190_StadtBILD_Mai_2019
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und andere Papierersatzzahlungsmittel (1914 - 1924)<br />
Görlitzer Papier-Notgeld<br />
Tortürmen, dem Rathaus, Renaissanceund<br />
Barockhäusern in der Stadt vielfältig<br />
zu sehen.<br />
Sie zeigen noch heute den Reichtum der<br />
Stadt aus dieser Zeit, und mit Ergänzung<br />
des Jugendstils prägen sie das Stadtbild.<br />
1815 wird Görlitz, im Ergebnis des Wiener<br />
Kongresses, preußisch, und nimmt einen<br />
gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />
1945 kommt es zur Teilung von Görlitz in<br />
einen polnischen Teil (Zgorzelec) und einen<br />
deutschen Teil durch die Bestimmung<br />
der Lausitzer Neiße als Grenze zwischen<br />
Deutschland und Polen durch das Potsdamer<br />
Abkommen von 1945. Die Stadt zählte<br />
im Jahr 1918 etwa 81.700 Einwohner,<br />
2005 waren es ca. 58.000 Einwohner.<br />
Görlitz mit den vielen Kulturdenkmälern<br />
(ca. 4000) gilt als Bilderbuch der Geschichte<br />
und als eine der schönsten Städte<br />
Deutschlands im Land Sachsen.<br />
Die Finanzlage in Görlitz in der Zeit<br />
von 1914 bis 1923<br />
Görlitz ging es bei Ausbruch des Ersten<br />
Weltkrieges im August 1914 nicht<br />
schlecht. Die Einkünfte aus einem großen<br />
Forst, den reichlichen Steuern der Rentner<br />
und den Einnahmen aus einer gut<br />
gehenden Industrie trugen entscheidend<br />
zum Wohlstand der Stadt bei.<br />
Nun aber änderte sich das Bild. Der Krieg<br />
beeinflusste und änderte das Leben der<br />
Görlitzer Bevölkerung erheblich.<br />
Der Krieg kostete Geld, viel Geld. Die<br />
Kunden der Görlitzer Sparkassen z. B.<br />
zeichneten für Kriegsanleihen ca. 20,2<br />
Millionen und die Sparkasse selbst sogar<br />
für 33,5 Millionen Mark. Man glaubte sein<br />
Geld sicher angelegt zu haben.<br />
Gold- und Silbermünzen verschwanden<br />
aus dem Verkehr. Sie wurden eingezogen<br />
gegen Papiergeld oder verschwanden zunächst<br />
noch in Sparstrümpfen. Mit dem<br />
Fortschreiten der Inflation verschwand<br />
das Vermögen der Ruheständler. Die<br />
sinkenden Zuschüsse des Staates an die<br />
Stadt sowie die hohe Arbeitslosigkeit verschärften<br />
die Situation des Görlitzer Finanzwesens<br />
bedeutend.<br />
Aus dem Verwaltungsbericht der Stadt<br />
Görlitz für die Jahre 1914-1927 auf Seite<br />
68 geht hervor: „Die Reingewinne während<br />
der Nachkriegszeit, die sich aller-<br />
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Geschichte<br />
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