23.09.2022 Aufrufe

Magazin EWA`S PLACE Oktober-Ausgabe

Hallo liebe(r) Visionär(in), der Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Tage werden kühler und dunkler. Das ist die perfekte Zeit, in unserer Oktober-Ausgabe zu blättern – wie immer mit vielen spannenden Geschichten. Entdecke diesen Monat die neue Herbst-Kollektion. Sie ist mutig und stark. Die Fashion mit einer Vorliebe für viele Farben; sie bestimmen die Herbstmode: Designer Walter Chiapponi setzt auf die Farbe des Herbstes. Designer Roberto Cavalli verbindet Minimalismus und Maximalismus, zusammen als eins. Spannend das Interview mit Vanelynn Gorek. Eine Schauspielerin, die Theater-Bühnen, TV und Netflix erobert hat. Sie ist auch Synchronsprecherin, Moderatorin, Model, Coach und Fotografin. Bekannt durch diverse Filme und Serien wie „Unter Uns“, „SOKO Köln“, „110 – Echte Fälle der Polizei“, „Alice im Wunderland“, „X Factor“, „Good Boss Bad Boss“, „Alarm für Cobra 11“.. Vor allem als Moderatorin und Model ist sie auch international tätig. Außerdem begrüße ich Steven Elijah Neuhaus. Ein deutscher Sänger, Rapper, Songwriter und Buchautor. In dem autobiografischen Roman „Anderssein ist eine Superkraft“ erzählt er seine Lebensgeschichte. Dabei geht es vor allem um seinen persönlichen Umgang mit dem Asperger Syndrom und autistischen Entwicklungsstörungen. Elisabetta Franchi in Hamburg angekommen: Der Hamburger Modemarkt ist damit um einen prominenten Neuzugang reicher geworden. Anfang Juli eröffnete der erste Monobrand Store der italienischen Designerin Elisabetta Franchi in Deutschland seine Tore. Die Adresse Am Neuen Wall 84 setzt aber auch international neue Maßstäbe, denn der Hamburger Elisabetta Franchi-Store ist mit einer Verkaufsfläche von 370 Quadratmetern (Gesamtfläche über 500 Quadratmeter!) der größte in ganz Europa. Zum Grand Opening kamen viele Prominente und VIPs, unter ihnen Franchi-Fan Verona Pooth und die Designerin selbst. Viel Spaß beim Lesen meiner Oktober-Ausgabe!

Hallo liebe(r) Visionär(in),
der Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Tage werden kühler und dunkler. Das ist die perfekte Zeit, in unserer Oktober-Ausgabe zu blättern – wie immer mit vielen spannenden Geschichten.
Entdecke diesen Monat die neue Herbst-Kollektion. Sie ist mutig und stark. Die Fashion mit einer Vorliebe für viele Farben; sie bestimmen die Herbstmode: Designer Walter Chiapponi setzt auf die Farbe des Herbstes. Designer Roberto Cavalli verbindet Minimalismus und Maximalismus, zusammen als eins.
Spannend das Interview mit Vanelynn Gorek. Eine Schauspielerin, die Theater-Bühnen, TV und Netflix erobert hat. Sie ist auch Synchronsprecherin, Moderatorin, Model, Coach und Fotografin. Bekannt durch diverse Filme und Serien wie „Unter Uns“, „SOKO Köln“, „110 – Echte Fälle der Polizei“, „Alice im Wunderland“, „X Factor“, „Good Boss Bad Boss“, „Alarm für Cobra 11“.. Vor allem als Moderatorin und Model ist sie auch international tätig.
Außerdem begrüße ich Steven Elijah Neuhaus. Ein deutscher Sänger, Rapper, Songwriter und Buchautor. In dem autobiografischen Roman „Anderssein ist eine Superkraft“ erzählt er seine Lebensgeschichte. Dabei geht es vor allem um seinen persönlichen Umgang mit dem Asperger Syndrom und autistischen Entwicklungsstörungen.
Elisabetta Franchi in Hamburg angekommen: Der Hamburger Modemarkt ist damit um einen prominenten Neuzugang reicher geworden. Anfang Juli eröffnete der erste Monobrand Store der italienischen Designerin Elisabetta Franchi in Deutschland seine Tore. Die Adresse Am Neuen Wall 84 setzt aber auch international neue Maßstäbe, denn der Hamburger Elisabetta Franchi-Store ist mit einer Verkaufsfläche von 370 Quadratmetern (Gesamtfläche über 500 Quadratmeter!) der größte in ganz Europa. Zum Grand Opening kamen viele Prominente und VIPs, unter ihnen Franchi-Fan Verona Pooth und die Designerin selbst.
Viel Spaß beim Lesen meiner Oktober-Ausgabe!

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<strong>Oktober</strong> 2022<br />

Deutschland € 6,90<br />

EWA S <strong>PLACE</strong><br />

Lifestyle / Art / Fashion<br />

Künstlerin<br />

Aneta Anna<br />

Pahl<br />

„Meine Werke bestehen<br />

zu einem Teil aus<br />

großformatigen<br />

Bildern in freier<br />

expressionistischer<br />

Interpretation“<br />

Elisabetta<br />

Franchi<br />

in Hamburg<br />

angekommen<br />

Luxus-Fashion-<br />

Store am Neuen<br />

Wall eröffnet<br />

Star Tänzerin<br />

Kim Wojtera<br />

Die Welt ist wie ein Buch.<br />

Wer nie reist,<br />

sieht nur eine Seite davon<br />

Steven<br />

Elijah Neuhaus -<br />

Autobiografischer<br />

Roman<br />

„Anderssein ist<br />

eine Superkraft“


EDITORIAL<br />

Hallo, liebe (r) Visionär (in),<br />

der Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Tage werden kühler<br />

und dunkler. Das ist die perfekte Zeit, in unserer <strong>Oktober</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />

zu blättern – wie immer mit vielen spannenden Geschichten.<br />

Entdecke diesen Monat die neue Herbst-Kollektion. Sie ist mutig und<br />

stark. Die Fashion mit einer Vorliebe für viele Farben; sie bestimmen<br />

die Herbstmode: Designer Walter Chiapponi setzt auf die Farbe des<br />

Herbstes. Designer Roberto Cavalli verbindet Minimalismus und<br />

Maximalismus, zusammen als eins.<br />

Spannend das Interview mit Vanelynn Gorek. Eine Schauspielerin,<br />

die Theater-Bühnen, TV und Netflix erobert hat. Sie ist auch<br />

Synchronsprecherin, Moderatorin, Model, Coach und Fotografin.<br />

Bekannt durch diverse Filme und Serien wie „Unter Uns“, „SOKO<br />

Köln“, „110 – Echte Fälle der Polizei“, „Alice im Wunderland“, „X<br />

Factor“, „Good Boss Bad Boss“, „Alarm für Cobra 11“.. Vor allem als<br />

Moderatorin und Model ist sie auch international tätig.<br />

Außerdem begrüße ich Steven Elijah Neuhaus. Ein deutscher Sänger,<br />

Rapper, Songwriter und Buchautor. In dem autobiografischen<br />

Roman „Anderssein ist eine Superkraft“ erzählt er seine Lebensgeschichte.<br />

Dabei geht es vor allem um seinen persönlichen Umgang mit<br />

dem Asperger Syndrom und autistischen Entwicklungsstörungen.<br />

Elisabetta Franchi in Hamburg angekommen: Der Hamburger Modemarkt ist damit um einen prominenten Neuzugang<br />

reicher geworden. Anfang Juli eröffnete der erste Monobrand Store der italienischen Designerin Elisabetta<br />

Franchi in Deutschland seine Tore. Die Adresse Am Neuen Wall 84 setzt aber auch international neue Maßstäbe,<br />

denn der Hamburger Elisabetta Franchi-Store ist mit einer Verkaufsfläche von 370 Quadratmetern (Gesamtfläche<br />

über 500 Quadratmeter!) der größte in ganz Europa. Zum Grand Opening kamen viele Prominente und VIPs,<br />

unter ihnen Franchi-Fan Verona Pooth und die Designerin selbst.<br />

Viel Spaß beim Lesen meiner <strong>Oktober</strong>-<strong>Ausgabe</strong>!<br />

Eure Redakteurin<br />

20<br />

8<br />

13<br />

Foto: © Charlie Wills<br />

Roberto Cavalli Milan<br />

Designer: Fausto Puglisi Italy<br />

44<br />

22<br />

3


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Künstlerin<br />

Aneta Anna Pahl<br />

Foto: © Jerzy Pruski<br />

„Meine Werke bestehen zu einem Teil aus großformatigen Bildern<br />

in freier expressionistischer Interpretation, aber auch kunstvolle<br />

vergoldete Rahmen und Installationen gehören zu meinem<br />

Repertoire. Ich möchte Sie einladen, sich vom Alltag zu befreien<br />

und sich von der meinen Kreationen innewohnenden Kraft und<br />

Leidenschaft ein wenig tragen zu lassen.“<br />

Aneta Anna Pahl lebt in Hamburg und studiert Illustrationsdesign.<br />

Neben eigenen Ausstellungen im In- und Ausland nahm<br />

sie auch an jurierten Gruppenausstellungen teil, auf denen sie für<br />

ihre leuchtenden Arbeiten viel Aufmerksamkeit erntete.<br />

Ihre zumeist großformatigen Werke, die dem expressionistischen<br />

Malstil zuzuordnen sind, bestechen durch kräftige und ausdrucksstarke<br />

Farben. Gern arbeitet Aneta aber auch abstrakt. Ihre<br />

Gemälde entstehen dabei oft durch eine inspirierende Emotion,<br />

einen Gedanken oder das pure Zusammenspiel der intensiven<br />

Farben. Die Bilder können von allen Seiten betrachtet werden,<br />

da bei Veränderungen des Blickwinkels immer wieder neue Nuancen<br />

der gespachtelten Strukturen entstehen. Aneta ist dabei<br />

überaus experimentierfreudig und entwickelt ihren Stil und ihre<br />

künstlerische Technik stets weiter.<br />

Fotos: © Jerzy Pruski<br />

4<br />

5


Fotos: ©Cetin Yaman<br />

Text von Cetin Yaman<br />

ELISABETTA<br />

FRANCHI IN<br />

HAMBURG<br />

ANGEKOMMEN<br />

Luxus-Fashion-Store am<br />

Neuen Wall eröffnet<br />

Die Brüder Thorsten und Christian Münchow (Musiker<br />

und Schauspieler).<br />

er Hamburger Modemarkt ist<br />

seit Kurzem um einen prominenten<br />

Neuzugang reicher.<br />

Anfang Juli eröffnete<br />

der erste Monobrand Store<br />

der italienischen Designerin<br />

Elisabetta Franchi in Deutschland<br />

seine Tore. Diese Adresse Am Neuen<br />

Wall 84 setzt aber auch international<br />

neue Maßstäbe: der Hamburger Elisabetta<br />

Franchi-Store ist mit einer Verkaufsfläche<br />

von 370 Quadratmetern<br />

(Gesamtfläche über 500 Quadratmeter)<br />

der größte in ganz Europa. Zum Grand<br />

Opening kamen viele Prominente und<br />

VIPs, unter ihnen Franchi-Fan Verona<br />

Pooth und die Designerin selbst.<br />

Designerin Elisabetta Franchi mit dem Stargast des Abends Verona Pooth.<br />

BETREIBER UND<br />

PARTNER -<br />

FASHION<br />

BC2J GMBH<br />

SHOPPING-<br />

PARADIES FÜR<br />

BETUCHTE: DER<br />

NEUE WALL<br />

Fotos: ©Cetin Yaman<br />

Mode mit Gewissen: Nachhaltigkeit<br />

und Tierschutz wichtige Themen<br />

„Luxuriöse Eleganz, zeitlos, feminin<br />

und selbstbewusst“ so beschreibt die<br />

italienische Star-Designerin Elisabetta<br />

Franchi ihre Mode und damit hat<br />

sie sich in wenigen Jahren auf dem<br />

High-Fashion-Markt einen festen Platz<br />

erobert. Über 1100 Geschäfte und<br />

Boutiquen führen inzwischen weltweit<br />

die Marke „Elisabetta Franchi“. In Metropolen<br />

wie in Paris, Mailand, Madrid,<br />

Dubai und Amsterdam sind „EF-Stores"<br />

erfolgreich – nun kommt auch Hamburg<br />

an die Reihe. Eine Besonderheit,<br />

auf die die Designerin viel Wert legt:<br />

Tierschutz und Nachhaltigkeit sind fest<br />

in der Firmenphilosophie verankert.<br />

Dafür wurde die Designerin auch schon<br />

mehrfach von der italienischen Regierung<br />

geehrt.<br />

TV-Sportmoderatorin Alena Gerber.<br />

TV-Moderatorin Vanessa Blumhagen leidet an der<br />

Autoimmunkrankheit Hashimoto, dazu veranstaltet<br />

sie demnächst einen Info-Tag. Den anwesenden<br />

Reportern auf dem Store-Opening gab sie vorab<br />

schon einige Infos dazu.<br />

TV-Moderatorin Jule Gölsdorf.<br />

Inhaber und Franchisenehmer des<br />

Elisabetta Franchi Monobrand Stores<br />

am Neuen Wall 84 ist die „Fashion<br />

BC2J GmbH" mit Sitz in Hamburg.<br />

Das Kürzel BC2J steht für die Hamburger<br />

Unternehmer(innen) Bettina<br />

Remer, Cathrin Fuchs und Jan Kucht,<br />

die bereits einige Erfahrungen in der<br />

Fashion-Branche (u.a. mit dem Multi-<br />

Brand Store „Dresscode Winterhude“)<br />

sammeln konnten. Partnerschaftliche<br />

Unterstützung erhält das Unternehmen<br />

von Michael Schulz, dessen Firma<br />

„SchulzAco“ zu den etabliertesten Modeagenturen<br />

in Europa gehört und u.a.<br />

die Marke „Elisabetta Franchi“ seit Jahren<br />

in Deutschland und Österreich vertritt.<br />

In der Kooperation Fashion BC2J/<br />

SchulzACO sind weitere Elisabetta<br />

Franchi Store-Eröffnungen in Deutschland,<br />

Skandinavien, Großbritannien<br />

und den USA geplant.<br />

Der „Neue Wall“ ist die exklusivste<br />

Einkaufsstraße Hamburgs. Laut einer<br />

Studie von „Jones Lang LaSalle“ gehört<br />

die 580 Meter lange Straße zu den zehn<br />

führenden Luxus-Einkaufsstraßen<br />

Europas. CHANEL, Dolce & Gabana,<br />

Giorgio Armani, Mulberry, Bottega<br />

Veneta, ACNE, Lacoste, Pomellato, St.<br />

Emile, Gant, Louis Vuitton, Tiffany<br />

& Co, Ermenegildo Zegna und Prada<br />

haben seit vielen Jahren ihre Stores<br />

am Neuen Wall. Zuletzt sicherten sich<br />

Luxuslabels wie Isabel Marant, Anine<br />

Bing, Mykita, Slowear und Shaping New<br />

Tomorrow Flächen am Neuen Wall.<br />

Elisabetta Franchi Hamburg<br />

Neuer Wall 84 , 20354 Hamburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Samstag 10 - 19 Uhr<br />

