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Die Weinstraße - März

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Der Notar und seine Leidenschaften<br />

für Mozart und die Sterne<br />

„MUSIK UND ASTRONOMIE SIND VIELLEICHT WENIGER WEIT VONEINANDER ENTFERNT,<br />

ALS MAN VERMUTEN WÜRDE“, VERRÄT DER NOTAR VON NEUMARKT MARCO MURARA IM INTERVIEW<br />

MIT DER WEINSTRASSE ÜBER SEINE BEIDEN AUSSERGEWÖHNLICHEN HOBBIES.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: In Ihrer Freizeit beschäftigen<br />

Sie sich intensiv mit der Musikgeschichte<br />

des 18. Jahrhunderts. Woher<br />

kommt diese Begeisterung?<br />

Marco Murara: Hierbei vereinen sich<br />

zwei meiner Leidenschaften: <strong>Die</strong> Leidenschaft<br />

für die Musik des 18. Jahrhunderts,<br />

die ich seit der Kindheit pflege, und die<br />

Leidenschaft für die Geschichte, die ich<br />

insbesondere in meiner humanistischen<br />

Ausbildung vertieft habe.<br />

Warum hat es Ihnen gerade Wolfgang<br />

Amadeus Mozart angetan?<br />

Als ich einmal im Radio die Oper „Don<br />

Giovanni“ hörte, wurde wie von einem<br />

Blitz getroffen. Seitdem wollte ich die ganze<br />

Musik von Mozart kennenlernen. Ich finde,<br />

dass Mozart die Fähigkeit hat, durch<br />

seine Musik mit unglaublicher Feinheit<br />

und Eleganz alle menschlichen Gefühle<br />

darzustellen. Nach mehr als 250 Jahren ist<br />

seine Musik nie banal oder veraltet; sie ist<br />

hingegen immer frisch und lässt bei jedem<br />

Hören neue Schönheiten entdecken.<br />

Welches Detail aus dem Leben des Komponisten<br />

fasziniert Sie besonders?<br />

Er wurde nur 35 Jahre alt, war fast ein<br />

Drittel seines Lebens auf Reisen und trotzdem<br />

komponierte er so viel Musik von so<br />

hoher Qualität. Besonders bewundernswert<br />

ist die Tatsache, dass er – vielleicht als<br />

einziger aller Komponisten – Meisterwerke<br />

in allen musikalischen Gattungen seiner<br />

Zeit schrieb: Opern und Bühnenmusik,<br />

geistliche Musik, Arien, Sinfonien, Konzerte,<br />

Kammermusik usw.<br />

Gibt es vielleicht einen Mythos, den Sie<br />

mit Ihren Publikationen widerlegen<br />

konnten, oder eine überraschende Erkenntnis?<br />

Über Mozart sind viele Mythen entstanden,<br />

insbesondere im 19. Jahrhundert.<br />

Mit meinen Büchern („Tutte le lettere di<br />

Mozart“, Nissens „Biografie“ und „Mozart.<br />

Le cronache“) haben die Leserinnen und<br />

Leser die Möglichkeit, die zeitgenössischen<br />

Dokumente kennen zu lernen, die notwendig<br />

sind, um eine seriöse wissenschaftliche<br />

Forschung zu betreiben und den Mythen<br />

ihren Zauber zu nehmen.<br />

Haben Sie ein Lieblingswerk des Komponisten,<br />

das Sie besonders gerne hören?<br />

In diesen Tagen höre ich gerne die drei<br />

„preußischen“ Streichquartette, die Mozart<br />

1789–90 für den König von Preußen,<br />

Friedrich Wilhelm II., komponierte (KV<br />

575, 589 und 590), sowie das Singspiel „<strong>Die</strong><br />

Zauberflöte“, das mir besonders gefällt.<br />

Musizieren Sie auch selber?<br />

Nein.<br />

Neben Mozart zählt auch die Astronomie<br />

zu Ihren besonderen Hobbies. Was<br />

fasziniert Sie an den Sternen?<br />

Mich beeindrucken die zahlreichen Entdeckungen,<br />

welche die Menschen dank<br />

der Entwicklung der Wissenschaft und<br />

der Technologie über das Universum gemacht<br />

haben. Vor weniger als 400 Jahren<br />

glaubten wir, dass die Erde genau in der<br />

Mitte des Weltalls sei. Jetzt wissen wir, dass<br />

26 // MÄRZ 2023

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