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Atlas der Entdecker (Leseprobe)

Leseprobe zum Buch: Atlas der Entdecker - Auf den Spuren mutiger Pioniere Riccardo Francaviglia / Margherita Sgarlata 88 Seiten, Hardcover, Euro (D) 25 | Euro (A) 25.70 | CHF 30 ISBN 978-3-03876-241-6 (Midas Kinderbuch) Dieser großformatige Atlas begleitet die größten Entdecker der Geschichte auf ihren spannenden Expeditionen: von den Wikingern über die großen Erkundungsreisenden wie Marco Polo, Christoph Kolumbus oder Alexander von Humboldt, die mit ihren Erkenntnissen die Welt veränderten, bis hin zu Forschern wie David Livingstone und Roald Amundsen und revolutionären Frauen wie Nellie Bly. Schon immer wurde der Mensch von Neugier und Forschungsdrang angetrieben. Die Angst vor Gefahren konnte ihn nie davon abhalten, nach mehr Wissen zu streben. Wer das Abenteuer wagt und das Unbekannte nicht fürchtet, kann Großes entdecken.

Leseprobe zum Buch:

Atlas der Entdecker - Auf den Spuren mutiger Pioniere
Riccardo Francaviglia / Margherita Sgarlata
88 Seiten, Hardcover, Euro (D) 25 | Euro (A) 25.70 | CHF 30
ISBN 978-3-03876-241-6 (Midas Kinderbuch)

Dieser großformatige Atlas begleitet die größten Entdecker der Geschichte auf ihren spannenden Expeditionen: von den Wikingern über die großen Erkundungsreisenden wie Marco Polo, Christoph Kolumbus oder Alexander von Humboldt, die mit ihren Erkenntnissen die Welt veränderten, bis hin zu Forschern wie David Livingstone und Roald Amundsen und revolutionären Frauen wie Nellie Bly. Schon immer wurde der Mensch von Neugier und Forschungsdrang angetrieben. Die Angst vor Gefahren konnte ihn nie davon abhalten, nach mehr Wissen zu streben. Wer das Abenteuer wagt und das Unbekannte nicht fürchtet, kann Großes entdecken.


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<strong>Atlas</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Entdecker</strong><br />

Riccardo Francaviglia • Margherita Sgarlata<br />

MIDAS


<strong>Atlas</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Entdecker</strong><br />

Text und Illustrationen:<br />

Riccardo Francaviglia<br />

Margherita Sgarlata<br />

MIDAS


INHALT<br />

DIE WIKINGER<br />

Seite 6<br />

um<br />

900<br />

ZHENG HE<br />

Seite 14<br />

1405<br />

GIOVANNI CABOTO<br />

Seite 22<br />

1497<br />

FERDINAND<br />

MAGELLAN<br />

Seite 34<br />

1519<br />

VITUS JONASSEN<br />

BERING<br />

Seite 42<br />

1725<br />

JEAN-FRANÇOIS<br />

DE LA PÉROUSE<br />

Seite 50<br />

1772<br />

EINFÜHRUNG<br />

Seite 4<br />

1271<br />

1523<br />

MARCO POLO<br />

Seite 10<br />

1492<br />

VASCO<br />

DA GAMA<br />

Seite 26<br />

1768<br />

CHRISTOPH<br />

KOLUMBUS<br />

Seite 18<br />

AMERIGO<br />

VESPUCCI<br />

Seite 30<br />

GIOVANNI DA<br />

VERRAZZANO<br />

Seite 38<br />

JAMES COOK<br />

Seite 46<br />

1497


ALEXANDER<br />

VON<br />

HUMBOLDT<br />

Seite 54<br />

1799<br />

DAVID<br />

LIVINGSTONE<br />

Seite 62<br />

NELLIE BLY<br />

Seite 70<br />

1889<br />

FRIDTJOF<br />

NANSEN<br />

Seite 78<br />

1893<br />

ROALD<br />

AMUNDSEN<br />

Seite 82<br />

1911<br />

UMBERTO NOBILE<br />

Seite 90<br />

1852<br />

1926<br />

1804<br />

1893<br />

SONSTIGE<br />

ENTDECKUNGEN<br />

Seite 94<br />

1914<br />

1860<br />

MERIWETHER LEWIS<br />

UND WILLIAM CLARK<br />

Seite 58<br />

SVEN HEDIN<br />

Seite 74<br />

ERNEST<br />

SHACKLETON<br />

Seite 86<br />

ROBERT O’HARA BURKE UND<br />

WILLIAM JOHN WILLS<br />

Seite 66


WER INS UNBEKANNTE REIST,<br />

BRAUCHT MUT!<br />

Man muss schon eine Menge Mut aufbringen, um sich auf eine lebenslange Reise zu begeben. Wenn du<br />

über all diese Abenteuer von Menschen liest, die vor deiner Zeit die Welt erkundet haben, beneidest<br />

du vielleicht GIOVANNI DA VERRAZZANO um den Moment, als er die Bucht erblickte, in <strong>der</strong> heute<br />

New York liegt. O<strong>der</strong> du stellst dir vor, wie rau das Leben <strong>der</strong> WIKINGER wohl war! Die<br />

Welt war damals noch voller Rätsel. Darum wurden aus den Abenteurern mit ihren<br />

von Sonne und Salzwasser zerfurchten Gesichtern allmählich Gelehrte,<br />

die sich Fragen zu den Ursprüngen und Naturgesetzen <strong>der</strong> Erde<br />

stellten und die Segel hissten, um ihnen auf den Grund zu<br />

gehen.<br />

Ein Beispiel dafür ist ALEXANDER VON HUMBOLDT, <strong>der</strong> Tausende<br />

Kilometer zu Fuß zurücklegte und zahlreiche Naturphänomene<br />

erkundete, aber auch FRIDTJOF NANSEN, <strong>der</strong> ein einzigartiges Schiff<br />

zur Erforschung <strong>der</strong> Meeresströmungen entwarf.<br />

Du wirst dir beim Lesen denken, wie kostbar das Leben<br />

für diese <strong>Entdecker</strong> war. Dennoch setzten sie es aufs Spiel, um einem Ideal zu dienen,<br />

ein Ziel zu erreichen, Grenzen zu überwinden und sogar ihre Freunde zu retten, wie im Fall<br />

von ERNEST SHACKLETON.<br />

UNTERSTÜTZUNG IST WICHTIG<br />

Oft stellt man sich <strong>Entdecker</strong> als furchtlose Einzelgänger vor. In<br />

Wirklichkeit jedoch waren sie nicht allein – die Eroberungen,<br />

die heute den Namen ihrer <strong>Entdecker</strong> tragen, wären ohne<br />

die Unterstützung an<strong>der</strong>er nicht möglich gewesen: Dazu<br />

gehörten ihre Familien, Frauen und Kin<strong>der</strong>, die Seeleute<br />

vom Schiffsjungen bis zum Koch, Könige und<br />

Königinnen, die die Reisen finanzierten und auch<br />

Einheimische, denen sie unterwegs begegneten.<br />

Dieser <strong>Atlas</strong> ermöglicht uns auch einen<br />

Blick auf das Leben dieser Menschen.<br />

4


ZEIT<br />

Aber wir werden in diesem Buch nicht nur von Menschen und Orten erzählen.<br />

Es gibt einen weiteren wichtigen Faktor: die Zeit. Seit jeher nimmt <strong>der</strong><br />