6<br />

7


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Kunst-Highlights<br />

von Pashmin Art<br />

Pashmin Art hat die Werke<br />

von Nicole Majer in verschiedenen<br />

internationalen<br />

Kunstmessen und Museen<br />

gezeigt, unter anderem auch<br />

im MOCA Beijing (Museum<br />

of Contemporary Art).<br />

Weitere Infos zu Nicole Majer<br />

und zu weiteren Künstlern erhalten<br />

Sie bei der Pashmin Art<br />

Gallery:<br />

www.pashminart-gallery.com<br />

info@pashminart-gallery.com<br />

Gotenstr. 21, 20097 Hamburg<br />

+ 49 40 69 21 98 99<br />

Naturalismus vs.<br />

Expressionismus<br />

von Nicole Majer<br />

Für die Künstlerin Nicole Majer ist<br />

Kunst eine Art Erforschung und Konversation<br />

auf einer sehr persönlichen<br />

Ebene, um einen Weg zu finden, den<br />

es ermöglicht, mit Emotionen besser<br />

umzugehen. Gerade die menschlichen<br />

Emotionswelten sind eines der Lieblingsthemen<br />

bei Nicole Majer, welche<br />

sie mit Aquarell- oder Acrylfarben auf<br />

die Leinwand bringt. Bei allen Werken<br />

schlagen zwei Herzen in ihrer Brust: das<br />

des Naturalisten und das des Expressionisten.<br />

Die Künstlerin hat zum einen<br />

den Anspruch naturalistische Kunst zu<br />

schaffen, um dann das Privileg zu genießen,<br />

jenes Werk zu zerstören, und<br />

Formen und Farbflächen zu schaffen,<br />

die eine neue Existenz entstehen lassen.<br />

Dieser Prozess verhilft der Künstlerin,<br />

sich von Zwängen zu befreien und sie<br />

gleichzeitig zu zelebrieren.<br />

PINK CLOUDS<br />

(Acrylic & Mixed Media on Canvas, 80x70cm, 2021)<br />

„PINK CLOUDS folgt meiner Suche nach der Darstellung der menschlichen<br />

emotionalen Natur.<br />

Ich verwende verschiedenen Farbschichten, um eine tiefe und brillante Erscheinung<br />

zu schaffen. Eine schwebende Figur setzt sich mit dem Thema des<br />

individuellen Geisteszustands auseinander. Rosafarbene, sich auflösende Formen<br />

umgeben einen blassen menschlichen Körper mit erhobenen Armen und<br />

Körperhaltung. Obwohl die Farbkombination perfekt passen könnte, entsteht<br />

eine Diskrepanz in der Erzählung. Es bleibt dem Betrachter überlassen, den<br />

Blickwinkel zu bestimmen und über das Geschehen zu berichten. Ich habe dieses<br />

Kunstwerk bewusst nicht signiert, um den unabhängigen Ansatz des individuellen<br />

Blickwinkels zu wahren.“<br />

JUNGE MIT GESCHLOSSENEN AUGEN<br />

(Acrylic & Mixed Media on Canvas, 80x60cm, 2022)<br />

„Junge mit geschlossenen Augen folgt meiner Suche nach der Darstellung der menschlichen<br />

emotionalen Natur. Mit verschiedenen Farbschichten lasiert, um eine tiefe und brillante<br />

Erscheinung zu schaffen, setze ich meine Reihe von Porträts und figurativen menschlichen<br />

Darstellungen fort.<br />

Im Mittelpunkt steht eine Person, die ihr Gesicht verdeckt und deren Körperhaltung Müdigkeit<br />

und Erschöpfung andeutet. Die Bewertung dessen kann sich in dem Moment ändern,<br />

in dem der Betrachter feststellt, dass die Person auch den Betrachter zu beobachten scheint.<br />

Wie in vielen meiner Kunstwerke untersuche ich die Bedeutung des Blickwinkels.“<br />

UNST<br />

8<br />

9


Sexualberatung by Mignon<br />

WARTUNGSSEX STEHT<br />

HOCH IM KURS<br />

Foto: ©Anri Coza<br />

Caprice Bourrets Art von Sex wird als „Wartungssex“<br />

bezeichnet. Aber was verbirgt sich genau<br />

hinter diesem Wort? Im Wesentlichen geht es dabei<br />

um Sex, um die Beziehung aufrechtzuerhalten.<br />

Gerade in langjährigen Partnerschaften kommt das<br />

leider öfters vor, wie das Ergebnis einer Umfrage*<br />

zeigt. 4.000 Personen wurden nach dem Anlass<br />

für Sex befragt. Auf Platz 6 der Antworten landete<br />

„weil er/sie es gerne möchte“. Sowohl bei Frauen als<br />

auch bei Männern übrigens. Das ist schockierend.<br />

WARTUNGSSEX KEIN EINZELFALL<br />

Auch aus meiner Praxis kann ich das bestätigen. Viele meiner Klientinnen<br />

kommen mit dem Anliegen zu mir, dass sie seit Jahren die Lust an Sex verloren<br />

haben und es nur noch tun, weil es von ihnen erwartet wird. Diese<br />

Aussage schmerzt mich sehr, denn sich immer wieder zu etwas zu zwingen,<br />

wozu man keine Lust hat, kann zu seelischen Erkrankungen führen und<br />

sogar körperliche Beeinträchtigungen herbeirufen.<br />

DIE PHASEN VON SEX<br />

Die Sexualität spielt sich in einer Beziehung meist in Phasen<br />

ab. Man lernt sich kennen und probiert sich miteinander aus,<br />

in dieser Phase ist der Sex noch extrem prickelnd. Dann findet<br />

man heraus, was der oder die andere mag und was einem<br />

selbst gefällt, und einigt sich zwar auf einen individuellen Ablauf,<br />

den man aber über Jahre beibehält und immer wiederholt<br />

– ohne sich darüber auszutauschen, ob es noch lustvoll,<br />

juicy und befriedigend ist. Doch wer hat schon jeden Tag Lust<br />

Nudeln zu essen? Solche Sexroutinen sind meist nicht besonders<br />

prickelnd. Im Gegenteil, die Faktoren Spaß, Abenteuer<br />

und Abwechslung haben sich aus dem Schlafzimmer verabschiedet<br />

und Sex in Rente geschickt. Für mich kein Wunder,<br />

warum Frauen (und Männer) die Lust an Sex verlieren. Doch<br />

kann Wartungssex da helfen?<br />

Keine Frau sollte<br />

"Wartungssex"<br />

haben<br />

Das amerikanische Model Caprice Bourret riet Frauen, sich<br />

zurückzulehnen und regelmäßig fünf Minuten Sex zu haben,<br />

um ihre Beziehung aufrechtzuerhalten. Aber müssen wir<br />

Frauen wirklich intim mit unserem Partner sein, damit er sich<br />

befriedigen kann? Ist Wartungssex die Lösung für eine funktionierende<br />

Partnerschaft?<br />

Ausrede wie „Ich bin müde” oder „Ich habe Kopfschmerzen”<br />

sollen nach der Meinung des US-amerikanischen Models Caprice<br />

Bourret (50) aus dem Sprachschatz einer jeden Frau entfernt<br />

werden. Stattdessen Augen zu und durch: Es sei schließlich<br />

„Für das Team.“, sagt sie. Immerhin seien es nur „fünf bis<br />

zehn Minuten deines Lebens“, meint Caprice.<br />

WARTUNGSSEX ALS<br />

BASIS EINER<br />

BEZIEHUNG?<br />

Als Sexualberaterin weiß ich, dass Wartungssex<br />

oft als Rückgrat für eine glückliche Beziehung<br />

oder Ehe empfohlen wird. Doch ich würde<br />

dazu nie raten, denn was bedeutet das für die<br />

Frau von heute?<br />

Ich finde: Sex ist eine Reise, die gemeinsam<br />

mit dem Sexpartner gestalten werden soll.<br />

Eine Frau verliert beim Wartungssex nicht<br />

nur an eigener Wertschätzung, sondern auch<br />

ihre Rechte an Sex. Sie sieht Sex als reine Verpflichtung<br />

an. Sie traut sich weniger oder sogar<br />

gar nicht mehr, ihre sexuellen Wünsche ihrem<br />

Mann mitzuteilen. Willkommen in den 1950er<br />

Jahren.<br />

Abgesehen von den Frauen, wie fühlt sich der<br />

Mann, wenn seine Partnerin lustlos Sex abspult?<br />

Vielleicht wäre es für ihn schöner, wenn<br />

sie sagt, was sie braucht, anstatt um den Oscar<br />

als beste Schauspielerin zu buhlen?<br />

SEX PER GESETZ<br />

Wie kommen wir überhaupt darauf, dass regelmäßiger Sex, selbst wenn er keinen<br />

Spaß macht, unserer Beziehung guttut? Dieses falsche Wissen von Sexualität lernen<br />

wir häufig schon von unseren Eltern. Sie lehren uns, wie wir zu uns und zu anderen<br />

sein sollen, aber auch, wie wir einmal Sex haben werden. Von ihnen schauen wir<br />

uns unbewusst ab, wie man sich als Frau verhält. Wobei sich das zum Glück mit der<br />

Zeit immer mehr wandelt.<br />

Ganz wichtig war für mich auch die Erkenntnis, dass es keine Pflicht auf<br />

Sex gibt. Selbst in der Ehe nicht. Aber erst seit Mai 1997!!! Für unsere<br />

Mütter und Großmütter gab es die Freiheit über ihren eigenen Schoßraum<br />

noch nicht! Sie konnten noch angeklagt werden, wenn sie ihren<br />

„Eheverpflichtungen“ und hier fällt auch der Sex als Muss darunter,<br />

nicht nachgekommen sind.<br />

JETZT NICHT, SCHATZ<br />

Mein Fazit ist, dass weder Frau noch Mann „Wartungssex“ haben sollten. Selbst wenn<br />

Frauen, wie Caprice Bourret, der Meinung sind, dass sie dadurch ihre Ehe am Leben<br />

halten. Lieber mal ein klares „Nein“ zum Sex, dafür aber nach und nach ein „Ja“ zu dem,<br />

was mehr Lust macht.<br />

Mignon Kowollik<br />

Foto: ©Stock.adobe.com/Valeri Luzina<br />

RAUS<br />

AUS DEM<br />

WARTUNGSSEX<br />

Wenn man etwas aus Pflicht macht, ist es<br />

doch auch nur halb so viel Spaß. Das kennen<br />

wir aus der Schule, vom Fensterputzen und<br />

vom Keller aufräumen. Sollten nicht beide<br />

Sexpartner bei der schönsten Nebensache der<br />

Welt Spaß und vor allem Lust haben?<br />

WIE KOMMT MAN ALSO<br />

VON WARTUNGSSEX WEG?<br />

Die Kommunikation mit dem Partner ist für mich hierbei<br />

das Entscheidende; viel wichtiger als haltgarer Sex.<br />

Dafür muss man „Nein“ sagen können. Wer noch nicht<br />

„Nein“ sagen kann, dem fehlt es schlicht an Übung.<br />

Deshalb empfehle ich, ein „Nein“ bereits im Alltag einzubauen.<br />

„Nein, ich will heute nicht kochen“. „Nein, ich<br />

möchte lieber mit meiner Freundin shoppen gehen“.<br />

„Nein, mir ist nicht nach einem Spaziergang“. Nichts<br />

überstürzen, sondern immer wieder reinfühlen: Will<br />

ich das gerade? Und wenn die Lust (zu kochen, zum<br />

Spazierengehen etc.) fehlt, ruhig „Nein“ sagen. Dann<br />

fällt es auch leicht, im Bett das erste Mal „Nein“ zu sagen.<br />

Bekanntlich ist jeder Anfang schwer, aber wenn es<br />

einmal über die Lippen gekommen ist, merkt man, dass<br />

es gar nicht so schlimm war, wie gedacht. Im Gegenteil,<br />

es ist ein Neuanfang, um die Sexualität mit dem Partner<br />

neu zu definieren.<br />

* https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1141921/umfrage/umfrage-indeutschland-zu-gruenden-fuer-sex-mit-partnerin<br />

10<br />

11


Die persönliche<br />

Einzigartigkeit<br />

festhalten -<br />

Fotografie von<br />

Riccardo<br />

Desiderio<br />

Den richtigen Moment zu schaffen in<br />

dem Mimik, Gestik und der individuelle<br />

Charakter des Models festgehalten<br />

wird, ist eine Kunst, die Riccardo Desiderio<br />

beherrscht.<br />

Denn was sind Fotos/Aufnahmen in<br />

dem einfach nur der Moment ohne<br />

Individualität abgebildet ist?<br />

Langweilig und ohne jede Aussagekraft.<br />

Nach Auffassung von Riccardo Desiderio<br />

ist es viel aufregender den Betrachter<br />

der Fotografie zu fesseln und<br />

dabei eine ästhetische Wertschätzung<br />

zu kreieren. Einen Gedankenflow entstehen<br />

zu lassen, ein Gänsehautfeeling<br />

zu schaffen, die Phantasie anzuregen,<br />

Interesse nach den Details zu wecken.<br />

Foto: ©Riccardo Desiderio<br />

12<br />

Desiderio: „Schönheit präsentiert sich<br />

bei jedem Menschen anders. Diese zu<br />

sehen, hervorzuheben und in ihrem<br />

eigenen Licht erstrahlen zu lassen, in<br />

Symbiose mit Location und Fashion, ist<br />

das Ergebnis professioneller Fotografie.“<br />

Madeleine Riedl<br />

Fotos: ©Riccardo Desiderio<br />

13


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Foto: © Cetin Yaman<br />

Foto: © Jerzy Pruski<br />

Foto: © Jerzy Pruski<br />

Gastgeberin Bozena Jomaa mit Bernd Thürkau bei der<br />

Fashion-Art-Summer-Party im Atelier-Jomaa.<br />

Auf dem Catwalk konnte die aufregende neue Herbst- und Wintermode<br />

des Atelier Jomaa bewundert werden.<br />

Die Ukrainerin Svitlana Nikonorova<br />

konnte Ohren und Herzen der Besucher<br />

mit ihrem emotionalen Gesangsvortrag<br />

für sich gewinnen, dazu spielte sie auf dem<br />

traditionellen Instrument “Bandura”. Mit<br />

ihr auf dem Foto: ihre Freundin, die Designerin<br />

Daria Habruk.<br />

In bester Summer Party-Laune: Gastgeberin Bozena<br />

Jomaa (re.) mit Verlegerin und Model Ewa Stark-Haas.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Fashion & Art<br />

SUMMER PARTY<br />

im Atelier Jomaa<br />

Laufsteg direkt neben der Elbe<br />

sorgt für klasse Ambiente<br />

Mode und Kunst waren die Themen auf<br />

der Fashion & Art Sommer-Party in der<br />

Hamburger HafenCity. Fashion Store-<br />

Inhaberin Bozena Jomaa präsentierte<br />

ihre Eigenkreationen und war auch auf<br />

dem Laufsteg zu bewundern. Die 30<br />

Meter entfernte Elbe war auf den maritimen<br />

Gemälden der Bilder von Rita<br />

Basios-Schlünz (“Elbmalerin”) zu sehen.<br />

Live-Musik-Einlagen des Latin-Pop-<br />

Duos Luna & Erika, Musical-Sänger<br />

Dale Tracy und der Ukrainerin Svitlana<br />

Nikonorova rundeten einen gelungenen<br />

Abend mit höchster Sommer-Partystimmung<br />

ab.<br />

Eine bestens gelaunte Damen-Runde auf<br />

der Sommerfeier (v.li.): Mary Luz Simon,<br />

Laura Barrios (Generakonsulin von Argentinien),<br />

Francesca Menzenbach, Ana<br />

Pena Doig (Generalkonsulin von Peru)<br />

und Bettina Ressel (Hublot).<br />

Im Atelier Jomaa findet sich hochwertige<br />

Mode von namhaften Modefirmen<br />

wie Schneiders oder Schuhe von Melvin<br />

& Hamiltion sowie eigene Designermode.<br />

Im Atelier werden die Looks nach<br />

der aktuellen Haute Couture-Mode<br />

entworfen und iin feinster Handarbeit<br />

aufwendig genäht. Für diese werden<br />

unter anderem Designerstoffe von renommierten<br />

Modehäusern wie Chanel,<br />

Dolce & Gabbana oder Cavalli verwendet.<br />

So entstehen stilvolle, typgerechte<br />

Outfits aus edlen und schmeichelnden<br />

Materialien wie Seide, Kaschmir, Leinen,<br />

Alpaka oder Leder. Die angebotene<br />

Mode geht auf jeden Anlass ein,<br />

ob sportliche Modelle, Business-oder<br />

Abendmode, aber auch extravagante<br />

Maßanfertigungen zu moderaten Preisen<br />

sind dabei. Die raffinierten Abend-,<br />

Cocktail-, Hochzeits- und Ballkleider<br />

nach eigenem Design mit sehr hohen<br />

Qualitätsstandards sprachen sich<br />

schnell herum, so dass es kein Wunder<br />

ist, dass die Designerin nun auch in<br />

Hamburg in der Hafen City gelandet ist.<br />

Text von Cetin Yaman<br />

Foto: © Jerzy Pruski<br />

14<br />

15


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Rund 150 Gäste der<br />

FASHION & SUM-<br />

MER ART PARTY<br />

konnten sich an dem<br />

Abend selbst von der<br />

Attraktivität der<br />

präsentierten<br />

Bekleidungsartikel<br />

überzeugen.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Foto: © Jerzy Pruski (hfr)<br />

