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AKTUELL<br />
Alte Tradition erwacht alle 7 Jahre<br />
Asenhamer Schäffler tanzen wieder<br />
„So tanzen denn die Schäffler, getreu<br />
wie's damals war, noch alle sieben Jahr“ -<br />
dazu stehen die Schäffler aus Asenham<br />
auch heute noch. Am Sonntag, 23. <strong>Oktober</strong><br />
um 14 Uhr ist es nach siebenjähriger<br />
Pause auf dem Asenhamer Dorfplatz wieder<br />
soweit. Die Vorbereitungen laufen<br />
daher schon seit Sommer auf vollen<br />
Touren.<br />
Drei Aufführungen bieten die Tänzer an<br />
diesem Tag in dem rund zweistündigen<br />
Programm. Dabei werden Figuren wie der<br />
Laubentanz, das große und kleine Gartenhaus,<br />
der Kreuztanz, die Königskrone<br />
und die Kaiserkrone sowie der Schlangentanz<br />
gezeigt. Voran geht natürlich<br />
stets der Schäfflerspruch von Xaver<br />
Maier, der dabei seinen grünen Reifen<br />
schwingen wird.<br />
Uralte Handwerker-Tradition<br />
Schäffler sind Handwerker, die Schaffe<br />
herstellten, also ovale Holzfässer ohne<br />
Deckel. Die gab es von der Größe eines<br />
Eimers bis zur Badewanne. Nach Feierabend<br />
haben die Gesellen gerne einmal<br />
ein Schaff umgedreht auf den Kopf gestellt<br />
und darauf Karten geklopft, eben<br />
Schaffkopf gespielt. Die Bögen beim<br />
Schäfflertanz sind also ursprünglich gebogene<br />
Metallbänder, um die Holzgefäße<br />
zu binden.<br />
Um die Entstehung des Schäfflertanzes<br />
selbst ranken sich einige Legenden. So<br />
wird vielfach das Jahr 1517 genannt. Die<br />
Schäffler seien in München ausgezogen,<br />
um nach der Pest wieder Lebensmut zu<br />
verbreiten. Nun, einen Nachweis dafür<br />
gibt es nicht. Während es hier also durchaus<br />
unterschiedliche Auffassungen gibt,<br />
ist der Weg des Schäfflertanzes nach<br />
Asenham eindeutig nachvollziehbar.<br />
Von Münchnern abgeschaut<br />
Der Tanz wurde im 19. Jahrhundert durch<br />
Schäfflergesellen auf der Walz, also ihrer<br />
vorgeschriebenen Berufswanderschaft,<br />
vor allem im südostbayerischen Raum<br />
Nur drei Mal tanzen die Schäffler am Dorfplatz von Asenham – dann<br />
ist wieder sieben Jahre Pause. Foto: KV Bad Birnbach<br />
verbreitet. Ins Rottal brachten das Wissen<br />
um den Schäfflertanz der Kramer<br />
Reßlhuber und der Bauer Franz Hartl,<br />
beide aus Asenham, sowie Alois Stöger<br />
aus Sturzholz. Sie hatten zuvor die Aufführungen<br />
der Schäffler in München besucht<br />
und diese Tradition dann nach<br />
Asenham gebracht, wo 1894 erstmals und<br />
dann − mit Ausnahme der Kriegszeit −<br />
alle sieben Jahre getanzt wurde. sam<br />
Geburtstagskonzert in der Rottalhalle<br />
Kreismusikschule lädt zum Jubiläums-Event<br />
Vor 30 Jahre hat der Landkreis Passau<br />
als erster Landkreis alle kommunalen Musikschulangebote<br />
in einer Kreismusikschule<br />
zusammengefasst, um allen Interessenten<br />
im Landkreis eine größere Ange-<br />
botsvielfalt und Ausbildungsqualität bieten<br />
zu können. Sie ist heute mit rund 4500<br />
Schülern die größte Einrichtung dieser Art<br />
in Niederbayern. Das will die Kreismusikschule<br />
nun am Freitag, den 7. <strong>Oktober</strong> mit<br />
einem Festkonzert in die Rottalhalle in<br />
Rotthalmünster feiern. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 19.00 Uhr.<br />
Weit gespanntes Musikprogramm<br />
„Wir laden Alle zu diesem Konzert recht<br />
herzlich ein“, sagt ihr Leiter Kurt Brunner.<br />
In diesem Konzert werden immerhin an die<br />
100 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen<br />
Gruppen, Formationen und Ensembles<br />
Kostproben ihres Könnens abliefern.<br />
Es spielen u.a. das Saxophonorchester, das<br />
Blockflötenorchester, verschiedene Volksmusikensembles,<br />
das Streicherensemble,<br />
ein Harfenduo, ein Blechblasquartett,<br />
Schülerbands, elektronische Tasteninstrumente<br />
und mehr auf verschiedenen Bühnen<br />
in der Rottalhalle.<br />
Kostenloses Festkonzert<br />
Die Kinder der Chorklassen und Jungbläser<br />
werden bereits ab 18.30 Uhr die eintreffenden<br />
Gäste musikalisch begrüßen. Als Zeichen<br />
der Nachhaltigkeit der musischen<br />
Ausbildung werden auch ein Seniorenensemble<br />
sowie eine Formation mit ehemaligen<br />
Schülerinnen und Schülern das<br />
Programm musikalisch abrunden. Für das<br />
leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Der Eintritt<br />
ist frei, Spenden sind jederzeit willkommen.<br />
sam<br />
Nur einer von vielen musikalischen Highlights: Das Gitarrenensemble der Kreismusikschule.<br />
Foto: Landkreis Passau