Diakonie im Blick - Winter 2022
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2 | <strong>2022</strong><br />
Nachrichten aus der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
DIAKONIE IM BLICK<br />
ZUHAUSE SEIN<br />
Projekt bewahrt Menschen vor Wohnungslosigkeit<br />
EIN HAUS FÜR DAS LEBEN & FÜR DIE KUNST<br />
Wohngemeinschaft für Menschen mit Pflegebedarf<br />
ERFOLGREICH ZERTIFIZIERT<br />
Familienzentrum Bastaukinder erhält Gütesiegel<br />
„Familienzentrum NRW“<br />
www.diakonie-stiftung-salem.de
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
Liebe Freundinnen und Freunde der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem,<br />
was macht die <strong>Diakonie</strong> eigentlich zur <strong>Diakonie</strong>? Dass<br />
wir Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen<br />
kompetent unterstützen? Ja! Dass wir uns sozialpolitisch<br />
für die Schwächsten in unserer Gesellschaft<br />
einsetzen? Ja! Dass wir als verlässlicher Partner mit<br />
Städten, Gemeinden und dem Kreis Minden-Lübbecke<br />
zusammenarbeiten? Ja! Dass wir als eine der größten<br />
Arbeitgeberinnen in der Region sichere und fair bezahlte<br />
Arbeitsplätze anbieten und uns stark in der Ausbildung<br />
engagieren? Ja! Dass wir uns für Nachhaltigkeit<br />
und einen schonenden Umgang mit den natürlichen<br />
Ressourcen starkmachen? Ja!<br />
Die Liste ließe sich noch um viele Punkte verlängern.<br />
Die Arbeit der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ist so vielfältig<br />
und spannend, dass es sich lohnt, die facettenreichen<br />
Arbeitsfelder näher kennenzulernen. Auch diese Ausgabe<br />
der „<strong>Diakonie</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>“ gibt dazu eine kleine Gelegenheit.<br />
Doch was uns von anderen unterscheidet, ist nicht<br />
allein die gute fachliche Arbeit. Auch andere gemeinnützige<br />
Wohlfahrtsorganisationen leisten ordentliche<br />
Arbeit. Unsere Mission ist unser „Alleinstellungsmerkmal“.<br />
Wir tun unsere Arbeit <strong>im</strong> Dienst und <strong>im</strong> Auftrag<br />
Gottes. Und wir haben den Anspruch, durch unsere<br />
Arbeit die Menschenfreundlichkeit Gottes mit Wort<br />
und Tat zu bezeugen.<br />
Dieser kirchliche Auftrag verbindet uns mit den 22 Kirchengemeinden<br />
<strong>im</strong> Evangelischen Kirchenkreis Minden.<br />
Als <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ergänzen wir den<br />
Dienst der Verkündigung und Nächstenliebe vor Ort.<br />
Beratungsstellen sowie ambulante, teilstationäre und<br />
stationäre Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen<br />
mit Pflege- oder Betreuungsbedarf könnte eine einzelne<br />
Kirchengemeinde nicht vorhalten. Auch sind in der<br />
sozialen Arbeit so viele staatliche Vorgaben und Gesetze<br />
zu beachten, dass die Aufgaben ohne professionelle<br />
Mitarbeitende nicht gestemmt werden könnten.<br />
WIR SAGEN<br />
„JA!“<br />
Und doch ist die <strong>Diakonie</strong> nicht einfach eine „Firma“<br />
oder ein „Wirtschaftsunternehmen“, wie manchmal<br />
gesagt wird. Als <strong>Diakonie</strong> leisten wir kirchliche Arbeit<br />
unter den Rahmenbedingungen des bundesdeutschen<br />
Sozialstaates. Dabei werden öffentliche Aufgaben<br />
nicht automatisch vom Staat erledigt. Vielmehr soll vor<br />
Ort geschaut werden, wer welche Arbeit leisten kann.<br />
Das Ganze wird dann durch verschiedene Hilfesysteme<br />
<strong>im</strong> Wesentlichen refinanziert. Dies nennt man das Subsidiaritätsprinzip.<br />
Dadurch haben wir auch als Kirche<br />
die Chance, soziale Arbeit so zu tun, wie es uns wichtig<br />
ist: in der Gegenwart Gottes und mit seinem Segen als<br />
Rückenstärkung. Und das gibt es dann eben doch nur<br />
bei der <strong>Diakonie</strong>.<br />
Für unsere Mitarbeitenden wie für die uns anvertrauten<br />
Menschen wird Tag für Tag gebetet. Unsere Diakonissen,<br />
die Mitglieder unserer Diakonischen Gemeinschaft<br />
sowie viele andere Christinnen und Christen<br />
unterstützen auf diese Weise unseren diakonischen<br />
Dienst. Dafür möchten wir uns von Herzen bedanken.<br />
Bleiben Sie uns verbunden und von Gott gesegnet!<br />
Ihr Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er<br />
Theologischer Vorstand<br />
Ihr Christian Schultz<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
DIALOG<br />
Danken trotz(t) Krisen! 4<br />
Geistlicher Impuls von Superintendent Michael Mertins<br />
DIENSTE<br />
ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
Betreuungskräfte für die Altenhilfe 6<br />
Zweijähriges Inklusionsprojekt erfolgreich abgeschlossen<br />
WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN<br />
Zuhause sein 7<br />
Neues Projekt bewahrt Menschen vor der<br />
Wohnungslosigkeit<br />
PFLEGE & LEBEN<br />
Ein Haus für das Leben, ein Haus für die Kunst 8<br />
Wohngemeinschaften für Menschen mit Betreuungsund/oder<br />
Pflegebedarf eingeweiht<br />
Gelebte Gemeinschaft 10<br />
Interview mit WG-Koordinatorin Iris Riecke<br />
Bewegen, berühren, mobilisieren 12<br />
Wie Kinästhetik Pflegende entlastet und Menschen<br />
mit Pflegebedarf zur Bewegung motiviert<br />
Spiel mit dem Licht 14<br />
Tovertafeln für Pflegeeinrichtungen der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
Top-Ausbildung am Bildungscampus Pflege 15<br />
Evangelische Pflegeakademie überzeugt<br />
durch modernste Ausstattung<br />
21 Jahre Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille 18<br />
Pflegeeinrichtung der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem feiert<br />
Jubiläum<br />
Sommerfest am Römerlager 19<br />
Tagespflege Barkhausen feiert zehnjähriges Jubiläum<br />
ERZIEHUNG & BERATUNG<br />
Erfolgreich zertifiziert 20<br />
Integratives Familienzentrum Bastaukinder<br />
erhält Gütesiegel „Familienzentrum NRW“<br />
Die Westfälischen Pflegefamilien (WPF) 21<br />
sind 25 Jahre alt<br />
Größtes Sonderpflegemodell in Deutschland –<br />
Die <strong>Diakonie</strong> Salem ist seit Beginn an dabei<br />
Umweltfreundlich und kl<strong>im</strong>aneutral produziert.<br />
ID-Nr. 22127494<br />
BILDUNG & KARRIERE<br />
Ein Tag mit … 22<br />
Jan-Niklas Wiegmann<br />
Einsatz für die Gesundheit 24<br />
S<strong>im</strong>one Lawrenz schließt Fortbildung zur<br />
BEM-Koordinatorin ab<br />
Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse 26<br />
Absolventinnen und Absolventen der Evangelischen<br />
Pflegeakademie<br />
Update für Arbeitgebermarketingkampagne 27<br />
Was wäre wenn …<br />
GEISTLICHES LEBEN<br />
Festgottesdienst zum Schwesternjubiläum 28<br />
Feier und Einsegnungen in der Auferstehungskirche<br />
HELFEN & SPENDEN<br />
<strong>Diakonie</strong>-Gabe <strong>2022</strong> 29<br />
Zu Weihnachten verschenke ich … Nächstenliebe<br />
KURZ NOTIERT<br />
Mampf & Dampf 30<br />
Bootsausflug für Kundinnen und Kunden<br />
der <strong>Diakonie</strong>station Petershagen<br />
Frühstücksdialog 30<br />
Angebot für pflegende Angehörige<br />
Klanhorster Käse 31<br />
Hofkäserei Dörmann produziert Käse aus Biomilch<br />
des Hofs Klanhorst<br />
TERMINE<br />
Termine 2023 31<br />
Veranstaltungen der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
Fischerallee 3a | 32423 Minden<br />
Postfach 3008 | 32387 Minden<br />
Telefon: 0571 88804 0 | Fax: 0571 88804 112<br />
Mail: info@diakonie-stiftung-salem.de<br />
Web: www.diakonie-stiftung-salem.de<br />
Sie haben ein Widerspruchsrecht gegen die Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten. Wenden Sie sich dazu bitte an die Verantwortliche oder den Verantwortlichen.<br />
Siehe unter: https://www.diakonie-stiftung-salem.de/index.php/<br />
datenschutzerklaerung<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Der Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er und Christian Schultz<br />
Redaktion:<br />
Judith Wittkop, Christian Niemann<br />
Gestaltung:<br />
SCHWABE | Agentur für Sozialmarketing und Kommunikationsdesign<br />
2<br />
3
DIALOG<br />
DIALOG<br />
DANKEN<br />
TROTZ(T)<br />
KRISEN!<br />
„Brich mit den Hungrigen dein Brot […] Dann wird dein Licht<br />
hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Heilung wird schnell<br />
voranschreiten und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und<br />
die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.“<br />
(Jesaja 58,7-8)<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Eine Krise jagt die nächste: Corona ist noch nicht<br />
vorbei – auch wenn es keiner mehr hören kann und<br />
sich viele so verhalten, als hätten wir die Pandemie<br />
<strong>im</strong> Griff. Mit den Worten „Ich habe keine Lust mehr<br />
auf Corona!“ oder „Zwei Jahre Corona sind genug,<br />
jetzt muss auch mal Schluss sein!“ gehen Menschen<br />
ungeschützt aufs Oktoberfest – nicht nur in München,<br />
auch in Minden. Ich kann sie gut verstehen.<br />
Ich habe auch keine Lust auf Corona (und habe sie<br />
nie verspürt). Aber es gibt ja <strong>im</strong>mer noch Menschen<br />
mit Vorerkrankungen, für die eine Infektion trotz<br />
Impfschutzes noch gefährlich werden könnte. Gerade<br />
in der Arbeit von <strong>Diakonie</strong> und Kirche begegnet<br />
man ihnen jeden Tag. Die Coronakrise ist also noch<br />
nicht vorbei, da kam schon die nächste Krise: Am 24.<br />
Februar überfiel Russland die Ukraine – ein Angriffskrieg<br />
in Europa! Unfassbar viele Menschen sind auf<br />
der Flucht. Inzwischen ist die Ukrainekrise zur Versorgungskrise<br />
in Deutschland geworden. Wir sind inzwischen<br />
selbst <strong>im</strong> „Krieg“: in einem „Wirtschaftskrieg“,<br />
wie es der Bundesfinanzminister kürzlich formulierte.<br />
Wir erleben einen Preisanstieg der Energiekosten wie<br />
nie zuvor. Die Inflation ist auf Rekordniveau. Sogar<br />
Lebensmittel verteuern sich um ein Vielfaches. Dazu<br />
kommen Lieferengpässe in einer Gesellschaft, die lange<br />
glaubte, mit Geld könne man sich alles jederzeit<br />
kaufen. Ach ja, und dann ist da auch noch die Kl<strong>im</strong>akrise.<br />
Man streitet sich inzwischen schon, welche Krise<br />
mehr Beachtung verdient: Sollen Kohle- und Atomkraftwerke<br />
doch noch länger laufen, um die aktuellen<br />
Energieengpässe auffangen zu können? Es gibt also<br />
schon einen Wettstreit der Krisen. Dazu kommt der<br />
Fachkräftemangel – auch in der <strong>Diakonie</strong> und Kirche.<br />
Und dann hat jede und jeder natürlich auch noch<br />
ganz private Krisen zu meistern. Verunsicherung<br />
macht sich breit. Zukunftsängste und Existenzsorgen<br />
greifen um sich. Was trotzt den Krisen?<br />
Kürzlich konnten wir zwei Festtage feiern: das kirchliche<br />
Erntedankfest und den staatlichen Tag der Deutschen<br />
