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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 24 —<br />

»Mit den Jahren kommt der Schlaf nur langsam,<br />

doch laß Dich dadurch nicht in Deiner Ruhe stören,<br />

Paul!«<br />

»Mir ist’s, als hätt’ ich schon ausgeschlafen. Hört nur,<br />

wie es regnet!«<br />

»Haidewetter, nichts weiter!«<br />

»Großvater, ich möcht’ Euch was fragen.«<br />

»Wer verwehrt es Dir?«<br />

»Haben wir noch weit bis an den Ort, wo meine selige<br />

Mutter geboren ward?«<br />

»Nein, Paul! Wir kommen aber vor jetzt nicht dahin.«<br />

»Aber warum denn nicht? Ich möchte so gern das<br />

Haus sehen, wo sie gewohnt, wo sie Euch gepflegt und<br />

geliebt hat.«<br />

Der Greis richtete sich auf und wendete sein patriarchalisches<br />

Gesicht dem Enkel zu. <strong>Die</strong> hüpfenden bläulich<br />

rothen Flämmchen am Kamin beleuchteten ruckweise<br />

seine ausdrucksvollen, von Schmerz durchfurchten,<br />

aber in Demuth gefaßten Züge. »Paul,« sprach er,<br />

»ich habe, als wir zusammen die weite Reise antraten,<br />

versprochen, deren Veranlassung und Zweck Dir<br />

an dem Tage zu erklären, wo wir das Land unserer Väter<br />

betreten würden. <strong>Die</strong>ser Tag ist gekommen, und da<br />

es scheint, als wolle Gott mein Gebet erhören und mir<br />

die letzten Stunden meines Lebens aufheitern, so will<br />

ich gleich jetzt mein Wort lösen und Dich, so weit es<br />

frommt, in das einweihen, was die Zukunft auch von<br />

Dir erheischen wird.

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