19.12.2022 Aufrufe

ALPGOLD Winter 22/23

Das Magazin für Ihren Urlaub im Berchtesgadener Land und Salzburg. Top Skigebiete und Ausflugsziele rund um Salzburg. Kulinarische Highlights und die schönsten Hotels. Ihr perfekter Begleiter für den Urlaub. Veranstaltungen und Reportagen. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich von tollen Attraktionen begeistern.

Das Magazin für Ihren Urlaub im Berchtesgadener Land und Salzburg. Top Skigebiete und Ausflugsziele rund um Salzburg. Kulinarische Highlights und die schönsten Hotels. Ihr perfekter Begleiter für den Urlaub. Veranstaltungen und Reportagen. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich von tollen Attraktionen begeistern.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Skitouren: Mit wenig<br />

Risiko unterwegs<br />

© rcaucino/ stock.adobe.com<br />

Auf jeder Tour sollte ein Lawinenverschüttetensuchgerät,<br />

eine stabile Schaufel und<br />

eine Sonde dabei sein. Fehlt<br />

auch nur ein Teil dieser Standard-Notfallausrüstung,<br />

verlängert sich die Zeit, die<br />

es für das Ausgraben eines Verschütteten<br />

braucht dramatisch. Daneben dürfen<br />

auch das Erste-Hilfe-Set, ein Biwaksack,<br />

eine warme Jacke, Essen und Trinken<br />

sowie ein Handy nicht fehlen.<br />

Bei den Tourenverhältnissen ist nicht nur<br />

das Wetter entscheidend, sondern vor<br />

allem das Lawinenrisiko, das im regionalen<br />

Lawinenlagebericht auf einer Skala<br />

von 1-5 (1 = geringe Gefahr; 5 = sehr<br />

große Gefahr) dargestellt wird. Daneben<br />

gibt der Lagebericht Aufschluss darüber,<br />

welche Hangexpositionen besonders gefährlich<br />

sind und wo mögliche Gefahren<br />

lauern. Aus der Zahl und Beschreibung<br />

zur Lawinensituation lassen sich im Voraus<br />

bestimmte Regeln ableiten, die in die<br />

Tourenplanung einfließen müssen. Eine<br />

Faustregel für Unerfahrene lautet zum<br />

Beispiel: Ab Warnstufe drei („erheblich“)<br />

sind Hänge in einer Steilheit von 35 Grad<br />

zu meiden. Der Lawinenlagbericht ist ein<br />

unverzichtbares Tool zur Tourenplanung,<br />

die Lawinensituation muss auch vor Ort<br />

ständig im Auge behalten werden!<br />

Auch der Faktor Mensch spielt bei<br />

Tourenwahl und Risikomanagement<br />

eine wichtige Rolle: Draufgänger und<br />

Konkurrenz in der Gruppe („ach, das<br />

geht schon“), Finaldenken („da vorn ist<br />

schon der Gipfel“) und eine fehlerhafte<br />

Selbsteinschätzung – Stürze zum Beispiel<br />

belasten die Schneedecke<br />

erheblich – sind nur einige Beispiele, die<br />

das Risiko der Gruppe erhöhen. Darum<br />

sollte sollten bereits vor der Tour über<br />

Führungsrollen klare Absprachen getroffen<br />

werden.<br />

Zudem hilft es, vorher Checkpunkte zu<br />

definieren. Checkpunkte können die Lage<br />

vor Ort betreffen, aber auch die Geschwindigkeit<br />

der Gruppe: Ist ein Mitglied<br />

nach einer gewissen Zeit nicht an einem<br />

bestimmten Punkt, dreht man um.<br />

Leicht oder schwer – was zeichnet<br />

die Skitour im Gelände aus?<br />

Eine der wichtigsten Fragen, die sich<br />

selbst ein erfahrener Tourengeher muss:<br />

Passen die gewählte Route und die<br />

eigenen Fähigkeit (bzw. die Fähigkeiten<br />

der Gruppe) zusammen? Nicht nur den<br />

Aufstieg, auch die Schwierigkeit in der<br />

Abfahrt muss der Tourengeher berücksichtigen:<br />

Gelände oder ein anspruchsvolles<br />

Schneeverhältnis können schlechte<br />

Fahrer schnell an die Grenze bringen<br />

– und in der Konsequenz die ganze<br />

Gruppe gefährden. Und auch beim Aufstieg<br />

gilt es, Kondition und Technik aller<br />

Gruppenmitglieder im Auge zu behalten:<br />

Müssen zum Beispiel enge Spitzkehren<br />

in steilen, vereisten Hängen ausgeführt<br />

werden? Passt die Länge der Tour zur<br />

Kondition der Teilnehmer? Besteht Zeitdruck,<br />

zum Beispiel im Frühjahr durch die<br />

tageszeitliche Erwärmung? Viele dieser<br />

Faktoren fließen in die in die Schwierigkeitsbewertung<br />

einer Skitour. Doch<br />

anders als beim Klettern sind die Skalen<br />

nicht einheitlich geregelt; mitunter hat<br />

jeder Führer seine eigene Bewertungsweise.<br />

Darum besser genau lesen und<br />

im Zweifel die leichtere Tour wählen im<br />

Zweifel lieber eine leichtere Tour: Eine<br />

Verletzung im winterlichen Gebirge führt<br />

schnell zu einer lebensbedrohlichen<br />

Situation. Die wichtigsten Bewertungskriterien<br />

sind: Steilheit, Ausgesetztheit,<br />

Geländeform sowie Engpäss. Hinzukommen<br />

Fragen nach der Infrastruktur, dem<br />

Handyempfang oder der Möglichkeit, die<br />

Tour vorzeitig zu beenden. Dabei gilt es<br />

zu Bedenken, dass Wetter und Schneeverhältniss<br />

eine Tour schnell schwierig<br />

machen können.<br />

Ein paar Anhaltspunkte für die leichte<br />

Skitour: Die Hangneigung beträgt nicht<br />

mehr als 35 Grad, der Hang ist grundsätzlich<br />

weit, offen und läuft flach aus.<br />

Letzteres ist im Falle eines Sturzes bei<br />

Aufstieg oder Abfahrt besonders wichtig.<br />

Außerdem ist die leichte Skitour eher<br />

kürzer – bis zu 1.000 Höhenmeter und<br />

nicht länger als rund drei Stunden im<br />

Aufstieg.<br />

www.lawinenwarndienst-bayern.de<br />

60 <strong>ALPGOLD</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!