lehrveranstaltungen<br />

gefördert wird.<br />

In interdisziplinären Kursen und Seminarreihen werden<br />

Inhalte wie „Green Shooting“, „Green Storytelling“, Genderdiversität<br />

oder der Weg in die berufliche Selbständigkeit<br />

näher beleuchtet.<br />

Während im Grundstudium verschiedene Seminare zur<br />

Film- und Mediengeschichte Teil des Pflichtunterrichts<br />

sind, wählen Studierende der Diplomaufbaustudiengänge<br />

oder des Quereinstiegs aus einem Angebot an jährlich<br />

wechselnden Filmgeschichts- und Filmtheorie-Seminaren<br />

aus, die stets die individuelle Auseinandersetzung<br />

mit einer Themenstellung beinhalten und in Form einer<br />

Hausarbeit oder eines Referats abgeschlossen werden.<br />

OPEN HOUSE<br />

OPEN HOUSE ist der Titel einer Lehrveranstaltungsreihe,<br />

die in der Regel zwei Mal pro Semester im Kino Caligari<br />

in Kooperation mit Kinokult Programmkinos stattfindet.<br />

In dieser Reihe präsentieren – in der Regel mittwochabends<br />

ab 17.00 Uhr – ehemalige Studierende der<br />

<strong>Filmakademie</strong> oder aktuelle Gastlehrende ihre neuen<br />

Projekte aus unterschiedlichen Bereichen und berichten<br />

im Anschluss an das Screening in einem Werkgespräch<br />

u.a. über die Entstehung und Hintergründe des<br />

Films, gefolgt von einem Q&A. Hier wird es auch sehr<br />

begrüßt, wenn Teammitglieder aus verschiedensten Gewerken<br />

anwesend sind (Regie, VFX, Kamera, Szenenbild<br />

etc.) und von ihren Erfahrungen berichten.<br />

OPEN HOUSE verbindet die Analyse aktueller Medienproduktionen<br />

mit der Vernetzung von Studierenden,<br />

Alumni und Lehrenden bewusst gewerkeübergreifend.<br />

Die kritische und diskursive Auseinandersetzung mit aktuellen<br />

Medienproduktionen ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Lehr- und Bildungsauftrags der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

Sofern es sich bei den eingeladenen Gästen um Alumni<br />

der <strong>Filmakademie</strong> handelt, trägt die OPEN HOUSE-Veranstaltung<br />

den Untertitel THERE AND BACK AGAIN<br />

– ALUMNI STELLEN SICH VOR. Dies betont noch<br />

einmal die besondere Bedeutung eines aktiven Studierenden-Alumni-Netzwerks.<br />

27


STECKBRIEF<br />

BILDGESTALTUNG/KAMERA<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION UND<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Roland Mönch<br />

Christine Montigel<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Kay Gauditz<br />

Prof. Thomas Merker<br />

3<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

6-8 Studentinnen und Studenten<br />

4<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Kreativität und Neugier auf neue<br />

Erzählformen – soziale Kompetenz,<br />

Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit,<br />

Empathie, Resilienz – Lust<br />

auf Gestaltung – Lust auf das<br />

Studium an der <strong>Filmakademie</strong> in<br />

Ludwigsburg.<br />

5<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Interdisziplinäres,<br />

praxisorientiertes Studium.<br />

Lehre der künstlerischen und<br />

organisatorischen Kameraarbeit<br />

– national und international<br />

erfahrene Dozierende / Directors<br />

of Photography vermitteln<br />

Studieninhalte auf professionellem<br />

Standard und darüber hinaus.<br />

6<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Die Kunst der Bildgestaltung<br />

und die Praxis der Kameraarbeit<br />

– Teamarbeit und Teamführung –<br />

alle Voraussetzungen, um in eine<br />

erfolgreiche DoP-Karriere starten<br />

zu können.<br />

“Cinematography is more than just<br />

making pretty pictures.” Mario Tosi<br />

7<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Learning by doing – nationale und<br />

internationale Vernetzung<br />

8<br />

MOTTO<br />

“The director leads the actors,<br />

the cinematographer directs the<br />

audience.” Conrad Hall<br />

28


DOKUMENTARFILM<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Thorsten Schütte<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Greda Sieber, Peter Kuczinski<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Heidi Specogna<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Ca. 6 Studierende<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Lust auf das Unbekannte, kritisches<br />

Denkvermögen, Geduld, Neugierde,<br />

Teamfähigkeit, Kreativität,<br />

Experimentierfreude<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Praxisnahes Lernen und Arbeiten,<br />

versierte Dozent*innen und<br />

Referent*innen, Arbeiten im<br />

Team, ausgezeichnete technische<br />

Ausstattung, große künstlerische<br />

Freiheit, gutes Netzwerk/Kontakte<br />

zum Markt, intensiver Austausch<br />

mit den anderen Fachrichtungen,<br />

internationales Netzwerk und<br />

Austauschmöglichkeiten, Exkursionen<br />

u.a. zum DOCUMENTARY<br />

CAMPUS, zum DOK Filmfestival<br />

Leipzig und zur CPH:DOX<br />

Kopenhagen<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Mit eigenen Ideen und verantwortlicher<br />

Haltung gegenüber<br />

Menschen und Tatsachen Realität<br />

kreativ zu gestalten, formatoffenes<br />

Arbeiten, Recherche- und<br />

Interviewtechniken, gestalterische<br />

und inhaltliche Bandbreite in<br />

Stoffentwicklung und Dramaturgie,<br />

Arbeiten im Team, eigenes<br />

kreatives Potenzial ausschöpfen,<br />

mehr über sich selbst…<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Die Verbreitung von Fake News<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Das dokumentarische Arbeiten<br />

unterscheidet sich von anderen<br />

medialen Formen dadurch, dass<br />

es – je nach Sujet und finanzieller<br />

Situation – sowohl das Ein-/<br />

Zwei-Personen-Team geben kann,<br />

in dem verschiedene Berufsbereiche<br />

in Personalunion ausgeübt<br />

werden, als auch das große<br />

Filmteam, wie beim Dokudrama,<br />

das dem Spielfilm durchaus<br />

vergleichbar ist. Alles ist möglich!<br />

10<br />

MOTTO<br />

Die Ausformulierung einer<br />

künstlerischen Handschrift beginnt<br />

im Kopf !<br />

29


30


ANIMATIONSINSTITUT GRUSSWORT<br />

WHERE IS YOUR SOUL?<br />

Anima (lat./ female: the spirit, the soul, the ghost)<br />

So, what is the spirit? What is the soul? Who is the ghost? As Animationsinstitut<br />

includes the word «anima» in its name, we should elaborate on<br />

these questions.<br />

And this can be tricky. Because it is easy to answer the question «Where is your<br />

nose?», but it is not so easy to answer the question «Where is your soul?». When we are<br />

talking about the spirit, the soul and the ghost, we are heading towards the invisible world.<br />

To craft this invisible world was and is the main task and the main duty for the students<br />

at the institute, I think.<br />

To address the complex issues related to the invisible world to the students, three terms<br />

have always been important to me: Relevance, intensity and originality.<br />

What is relevant? Everything we feel something for. That seems to be the most important<br />

thing: To be able to feel something. To be ready to share these feelings. We have to be able<br />

to cry, otherwise we won’t be able to make our audiences<br />

cry. And only if we are able to cry, we will be able to laugh,<br />

so we can make our audiences laugh. Most of all, we have<br />

to force ourselves to think in order to prepare the ground<br />

for our audiences to continue the thinking.<br />

What is intense? To be involved. Not to get bored. So, how<br />

can we take this chunk of coal and press it in a way it turns<br />

out to be a diamond? A lasting diamond. This has to be discussed<br />

individually, as ideas are individual, but here are a<br />

few simple guidelines: Keep it as short as possible. Don’t<br />

forget the sound. Leave space for the audiences. And learn<br />

to craft the silence.<br />

What is original? Basically everything that evokes an<br />

«Ooooh!» or an «Aaaaah!» How can we achieve this? First<br />

of all: Don’t bullshit yourself. Second: Don’t bullshit the audience.<br />

Third: Try to be specific. What makes your world,<br />

your spirits, your souls and your ghosts different from all<br />

the others? That is perhaps the most difficult task.<br />

Writing down these words is easy. Being devoted to them is tough. That is why the one<br />

sentence that stands above all the madness of creating animated projects, is: The person is<br />

more important than the project. We should never forget this.<br />

Prof. Andreas Hykade is the Head of the study specialization Animation Directing at the <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-Wuerttemberg's Animationsinstitut. The text is taken from the book 20 YEARS – 20 PROJECTS that was<br />

published on the occasion of the instutute´s 20 th birthday. Further information on the anniversary publication and<br />

celebrations are available on the following pages and on: www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />

Prof. Andreas Hykade ist Leiter der Studienvertiefung Animation Directing des Animationsinstituts der<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Der Text stammt aus dem Buch 20 YEARS – 20 PROJECTS, das zum 20.<br />

Jubiläum der Gründung des Instituts erschienen ist. Weitere Information zu Festschrift und Jubiläum gibt es auf den<br />

folgenden Seiten sowie auf www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />

31


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

20 Jahre Animationsinstitut<br />

VOR 20 JAHREN WURDE DAS ANIMA-<br />

TIONSINSTITUT ALS TEIL DER FILM-<br />

AKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

GEGRÜNDET. ANIMATION UND VISUELLE<br />

EFFEKTE (VFX) ERLANGTEN DAMIT END-<br />

GÜLTIG EINEN HOHEN STELLENWERT IN<br />

DER AUSBILDUNG IN LUDWIGSBURG – EINE<br />

WEGWEISENDE ENTSCHEIDUNG, DIE VOR-<br />

BILD FÜR VIELE ANDERE FILMSCHULEN EU-<br />

ROPAS WURDE. DAS JUBILÄUM IST BEREITS<br />

GEBÜHREND GEFEIERT WORDEN. DOCH<br />

AUCH WÄHREND DES STUDIENJAHRS <strong>22</strong>/<strong>23</strong><br />

BLICKEN WEITERE EVENTS UND FORMATE<br />

AUF DIE GESCHICHTE, ABSOLVENT*INNEN<br />

UND LEGENDÄRE PROJEKTE DES INSTITUTS.<br />

JAZZ ORGIE. Zudem erzählen im <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong> zwei<br />

langjährige Mitarbeitende in Interviews von der erstaunlichen<br />

Entwicklung des Instituts. Dazu gibt es einen Artikel<br />

über vier Absolventinnen des Animationsinstituts,<br />

die seit 2012 Kinder in aller Welt mit Animationsserien<br />

verzaubern. Am Beginn ihrer Erfolgsgeschichte stand<br />

eine Kooperation der <strong>Filmakademie</strong> mit dem Südwestrundfunk.<br />

Die Geburtstagsparty für das Animationsinstitut stieg<br />

am 15. Juli 20<strong>22</strong>. Viele Absolvent*innen der vergangenen<br />

20 Jahre sowie Studierende, Mitarbeitende und Weggefährt*innen<br />

des Instituts kamen zum Feiern auf dem<br />

<strong>Campus</strong> zusammen. Im Rahmen der sogenannten Birthday<br />

Reception, dem offiziellen Festakt mit Live-Show im<br />

Albrecht Ade Studio, wurde auch erstmals die zum Jubiläum<br />

erschienene Festschrift 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

vorgestellt. In der limitierten Publikation schreiben einige<br />

Absolvent*innen Essays über 20 „ikonische Projekte“,<br />

die am Animationsinstitut entstanden sind. Sei es zu mit<br />

Preisen überhäuften Filmen wie BUNNIES, THE PRE-<br />

SENT oder THE BEAUT Y, zu berühmten Forschungsarbeiten<br />

wie den Meilenstein auf dem Weg zum „digital<br />

human“ EINSTEIN oder zur Konferenz FMX – es sind<br />

mitunter große Liebeserklärungen an das Animationsinstitut<br />

und besondere Perspektiven auf die dort vermittelte<br />

Animations- und VFX-Kunst entstanden.<br />

Auf den folgenden Seiten sind 3 der Essays aus der Festschrift<br />

zu lesen: Michael Bohnenstingl schreibt über 366<br />

TAGE von Johannes Schiehsl, Julian Jungel über das<br />

Game PERFECT WOMAN von Lea Schönfelder, und<br />

Anna Henckel-Donnersmarck zu Irina Rubinas Projekt<br />

Szenen vom Festakt am 15. Juli 20<strong>22</strong> (linke Seite),<br />

32<br />

20 Projekte aus 20 Jahren Animationsinstitut (rechte Seite)


WWW.FMX.DE<br />

APRIL 24 - 27<br />

GERMANY<br />

STUTTGART,<br />

WORLDS<br />

CREATING<br />

33


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

Darüber hinaus gibt es im Jubiläumsjahr noch die<br />

Liveshow-Reihe 20Y20P @ ANIMATION STAGE. Hier<br />

treffen sich die Essayist*innen der Festschrift, um vor<br />

Publikum über ihre jeweiligen Projekte zu sprechen. Die<br />

namensgebende ANIMATION STAGE ist zugleich eine<br />

Online-Event-Plattform, die für die ganze Animationsinstitut-Community<br />

eine Bühne sein wird, sowie ein Hub<br />

zum Netzwerken für Absovent*innen, Studierende, Dozierende,<br />

Mitarbeitende und alle Freund*innen und Fans<br />

des Instituts. Nach der Sommerpause werden auf der<br />

ANIMATION STAGE unterschiedliche Events stattfinden<br />

und über das Jahr weitere Angebote sowie Studieninfotage<br />

und Online-Programme für Studieninteressierte<br />

abrufbar sein.<br />

Wer Lust hat, kann die Birthday Reception online<br />

abrufen.<br />

Für mehr Infos schaut vorbei auf<br />

www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />

Auf der ANIMATION STAGE<br />

finden Liveshows<br />

und Online-Events statt<br />

Bei der Birthday Reception wurde erstmals die Festschrift 20 YEARS – 20 PROJECTS präsentiert<br />

34


History<br />

1980 – 1990<br />

Prof. Albrecht Ade establishes an animation class at the<br />

Academy of Fine Arts Stuttgart.<br />

1982<br />

The Stuttgart International Festival of Animated Film<br />

(ITFS) is founded.<br />

1991<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg (FABW) is founded<br />

in Ludwigsburg with animation/CGI as an essential part<br />

of the educational provision.<br />

1994<br />

The first German Film and Media Exchange (FMX) takes<br />

place in Stuttgart.<br />

2002<br />

Prof. Thomas Haegele becomes the founding director<br />

of the Institute of Animation, Visual Effects and Digital<br />

Postproduction at FABW, with the study areas Animation,<br />

Visual Effects, Content Creation and the newly<br />

founded Technical Directing programme. Since then, the<br />

institute has been responsible for training the <strong>Filmakademie</strong>’s<br />

animation and effects students and for the digital<br />

postproduction of student projects at FABW. The German<br />

Film and Media Exchange is renamed FMX, which becomes<br />

an international event organised by the institute.<br />

The Research and Development department, led by Prof.<br />

Volker Helzle, is founded at the institute.<br />

2003<br />

The short film ROCKS (DAS RAD, Heidi Wittlinger,<br />

Chris Stenner, Arvid Uibel) is nominated for an Academy<br />

Award in the Best Animated Short category.<br />

2008<br />

The Interactive Media field of study, established by Inga<br />

von Staden, is integrated into the institute, building a<br />

bridge between the institute and the other departments<br />

of the <strong>Filmakademie</strong>. The study specialisation Animation/Effects<br />

Producing is founded. The first edition of<br />

the EU-funded programme Animation Sans Frontières<br />

takes place, a collaborative project between the Animationsinstitut,<br />

the Animation Workshop in Viborg, GOBE-<br />

LINS l’école de l’image in Paris and the Moholy-Nagy<br />

University of Art and Design in Budapest.<br />

2009<br />

The Animationsinstitut becomes part of the newly<br />

founded Animation Media Cluster Region Stuttgart<br />

AMCRS, a network initiated by the MFG <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, with members from the animation,<br />

games, VFX and other media sectors, as well as universities<br />

and academies.<br />

2015<br />

Prof. Andreas Hykade becomes head of the Animationsinstitut.<br />

The subject of Intellectual Property is integrated<br />

into the institute’s curriculum.<br />

2020<br />

The financing of the strategy paper «<strong>Filmakademie</strong><br />

2030» allows the Animationsinstitut to establish the specialisation<br />

Character Animation and to expand its international<br />

activities.<br />

20<strong>22</strong><br />

Since 1992, the Animationsinstitut’s productions have received<br />

more than 1.000 international awards, making it<br />

one of the most renowned institutes of its kind in the<br />

world. In the summer of 20<strong>22</strong>, the Animationsinstitut<br />

celebrates its 20th anniversary.<br />

35


20Y<br />

20P<br />

36


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

366 Tage – Johannes Schiehsl<br />

The Animated Rhythm of Reality<br />

ANIMATION AND ME, WE HAVE A<br />

COMPLICATED RELATIONSHIP.<br />

WE STARTED OUT LIKE CHILD-<br />

HOOD FRIENDS, MYSTERIOUSLY<br />

ATTRACTED TO EACH OTHER. THERE WAS<br />

THIS UNSPOKEN AGREEMENT THAT: «YOU<br />

AND I, WE SHOULD HANG OUT MORE!» SO<br />

WE DID. AND IT WAS FUN. REFLECTING ON<br />

IT NOW, I THINK IT WAS THE MEDIUM’S IN-<br />

HERENT SUBSTANTIAL LEVEL OF CONTROL<br />

THAT APPEALED TO ME. I WAS A WIMPY,<br />

UNPOPULAR KID WITH A VIVID FANTASY,<br />

LOW IN THE PECKING ORDER OF LIFE. BUT<br />

WHEN DOODLING ON THE WHITE, EMPTY<br />

PATCHES OF MY SCHOOLBOOKS, I SUD-<br />

DENLY BECAME POWERFUL! A SOLE RULER<br />

OVER REALITY! A GOD! I WAS ENABLED<br />

TO MAKE THE IMPOSSIBLE POSSIBLE, THE<br />

INVISIBLE VISIBLE, TURN THE INSIDE OUT.<br />

I COULD CRUSH MY ENEMIES OR MAKE MY<br />

ROMANTIC AMBITIONS COME TO LIFE!<br />

In short: I was not too firmly rooted in reality. And<br />

please excuse the generalisation, but I assume that many<br />

of my colleagues share a similar origin story. My proof ?<br />

Just think of the sado-masochistic nature of the animation<br />

process: the average animator is totally fine indulging<br />

in a process that reasonable people would consider<br />

torture. Sitting alone in a dark room, at a desk, staring<br />

into a screen, while endlessly redrawing the same characters<br />

with only minute differences, for periods of time<br />

that are so long that other people might have gone on<br />

adventures, found love and/or given birth to their first<br />

child in the meantime.<br />

And to what end? A little piece of art that usually does<br />

not last much longer than a terrible pop song. Again I<br />

am generalising, but maybe if you are willing to do this<br />

you might not be too interested in real life or comfortable<br />

with real people.<br />

So here is where my issue with my old pal animation<br />

arises: if you let the above-mentioned introverted<br />

userbase interact with a medium that promises unbound<br />

« Just think of the sado-masochistic nature of the animation process:<br />

the average animator is totally fine indulging in a process that<br />

reasonable people would consider torture. »<br />

37


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

freedom, it will often result in films with navel-gazey<br />

and escapist tendencies – formally, as well as with regard<br />

to the content. This impression crept up on me<br />

when I started to attend animation film festivals. Go<br />

see for yourself ! Questionable filmmaking everywhere!<br />

Heaps of films getting lost in broad visual metaphors.<br />

Films that are formally virtuous, but empty on the inside,<br />

talking to no one but themselves. There is the obvious<br />

and prevalent masturbatory use of digital technology!<br />

Or films that seem to compete to find ever more<br />

labour-intensive ways of production, while completely<br />

losing sight of an engaging story.<br />

tries to do his job, but soon realises that to truly care for<br />

his patients would mean to go way beyond the requirements<br />

and constraints of his official duties. There are<br />

ailments of the body but the most insidious seems to be<br />

this wound within his patients’ soul, incurable by bandages<br />

or medicine: loneliness.<br />

Our ambitious protagonist tries his best. He sits down<br />

with the forgotten people, listens to their stories, plays<br />

chess, and watches TV with them. But because his job<br />

is not designed to sustain this level of care and because<br />

he cannot withstand the avalanche of need alone, he is<br />

doomed to fail. He cannot save everybody. Ultimately, he<br />

« A director talking about his inner journey while<br />

being a paramedic. That sounds kind of navel-gazey too. »<br />

In this dominion of introversion, I was longing for films<br />

that dive right into the human condition. Real stuff!<br />

Real life! Films like little fragments of wisdom that I can<br />

store on this tiny shelf in my heart and pull out whenever<br />

life confronts me with difficult emotional conundrums.<br />

This breed of films is rare in the world of independent<br />

animation, so I am especially grateful that<br />

366 TAGE (366 DAYS, 2011) exists.<br />

In 366 TAGE, Austrian director Johannes Schiehsl remembers<br />

his time in community service, working as a<br />

paramedic. Our young protagonist in his bright red coat,<br />

carrying the symbol of the red cross, is thrown into the<br />

grey, monotone world of the people in need of an ambulance.<br />

Guided by his meaty, closelipped instructor he<br />

38<br />

understands that the silent manner of his chunky supervisor<br />

is by no means the indifference for which he<br />

first mistook it, but instead a protective reaction against<br />

getting lost in caring too much. For empathy is a limited<br />

resource and therefore needs to be spent deliberately<br />

and effectively. This leads us to the film’s conclusion,<br />

in which the instructor shares his secret weapon, helping<br />

him to manage the daily grind: do everything in the<br />

rhythm of the Radetzky March!<br />

Maybe you’re thinking: «A director talking about his<br />

inner journey while being a paramedic. That sounds<br />

kind of navel-gazey too.» You are raising a good point,<br />

wise one. This subject matter could have been another<br />

touchy-feely introspective extravaganza. But Schiehsl


tells his story clearly and approachably. He communicates<br />

well and wants to be understood. The film is emotionally<br />

rich, but none of its points are made in an abstract<br />

way. Although taking a very personal point of<br />

view, it even lends itself to be viewed through a political<br />

lens: subtly, it talks about the hardships of working<br />

in the care sector. Not enough time, not enough resources,<br />

and a constant strain on your psyche, which can leave<br />

permanent indentations on your character. More than a<br />

decade later, this message resonates even more strongly<br />

after the Covid pandemic taught us the importance of<br />

such dedicated carers, who are vastly underpaid and often<br />

underappreciated.<br />

The film’s close relationship with reality is also evident<br />

in its formal approach. While being far from photorealism,<br />

the design of the characters is only slightly exaggerated<br />

and simplified. They are puppets that inhabit<br />

an almost naturalistic world. The camera is bound by<br />

the laws of physics, the composition of the shots is calm,<br />

the usage of light is restrained, and the movement of the<br />

characters is entirely in the realm of anatomic possibilities.<br />

In fact, the film is so «real» that you, being wise,<br />

might ask:<br />

«Why is it done in animation at all?»<br />

And again, you seem to have a point. One could easily<br />

reimagine this film in live-action, adapted shot by<br />

shot and at first glance you would have different techniques,<br />

but similar films. But remember what I told you<br />

about the ridiculously labour-intensive process of making<br />

animation? As painful and somewhat pathetic as it<br />

can be (you know, being alone in a dark room at a desk<br />

and all), it is also a process that demands exceptional<br />

care. In live-action filmmaking you orchestrate performances,<br />

you capture, arrange and edit. But because<br />

Schiehsl chose animation, he had to digest his memories<br />

artistically and intellectually and then reimagine them<br />

through competent craftsmanship. Every point in a polygon<br />

had to be placed in a way so that it would form the<br />

mesh that makes our paramedic’s body. All the frames<br />

had to be individually manipulated so that if you rapidly<br />

flipped through them, they would play back the lifesaving<br />

rhythm of CPR.<br />

Animation seduces you to get lost in all its micro-decision-making.<br />

To resist, you need extraordinary intention,<br />

love and care. But if you ultimately prevail in this fight,<br />

you add unmeasurable value to your subject matter. For<br />

doing exactly that, for truly caring about their audience<br />

and story, for sharing a valuable insight into the human<br />

condition and ultimately for helping me mend my relationship<br />

with my old friend animation, I want to thank<br />

everybody involved in the making of 366 TAGE.<br />

May you go on in the beat of the Radetzky March!<br />

by Michael Bohnenstingl<br />

MICHAEL BOHNENSTINGL is a writer & director<br />

focusing on character-based storytelling in animation.<br />

He paused his studies at the Animationsinstitut to work<br />

on a television series at Studio Soi.<br />

Michael graduated from the <strong>Filmakademie</strong>’s Animationsinstitut<br />