Einheit. Beide Feiertage laden ein, Gott zu danken<br />
und die <strong>Blick</strong>richtung in den Krisen zu erweitern.<br />
An Erntedank sind wir eingeladen, Gott für die Ernte<br />
des Jahres zu danken: für das Essen und Trinken, für<br />
Lebensmittel und alles, was man zum Leben braucht.<br />
Christinnen und Christen danken Gott für das tägliche<br />
Brot, um das sie in jedem Vaterunser bitten. Sie<br />
tun das mit einem Tischgebet vor jeder Mahlzeit oder<br />
eben an Erntedank. Wenn ich für Lebensmittel danke,<br />
werden diese kostbar, egal, was sie kosten. Sie sind<br />
nicht mehr selbstverständlich, nur weil ich sie mir<br />
kaufen kann. Dankbar werde ich für die Lebensmittel,<br />
wenn ich bedenke, wie viele Menschen auch bei uns<br />
inzwischen auf Tafelläden angewiesen sind. Die beste<br />
Form, Gott für die Ernte zu danken, ist, sie mit anderen<br />
zu teilen. „Brich mit den Hungrigen dein Brot […]<br />
Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte<br />
und deine Heilung wird schnell voranschreiten<br />
und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und<br />
die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen“,<br />
sagt der Prophet Jesaja dem geschundenen<br />
und verarmten Volk Israel (Jesaja 58,7-8). Wenn ich<br />
Gott für das Lebensnotwendige danke, indem ich es<br />
teile, wird sich Lebensnot wenden. Auch in diesem<br />
Jahr kann ich für Lebensmittel danken, auch wenn<br />
sie teuer geworden sind. Dazu hilft ein <strong>Blick</strong> auf die<br />
Umstände, unter denen in diesem Jahr Aussaat und<br />
Ernte in der Ukraine stattfanden: nämlich auf Feldern,<br />
auf denen gleichzeitig Bomben und Granaten einschlugen.<br />
Eine besonders beeindruckende Form des<br />
Erntedanks habe ich kürzlich erlebt: Ein Mann aus<br />
Petershagen fährt zum wiederholten Mal auf eigene<br />
Faust mit Hilfsgütern in die Ukraine. In der Woche vor<br />
Erntedank stellte er einen Transport mit Lebensmitteln<br />
zusammen, um sie in die Ukraine zu bringen. Wir<br />
konnten ihn mit Spendengeldern aus der Ukraine-Hilfe<br />
des Kirchenkreises unterstützen und so mit ihm einen<br />
besonderen Erntedank feiern. Dieses Danken bewahrt<br />
davor, in den eigenen Sorgen vor der Zukunft<br />
unterzugehen. Solche Sorgen sind gerade nachvollziehbar.<br />
Aber sie dürfen uns nicht best<strong>im</strong>men. Danken<br />
trotzt den Krisen und schafft Hoffnung. Im Teilen<br />
mit denen, die noch schlechter dran sind, gewinne<br />
ich Mut, innere Freiheit und Lebensqualität.<br />
Und dann war da kürzlich noch der Tag der Deutschen<br />
Einheit. Noch ein Tag zum Danken. Denn vor<br />
32 Jahren gewann Deutschland seine Einheit in Freiheit.<br />
Das Ganze lief damals ohne Gewaltanwendung<br />
– wie durch ein Wunder. Der kirchliche Einfluss der<br />
Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“<br />
prägte damals den Widerstand gegen das Unrechtsreg<strong>im</strong>e<br />
der DDR. In der Haltung „Keine Gewalt“ gelang<br />
es den Christinnen und Christen, auf die Menschen<br />
einzuwirken, friedlich zu demonstrieren. Der konziliare<br />
Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung<br />
der Schöpfung best<strong>im</strong>mte das kirchliche Leben.<br />
Christinnen und Christen teilten ihre Hoffnung mit<br />
Menschen, die sich nach mehr Gerechtigkeit sehnten.<br />
Sie bekamen einen sicheren Hoffnungsort in den Kirchen.<br />
Als sich die Leute dann <strong>im</strong> Oktober 1989 trauten,<br />
die schützenden Kirchengebäude zu verlassen,<br />
und ihren Protest auf die Straßen trugen, wirkte sich<br />
diese Hoffnungsarbeit aus. Die Saat ging auf. Auch<br />
das war eine Art Erntedank. Dass aber die staatlichen<br />
Betriebskampfgruppen, die Volksarmee der DDR und<br />
die Rote Armee der UdSSR nicht losschlugen, obwohl<br />
sie schon in Kampfbereitschaft versetzt worden waren,<br />
ist ein Wunder. Angesichts des brutalen Krieges<br />
in der Ukraine können wir in diesem Jahr für die Einheit<br />
Deutschlands noch bewusster danken. Während<br />
wir den 32. Jahrestag der friedlichen und freiheitlichen<br />
Einheit nicht nur <strong>im</strong> Westen, sondern auch <strong>im</strong><br />
Osten unseres Landes feiern können, raubt die russische<br />
Regierung der Ukraine vier Regionen: Donezk<br />
und Luhansk <strong>im</strong> Osten, Cherson und Saporischschja<br />
<strong>im</strong> Süden. Die dortigen „Referenden“ wurden unter<br />
Androhung militärischer Gewalt erzwungen. Die Millionen<br />
Flüchtlinge wurden nicht gefragt, auch nicht<br />
die ca. 1,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die<br />
nach Russland verschleppt wurden. Wir können dankbar<br />
sein, dass es uns in unserem Land so gut geht,<br />
auch wenn bei uns nicht alles nur gut und gerecht<br />
ist. Dennoch lohnt es sich, inmitten der Krisen unserer<br />
Tage auch mal den <strong>Blick</strong> vom Klagen zum Danken<br />
zu wagen. Gott zu danken trotz aller Krisen, macht<br />
innerlich stark und hilft, sich für andere einzusetzen,<br />
die Hoffnung brauchen. Das Danken durch Teilen befreit<br />
von Angst. Ich weiß auch: Danken stoppt noch<br />
nicht die wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit oder<br />
gar den Krieg in der Ukraine. Aber solches Danken<br />
schenkt Lebensqualität, die unbezahlbar ist und die<br />
keine Lieferengpässe blockieren. Danken durch Teilen<br />
hilft nicht nur den Benachteiligten, sondern auch denen,<br />
die mit solchem Danken den Krisen trotzen. Diese<br />
Erfahrung, die man in der Arbeit bei <strong>Diakonie</strong> und<br />
Kirche <strong>im</strong>mer wieder machen kann, wünsche Ihnen:<br />
Danken trotz(t) Krisen!<br />
Michael Mertins<br />
4<br />
5
ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN<br />
Ein neues Projekt der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem bewahrt Menschen<br />
vor der Wohnungslosigkeit<br />
ZUHAUSE SEIN<br />
Zum Abschluss des Projekts „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“<br />
freuen sich Werkstattbeschäftigte sowie Vertreterinnen<br />
und Vertreter der teilnehmenden Pflegeeinrichtungen<br />
über eine Urkunde.<br />
Durch ein zweijähriges Inklusionsprojekt<br />
haben sich Beschäftigte der Diakonischen<br />
Werkstätten beruflich qualifiziert und auf die<br />
Arbeit in Pflegeeinrichtungen vorbereitet.<br />
Zwei Jahre lang haben sie Seminare besucht, Pflegeeinrichtungen<br />
kennengelernt, Qualifizierungsangebote<br />
durchlaufen und Praktika absolviert – jetzt halten sie<br />
dafür ihre Abschlussurkunde in der Hand: Acht Beschäftigte<br />
der Diakonischen Werkstätten Minden haben am<br />
Projekt „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“ teilgenommen,<br />
das zum zweiten Mal durch den Landschaftsverband<br />
Westfalen-Lippe (LWL) gefördert wurde. Mit einer<br />
Feierstunde <strong>im</strong> Begegnungszentrum e-werk wurde das<br />
Qualifizierungsprojekt jetzt offiziell abgeschlossen.<br />
Petra Meyer zu Allendorf und Oliver Buck von der Integrationsassistenz<br />
der Diakonischen Werkstätten hatten<br />
das Projekt 2020 zum zweiten Mal aufgelegt. Bereits<br />
von 2015 bis 2017 konnten Beschäftigte die Arbeit als<br />
Betreuungskraft kennenlernen und sich <strong>im</strong> Berufsfeld<br />
mit großem Erfolg qualifizieren. Dank der finanziellen<br />
Unterstützung des LWL konnte das Inklusionsprojekt<br />
nun erneut stattfinden.<br />
Während des Projektzeitraums besuchten die Teilnehmenden<br />
verschiedene Seminare und Workshops. Dozentinnen<br />
und Dozenten stellten ihnen die Grundlagen<br />
der Betreuungsarbeit vor. So setzten sie sich zum Beispiel<br />
mit den Herausforderungen des Alters auseinander,<br />
die sie mit einem Alterss<strong>im</strong>ulationsanzug hautnah<br />
nachfühlen konnten. Aber auch der Umgang mit De-<br />
Erfolgreicher Projektabschluss<br />
BETREUUNGS-<br />
KRÄFTE FÜR<br />
DIE ALTENHILFE<br />
menz oder St<strong>im</strong>mbildung standen auf dem Programm.<br />
Ein Höhepunkt war für alle Teilnehmenden eine Exkursion<br />
zum Bundestag nach Berlin und der Austausch mit<br />
dem Bundestagsabgeordneten des Kreises Minden-Lübbecke,<br />
Ach<strong>im</strong> Post.<br />
Das Projekt umfasste aber nicht nur Seminare und<br />
Workshops. In verschiedenen Pflegeeinrichtungen absolvierten<br />
die Beschäftigten Praktika und lernten die Arbeit<br />
als Betreuungskraft kennen. Außerdem hatten sie<br />
die Möglichkeit, Qualifizierungsbausteine zu erwerben.<br />
Das sind Teilqualifikationen einer anerkannten Berufsausbildung.<br />
Fast alle Teilnehmenden haben darauf aufbauend<br />
mittlerweile über die Förderung die Ausbildung<br />
zur Betreuungskraft nach den §§ 43b, 53c SGB XI an der<br />
Evangelischen Pflegeakademie der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
absolviert. Dies ist ein großer Schritt auf dem Weg<br />
in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis.<br />
Für eine Teilnehmerin ist dieses Ziel bereits Realität geworden.<br />
Eine andere Teilnehmerin wird in den nächsten<br />
Wochen einen Arbeitsvertrag erhalten.<br />
Auch für die Pflegeeinrichtungen war die Neuauflage<br />
des Projekts ein Gewinn. Wie gut die Betreuungspraktikantinnen<br />
und -praktikanten aus der Werkstatt hier<br />
ankommen, zeigt sich schon daran, dass viele Pflegeeinrichtungen<br />
seit Jahren mit der Integrationsassistenz kooperieren<br />
und <strong>im</strong>mer wieder Praktika und Arbeitsplätze<br />
für Menschen mit Behinderung anbieten. Dafür durften<br />
auch sie sich zum Projektabschluss über eine Urkunde<br />
freuen, mit der sich Petra Meyer zu Allendorf und Oliver<br />
Buck für die gute Zusammenarbeit bedankten.<br />
Der Verlust der eigenen Wohnung ist ein trauriger Tiefpunkt<br />
für Menschen, die in soziale Schwierigkeiten geraten<br />
sind. Genau dies wollen Matthias Munko, Nadia<br />
Pörzgen und Silke Steuer verhindern. Mit dem Projekt<br />
„ZUHAUSE SEIN <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke“ unterstützen<br />
sie Menschen, die wohnungslos geworden oder<br />
akut von Wohnungslosigkeit bedroht sind, dabei, ihren<br />
Wohnraum zu erhalten oder ein neues Zuhause zu<br />
finden. Getragen wird das Angebot von der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem, der <strong>Diakonie</strong> Lübbecke und dem Kreis<br />
Minden-Lübbecke. Finanziert wird es durch den ESF,<br />
den Europäischen Sozialfonds für Deutschland.<br />
Im Juli ist das Projekt offiziell angelaufen und schon<br />
jetzt stellen die Beraterinnen und Berater fest, dass<br />
