Inside_3_2022
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LEHREN AUS DER UKRAINE<br />
Oberstleutnant Loidolt:<br />
Erkentnisse für unsere<br />
Panzerkräfte — S. 4<br />
bundes<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Neues von den<br />
Bataillonen und<br />
Dienststellen — S. 6<br />
PERSONALNEWS<br />
Kommandowechsel,<br />
Auszeichnungen &<br />
Beförderungen — S. 11<br />
BUNDESHEER IM BILD<br />
<strong>Inside</strong>-Gewinnspiel:<br />
Das Topbild der<br />
Ausgabe — S. 16<br />
MILITÄR<br />
AKTUELL<br />
INSIDE 3|22<br />
BEILAGE<br />
INSIDE<br />
HEER<br />
Übungen, Termine & Neuigkeiten aus der Welt des Bundesheeres<br />
KURZ NOTIERT<br />
Kommandowechsel I (1):<br />
Als sichtbares Zeichen der<br />
Kommandoübernahme übergab<br />
Generalmajor Martin<br />
Dorfer, Leiter der Direktion 1 –<br />
Einsatz, Ende September im<br />
Rahmen eines militärischen Festakts<br />
die Insignie der Auslandseinsatzbasis<br />
von Oberst Claus<br />
Amon an Oberst des Generalstabsdienstes<br />
Christian Tesar.<br />
Kommandowechsel II (2):<br />
Ende September fand die Kommandoübergabe<br />
des Multinationalen<br />
Bataillons der Mission<br />
EUFOR/ALTHEA in Sarajewo<br />
statt. Beim Festakt bedankte sich<br />
der EUFOR-Kommandant, Generalmajor<br />
Anton Wessely, beim<br />
scheidenden Kommandanten<br />
des Bataillons, Oberstleutnant<br />
Lukas Lamatsch, und übergab<br />
dem neuen Bataillonskommandanten,<br />
Oberstleutnant Matthias<br />
Lampl, die Insignie.<br />
Fotos: Bundesheer/Heinschink, Bundesheer/Zisser, Bundesheer/Pusch, Bundesheer/Schicher, BKA/Wenzel<br />
Kommandowechsel III: (3):<br />
Das Bundesheer bekommt einen<br />
neuen Generalstabschef: Im<br />
August entschied sich Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner<br />
bei der Besetzung dieser Spitzenposition<br />
für Generalmajor<br />
Rudolf Striedinger. Insgesamt<br />
hatten sich elf Kandidaten beworben.<br />
Der Entscheidung ging<br />
eine Beurteilung aller Bewerber<br />
durch eine unabhängige Bewertungskommission<br />
voraus. Mehr<br />
dazu auf Seite 11. (red)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Das militärische<br />
Handwerk üben<br />
ÖSTERREICH<br />
Rund 1.100 Soldatinnen<br />
und Soldaten probten im<br />
September im Rahmen<br />
von „Handwerk 22“<br />
die militärische<br />
Landesverteidigung.<br />
Die 4. Panzergrenadierbrigade<br />
ist ein mechanisierter Großverband<br />
des Bundesheeres, der<br />
alle Bataillone umfasst, die mit<br />
Kampf- oder Schützenpanzern<br />
ausgestattet sind. Um die Zusammenarbeit<br />
über Bataillonsgrenzen<br />
hinweg zu üben, verlegten rund<br />
1.100 Soldatinnen und Soldaten<br />
der Brigade Anfang bis Mitte<br />
September auf den Truppenübungsplatz<br />
Allentsteig. In unterschiedlichen<br />
Szenarien übten sie<br />
dort gemeinsam die militärische<br />
Landesverteidigung. Dabei<br />
kamen knapp 100 Panzer, Artilleriehaubitzen<br />
und gepanzerte<br />
Gefechtsfahrzeuge zum Einsatz.<br />
„Das Bundesheer muss gerade<br />
in Zeiten wie diesen ständig<br />
trainieren, um im Ernstfall Krisen<br />
bewältigen zu können“, sagte<br />
Verteidigungsministerin Klaudia<br />
Tanner im Rahmen eines Übungsbesuchs.<br />
„Nach den vielen<br />
Assistenzeinsätzen und Unterstützungsleistungen<br />
müssen wir uns<br />
wieder auf unsere Hauptaufgabe,<br />
die militärische Landesverteidi-<br />
gung, fokussieren. Dazu braucht<br />
es Übungen wie die ,Handwerk<br />
22‘, welche klassische mili -<br />
tärische Kernthemen zum Inhalt<br />
halt. Ich darf mich bei allen Verantwortlichen<br />
für die Organisation<br />
und Durchführung dieser Übung<br />
sowie bei allen Soldatinnen<br />
und Soldaten für ihren Einsatz<br />
be danken.“ (jz)<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
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AKTUELL<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
70 JAHRE B-GENDARMERIE<br />
Jubiläums-Feierlichkeiten Das<br />
Bundesheer feierte im September den<br />
70. Geburtstag seiner Vorgänger mit<br />
großem Antreten und einer Ausstellung<br />
in Straß in der Steiermark. Die Erzherzog-Johann-Kaserne<br />
hatte dabei allen<br />
Grund zu feiern: 170 Jahre Garnisonsstadt,<br />
Tag der offenen Tür und ein Festakt<br />
anlässlich „70 Jahre B-Gendarmerie“.<br />
Das Bundesheer erinnerte an den runden<br />
Geburtstag seiner Vorfeldorganisation<br />
in Straß mit Teilnahme einer Ehrenkompanie<br />
der Garde, Fahnentrupps<br />
der Traditionstruppenkörper aus ganz<br />
Österreich und des Kameradschaftsbundes<br />
der Steiermark. Viele Ehrengäste<br />
folgten der Einladung des Kommandanten<br />
der Straßer Kaserne, Oberstleutnant<br />
Georg Pilz. Nach einer militärhistorischen<br />
Würdigung von Oberst Peter<br />
Steiner aus dem Heeresgeschichtlichen<br />
Museum gab General in Ruhe Karl<br />
Majcen bewegende Einblicke als Zeitzeuge<br />
des ersten Kurses der B-Gendarmerie<br />
in Straß im Jahr 1952.<br />
In ihrer Ansprache bedankte sich die<br />
zweite Landtagspräsidentin der Steiermark,<br />
Gabriele Kolar, für die fortlaufenden<br />
Leistungen des Bundesheeres für<br />
unsere Heimat und auch der neu ernannte<br />
Generalstabschef, Generalmajor<br />
Rudolf Striedinger, bedankte sich bei<br />
seinen Soldatinnen und Soldaten für<br />
ihren Einsatz und erinnerte mit dem<br />
Zitat „nur wer die Geschichte kennt,<br />
kann auch die Zukunft gestalten“ an<br />
die Verpflichtung zur Bewahrung der<br />
Traditionspflege im Bundesheer.<br />
Die B-Gendarmerie wurde im August<br />
1952 als Sonderformation in sechs<br />
sogenannten Gendarmerieschulen<br />
mit rund 5.000 Mann gegründet. Das<br />
Ziel der Westalliierten war damals die<br />
Aufstellung einer sofort einsetzbaren<br />
Truppe, die dann schließlich mit der<br />
Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />
1955 zur Keimzelle des neuen Bundesheeres<br />
wurde. (ÖBH)<br />
PROJEKT TIEFENRAUSCH<br />
Bundesheer unterstützte Traunsee-<br />
Expedition Im September machte das Medienhaus<br />
Kurier am oberösterreichischen Traunsee<br />
mit Hilfe des Bundesheers den „Klang der<br />
Erde“ hörbar. Im Rahmen des „Projekts Tiefenrausch“<br />
tauchte unter anderem ein U-Boot 191<br />
Meter tief bis zur tiefsten Stelle des Gewässers.<br />
Das Bundesheer unterstützte den Event umfangreich:<br />
Pioniere errichteten eine schwimmende<br />
Plattform, auf welcher der Empfänger<br />
installiert war, der den einzigartigen Klang der<br />
Erde einfing. Kampftaucher des Jagdkommandos<br />
sprangen aus einem Black Hawk-Hubschrauber<br />
in den See und begleiteten mit Pioniertauchern<br />
das U-Boot bis in rund 50 Meter<br />
Tiefe. Zudem kam ein Tauchroboter vom Amt<br />
für Rüstung und Wehrtechnik zum Einsatz und<br />
lieferte wichtige Daten für den Tauchgang.<br />
Durch Militärgeologen und Geografen des<br />
Bundesheeres gemeinsam mit Experten der<br />
ZAMG und der Universität für Bodenkultur<br />
erfolgten darüber hinaus wissenschaftliche<br />
Vermessungstätigkeiten.<br />
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Ich<br />
konnte mich selbst von der erstklassigen Ausbildung<br />
und von den Fähigkeiten des Jagdkommandos<br />
und der Fachexpertise der Pionierkräfte<br />
des Heeres überzeugen. Besonders beeindruckend<br />
sind das Know-how unserer Militärwissenschaftler<br />
sowie die fliegerische Kompetenz<br />
der Luftstreitkräfte.“ (ÖBH)<br />
Fotos: Bundesheer/Mickla, Bundesheer/Gießauf<br />
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BUNDESHEER INSIDE<br />
TÜPL ALLENTSTEIG<br />
AKTUELL<br />
BUNDESHEER<br />
Neues Zugehörigkeitsabzeichen<br />
Die Soldaten des Truppenübungsplatzes<br />
Allentsteig dürfen sich über ein<br />
neues Zugehörigkeitsabzeichen freuen.<br />
Nach vielen Überlegungen und<br />
einigen Musterentwürfen wurde das<br />
neue Sujet im Sommer genehmigt<br />
und die Trageerlaubnis zur Uniform<br />
des Bundesheeres erteilt. Der Hintergrund<br />
ist in Schwarz gehalten mit<br />
goldener Umrandung und im oberen<br />
Bereich mit den goldenen Schriftzügen<br />
„Kommando“, „Dienstbetrieb“,<br />
„Schieß- und Übungsbetrieb“ sowie<br />
„Nachhaltigkeit und Raumnutzung“.<br />
Das Schild ist waagrecht in Rot und<br />
Grün gespalten. Im oberen roten Feld<br />
aufgelegt das stilisierte Stadtwappen<br />
von Allentsteig, Gold mit schwarzen<br />
Dächern und schwarz konturiert. Im<br />
unteren grünen Feld aufgelegt die Inschrift<br />
„TÜPL Allentsteig“ in Schwarz.<br />
(ÖBH)<br />
50. Pandur übergeben Anfang<br />
September übernahm Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner den 50.<br />
Pandur Evolution im Montagewerk<br />
von General Dynamics European<br />
Land Systems-Steyr GmbH in Wien-<br />
Simmering ins Bundesheer.<br />
„Der Schutz unserer Soldatinnen und<br />
Soldaten hat für mich oberste Priorität.<br />
Mir ist es gelungen, insgesamt 100<br />
Stück dieser hervorragenden Mannschaftstransportfahrzeuge<br />
unter Vertrag<br />
zu nehmen. Durch diese Investition<br />
ist nunmehr sichergestellt, dass<br />
unsere Soldaten den bestmöglichen<br />
Schutz bei verbesserter Mobilität erhalten.<br />
Darüber hinaus ist es mir wichtig,<br />
dass diese Fahrzeuge in Österreich<br />
hergestellt werden. Diese Beschaffung<br />
stellt somit auch eine Sicherung und<br />
einen Ausbau von Arbeitsplätzen in<br />
Österreich dar. In diesem Sinne übernehme<br />
ich den Mannschaftstransportpanzer<br />
auch als weiteren Beitrag zum<br />
Erhalt und der Weiterentwicklung der<br />
Sicherheit unserer Heimat, der Republik<br />
Österreich“, so Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner.<br />
