19.10.2022 Aufrufe

amedes Abrechnungsnews Ausgabe April 2022

Newsletter für ärztliche Einsender*innen der amedes-Gruppe sowie für andere interessierte Ärzt*innen

Newsletter für ärztliche Einsender*innen der amedes-Gruppe sowie für andere interessierte Ärzt*innen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS<br />

AUSGABE 2 | APRIL <strong>2022</strong><br />

11.. Neugeborenen-Screening: Erhöhung der Beratungsziffer<br />

22. Zöliakie: überarbeitete Leitlinie<br />

33. HIV-Präexpositionsprophylaxe: bis Ende <strong>2022</strong><br />

extrabudgetär<br />

44. Companion Diagnostic bei bestimmten Tumoren<br />

66. GOÄ Nr. 60: Konsil unter Ärzt*innen<br />

77. Neu: Disease-Management-Programm<br />

„Rheumatoide Arthritis“<br />

88. Good to know: Ausnahmekennziffer 32023 –<br />

Rheumatoide Arthritis<br />

55. Selektivverträge im Gesundheitswesen<br />

1. Neugeborenen-Screening: Erhöhung der Beratungsziffer PÄDIATRIE<br />

NEUGEBORENEN-<br />

SCREENING<br />

Die Gebührenordnungsposition (GOP) 01707<br />

der Beratung zum erweiterten Neugeborenen-Screening<br />

wurde im Oktober 2021 erhöht.<br />

Das Screening ist bis zur U3 möglich,<br />

falls es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />

stattgefunden hat. 1,2,3<br />

Über das staatliche Neugeborenen-Screening<br />

mit einer Untersuchung auf insgesamt<br />

18 Krankheiten # hinaus, können im Baby<br />

Health Check weitere seltene Erkrankungen<br />

frühzeitig erkannt werden. Eine Auswahl<br />

kann zwischen zusätzlichen 14 oder<br />

70 Krankheiten getroffen werden. 4<br />

Diese erweiterte Diagnostik ist keine gesetzliche<br />

erstattungsfähige Leistung, kann allerdings<br />

als Individuelle Gesundheitsleistung<br />

(IGeL) angeboten werden. Für weitere Informationen<br />

steht Ihnen der Außendienst gerne<br />

zu Verfügung.<br />

GOP LEISTUNG €-WERT (Q2 <strong>2022</strong>) 2<br />

01707 Beratung zum erweiterten Neugeborenen-Screening<br />

gem. Kinder-Richtlinie (Kinder-RL)<br />

40100 Versandmaterial, Transport, Ergebnisübermittlung<br />

(1x im Behandlungsfall)<br />

Ausgewählte Zielkrankheiten aus dem Baby Health Check Programm:<br />

• Mukopolysaccharidose (MPS) – umfangreiche Untersuchung auf sieben Subtypen<br />

• α-Mannosidose – wichtige Differentialdiagnostik zu MPS<br />

• Neuronale Ceroid-Lipofuszinose Typ I und II<br />

• Morbus Pompe (Glykogenose Typ II)<br />

• Lysosomale saure Lipase-Defizienz<br />

• Cerebrotendinöse Xanthomatose<br />

• Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel (G6PD-Mangel) 5<br />

Bis zum 30.09.21: 15,26 €<br />

Seit dem 01.10.21: 20,73 €<br />

2,60 €<br />

#<br />

Die numerische Diskrepanz zur Kinder-RL des G-BA erfolgt durch die einzelne Zählung der drei Typen der Carnitinzyklusdefekte, daher wird an dieser Stelle von 18 statt 16 Zielkrankheiten geschrieben.<br />

