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Bienen aktuell - März-Ausgabe 2023

Fachzeitschrift des Österreichischen Imkerbundes

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VOM FACH<br />

Voksstärke<br />

Warum weder zu schwach,<br />

noch zu stark gut ist<br />

Beim Auswintern wird vieles kontrolliert und beurteilt, wie im Infoblock<br />

erläutert. Der Volksstärke wird ein eigener Bericht gewidmet.<br />

THOMAS SPRENGER, buckfast.sprenger@gmx.at<br />

Beim ersten Öffnen werden<br />

Völker auf folgende<br />

Kriterien kontrolliert:<br />

Ist Arbeiterinnenbrut<br />

vorhanden? Gibt es eventuelle<br />

Krankheitszeichen? Wie ist die<br />

Volksstärke und ist das dafür vorhandene<br />

Futter ausreichend?<br />

In einem durchschnittlich starken<br />

Volk (8 bis 11 Dadant-Waben)<br />

sollten sich mindestens 10, besser<br />

15 Kilogramm Futter befinden.<br />

Das entspricht zwei bis vier verdeckelten<br />

Futterwaben (Dadant).<br />

Ja, es gibt auch Völker mit zu viel<br />

an Futter, dieses Problem lässt<br />

sich jedoch leichter beheben als<br />

umgekehrt. In diesem Fall werden<br />

Futterwaben vom Volk mit zu viel<br />

Futter in das Volk mit zu wenig<br />

Volk mit durchschnittlicher<br />

Stärke: Nahezu alle Waben<br />

sind besetzt, lediglich die<br />

Randwaben noch nicht.<br />

Futter gehängt (ohne ansitzende<br />

<strong>Bienen</strong>!). Aus dem Volk mit zu<br />

wenig Futter kommt anstelle der<br />

vollen Futterwabe eine schwächer<br />

gefüllte Futterwabe oder eine<br />

Leerwabe. So kann annähernd ein<br />

Ausgleich erfolgen, diese Völker<br />

müssen während ihrer Entwicklung<br />

aber weiter beobachtet<br />

werden. Im Idealfall sind solche<br />

Eingriffe aber nicht nötig!<br />

Bei der Frühjahrskontrolle<br />

haben wir auch die einmalige Gelegenheit,<br />

alte Brutwaben an den<br />

Rand des Brutraumes oder hinter<br />

das Schied zu geben, um sie später<br />

auszusondern und einzuschmelzen.<br />

Diese dürfen während dieser<br />

Maßnahme nicht bebrütet sein<br />

(keine Eier, Larven etc.). Insgesamt<br />

sollte die Kontrolle des Volkes,<br />

inklusive Feststellung der Futterreserven<br />

und Verbringung von ein<br />

bis zwei alten Waben an den Rand,<br />

nicht länger als drei bis fünf Minuten<br />

benötigen. Wir dürfen nicht<br />

vergessen, dass die Temperatur<br />

im Brutnest sehr wichtig ist und<br />

das Volk auf keinen Fall auskühlen<br />

darf! Überdies bringen wir durch<br />

unsere Arbeit eine Unordnung in<br />

das <strong>Bienen</strong>volk, die es mühsam<br />

wieder korrigieren muss. Auch<br />

müssen wir stets auf übermäßige<br />

Gaben von Rauch verzichten, denn<br />

wir wollen unsere <strong>Bienen</strong> weder<br />

verschrecken noch ängstigen. Ein<br />

zu gut gemeinter Rauchstoß gibt<br />

außerdem ein falsches Bild über<br />

die Volksstärke ab. Der Smoker<br />

sollte nur bei Bedarf eingesetzt<br />

werden, sprich, wenn das Volk<br />

übermäßig sticht. Ansonsten verzichten<br />

wir komplett auf die Anwendung<br />

des Smokers.<br />

WAS TUN MIT ZU<br />

SCHWACHEN VÖLKERN?<br />

Völker, die weniger als die Hälfte<br />

der zur Verfügung stehenden Wabenzahl<br />

bedecken, sind schwach.<br />

Die Zugabe einer nicht mit <strong>Bienen</strong><br />

besetzten Brutwabe aus<br />

einem starken Volk bringt nicht<br />

den gewünschten Erfolg, da das<br />

schwache Volk nicht die <strong>Bienen</strong>masse<br />

besitzt, die zugegebene<br />

Brut ausreichend zu wärmen. Die<br />

einzige Alternative, die uns bleibt<br />

um das Volk zu retten, ist die Verringerung<br />

des verfügbaren Raumes,<br />

damit dieser besser gewärmt<br />

werden kann und die <strong>Bienen</strong> die<br />

nötige Brutnesttemperatur halten<br />

können. Im Dadant-Brutraum geschieht<br />

dies mittels Trennschied.<br />

Bei mir ist das ein 18mm dickes<br />

Holzbrett, wo ein Oberträger<br />

eines alten Rähmchens (ebenfalls<br />

verschmälert auf 18mm) draufgeschraubt<br />

wurde. Wir verringern<br />

also die verfügbare Wabenzahl<br />

auf die Zahl, die das jeweilige Volk<br />

gut besetzt, die restlichen Waben<br />

kommen hinter das Schied. Achtung,<br />

im nun verkleinerten Brutbereich<br />

ist auf das Vorhandensein<br />

von ausreichend Futter zu achten!<br />

Besetzt das Volk drei Waben<br />

oder weniger, sollte man es mit<br />

anderen schwachen Völkern vereinigen<br />

bzw. einem starken aber<br />

Fotos: Thomas Sprenger<br />

18 <strong>Bienen</strong><strong>aktuell</strong> <strong>März</strong> <strong>2023</strong>

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