die Nachfrage enorm ist. Ihre Klientinnen und Klienten<br />
stehen vor Problemen, die das Sozialgesetzbuch<br />
unter der Bezeichnung „besondere soziale Schwierigkeiten“<br />
zusammenfasst. Konfliktreiche Familiensituationen,<br />
unsichere Arbeitsverhältnisse und <strong>im</strong>mer<br />
wieder Geldsorgen: Auch wenn sich die Probleme<br />
ähneln, haben alle Klientinnen und Klienten ganz eigene<br />
Biografien. „Rund ein Drittel der Ratsuchenden<br />
sind unter 25 Jahre alt“, sagt Matthias Munko. „Das<br />
sind junge Erwachsene, die in einem Alter alleingelassen<br />
wurden, wo sie noch Hilfe brauchten.“ Andere<br />
Menschen sind zum Teil seit vielen Jahren auf Unterstützungsleistungen<br />
angewiesen oder fallen komplett<br />
aus dem Hilfesystem.<br />
Wenn sich Klientinnen oder Klienten an die Beratungsstelle<br />
wenden, sucht das Team nach Wegen, um die<br />
Wohnsituation zu sichern. Häufig unterstützen sie bei<br />
Anträgen, etwa für die Arbeitsagentur, damit Mietzahlungen<br />
nicht ausbleiben. Bei Menschen ohne festen<br />
Wohnsitz oder gültige Ausweispapiere ist der Aufwand<br />
größer, doch auch hier kann das Team Lösungen<br />
finden. Dabei arbeitet „ZUHAUSE SEIN <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke“<br />
aufsuchend, die Beraterinnen und Berater<br />
besuchen Ratsuchende also direkt vor Ort. „Wir<br />
treffen uns auch <strong>im</strong> Büro oder an der Weser auf einer<br />
Bank“, sagt Nadia Pörzgen. Festgelegte Sprechzeiten<br />
gibt es hingegen nicht, ein Erstkontakt kann einfach<br />
am Telefon stattfinden. Diese Konzeption macht das<br />
Angebot <strong>im</strong> Kreis einzigartig.<br />
Das Team des Projekts „ZUHAUSE SEIN <strong>im</strong> Kreis<br />
Minden-Lübbecke“ unterstützt Menschen, die<br />
von Wohnungslosigkeit bedroht sind: Silke<br />
Steuer (v. l.), Nadia Pörzgen und Matthias<br />
Munko<br />
Eine weitere Besonderheit ist, dass mit Silke Steuer eine<br />
Immobilienfachwirtin zum Team gehört. Sie sucht gezielt<br />
nach Wohnungen für Klientinnen und Klienten.<br />
Auf dem angespannten Wohnungsmarkt keine leichte<br />
Aufgabe. Zudem reagieren einige Wohnungsanbietende<br />
eher zurückhaltend gegenüber Menschen mit<br />
Schufa-Eintrag oder <strong>im</strong> Hartz-IV-Bezug. „Man muss ein<br />
Fingerspitzengefühl entwickeln, was passt“, so Silke<br />
Steuer. Dass Vermietende bei der Fachstelle „ZUHAU-<br />
SE SEIN <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke“ verlässliche Ansprechpartnerinnen<br />
und -partner haben, die bei Problemen<br />
unterstützen, öffnet allerdings viele Türen. „Wir<br />
haben schon einige gute Kontakte“, sagt Silke Steuer.<br />
Nicht für alle Klientinnen und Klienten ist das Leben in<br />
der eigenen Wohnung das Richtige. Deshalb arbeitet die<br />
Beratungsstelle mit verschiedenen Hilfeträgern zusammen.<br />
Für einige Klientinnen und Klienten ist etwa die<br />
Begleitung durch das ambulant betreute Wohnen eine<br />
gute Alternative. Andere finden vielleicht in einer stationären<br />
Einrichtung ein Zuhause. Nur ein Leben auf der<br />
Straße, das ist für das ZUHAUSE-Team keine Option.<br />
ZUHAUSE SEIN <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke<br />
Ringstraße 94 | 32427 Minden<br />
E-Mail: zuhausesein@diakonie-minden.de<br />
Telefon: 0571 88804 4061/88804 4062<br />
Das Projekt wird gefördert vom Europäischen<br />
Sozialfonds für Deutschland.<br />
6<br />
7
PFEGE & LEBEN<br />
PFEGE & LEBEN<br />
Christian Schultz und Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er (Vorstand <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem, 4. und 5. v. l.) überreichen einen Haussegen<br />
zur Eröffnung der neuen Wohnanlage. Gemeinsam feiern Linda<br />
(v. l.) und Clemens Betzemeier (C.B. Grundbesitz GmbH & Co.<br />
KG), Landrätin Anna Katharina Bölling, Oberin Andrea Brewitt,<br />
stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Schulze, Geschäftsbereichsleiter<br />
Carsten Wöhler, Superintendent Michael Mertins<br />
und Landtagsabgeordnete Christina Weng.<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem weiht Wohngemeinschaften<br />
für Menschen mit Betreuungs- und/oder Pflegebedarf ein<br />
Trotz Pflegebedarf selbstständig leben, in einer aktiven<br />
Gemeinschaft und eingebunden ins Quartier: Das ist<br />
das Konzept der neuen Wohngemeinschaften, die die<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem jetzt <strong>im</strong> Mindener Stadtteil<br />
Königstor eingeweiht hat. In 18 Monaten Bauzeit ist<br />
an der Von-Droste-Hülshoff-Straße eine Wohnanlage<br />
für Menschen mit Betreuungs- und/oder Pflegebedarf<br />
entstanden, zu der neben zwei Wohngemeinschaften<br />
auch 26 barrierefreie Appartements zur freien Anmietung<br />
gehören.<br />
„Weil Menschen hier ihr neues Zuhause<br />
finden sollen, ist dieses Haus<br />
mehr als nur funktional“, sagte Pfarrer<br />
Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er, theologischer<br />
Vorstand der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem, bei einer Andacht<br />
zur Einweihung. Für das Zuhause-Gefühl<br />
soll vor allem das Wohngemeinschaftskonzept<br />
sorgen. Denn die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner leben hier nicht nur Tür an Tür,<br />
sondern gestalten ihren WG-Alltag, etwa Mahlzeiten<br />
und Freizeitaktivitäten, gemeinsam. Dabei bleiben sie<br />
in ihrer Tagesgestaltung selbstständig, können sich<br />
Freiräume nehmen und sich jederzeit in ihre eigenen<br />
Z<strong>im</strong>mer zurückziehen. Bei aller Selbstständigkeit ist<br />
in den Wohngemeinschaften dennoch eine 24-Stunden-Präsenz<br />
sichergestellt. Für individuelle Pflege können<br />
die Bewohnerinnen und Bewohner außerdem auf<br />
die Angebote der <strong>Diakonie</strong>stationen der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem zurückgreifen.<br />
Zuhause fühlen sollen sich die künftigen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner aber auch, weil am Standort ein<br />
besonderes Konzept verwirklicht werden konnte. Die<br />
Wohneinrichtung ist ein Haus der Kunst: Schon zur Eröffnung<br />
schmücken Werke, die von Menschen mit Behinderungen<br />
gemalt und gestaltet wurden, die Wände<br />
des Neubaus. Dies ist ein besonderes Herzensanliegen<br />
von Clemens Betzemeier, der mit der C.B. Grundbesitz<br />
GmbH & Co. KG das Gebäude als Investor errichtet hat.<br />
Der Mindener Unternehmer hat eigens eine Stiftung zu<br />
Ehren seiner verstorbenen Mutter, der Künstlerin Charlotte<br />
Betzemeier, ins Leben gerufen, um Menschen mit<br />
Behinderungen durch die Kunst zu unterstützen. 2021<br />
hatte die Charlotte Betzemeier Stiftung einen Kunstworkshop<br />
in den Diakonischen Werkstätten Minden<br />
finanziert, der von der Petershäger Künstlerin Barbara<br />
Salesch begleitet wurde. An den Kunstwerken aus<br />
diesem Kurs können sich nun die künftigen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner erfreuen. In einem Grußwort bedankte<br />
sich Clemens Betzemeier für die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
und dem Ingenieurbüro GS projekt-bau, das als Generalunternehmen<br />
für den Neubau gewonnen werden<br />
konnte. „Es ist wichtig, Partner zu haben, auf die man<br />
sich verlassen kann“, so Clemens Betzemeier.<br />
EIN HAUS FÜR DAS<br />
LEBEN, EIN HAUS<br />
FÜR DIE KUNST<br />
Den Raum für die Kunst, vor allem aber für ein aktives<br />
WG-Leben, biete die neue Wohnanlage auf jeden Fall,<br />
wie Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem, erklärte. Das Gebäude, das<br />
nach dem KfW-55-Standard errichtet wurde, hat eine<br />
Wohn- und Nutzfläche von 3.120 Quadratmetern. Im<br />
Erdgeschoss befinden sich die zwei ambulant betreuten<br />
Wohngemeinschaften für je zwölf Bewohnerinnen<br />
und Bewohner. Beide Wohngemeinschaften bieten<br />
ausschließlich Einzelz<strong>im</strong>mer mit eigenem Bad und verfügen<br />
jeweils über einen großzügigen Gemeinschaftswohnbereich<br />
mit offener Küche. Die 26 barrierefreien<br />
Wohnungen zur freien Anmietung befinden sich in<br />
den oberen Etagen. „In das Quartier hineingehend,<br />
wollen wir kleine Versorgungseinheiten schaffen“, so<br />
Christian Schultz.<br />
Ein modernes Konzept, das auch in Politik und Verwaltung<br />
ankomme, wie Anna Katharina Bölling bei ihrem<br />
letzten offiziellen Termin als Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke<br />
betonte. „Die <strong>Diakonie</strong> hat es mal wieder<br />
geschafft, in einem Quartier zwischen Kindern und<br />
jungen Familien einen Ort zu schaffen für Menschen<br />
in der letzten Phase ihres Lebens“, sagte sie. Auch für<br />
die Stadt Minden ist das Haus mit seinem Konzept<br />
eine wichtige Bereicherung für das neu entstehende<br />
Quartier „Am Grundbach“. Das hob die stellvertretende<br />
Bürgermeisterin Ulrike Schulze in einem Grußwort<br />
hervor. „Wenn es gut läuft, entwickelt sich dieses Haus<br />
zu einem Anlaufpunkt <strong>im</strong> Quartier“, so hofft sie.<br />
Sie interessieren sich für die<br />
Wohngemeinschaften?<br />
Iris Riecke<br />
Telefon: 0571 88804 3900<br />
E-Mail: i.riecke@diakonie-minden.de<br />
Sie möchten ein Appartement mieten?<br />
Stefan Kambartel<br />
Telefon: 0571 88804 1505<br />
E-Mail: s.kambartel@diakonie-stiftung-salem.de<br />
8<br />
9
PFLEGE & LEBEN<br />
PFLEGE & LEBEN<br />
Sie interessieren sich für eine Wohngemeinschaft<br />
und möchten mehr<br />
erfahren? Melden Sie sich gerne bei:<br />
Iris Riecke<br />
Gottlieb-Pals-Weg 1<br />
32429 Minden<br />
Telefon: 0571 88804 3900<br />
E-Mail: i.riecke@diakonie-minden.de<br />
„Wichtig ist, dass die Gemeinschaft gelebt wird.<br />
Niemand ist einsam oder allein.“<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mt leben in den ambulant betreuten<br />
Wohngemeinschaften der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
GELEBTE<br />
GEMEINSCHAFT<br />
Im August hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem <strong>im</strong> Mindener<br />
Stadtteil Königstor zwei ambulant betreute<br />
Wohngemeinschaften eröffnet. Menschen mit Betreuungs-<br />
und/oder Pflegebedarf leben hier selbstständig<br />
in einer aktiven Gemeinschaft. Aber wie<br />
sieht der Alltag in der Wohngemeinschaft aus und<br />
für wen kommt das WG-Leben infrage? Im Interview<br />
stellt WG-Koordinatorin Iris Riecke diese alternative<br />
Wohnform vor.<br />
Frau Riecke, als Koordination der ambulant betreuten<br />
Wohngemeinschaften der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
sind Sie Ansprechpartnerin für Interessierte. Was<br />
zeichnet die Wohnform Wohngemeinschaft aus?<br />