Die Venezolanerin Luna Marina und<br />

Gitarristin Erika Horn sorgten mit ihrem<br />

perfekt vorgetragenen Latin-Pop für<br />

allerbeste Sommer-Party-Stimmung.<br />

Dieses fröhliche Ladies-Quartett erfreute sich an dem perfekten Mix aus Mode, Kunst<br />

und Musik (v.li.): Künstlerin Ramona Puls, Verlegerin Ewa Haas-Stark, Immobilien<br />

Unternehmerinnen Lydia Geldmacher und Betty Bas.<br />

Foto: Privat<br />

Art Consultant und Co-Veranstalter Cetin<br />

Yaman (li.) führte durch den Abend,<br />

hier mit einem der VIP-Gäste: Carsten<br />

Marek, Inhaber der deutschlandweit bekannten<br />

Box-Kneipe “Zur Ritze”.<br />

Die Hamburger Künstlerin Aneta Pahl zeigte ebenfalls auf dem Laufsteg die Mode<br />

von Bozena Jomaa.<br />

Foto: © Jerzy Pruski<br />

Roberto Cavalli<br />

Milan Designer<br />

Fausto Puglisi Italy<br />

Foto: © Charlie Wills<br />

16<br />

17


Foto: © Markus Büchs<br />

MARCO<br />

BAUER<br />

Früher<br />

Depressionen,<br />

heute Mister<br />

Supranational<br />

Germany auf der<br />

internationalen<br />

Bühne<br />

Marco Bauer, 34 Jahre, Verkaufsleiter<br />

im Fachgroßhandel für Betriebshygiene<br />

aus Bensheim (Hessen), spricht heute<br />

über seine ganz eigene Story. Wie er es<br />

im jungen Alter raus aus der Depression<br />

geschafft hat und wie es dazu kommt,<br />

dass er heute als Mister Supranational<br />

Germany auf der internationalen Bühne<br />

steht.<br />

Im Jahr 2012 hatte Marco ein sehr anstrengendes<br />

und stressiges Jahr. Er ignorierte<br />

damals die Symptome, die ihm<br />

sein Körper sendete, bis er eines Tages<br />

mit schweren Panikattacken und starker<br />

Atemnot im Außendienst zusammenbrach.<br />

Nach diversen Krankenhausbesuchen<br />

war am Ende die Diagnose klar:<br />

Es handelt sich um eine Depression mit<br />

einhergehender Angststörung. Nach<br />

zahlreichen Therapien und monatelangen<br />

Anti Depressiva-Behandlungen<br />

beschloss er, sich wieder ins normale<br />

Leben zurück zu kämpfen. Er beschreibt<br />

diese Zeit als die anstrengendste<br />

und teilweise hoffnungsloseste Phase<br />

in seinem Leben. Er verbrachte die Tage<br />

nur noch zu Hause, ging nicht mehr vor<br />

die Tür. Und das Arbeiten war auch nur<br />

noch bedingt möglich.<br />

Als junger Mensch bereits so<br />

eingeschränkt zu sein und kein<br />

normales Leben mehr führen<br />

zu können, motivierte ihn eines<br />

Tages, wieder einen Weg zurück<br />

in sein früheres Leben zu finden.<br />

Er begann in kleinen Schritten,<br />

erneut Auto zu fahren, sich mit<br />

Freunden zu treffen und versuchte,<br />

wieder mehr unter Menschen zu<br />

gehen. Das ging am Anfang auch<br />

nur mit Medikamenten. Diese<br />

konnte er mit viel Willenskraft<br />

und diversen Therapien nach über<br />

einem Jahr endlich schrittweise<br />

komplett absetzen (natürlich alles<br />

in Absprache mit einem Arzt). Für<br />

Marco ist es heute sehr wichtig,<br />

über diese schwierige Zeit in seinem<br />

Leben zu sprechen, um auch<br />

andere Menschen zu inspirieren,<br />

offen über ihre eigenen Probleme<br />

zu reden und sich nicht dafür zu<br />

schämen. Viele Menschen denken,<br />

dass es von Schwäche zeugt, wenn<br />

sie über ihre Depressionen, Burnouts<br />

oder Panikattacken sprechen.<br />

Deshalb will Marco anderen Betroffenen<br />

zeigen, dass es sich immer<br />

achtzugeben lohnt, wenn man feststellt,<br />

dass der Körper entsprechende Signale<br />

sendet, und diese niemals zu ignorieren,<br />

sondern sich schnellstmöglich Hilfe<br />

zu suchen.<br />

Im <strong>Oktober</strong> 2021 wurde Marco Vize<br />

Mister Deutschland. Und im April 2022<br />

schaffte er es, Mister Supranational<br />

Germany zu werden und Deutschland<br />

beim Weltfinale in Malopolska (Polen)<br />

zu vertreten. Beim Mister Supranational<br />

handelt es sich um die aktuell größte<br />

Mister-Veranstaltung mit einer außergewöhnlich<br />

großen Show. Warum aber<br />

hat sich Marco für den Weg auf die<br />

große Bühne entschieden? Weil er sich<br />

selbst zu beweisen versucht, was er alles<br />

schaffen kann! Und obwohl er manchmal<br />

mit gewissen Symptomen kämpfen<br />

muss, versucht er immer weiterzugehen<br />

„Für mich persönlich war der Weg auf<br />

eine so große Bühne etwas, was ich<br />

noch vor 10 Jahren nicht für möglich<br />

gehalten hätte“, bekennt Marco offen.<br />

„Vor so vielen Menschen zu stehen<br />

und mein Land zu repräsentieren, war<br />

nicht nur eine besondere Ehre für mich,<br />

sondern auch der Beweis, dass im Leben<br />

alles möglich ist, man sich niemals<br />

unterkriegen lassen darf und dass es<br />

sich immer lohnt, gegen Depressionen<br />

zu kämpfen. Die zwei Wochen in Polen<br />

waren sehr anstrengend. Wir hatten<br />

sehr viele Termine, Proben für die<br />

Show, und ich war fast den ganzen Tag<br />

mit mehr als 30 weiteren Personen aus<br />

allen Ländern der Welt zusammen. Ich<br />

bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung<br />

machen durfte, und es hat mich<br />

heute stärker gemacht.“<br />

Nach seiner Teilnahme am Weltfinale<br />

von Best Male Model of the Universe<br />

in diesem September freut sich Marco<br />

allerdings darauf, an vorerst keinen<br />

weiteren Wettbewerben teilzunehmen.<br />

Aber er wollte noch einmal sein Bestes<br />

geben, um Deutschland würdig zu vertreten.<br />

Auf die Frage, wie er es schafft,<br />

in so einer kurzen Zeit an drei Misterbzw.<br />

Model- Wettbewerben teilzuneh-<br />

men, antwortet er: „Man muss die<br />

Chancen, die man bekommt, nutzen<br />

und sollte sich selbst die Ziele<br />

immer höher setzen. Natürlich darf<br />

man nie vergessen, sich Ruhe und<br />

eine Auszeit zu gönnen, wenn man<br />

merkt, dass es dem Körper zu viel<br />

wird. Aktuell aber macht es mir<br />

wirklich sehr viel Spaß, und ich<br />

bin für jeden Tag in meinem Leben<br />

dankbar, an dem ich ohne Probleme<br />

leben kann. Es ist wichtig, sich<br />

immer mit sich selbst auseinander<br />

zu setzen und niemals aufzugeben.“<br />

Auf unsere Frage, wie er überhaupt<br />

dazu gekommen ist, ein Mister<br />

zu werden, antwortet er lächelnd:<br />

„Es ist im Grunde durch einen<br />

Zufall gekommen. Ich hatte mich<br />

ursprünglich mal für einen Wettbewerb<br />

beworben, bei dem als<br />

Gewinn eine Jahreskooperation<br />

mit einem bekannten Hersteller für<br />

Pflegeprodukte in Aussicht gestellt<br />

wurde. Leider wurde dieser Wettbewerb<br />

aufgrund eines Wechsels in<br />

der Unternehmensführung abgesagt.<br />

Danach erhielt jedoch eines Tages<br />

zu meiner Überraschung einen Anruf,<br />

ob ich mein Bundesland Hessen bei der<br />

kommenden Mister Deutschland-Wahl<br />

vertreten möchte. Natürlich habe ich<br />

sofort zugesagt. Nach der Mister-Veranstaltung<br />

im <strong>Oktober</strong> 2021 hatte ich bereits<br />

im Dezember mein erstes Shooting<br />

in Mailand. Mit den dort entstandenen<br />

Bildern habe ich mich dann bei ein paar<br />

Model-Agenturen beworben und bin<br />

heute bei drei Agenturen unter Vertrag.<br />

Ende Januar nahm ich an der Supra Star<br />

Search teil.<br />

Die Supra Star Search bietet den Kandidaten<br />

die Möglichkeit, am Mister Supranational<br />

teilzunehmen, auch wenn es<br />

im eigenen Land keinen Natonal Director<br />

gibt. Ende März erhielt ich dann die<br />

Zusage, dass ich mein Land bei Mister<br />

Supranational 2022 vertreten darf. Jetzt<br />

werde ich noch Deutschland bei Best<br />

Male Model of the Universe in Belgien<br />

vertreten und mir danach für den Rest<br />

des Jahres eine kleine Auszeit gönnen.<br />

18<br />

19


Foto: © Klaus Rosen<br />

Interview mit Vanelynn Gorek<br />

Frauen-Power pur:<br />

unglaublich stark<br />

und vielseitig<br />

Bekannt ist sie vor allem durch Filme und Serien wie „Unter Uns“, „SOKO Köln“, „110 - Echte Fälle der<br />

Polizei“, „Alice im Wunderland“, „X Factor“, „Good Boss Bad Boss“ oder „Alarm für Cobra 11“.<br />

Darüber hinaus arbeitet sie auch als Synchronsprecherin, Coach und Fotografin und ist als Moderatorin und<br />

Model international tätig.<br />

Wieso ist neben der Schauspielerei das<br />

Modeln Deine größte Leidenschaft?<br />

Was gefällt Dir am Modeln am besten?<br />

Ich finde, das Modeln und die Schauspielerin<br />

hängen fest zusammen. Auch<br />

beim Modeln darf ich in verschiedene<br />

Charaktere schlüpfen. Der Unterschied<br />

ist, dass es teilweise dann doch technischer<br />

ist: 2 cm den Kopf beugen, 3<br />

cm die Beine anders stellen – das ist<br />

wirklich Feinstarbeit, was viele vielleicht<br />

nicht wissen. Außerdem liebe ich<br />

Catwalks – das hat was Meditatives für<br />

mich.<br />

Liebe Vanelynn, schön Dich persönlich<br />

kennenzulernen. Du bist Schauspielerin,<br />

Moderatorin, Model, Coach<br />

und Fotografin. Woher nimmst Du<br />

die Willensstärke, Dich stets weiterzuentwickeln?<br />

Ich würde mich als typischen „Zwilling“<br />

bezeichnen. Das heißt: Ich langweile<br />

mich schnell, liebe Herausforderungen<br />

und habe einen unglaublichen Wissensdurst.<br />

Gleichzeitig weiß ich, wohin ich<br />

will, und so kommt die Willensstärke<br />

– denke ich – automatisch. Zudem liebe<br />

ich viele künstlerische Bereiche, und da<br />

ist es toll, sich nicht auf ein Sache festlegen<br />

zu müssen.<br />

Wie hast Du es geschafft, eine Netflix-<br />

Rolle zu bekommen?<br />

Ehrlich gesagt wurde ich angerufen,<br />

und es hieß, ich wäre bereits in der<br />

Endrunde. Ich bin – glaube ich – als<br />

Schauspielerin und auch als Bloggerin<br />

sehr sichtbar. Das hat auch geholfen.<br />

Zur Serie selbst wurde nicht viel verraten,<br />

nur dass es um einen YouTuber<br />

geht, der jetzt seine eigene Netflix-Serie<br />

plant, und dass es leider auch sein kann,<br />

dass die Folge gar nicht ausgestrahlt<br />

wird. Als es dann aber doch der Fall<br />

war, war ich natürlich überglücklich!<br />

Netflix produziert selbst Serien und<br />

Filme, gewinnt mit ihnen Emmys und<br />

Oscars und wird von weltweit mehr<br />

als 175 Millionen Kunden in über 190<br />

Ländern genutzt. An der Börse ist<br />

Netflix mehr als 200 Milliarden wert,<br />

mehr als Walt Disney mit „Star Wars"-<br />

und "Avengers". Warum ist Netflix so<br />

erfolgreich?<br />

Ich glaube, die Vielschichtigkeit und<br />

Schnelligkeit ist das Erfolgsgeheimnis.<br />

Jeder findet auf Netflix das, was<br />

seinen Geschmack entspricht, und da<br />

der Markt dermaßen schnelllebig ist,<br />

ist es ein Vorteil, wenn man sich genau<br />

darauf fokussiert – immer neu produzieren,<br />

informieren, den Zuschauer abholen.<br />

Zudem hat der Streamingdienst<br />

eine Qualität, die man vorher nur aus<br />

dem Kino kannte und die man sich nun<br />

als Erlebnis nach Hause holen kann.<br />

Welche Rolle spielst Du am liebsten?<br />

Das ist eine sehr gute Frage! Ich liebe es,<br />

immer wieder in neue Rollen zu schlüpfen.<br />

Auch wenn ein Teil von mir immer<br />

dabei bleibt, „verleihe“ ich ja meinen<br />

Körper, mein Instrument, einer anderen<br />

Person, und das macht wirklich Spaß!<br />

Mein Ziel ist es, in einem Thriller mitzuspielen<br />

– mich reizen Charaktere, die<br />

vielschichtig, charakterlich kompliziert<br />

und auch etwas düster sind.<br />

Was sind oder waren die schönsten<br />

Erlebnisse in Deiner bisherigen Laufbahn?<br />

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen<br />

soll. Ich glaube, der prägendste Moment<br />

war tatsächlich die Netflix-Erfahrung<br />

und meine erste Episodenrolle bei<br />

„Einstein“. Damals war ich noch an<br />

der Schauspielschule und wurde von<br />

Thomas Jahn gecastet. Das Team war<br />

unglaublich nett und die Atmosphäre<br />

unbeschreiblich. Da wusste ich – das<br />

will ich immer machen.<br />

Was ist Dein persönlicher Stil?<br />

Ich liebe Haute Couture und den Metalcore-Style.<br />

Du siehst mich mit High<br />

Heels im Moshpit oder mit meiner<br />

Prada-Tasche gepaart in meinem Pierce<br />

The Veil Shirt. Zudem kommt meine<br />

Schlagring-Kette überall mit – seit 2007<br />

ist sie mein Lieblings-Accessoire und<br />

mein persönlicher Glücksbringer. Ich<br />

liebe es, aktuelle Trends mit Stilbrüchen<br />

zu kombinieren. Ich würde das Glamxcore<br />

nennen.<br />

Wie heißt Dein Lieblingsdesigner?<br />

Ich bin besessen von Versace und Guess!<br />

Allerdings mag ich – wie schon<br />

gesagt – auch Band Merchandise sehr<br />

gerne. Ich würde mir nur wünschen,<br />

dass dies endlich mal mehr auf Frauen<br />

angepasst wird. Band T‘s sind sehr leger,<br />

und ich mag weibliche, figurbetonte<br />

Kleidung. Aber wer weiß? Vielleicht<br />

fange ich irgendwann an zu designen<br />

oder finde eine entsprechende Kooperation.<br />

Du siehst unglaublich gut aus. Wie<br />

hältst Du dich fit? Kannst Du uns paar<br />

Tipps geben?<br />

Das ist aber lieb – vielen Dank! Klingt<br />

jetzt nach Klischee, aber ich habe einfach<br />

gute Gene. Manchmal sage ich aber<br />

auch spaßeshalber – skinny fat. Das<br />

heißt, ich nehme nirgends zu, außer<br />

beim Bauch, und muss mich dann nach<br />

vielen Süßigkeiten auch mal selbst stoppen.<br />

Ich liebe Squash, Acro- und Yin-Yoga<br />

und bin generell immer in Bewegung.<br />

Und ich „koppel“ gerne Aktivitäten<br />

– beim Fernsehen gucken leichte Stretching-Übungen<br />

usw.. Statt Aufzug die<br />

Treppe nehmen und möglichst viele<br />

Strecken zu Fuß gehen. Ich glaube,<br />

damit macht man schon ganz viel für<br />

seine Gesundheit! Außerdem – Hobbys<br />

suchen, die einen Spaß machen. So<br />

kommt die Fitness leichter, spielerischer<br />

und macht einen dauerhaft glücklich.<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Ich habe mein Team gerade erweitert<br />