in 2021 with his diploma film SLOUCH. He is<br />

currently working on feature and serial storytelling formats.<br />

39


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

JOHANNES SCHIEHSL studied Animation at the<br />

<strong>Filmakademie</strong>’s Animationsinstitut from 2007 until 2011.<br />

After graduating he was a founding member of the studio<br />

Neuer Österreichischer Trickfilm (New Austrian<br />

Animation). He was involved as a director in the TV<br />

series HEXE LILLI (LILLY THE WITCH) and supported<br />

the animated feature film FRITZI: EINE WENDE-<br />

WUNDERGESCHICHTE (FRITZI: A REVOLUTIONARY<br />

TALE) as a producer.<br />

Johannes wrote and directed short films such as STAR<br />

HUNTER and STRAIGHT AND CURVED, and worked as<br />

a designer on successful VR and AR projects such as the<br />

first VR ghost train in Vienna’s Prater and an interactive<br />

tour of the Vienna National Library. He currently works<br />

as an independent filmmaker and producer in Austria,<br />

and is a member of the Austrian Film Academy and winner<br />

of the Lower Austria Culture Prize.<br />

20Y<br />

20P<br />

» Animation seduces you to get lost<br />

in all its micro-decision-making. «<br />

40


20Y<br />

20P<br />

41


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

Perfect Woman – Lea Schönfelder<br />

The Female Move<br />

IN ORDER TO WRITE ABOUT<br />

PERFECT WOMAN (2014), I HAD A<br />

CONVERSATION WITH THE AU-<br />

THOR OF THE GAME. LEA SCHÖNFELDER<br />

FOUNDED FEIN GAMES, A FEMALE-LED<br />

GAMES STUDIO DEVELOPING GAMES FOR<br />

WOMEN, WITH FRANZISKA ZEINER IN 2021.<br />

JULIAN: Hello Lea, great to see you again!<br />

LEA: Great to see you again too!<br />

PERFECT WOMAN came out eight years ago. Looking<br />

back now, what do you think is the best thing about it<br />

and what should players take from your game?<br />

Good question. The game is basically about «dancing» a<br />

more or less perfect life story. The player has to give a<br />

performance that is evaluated by the Kinect movement<br />

sensor. The game is full of humour and slightly ironic,<br />

and it’s easier and you have more fun if you lead a lessthan-perfect<br />

life. I still find this key point important –<br />

of asking «How perfect do you actually have to be?» And,<br />

to be honest, I still find it a tough question, especially<br />

when we are talking about women because it also has<br />

to be possible to have a career and children. It would be<br />

too easy to say «Yes, just choose one of the things, you<br />

can’t have both».<br />

I’m proud that this fundamental question is so tightly interlinked<br />

with the game mechanics in PERFECT WOM-<br />

AN. You feel this difficulty physically when you attempt<br />

to be a perfect woman. The fact that the game is<br />

still played at festivals or in venues such as Zentrum für<br />

Kunst und Medien in Karlsruhe today shows its current<br />

relevance.<br />

And how «perfect» are you yourself today, as measured<br />

on the PERFECT WOMAN scale?<br />

Haha, it’s not so easy to say. I’d like to say that I’m not<br />

perfect but I also know I’m not completely free of pressure.<br />

So, for example, right now I’m completely exhausted<br />

because the last six months have been very busy. Our<br />

own company. We lived in London because my partner<br />

also has career ambitions. The move back to Germany.<br />

And with a small child. It was all far too much and I<br />

think I need four days lying on the couch. But I mean,<br />

you do what you can: at Fein Games, for example, we<br />

have a 6-1⁄2-hour day in order to achieve a better worklife<br />

balance. At the moment, we’re all working remotely<br />

but I’m not sure whether that is more beneficial or detrimental<br />

to mental health, probably a bit of both. It certainly<br />

makes it possible for us all to organise our lives<br />

with relative freedom. Of course, as a founder I still have<br />

plenty of stress despite that – but also a lot of fun!<br />

...and your first game is coming out next year, correct?<br />

Yes, that’s right. We’ve been funded since mid-2021 and<br />

have been able to hire a couple of people to make a vertical<br />

slice. As a result, we found an investor. We’ve built<br />

four levels and we’re just about to have our first soft<br />

launch so that we can test in the «real world» – in the<br />

Netherlands, in our case. So just starting small to see:<br />

what do players like, at what points do they check out, is<br />

it going down well at all?<br />

I still find this key point important – of asking<br />

‹How perfect do you actually have to be?›<br />

42


Your current game is about three women of different<br />

generations. I read somewhere that it’s a kind of interactive<br />

novel?<br />

That was our early concept. The game mechanics is a<br />

hidden-object game. The narrative is very important to<br />

us, and that’s also one of the areas in which we set ourselves<br />

apart from our competition. We tell the stories<br />

of three German women in Berlin: the first one lives<br />

in the 1940s during the Nazi period, the second in the<br />

1970s during the flower-power hippie movement, and<br />

Putting oneself in someone else’s shoes<br />

is an intellectual endeavour so I really<br />

welcome it when men take on the roles<br />

of the women in our games.<br />

The contemporary woman is in her late thirties, lives in<br />

Berlin and has a good job at an advertising agency. She is<br />

free to do whatever she wants, but she lacks a sense of<br />

meaning to her life. She doesn’t dare to quit her job to<br />

realise her dream of becoming a performance artist. She<br />

is a woman in whom we, and many people of our generation,<br />

see something of ourselves reflected. And that not<br />

only in Germany. Above all else, I think the last woman<br />

shows how global everything has become, how similar<br />

the people of our generation are – even when they live<br />

in different cities. And that feeling of «you really can do<br />

anything». But what is the right life really? It’s not just<br />

people in Berlin who feel like that, but probably also<br />

people in London or New York and other cities.<br />

But at the same time it is a very western picture. In other<br />

countries around the world, society is even tighter than<br />

it was in Germany in the 1940s. Did you consider showing<br />

other cultures too?<br />

the third is of our generation. It’s all about individual<br />

fulfilment and to what extent we are influenced by our<br />

environments. It’s certainly a serious theme and one we<br />

trust there is an audience for. We go further than pure<br />

– let’s say, slightly frivolous – entertainment, which also<br />

has its place of course. But we believe that there is also<br />

a market for stories that go deeper. Another way we<br />

set ourselves apart is our art style, which is more modern<br />

and in my opinion fancier than much of what’s available<br />

in the App Store right now. Of course, we now need<br />

to validate that.<br />

The first woman from the 1940s is very much trapped<br />

in the social context and marries the German soldier;<br />

the woman from the hippie generation rebels against<br />

everything. What about the woman who lives in our<br />

time?<br />

Yes, that’s a very interesting issue you bring up. When<br />

we talk about our current concept, it strikes me that I<br />

sometimes feel almost ashamed of myself that we are<br />

telling such a German story. But at the same time, I think<br />

it is justified in the sense that these are the personal perspectives<br />

of Franziska and myself that are being narrated<br />

here. We were the ones who founded the studio, after<br />

all. And these stories about the three German women are<br />

personally inspired by our mothers and grandmothers.<br />

But looking forward to the future, for the next game we<br />

are seeking to appoint a new game director, a woman<br />

from Afghanistan or Turkey or another cultural sphere<br />

who can share her perspective. Here at Fein the focus is<br />

on telling real and personal life stories, and representing<br />

real women and real problems experienced by women.<br />

As a man, I have to say that I can see myself in your current<br />

game, just as I could in PERFECT WOMAN. In this<br />

day and age, these themes are relevant to all genders, not<br />

just women.<br />

Yes, absolutely. That was the underlying idea for PER-<br />

FECT WOMAN. If you tried to become the perfect<br />

woman, the game became harder and harder, and it’s always<br />

easier if you, how can I say, had unconventional<br />

life goals. In life, it’s not enough for us these days to have<br />

an amazing career. You also want to have a great family,<br />

a great relationship and to have exciting holidays all the<br />

time, and always be up to date with the news and so on.<br />

Everyone is on a self-optimisation trip all the time and I<br />

43


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

think you sometimes really have to ask yourself whether,<br />

firstly, that’s possible and, secondly, whether it’s desirable.<br />

And a lot of people crack under all the pressure:<br />

they might post amazing pictures on Instagram but you<br />

also know the reality is often not that nice.<br />

I think it’s fascinating that you, as a man, also feel that<br />

the game speaks to you. As a matter of fact, people often<br />

ask us why we make games for women, why can’t men<br />

play these games too. And I think this question also came<br />

up with PERFECT WOMAN. The problems are not actually<br />

typically female problems. And I’m always happy<br />

when men say, as you did, that they too feel the games<br />

are relevant to them.<br />

But having said that, we are firmly committed to developing<br />

games by women for women because it is, quite<br />

simply, something special to have women in mind while<br />

developing games. As a woman, when I watch films about<br />

men, or play computer games about men, of course I also<br />

feel they speak to me, but it’s a different kind of identification<br />

when I see someone that is more like me.<br />

Putting oneself in someone else’s shoes is an intellectual<br />

endeavour so I really welcome it when men take<br />

on the roles of the women in our games. Perhaps there<br />

is no such thing as «male» or «female» problems per<br />

se, but there are certainly experiences that women have<br />

more often. For example, the woman in the 1940s who is<br />

pushed into a certain role by her parents-in-law and her<br />

own parents, by everyone basically, and who also allows<br />

herself to be pushed. If men manage to put themselves in<br />

these shoes, then I would take that as a success because<br />

I believe this could also lead to a greater understanding<br />

and ultimately also to new ways of thinking in society.<br />

44


The women in your game show the reality of life for your<br />

grandmother, your mother and yourself. What do you<br />

want to see for your daughter?<br />

20Y<br />

20P<br />

I would like my daughter to be able to pursue her own<br />

goals and to also have the freedom to actually achieve<br />

them. Of course, she might also discover that perhaps<br />

not all goals can be achieved. But I would like to see a society<br />

that at least offers the same opportunity for everybody<br />

to find happiness.<br />

Dear Lea, many thanks for the wonderful conversation!<br />

You’re welcome, it was my pleasure.<br />

by Julian Jungel<br />

LEA SCHÖNFELDER is co-founder of the Berlin-based<br />

games studio Fein Games, which develops games by<br />

women for women. She has international experience at<br />

companies such as ustwo games, where she was awarded<br />

a Bafta Breakthrough as Lead Game Designer for the<br />

Apple Arcade title Assemble with Care.<br />

Already during her studies, Lea was interested in the female<br />

perspective in the once male-dominated medium<br />

of games and she continues to contribute to the development<br />

and opening of German games culture through<br />

her work.<br />

JULIAN JUNGEL runs the «Labor für Digitalität» at the<br />

Ernst Busch Academy of Dramatic Arts in Berlin, where<br />

they focus on the space in which storytelling, craftsmanship<br />

and theatre meet digital technology. Together with<br />

the M.A. «Spiel und Objekt», participatory theatre, mixed<br />

reality games and other formats are created to question<br />

social aspects, our life on planet earth and the roles of<br />

humans and technology.<br />

Julian also helped build Tinkertank, a non-profit initiative<br />

aiming to revive creativity with the help of agile<br />

technology. Tinkertank works with companies, cities and<br />

incubators to find fun and inspiring ways to discuss the<br />

context of technology, culture, science and digitalisation.<br />

45


20Y<br />

20P<br />

46


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

Jazz Orgie – Irina Rubina<br />

A Dialogue of Circles and Lines<br />

«WOULD YOU LIKE TO WRITE<br />

SOMETHING ABOUT IRINA<br />

RUBINA’S JAZZ ORGIE (2015)?»<br />

I AM ASKED. «TAKE A LOOK AT IT, YOU’LL<br />

LIKE IT! IT’S CLOSELY RELATED TO YOUR<br />

BUSBY». BUSBY IS THE FILM I MADE IN THE<br />

SECOND YEAR OF MY STUDIES. BACK THEN,<br />

THE ANIMATIONSINSTITUT WAS CALLED<br />

DIGITALE BILDGESTALTUNG (DIGITAL IM-<br />

AGE CREATION) AND WAS NOT A SEPARATE<br />

INSTITUTE. THE FILMAKADEMIE HAD ONLY<br />

BEEN ESTABLISHED FIVE YEARS PREVIOUS-<br />

LY AND WE WERE JUST GETTING USED TO<br />

THE NEW «E-MAIL» COMMUNICATION TECH-<br />

NOLOGY AND WERE LEARNING COMPUTER<br />

SOFTWARE USING THICK MANUALS PRINT-<br />

ED ON PAPER. YOUTUBE HAD NOT EVEN<br />

BEEN INVENTED, THE INTERNET STILL DID<br />

NOT HAVE IMAGES AND STUDENTS TAUGHT<br />

ONE ANOTHER THE NEW TECHNOLOGIES.<br />

«I’D LOVE TO,» I REPLIED.<br />

While I am waiting for her reply, I watch my old film<br />

BUSBY. BUSBY stands for Busby Berkeley, the Hollywood<br />

choreographer who created monumental ornaments<br />

from dancing female bodies. The film could just<br />

as well have been called Karl – after Karl Blossfeldt, who<br />

opened my eyes to the mathematical aspects of nature<br />

and thereby made me appreciate how mathematics can<br />

be perceived as beautiful.<br />

«Even jazz honours its forebearers – the standard pieces<br />

– varies and reinterprets them and ultimately frees itself<br />

in improvisation,» is what goes through my head and:<br />

«Jazz, or music in general is a sort of translation of mathematics.»<br />

Perhaps Irina can say more about that.<br />

«I started by studying Fine Art,» she explains, «but it<br />

was not the right thing for me.» She was looking for<br />

something pure at the time, for beauty that does not live<br />

from discourse but is valid in itself and everywhere and<br />

JAZZ ORGIE begins suddenly and is already over after<br />

76 seconds. I have to smile. Black, white, orange, red and<br />

yellow dance to drums, bass, trumpet and saxophone.<br />

Yes, I like the film, I watch it on a continuous loop. The<br />

music is simultaneously the sound and the image: swing<br />

and pauses are animated precisely, illustration is avoided,<br />

abstraction celebrated. Where I see in my mind’s<br />

eye a lascivious hip swing coming down the stairs, the<br />

squares of the chess board cross over one another. Areas<br />

are painted in thick colour against black, lines drawn<br />

as if with delicate chalk. Karl Valentin once said: «Art is<br />

beautiful, but it’s a lot of work».<br />

«Why paint by hand in the age of digital efficiency?»<br />

I want to ask Irina. I send her an e-mail.<br />

» Black,white, orange, red and yellow<br />

dance to drums, bass, trumpet and<br />

saxophone. «<br />

47


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

perhaps can therefore only be found in abstraction. So<br />

she turned – albeit only temporarily – to the study of<br />

mathematics.<br />

«How did you then move from mathematics to animation?»<br />

I ask her. «Thanks to YouTube,» she replies. That’s<br />

where she discovered the free, independently produced<br />

animation. She was fascinated, found out more, went<br />

to festivals, began to draw and experimented with cutout<br />

animation techniques. Immersing oneself in work as<br />

something that takes time is important to her and she is<br />

not afraid of complex workflows. Mathematics continues<br />

to play a big part for her, as a perfectionist. In JAZZ OR-<br />

GIE, in particular, it helped her to compose a harmonious<br />

whole from the various image elements and movements.<br />

«Was there any room for improvisation, as the ‹Jazz› in<br />

the title of the film suggests?» I wanted to know. «Improvisation<br />

is always difficult in animation,» she says.<br />

«But yes, I was responding to the music as I drew. The<br />

film is a mixture of precise planning and occasional<br />

moments of improvisation. The works of Lissitzky,<br />

Malevich, Mondrian, Rodchenko, Schlemmer and Gabo,<br />

but also of Regina Pessoa and Theodore Ushev were<br />

important sources of inspiration for me.»<br />

«Did you paint yourself ?»<br />

«A little, sadly only a very little. The schedule was too<br />

tight, there was too much to animate when we finally<br />

decided, after a few detours, to work with painted elements.<br />

I was very envious of our artists. I would have<br />

loved to put the computer aside and pick up a paintbrush,»<br />

she laughs. Instead, she set up a painting workshop<br />

in a seminar room, where her fellow students were<br />

invited to join in with the «painting therapy» and to<br />

paint over the individual drawings that had been printed<br />

out frame by frame.<br />

«And how did it work with you and BUSBY, what was<br />

the story behind its creation?» asks Irina in return.<br />

«The starting point was a pragmatic one to begin with,»<br />

I reply. I had taken Digitale Bildgestaltung in the second<br />

year of my studies and now had one semester to learn a<br />

software package of my choice. So I set myself the aim<br />

of making a film that would not have been possible to<br />

create using conventional, analogue means and instead<br />

exploited the new opportunities that computer animation<br />

brings. To avoid becoming bored with the process,<br />

I decided to make «something involving dance» and because<br />

collaborating with real dancers would have been<br />

» She was looking for something pure at the time, for beauty that does not live from<br />

discourse but is valid in itself and everywhere and perhaps can therefore only be<br />

found in abstraction. «<br />

48


too complicated, I made my hands dance. My intention<br />

was to abstract those hands and free them from their<br />

original function to such an extent that they are able to<br />

follow an inner compulsion in their movements without<br />

having to stick to a predefined choreography. I wanted<br />

them to escape the narration and allow them to become<br />

purely an ornament, for them simply «to be» without<br />

having to fulfil a purpose.<br />

«It was exactly the same for me!» says Irina. «I also wanted<br />

to free myself from narration and classical character<br />

animation, from all the squirrels and bunnies with their<br />

typically exaggerated and all too familiar movements,<br />

which did not correspond with my conception of creative<br />

work. The movement into abstraction really helped<br />

me. JAZZ ORGIE was a turning point for me and was<br />

very important for my later work.»<br />

In the course of the conversation, we realise there are<br />

other parallels in our formations, which have never run<br />

in straight lines: we both turned to documentary film<br />

during our studies and then got involved in video projections<br />

for the stage, musical performances and dance.<br />

And thus, our circles expanded and the lines cross at<br />

corners where we did not expect it.<br />

by Anna Henckel-Donnersmarck<br />

» I made my hands dance. «<br />

IRINA RUBINA came into this world as a Muscovite,<br />

and moved to Germany at the age of fifteen. Her serpentine<br />

road to film included detours into free art in the<br />

form of photography and mathematics studies – both<br />

have given her lots of inspiration and stimulation for her<br />

later work.<br />

In 2011–2018 she studied animation and documentary<br />

film at <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg and<br />

GOBELINS, l’école de l’image, where she created several<br />

award-winning short films. She is currently finishing<br />

the German equivalent of a PhD in practice in animation<br />

directing at the Konrad Wolf Film University of<br />

Babelsberg, and working on the debut film OSJA with<br />

her company iraru.films. Partly abstract, partly narrative,<br />

this work explores the question of the relationship<br />

between a repressive state system, society and the Russian-Jewish<br />

poet Osip Mandelstam, whose quiet resistance<br />

brought him to a mass grave of Stalinist repression.<br />

Apart from short films, Irina also produces and realises<br />

hybrid and collaborative projects that explore the borderland<br />

between animation, film, stage performances,<br />

music and dance. She has worked with Ensemble Modern<br />

and Ensemble Ascolta on audio-visual performances,<br />

co-curates the music video programme for the Stuttgart<br />

International Festival of Animated Film, is a mentor and<br />

lecturer at various institutions, and has worked as an animator<br />

on several projects.<br />

49


ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />

ANNA HENCKEL-DONNERSMARCK was born in<br />

Frankfurt am Main in 1973 and grew up in Indonesia,<br />

Japan, England and Bavaria. She studied at Camberwell<br />

College of Art and Design in London and received<br />

her degree from <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg in<br />

2001, focusing on animation and documentary filmmaking.<br />

Anna works with the moving image in various ways. She<br />

creates video projections for theatre, opera, dance and<br />

music concerts as well as video installations for exhibitions<br />

and museums. She has been commissioned by<br />

institutions such as the Bauhaus Archive Berlin, Kunsthalle<br />

Karlsruhe, Deichtorhallen Hamburg, Hygiene<br />

Museum Dresden, Grimmwelt Kassel, Humboldt Lab<br />

Berlin, ECLAT Festival für Neue Musik, Strenesse, Hessnatur,<br />

Schauspiel Köln, Oper Frankfurt, Staatsoper Berlin,<br />

Komische Oper Berlin and Opernhaus Zürich.<br />

She has collaborated with Constanza Macras/DorkyPark,<br />

Mathilde Monnier, Dissidenten, The Wooster Group<br />

NYC, Laurent Chetouane, Cordula Däuper, Clemens<br />

Gadenstätter, Ensemble Modern, Invisible Playground,<br />

The Berlin Philharmoniker and many others.<br />

For 20 years, Anna has been active as a programmer<br />

(Filmwinter Stuttgart, Kasseler Dokfest, Zebra Poetry<br />

Film Festival, etc.), moderator (Pictoplasma, Stuttgart<br />

International Festival of Animated Film, Buchmesse<br />

Frankfurt, etc.), jury member (Szpilman Award, Milano<br />

Film Festival, Regard Quebec, Tel Aviv Int. Student Film<br />

Festival, Vienna Shorts, Tehran Int. Short Film Festival,<br />

etc.) and panel participant (Fajr Film Festival Tehran,<br />

Curtas Vila do Conde, UCLA, etc.). From 2007 to 2018,<br />

she served as a member of the selection committee for<br />

Berlinale Shorts.<br />

Since 2019 she is the head of Berlinale Shorts, the international<br />

competition for short films at the Berlin International<br />

Film Festival. She teaches film theory and video<br />

practice at various art schools.<br />

20Y<br />

20P<br />

50


Auf der Geburtstagsparty des Animationsinstituts im Juli 20<strong>22</strong><br />

51


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

„Jedes Jahr wird‘s wieder spannend, was der<br />

neue Jahrgang am Institut so anstellt“<br />

Institutsgründung waren wir eine kleine verschworene<br />

Gruppe um Thomas Haegele, für die durch die Selbständigkeit<br />

ganz neue Entwicklungen möglich waren.<br />

Was war damals deine Rolle?<br />

VIET NGUYEN ARBEITET SEIT 1998<br />

AN DER FILMAKADEMIE. ZUM TEAM<br />

DES ANIMATIONSINSTITUTS GEHÖRT<br />

ER SEIT DESSEN GRÜNDUNG VOR ZWANZIG<br />

JAHREN. DER SPEZIALIST FÜR ANWEN-<br />

DUNGEN IM BEREICH ANIMATION UND VFX<br />

SPRICHT ÜBER DIE „WILDEN“ ANFANGSJAH-<br />

RE, DIE ATEMBERAUBENDE GESCHWINDIG-<br />

KEIT TECHNISCHER ENTWICKLUNGEN UND<br />

SEINE UNVERGESSLICHEN MOMENTE IN DER<br />

GESCHICHTE DES INSTITUTS.<br />

Bevor ich zur <strong>Filmakademie</strong> kam, arbeitete ich für den<br />

Geschäftsbereich Motion Picture bei Kodak. Ich war Vertriebsingenieur<br />

für das weltweit erste digitale Filmbearbeitungssystem<br />

überhaupt. Das System hieß Cineon<br />

– eine millionenteure Bearbeitungskette aus Laserfilmscanner,<br />

Silicon Graphics Computer und Laserrückbelichter.<br />

Leider hat Kodak später Cineon aus Kostengründen<br />

eingestellt, als sich die digitale Bildbearbeitung<br />

mit kleineren Systemen auf Personal Computern in der<br />

Branche immer mehr durchsetzte. Da ich die Abteilung<br />

und die <strong>Filmakademie</strong> bis dahin durch Cineon-Einführungen<br />

und Präsentationen auf der FMX kannte und<br />

schätzte, bewarb ich mich und kam quasi als Assistent<br />

von Thomas Haegele in die Abteilung.<br />

Lieber Viet, das Animationsinstitut wurde vor zwanzig<br />

Jahren gegründet und du warst von Anfang an dabei.<br />

Was kommt dir in den Sinn, wenn du an die ersten Jahre<br />

des Instituts denkst?<br />

Es war ein Aufbruch und zugleich eine Art Neustart, da<br />

wir vorher als „Abteilung für digitale Bildgestaltung“ an<br />

der <strong>Filmakademie</strong> bereits einen wichtigen Stellenwert<br />

hatten. Auf diesem Fachgebiet war sie anderen Filmhochschulen<br />

in Deutschland weit voraus. Als dann ein<br />

eigenes Institut mitunter dafür gegründet wurde, gab es<br />

mehr Stellen und Mittel, wodurch sich alles noch professioneller<br />

entwickeln konnte. Wenn ich das mit heute<br />

vergleiche, waren wir aber viel kleiner, insgesamt gerade<br />

einmal 12 Leute. Zum Mittagessen gingen wir fast jeden<br />

Tag zusammen in den „Engel“ und redeten lange über alles<br />

mögliche. Das kann man sich heute mit unserer aktuellen<br />

Größe und Struktur kaum mehr vorstellen. Zur<br />

Viet zur Zeit der Gründung des Animationsinstituts<br />

Und wie hat sich dein Job über die Jahre entwickelt?<br />

Bis heute kümmere ich mich am Institut um Softwareanwendungen<br />

im Bereich Animation und VFX. Der andere<br />

Bereich, der sukzessive dazukam, waren Anwendungen<br />

für uns Mitarbeitende für die Kommunikation,<br />

Dokumentation, Kollaboration usw.<br />

Thomas Haegele war es immer wichtig, dass wir uns als<br />

Ausbildungsbetrieb nie nur auf ein System beschränken,<br />

sondern dass für Studierende immer alle Möglichkeiten<br />

und Neuerungen auf dem Feld der VFX und Animation<br />

zugänglich sind. Über die Jahre hat sich da ein<br />

52


Software-Fuhrpark von über hundert Anwendungen<br />

angesammelt, den ich für das Institut verantworte und<br />

auf dem neusten Stand halte. Und auch heute noch gilt,<br />

wenn Studierende bestimmte Software für ihre Projekte<br />

benötigen, versuchen wir sie zu besorgen und helfen<br />

ihnen bei der Verwendung. Dabei arbeiten wir auch oft<br />

mit der Research & Development-Abteilung des Instituts<br />

zusammen.<br />

Ich kann mir vorstellen, in Sachen Technologie hat sich<br />

in den zwanzig Jahren einiges getan...<br />

Allerdings! Datenkapazität, Netzwerkgeschwindigkeit<br />

oder Rechenleistung der Systeme haben sich in der Zeit<br />

verzigfacht. Völlig neue Technologien aus den Bereichen<br />

Games, XR, KI eröffnen nie dagewesene Möglichkeiten.<br />

Auch die Zugänglichkeit der Software und des Geräts ist<br />

eine andere. Die <strong>Filmakademie</strong> war früher eine der wenigen<br />

Schulen in Europa, die überhaupt die Ausstattung<br />

und Infrastruktur für die VFX-Ausbildung hatte. Mittlerweile<br />

gibt es viele Filmschulen, die das auch anbieten,<br />

und sogar Autodidakt*innen können zuhause an ihren<br />

PCs einen Großteil der Technik erlernen. Daher finde<br />

ich es gut, dass das Animationsinstitut unter Andreas<br />

Hykade seine USPs mit Character Animation und Intellectual<br />

Property neu definiert hat.<br />

Gibt es bestimmte Projekte, die dir besonders in Erinnerung<br />

geblieben sind?<br />

Da gab es immer wieder welche, bei denen ich bei der<br />

VFX-Erstellung dachte: Wow, wie haben die das hingekriegt,<br />

das ist sowas von High End! Oder auch, wenn<br />

der künstlerische Look so gut gelungen ist, dass wir als<br />

Zuschauende uns in einer völlig anderen Welt fühlen.<br />

Oder Geschichten voller Erzählwitz und Tiefsinn, die zugleich<br />

erheitern und berühren. So ein Projekt ist beispielsweise<br />

DAS RAD (2003). Es war eines der ersten Projekte<br />

hier, bei dem sich die Studierenden entschieden<br />

haben, Stop-Trick komplett digital zu machen. Der Film<br />

blieb mir nicht nur in Erinnerung, weil die Erzählkonstruktion<br />

so genial ist und der Film eine Oscar-Nominierung<br />

für die <strong>Filmakademie</strong> und das Institut einbrachte.<br />

Sondern auch weil sich eines der Teammitglieder, Arvid<br />

Uibel, während der Arbeit am Projekt das Leben nahm.<br />

Das war ein Schock für uns alle. Die Hintergründe und<br />

Motive dieser Verzweiflungstat sind sicher vielfältig. Sie<br />

hat uns aber in jedem Fall in unserem Grundsatz bestärkt,<br />

immer die Menschen in den Mittelpunkt und vor<br />

die Projekte zu stellen.<br />

Du hast in den zwanzig Jahren viele Studierende kommen<br />

und gehen sehen. Sticht da jemand für dich besonders<br />

heraus?<br />

Nicht wirklich. Jede Generation an Studierenden ist besonders<br />

und jedes Jahr wird es wieder spannend, was<br />

der neue Jahrgang am Institut machen wird. Diese Abwechslung<br />

mag ich an dem Job. Natürlich entstehen<br />

auch persönliche Beziehungen, vor allem, wenn man gemeinsam<br />

schwierige Situationen durchgemacht hat. Es<br />

gibt auch einige, die nach ihrer Zeit am Institut berühmt<br />

geworden sind. Wenn die mal wieder hier sind, ist es<br />

aber wie früher, und wir verlieren uns in langen Gesprächen<br />

über die alten Zeiten.<br />

Was wünscht du dir für die Zukunft des Animationsinstituts?<br />

Einer der schönsten Momente, an die ich mich erinnern<br />

kann, ist, als meine Frau und ich unser erstes Kind bekommen<br />

haben. Da haben die Studierenden für uns eine<br />

Picknick-Sommer-Party am Neckar veranstaltet. Das<br />

hat mich sehr berührt. Dass es so etwas nicht mehr gibt,<br />

liegt natürlich daran, dass wir in den zwanzig Jahren immer<br />

größer geworden sind und sich das Institut auch<br />

immer mehr in einzelne Funktionsbereiche aufteilte.<br />

Trotzdem würde ich mir wünschen, dass ein gewisses<br />

Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, wie<br />

es das in den Anfangsjahren gab, nicht aus den Augen<br />

verloren wird. Unter den Studierenden wie den Mitarbeitenden.<br />

Viet, wie ihn Andreas Hykade sieht<br />

53


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

„Eine größtmögliche kreative Freiheit<br />

gewährleisten – das war immer das Anliegen<br />

der Verwaltung“<br />

Institut mit aufzubauen. Etwas Neues entwickeln hat<br />

mir schon immer viel Freude gemacht. So ging das los.<br />

Ein neues Institut dieser Art mit aufzubauen,<br />

klingt nach einer interessanten Aufgabe...<br />

HEIKE MOZÈR WAR SCHON MIT DA-<br />

BEI, ALS DIE FILMAKADEMIE 1991<br />

AUS DER TAUFE GEHOBEN WURDE.<br />

ALS DAS ANIMATIONSINSTITUT 11 JAHRE<br />

SPÄTER ENTSTAND, WURDE SIE DESSEN<br />

KAUFMÄNNISCHE LEITERIN UND IST DIES<br />

BIS HEUTE. DEM CAMPUS MAGAZIN HAT<br />

SIE ERZÄHLT, WELCHE MEILENSTEINE DAS<br />

INSTITUT ZU DEM MACHTEN, WAS ES HEUTE<br />

IST, UND WAS SIE SICH FÜR SEINE ZUKUNFT<br />

WÜNSCHT.<br />

Liebe Heike, wie bist du eigentlich beim Animationsinstitut<br />

gelandet?<br />

Ich habe für die <strong>Filmakademie</strong> schon während ihren Anfängen<br />

als freie Mitarbeiterin gearbeitet, als dort nur ein<br />

paar Leute beschäftigt waren. Meine erste Aufgabe war,<br />

den Status der Studierenden mit dem Studierendenwerk<br />

zu klären. Dann habe ich das Studierendensekretariat sowie<br />

das Finanz- und Rechnungswesen aufgebaut. Später<br />

ging es darum, für die einzelnen filmischen Projekte<br />

den administrativen Management-Part zu übernehmen<br />

und sie wirtschaftlich etwa hinsichtlich der Beschaffung<br />

zu planen. Außerdem organisierte ich die Filmfeste, die<br />

es damals hier im Hof gab: ein Kurzfilm- und ein Langfilmfestival.<br />

Als es 2001 hieß, da wird ein neues eigenständiges<br />

Institut gegründet, sprachen mich der Institutsleiter<br />

Thomas Haegele und das Ministerium an, ob<br />

ich dort nicht anfangen möchte. Sie brauchten einerseits<br />

jemanden, der sich bereits mit den Strukturen auskennt.<br />

Andererseits jemanden, der oder die Interesse hatte, das<br />

Ja, das stimmt. Am Anfang waren wir klein und agil. Es<br />

gab vier künstlerisch-wissenschaftliche Assistent*innen<br />

im technischen Bereich, die Postproduktion und neben<br />

der Institutsleitung mich als kaufmännische Leitung sowie<br />

eine Assistentin – das war’s. Insgesamt nur 12 Mitarbeitende.<br />

Der Vibe zu Beginn war spannend. Wir hatten<br />

an Mitteln einige Sondertöpfe zur Verfügung, weil wir<br />

im technischen Filmbereich anderen Filmschulen einiges<br />

voraushatten. Das gab uns viel Spielraum, technologische<br />

Innovation zu ermöglichen. Eine wichtige Rolle<br />

spielte damals schon die Konferenz FMX, die die Branche<br />

versammelte. Wir hatten zudem eine enge Beziehung<br />

zu den Studierenden. Es fühlte sich an wie eine Familie.<br />

Wir fuhren etwa alle jedes Jahr zusammen nach<br />

Annecy. Es war schon eine sehr coole Zeit damals (lacht).<br />

Was waren für dich die wichtigsten Stationen in der<br />

Geschichte des Animationsinstituts?<br />

Wichtige Entwicklungsschritte geschahen, als zu VFX<br />

und Animation weitere Bereiche wie Forschung & Entwicklung<br />

oder Interaktive Medien nach und nach dazukamen.<br />

Von 2002 an bis heute haben sich dadurch<br />

die Personalstrukturen beinahe verdreifacht. Ein weiterer<br />

Schritt ereignete sich etwa in den letzten drei Jahren,<br />

in denen Thomas Haegele Institutsleiter war, also in der<br />

ersten Hälfte der 2010er Jahre. Früher waren wir noch<br />

eher für uns, doch mittlerweile ist Animation auch aus<br />

anderen filmischen Gebieten kaum mehr wegzudenken.<br />

Weil andere Filmarten öfter Animation und VFX in ihre<br />

Arbeiten integrierten, wurde das Institut wieder mehr<br />

ein Teil des Ganzen. Diese Entwicklung hat sich auch in<br />

unseren Studierendenzahlen niedergeschlagen. Die FMX<br />

vergrößerte sich ebenfalls. Auch die <strong>Filmakademie</strong> selbst<br />

wuchs. Ebenso wurden eine verstärkte Schnittstelle zur<br />

<strong>Filmakademie</strong> und die Entwicklung von gemeinsamen<br />

Prozessen notwendig. Eine weitere wichtige Station war<br />

54


der Wechsel der Institutsleiter im Jahr 2015, als Andreas<br />

Hykade die Leitung übernahm. Thomas war sehr auf die<br />

Technik spezialisiert. Andreas setzte stärker einen künstlerischen<br />

Fokus. Diese Entwicklungen galt es für uns<br />

auch im Administrativen abzubilden, was zuweilen eine<br />

große Herausforderung darstellte.<br />

Inwiefern?<br />

Etwas, das sich mit der Größe verändert hat, sind die<br />

Kommunikationsstrukturen. Im Management ist es<br />

wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen, damit ich<br />

das, was die Kunst will, also die Studierenden oder die<br />

Lehre, positiv umsetzen kann. Als Verwaltung sind wir<br />

ja mit der Politik in Kontakt, müssen Strukturpapiere<br />

verfassen und den Menschen in politischen Positionen<br />

klar machen, dass das, was wir mit staatlichem Geld vorhaben,<br />

etwas Sinnvolles ist. Dahingehend mussten wir<br />

uns im Vergleich zu früher immer schneller neu erfinden.<br />

Irgendwann hatte ich durch die Größe des Instituts<br />

zu akzeptieren, dass ich nicht mehr alle Dinge verstehen<br />

kann. Ich muss mich heute mehr auf das Expert*innenwissen<br />

der Mitarbeitenden verlassen. Früher war das<br />

auch nicht leicht, aber wir waren näher dran. Mittlerweile<br />

ist alles komplexer, wenn man bedenkt, was Animation<br />

so alles macht, von Filmen, Spielen bis zu VR-,<br />

AR-, KI-Anwendungen und so weiter. Die Bandbreite ist<br />

einfach größer geworden.<br />

Was ist für dich das Besondere, welches das Institut<br />

über die Jahre ausgezeichnet hat?<br />

gegeben, alles zu versuchen, um Dinge zu ermöglichen.<br />

Wir haben uns stets eine Begeisterungsfähigkeit bewahrt<br />

und uns bemüht, neue Entwicklungen nie zu bürokratisch<br />

zu sehen. Wir stellen einen kurzen Dienstweg sicher.<br />

Wer hier etwas Bestimmtes braucht, weiß wohin.<br />

Wir geben dann unser Bestes, es hinzubekommen. Wir<br />

wollen den Studierenden des Animationsinstituts einen<br />

geschützten Rahmen bieten, in dem sie ungehindert kreativ<br />

sein und experimentieren können. Mit unseren Vorbereitungen,<br />

etwa der notwendigen Technik und den Investitionsmitteln,<br />

stellen wir so gut wie möglich sicher,<br />

sie vor Hindernissen zu bewahren, die es für sie später<br />

bei Projekten in der freien Wirtschaft geben kann.<br />

Wenn man sieht, was dabei jedes Jahr an Arbeiten herauskommt,<br />

können wir darauf auch wirklich stolz sein.<br />

Was wünscht du dir für die Zukunft des Animationsinstituts?<br />

Eigentlich, dass viele Umstände so bleiben, wie sie sind.<br />

Dass uns die Politik etwa weiterhin keine künstlerischen<br />

Vorgaben macht und z.B. alle zwei Jahre eine Oscar-<br />

Nominierung verlangt. Die Zusammenarbeit mit dem<br />

Land hat da immer super funktioniert und uns viel Freiraum<br />

gegeben. Und dann noch, dass das erhalten bleibt,<br />

was ich eben über die kreative Freiheit der Studierenden<br />

gesagt habe. Dass die Administration in der Lage ist, dieses<br />

System des Ermöglichens von Projekten weiterhin zu<br />

schützen und zu stützen.<br />

Das ist einerseits diese Lebendigkeit. Ich hatte nie das<br />

Gefühl, ich mache jeden Tag dasselbe. Zudem hat es hier<br />

von der Verwaltung aus gesehen immer eine Haltung<br />

Heike auf einer FMX-Party in den 2000ern (vorne links)<br />

Heike heute mit ihrem Team<br />

55


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

In jeder Episode von Julia Ockers ANIMA NIMALS erlebt ein Tier witzige und skurrile Abendteuer<br />

Ein tierischer Erfolg<br />

VIER ABSOLVENTINNEN DES<br />

ANIMATIONSINSTITUTS VERZAU-<br />

BERN SEIT 2012 KINDER IN ALLER<br />

WELT MIT ANIMATIONSSERIEN. AM BEGINN<br />

IHRER ERFOLGSGESCHICHTE STAND EINE<br />

KOOPERATION DER FILMAKADEMIE MIT DEM<br />

SÜDWESTRUNDFUNK, AUS DER DIE LEGEN-<br />

DÄRE KIKA-VORSCHUL-REIHE ICH KENNE<br />

EIN TIER HERVORGING. AUS DIESER PRO-<br />

DUKTION ENTSTEHEN BIS HEUTE ERFOLG-<br />

REICHE FOLGEFORMATE. IN DEM PROJEKT<br />

VERDEUTLICHT SICH DER GEIST DER LEHRE<br />

AM ANIMATIONSINSTITUT: DEN INDIVI-<br />

DUELLEN, KÜNSTLERISCHEN STIL SEINER<br />

STUDIERENDEN FÖRDERN UND FREIRÄUME<br />

SCHAFFEN, IN DENEN ER SICH ENTFALTEN<br />

KANN.<br />

Würde man von der TV-Serie ICH KENNE EIN TIER<br />

und ihren Spin-Offs alle Auszeichnungen und Länder, in<br />

denen sie ausgestrahlt wurden, aufzählen, wäre die Liste<br />

lang. Die Sendung für Vorschulkinder, die von 2012 bis<br />

2019 für den Kinderkanal (KiKA) in vier Staffeln mit insgesamt<br />

52 Episoden produziert worden ist, hat bis heute<br />

eine riesige Fangemeinde mit hunderttausenden Klicks<br />

auf YouTube.<br />

Sie entstand aus einer Kooperation der <strong>Filmakademie</strong><br />

mit dem Südwestrundfunk (SWR) sowie der Stuttgarter<br />

Produktionsfirma für Animation Studio Film Bilder. „Ich<br />

hatte gerade eine Serie mit dem SWR fertiggestellt und<br />

sprach mit Benjamin Manns, dem Kinderredakteur des<br />

Senders, darüber, ob wir nicht mal mit Studierenden zusammenarbeiten<br />

wollten“, erinnert sich der heutige Leiter<br />

des Animationsinstituts, Andreas Hykade, an die Anfänge.<br />

Zu dieser Zeit lief gerade die letzte Staffel seiner<br />

Trickfilmserie TOM UND DAS ERDBEERMARMELA-<br />

DENBROT MIT HONIG im Fernsehen.<br />

Tiere für die Talente<br />

des Animationsinstituts<br />

Manns gefiel die Idee. Gemeinsam mit dem Trickfilmer,<br />

der schon lange zum Team von Studio Film Bilder gehört,<br />

arbeitete er ein Konzept für eine neue Kindershow<br />

aus: In einem 10-minütigen Format namens ICH KENNE<br />

EIN TIER beschreiben Kinder zunächst in einem Ratespiel<br />

ein Tier. Ihre Beschreibungen werden mit animierten<br />

Bildern untermalt, auch das Erraten geschieht mit<br />

eingeblendeten Trickbildern. Ist klar, um welches Tier es<br />

geht, kommt erst ein dokumentarischer Film über das<br />

besagte Tier, gefolgt von einem spielerischen Trickfilm<br />

mit dem Tier in der Hauptrolle.<br />

56


Verzaubert Vorschulkinder in aller Welt: Angela Steffens MEINE SCHMUSEDECKE (PATCHWORK PALS)<br />

Bei den Trickfilmclips kamen die Studierenden des Animationsinstituts<br />

der <strong>Filmakademie</strong> ins Spiel. Absolvent*innen,<br />

die kürzlich in Animation Directing ihr Diplom<br />

gemacht hatten, konnten zu einem oder mehreren<br />

der geplanten Tiere Figuren und Geschichten entwickeln,<br />

unterstützt von Studierenden des Animationsinstituts.<br />

„Das war eine tolle Chance“, erinnert sich Verena<br />

Fels. „Es gab eine klare Idee, und wir waren relativ frei<br />

in dem, was wir erzählen konnten.“<br />

Fels realisierte für die Serie 2012 unter anderem einen<br />

herzerwärmenden Film, in dem bei einem Gewitter eine<br />

Schnecke mit Haus einer Artgenossin ohne Haus widerwillig<br />

Unterschlupf gewährt. „Die Sendung war für<br />

mich ein wichtiger Schritt“, sagt die gebürtige Biberacherin,<br />

die heute in Ludwigsburg lebt. Bald nach der Arbeit<br />

an ICH KENNE EIN TIER führte sie Regie beim Kinofilm<br />

DER KLEINE RABE SOCKE 3 – SUCHE NACH<br />

DEM VERLORENEN SCHATZ. Heute hat Verena Fels<br />

eine eigene Produktionsfirma und ist als freie Regisseurin<br />

tätig, zuletzt erschien ihr Kurzfilm TOBI UND DER<br />

TURBOBUS.<br />

Verena Fels’ Nashorn aus der SWR-Serie ICH KENNE EIN TIER


ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />

Julia Ocker<br />

Angela Steffen<br />

Verena Fels<br />

Elena Walf<br />

Spin-Off MEINE SCHMUSE-<br />

DECKE wird ein Welterfolg<br />

Die Filme der Alumni in den ICH KENNE EIN TIER-Episoden<br />

wurden schließlich alle sehr vielfältig und originell,<br />

so wie die Stile und Charaktere der ehemaligen<br />

Animationsstudierenden selbst. Vielleicht ist es gerade<br />

diese künstlerische und inhaltliche Vielfalt, die die Serie<br />

so erfolgreich werden ließ.<br />

„Ich bekam drei Tiere: Biene, Fisch und Huhn, das war<br />

cool“, blickt Animationsfilmerin Angela Steffen zurück.<br />

Sie machte bereits 2009 ihr Diplom und arbeitete<br />

schon bei der TOM-Serie bei Studio Film Bilder mit. „Dadurch<br />

war ich bei der Konzeption von ICH KENNE EIN<br />

TIER dabei“, erzählt die 42-jährige, die gemeinsam mit<br />

Hykade auch das Intro, Outro und die Zwischeneinblendungen<br />

der Serie gestaltete.<br />

„Als ich bei Film Bilder mit der TOM-Serie anfing und<br />

sah, wie durch so ein kreatives Projekt Arbeitsplätze für<br />

Zeichner*innen wie mich geschaffen werden können,<br />

dachte ich: Oh toll, das will ich auch machen!“, erklärt<br />

Steffen, die aus Hamburg stammt und heute in Stuttgart<br />

lebt. Sie sei dann so verrückt gewesen, die drei Filme für<br />

die Serie gleich als ein eigenes Serienkonzept anzulegen.<br />

„Das war viel mehr Arbeit, als das Budget hergab.“<br />

Doch es hat sich gelohnt. Das Konzept ihrer drei Folgen<br />

nannte sich MEINE SCHMUSEDECKE und setze<br />

58<br />

auf lustige Interaktionen von animierten Tieren als Flicken<br />

auf einer Patchworkdecke. Das Konzept fand Studio<br />

Film Bilder so überzeugend, dass sie es beim Cartoon<br />

Forum vorstellten, einem wichtigen Pitching Event für<br />

TV-Serien in Toulouse. Dort schlugen die britische BBC<br />

und der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) zu. MEINE<br />

SCHMUSEDECKE wurde von Großbritannien aus unter<br />

dem Namen PATCHWORK PALS ein Welterfolg und in<br />

etliche Länder verkauft. 52 Folgen sind bisher produziert<br />

worden, bis heute ist Angela Steffen Teil des Teams<br />

von Studio Film Bilder.<br />

Spin-Off Nummer 2:<br />

ANIMANIMALS mit Grimme-<br />

Preis und Emmy-Nominierung<br />

Dort ist sie eine Kollegin von Julia Ocker, die 2012 von<br />

der <strong>Filmakademie</strong> graduierte und durch ICH KENNE<br />

EIN TIER zum Studio kam. „Film Bilder war mit seinem<br />

Fokus auf individuelle künstlerische Regieprojekte<br />

schon immer mein Ziel“, betont sie. In der ersten Staffel<br />

animierte und schrieb Ocker mit der Kuh und dem Zebra<br />

zwei Folgen, die urkomisch von ihren Flecken und<br />

Streifen erzählen. „Die Filme kamen sehr gut an. Bei der<br />

zweiten Staffel machte ich dann noch zwei und dachte:<br />

Komm, jetzt fehlen nur noch <strong>22</strong> für eine Serie“, erzählt<br />

Ocker lachend.