Diese Wohnform ist für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
geeignet und eine gute Wahl. Sie<br />
mieten ihren Wohnbereich an und finden sich in einer<br />
kleinen Gemeinschaft von max<strong>im</strong>al zwölf Personen<br />
zusammen. Wir unterstützen individuell und<br />
nach Bedarf. Dabei legen wir Wert darauf, die vorhandenen<br />
Ressourcen der Mieterinnen und Mieter<br />
zu erhalten. Hier sind 24 Stunden Präsenzkräfte vor<br />
Ort, die diese Unterstützung leisten können. Auch<br />
Menschen, die zuhause keine Ansprechpartnerinnen<br />
und Ansprechpartner mehr haben, ziehen in<br />
eine Wohngemeinschaft, weil hier <strong>im</strong>mer jemand<br />
da ist und sie Unterhaltung haben. In der WG ist niemand<br />
einsam und dennoch kann man sich jederzeit<br />
in seine Räumlichkeiten zurückziehen. Ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />
Leben ist in der Wohngemeinschaft mög-<br />
lich.<br />
Für wen ist das WG-Leben das Richtige?<br />
Unsere Wohngemeinschaften sind angelegt für Menschen<br />
mit Pflegegrad 2 oder höher. Meist benötigen<br />
Mieterinnen und Mieter Unterstützung bei der grundpflegerischen<br />
Versorgung, bei der Nachtversorgung<br />
oder Hilfestellung <strong>im</strong> Haushalt. Ich höre oft: Wohngemeinschaften<br />
sind nur was für Leute, die einigermaßen<br />
selbstständig sind, und wenn sie Pflegebedarf<br />
haben, müssen sie hier wieder ausziehen. Nein, das<br />
ist natürlich nicht so! Es ist ihr Zuhause. Wenn mehr<br />
Unterstützung benötigt wird, schauen wir, wie wir die<br />
Hilfe drum herum organisieren. Der ambulante Pflegedienst<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem kann dann für die<br />
pflegerische Versorgung mit einbezogen werden.<br />
Wie sieht denn der Alltag in der ambulant betreuten<br />
Wohngemeinschaft aus?<br />
Fast wie zuhause. Der eine ist Frühaufsteher, der andere<br />
eher ein bisschen später wach. Die Ersten decken<br />
schon mal den Frühstückstisch für alle. Die anderen<br />
kommen später dazu.<br />
Es gibt Mieterinnen und Mieter, die sich morgens<br />
selbstständig versorgen können, andere brauchen<br />
ein bisschen Unterstützung.<br />
Alle haben auch ihre eigenen Termine. Der eine muss<br />
zum Friseur, die andere zur Physiotherapie, der Dritte<br />
sagt: „Ich fahre mal kurz mit meinem E-Rolli einkaufen.“<br />
Oder es kommt Besuch.<br />
Wichtig ist, dass die Gemeinschaft gelebt wird. Niemand<br />
ist einsam oder allein. Bewohnerinnen und<br />
Bewohner können aber natürlich selbst entscheiden:<br />
Bin ich heute zum Abendessen da oder fahre ich mit<br />
meiner Tochter zur Pizzeria.<br />
10<br />
11
PFEGE & LEBEN<br />
PFEGE & LEBEN<br />
Was ist Kinästhetik?<br />
Der Begriff „Kinästhetik“ setzt sich aus altgriechischen<br />
Wörtern zusammen: kineo<br />
(bewegen) und aisthesis (Wahrnehmung). Er<br />
beschreibt die Lehre der menschlichen Bewegungswahrnehmung.<br />
Durch Kommunikation und sanfte Unterstützung<br />
der Pflegekraft werden gemeinsam<br />
Bewegungsabläufe entwickelt, die auf die<br />
individuellen Fähigkeiten der zu pflegenden<br />
Person abgest<strong>im</strong>mt sind.<br />
Ein respektvolles Miteinander entsteht, das<br />
gegenseitig schont und entlastet.<br />
Wie Kinästhetik Pflegende<br />
entlastet und Menschen<br />
mit Pflegebedarf zur Bewegung<br />
motiviert<br />
BEWEGEN,<br />
BERÜHREN,<br />
MOBILISIEREN<br />
Wie wäre es, wenn es <strong>im</strong> Pflegealltag ganz leicht würde,<br />
einen Menschen mit Pflegebedarf vom Rollstuhl<br />
aufs Bett zu setzen – weil dieses Umsetzen in einer gemeinsamen<br />
fließenden Bewegung geschieht?<br />
Mit Kinästhetik, der Lehre von der Bewegungsempfindung,<br />
ist das möglich. Damit werden Pflegebedürftige<br />
nicht mit Kraft an den gewünschten Platz gewuchtet.<br />
Sie werden selbst aktiv, indem sie sich zum Beispiel <strong>im</strong><br />
Einklang mit ihrer Pflegekraft bewegen oder die Möglichkeit<br />
bekommen, sich selbstständig umzusetzen.<br />
Mit noch vorhandenen eigenen Ressourcen wird ihre<br />
Bewegungskompetenz gefördert – angstfrei, ohne Anstrengung<br />
und ohne zusätzlichen Zeitaufwand.<br />
„Es entsteht eine Form der Interaktion, in der die Bewegung<br />
von Pflegebedürftigen und die eigene Bewegung<br />
achtsam wahrgenommen wird“, erklärt Ulrike<br />
Ketteler, Kinästhetik-Trainerin Stufe 1 der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem. Mit einer geschulten sensiblen Wahrnehmung<br />
kann erkannt werden, welche Bewegung Pflegebedürftige<br />
ausführen möchten. Diese wird dann durch<br />
gezielte Berührung, durch leichte Impulse oder verbal<br />
aufgenommen und unterstützt. Die Eigenständigkeit<br />
und Autonomie von Pflegebedürftigen zu erhalten<br />
und zu fördern, steht dabei an erster Stelle.<br />
Gesundheitsprävention für das Pflegeteam<br />
Kinästhetik schafft durch eigene Bewegungserfahrungen<br />
ein Verständnis davon, wie Bewegung funktioniert.<br />
Die Auseinandersetzung mit eigenen Bewegungsabläufen<br />
führt meist unweigerlich zu einer<br />
Senkung der eigenen Körperspannung und zu einem<br />
kräfteschonenden Arbeiten. Dies trägt zur Reduzierung<br />
der körperlichen Belastung bei. Alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Pflege, Begleitung und<br />
Betreuung der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem nehmen ab<br />
September <strong>2022</strong> nach und nach an einer Kinästhetik-Basisschulung<br />
teil. Einmal <strong>im</strong> Monat erhalten aus<br />
jeder Einrichtung zwei bis drei Mitarbeitende aus dem<br />
stationären und ambulanten Bereich gemeinsam in<br />
kleinen Gruppen die Möglichkeit dazu, verschiedene<br />
Bewegungserfahrungen aus dem Pflegealltag zu<br />
machen und gemeinsam zu überlegen, wie diese<br />
Erkenntnisse in Praxissituationen umgesetzt werden<br />
können. Hier kommen die Kinästhetik-Peer-Tutorinnen<br />
und -Tutoren ins Spiel, die Ansprechpartnerinnen und<br />
-partner in den Einrichtungen, die gemeinsam mit<br />
den Kolleginnen und Kollegen vor Ort die Pflegesituation<br />
begleiten. Die Kombination aus Theorie, der<br />
eigenen Erfahrung, aber vor allem der Umsetzung in<br />
die Praxis schafft eine sehr gute Voraussetzung für die<br />
nachhaltige Implementierung von Kinästhetik in allen<br />
Bereichen der Pflege.<br />
Und für die Schülerinnen und Schüler der Pflegeakademie<br />
sind die Basisschulungen unabhängig von ihrem<br />
Ausbildungsträger <strong>im</strong> Rahmen des Curriculums Teil<br />
der ein- und dreijährigen Ausbildung: In den Theorieblöcken<br />
können sie an je zwei Vormittagen Kinästhetik-Kenntnisse<br />
aufbauen und vertiefen.<br />
Diese Schulungen leitet Ulrike Ketteler an – eine der<br />
wenigen fest angestellten Kinästhetik-Trainerinnen der<br />
Branche. Unterstützt wird sie dabei von Gundula Geist,<br />
einer externen Trainerin der Stufe 3.<br />
Eine systematische Ausbildung<br />
Ulrike Ketteler fand mit 40 Jahren den Weg ins Gesundheitswesen:<br />
Sie studierte Gesundheitsmanagement<br />
und arbeitete zugleich stundenweise als Pflegeassistentin<br />
<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> in Hille. Dort lernte sie<br />
Kinästhetik kennen – und das war genau ihr Ding. Sie<br />
absolvierte den Grund-, den Aufbau- und den Peer-Tutoren-Kurs,<br />
wobei es ihr von Anfang an wichtig war,<br />
ihre Erkenntnisse an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben.<br />
Mit 50 absolvierte sie die Ausbildung zur<br />
Pflegefachkraft und schloss <strong>im</strong> September <strong>2022</strong> erfolgreich<br />
die Ausbildung zur Kinästhetik-Trainerin Stufe<br />
1 ab. Heute ist sie in der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem zu<br />
50 Prozent als Pflegefachkraft beschäftigt, die andere<br />
Hälfte ihrer Arbeitszeit ist sie als Dozentin für Kinästhetik<br />
in der Pflegeakademie tätig. Und 2023 wird sie sich<br />
zur Kinästhetik-Trainerin Stufe 2 weiterbilden.<br />
Grund-, Aufbau- und Peer-Tutoren-Kurs, das sind die<br />
Basiskurse für Pflegende. Wer Trainerin oder Trainer<br />
werden will, kann sich systematisch mit weiteren Ausbildungen<br />
qualifizieren. „Als Trainerin Stufe 1 ist man<br />
zum Beispiel die Expertin in der Praxis und kann themenbezogen<br />
Schulungen und Workshops anbieten.<br />
Als Trainerin Stufe 2 können Grundkurse, als Trainerin<br />
Stufe 3 Aufbaukurse mit Zertifikat durchgeführt werden“,<br />
erklärt Ulrike Ketteler. Zudem gibt es vielfältige<br />
Möglichkeiten, sich für die Arbeit mit pflegenden Angehörigen,<br />
die Arbeit mit Menschen mit Demenz oder<br />
<strong>im</strong> Infant Handling ausbilden zu lassen.<br />
„Die Vertiefung des Themas steht allen Mitarbeitenden<br />
offen“, so Ursula Kocs, Leiterin der Evangelischen<br />
Pflegeakademie. „Schon heute gibt es in fast all unseren<br />
Einrichtungen Peer-Tutorinnen und -Tutoren, die<br />
Azubis und das eigene Team dabei unterstützen, kinästhetisch<br />
zu arbeiten. Denn die regelmäßige Praxis ist<br />
<strong>im</strong>mens wichtig, wenn es um die eigene Gesunderhaltung<br />
geht. Und für die Menschen mit Pflegebedarf<br />
bedeutet Kinästhetik mehr Mobilität und ein Plus an<br />
Lebensqualität.“<br />
12<br />
13
PFEGE & LEBEN<br />
PFEGE & LEBEN<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Laurentius<br />
spielen interaktive Spiele mit der Tovertafel.<br />
Mit Tovertafeln schaffen die Pflegeeinrichtungen<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ein besonderes Angebot<br />
für ihre Bewohnerinnen und Bewohner<br />
SPIEL MIT DEM LICHT<br />
Es sieht ein wenig nach Science-Fiction aus, wenn die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem mit ihren Händen<br />
Lichtreflexionen über den Esstisch schieben. Bunte<br />
Herbstblätter <strong>im</strong> an<strong>im</strong>ierten Wind der Handbewegungen,<br />
Kerzen auf der üppigen Geburtstagstorte, die<br />
sich <strong>im</strong> Handstreich auslöschen lassen – die sogenannte<br />
Tovertafel projiziert liebevoll an<strong>im</strong>ierte Spiele auf<br />
jede beliebige Oberfläche. Zwölf dieser Geräte hat die<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem für ihre Pflegeeinrichtungen<br />
angeschafft. Finanziert werden konnten die Tovertafeln<br />
durch Mittel aus dem Förderprogramm „Zugänge<br />
erhalten – Digitalisierung stärken“ der Stiftung Wohlfahrtspflege<br />
NRW.<br />
Die Tovertafel funktioniert wie ein Beamer, auf dem<br />
sich digitale An<strong>im</strong>ationen abspielen lassen. Das Gerät<br />
erkennt Bewegungen und lässt sich mit einfachen Gesten<br />
steuern. Ein Tisch oder sogar der Fußboden werden<br />
