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Diakonie im Blick - Winter 2022

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2 | 2022

Nachrichten aus der Diakonie Stiftung Salem

DIAKONIE IM BLICK

ZUHAUSE SEIN

Projekt bewahrt Menschen vor Wohnungslosigkeit

EIN HAUS FÜR DAS LEBEN & FÜR DIE KUNST

Wohngemeinschaft für Menschen mit Pflegebedarf

ERFOLGREICH ZERTIFIZIERT

Familienzentrum Bastaukinder erhält Gütesiegel

„Familienzentrum NRW“

www.diakonie-stiftung-salem.de


EDITORIAL

INHALT

Liebe Freundinnen und Freunde der Diakonie

Stiftung Salem,

was macht die Diakonie eigentlich zur Diakonie? Dass

wir Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen

kompetent unterstützen? Ja! Dass wir uns sozialpolitisch

für die Schwächsten in unserer Gesellschaft

einsetzen? Ja! Dass wir als verlässlicher Partner mit

Städten, Gemeinden und dem Kreis Minden-Lübbecke

zusammenarbeiten? Ja! Dass wir als eine der größten

Arbeitgeberinnen in der Region sichere und fair bezahlte

Arbeitsplätze anbieten und uns stark in der Ausbildung

engagieren? Ja! Dass wir uns für Nachhaltigkeit

und einen schonenden Umgang mit den natürlichen

Ressourcen starkmachen? Ja!

Die Liste ließe sich noch um viele Punkte verlängern.

Die Arbeit der Diakonie Stiftung Salem ist so vielfältig

und spannend, dass es sich lohnt, die facettenreichen

Arbeitsfelder näher kennenzulernen. Auch diese Ausgabe

der „Diakonie im Blick“ gibt dazu eine kleine Gelegenheit.

Doch was uns von anderen unterscheidet, ist nicht

allein die gute fachliche Arbeit. Auch andere gemeinnützige

Wohlfahrtsorganisationen leisten ordentliche

Arbeit. Unsere Mission ist unser „Alleinstellungsmerkmal“.

Wir tun unsere Arbeit im Dienst und im Auftrag

Gottes. Und wir haben den Anspruch, durch unsere

Arbeit die Menschenfreundlichkeit Gottes mit Wort

und Tat zu bezeugen.

Dieser kirchliche Auftrag verbindet uns mit den 22 Kirchengemeinden

im Evangelischen Kirchenkreis Minden.

Als Diakonie Stiftung Salem ergänzen wir den

Dienst der Verkündigung und Nächstenliebe vor Ort.

Beratungsstellen sowie ambulante, teilstationäre und

stationäre Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen

mit Pflege- oder Betreuungsbedarf könnte eine einzelne

Kirchengemeinde nicht vorhalten. Auch sind in der

sozialen Arbeit so viele staatliche Vorgaben und Gesetze

zu beachten, dass die Aufgaben ohne professionelle

Mitarbeitende nicht gestemmt werden könnten.

WIR SAGEN

„JA!“

Und doch ist die Diakonie nicht einfach eine „Firma“

oder ein „Wirtschaftsunternehmen“, wie manchmal

gesagt wird. Als Diakonie leisten wir kirchliche Arbeit

unter den Rahmenbedingungen des bundesdeutschen

Sozialstaates. Dabei werden öffentliche Aufgaben

nicht automatisch vom Staat erledigt. Vielmehr soll vor

Ort geschaut werden, wer welche Arbeit leisten kann.

Das Ganze wird dann durch verschiedene Hilfesysteme

im Wesentlichen refinanziert. Dies nennt man das Subsidiaritätsprinzip.

Dadurch haben wir auch als Kirche

die Chance, soziale Arbeit so zu tun, wie es uns wichtig

ist: in der Gegenwart Gottes und mit seinem Segen als

Rückenstärkung. Und das gibt es dann eben doch nur

bei der Diakonie.

Für unsere Mitarbeitenden wie für die uns anvertrauten

Menschen wird Tag für Tag gebetet. Unsere Diakonissen,

die Mitglieder unserer Diakonischen Gemeinschaft

sowie viele andere Christinnen und Christen

unterstützen auf diese Weise unseren diakonischen

Dienst. Dafür möchten wir uns von Herzen bedanken.

Bleiben Sie uns verbunden und von Gott gesegnet!

Ihr Thomas Lunkenheimer

Theologischer Vorstand

Ihr Christian Schultz

Kaufmännischer Vorstand

DIALOG

Danken trotz(t) Krisen! 4

Geistlicher Impuls von Superintendent Michael Mertins

DIENSTE

ARBEIT & QUALIFIZIERUNG

Betreuungskräfte für die Altenhilfe 6

Zweijähriges Inklusionsprojekt erfolgreich abgeschlossen

WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN

Zuhause sein 7

Neues Projekt bewahrt Menschen vor der

Wohnungslosigkeit

PFLEGE & LEBEN

Ein Haus für das Leben, ein Haus für die Kunst 8

Wohngemeinschaften für Menschen mit Betreuungsund/oder

Pflegebedarf eingeweiht

Gelebte Gemeinschaft 10

Interview mit WG-Koordinatorin Iris Riecke

Bewegen, berühren, mobilisieren 12

Wie Kinästhetik Pflegende entlastet und Menschen

mit Pflegebedarf zur Bewegung motiviert

Spiel mit dem Licht 14

Tovertafeln für Pflegeeinrichtungen der

Diakonie Stiftung Salem

Top-Ausbildung am Bildungscampus Pflege 15

Evangelische Pflegeakademie überzeugt

durch modernste Ausstattung

21 Jahre Altenpflegeheim Hille 18

Pflegeeinrichtung der Diakonie Stiftung Salem feiert

Jubiläum

Sommerfest am Römerlager 19

Tagespflege Barkhausen feiert zehnjähriges Jubiläum

ERZIEHUNG & BERATUNG

Erfolgreich zertifiziert 20

Integratives Familienzentrum Bastaukinder

erhält Gütesiegel „Familienzentrum NRW“

Die Westfälischen Pflegefamilien (WPF) 21

sind 25 Jahre alt

Größtes Sonderpflegemodell in Deutschland –

Die Diakonie Salem ist seit Beginn an dabei

Umweltfreundlich und klimaneutral produziert.

ID-Nr. 22127494

BILDUNG & KARRIERE

Ein Tag mit … 22

Jan-Niklas Wiegmann

Einsatz für die Gesundheit 24

Simone Lawrenz schließt Fortbildung zur

BEM-Koordinatorin ab

Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse 26

Absolventinnen und Absolventen der Evangelischen

Pflegeakademie

Update für Arbeitgebermarketingkampagne 27

Was wäre wenn …

GEISTLICHES LEBEN

Festgottesdienst zum Schwesternjubiläum 28

Feier und Einsegnungen in der Auferstehungskirche

HELFEN & SPENDEN

Diakonie-Gabe 2022 29

Zu Weihnachten verschenke ich … Nächstenliebe

KURZ NOTIERT

Mampf & Dampf 30

Bootsausflug für Kundinnen und Kunden

der Diakoniestation Petershagen

Frühstücksdialog 30

Angebot für pflegende Angehörige

Klanhorster Käse 31

Hofkäserei Dörmann produziert Käse aus Biomilch

des Hofs Klanhorst

TERMINE

Termine 2023 31

Veranstaltungen der Diakonie Stiftung Salem

Herausgeberin:

Diakonie Stiftung Salem

Fischerallee 3a | 32423 Minden

Postfach 3008 | 32387 Minden

Telefon: 0571 88804 0 | Fax: 0571 88804 112

Mail: info@diakonie-stiftung-salem.de

Web: www.diakonie-stiftung-salem.de

Sie haben ein Widerspruchsrecht gegen die Verarbeitung personenbezogener

Daten. Wenden Sie sich dazu bitte an die Verantwortliche oder den Verantwortlichen.

Siehe unter: https://www.diakonie-stiftung-salem.de/index.php/

datenschutzerklaerung

Verantwortlich für den Inhalt:

Der Vorstand der Diakonie Stiftung Salem

Thomas Lunkenheimer und Christian Schultz

Redaktion:

Judith Wittkop, Christian Niemann

Gestaltung:

SCHWABE | Agentur für Sozialmarketing und Kommunikationsdesign

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DIALOG

DIALOG

DANKEN

TROTZ(T)

KRISEN!

„Brich mit den Hungrigen dein Brot […] Dann wird dein Licht

hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Heilung wird schnell

voranschreiten und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und

die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.“

(Jesaja 58,7-8)

Liebe Leserinnen und Leser!

Eine Krise jagt die nächste: Corona ist noch nicht

vorbei – auch wenn es keiner mehr hören kann und

sich viele so verhalten, als hätten wir die Pandemie

im Griff. Mit den Worten „Ich habe keine Lust mehr

auf Corona!“ oder „Zwei Jahre Corona sind genug,

jetzt muss auch mal Schluss sein!“ gehen Menschen

ungeschützt aufs Oktoberfest – nicht nur in München,

auch in Minden. Ich kann sie gut verstehen.

Ich habe auch keine Lust auf Corona (und habe sie

nie verspürt). Aber es gibt ja immer noch Menschen

mit Vorerkrankungen, für die eine Infektion trotz

Impfschutzes noch gefährlich werden könnte. Gerade

in der Arbeit von Diakonie und Kirche begegnet

man ihnen jeden Tag. Die Coronakrise ist also noch

nicht vorbei, da kam schon die nächste Krise: Am 24.

Februar überfiel Russland die Ukraine – ein Angriffskrieg

in Europa! Unfassbar viele Menschen sind auf

der Flucht. Inzwischen ist die Ukrainekrise zur Versorgungskrise

in Deutschland geworden. Wir sind inzwischen

selbst im „Krieg“: in einem „Wirtschaftskrieg“,

wie es der Bundesfinanzminister kürzlich formulierte.

Wir erleben einen Preisanstieg der Energiekosten wie

nie zuvor. Die Inflation ist auf Rekordniveau. Sogar

Lebensmittel verteuern sich um ein Vielfaches. Dazu

kommen Lieferengpässe in einer Gesellschaft, die lange

glaubte, mit Geld könne man sich alles jederzeit

kaufen. Ach ja, und dann ist da auch noch die Klimakrise.

Man streitet sich inzwischen schon, welche Krise

mehr Beachtung verdient: Sollen Kohle- und Atomkraftwerke

doch noch länger laufen, um die aktuellen

Energieengpässe auffangen zu können? Es gibt also

schon einen Wettstreit der Krisen. Dazu kommt der

Fachkräftemangel – auch in der Diakonie und Kirche.

Und dann hat jede und jeder natürlich auch noch

ganz private Krisen zu meistern. Verunsicherung

macht sich breit. Zukunftsängste und Existenzsorgen

greifen um sich. Was trotzt den Krisen?