Tatsächlich entwickelte sie aus den Tier-Kurzfilmen<br />

dann eine Vorschulserie für den KiKA, die sie ANIMA-<br />

NIMALS nannte. Dafür bekam die Regisseurin 2019 den<br />

Grimme-Preis verliehen und war im selben Jahr damit<br />

für einen Emmy nominiert. Gerade ist die zweite Staffel<br />

der ANIMANIMALS in der Mache. Im August veröffentlichte<br />

die Regisseurin zudem einen Kurzfilm, der<br />

ein eher ernsteres Thema behandelt. „Ich mache zur Abwechslung<br />

gern auch etwas anderes als Kinderfilme“,<br />

sagt die 38jährige, die aus Pforzheim stammt und in<br />

Stuttgart lebt.<br />

Spin-Off Nummer 3:<br />

LENAS FARM bald im ZDF<br />

Eine Studierende, mit der Ocker für die Zebra- und<br />

Kuhfolge intensiv zusammenarbeite, war Elena Walf.<br />

Auch sie arbeitet heute fest im Team von Studio Film<br />

Bilder. „Während der Ausbildung am Animationsinstitut<br />

war die Arbeit an ICH KENNE EIN TIER für mich eine<br />

tolle Gelegenheit“, erinnert sich die 38-jährige. „Bei der<br />

Serie habe ich gelernt, wie das alles abseits vom Studium<br />

funktioniert“. Kurz nach ihrem Abschluss 2015 bekam<br />

auch Walf die Gelegenheit, einen Film für die Serie als<br />

Regisseurin zu drehen. Es geht in dem zauberhaft-humorvollen<br />

Clip mit dem Titel BAT TIME um eine Fledermaus,<br />

die auf einem Bauernhof lebt und nachts niemanden<br />

zum Spielen findet.<br />

Die Szenerie des Bauernhofs und seiner Tierwelt führten<br />

wiederum zu einer Serienproduktion namens LENA’S<br />

FARM, die das ZDF voraussichtlich 20<strong>23</strong> ausstrahlen<br />

wird. Gerade beginnt die Arbeit an den ersten Folgen.<br />

Der Erfolg der Zusammenarbeit der <strong>Filmakademie</strong> mit<br />

dem SWR dauert also bis heute an.<br />

Andreas Hykade hofft bereits auf eine Neuauflage der<br />

Zusammenarbeit: „Diesmal nicht im Bereich 2D-Animation,<br />

sondern mit der Studienvertiefung VFX“, verrät<br />

der Leiter des Animationsinstituts. Für ihn hat der<br />

Erfolg mit dem Ansatz des Animationsinstituts zu tun,<br />

seine Studierenden zur Entwicklung eines einzigartigen<br />

künstlerischen Stils zu führen, zu Stoffen, denen das Potenzial<br />

eines unverwechselbaren „Intellectual Property“<br />

innewohnt. „Unsere Künstler*innen müssen das, was sie<br />

tun, durchdringen. Sonst kommt nur Durchschnittsware<br />

heraus“, sagt Andreas Hykade.<br />

In der Tat zeugen bereits die Abschlussfilme der vier<br />

Animationsfilmerinnen von einer hochwertigen Eigenständigkeit:<br />

Verena Fels‘ Diplomfilm MOBILE etwa, der<br />

kindliche Tierfiguren in einzigartig animierter Weise interagieren<br />

ließ, war auf zahlreichen Festivals erfolgreich.<br />

Gleich nach ihrem Abschluss veröffentlichte sie ein auf<br />

dem Stoff basierendes Kinderbuch im Thienemann-Verlag.<br />

Angela Steffens Diplomfilm LEBENSADER nahm<br />

bereits den eigenen poetischen Stil vorweg, der mit der<br />

SCHMUSEDECKE schließlich weltweit für Aufsehen<br />

sorgte. Julia Ockers Abschlussprojekt KELLERKIND ist<br />

ein ernsteres Stück, das aber bereits so mutig eigensinnig<br />

erzählte wie die ANIMANIMALS.<br />

Abschlussfilme bereits einzigartig<br />

Elena Walfs zauberhafter Diplomfilm SOME THING, in<br />

dem vier Berge die Hauptfiguren spielen, zeugt davon,<br />

wie grenzenlos das Erzählen auf dem Feld der Animation<br />

sein kann.<br />

Bis heute sind alle vier Künstlerinnen dankbar für ihre<br />

Ausbildung am Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

„Es war toll, dass man hier an mich geglaubt hat und ich<br />

mich an solchen Projekten ausprobieren konnte“, betont<br />

etwa Elena Walf, die auf dem Gebiet der Animation eine<br />

Quereinsteigerin war. Sie stammt aus Moskau, wo sie vor<br />

dem Studium in Ludwigsburg als Kinderbuchillustratorin<br />

tätig war. Man darf also gespannt sein, welche einzigartigen<br />

Stoffe künftig noch von Ludwigsburg aus die<br />

Welt erobern werden.<br />

Alle Folgen von ICH KENNE EIN TIER sind in der ARD<br />

Mediathek zu sehen. MEINE SCHMUSEDECKE läuft auf<br />

YouTube und ANIMANIMALS auf kika.de.<br />

59


ANIMATIONSINSTITUT<br />

LED-Wall-Set beim Set-Extension-Workshop 2021/<strong>22</strong><br />

60


61


ANIMATIONSINSTITUT<br />

STUDIUM<br />

STUDIENVERTIEFUNGEN<br />

AM ANIMATIONSINSTITUT<br />

→ ANIMATION<br />

→ CHARACTER ANIMATION<br />

Das Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong> bildet dich<br />

künstlerisch und technisch im Bereich Animation aus.<br />

Ob Computeranimation, Zeichentrick, Stop Motion,<br />

Echtzeit-Animation, Realfilm oder interaktive Anwendungen<br />

– in einer technologisch hochwertigen Infrastruktur<br />

hast du die Möglichkeit, alle relevanten Produktionstechniken<br />

zu erlernen.<br />

Ziel ist, deinen individuellen künstlerischen Stil zu entwickeln.<br />

Dafür realisierst du eigene Projekte und bekommst<br />

den Freiraum, zusammen mit anderen Studierenden<br />

der <strong>Filmakademie</strong> vielseitig zu experimentieren.<br />

Dabei betreuen dich hochqualifizierte Lehrende und du<br />

triffst schon während des Studiums auf wichtige nationale<br />

und internationale Player der Branche.<br />

Innerhalb des Studienangebots Animation bietet dir das<br />

Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong> eine einzigartige<br />

Ausbildung in Character Animation an. Du bekommst<br />

umfassende Kenntnisse in diesem Spezialbereich mit all<br />

seinen Facetten und schauspielerischen Herausforderungen.<br />

Erlerne alle handwerklichen und stilistischen Skills, um<br />

in Filmen oder Games mit klassischen wie modernen<br />

Animationstechniken Charaktere zum Leben zu erwecken.<br />

62


→ VISUAL EFFECTS<br />

Mit Visual Effects (VFX) kennt dein Storytelling keine<br />

Grenzen. Im VFX-Studium am Animationsinstitut wirst<br />

du künstlerisch und technisch in der Umsetzung von<br />

visuellen Effekten in Filmen, Games, Spots und anderen<br />

Formaten ausgebildet. In unserer technologisch<br />

hochwertigen Infrastruktur erlernst du alle relevanten<br />

VFX-Produktionstechniken.<br />

Während des VFX-Studiums realisierst du eigene Projekte<br />

und bekommst den Freiraum, zusammen mit anderen<br />

Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> vielseitig zu experimentieren.<br />

Du wirst dabei von praxiserfahrenen<br />

Lehrenden betreut. Schon während des Studiums triffst<br />

du außerdem wichtige nationale und internationale<br />

Player der Branche.<br />

→ ANIMATION/<br />

EFFECTS PRODUCING<br />

Lass bei dir alle Fäden zusammenlaufen: Als Producerin<br />

oder Producer von Filmen oder Games bist du in jeder<br />

Phase eines Projekts mit dabei, von der Idee bis zur<br />

Vermarktung. Du machst die Umsetzung erst möglich!<br />

Ob Animation, Games oder Effekte – im Aufbaustudiengang<br />

Animation/Effects Producing lernst du, Projekte<br />

in diesen Bereichen produktionstechnisch zu verwirklichen.<br />

Betriebswirtschaftliche Inhalte aus der Film- und<br />

Fernsehbranche ergänzen das Studium. So wirst du zum<br />

Profi in Sachen Budget, Timing, Ressourcenmanagement,<br />

Teamführung und Co. Neben diesen theoretischen<br />

Grundlagen fokussierst du dich während deines Studiums<br />

auf die praktische Arbeit und realisierst gemeinsam<br />

mit anderen Studierenden Projekte.<br />

63


ANIMATIONSINSTITUT STUDIUM<br />

→ TECHNICAL DIRECTING<br />

→ INTERAKTIVE MEDIEN<br />

Setze als Technical Director mit Informatik-Background<br />

neue Tech-Trends für die Film und Gamesbranche. Als<br />

Technical Director bist du bei Produktionen von Filmen,<br />

Games oder immersiven Medienprojekten die Schnittstelle<br />

zwischen Kunst und Technologie. Du managst alle<br />

technischen Aspekte.<br />

Du setzt Animations- und VFX-Projekte um, forschst an<br />

neuen Softwarelösungen und bekommst den Freiraum,<br />

zusammen mit anderen Studierenden der <strong>Filmakademie</strong><br />

vielseitig zu experimentieren. Du programmierst beispielsweise<br />

passende Softwarelösungen, automatisierst<br />

Animations- und VFX-Abläufe oder legst Workflows<br />

fest. Ein wichtiger Teil deines Studiums ist zudem eine<br />

Forschungstätigkeit am Animationsinstitut.<br />

In der Studienvertiefung Interaktive Medien lernst du,<br />

Games, Apps, VR-Experiences, Medieninstallationen und<br />

andere interaktive Erfahrungen zu konzipieren, planen<br />

und realisieren. Dabei kannst du zwischen den Spezialisierungen<br />

Transmedia/Games Director, Transmedia/Games<br />

Artist oder Transmedia/Games Producer wählen.<br />

Das Studium folgt dem Leitgedanken „Games & Beyond”.<br />

Im Mittelpunkt steht das soziale wie spielerische Zusammenwirken<br />

von Usern mit medialen Möglichkeiten.<br />

Deiner Experimentierfreude sind hinsichtlich des Formats<br />

keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, Ideen sowie deine<br />

eigene künstlerische und technische Designsprache<br />

zu entwickeln.<br />

64


65


ANIMATIONSINSTITUT BEYOND STUDY<br />

BEYOND STUDY<br />

DAS ANIMATIONSINSTITUT<br />

FÖRDERT ÜBER DAS STUDI-<br />

UM HINAUS DEN AUSTAUSCH<br />

ZWISCHEN STUDIERENDEN,<br />

ALUMNI, LEHRENDEN UND<br />

MITARBEITENDEN. DARAUS<br />

RESULTIERT EINE LEBENDI-<br />

GE COMMUNITY, DIE SICH<br />

GEGENSEITIG UNTERSTÜTZT,<br />

ETWA BEI DER VERNETZUNG,<br />

TEAMFINDUNG, IDEEN- UND<br />

PROJEKTENTWICKLUNG SOWIE<br />

LOGIETRANSFER.<br />

BEIM WISSENS- UND TECHNO-<br />

ANIMATIONSINSTITUT-<br />

COMMUNITY<br />

20 Jahre nach der Gründung haben<br />

insgesamt fast 500 Studierende<br />

ihr Studium erfolgreich am Animationsinstitut<br />

abgeschlossen. Diese<br />

Absolvent*innen bilden ein kontinuierlich<br />

wachsendes internationales<br />

Alumni-Netzwerk. Die Gruppe<br />

verbindet ein gemeinsames Interesse<br />

an der Animation in all ihren Facetten<br />

– von linearen bis nicht-linearen<br />

Formaten – und zeichnet<br />

sich durch eine professionelle und<br />

kreative Vielfalt aus. Regelmäßige<br />

Alumni-Treffen, der <strong>Filmakademie</strong><br />

Alumni Newsletter und persönliche<br />

Profile im Alumni Portal<br />

(www.filmakademie-alumni.de)<br />

sowie<br />

weitere Online- und Hybridangebote<br />

bilden den Rahmen für dieses<br />

dynamische Netzwerk.<br />

ALUMNI-ARBEIT<br />

Das Animationsinstitut vernetzt<br />

seine Lehre und Forschung<br />

mit der täglichen Praxis von<br />

66<br />

Animationsexpert*innen. Es gewährleistet<br />

dadurch zahlreiche Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit für unterschiedlichste<br />

Fachbereiche der<br />

Branche. Dies geschieht durch Initiativen<br />

und Kooperationen sowie einen<br />

steten Austausch mit anderen<br />

Institutionen und Firmen.<br />

Dazu zählt derzeit etwa das Programm<br />

ANIMATION SANS FRON-<br />

TIÈRS (ASF), das sich europaweit an<br />

junge Animationsschaffende richtet.<br />

ASF bietet ihnen einen internationalen<br />

Rahmen, erfolgreich Projekte<br />

zu entwickeln oder daran mitzuarbeiten.<br />

Zudem besteht eine Kooperation<br />

zwischen MackNeXT und der<br />

<strong>Filmakademie</strong>, in deren Rahmen gemeinsam<br />

formatoffene Lehrveranstaltungen<br />

ausgerichtet und der Aurea<br />

Young Talent Award vergeben<br />

werden. Darüber hinaus arbeitet die<br />

Research & Development-Abteilung<br />

des Instituts an zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Forschungsprojekten<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Akteur*innen der<br />

Branche.<br />

Ziel ist, Studierende bei ihrem Weg<br />

in ihre berufliche Zukunft zu unterstützen<br />

sowie Talente, IPs und Gründungsaktivitäten<br />

bestmöglich zu fördern.<br />

Auch über die Ausbildung<br />

hinaus hilft das Animationsinstitut<br />

seinen Absolvent*innen, Ziele und<br />

Werte ihrer Arbeit zu erkennen und<br />

sie erfolgreich weiterzuentwickeln.<br />

FACES<br />

In der Faces-Interviewreihe blicken<br />

Studierende des Animationsinstituts<br />

kurz nach ihren Diplomprüfungen<br />

auf ihr Studium zurück.<br />

Sie erzählen von den Projekten, die<br />

sie gerade realisiert haben und welche<br />

Herausforderungen sie dabei bewältigen<br />

mussten. Ebenso blicken<br />

sie in die Zukunft und sprechen darüber,<br />

was sie nach dem Studium<br />

planen. Das Videoformat startete<br />

mit dem Diplomjahrgang 2021 und<br />

wird mit dem Jahrgang 20<strong>22</strong> fortgeführt.<br />

Die Faces-Videos gibt’s unter<br />

www.animationsinstitut.de/faces.<br />

Die Community trifft sich<br />

unter anderem auf der FMX<br />

Mehr Infos unter www.animationsinstitut.de/beyondstudy


In der Faces -Interviewreihe blicken Studierende kurz nach ihren Diplomprüfungen auf ihr Studium zurück<br />

Das Animationsinstitut vernetzt Animationsexpert*innen,…<br />

…fördert Initi ativen und sorgt so für Kooperationen<br />

Die Diplomand*innen des Jahrgangs 20<strong>22</strong><br />

67


ANIMATIONSINSTITUT<br />

Alumni-Treffen auf der FMX 20<strong>22</strong><br />

68


69


ANIMATIONSINSTITUT<br />

SECHS GRÜNDE<br />

FÜR DAS STUDIUM AM<br />

ANIMATIONSINSTITUT<br />

DAS ANIMATIONSINSTITUT DER FILMAKADEMIE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG BILDET AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />

HERAUSRAGENDE TALENTE IN DEN BEREICHEN ANIMATION,<br />

VISUAL EFFECTS, TECHNICAL DIRECTING, ANIMATION/EFFECTS<br />

PRODUCING UND INTERAKTIVE MEDIEN AUS. AUSSERDEM<br />

BETREIBT DAS INSTITUT EINE ABTEILUNG FORSCHUNG &<br />

ENTWICKLUNG UND RICHTET INHALTLICH DIE INTERNATIONALE<br />

FACHKONFERENZ FMX AUS.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

GANZHEITLICHKEIT & SPEZIALISIERUNG<br />

Wir vermitteln unseren Studierenden das Verständnis für die<br />

ganz heitlichen Zusammenhänge des Mediums Animation und ermöglichen<br />

ihnen darauf aufbauend eine schrittweise Spezialisierung.<br />

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG<br />

Wir ermutigen und bestärken unsere Studierenden beim Entdecken<br />

und Entwickeln ihrer Originalität.<br />

PROJEKT- UND TEAMARBEIT<br />

Unsere Studierenden entwickeln und realisieren in Teamarbeit<br />

Projekte von besonderer Qualität.<br />

TECHNOLOGIEVORSPRUNG<br />

Die enge Verzahnung mit nationalen und internationalen Forschungsprojekten<br />

verschafft unseren Studierenden auch in technologischer Hinsicht<br />

einen entscheidenden Vorsprung.<br />

FÖRDERUNG & VERNETZUNG<br />

Wir erleichtern unseren Studierenden und Alumni, in der Branche<br />

anzukommen, ihre Rollen zu finden, sich zu vernetzen und ihre Talente<br />

weiterzuentwickeln.<br />

HEIMAT & INTERNATIONALITÄT<br />

Das Animationsinstitut ist Homebase, die FMX Karrieresprungbrett<br />

und Community -Treffpunkt für unsere Studierenden und Alumni.<br />

70


ANIMATION<br />

71


ANIMATIONSINSTITUT<br />

72


DAS ANIMATIONSINSTITUT<br />

LEITUNG ANIMATIONSINSTITUT<br />

KOMMISSARISCHE LEITUNG<br />

AB 1.10.20<strong>22</strong><br />

PROF. THOMAS SCHADT<br />

KAUFMÄNNISCHE LEITUNG &<br />

MANAGEMENT / VERTRETUNG<br />

LEITUNG<br />

HEIKE MOZÈR<br />

TECHNISCHE LEITUNG<br />

JOACHIM GENANNT<br />

ASSISTENZ INSTITUTSLEITUNG<br />

ANN-KATHRIN EGLSOER<br />

LEHRE<br />

STUDIUM<br />

CONSTANZE BÜHNER<br />

CLAUDIA BAUMGARTNER<br />

DUNJA MEHLER<br />

FREDERIK SCHELL<br />

LINH LE<br />

PROJEKTBETREUENDE<br />

LISA FORELLI<br />

STEFAN MICHEL<br />

PHILIPP OBLÄNDER<br />

ANDREAS ULMER<br />

VALENTIN KEMMNER<br />

BENEDIKT KAFFAI<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

PROF. VOLKER HELZLE<br />

SIMON SPIELMANN<br />

JONAS TROTTNOW<br />

MANAGEMENT<br />

FINANZEN<br />

SELINA SCHMUTZ<br />

MARCO NEUERT<br />

PERSONAL<br />

ANJA FELLERHOFF<br />

BESCHAFFUNG<br />

NATASÀ PREDOJEVIC<br />

POSTPRODUKTION<br />

MICHAEL SCHOTT<br />

STEFAN BINGGESER<br />

DENSEL SMITH<br />

SUHAIL SALMANN<br />

STABSTELLEN<br />

PROJEKTKOORDINATION<br />

ONLINE & MEDIENPRODUKTION<br />

DR. ALEXANDER KREISCHE<br />

PROJEKTMANAGEMENT<br />

IT-ANWENDUNGEN<br />

CHRISTIANE GEYER<br />

FESTIVALKKOORDINATION<br />

ANKE KLETSCH<br />

INTERNATIONALISIERUNG<br />

ALEXANDRA JOSHI<br />

PRODUKTION<br />

ANNA MATACZ<br />

YANNICK PETZOLD<br />

TALENTFÖRDERUNG &<br />

AUFTRAGSARBEITEN<br />

CHRISTIAN MÜLLER<br />

LEITENDE LEHRENDE<br />

PROF. ANDREAS HYKADE /<br />

ANIMATION<br />

ANNA BRINKSCHULTE /<br />

INTERAKTIVE MEDIEN<br />

PROF. LILIAN KLAGES /<br />

ANIMATION/EFFECTS PRODUCING<br />

PROF. VOLKER HELZLE /<br />

TECHNICAL DIRECTING<br />

KOMMUNIKATION<br />

THERESA SEITZ<br />

FRANZISKA ULLRICH<br />

MATTHIAS JAKOBY<br />

KIVELI PAPADOPOULOU<br />

TECHNIK<br />

IT<br />

VIET NGUYEN<br />

JOHN HOLTH<br />

THOMAS DEL POPOLO<br />

ELMAR WEINHOLD<br />

WEITERE<br />

INFORMATIONEN<br />

ZUM ANIMATIONSINSTITUT<br />

UNTER:<br />

INSTAGRAM: @ANIMATIONSINSTITUT<br />

WWW.FACEBOOK.COM/ANIMATIONSINSTITUT<br />

YOUTUBE: FILMAKADMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

WWW.LINKEDIN.COM/COMPANY/ANIMATIONSINSTITUT<br />

WWW.ANIMATIONSINSTITUT.DE<br />

INFO@ANIMATIONSINSTITUT.DE<br />

TEL +49 7141 969 82800<br />

73


STECKBRIEF<br />

DREHBUCH<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Igor Dovgal<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Liv Scharbatke<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Franziska Buch,<br />

Alex Buresch<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

ca. 10<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Mut, Selbstbewusstsein, Neugier,<br />

Beobachtungsgabe, Teamfähigkeit.<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Während des Studiums in Ludwigsburg<br />

können sich die Studierenden<br />

ganz aufs Wesentliche konzentrieren:<br />

das Drehbuchschreiben.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Wir sehen das Drehbuchstudium<br />

als eine Zeit des Erforschens und<br />

Erlernens von handwerklichen<br />

Grundlagen. Unsere Studierenden<br />

haben die Möglichkeit zu experimentieren.<br />

Gleichzeitig werden sie<br />

aber auch mit den handwerklichen<br />

Fähigkeiten ausgestattet, um an<br />

einem sich ständig ändernden<br />

Markt bestehen zu können.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Ten steps to successful<br />

screenwriting.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Der aktuelle Markt ist breit und<br />

dürstet nach guten Autor*innen.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Wer nichts erlebt, hat auch nichts<br />

zu erzählen.<br />

74


EXECUTIVE &<br />

LINE PRODUCING<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Barbara Mattes,<br />

Márk Szilágyi<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Felix Eisele<br />

3<br />

DOZIERENDE<br />

Andreas Bareiss, Sophie Cocco,<br />

Ben v. Doebeneck, Kirsten Frehse,<br />

Tim Greve, Susa Kusche,<br />

Laura Machutta, Jakob Neuhäusser,<br />

u.v.a.<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

5-8 (inklusive<br />

Quereinsteiger*innen)<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Großes Interesse an der finanziellen,<br />

unternehmerischen und<br />

organisatorischen Leitung einer<br />

Film- und Medienproduktion<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Großes Netzwerk, Kontakt<br />

zur Branche, zielgerichtete<br />

Exkursionen und ein<br />

ELP-Mentoring-Programm<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Das Agieren als Schnittstelle<br />

zwischen den kreativen,<br />

wirtschaftlichen, organisatorischen<br />

und rechtlichen Aspekten in der<br />

Filmproduktion.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Belege mit Tesafilm aufzukleben.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Die <strong>Filmakademie</strong> ist die einzige<br />