Mensch Einfluss darauf. Die über Jahrhun<strong>der</strong>te entwickelten technischen<br />

Neuerungen und Maschinen ermöglichen einen an<strong>der</strong>en Einsatz <strong>der</strong> Zeit.<br />

Was früher ein Jahr dauerte, geschieht heute oft in einer Minute. Mit<br />

einem Segelschiff war man nicht selten drei Jahre bis an den Zielort<br />

unterwegs – für dieselbe Reise brauchten spätere Dampfschiffe nur noch wenige<br />

Wochen. Die Eisenbahn machte zuvor fast unmögliche Reisen schnell und sicher. Mit einem Zug<br />

hätten LEWIS und CLARK die Strecke, für die sie zu Pferd Monate gebraucht hatten, in nur wenigen<br />

Tagen zurückgelegt.<br />

Jules Verne erdachte in seinem Roman In 80 Tagen um die<br />

Welt das, was NELLIE BLY, einer unerschrockenen Journalistin,<br />

einige Jahre später in kürzerer Zeit gelang. Die Luftschiffe<br />

von UMBERTO NOBILE und später die Flugzeuge zeigten<br />

uns die Welt von oben: Der Mensch konnte fliegen! Von<br />

da an schien alles möglich – sogar eine Landung auf dem<br />

Mond …<br />

ABENTEUER SIND TEIL DES LEBENS<br />

In diesem <strong>Atlas</strong> wirst du erfahren, dass die Menschheit immer schon von Neugier getrieben war und die<br />

Angst vor Gefahren niemals unseren Wissensdrang stoppen konnte. Abenteuer gehören Leben – und<br />

vielleicht steckt auch in dir ein MAGELLAN! Du wirst in deinem Leben viele Dinge über dich selbst, die<br />

Welt und die Zukunft entdecken. Falls dir das alles nicht genug ist, kannst du dich an das Unbekannte<br />

wagen, denn im WELTRAUM gilt es noch viel zu entdecken …<br />

UNENDLICHE WEITEN<br />

WARTEN DARAUF,<br />

ERFORSCHT ZU WERDEN!<br />

5


DIE WIKINGER<br />

»Unsere Wikinger-Vorfahren kamen schon vor Christoph Kolumbus nach Amerika, gingen aber zum Glück gleich wie<strong>der</strong> fort, denn sonst<br />

würde heute die ganze Welt Isländisch sprechen.« Vigdís Finnbogadóttir, isländische Politikerin<br />

Die Menschen hatten eine ganze Welt zu entdecken und seit<br />

jeher zog es sie auf <strong>der</strong> Suche nach einem besseren Ort zum<br />

Leben in die Ferne. Dabei hinterließen sie Spuren, im Guten<br />

wie im Schlechten. In jedem Volk dieser Erde gab es den<br />

Instinkt zu reisen und eigentlich müssten sie alle in<br />

diesem <strong>Atlas</strong> genannt werden, von den Phöniziern<br />

zu den Griechen, von den Arabern zu den Römern.<br />

Aber wir beginnen mit dem Volk, dessen gesamte<br />

Existenz sich auf <strong>der</strong> Eroberung unbekannter<br />

Gebiete begründete: den Wikingern.<br />

Ihr kämpferisches Wesen und ihre ausgeprägten<br />

Fähigkeiten als Seefahrer in Verbindung mit<br />

ihren hervorragenden Schiffen machten sie zu<br />

den Herrschern <strong>der</strong> Meere.<br />

Beim bloßen Anblick eines Wikingerschiffs erzitterten<br />

die Küstenbewohner, denn sie wussten,<br />

dass nichts <strong>der</strong>en Eroberungsdrang aufhalten würde.<br />

Wikingerpiraten zerstörten die Küsten im Norden<br />

des heutigen Frankreichs und Spaniens und drangen bis<br />

ans Mittelmeer vor. An<strong>der</strong>e folgten auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

fruchtbaren Weidegebieten den Meeresströmungen, die<br />

sie schon 500 Jahre vor Kolumbus von Grönland nach<br />

Amerika führten. Sogar eine Kolonie hatten sie dort<br />

aufgebaut.<br />

VOR KOLUMBUS<br />

Die Entdeckung Amerikas durch die<br />

Wikinger, die in Geschichten wie<br />

<strong>der</strong> Grönlandsaga und <strong>der</strong> Erikssaga<br />

erzählt wurde, galt lange als<br />

reine Fantasie, bis im Jahr<br />

1961 zwei Archäologen die<br />

Ruinen eines Wikingerdorfs<br />

auf <strong>der</strong> Insel Neufundland<br />

entdeckten.<br />

WIKINGER, WARÄGER, NORMANNEN<br />

Das gefürchtete Volk aus dem Norden hatte viele<br />

Bezeichnungen, je nachdem, wo sie<br />

sich nie<strong>der</strong>gelassen<br />

hatten: Im Süden<br />

waren es Wikinger,<br />

im Osten<br />

Waräger und im<br />

Mittelmeerraum<br />

Normannen.<br />

FESTUNGEN<br />

Das Reich Karls des Großen erlitt<br />

schwere Verluste während <strong>der</strong><br />

Wikingerzüge, bei denen ganze<br />

Dörfer geplün<strong>der</strong>t und zerstört<br />

wurden.<br />

Deshalb wurden an den Küstenstädten<br />

wehrhafte Festungen errichtet.<br />

6


GRÖNLAND<br />

Die Reise beginnt<br />

im Jahr 900<br />

ISLAND<br />

SKANDINAVIEN<br />

NORDAMERIKA<br />

ATLANTISCHER<br />

OZEAN<br />

NEUFUNDLAND<br />

EUROPA<br />

WIKINGERSCHIFFE<br />

DIE WIKINGER<br />

HEUTE<br />

Im Wikingermuseum in Roskilde<br />

in Dänemark kannst du auf einer<br />

perfekten Nachbildung eines<br />

Wikingerschiffs ausprobieren, wie es<br />

ist, als Wikinger zu segeln.<br />

Die Kriegsschiffe <strong>der</strong> Wikinger, Drakkar,<br />

konnten geru<strong>der</strong>t und gesegelt werden. Die<br />

im Durchschnitt etwa 20 m langen Schiffe<br />

hatten einen geringen Tiefgang – reichten<br />

also nur wenig unter die Wasseroberfläche –<br />

und waren so leicht, dass sie an Land sogar<br />

getragen werden konnten.<br />

7


»Unser neues Dorf werden wir hier aufbauen.<br />

Dieses blühende Land mit seinen vielen Bächen, Weiden und Wäl<strong>der</strong>n wird unsere neue Heimat werden.<br />