so zur interaktiven Spielekonsole. Die Spielauswahl der<br />
Tovertafel ist groß: Von einfachen Bewegungsübungen<br />
bis zu komplexen Spielen und Puzzles ist alles dabei.<br />
Diese Vielseitigkeit begeistert auch Ulrich Grundmann,<br />
der <strong>im</strong> Haus Laurentius lebt. „Da ist so dermaßen viel<br />
drauf, das ist unwahrscheinlich“, erzählt er.<br />
Doch auch wenn das Spielen mit der interaktiven<br />
Spielekonsole zweifellos Spaß macht, so steht doch<br />
ein ernster Zweck dahinter: Mit der Tovertafel sollen<br />
insbesondere Menschen mit Demenz erreicht und aktiviert<br />
werden. Untersuchungen haben bereits gezeigt,<br />
dass die interaktiven Spiele es ermöglichen, Apathie zu<br />
durchbrechen sowie Unruhe und angespanntes Verhalten<br />
von Menschen mit Demenz zu reduzieren. Mit<br />
sensorischen und auditiven Reizen st<strong>im</strong>uliert die Tovertafel<br />
dabei mentale Aktivität sowie positive Emotionen<br />
und fördert die soziale Interaktion in der Gruppe. Wie<br />
gut das in der Praxis funktioniert, bestätigt Thomas<br />
Bögner, Altenpfleger <strong>im</strong> Haus Laurentius. „Die Tovertafel<br />
kommt <strong>im</strong> Demenzbereich super an“, berichtet er.<br />
Die Geräte sind damit eine wertvolle Ergänzung zum<br />
Betreuungsangebot der Pflegeeinrichtungen. Ulrich<br />
Grundmann kann das nur bestätigen. „Wenn ich das<br />
Gerät früher gekannt hätte, hätte ich mir eines für zuhause<br />
gekauft“, sagt er.<br />
Evangelische Pflegeakademie überzeugt<br />
durch modernste Ausstattung<br />
TOP-AUSBILDUNG<br />
AM BILDUNGS-<br />
CAMPUS PFLEGE<br />
Der Bildungscampus der Evangelischen Pflegeakademie<br />
in Todtenhausen zeigt, wie die moderne Aus- und<br />
Weiterbildung in der Pflege heute und in Zukunft aussieht,<br />
denn es wurde viel in die Qualität und Zukunftsfähigkeit<br />
der Pflegeausbildung vor Ort investiert. Wir<br />
geben einen Überblick:<br />
Skills Lab<br />
„Im Versuchslabor bilden wir mit moderner IT-Technik<br />
die gesamten Pflegeprozesse <strong>im</strong> Krankenhaus oder in<br />
einer Pflegeeinrichtung ab: Die verschiedensten Pflegesituationen<br />
lassen sich mitsamt der Dokumentation<br />
s<strong>im</strong>ulieren“, erklärt Ursula Kocs, Leiterin der Evange-<br />
lischen Pflegeakademie. „Dafür haben wir realistische<br />
Pflegez<strong>im</strong>mer aufgebaut, die mit neuesten Pflegebetten,<br />
Transferhilfen, einem Bad und medizinischen Materialien<br />
ausgestattet sind. Unsere Schülerinnen und<br />
Schüler erwartet eine perfekte Test- und Arbeitsumgebung,<br />
um Pflegeprozesse in verschiedenen Szenarien<br />
zu erproben.“<br />
Wunden versorgen, Grundpflege durchführen – das<br />
und mehr ist mit den modernen, lebensgroßen S<strong>im</strong>ulationspuppen<br />
möglich. Die Säuglings-, Kleinkind- und<br />
> Lesen Sie weiter auf Seite 17<br />
14<br />
15
PFEGE & LEBEN<br />
PFEGE & LEBEN<br />
Erwachsenen-Puppen verfügen sogar über messbare<br />
Vitalparameter, sodass auch Notfallsituationen oder<br />
Bereiche der Intensivpflege geübt werden können. Videoaufzeichnungen<br />
machen die nachfolgende Analyse<br />
und Auswertung der eigenen Handlungen möglich.<br />
Demoraum<br />
Während das Skills Lab die realistische Raumgröße von<br />
Pflegez<strong>im</strong>mern abbildet, bietet der Demoraum mehr<br />
Platz: Hier können mehrere Seminar-Teilnehmerinnen<br />
und -Teilnehmer an Pflegesituationen herangeführt<br />
werden. Zwei Pflegebetten, eine Liegenddusche und<br />
eine Bad-Attrappe stehen dafür bereit.<br />
KÜBI<br />
Eine typische Wohnküche, wie sie sich in stationären<br />
Einrichtungen findet, wurde ebenfalls in der evangelischen<br />
Pflegeakademie aufgebaut. Hier kann unter<br />
anderem die gemeinsame Zubereitung von Mahlzeiten<br />
erprobt werden. Außerdem befindet sich in der<br />
Bibliothek jeder Menge Fachliteratur in diesem Raum,<br />
die von Auszubildenden in der Pflege genutzt werden<br />
kann.<br />
Tovertafel<br />
Was eine Tovertafel vor allem für Menschen mit Demenz<br />
oder Menschen mit geistiger Behinderung leisten<br />
kann, zeigt sich in der Evangelischen Pflegeakademie<br />
ebenfalls: An der Z<strong>im</strong>merdecke befestigt, projiziert<br />
ein Beamer verschiedene interaktive Spiele auf den<br />
Tisch.<br />
Die Projektionen reagieren auf Hand- und Armbewegungen<br />
der Spielenden – und fördern damit die körperliche<br />
und geistige Aktivität. So trägt die Tovertafel<br />
dazu bei, Apathien zu durchbrechen, Anspannungen<br />
zu lösen und positive Emotionen zu wecken.<br />
Kinästhetik-Raum<br />
Wie lassen sich bei bewegungseingeschränkten Menschen<br />
noch vorhandene Ressourcen bei der Mobilisation<br />
nutzen oder fördern? Und wie können Pflegekräfte<br />
sich selbst körperlich dabei entlasten? Indem die Bewegung<br />
mit den Menschen mit Pflegebedarf gemeinsam<br />
erspürt und wahrgenommen wird. Wie dies gelingt,<br />
kann mit den Kinästhetik-Trainerinnen <strong>im</strong> Kinästhetik-Raum<br />
erarbeitet werden.<br />
PC-Raum<br />
An insgesamt 20 Computerarbeitsplätzen führen die<br />
Lehrerinnen und Lehrer der Evangelischen Pflegeakademie<br />
PC-Schulungen durch. So erlernen angehende<br />
Pflegefachkräfte hier zum Beispiel den Umgang mit<br />
der E-Mail- und Terminverwaltungssoftware „Microsoft<br />
Outlook“. Auch in die Software „Vivendi“ werden<br />
sie eingeführt – diese bildet sämtliche Prozesse in ambulanten,<br />
stationären und teilstationären Pflege-, Betreuungs-<br />
und Beratungseinrichtungen ab.<br />
Seminar-Räume<br />
Der Campus Pflege besitzt vier Seminarräume mit<br />
hochwertiger technischer Ausstattung, in denen jeweils<br />
20 Personen Platz finden. In allen Räumen stehen<br />
ein digitales, interaktives Whiteboard sowie ein Beamer<br />
zur Verfügung. Diese Räume werden auch vermietet –<br />
sie eignen sich ideal für Tagungen, Seminare und Veranstaltungen.<br />
Cafeteria<br />
Die Cafeteria der Evangelischen Pflegeakademie lädt<br />
mit ihrem Frühstücksangebot nicht nur zu leckeren<br />
Frühstückspausen während des Campus-Betriebes<br />
ein. Sie zählt ebenfalls zu den Räumen, die angemietet<br />
werden können. Hier können Veranstaltungen mit bis<br />
zu 100 Personen stattfinden – mobile Tische und Stühle<br />
sowie die moderne Beamer-Technologie machen<br />
vielfältige Nutzungen möglich.<br />
Auf Wunsch liefert die Zentralküche der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem in Lahde auch das Catering dazu: Vom<br />
abwechslungsreichen Buffet bis zum mehrgängigen<br />
Menü ist alles möglich. Die Speisen werden täglich<br />
frisch zubereitet – mit Produkten vom Biohof Klanhorst<br />
oder anderen regionalen Erzeugerinnen und Erzeugern.<br />
Sie möchten die Räume der<br />
Evangelischen Pflegeakademie<br />
anmieten?<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Telefon: 0571 88804 8200<br />
E-Mail: pflegeakademie@diakonie-stiftung-salem.de<br />
Fortsetzung von Seite 15<br />
16<br />
17
PFEGE & LEBEN<br />
PFLEGE & LEBEN<br />
Tagespflege Barkhausen feiert zehnjähriges Jubiläum<br />
SOMMERFEST<br />
AM RÖMERLAGER<br />
Zum 21-jährigen Jubiläum des Altenpflegehe<strong>im</strong>s Hille überreichen<br />
Christian Schultz und Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er (2. und 3. v. l.),<br />
kaufmännischer und theologischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem, Einrichtungsleiterin Iris Bulmahn einen Haussegen. Auch<br />
Bürgermeister Michael Schweiß gratuliert zum Jubiläum.<br />
Pflegeeinrichtung der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem feiert Jubiläum<br />
21 JAHRE ALTENPFLEGEHEIM HILLE<br />
Seit dem Jahr 2012 bietet das Team der Tagespflege<br />
Barkhausen seinen Gästen ein Stück Zuhause<br />
Unter dem großen Walnussbaum <strong>im</strong> Garten des Altenpflegehe<strong>im</strong>s<br />
Hille feierten Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
Angehörige sowie Freundinnen und Freunde das<br />
21-jährige Jubiläum der diakonischen Einrichtung. Coronabedingt<br />
konnte <strong>im</strong> Vorjahr nicht gefeiert werden.<br />
Nun luden ein Gottesdienst <strong>im</strong> Grünen sowie Musikdarbietungen<br />
vom Schulorchester der Verbundschule<br />
Hille und vom Posaunenchor Hille zum Verweilen ein.<br />
Mit Kaffee und Kuchen sowie der Würstchenbude des<br />
Stöberparadieses war auch für das leibliche Wohl aufs<br />
Beste gesorgt. Einrichtungsleitung Iris Bulmahn dankte<br />
allen Mitwirkenden für ihr Engagement und freute sich<br />
über eine rege Beteiligung.<br />
„Diese Pflegeeinrichtung ist ein Segen für die Gemeinde<br />
Hille“, sagte Bürgermeister Michael Schweiß in einem<br />
Grußwort zur Jubiläumsfeier. Tatsächlich ist das<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille heute nicht mehr aus der Gemeinde<br />
wegzudenken. Die Verbundenheit der Menschen<br />
vor Ort mit dem Pflegehe<strong>im</strong> der <strong>Diakonie</strong>, die<br />
Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde<br />
und anderen Kooperationspartnerinnen und<br />
-partnern ist für Iris Bulmahn, die vor einem guten<br />
Vierteljahr die Leitung der Einrichtung übernommen<br />
hat, etwas ganz Besonderes. Viele Bewohnerinnen und<br />
Bewohner <strong>im</strong> Altenpflegehe<strong>im</strong> kennen sich von früher<br />
und Angehörige, die etwa ihre Eltern besuchen wollen,<br />
treffen hier <strong>im</strong>mer wieder auf bekannte Gesichter.<br />
Auch Veranstaltungen, wie das jährliche Erdbeerfest,<br />
sind Pflichttermine für viele Gäste und Anwohnende<br />
aus dem Dorf. So ist das Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille schon<br />
<strong>im</strong>mer ein Ort der Begegnung, an dem Menschen unterschiedlicher<br />
Generationen zusammenkommen.<br />
Daneben hebe schon das architektonische Konzept das<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille von anderen Einrichtungen dieser<br />
Art ab, erklärte Christian Schultz, kaufmännischer<br />
Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem. Die gesamte<br />
Einrichtung ist ebenerdig angelegt und damit barrierearm<br />
zugänglich. Alle Z<strong>im</strong>mer verfügen über eine eigene<br />
Terrasse. Außerdem sorgen gläserne Kuppeldächer<br />
über den Fluren dafür, dass es auch in den Innenräumen<br />
<strong>im</strong>mer natürliches Licht gibt. 2010 wurde das Altenpflegehe<strong>im</strong><br />
Hille um einen Anbau erweitert. Mit 14<br />
zusätzlichen Pflegeplätzen kam das sogenannte „Haus<br />
3“ dazu, sodass das Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille heute ein<br />