Filmhochschule Deutschlands,<br />

die eine Spezialisierung im<br />

Wahlpflichtfach Executive & Line<br />

Producing anbietet.<br />

10<br />

MOTTO<br />

„Filmemachen ist keine Operation<br />

am offenen Herzen!“<br />

75


INTERVIEW<br />

Felix Eisele<br />

Begüm Bakirci<br />

76


Year One – ein Jahr Executive & Line Producing an der FABW<br />

„EIN ALLGEMEINES INTERESSE AN DER WELT<br />

IST IN DIESER BRANCHE UNABDINGBAR”<br />

DOZENT FELIX EISELE UND STUDENTIN<br />

BEGÜM BAKIRCI BERICHTEN ÜBER IHRE<br />

ERFAHRUNGEN MIT DER STUDIENVERTIE-<br />

FUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING (ELP)<br />

SEIT DER EINFÜHRUNG DES PROGRAMMS IM<br />

JAHR 2021. INNERHALB DES FABW-STUDI-<br />

ENGANGS PRODUKTION SETZT DIE SPEZIA-<br />

LISIERUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING<br />

DEN SCHWERPUNKT AUF DIE FINANZIELLE,<br />

UNTERNEHMERISCHE UND ORGANISATORI-<br />

SCHE LEITUNG EINER FILM- UND MEDIEN-<br />

PRODUKTION.<br />

FELIX, letztes Jahr habt ihr das ELP-Programm auf die<br />

Beine gestellt. Erzähl mal kurz, wie es zu dieser Entwicklung<br />

kam.<br />

Die Idee für diese neue Spezialisierung existierte eigentlich<br />

schon fünf Jahre zuvor, und zwar unter dem sich abzeichnenden<br />

Fachkräftemangel im Bereich der Ausführung<br />

und Durchführung im Produktions-Markt. Damals<br />

gab es schon die Vorstellung, das Angebot im dritten und<br />

vierten Jahr zu installieren, um gerade den wirtschaftlichen<br />

sowie strukturellen und herstellungstechnischen<br />

Bereich mehr in den Fokus zu bringen. Und dann hat es<br />

leider ein paar Jahre länger gedauert, bis alle Grundlagen<br />

geschaffen waren.<br />

Das Programm ist deutschlandweit einzigartig.<br />

Was ist das Besondere an dieser Spezialisierung?<br />

FELIX: Ja, die Spezialisierung gibt es in dieser Form nur<br />

bei uns. Auf struktureller Ebene gibt es die Besonderheit<br />

eines Quereinstiegs. Potenzielle Kandidat*innen, die ein<br />

gewisses Grundwissen aus der Branche mitbringen, können<br />

sich für einen Quereinstieg bewerben und darüber<br />

direkt ins Projektstudium einsteigen, also ab dem dritten<br />

von vier Jahren. Das sind dann vollwertige Produktionsstudierende<br />

wie alle anderen P3- und P4-Studierenden,<br />

die auch gleichwertig ein Diplom machen.<br />

Inhaltlich ist die Besonderheit, dass wir uns auf die<br />

Schnittstelle der Übersetzung zwischen Vision und Umsetzung<br />

fokussieren und wirtschaftliche Aspekte sowie<br />

rechtliche Belange miteinfließen lassen. Es ist ein bisschen<br />

zweischneidig, weil die Theorie alleine nicht funktioniert<br />

in diesem Segment. Es gehört sehr viel Praxiserfahrung<br />

dazu. Natürlich muss man sich auch nach dem<br />

Studium noch draußen auf dem Markt beweisen und<br />

weitere Erfahrungen sammeln. Aber wir glauben, dass<br />

die Studierenden nach Abschluss der Spezialisierung das<br />

Rüstzeug haben, sich fest zu etablieren und erfolgreich<br />

im Bereich Produktion arbeiten zu können.<br />

BEGÜM, was macht für dich aus studentischer Sicht das<br />

ELP-Programm besonders?<br />

BEGÜM: Ich habe schon in Istanbul Film studiert und<br />

dort gearbeitet, bevor ich an die <strong>Filmakademie</strong> gekommen<br />

bin. Weil die klassischen Produktionsstudiengänge<br />

nichts für mich waren und ich nicht schon wieder ein<br />

Grundstudium machen wollte, habe ich speziell nach einem<br />

Programm wie ELP gesucht. Also habe ich recherchiert,<br />

immer mal wieder auf der <strong>Filmakademie</strong>-Seite<br />

nachgeschaut und letztes Jahr kam ELP neu dazu. Wegen<br />

der Möglichkeit des Quereinstiegs habe ich mich letztendlich<br />

auch beworben.<br />

Und was den Inhalt angeht, bin ich wirklich so zufrieden<br />

und froh, weil ich hier gerade das lerne, was mir richtig<br />

fehlt: Geschäftsführung, legale Aspekte bei der Produktion<br />

und so weiter. Ich bin ja auch neu in Deutschland<br />

und jedes Land hat verschiedene Regeln. Ich glaube, das<br />

Studium bringt mir echt viel!<br />

FELIX: Eine weitere Besonderheit bei uns ist, dass wir<br />

ein eigenes Mentoring-Programm für den ELP-Studiengang<br />

aufgebaut haben. Darin werden die Studierenden<br />

von Professionals aus der Branche zwei Jahre lang begleitet.<br />

BEGÜM: Ja, unsere Mentor*innen sprechen so offen<br />

und ehrlich über die Industrie! Studierende haben<br />

selten solche Gelegenheiten.<br />

77


INTERVIEW<br />

Ist das Mentoring-Programm nur für<br />

Quereinsteiger*innen gedacht?<br />

Quereinsteiger*innen. Begüm ist als Person aus einem<br />

anderen filmischen Kulturkreis ein ganz tolles Beispiel.<br />

FELIX: Das Mentoring ist für alle Produktions-Studierenden,<br />

die Executive & Line Producing als Spezialisierung<br />

gewählt haben, egal, ob aus dem Grundstudium<br />

kommend oder als Quereinsteiger*innen. Es geht darum,<br />

eine Brücke vom <strong>Filmakademie</strong>-Studium in die Branche<br />

hineinzubauen, um einen realen praktischen Bezug zu<br />

bekommen und frühestmöglich Zugang in die Branche<br />

zu ermöglichen. Während meines Produktionsstudiums<br />

an der <strong>Filmakademie</strong> hat mir eine Person gefehlt, der<br />

ich alle möglichen Fragen hätte stellen können. Fragen<br />

wie: „Ich habe ein Jobangebot und xy will wissen, was<br />

ich verdienen möchte. Was sage ich?“ oder „Ich interessiere<br />

mich für einen bestimmten Bereich in der Branche<br />

und möchte in diese Richtung gehen. Wie ist der beste<br />

Einstieg? Kannst du einen Kontakt herstellen?“<br />

Wir achten sehr darauf, dass unsere Mentor*innen in<br />

der Branche etabliert sind. Dadurch, dass sie gut vernetzt<br />

sind, werden Wege deutlich verkürzt und die Möglichkeiten,<br />

irgendwo reinzukommen, deutlich erhöht.<br />

So unser Wunsch. Mein Eindruck ist, dass diese Verbindungen<br />

überdurchschnittlich gut funktionieren.<br />

BEGÜM: Ich kann das bestätigen. Aber es geht nicht nur<br />

ums Vernetzen, es bringt mir schon sehr viel, wenn meine<br />

Mentorin, die Produzentin Sophie Cocco, ihre Erfahrungen<br />

mit mir teilt!<br />

Warum sprecht ihr neben den Produktionsstudierenden<br />

auch speziell die Gruppe der Quereinsteiger*innen an?<br />

BEGÜM, wie ist dir der Einstieg als internationale Studentin<br />

gelungen?<br />

Oft werde ich gefragt, wie ich mich als internationale<br />

Studentin hier an der „Aka“ zurechtfinde. Und ich muss<br />

sagen, ich fühle mich ganz wohl. Das liegt aber vor allem<br />

auch daran, dass ich Deutsch gelernt und die Sprachbarriere<br />

durchbrochen habe. Es gibt zwar auch englischsprachige<br />

Kurse an der FABW, aber es geht ja auch darum, Teil<br />

der „Aka-Community“ zu werden – das würde ohne die<br />

Landessprache wahrscheinlich nicht so gut funktionieren.<br />

Zumal der Unterricht im ELP-Programm bisher, bis<br />

auf wenige Ausnahmen, nur auf Deutsch angeboten wird.<br />

FELIX, was bedeutet das für die Bestrebungen der<br />

<strong>Filmakademie</strong>, sich noch mehr für den internationalen<br />

Raum zu öffnen?<br />

Der Unterricht im Projektstudium soll in Zukunft bilingual<br />

bzw. auf Englisch stattfinden. Im besten Fall können<br />

wir dann auch mehr englischsprachige Kurse im<br />

Rahmen der ELP-Spezialisierung anbieten. Momentan<br />

haben wir schon einige Dozierende aus USA und UK,<br />

die ihren Unterricht auf Englisch halten. Auch unsere<br />

deutschsprachigen Dozierenden nutzen in ihrem Unterricht<br />

grundlegende englische Fachbegriffe. Mindestens<br />

gute Englischkenntnisse sind meines Erachtens generell<br />

eine wichtige Voraussetzung für den Beruf des/der Produzent*in.<br />

FELIX: Wir sehen, dass es auf dem Markt an gut ausgebildeten<br />

Nachwuchskräften, speziell auch in unserem<br />

Bereich, mangelt. Das war für uns ein Grund, das Programm<br />

zu öffnen. Mit der Spezialisierung schauen wir<br />

insbesondere auf die „Umsetzung von Inhalten“ und<br />

sprechen mit unserem exklusiven und international ausgerichteten<br />

Curriculum und dem Mentoring-Programm<br />

Menschen aus der Branche an, die in ihrer Karriere an<br />

einem Punkt sind, den nächsten Schritt gehen zu wollen.<br />

Die Möglichkeit, über ELP als gleichwertige Produktionsstudierende<br />

in das Projektstudium an der <strong>Filmakademie</strong><br />

einzusteigen, Projekte verantwortlich zu produzieren<br />

und nach zwei Jahren ein Diplom zu machen, ist<br />

natürlich attraktiv.<br />

Einen besonderen Mehrwert bekommt ELP durch<br />

den internationalen filmischen Background einiger<br />

Jetzt haben wir viel darüber gesprochen, was gut läuft.<br />

Was meint ihr, hat noch Verbesserungsbedarf ?<br />

FELIX: Sag du mal zuerst, Begüm, und sei ganz ehrlich!<br />

BEGÜM: (lacht) Das erste ELP-Semester war wegen Covid<br />

nicht optimal. Am Anfang hatten wir noch Präsenzunterricht,<br />

was echt toll war. Die restliche Zeit ging alles<br />

nur noch über Zoom. Und gerade, wenn es um Zahlen<br />

geht und wir uns viele Excel-Tabellen anschauen müssen,<br />

ist es sehr schwierig, sich zu fokussieren. Was ich an<br />

der Aka generell sehr herausfordernd finde, ist zu produzieren<br />

und gleichzeitig den Unterricht wahrzunehmen.<br />

Die Zeit muss man richtig gut managen.<br />

78


Normalität in Zeiten der Pandemie: Online-Unterricht in ELP<br />

FELIX: Ich bin ja ganz froh, dass es inhaltlich keine größere<br />

Kritik gab (lacht). Eine Sache, die wir auf jeden Fall<br />

besser machen können, ist das Onboarding der neuen<br />

Quereinsteiger*innen an der Aka zu Beginn des dritten<br />

Jahres.<br />

BEGÜM: Ja, es wäre ganz gut, am Anfang mehr Unterstützung<br />

dabei zu bekommen, wie die <strong>Filmakademie</strong><br />

generell funktioniert oder wie man beispielsweise<br />

mit dem elektronischen Projektordner arbeitet.<br />

Letzte Frage: Was würdet ihr gerade Quereinsteiger*innen<br />

raten, die im Bereich Produktion Fuß fassen wollen,<br />

aber Zweifel haben, den Anforderungen gerecht zu<br />

werden?<br />

FELIX: Natürlich muss man einen gewissen Erfahrungswert<br />

mitbringen, da man direkt ins dritte Studienjahr<br />

einsteigt. Auf der Webseite der <strong>Filmakademie</strong> weisen<br />

wir auf die Grundlagen hin, aber es ist keine Bedingung,<br />

das alles zu wissen. Primär hängt es von der Extra-Energie,<br />

dem Extra-Willen, dem Extra-Biss ab, sich selbst in<br />

Bereiche einzuarbeiten und fehlendes Wissen aus dem<br />

Grundstudium anzueignen. Wir gucken sehr auf Persönlichkeiten.<br />

Es geht nicht nur darum, ein Kalkulationsprogramm<br />

bedienen zu können. Interesse muss da sein,<br />

aber nicht bloß an ELP, sondern auch daran, produzentische<br />

Themen zu durchdringen. Und ein allgemeines<br />

Interesse an der Welt ist in dieser Branche unabdingbar.<br />

BEGÜM: Ich denke, man muss vor allem ehrlich mit<br />

sich selbst sein. Zuerst würde ich mich fragen, was ich<br />

kann und was ich vom Studium erwarte. Und, wie Felix<br />

schon gesagt hat: Es ist wichtig, dass du schon etwas<br />

in der Branche erlebt hast, damit du weißt, was du<br />

willst. Mein Tipp für das Aufnahmegespräch: Zeige etwas<br />

von deiner Persönlichkeit, denn man will dich als<br />

Mensch verstehen.<br />

Felix Eisele schloss 2005 sein Studium der Produktion<br />

mit seinem für den Student Academy Award 2006<br />

nominierten Kurzfilm DAS MASS DER DINGE an der<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ab. 2008 gründete er<br />

als geschäftsführender Gesellschafter die Penrose Film<br />

GmbH sowie die av medien penrose GmbH in Stuttgart.<br />

Seit 2018 ist er Geschäftsführer und Executive Producer<br />

der Missing Link Film GmbH. Seither hat Felix eine<br />

Vielzahl an fiktionalen und dokumentarischen Filmen<br />

als Produzent und Herstellungsleiter verantwortet. Als<br />

Dozent arbeitet er seit 2009 an der FABW und leitet seit<br />

2021 die Studienvertiefung Executive & Line Producing.<br />

Begüm Bakirci studiert seit 2021 als Quereinsteigerin<br />

in der ELP-Spezialisierung. Davor hat sie ihren<br />

Bachelor of Arts in „Film & TV“ an der Mimar Sinan<br />

Fine Arts University in Istanbul erworben sowie als 1st<br />

Assistant Director und Junior Producer an zahlreichen<br />

TV- und Web-Werbespots, Musikvideos und Filmen mitgearbeitet.<br />

Das Gespräch führte Valentina Keller<br />

79


STECKBRIEF<br />

FERNSEHJOURNALISMUS<br />

KULTUR – BILDUNG – WISSENSCHAFT<br />

1<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Konstantin Schenk<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Peter Arens<br />

3<br />

DOZIERENDE<br />

Prof. Dr. Joachim A. Lang,<br />

Katharina Wolff, Annette Heinrich<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

6 Studierende pro Jahrgang<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Einen Bachelor in einem beliebigen<br />

anderen Studienfach für den<br />

Quereinstieg<br />

Praktische Erfahrung bei<br />

einem Sender und/oder einer<br />

Produktionsfirma<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Weil man lernt, wie man unsere<br />

Welt für ein breites Publikum<br />

begreifbar macht.<br />

Und wir empfehlen unsere<br />

Absolvent*innen bei Redaktionen<br />

und Produktionsfirmen<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Grundlagen der Bildgestaltung,<br />

des O-Tons, der Montage, der<br />

Recherche, des Textens - eben alles,<br />

was einen guten journalistischen<br />

Beitrag ausmacht.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Wir bilden nicht für aktuelle<br />

Formate aus. Damit sind die<br />

klassischen Nachrichtensendungen<br />

gemeint („Tagesschau“, „heute“ etc.)<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Student Oscar 2017 der Academy of<br />

Motion Arts and Sciences für den<br />

Film GALAMSEY<br />

10<br />

MOTTO<br />

„Nicht nur die technische<br />

Ausbildung ist von Bedeutung,<br />

auch die geistige muss Beachtung<br />

finden.“ Bertolt Brecht<br />

80


FILMGESTALTUNG 1<br />

1<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Jai Wanigesinghe<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Nils Knoblich, Christa Pfafferott,<br />

Maika Knoblich, Isabelle Stever,<br />

David Spaeth<br />

3<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

68<br />

4<br />

WAS SOLLTEN<br />

DIE STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />

Sie sollten Fragen an das Leben<br />

mitbringen, oder Themen, die sie<br />

bewegen sowie die Lust, einen ganz<br />

eigenen, ungewöhnlichen, künstlerischen<br />

Ausdruck dafür zu finden.<br />

5<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Die Filmgestaltung 1 bietet einen<br />

einzigartigen Raum zur Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Ob im Team,<br />

in der gemeinsamen Auseinandersetzung,<br />

beim gestalterischen<br />

Prozess und manchmal auch beim<br />

Verzweifeln - man lernt sich selbst<br />

auf vielen Ebenen neu kennen und<br />

es erwächst das Vertrauen in die<br />

eigene künstlerische Kraft.<br />

6<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

In der Filmgestaltung 1 lernt man,<br />

wie man „aus wenig viel macht“.<br />

Die Begrenzung der Mittel, ob<br />

zeitlich, finanziell oder technisch,<br />

setzt erfrischende, kreative Kräfte<br />

frei.<br />

7<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Man lernt hier nicht, Bewährtes<br />

zu wiederholen, sondern Neues<br />

zu wagen.<br />

8<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Zur FG1-Präsentation wollen alle!<br />

9<br />

MOTTO<br />

No pressure! Bitte macht Euch<br />

keinen Druck.<br />

81


ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />

Am Set von WÜRDENBEWAHRERIN<br />

82


LEITUNG:<br />

_PROF. GERHARD MEIXNER (FILMAKADEMIE)<br />

_PROF. ROMAN PAUL (FILMAKADEMIE)<br />

_CHRISTINE GHAZARIAN (LA FÉMIS)<br />

PROGRAMMKOORDINATION:<br />

_MAREIKE SCHMID<br />

PROJEKTBETREUUNG:<br />

_JULIAN BOGENFELD<br />

ATELIER<br />

LUDWIGSBURG-PARIS<br />

SEIT DER GRÜNDUNG DES ATELIER LUD-<br />

WIGSBURG-PARIS IM JAHR 2001 HABEN<br />

BEREITS 21 JAHRGÄNGE DAS PROGRAMM<br />

ERFOLGREICH ABSOLVIERT, IN DER BRAN-<br />

CHE FUSS GEFASST, MIT IHREM SCHAFFEN<br />

DIE EUROPÄISCHE FILMINDUSTRIE MASSG<br />

GEBLICH GESTALTET UND GEPRÄGT UND<br />

SIND ZU EINEM NETZWERK VON ÜBER 350<br />

EHEMALIGEN AUS MEHR ALS 35 LÄNDERN<br />

ZUSAMMENGEWACHSEN.<br />

Junge Filmschaffende hauptsächlich aus Europa, aber<br />

auch der ganzen Welt, mit dem Ziel, in der Produktion<br />

oder im Verleih zu arbeiten, kommen jedes Jahr im Atelier<br />

Ludwigsburg-Paris zusammen, um gemeinsam ein<br />

Jahr mit intensivem Training in den Bereichen Stoffentwicklung,<br />

Finanzierung, Produktion, Vertrieb und Marketing<br />

zu verbringen.<br />

INFO_BOX<br />

Das Atelier wirkt als Pionier im Bereich<br />

der ganzjährigen Postgraduierten-Ausbildung<br />

in Vollzeit für Filmproduktion<br />

und -verleih mit europäischer Ausrichtung.<br />

Es entstand 2001 unter der Schirmherrschaft<br />

der im Jahr 1999 gegründeten<br />

Deutsch-Französischen <strong>Filmakademie</strong> auf<br />

Initiative der deutschen und französischen<br />

Regierungen. Das Ziel der Deutsch-Französischen<br />

<strong>Filmakademie</strong> ist es, die filmische<br />

Zusammenarbeit der beiden Länder zu<br />

verbessern. Gefördert wird das Programm<br />

auf deutscher Seite von der EU-Kommission<br />

(Creative Europe, MEDIA) sowie vom<br />

Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, der Beauftragten<br />

der Bundesregierung für Kultur<br />

und Medien sowie dem Deutsch-Französischen<br />

Jugendwerk.<br />

Angeboten wird die in Europa einmalige Ausbildung<br />

von zwei der führenden Filmschulen in Frankreich und<br />

Deutschland: La Fémis in Paris und der <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Seit 2007 ist die angesehene National Film and Television<br />

School (NFTS) in Beaconsfield bei London ein weiterer<br />

wichtiger Kooperationspartner.<br />

Das Atelier Ludwigsburg-Paris wurde 2001 zunächst als<br />

Pilotprojekt von Prof. Dr. Peter Sehr und Prof. Jan Schütte<br />

ins Leben gerufen, beide waren langjährige Leiter des<br />

Programms auf deutscher Seite.<br />

83


ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />

Dort steht das Atelier nun unter der Leitung der Filmproduzenten<br />

Prof. Roman Paul und Prof. Gerhard Meixner<br />

von Razor Film.<br />

EXKLUSIVE WEITERBILDUNG:<br />

MARKTVORTEIL FÜR ALUMNI DES PROGRAMMS<br />

Das Atelier bietet für Postgraduierte mit bereits vorhandener<br />

professioneller Erfahrung in der Filmbranche eine<br />

praxisorientierte Spezialisierung. Besonders schätzen<br />

die Teilnehmer*innen am Programm den Mix aus<br />

praktischen und theoretischen Elementen: Der Unterricht<br />

wird ausschließlich von erfahrenen Dozent*innen<br />

aus der internationalen Film- und Medienbranche angeboten.<br />

Der große Gewinn durch die Lehrenden aus<br />

der Praxis ist, dass sie derzeitige Trends des Marktes<br />

kennen und so aktuelles Knowhow vermitteln. Praxisorientierter<br />

und besonders auf Fallstudien basierender<br />

Unterricht sorgt dafür, dass verschiedene Märkte kennengelernt<br />

werden. Durch die engen Kontakte innerhalb<br />

der Gruppe zu anderen Teilnehmer*innen sowie Alumni<br />

aus anderen Ländern und einer damit einhergehenden<br />

Vertrauensbasis sind gemeinsame Projekte, vor allem im<br />

Bereich Koproduktionen, fast der Regelfall.<br />

Die jährlich maximal 18 Teilnehmer*innen erhalten zusätzlich<br />

wichtige Einblicke in die Branche im Rahmen<br />

von Exkursionen zu international renommierten Festivals<br />

(Berlinale, Cannes, Clermont-Ferrand, Series Mania)<br />

sowie Treffen mit Vertreter*innen von Fernsehsendern<br />

und Förderinstitutionen (ARTE, SWR, EURIMAGES, FFA,<br />

MBB, MEDIA u.a.). Auch die Besuche der wichtigsten europäischen<br />

Film-Märkte (Berlinale Co-Production Market<br />

und Cannes Marché du Film) vermitteln praxisnah<br />

relevante Kenntnisse.<br />

Viele Teilnehmer*innen haben vor dem Besuch des<br />

Programms bereits Erfahrung in der Produktion gesammelt<br />

und sind besonders motiviert, mehr über Verleih<br />

und Vertrieb zu lernen. Auch deshalb kann das Praktikum<br />

im Weltvertrieb oder Verleih – u.a. bei DCM, The<br />

Match Factory und Beta Film in Deutschland, bei Memento,<br />

Coproduction Office in Frankreich sowie Hanway,<br />

Mister Smith und Artificial Eye in Großbritannien<br />

– ein wichtiger Schritt in eine erfolgreiche professionelle<br />

Zukunft sein.<br />

Die vermittelten Inhalte führen langfristig dazu, dass die<br />

Atelier-Alumni die Verbreitung des europäischen Films<br />

in die Welt erfolgreich vorantreiben und darüber hinaus<br />

dessen Wahrnehmung außerhalb Europas erhöhen.<br />

Dazu tragen auch die internationalen Teilnehmer*innen<br />

bei, die sich zwar professionell meist auf europäischem<br />

Boden verorten, jedoch die beruflichen Beziehungen zu<br />

ihrem Herkunftsland behalten.<br />

Aufgrund der Relevanz des gesellschaftlichen Diskurses<br />

und der vorherrschenden Missstände in der Branche<br />

im Bereich Gender-Gerechtigkeit trägt das Atelier<br />

– wie auch die <strong>Filmakademie</strong> allgemein – diesem Thema<br />

in Lehre und Struktur Rechnung, etwa durch Workshops,<br />

die Wissen zum Thema Gender explizit vermitteln.<br />

Um insbesondere die zukünftigen Produzentinnen<br />

und Verleiherinnen zu fördern, gibt es ein speziell auf<br />

die Bedürfnisse weiblicher Teilnehmender zugeschnittenes<br />

Mentoring. Auch bei der Auswahl von relevanten<br />

Dozentinnen wird diese Thematik implizit berücksichtigt<br />

und so durch Vorbilder Diskurse über Veränderungen<br />

von Rollenbildern angestoßen.<br />

CAMPUS FILMAKADEMIE UND NETZWERKE<br />

Ein großes Plus ist die Situierung des Ateliers an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

Diese eröffnet den Teilnehmer*innen nahezu<br />

unbegrenzte Vernetzungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

84


Dreharbeiten zum Kurzfilm SONNENFINSTERNIS (1 KM À PIED)<br />

85


ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />

Atelier-Filme DIE SCHEUE FREUDE AN DER ARBEIT, WÜRDENBEWAHRERIN, SONNENFINSTERNIS<br />

86


durch den gemeinsamen <strong>Campus</strong> mit den Studierenden<br />

der <strong>Filmakademie</strong>, dem Animationsinstitut und der Akademie<br />

für Darstellende Kunst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Unbestritten<br />

ist: Weit über die Teilnahme hinaus sind die<br />

hier gewonnenen Kontakte wertvoll für das berufliche<br />

Weiterkommen.<br />

In der Lehre findet die Zusammenarbeit von Atelier<br />

und <strong>Filmakademie</strong> in mehreren Bereichen statt: Nennenswert<br />

ist hier vor allem das seit dem Wintersemester<br />

2006 angebotene Wahlpflichtfach „International Producing“<br />

für Produktionsstudierende der <strong>Filmakademie</strong><br />

(ab dem 3. Studienjahr) in Kooperation mit dem Atelier<br />

Ludwigsburg-Paris.<br />

Die Talente, die im Atelier ausgebildet werden, sind<br />

die Zukunft der Branche – sie sind mehrheitlich direkt<br />

nach dem Programmbesuch in interessanten Positionen<br />

und/oder Unternehmen beschäftigt. Hierbei spielen die<br />

im Atelier gebildeten Netzwerke eine erhebliche Rolle:<br />

Nicht selten sind die Anbieter*innen von Praktika oder<br />

Dozent*innen während des Weiterbildungsjahrs die zukünftigen<br />

Arbeitgeber*innen. Es unterrichten auf deutscher<br />

Seite etwa Kirsten Niehuus (Geschäftsführerin der<br />

Filmförderung im Medienboard Berlin-Brandenburg),<br />

Vanessa Henneman (Gründerin und Geschäftsführerin<br />

von Henneman Agency), Jakob Claussen (Geschäftsführer<br />

Claussen + Putz Filmproduktion), Jamila Wenske<br />

(Produzentin und Co-Geschäftsführerin Achtung Panda!<br />

Media GmbH), Marc Gabizon (Geschäftsführer Wild<br />

Bunch Germany), Jan Mojto (Geschäftsführer EOS Entertainment<br />

u. Beta Film), Peter Dinges (Vorstand der Filmförderungsanstalt),<br />

Marie Noëlle (Autorin, Regisseurin<br />

und Produzentin, Geschäftsführerin P’Artisanfilm), Rebekka<br />

Garrido (Produzentin und Geschäftsführerin Manderley<br />

Films) und Milada Kolberg (Head of Acquisitions<br />

X Verleih AG).<br />

für die Branche festgesetzten Mindeststandards zur grünen<br />

Filmproduktion konnte sichergestellt werden, wofür<br />

die Kurzfilme mit dem Label green.motion ausgezeichnet<br />

wurden.<br />

Als Pionier entstanden im Rahmen des Ateliers 20<strong>22</strong> so<br />

die ersten an der <strong>Filmakademie</strong> grün produzierten Kurzfilme<br />

überhaupt. Das praktisch erlernte Wissen nehmen<br />

die Kursteilnehmer*innen nach Abschluss des Weiterbildungsjahrs<br />

mit, um es in die Branche weiterzutragen.<br />

ATELIER NETWORK ist der Verein der ehemaligen<br />

Atelier-Teilnehmer*innen, der ein aktives Netzwerk<br />

von über 350 jungen europäischen und internationalen<br />

Branchenvertreter*innen aufgebaut hat, das regelmäßig<br />

zusammenkommt. Dieses Netzwerk ermöglicht den europaweiten<br />

Austausch von Informationen, Erfahrungen,<br />

Kontakten und Jobangeboten. Grenz überschreitende<br />

GREEN PRODUCING<br />

Als besonderes Anliegen hat sich das Atelier Ludwigsburg-Paris<br />

der klimaneutralen Filmproduktion verschrieben<br />

- sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.<br />

Seit dem Studienjahr 2019/2020 vermittelt der Produzent<br />

und ausgebildete Green Consultant Fabian Linder<br />

theoretisches Wissen, welches in individuellen Mentorings<br />

mit konkretem Bezug auf die Kurzfilmprojekte<br />

vertieft wird.<br />

Im Studienjahr 2021/20<strong>22</strong> wurden die Atelier-Kurzfilmprojekte<br />

in Deutschland sowie in Frankreich erstmalig<br />

in der gesamten Produktionsphase von ausgebildeten<br />

Green Consultants betreut. Die Einhaltung der<br />

Cocktail franco-allemand<br />

Filmprojekte werden gemeinsam von Alumni entwickelt.<br />

Die Vereinsmitglieder profitieren außerdem erheblich<br />

von der Vernetzung innerhalb der Deutsch-Französischen<br />

<strong>Filmakademie</strong> mit den Initiativen Minitraité,<br />

Deutsch-Französisches Filmtreffen und ALP.<br />

Der rote Faden und gleichzeitig ein weiterer praktischer<br />

Strang, der sich durch das Weiterbildungsjahr zieht, ist<br />

die Kurzfilmproduktion des Atelier Ludwigsburg-Paris.<br />

87


ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />

Die Produktion einer Kurzfilmreihe, die in Kooperation<br />

der beiden Hochschulen gemeinsam mit ARTE und<br />

dem SWR als Koproduzenten hergestellt wird, ist seit 18<br />

Jahren das zentrale Projekt im Curriculum des Ateliers.<br />

Jährlich entstehen zu einem gemeinsamen Thema maximal<br />

neun Kurzfilme, die die Teilnehmer*innen in binationalen<br />

Producer*innen-Teams erarbeiten und über<br />

das Jahr hinweg erfolgreich umsetzen. Die fertigen Filme<br />

bereichern nicht nur das Portfolio der Atelier-Alumni,<br />

sondern erreichen stets auch eine breite Öffentlichkeit,<br />

indem sie nach den Premieren in Ludwigsburg und Paris<br />

auf den Französischen Filmtagen Tübingen, dem Festival<br />

Max Ophüls Preis in Saarbrücken und im Programm des<br />

Fernsehsenders ARTE gezeigt werden.<br />

Eine enge Zusammenarbeit mit Gewerken der <strong>Filmakademie</strong><br />

besteht dabei besonders im Bereich Drehbuch:<br />

Schon seit 2006 schreiben Studierende der Drehbuchabteilung<br />

die Bücher für diejenigen Atelier-Kurzfilme, die<br />

in Ludwigsburg entstehen. Auch in den Bereichen Bildgestaltung/Kamera,<br />

Montage/Schnitt, Szenenbild, Filmmusik,<br />

Filmton/Sounddesign sowie anderen Gewerken<br />

findet eine intensive Zusammenarbeit zwischen den<br />

<strong>Filmakademie</strong>-Studierenden und den Atelier-Teilnehmenden<br />

statt. Während die Studierenden vor allem<br />

von der internationalen Atmosphäre im Team und u.a.<br />

von der gesicherten Festival- und TV-Auswertung der<br />

Kurzfilme profitieren, erweisen sich für die Atelier-Teilnehmer*innen<br />

die fest etablierten Verbindungen der<br />

<strong>Filmakademie</strong>-Studierenden an der Hochschule als besonders<br />

gewinnbringend.<br />

ATELIER ALS WEICHENSTELLER FÜR EINE<br />

ERFOLGREICHERE PROFESSIONELLE ZUKUNFT<br />

Jedes Jahr besteht großes Interesse an den Plätzen im<br />

Weiterbildungsjahr: Ausgewählt wird aus zahlreichen<br />

Bewerbungen im Mai/Juni für das kommende Studienjahr.<br />

Im Studienjahr 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong> sind acht verschiedene<br />

Nationen vertreten. Für die Auswahl entscheidend sind<br />

Kriterien wie Berufserfahrung, soziale/kommunikative<br />

Fähigkeiten sowie eine größtmögliche Heterogenität<br />

und Diversität, die unterschiedliche Blickwinkel garantieren<br />

und neue Perspektiven in der Gruppe aufzeigen.<br />

Bemerkenswert ist der sichtliche Anstieg der im Netzwerk<br />

vertretenen Nationen seit der Öffnung 2014/2015<br />

für internationale Kandidat*innen sowie der Einführung<br />

der englischen Sprache als weitere Arbeitssprache. Zwar<br />

liegt der Fokus weiterhin auf Deutschland und Frankreich,<br />

es werden aber auch Teilnehmer*innen aufgenommen,<br />

die Englisch beherrschen und Deutsch und/<br />

oder Französisch lernen möchten. Neu unter den teilnehmenden<br />

Nationen ist im Studienjahr 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong><br />

Südafrika.<br />

Wir stellen fest, dass die bereits vor Programmbeginn erworbenen<br />

beruflichen Erfahrungen der Kandidat*innen,<br />

insbesondere im internationalen Kontext, zunehmend<br />

relevanter werden. Meist fehlen aber noch entscheidende<br />

Kenntnisse, um einen weiteren Karriereschritt<br />

zu wagen – etwa in die Selbständigkeit. Hier bietet, laut<br />

Aussagen der Alumni, das Atelier unersetzliche Informationen,<br />

um sich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus<br />

ist die Expertise im Bereich internationale Koproduktionen<br />

ein Alleinstellungsmerkmal in Zeiten von Globalisierung.<br />

VON SCHRAUBEN UND VÖGELN<br />

88


KURSCHATTEN<br />

POSITIVE EFFEKTE AUF DIE BRANCHE<br />

Die Filmbranche wird durch die Ehemaligen des Programms<br />

bereichert und die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

europäischen Filmindustrie verbessert: Dies erfolgt<br />

durch die Vermittlung von Kenntnissen im Atelier, die<br />

den Fokus auf aktuelle Entwicklungen und Trends in allen<br />

Bereichen legen, besonders auch auf digitale Distributionswege<br />

sowie Marketing. Die unternehmerische<br />

und wirtschaftliche Seite des Business ist ebenso elementar<br />

für die meisten Teilnehmer*innen: Viele stehen<br />

an der Schwelle zur Gründung einer eigenen Produktionsfirma<br />

– hier sind Workshops zu Firmengründungen<br />

und alternativen Business-Modellen hilfreich. Auch<br />

soziale Aspekte wie Konfliktmanagement, Teamführung<br />

und ein Bewusstsein für die Gender-Thematik kommen<br />

im Lehrplan nicht zu kurz. Die außergewöhnlich hohe<br />

Beschäftigungsrate der Teilnehmer*innen nach Abschluss<br />

des Programms bestätigt eindrucksvoll die Qualität<br />

der vermittelten Kenntnisse und die Attraktivität<br />

der Absolvent*innen für Arbeitgeber*innen in ganz Europa.<br />

Eine permanente Evaluierung der Studieninhalte<br />

garantiert die Vermittlung aktuellen Knowhows.<br />

BEWERBUNG UND TEILNAHME<br />

FÜR WEN? JUNGE FILMSCHAFFENDE –<br />

BEWERBER*INNEN AUS ALLER WELT<br />

Das Weiterbildungsjahr wendet sich an<br />

angehende Produzent*innen und Verleiher*innen<br />

aus Europa und der ganzen Welt<br />

im Alter von bis zu 30 Jahren und bietet<br />

eine vertiefende Ausbildung mit europäischer<br />

Ausrichtung.<br />

Absolvent*innen von Filmhochschulen<br />

oder anderen relevanten Studiengängen<br />

mit ersten Berufserfahrungen in der Filmwirtschaft<br />

sind die Zielgruppe.<br />

ERFORDERLICHE SPRACHKENNTNISSE<br />

Sehr gute Englischkenntnisse; Deutschund<br />

Französischkenntnisse sind von Vorteil.<br />

WEITERE INFORMATIONEN AUF<br />

DER WEBSITE DES<br />

ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />

www.atelier-ludwigsburg-paris.com<br />

FOLGT UNS AUF FACEBOOK UND<br />

INSTAGRAM UNTER<br />

FB.ME/AtelierLudwigsburgParis<br />

https://www.instagram.com/<br />

atelierludwigsburgparis/<br />

89


INTERNATIONAL NETWORKS<br />

ME<br />

WE<br />

PROBABLY THE WORLD’S SHORTEST<br />

POEM, WAS SPONTANEOUSLY DELIVER-<br />

ED BY HEAVYWEIGHT CHAMPION MUHAM-<br />

MAD ALI, AT HARVARD UNIVERSITY ON<br />

JUNE 4TH, 1975. WHILE ALI WAS HOLDING<br />

HIS OPENING ADDRESS, STUDENTS IN THE<br />

AUDIENCE DEMANDED: "ALI, GIVE US A<br />

POEM!". HIS REPLY CAME IN THE FAMOUS<br />

LINES:<br />

ME<br />

WE<br />

Besen Dilek, student at the Animation Institute, is the creator<br />

of the icon that signifies the spirit of ME/WE. Inspired by the<br />

poem, she developed the key visual, beautifully expressing the<br />

interconnection, as a contemporary echo and interpretation to<br />

Muhammad Ali’s words, 47 years after he uttered them.<br />

A poem consisting of two words, two lines, two syllables,<br />

both of them equally stressed, like two punches. Reduced<br />

to the essential, these simple words serve as no<br />

less than a reflection on life itself. There is a ME, for<br />

the individual, and there is a WE, for the collective. Neither<br />

is it possible for the ME to exist without the collective,<br />

nor can the WE exist without its constituting<br />

individuals. Our life is based on this very interaction and<br />

ambiguity: on being part of something bigger, and being<br />

separated from this entity at the same time. We thought<br />

that this great little poem would be a good motto for the<br />

International Class.<br />

90


ICLA 2.0<br />

THE INTERNATIONAL CLASS AT THE FILMAKA-<br />

DEMIE IS A UNIQUE INTERDISCIPLINARY PRO-<br />

GRAM WHICH HAS BEEN DESIGNED TO HOST<br />

GUEST STUDENTS FROM ALL OF FABW’S PART-<br />

NER INSTITUTIONS FOR THE DURATION OF ONE<br />

SEMESTER. THROUGH THE UNIQUE MIX OF EACH<br />

YEAR’S GROUP, IT HAS BECOME AN INCUBA-<br />

TOR FOR FILM PROJECTS THAT ARE CROSSING<br />

BOUNDARIES, AND FOR PERSONAL CONNEC-<br />

TIONS WHICH ARE REACHING FAR BEYOND THE<br />

DURATION OF THE SEMESTER ON CAMPUS. ICLA<br />

2.0 IS ENTIRELY TAUGHT IN ENGLISH.<br />

On Monday, April 4th, <strong>23</strong> international guest students<br />

picked up their studies at the <strong>Filmakademie</strong>. They were<br />

the first ones to attend the new edition of the International<br />

Class – ICLA 2.0 – which ran until mid-August.<br />

The course had undergone a thorough redesign since its<br />

last edition under Covid-19 conditions in the Winter of<br />

2020/2021. This last ICLA had consisted of 16 participants.<br />

The class of 20<strong>22</strong> shifted to the Spring term and<br />

it grew in size, to <strong>23</strong> students from thirteen countries,<br />

eleven of them non-European. Most of the participants<br />

receive a <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg STIPENDIUM, as well as<br />

grants from the Federal Foreign Office, or funding from<br />

various Goethe Institutes, and others.<br />

Two of the ICLA students had fled from the war in Ukraine,<br />

and one had to leave Russia in the face of the reigning<br />

repressions there. Once more, the financial support<br />

of the <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg STIPENDIUM secured that<br />

these three displaced students could be included in the<br />

program on short notice.<br />

The interdisciplinary curriculum of ICLA 2.0, which has<br />

been curated by Valentina Boye, herself an alumna of<br />

documentary directing at the <strong>Filmakademie</strong>, gives top<br />

priority to networking and to content development. Encounters<br />

with the academy’s regular students, and joint<br />

project work are running through the curriculum like<br />

a thread.<br />

Participants have come up with ideas for films early on<br />

in the semester and kept honing their projects throughout<br />

the term. They have made alliances among the IC-<br />

LA 2.0 and beyond, among the school’s regular students.<br />

We hope that this development will help them to jointly<br />

keep developing their ideas further. The International<br />

Office at the <strong>Filmakademie</strong> is prepared to assist in<br />

the process and to support co-productions between film<br />

schools, widening the scope of stories to be told to a global<br />

level, and widening the international dimension of<br />

student exchange towards more global career perspectives<br />

for all involved.<br />

Guido Lukoschek, Head of International Office<br />

At the Certificate Ceremony 20<strong>22</strong><br />

91


INTERNATIONAL NETWORKS<br />

Die International Class erobert den Schwarzwald<br />

92


Couchsurfing beim Black Forest Workshop<br />

93


INTERNATIONAL NETWORKS<br />

PARTNER INSTITUTIONS – 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong><br />