Ich denke an dich, mein lieber Vater. Es wäre so schön gewesen, diese Freude mit dir zu teilen. Aber dann fielst<br />

du vom Pferd, was du als böses Omen, als Zeichen <strong>der</strong> Götter, sahst, weil du stur an deinem alten Glauben<br />

festhieltest.<br />

Du glaubtest, es würde bedeuten, dass du auf <strong>der</strong> Reise mit uns gen Süden gestorben wärst.<br />

Es stimmt, von den ursprünglich 25 Schiffen segeln nur noch 14 und vielleicht wärest du mit einem Schiff<br />

gesunken, aber vielleicht wäre Gott gnädiger gewesen, wenn du dabei gewesen wärest und wir hätten zusammen<br />

dieses grüne Weideland erreicht. Vinland – wir werden dieses Land Vinland nennen: grünes Land.<br />

Ich, Leif, Sohn von Erik dem Roten, werde meine Linie hier fortsetzen und alle töten, die versuchen, mich<br />

aufzuhalten, werde mein Schwert ziehen gegen alle feindlichen Völker an den Küsten<br />

und gegen jeden an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> vom Meer her kommt.«<br />

Leif Eriksson<br />

8


9


MARCO POLO<br />

»Ich habe nicht einmal die Hälfte dessen erzählt, was ich auf meinen Reisen gesehen und getan habe.«<br />

Unter all den Persönlichkeiten in diesem Buch ist Marco Polo vermutlich<br />

<strong>der</strong> bekannteste <strong>Entdecker</strong>. Wohl je<strong>der</strong> hat von seinen<br />

Reisen von Venedig nach China gehört, die im Buch Die Wun<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Welt beschrieben sind. Marco Polo ist nicht nur ein <strong>Entdecker</strong>,<br />

er steht symbolhaft für die Menschen auf Reisen.<br />

In jedem von uns steckt ein wenig von Marco Polo, wenn wir<br />

wissensdurstig sind, wenn wir uns auf ein neues Projekt einlassen, wenn<br />

wir unser Leben umkrempeln und in eine an<strong>der</strong>e Stadt ziehen, wenn<br />

wir unsere Kindheitsträume nicht aufgeben.<br />

Marco Polo war <strong>der</strong> Sohn venezianischer Kaufleute. Im Jahr 1271,<br />

als Venedig eine wichtige Handelsmacht war, machte sich Marco<br />

mit seinem Vater Niccolò und seinem Onkel Matteo auf den Weg<br />

entlang <strong>der</strong> Seidenstraße nach Cambaluc (Peking), <strong>der</strong> Stadt des<br />

Großkahns Kublai Khan.<br />

Der mächtige Herrscher des Orients begrüßte Marco in seinem Reich<br />

und vertraute ihm wichtige diplomatische Missionen an. So bekam<br />

er die Möglichkeit, das mongolische Königreich zu erkunden und<br />

beobachtete dabei jedes Detail mit <strong>der</strong> Neugier eines Kindes.<br />

Im Jahr 1295, fast 25 Jahre nach seiner Abreise, kehrte Marco Polo nach<br />

Venedig zurück, gerade, als sich die Stadt im Krieg mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en italienischen<br />

Seemacht Genua befand. Er wurde festgenommen und kam ins Gefängnis.<br />

Dort begegnete er Rustichello da Pisa, einem Schriftsteller, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zeit seiner Gefangenschaft<br />

all die unglaublichen Abenteuer nie<strong>der</strong>schrieb, von denen Marco ihm erzählte.<br />

GOLDENE TAFELN<br />

Marco, sein Vater und sein<br />

Onkel erhielten vom Großkhan<br />

goldene Tafeln als Passierscheine,<br />

die ihnen auf<br />

ihren Reisen zahlreiche<br />

Privilegien<br />

sicherten und sie<br />

vor Überfällen<br />

bewahrten.<br />

EINE SEHR LANGE REISE<br />

Bei seinem Aufbruch war Marco Polo 17 Jahre alt. Drei Jahre<br />

später erreichte er China und blieb am Hof Kublai Khans. Im<br />

Jahr 1292, er war etwa 38, trat er die Rückreise nach Venedig an,<br />

wo er 1295 ankam. Nach seiner Entlassung aus <strong>der</strong> genuesischen<br />

Gefangenschaft kehrte Marco nach Venedig zurück, wo er im Alter<br />

von 70 starb.<br />

UNHEIMLICHE STIMMEN<br />

IN DER WÜSTE GOBI<br />

Während <strong>der</strong> 30-tägigen Durchquerung <strong>der</strong> Wüste<br />

berichtet Marco von »geisterhaften Stimmen«.<br />

Das Phänomen <strong>der</strong> singenden Dünen beruht auf<br />

den Geräuschen, die entstehen, wenn Sandkörner<br />

die Düne herabrutschen. Millionen von Sandkörnern<br />

können zusammen eine Lautstärke von bis zu<br />

100 dB erzeugen, etwa so laut wie eine Kreissäge.<br />

10


Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1271<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

Venedig<br />

MONGOLEI<br />

WÜSTE<br />

GOBI<br />

Cambaluc<br />

(heute Peking)<br />

HIMALAJA-GEBIRGE<br />

CHINA<br />

Hinreise<br />

Rückreise<br />

INDIEN<br />

Sonstige Reise<br />

DIE SEIDENSTRASSE<br />

Seide war neben Gewürzen und Juwelen eines<br />

<strong>der</strong> wertvollsten Handelsgüter, das die Venezianer<br />

im Orient kauften. Dieser edle Stoff<br />

wird aus dem Kokon <strong>der</strong> Larven des<br />

Seidenspinners gewonnen – ein Falter,<br />

<strong>der</strong> sich von den Blättern des<br />

Maulbeerbaums ernährt.<br />

In China galt es als Hochverrat,<br />

das Geheimnis über die Seidengewinnung<br />

an Reisende weiterzugeben.<br />

Das konnte mit dem Tode bestraft<br />

werden.<br />

MARCO POLO HEUTE<br />

Von 1998 bis 2001 reiste Michael<br />

Yamashita, Fotograf von National Geographic,<br />

auf den Spuren Marco Polos und stellte<br />

daraus eine wun<strong>der</strong>bare Bildreportage<br />

zusammen, begleitet von den Beschreibungen<br />

aus Marco Polos Buch.<br />

VORBILD<br />

Marco Polo ist ein Vorbild für alle, die von einem<br />

friedlichen Zusammenleben zwischen den<br />

Völkern unterschiedlicher Kulturen träumen.<br />

In einer Zeit, in <strong>der</strong> Christen und Muslime sich<br />

gegenseitig als Ungläubige bezeichneten, gelang<br />

es ihm, zwischen Religionen und Kulturen<br />

eine Brücke zu schlagen und ihnen die Vorzüge<br />

<strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>en Seite nahezubringen.<br />

Kolumbus hatte auf seiner Suche nach dem Seeweg<br />

nach Indien Marco Polos Buch bei sich. Es<br />

hatte auch ihm als Inspiration gedient.<br />

11


12


»Ich hatte die Brü<strong>der</strong> Polo um hun<strong>der</strong>t christliche Priester und das Öl aus dem Heiligen Grab gebeten. Als sie sechs<br />