Der Pandur Evo wird als Weiterentwicklung<br />
des Pandur A2 beschafft. Zu<br />
den Verbesserungen zählen beispielsweise<br />
der erhöhte Minenschutz, mehr<br />
Platzangebot im Innenraum und ein<br />
Rundumsichtsystem. Bis 2020 sind<br />
bereits 34 Pandur Evo ins Bundesheer<br />
übernommen worden. Bis 2023 werden<br />
weitere 30 Stück und bis 2025<br />
noch zusätzliche 36 Pandur Evo an<br />
die Truppe übergeben. (ÖBH)<br />
Wehrgeschichtliche Forschung –<br />
Salzburger Wehrgeschichtliches Museum<br />
Fotos: TÜPL Allentsteig, Bundesheer/Karlovits, Bundesheer/Trippolt<br />
Unser Heer<br />
Foto: Bundesheer<br />
Dem Bundesheer der Zweiten Republik ist ein ganzer<br />
Saal im Erdgeschoß des Museums gewidmet. Der Bogen<br />
spannt sich von der unmittelbaren Nachkriegszeit, der<br />
B-Gendarmerie und der Aufstellung des Bundesheeres<br />
über die Raumverteidigung der Siebziger- und Achtzigerjahre<br />
bis zu den internationalen Einsätzen.<br />
Da wir die Ausstellung in den ehemaligen Mannschaftssälen<br />
eingerichtet haben, bekommen Sie auch einen Eindruck<br />
vom Leben und der Tätigkeit der Soldaten. Wir<br />
zeigen eine Bataillonskanzlei, eine Mannschaftskoje,<br />
einen Gefechtsstand bei einer Truppenübung und eine<br />
Einsatzzelle der Luftraumüberwachung.<br />
Unser Thema ist die Salzburger Militärgeschichte. Wir<br />
sammeln, präsentieren und dokumentieren alles, was damit<br />
zu tun hat: Bücher, Bilder, Uniformen, alte und neue<br />
Waffen, Landkarten, Munition, Vorschriften, Großgeräte<br />
wie Panzer, Kanonen und Fahrzeuge, Medien, Ausrüstung,<br />
Dokumente und vieles mehr, insgesamt mehr als 1 .000<br />
Objekte. Vieles davon – Objekte von der Römerzeit bis<br />
in die Gegenwart – zeigen wir in unseren Ausstellungsräumen<br />
im Gebäude 21 der Schwarzenbergkaserne und<br />
im Außengelände. Einen besonderen Schwerpunkt bildet<br />
das Bundesheer der Zweiten Republik. Wir wollen einen<br />
Beitrag dazu leisten, diesen Teil der Salzburger und der<br />
österreichischen Geschichte in Erinnerung zu bewahren.<br />
Wenn Sie uns besuchen wollen, melden Sie sich bitte<br />
telefonisch unter 0043 664 7508 2717 oder 050201 80<br />
40643 (nur mittwochs) an. Kommen Sie zum Haupttor der<br />
Schwarzenbergkaserne, wir holen Sie dort ab. Mit dem<br />
Auto nehmen Sie die Autobahnausfahrt „Flughafen“, oder<br />
fahren Sie mit dem Obus Nr. 2 oder 10 bzw. Bus Nr. <br />
bis<br />
zur Haltestelle Schwarzenbergkaserne.<br />
Öffnungszeiten :<br />
Jeden Mittwoch von 10:00 bis 12:00 Uhr und<br />
von 13:00 bis 15:00 Uhr, bzw. nach Vereinbarung.<br />
Eintritt frei, freiwillige Spenden erbeten!<br />
Salzburger Wehrgeschichtliches Museum<br />
Schwarzenbergkaserne<br />
Postfach 500, 5071 Wals-Siezenheim<br />
www <br />
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AKTUELL<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
Im Osten (nichts) Neues<br />
BUNDESHEER<br />
Die Kämpfe in der<br />
Ukraine werden zu<br />
großen Teilen auch mit<br />
Kampfpanzern geführt.<br />
Wir haben daher<br />
Oberstleutnant Jörg<br />
Loidolt, Kommandant<br />
des Panzerbataillons 14,<br />
um eine Ableitung der<br />
dort sichtbaren Gefechtstechniken<br />
und Taktiken<br />
für die rot-weiß-roten<br />
Panzerkräfte gebeten.<br />
Der Text ist zuerst im Hessenspiegel<br />
erschienen.<br />
Die Kämpfe in der Ukraine zeigen<br />
eines ganz klar: Der Kampfpanzer<br />
ist trotz aller Unkenrufe<br />
nicht obsolet, sondern im Gegenteil<br />
weder im Angriff noch in<br />
der Verteidigung am heutigen<br />
Gefechtsfeld wegzudenken.<br />
Natürlich machen Wirkmittel<br />
wie Drohnen, Präzisionsmunition<br />
und reichweitengesteigerte<br />
Panzerabwehrlenkwaffen den<br />
erfolgreichen Einsatz nicht<br />
leichter. Allerdings gibt es keine<br />
Maßnahme, die nicht durch<br />
innovative Gegenmaßnahmen<br />
abgeschwächt werden kann.<br />
Was ebenfalls nicht neu ist, ist,<br />
dass der Kampfpanzer nicht allein<br />
Gefechte entscheidet oder<br />
nur durch seine Präsenz Kriege<br />
gewinnt. Der Kampfpanzer ist<br />
und bleibt ein integraler Bestandteil<br />
des Kampfes der verbundenen<br />
Waffen und kann nur<br />
gemeinsam mit anderen Waffengattungen<br />
das taktische Ziel<br />
erreichen. Fehlt er aber einer<br />
Konfliktpartei, so ist diese erheblich<br />
im Nachteil gegenüber<br />
jener, die über das System<br />
Kampfpanzer verfügt.<br />
Die Wirkung des Kampfpanzers<br />
zeigte sich 2014, als im ersten<br />
russisch-ukrainischen Krieg die<br />
russische Bataillonstaktische<br />
Gruppe erstmals das Gefechtsfeld<br />
betrat. Mit diesen relativ<br />
kleinen gemischten mechanisierten<br />
Verbänden, die über eigene<br />
Steilfeuerelemente auch<br />
mit Raketenartillerie verfügten,<br />
gelang es den russischen Streitkräften,<br />
große Erfolge zu erzielen<br />
und die Ausgangslage für<br />
den Krieg <strong>2022</strong> zu schaffen.<br />
Nur nebenbei sei erwähnt, dass<br />
eine solche Bataillonstaktische<br />
Gruppe ohne Kampfpanzer<br />
dabei nie eine Überlegung war.<br />
Vielmehr geht es bei dieser taktischen<br />
Formation darum, alle<br />
Mittel, die sonst erst ab Ebene<br />
großer Verband (Brigade) zur<br />
Verfügung stehen und eine<br />
operative Planung erfordern,<br />
eben bereits auf der taktischen<br />
Ebene zum Zusammenwirken<br />
zu bringen. Weiters sollte die<br />
Kommunikation durch kurze<br />
Wege und verbesserter Technik<br />
schneller werden. Die kurzen<br />
PANZER HABEN ZUKUNFT Das Bundesheer betreibt mit dem Leopard 2 ein schweres Panzersystem, das in der öffentlichen Diskussion immer wieder als zu teuer und taktisch<br />
sowie gefechtstechnisch veraltet kritisiert wird. Richtig eingesetzt können derartige Systeme aber auch auf modernen Gefechtsfeldern wichtige Rollen übernehmen.<br />
Wege erhöhen darüber hinaus<br />
die Resilienz gegen elektronische<br />
Kampfführung und erleichtern<br />
die Verschleierung und<br />
Abschirmung eigener Informationsflüsse.<br />
Dies ermöglicht der<br />
Bataillonstaktischen Gruppe<br />
schnelle und tiefe Vorstöße und<br />
diese wurden 2014 auch sehr<br />
erfolgreich geführt. Nach dem<br />
Verlust des halben Donbass<br />
und der Krim hat die Ukraine<br />
diese Niederlage allerdings<br />
sehr genau aufgearbeitet. Auch<br />
hier war die Abschaffung der<br />
Kampfpanzer keine Option.<br />
Allerdings galt es, die Panzerabwehrfähigkeit<br />
durch Eigenproduktionen<br />
im Bereich der<br />
Panzerabwehrlenkwaffen und<br />
Präzisionsmunition für die Artillerie<br />
sowie der Militarisierung<br />
von Kleinst- und Kleindrohnen<br />
zur Aufklärung und Bekämpfung<br />
erheblich zu verbessern.<br />
Die durchschlagenden Erfolge<br />
ab Kriegsbeginn <strong>2022</strong> wurden<br />
auch sehr geschickt mit einer<br />
bemerkenswerten Informationsoperation<br />
verbreitet und ausgenutzt.<br />
Hier zeigte sich, dass<br />
besonders handelsübliche oder<br />
aus handelsüblichen Teilen gebaute<br />
Drohnen sehr erfolgreich<br />
sind. Eine Gruppe, die sich<br />
Aerorozvidka nennt, hat seit<br />
2014 ein erhebliches Knowhow<br />
im Betrieb von Drohnen<br />
aufgebaut. Durch die Modifizierung<br />
veralteter Hohlladungshandgranaten<br />
vom Typ RKG3<br />
durch Finnen zur Stabilisierung<br />
in der Abwurfphase wurden<br />
die Drohnen zu fliegenden<br />
und präzise wirkenden Panzerabwehrwaffen.<br />
Aufseiten Russlands dürfte man<br />
durch die Erfolge von 2014<br />
eher weniger innovativ gewesen<br />
sein, da die taktische und<br />
operative Überlegenheit ja eindrucksvoll<br />
unter Beweis gestellt<br />
worden ist. Auch die Einführung<br />
neuer Waffensysteme wie<br />
die Armata-Fahrzeuge als T-14-<br />
Kampfpanzer oder T-15-Schützenpanzer<br />
wurden nicht mit<br />
Nachdruck verfolgt. Der Armenien-Aserbaidschan-Konflikt<br />
2020 wurde dann oft als Beginn<br />
des Drohnenzeitalters in<br />
der Kriegführung beschrieben<br />
und brachte die türkische Bayraktar<br />
TB2 ins Rampenlicht der<br />
interessierten Öffentlichkeit.<br />
Diesem System wurde die<br />
Fähigkeit zugeschrieben, das<br />
Zeitalter des Kampfpanzers<br />
endgültig zu beenden. Die Anfangserfolge<br />
der ukrainischen<br />
TB2 konnten das Narrativ noch<br />
verlängern, vor allem auch, weil<br />
die russische Flugabwehr und<br />
die elektronische Kampfführung<br />
anfänglich schwere Verluste<br />
erlitten. Inzwischen dürften die<br />
Russen aber zumindest in diesem<br />
Bereich erheblich besser<br />
aufgestellt sein. Dadurch zeichnet<br />
sich das Bild, dass Drohnen<br />
gefährlich sind, aber bei Weitem<br />
nicht das Ende des Kampfpanzers<br />
bedeuten.<br />
Zutreffend ist allerdings, dass<br />
Drohnen am Gefechtsfeld allgegenwärtig<br />
sind. Ein Negieren<br />
dieser Tatsache ist entweder<br />
realitätsfern oder unverantwortlich<br />
oder im schlimmsten Fall<br />
beides. „Drohnen sind immer<br />
und überall“ ist als erste Lehre<br />
auf der taktischen und gefechtstechnischen<br />
Ebene unbedingt<br />
festzuhalten. Neben dieser Erweiterung<br />
zeigt sich aber auch,<br />
dass alte militärische Grundsätze<br />
durch das Drohnenzeital-<br />
ter nicht aufgehoben wurden.<br />
Hier sei als Erstes die Logistik<br />
angesprochen. Der Versuch,<br />
Kiew einzunehmen, scheiterte<br />
nicht nur an der überheblich<br />
geplanten Luftlandung in Hostomel,<br />
sondern noch viel mehr<br />
an der fehlenden Treibstoffversorgung<br />
und dem Abschub von<br />
Schadgerät, sodass die Ukraine<br />
in der Lage war, seine Panzerbestände<br />
durch Beutefahrzeuge<br />