und bin sehr zufrieden, wie viele<br />

Menschen jetzt einfach Teil der „Villa<br />

Vanelynn“ sind. Ich habe an sich keine<br />

konkreten Pläne, aber ich möchte mich<br />

weiter ausprobieren, nicht zensieren,<br />

Erfahrungen sammeln. Mir ist es außerdem<br />

wichtig, immer die eigenen Werte<br />

zu kennen und im Kopf zu behalten<br />

– das sind bei mir: Ehrlichkeit, Loyalität<br />

und Inspiration. Inspiration ist mir<br />

besonders wichtig, denn die kommt<br />

von innen, nicht von außen. Ich hoffe<br />

viele Menschen damit zu erreichen und<br />

glücklich zu machen.<br />

vielen Dank für das Interview<br />

20<br />

21


PANIKROCKER<br />

IST JETZT<br />

EHRENBÜRGER<br />

DER STADT<br />

HAMBURG<br />

Udo Lindenberg wird<br />

Nachfolger von<br />

Klassik-Komponist<br />

Johannes Brahms<br />

Man schrieb das Jahr 1889 als das erste und bis<br />

jetzt das letzte Mal ein Musiker zum Ehrenbürger<br />

der Stadt Hamburg ernannt wurde. Es<br />

war Johannes Brahms und er war einer der<br />

bekanntesten Vertreter der Hochromantik.<br />

Fast eineinhalb Jahrhunderte später ist es<br />

wieder soweit: der Mann, dem nun diese Ehre<br />

zuteil wurde, ist ziemlich anders gekleidet als<br />

sein Vorgänger, redet ziemlich anders als der<br />

Komponist aus dem 19. Jahrhundert und mach<br />

auch ziemlich andere Musik. Rock-Interpret<br />

Udo Lindenberg wurde auf einem Festakt im<br />

Rathaus die Urkunde von Bürgermeister Dr.<br />

Peter Tschentscher überreicht. Diese rlobte<br />

Udo in den höchsten Tönen: „Udo Lindenberg<br />

ist eine herausragende Persönlichkeit unserer<br />

Stadt. Er hat über Jahrzehnte die Musik in unserer<br />

Stadt und weit darüber hinaus geprägt“.<br />

Udo sang gemeinsam mit dem Schulchor<br />

„Gospel Train“ sein 1981 erschienenes<br />

Friedenslied „Wozu sind Kriege da?“.<br />

Jan Delay ist ein guter<br />

Freund von Udo Lindenberg,<br />

die beiden nahmen sogar<br />

schon mal zusammen einen<br />

Song auf („Ganz anders“).<br />

Bürgermeister Peter Tschentscher und Carola Veit, Präsidentin der Hamburger<br />

Bürgerschaft, gratulierten nach der eindeutigen Abstimmung Udo Lindenberg<br />

zur Ehrenbürgerschaft.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Foto: © Senatskanzlei Hamburg (hfr)<br />

In den 70er-Jahren lebte mal Otto<br />

Waalkes gemeinsam mit Udo Lindenberg<br />

und Marius Müller-Westernhagen<br />

in einer WG. Auf der<br />

feierlichen Verleihung der Ehrenbürgerwürde<br />

war Otto natürlich<br />

mit dabei.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Udo war noch nie ein Fan von Talk-<br />

Shows, aber zu Reinhold Beckmann<br />

kam er damals – das allererste Mal<br />

überhaupt.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Nun offiziell mit Siegel: Udo Lindenberg ist<br />

Ehrenbürger der Stadt Hamburg. Übrigens<br />

erst der zweite Musiker seit dem Komponisten<br />

Johannes Brahms.<br />

Olivia Jones mit Tessa Aust (Tochter von<br />

Norbert Aust, Geschäftsführerin von Schmidt<br />

Theater Hamburg).<br />

Foto: © Senatskanzlei Hamburg (hfr)<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Mit dieser Meinung war der Bürgermeister<br />

nicht allein, zahlreiche Prominente<br />

gratulierten dem Panikrocker<br />

zu dieser Auszeichnung. Unter ihnen:<br />

Komiker Otto Waalkes, Talk-Moderator<br />

Reinhold Beckmann, Trans-Star<br />

Olivia Jones, Pop-Sänger Jan Delay,<br />

Ex-St. Pauli-Präsident Corny Littmann,<br />

Bluesrock-Legende Inga Rumpf und<br />

viele mehr. Auch viele Konsule aus der<br />

Hansestadt, zum Beispiel Farhad Vladi,<br />

Honorarkonsul der Seychellen, ließen<br />

Udo hochleben.<br />

Udo selbst betonte in seiner Rede vor<br />

mehr als 300 Gästen – mit dabei: die<br />

Ehrenbürger-Kollegen/in Kirsten Boie,<br />

John Neumeier und Michael Otto – die<br />

Bedeutung dieser Ehrenauszeichnung<br />

für ihn: „Ich bin tief berührt und<br />

schwer beeindruckt. Es ist ein sehr besonderer<br />

Tag, das geht ganz tief rein.“<br />

Vor der Zeremonie hatte die Hamburgische<br />

Bürgerschaft am Nachmittag dem<br />

Antrag des Senats zugestimmt, dem<br />

Musiker und Künstler Udo Lindenberg<br />

die Ehrenbürgerschaft der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg zu verleihen. Die<br />

Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung<br />

der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg.<br />

Udo Lindenberg wurde 1946 in Gronau/Westfalen<br />

geboren und lebt seit<br />

1968 in Hamburg. Seine lebensnahen<br />

und politischen Songtexte haben die<br />

deutschsprachige Musiklandschaft geprägt<br />

und das Genre des „Deutschrock“<br />

erfolgreich gemacht. Mit mehr als 5<br />

Millionen verkauften Tonträgern und<br />

zahlreichen Gold- und Platin-Alben<br />

zählt Udo Lindenberg zu den erfolgreichsten<br />

deutschen Musikern der<br />

Gegenwart. In der Zeit der deutschen<br />

Teilung hat Udo Lindenberg sich intensiv<br />

für die innerdeutsche Verständigung<br />

und die Wiedervereinigung eingesetzt.<br />

Heute engagiert er sich gegen Rechtsextremismus<br />

und unterstützt mit seiner<br />

eigenen Stiftung kulturpolitische,<br />

humanitäre und soziale Projekte in<br />

Deutschland und Afrika. Er ist ein Vorbild<br />

für junge Musiker und engagiert<br />

sich für die Hamburger Clubszene.<br />

Neben seiner musikalischen Karriere<br />

hat sich Udo Lindenberg auch als Maler<br />

von Aquarellen einen Namen gemacht.<br />

Text von Cetin Yaman<br />

22<br />

23


Designer Sara Cavazza<br />

Facchini, Italy Genny<br />

Milan<br />

Roberto<br />

Cavalli Milan<br />

Designer Fausto Puglisi<br />

Italy<br />

Designer<br />

Walter Chiapponi,<br />

Italy Tod's Milan<br />

Designer Sara Cavazza Facchini,<br />

Italy Genny<br />

Milan<br />

FASHION<br />

Herbst<br />

Designer Walter<br />

Chiapponi, Italy<br />

Tod's Milan<br />

Designer Walter Chiapponi überzeugt mit der Farbe des<br />

Herbstes. Die Assoziation von Holz, Kaffee, Schokolade,<br />

Leder, Tabak und Erde schafft mit Braun-Schwarz-Tönen<br />

eine wohlige Atmosphäre, die Geborgenheit und<br />

Sicherheit ausstrahlt. Zudem werden ihnen wärmende<br />

und beruhigende Charakterzüge zugeschrieben.<br />

Entdecke die neue Herbst-Kollektion. Diese Trendfarben<br />

bestimmen die Herbstmode.<br />

Die Harmonie, die sich aus der ewigen Spannung zwischen<br />

Kraft und Leichtigkeit ergibt, hat etwas äußerst Geheimnisvolles.<br />

Die Kollektion 2022/2023 wurde nach der Vision der<br />

Kreativdirektorin Sara Cavazza Facchini genau auf diese<br />

Art von Schönheit hin konzipiert.<br />

Roberto Cavalli<br />

Milan Designer<br />

Fausto Puglisi Italy<br />

Der Designer Roberto Cavalli trifft Minimalismus und<br />

Maximalismus, zusammen als eins. Minimalistisch sind<br />

die Silhouetten, super poliert, die an die 1990er Jahre<br />

erinnern. Der Maximalismus liegt in den Farben; eine<br />

sehr starke Palette von Tönen wie Koralle, Fuchsia,<br />

Lila, Mandarine oder Limette charakterisiert die Looks.<br />

Zusammen bilden sie diese schöne Verbindung. Minimalismus<br />

und Maximalismus treffen aber auch in der<br />

Kombination der Materialien aufeinander.<br />

Fotos: © Charles Wills<br />

Designer Walter<br />

Chiapponi, Italy Tod's<br />

Milan<br />

Designer Sara<br />

Cavazza Facchini,<br />

Italy Genny Milan<br />

Designer<br />

Sara Cavazza<br />

Facchini, Italy<br />

Genny Milan<br />

Fotos: © Charles Wills<br />

Roberto Cavalli<br />

Milan Designer<br />

Fausto Puglisi Italy<br />

Designer Walter<br />

Chiapponi, Italy<br />

Tod's Milan<br />

Roberto Cavalli Milan<br />

Designer Fausto Puglisi Italy<br />

24<br />

25


Model<br />

– ein Traum vieler Menschen.<br />

REISEN,<br />

SHOOTINGS,<br />

HIGH-LIFE.<br />

Zumindest auf den<br />

ersten Blick!<br />

<strong>EWA`S</strong> <strong>PLACE</strong> hat sich mit Model Julio Santos unterhalten.<br />

Als er 24 Jahre alt war, wurde Júlio bei einer Veranstaltung von einem Manager<br />

angesprochen: „Du bist athletisch, du hast Sixpack, und du wirst bestimmt als<br />

männlicher Model gut gebucht. Außerdem hast du markante Gesichtszüge, das<br />

ist sehr gefragt.“ Tatsächlich hat sich Júlio sehr schnell in der Model-Szene eingelebt.<br />

Er konnte sich vor der Kamera gut bewegen und arbeitete ständig an<br />

einen neuen Look.<br />

„Als Model musst du dich in deinem Körper wohl und schön fühlen und das<br />

auch ausstrahlen. Viele Kunden möchten dich zunächst natürlich sehen, um<br />

besser deine Wandelbarkeit einschätzen zu können“, erzählte er uns.<br />

„Es gibt aber auch Schattenseiten des Model-Business. Ständig herrscht Konkurrenzkampf<br />

untereinander. Modeln ist definitiv kein einfacher Job, denn immer<br />

wird es jemanden geben, der bessere Voraussetzungen hat oder erfolgreicher als<br />

man selbst ist. Eine starke Psyche, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit sind<br />

eine wichtige Voraussetzung.<br />

Am Anfang einer Model-Karriere werden die Jobs häufig nicht einmal bezahlt,<br />

oder man bekommt nur eine sehr kleine Gage. Model werden – das heißt nicht<br />

automatisch Glitzer & Glamour. Die meisten Models werden nicht reich! Die<br />

wenigen Models, die allein mit ihrem Job viel Geld verdienen, sind nichts im<br />

Vergleich zu den abertausenden Models, die ihre Arbeit nebenbei machen müssen,<br />

weil es sonst nicht reicht, oder die überhaupt gar keinen Erfolg haben. Ein<br />