Jahre später zurückkehrten, hatten sie eine kleine Flasche Öl und einen Jungen bei sich. Ich fragte, wo die Priester<br />

seien, und sie antworteten, die wenigen, die sie hatten finden können, hätten die Reise nicht überlebt.<br />

›Wer ist er?‹, fragte ich.<br />

›Sein Name ist Marco. Als ich in Venedig eintraf, erfuhr ich, dass ich einen Sohn hatte, mein Herr‹,<br />

antwortete Niccolò.<br />

Der Junge hob den Kopf und schaute mir direkt in die Augen. Er war nicht ängstlich<br />

wie all die an<strong>der</strong>en, die zu mir zur Audienz kamen, und sein lebhafter Blick faszinierte mich.<br />

Ich bat ihn, mir von seiner Reise zu erzählen, von den Landschaften, die er gesehen hatte.<br />

Er holte Luft und begann, mit seinen Worten ein Bild zu malen, zeigte mir die Bil<strong>der</strong>,<br />

Gerüche und kleinste Details jener Orte, die ich als Junge mit meinem Großvater<br />

Dschingis Khan besucht hatte. Schon lange war ich nicht mehr so bewegt. Er hatte<br />

ein beson<strong>der</strong>es Talent, weshalb ich ihn sogleich mit diplomatischen Aufgaben<br />

in die Mongolei sandte, sodass er mir bei seiner Rückkehr darüber<br />

berichten konnte.«<br />

Kublai Khan<br />

13


ZHENG HE<br />

»Wir segelten über endlose Meere und beobachteten die Wellen.<br />

Wir blickten in ferne Regionen, die im bläulichen Dunst verborgen lagen.«<br />

Anfang des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts beschloss <strong>der</strong> chinesische Kaiser Yongle, die größte<br />

Flotte <strong>der</strong> Welt zu bauen, bestehend aus dreihun<strong>der</strong>t Dschunken! Jedes Schiff<br />

sollte Hun<strong>der</strong>te Männer transportieren, insgesamt rund 28.000 Menschen –<br />

wahrlich eine schwimmende Stadt. Kommandiert wurde diese Schatzflotte<br />

von seinem alten Freund Zheng He, <strong>der</strong> dafür zum Admiral ernannt<br />

worden war. Die Flotte sollte auf Expedition gehen, um die chinesische<br />

Vorherrschaft über die bekannten Völker und ihre Herrscher zu festigen.<br />

Zheng He führte in drei Jahrzehnten sieben Reisen durch, gelangte<br />

nach Indochina, Malakka und an alle Küsten des Indischen Ozeans<br />

von Indien bis zur Arabischen Halbinsel den ganzen Weg bis zur<br />

Ostküste Afrikas. Mit 60 Jahren starb Zheng He auf Reisen und<br />

wurde – wie es unter Seeleuten üblich war – unter großen Ehren<br />

auf See bestattet.<br />

ZHENG HE HEUTE<br />

Mehr als 16.000 km folgte<br />

Michael Yamashita – <strong>der</strong> Fotograf<br />

von National Geographic, <strong>der</strong> auch<br />

Marco Polos Reise dokumentierte,<br />

den Spuren Zheng Hes von <strong>der</strong><br />

chinesischen Provinz Yunnan<br />

bis an die Küsten Afrikas.<br />

ZEBRA UND GIRAFFE<br />

An Bord befanden sich reichlich Geschenke<br />

als Zeichen <strong>der</strong> Freundschaft<br />

für die besuchten Völker, die ihrerseits<br />

ebenso exotische Präsente machten.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreut war <strong>der</strong> chinesische<br />

Hof über ein Zebra und eine Giraffe,<br />

ein Geschenk eines afrikanischen<br />

Stammeshäuptlings.<br />

Zheng He nutzte jedes Ziel als gute Gelegenheit,<br />

um diplomatische und wirtschaftliche<br />

Beziehungen zu knüpfen.<br />

14


EUROPA<br />

Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1405<br />

ASIEN<br />

CHINA<br />

Nanjing<br />

JAPAN<br />

ARABISCHE<br />

HALBINSEL<br />

INDIEN<br />

PAZIFISCHER<br />

OZEAN<br />

PHILIPPINEN<br />

AFRIKA<br />

INDONESIEN<br />

INDISCHER<br />

OZEAN<br />

AUSTRALIEN<br />

STRATEGISCHE MISSIONEN<br />

Dies war das erste und letzte Mal, dass China Gebiete außerhalb <strong>der</strong> eigenen Grenzen erkundet<br />

hat. Bis ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t galt den Chinesen ihr Reich als Mittelpunkt <strong>der</strong> Welt und sie<br />

waren überzeugt, dass außerhalb davon nichts Bedeutendes existieren konnte. Bei Zheng<br />

Hes Mission ging es nicht um Entdeckungen – die Routen waren allseits bekannt. Vielmehr<br />

ging es um neue Bündnisse und eine Ausweitung des chinesischen Einflusses.<br />

DSCHUNKEN<br />

Die fast vollständig aus Bambus<br />

gebauten Schiffe waren<br />

sehr leicht.<br />

Das Flaggschiff von Zheng<br />

Hes Flotte war mit 140 Meter<br />

Länge ein Gigant <strong>der</strong> Meere.<br />

Kolumbus’ Karavelle dagegen<br />

war nur 40 Meter lang.<br />

15


»China ist eine große Macht, das Zentrum <strong>der</strong> Welt. Kunst, Kultur und Schönheit<br />

sind hier zu Hause, nie gelangte etwas von jenseits unserer Grenzen zu uns, dessen<br />

Qualität sich messen kann mit dem, was wir in unserem Reich herstellen. Der<br />

Yongle-Kaiser hat die kaiserlichen Kassen geleert, um Zheng Hes Flotte zu bauen.<br />

Unsere Werften haben ein wahres Meisterwerk geschaffen. Die Barbaren mussten<br />

nur das Flaggschiff sehen und schon verneigten sich ihre Könige und Königinnen<br />

vor <strong>der</strong> chinesischen Macht. Nie war es notwendig, die Hun<strong>der</strong>ten von Soldaten<br />

an Bord einzusetzen, denn nie erhob jemand die Hand o<strong>der</strong> zog ein Schwert. Jene<br />

Flotte war wie ein Stiefel mit Metallkappe, <strong>der</strong> eine Ameise zertrat. China bezwang<br />

die Barbaren.<br />

Doch nun ist es damit genug! Yongle ist tot, ich bin <strong>der</strong> neue Kaiser und ich<br />

habe nicht die Absicht, weiter Geld dafür zu verschwenden, dass Tausende von<br />