erheblich zu erhöhen. Manche<br />
Quellen gehen davon aus, dass<br />
die Ukraine trotz nicht unerheblicher<br />
Verluste heute über mehr<br />
Panzer verfügt als vor dem<br />
Krieg. Dies ist aber natürlich<br />
auch den Waffenlieferungen<br />
aus dem Westen zu verdanken.<br />
Weiters ist zu beobachten, dass<br />
Instandsetzungseinrichtungen<br />
200 bis 300 Kilometer hinter<br />
der Front arbeiten. Der Grund<br />
dafür ist der Schutz des hoch<br />
qualifizierten Instandsetzungspersonals,<br />
das auf beiden Seiten<br />
rar ist. Ohne eine operative,<br />
gut geplante und durchgeführte<br />
Logistik sind taktische<br />
Ziele nicht zu erreichen oder<br />
gewonnenes Gelände nicht zu<br />
halten. Daher hat der alte<br />
Grundsatz „Versorgung ist nicht<br />
alles, aber alles ist nichts ohne<br />
Versorgung“ weiter ungebrochen<br />
Gültigkeit. Nicht umsonst<br />
ist dies auch der Wahlspruch<br />
der Stabskompanie des Panzerbataillons<br />
14 und ziert den Kompaniewimpel.<br />
Augenscheinlich beim Angriff<br />
auf Kiew war auch das völlige<br />
Fehlen der Tarnung auf Kampfpanzern<br />
und anderen Gefechtsfahrzeugen<br />
sowie die extensive<br />
Nutzung von befestigten Straßen.<br />
Dies ist aber der falsche<br />
Schluss aus der Lehre „Drohnen<br />
sind immer und überall“. Jede<br />
Möglichkeit, sich feindlicher Beobachtung<br />
zu entziehen, ist zu<br />
nutzen. Auflockerung, Tarnung<br />
und Täuschung müssen geübt<br />
und Tarnmaßnahmen mit eigenen<br />
Drohnen überprüft werden,<br />
um Ableitungen für zukünftige<br />
Tarnsysteme treffen zu können.<br />
Damit ist neben der Gültigkeit<br />
über die Bedeutung der Versorgung<br />
ein zweiter alter Grundsatz<br />
weiter gültig: „Schweiß<br />
spart Blut“. Gerade die Erfahrungen<br />
der westlichen Armeen<br />
in friedenserhaltenden und<br />
stabilisierenden Einsätzen sind<br />
hier oft das erste Hindernis,<br />
das es zu überwinden gilt. Die<br />
Stellungswahl, das Tarnen und<br />
das Schanzen müssen wieder<br />
selbstverständlich sein, um<br />
den Drohnen die Aufklärung<br />
und Wirkung zu erschweren,<br />
sozu sagen als passive Drohnenabwehr.<br />
Durch den „Drohnenhype“ ist<br />
eine schon lange reale Bedrohung<br />
medial in den Hintergrund<br />
getreten: Die PAL<br />
(Panzerabwehrlenkwaffe) oder<br />
ATGM (Anti-Tank Guided Missile).<br />
Die rohrverschießbaren Varianten<br />
der Russen haben eine<br />
Reichweite von 4 bis 4,5 Kilometern<br />
und die ukrainische<br />
STUGNA erzielt sogar Treffer bis<br />
zu 5,5 Kilometer. Die STUGNA<br />
kann abgesetzt eingesetzt werden.<br />
Oft verfügen PAL-Truppen<br />
und -Gruppen auch über eigene<br />
Kleinstdrohnen zur Aufklärung.<br />
Dies macht sie noch<br />
gefährlicher. Eine Ebene darüber<br />
ist die Artillerie, die durch<br />
Präzisionsmunition einzelne<br />
Fahrzeuge effektiv bekämpfen<br />
kann. Die Ukraine ist hier sehr<br />
Foto: Panzerbataillon 14<br />
0 0 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
AKTUELL<br />
Fotos: Panzerbataillon 14<br />
innovativ im Aufklärungswirkungsverbund<br />
tätig.<br />
Abgestützt auf Satelliten-Internet<br />
wurde eine App namens<br />
GIS-ARTA entwickelt. Hierbei<br />
werden Ziel- und Aufklärungsdaten<br />
durch Sensoren bereitgestellt.<br />
Diese werden dann von<br />
Wirksystemen in Reichweite des<br />
Zieles angenommen und der<br />
Feuerauftrag ausgeführt. Dieser<br />
Verbund unterläuft den Zeitbedarf<br />
des NATO-Targeting-Cycle<br />
bei Weitem. Für beide Bedrohungen,<br />
PAL und Artillerie, gilt<br />
Gleiches wie für die Drohnen.<br />
Passive Abwehrmaßnahmen<br />
müssen beherrscht, geübt und<br />
verbessert werden. Aktive Abwehrsysteme<br />
müssen laufend<br />
beobachtet und eine Nachrüstung<br />
der Kampfpanzer eingeleitet<br />
werden, um die Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
zu erhöhen.<br />
Auch ein weiterer Stehsatz, der<br />
Generationen von Panzersoldaten<br />
bekannt ist, hat seine Gültigkeit<br />
bewiesen: „Erfahrung<br />
kommt von Fahren“. Damit ist<br />
die ständige Ausbildung, das<br />
Trainieren an den Simulatoren,<br />
das Scharfschießen mit allen<br />
Bordwaffen und das Üben im<br />
Brigadeverbund gemeint.<br />
Auch hier gibt es Anzeichen,<br />
dass beide Seiten im Konflikt<br />
Schwierigkeiten haben, über<br />
ausreichend ausgebildete Panzerbesatzungen<br />
zu verfügen.<br />
Natürlich ist die Aufzählung<br />
über Lehren aus diesem Krieg<br />
nicht vollzählig. Doch wie gut<br />
sind diese wichtigen Grundsätze:<br />
„Drohnen sind immer<br />
und überall“; „Schweiß spart<br />
Blut“; „Erfahrung kommt von<br />
Fahren“ und „Versorgung ist<br />
nicht alles, aber alles ist nichts<br />
ohne Versorgung“ im Bundesheer<br />
verankert? Die Bedeutung<br />
von Drohnen wird gerade erkannt,<br />
die Verankerung im Bewusstsein<br />
von Soldaten aller<br />
Ränge inklusive möglicher<br />
Gegenmaßnahmen ist aber<br />
noch fern.<br />
Die anderen drei Lehren, die<br />
nichts Neues darstellen, sind<br />
noch in Teilen des Kaders vorhanden.<br />
Allerdings drohen sie<br />
archiviertes Wissen zu werden,<br />
da sie nicht im ausreichenden<br />
Maße geübt werden. Dies liegt<br />
auch darin begründet, dass in<br />
den Waffengattungen nicht<br />
mehr in dem Ausmaß ausgebildet<br />
wird, wie es noch vor zehn,<br />
20 oder gar 30 Jahren üblich<br />
war. Ohne diese Ausbildung<br />
können Erkenntnisse, egal ob<br />
bewährt oder neu, aber nicht in<br />
Fleisch und Blut übergehen.<br />
Ohne vollständige Waffengattungsausbildung<br />
mit den Abschnitten<br />
Basisausbildung (BA)<br />
2 und 3 sinkt zudem unweigerlich<br />
der Pool an beorderbaren<br />
Milizsoldaten. Dies hat wiederum<br />
äußerst negative Folgen<br />
für die Mobilmachung und die<br />
Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte<br />
und des Bundesheeres.<br />
Hauptgrund dafür sind die sinkenden<br />
Rekrutenzahlen durch<br />
die geburtenschwachen Jahrgänge<br />
in Verbindung mit einer<br />
steigenden Zahl an untauglichen<br />
Jungmännern. Von den<br />
wenigen Grundwehrdienern<br />
pro Einrückungstermin wird<br />
eine große Anzahl für territoriale<br />
Aufgaben eingesetzt und<br />
steht so nicht mehr für die<br />
Waffengattungsausbildung<br />
zur Verfügung. Die Reduktion<br />
des Wehrdienstes von acht<br />
auf sechs Monate hat dieses<br />
Problem nur verschärft, da bei<br />
weniger verfügbaren Grundwehrdienern<br />
pro Jahr aufgrund<br />
der kürzeren Dienstzeit mehr<br />
Grundwehrdiener als früher für<br />
diese Aufgaben benötigt würden.<br />
Die extreme Belastung<br />
durch die Assistenzeinsätze an<br />
der Grenze tragen das Ihre bei,<br />
dass die militärische Landesverteidigung<br />
weiter ins Hintertreffen<br />
gerät. Hier muss rasch eine<br />
gesamtstaatliche Lösung gefunden<br />
und Aufgaben wieder an<br />
die assistenzanfordernden Stel-<br />
len zurückgegeben werden.<br />
Dann haben die Streitkräfte wieder<br />
die Zeit und das verfügbare<br />
Personal, um das Gefecht der<br />
verbundenen Waffen zu üben<br />
und zu festigen.<br />
Natürlich ist der Prozess des<br />
Beobachtens, Bewertens und<br />
Ableitens nicht abgeschlossen.<br />
Neben den beschriebenen<br />
Erkenntnissen gilt es, die Flut an<br />
Informationen weiter zu sichten<br />
und nach konkret verwertbaren<br />
Gefechtstechniken zu durchsuchen.<br />
So haben die Ukrainer<br />
neben der schlauen Anwendung<br />
neuer Techniken auch mit<br />
ganz einfachen Mitteln Erfolg.<br />
Beispielsweise werden die Optiken<br />
und Sensoren von Panzern<br />
auch mit Handfeuerwaffen gezielt<br />
bekämpft. High-Explosive-<br />
Geschosse werden ebenfalls<br />
sehr erfolgreich eingesetzt.<br />
Nach zwei bis drei Treffern verlassen<br />
russische Panzerbesat-<br />
NEUE GEFAHREN FÜR RUSSISCHE<br />
KAMPFPANZER Die ukrainische<br />
Armee bringt im Kampf gegen russische<br />
Kräfte mit Drohnen auch modifizierte<br />
Hohlladungsdrohnen vom Typ<br />
RKG3 (siehe Bild links) zum Einsatz. Als<br />
besonders effektiv erweist sich bislang<br />
auch das auf das Satelliten-Internet<br />
abgestützte Feuerleitsystem GIS-ARTA<br />
und der Einsatz der Boden-Boden-<br />
Panzerabwehrlenkwaffe STUGNA<br />
(Bild ganz oben).<br />
zungen, sofern sie dazu noch<br />
fähig sind, ihr Fahrzeug und<br />
suchen das Weite. All dies<br />
zeigt, was wir schon immer<br />
gewusst haben: Panzer sind<br />
verwundbar. Erst die gut geschulte<br />
Besatzung innerhalb<br />
der zusammengeschweißten<br />
Kampfgemeinschaft Zug und<br />
Kompanie, die ihren Panzer<br />
bei Tag und Nacht richtig zum<br />
Einsatz bringt, machen ihn zu<br />
einer entscheidenden Waffe<br />
auf dem Gefechtsfeld.<br />
Was aber tut nun das Panzerbataillon<br />
14, um diese Lehren so<br />
gut wie möglich umzusetzen?<br />
Derzeit finden laufend Kaderfortbildungen<br />
zu diesen Themen<br />
statt, interessante Artikel<br />
und Analysen werden geteilt<br />
und weiter besprochen. Auch<br />
im Zuge der Brigadeübung<br />
„Handwerk 22“ stand das<br />
kleine Einmaleins für Panzerbesatzungen<br />
wieder im Fokus.<br />
Die Schießausbildung im Zugsund<br />
Kompanierahmen wird<br />
vorangetrieben, um mit zwei<br />
Panzerkompanien, die jeweils<br />
dem Panzergrenadierbataillon<br />
13 und 35 unterstellt sind, an<br />
einem Brigadeschießen teilzunehmen.<br />
Die Vorbereitungen<br />
zu diesem Schießen werden<br />
in Verfügungsräumen durchgeführt,<br />
um dort die so wichtigen<br />
Tarn- und Täuschmaßnahmen<br />
zu üben und zu verbessern.<br />
Dazu wird das Panzerbataillon<br />
14 von seinem künftigen<br />