Model auf der Berliner Fashion Week bekommt z.B. für einen Job zwischen 0<br />

und 150 Euro. Gleiches gilt auch in Paris, Mailand, NYC oder London.“<br />

Nun, aber was macht denn so Spaß,<br />

als Model zu arbeiten?<br />

Foto: © Moraesluciano<br />

Foto: © Moraesluciano<br />

„Das Leben als Model behält trotz allem seinen gewissen Reiz<br />

und Zauber. Es gibt ständig etwas Neues zu erleben. Ständig<br />

neue Erfahrungen – ganz gleich, ob neue Orte, Menschen oder<br />

Projekte – sind genau das, was den Spaßfaktor steigert. Das<br />

Model-Leben ist nie monoton.“<br />

26<br />

27


Alles außer gewöhnlich<br />

Katja Keßler,<br />

die mit dem „ß“:<br />

Foto: © Urban Ruths<br />

Katja in Hashtags:<br />

#begeisternd #herzblut<br />

#leidenschaft<br />

#sprache #spielerisch<br />

#witzig #verlässlich<br />

#tough #professionell<br />

#wandelbar #musikalisch<br />

#emphatisch<br />

#emotional #feinfühlig<br />

#smart #macherin<br />

#sängerin #sinnlich<br />

#allesaussergewöhnlich<br />

#warmherzig<br />

#sonnig #stimme<br />

#musik #gesang,<br />

#erfrischend<br />

#sprecherin #schauspielerin<br />

#sängerin<br />

#dirtydancing<br />

Foto: © Urban Ruths<br />

Künstlerseele, kreativ, humorvoll, Musik<br />

liebend, nicht in eine Schublade zu<br />

stecken, liebt es zu singen, sich immer<br />

wieder neu zu erfinden und zu lachen,<br />

nimmt sich selbst nicht zu ernst.<br />

Ich bin Sprecherin mit Hirn, Herz und<br />

Humor<br />

Das Wunderinstrument Stimme, mit all<br />

seinen sprachlichen Facetten, fasziniert<br />

mich, seitdem ich denken bzw. sprechen<br />

kann. Um es auf den Punkt zu bringen:<br />

Ich liebe Stimme, Sprache und Sprachen<br />

und bin unglaublich stimmenaffin. Mit<br />

meiner Stimme Bilderwelten entstehen<br />

zu lassen, entfacht bei jedem Auftrag<br />

aufs Neue meine Begeisterung und das<br />

Feuer in mir.<br />

Was reizt mich an meinem Beruf als<br />

Schauspielerin?<br />

Als Schauspielerin darf ich sehr wan-<br />

delbar sein und<br />

liebe es, in die verschiedensten<br />

Rollen,<br />

Charaktere und Zeitepochen<br />

zu schlüpfen.<br />

An und über meine Grenzen<br />

hinaus zu gehen und dadurch<br />

über mich hinaus zu wachsen. Überhaupt<br />

finde ich, das Tolle an dem Beruf<br />

ist: Dass du nie fertig bist – trotz abgeschlossener<br />

Schauspielausbildung! Bei<br />

jedem Auftrag, jeder Rolle, jedem Text<br />

lernst und entwickelst du dich immer<br />

weiter. Und auch hier kreuzt sich meine<br />

Leidenschaft zur Sprache wieder:<br />

Mit dieser zu spielen, durch Duktus,<br />

Timbre, Tempo und ggf. Dialekt einen<br />

Charakter zu kreieren und ganz zu diesem<br />

zu werden. Diese Herausforderung<br />

fasziniert mich bei jeder Geschichte<br />

aufs Neue. Ob nun als Schauspielerin<br />

oder als Sprecherin.<br />

Schauspielende Sprecherin?<br />

Ja, ich kann beides! Country UND Western<br />

… Berlin UND Buxtehude. Nicht<br />

umsonst sind als Sprecherin meine<br />

Lieblingsgenre die, in denen ich spielen<br />

kann: Synchron, Hörspiel, Games, aber<br />

auch Werbung. Ich kann in verschiedenste<br />

Leben schlüpfen, und für einen<br />

Moment eine ganz andere Person sein.<br />

Ich kann ausflippen, rumschreien und<br />

heulen, oder verletzlich und still sein.<br />

In den Rollen darf ich Dinge durchleben,<br />

die ich sonst nie tun könnte oder<br />

würde.<br />

Ganz wunderbar finde ich auch Storytelling<br />

in Imagefilmen oder Werbevideos.<br />

Hier darf ich emotional sein, um<br />

die Atmosphäre sowie die Stimmung<br />

des Filmes wiederzugeben. Im Idealfall<br />

untermalt mit toller Musik.<br />

Und sonst so?<br />

Davon ab versuche ich das Leben zu<br />

genießen, mich auf das Positive zu konzentrieren.<br />

Schöne Momente mit Freunden<br />

zu erleben oder am Meer zu sein.<br />

Vor allem liebe ich Musik – ohne Musik<br />

geht gar nichts. Ich liebe es zu singen,<br />

Musik zu machen und zu tanzen. Oder<br />

um es mit Nietzsche zu sagen: „Ohne<br />

Musik wäre das Leben ein Irrtum“.<br />

Mein Lebensmotto:<br />

„Life beats down and crushes the soul<br />

and art reminds you, that you have one“<br />

(Stella Adler)<br />

Katja_kessler_official, www.katjakessler.de<br />

28<br />

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Steven Elijah Neuhaus<br />

- Autobiografischer Roman<br />

„Anderssein ist<br />

eine Superkraft“<br />

30<br />

Foto: © Christoph Behrmann<br />

etroffen vom Asperger-Autismus<br />

kämpft sich Steven Elijah<br />

durchs Leben. Die Schule ist für<br />

ihn ein Fiasko, doch der Boxsport<br />

gibt ihm Halt. Kurz, bevor<br />

er ein Profi-Angebot im Boxen<br />

erhält, erkrankt er schwer, doch die<br />

Musik schenkt ihm neue Hoffnung. Mit<br />

Asperger-Autismus vom Boxring auf die<br />

große Musikbühne.<br />

In dem autobiografischen Roman<br />

„Anderssein ist eine Superkraft“ wird<br />

die Lebensgeschichte<br />

von Steven Elijah Neuhaus erzählt. Es<br />

wird primär das Thema Asperger-Autismus<br />

und sein persönlicher Umgang<br />

mit dieser Entwicklungsstörung behandelt.<br />

Zusätzlich fließen seine Ängste,<br />

Panikattacken, die Legasthenie und<br />

Sehbehinderung mit ein. Der Roman<br />

zieht sich über drei Dekaden. Die<br />

Kindheit, Jugend und das Leben eines<br />

jungen Erwachsenen, der es trotz aller<br />

Hindernisse geschafft hat, beruflich Fuß<br />

zu fassen und gleichzeitig eine Familie<br />

zu gründen. Es geht um Träume und<br />

Ziele, die aufgrund von Rückschlägen<br />

immer neu definiert werden müssen,<br />

um Menschen, die Steven Elijah dabei<br />

unterstützt haben, einen normalen Alltag<br />

zu führen und um Initiativen, die<br />

ihm dabei geholfen haben, mit seiner<br />

Umwelt besser umgehen und sich integrieren<br />

zu können.<br />

Der Roman soll Methoden aufzeigen<br />

und Anregungen geben, wie man als<br />

Asperger-Autist im Leben Fuß fassen,<br />

beruflich erfolgreich sein und ein erfüllendes<br />

Privatleben führen kann.<br />

Mut machen!<br />

Schwächen sind Chancen. Sie können<br />

einem dazu verhelfen, große Träume<br />

zu verwirklichen und die notwendige<br />

Energie freizusetzen, um seine Ziele zu<br />

erreichen – wenn man den Mut aufbringt,<br />

fest an sich selbst zu glauben. Es<br />

ist ein Geschenk, dieses Gefühl an andere<br />

Menschen weiterzugeben.<br />

Steven Elijah Neuhaus ist ein 30 Jahre<br />

alter Asperger-Autist. Er ist ein introvertierter,<br />

jedoch sehr ehrgeiziger<br />

Mensch. Auf der Bühne wirkt er extrovertiert,<br />

was insbesondere daran liegt,<br />

dass er durch seine Sehbehinderung<br />

die Menschenmenge im Publikum<br />

kaum erkennt. Seine Persönlichkeit<br />

ist gekennzeichnet von Zweifeln und<br />

Ängsten gegenüber seinen Mitmenschen.<br />

Zugleich besitzt er jedoch auch<br />

den Mut, Dinge zu wagen, die nicht<br />

jeder wagt. Steven Elijah liebt das Malen<br />

und Zeichnen, schreibt Gedichte<br />

und arbeitet als freischaffender Singer/<br />

Songwriter. Im November 2019 wird er<br />

zum ersten Mal Vater. Von 2012-2016<br />

studiert er Tontechnik und Musikproduktion<br />

an der Deutschen Pop in Köln.<br />

Hier lernt er auch seine Lebensgefährtin<br />

und Mutter seines Sohnes kennen.<br />

Vom ängstlichen Kind, über den unsicheren<br />

Teenager, der durch seinen<br />

Asperger-Autismus an starken Ängsten<br />

und unter Panikattacken leidet, sowie<br />

dessen Leben durch seine Legasthenie<br />

und Sehbehinderung um vieles erschwert<br />

wird, gewinnt Steven Elijah<br />

durch Therapien und erfolgreich überwundene<br />

Schicksalsschläge, immer<br />

mehr Mut und Selbstvertrauen und<br />

wird zum selbstbewussten Erwachsenen,<br />

der bereit ist, immer weiter an sich<br />

zu arbeiten. Die Musik wird zu seiner<br />

Passion und hilft ihm, zu sich selbst<br />

zu finden. Anzuecken wird für ihn zu<br />

einem ständigen Lernprozess. Die Interaktion<br />

mit seinen Mitmenschen wird<br />

zunehmend entspannter, da er deren<br />

Zeichen immer besser zu verstehen und<br />

deuten lernt, wodurch er auch die notwendige<br />

Selbstsicherheit gewinnt.<br />

31


ie Bühne ist sein Zuhause, dort<br />

kann er abschalten. Das alles hilft<br />

ihm dabei, seine Träume in die<br />

Tat umzusetzen, sich und seine<br />

Umwelt besser zu begreifen und<br />

als Unangepasster in einer angepassten<br />

Welt beständig zurechtzukommen.<br />

Steven Elijah Neuhaus ist Berufsmusiker<br />

– ein unangepasster Typ. Er<br />

leidet unter dem Asper-ger-Syndrom<br />

(einer Entwicklungsstörung), einer<br />

Legasthenie sowie einer starken Sehbehinderung.<br />

Er wächst als Sohn einer<br />

alleinerziehenden Mutter, die während<br />

der Schwangerschaft von seinem Vater<br />

verlassen wurde, in ständiger Geldnot<br />

auf und überlebt 1993 nur mit Glück<br />

einen Hausbrand.<br />

Von Kindesbeinen an ist das Leben<br />

nicht leicht für ihn. Auch wenn er zu<br />

seiner Mutter ein inniges Verhältnis hat,<br />

verspürt er die Sehnsucht nach einer<br />

männlichen Bezugsperson. Mit<br />

vier Jahren schickt Steven Elijahs Mutter<br />

ihn in den Kampfsport, damit er mit<br />

anderen Kindern in Kontakt kommt<br />

und seine motorischen Fähigkeiten<br />

ausbauen kann. Steven Elijah fühlt sich<br />

aufgehoben und verstanden und seine<br />

Trainer werden für ihn zu männlichen<br />

Vorbildern. Mit sieben Jahren wird ein<br />

weiterer Teil seiner Sehnsucht gestillt,<br />

als sein Stiefvater in sein Leben tritt, der<br />

ihm, gemeinsam mit seiner Mutter, stets<br />

zur Seite steht.<br />

Steven Elijahs Art zu denken, zu fühlen<br />

und zu handeln ist unkonventionell<br />

und eigen. Dies führt dazu, dass er im<br />

Privaten viele innerliche Kämpfe auszutragen<br />

hat. Seine psychische Gesundheit<br />

wird von Ängsten und Panikattacken<br />

beeinflusst, die es ihm, insbesondere,<br />

wenn die Sinne überreizt sind und eine<br />

Panikattacke kurz bevorsteht, erschweren,<br />

klarzukommen. Die Panikattacken<br />

beginnen bereits im Kindesalter. Im<br />

Alter von sieben Jahren stellen die Therapeuten<br />

und Ärzte zum ersten Mal<br />

einen frühkindlichen Autismus und<br />

die Legasthenie fest. Mit neun Jahren<br />

wird bei ihm Asperger-Autismus diagnostiziert.<br />

Es folgt eine sechsjährige<br />

psychotherapeutische Behandlung mit<br />

Foto: © Christoph Behrmann<br />

dem Schwerpunkt „Verhaltenstherapie<br />

und Tiefenpsychologie“. Parallel dazu<br />

nimmt Steven Elijah mit Sprachgestaltung<br />

kombinierten Schauspielunterricht<br />

wahr. Auch Ergotherapie und Heilpädagogik<br />

nimmt er in Anspruch. Sie lindern<br />

seine Angst und helfen ihm dabei,<br />

mit der Umwelt besser umzugehen und<br />

die Menschen näher an sich heranzulassen.<br />

Eine Grundlage für den Halt, den<br />

er im späteren Leben braucht.<br />

Trotz allem findet Steven Elijah nur<br />

schwer Freunde, wird in der Schule<br />

von Schülern und Lehrern stark gemobbt<br />

und mutiert zum Einzelgänger.<br />

Im Alter von zwölf Jahren fliegt er aus<br />

dem Schulchor, da er für unmusikalisch<br />

gehalten wird. Halt geben ihm seine<br />

Mutter und der Kampfsport, in dem er,<br />

sowohl im Boxen als auch im Kickboxen,<br />

große Erfolge feiert und auf diese<br />

Weise Bestätigung und Anerkennung<br />

erhält. Er wird in die Nationalmannschaft<br />

aufgenommen und im Alter von<br />

16 Jahren Deutscher Meister und Vizeweltmeister<br />

im Kickboxen. Außerdem<br />

wird er Teil der Nationalstaffel der<br />

Boxer und trainiert am Olympiastützpunkt<br />

in Heidelberg. Als er mit 17 Jahren<br />

fest entschlossen ist, das Boxen zu<br />

seinem Beruf zu machen und ihm ein<br />

Profi-Vertrag angeboten wird, erkrankt<br />

er schwer. Steven Elijah leidet an einem<br />

chronischen Erschöpfungssyndrom und<br />

einer schweren Darmerkrankung. Erneut<br />

ist es seine Mutter, die ihm einen<br />

Schubs in die richtige Richtung gibt,<br />

ihn zum Gesangsunterricht anmeldet<br />

und auf diese Weise eine neue Leidenschaft<br />

in ihm weckt. Sein Gesangslehrer<br />

entwickelt sich zu einem Freund und<br />

männlichen Vorbild für ihn.<br />

Steven Elijah beginnt, Gedichte zu<br />

schreiben, um seinen Gefühlen Ausdruck<br />

zu verleihen.<br />

Seine Worte beginnen Töne zu erzeugen<br />

– es entsteht Musik. Ausgerechnet in<br />

dieser Kunst, in der ihm jegliches Talent<br />

abgesprochen wurde, findet er seine<br />

Berufung und bemerkt, dass für ihn das<br />

Anderssein – das Anecken und Kantige<br />

– eine Superkraft ist. Mit 19 gründet<br />

er seine erste Band und springt auf den<br />

Zug des Musikerlebens auf. Sein leiblicher<br />

Vater wird Teil dieser Band und<br />

die Musik bringt beide, für eine gewisse<br />

Zeit, einander näher.<br />

Ebenfalls mit 19 Jahren beginnt Steven<br />

Elijah am Internat des Berufsförderungswerk<br />

Würzburg seine Ausbildung<br />

zum Physiotherapeuten und wechselt<br />

nach einem Semester an das Berufsförderungswerk<br />

Mainz. Er bricht die<br />

Ausbildung jedoch nach vier Semestern<br />

ab und beschließt, seine Passion – die<br />

Musik – weiterhin zu verfolgen und<br />

professionell aufzubauen. 2012 beginnt<br />