Kürzlich konnten wir zwei Festtage feiern: das kirchliche

Erntedankfest und den staatlichen Tag der Deutschen

Einheit. Beide Feiertage laden ein, Gott zu danken

und die Blickrichtung in den Krisen zu erweitern.

An Erntedank sind wir eingeladen, Gott für die Ernte

des Jahres zu danken: für das Essen und Trinken, für

Lebensmittel und alles, was man zum Leben braucht.

Christinnen und Christen danken Gott für das tägliche

Brot, um das sie in jedem Vaterunser bitten. Sie

tun das mit einem Tischgebet vor jeder Mahlzeit oder

eben an Erntedank. Wenn ich für Lebensmittel danke,

werden diese kostbar, egal, was sie kosten. Sie sind

nicht mehr selbstverständlich, nur weil ich sie mir

kaufen kann. Dankbar werde ich für die Lebensmittel,

wenn ich bedenke, wie viele Menschen auch bei uns

inzwischen auf Tafelläden angewiesen sind. Die beste

Form, Gott für die Ernte zu danken, ist, sie mit anderen

zu teilen. „Brich mit den Hungrigen dein Brot […]

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte

und deine Heilung wird schnell voranschreiten

und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und

die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen“,

sagt der Prophet Jesaja dem geschundenen

und verarmten Volk Israel (Jesaja 58,7-8). Wenn ich

Gott für das Lebensnotwendige danke, indem ich es

teile, wird sich Lebensnot wenden. Auch in diesem

Jahr kann ich für Lebensmittel danken, auch wenn

sie teuer geworden sind. Dazu hilft ein Blick auf die

Umstände, unter denen in diesem Jahr Aussaat und

Ernte in der Ukraine stattfanden: nämlich auf Feldern,

auf denen gleichzeitig Bomben und Granaten einschlugen.

Eine besonders beeindruckende Form des

Erntedanks habe ich kürzlich erlebt: Ein Mann aus

Petershagen fährt zum wiederholten Mal auf eigene

Faust mit Hilfsgütern in die Ukraine. In der Woche vor

Erntedank stellte er einen Transport mit Lebensmitteln

zusammen, um sie in die Ukraine zu bringen. Wir

konnten ihn mit Spendengeldern aus der Ukraine-Hilfe

des Kirchenkreises unterstützen und so mit ihm einen

besonderen Erntedank feiern. Dieses Danken bewahrt

davor, in den eigenen Sorgen vor der Zukunft

unterzugehen. Solche Sorgen sind gerade nachvollziehbar.

Aber sie dürfen uns nicht bestimmen. Danken

trotzt den Krisen und schafft Hoffnung. Im Teilen

mit denen, die noch schlechter dran sind, gewinne

ich Mut, innere Freiheit und Lebensqualität.

Und dann war da kürzlich noch der Tag der Deutschen

Einheit. Noch ein Tag zum Danken. Denn vor

32 Jahren gewann Deutschland seine Einheit in Freiheit.

Das Ganze lief damals ohne Gewaltanwendung

– wie durch ein Wunder. Der kirchliche Einfluss der

Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“

prägte damals den Widerstand gegen das Unrechtsregime

der DDR. In der Haltung „Keine Gewalt“ gelang

es den Christinnen und Christen, auf die Menschen

einzuwirken, friedlich zu demonstrieren. Der konziliare

Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung

der Schöpfung bestimmte das kirchliche Leben.

Christinnen und Christen teilten ihre Hoffnung mit

Menschen, die sich nach mehr Gerechtigkeit sehnten.

Sie bekamen einen sicheren Hoffnungsort in den Kirchen.

Als sich die Leute dann im Oktober 1989 trauten,

die schützenden Kirchengebäude zu verlassen,

und ihren Protest auf die Straßen trugen, wirkte sich

diese Hoffnungsarbeit aus. Die Saat ging auf. Auch

das war eine Art Erntedank. Dass aber die staatlichen

Betriebskampfgruppen, die Volksarmee der DDR und

die Rote Armee der UdSSR nicht losschlugen, obwohl

sie schon in Kampfbereitschaft versetzt worden waren,

ist ein Wunder. Angesichts des brutalen Krieges

in der Ukraine können wir in diesem Jahr für die Einheit

Deutschlands noch bewusster danken. Während

wir den 32. Jahrestag der friedlichen und freiheitlichen

Einheit nicht nur im Westen, sondern auch im

Osten unseres Landes feiern können, raubt die russische

Regierung der Ukraine vier Regionen: Donezk

und Luhansk im Osten, Cherson und Saporischschja

im Süden. Die dortigen „Referenden“ wurden unter

Androhung militärischer Gewalt erzwungen. Die Millionen

Flüchtlinge wurden nicht gefragt, auch nicht

die ca. 1,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die

nach Russland verschleppt wurden. Wir können dankbar

sein, dass es uns in unserem Land so gut geht,

auch wenn bei uns nicht alles nur gut und gerecht

ist. Dennoch lohnt es sich, inmitten der Krisen unserer

Tage auch mal den Blick vom Klagen zum Danken

zu wagen. Gott zu danken trotz aller Krisen, macht

innerlich stark und hilft, sich für andere einzusetzen,

die Hoffnung brauchen. Das Danken durch Teilen befreit

von Angst. Ich weiß auch: Danken stoppt noch

nicht die wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit oder

gar den Krieg in der Ukraine. Aber solches Danken

schenkt Lebensqualität, die unbezahlbar ist und die

keine Lieferengpässe blockieren. Danken durch Teilen

hilft nicht nur den Benachteiligten, sondern auch denen,

die mit solchem Danken den Krisen trotzen. Diese

Erfahrung, die man in der Arbeit bei Diakonie und

Kirche immer wieder machen kann, wünsche Ihnen:

Danken trotz(t) Krisen!

Michael Mertins

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ARBEIT & QUALIFIZIERUNG

WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN

Ein neues Projekt der Diakonie

Stiftung Salem bewahrt Menschen

vor der Wohnungslosigkeit

ZUHAUSE SEIN

Zum Abschluss des Projekts „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“

freuen sich Werkstattbeschäftigte sowie Vertreterinnen

und Vertreter der teilnehmenden Pflegeeinrichtungen

über eine Urkunde.

Durch ein zweijähriges Inklusionsprojekt

haben sich Beschäftigte der Diakonischen

Werkstätten beruflich qualifiziert und auf die

Arbeit in Pflegeeinrichtungen vorbereitet.

Zwei Jahre lang haben sie Seminare besucht, Pflegeeinrichtungen

kennengelernt, Qualifizierungsangebote

durchlaufen und Praktika absolviert – jetzt halten sie

dafür ihre Abschlussurkunde in der Hand: Acht Beschäftigte

der Diakonischen Werkstätten Minden haben am

Projekt „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“ teilgenommen,

das zum zweiten Mal durch den Landschaftsverband

Westfalen-Lippe (LWL) gefördert wurde. Mit einer

Feierstunde im Begegnungszentrum e-werk wurde das

Qualifizierungsprojekt jetzt offiziell abgeschlossen.

Petra Meyer zu Allendorf und Oliver Buck von der Integrationsassistenz

der Diakonischen Werkstätten hatten

das Projekt 2020 zum zweiten Mal aufgelegt. Bereits

von 2015 bis 2017 konnten Beschäftigte die Arbeit als

Betreuungskraft kennenlernen und sich im Berufsfeld

mit großem Erfolg qualifizieren. Dank der finanziellen

Unterstützung des LWL konnte das Inklusionsprojekt

nun erneut stattfinden.

Während des Projektzeitraums besuchten die Teilnehmenden

verschiedene Seminare und Workshops. Dozentinnen

und Dozenten stellten ihnen die Grundlagen

der Betreuungsarbeit vor. So setzten sie sich zum Beispiel

mit den Herausforderungen des Alters auseinander,

die sie mit einem Alterssimulationsanzug hautnah

nachfühlen konnten. Aber auch der Umgang mit De-

Erfolgreicher Projektabschluss

BETREUUNGS-

KRÄFTE FÜR

DIE ALTENHILFE

menz oder Stimmbildung standen auf dem Programm.

Ein Höhepunkt war für alle Teilnehmenden eine Exkursion

zum Bundestag nach Berlin und der Austausch mit

dem Bundestagsabgeordneten des Kreises Minden-Lübbecke,

Achim Post.

Das Projekt umfasste aber nicht nur Seminare und

Workshops. In verschiedenen Pflegeeinrichtungen absolvierten

die Beschäftigten Praktika und lernten die Arbeit

als Betreuungskraft kennen. Außerdem hatten sie

die Möglichkeit, Qualifizierungsbausteine zu erwerben.

Das sind Teilqualifikationen einer anerkannten Berufsausbildung.

Fast alle Teilnehmenden haben darauf aufbauend

mittlerweile über die Förderung die Ausbildung

zur Betreuungskraft nach den §§ 43b, 53c SGB XI an der

Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem

absolviert. Dies ist ein großer Schritt auf dem Weg

in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis.

Für eine Teilnehmerin ist dieses Ziel bereits Realität geworden.

Eine andere Teilnehmerin wird in den nächsten

Wochen einen Arbeitsvertrag erhalten.

Auch für die Pflegeeinrichtungen war die Neuauflage

des Projekts ein Gewinn. Wie gut die Betreuungspraktikantinnen

und -praktikanten aus der Werkstatt hier

ankommen, zeigt sich schon daran, dass viele Pflegeeinrichtungen

seit Jahren mit der Integrationsassistenz kooperieren

und immer wieder Praktika und Arbeitsplätze

für Menschen mit Behinderung anbieten. Dafür durften

auch sie sich zum Projektabschluss über eine Urkunde

freuen, mit der sich Petra Meyer zu Allendorf und Oliver

Buck für die gute Zusammenarbeit bedankten.

Der Verlust der eigenen Wohnung ist ein trauriger Tiefpunkt

für Menschen, die in soziale Schwierigkeiten geraten

sind. Genau dies wollen Matthias Munko, Nadia

Pörzgen und Silke Steuer verhindern. Mit dem Projekt

„ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ unterstützen

sie Menschen, die wohnungslos geworden oder

akut von Wohnungslosigkeit bedroht sind, dabei, ihren

Wohnraum zu erhalten oder ein neues Zuhause zu

finden. Getragen wird das Angebot von der Diakonie

Stiftung Salem, der Diakonie Lübbecke und dem Kreis

Minden-Lübbecke. Finanziert wird es durch den ESF,

den Europäischen Sozialfonds für Deutschland.