Partner, der Firma Dronetech,<br />
unterstützt, um eigene Aufklärungsbilder<br />
bei Tag und Nacht<br />
zu erhalten. Der Plan sieht vor,<br />
diese Informationen nicht<br />
später als am Mittag des<br />
Folgetages den Kompanien<br />
zur Verfügung zu stellen, um<br />
in der folgenden Nachtphase<br />
bereits Verbesserung zu versuchen<br />
und damit den Lernerfolg<br />
zu erhöhen. Nach dieser<br />
Übung mit Milizpersonal<br />
werden die Lehren der Übung<br />
mit dem Kaderpersonal am<br />
Panzer in Allentsteig erneut<br />
überprüft.<br />
Den Abschluss dieser Übungsserie<br />
bildet dann eine Simulationsübung<br />
am Combined Arms<br />
Tactical Trainer (CATT)1 an der<br />
Heerestruppenschule (HTS) Institut<br />
Panzer & Panzergrenadier<br />
in Zwölfaxing, bei der die<br />
Kompaniekommandanten die<br />
Hauptbeübten sein werden.<br />
Natürlich wird das Panzerbataillon<br />
14 weiter den Bedarf für den<br />
Verband nach oben und außen<br />
vertreten. Neben der bereits<br />
eingeleiteten Nutzungsverlängerung<br />
gilt es auch, Infrastruktur<br />
und Organisationsplan<br />
endlich ins 21. Jahrhundert<br />
zu bringen. Der erbärmliche<br />
Zustand der Hallen soll hier keinen<br />
Platz finden, ist aber allen<br />
Freunden des „Panzerhorts“<br />
bestens bekannt. Es gilt<br />
Konzepte für die gehärtete<br />
Führungs- und Sanitätsbeweglichkeit<br />
umzusetzen, die Beschaffung<br />
der Munitionsart<br />
MZ zu fordern und mit den<br />
Pionierbataillonen gemeinsam<br />
weiter moderne Berge- und<br />
Pionierpanzer auf den Weg<br />
zu bringen.<br />
Auch die Fähigkeit zur eigenen<br />
Drohnenaufklärung ist schnellstmöglich<br />
umzusetzen. Wie Sie<br />
sehen, geschätzte Leserschaft,<br />
es ist nicht langweilig im „Panzerhort“.<br />
Aber seien Sie versichert,<br />
die „Welser Hessen“<br />
setzen alles daran, das Panzerbataillon<br />
14 schlagkräftiger zu<br />
machen und fähig zu sein,<br />
Kampfpanzer weiterhin im Bundesheer<br />
verfügbar zu halten.<br />
TEXT VON<br />
OBERSTLEUTNANT<br />
JÖRG LOIDOLT,<br />
KOMMANDANT<br />
PANZERBATAILLON<br />
14<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 5
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
BHAK FÜR FÜHRUNG<br />
& SICHERHEIT<br />
Camp Green <strong>2022</strong><br />
Trotz Sommerferien versammelten<br />
sich Ende August<br />
rund 50 Schülerinnen<br />
und Schüler der BHAK für<br />
Führung und Sicherheit –<br />
die Masse aus den künftigen<br />
2. Klassen, aber auch<br />
einige Schüler aus den<br />
künftigen 3. und 4. Klassen<br />
– am Maria- Theresien-Platz.<br />
Anschließend ging es für<br />
sie für einige abenteuerliche<br />
Tage zum „Camp<br />
Green <strong>2022</strong>“ auf den Truppenübungsplatz<br />
Seetaler<br />
Alpe.<br />
Dort mussten die Schülerinnen<br />
und Schüler mehrere<br />
Tage „im Felde leben“, unter<br />
anderem einen Klettersteig<br />
bewältigen und den 2.393<br />
Meter hohen Zirbitzkogel<br />
besteigen. Bei einem sportlichen<br />
Wettkampf waren körperliche<br />
Leistungsfähigkeit,<br />
aber auch Koordination und<br />
Beweglichkeit gefragt. Weiters<br />
wurden Behelfsunterkünfte<br />
gebaut, im Wald nach<br />
Nahrung gesucht, Fische<br />
gefangen und diese verkocht,<br />
gemeinsam Brot<br />
gebacken und vieles mehr.<br />
Von Militärdekan Stefan<br />
Gugerel wurde im schönen<br />
Ambiente vor der Soldatenkirche<br />
des Truppenübungsplatzes<br />
außerdem<br />
eine Feldmesse für die<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
abgehalten. Am Weg zurück<br />
nach Wiener Neustadt<br />
legte die Gruppe schließlich<br />
noch einen Stopp bei<br />
der Airpower am Fliegerhorst<br />
Hinterstoisser in Zeltweg<br />
ein. (MilAk)<br />
THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE<br />
Dänische Festspiele in Wr. Neustadt<br />
Ende August kamen insgesamt 75<br />
Sportler und Betreuer aus zehn Nationen<br />
zu einem Internationalen Turnier (CISM) im<br />
Militärischen Fünfkampf nach Wiener Neustadt.<br />
Dabei wurden die fünf Disziplinen<br />
(Schießen, Hindernislauf, Hindernisschwimmen,<br />
Werfen und Geländelauf) an<br />
insgesamt drei Wettkampftagen auf den<br />
Sportstätten der Theresianischen Militärakademie<br />
ausgetragen. Das österreichische<br />
Team bestand aus den Veteranen<br />
Zugsführer Mario Seyser und den<br />
Korporalen Markus Pernjak und Dominik<br />
Poberschnigg sowie den Newcomern<br />
Korporal Veit Baumgartner, Wachtmeister<br />
Stefan Dörflinger und Wachtmeister Maximilian<br />
Rummler.<br />
Die Militärakademie beim<br />
Forum Alpbach Von 21. bis<br />
26. August fand im Rahmen des<br />
Europäischen Forum Alpbach<br />
die Seminarwoche für Studierende<br />
statt. Gleichzeitig mit der sich<br />
in dem Tiroler Bergdorf einfindenden<br />
Prominenz aus Politik<br />
und Wirtschaft kamen auch Studierende<br />
aus unterschiedlichen<br />
Ländern zusammen, um in der<br />
Seminarwoche unter dem Generalthema<br />
„New Europe“ Seminare<br />
zu den großen Themen unserer<br />
Zeit zu besuchen.<br />
Auch dieses Jahr wieder hatte<br />
die Militärakademie die Ehre,<br />
eines der Seminare durchzuführen.<br />
Sechs Fähnriche des Jahrgangs<br />
„General Körner“, angeleitet<br />
durch Major Alexander<br />
Gstrein aus dem Institut für Offiziersweiterbildung,<br />
leiteten das<br />
diesjährige Seminar mit dem Titel<br />
„4C4U – Four Cs for you!“.<br />
Dabei stand jedes „C“ für eine<br />
andere Art von Leadership:<br />
Common Leadership, Collective<br />
Leadership, Connected Leadership<br />
und Comprehensive Lea -<br />
dership.<br />
Während der erste Tag des Outdoor-<br />
basierten Seminars dem<br />
„Get- Together“ gewidmet war,<br />
waren an den folgenden drei Tagen<br />
von den Teilnehmern jeweils<br />
Gruppenaufgabenstellungen zu<br />
In der Endwertung musste sich das nach<br />
den ersten beiden Tagen führende österreichische<br />
Herrenteam mit 15.603,3 Punkten<br />
schließlich knapp den laufstarken Deutschen<br />
(15.619,9) geschlagen geben.<br />
Dritter im Herren-Teambewerb wurde<br />
Dänemark (15.508,3). Bei den Damen<br />
reüssierte das dänische Team (10.143,7)<br />
vor den Schwedinnen (10.132,0) und dem<br />
deutschen Team (9.832,5).<br />
Im Herren-Einzel ging der Sieg mit Nadmin<br />
Yehia (5.316,7) ebenso an Dänemark wie<br />
im Damen-Einzel (Juliane Hvid, 5.253,3).<br />
Den dänischen Erfolg komplett machte<br />
Nickolay Norrelykke (5.289,2) mit dem<br />
zweiten Platz im Herren-Einzel, über den<br />
dritten Platz durfte sich Korporal Dominik<br />
Poberschnigg (5.252,7) freuen. Bei den<br />
Newcomern musste sich Wachtmeister<br />
Maximilian Rummler (4.923,6) nur dem<br />
Deutschen Nils Kirchhöfer (5.226,3)<br />
geschlagen geben. (MilAk)<br />
lösen. Dabei stellten sich insgesamt<br />
20 Studentinnen und<br />
Studenten aus 15 Ländern der<br />
Herausforderung. Durch die<br />
Erarbeitung der Inhalte im Peerto-Peer-Verfahren<br />
– sprich die<br />
Fähnriche haben die internationalen<br />
Studierenden ausgebildet<br />
– hatte die Veranstaltung nicht<br />
nur einen großen Wert für die<br />
Teilnehmer, sondern auch für die<br />
Fähnriche in ihrer Rolle als Aus -<br />
bilder. (MilAk)<br />
IMPRESSUM<br />
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www.militaeraktuell.at<br />
Angelobung Ein doppelter<br />
Festakt erwartete die Grundwehrdiener<br />
der Militärkademie am 26.<br />
August. Während jene des Einrückungstermins<br />
März <strong>2022</strong> am<br />
Ende ihres Grundwehrdienstes<br />
standen und offiziell verabschiedet<br />
wurden, legten ihre Kameraden<br />
des Einrückungstermins August<br />
<strong>2022</strong> ihr Treuegelöbnis ab.<br />
Generalmajor Karl Pronhagl, der<br />
Kommandant der Militärakademie,<br />
dankte in seiner Ansprache<br />
den Grundwehrdienern und betonte<br />
die Wichtigkeit ihrer Dienstleistung<br />
für die Sicherstellung des<br />
Ausbildungsbetriebes an der Militärakademie.<br />
Als sichtbares Zeichen<br />
der Anerkennung verlieh er<br />
den Soldaten, die am Ende ihres<br />
Grundwehrdiensts standen, die<br />
Wehrdienstmedaille in Bronze<br />
und den Kraftfahrern, die unfallfrei<br />
ein Heereskraftfahrzeug gelenkt<br />
und gewartet haben, das Kraftfahrbewährungsabzeichen<br />
in<br />
Bronze. (MilAk)<br />
Fotos: Christopher Weilguni, Gerhard Seeger, Daphne Himmel, Sandra Partl, Gabriele Kochmann<br />
0 0 6 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
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stärker in die Defensive. Wir<br />
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bei der Rückeroberung<br />
eines Dorfes im Südosten<br />
des Landes begleitet.<br />
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M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 7
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
FALLSCHIRM-ZIELSPRINGEN<br />
Erfolg beim Heimweltcup Von 26.<br />
bis 28. August gastierte der Weltcup im<br />
Fallschirm-Zielspringen zum 12. Mal mit<br />
seinem einzigen Österreich-Stopp in<br />
Thalgau. Vor unzähligen begeisterten<br />
Zusehern zeigten 195 Athleten aus der<br />
ganzen Welt, was es heißt, aus rund tausend<br />
Metern Höhe zentimetergenau auf<br />
einem Ziel zu landen, welches gerade<br />
einmal so groß wie eine Zehn-Cent-<br />
Münze ist. Für das Gastgeberteam, den<br />
Heeressportverein Red Bull Salzburg,<br />
verlief der Heimweltcup erfolgreich, die<br />
Salzburger konnten vor heimischem Publikum<br />
eine Bronzemedaille verbuchen.<br />
Nach den erfolgreichen Weltmeisterschaften<br />
vor einigen Wochen konnte<br />
Sophie Grill auch zu Hause auftrumpfen.<br />