Männern auf Schiffen umherziehen, um zu sagen, dass China groß ist. Je<strong>der</strong> weiß<br />

das! Wozu sollte das gut sein? Um irgendeinen erbärmlichen Handelsvorteil zu<br />

erhalten? Um dumme Geschenke mit in die Heimat zurückzubringen? Zerstört<br />

die Flotte! Ich werde all jene Männer und die kaiserlichen Gel<strong>der</strong> dazu einsetzen,<br />

unsere Grenzen zu stärken und neue Paläste zum Ruhme Chinas und meiner<br />

Dynastie zu errichten.«<br />

Kaiser Xuande<br />

16


17


CHRISTOPH KOLUMBUS<br />

»Das Meer wird allen neue Hoffnung bringen, so wie <strong>der</strong> Schlaf die Träume bringt.«<br />

Früher glaubte man, die Erde sei eine Scheibe, das Gegenteil zu behaupten, war verboten.<br />

Als die Menschen aber dann endlich davon überzeugt waren, dass die Erde eine<br />

riesige Kugel ist, begann Christoph Kolumbus, eine große Expedition zu<br />

planen: Er wollte nach Westen über den Ozean in unbekannte Regionen<br />

segeln. Er glaubte, wenn er nach Westen um die Erdkugel segelte, musste er<br />

früher o<strong>der</strong> später die reichen Län<strong>der</strong> des Orients erreichen. Dadurch würde<br />

<strong>der</strong> bisher nötige Seeweg kürzer und sicherer werden.<br />

Dem spanischen Königspaar gefiel die Vorstellung, Zugriff auf die<br />

Kostbarkeiten zu haben, von denen Marco Polo erzählt hatte: wertvolle<br />

Stoffe, Gewürze, Gold und Juwelen. Und so finanzierten sie das Unternehmen<br />

und gaben dem aus Genua stammenden Seemann drei Schiffe, auf denen<br />

Kolumbus am 3. August 1492 von Palos in See stach.<br />

Als nach mehr als zwei Monaten auf See Land in Sicht war, war<br />

Kolumbus sicher, dass sie Indien erreicht hatten und seine Theorie<br />

stimmte. Deshalb nannte er die Einwohner jener Gebiete Indianer.<br />

Niemand wusste damals, dass westlich von Europa noch<br />

ein Kontinent lag: Amerika.<br />

GOLD UND GEMETZEL<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit ging es bei Entdeckungsreisen<br />

nicht um das Streben. nach neuem<br />

Wissen, wie wir gern denken. Vielmehr<br />

wurden die Einheimischen häufig zu Tausenden<br />

getötet und ausgeraubt, weil<br />

gierige Herrscher Seefahrer losschickten,<br />

um Gold, kostbare Edelsteine<br />

als Trophäen aus fernen<br />

Län<strong>der</strong>n in die Heimat zu<br />

bringen.<br />

DIE WELT WIRD GRÖSSER<br />

Oft heißt es, Kolumbus habe Amerika entdeckt.<br />

Richtiger wäre es zu sagen, dass<br />

er <strong>der</strong> erste Europäer war, <strong>der</strong> dort an<br />

Land ging und dann wie<strong>der</strong> heimkehrte.<br />

Bis zu seinem Tod war Kolumbus überzeugt,<br />

in Asien gewesen zu sein. Amerigo Vespucci<br />

war es, <strong>der</strong> erkannte, dass jene Gebiete einen<br />

neuen Kontinent darstellten. Man könnte sagen,<br />

dass Kolumbus dazu beigetragen hat, die<br />

Welt auszudehnen.<br />

CHRISTOPH KOLUMBUS HEUTE<br />

Schlägt jemand eine verblüffend einfache Lösung für ein Problem vor, sagt<br />

man, er habe »das Ei des Kolumbus« gefunden. Der Legende nach machten<br />

sich bei einem Gastmahl zwei Spanier über seine Unternehmungen lustig.<br />

Kolumbus bat sie, ein Ei so auf den Tisch zu stellen, dass es stehen blieb.<br />

Keinem gelang es, sodass Kolumbus das Ei nahm, an einer Seite leicht<br />

eindrückte und es so zum Stehen brachte. Er zeigte: <strong>der</strong>jenige gewinnt,<br />

dem die Antwort als Erstem einfällt – auch wenn sie offensichtlich ist.<br />

18


Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1492<br />

NORDAMERIKA<br />

EUROPA<br />

ATLANTISCHER<br />

OZEAN<br />

Lissabon<br />

Palos<br />

AFRIKA<br />

SÜDAMERIKA<br />

KARAVELLE<br />

Von den drei berühmten<br />

Karavellen war die<br />

Niña Kolumbus’ Lieblingsschiff.<br />

Er nutzte sie<br />

auf allen vier Reisen und<br />

legte über 25.000 Seemeilen<br />

mit ihr zurück, das ist<br />

mehr als einmal um die<br />

ganze Erde.<br />

Auf seiner ersten Expedition<br />

waren sowohl die<br />

Pinta als auch die Santa<br />

Maria vom Pech verfolgt.<br />

Das erste Schiff wurde<br />

während einer Meuterei<br />

gestohlen und das zweite<br />

sank in <strong>der</strong> Weihnachtsnacht<br />

des Jahres 1492.<br />

19


20


»Oh, großer Schamane, die Große Mutter hat mir eine Vision aufgezeigt und ich stehe hier, um über das,<br />

was ich erlebt habe, zu berichten. Ich suchte gerade für mein neues Schiff den richtigen Baumstamm und<br />

hatte schon einen großen Teil des Waldes erkundet, als mir ein Freund erzählte, er habe unweit <strong>der</strong> Küste<br />

eine wun<strong>der</strong>bare Ulme gesehen, in <strong>der</strong> Nähe des goldenen Strands, nur zwei Tagesmärsche von unserem<br />

Dorf entfernt. Und so, großer Schamane, fand ich jene Ulme und wollte sie gerade fällen, als ich mehrere<br />

große Schiffe erblickte, die mit gewaltigen weißen Segeln auf die Küste zuhielten. Ich schaute voller Furcht<br />

zu, nie zuvor hatte ich so gezittert, nicht einmal, als vor drei Monden das Dorf nie<strong>der</strong>brannte. Der Bauch<br />

jener Schiffe brachte ein kleineres Boot hervor mit Menschen darauf, die uns ähnlich sind, jedoch mit<br />

einer Haut, die so weiß wie die Sonne war und auf eine Art gekleidet, die ich nicht beschreiben könnte. Ich<br />

sah noch, wie sie aus dem Boot stiegen, sich hinknieten und den Sand küssten und rannte, so schnell ich<br />

konnte, zum Dorf, um alle zu warnen.<br />

Die Götter, die Götter <strong>der</strong> Meere sind zu uns gekommen! Sie werden unser Leben für immer verän<strong>der</strong>n.<br />