Im Juli ist das Projekt offiziell angelaufen und schon

jetzt stellen die Beraterinnen und Berater fest, dass

die Nachfrage enorm ist. Ihre Klientinnen und Klienten

stehen vor Problemen, die das Sozialgesetzbuch

unter der Bezeichnung „besondere soziale Schwierigkeiten“

zusammenfasst. Konfliktreiche Familiensituationen,

unsichere Arbeitsverhältnisse und immer

wieder Geldsorgen: Auch wenn sich die Probleme

ähneln, haben alle Klientinnen und Klienten ganz eigene

Biografien. „Rund ein Drittel der Ratsuchenden

sind unter 25 Jahre alt“, sagt Matthias Munko. „Das

sind junge Erwachsene, die in einem Alter alleingelassen

wurden, wo sie noch Hilfe brauchten.“ Andere

Menschen sind zum Teil seit vielen Jahren auf Unterstützungsleistungen

angewiesen oder fallen komplett

aus dem Hilfesystem.

Wenn sich Klientinnen oder Klienten an die Beratungsstelle

wenden, sucht das Team nach Wegen, um die

Wohnsituation zu sichern. Häufig unterstützen sie bei

Anträgen, etwa für die Arbeitsagentur, damit Mietzahlungen

nicht ausbleiben. Bei Menschen ohne festen

Wohnsitz oder gültige Ausweispapiere ist der Aufwand

größer, doch auch hier kann das Team Lösungen

finden. Dabei arbeitet „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“

aufsuchend, die Beraterinnen und Berater

besuchen Ratsuchende also direkt vor Ort. „Wir

treffen uns auch im Büro oder an der Weser auf einer

Bank“, sagt Nadia Pörzgen. Festgelegte Sprechzeiten

gibt es hingegen nicht, ein Erstkontakt kann einfach

am Telefon stattfinden. Diese Konzeption macht das

Angebot im Kreis einzigartig.

Das Team des Projekts „ZUHAUSE SEIN im Kreis

Minden-Lübbecke“ unterstützt Menschen, die

von Wohnungslosigkeit bedroht sind: Silke

Steuer (v. l.), Nadia Pörzgen und Matthias

Munko

Eine weitere Besonderheit ist, dass mit Silke Steuer eine

Immobilienfachwirtin zum Team gehört. Sie sucht gezielt

nach Wohnungen für Klientinnen und Klienten.

Auf dem angespannten Wohnungsmarkt keine leichte

Aufgabe. Zudem reagieren einige Wohnungsanbietende

eher zurückhaltend gegenüber Menschen mit

Schufa-Eintrag oder im Hartz-IV-Bezug. „Man muss ein

Fingerspitzengefühl entwickeln, was passt“, so Silke

Steuer. Dass Vermietende bei der Fachstelle „ZUHAU-

SE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ verlässliche Ansprechpartnerinnen

und -partner haben, die bei Problemen

unterstützen, öffnet allerdings viele Türen. „Wir

haben schon einige gute Kontakte“, sagt Silke Steuer.

Nicht für alle Klientinnen und Klienten ist das Leben in

der eigenen Wohnung das Richtige. Deshalb arbeitet die

Beratungsstelle mit verschiedenen Hilfeträgern zusammen.

Für einige Klientinnen und Klienten ist etwa die

Begleitung durch das ambulant betreute Wohnen eine

gute Alternative. Andere finden vielleicht in einer stationären

Einrichtung ein Zuhause. Nur ein Leben auf der

Straße, das ist für das ZUHAUSE-Team keine Option.

ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke

Ringstraße 94 | 32427 Minden

E-Mail: zuhausesein@diakonie-minden.de

Telefon: 0571 88804 4061/88804 4062

Das Projekt wird gefördert vom Europäischen

Sozialfonds für Deutschland.

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PFEGE & LEBEN

PFEGE & LEBEN

Christian Schultz und Thomas Lunkenheimer (Vorstand Diakonie

Stiftung Salem, 4. und 5. v. l.) überreichen einen Haussegen

zur Eröffnung der neuen Wohnanlage. Gemeinsam feiern Linda

(v. l.) und Clemens Betzemeier (C.B. Grundbesitz GmbH & Co.

KG), Landrätin Anna Katharina Bölling, Oberin Andrea Brewitt,

stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Schulze, Geschäftsbereichsleiter

Carsten Wöhler, Superintendent Michael Mertins

und Landtagsabgeordnete Christina Weng.

Diakonie Stiftung Salem weiht Wohngemeinschaften

für Menschen mit Betreuungs- und/oder Pflegebedarf ein

Trotz Pflegebedarf selbstständig leben, in einer aktiven

Gemeinschaft und eingebunden ins Quartier: Das ist

das Konzept der neuen Wohngemeinschaften, die die

Diakonie Stiftung Salem jetzt im Mindener Stadtteil

Königstor eingeweiht hat. In 18 Monaten Bauzeit ist

an der Von-Droste-Hülshoff-Straße eine Wohnanlage

für Menschen mit Betreuungs- und/oder Pflegebedarf

entstanden, zu der neben zwei Wohngemeinschaften

auch 26 barrierefreie Appartements zur freien Anmietung

gehören.

„Weil Menschen hier ihr neues Zuhause

finden sollen, ist dieses Haus

mehr als nur funktional“, sagte Pfarrer

Thomas Lunkenheimer, theologischer

Vorstand der Diakonie

Stiftung Salem, bei einer Andacht

zur Einweihung. Für das Zuhause-Gefühl

soll vor allem das Wohngemeinschaftskonzept

sorgen. Denn die Bewohnerinnen

und Bewohner leben hier nicht nur Tür an Tür,

sondern gestalten ihren WG-Alltag, etwa Mahlzeiten

und Freizeitaktivitäten, gemeinsam. Dabei bleiben sie

in ihrer Tagesgestaltung selbstständig, können sich

Freiräume nehmen und sich jederzeit in ihre eigenen

Zimmer zurückziehen. Bei aller Selbstständigkeit ist

in den Wohngemeinschaften dennoch eine 24-Stunden-Präsenz

sichergestellt. Für individuelle Pflege können

die Bewohnerinnen und Bewohner außerdem auf

die Angebote der Diakoniestationen der Diakonie Stiftung

Salem zurückgreifen.

Zuhause fühlen sollen sich die künftigen Bewohnerinnen

und Bewohner aber auch, weil am Standort ein

besonderes Konzept verwirklicht werden konnte. Die

Wohneinrichtung ist ein Haus der Kunst: Schon zur Eröffnung

schmücken Werke, die von Menschen mit Behinderungen

gemalt und gestaltet wurden, die Wände

des Neubaus. Dies ist ein besonderes Herzensanliegen

von Clemens Betzemeier, der mit der C.B. Grundbesitz

GmbH & Co. KG das Gebäude als Investor errichtet hat.

Der Mindener Unternehmer hat eigens eine Stiftung zu

Ehren seiner verstorbenen Mutter, der Künstlerin Charlotte

Betzemeier, ins Leben gerufen, um Menschen mit

Behinderungen durch die Kunst zu unterstützen. 2021

hatte die Charlotte Betzemeier Stiftung einen Kunstworkshop

in den Diakonischen Werkstätten Minden

finanziert, der von der Petershäger Künstlerin Barbara

Salesch begleitet wurde. An den Kunstwerken aus

diesem Kurs können sich nun die künftigen Bewohnerinnen

und Bewohner erfreuen. In einem Grußwort bedankte

sich Clemens Betzemeier für die partnerschaftliche

Zusammenarbeit mit der Diakonie Stiftung Salem

und dem Ingenieurbüro GS projekt-bau, das als Generalunternehmen

für den Neubau gewonnen werden

konnte. „Es ist wichtig, Partner zu haben, auf die man

sich verlassen kann“, so Clemens Betzemeier.

EIN HAUS FÜR DAS

LEBEN, EIN HAUS

FÜR DIE KUNST

Den Raum für die Kunst, vor allem aber für ein aktives

WG-Leben, biete die neue Wohnanlage auf jeden Fall,

wie Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der

Diakonie Stiftung Salem, erklärte. Das Gebäude, das

nach dem KfW-55-Standard errichtet wurde, hat eine

Wohn- und Nutzfläche von 3.120 Quadratmetern. Im

Erdgeschoss befinden sich die zwei ambulant betreuten

Wohngemeinschaften für je zwölf Bewohnerinnen

und Bewohner. Beide Wohngemeinschaften bieten

ausschließlich Einzelzimmer mit eigenem Bad und verfügen

jeweils über einen großzügigen Gemeinschaftswohnbereich

mit offener Küche. Die 26 barrierefreien

Wohnungen zur freien Anmietung befinden sich in

den oberen Etagen. „In das Quartier hineingehend,

wollen wir kleine Versorgungseinheiten schaffen“, so

Christian Schultz.

Ein modernes Konzept, das auch in Politik und Verwaltung

ankomme, wie Anna Katharina Bölling bei ihrem

letzten offiziellen Termin als Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke

betonte. „Die Diakonie hat es mal wieder

geschafft, in einem Quartier zwischen Kindern und

jungen Familien einen Ort zu schaffen für Menschen

in der letzten Phase ihres Lebens“, sagte sie. Auch für

die Stadt Minden ist das Haus mit seinem Konzept

eine wichtige Bereicherung für das neu entstehende

Quartier „Am Grundbach“. Das hob die stellvertretende

Bürgermeisterin Ulrike Schulze in einem Grußwort

hervor. „Wenn es gut läuft, entwickelt sich dieses Haus

zu einem Anlaufpunkt im Quartier“, so hofft sie.

Sie interessieren sich für die

Wohngemeinschaften?

Iris Riecke

Telefon: 0571 88804 3900

E-Mail: i.riecke@diakonie-minden.de

Sie möchten ein Appartement mieten?

Stefan Kambartel

Telefon: 0571 88804 1505

E-Mail: s.kambartel@diakonie-stiftung-salem.de

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PFLEGE & LEBEN

PFLEGE & LEBEN

Sie interessieren sich für eine Wohngemeinschaft

und möchten mehr

erfahren? Melden Sie sich gerne bei:

Iris Riecke

Gottlieb-Pals-Weg 1

32429 Minden

Telefon: 0571 88804 3900

E-Mail: i.riecke@diakonie-minden.de

„Wichtig ist, dass die Gemeinschaft gelebt wird.

Niemand ist einsam oder allein.“

Selbstbestimmt leben in den ambulant betreuten

Wohngemeinschaften der Diakonie Stiftung Salem

GELEBTE

GEMEINSCHAFT

Im August hat die Diakonie Stiftung Salem im Mindener

Stadtteil Königstor zwei ambulant betreute

Wohngemeinschaften eröffnet. Menschen mit Betreuungs-

und/oder Pflegebedarf leben hier selbstständig

in einer aktiven Gemeinschaft. Aber wie

sieht der Alltag in der Wohngemeinschaft aus und

für wen kommt das WG-Leben infrage? Im Interview

stellt WG-Koordinatorin Iris Riecke diese alternative

Wohnform vor.

Frau Riecke, als Koordination der ambulant betreuten

Wohngemeinschaften der Diakonie Stiftung Salem

sind Sie Ansprechpartnerin für Interessierte. Was

zeichnet die Wohnform Wohngemeinschaft aus?