Zuhause für insgesamt 70 Menschen mit Pflegebedarf<br />
bietet.<br />
Mit einem Sommerfest hat die Tagespflege Barkhausen<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ihr zehnähriges Jubiläum<br />
gefeiert. Eine Festandacht, Musik des Duos<br />
„little jazz“, Rikschafahrten und Mitmachangebote der<br />
Betreuungskräfte sorgten für einen unterhaltsamen<br />
Nachmittag, an dem Gäste, Angehörige sowie Freundinnen<br />
und Freunde der Tagespflege Kaffee, Kuchen<br />
und Bratwurst vom Grill genießen konnten.<br />
„Wir möchten unseren Gästen hier ein Stück Zuhause<br />
geben“, sagte Einrichtungsleiterin Bianca Wittmer.<br />
Menschen, die aufgrund von Erkrankungen oder Einschränkungen<br />
Unterstützung benötigen, bietet die<br />
Tagespflege wochentags qualifizierte pflegerische Begleitung.<br />
Genauso wichtig wie das Pflegeangebot ist<br />
für viele Gäste aber die Zeit in der Gemeinschaft.<br />
Bis die Tagespflege 2012 eröffnet werden konnte,<br />
musste die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem einige bauliche<br />
Hürden überwinden, woran Vorstand Christian Schultz<br />
in einem Grußwort erinnerte. Denn bei den Bauarbeiten<br />
wurden am heutigen Standort Artefakte einer römischen<br />
Lagerstätte entdeckt. Ein archäologischer Schatz,<br />
der für die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem jedoch Bauverzögerungen<br />
und steigende Kosten bedeutete. Trotz aller<br />
Schwierigkeiten sei die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem <strong>im</strong>mer<br />
vom Konzept der Tagespflege Barkhausen überzeugt<br />
gewesen, wie Schwester Andrea Brewitt, Oberin der Diakonissengemeinschaft,<br />
erzählte. Als erste Leiterin der<br />
Tagespflege erinnert sie sich noch gut an die Anfänge<br />
der Einrichtung. „Die ersten Jahre waren wir wie eine<br />
kleine Familie, in die <strong>im</strong>mer jemand neu dazukam“, so<br />
Schwester Andrea Brewitt. Heute sind 16 Seniorinnen<br />
und Senioren regelmäßig in der Tagespflege zu Gast.<br />
Eine familiäre Atmosphäre habe sich die Einrichtung bewahrt,<br />
wie Veronica Meyer berichtet, die sich seit vielen<br />
Jahren ehrenamtlich in der Tagespflege Barkhausen engagiert.<br />
„Mir gefällt einfach der Umgang mit den Menschen“,<br />
sagt sie. Die herzliche Atmosphäre ist es auch,<br />
die für Antje Grotjohann, Bürgermeisterin der Stadt<br />
Porta Westfalica, die Tagespflege Barkhausen auszeichnet.<br />
Die Arbeit der Tagespflege sei eine Bereicherung<br />
für die Lebensqualität <strong>im</strong> Ortsteil Barkhausen, so die<br />
Bürgermeisterin.<br />
18<br />
19
ERZIEHUNG & BERATUNG<br />
ERZIEHUNG & BERATUNG<br />
Hintergrund<br />
Als Koordinator des WPF-Systems sorgt der LWL<br />
dafür, dass die Qualität überall gleich ist, egal,<br />
ob die Kinder auf dem Land oder in der Stadt,<br />
<strong>im</strong> Süden oder <strong>im</strong> Norden leben.<br />
Er organisiert die Trägerkonferenz, bei der alle<br />
Träger gleichberechtigt sind, kümmert sich<br />
um Arbeitskreise für Beraterinnen und Berater,<br />
Fortbildungen für Pflegeeltern und Supervisionsgruppen,<br />
sensibilisiert alle Beteiligten für den<br />
Kinderschutz, hat eine Online-Plattform bereitgestellt<br />
und entwickelt das einheitliche Qualitätshandbuch<br />
mit den Trägern kontinuierlich weiter.<br />
Integratives Familienzentrum Bastaukinder erhält Gütesiegel<br />
„Familienzentrum NRW“<br />
ERFOLGREICH ZERTIFIZIERT<br />
Das Integrative Familienzentrum Bastaukinder<br />
wurde erneut mit dem Gütesiegel „Familienzentrum<br />
NRW“ ausgezeichnet. Dafür<br />
hat die Kindertageseinrichtung der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem das Re-Zertifizierungsverfahren<br />
der pädquis Stiftung erfolgreich abgeschlossen. Das<br />
Programm „Familienzentren NRW“ wurde vom Ministerium<br />
für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport ins<br />
Leben gerufen, um in Kindertageseinrichtungen erweiterte<br />
Unterstützungsangebote für Kinder und Eltern zu<br />
schaffen.<br />
Michaela Strathe (v. r.) und Kristin Labuhn<br />
freuen sich über die Auszeichnung als<br />
„Familienzentrum NRW“<br />
Über drei Monate haben KiTa-Leiterin Michaela Strathe<br />
und ihre Kolleginnen Sabine Rethemeier-Buesching<br />
und Kristin Labuhn intensiv am Konzept zur Re-Zertifizierung<br />
gearbeitet – natürlich neben dem regulären<br />
KiTa-Betrieb. Ohne den Rückhalt der Kolleginnen und<br />
Kollegen wäre das gar nicht möglich gewesen, erzählt<br />
Michaela Strathe. Für die Auszeichnung musste das<br />
Integrative Familienzentrum etwa Nachweise über Kooperationsstrukturen<br />
und die Sozialraumarbeit vorlegen.<br />
Außerdem stellte das KiTa-Team die verschiedenen<br />
Beratungs- und Unterstützungsangebote der Bastaukinder<br />
vor, etwa zur Familienbildung oder zur Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf.<br />
Für die Bastaukinder hat sich der Aufwand gelohnt, denn<br />
die Auszeichnung als Familienzentrum ist weit mehr als<br />
nur eine weitere Urkunde an der Wand. Seit Jahren wird<br />
das Konzept Familienzentrum hier aktiv gelebt und die<br />
enge Kooperation mit den Familien ist fester Bestandteil<br />
der Einrichtungsphilosophie. „Wir sind ein offenes Haus,<br />
in dem sich alle willkommen fühlen“, erklärt Kristin<br />
Labuhn. Umso mehr hat es das Bastaukinder-Team getroffen,<br />
dass viele Angebote in der Coronazeit nicht wie<br />
gewohnt möglich waren. Mit den Eltern stand das Ki-<br />
Ta-Team trotzdem <strong>im</strong>mer in engem Kontakt und hat sogar<br />
neue Formate entwickelt – wie etwa „Väter digital“,<br />
ein spezielles Videochat-Treffen für die Väter der KiTa-<br />
Kinder. Das kam auch bei den Verantwortlichen der<br />
pädquis Stiftung an, die <strong>im</strong> Auftrag des Familienministeriums<br />
NRW die Familienzentren zertifiziert.<br />
Größtes Sonderpflegemodell in Deutschland –<br />
Die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ist seit Beginn an dabei<br />
DIE WESTFÄLISCHEN PFLEGEFAMILIEN<br />
(WPF) SIND 25 JAHRE ALT<br />
Die Westfälischen Pflegefamilien feiern Geburtstag:<br />
Seit 25 Jahren gibt es diese spezielle Art der Pflegefamilie,<br />
in der sich besonders geeignete Pflegeeltern um<br />
Kinder und Jugendliche kümmern, die aus verschiedenen<br />
Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können,<br />
für die eine Wohngruppe oder eine „klassische“<br />
Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort ist.<br />
Vor 25 Jahren hat sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem dem<br />
Verbund von insgesamt 49 Trägern angeschlossen,<br />
den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ins<br />
Leben gerufen hat und koordiniert.<br />
Fast 4.000 Kinder wurden bislang in Westfälische Pflegefamilien<br />
vermittelt, zurzeit leben hier rund 1.900<br />
Kinder und Jugendliche in 1.500 Familien. „Diese spezielle<br />
Form der Familienpflege hat sich bewährt und<br />
weitet sich aus. Sie ist das größte Sonderpflegemodell<br />
in Deutschland mit einheitlichen Qualitätsstandards“,<br />
bilanzierte LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit<br />
Westers zum Jubiläum.<br />
„Wir sind sehr froh, ein Teil des Verbundes zu sein“,<br />
sagt Ricarda Möller, Geschäftsbereichsleiterin Erziehung<br />
& Beratung bei der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem.<br />
„Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle<br />
Hilfe, andererseits aber auch ‚eine richtige<br />
Familie‘ – beides bekommen sie in den Westfälischen<br />
Pflegefamilien. Wir begleiten, beraten und betreuen<br />
die Familien regelmäßig und intensiv.“<br />
Es könnten noch weitaus mehr junge Menschen in<br />
Westfälische Pflegefamilien vermittelt werden, es fehlen<br />
aber noch Pflegeeltern. „Wir suchen ständig Menschen,<br />
die für Kinder, die es schwer haben <strong>im</strong> Leben,<br />
die soziale Elternrolle übernehmen und ihnen ein liebevolles<br />
Zuhause bieten“, erläutert Ricarda Möller.<br />
„Wichtig ist, dass Pflegeeltern belastbar und einfühlsam<br />
sind <strong>im</strong> Umgang mit Konflikten und schwierigen<br />
Lebenssituationen und dass sie über ein Reflexionsvermögen<br />
verfügen. Auch Alleinerziehende oder Menschen<br />
in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft<br />
können Pflegeeltern werden.“<br />
Der persönliche Kontakt zu den Beraterinnen und Beratern<br />
der Westfälischen Pflegefamilien ist vor der Vermittlung<br />
und kontinuierlich auf dem gemeinsamen<br />
Weg der Familie mit Pflegekind gegeben.<br />
Interessierte Pflegeeltern können<br />
sich gerne melden unter:<br />
Telefon: 0571 88804 6101<br />
E-Mail: wpf@diakonie-stiftung-salem.de<br />
20<br />
21
BILDUNG & KARRIERE<br />
BILDUNG & KARRIERE<br />
Ein Tag mit …<br />
JAN-NIKLAS WIEGMANN<br />
Einrichtungsleiter <strong>im</strong> Stift Lahde<br />
Jan-Niklas Wiegmann arbeitet als Einrichtungsleiter<br />
<strong>im</strong> Stift Lahde. In der neuen Altenpflegeeinrichtung in<br />
Petershagen sind 80 Bewohnerinnen und Bewohner<br />
zuhause. Der studierte Betriebswirt mit Schwerpunkt<br />
Gesundheitsmanagement ist verantwortlich für gut 70<br />
Mitarbeitende der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem. Wir haben<br />
Jan-Niklas einen Tag lang begleitet.<br />
08.00 Uhr | Rundgang<br />
Jan-Niklas‘ Tag beginnt – nach seinem täglichen<br />
Schnelltest – mit einem Rundgang durch das Stift Lahde.<br />
In fünf Hausgemeinschaften leben jeweils 16 Personen.<br />
„Mir ist der persönliche Kontakt zu Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern sowie Kolleginnen und Kollegen<br />
wichtig. So bekomme ich ein direktes Feedback und<br />
kann die Situation in unseren Wohngemeinschaften<br />
gut beurteilen“, erklärt Jan-Niklas. Das ist dem 28-Jährigen<br />
wichtig, denn die Eröffnung des Stifts Lahde ist<br />
noch nicht lange her. Erst Ende Mai wurde das neue<br />
Gebäude bezogen.<br />
11.00 Uhr | Organisation<br />
Jan-Niklas ist gut vernetzt. Für seinen Job steht er täglich<br />
mit verschiedenen Institutionen, externen Firmen<br />
sowie internen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt.<br />
Regelmäßig meldet er – <strong>im</strong> Rahmen des Controllings<br />
– den aktuellen Stand der Belegung des Stifts Lahde.<br />
Zudem kommuniziert er mit An- und Zugehörigen,<br />
Dienstleisterinnen und Dienstleistern sowie der Kirchengemeinde.<br />
Er führt Einstellungsgespräche oder st<strong>im</strong>mt sich mit<br />
der Geschäftsbereichsleitung ab. Zieht eine neue Bewohnerin<br />
oder ein neuer Bewohner ein, begrüßt das<br />
Leitungsteam diese/diesen herzlich mit einem Blumenstrauß.<br />
