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26. Jänner 2023

- Flößerei kommt zurück nach Graz - Erfreuliche Bilanz für den Grazer Tourismus - Land präsentierte Strategie für den Arbeitsmarkt - Klimaschutzaktivisten vor Gericht

- Flößerei kommt zurück nach Graz
- Erfreuliche Bilanz für den Grazer Tourismus
- Land präsentierte Strategie für den Arbeitsmarkt
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4 graz<br />

www.grazer.at <strong>26.</strong> JÄNNER <strong>2023</strong><br />

Klimaaktivisten vor Gericht:<br />

Der Verdacht auf Cyber-Grooming<br />

erhärtete sich.<br />

GETTY<br />

Lehrer wurde<br />

festgenommen<br />

■ Nach dem „Cyber-<br />

Grooming“-Verdacht im November<br />

letzten Jahres - ein<br />

Grazer Gymnasium-Lehrer<br />

soll für die pornografische<br />

Darstellung Minderjähriger<br />

sowie Missbrauch des Autoritätsverhältnisses<br />

verantwortlich<br />

sein – haben sich die<br />

Vorwürfe nun erhärtet: Der<br />

Lehrer wurde gestern festgenommen<br />

und in die Justizanstalt<br />

Graz-Jakomini eingeliefert.<br />

Über einen Instant-Messaging-Dienst<br />

soll sich der Mann<br />

Nacktbilder seiner Schüler<br />

besorgt haben. Dabei gab er<br />

sich als gleichaltriges Mädchen<br />

aus. Auch wird er verdächtigt,<br />

die Jungen in Form<br />

von Gutscheincodes bezahlt<br />

zu haben. Aufgeflogen war die<br />

Geschichte erst, als sich die<br />

Buben einem Vertrauenslehrer<br />

anvertraut hatten. Der Direktor<br />

erstattete dann Anzeige bei der<br />

Polizei. Die Staatsanwaltschaft<br />

ordnete gestern die Festnahme<br />

des Mannes an. Nach einer<br />

Hausdurchsuchung stellten<br />

Ermittler diverse Beweismittel<br />

auf elektonischen Datenträgern<br />

sicher. Außerdem soll er<br />

einen der Burschen zu einer<br />

falschen Beweisaussage gedrängt<br />

haben. Der Tatverdächtige<br />

schweigt zu den Vorwürfen<br />

und zeigt sich unkooperativ.<br />

Die genaue Anzahl der Opfer<br />

steht noch nicht fest. Die Ermittlungen<br />

dauern weiter an.<br />

„Wir müssen<br />

aufmerksam<br />

machen!“<br />

DEMONSTRATION.<br />

Das Gericht entscheidet<br />

heute über einen<br />

Fall im Namen des<br />

Klimaschutzes.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Seit Jahren machen Klimaschutz-Organisationen<br />

auf<br />

die verheerenden Zustände<br />

der Umwelt aufmerksam. Aktuell<br />

vergeht kaum eine Woche,<br />

in der nicht von Umweltaktivisten<br />

und deren Verlangen mit allen<br />

(il-)legalen Mitteln, endlich<br />

eine politische Veränderung zu<br />

erzielen, berichtet wird.<br />

Wie auch im Falle der „Extinction<br />

Rebellion“, eine dezentrale<br />

Organisation, die in<br />

Großbritannien Fahrt aufgenommen<br />

hat und später auch<br />

hierzulande Anhänger finden<br />

sollte. Dass wir umweltlich auf<br />

die eigene Ausrottung zusteuern,<br />

sei sich die Vereinigung sicher.<br />

Daher seien auch die drei<br />

Ziele hinter der Bewegung klar<br />

formuliert: Mit „tell the truth“<br />

solle auf bestehende Probleme<br />

aufmerksam gemacht werden.<br />

„Act now“ will eine unmittelbare<br />

Veränderung auslösen und<br />

„decide together“ steht für die<br />

bestmögliche Lösung einer demokratischen<br />

Bewegung. Um<br />

diese Botschaft auch nach außen<br />

zu tragen, versammelte sich<br />

eine kleine Gruppe von etwa<br />

acht Leuten der „XR“ im Mai<br />

2021 am Grazer Schlossbergplatz.<br />

Zur Sache<br />

„An dem Tag haben wir im Zuge<br />

einer spontanen Versammlung<br />

dazu entschieden, die Straße zu<br />

blockieren“, hält ein Aktivist vor<br />

Gericht fest. Mit einem großem<br />

Banner ausgestattet („Entschuldigen<br />

Sie die Störung, aber es<br />

geht ums Überleben“ und „Anhalten,<br />

Aufwachen, Klima retten“),<br />

trat die Gruppe auf die<br />

Straße, teilte Zettel an Autofahrer<br />

aus. Lediglich zwei bis drei<br />

Minuten hatte die Aktion gedauert,<br />

ehe die unangemeldete Versammlung<br />

von einem Polizisten,<br />

der in zivil vor Ort war, aufgelöst<br />

wurde. Denn ohne Zustimmung<br />

der Straßenverwaltung sei das<br />

Ganze passiert.<br />

Gleich vor Ort wurden die<br />

Umweltaktivisten dann abgestraft,<br />

Ärger gab es später auch<br />

über die zweite Strafe der Stadt<br />

Graz, die obendrauf gezahlt<br />

werden sollte. Schließlich könne<br />

man laut der 55-jährigen<br />

aktivistischen Beschwerdestellerin<br />

nicht zweimal für dasselbe<br />

Delikt zur Rechenschaft gezogen<br />

werden. So hatte die Frau<br />

Berufung eingelegt und der Fall<br />

nahm seinen weiteren Verlauf.<br />

In den letzten Wochen sorgten ähnliche<br />

Aktionen vermehrt für Aufregung<br />

KK<br />

Andere Seite<br />

Die Stadt sieht das freilich etwas<br />

anders: Denn das eine sei die<br />

Straßenverkehrsordnung, das<br />

andere das Straßenverwaltungsgesetz.<br />

Nun entschied das Landesverwaltungsgericht<br />

über die<br />

Sache. Das Schlussplädoyer der<br />

55-Jährigen hielt sich, wie auch<br />

das zu vertretende Ziel, dramatisch:<br />

„Ich bedaure, dass wir jetzt<br />

hier zusammen sitzen müssen“,<br />

hält sie fest. Dennoch säße sie<br />

nun hier als Frau, Mutter, Christin,<br />

die große Verantwortung<br />

verspüre, für ihre Kinder und<br />

Enkelkinder, die sie hoffentlich<br />

irgendwann einmal bekomme,<br />

einstehen zu müssen. Sie verstehe<br />

durchaus, dass der Überbringer<br />

schlechter Nachrichten nicht<br />

beliebt sei, fügt sie amüsiert an,<br />

jedoch lasse das dringende Thema<br />

keine Wahl. „Wir sind in einer<br />

Notlage, wir müssen auf die<br />

Katastrophe aufmerksam machen!“<br />

Das Urteil<br />

Zur Beratung wurde die Verhandlung<br />

für dreißig Minuten unterbrochen,<br />

danach folgte die Urteilsverkündung:<br />

Die Übertretung wurde<br />

als gegeben angesehen, jedoch<br />

gab es eine Verminderung der<br />

Strafhöhe: Anstatt der ursprünglich<br />

angedachten Strafe von 150<br />

Euro, sollen nun „nur“ mehr 100<br />

Euro gezahlt werden.<br />

derGrazer<br />

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