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 1


2. Zöliakie: überarbeitete Leitlinie<br />

GASTROENTEROLOGIE<br />

Leitlinie zur<br />

ZÖLIAKIE<br />

Ende 2021 wurde die Zöliakie Leitlinie (LL)<br />

aktualisiert und umfangreich um Empfehlungen<br />

modifiziert bzw. erweitert. Besonders<br />

gestärkt und ausdifferenziert beschrieben<br />

wird die Diagnostik mittels Serologie. Es wird<br />

deutlicher auf verschiedene serologische Ergebnisse<br />

eingegangen und es werden mehr<br />

Risikogruppen berücksichtigt, bei denen eine<br />

Untersuchung stattfinden soll.<br />

Eine Antikörperbestimmung gegen Endomysium<br />

wird initial nicht mehr empfohlen.<br />

Je nach Ergebnis kann eine weitere Serologie<br />

und laborchemische Basisdiagnostik<br />

veranlasst sowie bei symptomatischen<br />

Personen und in der LL gelisteten<br />

Risikopatient*innen initial mitdurchgeführt<br />

werden.<br />

Eine genetische Untersuchung auf die HLA-<br />

Risikogene ist nur zu veranlassen, wenn eine<br />

Zöliakie vorher nicht ausgeschlossen werden<br />

EINIGE EMPFEHLUNGEN:<br />

Die initiale Serologie umfasst die Bestimmung von Gewebstransglutaminase-IgA-<br />

Antikörpern (tTG-IgA) sowie das Gesamt-IgA und wird bspw. auch empfohlen:<br />

→ Vor einer gluten- oder weizenfreien Ernährungsumstellung aus Lifestylegründen,<br />

→ einmalig vor einer geplanten Schwangerschaft mit bestehendem genetischen<br />

Risiko für Zöliakie oder bei Schwangerschaftskomplikationen,<br />

→ bei Kindern zwischen einem und sieben Jahren 1x/Jahr sowie Kindern zwischen<br />

sieben und 18 Jahren 1x/2-3 Jahre jeweils mit vorliegendem genetischen Risiko. 6<br />

konnte und sollte nicht als Diagnosesicherung<br />

eingesetzt werden.<br />

Auch weitere Weizen-assoziierte Erkrankungen<br />

und eine refraktäre Zöliakie sind diagnostisch<br />

in Betracht zu ziehen und können u. a.<br />

serologisch abgeklärt werden. 6<br />

Zum Erhalt einer detaillierteren<br />

ärztlichen Information kann<br />

der Außendienst<br />

gerne angesprochen werden.<br />

3. HIV-Präexpositionsprophylaxe: bis Ende <strong>2022</strong> extrabudgetär<br />

Bei einem wesentlichen HIV-Infektionsrisiko<br />

haben Versicherte seit Herbst 2019 Anspruch<br />

auf eine HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP). 7<br />

Die Gebührenordnungspositionen<br />

• 01920<br />

(Beratung vor Beginn einer PrEP, 18,36 €),<br />

• 01921<br />

(Einleitung einer PrEP, 18,36 €),<br />

• 01922<br />

(Kontrolle im Rahmen einer PrEP, 9,24 €)<br />

ALLGEMEINMEDIZIN<br />

sowie alle zugehörigen Laborleistungen<br />

(Ziffern 01930-01936) werden weiterhin<br />

bis Ende <strong>2022</strong> extrabudgetär vergütet.<br />

Außerdem sind die Ziffern 32850 (Nukleinsäurenachweis<br />

von HIV-RNA) sowie 32660<br />

(HIV-1, HIV-2-Antikörper Westernblot) im<br />

Kranz der Ausnahmekennziffer (AKZ) 32006<br />

(Erkrankungen oder Verdacht auf Erkrankungen<br />

mit gesetzlicher Meldepflicht oder Mukoviszidose)<br />

enthalten und belasten dadurch<br />

ebenfalls nicht das Laborbudget. 8<br />

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 2


ABRECHNUNGSVORAUSSETZUNGEN DER GOP 01920-01922:<br />

• Genehmigung der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) gemäß der Qualitätssicherungsvereinbarung<br />