Während des Tages gibt es viel zu regeln. Dies<br />
betrifft alle Bereiche der Pflegeeinrichtung und erfolgt<br />
telefonisch oder <strong>im</strong> Rahmen von Teambesprechungen.<br />
Jan-Niklas organisiert zusammen mit den Mitarbeitenden<br />
<strong>im</strong> Stift Lahde Infoveranstaltungen, Sommerfeste<br />
oder Tage der offenen Tür. Mit den Kolleginnen aus der<br />
Kita Lahde entwickelt er Ideen für die Begegnung zwischen<br />
Jung und Alt. Und auch Schülerinnen und Schüler<br />
sind – <strong>im</strong> Rahmen eines Schulpraktikums – <strong>im</strong>mer<br />
herzlich willkommen <strong>im</strong> Stift Lahde.<br />
09.30 Uhr | Blitzmeeting<br />
Um 09.30 Uhr trifft sich Jan-Niklas mit seinem Leitungsteam.<br />
Dazu gehören die Pflegedienstleiterin Sylvia Fischer<br />
und die Hauswirtschaftsleiterin Birgitt Böversen.<br />
Neben den drei Leitungskräften umfasst die Blitzbesprechung<br />
auch alle anderen Berufsgruppen.<br />
Im Rahmen eines Blitzmeetings werden die anstehenden<br />
Tagesaufgaben besprochen. „Damit alle Prozesse<br />
gut laufen, müssen wir Hand in Hand arbeiten. Dazu<br />
tauschen wir uns regelmäßig mit der Verwaltung, der<br />
Technik und den Wohnbereichsleitungen aus“, erzählt<br />
Jan-Niklas.<br />
17.00 Uhr | Feierabend<br />
Nun lässt Jan-Niklas den Tag Revue passieren. Er st<strong>im</strong>mt<br />
sich noch einmal mit seinen beiden Kolleginnen Sylvia<br />
Fischer und Birgitt Böversen ab, bevor er den nächsten<br />
Tag für sich vorbereitet.<br />
22<br />
23
BILDUNG & KARRIERE<br />
BILDUNG & KARRIERE<br />
S<strong>im</strong>one Lawrenz hat die Fortbildung zur<br />
BEM-Koordinatorin erfolgreich abgeschlossen.<br />
Gemeinsam mit der Mitarbeitendenvertretung<br />
möchte sie das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
noch stärker in der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem verankern.<br />
EINSATZ<br />
Im Gespräch: S<strong>im</strong>one Lawrenz (Beauftragte für das betriebliche<br />
Eingliederungsmanagement) und Uwe Solz (Vorsitzender der<br />
MAV der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem gGmbH)<br />
„Ich versuche, in die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem hineinzuwirken<br />
und positive Veränderungen anzustoßen.“<br />
FÜR DIE<br />
GESUNDHEIT<br />
S<strong>im</strong>one Lawrenz begleitet Menschen nach schweren<br />
Erkrankungen auf dem Weg zurück in den Beruf und<br />
setzt sich dafür ein, dass sie auch langfristig gesund<br />
und fit ihrer Arbeit nachgehen können. Dafür hat die<br />
Beauftragte für das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
(BEM) bei der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
jetzt die Fortbildung zur BEM-Koordinatorin erfolgreich<br />
abgeschlossen. Ihr Ziel ist, das BEM noch besser<br />
in der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem zu verankern.<br />
Für die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ist das BEM eine gezielte<br />
Investition in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.<br />
Das gilt auch für die Fortbildung, in der sich S<strong>im</strong>one<br />
Lawrenz unter anderem mit Eingliederungsprozessen,<br />
juristischen Fragen und den vielfältigen möglichen<br />
Maßnahmen beschäftigt hat. Aber auch praktische<br />
Themen, wie etwa die gesundheitsförderliche<br />
Gestaltung von Arbeitsplätzen, waren Thema. Hier<br />
profitiert die BEM-Beauftragte von der Zusammenarbeit<br />
mit dem Fachbereich Betriebliche Inklusion, an<br />
den das BEM angegliedert ist. Die Mitarbeitenden des<br />
Fachbereiches haben schließlich viel Erfahrung in der<br />
barrierefreien Gestaltung von Arbeitsplätzen.<br />
Doch nicht <strong>im</strong>mer lässt sich ein Arbeitsplatz so anpassen,<br />
dass Mitarbeitende nach einer Erkrankung wieder<br />
dorthin zurückkehren können. Dass ein BEM-Prozess<br />
trotzdem sehr erfolgreich ablaufen kann, zeigt die<br />
Geschichte von Gudrun Ernsting. Nach einer Operation<br />
konnte die Pflegeassistentin auf Anraten des Betriebsarztes<br />
ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen. Im<br />
BEM-Prozess wurde gemeinsam mit dem Geschäftsbereich<br />
Pflege & Leben eine Alternative gesucht.<br />
Heute übern<strong>im</strong>mt sie den Post- und Kurierdienst <strong>im</strong><br />
Geschäftsbereich. Durch die neu geschaffene Stelle<br />
konnte sie in den Beruf zurückkehren und die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem profitiert weiterhin von ihrem<br />
Einsatz und Organisationstalent. „Der Erfolg liegt auf<br />
der Hand“, sagt Gudrun Ernsting, die sichtlich zufrieden<br />
in ihrem neuen Job ist.<br />
Für S<strong>im</strong>one Lawrenz beginnt das BEM jedoch schon,<br />
bevor Mitarbeitende akut erkranken. Viel mehr möchte<br />
sie proaktiv tätig werden und daran mitarbeiten, die<br />
Arbeitsbedingungen in der Mindener <strong>Diakonie</strong> noch<br />
weiter zu verbessern. „Ich versuche, in die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem hineinzuwirken und positive Veränderungen<br />
anzustoßen“, erklärt sie. Dafür arbeitet sie<br />
eng mit der Mitarbeitendenvertretung (MAV) zusammen.<br />
„Die MAV hat viele Ideen und Eindrücke aus<br />
den Einrichtungen und kann das BEM mitgestalten“,<br />
sagt S<strong>im</strong>one Lawrenz. Zusammen mit Vertreterinnen<br />
und Vertretern der MAV und der Fachabteilung Personal<br />
ist eine BEM-Arbeitsgruppe entstanden, die ge-<br />
meinsam nach Optionen für die Wiedereingliederung<br />
von Mitarbeitenden sucht. „Wir haben den richtigen<br />
<strong>Blick</strong>, um für die Mitarbeitenden etwas zu erreichen“,<br />
sagt Uwe Solz, Vorsitzender der MAV der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem gemeinnützigen GmbH. Dank der<br />
Zusammenarbeit kann die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
Mitarbeitenden – auch über Abteilungs- und Geschäftsbereichsgrenzen<br />
hinweg – die bestmöglichen<br />
beruflichen Perspektiven aufzeigen. Ein übergeordneter<br />
BEM-Ausschuss, an dem sich sogar der Vorstand<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem beteiligt, arbeitet daran,<br />
die Prozesse und Strukturen für das BEM weiter zu<br />
opt<strong>im</strong>ieren. So ist das BEM zu einer wichtigen Stütze<br />
für Mitarbeitende auf dem Weg zurück in den Beruf<br />
geworden.<br />
24<br />
25
BILDUNG & KARRIERE<br />
BILDUNG & KARRIERE<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
der Evangelischen Pflegeakademie<br />
ERFOLGREICHE AUSBILDUNGSABSCHLÜSSE<br />
An der Evangelischen Pflegeakademie der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem haben in den vergangenen Monaten<br />
wieder viele engagierte Absolventinnen und Absolventen<br />
ihre Ausbildung beendet.<br />
Den Altenpflege-Ausbildungskurs<br />
AP L-68 Z haben abgeschlossen:<br />
Die erfolgreichen Absolventinnen und<br />
Absolventen der Ev. Pflegeakademie<br />
Ausbildungskurs AP L-68 Z<br />
. Sabrina Aust<br />
. Susanne Casselmann<br />
. Desiree Drehmel<br />
. Christina Hilker<br />
. Luise Jäger<br />
. Natascha König<br />
. Falko Kreft<br />
. Zohreh Malumi<br />
. Diana Obst<br />
. Marina Ortlieb<br />
. Rindra Razafindrakoto<br />
. Lilia Schäfer<br />
. Galina Schmidtke<br />
. Grace Sowah<br />
. Nele-Sophie Steffen<br />
. Julian Wrubel<br />
. Stefanie Zullo<br />
Die erfolgreichen Absolventinnen und<br />
Absolventen der Ev. Pflegeakademie<br />
Ausbildungskurs AP L-69<br />
Den Altenpflege-Ausbildungskurs<br />
AP L-69 haben abgeschlossen:<br />
. Miriam Baaske<br />
. Larissa Bergmann<br />
. Justin Berend Bieniok<br />
. Charlotte Böhme<br />
. Julian Dirscherl<br />
. Vera Enns<br />
. Steffi Grobecker<br />
. Philip Heitmann<br />
. Ferris Hüpfel<br />
. Geilan Kanjo<br />
. Nadeschda Konoplev<br />
. Deborah Penner<br />
. Lara Marie Schäfer<br />
. Mona Maria Schmidt<br />
. Janina Schweda<br />
. Jennifer Steffen<br />
. Halyna Wilhelmy<br />
. Justyna Anna Zaremba<br />
. Svetlana Ziel<br />
Die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem<br />
gratuliert herzlich<br />
allen Absolventinnen<br />
und Absolventen!<br />
Was wäre wenn …<br />
UPDATE FÜR ARBEITGEBER-<br />
MARKETINGKAMPAGNE<br />
Neue Gesichter, neue Geschichten: Die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem hat ihre Arbeitgebermarketingkampagne<br />
überarbeitet. Auf Großplakaten, Fahrzeugen und natürlich<br />
auf der Karrierewebsite kann man jetzt neue<br />
Motive von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
Mindener <strong>Diakonie</strong> entdecken. Sie alle nehmen Interessierte<br />
mit in ihren Berufsalltag und erzählen <strong>im</strong><br />
Interview ihre persönliche Erfolgsgeschichte. Auch<br />
bekannte Gesichter sind wieder dabei, denn bei unseren<br />
Kampagnen-Models hat sich in den vergangenen<br />
Jahren beruflich einiges getan.<br />
Jetzt entdecken auf<br />
karriere.diakonie-stiftung-salem.de<br />
26<br />
27
GEISTLICHES LEBEN<br />
HELFEN & SPENDEN<br />
Schwester Brigitte Ehrich und<br />
Schwester Elke Krause feiern<br />
25-jähriges Schwesternjubiläum<br />
– Katrin Grunewald als Schwester<br />
<strong>im</strong> Diakonat eingesegnet – Ina<br />
Böker als Anwärterin in die<br />
Schwesterngemeinschaft eingeführt<br />
– Frances Benkel tritt<br />
Diakonischer Gemeinschaft bei<br />
Zu Weihnachten verschenke ich ... Nächstenliebe<br />
DIAKONIE-GABE <strong>2022</strong><br />
schwesternjubilaeum-<strong>2022</strong>_dss: Feierten einen besonderen<br />
Gottesdienst: Frances Benkel (v.l.), Oberin Andrea Brewitt,<br />
Schwester Ina Böker, Andreas Hitzemann (Diakonische Gemeinschaft<br />
Salem), Schwester Katrin Grunewald, <strong>Diakonie</strong>-Vorstand<br />
Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er, Schwester Elke Krause.<br />
FESTGOTTESDIENST<br />
ZUM SCHWESTERN-<br />
JUBILÄUM<br />
Mit einem Festgottesdienst in der Auferstehungskirche<br />
hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem die 25-jährigen<br />
Schwesternjubiläen von Schwester Brigitte Ehrich<br />
und Schwester Elke Krause gefeiert. Beide wurden<br />
1997 in die Diakonissengemeinschaft eingeführt. Die<br />
examinierte Altenpflegerin Brigitte Ehrich, die nicht<br />
be<strong>im</strong> Gottesdienst anwesend sein konnte, arbeitete<br />
ab 1991 bis zu ihrem Ruhestand als Lehrkraft für Pflegeberufe<br />
<strong>im</strong> damaligen Fachseminar für Altenpflege<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem. Nach der Aufnahme in<br />
die Schwesternschaft wurde sie 2004 in das Amt der<br />
Diakonisse eingesegnet. Schwester Elke Krause absolvierte<br />
