190_StadtBILD_Mai_2019

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Görlitzer Papier-Notgeld – Papier-Notgeld Warenpreise brachten das Währungsgefüge völlig durcheinander. Die benötigte Menge an Zahlungsmitteln herzustellen, schaffte die Reichsbank nicht mehr. Es wurden Städte, Gemeinden und private Einrichtungen beauftragt, zusätzliche Zahlungsmittel zu schaffen, um zu helfen, die dringenden Bedürfnisse zu befriedigen. Durch das Darlehnskassengesetz vom 4. August 1914 wurden Darlehnskassen geschaffen, die gegen Verpfändung von Waren und Wertpapieren Darlehen gewähren konnten. Die Deckung beruhte im zunehmenden Maße auf Zahlungsversprechungen des Staates. Die „Darlehnskassenscheine“ stellten uneingelöstes Papiergeld mit staatlichem Zwangskurs dar und wurden von allen staatlichen Kassen zum Nennwert in Zahlung genommen. Sie waren zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, kursierten aber, wegen der kleinen Nennwerte, in großen Mengen bei den Werktätigen. Ab 1916 reichten die Einnahmen des Deutschen Reiches aus den Kriegsanleihen nicht mehr aus, um die Ausgaben zu decken. Der Staat nahm deshalb bei der Reichsbank Kredite auf, die er während des Krieges nicht zurückzahlen konnte. Der Hintergrund war, mit dem geborgten Geld den Krieg zu führen und zu gewinnen und dann die Schulden mit dem Geld fremder Völker zu tilgen. Aber es kam anders. Die Begrenzung der Ausgaben von 1,5 Milliarden Mark wurde 1916 bereits überschritten und erreichte Ende 1918 die Größe von 10,1 Milliarden Mark. Darlehnskassenscheine wurden in der Zeit von 1914 bis 1922 ausgegeben. Ebenfalls am 4. August 1914 hoben der Reichstag und die Reichsregierung die Einlösepflicht der Banknoten (von 1875 bis 1914) in Goldmünzen auf. Die Goldmünzen aus Privathand wurden weitestgehend eingezogen. Stattdessen wurden verstärkt Geldscheine ausgegeben. Der Wert des Geldes sank und die Preise stiegen, weil der Geldumlauf ausgeweitet und der Massenkonsum eingeschränkt wurde. Die hohen Kriegskosten bewirkten eine erhöhte Geldscheinemission. Am Ende des Krieges hatte die deutsche Währung etwa die Hälfte ihres Wertes verloren. Es wurde anzeige 6 Geschichte
und andere Papierersatzzahlungsmittel (1914 - 1924) Görlitzer Papier-Notgeld Durch die Inflation waren diese Scheine fast wertlos. versucht, die Kosten des Krieges mit Hilfe der Inflation in der Nachkriegszeit (Ende 1918 bis Ende 1923) auf die Schultern des Volkes abzuwälzen. Dementsprechend wurden verschiedene Bankgesetze von 1875 geändert. „Die im Krieg noch verschleierte Inflation brach 1919 offen aus, und ab Herbst 1921 ging die Entwertung der Mark in immer größer werdendem Tempo voran. Die Löhne und Renten blieben weit hinter den schnell steigenden Warenpreisen zurück. Im <strong>Mai</strong> 1922 gab die Reichsbank bereits Noten zu 10.000 Mark in den Umlauf, im anzeige Geschichte 7
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