HIV/Aids oder<br />

• Erhalt der fachlichen Befähigung mittels<br />

→ fachärztlicher Bezeichnung im Gebiet Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder- und<br />

Jugendmedizin, Gynäkologie, Urologie oder Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />

→ Nachweis 16-stündiger Hospitation in einer med. Betreuungseinrichtung von HIV-/<br />

Aids-Patient*innen,<br />

→ Präsenz bei mind. 15 Behandlungen von Personen mit HIV/Aids und/oder PrEP,<br />

→ theoretischer Kenntnisse über HIV/Aids und sexuell übertragbare Infektionen<br />

inklusive Sammlung von 8 CME Punkten innerhalb eines Jahres vor Antragsstellung. 9<br />

4. Companion Diagnostic bei bestimmten Tumoren<br />

PATHOLOGIE/ONKOLOGIE<br />

UNTERSUCHUNG AUF<br />

MIKROSATELLITENINSTABILITÄT<br />

Mit der im Oktober 2021 neu eingeführten<br />

GOP 19464 für den Laborbereich<br />

kann eine Untersuchung auf Mikrosatelliteninstabilität<br />

(MSI) im Tumormaterial<br />

zur Indikationsstellung einer gezielten<br />

medikamentösen Behandlung mit den<br />

Arzneimitteln Keytruda® und Jemperli® gemäß<br />

jeweiliger Fachinformation erfolgen. 10<br />

Veranlasst werden kann die Analyse zweimal<br />

im Krankheitsfall über den Laborüberweisungsschein<br />

Muster 10 und wird<br />

extrabudgetär vergütet. 11 Eine Einverständ-<br />

niserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz<br />

(GenDG) ist nicht notwendig.<br />

Im Zuge der personalisierten Medizin erhält<br />

die Companion Diagnostic zunehmend Bedeutung,<br />

da Therapieentscheidungen mittels<br />

biomarkerbasierten Daten unterstützt und<br />

eine gezielte Behandlung ermöglicht werden<br />

kann. Außerdem kann eine biomarkerbasierte<br />

Diagnose helfen, den Therapiefortschritt<br />

zu kontrollieren und gibt damit Aussagen<br />

über Krankheitsverlauf, Medikamentenwirkung,<br />

-sicherheit und -effektivität. 12<br />

Bei Verdacht einer MSI ohne die oben<br />

genannte pharmakogenetische Indikation<br />

gilt weiterhin unverändert die GOP 19426.<br />

Leistungen der In-vitro-Diagnostik tumorgenetischer<br />

Veränderungen (EBM 19.4.2) sind<br />

bis Juli 2023 außerhalb der morbiditätsbedingten<br />

Gesamtvergütung abrechenbar. 2<br />

5. Selektivverträge im Gesundheitswesen<br />

WISSENSSPEICHER<br />

Ein Selektiv- oder auch Direktvertrag bietet<br />

die Möglichkeit, individuelle Bedingungen der<br />

Zusammenarbeit zwischen einer Krankenkasse,<br />

Leistungserbringer*innen (fachgruppenunabhängig),<br />

der Industrie und/oder einer<br />

Managementgesellschaft auszuhandeln.<br />

Hierbei erfolgen die Leistungserbringung<br />

und -abrechnung außerhalb des Kollektivvertragsystems<br />

(ambulant: einheitlicher Be-<br />

wertungsmaßstab (EBM)), in welchem ein<br />

Vertragsabschluss verbindlich für alle Vertragsärzt*innen<br />

und gesetzlichen Krankenkassen<br />

wäre.<br />

Durch die individuellen Verträge (selektives<br />

Kontrahieren) sollen eine verbesserte Versorgungsqualität<br />

erreicht und Sektorengrenzen<br />

im Gesundheitswesen (z. B. ambulant und<br />