• AFDA – THE SOUTH AFRICAN SCHOOL OF<br />

MOTION PICTURE, LIVE RECORDING AND<br />

LIVE PERFORMANCE, Johannesburg, South<br />

Africa<br />

• MAISHA FILM LAB, Kampala, Uganda<br />

• MAHARASHTRA INSTITUTE OF TECHNOLO-<br />

GY, Pune, India<br />

• AFRINOLLY CREATIVE HUB, Lagos, Nigeria<br />

• AL-QUDS UNIVERSITY, Ramallah, Israel/Palestine<br />

• BEJING FILM ACADEMY, Bejing, China<br />

• COLOMBO FILM & TELEVISION ACADEMY,<br />

Colombo, Sri Lanka<br />

• ÉCOLE NATIONALE SUPÉRIEURE LOUIS<br />

LUMIÈRE, Paris, France<br />

• FTII - FILM & TELEVISION INSTITUTE OF<br />

INDIA, Pune, India<br />

• FREE SZFE, Budapest, Hungary<br />

• MOHOLY-NAGY UNIVERSITY OF ART AND<br />

DESIGN, Budapest, Hungary<br />

• MOPA COMPUTER GRAPHICS ANIMATION<br />

SCHOOL, Arles, France<br />

• NATIONAL FILM SCHOOL OF DENMARK,<br />

Copenhagen, Denmark<br />

• NFTS - NATIONAL FILM & TELEVISION<br />

SCHOOL, Beaconsfield, UK<br />

• NDU – NOTRE DAME UNIVERSITY, Beirut,<br />

Lebanon<br />

• THE ANIMATION WORKSHOP, VIA UNI-<br />

VERSITY COLLEGE, Viborg, Denmark<br />

• GOBELINS L’ÉCOLE DE L’IMAGE, Paris,<br />

France<br />

• INCINE, Quito, Equador<br />

• KIBBUZIM COLLEGE, Tel Aviv, Israel<br />

• KOREA NATIONAL UNIVERSITY OF ARTS,<br />

SCHOOL OF FILM, TV & MULTIMEDIA,<br />

Seoul, Republic of Korea<br />

• LA FÉMIS, Paris, France<br />

• TOKYO UNIVERSITY OF THE ARTS -<br />

THE GRADUATE SCHOOL OF FILM AND<br />

NEW MEDIA, Tokyo, Japan<br />

• UCLA EXTENSION, Los Angeles, USA<br />

• FUNDACIÓN UNIVERSIDAD DEL CINE,<br />

Buenos Aires, Argentina<br />

• UNIVERSIDAD DE VALPARAISO, Valparaiso,<br />

Chile<br />

• LINDENWOOD UNIVERSITY, St. Charles,<br />

Missouri, USA<br />

94


ALUMNUS OF FABW’S<br />

INTERNATIONAL CLASS COORDINATES<br />

FILM SCHOOL IN NORTHERN SRI LANKA<br />

BATHURSHAN GANESHALINGAM SPENT HIS<br />

CHILDHOOD WATCHING TAMIL FILMS FROM<br />

SOUTH INDIA. GIVEN THAT BESIDES GOING TO<br />

SCHOOL AND SOME PRIVATE LESSONS IN THE<br />

AFTERNOONS, THERE WAS NOTHING MUCH TO<br />

DO, WATCHING FILMS BECAME A WELCOME<br />

DISTRACTION FROM THE THREATENING SET-<br />

TING OF CIVIL WAR THE COUNTRY FOUND<br />

ITSELF IN AT THE TIME. YEARS LATER, HIS<br />

EARLY PASSION FOR FILMS WAS REFLECTED IN<br />

BATHURSHAN’S DECISION TO SKIP HIS IT STUD-<br />

IES AT THE OPEN UNIVERSITY OF SRI LANKA<br />

FOR A CAREER IN FILM, RISKING HIS PROS-<br />

PECTS OF A SOLID INCOME. HIS PARENTS WERE<br />

NOT AMUSED.<br />

It was the country’s film festivals, such as the Colombo<br />

International Film Festival, or the Short Film Screenings<br />

at the Goethe Institute, that widened Bathurshan’s perspective<br />

to international films and finally led to his successful<br />

application at the Colombo Film and Television<br />

Academy (CFTA) to study film sound and editing. At the<br />

school, Singhal is the teaching language, which Bathurshan<br />

had to learn quickly in order to follow the lectures<br />

and seminars.<br />

FILMAKADEMIE AS A SOURCE OF INSPIRATION<br />

“When I received the nomination from CFTA to go to<br />

<strong>Filmakademie</strong> as a guest student, I could hardly believe<br />

it. I was so full of joy and in anticipation of the stay<br />

there. My time in Ludwigsburg has been incredibly inspiring,<br />

as I was not only able to learn from outstanding<br />

lecturers, but I also got the chance to prove myself<br />

as a sound recordist, which opened many new paths for<br />

me. By supporting me with a grant, the German Federal<br />

Ministry of Foreign Affairs has enabled me to embark<br />

on this wonderful exchange. I am very grateful for that,”<br />

Bathurshan says.<br />

FIRST TAMIL FILM LIBRARY IN SRI LANKA<br />

The foundation of the Balu Mahendra Film Library and<br />

Learning Resource Center (named after the successful<br />

Sri Lankan film director) in Kilinochchi in the North of<br />

the country, also set the ground stone for a small, new<br />

film school. The library and the seminar room serve as<br />

a creative hub for youngsters who are trained in theoretical<br />

lectures and seminars, and are working on practical<br />

exercises with film equipment. There are some<br />

800 books in the library by now, as well as more than<br />

12.000 films in Tamil and in English. “In the first year,<br />

we already received more than 100 applications for the<br />

20 seats we can offer,” Bathurshan continues. “The call<br />

for the third intake has just started. Besides our regular<br />

curriculum, we are also offering short-term workshops.<br />

Some of them, like camera or sound, are much<br />

sought-after. We are also happy to report an ever-growing<br />

community of supporters, numerous international<br />

professionals among them, who deliver their training<br />

online, via Zoom, during the pandemic.”<br />

FABW ALUMNI SERVE AS MENTORS<br />

Two of FABW’s alumni were among those who supported<br />

the project as online mentors: Kumaran Herold, who<br />

studied cinematography at the <strong>Filmakademie</strong>, is now<br />

working as a DoP. His Tamil language skills came in<br />

handy when he delivered the fundamentals of camera<br />

work within his three-day cinematography workshop.<br />

Although he was only present online, he instructed the<br />

participants to engage in his active, hands-on program.<br />

Julia Schlingmann completed her studies at FABW’s camera<br />

department in 2013, and has been working as a freelance<br />

DoP since then. In her seminar „Light in Documentary<br />

Film,“ she taught students how to work effectively<br />

and creatively in situations where there is only available<br />

light. Her seminar is especially helpful to those who<br />

95


INTERNATIONAL NETWORKS<br />

Hands-On Training at the Center<br />

The Balu Mahendra Film Library<br />

96


have to work with a limited set of lighting equipment,<br />

turning what seems to be a weakness into a strength.<br />

SUPPORT BY THE GERMAN FILM COMMUNITY<br />

When Bathurshan traveled back to Sri Lanka after successfully<br />

completing the International Class in the spring<br />

of 2021, he brought with him a trunk full of film equipment<br />

such as cameras, tripods, and monitors which other<br />

filmmakers from the region he is good friends with<br />

had collected for him. It is these tools which serve as<br />

the basic equipment of the film school in northern Sri<br />

Lanka.<br />

„We would love to win more international experts and<br />

professionals to pass on their knowledge to us. Further,<br />

we would need additional equipment, such as lighting<br />

equipment and grip, to be able to offer more practical<br />

workshops. Future perspectives for young people are<br />

rather blurry in the crisis Sri Lanka is currently finding<br />

itself in. Without electricity or gas, almost nothing<br />

is working properly. While at the moment everything is<br />

more about survival, I do hope that after overcoming the<br />

crisis, we will be able to develop this small school into<br />

an important film hub for our Tamil-speaking region,”<br />

says Bathurshan.<br />

Sujatha Dovgal, Project Manager International Office<br />

97


ALUMNI IM FOKUS<br />

„Be easy<br />

to work with“<br />

98


Im Gespräch mit Katrin Schweiger,<br />

Absolventin Filmmusik & Sounddesign<br />

BEVOR KATRIN SCHWEIGER 2013 IHR<br />

DIPLOM IM STUDIENGANG „FILMMUSIK<br />

& SOUNDDESIGN“ AN DER FILMAKADEMIE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG ERHIELT, STUDIERTE<br />

SIE MUSIK UND ENGLISCH AUF LEHRAMT<br />

AN DER UNIVERSITÄT REGENSBURG. SIE<br />

ERHIELT PRIVATUNTERRICHT IN KOMPOSI-<br />

TION BEI RAINER BARTESCH UND GRAHAM<br />

BUCKLAND UND NAHM 2016 AN DER<br />

HOLLYWOOD MASTERCLASS „ARRANGING<br />

FOR BIGBAND AND STRINGS IN POPMUSIC“<br />

BEI CHRIS WALDEN TEIL.<br />

Liebe Katrin, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und<br />

für unser <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong> einige Fragen beantwortest.<br />

Das Salzburger Landestheater hat ja mit der Position einer<br />

Hauskomponistin eine im deutschsprachigen Raum<br />

unübliche Position geschaffen. Was ist denn deine Aufgabe<br />

und wie sieht dein Arbeitsalltag aus?<br />

Ja, die Stelle ist wunderbar breit angelegt, was ich sehr<br />

liebe, da sie aus zwei Bereichen besteht. Zum einen darf<br />

ich neue Stücke für das Landestheater komponieren: Aktuell<br />

arbeite ich an dem Musical „Das fliegende Klassenzimmer“<br />

von Erich Kästner und an der Schauspiel-Musik<br />

zu „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Beide<br />

Stücke werden im Januar bzw. Februar 20<strong>23</strong> Premiere<br />

haben. Ich durfte auch bereits vier Songs schreiben für<br />

das Kinderstück „Pumuckl“, das im November 20<strong>22</strong> auf<br />

die Bühne kommt. Darüber hinaus gilt es, Stücke zu arrangieren,<br />

zu orchestrieren und teilweise auch musikalisch<br />

zu produzieren, wobei mir meine Musikproduktionsfähigkeiten,<br />

die ich an der FABW erworben habe, sehr<br />

nützlich sind. Auch die Fähigkeit, Musik im dramaturgischen<br />

Kontext zu sehen und mich mit Regisseur*innen<br />

über den Einsatz von Musik in den Theaterstücken zu unterhalten,<br />

ist etwas, was ich quasi täglich brauche, denn<br />

Theater ist ja nichts anderes als ein Film auf der Bühne.<br />

Inzwischen arbeitet Katrin als Orchestratorin und Arrangeurin<br />

für verschiedene Orchester und Komponist*innen<br />

- u.a. für die Bayerischen Filmfoniker, für<br />

Konstantin Wecker und für den deutschen Filmmusikpreisträger<br />

Nikki Reiser – und sie ist Gastdozentin im<br />

Bereich „Grundlagen der Filmmusik - Musik in Worte<br />

fassen“ an der FABW. Darüber hinaus dirigiert sie verschiedene<br />

Ensembles bei Konzerten und Studioaufnahmen<br />

und tritt mit ihrem neuen deutsch-bayerischen<br />

Popmusik-Programm als Sängerin und Pianistin auf.<br />

Seit Januar 20<strong>22</strong> ist sie Hauskomponistin und musikalische<br />

Leiterin für Schauspiel und Musical am Salzburger<br />

Landestheater.<br />

Der zweite Teil meiner Arbeit ist die musikalische Leitungsstelle<br />

im Bereich Schauspiel und Musical, sprich:<br />

das Dirigieren. Ich durfte bereits das Musical „Peter Pan“<br />

dirigieren, was mir sehr viel Spaß gemacht hat, denn<br />

hier durfte ich mit großartigen Musiker*innen arbeiten,<br />

was einem oft fehlt, wenn man nur im einsamen Kämmerlein<br />

vor sich hin komponiert.<br />

Mein Arbeitsalltag ist also jeden Tag anders. Es kann<br />

sein, dass ich mit Darsteller*innen probe, auf der Bühne<br />

oder im Proberaum, dass ich in meinem Studio komponiere,<br />

produziere, arrangiere oder orchestriere, dass ich<br />

Gespräche mit Regisseur*innen, Dramaturg*innen und<br />

Choreograf*innen habe, und abends vielleicht eine Aufführung.<br />

Es kam auch schon vor, dass ich kurzfristig als<br />

Pianistin oder Sängerin auf und hinter der Bühne einspringen<br />

musste.<br />

99


ALUMNI IM FOKUS<br />

Wie bist du zu dieser Stelle gekommen?<br />

Das verdanke ich einem geglückten Elevator-Pitch auf<br />

der Musical-Konferenz letztes Jahr in Wunsiedel, wo<br />

ich den Intendanten des Salzburger Landestheaters, Carl<br />

Philip von Maldeghem, in einer kurzen „Raucher“-Pause<br />

kennengelernt habe. Ich habe ihm meine Karte gegeben<br />

und dann hat er mich zwei Tage später per E-Mail<br />

kontaktiert und mich eigeladen, doch einmal vorbeizuschauen,<br />

wenn ich in Salzburg bin. Also Ticket nach<br />

Salzburg gebucht und ein Treffen mit dem Intendanten<br />

vereinbart, bei dem wir uns eine Stunde sehr nett unterhalten<br />

haben. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, er<br />

wollte mich vielleicht als externe Komponistin für ein<br />

Projekt haben. Doch nach und nach kam heraus, dass<br />

er eine neue Stelle plant und sich mich dafür vorstellen<br />

könnte. Daraufhin habe ich einen Tag lang Probe gearbeitet,<br />

was ein Bewerbungsgespräch mit dem Studienleiter<br />

und musikalischen Leiter Wolfgang Götz beinhaltete,<br />

ein Vordirigieren, das Leiten einer Probe mit einem Gesangssolisten<br />

sowie dem Jugendchor. Ich habe die Stelle<br />

noch am selbem Tag bekommen.<br />

gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, dass einem etwas<br />

Gutes einfällt. Wenn das mal nicht der Fall ist, dann<br />

gehe ich gerne raus in die Natur, am liebsten mit meinem<br />

Hund. Beim Spazierengehen habe ich oft die besten<br />

Einfälle.<br />

Dein musikalisches Oeuvre ist breit gefächert: Deine<br />

Werke reichen von Filmmusik, über Theatermusik und<br />

Konzertmusik, bis hin zu Rock, Pop und Jazz. Oft verschmelzen<br />

in deinen Kompositionen verschiedene musikalische<br />

Genres. Woher kommen diese Vielfalt und<br />

Wandlungsfähigkeit?<br />

Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie, die<br />

mich früh mit verschiedenen Musikrichtungen konfrontiert<br />

hat, ohne dabei eine Richtung zu bevorzugen oder<br />

als besser darzustellen. Mein Papa liebt Rock und Metal-Musik,<br />

spielt Geige und ist Tenor-Solist bei uns im<br />

Kirchenchor, in dem ich auch viele Jahre gesungen habe.<br />

Meine Mama spielt Klavier, Akkordeon und Steirische<br />

Harmonika und sie liebt französische Chansons. Meine<br />

Schwester spielt Saxofon, Klavier und Posaune und<br />

hat mir den Jazz nähergebracht. Das erste Musical, das<br />

ich sehen durfte, war „Cats“ und die CD lief in meinem<br />

Kinderzimmer zusammen mit „BravoHits“ und französischem<br />

HipHop rauf und runter. Warum sich also auf eine<br />

Farbe festlegen, wenn doch alle Farben wunderschön<br />

sind und sich auch noch kombinieren lassen!<br />

In einem Interview hast du mal gesagt, dass die Kompositionsarbeit<br />

eine einsame Arbeit ist. Hat sich das mit<br />

deinen Aufgaben in Salzburg geändert?<br />

Live-Auftritt mit Oliver Thedieck<br />

Haha,...ja, das habe ich oben bereits geschrieben. Durch<br />

die Vielfältigkeit der Stelle hat sich das zum Glück ein<br />

bisschen geändert.<br />

Wie findest du Motive und Themen für deine Musikstücke<br />

und woran arbeitest du im Moment?<br />

Diese Woche schreibe ich an Musical-Songs für das<br />

„Fliegende Klassenzimmer“. Hierfür gibt es Songtexte<br />

vom wunderbaren Marco Dott, die mir als Inspiration<br />

für die Melodien dienen. Und man bespricht gemeinsam,<br />

welche Emotionen erzeugt werden sollen, in welche<br />

musikalische Stilrichtung es gehen soll, schickt sich<br />

eventuell sogar Songs hin und her, in welche Richtung<br />

es gehen könnte. Und dann hilft mir mein musiktheoretisches<br />

Wissen, um mit Hilfe von verschiedenen Akkorden<br />

die erhofften Emotionen zu erzeugen. Natürlich<br />

100<br />

Du scheinst ein extrovertierter Mensch zu sein, der gern<br />

mit anderen zusammen ist und gemeinsam an Projekten<br />

arbeitet. An der FABW hast du ja zum Beispiel den<br />

<strong>Filmakademie</strong>-Chor gegründet und geleitet. Kam dir hier<br />

das an der FABW übliche Arbeiten im Team entgegen?<br />

Ja, absolut. Wer nicht gut im Team arbeiten kann, sollte<br />

besser Solokünstler*in werden! Der beste Rat, den ich je<br />

bekommen habe, war: 1. Be easy to work with. 2. Be easy<br />

to work with. 3. Be easy to work with.<br />

Bei all deinen vielfältigen Interessen – du bist ja beispielsweise<br />

auch ausgebildete Sängerin: Warum hast du


dich gerade für ein Filmmusik-Studium an der FABW<br />

entschieden? Engt das den kreativen Output nicht ein?<br />

Nein, ganz im Gegenteil! Das Filmmusik-Studium an<br />

der <strong>Filmakademie</strong> war genau das Richtige für mich, da<br />

man hier in sämtlichen musikalischen Richtungen ausgebildet<br />

wird, von klassischen Orchesterklängen, über<br />

elek tronische Musik, bis hin zu Jazz/Rock/Pop und allem,<br />

was dazwischen liegt. Ich wollte nicht NUR Jazz<br />

oder Klassik oder Pop studieren. Und man hat an der<br />

FABW viel Raum für Experimente, so dass ich auch viel<br />

mit meiner Stimme als Klangquelle experimentiert habe<br />

und dies in viele meiner Kompositionen auch heute<br />

noch einbaue.<br />

Hast du ein musikalisches Vorbild, z.B. eine Filmmusikkomponistin<br />

oder einen Filmmusikkomponisten?<br />

Ja, viele! Aus jeder Musikrichtung mindestens eine Person.<br />

Aber wenn wir über Filmmusik sprechen, dann stehen<br />

bei mir Howard Shore und Rachel Portman ganz<br />

oben auf der Liste.<br />

Für deine symphonische Musik zum experimentellen<br />

FABW-Diplomfilm XIAN-NU wurdest du für die „Beste<br />

Musik in einem Kurzfilm“ beim Peer-Raben-Music-<br />

Award 2013 nominiert. Was bedeuten dir Preise oder<br />

Nominierungen? Meinst du, sie sind wichtig für ein berufliches<br />

Fortkommen?<br />

Preise und Nominierungen fühlen sich toll an. Sie bestärken<br />

einen darin, dass das, was man tut, Qualität hat<br />

und gefällt. Das hat meiner Künstler-Seele sehr gutgetan.<br />

Es gab in meiner bisherigen Laufbahn immer wieder<br />

Momente, wo ich an mir selbst gezweifelt habe, ob<br />

ich gut genug bin für diesen Beruf, vor allem, wenn es finanziell<br />

mal gerade nicht so gut lief. Dennoch sind Preise<br />

nicht alles, aber sie lesen sich gut in einer Vita. Also<br />

denke ich, dass sie durchaus helfen können für das berufliche<br />

Fortkommen.<br />

Wie hast du es geschafft, dich in der Branche zu etablieren?<br />

Hat dir dein Studium an der FABW dabei geholfen?<br />

Als meine Branche sehe ich die Musical-Branche. Nachdem<br />

ich immer mehr von der Filmmusik-Branche abgekommen<br />

bin, da ich hier leider nie richtig einen Fuß<br />

in die Tür gebracht habe, hatte ich beschlossen, mir eine<br />

Teilzeitstelle als Lehrkraft zu suchen und nur noch die<br />

Musik zu schreiben, die ich wirklich schreiben will. Was<br />

dabei herauskam, war ein großes Symphonic-Rock-Fantasy-Musical,<br />

„Die Königin der Schatten“. Ich habe dann<br />

Kontakt zu Musical-Sänger*innen gesucht, die mir die<br />

Demos eingesungen haben, bin zu Musical-Konferenzen<br />

gefahren, habe mich mit Musical-Fachmagazinen auf<br />

den neuesten Stand gebracht, was in der Szene so abgeht,<br />

habe meine Verlegerin vom LITAG Verlag kennengelernt,<br />

habe kleinere Musical-Filmprojekte angestoßen<br />

und so hat sich das Vitamin B dann nach und nach aufgebaut.<br />

Arbeitest du momentan an einer Filmmusik-Komposition<br />

und wenn ja, für welchen Film?<br />

Nein. Derzeit arbeite ich nur an Musicals und Schauspiel.<br />

Doch mit „Die unendliche Geschichte“ liegt mir<br />

eine Filmmusik in den Ohren, die wir alle kennen und<br />

lieben, und die es nicht zu kopieren gilt! Und obwohl es<br />

eine Schauspiel-Produktion ist, fühlt sich die Arbeitsweise<br />

sehr ähnlich an wie das Schreiben einer Filmmusik.<br />

Hast du bereits mit Alumni oder Dozierenden der FABW<br />

zusammengearbeitet?<br />

Ich durfte mit dem Alumnus Ben Rudolf und seiner Firma<br />

„Nau Hau“ zusammenarbeiten und wir haben ein<br />

VR-Projekt gemacht, bei dem wir mit Edgar Allan Poe<br />

und seinem Gedicht „Der Rabe“ durch seine gruselige<br />

Villa laufen. Wir haben damit den Preis „BW goes mobile“<br />

gewonnen. Kann man im Occulus Shop ansehen unter<br />

„The Raven by E. A. Poe“.<br />

Bitte vervollständige folgenden Satz: Die <strong>Filmakademie</strong><br />

war für mich ein Ort, …<br />

…an dem ich mich, umringt von kreativen Gleichgesinnten,<br />

austoben und an dem ich künstlerisch wachsen durfte.<br />

Das Interview führte Fenja Schnizer<br />

101


STECKBRIEF<br />

FILMMUSIK<br />

1<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Andreas Fuchs<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Matthias Raue<br />

3<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Vier<br />

4<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Mindestens Bachelor oder Vor -<br />

diplom in einem musikalischen<br />

Studiengang<br />

5<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Der praktische Aspekt der<br />

Ausbildung bietet Möglichkeiten,<br />

die ihr nur hier findet: Orchesteraufnahmen<br />

mit dem Filmorchester<br />

Babelsberg, ein Orchesterworkshop,<br />

Aufnahmen mit Small- und<br />

Bigband und ein Tonstudio, in<br />

dem ihr Musik aufnehmen könnt,<br />

soviel ihr wollt. Außerdem ist der<br />

<strong>Campus</strong> perfekt für Networking, da<br />

eure Kommiliton*innen nach dem<br />

Studium gute Jobs in der Filmwirtschaft<br />

haben.<br />

6<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Ganz viel Learning by Doing – Ihr<br />

macht von Anfang an Musik für<br />

Filme. Die Theorie ist dabei immer<br />

auch projektbezogen: Filmkomposition,<br />

-dramaturgie, Harmonielehre,<br />

TV-Scoring, Filmmusik-Orchestration,<br />

Dirigat, Musikrecht,<br />

Pop-Producing, künstlerische<br />

Filmmusik-Praxis und vieles mehr.<br />

7<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Instrumental-Unterricht gibt es<br />

bei uns nicht. Den hattet ihr in der<br />

Regel auch in eurem vorangegangenen<br />

Studium<br />

8<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Im Orchester-Workshop dürft ihr<br />

selbst dirigieren.<br />

9<br />

MOTTO<br />

Ausgezeichnete Filmmusik entsteht<br />

durch gute Kommunikation und<br />

Entwicklung einer persönlichen<br />

Filmmusik-Sprache.<br />

102


FILMTON/SOUNDDESIGN<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Florian Dittrich<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Tobias Scherer<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Ed Cantù<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Sieben<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Passion für guten Sound,<br />

technisches Verständnis, flüssigen<br />

Umgang mit DAWs, Kenntnis der<br />

verschiedenen Gewerke beim Film<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Arbeitsumgebung, wie man sie<br />

auch in der freien Wirtschaft<br />

findet; die Möglichkeit, sich an<br />

allen verschiedenen Genres zu<br />

versuchen, wie: Animations-,<br />

Dokumentar-, Spielfilm, Serienformate<br />

etc.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

- Den Entstehungsprozess der<br />

verschiedenen Tonebenen<br />

beim Film und darüber<br />

hinaus (Game Audio)<br />

-Das Arbeiten in einem<br />

großen Filmteam<br />

- Die wirtschaftlichen Faktoren<br />

des Filmton-Business<br />

- Sehr viel Praxis!<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Schlafen, sich langweilen<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Der Ton macht MINDESTENS 50%<br />

des Films aus!<br />

10<br />

MOTTO<br />

Hauptsache FETT! ;)<br />

103


ALUMNI IM FOKUS<br />

„Wir brauchen neue Geschichten aus anderen<br />

Perspektiven und mit neuen kreativen Erzählformen.<br />

Dafür ist der Nachwuchs der richtige Partner.“<br />

ALL-IN<br />

104


10 Fragen an Christoph Pellander<br />

CHRISTOPH PELLANDER SCHLOSS 2007<br />

SEIN DREHBUCH-STUDIUM AN DER<br />

FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

AB. SEIT JULI 2019 IST ER LEITER REDAK-<br />

TION UND PROGRAMM-MANAGEMENT DER<br />

ARD DEGETO. IN DIESER FUNKTION IST ER<br />

FÜR AUFTRAGS-, KOPRODUKTIONEN UND<br />

DEN LIZENZEINKAUF DER ARD DEGETO IM<br />

BEREICH FERNSEHEN UND KINO REDAKTI-<br />

ONELL VERANTWORTLICH. ZUDEM LEITET<br />

ER DIE PROGRAMMPLANUNGEN SOWIE DIE<br />

PRESSESTELLE DER DEGETO.<br />

konnte ich die letzte Phase des Studiums und den Job<br />

sehr gut verbinden. In den zwei Jahren als junger Produzent<br />

im Team von Greenskyfilms habe ich viel geschrieben<br />

und entwickelt. Damals hatten es junge Filmemacher*innen<br />

aber deutlich schwerer in der Akquise, da<br />

weniger produziert wurde als heute und es auch weniger<br />

Auftraggeber gab. Als der Anruf vom WDR kam, aber<br />

nicht aufgrund eines Stoffangebots, sondern aufgrund<br />

einer freien Stelle, wechselte ich wieder auf die Seite des<br />

Senders. Nun arbeite ich schon seit mehr als 15 Jahren<br />

für die ARD. Die Jahre in den Landesrundfunkanstalten<br />

- vor allem beim NDR - waren immer enorm abwechslungsreich<br />

und die Aufgaben bei der ARD Degeto machen<br />

einfach großen Spaß.<br />

Sicher gehen viele Skripte anderer Autor*innen durch<br />

Deine Hände. Juckt es Dich manchmal in den Fingern,<br />

mal wieder selbst ein Drehbuch zu schreiben? Oder<br />

hast Du sogar noch den einen oder anderen Stoff in der<br />

Schublade?<br />

Davor arbeitete Christoph Pellander als Redakteur beim<br />

NDR im Programmbereich Fiktion und Unterhaltung, in<br />

den Abteilungen Film, Familie und Serie sowie Talk und<br />

journalistische Unterhaltung. Zu seinen weiteren beruflichen<br />

Stationen zählen Tätigkeiten als Redakteur für<br />

die Fiktion beim WDR und BR sowie als Produzent/Producer<br />

bei der Greenskyfilms GmbH und der Bavaria Film<br />

GmbH.<br />

Lieber Christoph, Du hast die <strong>Filmakademie</strong> mit einem<br />

Diplom in Drehbuch verlassen, hast aber danach bald<br />

den Weg in Richtung Produktion und Redaktion eingeschlagen.<br />

Wie kam es zu dieser Ausrichtung?<br />

Schon während des Studiums bekam ich die Anfrage<br />

vom Bayerischen Rundfunk, in der Spielfilm-Redaktion<br />

von Bettina Reitz in München zu arbeiten. Da auch meine<br />

Diplom-Betreuerin Franziska Buch in München lebte,<br />

Tatsächlich erreichen uns in der Degeto über 1.000<br />

Stoff-Angebote im Jahr. Diese werden von uns in der<br />

Redaktion alle gelesen und geprüft. Lesestoff gibt es also<br />

ausreichend, aufgrund der Menge können wir aber<br />

nur einen Bruchteil der Ideen umsetzen. Und ja, es juckt<br />

mich immer wieder. Ich habe vor einigen Jahren begonnen,<br />

nebenbei journalistisch im Pferdesport – also in<br />

einem völlig anderen Metier - tätig zu sein. Ein kleiner<br />

Ausgleich. Natürlich bleibt aber auch stets die Option,<br />

Geschichten und Stoffe, die einen bewegen, anzustoßen<br />

und so inhaltliche Impulse zu setzen. Ein aktuelles<br />

Beispiel: Die Roman-Reihe „Lost in Fuseta“ von Holger<br />

Karsten Schmidt, der ja auch „Ludwigsburger“ ist. Nach<br />

der Lektüre war mir klar, dass Kommissar Leander Lost<br />

auch auf die Bildschirme gehört. Die Verfilmung ist bereits<br />

diesen Sommer im Ersten und in der ARD Mediathek<br />

zu sehen.<br />

Was reizt Dich besonders an Deiner Tätigkeit bei der<br />

ARD Degeto?<br />

Die ARD Degeto ist eine der wichtigsten Auftraggeberinnen<br />

für fiktionale Produktionen in Deutschland.<br />

Wir machen Kinofilme, Fernsehfilme, Reihen und Serien<br />

für das Erste, die ARD Mediathek und die gesamte<br />

ARD. So entstehen 82% aller Filme und Mehrteiler<br />

105


ALUMNI IM FOKUS<br />

ALL-IN<br />

„Wir wollen und müssen vor allem über non-lineare<br />

Formate neue Zuschauergruppen erreichen.“<br />

im Ersten von oder mit Beteiligung der Degeto. Insofern<br />

ist die Position des Redaktionsleiters natürlich so etwas<br />

wie ein Traumjob: Wo sonst kann man fiktionale Formate<br />

im Zusammenspiel mit Kreativen, Produzent*innen<br />

und Redakteur*innen in dieser Form mitgestalten? Die<br />

ARD Mediathek bietet nochmal ganz neue Möglichkeiten<br />

für innovative Formate in unterschiedlichster Länge<br />

und Machart – von der kürzlich erworbenen Short Comedy<br />

wie z.B. ALL IN bis zur langlaufenden international<br />

gefeierten Highend-Serie BABYLON BERLIN. Am<br />

Ende sind es also die Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und die Zusammenarbeit mit den besten Kreativen<br />

vor und hinter der Kamera, die meinen Job so faszinierend<br />

und interessant machen.<br />

106


Die <strong>Filmakademie</strong>-Produktion ALL IN ist Teil einer aktuellen<br />