Diese Wohnform ist für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf

geeignet und eine gute Wahl. Sie

mieten ihren Wohnbereich an und finden sich in einer

kleinen Gemeinschaft von maximal zwölf Personen

zusammen. Wir unterstützen individuell und

nach Bedarf. Dabei legen wir Wert darauf, die vorhandenen

Ressourcen der Mieterinnen und Mieter

zu erhalten. Hier sind 24 Stunden Präsenzkräfte vor

Ort, die diese Unterstützung leisten können. Auch

Menschen, die zuhause keine Ansprechpartnerinnen

und Ansprechpartner mehr haben, ziehen in

eine Wohngemeinschaft, weil hier immer jemand

da ist und sie Unterhaltung haben. In der WG ist niemand

einsam und dennoch kann man sich jederzeit

in seine Räumlichkeiten zurückziehen. Ein selbstbestimmtes

Leben ist in der Wohngemeinschaft mög-

lich.

Für wen ist das WG-Leben das Richtige?

Unsere Wohngemeinschaften sind angelegt für Menschen

mit Pflegegrad 2 oder höher. Meist benötigen

Mieterinnen und Mieter Unterstützung bei der grundpflegerischen

Versorgung, bei der Nachtversorgung

oder Hilfestellung im Haushalt. Ich höre oft: Wohngemeinschaften

sind nur was für Leute, die einigermaßen

selbstständig sind, und wenn sie Pflegebedarf

haben, müssen sie hier wieder ausziehen. Nein, das

ist natürlich nicht so! Es ist ihr Zuhause. Wenn mehr

Unterstützung benötigt wird, schauen wir, wie wir die

Hilfe drum herum organisieren. Der ambulante Pflegedienst

der Diakonie Stiftung Salem kann dann für die

pflegerische Versorgung mit einbezogen werden.

Wie sieht denn der Alltag in der ambulant betreuten

Wohngemeinschaft aus?

Fast wie zuhause. Der eine ist Frühaufsteher, der andere

eher ein bisschen später wach. Die Ersten decken

schon mal den Frühstückstisch für alle. Die anderen

kommen später dazu.

Es gibt Mieterinnen und Mieter, die sich morgens

selbstständig versorgen können, andere brauchen

ein bisschen Unterstützung.

Alle haben auch ihre eigenen Termine. Der eine muss

zum Friseur, die andere zur Physiotherapie, der Dritte

sagt: „Ich fahre mal kurz mit meinem E-Rolli einkaufen.“

Oder es kommt Besuch.

Wichtig ist, dass die Gemeinschaft gelebt wird. Niemand

ist einsam oder allein. Bewohnerinnen und

Bewohner können aber natürlich selbst entscheiden:

Bin ich heute zum Abendessen da oder fahre ich mit

meiner Tochter zur Pizzeria.

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PFEGE & LEBEN

PFEGE & LEBEN

Was ist Kinästhetik?

Der Begriff „Kinästhetik“ setzt sich aus altgriechischen

Wörtern zusammen: kineo

(bewegen) und aisthesis (Wahrnehmung). Er

beschreibt die Lehre der menschlichen Bewegungswahrnehmung.

Durch Kommunikation und sanfte Unterstützung

der Pflegekraft werden gemeinsam

Bewegungsabläufe entwickelt, die auf die

individuellen Fähigkeiten der zu pflegenden

Person abgestimmt sind.

Ein respektvolles Miteinander entsteht, das

gegenseitig schont und entlastet.

Wie Kinästhetik Pflegende

entlastet und Menschen

mit Pflegebedarf zur Bewegung

motiviert

BEWEGEN,

BERÜHREN,

MOBILISIEREN

Wie wäre es, wenn es im Pflegealltag ganz leicht würde,

einen Menschen mit Pflegebedarf vom Rollstuhl

aufs Bett zu setzen – weil dieses Umsetzen in einer gemeinsamen

fließenden Bewegung geschieht?

Mit Kinästhetik, der Lehre von der Bewegungsempfindung,

ist das möglich. Damit werden Pflegebedürftige

nicht mit Kraft an den gewünschten Platz gewuchtet.

Sie werden selbst aktiv, indem sie sich zum Beispiel im

Einklang mit ihrer Pflegekraft bewegen oder die Möglichkeit

bekommen, sich selbstständig umzusetzen.

Mit noch vorhandenen eigenen Ressourcen wird ihre

Bewegungskompetenz gefördert – angstfrei, ohne Anstrengung

und ohne zusätzlichen Zeitaufwand.

„Es entsteht eine Form der Interaktion, in der die Bewegung

von Pflegebedürftigen und die eigene Bewegung

achtsam wahrgenommen wird“, erklärt Ulrike

Ketteler, Kinästhetik-Trainerin Stufe 1 der Diakonie Stiftung

Salem. Mit einer geschulten sensiblen Wahrnehmung

kann erkannt werden, welche Bewegung Pflegebedürftige

ausführen möchten. Diese wird dann durch

gezielte Berührung, durch leichte Impulse oder verbal

aufgenommen und unterstützt. Die Eigenständigkeit

und Autonomie von Pflegebedürftigen zu erhalten

und zu fördern, steht dabei an erster Stelle.

Gesundheitsprävention für das Pflegeteam

Kinästhetik schafft durch eigene Bewegungserfahrungen

ein Verständnis davon, wie Bewegung funktioniert.

Die Auseinandersetzung mit eigenen Bewegungsabläufen

führt meist unweigerlich zu einer

Senkung der eigenen Körperspannung und zu einem

kräfteschonenden Arbeiten. Dies trägt zur Reduzierung

der körperlichen Belastung bei. Alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Pflege, Begleitung und

Betreuung der Diakonie Stiftung Salem nehmen ab

September 2022 nach und nach an einer Kinästhetik-Basisschulung

teil. Einmal im Monat erhalten aus

jeder Einrichtung zwei bis drei Mitarbeitende aus dem

stationären und ambulanten Bereich gemeinsam in

kleinen Gruppen die Möglichkeit dazu, verschiedene

Bewegungserfahrungen aus dem Pflegealltag zu

machen und gemeinsam zu überlegen, wie diese

Erkenntnisse in Praxissituationen umgesetzt werden

können. Hier kommen die Kinästhetik-Peer-Tutorinnen

und -Tutoren ins Spiel, die Ansprechpartnerinnen und

-partner in den Einrichtungen, die gemeinsam mit

den Kolleginnen und Kollegen vor Ort die Pflegesituation

begleiten. Die Kombination aus Theorie, der

eigenen Erfahrung, aber vor allem der Umsetzung in

die Praxis schafft eine sehr gute Voraussetzung für die

nachhaltige Implementierung von Kinästhetik in allen

Bereichen der Pflege.

Und für die Schülerinnen und Schüler der Pflegeakademie

sind die Basisschulungen unabhängig von ihrem

Ausbildungsträger im Rahmen des Curriculums Teil

der ein- und dreijährigen Ausbildung: In den Theorieblöcken

können sie an je zwei Vormittagen Kinästhetik-Kenntnisse

aufbauen und vertiefen.

Diese Schulungen leitet Ulrike Ketteler an – eine der

wenigen fest angestellten Kinästhetik-Trainerinnen der

Branche. Unterstützt wird sie dabei von Gundula Geist,

einer externen Trainerin der Stufe 3.

Eine systematische Ausbildung

Ulrike Ketteler fand mit 40 Jahren den Weg ins Gesundheitswesen:

Sie studierte Gesundheitsmanagement

und arbeitete zugleich stundenweise als Pflegeassistentin

im Pflegeheim in Hille. Dort lernte sie

Kinästhetik kennen – und das war genau ihr Ding. Sie

absolvierte den Grund-, den Aufbau- und den Peer-Tutoren-Kurs,

wobei es ihr von Anfang an wichtig war,

ihre Erkenntnisse an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben.

Mit 50 absolvierte sie die Ausbildung zur

Pflegefachkraft und schloss im September 2022 erfolgreich

die Ausbildung zur Kinästhetik-Trainerin Stufe

1 ab. Heute ist sie in der Diakonie Stiftung Salem zu

50 Prozent als Pflegefachkraft beschäftigt, die andere

Hälfte ihrer Arbeitszeit ist sie als Dozentin für Kinästhetik

in der Pflegeakademie tätig. Und 2023 wird sie sich

zur Kinästhetik-Trainerin Stufe 2 weiterbilden.

Grund-, Aufbau- und Peer-Tutoren-Kurs, das sind die

Basiskurse für Pflegende. Wer Trainerin oder Trainer

werden will, kann sich systematisch mit weiteren Ausbildungen

qualifizieren. „Als Trainerin Stufe 1 ist man

zum Beispiel die Expertin in der Praxis und kann themenbezogen

Schulungen und Workshops anbieten.

Als Trainerin Stufe 2 können Grundkurse, als Trainerin

Stufe 3 Aufbaukurse mit Zertifikat durchgeführt werden“,

erklärt Ulrike Ketteler. Zudem gibt es vielfältige

Möglichkeiten, sich für die Arbeit mit pflegenden Angehörigen,

die Arbeit mit Menschen mit Demenz oder

im Infant Handling ausbilden zu lassen.

„Die Vertiefung des Themas steht allen Mitarbeitenden

offen“, so Ursula Kocs, Leiterin der Evangelischen

Pflegeakademie. „Schon heute gibt es in fast all unseren

Einrichtungen Peer-Tutorinnen und -Tutoren, die

Azubis und das eigene Team dabei unterstützen, kinästhetisch

zu arbeiten. Denn die regelmäßige Praxis ist

immens wichtig, wenn es um die eigene Gesunderhaltung

geht. Und für die Menschen mit Pflegebedarf

bedeutet Kinästhetik mehr Mobilität und ein Plus an

Lebensqualität.“

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PFEGE & LEBEN

PFEGE & LEBEN

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Laurentius

spielen interaktive Spiele mit der Tovertafel.

Mit Tovertafeln schaffen die Pflegeeinrichtungen

der Diakonie Stiftung Salem ein besonderes Angebot

für ihre Bewohnerinnen und Bewohner

SPIEL MIT DEM LICHT

Es sieht ein wenig nach Science-Fiction aus, wenn die

Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen

der Diakonie Stiftung Salem mit ihren Händen

Lichtreflexionen über den Esstisch schieben. Bunte

Herbstblätter im animierten Wind der Handbewegungen,

Kerzen auf der üppigen Geburtstagstorte, die

sich im Handstreich auslöschen lassen – die sogenannte

Tovertafel projiziert liebevoll animierte Spiele auf

jede beliebige Oberfläche. Zwölf dieser Geräte hat die

Diakonie Stiftung Salem für ihre Pflegeeinrichtungen

angeschafft. Finanziert werden konnten die Tovertafeln

durch Mittel aus dem Förderprogramm „Zugänge

erhalten – Digitalisierung stärken“ der Stiftung Wohlfahrtspflege

NRW.