er deshalb sein Musikstudium an der<br />

Deutschen Pop in Köln. Dies war eine<br />

seiner besten Entscheidungen, denn<br />

heute kann er behaupten: „Die Musik<br />

hat mir das Leben gerettet.“<br />

Es gibt immer Phasen in der Entwicklung<br />

eines Menschen, die besonders<br />

schwierig sind – für Steven Elijah wird<br />

vor allem das Erwachsenwerden eine<br />

Herausforderung, da er oft mit seiner<br />

überdirekten Art und Weise Menschen<br />

vor den Kopf stößt. Nur die wenigsten<br />

können ihm verzeihen, wenn er wiederholt<br />

einen emotionalen Ausbruch hat,<br />

den er häufig selbst nicht nachvollziehen<br />

kann. Auf der Bühne bekommt dies<br />

keiner mit, allenfalls ist seine kauzige<br />

unaffektierte Art das, was ihn als Künstler<br />

ausmacht und beflügelt. Mit seiner<br />

Band Soul-On erobert er die Bühnen<br />

Süddeutschlands und wenn er auf der<br />

Bühne steht, ist es für ihn wie im Ring<br />

– ein Kampf der Leidenschaft. Er sieht<br />

die Menschen nicht, nimmt jedoch<br />

ihre Anwesenheit wahr und bleibt ganz<br />

bei sich. Steven Elijah genießt den Zuspruch<br />

der Zuschauermenge und das<br />

Gefühl, dazuzugehören, ähnlich wie<br />

nach einem Boxkampf, als die Menschen<br />

zu ihm sagten: „Das war ein guter<br />

Kampf ’’. Er ist beseelt, wenn Leute auf<br />

ihn zukommen und für seine Art Musik<br />

zu machen, Bewunderung zeigen.<br />

2018 wagt er den Schritt und beschließt,<br />

solo seinen musikalischen Weg als<br />

ELIJAH zu gehen - ein weiterer Schritt<br />

in die Selbständigkeit eines Asperger-<br />

Autisten. Dieser Schritt bringt für ihn<br />

viele äußere und innere Konflikte mit<br />

sich, sowohl mit alten Bandkollegen als<br />

auch im privaten Umfeld. Es wird für<br />

ihn immer deutlicher, dass seine mutigen<br />

Schritte ihn aus dem Dunstkreis<br />

der Verzweiflung, den der Autismus oft<br />

mit sich bringt, da man sich nicht verstanden<br />

fühlt, führen. Diesen Weg geht<br />

er jedoch nicht allein. Er lernt seinen<br />

Mentor Willy Ehmann kennen, der ihn<br />

bis heute in seiner musikalischen Laufbahn<br />

begleitet und unterstützt. In persönlichen<br />

Gesprächen und bei Radiound<br />

Fernseh-Interviews spricht Steven<br />

Elijah immer offener über seine Einschränkungen.<br />

Als er 2018 sein Album<br />

„Federleicht“ herausbringt und mehr<br />

öffentliche Aufmerksamkeit erhält, bemerkt<br />

er, wie viele Menschen von seiner<br />

Geschichte bewegt sind und wie wichtig<br />

sie für Betroffene ist.<br />

In der Musikindustrie geht es für ihn<br />

Stück für Stück weiter bergauf. 2019<br />

unterschreibt er einen Verlagsdeal bei<br />

Sony ATV Music Publishing und dem<br />

schall°auge Musikverlag und mittlerweile<br />

produziert er mit dem Topproduzenten<br />

Ivo Moring aus Hamburg,<br />

der – neben seiner Musik – ebenfalls<br />

die Lebensgeschichte von ihm vertonen<br />

möchte. Steven Elijah befasst sich<br />

immer mehr mit seiner Person, da er<br />

gelernt hat, sich selbst zu reflektieren<br />

und vor allem mental seine Schritte und<br />

deren Entwicklung nachzuvollziehen.<br />

Als kreativer Mensch, der es über die<br />

Jahre gelernt hat, immer resilienter mit<br />

seiner Umwelt umzugehen, fasst er ein<br />

neues<br />

Ziel ins Auge: Er möchte ein Buch über<br />

seine Lebensgeschichte schreiben, in<br />

dem er sich darauf fokussiert, wie man<br />

aus Schwächen Superkräfte, die einen<br />

weiterbringen, entwickeln kann. 2016<br />

lernt er seine große Liebe, neben der<br />

Musik, kennen und wird 2019 Vater<br />

eines Sohnes. Er weiß, dass er einer<br />

der wenigen Asperger-Autisten ist, die<br />

den Spagat zwischen beruflichem Aufstieg<br />

und der Gründung einer Familie<br />

schaffen und wünscht sich, dass er<br />

andere, die ebenfalls von dieser Entwicklungsstörung<br />

betroffen sind, auch<br />

dazu animieren kann. Im Anblick seines<br />

privaten Glücks begreift er, dass er<br />

nicht nur seine Kunst abgöttisch lieben<br />

kann, sondern auch Menschen und er<br />

die Superkraft besitzt, es ihnen auch zu<br />

zeigen, denn Anderssein ist (s)eine Superkraft.<br />

Er freut sich, dies mit seinem<br />

Publikum, seinen Hörern und Lesern<br />

zu teilen und ihnen zu zeigen, was alles<br />

möglich ist, wenn man nicht aufgibt<br />

und an sich glaubt, da es niemanden<br />

gibt, der das Recht hat einem zu sagen:<br />

„Du kannst das nicht.’’. Daher agiert Steven<br />

Elijah stets nach den Worten Winston<br />

Churchills, eines seiner größten<br />

Vorbilder: „Erfolg ist nichts endgültiges,<br />

Misserfolg nichts fatales: was zählt, ist<br />

der Mut weiterzumachen.“<br />

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Gold Kleid<br />

mit Schwarzen<br />

Puffärmeln<br />

1.200,00 €<br />

Foto: © Riccardo Desiderio<br />

34<br />

@theviola_muc<br />

Model & Chefredakteurin:<br />

Ewa Haas-Stark<br />

Lamilu Make-up-Artistin:<br />

Sandra Halper<br />

Fotograf:<br />

Riccardo Desiderio<br />

Ort:<br />

München<br />

Foto: © Riccardo Desiderio<br />

35


Poncho 850,00 €<br />

Handarbeit<br />

Tasche 900,00 €<br />

Foto: © Riccardo Desiderio<br />

THE VIOLA<br />

Especially made for you!<br />

Kreativität liegt ihr im Blut. Liebe, Respekt<br />

und Individualität sind ihre Werte.<br />

Menschen, Mode und Musik sind ihr Leben.<br />

36<br />

Kompromisslos. Begeisternd. Inspiriert und initiiert von<br />

großen Meistern und berühmten Persönlichkeiten. Der<br />

kreative Ausdruck ist für sie nie verhandelbar.<br />

THE VIOLA ist die Krönung ihres kreativen Schaffens.<br />

Das eigene Label der Ausdruck ihrer Individualität.<br />

Ein Mix aus praktischen, eleganten, aber auch extravaganten<br />

Kreationen. Diese Entwicklung erfüllt sie mit<br />

größter Zufriedenheit und Glück. Ein Gefühl, das sie<br />

durch ihre Kollektionen mit ihren Kundinnen und Fans<br />

teilen will.<br />

THE VIOLA : A Brand, a Lifestyle<br />

Einzigartige Kreationen aus hochwertigen Stoffen.<br />

Die Philosophie: Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sich<br />

wohl zu fühlen. Jede Persönlichkeit kann und darf sich<br />

durch den eigenen Stil Ausdruck verleihen. In dem THE<br />

VIOLA Showroom existieren keine Kleidergrößen. Jedes<br />

Modell wird auf dich maßgeschneidert. Dein Stil, dein<br />

Stoff, deine Farben. Wir beraten dich gern. Alle unsere<br />

Modelle werden ausschließlich in Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz genäht.<br />

Wunderbare Schnitte, beste Materialien, feinste Qualität.<br />

Vereinbare einen Termin und wir treffen uns in VIOLAS<br />

Showroom.<br />

Pailletten Kleid<br />

950,00 €<br />

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Foto: © Riccardo Desiderio


Und man hat schon fast das Gefühl, hier mit einer Freundin<br />

zu sitzen und nicht mit einer „der 500 wichtigsten Köpfe der<br />

Erfolgswelt“ (founders <strong>Magazin</strong>). Doch fangen wir von Anfang<br />

an: Vor ein paar Jahren war Kathrin wie viele von uns in<br />

einem Brotjob gefangen. Doch sie spürte, dass es mehr geben<br />

kann und hat den Schritt gewagt: Mit 19 Jahren gründete sie<br />

ihr erstes Unternehmen.<br />

Da sie bei einem ihrer Nebenjobs Kinder geschminkt hatte,<br />

machte sie das zu ihrem ersten Geschäft. Und natürlich gab es<br />

dabei, wie beim jedem Neugründer, Höhen und Tiefen. Aber<br />

sie hielt durch, hatte großartige Unterstützung ihrer Familie<br />

und blieb am Ball. Und der Erfolg gibt ihr recht: Sechs Jahre<br />

später folgte ein Marketingunternehmen und schließlich die<br />

KaBe Media GmbH in Grünwald mit dem Schwerpunkt Online-Marketing.<br />

Kathrin<br />

Benedikt<br />

Kathrin Benedikt erkannte schon sehr früh, dass die sozialen<br />

Netzwerke immer wichtiger werden und begann zeitig diese<br />

für sich zu nutzen: Ihr gelingt es, ihre eigene Marke genau<br />

dort aufzubauen und ihr Alleinstellungsmerkmal auf ihrem<br />

Instagram Profil zu definieren: Die Farbe rot. „Mein Ziel war<br />

es einen besonderen Wiedererkennungswert zu schaffen und<br />

das habe ich ’nur‘ durch die Farbe rot und einer einheitlichen<br />

Bildsprache erreicht... Tatsächlich hatte ich bei dieser Entscheidung<br />

ein einziges rotes Kleidungsstück im Schrank.“<br />

Inzwischen dürften es wohl ein paar mehr sein...<br />

Und wer ihr Profil sieht ist sofort gebannt, klickt auf „Like“<br />

und „Follow“... und viele wollten natürlich auch diesen Erfolg.<br />

Lassen wir kurz Zahlen sprechen: 115K+ Instagram Follower,<br />

500K+ Seitenbesucher 1.5K+Kampagnen 7.5K+Facebook<br />

Fans.<br />

Was zu Kathrin Benedikts nächstem Erfolg führte: „Ich habe<br />

immer mehr Anfragen von Firmen bekommen, die eine<br />

Beratung für Social Media haben wollten. Da habe ich die<br />

Chance ergriffen, einige Fortbildungen im Bereich Marketing<br />

gemacht und mein Wissen Schritt für Schritt aufgebaut.“<br />

Unsere freie Redakteurin Nina Königs<br />

hat sich mit der erfolgreichen Business<br />

Frau in Landsberg am Lech getroffen<br />

„The Lady in red“ – sieht man Kathrin<br />

Benedikt hat man sofort diese Songzeilen<br />

von Chris DeBurgh im Kopf.<br />

Edel und anmutig, stark und stolz, kraftvoll<br />

und erfolgreich. Und dann lächelt<br />

sie einen an und man spürt noch mehr:<br />

Denn zu alldem ist sie nahbar und<br />

freundlich.<br />

Das ist Kathrin Benedikt: eine junge<br />

Frau, die weiß, was sie will. Die sich nicht<br />

scheut auch den harten, steinigen Weg zu<br />

gehen, die hinfallen zulässt, aber immer<br />

aufsteht und sich auch immer wieder<br />

neu erfindet. Und die nicht nur an sich<br />

denkt, sondern sich gerne vernetzt, anderen<br />

Tipps gibt und zusammenhält: „Das<br />

müssen wir in der Geschäftswelt lernen.<br />

Gerade wir Frauen sollten viel mehr zusammenhalten<br />

und unsere Stärken bündeln“<br />

sagt sie mit einem Augenzwinkern<br />

und nippt an ihrem Aperol Spritz: „Diese<br />

Freundschaften und sich gegenseitig zu<br />

helfen und zu vernetzen ist so wichtig,<br />

und es macht ja auch Spaß!“ Kein Wunder,<br />

dass die Einladungen zu ihren „Connecting<br />

Partys“ auf ihrer Dachterrasse in<br />

Landsberg am Lech so begehrt sind.<br />

Fotos: ©Salome Sommer<br />

Dieses Wissen teilte sie 2020 in ihrem Buch „5 Schritte zu<br />

einer erfolgreichen Social – Media – Strategie Avocado-Typ<br />

oder Ponyreiter?“ und in Influencer Kreisen wird es sogar als<br />

die „Influencer Bibel“ betitelt. „Das habe nicht ich mir ausgedacht,<br />

aber ich bin stolz, dass mein Buch noch immer so gut<br />

ankommt und die Nachfrage so groß ist.“ sagt sie lächelnd,<br />

während sie über den Lech schaut. Hier in Landsberg am<br />

Lech fühlt sie sich daheim. Geerdet. „Familie und Natur, das<br />

ist mir wichtig. Hier kann ich durchatmen und nach einem<br />

stressigen Tag herunterkommen. Oder eine Runde Sport<br />

machen, um den Kopf frei zu bekommen.“ Immer dabei: Ihr<br />

Hund Rudi.<br />

Und auch Rudi scheint dem Frauchen nachzueifern. Inzwischen<br />

erfreut er sich ebenfalls einer großen Reichweite auf<br />

TikTok und Instagram. Und da Kathrin Benedikt immer auf<br />

der Suche nach neuen Herausforderungen ist, verrät sie uns<br />

zum Abschluss: „Mit Rudi werde ich bald ein neues Kapitel<br />

in meinem Arbeitsleben aufschlagen. Seid auf jeden Fall gespannt.<br />

Vor allem Hundebesitzer sollten uns schon mal in<br />

den sozialen Netzwerken folgen, wir planen da etwas Großartiges!“<br />

38<br />

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41


Mit den coronabedingten Absagen und dem<br />

Wegfall unseres Herzensprojektes musste ich<br />

erst einmal umzugehen lernen. Aber dafür<br />

wirft mich jetzt nichts mehr so leicht aus der<br />

Bahn. Anstatt zu warten, dass sich alles wieder<br />

normalisiert (was ja mittlerweile schon mehr<br />

als 2 Jahre dauert), haben wir uns schnell umde.<br />

Seitdem denke ich immer: Wenn du eine Idee hast,<br />

dann mach es einfach! Man kann nie wissen, was sich<br />

draus ergibt, und manchmal sind neue Wege besser, als<br />

die alt bewährten.<br />

2020 sollte eigentlich unser großes Jahr werden. Eine<br />

wichtige Tournee stand an, die schon komplett vorbereitet<br />

war, und auch unsere Hochzeit sollte in dem<br />

Jahr stattfinden. Nachdem dann auch 2021 die Aussichten<br />

für unsere eigentlich geplante Strand-Hochzeit<br />

nicht sonderlich gut standen, haben wir uns für eine<br />

standesamtliche Trauung entschieden und sind anschließend<br />

nach Dubai geflogen. Das war eine große<br />

Bereicherung für uns, mit Einblicken in eine komplett<br />

neue Welt, und auch der Start für einen neuen Lebensabschnitt.<br />

Dass ich an Silvester in der Dubai Oper<br />

neben dem Burj Khalifa eine Show performen würde,<br />

hätte ich da noch nicht gedacht.<br />

Kim Wojtera<br />

ist eine Showproduzentin<br />

und Tänzerin<br />

Für die meisten Kreativen aus dem Kunst- und Veranstaltungsbereich<br />

waren die vergangenen zwei Corona-Jahre eine schlimme Zeit: ein<br />

kompletter Stillstand der ganzen Branche, verbunden mit der Absage<br />

(fast) aller Events und Aufträge, ein Warten auf die Normalität. Für Kim<br />

jedoch war es auch eine überaus wichtige Zeit, in der sie sich weiterentwickeln<br />