stationär) überwunden werden. Die zu schließenden<br />

Verträge bewegen sich entweder<br />

zwischen den einzelnen Versorgungssektoren<br />

(intersektoral) und werden durch § 140a<br />

(Besondere Versorgung) des fünften Sozialgesetzbuches<br />

(SGB V) geregelt oder befinden<br />

sich innerhalb eines Sektors (intrasektoral)<br />

wie z.B. die ambulante Hausarztzentrierte<br />

Versorgung (HzV) gemäß § 73b SGB V. 13<br />

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 3


Selektivverträge<br />

Mögliche<br />

Vertragspartner * innen:<br />

Krankenkasse, Leistungserbringer * innen,<br />

Industrie &/ Managementgesellschaft<br />

Abbildung 1 14<br />

Zwischen Versorgungssektoren<br />

(intersektoral)<br />

§ 140a SGB V<br />

Besondere Versorgung<br />

Innerhalb eines Versorgungs-<br />

sektors (intrasektoral)<br />

§§ 63ff SGB V<br />

Modellvorhaben<br />

§ 73b SGB V HzV /<br />

Vereinbarungen mit<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

ABRECHNUNGSBESONDERHEIT:<br />

Bei Teilnahme an solchen Verträgen ist bei<br />

der Abrechnung zu beachten, dass je nach<br />

Vertragsbedingungen auch gesonderte Abrechnungsangaben<br />

zu tätigen sind oder<br />

bspw. allgemeine Laboratoriumsuntersuchungen<br />

(Kap. 32.2 EBM) mit einer Pauschalvergütung<br />

abgegolten und nicht gesondert<br />

berechnungsfähig sind. Informationen<br />

darüber können im jeweilig abgeschlossenen<br />

Vertrag nachgelesen werden.<br />

6. GOÄ Nr. 60: Konsil unter Ärzt*innen ÜBERGREIFENDES<br />

Die konsiliarische Erörterung nach Ziffer<br />

60 (Faktor 2,3: 16,09 €) zwischen<br />

zwei oder mehr liquidationsberechtigten<br />

Ärzt*innen kann persönlich, telefonisch<br />

oder per Video stattfinden. Für telemedizinische<br />

Kontakte kann die Analogziffer<br />

60A angegeben werden. Eine Abrechnung<br />

ist unter bestimmten Voraussetzungen<br />

für alle teilnehmenden Ärzt*innen möglich:<br />

VORAUSSETZUNGEN:<br />

• Vorherige oder in direktem zeitl. Zusammenhang<br />

stehende persönliche Auseinandersetzung<br />

mit Patient*innen und Erkrankung<br />

• Vorhandene Liquidationsberechtigung<br />

ABRECHNUNGSAUSSCHLÜSSE:<br />

• Ärzt*innen innerhalb einer Berufsausübungsgemeinschaft<br />

oder Praxisgemeinschaft<br />

gleicher bzw. ähnlicher Fachrichtung<br />

derselben Krankenhausabteilung.<br />

→ Bei Konsilien mit Ärzt*innen außerhalb<br />

solcher Organisationsstrukturen stellt<br />

die gleiche Fachrichtung dagegen keinen<br />

Ausschlussgrund dar. 15<br />

TIPPS:<br />

• Angabe von Name der Konsilpartner*innen, Datum, Uhrzeit und Anlass.<br />

• Keine Zeitvorgabe in der Ziffer<br />

→ Längere Konsilien können mit einem erhöhten Faktor abgerechnet werden.<br />

• Bei mehreren Konsilien mit verschiedenen Fachärzt*innen mehrfach abrechenbar.<br />

Zuschläge E bis H können berechnet werden (je Inanspruchnahme 1x)<br />

→ E: Dringend angeforderte und unverzüglich erfolgte Ausführung: 9,33 €,<br />

→ F: Erbrachte Leistungen in der Zeit von 20 bis 22 Uhr oder 6 bis 8 Uhr: 15,15 €,<br />