Die Tovertafel funktioniert wie ein Beamer, auf dem

sich digitale Animationen abspielen lassen. Das Gerät

erkennt Bewegungen und lässt sich mit einfachen Gesten

steuern. Ein Tisch oder sogar der Fußboden werden

so zur interaktiven Spielekonsole. Die Spielauswahl der

Tovertafel ist groß: Von einfachen Bewegungsübungen

bis zu komplexen Spielen und Puzzles ist alles dabei.

Diese Vielseitigkeit begeistert auch Ulrich Grundmann,

der im Haus Laurentius lebt. „Da ist so dermaßen viel

drauf, das ist unwahrscheinlich“, erzählt er.

Doch auch wenn das Spielen mit der interaktiven

Spielekonsole zweifellos Spaß macht, so steht doch

ein ernster Zweck dahinter: Mit der Tovertafel sollen

insbesondere Menschen mit Demenz erreicht und aktiviert

werden. Untersuchungen haben bereits gezeigt,

dass die interaktiven Spiele es ermöglichen, Apathie zu

durchbrechen sowie Unruhe und angespanntes Verhalten

von Menschen mit Demenz zu reduzieren. Mit

sensorischen und auditiven Reizen stimuliert die Tovertafel

dabei mentale Aktivität sowie positive Emotionen

und fördert die soziale Interaktion in der Gruppe. Wie

gut das in der Praxis funktioniert, bestätigt Thomas

Bögner, Altenpfleger im Haus Laurentius. „Die Tovertafel

kommt im Demenzbereich super an“, berichtet er.

Die Geräte sind damit eine wertvolle Ergänzung zum

Betreuungsangebot der Pflegeeinrichtungen. Ulrich

Grundmann kann das nur bestätigen. „Wenn ich das

Gerät früher gekannt hätte, hätte ich mir eines für zuhause

gekauft“, sagt er.

Evangelische Pflegeakademie überzeugt

durch modernste Ausstattung

TOP-AUSBILDUNG

AM BILDUNGS-

CAMPUS PFLEGE

Der Bildungscampus der Evangelischen Pflegeakademie

in Todtenhausen zeigt, wie die moderne Aus- und

Weiterbildung in der Pflege heute und in Zukunft aussieht,

denn es wurde viel in die Qualität und Zukunftsfähigkeit

der Pflegeausbildung vor Ort investiert. Wir

geben einen Überblick:

Skills Lab

„Im Versuchslabor bilden wir mit moderner IT-Technik

die gesamten Pflegeprozesse im Krankenhaus oder in

einer Pflegeeinrichtung ab: Die verschiedensten Pflegesituationen

lassen sich mitsamt der Dokumentation

simulieren“, erklärt Ursula Kocs, Leiterin der Evange-

lischen Pflegeakademie. „Dafür haben wir realistische

Pflegezimmer aufgebaut, die mit neuesten Pflegebetten,

Transferhilfen, einem Bad und medizinischen Materialien

ausgestattet sind. Unsere Schülerinnen und

Schüler erwartet eine perfekte Test- und Arbeitsumgebung,

um Pflegeprozesse in verschiedenen Szenarien

zu erproben.“

Wunden versorgen, Grundpflege durchführen – das

und mehr ist mit den modernen, lebensgroßen Simulationspuppen

möglich. Die Säuglings-, Kleinkind- und

> Lesen Sie weiter auf Seite 17

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PFEGE & LEBEN

PFEGE & LEBEN

Erwachsenen-Puppen verfügen sogar über messbare

Vitalparameter, sodass auch Notfallsituationen oder

Bereiche der Intensivpflege geübt werden können. Videoaufzeichnungen

machen die nachfolgende Analyse

und Auswertung der eigenen Handlungen möglich.

Demoraum

Während das Skills Lab die realistische Raumgröße von

Pflegezimmern abbildet, bietet der Demoraum mehr

Platz: Hier können mehrere Seminar-Teilnehmerinnen

und -Teilnehmer an Pflegesituationen herangeführt

werden. Zwei Pflegebetten, eine Liegenddusche und

eine Bad-Attrappe stehen dafür bereit.

KÜBI

Eine typische Wohnküche, wie sie sich in stationären

Einrichtungen findet, wurde ebenfalls in der evangelischen

Pflegeakademie aufgebaut. Hier kann unter

anderem die gemeinsame Zubereitung von Mahlzeiten

erprobt werden. Außerdem befindet sich in der

Bibliothek jeder Menge Fachliteratur in diesem Raum,

die von Auszubildenden in der Pflege genutzt werden

kann.

Tovertafel

Was eine Tovertafel vor allem für Menschen mit Demenz

oder Menschen mit geistiger Behinderung leisten

kann, zeigt sich in der Evangelischen Pflegeakademie

ebenfalls: An der Zimmerdecke befestigt, projiziert

ein Beamer verschiedene interaktive Spiele auf den

Tisch.

Die Projektionen reagieren auf Hand- und Armbewegungen

der Spielenden – und fördern damit die körperliche

und geistige Aktivität. So trägt die Tovertafel

dazu bei, Apathien zu durchbrechen, Anspannungen

zu lösen und positive Emotionen zu wecken.

Kinästhetik-Raum

Wie lassen sich bei bewegungseingeschränkten Menschen

noch vorhandene Ressourcen bei der Mobilisation

nutzen oder fördern? Und wie können Pflegekräfte

sich selbst körperlich dabei entlasten? Indem die Bewegung

mit den Menschen mit Pflegebedarf gemeinsam

erspürt und wahrgenommen wird. Wie dies gelingt,

kann mit den Kinästhetik-Trainerinnen im Kinästhetik-Raum

erarbeitet werden.

PC-Raum

An insgesamt 20 Computerarbeitsplätzen führen die

Lehrerinnen und Lehrer der Evangelischen Pflegeakademie

PC-Schulungen durch. So erlernen angehende

Pflegefachkräfte hier zum Beispiel den Umgang mit

der E-Mail- und Terminverwaltungssoftware „Microsoft

Outlook“. Auch in die Software „Vivendi“ werden

sie eingeführt – diese bildet sämtliche Prozesse in ambulanten,

stationären und teilstationären Pflege-, Betreuungs-

und Beratungseinrichtungen ab.

Seminar-Räume

Der Campus Pflege besitzt vier Seminarräume mit

hochwertiger technischer Ausstattung, in denen jeweils

20 Personen Platz finden. In allen Räumen stehen

ein digitales, interaktives Whiteboard sowie ein Beamer

zur Verfügung. Diese Räume werden auch vermietet –

sie eignen sich ideal für Tagungen, Seminare und Veranstaltungen.

Cafeteria

Die Cafeteria der Evangelischen Pflegeakademie lädt

mit ihrem Frühstücksangebot nicht nur zu leckeren

Frühstückspausen während des Campus-Betriebes

ein. Sie zählt ebenfalls zu den Räumen, die angemietet

werden können. Hier können Veranstaltungen mit bis

zu 100 Personen stattfinden – mobile Tische und Stühle

sowie die moderne Beamer-Technologie machen

vielfältige Nutzungen möglich.

Auf Wunsch liefert die Zentralküche der Diakonie Stiftung

Salem in Lahde auch das Catering dazu: Vom

abwechslungsreichen Buffet bis zum mehrgängigen

Menü ist alles möglich. Die Speisen werden täglich

frisch zubereitet – mit Produkten vom Biohof Klanhorst

oder anderen regionalen Erzeugerinnen und Erzeugern.

Sie möchten die Räume der

Evangelischen Pflegeakademie

anmieten?

Sprechen Sie uns an!

Telefon: 0571 88804 8200

E-Mail: pflegeakademie@diakonie-stiftung-salem.de

Fortsetzung von Seite 15

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PFEGE & LEBEN

PFLEGE & LEBEN

Tagespflege Barkhausen feiert zehnjähriges Jubiläum

SOMMERFEST

AM RÖMERLAGER

Zum 21-jährigen Jubiläum des Altenpflegeheims Hille überreichen

Christian Schultz und Thomas Lunkenheimer (2. und 3. v. l.),

kaufmännischer und theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung

Salem, Einrichtungsleiterin Iris Bulmahn einen Haussegen. Auch

Bürgermeister Michael Schweiß gratuliert zum Jubiläum.

Pflegeeinrichtung der Diakonie Stiftung Salem feiert Jubiläum

21 JAHRE ALTENPFLEGEHEIM HILLE

Seit dem Jahr 2012 bietet das Team der Tagespflege

Barkhausen seinen Gästen ein Stück Zuhause

Unter dem großen Walnussbaum im Garten des Altenpflegeheims

Hille feierten Bewohnerinnen und Bewohner,

Angehörige sowie Freundinnen und Freunde das

21-jährige Jubiläum der diakonischen Einrichtung. Coronabedingt

konnte im Vorjahr nicht gefeiert werden.

Nun luden ein Gottesdienst im Grünen sowie Musikdarbietungen

vom Schulorchester der Verbundschule

Hille und vom Posaunenchor Hille zum Verweilen ein.

Mit Kaffee und Kuchen sowie der Würstchenbude des

Stöberparadieses war auch für das leibliche Wohl aufs

Beste gesorgt. Einrichtungsleitung Iris Bulmahn dankte

allen Mitwirkenden für ihr Engagement und freute sich

über eine rege Beteiligung.

„Diese Pflegeeinrichtung ist ein Segen für die Gemeinde

Hille“, sagte Bürgermeister Michael Schweiß in einem

Grußwort zur Jubiläumsfeier. Tatsächlich ist das

Altenpflegeheim Hille heute nicht mehr aus der Gemeinde

wegzudenken. Die Verbundenheit der Menschen

vor Ort mit dem Pflegeheim der Diakonie, die

Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde

und anderen Kooperationspartnerinnen und

-partnern ist für Iris Bulmahn, die vor einem guten

Vierteljahr die Leitung der Einrichtung übernommen

hat, etwas ganz Besonderes. Viele Bewohnerinnen und

Bewohner im Altenpflegeheim kennen sich von früher

und Angehörige, die etwa ihre Eltern besuchen wollen,

treffen hier immer wieder auf bekannte Gesichter.

Auch Veranstaltungen, wie das jährliche Erdbeerfest,

sind Pflichttermine für viele Gäste und Anwohnende

aus dem Dorf. So ist das Altenpflegeheim Hille schon

immer ein Ort der Begegnung, an dem Menschen unterschiedlicher

Generationen zusammenkommen.

Daneben hebe schon das architektonische Konzept das

Altenpflegeheim Hille von anderen Einrichtungen dieser

Art ab, erklärte Christian Schultz, kaufmännischer

Vorstand der Diakonie Stiftung Salem. Die gesamte

Einrichtung ist ebenerdig angelegt und damit barrierearm

zugänglich. Alle Zimmer verfügen über eine eigene

Terrasse. Außerdem sorgen gläserne Kuppeldächer

über den Fluren dafür, dass es auch in den Innenräumen

immer natürliches Licht gibt. 2010 wurde das Altenpflegeheim

Hille um einen Anbau erweitert. Mit 14

zusätzlichen Pflegeplätzen kam das sogenannte „Haus

3“ dazu, sodass das Altenpflegeheim Hille heute ein

Zuhause für insgesamt 70 Menschen mit Pflegebedarf

bietet.