ebenfalls eine Ausbildung zur Altenpflegerin.<br />
Während der Ausbildung <strong>im</strong> Evangelischen Fachseminar<br />
hatte sie viel Kontakt zu anderen Diakonissen.<br />
„Ich war beeindruckt von ihrem Leben. Ganz mit Gott<br />
zu sein, sich selbst zurückzustellen. Ein geführtes Leben<br />
mit und durch Gott, das wollte ich lernen“, sagt<br />
Schwester Elke Krause. Heute arbeitet die Diakonisse<br />
neuer Ordnung <strong>im</strong> sozialübergreifenden Dienst<br />
des Hauses Morgenglanz der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem.<br />
Zudem hat Schwester Elke Krause hat eine Zusatzausbildung<br />
zur Altenhe<strong>im</strong>seelsorgerin sowie die<br />
Prädikantinnenausbildung absolviert und gestaltet<br />
regelmäßig Andachten und Aussegnungen <strong>im</strong> Haus<br />
Morgenglanz.<br />
Einen besonderen Gottesdienst erlebte auch Schwester<br />
Katrin Grunewald, die von Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er<br />
und Oberin Andrea Brewitt als Schwester <strong>im</strong> Diakonat<br />
eingesegnet wurde. Katrin Grunewald ist bereits<br />
seit einigen Jahren Teil der Schwesterngemeinschaft<br />
und engagiert sich unter anderem in der Krankenhausseelsorge.<br />
Trotz räumlicher Trennung aufgrund eines<br />
Umzuges ist sie der Diakonissengemeinschaft <strong>im</strong> Glauben<br />
eng verbunden.<br />
Diese Verbundenheit spürt ebenso Ina Böker, die <strong>im</strong><br />
Gottesdienst als Anwärterin in die Schwesternschaft<br />
eingeführt wurde. Die gelernte hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiterin arbeitet am Espelkamper Ludwig-Steil-<br />
Hof unter anderem <strong>im</strong> Bereich der beruflichen Bildung.<br />
„Nach einem Lebensabschnitt, in dem der Glaube für<br />
mich eine untergeordnete Rolle spielte, habe ich in der<br />
Coronazeit wieder zu Gott und dadurch auch zu mir<br />
selbst gefunden“, sagt Ina Böker. So wuchs in ihr der<br />
Wunsch, einer christlichen Frauengemeinschaft anzugehören,<br />
die Raum bietet, sich über religiöse und spirituelle<br />
Themen auszutauschen. „Ich finde die Ideen und<br />
Geschichten der Diakonissen und Schwesternschaften<br />
bewegend und bewahrenswert. Es wäre schön, wenn<br />
auch andere junge Frauen motiviert werden könnten,<br />
sich Schwesternschaften anzuschließen, um die Traditionen<br />
am Leben zu halten“, so Ina Böker.<br />
Auch die Diakonische Gemeinschaft Salem kann sich<br />
über ein neues Mitglied freuen: Frances Benkel wurde<br />
<strong>im</strong> Gottesdienst offiziell in die Gemeinschaft eingesegnet.<br />
Nach ihrer Kindheit in England zog Frances Benkel<br />
vor über 35 Jahren für ihr Studium nach Deutschland.<br />
Beruflich war sie viele Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin<br />
sowie als Englischlehrerin tätig. Seit vergangenem<br />
Jahr arbeitet Frances Benkel vormittags als<br />
Pfarrsekretärin in der Kirchengemeinde Barkhausen<br />
und nachmittags als Musiktherapeutin für die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem. „Ich freue mich sehr, <strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />
Pflege & Leben mit den Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern der verschiedenen Einrichtungen fröhliche<br />
Musikstunden zu gestalten“, erzählt sie. Regelmäßig<br />
spielt sie in den Gottesdiensten in der Auferstehungskirche<br />
die Orgel oder singt am Klavier. „Die monatlichen<br />
Treffen der Diakonischen Gemeinschaft sind sehr<br />
bereichernd für mich“, so Frances Benkel.<br />
Unterstützen Sie Frauen<br />
ohne Obdach durch Ihre<br />
<strong>Diakonie</strong>-Gabe <strong>2022</strong>.<br />
Obdachlose Frauen fallen auf Straßen oder öffentlichen<br />
Plätzen kaum auf, obwohl ihre Zahl steigt. Oft<br />
schlafen sie aus Angst vor Übergriffen nicht <strong>im</strong> Freien,<br />
sondern bei Bekannten. Sicherheit ist für sie leider auch<br />
dort nicht <strong>im</strong>mer garantiert. Schützende Übernachtungsangebote<br />
speziell für Frauen fehlen. Die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem möchte zwei Notübernachtungsplätze<br />
für Frauen in einem Wohncontainer anbieten.<br />
Frauen können diese niedrigschwellige Hilfe nutzen,<br />
wenn ihre aktuelle Wohnsituation unzumutbar ist<br />
oder sie akut ohne jegliche Unterkunft sind. Um diese<br />
Unser Spendenkonto:<br />
Sparkasse Minden-Lübbecke<br />
IBAN DE 16 4905 0101 0080 0172 05<br />
BIC WELADED1MIN<br />
Geben Sie bei Ihrer Spende bitte den Verwendungszweck<br />
„<strong>Diakonie</strong>-Gabe <strong>2022</strong>“ und Ihre<br />
Kirchengemeinde an.<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.<br />
Notübernachtungsplätze zu schaffen, sind wir auf Ihre<br />
Spenden angewiesen. Daher bitten wir Sie herzlich um<br />
Ihre Unterstützung für diesen mitmenschlichen Dienst.<br />
Mit der <strong>Diakonie</strong>-Gabe können Sie auch die diakonische<br />
Arbeit Ihrer Kirchengemeinde unterstützen. Geben<br />
Sie als Verwendungszweck – neben „<strong>Diakonie</strong>-Gabe<br />
<strong>2022</strong>“ – auch den Namen Ihrer Kirchengemeinde<br />
an, wenn die Hälfte Ihrer Spende der gemeindlichen<br />
Arbeit zukommen soll. Für eine Spendenbescheinigung<br />
benötigen wir Ihren vollständigen Vor- und<br />
Nachnamen sowie Ihre Anschrift.<br />
28<br />
29
KURZ NOTIERT<br />
KURZ NOTIERT | TERMINE<br />
Hochwertige<br />
Bio-Lebensmittel<br />
mit Liebe<br />
hergestellt<br />
Hofkäserei Dörmann<br />
produziert Käse aus Biomilch<br />
des Hofs Klanhorst<br />
Kundinnen und Kunden der <strong>Diakonie</strong>station genießen die<br />
Fahrt mit dem Ausflugsschiff Poseidon<br />
KLANHORSTER<br />
KÄSE<br />
Bootsausflug für Kundinnen und Kunden<br />
der <strong>Diakonie</strong>station Petershagen<br />
„Mampf & Dampf“<br />
Petershagen. Eine kulinarische Weserschifffahrt<br />
haben <strong>im</strong> Juli Kundinnen und Kunden der <strong>Diakonie</strong>station<br />
Petershagen unternommen. Unter<br />
dem Motto „Mampf & Dampf“ ging es mit dem<br />
Ausflugsschiff Poseidon vier Stunden lang über<br />
Weser und Kanal.<br />
In Lahde starteten die Seniorinnen und Senioren<br />
zunächst mit dem Bus zum Schiffsanleger nach<br />
Minden, wo das Boot der „Weißen Flotte“ schon<br />
auf sie wartete. An Bord ließen sich die Teilnehmenden<br />
mit einem reichhaltigen Mittagessen,<br />
Kaffee und Kuchen verwöhnen. Höhepunkt war<br />
die Schleusung in der Mindener Schachtschleuse.<br />
Die Fahrt war Teil des Programms „Kreuz und<br />
quer durch den Mühlenkreis“ des Geschäftsbereichs<br />
Pflege & Leben, das die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem unter anderem mit Kollektenmitteln finanziert.<br />
Insbesondere Kundinnen und Kunden,<br />
die in ihrer Freizeit wenig mobil sind, sollten von<br />
dem Ausflugsangebot profitieren.<br />
Angebot für pflegende Angehörige<br />
Frühstücksdialog<br />
Nahestehende Menschen zu pflegen, kann eine<br />
große Herausforderung sein. Damit pflegende<br />
Angehörige eine kleine Auszeit genießen und<br />
sich mit Menschen in der gleichen Situation<br />
austauschen können, hat die <strong>Diakonie</strong>station Petershagen<br />
daher den Frühstücksdialog ins Leben<br />
gerufen.<br />
An zehn Terminen kamen bis zu zwölf Angehörige<br />
<strong>im</strong> Gemeindehaus der Kirchengemeinde Petershagen<br />
zusammen. Bei jedem Frühstücksdialog<br />
stand ein besonderes Thema <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Mitarbeitende der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
stellten etwa Einrichtungen und Angebote wie<br />
die Tagespflege, den Hausnotruf oder das Stift<br />
Lahde vor. Genauso wichtig wie das Programm<br />
war für die Teilnehmenden aber die Zeit für Austausch<br />
und Gespräch.<br />
„Uns geht es darum, pflegende Angehörige ein<br />
Stück weit zu entlasten“, sagt Ramona Bretthauer,<br />
Leiterin der <strong>Diakonie</strong>station Petershagen. Das<br />
Frühstück in geselliger Runde war ein kleines<br />
Dankeschön für Menschen, die mit viel Zeit und<br />
Engagement die Pflege ihrer Angehörigen übernehmen.<br />
Qualität, die man schmeckt: Die Hofkäserei Dörmann<br />
aus Petershagen-Ilse produziert einen neuen Schnittkäse<br />
aus Biomilch des Hofs Klanhorst. Der erste Käse mit<br />
Klanhorster Milch ist bereits an den Käsetheken vieler<br />
WEZ-Märkte zu haben. Die Hofkäserei Dörmann plant<br />
aber noch weitere Produkte: Zwei besondere Butterkäse<br />
– den Großen und den Kleinen Klanhorster – soll es<br />
schon bald <strong>im</strong> Einzelhandel und bei lokalen Bio-Händlerinnen<br />
und -händlern zu kaufen geben.<br />
Der Biohof Dörmann setzt genau wie der Hof Klanhorst<br />
der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem seit Jahren auf artgerechte<br />
Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft nach Bioland-Richtlinien.<br />
Die EU-zertifizierte Hofkäserei bietet<br />
opt<strong>im</strong>ale Voraussetzungen für die Herstellung einer<br />
breiten, erstklassigen Palette unterschiedlicher Käse.<br />
Ziegen-, Schaf- und Kuhmilch werden hier zu Frischkäse<br />
sowie diversen Weich- und Schnittkäsen verarbeitet.<br />
Die handwerkliche Arbeit zeichnet dabei die Hofkäserei<br />
aus. Die Milch kommt frisch in die Käserei und wird mit<br />
ihren natürlichen Inhaltsstoffen und viel Handarbeit zu<br />
individuellen Produkten verarbeitet.<br />
„Mit der Liebe zu hochwertigen Biolebensmitteln und<br />
durch die kurzen Wege in Petershagen ist die Hofkäserei<br />
Dörmann ein perfekter Partner für uns. Friedrich<br />
Dörmann und sein Team haben mit dem Klanhorster<br />
Käse ein tolles Produkt aus unserer Biomilch geschaffen“,<br />
sagt Kevin Szalies, Leiter des Biohofs Klanhorst.<br />
Termine<br />
50 Jahre Haus Emmaus<br />
17. Mai 2023<br />
Stettiner Str. 29, 32427 Minden<br />
50. Jubiläum der<br />
Evangelischen Pflegeakademie<br />
16. Juni 2023<br />
Evangelische Pflegeakademie<br />
Schulstraße 8, 32425 Minden<br />
155. Jahresfest der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
18. Juni 2023<br />
Salem-Gelände<br />
Kuhlenstraße 82, 32427 Minden<br />
30<br />
31
infos unter 0571 50510 772<br />
Wir räumen für sie aus!<br />
Haushaltsauflösungen<br />
entrümpelungen<br />
Verkauf<br />
URLAUB IN BERLIN<br />
Hotel Carolinenhof bietet<br />
einzigartiges Erlebnis<br />
Nur 2 U-Bahnstationen vom weltberühmten Ku’damm entfernt<br />
und dennoch mitten <strong>im</strong> Grünen liegt das Hotel Carolinenhof.<br />
Ab jetzt können Gäste die Umgebung neu entdecken:<br />
Mit KIEZFLANEURIN Christine Klauder werden die Stadtteile<br />
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