Nach spannenden sechs Runden<br />
holte die Puchner Heeressportlerin mit<br />
einer Gesamtabweichung von nur 16<br />
Zentimetern schlussendlich die Bronzemedaille<br />
bei den Junioren hinter zwei<br />
deutschen Burschen und den hervorragenden<br />
vierten Platz in der Gesamtwertung<br />
der Damen. „Ich bin super zufrieden<br />
mit dem Bewerb und freue mich,<br />
dass es in Thalgau wieder so gut funktioniert<br />
hat. Vor der Familie und Freunden<br />
zu springen und dann auch zu gewinnen,<br />
ist natürlich immer etwas Besonderes“,<br />
zeigt sich die 23-jährige begeistert,<br />
auch zu Hause auf dem Treppchen zu<br />
stehen.<br />
Ihr „Rookie“-Kollege Michael Urban belegte<br />
den hervorragenden vierten Platz<br />
in der Juniorenwertung und verpasste<br />
damit nur knapp das Stockerl. (ÖBH)<br />
LUFTSTREITKRÄFTE<br />
Neue alte Kooperation Im Jahre 2005 wurde die Gesellschaft<br />
zur Förderung der Luftstreitkräfte gegründet. Dieser wehrpolitische<br />
Verein mit seinen mehr als 400 Mitgliedern war zur damaligen Zeit<br />
eng mit dem Kommando Luftstreitkräfte verbunden. Dieser Bund<br />
wurde nun unmittelbar vor der Airpower im Rahmen eines kleinen<br />
Festaktes im Luftfahrtmuseum vom Airchief Brigadier Gerfried Promberger<br />
und dem ehemaligen Drakenpiloten Oberst i. R. Doro<br />
Kowatsch wieder aktiviert. (ÖBH)<br />
HEERESMEISTERSCHAFTEN<br />
Militärischer Fünfkampf Vor wenigen Wochen wurde die Heeresmeisterschaft im Militärischen<br />
Fünfkampf ausgetragen. Heeresmeister <strong>2022</strong> in der Königsdisziplin des Militärsports in<br />
der Allgemeinen Klasse wurde Oberstabswachtmeister Lucas Bodisch vom Jägerbataillon 33, in<br />
der Seniorenklasse gewann Offiziersstellvertreter Michael Praschinger von der Heereslogistikschule.<br />
(ÖBH)<br />
Fotos: Bundesheer/Riedlsperger, HSV Red Bull Salzburg/Manfred Laux, Bundesheer/Gottlieber, Bundesheer/Himmel, Bundesheer/Partl, Bundesheer/Seeger<br />
0 0 8 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
MILITÄRKOMMANDO<br />
TIROL<br />
Traditionstag Mitte August<br />
erinnerte das Millitärkommando<br />
Tirol, als Traditionsträger<br />
des Tiroler Landsturmes<br />
und der Tiroler<br />
Standschützen, vor dem<br />
Urichhaus am Bergisel an<br />
die dritte Bergisel-Schlacht<br />
am 13. August 1809 unter<br />
Andreas Hofer. Mit dabei<br />
waren Fahnenabordnungen<br />
der öffentlichen Organisationen<br />
und Traditionsverbände<br />
sowie Vertreter des<br />
öffentlichen Lebens.<br />
Nach der Meldung an den<br />
Tiroler Militärkommandanten<br />
Brigadier Ingo Gstrein<br />
durch den Kommandanten<br />
der ausgerückten Truppe,<br />
erfolgte das Abschreiten<br />
der Front durch den Militärkommandanten<br />
und der<br />
Abgeordneten zum Nationalrat,<br />
Alexandra Tanda. Im<br />
Anschluss daran folgten die<br />
große Flaggenparade und<br />
die Grußworte der Geistlichkeit.<br />
Militärkommandant<br />
Gstrein in seiner Ansprache:<br />
„Die Flamme, die wir dadurch<br />
weitergeben wollen,<br />
sind wichtige Wertvorstellungen<br />
wie Zusammenhalt,<br />
gemeinsame Stärke und<br />
Wehrwille. Gerade die aktuelle<br />
kriegerische Auseinandersetzung<br />
in der Ukraine<br />
zeigt uns tagtäglich, dass<br />
diese Werte nichts an ihrer<br />
Wichtigkeit eingebüßt<br />
haben.”<br />
PANZERGRENADIERBATAILLON 35<br />
Scharfschießen im alpinen<br />
Gelände Kürzlich übte<br />
erstmals eine gesamte Panzergrenadierkompanie<br />
den scharfen<br />
Schuss am Truppenübungsplatz<br />
Hochfilzen. Mehr als 80<br />
Soldatinnen und Soldaten der<br />
3. Panzergrenadierkompanie<br />
des Panzergrenadierbataillons<br />
35 aus Großmittel trainierten<br />
dabei mit zwölf Schützenpanzern<br />
Ulan den militärischen Einsatz<br />
und das Scharfschießen<br />
mit den gepanzerten Gefechtsfahrzeugen<br />
im alpinen Raum.<br />
Ziel und Zweck dieser Ausbildung<br />
war es, das Zusammenwirken<br />
der Kampffahrzeuge mit<br />
den abgesessenen Panzergrenadieren<br />
im scharfen Schuss<br />
und speziell den Einsatz im<br />
alpinen Gelände zu festigen.<br />
Die Übung diente außerdem<br />
der Vorbereitung auf internationale<br />
Einsätze in alpinen Einsatzräumen<br />
wie beispielsweise<br />
im Kosovo oder in Bosnien,<br />
aber auch für Schutz- und<br />
Sicherungsoperationen im<br />
Inland.<br />
Der Truppenübungsplatz in<br />
Hochfilzen ist mit 1.400 Hektar<br />
Fläche einer der fünf großen<br />
Übungsplätze des Bundesheeres.<br />
Er liegt zwar auf Tiroler<br />
Boden, wird aber durch das<br />
Militärkommando Salzburg geführt.<br />
Die hauptsächliche Nutzung<br />
des Truppenübungsplatzes<br />
erfolgt für die Schieß- und<br />
Einsatzausbildung sowie auch<br />
speziell für die Alpinausbildung<br />
der Soldaten des Bundesheeres.<br />
Das Gebiet wird<br />
darüber hinaus auch gerne<br />
durch ausländische Streitkräfte<br />
im Rahmen der Partnerschaft<br />
für den Frieden (PfP) für die<br />
Ausbildung ihrer Soldaten<br />
genutzt. Diese erfolgt in internationaler<br />
Kooperation, im<br />
Rahmen der Gemeinsamen<br />
Außen- und Sicherheitspolitik<br />
der EU. (MilKdo Sbg)<br />
Fotos: Bundesheer/Riedlsperger, Bundesheer/Schaechl, Bundesheer/Korner, Bundesheer/Hoerl, Bundesheer<br />
Feierlich umrahmt wurde<br />
die Veranstaltung durch<br />
einen Ehrenzug der Stabskompanie<br />
des Militärkommandos<br />
Tirol und der Schützenkompanie<br />
Wilten. Für<br />
die musikalische Gestaltung<br />
des Traditionstages sorgte<br />
die Militärmusik Tirol unter<br />
der Leitung von Kapellmeister<br />
Oberst Professor Hannes<br />
Apfolterer. (MilKdo Tir)<br />
JÄGERBATAILLON 33<br />
Familientag Beim Jägerbataillon<br />
33 in Zwölfaxing<br />
fand Mitte August ein Familientag<br />
für Eltern, Freunde,<br />
Verwandte und Angehörige<br />
statt. Dabei präsentierten<br />
die Soldaten den Gästen<br />
auch ihre Ausrüstung. Highlight:<br />
Die Möglichkeit, mit<br />
einem Radpanzer Pandur<br />
oder einem Lkw Unimog<br />
4000 mitzufahren. (ÖBH)<br />
ENTMINUNGSDIENST<br />
Starke Halbjahres-Bilanz<br />
In den ersten sechs Monaten<br />
des Jahres untersuchten die Experten<br />
des Entminungsdienstes<br />
über 515 Fund- und Wahrnehmungsmeldungen<br />
und bargen<br />
mehr als 13,5 Tonnen Kriegsmaterial.<br />
Seit 2013 waren es<br />
damitrund 300 Tonnen in über<br />
10.000 Einsätzen, die untersucht,<br />
geborgen, abtransportiert<br />
und vernichtet wurden.<br />
Jeden Tag sind die Mitarbeiter<br />
des Entminungsdienstes durchschnittlich<br />
zwei bis drei Mal in<br />
ganz Österreich im Einsatz.<br />
„Die Experten des Entminungsdienstes<br />
leisten täglich einen<br />
wichtigen Beitrag, indem sie<br />
die Sicherheit der österreichischen<br />
Bevölkerung gewährleisten.<br />
Die Spezialisten stehen<br />
rund um die Uhr im Einsatz, um<br />
Gefahren zu beseitigen, bevor<br />
Menschen zu Schaden kommen“,<br />
so Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner.<br />
Einsätze des Entminungsdienstes<br />
gibt es nicht nur in Städten,<br />
sondern auch im alpinen Gelände<br />
und in Gewässern. Die<br />
meisten Bergungen im ersten<br />
Halbjahr gab es in Niederösterreich.<br />
Dort rückte der Entminungsdienst<br />
253 Mal aus. In<br />
der Steiermark waren es 62<br />
und in Salzburg 58 Einsätze.<br />
Burgenland und Wien folgen<br />
mit 42 und 39 Funden. In Kärnten<br />
waren es 32 Einsätze. Die<br />
wenigsten Einsätze gab es in Tirol<br />
mit 14, Salzburg mit elf und<br />
Vorarlberg mit vier Entschärfungen.<br />
(ÖBH, red)<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 9
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
MILITÄRKOMMANDO<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
JÄGERBATAILLON WIEN 1<br />
Pilgerreise Vom 4. bis 8. September fand eine Pilgerreise von<br />
Angehörigen des Jägerbataillons Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister“<br />
unter der Führung des Bataillonskommandanten<br />
Oberst Stefan Koroknai, Mitgliedern des Unterstützungsvereins<br />
„Hoch- und Deutschmeister“, dem 66. Hochmeister des Deutschen<br />
Ordens, S. E. Frank Bayard, sowie Militärvikar Alexander<br />
Wessely statt. Den Höhepunkt der Pilgerreise stellte die Teilnahme<br />
an einer Generalaudienz bei Papst Franziskus dar, bei der<br />
auch eine Geschenküberreichung an den Papst durch Oberst<br />
Stefan Koroknai und Hochmeister Frank Bayard stattfand. Zudem<br />
wurde die Delegation auch persönlich durch den Kommandanten<br />
der Schweizergarde, Oberst Christoph Graf, in der Kaserne<br />
der Schweizergarde im Vatikan empfangen. Eine sehr seltene<br />
und ehrenvolle Einladung für die Soldaten des Jägerbataillons<br />
Wien 1, die auch mit einem Austausch von Geschenken einen<br />
würdigen Abschluss fand. (ÖBH)<br />
Pilgerreise Im September<br />
fand zum vierten Mal die von<br />
AKS-Präsident Brigadier Martin<br />
Jawurek, Militärkommandant<br />
von Niederösterreich,<br />
initiierte „Blaulichtwallfahrt“<br />
statt. Die Wallfahrtsstrecke<br />
vom Hafnerberg über Kleinmariazell<br />
nach St. Corona am<br />
Schöpfl umfasste knapp 13<br />
Kilometer. Organisatorische<br />
Unterstützung erhielt die<br />
Wallfahrt von Stabskompanie<br />
und Dienstbetrieb des Militärkommandos<br />
Niederösterreich.<br />
Für die liturgisch-spirituellen<br />
Teile zeichnete Militäroberkurat<br />
Dechant Oliver<br />
Hartl verantwortlich. Unter<br />
den knapp 200 Pilgerinnen<br />
und Pilgern waren neben<br />
Militärmusikern und Rekruten<br />
der Einrückungstermine August<br />
und September <strong>2022</strong><br />
auch Soldaten aller Dienstgrade<br />