Serienoffensive der Degeto in der ARD Mediathek,<br />

die sich insbesondere an ein junges Publikum<br />

wendet. Was qualifiziert ALL IN aus Deiner Sicht für<br />

diese Reihe? Was macht die Serie aus?<br />

Wir wollen und müssen vor allem über non-lineare Formate<br />

neue Zuschauergruppen erreichen. Vor diesem<br />

Hintergrund brauchen wir auch neue Geschichten aus<br />

anderen Perspektiven und mit neuen kreativen Erzählformen.<br />

Dafür ist der Nachwuchs der richtige Partner<br />

– wie sich am Beispiel von ALL IN bestens gezeigt hat.<br />

„Schnell, laut, unbequem, provokant, aber vor allem immer<br />

lustig und echt“, so hatten Daniel Popat und Marco<br />

Hülser ihr Projekt vorgestellt. Und dieses Versprechen<br />

hält die Serie auch. Ein witziges Mumblecore, dessen<br />

schräge Figuren einem durch ihre Unbekümmertheit<br />

und Spontaneität schnell ans Herz wachsen. Hohes Tempo<br />

und schwarzer Humor garantieren ungewöhnliche<br />

Unterhaltung in der ARD Mediathek.<br />

Die Mediathek spielt derzeit eine wichtige Rolle im Bemühen<br />

der ARD, ein jüngeres Publikum anzusprechen.<br />

Wie siehst Du das öffentlich-rechtliche Fernsehen derzeit<br />

aufgestellt, vor allem mit Blick auf die Konkurrenz<br />

durch Streaming-Dienste. Welche Entwicklungen prognostizierst<br />

Du für die Zukunft?<br />

Wir haben 2020 offiziell den Auftrag bekommen, auch<br />

Programm für die Mediathek zu entwickeln und somit<br />

jüngere Zielgruppen, die sich vom linearen Fernsehen<br />

und der Prime Time verabschiedet haben, wieder auf<br />

die Angebote der ARD aufmerksam zu machen. Ob diese<br />

Offensive, die inzwischen ja für alle Sender im ARD-Verbund<br />

gilt, rechtzeitig genug war, wird sich in den nächsten<br />

Jahren herausstellen. Nie war der Wettbewerb so groß.<br />

Inhaltlich sind wir auf einem guten Weg. Die Bandbreite<br />

und die Formatvielfalt, die die ARD Mediathek anbietet,<br />

ist letztendlich unschlagbar. Dies gilt es den jungen Zuschauer*innen<br />

zu verdeutlichen. Wir müssen diese Zielgruppen<br />

für uns gewinnen, indem wir sie nicht nur für<br />

eine Serie, sondern dauerhaft für die Mediathek begeistern<br />

können. Mit frischem Content, mit Genres, die sie<br />

bei uns bislang nicht vermutet hätten und die sie sonst<br />

nur von Streamern kennen. Deswegen produzieren wir<br />

Serien wie ALL YOU NEED, HOW TO DAD oder aktuell<br />

ASBEST und kaufen Lizenzen von Serien wie STATE<br />

OF THE UNION und BEFOREIGNERS bzw. setzen verstärkt<br />

auf internationale Koproduktionen. Eine davon ist<br />

WISTING – eine achteilige norwegische Krimiserie, von<br />

der wir bereits die zweite Staffel koproduziert haben.<br />

Hast Du den Eindruck, dass durch gezielte Fake News<br />

oder widersprüchliche Meldungen zum Ukraine-Krieg<br />

viele Menschen aktuell ein hohes Bedürfnis an geprüften,<br />

verlässlichen Informationen haben und die Öffentlich-Rechtlichen<br />

somit wieder an Akzeptanz und Bedeutung<br />

gewinnen?<br />

Die öffentlich-rechtlichen Medien sind unerlässlicher<br />

Teil unserer Demokratie. Ich finde den kritischen Diskurs<br />

über den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

wichtig und richtig – er ist eine Chance, den Beitrag<br />

und die Bedeutung der Öffentlich-Rechtlichen<br />

deutlich zu machen. Krisensituationen wie Corona und<br />

der Krieg in der Ukraine zeigen, dass die Menschen der<br />

Kompetenz und Seriosität der öffentlich-rechtlichen<br />

Medien vertrauen. Mehr denn je. Auch im fiktionalen<br />

Bereich habe ich den Eindruck, dass das Pendel klar in<br />

unsere Richtung schlägt: Die Menschen schätzen es, dass<br />

sie sowohl im linearen Programm der Öffentlich-Rechtlichen<br />

als auch in den Mediatheken gut gemachte Unterhaltung<br />

und Filme präsentiert bekommen, ohne dass<br />

107


ALUMNI IM FOKUS<br />

sie sich ihr Programm aus einem unübersichtlichen Angebot<br />

der unterschiedlichsten und in der Summe äußerst<br />

kostspieligen Streaming-Anbieter zusammensuchen<br />

müssen. Nie habe ich so oft wie im letzten halben<br />

Jahr gehört: Diese Serie war großartig. Habe ich bei der<br />

ARD gar nicht vermutet. Das wurmt kurz, ist aber das<br />

richtige Signal.<br />

Themen wie Green Shooting werden immer wichtiger,<br />

auch an der <strong>Filmakademie</strong>. Prüft ihr bei der ARD Degeto<br />

Stoffe mittlerweile auch im Hinblick auf ihre nachhaltige<br />

Umsetzbarkeit?<br />

Als Mitglied des branchenweiten Arbeitskreises „Green<br />

Shooting“ beauftragen wir als Degeto bereits heute immer<br />

mehr Produktionen nach dessen Vorgaben für ökologische<br />

Mindeststandards. Aktuell werden bereits 60%<br />

unserer Erstsendeminuten ökologisch nachhaltig produziert.<br />

Unser Ziel ist es hier, mit den Produktionsfirmen<br />

diese Zahl weiter zu erhöhen und unsere Filme und Serien<br />

auch weiter in Richtung Nachhaltigkeit zu optimieren.<br />

Eine Auswahl von möglichen Stoffen erfolgt aktuell<br />

aber nicht auf Basis einer ökologischen Nachhaltigkeit.<br />

Als öffentlich-rechtliches Fernsehen bemühen wir uns<br />

aber, Nachhaltigkeitsthemen auch in unseren Produktionen<br />

abzubilden und so auch dem Bildungsauftrag als Teil<br />

der pluralistischen Gesellschaft zu dienen.<br />

Hast Du noch Kontakt zu ehemaligen Kommiliton*innen<br />

aus Ludwigsburg? Und sprecht ihr gelegentlich noch<br />

über die gemeinsame Zeit an der <strong>Filmakademie</strong>, wenn<br />

ihr euch trefft?<br />

Wie würdest Du die Erfahrung Deines Studiums an<br />

der <strong>Filmakademie</strong> rückblickend zusammenfassen? Und<br />

würdest Du Dich heute noch einmal für die FABW entscheiden?<br />

In meiner aktuellen Funktion habe ich Berührungen<br />

mit allen Filmhochschulen in Deutschland und wäre ich<br />

heute Student, so fiele es mir schwer, mich für einen<br />

Standort zu entscheiden, weil an allen Schulen großartig<br />

gearbeitet wird. Damals habe ich mich nur an der Aka<br />

beworben und hatte keinen Vergleich. Ich möchte die<br />

Zeit aber niemals missen, weil ich neben Netzwerk und<br />

Kontakten als Programm-Verantwortlicher auch heute<br />

noch von den Erfahrungen aus Ludwigsburg vor allem<br />

auch in den Gewerken Regie, Kamera und Schnitt profitiere.<br />

Ich hätte mir damals einen größeren Schwerpunkt<br />

auf „Serie“ gewünscht, die galt als verpönt. Das hat sich<br />

erfreulicherweise stark verändert.<br />

Zum Abschluss: Welche Filme haben Dich nachhaltig geprägt<br />

und warum?<br />

Da gibt es eine Reihe von Filmen, die mich geprägt haben<br />

und auch Auslöser dafür waren, warum ich in diese<br />

Branche wollte. Zwei davon sind sicher Miloš Formans<br />

EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST, der mich<br />

heute noch so anfasst wie kaum ein Film, sowie DAS<br />

SCHWEIGEN DER LÄMMER von Jonathan Demme,<br />

bei dem Autor Ted Tally in meinen Augen das perfekte<br />

Drehbuch gelungen ist. Beide Filme haben sicher mit dazu<br />

beigetragen, dass ich selbst Geschichten und Charaktere<br />

entwickeln und auf die Leinwand bringen möchte.<br />

Natürlich, die Zeit an der "Aka" schweißt ja zusammen<br />

und es sind genügend Geschichten in den vier Jahren<br />

passiert, die auch heute noch für Lacher sorgen. Ich freue<br />

mich immer, mit ehemaligen Kommiliton*innen (und<br />

Mitbewohnern) zusammenarbeiten zu können und das<br />

in verschiedensten Gewerken: Produktion, Drehbuch,<br />

Regie, Kamera oder auch Schnitt. Über das gemeinsame<br />

Studium ist man sich einfach vertraut. Ganz aktuell<br />

arbeite ich z.B. eng mit Christian Schwochow in unserem<br />

Nachwuchsprojekt für die ARD Mediathek, dem<br />

Killerstories Series Award, wo er Teil der Jury ist und<br />

auch als Pate an der Seite der Gewinner*innen für die<br />

Degeto tätig ist. Genauso schön ist es, auch mit ehemals<br />

Dozierenden zusammenzuarbeiten und Projekte zu gestalten.<br />

Auch hier ist es immer ein freudiges Wiedersehen.<br />

Das Interview führte Andreas Friedrich<br />

108


KOMMISSAR WISTING<br />

„Diese Serie war großartig.<br />

Habe ich bei der ARD gar nicht vermutet.“<br />

109


SPOTLIGHT<br />

In 2021, TALA´VISION won the Student Oscar<br />

(Gold Medal) for the best foreign film. It was<br />

the seventh win for a movie produced at the<br />

<strong>Filmakademie</strong> in Ludwigsburg, which makes<br />

FABW the most successful film school in<br />

this competition alongside NFTS in England.<br />

Subsequently, TALA´VISION went on to<br />

campaign for a regular Academy Award (Best<br />

Live-Action Short) and made it to the shortlist.<br />

Writer-director Murad Abu Eisheh looks back<br />

on a remarkable journey.<br />

110


The Oscars Journey<br />

of the film TALA’VISION<br />

111


SPOTLIGHT<br />

AFTER ALMOST A FULL YEAR OF GET-<br />

TING CONSTANT REJECTIONS FROM<br />

FILM FESTIVALS TO SCREEN TALA’VISION,<br />

WE GOT OUR PREMIER OPPORTUNITY AT<br />

MAX OPHÜLS FILM FESTIVAL (MOP). MIXED<br />

FEELINGS OVERCAME US, IT WAS HARD TO<br />

STOMACH HAVING TO SCREEN OUR FILM IN<br />

AN ONLINE FILM FESTIVAL EDITION (DUE TO<br />

THE PANDEMIC), ESPECIALLY AFTER THREE<br />

LONG YEARS OF MAKING IT. BUT ON THE<br />

OTHER HAND, WE WERE EXTREMELY HAPPY<br />

TO FINALLY HAVE THE OPPORTUNITY TO<br />

SEND OUR BABY OUT INTO THE WORLD.<br />

At MOP the film won the jury and the audience awards,<br />

which triggered its unexpected journey to many national<br />

and international film festivals. It felt surreal at the<br />

beginning, it was more than any of us had expected this<br />

film would achieve. Festival after festival, award after<br />

award, audiences and juries alike fell in love with the<br />

story of little Tala, a small child whose sole aspiration<br />

was to live a somewhat normal childhood in extreme<br />

circumstances. The film turned many heads in Germany,<br />

yet it was still lacking a push on the international stage.<br />

A while later, <strong>Filmakademie</strong> BW chose TALA’VISION<br />

as its official submission for the Student Oscars competition.<br />

But knowing that the school had already won a Student<br />

Oscar the year before, it felt that chances were slim<br />

for the same scenario to repeat itself.<br />

112


A few months later, we received an e-mail from the<br />

Academy of Motion Picture Arts and Sciences in LA, informing<br />

us that TALA’VISION was officially competing<br />

with 14 other outstanding films in the category Narrative<br />

International. It was a shock for all of us, many<br />

broke out in tears of disbelief. It was a true moment of<br />

joy that felt like we were on top of the world. Little did<br />

we know that this was only the beginning.<br />

No campaigning was required during the voting period<br />

of the Student Oscars. It took some long weeks until the<br />

Academy voted on the 7 films which would get nominated.<br />

To our joy, TALA’VISION was one of the finalists.<br />

At this point, the true exposure of our film on the international<br />

stage started to take shape. Due to the pandemic,<br />

the Student Oscar race was conducted entirely online,<br />

which created the feeling of it being merely fictional.<br />

After some weeks of waiting, I was requested to do one<br />

more interview. In the Zoom meeting, the president of<br />

the Student Academy Awards and Iranian director Asghar<br />

Farhadi surprised me. Farhadi expressed how much<br />

he fell in love with TALA’VISION and especially with<br />

its lead character, Tala, and that it was his pleasure to inform<br />

me that the film has won the Student Oscar medal<br />

in gold. After taking some time to digest the news, my<br />

first realization was that this win was the first for an Arab<br />

director in the fiction category in the history of the<br />

Academy Awards. I was asked by the organizers to keep<br />

the news a secret for two days, so that they could organize<br />

a Zoom meeting to record the announcement of the<br />

win to the team. It was a very rough task for me to keep<br />

the news to myself and especially to keep it from the<br />

team, but now they all have a wonderful recorded moment,<br />

as a memory for a lifetime.<br />

After winning the Student Oscar, TALA’VISION got officially<br />

eligible for the 94th Academy Awards. The entire<br />

team was aware that the chances of getting forward<br />

in this competition are quite low. It was a completely<br />

different turf for all of us. After an intense campaigning<br />

period, the Academy voted and the shortlist was announced.<br />

The team met in Ludwigsburg for the results<br />

announcement. To our surprise, the film managed to<br />

make it to the shortlist. A dream that every filmmaker<br />

hopes to reach at least once in a lifetime. From this point<br />

on, the intensity of the campaign only gets more extreme.<br />

I was conducting between 7–12 interviews a day<br />

for weeks, with many international media outlets. Unfortunately,<br />

the film did not make it to the nominations.<br />

Some disappointment was felt indeed, but mixed with<br />

feelings of pride and accomplishment.<br />

DoP Philip Henze and Murad on set.<br />

113


SPOTLIGHT<br />

DoP Philip Henze and Murad on set.<br />

114


It all started out with a few pages of text written during<br />

the first-year writing class at the <strong>Filmakademie</strong><br />

that then managed to get produced against all odds and<br />

to tour festivals and reach audiences across our planet.<br />

An accomplishment and a journey that showed us<br />

who we are and our potential as a team and filmmakers.<br />

by<br />

Murad Abu Eisheh<br />

Murad Abu Eisheh<br />

Born in Jordan in 1992, Murad earned his bachelor degree<br />

in Design and Visual Communications with a<br />

focus on filmmaking from the German Jordanian University<br />

in Jordan in 2014. During his studies, he spent<br />

an exchange year at the University of Applied Sciences<br />

Würzburg-Schweinfurt in Germany.<br />

Following his graduation, he immersed himself deeper<br />

in his filmmaking journey and directed several short<br />

films focusing on human-driven stories out of the Arab<br />

world. In 2016, Murad started studying directing at<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in Germany, where<br />

he wrote and directed four short films up to 20<strong>22</strong>.<br />

TALA´VISION<br />

DIRECTOR, WRITER: Murad Abu Eisheh<br />

DIRECTOR OF PHOTOGRAPHY: Philip Henze<br />

PRODUCERS: Esther Busch, Philipp M. Raube,<br />

Gabriel Waldvogel, Jude Kawaa<br />

ANIMATION: Lukas Löffler (VFX Supervisor),<br />

Josephine Roß (VFX Producer), Mario Bertsch<br />

(Compositing), Pascal Schober (Compositing)<br />

EDITOR: Quirin Grimm<br />

SOUND AND SOUND DESIGN: Johann Meis<br />

PRODUCTION DESIGN: Julian Knaack<br />

COSTUME DESIGN: Farah Karouta<br />

MUSIC: Nils Wrasse<br />

COMMISSIONING EDITORS: Joachim Lang,<br />

Katharina Kontny (SWR)<br />

CO-PRODUCERS: Alaa Alasaad, Khaled Haddad<br />

A production of <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> and<br />

Tabi360 in Co-Production with Jordan Pioneers and<br />

Südwestrundfunk SWR, with the support of the Jordan<br />

Film Fund.<br />

115


STECKBRIEF<br />

MONTAGE/SCHNITT<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Silke Regele<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Frank Uhlig<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Gisela Castronari-Jaensch<br />

Carolin Biesenbach<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

6-8<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Offenheit für viele verschiedene<br />

Themen und Menschen, Experimentierfreude,<br />

Neugier und viel<br />

Sitzfleisch<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Nirgendwo sonst hat man die<br />

Chance, an so vielen unterschiedlichen<br />

Projekten mit technischem<br />

Equipment auf höchstem Niveau<br />

und mit so vielen unterschiedlichen<br />

Dozent*innen aus der<br />

Branche zu arbeiten.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Bearbeitung kompletter Workflows<br />

von der Projektvorbereitung bis<br />

zur finalen Abnahme. Montagetheorie<br />

und praktisches Schneiden.<br />

Umgang mit allen Departments<br />

und unterschiedlichsten Menschen.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Wie man sich langweilt.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Jedes Studienjahr warten über<br />

100 studentische Projekte darauf,<br />

montiert zu werden.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Ein narratives Spiel mit Raum und<br />

Zeit.<br />

116


Poster<br />

FinalFinal<br />

www.filmakademie.de/motiondesign<br />

MOTION DESIGN<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Jürgen Klozenbücher<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Jürgen Klozenbücher<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Dr. Heike Sperling<br />

Alexander Hanowski<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Fünf<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Voraussetzung für die Bewerbung<br />

Cyber<br />

Cyber<br />

T<br />

ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium<br />

im Bereich Gestaltung und<br />

Design<br />

Motion<br />

bzw.<br />

Design<br />

einem vergleichbaren<br />

19/20<br />

Studium.<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Die <strong>Filmakademie</strong> bietet als einzige<br />

Hochschule in Deutschland die<br />

Möglichkeit, in einem hochkarätig<br />

besetzten Netzwerk aus Lehrenden<br />

und Studierenden Motion Design<br />

zu studieren.<br />

Die technische Ausstattung sowie<br />

der Pool an Lehrenden sind auf<br />

höchstem internationalem Niveau.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Natürlich in erster Linie Motion<br />

Design und alles, was dazugehört -<br />

von der Konzeption und Recherche<br />

über die Kommunikation mit den<br />

Auftraggeber*innen einschließlich<br />

Präsentationstechniken bis hin<br />

zur professionellen Umsetzung in<br />

Teams aus Spezialist*innen. Transund<br />

Interdisziplinarität bilden den<br />

Kern des Motion-Design-Studiums<br />

an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Rocket Science<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Genau wie z.B. Filmmusik und<br />

Sounddesign kooperieren wir<br />

als Motion Designer*innen<br />

mit allen anderen Abteilungen<br />

der <strong>Filmakademie</strong>. So entsteht<br />

schon während des Studiums<br />

ein weitläufiges, profundes<br />

Netzwerk, das den Studierenden<br />

ihren Einstieg in das Berufsleben<br />

bzw. die Unternehmensgründung<br />

deutlich erleichtert. Ein weiteres<br />

Highlight: Wir besuchen einmal im<br />

Jahr nationale und internationale<br />

Medienagenturen auf unserer<br />

Exkursion in Metropolen wie<br />

London, Amsterdam, Berlin und<br />

Kopenhagen.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Motion Design löst Probleme!<br />

1.<br />

2.<br />

3. Hardcore!<br />

CyberCyber<br />

– Immer weiter,<br />

immer hyper!<br />

117


DOZIERENDE IM PORTRÄT<br />

„Wir sind nicht dafür da,<br />

die Karre aus dem Dreck zu ziehen,<br />

wenn sie schon drinsteckt.“<br />

118


Ein Gespräch mit Ed Cantù –<br />

Leitender Dozent im Studiengang<br />

Filmton/Sounddesign<br />

DER GEBÜRTIGE TEXANER UND WAHL-<br />

BERLINER ED CANTÙ LIEBT DEN GUTEN<br />

TON – SOWOHL ALS TONMEISTER ALS AUCH<br />

ALS DOZENT IM BEREICH FILMTON/SOUND-<br />

DESIGN AN DER FILMAKADEMIE BADEN-<br />

WÜRTTEMBERG. SEIT 1999 BRINGT ER DORT<br />

STUDIERENDEN NAHE, WIE WICHTIG DIE<br />

GERÄUSCHKULISSE IST, DIE EINEN FILM UM-<br />

GIBT. EINEN WESENTLICHEN EINFLUSS AUF<br />

SEINE LEHRE HABEN EDS MUSIKALISCHE<br />

BEGEGNUNGEN IN DEN FRÜHEN 1980ER<br />

JAHREN GENOMMEN...<br />

Seit 2017 leitest du auch die Abteilung?<br />

Mehr oder weniger. Das ist dem tragischen Ableben<br />

Gibbs Platens geschuldet. Der unsichtbare Leiter ist<br />

aber Florian Dittrich (Studienkoordinator der Abteilung,<br />

Anm. d. Red.), weil der 365 Tage im Jahr vor Ort<br />

ist. Er ist eine Perle von Mitarbeiter, Kollege oder Leiter,<br />

wenn man so will. Weil er alles koordiniert und sich<br />

auch um die hochkarätigen Gastdozenten in unserem<br />

Bereich kümmert – vom Foley Artist (Geräuschemacher,<br />

Anm. d. Red.), Dialog Editor, Sounddesigner bis hin zum<br />

Mischtonmeister. Außerdem hält er unsere Aufnahmestudios<br />

und Digital Audio Workstations (DAW) stets auf<br />

dem neuesten technischen Stand.<br />

Und was hat dich gerade am Filmton so fasziniert, dass<br />

du Tonmeister geworden bist?<br />

Ed, erzähl doch mal kurz, welcher Weg dich an die<br />

<strong>Filmakademie</strong> geführt hat.<br />

Tatsächlich bin ich durch Empfehlung des Regisseurs<br />

Adolf Winkelmann, mit dem ich bis dahin schon zwei<br />

Fernseh-Mehrteiler und einen Kinofilm gedreht hatte,<br />

an die Aka gekommen. Er kannte den FABW-Gründer<br />

Albrecht Ade, der damals jemanden für den Ton gesucht<br />

hat. Ich wurde zuerst für zwei Tage eingeladen,<br />

nach Ludwigsburg zu kommen. Als ich wieder in Berlin<br />

war, rief mich Herr Ade an und sagte: „Das ist so gut<br />

angekommen bei den Studierenden. Wir hätten Sie gerne<br />

mehr hier“. Also hat er mich nochmal zu einem Gespräch<br />

eingeladen, bei dem er mich fragte, was ich von<br />

einer Festanstellung halte. Ich wollte noch eine Nacht<br />

darüber schlafen.<br />

Als ich am nächsten Tag wieder in seinem Büro saß, habe<br />

ich ihm gesagt: „Schauen Sie, ich glaube, es wird so<br />

sein: Heute lieben Sie mich und die Studierenden finden<br />

es toll, was ich zu vermitteln habe. Nächstes Jahr möglicherweise<br />

auch noch und ich traue mir sogar zu, übernächstes<br />

Jahr auch noch gut rüberzukommen. Aber irgendwann<br />

geht mir das Latein aus, weil ich immer noch<br />

das erzähle, was ich vorletztes und vorvorletztes Jahr erzählt<br />

habe. Was halten Sie von folgender Idee? Ich mache<br />

weiterhin meinen Beruf als Tonmeister am Set, den<br />

ich sehr liebe, und erzähle den Studierenden immer<br />

den allerneuesten Stand der Dinge, gebe somit aktuelles<br />

Wissen weiter.“ Und das war beiderseits, glaube ich, die<br />

richtige Entscheidung. Seitdem bin ich hier.<br />

Ich habe eigentlich Filmregie studiert, ein paar Jahre<br />

lang Dokumentarfilme gedreht und mich bei zwei von<br />

drei Projekten, die mir sehr am Herzen lagen, unglaublich<br />

über den schlechten Ton geärgert. Ich hatte gewisse<br />

Vorkenntnisse durch eine, sagen wir mal, musikalische<br />

Laufbahn in den frühen 80er Jahren in Berlin. Damals<br />

habe ich in einem Loft in Kreuzberg gewohnt, mit zwei<br />

anderen Jungs. Irgendwann klopfte es an der Tür und<br />

ein gewisser Nick Cave stand davor. Völlig abgebrannt,<br />

wirklich am Ende. Damals war er in der Band Birthday<br />

Party, heute heißt sie ja Nick Cave and the Bad Seeds. Er<br />

stand jedenfalls vor der Tür und sagte: „Ich komme auf<br />

Empfehlung eines Freundes, kann ich eine Woche bei<br />

euch pennen?“ Nick Cave blieb nicht eine Woche, sondern<br />

ein Jahr.<br />

In der Zeit habe ich mein erstes Drehbuch für einen szenischen<br />

Film geschrieben, der nie realisiert wurde. Und<br />

ich war auch schon ein bisschen angefressen von der<br />

Filmemacherei im dokumentarischen Bereich. Finanziell<br />

gesehen war es immer ein haarscharfes Vorbeischlittern<br />

an der Selbstausbeutung. Nick Cave hat mich irgendwann<br />

gefragt, ob ich nicht Bock hätte, mit ihm auf<br />

Deutschlandtournee zu gehen. Damals hatte ich schon<br />

Erfahrung als Tontechniker bei der Band Die Haut. Also<br />

bin ich mit Nick Cave auf Tournee gegangen, habe die<br />

Jungs im VW-Bus von A nach B gefahren, den Soundcheck<br />

am Nachmittag gemacht und am Abend das Konzert<br />

gemischt. Am nächsten Morgen war ich dafür zuständig,<br />

sie einigermaßen menschlich zu kriegen und<br />

Frühstück in sie hinein zu prügeln, um schnell wieder<br />

on the road zu sein. Es war Wahnsinn, sprichwörtlich<br />

Sex and Drugs and Rock ‚n‘ Roll.<br />

119


DOZIERENDE IM PORTRÄT<br />

Das alles und der Umstand, dass ich sieben Jahre lang<br />

für einen Tonmeister aus der ehemaligen DDR gearbeitet<br />

habe, hat mich peu à peu zum Ton geführt.<br />

Das ist eine Reise, würde ich sagen!<br />

(lacht) Es ist eine Reise, ja! Wir sprechen über Zeiten,<br />

da ist man in eine Bar in der Nürnberger Straße in Berlin<br />

gegangen, die hieß Dschungel. Und es war durchaus<br />

nicht einmal, sondern zehn Mal der Fall, dass zu meiner<br />

Rechten David Bowie und mir gegenüber Iggy Pop saßen<br />

und später dann Leute von Depeche Mode und so weiter.<br />

Wir waren eine große Community.<br />

alle, wie wichtig der Ton ist beim Film. Ein wesentlich<br />

mehr gehörter Mensch als ich, David Lynch, hat mal gesagt:<br />

“Sound is fifty, sixty, seventy percent of a film, sometimes<br />

more“. Und es ist wahr. Neben dem Visuellen<br />

spielen die Geräusche, das Drumherum, eine entscheidende<br />

Rolle. Viele Töne möchte ich größer machen,<br />

möchte ich bewusst machen für den Zuschauer. Und solange<br />

uns das gelingt, liefern wir, glaube ich, gute Arbeit<br />

ab und tragen zur Wirkung eines Films bei. Jeder Film ist<br />

so wichtig wie der nächste.<br />

Du hast ja gerade davon gesprochen, was die Studierenden<br />

von dir lernen können. Was kannst du im Umkehrschluss<br />

von den Studierenden lernen?<br />

Deine Faszination trägst du ja auch als Dozent an die<br />

Studierenden weiter.<br />

(lacht) Ich hoffe es sehr!<br />

Was ist das Wichtigste, das sie bei dir lernen?<br />

Motivation, Kommunikation, Teamarbeit. Was wir machen,<br />

ist keine rein technische Arbeit. Unser Job besteht<br />

aus 50 Prozent technischem Knowhow. Ich muss<br />

schon wissen, wie ein Rekorder funktioniert, oder wie<br />

man verkabelt und angelt. Aber die anderen 50 Prozent<br />

sind psychologisch. Da geht es um Kommunikation. In<br />

jeder Gruppe, ob 30, 60 oder 120 Leute, sind garantiert<br />

ein oder zwei dabei, die ich nicht ignorieren kann. Wir<br />

müssen lernen zusammenzuarbeiten, auch ohne Neurosen<br />

und andere Befindlichkeiten, auf Augenhöhe und<br />

mit Respekt für das Gegenüber.<br />

Und das andere große Anliegen ist, tatsächlich eine Art<br />

Passion zu entwickeln für jedes Projekt. Wir wissen<br />

120<br />

Super Frage. Alles, alles! Ich lerne Offenheit. Ich lerne<br />

Menschlichkeit. Ich lerne auch, mich selbst zu reflektieren,<br />

wie ich mal war, mit welchen Unsicherheiten<br />

ich zu kämpfen hatte, welche Zweifel und welche noch<br />

nicht festgefahrenen Ansichten ich hatte. Ich lerne ständig.<br />

Es ist manchmal wirklich so, dass ich das Gefühl habe,<br />

ich lerne mehr von den Studierenden als sie von mir.<br />

Ich finde das toll. Es ist emotional immer wieder wahnsinnig<br />

befriedigend und rührend sogar, mit welcher Offenheit<br />

und mit welchem Vertrauen Leute auf mich zukommen.<br />

Ich kann natürlich Erfahrung weitergeben, ich kann<br />

technisches Knowhow weitergeben und eine gewisse Sicherheit<br />

im Umgang mit anderen Menschen. Dafür erweitere<br />

ich meinen Horizont. Den allerneuesten Hype<br />

kriege ich durch die Studierenden mit, weil die natürlich<br />

viel breiter aufgestellt sind als ich. Das sind ganz kostbare<br />

kleine Geschenke, die man immer wieder bekommt.<br />

Bleiben wir noch kurz an der AKA. In deinen <strong>23</strong> Jahren<br />

Lehrtätigkeit hast du ja einiges miterlebt. Welches Ereignis<br />

hat sich in dein Gedächtnis eingebrannt?<br />

Eingebrannt hat sich für mich die Gründung der Ton-Abteilung.<br />

Dieser kostspielige Bau eines Filmmischstudios<br />

mit allem Drum und Dran, die spätere Aufrüstung zu<br />

Dolby Atmos, die Filmmusikmischung, die DAWs hier<br />

auf unserer Etage.<br />

Und die eine oder andere „Ehrliche Wurst“ (das jährliche<br />

Hoffest an der FABW, Anm. d. Red.) bleibt mir für<br />

ewig in Erinnerung. Einfach zusammen zu sein, ein Bier<br />

zu trinken, zu quatschen und auch mal über die Stränge<br />

zu schlagen, gehört ja auch dazu.


Playback, Pro Tools am Set, und und und. Also 1.000 Sachen,<br />

die man normalerweise am Set nicht auch noch<br />

mit verwalten muss. Ich konnte mein Team erweitern,<br />

es gab jede Menge laute Musik auf den Ohren und dabei<br />

aber auch noch einen Handlungsstrang und Dialoge,<br />

teilweise Laiendarsteller. Es war in jeder Beziehung herausfordernd,<br />

aber cool!<br />

Filmton-Seminar mit ukrainischen Foley Artists<br />

Wenn wir jetzt mal auf dein Leben außerhalb des Dozentendaseins<br />

schauen: Du hast schon bei einigen nationalen<br />

und internationalen Kino- und Fernsehproduktionen<br />

mitgewirkt. Was war in der Hinsicht dein bisher<br />

größter Erfolg?<br />

Erfolg misst man ja nach Preisen oder Auszeichnungen.<br />

Ich habe zweimal den Deutschen Fernsehpreis gewonnen.<br />

Für die Serie HOMELAND waren wir für den<br />

Cinema Audio Society (CAS) Award nominiert, haben<br />

ihn aber nicht bekommen. In Konkurrenz zu uns stand<br />

GAME OF THRONES. Aber für die zweite Staffel DAS<br />

BOOT habe ich eine Auszeichnung bekommen.<br />

Auch für meinen eigenen Dokumentarfilm IDENTY<br />

KID. Ich bin in den USA mit einem Stiefvater und einer<br />

großen Lüge aufgewachsen. Im zarten Alter von 35 habe<br />

ich dann einen Dokumentarfilm darüber gemacht, wie<br />

ich meinen leiblichen Vater suche. Ein Jahr vor meiner<br />

Ankunft bei ihm mit Kamera und Ton ist er aber leider<br />

gestorben. Ich habe ihn nicht kennengelernt, aber der<br />

Dreh war ein großes Ereignis.<br />

An welchem Projekt arbeitest du aktuell?<br />

Ich drehe gerade (als Tonmeister) die Science-Fiction-Serie<br />

TENDER HEARTS. Futuristisch, philosophisch, mit<br />

Happy End. Was will man mehr? Meine Energie, mein<br />

Herz, meine Aufmerksamkeit stecken da drin und ich<br />

hoffe, es bleibt noch eine Weile so (lacht).<br />

Hast du eine neue Herausforderung bei diesem Projekt<br />

entdeckt?<br />

Letztes Jahr stand ich vor einer Herausforderung, als ich<br />

die Hip-Hop-Serie ALMOST FLY gedreht habe. Musik<br />

war schon immer mein Metier und auch Hip-Hop ist<br />

mir nichts Unbekanntes. Technisch war es aber eine gewaltige<br />

Herausforderung, weil ich mich quasi von heute<br />

auf morgen auf voll digital eingestellt habe, um den<br />

Anforderungen des Drehs gerecht zu werden. Multiples<br />

Ich hätte jetzt noch eine letzte Frage und dann würde<br />

ich dir nochmal kurz die Bühne überlassen, um etwas<br />

zu ergänzen.<br />

Sag nicht die Bühne überlassen, sonst fange ich an zu<br />

singen.<br />

Man munkelt ja, dass du eine Leidenschaft hast fürs Verkleiden.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Ich war mal Schneewittchen, Putzfrau, Zauberer, Trump,<br />

die Müllabfuhr. Aber ich bin kein Verkleidungsfetischist<br />

und habe auch keine Perückensammlung zuhause (lacht).<br />

Nur einmal im Jahr habe ich diese Leidenschaft beim ersten<br />

Pitch des Jahres, da sind ja mehr oder weniger alle<br />

versammelt. Meine kleinen Auftritte dienen einzig und<br />

allein als Vehikel, um allen nochmal ins Bewusstsein zu<br />

rufen, dass es uns Filmtonleute gibt. Alle wollen immer<br />

nur das Bild sehen. Aber wir sind nicht dafür da, die Karre<br />

aus dem Dreck zu ziehen, wenn sie schon drinsteckt.<br />

Wir wollen am kreativen Entstehungsprozess aktiv teilnehmen,<br />

direkt am Set, und nicht erst in der Postproduktion.<br />

Das ist mein Versuch, irgendwie haften zu bleiben.<br />

Ich warte schon auf meinen nächsten Auftritt…<br />

Das Gespräch führte Valentina Keller<br />

121


STECKBRIEF<br />

PRODUKTION<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Tonyslav Tony Bozic<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Gloria Burkert<br />

3<br />

DOZIERENDE<br />

Prof. Christian Rohde, Oliver<br />

Dressnandt, Felix Eisele, Tobias<br />

Pausinger, Julia Wagner<br />

4<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Wolfgang Kerber, Philipp Maurice<br />

Raube, Thomas Siegle<br />

5<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Fünfzehn<br />

6<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Kreativität, Biss,<br />

Interesse an der Welt.<br />

7<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Der <strong>Campus</strong> ermöglicht größtmöglichen<br />

Fokus und das stärkste<br />

Netzwerk.<br />

8<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Wie werde ich ein(e) starke Produzent*in<br />

mit starker Persönlichkeit?<br />

9<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Rührei für 60 Personen zubereiten.<br />

10<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Den Studiengang Produktion<br />

gibt es seit Gründung der<br />

<strong>Filmakademie</strong>.<br />

11<br />

MOTTO<br />

„Wer wenig denkt, der irrt viel.“<br />

Leonardo da Vinci<br />

1<strong>22</strong>


REGIE 2 / ANIMATION<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Martin Schmidt & Verena Fels<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Martin Schmidt & Verena Fels<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Martin Schmidt & Verena Fels<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Maximal 8 pro Semester<br />

5<br />

WAS SOLLTEN DIE<br />

STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />

Die Studierenden der Regie 2<br />

Animation haben Lust, sich auszuprobieren,<br />

sind neugierig, ihren<br />

eigenen Blickwinkel zu erweitern,<br />

haben den Mut, Wagnisse einzugehen<br />

und erkunden persönliche<br />

Themen. Und nicht zu vergessen:<br />

Sie haben Spaß an der Animation.<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Im Zentrum der Regie 2 /<br />

Animation steht die Gestaltung<br />

eines eigenen Projektes. Innerhalb<br />

von 32 Wochen haben die<br />

Studierenden die Möglichkeit,<br />

kurze Animationsfilme, Games<br />

und Mixed-Media-Formate in<br />

künstlerischer Eigenverantwortung<br />

zu realisieren. Bei der Themenwahl<br />

haben die Studierenden alle<br />

Freiheiten ( je persönlicher, desto<br />

besser).<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Erstellen von und Arbeiten mit<br />

dem Animatic. Die technischen<br />

Ressourcen sind in der Regie 2 /<br />

Animation sehr begrenzt. Man<br />

muss seine eigenen künstlerischen<br />

Umsetzungswege finden, was<br />

wiederum ein Gewinn ist.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Arbeiten in einer technikorientierten<br />

Produktionsumgebung.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Viele filmische Versuche, die<br />

zunächst als gescheitert betrachtet<br />

wurden, haben am Ende große<br />

Erfolge gefeiert.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Das filmische Experiment steht im<br />

Mittelpunkt.<br />

1<strong>23</strong>


FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />

„Ich habe kein Netflix,<br />

weil ich weiß, das würde<br />

nicht gut ausgehen”<br />

124


Ein Gespräch mit Marika Köpf<br />

IM APRIL 2020 STIESS MARIKA KÖPF ALS<br />

LEITERIN DES FINANZ- UND RECHNUNGS-<br />

WESENS ZUM TEAM DER FILMAKADEMIE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG. ZUM JANUAR 20<strong>22</strong><br />

