HEV-Magazin Dezember 2022 | OST
Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.
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Solothurnische Gebäudeversicherung SGV<br />
Prämientarife für 2023 bleiben unverändert<br />
PRAXIS<br />
Information<br />
Gemäss Gebäudeversicherungsgesetz (GVG) ist die Solothurnische Gebäudeversicherung (SGV) verpflichtet,<br />
die Versicherungswerte jährlich der Teuerung anzupassen. Dabei orientiert sie sich seit jeher am Baukostenindex<br />
des Kantons Zürich, mit Basis 1988 (100 Punkte).<br />
Das statistische Amt des Kantons Zürich ermittelt<br />
alljährlich im April den Indexstand,<br />
den die SGV im Folgejahr für die Nachführung<br />
der Versicherungssummen verwendet.<br />
Mit den jährlichen Anpassungen des<br />
Indexes wird gewährleistet, dass Gebäude<br />
nicht unterversichert sind, dies insbesondere<br />
bei Schäden, die einen Fünftel der Versicherungssumme<br />
übersteigen. Ohne diese<br />
Adaptionen würden die Hauseigentümerinnen<br />
und Hauseigentümer eine geringere<br />
Schadenzahlung erhalten, mit der die Wiederherstellung<br />
nicht mehr finanziert werden<br />
kann.<br />
Der für das Jahr <strong>2022</strong> gültige Baukostenindex<br />
Zürich beträgt 139.8 Punkte. Aufgrund<br />
der Turbulenzen der vergangenen Monate<br />
stiegen auch die Preise in der Baubranche,<br />
sodass der Baukostenindex Zürich ab 1. Januar<br />
2023 auf 149.2 Punkte steigt, was einer<br />
Zunahme von ungefähr 6.7 Prozent entspricht.<br />
Entsprechend erhöhen sich auch die<br />
Versicherungswerte per 1. Januar 2023 um<br />
etwa 6.7 Prozent. Dies bedeutet, dass ein<br />
Gebäude mit einer Versicherungssumme<br />
von CHF 1 Mio. ab dem 1. Januar 2023 für<br />
CHF 1 067 239 versichert ist (Rundungsdifferenzen<br />
sind möglich).<br />
Abbildung: Veränderung<br />
des<br />
verwendeten<br />
Baukostenindexes<br />
seit dem<br />
Jahr 2000<br />
Keine Prämienerhöhung trotz<br />
schlechtem Versicherungsjahr <strong>2022</strong><br />
Für die Eigentümerschaften der versicherten<br />
Bauten wichtig zu wissen: Der SGV-Prämientarif<br />
verbleibt auf unverändert tiefem<br />
Niveau. Dies trotz des bisherigen hohen<br />
Schadenaufkommens im Kanton Solothurn<br />
von CHF 6.7 Mio. im Jahr <strong>2022</strong> für Elementarund<br />
CHF 14.3 Mio. für Feuerschäden sowie<br />
der schlechten Performance auf den Finanzmärkten<br />
von -13.2 Prozent (sämtliche Werte<br />
per 30. September <strong>2022</strong>). Die SGV verfügt<br />
über genügend Reserven, um im Geschäftsjahr<br />
<strong>2022</strong> sowohl die hohen Schäden wie<br />
auch die schlechte Performance der Kapitalanlagen<br />
auszugleichen.<br />
Der Prämientarif bleibt für das Jahr 2023<br />
somit unverändert bei 27.0 Rappen pro<br />
CHF 1 000 des Versicherungswertes für die<br />
Grundprämie und 17.0 Rappen pro CHF<br />
1 000 des Versicherungswertes für die Beiträge<br />
Prävention/Intervention. Je nach Nutzung<br />
des Gebäudes wird ein Risikozuschlag<br />
von 11.0 Rappen pro CHF 1 000 Versicherungskapital<br />
erhoben. Auch dieser bleibt<br />
nächstes Jahr unverändert. Der aktuelle Prämientarif<br />
ist auf unserer Website unter www.<br />
sgvso.ch/versicherung/gebaeudeversicherung/<br />
publiziert.<br />
Entwicklung Prämientarif<br />
Durch die Erhöhung der Versicherungswerte<br />
werden die Prämieneinnahmen der SGV ab<br />
2023 steigen. Da diese nicht gewinnorientiert<br />
agiert, fliessen Überschüsse in die Reserven.<br />
Gemäss GVG müssen sich die Schadenreserven<br />
zwischen 2.5 und 4.5 Promille<br />
der gesamten Versicherungssumme bewegen.<br />
Da die Versicherungswerte aufgrund<br />
der Teuerung nun stärker ansteigen als bisher,<br />
sind auch die Reserven der SGV stärker<br />
zu äufnen.<br />
Die SGV überprüft ihren Prämientarif im<br />
Schnitt alle fünf Jahre. So wurde dieser 2015<br />
sehr stark vereinfacht und letztmals per 2020<br />
angepasst. Beide Überarbeitungen gingen<br />
mit generellen Prämienreduktionen einher.<br />
Im Jahr 2015 wurden u.a. die Unterscheidung<br />
von Massiv- und Nichtmassiv-Bauten<br />
und das Rabattsystem entfernt sowie die Risikozuschläge<br />
vereinfacht. Zudem wurden<br />
Markus Jungen, Leiter Zentrale Dienste und<br />
Finanzen der SGV.<br />
Solothurnische<br />
Gebäudeversicherung SGV<br />
Baselstrasse 40 | 4500 Solothurn<br />
032 627 97 00<br />
info@sgvso.ch | www.sgvso.ch<br />
fixe Sätze für die Beiträge Prävention/Intervention<br />
eingeführt.<br />
Im Jahr 2020 konnten die Beiträge Prävention/Intervention<br />
reduziert und die Risikozuschläge<br />
erneut vereinfacht werden, sodass<br />
nur noch der tiefste Risikozuschlag von 11.0<br />
Rappen pro CHF 1 000 des Versicherungswertes<br />
übrigblieb. Auch wenn die Bilanz der<br />
Feuerschäden nachweislich je nach Nutzung<br />
eines Gebäudes unterschiedlich ausfällt, so<br />
wird dieser Effekt durch die Bestrebungen<br />
des Brandschutzes und der effizienten Intervention<br />
der Feuerwehren immer geringer.<br />
Hingegen steigen die durchschnittlichen<br />
jährlichen Elementarschäden, die jedoch<br />
keinen Zusammenhang zur Nutzung eines<br />
Gebäudes aufweisen.<br />
Per 2025 soll der SGV-Prämientarif das nächste<br />
Mal überarbeitet werden – wiederum mit<br />
der Absicht einer Reduktion der Prämie.<br />
Langfristiges Ziel ist die Einführung eines<br />
Einheitstarifes, sodass sämtliche Gebäude<br />
im Kanton, unabhängig ihrer Nutzung und<br />
ihres Standortes, mit dem gleichen Prämiensatz<br />
abgerechnet werden können. Dies entspricht<br />
dem Solidaritätsgedanken, auf dem<br />
der Erfolg der Solothurnischen Gebäudeversicherung<br />
aufgebaut ist. Verantwortlich: SGV<br />
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Kanton Solothurn