WortWECHSEL_1_2020
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Lebenshilfe Celle
Fest für das Leben
„Schweigen ist keine Aufarbeitung“
Rückblick
„Ein Fest für das Leben“ hieß es am Samstag,
den 25. Januar anlässlich des Gedenktags für die
Opfer des Naonalsozialismus. Dafür haen sich
gleich vier große Partner|innen zusammengetan:
die Sung niedersächsische Gedenkstäen,
der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Celle,
Lobetalarbeit e. V. und Lebenshilfe Celle gGmbH.
Die Idee kam von Lebenshilfe-Geschäs führer
Dr. Clemens M. Kasper und sollte zwei Aspekte
vereinen: Zum einen sollte natürlich der Opfer,
insbesondere der „Euthanasie“- Opfer, gedacht
werden. Zum anderen sollte durch Präsenz und
Akonen inmien der Stadt gezeigt werden: Wir
(Menschen mit Beeinträchgung) sind hier, wir
sind ein Teil der Gesellscha, wir sind akzepert.
Vielfälge Veranstaltungsreihe
Bereits in den Wochen zuvor wurde auf verschiedene
Art auf das Thema aufmerksam
gemacht. So gab es beispielsweise ab dem
13. Januar im Neuen Rathaus eine Ausstellung
der besonderen Art zu sehen: „‚Sll, stumpf,
beschäigt mit Kartoffelschälen, verlegt.‘ Frauen
als Opfer der ‚T4‘“. Dr. Carola Rudnick, Leiterin der
„Euthanasie“-Gedenkstäe Lüneburg, hae die
Ausstellung konzipiert und dabei auch die Namen
und Geschichten vieler Celler Opfer ans Licht
gebracht.
Als Teil der Veranstaltungs reihe referierte sie in
einem Vortrag mit dem Titel „Den Opfern ein Gesicht,
den Namen wieder geben“ über die Schicksale
von 56 getöteten und 16 zwangssterilisierten
Menschen aus der Region Celle.
Den Kern der Gedenkfeier am 25. Januar bildete
der Goesdienst in der Celler Stadtkirche, der von
Menschen mit und ohne Beeinträchgung gemeinsam
gestaltet wurde. Über 350 Besucher innen
und Besucher haen sich versammelt und waren
vor allem auch vom Auri der beiden Chöre von
Lobetalarbeit und Lebenshilfe ergriffen. Während
der Redebeiträge war es geradezu ungewöhnlich
ruhig und die Anteilnahme deutlich spürbar.
Mien im Geschehen
Rund um die Stadtkirche und inmien des
samstäglichen Markreibens klärten die Veranstalter|innen
an Infoständen über die Hintergründe
des Gedenktags auf und kamen mit den
Celler Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Im
Rahmen der Veranstaltungsreihe wurde auch um
Spenden für das Projekt „Stolpersteine“ (www.
stolpersteine.eu) gebeten. Noch in diesem Jahr
soll der erste Stolperstein für ein „Euthanasie“-
Opfer aus Celle verlegt werden. Der dafür ge -
plante Termin musste jedoch aufgrund der
Corona- Pandemie zunächst verschoben werden.
Akon Mensch förderte die Veranstaltungsreihe
mit insgesamt 3311,59 €. Vielen Dank!
„Die Ausstellung hat das Zeug dazu, Celle zu
v erändern“, so Andreas Babel darauin in der
Celleschen Zeitung.
„Mit dieser Akon sagen wir zu nazisschen Gräueltaten und rechtsradikaler Agitaon, zu jeder
Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Aussonderung: Nie wieder! Und möchten zugleich
mit Menschen, die von uns Leistungen und Unterstützung erhalten, und allen, die sie und uns
bei ihrer Eingliederung begleiten, sagen: Wir lieben das Leben!“
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Fotos: Lebenshilfe Celle