→ G: Erbrachte Leistungen in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr: 26,23 €,<br />

→ H: Erbrachte Leistungen an Samstagen, Sonn- oder Feiertagen: 19,82 €. 15<br />

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 4


GOOD TO KNOW: AUSNAHMEKENNZIFFER 32023<br />

7. Neu: Disease-Management-Programm „Rheumatoide Arthritis“<br />

Mit Wirkung zum 01. Oktober 2021 wurde<br />

vom G-BA die rheumatoide Arthritis (RA)<br />

als Disease-Management-Programm (DMP)<br />

aufgenommen. Als DMP koordinierende<br />

Ärzt*innen fungieren die Hausärzt*innen. In<br />

bestimmten Fällen ist jedoch die Möglichkeit<br />

zur Überweisung der Patient*innen gegeben,<br />

z.B. zur Vermeidung von Therapiekomplikationen<br />

und bei Verdacht oder Auftreten von<br />

Komorbiditäten. 16,2<br />

Zur Diagnosestellung werden neben Anamneseerhebung, klinischem Befund und ggf.<br />

bildgebenden Verfahren folgende Laborparameter zur Primärdiagnostik angegeben: 17<br />

Spezifische Laborparameter<br />

• IgM-Rheumafaktor (RF)<br />

• Antikörper gegen cyclische citrullinierte Peptide<br />

(ACPA: Anti-citrullinierte Protein-Ak)<br />

PRIMÄRDIAGNOSTIK<br />

Unspezifische Entzündungsparameter<br />

• C-reaktives Protein (CRP)<br />

• Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)<br />

Definierte Standardinhalte der regelmäßigen Verlaufskontrollen sind die Beurteilung<br />

der Krankheitsaktivität und der Verträglichkeit der Medikation sowohl anamnestisch als<br />

auch klinisch und laborchemisch, daraus folgt ggf. die Anpassung der Medikation und<br />

Überprüfung der Notwendigkeit einer Überweisung: 17<br />

LABORCHEMISCHE VERLAUFSKONTROLLEN<br />

Beurteilung der Krankheitsaktivität:<br />

• BSG<br />

• CRP<br />

Beurteilung der Verträglichkeit der Medikation:<br />

• Blutbild<br />

• Leber- und Nierenwerte<br />

TIPPS:<br />

• Bei gesicherter Diagnose ist der Ansatz der EBM GOP 32023 zur<br />

Kennzeichnung der Budgetbefreiung verschiedener Laborparameter<br />

möglich.<br />

• Bei zeitgleicher Abklärung möglicher infektiologischer Ursachen für<br />

die Symptomatik ist der Ansatz der AKZ 32006 (z.B. Borrelien-Ak -<br />

je nach Meldepflichtbestimmungen des Bundeslandes) oder auch<br />

der AKZ 32004 (z.B. kulturelle bakteriologische Untersuchung von<br />

Gelenkpunktaten) ggf. sinnvoll. 2<br />

8. GOOD TO KNOW: Ausnahmekennziffer 32023 – Rheumatoide Arthritis<br />

GOOD TO KNOW:<br />

Ausnahmekennziffern<br />

Beschreibung 32023:<br />

Rheumatoide Arthritis (PCP)<br />

einschl. Sonderformen und<br />

Kollagenosen unter<br />

immunsuppressiver oder<br />

immunmodulierender<br />

Langzeit-Basistherapie. 2<br />

An Rheumatoider Arthritis ist in Deutschland durchschnittlich einer von 100 Erwachsenen erkrankt.<br />

