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INKLUSIV 03/2022

COVER-STORY: Evelyn Brezina SENSIBILISIERUNGSTAGE im Parlament 60 JAHRE ÖZIV BUNDESVERBAND: Geburtstage und Aktionstag

COVER-STORY: Evelyn Brezina
SENSIBILISIERUNGSTAGE im Parlament
60 JAHRE ÖZIV BUNDESVERBAND: Geburtstage und Aktionstag

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ÖZIV // Coverstory

Traum-Job beim Wiener Roten Kreuz

Allerdings organisierte ihr ein Verwandter

ein Vorstellungsgespräch beim Wiener Roten

Kreuz, wo sie dann ab 1997 im Sekretariat tätig

war. An diesen Job denkt Evelyn sehr gerne

zurück: sie fühlte sich inkludiert, wertgeschätzt

und als „Kollegin“ behandelt. Auch das Büro-

Umfeld wurde – soweit möglich – auf ihre

Bedürfnisse angepasst. „Ich musste etwas leisten

und wollte beweisen, was ich kann“, sagt

Evelyn. Ihr Leistungswille hatte allerdings auch

zur Folge, dass sie sich zu viel zumutete und

„körperlich ramponiert“ war. Es folgten Krankenhaus-Aufenthalte

und letztendlich musste

sie schweren Herzens 2002 in die Berufsunfähigkeits-Pension

gehen. Die Verbundenheit

zum alten Arbeitgeber aber blieb und so

werkte sie später noch ehrenamtlich von

Zuhause aus für das Rote Kreuz.

Auch wenn es heute sowohl „Hochs als auch

Tiefs“ gibt, und sie auf 24-Stunden-Pflege angewiesen

ist, genießt sie ihr Leben, wie auch

auf ihrem Instagram-Account @evelynbrezina

mitzuverfolgen ist. Während sie früher in erster

Linie mit der U-Bahn unterwegs war, hat sie

(gezwungen auch durch die derzeit nicht barrierefrei

benützbare U-Bahn-Station Pilgramgasse)

mittlerweile das Bus-Netz der Wiener Linien

für sich entdeckt und ihren Aktions-Radius damit

wesentlich erweitert. Das gibt ihr auch die

Möglichkeit, Gegenden in Wien zu erkunden,

in denen sie bisher wenig unterwegs war.

„Spontanität ist Lebensqualität“ meint sie zu

ihrer erweiterten Nutzung der Wiener Öffis.

„Nicht nur meckern“

In diesem Zusammenhang lobt Evelyn ausdrücklich

die Bediensteten der Wiener Linien,

die sie als sehr hilfsbereit erlebt: „Es ist wichtig

auch etwas Positives zu sagen, nicht nur zu

meckern“, lacht sie. Das mangelnde Sicherheitsgefühl,

das sie früher häufig bei der Nutzung

von Straßenbahnen oder Bussen hatte,

ist zwar nicht verschwunden, so wie auch die

Glasknochen nicht, aber solange das Risiko

überschaubar bleibt, wird sie nicht daheim

bleiben. Und kurz nach unserem Interview

wagt sie erstmals einen Ausflug nach Bratislava,

von dem sie danach in einem Telefonat

begeistert erzählt.

Alle ihre Ausflüge nützt Evelyn natürlich auch

als Gelegenheit für außergewöhnliche Fotos

für Instagram: dabei geht es ihr um Motive, die

andere möglicherweise nicht entdecken. Selfies

8 INKLUSIV

www.oeziv.org

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