konnte wie noch nie zuvor. Hier erzählt sie uns, wie hart und<br />

herausfordernd diese Zeit war.<br />

„Mein Showprogramm, das ich mit Tom2Rock die letzten vier Jahr aufgebaut<br />

hatte und das für uns alles bedeutete, war plötzlich nicht mehr<br />

möglich. Alles war weg, und ich stand ohne irgendetwas da. In den<br />

ersten Momenten trifft einen das sehr; man fühlt sich gelähmt und fragt<br />

sich: Was jetzt? Aber ich habe in dieser Situation auch gelernt, in der<br />

Krise nicht nur das Negative zu sehen, sondern auch die Chance, die<br />

Situation für mich zu nutzen und durch neue Türen zu gehen.<br />

Ich tanze bereits mein Leben lang. Der Tanz hat mich stets begleitet,<br />

und ich habe mir immer eine eigene Show auf großen Theaterbühnen<br />

gewünscht. Deshalb bin ich sehr dankbar und stolz, dass ich mit meinem<br />

Mann Tomy und seinem Bruder Rocky die<br />

große Breaking Salsa Show mit internationalen<br />

Tänzern komplett eigenständig auf die Beine<br />

stellen konnte und es uns gelungen ist, eine<br />

Deutschlandtournee vor mehr als 10.000 Zuschauern<br />

zu veranstalten. Es ist ein einmaliges<br />

Gefühl, in einer großen Halle vor Standing<br />

Ovations zu stehen und zu wissen, dass man<br />

selbst alles erschaffen hat – vom einmaligen<br />

Showerlebnis bis hin zur Gestaltung der Tickets<br />

und zum Onlineshop.<br />

orientiert. Den Anfang machten wir<br />

mit Video- und Fotoproduktionen im<br />

Werbebereich und waren bereits nach<br />

kurzer Zeit für ein großes Einkaufszentrum<br />

in Berlin engagiert.<br />

In dieser Zeit kam uns auch die Idee<br />

zu einem neuen Show-Konzept, das<br />

mir Gelegenheit gab, neue kreative Inspirationen<br />

zu entwickeln. Von der Leidenschaft<br />

zur Kunst angeregt, entstand<br />

Dance DaVinci – eine Show Vernissage,<br />

bei der Tanz, LiveMusik und Malerei<br />

aufeinander treffen und während der<br />

Performance ein Kunstwerk aus den<br />

Emotionen der Show entsteht. Von<br />

dieser neuen Idee haben wir einen Film<br />

gedreht, der dem niedersächsischen<br />

Kulturminister im Kino vorgestellt wur-<br />

Seit unserem Flug nach Dubai hat uns jedenfalls das<br />

internationale Feeling gepackt. Wir haben drei Monate<br />

in Dubai verbracht, sehr interessante Kontakte geknüpft<br />

und bei Shows und Musikvideos mitgewirkt.<br />

Derzeit sind Tomy und ich fast nur noch unterwegs.<br />

Für verschiedene Robinson Clubs machen wir Shows<br />

und Workshops. Gestartet in Italien, haben wir den<br />

letzten Monat auf Fuerteventura verbracht und sind<br />

aktuell in der Türkei.<br />

Viel auf Reisen zu sein und immer auf<br />

neue Orte und Menschen zu treffen,<br />

erweitert meine Sicht auf die Welt. Für<br />

mich ist es sehr wichtig, meinen Mindset<br />

durch die Beschäftigung mit ganz<br />

verschiedenen Bereichen und Themen<br />

ständig zu erweitern. All das, was ich<br />

aus der spannenden Zeit mitnehme,<br />

alle Inspirationen und Erlebnisse werden<br />

sich in der nächsten großen Show<br />

widerspiegeln. Schon bald möchten<br />

wir wieder in Deutschland ein großes<br />

Showprogramm verwirklichen.“<br />

Die Welt ist wie ein Buch.<br />

Wer nie reist, sieht nur eine<br />

Seite davon.<br />

Fotos: ©Sarina Bremer<br />

42<br />

43


Sabine<br />

Fuchs<br />

Ich bin rund,<br />

na und?<br />

Mein Weg zum<br />

Best Ager- und<br />

Plus Size-Model.<br />

Fotos: © Gaby Muller<br />

Lange hat es gedauert, bis ich zu einem positiven Körpergefühl<br />

und zu viel Selbstvertrauen gefunden habe. Meine<br />

eigene Mutter hat mir stets eingeredet, dass ich nicht schön,<br />

sondern zu dick und kurvig bin! Und somit nicht in diese<br />

Welt passe. Jedes Telefonat begann damit: „Was wiegst Du<br />

heute?“ …und dann war Sie überglücklich, wenn sie weit<br />

darunterblieb! Natürlich hat dieser Umstand lange Zeit an<br />

meinem Selbstwertgefühl genagt, und an Modeln oder eine<br />

Karriere auf dem Laufsteg habe ich nie gedacht. Ich erlernte<br />

den Beruf der medizinisch-technischen Assistentin, heiratete<br />

und bekam meine Tochter Kathrin, heute 36 Jahre alt. Nach<br />

meiner raschen Scheidung war ich für 10 Jahre alleinerziehende,<br />

voll berufstätige Mutti. Bis mein zweiter Ehemann<br />

Matthias in mein Leben trat und sich für mich Vieles zum<br />

Guten veränderte. Wir bekamen noch unseren gemeinsamen<br />

Sohn Felix, heute 23.<br />

Bis zum heutigen Tag erfahre ich von meiner Familie maximalen<br />

Rückhalt, Unterstützung und Liebe. Nachdem die<br />

Kinder größer wurden und ich mich im MTA-Beruf etabliert<br />

hatte, kam bei mir der Wunsch auf, nochmal was ganz<br />

Anderes, Neues zu wagen… Diesmal war es meine Tochter<br />

Kathrin, die mich auf eine Zeitungsannonce einer Stuttgarter<br />

Modelagentur aufmerksam machte, die Models jeden Alters<br />

und jeder Konfektionsgröße suchte. Also habe ich mich flott<br />

beworben und bin prompt genommen worden.<br />

Schnell entdeckte ich, dass meine Qualitäten eindeutig auf<br />

dem Laufsteg liegen und ich die Zuschauer und Kundinnen<br />

mit meiner Ausstrahlung und Figur bezaubern konnte. Sie<br />

können sich mit mir und meiner Konfektionsgröße 42 identifizieren,<br />

auf einmal war ich „normal“ von Gestalt und Figur,<br />

und meine Kleider wurden gekauft. Welch wunderbare<br />

neue Erfahrung, ich hatte meinen vermeintlichen Makel zu<br />

meinem Markenzeichen, zu ein Brand gemacht! Gleichzeitig<br />

merkte ich, dass ich tolle Haare habe, meine Zahnlücke bei<br />

Fotoshootings ganz bezaubernd aussieht und meine langen<br />

schlanken Beine mit Schuhgröße 38 auch von Vorteil sind.<br />

Natürlich war das alles super für mein Selbstbewusstsein und<br />

heilte meine negativen Erfahrungen in Kindheit und Jugend.<br />

Der Zeitgeist, dass Best Ager-Models auf einmal gefragt waren<br />

wie nie, spielte mir in die Hände.<br />

Seit 12 Jahren bin ich nun bei etlichen Agenturen in<br />

Deutschland und Österreich gelistet und mache neben Modenschauen<br />

auch Werbefilme und Fotoshootings. Meine<br />

Mutteragentur ist Effenberg Models in Erfurt, Sie haben<br />

gleich zu Anfang an mich und meine Fähigkeiten geglaubt.<br />

Im November 2015 habe ich es ins Finale MISS 50 PLUS<br />

GERMANY geschafft und wurde Vierte. Ebenfalls eine ganz<br />

tolle und bereichernde Erfahrung in meinem Leben.<br />

Leider konnte meine Mutter die Entwicklung vom vermeintlich<br />

dicken Mädchen und Teenager zum erfolgreichen Best<br />

Ager- und Curvy-Model nicht mehr miterleben, denn Sie<br />

verstarb schon vor 20 Jahren an Krebs. Ich bin mir dennoch<br />

ziemlich sicher, sie sieht stolz vom Himmel auf mich herab.<br />

44<br />

45


….»Surm Shoots Photography<br />

in Kürze in Berlin<br />

bei einem Projekt mit<br />

«24me»<br />

Wer noch Interesse hat mit mir<br />

zusammen zu arbeiten – bitte PN»<br />

So lautete meine Story auf Instagram,<br />

da es ein glücklicher Zufall wollte, dass<br />

ich ein tolles Fotoshooting mit der aktuellen<br />

«Miss Berlin» organisieren durfte.<br />

Zeitsprung…..10 Minuten nach dem<br />

Post: «Sie haben eine neue Nachricht»……öffnen…..<br />

Wuhuuuuu…..meine Augen fassten es<br />

nicht aber wer sich da gemeldet hat für<br />

eine weitere Zusammenarbeit konnte<br />

ich kaum glauben: Niemand geringeres<br />

als TANJA BÜLTER, eine doch sehr<br />

bekannte RTL Moderatorin, Bloggerin<br />

und daher in der deutschen Celebrity<br />

Szene eine sehr bekannte Person. Tanja<br />

fragte mich, ob ich mein Berlin Projekt<br />

noch mit einem weiteren Fashion Projekt<br />

für «24 ME» (www.24me.de)<br />

verbinden möchte, in welchem auch ein<br />

ganz bekanntes deutsches Gesicht aus<br />

diversen deutschen TV Sendern mitwirkt:<br />

Annett Möller – wer kennt sie<br />

nicht?<br />

Nach erster gemeinsamer Kommunikation<br />

und Organisation des geplanten<br />

Shootings, war der grosse Tag endlich<br />

gekommen. Ich stand im Flughafen<br />

Zürich am Gate und wartete doch sehr<br />

früh auf meinen Flieger, der mich innerhalb<br />

einer Stunde in die deutsche<br />

Hauptstadt befördern durfte.<br />

Die Zeit war knapp, da um diese Zeit<br />

doch schon sehr viel los war. Endlich<br />

war ich an der Sicherheitskontrolle<br />

angekommen und musste JEDEN EIN-<br />

Fotos: © Roland Surm<br />

46<br />

47


mitteilen: Leider hat sie die Grippe<br />

erwischt und lag mit Fieber im Bett<br />

– also war dieses Projekt leider kurzfristig<br />

geplatzt – so konnte ich meine<br />

ganze Energie aber nun auf «24 ME»<br />

(www.24me.de) mit Tanja Bülter und<br />

Annett Möller bündeln.<br />

Nachricht von Tanja: «Roland, kannst<br />

du bitte ins Hotel «De Rome» kommen?<br />

Wir möchten das Projekt dort durchführen»<br />

ZELNEN Akku meiner Kamera und<br />

sonstiges elektronisches Equipment<br />

vereinzelt durchleuchten lassen, welches<br />

ich aus Sicherheitsgründen ausschliesslich<br />

im Handgepäck befördern<br />

durfte. UMSTÄNDLICH…….puuuuhh<br />

und die Zeit verging……tick…tack….<br />

tick….tack…..nur noch 10 Minuten bis<br />

zum Check In….schaffe ich das noch???<br />

Herzklopfen……<br />

Endlich am Gate angekommen, wurde<br />

ich auch schon von einer charmanten<br />

Mitarbeiterin begrüsst, dass ich gerne<br />

gleich «boarden» darf. JUHUUU, ich<br />

habe es geschafft – endlich im Flieger<br />

nach Berlin!<br />

Dort angekommen hatte ich einen<br />

Bären-Frühstücks Hunger und überfiel<br />

erstmal das nächstbeste Cafe am<br />

Berliner Flughafen Tegel. Kaffee und<br />

eine Stulle – das was ich jetzt brauche –<br />

POWER für den ersten Tag.<br />

Ortswechsel: Outside – «Hallo bitte<br />

TAXI» - und schon hörte ich eine<br />

freundliche Berliner Männerstimme<br />

«kemn se rinn – wo solls n hin jehen»?<br />

Nach einer netten Konversation während<br />

der Fahrt, wurde ich an meinem<br />

Hotel abgeliefert. Klein aber fein . zum<br />

übernachten reichts und das Frühstück<br />

soll dort mega sein!<br />

Im Zimmer angekommen, dachte ich<br />

WOW – Edler Altbau – mega hohe<br />

Räume aber es hat definitiv etwas! Ich<br />

räumte mein fotografisches Equipment<br />

aus und und stellte alles bereit für meine<br />

kommenden Projekte .<br />

Smartphone…….Blick….Nachricht……öffnen:<br />

Es war Miss Berlin<br />

und musste mir etwas weniger schönes<br />

Foto: © Roland Surm<br />

Equipemt gepackt – die Treppen heruntergerannt<br />

und ins Taxi gestiegen,<br />

welches ich zuvor gerufen hatte: «bitte<br />

zum Hotel «de Rome»<br />

Taxifahrer: «Haben se wat besoderes<br />

vor» ?<br />

Ich: «ähm, ja – ich habe jetzt ein Fashion<br />

Shooting mit Tanja Bülter und<br />

Annett Möller»<br />

Taxifahrer: «Jut Jut, die bedn kenn icke<br />

– besonderes Fleckchen ham se sich<br />

raus jesucht»<br />

Am 5 Sterne Palast angekommen: Mir<br />

wurde von einem nobelst gekleideten<br />

Herrn die Türe geöffnet und von einem<br />

zweiten Nobelmann mein Equipment in<br />

die Lobby getragen……<br />

(Ich bin doch NUR der Fotograf) dachte<br />

ich ……aber okay, warum soll ich<br />

auch nicht dieses Gefühl einmal erleben<br />

dürfen….smile….<br />

In der edlen Lobby voller Marmor,<br />

Brunk und Schmuck angekommen,<br />

nahm ich auf einem teueren Ledersessel<br />

Platz und wartete kurz. Auf einmal<br />

kam ein gut aussehender Jungspund auf<br />

mich zu und stelle sich vor: «Hey, ich<br />

bin Tim – der Videograph»<br />

So wusste ich also, dass ich mit den<br />

beiden Celebrities nicht alleine war,<br />

sondern einen kreativen Partner an<br />

meiner Seite hatte. Wir plauderten über<br />

Technik, Kameras, Shootings usw. Tim<br />

war auch ein guter Berliner Fotograf<br />

aber diese Rolle durfte heute ich übernehmen.<br />

Lift-----Klingggggg – Lifttüre auf und auf<br />

einmal stand sie vor uns in Ihrer bezaubernden<br />

blonden Schönheit: Tanja Bülter<br />

persönlich begrüsste uns herzlich und<br />

nahm uns mit nach oben in die Maske.<br />

Wir betraten ein edles Hotelzimmer,<br />

welches als Schmink und Styling Raum<br />

umfunktioniert wurde. Mit einem<br />

lauten «Hallo» wurden wir von all den<br />

anderen begrüsst. «Ich bin Annett, freut<br />

mich sehr» sagte eine ebenso tolle junge<br />

Lady mit strahlenden Augen.<br />

Visagisten, Friseure, Stylisten usw. waren<br />

auch Vorort.<br />

Als nächstes ging ich mit Tim raus auf<br />

die Dachterrasse, wo das erste SET<br />

stattfinden sollte. Wir richteten unser<br />

Equipment und machten ein paar Probeläufe<br />

mit der Technik bis die beiden<br />

Ladies bereit waren.<br />

Als erstes Intro mit Ansprache und<br />

Hintergrund Berliner Fernsehturm<br />

drehten und shooteten wir bis die ersten<br />

Aufnahmen im Kasten waren.<br />

Ortswechsel und Outfitwechsel. Wir<br />

wurden runter zum Hoteleingang beordert,<br />

wo wir ein paar Street Fashion<br />

Aufnahmen mit den Models realisiert<br />

haben. Danach gings mitten durch die<br />

Stadt, dann auf einen grossen Platz –<br />

ein paar Aufnahmen auf einer grossen<br />

Treppe und nun zurück ins Hotel.<br />

Nächster Outfitwechsel: Nun waren<br />

Bilder und Filmsequenzen in der Hotel<br />

Lobby dran. Danach gings wieder ins<br />

Zimmer, in welchem nun Wellness Aufnahmen<br />

im Bett und Badezimmer realisiert<br />

wurden.<br />

Nach diesem «Take» war für Tim<br />

Schluss und wir verabschiedeten uns<br />

von ihm. «DICH brauchen wir aber<br />

noch» hörte ich die beiden Ladies sagen<br />

– denn jetzt benötigen wir noch Aufnahmen<br />

für Weihnachten und Silvester<br />

unten in der Lobby, Restaurant und Bar.<br />

Nochmals ein kurzer Outfitwechsel<br />

in edlem Weihnachtlichem Style und<br />

schon gings wieder ein paar Stockwerke<br />

tiefer. Aufnahmen in einem edlen<br />

Restaurant – danach in der Lobby mit<br />

Weihnachtsschmuck, dann in der Bar<br />

im Silvester Style und Champagner du<br />

ganz zum Schluss noch spassige Aufnahmen<br />

mit Lebkuchenherzen, welche<br />

wir aus dem Zimmer mit nach unten<br />