Mit einem Sommerfest hat die Tagespflege Barkhausen

der Diakonie Stiftung Salem ihr zehnähriges Jubiläum

gefeiert. Eine Festandacht, Musik des Duos

„little jazz“, Rikschafahrten und Mitmachangebote der

Betreuungskräfte sorgten für einen unterhaltsamen

Nachmittag, an dem Gäste, Angehörige sowie Freundinnen

und Freunde der Tagespflege Kaffee, Kuchen

und Bratwurst vom Grill genießen konnten.

„Wir möchten unseren Gästen hier ein Stück Zuhause

geben“, sagte Einrichtungsleiterin Bianca Wittmer.

Menschen, die aufgrund von Erkrankungen oder Einschränkungen

Unterstützung benötigen, bietet die

Tagespflege wochentags qualifizierte pflegerische Begleitung.

Genauso wichtig wie das Pflegeangebot ist

für viele Gäste aber die Zeit in der Gemeinschaft.

Bis die Tagespflege 2012 eröffnet werden konnte,

musste die Diakonie Stiftung Salem einige bauliche

Hürden überwinden, woran Vorstand Christian Schultz

in einem Grußwort erinnerte. Denn bei den Bauarbeiten

wurden am heutigen Standort Artefakte einer römischen

Lagerstätte entdeckt. Ein archäologischer Schatz,

der für die Diakonie Stiftung Salem jedoch Bauverzögerungen

und steigende Kosten bedeutete. Trotz aller

Schwierigkeiten sei die Diakonie Stiftung Salem immer

vom Konzept der Tagespflege Barkhausen überzeugt

gewesen, wie Schwester Andrea Brewitt, Oberin der Diakonissengemeinschaft,

erzählte. Als erste Leiterin der

Tagespflege erinnert sie sich noch gut an die Anfänge

der Einrichtung. „Die ersten Jahre waren wir wie eine

kleine Familie, in die immer jemand neu dazukam“, so

Schwester Andrea Brewitt. Heute sind 16 Seniorinnen

und Senioren regelmäßig in der Tagespflege zu Gast.

Eine familiäre Atmosphäre habe sich die Einrichtung bewahrt,

wie Veronica Meyer berichtet, die sich seit vielen

Jahren ehrenamtlich in der Tagespflege Barkhausen engagiert.

„Mir gefällt einfach der Umgang mit den Menschen“,

sagt sie. Die herzliche Atmosphäre ist es auch,

die für Antje Grotjohann, Bürgermeisterin der Stadt

Porta Westfalica, die Tagespflege Barkhausen auszeichnet.

Die Arbeit der Tagespflege sei eine Bereicherung

für die Lebensqualität im Ortsteil Barkhausen, so die

Bürgermeisterin.

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ERZIEHUNG & BERATUNG

ERZIEHUNG & BERATUNG

Hintergrund

Als Koordinator des WPF-Systems sorgt der LWL

dafür, dass die Qualität überall gleich ist, egal,

ob die Kinder auf dem Land oder in der Stadt,

im Süden oder im Norden leben.

Er organisiert die Trägerkonferenz, bei der alle

Träger gleichberechtigt sind, kümmert sich

um Arbeitskreise für Beraterinnen und Berater,

Fortbildungen für Pflegeeltern und Supervisionsgruppen,

sensibilisiert alle Beteiligten für den

Kinderschutz, hat eine Online-Plattform bereitgestellt

und entwickelt das einheitliche Qualitätshandbuch

mit den Trägern kontinuierlich weiter.

Integratives Familienzentrum Bastaukinder erhält Gütesiegel

„Familienzentrum NRW“

ERFOLGREICH ZERTIFIZIERT

Das Integrative Familienzentrum Bastaukinder

wurde erneut mit dem Gütesiegel „Familienzentrum

NRW“ ausgezeichnet. Dafür

hat die Kindertageseinrichtung der Diakonie

Stiftung Salem das Re-Zertifizierungsverfahren

der pädquis Stiftung erfolgreich abgeschlossen. Das

Programm „Familienzentren NRW“ wurde vom Ministerium

für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport ins

Leben gerufen, um in Kindertageseinrichtungen erweiterte

Unterstützungsangebote für Kinder und Eltern zu

schaffen.

Michaela Strathe (v. r.) und Kristin Labuhn

freuen sich über die Auszeichnung als

„Familienzentrum NRW“

Über drei Monate haben KiTa-Leiterin Michaela Strathe

und ihre Kolleginnen Sabine Rethemeier-Buesching

und Kristin Labuhn intensiv am Konzept zur Re-Zertifizierung

gearbeitet – natürlich neben dem regulären

KiTa-Betrieb. Ohne den Rückhalt der Kolleginnen und

Kollegen wäre das gar nicht möglich gewesen, erzählt

Michaela Strathe. Für die Auszeichnung musste das

Integrative Familienzentrum etwa Nachweise über Kooperationsstrukturen

und die Sozialraumarbeit vorlegen.

Außerdem stellte das KiTa-Team die verschiedenen

Beratungs- und Unterstützungsangebote der Bastaukinder

vor, etwa zur Familienbildung oder zur Vereinbarkeit

von Familie und Beruf.

Für die Bastaukinder hat sich der Aufwand gelohnt, denn

die Auszeichnung als Familienzentrum ist weit mehr als

nur eine weitere Urkunde an der Wand. Seit Jahren wird

das Konzept Familienzentrum hier aktiv gelebt und die

enge Kooperation mit den Familien ist fester Bestandteil

der Einrichtungsphilosophie. „Wir sind ein offenes Haus,

in dem sich alle willkommen fühlen“, erklärt Kristin

Labuhn. Umso mehr hat es das Bastaukinder-Team getroffen,

dass viele Angebote in der Coronazeit nicht wie

gewohnt möglich waren. Mit den Eltern stand das Ki-

Ta-Team trotzdem immer in engem Kontakt und hat sogar

neue Formate entwickelt – wie etwa „Väter digital“,

ein spezielles Videochat-Treffen für die Väter der KiTa-

Kinder. Das kam auch bei den Verantwortlichen der

pädquis Stiftung an, die im Auftrag des Familienministeriums

NRW die Familienzentren zertifiziert.

Größtes Sonderpflegemodell in Deutschland –

Die Diakonie Stiftung Salem ist seit Beginn an dabei

DIE WESTFÄLISCHEN PFLEGEFAMILIEN

(WPF) SIND 25 JAHRE ALT

Die Westfälischen Pflegefamilien feiern Geburtstag:

Seit 25 Jahren gibt es diese spezielle Art der Pflegefamilie,

in der sich besonders geeignete Pflegeeltern um

Kinder und Jugendliche kümmern, die aus verschiedenen

Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können,

für die eine Wohngruppe oder eine „klassische“

Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort ist.

Vor 25 Jahren hat sich die Diakonie Stiftung Salem dem

Verbund von insgesamt 49 Trägern angeschlossen,

den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ins

Leben gerufen hat und koordiniert.

Fast 4.000 Kinder wurden bislang in Westfälische Pflegefamilien

vermittelt, zurzeit leben hier rund 1.900

Kinder und Jugendliche in 1.500 Familien. „Diese spezielle

Form der Familienpflege hat sich bewährt und

weitet sich aus. Sie ist das größte Sonderpflegemodell

in Deutschland mit einheitlichen Qualitätsstandards“,

bilanzierte LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit

Westers zum Jubiläum.

„Wir sind sehr froh, ein Teil des Verbundes zu sein“,

sagt Ricarda Möller, Geschäftsbereichsleiterin Erziehung

& Beratung bei der Diakonie Stiftung Salem.

„Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle

Hilfe, andererseits aber auch ‚eine richtige

Familie‘ – beides bekommen sie in den Westfälischen

Pflegefamilien. Wir begleiten, beraten und betreuen

die Familien regelmäßig und intensiv.“

Es könnten noch weitaus mehr junge Menschen in

Westfälische Pflegefamilien vermittelt werden, es fehlen

aber noch Pflegeeltern. „Wir suchen ständig Menschen,

die für Kinder, die es schwer haben im Leben,

die soziale Elternrolle übernehmen und ihnen ein liebevolles

Zuhause bieten“, erläutert Ricarda Möller.

„Wichtig ist, dass Pflegeeltern belastbar und einfühlsam

sind im Umgang mit Konflikten und schwierigen

Lebenssituationen und dass sie über ein Reflexionsvermögen

verfügen. Auch Alleinerziehende oder Menschen

in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft

können Pflegeeltern werden.“

Der persönliche Kontakt zu den Beraterinnen und Beratern

der Westfälischen Pflegefamilien ist vor der Vermittlung

und kontinuierlich auf dem gemeinsamen

Weg der Familie mit Pflegekind gegeben.

Interessierte Pflegeeltern können

sich gerne melden unter:

Telefon: 0571 88804 6101

E-Mail: wpf@diakonie-stiftung-salem.de

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BILDUNG & KARRIERE

BILDUNG & KARRIERE

Ein Tag mit …

JAN-NIKLAS WIEGMANN

Einrichtungsleiter im Stift Lahde

Jan-Niklas Wiegmann arbeitet als Einrichtungsleiter

im Stift Lahde. In der neuen Altenpflegeeinrichtung in

Petershagen sind 80 Bewohnerinnen und Bewohner

zuhause. Der studierte Betriebswirt mit Schwerpunkt

Gesundheitsmanagement ist verantwortlich für gut 70

Mitarbeitende der Diakonie Stiftung Salem. Wir haben

Jan-Niklas einen Tag lang begleitet.

08.00 Uhr | Rundgang

Jan-Niklas‘ Tag beginnt – nach seinem täglichen

Schnelltest – mit einem Rundgang durch das Stift Lahde.

In fünf Hausgemeinschaften leben jeweils 16 Personen.

„Mir ist der persönliche Kontakt zu Bewohnerinnen

und Bewohnern sowie Kolleginnen und Kollegen

wichtig. So bekomme ich ein direktes Feedback und

kann die Situation in unseren Wohngemeinschaften

gut beurteilen“, erklärt Jan-Niklas. Das ist dem 28-Jährigen

wichtig, denn die Eröffnung des Stifts Lahde ist

noch nicht lange her. Erst Ende Mai wurde das neue

Gebäude bezogen.

11.00 Uhr | Organisation

Jan-Niklas ist gut vernetzt. Für seinen Job steht er täglich

mit verschiedenen Institutionen, externen Firmen

sowie internen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt.

Regelmäßig meldet er – im Rahmen des Controllings

– den aktuellen Stand der Belegung des Stifts Lahde.