und Dienststellen,<br />
Zivilbedienstete sowie Vertreter<br />
der zivilen Einsatzorganisationen.<br />
(MilKdo NÖ)<br />
JÄGERBATAILLON 12<br />
MILITÄRKOMMANDO SALZBURG<br />
Salzburg & Oberösterreich: Freiwillige zur Mitarbeit<br />
als Amateurfunker gesucht Die Notfunkstelle des Militärkommandos<br />
Salzburg (Bild links) ist ein Teil der österreichweiten<br />
Nachrichten- und Informationsverbindungen, wenn herkömmliche<br />
Kommunikationsmittel wie Internet, Telefon und Mobiltelefon im<br />
Krisen- und Katastrophenfall nicht mehr funktionieren. Diese Notverbindung<br />
steht bei einem Ausfall der herkömmlichen Verbindungsnetze<br />
wie bei einem großflächigen Blackout-Szenario für die<br />
Einsatzorganisationen zur Verfügung, da die Notfunkstelle in diesem<br />
Fall mit Generatoren betrieben werden kann.<br />
Auszeichnung für das<br />
Jägerbataillon 12 Im<br />
Rahmen der Siegerehrung<br />
der Heeresmeisterschaften<br />
im Berglauf Anfang<br />
September wurde das<br />
Jägerbataillon 12, ein Verband<br />
der (leichten) 7. Jägerbrigade,<br />
von Generalleutnant<br />
Erich Csitkovits<br />
als bester Truppenkörper<br />
2021 ausgezeichnet. Stellvertretend<br />
für seine Sportler<br />
nahm Bataillonskommandant<br />
Oberstleutnant<br />
Bernhard Mascherbauer<br />
den Siegerpokal entgegen.<br />
Für den zweitbesten<br />
Truppenkörper, eine<br />
sportliche Kombination<br />
aus dem Kommando der<br />
7. Jägerbrigade und dem<br />
Stabsbataillon 7, durfte<br />
Oberstleutnant Klaus<br />
Wrumnig vom Stabsbataillon<br />
7 die Auszeichnung in<br />
Empfang nehmen. (ÖBH)<br />
Die Operatoren auf der Funkstation (Bild unten) sind Soldaten und<br />
Zivilbedienstete des Bundesheeres oder Personen des Ruhestandes.<br />
Voraussetzung ist die positiv abgelegte Amateurfunkprüfung<br />
und ein zugewiesenes Rufzeichen. Derzeit stellen zehn ausgebildete<br />
Fernmelde-Spezialisten in der Schwarzenberg-Kaserne den<br />
24-Stunden-Betrieb bei einem möglichen Einsatzfall sicher. Die<br />
Bediensteten des Bundesheeres, welche den Betrieb der Notfunkstelle<br />
sicherstellen, sind Mitglieder der „Austrian Military Radio<br />
Society“ (AMRS). Sie informieren über das Amateurfunkwesen im<br />
Bundesheer und bieten die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder<br />
in technischer, rechtlicher und betrieblicher Sicht.<br />
Wenn sich Soldatinnen und Soldaten (sowohl aktiv, Miliz oder<br />
auch bereits im Ruhestand) oder Zivilbedienstete des Bundesheeres<br />
aus Salzburg oder Oberösterreich für den Amateurfunk und<br />
speziell für die Mitarbeit beim Betrieb der Notfunkstelle des Militärkommandos<br />
Salzburg interessieren, können sich diese bei der<br />
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation des Militärkommandos<br />
Salzburg melden. (MilKdo Sbg)<br />
Fotos: Bundesheer, Bundesheer/Harant<br />
0<br />
1<br />
0 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
PERSONALNEWS<br />
BUNDESHEER<br />
Neuer Generalstabschef<br />
Nach Gesprächen mit allen<br />
Bewerbern entschied sich<br />
Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner Mitte August<br />
für Generalmajor Rudolf<br />
Striedinger als neuen<br />
Generalstabschef des Bundesheeres.<br />
Die unabhängige<br />
Bewertungskomimission hatte<br />
zuvor sieben Kandidaten als<br />
im „höchsten Ausmaß geeignet“<br />
eingestuft, drei als im<br />
„hohen Ausmaß geeignet“<br />
und einen Kandidaten als „in<br />
geringerem Ausmaß“ geeignet.<br />
„Generalmajor Rudolf Striedinger<br />
ist einer meiner besten<br />
Offiziere, das habe ich auch in<br />
seiner Arbeit als Stabschef erleben<br />
dürfen und das hat mir<br />
auch die Bewertung der unabhängigen<br />
Kommission bestätigt.<br />
Er hat militärisches und<br />
strategisches Know-how, er<br />
war außerdem in der Vergangenheit<br />
als Kommandant des<br />
Militärkommandos Niederösterreich<br />
tätig und übt aktuell<br />
die Funktion des stellvertretenden<br />
Generalstabschefs<br />
hervorragend aus. Ich bin mir<br />
sicher, dass meine Wahl auf<br />
den Richtigen gefallen ist. Es<br />
geht bei dieser herausfordernden<br />
Position um Kompetenz,<br />
militärisches Know-how, Verantwortung<br />
sowie um das<br />
richtige Gespür für unser<br />
Bundesheer, für unsere Soldatinnen<br />
und Soldaten und für<br />
alle, die im Bundesheer tätig<br />
sind. Und Generalmajor Striedinger<br />
bringt all diese Eigenschaften<br />
mit“, begründete<br />
Tanner ihre Entscheidung.<br />
Generalmajor Rudolf Striedinger<br />
bedankte sich in einer ersten<br />
Reaktion bei Verteidigungsministerin<br />
Tanner für<br />
das entgegengebrachte Vertrauen.<br />
„Gemeinsam mit der<br />
Bundesministerin und dem<br />
Generalstab werde ich alle<br />
Anstrengungen unternehmen,<br />
das Bundesheer in eine neue<br />
und starke Zukunft zu führen<br />
und damit, und vor dem Hintergrund<br />
der sicherheitspolitischen<br />
Krise in Europa, den<br />
Fokus wieder auf die Stärkung<br />
der militärischen Landesverteidigung<br />
legen.“ (ÖBH)<br />
WEITERE NEWS<br />
Fotos: BKA/Tatic, Bundesheer/Koppitz, Bundesheer/Riedlsperger, Garde/Ristanovic<br />
Die Garde steht unter neuem<br />
Kommando: Oberst des<br />
Generalstabsdienstes<br />
Markus Reisner (1) wurde<br />
mit 1. September im Rahmen<br />
seiner Truppenverwendung<br />
als Generalstabsoffizier<br />
für ein Jahr mit der Führung<br />
beauftragt. Major Martin<br />
Netzer übernahm Mitte<br />
September im Rahmen eines<br />
Festaktes in der Walgau-Kaserne<br />
das Kommando des<br />
Miliz-Jägerbataillons Vorarlberg<br />
von Oberst Ralf Bail,<br />
der das Bataillon seit 2014<br />
geführt hatte (2). Und<br />
Oberst Markus Bender<br />
wurde als Nachfolger von<br />
Oberstleutnant Roland<br />
Bock zum neuen Kommandanten<br />
des Referats Dienstbetrieb<br />
vom Militärkommando<br />
Salzburg bestellt (3).<br />
Toller Erfolg für Oberstabswachtmeister<br />
Gerhard Hubmann (4):<br />
Der Sanitätsunteroffizier der<br />
Stabskompanie des Jägerbataillons<br />
18 gewann kürzlich<br />
im „3D Archery“-Bewerb der<br />
Crossbow-Armbrustschützen<br />
den WM-Titel. (ÖBH)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
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INTERNATIONAL<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
ECMAN<br />
KFOR<br />
Multinationale Übung Die Sicherstellung der uneingeschränkten<br />
Bewegungsfreiheit der eigenen Truppen sowie der<br />
gesamten Bevölkerung des Kosovo ist eine der essenziellen Aufgaben<br />
von KFOR. Unter diesem Aspekt fand im Camp Novo<br />
Selo kürzlich eine groß angelegte multinationale Übung mit den<br />
Schwerpunkten Crowd and Riot Control (CRC) sowie dem Entfernen<br />
von Straßensperren statt. Zum Einsatz kamen unter anderem<br />
die Infanterie- und die Transportkompanie des AUTCON46<br />
sowie schweres KFOR-Gerät zum Beseitigen der Barrikaden.<br />
(ÖBH)<br />
Multidomain-Übung Seit<br />
2018 ist das multinationale<br />
Europäische Handentschärfungszentrum<br />
ECMAN, finanziert<br />
von der European Defence<br />
Agency , in der Heereslogistikschule<br />
in 1140<br />
Wien beheimatet. Dort fand<br />
im September die zweiwöchige<br />
Übung „European<br />
Guardian“ statt. In deren Rahmen<br />
wurde auch eine Multidomain-Übung<br />
durchgeführt:<br />
Abflug aus der Vega-<br />
Payer-Weyprecht Kaserne mit<br />
Hubschrauber zu einer<br />
Sprengstoffentschärfung in<br />
einer C130 in Hörsching sowie<br />
zu einer Entschärfung auf<br />
einem Schiff in Wien. (ÖBH)<br />
UNTSO<br />
Besuch eines Friedensprojekts Eine Abordnung des 46.<br />
österreichischen Kontingents bei KFOR besuchte das „Diakonie<br />
Training Center“ in Mitrovica. Dieses ambitionierte Friedensprojekt<br />
bietet Menschen im Kosovo unabhängig von Ethnie oder<br />
Geschlecht Berufsausbildungen in den verschiedensten Bereichen,<br />
um die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben zu<br />
schaffen. Darüber hinaus gibt es einen Kindergarten und eine<br />
Traumatherapie-Station. In der eigenen Landwirtschaft finden<br />
Menschen mit Handicap eine Anstellung und es werden Produkte<br />
in Bio-Qualität hergestellt. Der Kommandant AUTCON46<br />
KFOR, Oberst Franz Sitzwohl: „Das österreichische Kontingent<br />
unterstützt dieses ehrgeizige Projekt gerne auch weiterhin. Wir<br />
sehen, dass sie sich hier nachhaltig um die Verbesserung der<br />
Lebenssituation vieler Menschen im Kosovo bemühen und jede<br />
Unterstützung ein sinnvoller Beitrag dazu ist.“ (ÖBH)<br />
Kranzniederlegung<br />
im Einsatzraum Dieses<br />
Jahr wiederholte sich zum<br />
16. Mal der Todestag von<br />
Major Hans Peter Lang,<br />
der im Zuge eines Raketenangriffes<br />
auf den „Observation<br />
Post Chiyam“ am<br />
25. Juli 2006 mit weiteren<br />
drei Kameraden aus Finnland,<br />
China und Kanada<br />
während des Libanonkrieges<br />
2006 ums Leben kam.<br />
Anlässlich des Todestages<br />
hielt die „United Nations<br />
Truce Supervision Organization/Observer<br />
Group<br />
Lebanon“ auch heuer eine<br />
Gedenkfeier beim Mahnmal<br />
in Chiyam ab. An der<br />
Zeremonie nahm auch der<br />
Botschafter der Republik<br />
Österreich teil. Zu Ehren<br />
von Major Lang wurde ein<br />
Kranz niedergelegt. (ÖBH,<br />
red )<br />
Österreicher gewinnt „KFOR Photo Contest <strong>2022</strong>“<br />
Unter den zahlreichen Einsendungen beim diesjährigen KFOR<br />
Fotowettbewerb wurde Zugsführer Manuel H. mit seiner in<br />
Schwarz-Weiß gehaltenen Aufnahme (siehe unten) in der Kategorie<br />
„Duty – Reliability – Commitment“ (Pflicht – Zuverlässigkeit<br />