genommen haben.<br />

KLICK…….der letzte Schuss aus meiner<br />

Alpha und endlich FEIERABEND<br />

nach einem mehrstündigen bewegten<br />

Projekt mit 2 ganz tollen Ladies! Wir<br />

sassen noch ein wenig beieinander<br />

und quatschten. Dann verabschiedeten<br />

wir uns herzlich und ich fuhr mit dem<br />

Taxi wieder an den Flughafen, wo mein<br />

Schweizer Flieger mich wieder sicher<br />

nach Zürich beförderte.<br />

Nachbrenner: Eine kleine Zusammenfassung<br />

dieses Fashion Projektes ist<br />

auf YOUTUBE unter folgendem Link<br />

zu sehen: https://www.youtube.com/<br />

watch?v=7VR-LC7n3ac<br />

Foto: © Roland Surm<br />

48<br />

49


Interview<br />

mit Model<br />

NINA<br />

UNGERER<br />

Ewa: Wie kamst Du zum Modeln?<br />

Nina: Klassisch durch eine Misswahl, 2005 am<br />

Bodensee in Friedrichshafen. Ich war damals<br />

schüchtern, wollte vor dem Finale schon abreisen<br />

und hätte wirklich nie im Leben damit<br />

gerechnet, die Wahl zu gewinnen. Durch diese<br />

Wahl gewann ich ein Shooting mit einem Profi-<br />

Fotografen, und so startete langsam, aber stetig<br />

meine Karriere.<br />

Wie lange modelst Du bereits?<br />

Seit 2005<br />

Was macht Dir an Deinem Job am meisten<br />

Spaß?<br />

Die wundervollen Locations, Orte und Menschen,<br />

die ich kennenlerne. Ich bin jedes Mal so<br />

dankbar, wenn ich wieder einen tollen Job für<br />

ein Hotel oder andere schöne Dinge habe.<br />

ninamariaanna<br />

Was inspiriert Dich als Model?<br />

Mich inspiriert, wie man durch Bilder Stimmungen<br />

und Emotionen transportieren kann.<br />

Was gefällt Dir an Deinem Job am wenigsten?<br />

Was mich am meisten stört, sind mit Sicherheit<br />

die Oberflächlichkeiten dieser Welt… alles wird<br />

aufs Äußere reduziert. Damit muss man umgehen<br />

können. Gelingt mir nicht immer gut!<br />

Was sind Deine Ziele für die Model-Karriere?<br />

Seit Corona ist alles sehr abgeschwächt; ich<br />

würde mich über mehr neue Auftraggeber und<br />

Shootings sehr freuen.<br />

Wie gehst Du als Model mit Ablehnung um?<br />

Ablehnung ist ein Teil unseres Lebens. Ich denke,<br />

sie spiegelt mir vor allem die Punkte, die<br />

ich an mir selbst ablehne, und bietet mir somit<br />

eine Chance zur Veränderung, Dinge triggern<br />

uns nur, wenn sie ein Thema berühren, das uns<br />

tatsächlich betrifft und beschäftigt. Daran muss<br />

man dann arbeiten.<br />

Welchen Beruf würdest Du ausüben, wenn<br />

Du nicht Model wärst?<br />

Ich mache vieles noch nebenbei und arbeite<br />

auch als Fitness-Trainerin. Das entstand zwar<br />

eher aus der Not heraus, macht mir aber unfassbar<br />

viel Freude. Des Weiteren interessiere<br />

ich mich sehr für Spiritualität, hier habe ich<br />

auch ein paar Träume.<br />

Was machst Du neben deinem Model-Job?<br />

Generell viel Sport. Ich habe ein Haus und paar<br />

Tiere zu versorgen und reise sehr gerne nach<br />

Mallorca.<br />

Wie viele Schuhe hast Du zuhause?<br />

Die sollte ich wohl mal zählen, jedoch werde<br />

ich nicht alle finden - sie sind überall!<br />

Liebe Nina, vielen Dank für das Interview<br />

Fotos: © Manfred Johan<br />

50<br />

51


Das Interview mit der charmanten<br />

und leidenschaftlichen<br />

Sängerin & Songwriterin<br />

HENRIETTE<br />

Henriette, die Arbeit an Deinem Album ist<br />

in den letzten Zügen. Es soll aber bereits am<br />

23. September erscheinen. Von daher ist nicht<br />

davon auszugehen, dass es keine physische<br />

Veröffentlichung geben wird. Warum nicht?<br />

Zugegeben, ich habe lange darüber nachgedacht,<br />

ob es sich noch lohnt, das Album auch<br />

physisch zu veröffentlichen. Meine nostalgische<br />

Seite, die mit Kassetten und CDs aufgewachsen<br />

ist, ist natürlich ohne Wenn und Aber dafür.<br />

Gleichzeitig sieht die Realität so aus, dass die<br />

meisten Leute Musik heutzutage streamen.<br />

Viele U40-Menschen haben höchstens noch<br />

ihre alte Stereoanlage zu Hause bei den Eltern,<br />

um damit im Weihnachtsurlaub die alten Britney<br />

Spears-Platten zu hören. Dazu gehöre ich<br />

übrigens auch. Eine CD ist heutzutage für die<br />

meisten eher ein Liebhaberstück. Schade, aber<br />

wahr. Hinzukommt, dass uns die aktuelle Lage zum Sparen<br />

zwingt. Ein Album kaufen, wenn man es auch streamen kann,<br />

kommt für viele nicht in Frage - was mich zwar traurig macht,<br />

ich aber auch verstehe. Auch weiß man als Musikerin heutzutage<br />

nicht, wie oft man aufgrund der Corona-Lage überhaupt live<br />

spielen und dementsprechend auch CDs verkaufen kann. All<br />

diese Gründe haben letztlich dazu geführt, dass ich mich gegen<br />

eine physische Veröffentlichung entschieden habe.<br />

Das ist absolut nachvollziehbar. Aber wie siehst Du das: Ist<br />

ein rein digitales Album ein Album zweiter Klasse?<br />

Hm, der Gedanke kam mir ehrlich gesagt noch nie. Die Art der<br />

Veröffentlichung sagt ja nichts über die Qualität und Originalität<br />

der Musik aus.<br />

Sind in die Albumveröffentlichung eigentlich eine Plattenfirma<br />

oder ein Management involviert oder machst du alles<br />

selbst?<br />

Nein, ich mache vom Schreiben des Songs über das Planen des<br />

Musikvideo-Drehs bis hin zum Liveauftritt alles selbst. Aber ich<br />

habe ein ganz, ganz tolles Team aus geschätzten Kolleginnen<br />

und Freundinnen an meiner Seite, die mich unterstützen und<br />

deshalb ihre Kunst - etwa Videographie, Fotographie, Styling,<br />

Makeup und Choreographie - auch für mein Projekt zur Verfügung<br />

stellen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ohne sie würde das<br />

nur halb so gut gehen.<br />

Deine aktuellen Pressebilder erwecken den Eindruck einer<br />

tiefgründigeren und reiferen Künstlerin. Täuscht das oder<br />

hat sich in den letzten Monaten etwas bei dir verändert? Du<br />

hast ja auch Anfang des Jahres mit der Ankündigung der<br />

Single „Dear Shadow“ gesagt, dass du mit dem Song nicht<br />

nur ein neues Kapitel, sondern ein neues Buch aufschlägst.<br />

Wie genau war das gemeint?<br />

Das kann ich ohne Umschweife mit „ja“ beantworten. Ich denke,<br />

die letzten Monate haben uns alle geprägt und teilweise auch<br />

verändert.<br />

52<br />

53


Impressum<br />

Chefredakteurin / Verlegerin<br />

Ewa Haas-Stark<br />

Elmblick 17, 38162 Cremlingen<br />

Tel.: 017683404365<br />

TALK<br />

von Klaudia Gräfin<br />

von Rank<br />

Raindrops are falling<br />

on my head<br />

Man musste über Dinge nachdenken,<br />

von denen man gehofft hatte, nie darüber<br />

nachdenken zu müssen. Viele haben<br />

Dinge gefühlt, die sie nie fühlen wollten.<br />

Das macht etwas mit einem.<br />

Man sagt, ein kreatives Herz muss leiden,<br />

um sein Bestes geben zu können<br />

- und da ist was Wahres dran. Auch ich<br />

gehöre zu den Tausenden von Kulturschaffenden,<br />

die sich die Frage stellen<br />

mussten, wie es weitergeht. Ob es<br />

überhaupt weitergeht. Aber trotz der<br />

Schwierigkeiten habe ich für mich entschieden,<br />

dass ich mich durchbeißen<br />

werde. Es klingt vielleicht abgedroschen,<br />

aber ich bin nicht so weit gekommen,<br />

um nur so weit zu kommen.<br />

Um nicht unterzugehen, habe ich in<br />

Berlin eine Weiterbildung zur Trauerrednerin<br />

gemacht, was mich durch die<br />

schlimmsten Corona-Tiefs gerettet hat.<br />

So konnte ich meine Brötchen bezahlen<br />

und gleichzeitig auch etwas fürs Album<br />

ansparen. Ein neues Buch wird das neue<br />

Album sowohl musikalisch als auch<br />

thematisch.<br />

Was kannst du bereits über das Album<br />

verraten? Wie wird es heißen? Worum<br />

geht es in den Songs und mit wem<br />

sind sie entstanden?<br />

Das Album beinhaltet inklusive Prolog<br />

und Epilog acht Titel und handelt von<br />

den Gefühlen, die einem oft abgesprochen<br />

werden, für die man sich schämt,<br />

die in den Schattenbereichen unserer<br />

Herzen verborgen liegen. Jeder von uns<br />

hat innere Kämpfe auszutragen, manche<br />

davon sind klein, andere groß. Diejenigen,<br />

die behaupten, keine zu haben,<br />

kämpfen vielleicht sogar am härtesten.<br />

Ich finde es wichtig, noch offener über<br />

diese Emotionen zu sprechen, sie aufzufangen<br />

und sie nicht zu bewerten oder<br />

gar abzuwerten. Im Grunde gibt es keine<br />

schlechten Emotionen. Es gibt nur<br />

schlechte Wege, damit umzugehen.<br />

Was uns alle verbindet, ist der Wunsch<br />

nach Geborgenheit, nach Glück, nach<br />

dem Gefühl, geliebt zu werden. Dieses<br />

Streben ist ein Urwunsch und möglicherweise<br />

unsere größte Stärke. Wenn<br />

wir uns erinnern, dass wir das Recht<br />

haben, Liebe und Licht zu erfahren, ist<br />

der Schatten nichts weiter als ein notwendiger<br />

Wegbegleiter.<br />

Geschrieben habe ich die meisten der<br />

Songs zusammen mit Adam Ollendorff,<br />

meinem Produzenten aus Nashville, der<br />

das Album auch in liebevollster Kleinstarbeit<br />

produziert hat.<br />

Deine neuen Singles geben einen<br />

ersten Einblick in deine eigene Musikrichtung,<br />

die du selbst Cindie-Folk<br />

bzw. Cinematic Indie Folk nennst.<br />

Wie bist auf die Idee gekommen, Indie<br />

Folk mit filmischen Elementen zu<br />

kombinieren?<br />

Schon als Kind hatte ich zwei sehr<br />

ausgeprägte Seiten in mir. Entweder<br />

ich war ausgelassen und voller Action<br />

mitten im Geschehen oder ich war introvertiert<br />

und in Gedanken versunken<br />

irgendwo im Wald. Das hat sich bis<br />

heute eigentlich nicht geändert; das sind<br />

die beiden Pole, die mich zusammenhalten.<br />

Von daher spiegelt sich das auch<br />

in meiner Musik wider.<br />

Ich liebe das Handgemachte, das<br />

Pure und Unverfälschte, im gleichen<br />

Atemzug liebe ich aber auch große<br />

Emotionen und gutes Drama. Die<br />

Idee, cinematische Elemente mit handgemachten<br />

zu verbinden, war keine<br />

bewusste Entscheidung, sondern wuchs<br />

aus den Emotionen, die ich mit meiner<br />

Musik ausdrücken möchte. Es ist aber<br />

interessant, wie man manchmal selbst<br />

zurückschaut und denkt: „Klar, ist ja<br />

ganz logisch, dass das so klingen muss!“<br />

Diesen kreativen Selbstentdeckungsprozess<br />

liebe ich.<br />

Wie kam es zu der Entscheidung, dem<br />

Country-Pop den Rücken zuzuwenden?<br />

Auch das war keine bewusste Entscheidung,<br />

sondern eher etwas, das sich<br />

innerhalb des letzten Jahres entwickelt<br />

hat. Ich liebe es, in Bewegung zu sein<br />

und mit dem Flow zu gehen. Vor vier<br />

Jahren floss dieser vielleicht als kleines<br />

Bächlein durch eine sonnige Kakteenwüste.<br />

Danach wurde er etwas größer<br />

und bahnte sich seinen Weg durch eine<br />

hügelige Landschaft, bis er sich nun als<br />

junger Fluss in einem wunderschönen<br />

Wald neu entfalten kann. Der Herzschlag<br />

meiner Musik bleibt allerdings<br />

derselbe: Geschichten von mir zu dir,<br />

direkt aus dem Tagebuch - nur diesmal<br />

halt eben aus einem, das normalerweise<br />

verschlossen ist.<br />

Wie ist dein Eindruck - wirst du als<br />

deutsche Künstlerin in Nashville von<br />

den dortigen Profis respektiert oder<br />

sehen sie in dir einen Paradiesvogel?<br />

Ich denke, sie sehen in mir einen überaus<br />

gut organisierten Paradiesvogel, den<br />

sie respektieren und wertschätzen. Was<br />

seltsam ist, da ich mich selbst als chaotisch<br />

bezeichnen würde.<br />

Graut es dir als Kulturschaffende<br />

mit Blick auf die aktuellen Corona-<br />

Zahlen und die evtl. hohe Dunkelziffer<br />

an Infizierten vor dem Herbst?<br />

Absolut - und nicht nur wegen der<br />

Corona-Zahlen. Überhaupt finde ich<br />

die Zeit gerade besonders herausfordernd<br />

und schwierig - für alle.<br />

Ein Grund mehr, die Hoffnung nicht<br />

aufzugeben und sich gegenseitig zu<br />

unterstützen. Und auch ab und zu mal<br />

im Wald laut zu schreien. Glaubt mir<br />

- das hilft wirklich.<br />

Interview: Kai Florian Becker<br />

Vertrieb<br />

Erscheint alle zwei Monate<br />

Erhältich pro <strong>Ausgabe</strong><br />

Digital kostenlos auf<br />

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Die Urheberrechte für Anzeigenentwürfe,<br />

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Redaktion Team<br />

Kolumnisten & Gastpublizisten<br />

Chefredakteurin Ewa Haas-Stark<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

ewa@ewas-place.de<br />

Lektorat: Jürgen Christen<br />

Cetin Yaman Hamburg<br />

Mignon Kowolik Hamburg<br />

Klaudia Gräfin von Graf München<br />

Roland Surm Zürich<br />

Madeleine Riedl München<br />

Fashion & Beauty<br />

Make-up Artistin: Sandra Halper Wien<br />

Fotografen<br />

Riccardo Desiderio München<br />

Charles Wills New York<br />

Roland Surm Zürich<br />

Cover Bild: Jerzy Pruski Hamburg<br />

Cover Outfitt: Designerin Bozena Jomaa<br />

Anzeigen<br />

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Gestaltung<br />

Magdalena Barge<br />

info@werbung-best-image.de<br />

0160 - 91566522<br />

Bildnachweis<br />

Inhalt: 123rf.com, Adobe Stock<br />

und wie angegeben<br />

Klaudia Gräfin von Rank Modetrends<br />

Klaudi__official<br />

Nun ist es da,<br />

das Regenwetter.<br />

Tatsächlich war dieser Sommer ja zu heiß und<br />

trocken, sodass man sich über den Regen im<br />

Herbst eigentlich freuen sollte.<br />

Doch was macht die Mode daraus?<br />

Keine Sandalen und offenen Schuhe mehr, sondern<br />

Gummistiefel und Sneakers müssen her …<br />

Aber – sind Gummistiefel<br />

wirklich die erste Wahl?<br />

Ich würde sagen : JA<br />

Gummistiefel kannte man<br />

bisher nur in schwarz oder<br />

quietschgelb … doch …<br />

z.B. Philipp Plein und Celine<br />

haben es vorgemacht.<br />

Auch Gummistiefel können<br />

ein Highlight am Fuß sein,<br />

oder?<br />

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Foto: © Charlie Wills<br />

Roberto Cavalli Milan<br />

Designer Fausto Puglisi Italy

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