Eure Prophezeiung hat sich erfüllt! Aber, oh, großer Schamane, es steht mir nicht an, dies zu sagen. Nur Ihr<br />

mit Eurer Weisheit könnt bestätigen, dass ich die Wahrheit spreche. Bitte kommt mit mir, ich führe Euch an<br />

den Ort, an dem alles begann.«<br />

Arowak, ein amerikanischer<br />

Ureinwohner<br />

21


GIOVANNI CABOTO<br />

»Der Venezianer Giovanni Caboto und sein Sohn Sebastiano […] entdeckten das Land,<br />

das niemand zuvor gefunden hatte […]. Sie nannten es Prima Vista, denn es war das erste Land,<br />

das sich vor ihren Augen aus dem Meer erhob.« Sebastiano Caboto<br />

Nicht immer sind alle Details über Entdeckungsreisende historisch<br />

belegt, so weiß man etwa nicht genau, wo Caboto geboren wurde. Fest<br />

steht jedoch, dass Kolumbus’ Reisen ihn so beeindruckt hatten, dass er<br />

beschloss, es ihm nachzutun: Auch er würde die Erde umsegeln, nicht<br />

um Indien zu erreichen, son<strong>der</strong>n den Fernen Osten!<br />

Seinen Berechnungen zufolge zufolge musste er dazu viel weiter<br />

nördlich als Kolumbus segeln. Daher beschloss er, Englands König<br />

Heinrich VII. um Erlaubnis zu bitten, von <strong>der</strong> Küste seines Reichs aus<br />

die Reise antreten zu dürfen. Und so stach er mit 18 Seeleuten und einem<br />

einzigen Schiff am 20. Mai 1497 von Bristol in See. Nach 35 Tagen<br />

erreichte das Schiff das heutige Nova Scotia und einige Tage später<br />

Neufundland. Caboto wusste es damals nicht, aber er hatte soeben<br />

Kanada entdeckt!<br />

Nach dem Erfolg seiner ersten Expedition machte sich<br />

Caboto gleich an die Vorbereitungen einer zweiten, noch<br />

ehrgeizigeren: Der König gewährte ihm fünf Schiffe und<br />

200 Männer. Dieses Mal aber setzte Cabotos Mannschaft<br />

die Segel und kehrte nie wie<strong>der</strong> zurück …<br />

DIE INUIT<br />

Sebastiano, Cabotos Sohn, wurde später<br />

selbst Forschungsreisen<strong>der</strong>, erkundete<br />

auf Grönland Gletscher und Eisberge<br />

und suchte nach einer Nordwestpassage,<br />

was ihm jedoch nicht gelang. Er war <strong>der</strong><br />

erste Weiße, den die Inuit, die Menschen<br />

aus dem Eis, zu Gesicht bekamen.<br />

22<br />

GIOVANNI CABOTO<br />

HEUTE<br />

In Nova Scotia sind viele Stätten nach diesem<br />

großartigen italienischen Seefahrer benannt,<br />

Brücken, Straßen, touristische Routen und<br />

natürlich <strong>der</strong> Ort, an dem er gelandet sein soll:<br />

Cabot’s Landing. Alljährlich finden vor<br />

seinem Denkmal Feierlichkeiten<br />

anlässlich seiner Landung statt.<br />

ZWEI KOMPASSE,<br />

MINDESTENS!<br />

Die Hilfsmittel für die Seefahrt waren<br />

recht primitiv und daher eher<br />

unpräzise. Auch Kompasse, mindestens<br />

zwei pro Schiff, mussten regelmäßig<br />

neu magnetisiert werden und<br />

nur selten ergaben die gleichzeitig<br />

mit zwei verschiedenen Kompassen<br />

durchgeführten Berechnungen dasselbe<br />

Ergebnis.


GRÖNLAND<br />

Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1497<br />

ISLAND<br />

SKANDINAVIEN<br />

NORDAMERIKA<br />

ATLANTISCHER<br />

OZEAN<br />

Bristol<br />

ENGLAND<br />

NEUFUNDLAND<br />

EUROPA<br />

MATTHEW<br />

Das Schiff, mit dem<br />

Caboto in See stach,<br />

hatte er zu Ehren<br />

seiner Frau Mattea<br />

Matthew getauft.<br />

23


»Ich erinnere mich gut an das zarte Gesicht meiner Mutter, wenn jemand den<br />

Namen unseres Schiffes aussprach. Mein Vater Giovanni hatte mir erlaubt, ihn zu<br />

begleiten, und ich war stolz darauf.<br />

Ich hörte, wie er gegenüber zwei Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Besatzung mit meinen<br />

seefahrerischen Kenntnissen prahlte. Tatsächlich konnten nur wenige an Bord<br />

Karten so gut lesen wie ich. Wohl je<strong>der</strong> Vater hegt die Hoffnung, sein Sohn werde in<br />

seine Fußstapfen treten. Ich liebe dieses Leben, wie ein Verrückter. Denn wer sonst<br />

könnte ein solch rastloses Leben lieben, ständig am Abgrund von Scheitern und<br />

Tod, voller Hungerqualen, die nicht durch Sättigung überwunden werden, son<strong>der</strong>n<br />

durch den Ekel vor den Vorräten im La<strong>der</strong>aum. Ich liebe dieses Leben zwischen<br />

Himmel und Meer, Sternen und Brandung. Auf <strong>der</strong> Suche nach dem Unbekannten,<br />

das sich als erstaunlich o<strong>der</strong> furchteinflößend herausstellen kann, Gold o<strong>der</strong> Pfeile,<br />

Vergessenheit o<strong>der</strong> Ruhm mit sich bringen kann.<br />

Ich habe Glück, einen solchen Vater zu haben. Oft denke ich: Was wäre aus mir<br />

geworden, wenn ich nicht als Sohn eines großen <strong>Entdecker</strong>s geboren worden wäre?«<br />

Sebastiano Caboto<br />

24


25


VASCO DA GAMA<br />

»Die Dunkelheit fürchte ich nicht. Ich ziehe den Tod einem nicht gelebten Leben vor.«<br />

Vasco da Gama war <strong>der</strong> Sohn eines portugiesischen Seefahrers. Damals waren die<br />

Seefahrer alle von einem Gedanken besessen: neue Wege zu den Schätzen<br />

des Orients zu finden. Bis dahin konnte man diese Güter nur von den<br />

Arabern o<strong>der</strong> den Venezianern kaufen, die geschickte Kaufleute waren.<br />

Vascos Vater, Estêvão, hatte sich zum Ziel gesetzt, eine neue Seeroute<br />

zu finden, einen Weg, <strong>der</strong> die portugiesischen Schiffe direkt nach Indien<br />

führen sollte. Kurz vor <strong>der</strong> Abreise erkrankte er jedoch und starb, weshalb<br />

man seinen Sohn bat, die Leitung <strong>der</strong> Expedition zu übernehmen.<br />

Von Portugal aus fuhren sie nach Süden und mit <strong>der</strong> Hilfe eines erfahrenen<br />

Steuermanns, Bartolomeo Diaz, umschifften sie die Südspitze Afrikas.<br />

Mit <strong>der</strong> Strömung segelten sie von dort zur Arabischen Halbinsel<br />

und erreichten dann Indien, geführt von einem arabischen Steuermann.<br />

Die Nachricht vom Erfolg Vasco da Gamas wurde in seiner Heimat<br />

gefeiert und er wurde bei seiner Rückkehr als Held empfangen.<br />

Endlich konnte auch Portugal an die wertvollen Güter gelangen,<br />

die den König noch reicher machen würden.<br />

Vasco da Gama, <strong>der</strong> zum Vizekönig von Indien ernannt wurde,<br />

machte die Reise noch zweimal, wurde dann aber krank und<br />

starb 1524 in seinem Haus in Kochi, Indien.<br />

PFEFFER<br />

Es mag absurd klingen, dass Menschen ihr Leben für Gewürze riskierten. Für<br />

uns ist es ein seltsamer Gedanke, dass Pfeffer früher eine ähnliche Gier in den<br />