– Engagement) zum Sieger gekürt. Den Preis durfte er vom stellvertretenden<br />
KFOR-Kommandanten, Brigadegeneral Luca Piperini,<br />
in einer würdevollen Zeremonie entgegennehmen. (ÖBH)<br />
Sieg für Österreich beim<br />
„Eagle Ultra Run“ Elisabeth<br />
Schleicher sorgte im Kosovo für eine<br />
Siegsfeier in Rot-Weiß-Rot. Die passionierte<br />
Läuferin arbeitet als zivile Angestellte<br />
bei KFOR und ließ mit ihrer<br />
Zeit von 8 Stunden, 41 Minuten und<br />
38 Sekunden die schnellste Konkurrentin<br />
knapp neun Minuten hinter<br />
sich. Vom Zentrum in Prizren aus ging<br />
es durch Wälder und über steiniges<br />
Gelände bis auf eine Höhe von 2.474<br />
Meter, ehe nach 50 Kilometern und<br />
2.900 Höhenmetern wieder das Ziel<br />
im Zentrum Prizrens erreicht war.<br />
(ÖBH, red)<br />
Fotos: Bundesheer, Bundesheer/Urschitz, Bundesheer/HLogS, KFOR, Zugsführer Manuel H.<br />
0<br />
1<br />
2 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
INTERNATIONAL<br />
STATE PARTNERSHIP PROGRAM<br />
Nachdem die politischen Vorgaben<br />
für das State Partnership<br />
Program mit der offiziellen<br />
Unterzeichnung durch<br />
Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner und die Vertreter<br />
der Vermont National<br />
Guard im Frühjahr fixiert<br />
wurden, kam es kürzlich in<br />
Österreich zu einem ersten<br />
Treffen und Kennenlernen<br />
der handelnden Personen auf<br />
der Arbeitsebene.<br />
Dabei absolvierten insgesamt<br />
sechs Vertreter der Vermont<br />
National Guard, der Air National<br />
Guard und der US Botschaft in<br />
Wien Besuche beim Radarbataillon<br />
in Salzburg und bei der Airpower<br />
in Zeltweg, wo sie in die<br />
Grundzüge der österreichischen<br />
Luftraumüberwachung eingewiesen<br />
wurden. Teil des Programms<br />
waren auch eine Stadtführung in<br />
Salzburg mit Fokus auf den US-<br />
Bezug der Mozartstadt (Besatzungszeit)<br />
sowie Besuche im<br />
Tragtierzentrum und im Gebirgskampfzentrum.<br />
Zudem wurde die Delegation am<br />
Truppenübungsplatz Lizum/Walchen<br />
willkommen geheißen. Am<br />
Beginn des Besuches dort begrüßte<br />
der Militärkommandant<br />
von Tirol, Brigadier Ingo Gstrein,<br />
die Delegation. In seinem Vortrag<br />
sprach er neben den Aufgaben<br />
des Militärkommandos auch<br />
das Milizwesen in Österreich an<br />
und skizzierte die Zusammenarbeit<br />
zwischen den zivilen Organisationen<br />
und dem Bundesheer.<br />
INTENSIVER AUSTAUSCH Die US-<br />
Delegation wurde in zahlreiche Teilbereiche<br />
des Heeres eingeführt und zeigte<br />
sich insbesondere von den Möglichkeiten<br />
am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen<br />
angetan. Mit dem Kommandanten<br />
der 6. Gebirgsbrigade wurden Gebirgskompetenzen<br />
und die Ausbildung zum<br />
Gebirgssoldaten erörtert.<br />
Die US National Guard (Nationalgarde)<br />
stellt eine Reservekomponente<br />
der Streitkräfte in den Vereinigten<br />
Staaten dar. Die ausgebildeten<br />
Soldaten, die in der National<br />
Guard dienen, leisten normalerweise<br />
zwei Tage pro Monat<br />
und zwei Wochen im Jahr Dienst<br />
in Uniform. Doch auch die Aufgaben<br />
der US National Guard von<br />
Landesverteidigung, Katastrophenhilfe<br />
und Unterstützung der<br />
zivilen Autoritäten ähneln denen<br />
der Miliz des Bundesheeres.<br />
Damit stellen die vielen Gemeinsamkeiten<br />
zwischen den Partnern<br />
eine ausgezeichnete Basis für den<br />
Austausch von Fähigkeiten, Erfahrungen<br />
und Know-how dar.<br />
Bei ausgezeichnetem Bergwetter<br />
stellte der stellvertretende Kommandant<br />
des Truppenübungsplatzes<br />
Lizum/Walchen, Oberst<br />
Herbert Ostermann, den Amerikanern<br />
den Übungsplatz vor. Die<br />
Gäste aus den Vereinigten Staaten<br />
zeigten sich dabei beeindruckt<br />
von dem wunderschönen<br />
Bergpanorama und den zahlreichen<br />
Möglichkeiten, die diese<br />
Übungsfläche bietet. Am Nachmittag<br />
nutzte dann der Kommandant<br />
der 6. Gebirgsbrigade, Brigadier<br />
Gerhard Pfeifer, die Möglichkeit,<br />
um die Aufgaben und<br />
Kompetenzen seiner Soldaten<br />
darzulegen. Auf besonderes Interesse<br />
stieß im anschließenden<br />
Gespräch die Ausbildung der<br />
Gebirgsspezialisten. Ergänzend<br />
zum Austausch und den zahlreichen<br />
Gesprächen auf Fachebene<br />
wurde anschließend von Brigadier<br />
Pfeifer eine Einladung für die<br />
„Edelweiss Raid 2023“ ausgesprochen,<br />
an der die Amerikaner<br />
mit ein oder zwei Teams an den<br />
Start gehen wollen. Nach dem<br />
abschließenden Scharfschießen<br />
im Gebirge zeigte sich die US-<br />
Delegation beeindruckt vom professionellen<br />
Auftreten der heimischen<br />
Soldaten. Zitat US-Delegationsleiter:<br />
„Your highly developed<br />
country is reflected in the<br />
professionalism of your army.“<br />
In einem nächsten Schritt geht es<br />
nun darum, die weitere Vorgehensweise<br />
zur Ausgestaltung<br />
der Kooperation in Koordinierungsgesprächen<br />
abzustimmen<br />
und nächste Schritte zu synchronisieren.<br />
Dahingehend betonten<br />
beide Partner einmal mehr den<br />
langfristigen Ansatz der Zusammenarbeit.<br />
Es gehe ganz klar um<br />
„Qualität vor Quantität“, unter<br />
dem Strich sollen beide Seiten<br />
von der Partnerschaft profitieren.<br />
(red, ÖBH)<br />
Fotos: Bundesheer/Hörl<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 1<br />
3
AIRPOWER <strong>2022</strong><br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
FLUGSHOW DER SUPERLATIVE<br />
SPEKTAKULÄRE SHOW Highlight an beiden<br />
Veranstaltungstagen waren mit ihrer Darbietung<br />
die Frecce Tricolori. Die Kunstflugstaffel der italienischen<br />
Luftwaffe machte ihrem Namen („Dreifarbige<br />
Pfeile“) einmal mehr alle Ehre.<br />
Insgesamt 275.000 Zuschauer<br />
bestaunten bei der Airpower<br />
am 2. und 3. September<br />
am Fliegerhorst Hinterstoisser<br />
in Zeltweg die zahlreichen<br />
Flugvorführungen in der<br />
Luft und die abgestellten<br />
Maschinen im Static Display.<br />
Mit einem eigenen Videoteam<br />
mittendrin statt nur dabei<br />
war auch Militär Aktuell.<br />
„Das ist ein wirklich großartiger<br />
Event“, sagt Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner im Gespräch<br />
mit Militär Aktuell. „Wer in die<br />
Augen der Zuschauer schaut, der<br />
weiß, da ist etwas wirklich Großartiges<br />
gelungen. Die Begeisterung<br />
war in den beiden Tagen<br />
für uns alle spürbar und ich freue<br />
mich, dass wir als Veranstalter<br />
gemeinsam mit unseren Partnern<br />
Red Bull und dem Land Steiermark<br />
so viele begeisterte Reaktionen<br />
und so viel Freude hier in<br />
Zeltweg bereiten konnten“, so<br />
Tanner weiter.<br />
Zufrieden mit der Veranstaltung<br />
war auch Airchief Brigadier Gerfried<br />
Promberger, Kommandant<br />
der österreichischen Luftstreit -<br />
kräfte. „Die Airpower ist ja keineswegs<br />
eine Veranstaltung der<br />
österreichischen Luftstreitkräfte<br />
alleine, sondern nahezu aller<br />
Bereiche des Bundesheeres und<br />
der Zentralstelle. Alle beteiligten<br />
Verbände und Kräfte der Landund<br />
Luftstreitkräfte schaffen mit ihrer<br />
profunden Vorbereitung und<br />
Umsetzung die Voraussetzungen<br />
für eine beispiellose Großveranstaltung,<br />
nämlich Europas größter<br />
Airshow, mit 275.000 Besucherinnen<br />
und Besuchern an jedem<br />
der beiden Veranstaltungstage.“<br />
Promberger weiter: „Nur ein Vergleich<br />
dazu: Wir schaffen gemeinsam<br />
die logistische Basis des<br />
mengenmäßigen Einfließens der<br />
Bevölkerung von ganz Salzburg in<br />
eine Stadt mit knapp 7.000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern –<br />
und dies auch in wichtigen Teil -<br />
bereichen wie etwa der Sanitätsversorgung.<br />
Für die eingesetzte<br />
Miliz, die Sanität und die Logistik<br />
des Bundesheeres stellt die Airpower<br />
einen hohen Ausbildungswert<br />
dar.“<br />
Über ein Jahr lang wurde Europas<br />
größte Airshow bis ins kleinste<br />
Detail durchgeplant. Insgesamt<br />
waren über 6.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bei der heurigen<br />
Airshow im Einsatz, davon<br />
DAS BUNDESHEER IM RAMPENLICHT Neben den internationalen Gästen und<br />
Staffeln wusste beim Heimevent auch das Heer mit seinen Flugvorführungen und<br />
Darbietungen (im Bild ganz oben ein Eurofighter) zu begeistern. An den beiden Veranstaltungstagen<br />
„stürmten“ rund 275.000 Besucher den Fliegerhorst Hinterstoisser.<br />
4.500 Soldatinnen und Soldaten.<br />
Sie haben 215 Container für Lager,<br />
Büros und Küchen aufgebaut<br />
sowie 1.500 Feldbetten für die<br />
Unterbringung der Soldatinnen<br />
und Soldaten errichtet. Nach ersten<br />
Erhebungen sind die Veranstalter<br />
auch mit dem Nachhaltigkeitskonzept<br />
zufrieden: Die Sonderzüge<br />
der ÖBB waren ausgebucht,<br />
die Ö-Ticket-Buchungsmöglichkeit<br />
bei den Parktickets<br />
sei gut angenommen worden.<br />
Mit „Vibes in the Sky“, einer Mischung<br />
aus musikalischer Performance<br />
und Hubschrauber-Display,<br />
erlebte die Airpower gleich<br />
zum Auftakt eine Welt-Uraufführung<br />
zu den Klängen des deutschen<br />
Komponisten Tristan Schulze.<br />
Die Flying Bulls legten im Zusammenspiel<br />
mit Wingsuits, Fallschirmspringern<br />
und vor allem<br />
Race- und Stuntpilot Dario Costa<br />
in der Zivko Edge mit einer Weltpremiere<br />
nach und „malten“ erstmals<br />
das „Red Bull Aerobatic Triple“<br />
in den blitzblauen Himmel,<br />
der nach zwei Regentagen in der<br />
Veranstaltungswoche bestes Airshow-Wetter<br />
bot.<br />