Zudem kommuniziert er mit An- und Zugehörigen,

Dienstleisterinnen und Dienstleistern sowie der Kirchengemeinde.

Er führt Einstellungsgespräche oder stimmt sich mit

der Geschäftsbereichsleitung ab. Zieht eine neue Bewohnerin

oder ein neuer Bewohner ein, begrüßt das

Leitungsteam diese/diesen herzlich mit einem Blumenstrauß.

Während des Tages gibt es viel zu regeln. Dies

betrifft alle Bereiche der Pflegeeinrichtung und erfolgt

telefonisch oder im Rahmen von Teambesprechungen.

Jan-Niklas organisiert zusammen mit den Mitarbeitenden

im Stift Lahde Infoveranstaltungen, Sommerfeste

oder Tage der offenen Tür. Mit den Kolleginnen aus der

Kita Lahde entwickelt er Ideen für die Begegnung zwischen

Jung und Alt. Und auch Schülerinnen und Schüler

sind – im Rahmen eines Schulpraktikums – immer

herzlich willkommen im Stift Lahde.

09.30 Uhr | Blitzmeeting

Um 09.30 Uhr trifft sich Jan-Niklas mit seinem Leitungsteam.

Dazu gehören die Pflegedienstleiterin Sylvia Fischer

und die Hauswirtschaftsleiterin Birgitt Böversen.

Neben den drei Leitungskräften umfasst die Blitzbesprechung

auch alle anderen Berufsgruppen.

Im Rahmen eines Blitzmeetings werden die anstehenden

Tagesaufgaben besprochen. „Damit alle Prozesse

gut laufen, müssen wir Hand in Hand arbeiten. Dazu

tauschen wir uns regelmäßig mit der Verwaltung, der

Technik und den Wohnbereichsleitungen aus“, erzählt

Jan-Niklas.

17.00 Uhr | Feierabend

Nun lässt Jan-Niklas den Tag Revue passieren. Er stimmt

sich noch einmal mit seinen beiden Kolleginnen Sylvia

Fischer und Birgitt Böversen ab, bevor er den nächsten

Tag für sich vorbereitet.

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BILDUNG & KARRIERE

BILDUNG & KARRIERE

Simone Lawrenz hat die Fortbildung zur

BEM-Koordinatorin erfolgreich abgeschlossen.

Gemeinsam mit der Mitarbeitendenvertretung

möchte sie das Betriebliche Eingliederungsmanagement

noch stärker in der Diakonie

Stiftung Salem verankern.

EINSATZ

Im Gespräch: Simone Lawrenz (Beauftragte für das betriebliche

Eingliederungsmanagement) und Uwe Solz (Vorsitzender der

MAV der Diakonie Stiftung Salem gGmbH)

„Ich versuche, in die Diakonie Stiftung Salem hineinzuwirken

und positive Veränderungen anzustoßen.“

FÜR DIE

GESUNDHEIT

Simone Lawrenz begleitet Menschen nach schweren

Erkrankungen auf dem Weg zurück in den Beruf und

setzt sich dafür ein, dass sie auch langfristig gesund

und fit ihrer Arbeit nachgehen können. Dafür hat die

Beauftragte für das Betriebliche Eingliederungsmanagement

(BEM) bei der Diakonie Stiftung Salem

jetzt die Fortbildung zur BEM-Koordinatorin erfolgreich

abgeschlossen. Ihr Ziel ist, das BEM noch besser

in der Diakonie Stiftung Salem zu verankern.

Für die Diakonie Stiftung Salem ist das BEM eine gezielte

Investition in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.

Das gilt auch für die Fortbildung, in der sich Simone

Lawrenz unter anderem mit Eingliederungsprozessen,

juristischen Fragen und den vielfältigen möglichen

Maßnahmen beschäftigt hat. Aber auch praktische

Themen, wie etwa die gesundheitsförderliche

Gestaltung von Arbeitsplätzen, waren Thema. Hier

profitiert die BEM-Beauftragte von der Zusammenarbeit

mit dem Fachbereich Betriebliche Inklusion, an

den das BEM angegliedert ist. Die Mitarbeitenden des

Fachbereiches haben schließlich viel Erfahrung in der

barrierefreien Gestaltung von Arbeitsplätzen.

Doch nicht immer lässt sich ein Arbeitsplatz so anpassen,

dass Mitarbeitende nach einer Erkrankung wieder

dorthin zurückkehren können. Dass ein BEM-Prozess

trotzdem sehr erfolgreich ablaufen kann, zeigt die

Geschichte von Gudrun Ernsting. Nach einer Operation

konnte die Pflegeassistentin auf Anraten des Betriebsarztes

ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen. Im

BEM-Prozess wurde gemeinsam mit dem Geschäftsbereich

Pflege & Leben eine Alternative gesucht.

Heute übernimmt sie den Post- und Kurierdienst im

Geschäftsbereich. Durch die neu geschaffene Stelle

konnte sie in den Beruf zurückkehren und die Diakonie

Stiftung Salem profitiert weiterhin von ihrem

Einsatz und Organisationstalent. „Der Erfolg liegt auf

der Hand“, sagt Gudrun Ernsting, die sichtlich zufrieden

in ihrem neuen Job ist.

Für Simone Lawrenz beginnt das BEM jedoch schon,

bevor Mitarbeitende akut erkranken. Viel mehr möchte

sie proaktiv tätig werden und daran mitarbeiten, die

Arbeitsbedingungen in der Mindener Diakonie noch

weiter zu verbessern. „Ich versuche, in die Diakonie

Stiftung Salem hineinzuwirken und positive Veränderungen

anzustoßen“, erklärt sie. Dafür arbeitet sie

eng mit der Mitarbeitendenvertretung (MAV) zusammen.

„Die MAV hat viele Ideen und Eindrücke aus

den Einrichtungen und kann das BEM mitgestalten“,

sagt Simone Lawrenz. Zusammen mit Vertreterinnen

und Vertretern der MAV und der Fachabteilung Personal

ist eine BEM-Arbeitsgruppe entstanden, die ge-

meinsam nach Optionen für die Wiedereingliederung

von Mitarbeitenden sucht. „Wir haben den richtigen

Blick, um für die Mitarbeitenden etwas zu erreichen“,

sagt Uwe Solz, Vorsitzender der MAV der Diakonie

Stiftung Salem gemeinnützigen GmbH. Dank der

Zusammenarbeit kann die Diakonie Stiftung Salem

Mitarbeitenden – auch über Abteilungs- und Geschäftsbereichsgrenzen

hinweg – die bestmöglichen

beruflichen Perspektiven aufzeigen. Ein übergeordneter

BEM-Ausschuss, an dem sich sogar der Vorstand

der Diakonie Stiftung Salem beteiligt, arbeitet daran,

die Prozesse und Strukturen für das BEM weiter zu

optimieren. So ist das BEM zu einer wichtigen Stütze

für Mitarbeitende auf dem Weg zurück in den Beruf

geworden.

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BILDUNG & KARRIERE

BILDUNG & KARRIERE

Absolventinnen und Absolventen

der Evangelischen Pflegeakademie

ERFOLGREICHE AUSBILDUNGSABSCHLÜSSE

An der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie

Stiftung Salem haben in den vergangenen Monaten

wieder viele engagierte Absolventinnen und Absolventen

ihre Ausbildung beendet.

Den Altenpflege-Ausbildungskurs

AP L-68 Z haben abgeschlossen:

Die erfolgreichen Absolventinnen und

Absolventen der Ev. Pflegeakademie

Ausbildungskurs AP L-68 Z

. Sabrina Aust

. Susanne Casselmann

. Desiree Drehmel

. Christina Hilker

. Luise Jäger

. Natascha König

. Falko Kreft

. Zohreh Malumi

. Diana Obst

. Marina Ortlieb

. Rindra Razafindrakoto

. Lilia Schäfer

. Galina Schmidtke

. Grace Sowah

. Nele-Sophie Steffen

. Julian Wrubel

. Stefanie Zullo

Die erfolgreichen Absolventinnen und

Absolventen der Ev. Pflegeakademie

Ausbildungskurs AP L-69

Den Altenpflege-Ausbildungskurs

AP L-69 haben abgeschlossen:

. Miriam Baaske

. Larissa Bergmann

. Justin Berend Bieniok

. Charlotte Böhme

. Julian Dirscherl

. Vera Enns

. Steffi Grobecker

. Philip Heitmann

. Ferris Hüpfel

. Geilan Kanjo

. Nadeschda Konoplev

. Deborah Penner

. Lara Marie Schäfer

. Mona Maria Schmidt

. Janina Schweda

. Jennifer Steffen

. Halyna Wilhelmy

. Justyna Anna Zaremba

. Svetlana Ziel

Die Diakonie

Stiftung Salem

gratuliert herzlich

allen Absolventinnen

und Absolventen!

Was wäre wenn …

UPDATE FÜR ARBEITGEBER-

MARKETINGKAMPAGNE

Neue Gesichter, neue Geschichten: Die Diakonie Stiftung

Salem hat ihre Arbeitgebermarketingkampagne

überarbeitet. Auf Großplakaten, Fahrzeugen und natürlich

auf der Karrierewebsite kann man jetzt neue

Motive von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der

Mindener Diakonie entdecken. Sie alle nehmen Interessierte

mit in ihren Berufsalltag und erzählen im

Interview ihre persönliche Erfolgsgeschichte. Auch

bekannte Gesichter sind wieder dabei, denn bei unseren

Kampagnen-Models hat sich in den vergangenen

Jahren beruflich einiges getan.

Jetzt entdecken auf

karriere.diakonie-stiftung-salem.de

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GEISTLICHES LEBEN

HELFEN & SPENDEN

Schwester Brigitte Ehrich und

Schwester Elke Krause feiern

25-jähriges Schwesternjubiläum

– Katrin Grunewald als Schwester

im Diakonat eingesegnet – Ina

Böker als Anwärterin in die

Schwesterngemeinschaft eingeführt

– Frances Benkel tritt

Diakonischer Gemeinschaft bei

Zu Weihnachten verschenke ich ... Nächstenliebe

DIAKONIE-GABE 2022

schwesternjubilaeum-2022_dss: Feierten einen besonderen

Gottesdienst: Frances Benkel (v.l.), Oberin Andrea Brewitt,

Schwester Ina Böker, Andreas Hitzemann (Diakonische Gemeinschaft

Salem), Schwester Katrin Grunewald, Diakonie-Vorstand

Pfarrer Thomas Lunkenheimer, Schwester Elke Krause.