HAT SIE DIE VERWALTUNGSLEITUNG ÜBER-<br />

NOMMEN. EINEN WEITEN WEG MUSSTE SIE<br />

DABEI GEOGRAFISCH NICHT ZURÜCKLEGEN:<br />

VON 2007 BIS 2020 WAR SIE AN DER NUR<br />

EINEN STEINWURF ENTFERNTEN AKADEMIE<br />

FÜR DARSTELLENDE KUNST (ADK) TÄTIG,<br />

EBENFALLS ALS VERWALTUNGSLEITERIN.<br />

Liebe Marika, bring uns doch bitte mal kurz Deinen beruflichen<br />

Werdegang bis zur ADK näher.<br />

Tatsächlich habe ich hier in Ludwigsburg angefangen.<br />

Mitte der 80er Jahre habe ich eine Ausbildung im gehobenen<br />

Verwaltungsdienst an der Fachhochschule gemacht.<br />

Das Ludwigsburg von heute ist mit jenem von<br />

damals nicht zu vergleichen. In jener Zeit war Ludwigsburg<br />

noch ein Ort, wo man dachte: Nichts wie weg hier!<br />

Das Marstall Center war die Attraktion der Stadt. Straßencafés<br />

so wie heute gab es z.B. gar nicht. Hinzu kam,<br />

dass es sich eher um eine Pendler-Hochschule handelte.<br />

Man lebte also nicht in Ludwigsburg, oder nur für<br />

zwei Monate im Studierendenwohnheim und danach<br />

war man ja wieder in den Ausbildungseinrichtungen.<br />

Das war mein Einstieg ins Berufsleben.<br />

Bist Du also Ur-Ludwigsburgerin?<br />

Nein, ursprünglich komme ich aus dem Alb-Donau-<br />

Kreis, aus einem kleinen Ort zwischen Ulm und Blaubeuren.<br />

Aber ein Landeskind bin ich. Tatsächlich habe<br />

ich immer an den Rändern von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gelebt:<br />

bei Ulm, in Konstanz, eine Zeit in Mannheim. Nur<br />

den Schritt über die Landesgrenze hinaus habe ich nie<br />

gemacht. Mit Wohnen in Stuttgart und Arbeiten in Ludwigsburg<br />

bin ich nun in der Mitte des Landes angekommen.<br />

Und wie ging es nach der Fachhochschule weiter?<br />

Anschließend bin ich nach Konstanz gegangen, habe<br />

dort an der Universität Verwaltungswissenschaften studiert.<br />

Von dort ging es dann ins klassische Berufsleben.<br />

Meine erste Station war im Staatsministerium im<br />

Europareferat. Danach bin ich zur MFG Medien- und<br />

Filmgesellschaft gewechselt und hatte dort zum ersten<br />

Mal einen beruflichen Bezug zum Film. Die MFG war die<br />

neu gegründete Filmförderungseinrichtung des Landes,<br />

mit den zwei Geschäftsbereichen Filmförderung und<br />

Medienentwicklung. Dort war ich vier Jahre lang tätig,<br />

damals noch im Friedrichsbau. Ich habe aufgehört, bevor<br />

der Umzug ins Bosch Areal anstand. Den Umzug habe<br />

ich also nicht mehr begleitet.<br />

Von der MFG bin ich dann an die Volkshochschule in<br />

Stuttgart gewechselt. Eine total bunte, umtriebige Einrichtung,<br />

die natürlich alle möglichen Bereiche abdeckt.<br />

Dort war ich sieben Jahre. Und dann gab es auf einmal<br />

die Möglichkeit, wieder ins schöne Ludwigsburg zu<br />

wechseln, durch die Gründung der ADK. Das war eine<br />

Gelegenheit, wie man sie nur einmal im Leben bekommt:<br />

Da wird eine Einrichtung nicht nur gegründet,<br />

sie wird neu gebaut. Ich hatte also die Chance, von<br />

Anfang an dabei zu sein, vom Baggerbiss für den Theaterturm<br />

bis zum Anlegen der Wiese und der Aufnahme<br />

des ersten Jahrgangs von Studierenden und, parallel dazu,<br />

die internen Strukturen zu schaffen. Das ist schon etwas<br />

sehr Besonderes. Deshalb habe ich auch nicht gezögert,<br />

diese Aufgabe zu übernehmen. Zumal ich den<br />

künstlerischen Bereich schon immer auch privat sehr<br />

mochte und ich es außerordentlich spannend fand, ihn<br />

von der Ausbildungsseite kennenzulernen.<br />

Bis zum Einzug in die eigentlichen Gebäude hatte ich<br />

mein erstes Büro ja sogar in der <strong>Filmakademie</strong> auf dieser<br />

Etage samt einer E-Mail-Adresse, die dieselbe war wie<br />

jetzt auch wieder.<br />

Dann kanntest Du verschiedene Menschen und einige<br />

Abläufe an der <strong>Filmakademie</strong> ja schon, zumal FABW und<br />

ADK in verschiedenen Bereichen miteinander kooperieren.<br />

Was hat Dich letztlich bewogen, den Schritt auf die<br />

andere Seite des Akademiehofs zu wagen?<br />

Bei der ADK war ich 13 Jahre. Das waren aufregende,<br />

spannende Jahre. Nach so einer langen Zeit stellt sich<br />

aber irgendwann die Frage: Mache ich das weiter oder<br />

suche ich nochmal eine neue Herausforderung? Und<br />

dann gab es die Möglichkeit, an die <strong>Filmakademie</strong> zu<br />

wechseln. Natürlich habe ich überlegt. Du gibst ja etwas<br />

Vertrautes auf und lässt dich auf was Neues ein. Aber es<br />

war einfach der richtige Zeitpunkt, nochmal den Schritt<br />

125


FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />

in etwas Neues zu wagen. Und die <strong>Filmakademie</strong> war<br />

mir ja auch nicht fremd. Es gab schon immer eine Zusammenarbeit.<br />

Aber sie im Inneren kennenzulernen und<br />

mitwirken zu können, sowie den Faden zum Film wieder<br />

aufgreifen zu können, das finde ich großartig.<br />

Gibt es Themen oder Herausforderungen an der FABW,<br />

mit denen Du vorher nicht unbedingt gerechnet hattest?<br />

Was nicht auf dem Plan stand, war mein Wechsel mitten<br />

im Lockdown. Ich habe am 1. April angefangen und eine<br />

geschlossene <strong>Filmakademie</strong> vorgefunden bzw. rundherum<br />

war ja alles geschlossen. Das war schon nicht so<br />

einfach. Was mir geholfen hat, war die Möglichkeit, ins<br />

Büro kommen zu können. Das hat uns von vielen anderen<br />

Einrichtungen unterschieden, die komplett die<br />

Schotten dicht gemacht hatten. Wenn ich mir vorstelle,<br />

ich wäre zuhause gesessen, an einem neuen Arbeitsplatz,<br />

den ich nicht mal irgendwie erfühlen kann. Ich glaube,<br />

das wäre ganz, ganz schlimm geworden. Als Folge der<br />

Corona-Krise erlebe ich erst jetzt langsam den Echt-Betrieb,<br />

nach über zwei Jahren. Es ist immer lustig, wenn<br />

Kollegen kommen und sagen: „Na ja, so wie wir das immer<br />

machen.“ Aber was ist wie immer? Das könnt ihr<br />

euch gar nicht vorstellen. Jeder denkt: Sie ist doch schon<br />

so lange da. Aber tatsächlich erlebe ich gewisse Abläufe<br />

jetzt zum ersten Mal.<br />

Einrichtung sowie ein hochmotiviertes Team – das alles<br />

finde ich an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />

Wo siehst Du in Deinem Arbeitsbereich die größten Herausforderungen<br />

für die FABW in den kommenden Jahren?<br />

Die beiden letzten Jahre haben gezeigt, dass manche Herausforderungen<br />

plötzlich auf einen zukommen und<br />

fordern: Corona-Krise, gefolgt vom Ukraine-Krieg, und<br />

jetzt stecken wir mitten in der Energiekrise. Das wird<br />

vermutlich noch nicht alles gewesen sein. Diese Krisen<br />

und gesellschaftlichen Herausforderungen treffen natürlich<br />

auch uns hier an der FABW. Manche weniger stark<br />

ausgeprägt, aber letztlich sind das Dinge von außen, denen<br />

wir uns stellen müssen, teilweise in raschen, bis dato<br />

nicht gekannten Reaktionszeiten. Insofern ist sicher<br />

eine große Herausforderung, die vor uns liegt, mit den<br />

Unsicherheiten unserer Zeit umzugehen.<br />

Und von innen betrachtet wird der demografische Wandel<br />

eine große Herausforderung. Wenn ich mir unsere<br />

Personalstruktur ansehe, stehen wir vor einem Generationswechsel,<br />

den wir rechtzeitig und mit Augenmaß zusammen<br />

gestalten müssen. Da geht auch enormes Wissen,<br />

das natürlich in keiner Akte steht. Das haben die<br />

Menschen jahrelang gelebt. Das festzuhalten und weiterzutragen,<br />

wird uns hier alle fordern.<br />

Was macht für Dich den besonderen Reiz der Arbeit<br />

an der <strong>Filmakademie</strong> aus?<br />

Reizvoll sind für mich immer wieder die Menschen. Ich<br />

arbeite gern mit Menschen, ich arbeite auch gern im<br />

Ausbildungsbereich, wo man Menschen helfen kann, ihre<br />

Träume zu erfüllen. Das finde ich etwas ganz Besonderes<br />

und deshalb finde ich diese Einrichtung und diesen<br />

<strong>Campus</strong> einfach großartig. Bei meiner Entscheidung für<br />

den Weggang von der ADK war mir deshalb immer klar,<br />

dass der nächste Job etwas mit Ausbildung, mit Kunst<br />

zu tun haben muss. Ich könnte mir nicht mehr vorstellen,<br />

in einer klassischen Verwaltung oder in einem industriellen<br />

Betrieb zu arbeiten. Da geht einem doch das<br />

Herz auf, wenn du die Korken knallen hörst nach den<br />

Diplomprüfungen. Und dann siehst du die Erstsemester,<br />

die ihre Filme im Kino zeigen und siehst sie vier oder<br />

fünf Jahre später und welche Entwicklung sie genommen<br />

haben. Das finde ich einfach schön und besonders,<br />

die Studierenden in dieser Entwicklung unterstützen zu<br />

können. Dazu gehören für mich auch eine gute Organisation<br />

und Verwaltung als Basis einer erfolgreichen<br />

126<br />

Was die äußeren Einflüsse angeht, müssen wir erstmal<br />

kurzfristig schauen, was der Herbst bringt. Gleichzeitig<br />

müssen wir als Einrichtung aber auch immer langfristig<br />

planen. Energie wird teurer, unsere Ausbildung ist<br />

sehr energieintensiv. Was heißt das? Wie gehen wir damit<br />

um? Stichwort Nachhaltigkeit. Das Thema liegt ja<br />

auf dem Tisch. Genauso wie Chancengleichheit und Diversität.<br />

In all diesen Bereichen ist die <strong>Filmakademie</strong> ja<br />

schon aktiv und sogar oft einen Schritt voraus. Das wird<br />

unser Ziel bleiben müssen, diese Dinge weiter voranzubringen.<br />

Ich bin auch davon überzeugt, dass dadurch,<br />

dass wir in einem jungen, kreativen Umfeld tätig sind,<br />

die Themen auch von dort zu uns rüberkommen. Eine<br />

große Umfrage unter den Studierenden hat z.B. ergeben,<br />

dass das Thema Diversität sie umtreibt. Und dann ist das<br />

irgendwann auch ein Verwaltungsthema – zum Glück.<br />

Was ist denn deine Sicht der Dinge?<br />

Ich versuche mich gerade daran zu gewöhnen und damit<br />

umzugehen, dass wir viele Aspekte unseres persönlichen<br />

Lebens nicht mehr steuern können. All das,<br />

was in den letzten zwei Jahren passiert ist – Corona, der


Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen, mit denen wir<br />

jetzt zu kämpfen haben. Und natürlich der Klimawandel…<br />

Ja, die Sicherheiten, die wir scheinbar vor drei Jahren<br />

noch hatten, sind bis ins Mark erschüttert.<br />

nicht. Ich brauche meine Trennung: Hier ist mein Arbeitsplatz,<br />

dann gehe ich nach Hause. Zum Sport gehe<br />

ich nach draußen und ins Kino gehe ich auch nach draußen.<br />

Es ist einfach ein anderes Erlebnis. Andere Räume<br />

bringen eine andere Wahrnehmung, das finde ich wichtig<br />

und spannend.<br />

Auch unsere bisherigen Gewohnheiten ändern sich<br />

zwangsläufig. Es ist schon eine sehr herausfordernde<br />

Zeit.<br />

Und das gilt sowohl privat wie auch beruflich. Diese<br />

Themen fordern einen ja auch privat heraus. Vorher<br />

haben uns auch viele Themen gefordert: Brandschutz,<br />

Arbeitssicherheit, Datenschutz, Compliance etc. Dafür<br />

musstest du neue Strukturen aufbauen und du musstest<br />

sie in deine Arbeit integrieren. Aber das hat uns ja nicht<br />

so tief menschlich betroffen. Das waren bürokratische<br />

Dinge. Das, was uns jetzt seit zweieinhalb Jahren betrifft,<br />

das ist zum einen betrieblich, aber genauso gut privat relevant.<br />

Das ist eine neue Situation, die es für uns alle anstrengender<br />

macht.<br />

Was war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast?<br />

Das kann ich dir genau sagen. Es war TOP GUN –<br />

MAVERICK. Ich erinnere mich noch gut an die 80er<br />

Jahre, als der erste Film rauskam. Als dann die Werbung<br />

für den zweiten kam, war klar: Ich gucke mir diesen Maverick<br />

an – 38 Jahre später. Und ich fand ihn okay. Ich<br />

mochte auch den letzten SPIDER-MAN. Aber bei TOP<br />

GUN denke ich, das ist halt noch ein „klassischer“ Film.<br />

Bei SPIDER-MAN weißt du ja gar nicht mehr, welche<br />

Bilder real sind und welche nicht. Auf der FMX habe<br />

ich gehört, dass Tom Holland nicht ein einziges Mal diesen<br />

Spider-Man-Anzug anhatte. Und bei Tom Cruise war<br />

ich mir sicher, dass er seinen Pilotenanzug getragen hat<br />

(lacht).<br />

Kommen wir mal zu etwas Positivem: Was machst Du als<br />

Ausgleich in Deiner Freizeit? Hast Du Hobbies?<br />

Ich bewege mich gerne draußen, aktiv sein ist mein Ausgleich.<br />

Im ersten Corona-Jahr habe ich zu gärtnern angefangen.<br />

Mit mehreren Leuten teile ich mir einen Garten.<br />

Diese Arbeit erdet im wahrsten Sinne des Wortes und es<br />

ist eine riesengroße Freude, wenn der Wettlauf mit den<br />

Schnecken gewonnen wird. Ich treffe mich gerne mit<br />

Familie und Freunden, gehe gerne ins Theater und Kino<br />

oder lese ein Buch. Und ich genieße die langen Sommerabende.<br />

Wie nah ist Dir das Thema Film? Gehst Du oft ins Kino?<br />

Oder betreibst Du zuhause Serien-Binge-Watching?<br />

Ich bin ein Serien-Junkie. Deswegen habe ich auch kein<br />

Netflix, weil ich weiß, das würde nicht gut ausgehen. Da<br />

kenne ich mich zu gut. Ich kann auch nicht nur eine Serie<br />

gucken. Ich bin ja noch ein Kind des linearen Fernsehens.<br />

Da hattest du früher eine Folge von 45 Minuten<br />

und dann kam die nächste eine Woche später. Mit CDs<br />

oder DVDs fing es dann schon an, schwierig zu werden<br />

(lacht). Also ja, ich gucke gerne Serien, auch Filme. Eine<br />

große Leinwand im Kino ist schon ein Erlebnis. Und<br />

dieser Trend, alles ins Zuhause zu verlegen, Home Office,<br />

Home Entertainment, Home Sports – das bin ich<br />

Hast Du einen absoluten Lieblingsfilm?<br />

Ich glaube, jede Lebensphase hat so ihre Filme, die einen<br />

irgendwie ansprechen. Mein Start ins Kinoleben<br />

waren die STAR WARS-Filme in den Siebzigern und<br />

Achtzigern, die mich bis jetzt begleiten. Ich kann diese<br />

drei Filme einfach immer wieder gucken. Die neue<br />

Trilogie finde ich auch okay. Die Episoden 1-3 sind mir<br />

zu düster und verbissen, denen fehlt der Esprit. Mit<br />

der mittleren Trilogie fing jedenfalls alles an. Ich würde<br />

nicht unbedingt sagen, sie sind meine Lieblingsfilme,<br />

aber sie haben einen besonderen Stellenwert.<br />

Und dann kamen eben immer wieder Filme dazu, an<br />

die ich mich gerne erinnere. Diese ganzen Musikfilme<br />

wie FOOTLOOSE oder DIRTY DANCING, das war ja ein<br />

neues Genre. Dann Anfang der Neunziger GRÜNE TO-<br />

MATEN und THELMA UND LOUISE, die ich während<br />

meines Auslandsaufenthalts in den USA gesehen habe.<br />

Meine ersten Filme im Original. Weihnachten schaue ich<br />

jedes Jahr IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN, auch wenn<br />

er zu schon fast unmenschlichen Zeiten spät nachts ausgestrahlt<br />

wird. Insofern ist das der Film, den ich bisher<br />

am häufigsten gesehen habe.<br />

Das Gespräch führte Andreas Friedrich<br />

127


Projekte aus Serien Producing:<br />

RUHRPOTT DADDYS...<br />

128


...und DIGITAL INVESTIGATIONS<br />

129


STECKBRIEF<br />

REGIE 2<br />

SZENISCHER FILM - DOKUMENTARFILM<br />

- WERBEFILM<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

SZEN+DOK<br />

Silke Harten-Preiss<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

WER<br />

Olivia Marten<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

SZEN+DOK<br />

Silke Harten-Preiss<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

15-18<br />

5<br />

WAS SOLLTEN DIE<br />

STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />

Gestaltungswillen.<br />

Neugierde.<br />

Die Bereitschaft, die eigene<br />

„Komfortzone“ zu verlassen und<br />

Dinge neu zu sehen.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Das kreative Werkzeug, um die<br />

eigene künstlerische Handschrift<br />

zu entwickeln.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Eingefahrene, vermeintlich sichere<br />

Erfolgsrezepte.<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

WER<br />

Olivia Marten<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Szenischer Film:<br />

Prof. Christian Wagner u.a.<br />

Dokumentarfilm:<br />

Prof. Michael Möller,<br />

Andrea Roggon<br />

Werbefilm: Michael Rösel u.a.<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Weil die <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wie kaum eine<br />

andere Filmhochschule Teamarbeit<br />

als enge und gleichberechtigte<br />

Zusammenarbeit aller Gewerke<br />

fördert und fordert. Dies ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für den<br />

späteren Erfolg im Berufsleben.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

… Ludwigsburg: es ist nicht so<br />

langweilig wie sein Ruf.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Augen auf und entdecken!<br />

130


SERIEN PRODUCING<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Michael Rösel<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Michael Rösel<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Joachim Kosack<br />

Manuel Meimberg<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

4 Produktions-Studierende<br />

+ X Drehbuch-Studierende<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Wir sind bundesweit nach wie<br />

vor die einzige Filmhochschule,<br />

die nicht nur Serien konzipiert,<br />

sondern auch produziert – zumindest<br />

Pilotfilme oder Testimonials<br />

davon.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Serien in einem Writers Room zu<br />

konzipieren und den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit anderen<br />

Kreativen – im besten Sinne:<br />

Showrunning!<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Kaffee kochen und Brötchen<br />

schmieren.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Zwei unserer Absolvent*innen,<br />

Tobias Gerginov und Charlotte<br />

Groth, produzieren gerade die<br />

Verfilmung des Bestsellers „Der<br />

Schwarm“.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Teamwork<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Drehbuch-Autor*innen: Lust auf<br />

Geschichten. Lust auf Serien. Ein<br />

Interesse am deutschen Serienmarkt,<br />

der durch Streaming-Portale<br />

gerade einen zweiten Frühling<br />

erlebt.<br />

Producer*innen: die Bereitschaft,<br />

gemeinsam mit Drehbuch-Autor*innen<br />

kreative Konzepte zu<br />

entwickeln.<br />

131


DREHBERICHT<br />

„Film heißt Kampf”<br />

von Lotta Pommerien<br />

132


Über einen Dreh auf der Kanalinsel Guernsey in Zeiten einer Pandemie<br />

DAS TITELGEBENDE ZITAT VON FILMAKA-<br />

DEMIE-DIREKTOR THOMAS SCHADT<br />

BESCHREIBT TREFFEND DIE FOLGENDEN<br />

EREIGNISSE: ALLES BEGINNT IM DEZEM-<br />

BER 2019, ALS ICH AN EINEM RUHIGEN<br />

ABEND EINEN FILM MIT LEICHTEREM INHALT<br />

SCHAUEN WILL. EIN BISSCHEN ROMANTIK,<br />

ABER NICHTS, ÜBER DAS ICH MIR DANACH<br />

DEN KOPF ZERBRECHEN MÜSSTE. NACH<br />

ETWAS SUCHEN AUF DEN EINSCHLÄGIGEN<br />

PLATTFORMEN ENTSCHEIDE ICH MICH FÜR<br />

'DEINE JULIET'. EINE ENTSCHEIDUNG, DIE<br />

MICH DIE NÄCHSTEN ZWEI JAHRE MEINE<br />

NERVEN UND GEDULD KOSTEN WIRD.<br />

In DEINE JULIET geht es um eine junge Autorin nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg, die von einem Buchclub auf<br />

Guernsey erfährt. Dieser Buchclub hatte den Mitgliedern<br />

schöne Stunden während der deutschen Besatzung<br />

beschert. Von da an bin ich wie gefesselt:<br />

1. Ich kenne weder die Insel Guernsey noch die anderen<br />

Kanalinseln wie Jersey, Sark und Alderney.<br />

2. Ich weiß nicht, dass diese Inseln zur englischen Krone<br />

gehören, obwohl sie kurz vor Frankreich liegen.<br />

3. Ich weiß nicht, dass die Inseln im Zweiten Weltkrieg<br />

von der Wehrmacht besetzt wurden, um von dort England<br />

anzugreifen. Und dabei zu „Hitlers Atlantikwall“<br />

ausgebaut wurden.<br />

Die nun folgende Recherche tiefer auszuführen, wäre<br />

wohl nicht sonderlich spannend. Kurz gesagt: Ich finde<br />

ein spannendes Thema, schreibe ein Exposé zu dem<br />

Film, bekomme die Förderung der LBBW (ohne die ich<br />

das Projekt längst hätte aufgeben müssen) und mache<br />

mich im März 2020 auf den Weg nach Guernsey zu einer<br />

Recherchereise. Bis dahin verläuft alles glatt. Bis dahin.<br />

Dann bricht Covid aus.<br />

15. März 2020: Ich stehe morgens um 6 Uhr an der Fähre<br />

in St. Malo und die Grenzbeamtin bittet uns, nicht zu<br />

fahren. Sie sei sich sicher, dass der Fährbetrieb bald eingestellt<br />

werde. Und so kommt es auch. Wir fahren zum<br />

Glück nicht, sondern machen uns wieder auf den Heimweg,<br />

1300 km zurück nach Deutschland. Wir verschieben<br />

den eigentlich für Mai 2020 geplanten Dreh. Monat<br />

um Monat, bis in den Juli 2021.<br />

Juli 2021: Die Welt ist bis dahin eine andere. Ich bin vollständig<br />

geimpft, Hannah (meine Kamerafrau) und Bjarne<br />

(„the Sound Guy“) jeweils einfach. Der elektronische<br />

Projektordner ist genehmigt, ein Hygienekonzept entwickelt<br />

und durchgesprochen. Ich stehe in regem Kontakt<br />

mit dem Gesundheitsministerium auf Guernsey. Das<br />

Problem: Deutschland hat eine Inzidenz unter 30, was<br />

für die Einreise bedeutet, dass man einen PCR-Test machen<br />

und sich dann selbst isolieren muss bis zum negativen<br />

Ergebnis (Kategorie 2 in Guernseys System). Frankreich<br />

aber, durch das wir zwangsläufig fahren müssen,<br />

um nach St. Malo zur Fähre zu kommen, hat eine Inzidenz<br />

über 30. Deshalb muss man sich eine Woche isolieren<br />

und zu Beginn und am Ende zwei PCR-Tests machen<br />

133


DREHBERICHT<br />

(Kategorie 3). Nach viel Warteschleifenmusik und einigen<br />

verlorenen Nerven bekomme ich eine E-Mail vom<br />

Gesundheitsamt, dass wir als Transit gelten könnten,<br />

wenn wir erst auf der Fähre unser Auto verlassen würden<br />

und somit nur bis zum Erhalt des ersten PCR-Tests<br />

in Quarantäne bleiben müssten. Ich buche also die Fähre<br />

für den 28. Juli und ein Quarantänehotel auf Guernsey<br />

(nicht alle Hotels bieten das an) für drei Tage.<br />

Montag, 19. Juli 2021: Wir leihen die Technik aus.<br />

Mittwoch, 21. Juli 2021: Ich zeige diese beim Zoll vor für<br />

mein Carnet (Zolldokument, Anm. d. Red.).<br />

Oben: Abfahrt in St. Malo<br />

Unten: Warten auf die Freiheit<br />

Donnerstag, <strong>22</strong>. Juli 2021: Ich bekomme eine neue<br />

E-Mail von Guernseys Gesundheitsamt. Die E-Mail, die<br />

wir bekommen hatten, dass wir als Transit durch Frankreich<br />

fahren dürfen, sei hinfällig. Die Inzidenz sei zu<br />

hoch dort, sie könnten das nicht verantworten, wir bekämen<br />

keine Ausnahmegenehmigung. Das zusätzliche<br />

Problem: Frankreichs Inzidenz ist mittlerweile über 100<br />

gestiegen, was neue Regeln für eine Einreise in ein anderes<br />

Land bedeutet: zwei Wochen Selbstisolation (Kategorie<br />

4). Am Telefon sagt man mir, dass diese neuen Regeln<br />

wahrscheinlich am kommenden Freitag in Kraft treten<br />

werden. Zwei Wochen Quarantäne würden das Aus für<br />

das Projekt bedeuten, an dem ich anderthalb Jahre gearbeitet<br />

habe.<br />

Freitag, <strong>23</strong>. Juli 2021: Ich erfahre: Frankreich ist doch<br />

noch nicht hochgestuft worden, erst am Montag werde<br />

Kategorie 4 gelten. Ich rufe Bjarne und Hannah an:<br />

„Sonntag oder gar nicht, das heißt Samstagabend los.“<br />

Also buche ich die Fähre für Sonntag, fülle Corona-Formulare<br />

aus und bezahle PCR-Tests für unsere Einreise.<br />

Das Problem ist nun noch das Hotel. Nicht alle Hotels<br />

bieten Selbstisolation an und wir brauchen eins für eine<br />

Woche. Außerdem ist auf Guernsey Ferienzeit und<br />

viele Engländer sind dort (für sie gelten erstaunlicherweise<br />

andere Einreisebestimmungen). Ich fange an, alle<br />

Hotels durchzutelefonieren. Beim ca. fünften Hotel habe<br />

ich Glück. Ja, sie hätten noch ein Zimmer für drei Personen<br />

zur Selbstisolation frei.<br />

Samstag, 24.Juli 2021: Mein Vater kommt früh mit dem<br />

Auto, wir laden die Technik ein, ich packe irgendwann<br />

zwischendrin noch meinen Koffer (in der Eile vergesse<br />

ich meine Socken). Um 18 Uhr treffe ich mich mit den<br />

134


anderen an der Aka. Wir sind uns unsicher, ob das Ganze<br />

wirklich eine gute Idee ist. Was, wenn sie uns nach 10<br />

Stunden Fahrt nicht reinlassen?<br />

Aber wir fahren. Es ist eine stille Fahrt, von 3 bis 5 Uhr<br />

schlafen wir auf einem Rastplatz hinter Paris.<br />

Sonntag, 25. Juli 2021: Um 8 Uhr sind wir in St. Malo am<br />

Fährenterminal. Ich gehe zum Zoll und lasse das Carnet<br />

abstempeln (alle sind aus dem Häuschen, ein Carnet haben<br />

sie schon lange nicht mehr gesehen). Um 11:30 Uhr<br />

beginnt das Boarding. Wir geben der Frau am Schalter<br />

unsere Fährdaten. Dann fragt sie nach den Impfnachweisen.<br />

Hannah und Barne sind, wie erwähnt, zu dem Zeitpunkt<br />

noch nicht vollständig geimpft.<br />

“Dann könnt ihr nicht auf die Fähre,” sagt sie, “Ausreise<br />

aus Frankreich nur bei vollständiger Impfung.”<br />

“Aber wir haben Tests,” sage ich.<br />

“Nur mit professionellem Grund darf man ausreisen.”<br />

“Wir drehen einen Dokumentarfilm,” erwidere ich.<br />

“Ob wir eine Bestätigung darüber haben?”<br />

“Wir haben ein Carnet,” meine ich daraufhin.<br />

Nach kurzer Diskussion akzeptieren sie das Carnet als<br />

Bestätigung. Wir müssen uns dann noch als Fracht umbuchen<br />

(wegen des Equipments) und 40€ mehr zahlen.<br />

Als wir endlich vor der Fähre stehen, bin ich zittrig vor<br />

Adrenalin. Wir fahren auf die Fähre und sitzen zwei angespannte<br />

Stunden lang auf unseren Plätzen, dann legen<br />

wir in Guernsey am Hafen an. Endlich, nach eineinhalb<br />

Jahren, fahren wir auf die Insel. Die Einreise verläuft<br />

problemlos und wir machen unsere PCR-Tests aus dem<br />

Auto heraus.<br />

Über diese Insel zu fahren, ist surreal. Die Straßen sind<br />

unglaublich voll, überall sind Menschen. Wir kommen<br />

am Hotel an, ich fülle die Kontaktdaten aus, Bjarne und<br />

Hannah gehen aufs Zimmer. Wir bekommen Angst. Das<br />

Zimmer ist sehr klein, wie sollen wir es da nur zu dritt<br />

aushalten? Wir stapeln unser Gepäck, so gut es geht,<br />

doch auf 12 m² zu dritt, Bad schon eingerechnet, bleibt<br />

nicht viel Platz zum Leben. Wir wählen noch das Essen<br />

für den Abend aus und dann geht sie los, unsere 7-Tage-Selbstisolation.<br />

Oben: Quarantäne-Frühstück auf dem Zimmer<br />

Unten: Bjarne sammelt atmosphärischen Ton<br />

Sonntag, 25. Juli bis Samstag, 31. Juli 2021: Ich werde<br />

oft gefragt, was wir gemacht haben in all den Tagen.<br />

Als Erstes nur geschlafen, glaube ich. Unser Tag wurde<br />

durch dreimaliges Klopfen an der Tür strukturiert,<br />

immer dann, wenn neues Essen gebracht wurde. Dann<br />

135


DREHBERICHT<br />

"Es folgt eine sehr intensive Woche mit<br />

teilweise 12-Stunden-Drehtagen..."<br />

Die Sound-Library wird gefüllt<br />

136


durften wir einmal kurz die Tür öffnen und ein Tablett<br />

mit Essen reinholen. Das WLAN funktionierte nur ordentlich,<br />

wenn man mit dem Laptop direkt an der Tür<br />

saß. Wer von uns einen Zoom-Call hatte, durfte dort sitzen.<br />

Ansonsten spielten wir viel, brachten uns gegenseitig<br />

unsere filmischen Gewerke bei, bestaunten Zaubertricks<br />

von Hannah und halfen Bjarne beim Befüllen<br />

der Sound Library (Pro-Tipp: Kontaktmikro an Badezimmerlüftung<br />

hängen, das klingt echt cool). Wir machten<br />

Sportprogramme, malten und lasen. Wir zeigten uns unsere<br />

bisherigen Filme und sprachen über unseren Dreh.<br />

Ja, wir haben uns gut verstanden und ja, wir kennen uns<br />

jetzt sehr gut.<br />

Samstag, 31. Juli 2021: Wir machen endlich unseren<br />

zweiten Test, genießen kurz die Freiheit draußen.<br />

Sonntag, 1. August 2021: Früh rufe ich wieder beim Gesundheitsamt<br />

an. “Ja” - unsere Ergebnisse sind da, sie<br />

sind negativ, die Selbstisolation ist beendet. Ich tanze<br />

ums Auto herum, als wir zum ersten Mal wieder draußen<br />

sind. Es folgt eine sehr intensive Woche mit teilweise<br />

12-Stunden-Drehtagen, mit vielen Eindrücken und<br />

besonderen Begegnungen.<br />

Freitag, 06. August 2021: Wir fahren zum Zoll, um das<br />

Carnet vorzubesprechen und Hannah und Bjarne machen<br />

wieder die für die Einreise nach Frankreich nötigen<br />

PCR-Tests. Alles scheint glatt zu laufen, Sonntag<br />

wollen wir abfahren.<br />

nicht fahren. Wir müssen mit ansehen, wie das Schiff,<br />

das uns erst nicht auf die Insel bringen wollte, jetzt ohne<br />

uns aus dem Hafen fährt.<br />

Unser Protagonist und seine Frau nehmen uns glücklicherweise<br />

auf. Sie werden über die Zeit unsere Guernsey-Großeltern<br />

(was sie aber nicht gerne hören, denn sie<br />

fühlen sich noch nicht so alt).<br />

Montag, 09. August 2021: Wir gehen zu Condor Freight<br />

und zahlten 350€, um uns als Fracht buchen zu lassen.<br />

Das ist mir zu dem Zeitpunkt egal. Auch die anderen Papiere,<br />

die ich plötzlich brauche, wie z.B. ein Sicherheitspapier<br />

aus Frankreich - ich schicke ihnen einfach meine<br />

Kreditkartendetails. Das Prozedere mit den PCR-Tests<br />

geht wieder los. Jedes Mal schlappe 70€ pro Test.<br />

Mittwoch, 11. August 2021: Und dann stehen wir wieder<br />

vor der Fähre und werden an Bord gelassen. Man reicht<br />

uns wieder einen Stapel Papiere, den wir unbedingt ausfüllen<br />

sollen, sonst würde uns Frankreich nicht reinlassen.<br />

In Frankreich an der Grenze interessieren diese<br />

Papiere niemanden. Dafür wollen sie aber die teuren<br />

PCR-Tests nicht akzeptieren. Wir müssen zu einem Gebäude<br />

fahren und neue Antigen-Tests machen (gratis!!).<br />

Als diese negativ sind, dürfen wir endlich einreisen. Und<br />

so geht diese verrücke Reise nach 10 Stunden Autofahrt<br />

zu Ende.<br />

Und zum guten Schluss haben sich dann doch alle Mühen<br />

gelohnt, denn es ist tatsächlich ein Film dabei herausgekommen:<br />

Sonntag, 08. August 2021: Früh an der Fähre angekommen,<br />

finden wir niemanden vom Zoll, obwohl uns am<br />

Freitag gesagt wurde, jemand werde für das Carnet vor<br />

Ort sein. Wir beschließen, erst einmal einzuchecken<br />

und dann eventuell nochmal zu fragen. Beim Check-in<br />

kommt das Problem: Wir seien nicht als Fracht gebucht.<br />

„Ja, aber in Frankreich konnten wir das einfach nachbuchen.“<br />

„Nein, das ginge hier nicht. Wegen des Brexit müsse man<br />

48 Stunden vor Abfahrt als Fracht gebucht werden.“<br />

„Okay, ob wir dann einfach privat rüberfahren könnten?“<br />

„Nein, wir seien ein VW Bus, wenn Frankreich das bemerkt,<br />

dass wir Technik geladen haben, dann müsse<br />

Condor 10.000 Pfund Strafe zahlen.“<br />

Ich diskutiere lange mit ihnen, spreche sogar mit der<br />

Chefin von Condor Ferries von Guernsey, lasse über<br />

Kontakte die Border Control anrufen, aber sie lassen uns<br />

IN CONCRETE – DAS ERBE DER DEUTSCHEN<br />

BESATZUNG GUERNSEYS<br />

REGIE, PRODUKTION, MONTAGE: Lotta Pommerien<br />

BILDGESTALTUNG: Hannah Schwarzl<br />

MUSIK: Hannes Britz<br />

SET-TON: Bjarne Taurnier<br />

SOUNDDESIGN: Bjarne Taurnier, Samuel Krupke<br />

MISCHUNG: Stefan Erschig<br />

FOLEY ARTIST: Jonathan Rösch<br />

MOTION DESIGN: Rebecca Zahor<br />

SPRECHERIN: Samira Najafian<br />

Lotta Pommerien studiert im 4. Jahr des Projektstudiums im Studiengang<br />

Fernsehjournalismus an der FABW<br />

137


STECKBRIEF<br />

SZENENBILD<br />

1<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Regine Witzig,<br />

Steffen Staudenmaier<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Birgit Kniep-Gentis, Thomas<br />