Menschen hervorrief wie heute Erdöl, aber er galt als Luxusgut und seine antibakteriellen<br />

Eigenschaften machten frisches Fleisch länger haltbar,<br />

denn eine Kühlung gab es noch nicht. Außerdem wirkte er gegen<br />

den fauligen Geruch.<br />

MANCHMAL HILFT EIN NAME …<br />

Das Kap <strong>der</strong> guten Hoffnung hieß ursprünglich<br />

Kap <strong>der</strong> Stürme. Vasco da Gama aber<br />

gab ihm einen an<strong>der</strong>en Namen, um den Matrosen<br />

Mut und Zuversicht einzuflößen.<br />

26


Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1497<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

Lissabon<br />

ARABISCHE<br />

HALBINSEL<br />

INDIEN<br />

Goa<br />

AFRIKA<br />

Kochi<br />

VASCO DA<br />

GAMA HEUTE<br />

Noch heute findet jährlich<br />

am 9. September, dem<br />

Jahrestag seiner Rückkehr<br />

nach Portugal, in Lissabon<br />

ein Fest statt.<br />

27


»Ein Held. Dieselben Männer, die zu Beginn <strong>der</strong> Reise nicht an ihn<br />

glaubten, zitterten, als sie den Indischen Ozean zum ersten Mal<br />

sahen, dieselben Männer, die sich vor Seeungeheuern und Sirenen<br />

fürchteten, nannten ihn einen Helden, sobald sie Land betreten<br />

hatten. Er, Vasco da Gama, schroff und ehrgeizig wie alle Seefahrer,<br />

zeigte den Anflug eines Lächelns unter seinem schwarzen Bart.<br />

28


Sie sagen, ihm sei es gelungen, eine neue Handelsroute für den Transport von Stoffen und Gewürzen<br />

aus Indien zu finden. Und so war es auch, nur war es nicht allein sein Verdienst.<br />

Die Idee zu dieser Reise kam von seinem Vater. Er erzählte mir, dass die Umrundung des Kaps <strong>der</strong><br />

Guten Hoffnung neben seinen eigenen seemännischen Fähigkeiten auch dank <strong>der</strong> Unterstützung von<br />

Bartolomeo Diaz gelang. Dann kam er zu mir, um mich zu überzeugen, mit ihm zu kommen und ihm<br />

zu helfen, die Meere des ihm unbekannten Indischen Ozeans zu bändigen.<br />

Ich, Ahmad ibn Mājid, genannt ›Der Löwe des Ozeans‹, zeigte ihm die Karten, sagte die Winde voraus,<br />

legte die Routen fest: Nun werden ihm die Ehren zuteil, wie einem Kapitän, <strong>der</strong> einen bereits von<br />

Harpunen geschwächten Wal fängt.<br />

Ich weiß, welchen Anteil ich habe, und bin stolz darauf.<br />

Ich werde in den Jemen zurückzukehren und mit meiner Belohnung den Rest meiner Tage genießen.«<br />

Ahmad ibn Mājid<br />

29


AMERIGO VESPUCCI<br />

»Was ich sah, waren … viele Papageien so vieler unterschiedlicher Arten, dass es wie ein Wun<strong>der</strong> war. Einige waren<br />

grün, an<strong>der</strong>e zitronengelb und wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e schwarz und wohlbeleibt. Der Gesang <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Vögel in den<br />

Bäumen war so zart und melodisch, dass wir oft innehielten, um diesen Klängen zu lauschen.<br />

Die Bäume, die ich sah, waren von solcher Schönheit und Anmut, dass wir meinten, den Himmel<br />

auf Erden gefunden zu haben …«<br />

Amerigo Vespucci war Kolumbus in <strong>der</strong> spanischen Bank begegnet, für die er<br />

arbeitete und die einen Teil <strong>der</strong> Expedition finanziert hatte.<br />

Irgendetwas an Kolumbus’ Routen schien ihm zu schaffen zu machen. Seine<br />

Leidenschaft für Geografie zusammen mit seinen Berechnungen weckten<br />

Zweifel, die sich rasch zu einer Besessenheit entwickelten. Sicher, Kolumbus<br />

hatte ein fernes Land erreicht, aber Vespucci zufolge war dies nicht Indien,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr eine neue Welt, ein vierter Kontinent, den es noch zu<br />

erkunden galt!<br />

Er gab seine Arbeit auf, um seiner Intuition zu folgen, und bat König Ferdinand II.<br />

von Aragon, die Expedition zu finanzieren. Der König vertraute ihm, und im Jahr<br />

1497 setzte Vespucci die Segel für seine erste Reise.<br />

Er folgte Kolumbus’ Route und entdeckte Lagunen, die an<br />

Venedig erinnerten, weshalb er das Land Venezuela nannte.<br />

Er drang bis zur Mündung des Amazonas vor, beschrieb detailliert<br />

die Pflanzenwelt und die Menschen, denen er begegnete. Auch<br />

den Himmel erforschte er und entdeckte Konstellationen, die<br />

von den heimischen Breitengraden aus nicht zu sehen waren.<br />

BRIEFE<br />

Noch heute ist nicht gesichert,<br />

wie viele Reisen<br />

genau Amerigo Vespucci<br />

zum neuen Kontinent<br />

unternahm. In Briefen ist<br />

die Rede von vier Reisen,<br />

von denen zwei<br />

allerdings nicht zweifelsfrei<br />

belegt sind.<br />

DER NAME »AMERIKA«<br />

Es war nicht Vespucci selbst, <strong>der</strong> Amerika so nannte, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr <strong>der</strong> deutsche Kosmograf Martin Waldseemüller,<br />

<strong>der</strong> diesen Namen 1507 erstmals auf einer Landkarte<br />

festhielt.<br />

DAS KREUZ DES SÜDENS<br />

Amerigo Vespucci war <strong>der</strong> erste Europäer, <strong>der</strong> so weit westlich<br />

segelte, dass die Sternenkonstellation zu sehen war, die er<br />

das Kreuz des Südens nannte.<br />

30


EUROPA<br />

NORDAMERIKA<br />

Lissabon<br />

Cádiz<br />

ATLANTISCHER<br />

OZEAN<br />

AFRIKA<br />

VENEZUELA<br />

SÜDAMERIKA<br />

Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1497<br />

Erste Reise<br />

Zweite Reise<br />

AMERIGO<br />

VESPUCCI HEUTE<br />

1931 lief in Italien ein nach<br />

dem florentinischen <strong>Entdecker</strong><br />

benanntes Segelschiff vom Stapel.<br />

Es diente als Segelschulschiff <strong>der</strong><br />

italienischen Marine und galt als<br />

das schönste Schiff <strong>der</strong> Welt.<br />

31


32


»Wir haben den Atlantik überquert und segeln nun an einer Küste<br />

entlang, die unser Kapitän für unberührtes Land hält. Ich habe<br />

mein halbes Leben auf Schiffen verbracht, habe als Schiffsjunge<br />

angefangen und bin jetzt Koch, aber noch nie habe ich solche<br />

Landschaften gesehen.<br />

Die ganze Küste ist wild, keine Anzeichen von Mauern o<strong>der</strong> Städten,<br />

keine Glockentürme o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Türme, überall nur grüner Wald,<br />