Das macht die Rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis) zur am häufigsten<br />

auftretenden entzündlichen Gelenkerkrankung. Meist beginnt die Erkrankung bei Frauen<br />

nach dem 50. Lebensjahr, wobei sie dreimal häufiger betroffen sind als Männer, bei welchen<br />

der Erkrankungsbeginn im Durchschnitt 10 Jahre später liegt. 18<br />

INHALT:<br />

• Hämatologie: BSG, Mechanisiertes Blutbild, Retikulozytenzählung<br />

• Klinische Chemie: Kreatinin (Jaffé-Methode), Alkalische Phosphatase,<br />

GPT, Gamma-GT, Kalium<br />

• Rheumatologie/Immunologie: Rheumafaktor, Antikörper gegen<br />

zyklisch citrulliniertes Peptid, ANA Suchtest, Doppelstrang-DNS<br />

Antikörper 2<br />

TIPPS:<br />

• Im Behandlungsfall können mehrere Ausnahmekennziffern zutreffen<br />

und daher nebeneinander angegeben werden.<br />

• Direkt nach Diagnoseerhebung „Rheumatoide Arthritis“ den Ansatz<br />

der Ausnahmekennziffer im betreffenden Quartal erledigen, da Ausnahmekennziffern<br />

für den gesamten Behandlungsfall gültig sind.<br />

AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 5


Quellen:<br />

1 Institut des Bewertungsausschusses (2021): Beschluss des Bewertungsausschusses nach § 87 Abs. 1<br />

Satz 1 SGB V in seiner 570. Sitzung am 15. September 2021 zur Änderung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes<br />

(EBM) mit Wirkung zum 1. Oktober 2021. Verfügbar unter: Bekanntmachung der<br />

Beschlüsse des Bewertungsausschusses nach § 87 Absatz 3 SGB V | Institut des Bewertungsausschusses<br />

(institut-ba.de).<br />

10 Institut des Bewertungsausschusses (2021): Beschluss des Bewertungsausschusses nach § 87 Abs.<br />

1 Satz 1 SGB V in seiner 570. Sitzung am 15. September 2021 Teil A zur Änderung des Einheitlichen<br />

Bewertungsmaßstabes (EBM) mit Wirkung zum 1. Oktober 2021. Verfügbar unter: Bekanntmachung<br />

der Beschlüsse des Bewertungsausschusses nach § 87 Absatz 3 SGB V | Institut des<br />

Bewertungsausschusses (institut-ba.de).<br />

2 Kassenärztliche Bundesvereinigung (<strong>2022</strong>): Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM). Stand: 2.<br />

Quartal <strong>2022</strong>. Verfügbar unter: KBV - Arztgruppen-EBM.<br />

11 Kassenärztliche Bundesvereinigung (2021): Neue Leistungen im Zusammenhang mit Keytruda®<br />

und Jemperli® sowie Oncotype DX®. Verfügbar unter: https://www.kbv.de/html/1150_54668.php.<br />

3 Gemeinsamer Bundesausschuss (2015): Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die<br />

Früherkennung von Krankheiten bei Kindern (Kinder-Richtlinie). Zuletzt geändert am 16.12.2021.<br />

Verfügbar unter: Richtlinie (g-ba.de)<br />

4 ARCHIMED Life Science GmbH (o. J.): Neugeborenen-Screening der nächsten Generation. Verfügbar<br />

unter: https://www.babyhealthcheck.com/de/zielkrankheiten/<br />

5 ARCHIMED Life Science GmbH (o. J.): Zielkrankheiten. Verfügbar unter: https://www.babyhealthcheck.com/de/zielkrankheiten/<br />

12 Food and Drug Administration (2018): Companion Diagnostics. Verfügbar unter: Companion Diagnostics<br />

| FDA.<br />

13 Makowski, V. (2019): Selektivverträge als Instrument des Market Access, in: Schubert, T.; Vogelmann,<br />

T. (Hrsg.), Market Access in der Medizintechnik, Wiesbaden: Springer Gabler, S. 129-170.<br />

14 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Makowski, V. (2019): Was ist ein Selektivvertrag?, in: Schubert,<br />

T.; Vogelmann, T. (Hrsg.), Market Access in der Medizintechnik, Wiesbaden: Springer Gabler, S. 130-<br />