FESTGOTTESDIENST

ZUM SCHWESTERN-

JUBILÄUM

Mit einem Festgottesdienst in der Auferstehungskirche

hat die Diakonie Stiftung Salem die 25-jährigen

Schwesternjubiläen von Schwester Brigitte Ehrich

und Schwester Elke Krause gefeiert. Beide wurden

1997 in die Diakonissengemeinschaft eingeführt. Die

examinierte Altenpflegerin Brigitte Ehrich, die nicht

beim Gottesdienst anwesend sein konnte, arbeitete

ab 1991 bis zu ihrem Ruhestand als Lehrkraft für Pflegeberufe

im damaligen Fachseminar für Altenpflege

der Diakonie Stiftung Salem. Nach der Aufnahme in

die Schwesternschaft wurde sie 2004 in das Amt der

Diakonisse eingesegnet. Schwester Elke Krause absolvierte

ebenfalls eine Ausbildung zur Altenpflegerin.

Während der Ausbildung im Evangelischen Fachseminar

hatte sie viel Kontakt zu anderen Diakonissen.

„Ich war beeindruckt von ihrem Leben. Ganz mit Gott

zu sein, sich selbst zurückzustellen. Ein geführtes Leben

mit und durch Gott, das wollte ich lernen“, sagt

Schwester Elke Krause. Heute arbeitet die Diakonisse

neuer Ordnung im sozialübergreifenden Dienst

des Hauses Morgenglanz der Diakonie Stiftung Salem.

Zudem hat Schwester Elke Krause hat eine Zusatzausbildung

zur Altenheimseelsorgerin sowie die

Prädikantinnenausbildung absolviert und gestaltet

regelmäßig Andachten und Aussegnungen im Haus

Morgenglanz.

Einen besonderen Gottesdienst erlebte auch Schwester

Katrin Grunewald, die von Pfarrer Thomas Lunkenheimer

und Oberin Andrea Brewitt als Schwester im Diakonat

eingesegnet wurde. Katrin Grunewald ist bereits

seit einigen Jahren Teil der Schwesterngemeinschaft

und engagiert sich unter anderem in der Krankenhausseelsorge.

Trotz räumlicher Trennung aufgrund eines

Umzuges ist sie der Diakonissengemeinschaft im Glauben

eng verbunden.

Diese Verbundenheit spürt ebenso Ina Böker, die im

Gottesdienst als Anwärterin in die Schwesternschaft

eingeführt wurde. Die gelernte hauswirtschaftliche

Betriebsleiterin arbeitet am Espelkamper Ludwig-Steil-

Hof unter anderem im Bereich der beruflichen Bildung.

„Nach einem Lebensabschnitt, in dem der Glaube für

mich eine untergeordnete Rolle spielte, habe ich in der

Coronazeit wieder zu Gott und dadurch auch zu mir

selbst gefunden“, sagt Ina Böker. So wuchs in ihr der

Wunsch, einer christlichen Frauengemeinschaft anzugehören,

die Raum bietet, sich über religiöse und spirituelle

Themen auszutauschen. „Ich finde die Ideen und

Geschichten der Diakonissen und Schwesternschaften

bewegend und bewahrenswert. Es wäre schön, wenn

auch andere junge Frauen motiviert werden könnten,

sich Schwesternschaften anzuschließen, um die Traditionen

am Leben zu halten“, so Ina Böker.

Auch die Diakonische Gemeinschaft Salem kann sich

über ein neues Mitglied freuen: Frances Benkel wurde

im Gottesdienst offiziell in die Gemeinschaft eingesegnet.

Nach ihrer Kindheit in England zog Frances Benkel

vor über 35 Jahren für ihr Studium nach Deutschland.

Beruflich war sie viele Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin

sowie als Englischlehrerin tätig. Seit vergangenem

Jahr arbeitet Frances Benkel vormittags als

Pfarrsekretärin in der Kirchengemeinde Barkhausen

und nachmittags als Musiktherapeutin für die Diakonie

Stiftung Salem. „Ich freue mich sehr, im Geschäftsbereich

Pflege & Leben mit den Bewohnerinnen und

Bewohnern der verschiedenen Einrichtungen fröhliche

Musikstunden zu gestalten“, erzählt sie. Regelmäßig

spielt sie in den Gottesdiensten in der Auferstehungskirche

die Orgel oder singt am Klavier. „Die monatlichen

Treffen der Diakonischen Gemeinschaft sind sehr

bereichernd für mich“, so Frances Benkel.

Unterstützen Sie Frauen

ohne Obdach durch Ihre

Diakonie-Gabe 2022.

Obdachlose Frauen fallen auf Straßen oder öffentlichen

Plätzen kaum auf, obwohl ihre Zahl steigt. Oft

schlafen sie aus Angst vor Übergriffen nicht im Freien,

sondern bei Bekannten. Sicherheit ist für sie leider auch

dort nicht immer garantiert. Schützende Übernachtungsangebote

speziell für Frauen fehlen. Die Diakonie

Stiftung Salem möchte zwei Notübernachtungsplätze

für Frauen in einem Wohncontainer anbieten.

Frauen können diese niedrigschwellige Hilfe nutzen,

wenn ihre aktuelle Wohnsituation unzumutbar ist

oder sie akut ohne jegliche Unterkunft sind. Um diese

Unser Spendenkonto:

Sparkasse Minden-Lübbecke

IBAN DE 16 4905 0101 0080 0172 05

BIC WELADED1MIN

Geben Sie bei Ihrer Spende bitte den Verwendungszweck

Diakonie-Gabe 2022“ und Ihre

Kirchengemeinde an.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Notübernachtungsplätze zu schaffen, sind wir auf Ihre

Spenden angewiesen. Daher bitten wir Sie herzlich um

Ihre Unterstützung für diesen mitmenschlichen Dienst.

Mit der Diakonie-Gabe können Sie auch die diakonische

Arbeit Ihrer Kirchengemeinde unterstützen. Geben

Sie als Verwendungszweck – neben „Diakonie-Gabe

2022“ – auch den Namen Ihrer Kirchengemeinde

an, wenn die Hälfte Ihrer Spende der gemeindlichen

Arbeit zukommen soll. Für eine Spendenbescheinigung

benötigen wir Ihren vollständigen Vor- und

Nachnamen sowie Ihre Anschrift.

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KURZ NOTIERT

KURZ NOTIERT | TERMINE

Hochwertige

Bio-Lebensmittel

mit Liebe

hergestellt

Hofkäserei Dörmann

produziert Käse aus Biomilch

des Hofs Klanhorst

Kundinnen und Kunden der Diakoniestation genießen die

Fahrt mit dem Ausflugsschiff Poseidon

KLANHORSTER

KÄSE

Bootsausflug für Kundinnen und Kunden

der Diakoniestation Petershagen

„Mampf & Dampf“

Petershagen. Eine kulinarische Weserschifffahrt

haben im Juli Kundinnen und Kunden der Diakoniestation

Petershagen unternommen. Unter

dem Motto „Mampf & Dampf“ ging es mit dem

Ausflugsschiff Poseidon vier Stunden lang über

Weser und Kanal.

In Lahde starteten die Seniorinnen und Senioren

zunächst mit dem Bus zum Schiffsanleger nach

Minden, wo das Boot der „Weißen Flotte“ schon

auf sie wartete. An Bord ließen sich die Teilnehmenden

mit einem reichhaltigen Mittagessen,

Kaffee und Kuchen verwöhnen. Höhepunkt war

die Schleusung in der Mindener Schachtschleuse.

Die Fahrt war Teil des Programms „Kreuz und

quer durch den Mühlenkreis“ des Geschäftsbereichs

Pflege & Leben, das die Diakonie Stiftung

Salem unter anderem mit Kollektenmitteln finanziert.

Insbesondere Kundinnen und Kunden,

die in ihrer Freizeit wenig mobil sind, sollten von

dem Ausflugsangebot profitieren.

Angebot für pflegende Angehörige

Frühstücksdialog

Nahestehende Menschen zu pflegen, kann eine

große Herausforderung sein. Damit pflegende

Angehörige eine kleine Auszeit genießen und

sich mit Menschen in der gleichen Situation

austauschen können, hat die Diakoniestation Petershagen

daher den Frühstücksdialog ins Leben

gerufen.

An zehn Terminen kamen bis zu zwölf Angehörige

im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Petershagen

zusammen. Bei jedem Frühstücksdialog

stand ein besonderes Thema im Mittelpunkt.

Mitarbeitende der Diakonie Stiftung Salem

stellten etwa Einrichtungen und Angebote wie

die Tagespflege, den Hausnotruf oder das Stift

Lahde vor. Genauso wichtig wie das Programm

war für die Teilnehmenden aber die Zeit für Austausch

und Gespräch.

„Uns geht es darum, pflegende Angehörige ein

Stück weit zu entlasten“, sagt Ramona Bretthauer,

Leiterin der Diakoniestation Petershagen. Das

Frühstück in geselliger Runde war ein kleines

Dankeschön für Menschen, die mit viel Zeit und

Engagement die Pflege ihrer Angehörigen übernehmen.

Qualität, die man schmeckt: Die Hofkäserei Dörmann

aus Petershagen-Ilse produziert einen neuen Schnittkäse

aus Biomilch des Hofs Klanhorst. Der erste Käse mit

Klanhorster Milch ist bereits an den Käsetheken vieler

WEZ-Märkte zu haben. Die Hofkäserei Dörmann plant

aber noch weitere Produkte: Zwei besondere Butterkäse

– den Großen und den Kleinen Klanhorster – soll es

schon bald im Einzelhandel und bei lokalen Bio-Händlerinnen

und -händlern zu kaufen geben.

Der Biohof Dörmann setzt genau wie der Hof Klanhorst

der Diakonie Stiftung Salem seit Jahren auf artgerechte

Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft nach Bioland-Richtlinien.

Die EU-zertifizierte Hofkäserei bietet

optimale Voraussetzungen für die Herstellung einer

breiten, erstklassigen Palette unterschiedlicher Käse.

Ziegen-, Schaf- und Kuhmilch werden hier zu Frischkäse

sowie diversen Weich- und Schnittkäsen verarbeitet.

Die handwerkliche Arbeit zeichnet dabei die Hofkäserei

aus. Die Milch kommt frisch in die Käserei und wird mit

ihren natürlichen Inhaltsstoffen und viel Handarbeit zu

individuellen Produkten verarbeitet.

„Mit der Liebe zu hochwertigen Biolebensmitteln und

durch die kurzen Wege in Petershagen ist die Hofkäserei

Dörmann ein perfekter Partner für uns. Friedrich

Dörmann und sein Team haben mit dem Klanhorster

Käse ein tolles Produkt aus unserer Biomilch geschaffen“,

sagt Kevin Szalies, Leiter des Biohofs Klanhorst.

Termine

50 Jahre Haus Emmaus

17. Mai 2023

Stettiner Str. 29, 32427 Minden

50. Jubiläum der

Evangelischen Pflegeakademie

16. Juni 2023

Evangelische Pflegeakademie

Schulstraße 8, 32425 Minden

155. Jahresfest der

Diakonie Stiftung Salem

18. Juni 2023

Salem-Gelände

Kuhlenstraße 82, 32427 Minden

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