2 die seite zwei www.grazer.at <strong>20.</strong> NOVEMBER <strong>2022</strong> E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Wir brauchen Rolemodels für den Frieden M it unserem Bericht über die brutale Serie von Überfällen auf Grazer Schüler konnten wir glücklicherweise dazu beitragen, die Täter zu fassen (siehe Seiten 4/5). Man sollte aber nicht davon ausgehen, dass es damit getan ist. Die Gewaltbereitschaft steigt bei den Jungen stark an, zumindest häufen sich die Berichte darüber. Nicht nur in Graz, die Ausschreitungen in Linz zu Halloween sind ebenfalls noch gut im Gedächtnis. Aber es sind nicht nur die Jugendlichen, die Hemmschwelle sinkt generell in der Gesellschaft. Dies lässt sich auch am Beispiel der zerstörerischen Anhänger von Feyenoord Rotterdam, die einen Schaden im Wert von 300.000 Euro anrichteten, direkt gut erkennen. Der beste Weg, um diesen besorgniserregenden Trend zu stoppen und bestenfalls ins Gegenteil zu verkehren, ist Aufklärung und Prävention. Politik, Polizei, Streetworker und nicht zuletzt die Medien haben hier eine große Verantwortung und die Chance, Parallelgesellschaften und kriminelle Energien im Keim zu ersticken und schon im Vorfeld keine Eskalationen zuzulassen. Und natürlich hat es jeder Einzelne auch selbst in der Hand, den Jungen ein friedliches Miteinander vorzuleben. Nur so kann Gemeinschaft und Gesellschaft funktionieren. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Christoph Fritz daheim, kurz nach dem Aufstehen, wo zuallererst einmal Leitungswasser konsumiert wird. Kaffee oder Tee sind seine Sache nicht. KK ... Comedian Christoph Fritz Der Stand-up-Comedian über Vergleiche mit Josef Hader, Schüchternheit, Rock beim Zähneputzen und über „Zärtlichkeit“. Sonntagsfrühstück: Solo-Performance? Allein zuhause wird das Frühstück nicht gerade zelebriert. Sonntags gibt’s Haferbrei mit hineingeschnittenen Bananen und Äpfeln. Sonst meist nur Wasser, Leitungswasser. Die sogenannten „Erwachsenen“-Getränke wie Kaffee, Tee oder gar Alkohol liegen mir nicht so. Konnte mich damit noch nie anfreunden. Apropos Erwachsene. Ihr Debütprogramm als Stand-up-Comedian hieß zu Recht „Das Jüngste Gesicht“. Jetzt kommt „Zärtlichkeit“. Ist der „Baby Face“-Bonus weg? Das Programm „Zärtlichkeit“ habe ich gemeinsam mit Sebastian Huber und Sonja Pikart erarbeitet. Wir haben das Thema persönlicher gemacht, es zugespitzt und erhöht. „Zärtlichkeit“ schien uns angesichts der Pandemie und der Lockdowns zeitgemäß, und das hat sich intuitiv als guter Weg erwiesen. Die Distanz zum Publikum ist weniger geworden. Wie definieren Sie „Zärtlichkeit“? Ein schönes Wort, ein guter Titel. Zärtlichkeit ist Ausdrucksform für mehr Nähe. Im Programm geht es auch um einen Urologen- Besuch. Wo ist da bitte „Zärtlichkeit“? Nach persönlicher Erfahrung hat sich meine Scham gelegt, das Thema ist den meisten Comedians wie auch den Besuchern unangenehm. Aber ich zeige auf, dass es doch nicht so schlimm ist. Sie waren mit „Zärtlichkeit“ dieser Tage im Orpheum. Mögen Sie die Stadt Graz? Ich war das erste Mal als Kind mit meinen Eltern in Graz. Mir ist die Stadt seither ans Herz gewachsen. Ich war schon etliche Male da und es kommen immer viele Leute in die Vorstellungen. Ich kam beim Kleinkunstvogel 2017 ins Finale, war bei der Langen Nacht des Kabaretts und ebenso bei der Benefizshow „Let’s Spend The Night Together“ dabei. Was war der Kick, Comedian zu werden? Ich habe viele Stand-up-Comedians auf YouTube gesehen. Und mochte den amerikanischen Weg. An der FH meinte eine Studentenkollegin, ich sollte doch Stand-up-Comedian werden. Ich wollte dann selbst herausfinden, ob ich lustig bin oder nicht. So ganz sicher bin ich mir heute noch immer nicht. Ich habe sozusagen mein Hobby zum Beruf gemacht. Waren Sie in der Schule schon der „Lustige“? (kurzes Lachen) Ich habe gerade heute von meiner Mathe-Schularbeit geträumt. Ich war ein guter Schüler, meist Einser. Ein Streber, aber nicht unbeliebt, ich habe alle abschreiben lassen. In der Oberstufe fing ich an, Leute zum Lachen zu bringen, nicht immer sehr gelungen. Sind Sie der „neue Josef Hader“? Ich habe diese Vergleiche gehört. Kenne seine Programme, würde das aber nicht so unterschreiben. Jeder sucht seinen eigenen Weg, auch ich. Thema Musik, was hören Sie gerne? Ich war in Graz beim Konzert von Ezra Furman im Dom im Berg. Ich mag ihre Musik. Ich höre gerne die Musik meines Vaters. Die aktuelle Musikszene überfordert mich. Musik höre ich am liebsten beim Zähneputzen, und da meist einen Mix aus altem Rock. Meine Lieblingsband ist Velvet Underground. VOJO RADKOVIC Christoph Fritz wurde am gleichen Tag wie Bob Dylan, am 24. Mai, geboren, nur 56 Jahre später, 1994. Fritz studierte Wirtschaft an der FH in Wien, arbeitete kurzzeitig bei einer Versicherung, startete 2016 als Comedian durch und war 2017 im Finale des Grazer Kleinkunstvogels. Das Debütprogramm „Das Jüngste Gesicht“ kam gut an, aktuell ist er mit „Zärtlichkeit“ auf Tournee.
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