131.<br />

6 AWMF online (2021): Leitlinien - Leitlinien-Detailansicht. Zöliakie. Verfügbar unter: AWMF: Detail.<br />

7 Institut des Bewertungsausschusses (2019): Beschluss des Bewertungsausschusses nach § 87 Abs.<br />

1 Satz 1 SGB V. in seiner 441. Sitzung am 14. August 2019. Verfügbar unter: Bekanntmachung der<br />

Beschlüsse des Bewertungsausschusses nach § 87 Absatz 3 SGB V | Institut des Bewertungsausschusses<br />

(institut-ba.de)<br />

15 Gebührenordnung für Ärzte (Bundesrechtsverordnung) i.d.F. der Bekanntmachung vom 12. November<br />

1982 (BGBl. I S. 1522), zuletzt geändert durch Art. 1 der VO vom 21. Oktober 2019 (BGBl. I S.<br />

1470). Verfügbar unter http://www.gesetze-im-internet.de/go__1982/.<br />

16 Gemeinsamer Bundesausschuss (2021): Pressemitteilungen. DMP künftig auch für die Behandlung<br />

rheumatoider Arthritis. Verfügbar unter: https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/944/.<br />

8 Institut des Bewertungsausschusses (2021): Beschluss des Bewertungsausschusses nach § 87 Abs.<br />

1 Satz 1 SGB V in seiner 570. Sitzung am 15. September 2021 zu Empfehlungen gemäß § 87a Abs.<br />

5 Satz 1 Nr. 3 SGB V bzw. § 87a Abs. 5 Satz 7 i. V. m. § 87a Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 SGB V im Zusammenhang<br />

mit der Aufnahme von Leistungen des Abschnitts 1.7.8 und der Aufnahme von Leistungen<br />

nach der Gebührenordnungsposition 32850 in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) mit<br />

Wirkung zum 1. Oktober 2021. Verfügbar unter: Bekanntmachung der Beschlüsse des Bewertungsausschusses<br />

nach § 87 Absatz 3 SGB V | Institut des Bewertungsausschusses (institut-ba.de).<br />

9 Kassenärztliche Bundesvereinigung, GKV-Spitzenverband (2019): Vereinbarung über die HIV-<br />

Präexpositionsprophylaxe zur Prävention einer HIV-Infektion gemäß § 20j SGB V. Verfügbar unter:<br />

Vereinbarung Präeositionspropyhlaxe nach § 20j SGB V (Anlage 33 BMV-Ä) (kbv.de).<br />

17 Bundesministerium für Gesundheit (2021): Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses über die 26. Änderung der DMP-Anforderungen-Richtlinie: Änderung der Anlage<br />

2, Ergänzung der Anlage 21 (DMP Rheumatoide Arthritis) und der Anlage 22 (Rheumatoide Arthritis<br />

Dokumentation) 2021. Verfügbar unter: https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/amtliche-veroeffentlichung?1.<br />

18 Deutsche Rheuma-Liga (<strong>2022</strong>): Rheumatoide Arthritis. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.<br />

de/rheuma/krankheitsbilder/rheumatoide-arthritis.<br />

Sie möchten die <strong>amedes</strong> <strong>Abrechnungsnews</strong> regelmäßig erhalten?<br />

Dann melden Sie sich gerne für den Newsletter über unsere Homepage an:<br />

https://www.<strong>amedes</strong>-group.com/service/abrechnung/anmeldung-newsletter-abrechnungsnews/<br />

© <strong>amedes</strong> 10/<strong>2022</strong> | Nachdruck verboten | SAP-Nr. 598038<br />

Kontakt:<br />

<strong>amedes</strong> Medizinische Dienstleistungen GmbH<br />

Haferweg 40 . 22769 Hamburg<br />

Telefon 0800 58 91 669<br />

Telefax 0800 58 91 911<br />

www.<strong>amedes</strong>-group.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!