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Lebenshilfe Celle

Fest für das Leben

„Schweigen ist keine Aufarbeitung“

Rückblick

„Ein Fest für das Leben“ hieß es am Samstag,

den 25. Januar anlässlich des Gedenktags für die

Opfer des Naonalsozialismus. Dafür haen sich

gleich vier große Partner|innen zusammengetan:

die Sung niedersächsische Gedenkstäen,

der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Celle,

Lobetalarbeit e. V. und Lebenshilfe Celle gGmbH.

Die Idee kam von Lebenshilfe-Geschäs führer

Dr. Clemens M. Kasper und sollte zwei Aspekte

vereinen: Zum einen sollte natürlich der Opfer,

insbesondere der „Euthanasie“- Opfer, gedacht

werden. Zum anderen sollte durch Präsenz und

Akonen inmien der Stadt gezeigt werden: Wir

(Menschen mit Beeinträchgung) sind hier, wir

sind ein Teil der Gesellscha, wir sind akzepert.

Vielfälge Veranstaltungsreihe

Bereits in den Wochen zuvor wurde auf verschiedene

Art auf das Thema aufmerksam

gemacht. So gab es beispielsweise ab dem

13. Januar im Neuen Rathaus eine Ausstellung

der besonderen Art zu sehen: „‚Sll, stumpf,

beschäigt mit Kartoffelschälen, verlegt.‘ Frauen

als Opfer der ‚T4‘“. Dr. Carola Rudnick, Leiterin der

„Euthanasie“-Gedenkstäe Lüneburg, hae die

Ausstellung konzipiert und dabei auch die Namen

und Geschichten vieler Celler Opfer ans Licht

gebracht.

Als Teil der Veranstaltungs reihe referierte sie in

einem Vortrag mit dem Titel „Den Opfern ein Gesicht,

den Namen wieder geben“ über die Schicksale

von 56 getöteten und 16 zwangssterilisierten

Menschen aus der Region Celle.

Den Kern der Gedenkfeier am 25. Januar bildete

der Goesdienst in der Celler Stadtkirche, der von

Menschen mit und ohne Beeinträchgung gemeinsam

gestaltet wurde. Über 350 Besucher innen

und Besucher haen sich versammelt und waren

vor allem auch vom Auri der beiden Chöre von

Lobetalarbeit und Lebenshilfe ergriffen. Während

der Redebeiträge war es geradezu ungewöhnlich

ruhig und die Anteilnahme deutlich spürbar.

Mien im Geschehen

Rund um die Stadtkirche und inmien des

samstäglichen Markreibens klärten die Veranstalter|innen

an Infoständen über die Hintergründe

des Gedenktags auf und kamen mit den

Celler Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Im

Rahmen der Veranstaltungsreihe wurde auch um

Spenden für das Projekt „Stolpersteine“ (www.

stolpersteine.eu) gebeten. Noch in diesem Jahr

soll der erste Stolperstein für ein „Euthanasie“-

Opfer aus Celle verlegt werden. Der dafür ge -

plante Termin musste jedoch aufgrund der

Corona- Pandemie zunächst verschoben werden.

Akon Mensch förderte die Veranstaltungsreihe

mit insgesamt 3311,59 €. Vielen Dank!

„Die Ausstellung hat das Zeug dazu, Celle zu

v erändern“, so Andreas Babel darauin in der

Celleschen Zeitung.

„Mit dieser Akon sagen wir zu nazisschen Gräueltaten und rechtsradikaler Agitaon, zu jeder

Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Aussonderung: Nie wieder! Und möchten zugleich

mit Menschen, die von uns Leistungen und Unterstützung erhalten, und allen, die sie und uns

bei ihrer Eingliederung begleiten, sagen: Wir lieben das Leben!“

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Fotos: Lebenshilfe Celle

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