<strong>der</strong> bis ans Meer reicht.<br />

Gestern begegneten wir zum ersten Mal Bewohnern dieser Gegend:<br />

Sie waren uns sehr ähnlich, wenn auch völlig nackt.<br />

Als wir von Bord gingen, um Vorräte zu besorgen, liefen einige von<br />

ihnen weg, an<strong>der</strong>e kamen näher und gaben seltsame Geräusche<br />

von sich, die keinerlei Ähnlichkeit mit einer uns bekannten Sprache<br />

hatten. Sie boten uns Früchte an, die wir nie zuvor gesehen hatten,<br />

saftig und süß, duftende Kräuter und Gemüse in seltsamen Farben –<br />

ich würde sie gern zubereiten, wüsste aber nicht, wo ich beginnen<br />

sollte. Nachts sahen wir vom Schiff aus die Feuerstellen in ihren<br />

Dörfern, man hörte Menschen singen, es klang fröhlich, aber wir<br />

täten besser daran, diesen Wilden nicht zu trauen.«<br />

Antonio,<br />

<strong>der</strong> Schiffskoch<br />

33


FERDINAND MAGELLAN<br />

»Die Kirche behauptet, die Erde sei flach, aber ich weiß, dass sie rund ist, denn ich sah ihren Schatten auf dem Mond.«<br />

Im Jahr 1519 trug <strong>der</strong> portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan<br />

dem spanischen König Carlos I. eine einzigartige Unternehmung<br />

vor: eine Weltumsegelung. Dazu musste er zunächst den neuen<br />

Kontinent erreichen, dort <strong>der</strong> Küste in südlicher Richtung folgen<br />

und dann eine Passage nach Westen zum Indischen Ozean finden.<br />

Magellan stach mit fünf Segelschiffen und 250 Männern an<br />

Bord in See und hatte von Anfang an mit zahlreichen Hin<strong>der</strong>nissen<br />

zu kämpfen: Es kam zu einer Meuterei, eines <strong>der</strong> Schiffe<br />

ließ ihn im Stich und ein an<strong>der</strong>es sank. Trotz allem gelang es ihm<br />

schließlich, südlich des amerikanischen Kontinents einen Seeweg<br />

nach Westen zu finden, die heutige Magellanstraße.<br />

Er überquerte den Pazifischen Ozean, friedlicher Ozean,<br />

den er so nannte, weil er leicht zu überqueren war.<br />

Schließlich erreichte er die Philippinen, <strong>der</strong>en Eingeborene<br />

ihm feindlich gesonnen waren und ihn während<br />

eines Aufstands töteten. Nach Magellans Tod<br />

kam es zu weiteren Verlusten und nur eines <strong>der</strong> fünf<br />

Schiffe kehrte 1522 nach Spanien zurück.<br />

MEUTEREI!<br />

Durch die schrecklichen Lebensbedingungen an<br />

Bord <strong>der</strong> Schiffe kam es oft zu Konflikten innerhalb<br />

<strong>der</strong> Mannschaft, was zu Protesten und sogar Meuterei<br />

führte. Wer meuterte, riskierte die Todesstrafe.<br />

Magellan gelang es, die Meuterei zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

CHRISTENTUM<br />

Die Seefahrer versuchten oft, die Eingeborenen<br />

zum Christentum zu bekehren.<br />

Auf <strong>der</strong> Insel Mactan wurde<br />

Magellan bei einem dieser Bekehrungsversuche<br />

getötet.<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Magellans Expedition war die erste<br />

Umseglung <strong>der</strong> Welt, was dazu<br />

beitrug, falsche Vorstellungen zu<br />

korrigieren und das Bild <strong>der</strong> Erde<br />

als Kugel zu festigen.<br />

34


Die Reise beginnt<br />

im Jahr 1519<br />

EUROPA<br />

NORDAMERIKA<br />

Sevilla<br />

ASIEN<br />

PAZIFISCHER<br />

OZEAN<br />

AFRIKA<br />

Magellans<br />

Sterbeort<br />

SÜDAMERIKA<br />

AUSTRALIEN<br />

Magellanstraße<br />

ANTARKTIKA<br />

FERDINAND<br />

MAGELLAN<br />

HEUTE<br />

Ein chilenischer<br />

Geschäftsmann finanzierte<br />

im Jahr 2006 einen<br />

Nachbau <strong>der</strong> Victoria, das<br />

erste Schiff, das die Welt<br />

umsegelte. Zu sehen ist es<br />

heute im Hafen von Punta<br />

Arenas in Chile.<br />

35


»Ich kenne dich gut, blau und unermesslich – verbrachte ich doch mehr Zeit meines Lebens auf deinen<br />

Wellen als in den matschigen Straßen <strong>der</strong> Stadt. Deine Wogen, mal azurblaue, anmutige, kleine Wellen,<br />

mal gewaltig Berge. Manchmal gibt es keine Wellen und man segelt wie auf einer spiegelglatten Fläche,<br />

unter <strong>der</strong> sich das Meer in seiner Tiefe mit seinen Geschöpfen offenbart – dies ist die neue Welt, die wir<br />

erkunden sollten!<br />

Eine stille, unheimliche Welt, in <strong>der</strong> es statt Wind Wasser gibt, lebendiges Wasser, das dich bei Sturm<br />

verschlingt – du fühlst dich darauf wie ein tanzen<strong>der</strong> Floh, auf den es alle abgesehen haben: das Meer<br />

und <strong>der</strong> Wind, <strong>der</strong> Regen und die Wolken, <strong>der</strong> Donner und <strong>der</strong> Blitz.<br />

36


Meer, Ozean … wie oft habe ich dich in diesen Jahren geschmeckt, ja, ich habe dich gekostet, und immer<br />

war es an<strong>der</strong>s. Süßer im Norden, salziger im Süden und manchmal bitter, immer aber angenehm.<br />

Mein Schiff kann dich nicht verletzen, die Spur, die es hinterlässt, schließt sich sofort wie<strong>der</strong>.<br />

Du, Meer, und ich, wir brauchen einen Hafen, ein Ufer.<br />

Ich, um anzulegen und <strong>der</strong> Welt von dir<br />

zu berichten, und du,um uns aufs Neue<br />

dazu zu drängen, die Segel<br />

zu setzen und noch mehr<br />

deiner Geheimnisse zu<br />

entdecken.«<br />

Ferdinand<br />

Magellan<br />

37

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