Für Gänsehaut sorgten darüber<br />
hinaus auch andere Kunstflug-<br />
Staffeln wie die Patrouille Suisse<br />
mit ihren F-5 Tiger und die Solo-<br />
Displays der Gäste aus Ungarn,<br />
Belgien und Schweden mit ihren<br />
Gripen- und F16-Jets. Ein Highlight<br />
war in jedem Fall auch der<br />
Auftritt der berühmtesten Kunstflug-Staffel<br />
der Welt. Den italienischen<br />
„Frecce Tricolori“ gelingt<br />
es seit 50 Jahren immer wieder,<br />
aviatische Tradition und Moderne<br />
zu verbinden. Was die zehn Jets<br />
der „313° Gruppo Addestramento<br />
Acrobatico – Pattuglia Acrobatica<br />
Nazionale“ auch bei der Airpower<br />
boten, lässt sich nur mit<br />
„Perfektion“ beschreiben. Beim<br />
großen Finale zu den Klängen<br />
von „Nessun dorma“ aus Giacomo<br />
Puccinis Turandot konnte<br />
sich kein Blick mehr vom Himmel<br />
lösen.<br />
„Militärisch ist die Airpower nicht<br />
nur die größte Übung des Bundesheeres<br />
im Jahr <strong>2022</strong>, bei der<br />
die zivil-militärische Zusammenarbeit<br />
unter der Federführung des<br />
Militärkommandos Steiermark mit<br />
den Blaulichtorganisationen und<br />
den Bezirksverwaltungsbehörden<br />
wesentlich gefestigt wird, sondern<br />
eigentlich ein realer Einsatz“, so<br />
Brigadier Wolfgang Prieler, Projektleiter<br />
der Airpower. „Was sofort<br />
und auf Anhieb klappen<br />
muss, ist das Zusammenwirken<br />
mit den internationalen Gästen<br />
der Militärluftfahrt – sei es das Einfliegen<br />
nach Zeltweg, die Versorgung<br />
der ausländischen Teilnehmer,<br />
das Vorüben der Displays,<br />
das Einhalten gemeinsamer Regeln<br />
der Flugsicherheit, eine perfekt<br />
funktionierende Flugsicherung,<br />
die Flughafenfeuerwehr,<br />
der Militärmeteorologische<br />
Dienst oder das Zusammenwirken<br />
an den beiden Veranstaltungstagen<br />
unter hohem Zeitdruck. Da<br />
gibt es keine Möglichkeit des<br />
Nochmal-Übens, das erlaubt<br />
einfach keine Fehler.“<br />
Prieler abschließend: „Ich bedanke<br />
mich bei all meinen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern und bin<br />
stolz auf unsere Teamleistung.“<br />
(red)<br />
Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Marko<br />
0 1 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
GESCHICHTE<br />
Der Pinzgauer im Fokus<br />
ÖSTERREICH<br />
Neben dem Haflinger ist<br />
der Steyr-Puch-Pinzgauer<br />
eines der bekanntesten<br />
Bundesheer-Fahrzeuge<br />
überhaupt. Walter Blasi<br />
hat dem legendären<br />
Offroad-Transporter<br />
nun ein eigenes Buch<br />
gewidmet. Auf 120<br />
Seiten beschreibt er den<br />
Weg von ersten Vorentwürfen<br />
im Jahr 1962 bis<br />
hin zum Weiterverkauf<br />
der Baulizenz nach<br />
England und Südafrika,<br />
nachdem die Produktion<br />
in Graz im Jahr 2000<br />
eingestellt worden war.<br />
Wie gründet man eine neue<br />
Armee? Eine gute Frage, die man<br />
sich in Österreich nach dem Abschluss<br />
des Staatsvertrages stellen<br />
musste, als damit begonnen<br />
werden konnte, aus der B-Gendarmerie<br />
heraus das neue Bundesheer<br />
aufzustellen. Das<br />
benötigte Personal war zumindest<br />
zum Teil bereits vorhanden,<br />
das zur Ausrüstung und Bewaffnung<br />
der Soldaten notwendige<br />
Material kam zu einem großen<br />
Teil von den vier Besatzungsmächten.<br />
Darunter waren Fahrzeuge<br />
unterschiedlichster Marken<br />
und Typen, Sonderausführungen,<br />
Klein- und Großserien, was die<br />
Servicierung und Ersatzteilversorgung<br />
nicht gerade erleichterte.<br />
Ab etwa 1959 setzten daher Bestrebungen<br />
ein, den Wildwuchs<br />
im Fuhrpark durch neue Fahrzeuge<br />
„made in Austria“ einzuhegen,<br />
wie Walter Blasi in seinem<br />
neuen Buch „Der Steyr-Puch Pinzgauer<br />
des Österreichischen Bundesheeres“<br />
zu berichten weiß.<br />
Als erste große eigenständige<br />
rot-weiß-rote Produktion wurde<br />
der Steyr-Puch-Haflinger entwickelt.<br />
Da damit der Transportbedarf<br />
des neuen Heeres aber nur<br />
zum Teil gedeckt werden konnte,<br />
wurden schon bald nach dem<br />
Start der Serienproduktion des<br />
Haflinger in Graz auch Studien<br />
über ein größeres Geländefahrzeug<br />
mit höherer Nutzlast durch-<br />
UNTERSCHIEDLICHSTE VERSIONEN Pinzgauer 710 4×4 im Einsatz als Sanitätsfahrzeug<br />
bei einer Übung der 7. Jägerbrigade (Fahrzeug des Jägerbataillons 25).<br />
FAHRZEUGAPPELL Beim Bundesheer wird alles inspiziert – auch der Pinzgauer. Neben den Steyr-Puch-Fahrzeugen sind drei<br />
VW-Busse und ein leichter Militär-Pkw (4×2) VW 181 zu sehen.<br />
geführt. 1962 enstanden dann<br />
auch erste Vorentwürfe für den<br />
geplanten Pinzgauer, für die vom<br />
Haflinger wichtige Konstruktionsmerkmale<br />
wie der Zentralrohrrahmen,<br />
die Pendelachsen und die<br />
Einzelaufhängung aller Räder<br />
übernommen wurden. Der (luftgekühlte)<br />
Motor war damals allerdings<br />
nicht im Heck geplant,<br />
sondern für den Bereich hinter<br />
dem Fahrer, was so in der Serienfertigung<br />
nicht verwirklicht<br />
wurde. Bei der weiteren Konstruktion<br />
waren die Ingenieure dann<br />
mangels vergleichbarer Fahrzeuge<br />
am Markt vor allem auf<br />
Wünsche und „Zurufe“ poten -<br />
zieller Kunden wie des Bundesheeres<br />
und der Schweizer Armee<br />
angewiesen. Das führte zu<br />
„kuriosen Problemen”, wie Blasi<br />
schreibt: „Den Schweizern war<br />
der erste Entwurf zu groß, während<br />
er den Österreichern zu<br />
klein war.“<br />
1965 wurde schließlich trotzdem<br />
der erste Prototyp präsentiert, im<br />
Jahr darauf folgen erste Vorführungen<br />
und 1967 erhielten potenzielle<br />
zukünftige Kunden wie das<br />
Bundesheer bereits erste Erprobungsfahrzeuge.<br />
Im Verteidigungsministerium<br />
federführend<br />
war dabei das Planungsbüro A. In<br />
die Prüfungen, Erprobungen und<br />
Tests involviert waren in weiterer<br />
Folge die Prüf- und Versuchsstelle<br />
für Kraftfahr- und Maschinenwesen,<br />
die Wehrtechnik/Motor, die<br />
GUT GETARNT Der Pinzgauer wurde bei vielen Übungen des Heeres eingesetzt –<br />
hier zu sehen ist ein 710 4×4 bei einer Übung in einem Stoppelfeld.<br />
Heereskraftfahrschule, das Jägerbataillon<br />
19, die Artillerieschule<br />
und die TelTruppenschule.<br />
Nach der Behebung zahlreicher<br />
größerer und kleinerer Mängel<br />
wurde am 17. Mai 1971 das Serienfahrzeug<br />
vorgestellt und 1973<br />
mit der Auslieferung der bereits<br />
im Jahr 1970 vom Bundesheer<br />
bestellten Fahrzeuge begonnen.<br />
In den folgenden Jahrzehnten erhielten<br />
die rot-weiß-roten Streitkräfte<br />
Tausende Pinzgauer in<br />
unterschiedlichsten Ausführungen:<br />
Mit Planenverdeck, als<br />
Kastenwagen, mit Pritsche, als<br />
Ambulanzwagen, Fliegerabwehrkanonen-Träger,<br />
Werkstattwagen,<br />
mit Metalldoppelkabine, als Feuerwehr<br />
und Bergungsfahrzeug.<br />
Weiters gab es Sonderversionen<br />
als Panzerattrappe (!), Schneepflug<br />
und Fahnentrupp-Kraftwagen.<br />
Neben dem Bundesheer<br />
haben auch die Armeen vieler anderer<br />
Länder Pinzgauer gekauft:<br />
England, Ghana, Jordanien, Jugoslawien,<br />
Malaysia, Nigeria, Norwegen,<br />
Oman, Sudan, Schweiz,<br />
Syrien, Saudi-Arabien, Tunesien,<br />
Venezuela und Zypern. Bis zur<br />
Einstellung der Produktion am<br />
23. Februar 2000 liefen rund<br />
24.000 „Pinzis“ vom Band. Dabei<br />
wurde das grundlegende Design<br />
nur ein einziges Mal geändert,<br />
um einen sparsameren und<br />
stärkeren Motor einbauen zu<br />
können.<br />
Nach der Einstellung der Produktion<br />
wurde die Lizenz nach England<br />
an die Firma Automotive<br />
Technique Ltd. in Aldershot/<br />
Hampshire vergeben. Sie entwickelte<br />
des Fahrzeug weiter und<br />
produzierte es bis 2007, wie Walter<br />
Blasi in seinem Buch schreibt.<br />
„Mit einem 5-Zylinder-Dieselmotor<br />
von VW und höheren<br />
Nutzlasten blieb es ein begehrtes<br />
Spitzenprdoukt mit hoher Zuverlässigkeit.“<br />
Schon 2002 wurde<br />
die Automotive Technique Ltd.<br />
von Armor Holdings übernommen,<br />
welche widerum 2007 von<br />
British Aerospace übernommen<br />
und in BAE Systems AH Inc. umbenannt<br />
wurde. 2008 erfolgte<br />
dann eine Verlegung der Fertigung<br />
und Entwicklung von England<br />
nach Südafrika zur dortigen<br />
Firma British Aerospace-BAE<br />
Landsystems OMC in Benoni. (jz)<br />
BUCHTIPP<br />
Fotos: Heeresbild- und Filmstelle (HBF), Edition Winkler-Hermaden<br />
PINZGAUER TRIFFT DRAKEN Fliegerabwehr-Pinzgauer mit Sonderanhänger vor<br />
einem auf einem Kreisverkehr bei Tulln aufgestellten Kampfflugzeug Saab J 35 Ö.<br />
INTERNATIONAL Pinzgauer 6×6 vor dem Stützpunkt der österreichischen Blauhelme<br />
am Mount Hermon im Grenzbereich zwischen Libanon, Israel und Syrien.<br />
Der Steyr-Puch Pinzgauer<br />
des Österreichischen<br />
Bundesheeres, von<br />
Walter Blasi, erschienen<br />
<strong>2022</strong> in der Edition<br />
Winkler-Hermaden,<br />
23,5 × 20 cm Querformat<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 1 5
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BUNDESHEER INSIDE<br />
TOP-BILD 2/3<br />
MICHAEL STEINBERGER<br />
INSIDE<br />
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Im August konnten die Anwärter für den Kaderpräsenzdienst bei der 1. Jägerkompanie des Jägerbataillons 25 ihre Basisausbildung<br />
beim Scharfschießen abschließen. Dabei schossen die Soldaten mit dem überschweren Maschinengewehr auch bei Dunkelheit.<br />
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Foto: Michael Steinberger<br />
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