Stammer, Christian Strang<br />

3<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Vier<br />

4<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Gute Beobachtungsgabe /<br />

Räumliches Vorstellungsvermögen /<br />

Zeichnerisches Talent /<br />

Wissen in Kunst und Kultur /<br />

Imagination / Originalität<br />

Handwerkliches und technisches<br />

Verständnis/ Fähigkeit zur Teamarbeit<br />

/ Kommunikation Motivation /<br />

(Selbst-)Organisation große Portion<br />

Enthusiasmus/ Führerschein<br />

5<br />

ZULASSUNGSVORAUSSETZUNGEN<br />

B.A./M.A. in Innenarchitektur,<br />

Architektur, Bühnenbild, Design<br />

und Kunst oder angrenzenden<br />

Fachgebieten, Praktische Erfahrung<br />

im Art Department<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Praxisorientiertes Arbeiten in<br />

Zusammenarbeit mit allen Abteilungen<br />

der <strong>Filmakademie</strong> /<br />

VFX-Workshop in Kooperation<br />

mit dem Animationsinstitut auf<br />

neustem Stand der Technik /<br />

Aussagekräftiges Portfolio mit<br />

mindestens vier Projekten bis zum<br />

Diplom / Individuelle Auswahl der<br />

projektbetreuenden Dozierenden /<br />

Enges Alumni-Netzwerk /<br />

Familiäre Atmosphäre durch kleine<br />

Jahrgänge /<br />

Coaching-Angebote<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Dramaturgisches Denkvermögen /<br />

Erstellung visueller Konzepte /<br />

Organisatorische Abläufe der<br />

Filmproduktion / Budgetverantwortung<br />

/ Durchsetzungs- und<br />

Durchhaltevermögen /<br />

Einblicke in aktuelle Filmprojekte<br />

durch Profis der Branche<br />

8<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Verhältnis Anzahl der Studierenden<br />

zu Dozierenden liegt bei 1:4<br />

9<br />

MOTTO<br />

The World Is Not Enough<br />

138


SZENISCHER FILM<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Thorsten Schütte<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Peter Kuczinski<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Maren Ade, Prof. Nico Hofmann<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

6-8 Studierende<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Neugierde, Teamfähigkeit,<br />

Kreativität, Menschenkenntnis,<br />

Offenheit und eine gesunde<br />

Kompromissbereitschaft<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Intensive Zusammenarbeit mit<br />

allen Gewerken in allen Projektphasen,<br />

praxisnahes Lernen und<br />

Arbeiten, versierte Dozent*innen<br />

und Referent*innen, Arbeiten im<br />

Team, ausgezeichnete technische<br />

Ausstattung, große künstlerische<br />

Freiheit, gutes Netzwerk und<br />

Kontakte zum Markt<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Entwicklung kreativer und organisatorischer<br />

Skills, Casting und<br />

Zusammenarbeit mit Schauspieler*innen,<br />

formatoffenes Arbeiten,<br />

Recherche- und Interviewtechniken,<br />

gestalterische und inhaltliche<br />

Bandbreite in Stoffentwicklung<br />

und Dramaturgie, Auflösung und<br />

Schauspielführung, Inszenierung<br />

von Körperlichkeit, Arbeiten im<br />

Team, eigenes kreatives Potenzial<br />

ausschöpfen, mehr über sich<br />

selbst…<br />

8<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Regelmäßig finden gemeinsame<br />

Workshops mit den Schauspielstudierenden<br />

der Akademie<br />

für Darstellende Kunst (ADK)<br />

und Seminare mit international<br />

renommierten Filmemacher*innen<br />

statt.<br />

9<br />

MOTTO<br />

Think out of the box!<br />

139


EDITION FABW<br />

140


EDITION<br />

ZWEI NEUE PUBLIKATIONEN<br />

IN DER EDITION FABW<br />

Premiere von „KNAPP DANEBEN“ trifft voll ins Schwarze<br />

AM ABEND DES 8. JUNI 20<strong>22</strong> BEKAM<br />

DIE SCHRIFTENREIHE EDITION FABW<br />

WIEDER ZUWACHS – MIT DER PREMIERE<br />

DES MITTLERWEILE FÜNFTEN KURZGE-<br />

SCHICHTENBANDS 'KNAPP DANEBEN'.<br />

IN GEMÜTLICHER ATMOSPHÄRE LASEN<br />

SCHAUSPIEL-STUDIERENDE DER AKADEMIE<br />

FÜR DARSTELLENDE KUNST (ADK) IM GUT<br />

BESUCHTEN ALBRECHT ADE STUDIO DER<br />

FILMAKADEMIE DREI GESCHICHTEN AUS<br />

DEM BAND. FÜR DIE INSZENIERUNG SORGTE<br />

FABW-STUDENTIN ALINA YKLYMOVA. ZUM<br />

AUSKLANG GAB ES EIN GET-TOGETHER MIT<br />

BUFFET UND GETRÄNKEN.<br />

Freiheit und Selbstermächtigung junger Frauen vor<br />

dem Hintergrund der Ruinen des 2. Weltkriegs lief erfolgreich<br />

auf Festivals und feierte im Frühjahr seine<br />

Kinopremiere. Das Drehbuch wurde u.a. mit dem Thomas<br />

Strittmatter Preis der MFG <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

ausgezeichnet.<br />

Der Kurzgeschichtenband KNAPP DANEBEN wird –<br />

wie seine Vorgänger SCHLUSS-STRICHE, NEID, KRIEG<br />

und SOMMER – sowohl im klassischen Buchhandel als<br />

auch online über Amazon zum Verkauf (12,00 €) angeboten.<br />

Das Drehbuch TRÜMMERMÄDCHEN ist gegen eine<br />

Schutzgebühr von 5 € am Empfang der <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erhältlich.<br />

Die Publikation wird unterstützt durch die Wüstenrot<br />

Stiftung und steht wie immer unter der Schirmherrschaft<br />

von Philipp Keel (Verleger des Diogenes Verlags,<br />

Künstler und Fotograf ). Der von Michael Achilles herausgegebene<br />

Band versammelt 15 Kurzgeschichten von<br />

Studierenden der FABW und der ADK. In ihren Erzählungen<br />

bilden die Autorinnen und Autoren das „Danebenliegen“<br />

in allen Schattierungen ab und machen<br />

KNAPP DANEBEN zu einem Almanach des Wollens<br />

und Scheiterns - mit Witz, Tragik und frischem Unterhaltungswert.<br />

Und während die Fertigstellung von KNAPP DANEBEN<br />

noch gefeiert wird, scharren die Autorinnen des sechsten<br />

Kurzgeschichtenbandes bereits mit den Hufen: Studierende<br />

und Alumni von FABW und ADK sind erneut<br />

Charlotte Schumann ist schwanger, aber ihr geliebter, aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg heimgekehrter Ludwig will weder sie noch sein Kind.<br />

Um ihn wieder für sich zu gewinnen und der drohenden Schande zu<br />

entgehen, schreibt sie sich für den "Fräuleinkurs" der Schauspielerin<br />

Gloria Deven ein. Auf der Straße heißt es, dass man dort lernt, wie<br />

man jeden Mann erobert und an sich bindet. Doch Gloria weckt in<br />

ihren Schülerinnen stattdessen die Sehnsucht nach etwas, das ihnen<br />

aufgerufen, Erzählungen für den neuen Band einzurei-<br />

zu lange schon verwehrt wird: Freiheit.<br />

chen. Er wird den Titel IN DER SCHWEBE tragen und<br />

voraussichtlich im Februar 20<strong>23</strong> seine Premiere feiern.<br />

Vor dem historischen Hintergrund des Wiederaufbaus im Deutschland<br />

der Nachkriegszeit entfaltet sich eine ebenso dramatische<br />

wie moderne Geschichte über den Kampf um Gleichberechtigung<br />

zwischen Mann und Frau.<br />

Der szenische Langfilm TRÜMMERMÄDCHEN – DIE GESCHICHTE<br />

DER CHARLOTTE SCHUHMANN ist das FABW-Diplomprojekt von<br />

Autor und Regisseur Oliver Kracht, den Producern Marco Grönwoldt<br />

und Lennart Lenzing, von Szenenbildnerin Caroline Liem sowie den<br />

Filmton-Studierenden Franziska Arndt, Olena Goncharenko, Jan<br />

Lukas Mielke, Johannes Schelle und Max Kersten.<br />

Der Film entstand als Zusammenarbeit zwischen der <strong>Filmakademie</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, der Akademie für Darstellende Kunst, dem Südwestrundfunk<br />

SWR, der baden-württembergischen Filmförderung<br />

MFG sowie der Produktionsfirma Simonsays.Pictures des Filmakade-<br />

Gute Nachrichten gibt es aber auch von der zweiten<br />

Publikationslinie der Edition FABW: Nach der Ver-<br />

mie-Absolventen Simon Buchner.<br />

öffentlichung des Drehbuchs zum Erfolgs-Debütfilm<br />

Das Drehbuch gewann 2019 den Thomas Strittmatter Preis auf der<br />

Berlinale und wurde 2021 mit dem Bild-Kunst-Förderpreis bei den<br />

Hofer Filmtagen ausgezeichnet, wo TRÜMMERMÄDCHEN seine<br />

SYSTEMSPRENGER von <strong>Filmakademie</strong>-Absolventin<br />

Weltpremiere erlebte. Im März 20<strong>22</strong> feierte der Film seinen Kinostart<br />

im Verleih der UCM.ONE GmbH auf dem Label Artkeim.<br />

Nora Fingscheidt im Jahr 2019 flattert die Publikation<br />

TRÜMMERMÄDCHEN – DREHBUCH VON OLIVER KRACHT<br />

DREHBUCH<br />

VON OLIVER KRACHT<br />

EDITION<br />

eines weiteren Drehbuchs ins Haus: Frisch aus dem<br />

TRÜMMERMÄDCHEN<br />

Druck kommt das Skript von Oliver Kracht zu seinem<br />

DIE GESCHICHTE<br />

DER CHARLOTTE SCHUHMANN<br />

Diplomfilm TRÜMMERMÄDCHEN. Der Film über die<br />

141


STECKBRIEF<br />

WERBEFILM<br />

REGIE UND PRODUCING<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Olivia Marten<br />

2<br />

PROJEKTBETREUUNG<br />

Christian Schega<br />

3<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Martin Schmid<br />

4<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

Ca. 3-4 Regie-Studierende<br />

Ca. 3-4 Produktions-Studierende<br />

5<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Viel Film- und Werbefilminteresse<br />

sowie den Mut, Neues auszuprobieren<br />

und nicht dem Mainstream zu<br />

folgen!<br />

6<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Die <strong>Filmakademie</strong> ist die einzige<br />

Hochschule weltweit, die einen<br />

solch spezifischen Studienschwerpunkt<br />

für Werbefilm über einen<br />

längeren Zeitraum anbietet.<br />

Junge Auszubildende haben die<br />

Möglichkeit, sich eine individuelle<br />

Filmrolle mit großer Unterstützung<br />

aus den Fachkreisen aufzubauen<br />

und Kontakte zu den angesagtesten<br />

Macher*innen der Branche zu<br />

knüpfen.<br />

7<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Werbung ist das schnelllebigste<br />

Geschäft. In kürzester Zeit sehr<br />

viele Projekte umzusetzen und<br />

dadurch extrem viele Kontakte<br />

in allen Bereichen (Agentur,<br />

Produktion, Postproduktion usw.)<br />

zu sammeln.<br />

8<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Es gibt kein Rezept, um erfolgreich<br />

zu werden. Jede/r muss ihren/<br />

seinen eigenen Weg finden, sich<br />

selbst dabei treu bleiben und nicht<br />

den anderen und ihren Meinungen<br />

folgen.<br />

9<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Es gibt i.d.R. keine bis wenige<br />

Vorgaben für ein Produkt oder ein<br />

Kund*innenbriefing. Die Studierenden<br />

haben die freie Wahl, welche<br />

Art von Filmen sie realisieren<br />

und für welche Marke sie diese<br />

umsetzen möchten (sog. Spec Spots<br />

bzw. Spec Filme).<br />

In diesem Studienbereich können<br />

außerdem die meisten Festivalnominierungen<br />

und -preise verbucht<br />

werden.<br />

10<br />

MOTTO<br />

Immer am Puls der Zeit durch<br />

ständig sich ändernde Werbeformen,<br />

Formate und durch deren<br />

Veröffentlichung in und auf den<br />

dafür vorgesehenen Medien und<br />

Plattformen.<br />

142


SCREEN ACTING WORKSHOPS:<br />

FILMSCHAUSPIELWORKSHOP<br />

INTERNATIONAL SCREEN ACTING WORKSHOP<br />

1<br />

STUDIENKOORDINATION<br />

Jessica Layher<br />

Volontärin: Olga Melnyk<br />

2<br />

LEITENDE DOZIERENDE<br />

Prof. Christian Wagner<br />

3<br />

WIE VIELE STUDIERENDE<br />

PRO STUDIENJAHR?<br />

28-30 Schauspieler*innen<br />

4<br />

WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />

MITBRINGEN?<br />

Schauspielausbildung, Fantasie,<br />

Offenheit und gute Energie!<br />

5<br />

WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />

DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />

STUDIUM?<br />

Der Workshop ist sowohl deutschsprachig<br />

als auch auf Englisch<br />

einzigartig und wird nur an der<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

angeboten. Mit der Länge unserer<br />

Kurse ermöglichen wir einen<br />

besonders intensiven und prozessorientierten<br />

Arbeitsraum.<br />

Die Mischung aus Praxis und<br />

Theorie sowie die Begegnungen mit<br />

Branchenprofis und angehenden<br />

Regisseur*innen runden das<br />

Programm ab.<br />

6<br />

WAS LERNEN<br />

DIE STUDIERENDEN HIER?<br />

Tipps und Tricks für das Schauspiel<br />

vor der Kamera.<br />

Und: Nachwuchsschauspiel meets<br />

Nachwuchsfilmer*innen – hier ist<br />

die Kontaktbörse ;-)<br />

7<br />

MYTH BUSTING:<br />

WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />

Die während des Workshops<br />

gedrehten Szenen dürfen nicht<br />

veröffentlicht werden. Es gibt also<br />

KEIN Demomaterial.<br />

8<br />

ONE COOL FACT ABOUT...<br />

Follow us on Instagram or on our<br />

Blog website:<br />

https://www.instagram.com/<br />

screenacting_fabw/?hl=de<br />

https://www.screenacting-fabw.de<br />

9<br />

MOTTO<br />

Schon filmreif ?<br />

143


AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />

144


AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />

DES DRITTMITTELBEREICHES<br />

_YVES ALAIN LAMBERT,<br />

HERSTELLUNGSLEITER DRITTMITTEL/<br />

AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />

TEL: +49 7141 969 8<strong>23</strong>70<br />

DRITTMITTEL@FILMAKADEMIE.DE<br />

_CHRISTIAN MÜLLER,<br />

HERSTELLUNGSLEITUNG DRITTMITTEL/<br />

AUFTRAGSPRODUKTIONEN ANIMATIONSINSTITUT<br />

TEL: +49 7141 969 82817<br />

CHRISTIAN.MUELLER@FILMAKADEMIE.DE<br />

Das eigene Tun ist der Schlüssel für den Erfolg. Konzeptwettbewerbe<br />

bieten die Chance, sich auszuprobieren.<br />

Mit welcher Strategie überzeuge ich den Auftraggeber<br />

von meinen Ideen? Welche Haltung nehme ich dabei<br />

ein? Ganz im Sinne der praxisorientierten Ausbildung<br />

lernen die Beteiligten, bereits im Pitch unter realen Bedingungen<br />

zu präsentieren.<br />

Begleitet durch die Mitarbeiter*innen der FABW, übernehmen<br />

Studierende Verantwortung für ein professionelles<br />

Projekt. Verträge müssen erfüllt, Budgets und<br />

Zeitpläne eingehalten werden. Mit anspruchsvollen Auftraggebern<br />

werden Absprachen getroffen, die unbedingt<br />

eingehalten werden müssen. Verbindlich und verlässlich<br />

zu agieren, schafft Vertrauen. Doch wie kommuniziere<br />

ich mit dem Marketingleiter, der Geschäftsführerin oder<br />

einem Familienunternehmer? Warum sind diese Menschen<br />

neugierig auf mich, auf meine Ideen abseits ausgetretener<br />

Pfade? Andererseits: Welchen Zwängen unterliegen<br />

meine Ansprechpersonen? Gibt es Grenzen für<br />

meine Kreativität? Welche Rolle spielen Corporate-Identity-Vorgaben<br />

und Marketing-Bibeln?<br />

STUDIUM FINANZIEREN, ERFAHRUNGEN<br />

SAMMELN, EXISTENZ AUFBAUEN<br />

Auftragsproduktionen im Drittmittelbereich werden mit<br />

erfahrenen Studierenden, mit Alumni und bevorzugt<br />

mit Produktionsfirmen, die Absolventinnen und Absolventen<br />

in der Region gegründet haben, realisiert. Auch<br />

die Zusammenarbeit mit externen Firmen ist möglich.<br />

STUDIERENDE<br />

Diese Auftragsproduktionen der FABW ermöglichen<br />

den Studierenden über die Projekte in der Lehre hinaus<br />

wichtige Erfahrungen in der Praxis und bieten zudem<br />

die Möglichkeit, sich den eigenen Lebensunterhalt<br />

zu finanzieren.<br />

ALUMNI<br />

Da die Förderung der Absolventinnen und Absolventen<br />

ein wichtiges Anliegen ist, unterstützt die FABW das eigene<br />

Netzwerk und bildet so eine Brücke vom Studium<br />

zur Berufswelt. Die Aufträge bieten jungen Produzentinnen<br />

und Produzenten einen Startimpuls für eine spätere<br />

betriebswirtschaftliche Existenzgrundlage. Nachfolgeprojekte<br />

kann eine Produktionsfirma eigenständig ohne<br />

die <strong>Filmakademie</strong> umsetzen.<br />

EXTERNE FILMPRODUKTIONSFIRMEN<br />

Auch wenn die Zusammenarbeit mit Studierenden und<br />

Alumni im Vordergrund steht, so sind dennoch Kooperationen<br />

mit externen Filmproduktionsfirmen möglich,<br />

wenn Studierende oder Alumni dort in relevanter Rolle<br />

eingebunden sind. Gewinnen Studierende oder Alumni,<br />

die bei einer externen Produktionsfirma arbeiten, einen<br />

Konzeptwettbewerb, so kann jene den Auftrag mit<br />

der FABW zusammen umsetzen.<br />

Fotos:<br />

Projekt NEULAND in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung<br />

145


FÖRDERVEREIN<br />

Förderverein der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

CALIGARI-PREISE 20<strong>22</strong>:<br />

FEIERLICHE VERLEIHUNG IM<br />

ALBRECHT ADE STUDIO DER FABW<br />

AM DIENSTAG, 12.04.<strong>22</strong> FAND DIE<br />

VERLEIHUNG DER CALIGARI-PREISE<br />

DES FÖRDERVEREINS DER FABW IM GUT<br />

BESUCHTEN ALBRECHT ADE STUDIO DER<br />

FILMAKADEMIE STATT. 37 DRITTJAHRES-,<br />

VIERTJAHRES- UND DIPLOMFILMPROJEKTE<br />

KONKURRIERTEN UM ELF CALIGARI-<br />

FÖRDERPREISE – ACHT DURCH UNTERNEH-<br />

MEN GESTIFTETE PREISE UND DREI MITGLIE-<br />

DERPREISE.<br />

Alle Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, die<br />

zweckgebunden für die Umsetzung des ausgezeichneten<br />

Filmprojekts verwendet werden müssen. Bisher wurden<br />

annährend 1 Million Euro Fördersumme an studentische<br />

Projekte der FABW ausgeschüttet.<br />

In einem Interview mit <strong>Filmakademie</strong>-Direktor Prof.<br />

Thomas Schadt, der auch als Moderator durch den Abend<br />

führte, gab Chiara Fleischhacker anschließend Einblicke<br />

in die Entwicklung ihres Projekts VENA, für das sie 2021<br />

einen Caligari-Förderpreis und 20<strong>22</strong> den Thomas-Strittmatter-Preis<br />

erhalten hatte.<br />

Danach ging es mit der Kategorie Dokumentarfilm weiter:<br />

Moritz Schreiner (CEO Royal Film Company) übergab<br />

einen Stifterpreis an das Projekt DIE VERURTEIL-<br />

TEN VON MORIA von Jennifer Mallmann. Isabel Kurz<br />

(Abteilungsdirektorin Vorstand und Pressesprecherin<br />

der Kreissparkasse Ludwigsburg) überreichte den Caligari-Preis<br />

der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der<br />

Kreissparkasse Ludwigsburg sowie ein großes rotes Herz<br />

an das Projekt NIEMANDSLAND von Esra Laske.<br />

Die Vielfalt der Themen ist in diesem Jahr breit gestreut:<br />

Auffällig ist, dass die Student*innen der Fachbereiche<br />

Spielfilm, Dokumentarfilm, Fernsehjournalismus, Werbefilm,<br />

Serienproduktion und Animation neben Umweltzerstörung,<br />

Flucht und Entwurzelung auch sehr<br />

stark Selbstfindung und Identifikation thematisieren.<br />

Drei ehemalige <strong>Filmakademie</strong>-Studentinnen und Mitglieder<br />

im Vorstand des Fördervereins überreichten die<br />

ersten drei Preise in der Kategorie Animation:<br />

Andrea Block (CEO und Producerin von LUXX Film)<br />

übergab den ersten Mitgliederpreise an das Filmprojekt<br />

SCRUBBY von Paul Vollet. Wiltrud Baier (Produktionsfirma<br />

Böller & Brot) verlieh den Caligari-Preis der<br />

Andreas Stihl AG & CO.KG an IT’S JUST A HOLE von<br />

Bianca Scali. Im Anschluss zeichnete Sabine Willmann<br />

(Film & Medien / do-q media) den Puppentrickfilm DET-<br />

LEV von Ferdinand Ehrhardt mit dem zweiten Mitgliederpreis<br />

aus.<br />

In der Kategorie Szenischer Film verlieh Sebastian Mannl<br />

(Bürgermeister für Mobilität, Sicherheit und Tiefbau der<br />

Stadt Ludwigsburg) den Preis der Stadt Ludwigsburg für<br />

DIE FARBE DER BÄUME an das Team um Maximilian<br />

Köhler.<br />

Die nächsten beiden Auszeichnungen wurden von Prof.<br />

Thomas Schadt verliehen: Der Petra-Mosselman-Gedächtnispreis<br />

der UFA-Fiction GmbH ging an das tragische<br />

Kurzfilmmusical ICH BIN DER ARCHITEKT MEI-<br />

NES LEBENS von Ares Ceylan, der Preis der Wüstenrot<br />

Stiftung an den Coming-of-Age-Kurzfilm ARUNAS von<br />

Julius Blum.<br />

Wolfgang Kerber (Head of Production M.A.R.K. 13 –<br />

COM GmbH & Co.KG und Vorstandsmitglied) verlieh<br />

den dritten Mitgliederpreis an die multiperspektivische<br />

Wedeking-Adaption FRÜHLINGSERWACHEN von Jana<br />

Klingseisen.<br />

Der Caligari-Preis des Ministeriums für Umwelt, Klima<br />

und Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wurde vom<br />

146


dienstältesten Vorstandsmitglied Friedrich Müller an das<br />

Projekt NOT ON MY BEACH von Johanna Gräwinger<br />

aus dem Studiengang Fernsehjournalismus verliehen.<br />

Dietmar Ivasko (Organisationsdirektor Sparkassen-<br />

Versicherung) übergab den Caligari-Preis der SV SparkassenVersicherung<br />

an die historische Drama-Serie<br />

TITANINNEN von Annika Mommsen.<br />

Im Anschluss an die Preisverleihung gab es wieder<br />

ausführlich Gelegenheit für die ausgezeichneten Student*innen,<br />

Preisstifter*innen und Branchengäste zu einem<br />

angeregten Austausch bei einem komplett biologischen,<br />

nachhaltigen und regionalen Büffet.<br />

Der Förderverein dankt allen Preisstifter*innen und seinen<br />

über 200 Mitgliedern.<br />

Ein besonderes Highlight des Abends waren die Beiträge<br />

der Caligari-Band unter der Leitung von Andreas Fuchs<br />

mit bekannten Motiven aus der Welt der Filmmusik.<br />

Text: Sabine Willmann/Wiltrud Baier,<br />

Vorstandsmitglieder des Fördervereins<br />

der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, 14.4.20<strong>22</strong><br />

WER DIE CALIGARI-FÖRDERPREISE ALS PRIVAT-<br />

PERSON ODER FIRMA UNTERSTÜTZEN MÖCHTE,<br />

FINDET DEN MITGLIEDSANTRAG AUF DER WEBSITE<br />

DER FILMAKADEMIE UNTER „FÖRDERVEREIN“.<br />

147


FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

AKADEMIEHOF 10<br />

D - 71638 LUDWIGSBURG<br />

TEL: +49 7141 969 0<br />

E-MAIL: INFO@FILMAKADEMIE.DE<br />

WWW.FILMAKADEMIE.DE<br />

filmakademiebw<br />

filmakdemie_bw<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH<br />

The<strong>Filmakademie</strong><br />

filmakademiebw<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgegeben von der<br />

<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH<br />

Ludwigsburg<br />

VERANTWORTLICH IM SINNE DES<br />

PRESSEGESETZES<br />

Prof. Thomas Schadt<br />

REDAKTION<br />

Andreas Friedrich, Fenja Schnizer<br />

Bild- und Textredaktion Animationsinstitut:<br />

Fabian Stetzler Textbüro / www.fabianstetzler.com<br />

INTERVIEWS<br />

Andreas Friedrich, Fenja Schnizer, Valentina Keller<br />

Animationsinstitut: Fabian Stetzler,<br />

Anna Henkel-Donnersmarck, Julian Jungel<br />

GESTALTUNG<br />

Kommunikationsdesign Heide Sorn-Daubner,<br />

Stuttgart<br />

DRUCK<br />

Druckerei Raisch GmbH & Co. KG<br />

TEXTE<br />

Murad Abu Eisheh, Wiltrud Baier, Michael Bohnenstingl,<br />

Sujatha Dovgal, Andreas Friedrich, Andreas<br />

Hykade, Valentina Keller, Anne Christine Knoth,<br />

Linda Krämer, Yves Alain Lambert, Guido Lukoschek,<br />

Lotta Pommerien, Thomas Schadt, Mareike Schmid,<br />

Fenja Schnizer, Fabian Stetzler, Juliane Voigtländer,<br />

Dorothea Volke, Sabine Willmann<br />

148<br />

AUFLAGE<br />

800<br />

ID-Nr. <strong>22</strong>1<strong>23</strong>146


FOTONACHWEIS<br />

Umschlag vorn: FABW / Philip Henze<br />

Umschlag hinten: FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />

S. 2: FABW / Philip Henze<br />

S. 3: Porträt Thomas Schadt - FABW / Fotograf: Roland Mönch<br />

S. 4: linke Spalte, <strong>Campus</strong> Ludwigsburg - FABW /<br />

Fotografin: Catharina Clausen<br />

S. 4: linke Spalte, Überblick über das Studium - Adobe Stock<br />

S. 4: mittlere Spalte, Foto Felix Eisele - Alina Bader<br />

S. 4: mittlere Spalte, Foto Begüm Bakirci - privat<br />

S. 4: rechte Spalte, Atelier Ludwigsburg-Paris - Angelina Vernetti<br />

S. 4: rechte Spalte, International Networks - FABW / Fotograf: Bathurshan<br />

Ganeshalingam<br />

S. 4: rechte Spalte, Foto Katrin Schweiger - Fotostudio Pietschmann<br />

S. 4: rechte Spalte unten: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />

S. 5 linke Spalte, Foto Christoph Pellander - ARD Degeto / Dieter Schwer<br />

S. 5: linke Spalte, TALA´VISION - FABW / Philip Henze<br />

S. 5: linke Spalte, Foto Ed Cantù - FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />

S. 5: mittlere Spalte, Foto Marika Köpf - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />

S. 5: mittlere Spalte, Drehbericht - privat<br />

S. 5: rechte Spalte, Edition FABW - FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />

S. 5: rechte Spalte, Auftragsproduktionen - Maite Bengsch<br />

S. 6: Nick Ut / Associated Press<br />

S. 12: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />

S. 13: Gerald Ulmann<br />

S. 14: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />

S. 17 rechts: FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />

S. 19: Maite Bengsch<br />

S. <strong>22</strong>: FABW / ADK<br />

S. <strong>23</strong>: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />

S. 24/26: Adobe Stock<br />

S. 29: Tobias Winkel + Sina Diehl<br />

S. 31: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 32: Foto oben und Mitte - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 32: Foto unten - Tobias Eckerlin<br />

S. 34: Fotos oben und unten - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 39: privat<br />

S. 40: privat<br />

S. 45: privat<br />

S. 49: Foto oben rechts - privat<br />

S. 50: privat<br />

S. 51: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 52: Foto linke Spalte - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />

S. 52: Foto rechte Spalte - privat<br />

S. 53: Andreas Hykade<br />

S. 54: FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />

S. 55: Foto unten links - privat<br />

S. 56-57: Studio Film Bilder<br />

S. 58: Fotos oben - privat<br />

S. 58: Foto unten - Studio Film Bilder<br />

S. 59: Studio Film Bilder<br />

S. 60-61: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 62: Fotos obere Reihe - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 63: Fotos rechte Spalte - FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />

S. 64: Fotos linke Spalte + oben rechts - FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />

S. 65: Foto unten - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 66: FABW / Fotograf: Mike Razniewski<br />

S. 67: Mitte links - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 67: Mitte rechts - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />

S. 68-69: FABW / Fotograf: Mike Razniewski<br />

S. 75: FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />

S. 76: Porträt Felix Eisele - Alina Bader<br />

S. 76: Porträt Begüm Bakirci - privat<br />

S. 81: Jai Wanigesinghe<br />

S. 83-84: ALP<br />

S. 85: Angelina Vernetti<br />

S. 86 oben: ALP / Anna Sauvage<br />

S. 86 Mitte: ALP / Lisa Jilg<br />

S. 86 unten: ALP / Hovig Hagopian<br />

S. 87: Marie Rouge / Unifrance<br />

S. 88: ALP / Holger Enck<br />

S. 89: ALP / Sina Diehl<br />

S. 90: Besen Dilek<br />

S. 91: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />

S. 96: FABW / Fotograf: Bathurshan Ganeshalingam<br />

S. 99: Petra Moda de Aguiar<br />

S. 100-101: Fotostudio Pietschmann<br />

S. 103: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />

S. 105: ARD Degeto / Dieter Schwer<br />

S. 106-107: ARD Degeto / Keshet Tresor Fiction<br />

S. 109: Fotos oben - ARD Degeto / Wisting Production A/S/<br />

S. 109: Fotos unten - ARD Degeto<br />

S. 110-113: FABW / Philip Henze<br />

S. 114 oben: FABW / Philip Henze<br />

S. 114 Mitte: privat<br />

S. 114 unten: Online-Verleihung Student Oscar - Academy of Motion<br />

Picture Arts and Sciences<br />

S. 115 Fotos 1-3 oben: FABW / Philip Henze<br />

S. 115 unten: Online-Verleihung Student Oscar - Academy of Motion<br />

Picture Arts and Sciences<br />

S. 117: Porträt Jürgen Klozenbücher, Heike Sperling, Alexander Hanowski -<br />

Jörg Kahlhöfer<br />

S. 118: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />

S. 120-121: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />

S. 124: FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />

S. 131: Hugo Lenhardt<br />

S. 133-136: privat<br />

S. 140: FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />

S. 144-145: Maite Bengsch<br />

S. 147: FABW / Fotograf: Max Rechtsteiner<br />

Weitere Fotos: <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH (FABW)<br />

S. 63: Foto oben links - FABW / Fotografin: Dominique Brewing


<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH | Akademiehof 10 | 71638 Ludwigsburg<br />

WWW.FILMAKADEMIE.DE | WWW.ANIMATIONSINSTITUT.DE

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