01.06.2018 kibizz
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Tipps zur Rosenpflege<br />
Juni 2018 <strong>kibizz</strong><br />
Sonniges<br />
Plätzchen<br />
Landkreis. Die Rose ist nach wie<br />
vor eine der beliebtesten Pflanzen<br />
im Garten. Das zeigt sich spätestens<br />
im Sommer, wenn sie ihre<br />
ganze Pracht entfaltet und in allen<br />
Farben leuchtet. Alexander Ego,<br />
Kreisfachberater für Garten- und<br />
Obstbau, gibt im Interview Tipps,<br />
wie Rosen gepflegt werden sollen.<br />
Rose ist nicht gleich Rose, sagt<br />
Alexander Ego. Bodendeckerrose,<br />
Strauchrose, Edelrose oder Kletterrose<br />
– jede muss anders geschnitten<br />
werden.<br />
Herr Ego, es gibt Leute, die behaupten, Rosenpflege<br />
sei aufwendig. Ist das so?<br />
Nein, wer die richtige Rose für den richtigen Standort<br />
und mit dem ADR-Sigel kauft, hat lange und<br />
viel Freude. Nur die Harten kommen in den Garten!<br />
Was ist ein ADR-Sigel?<br />
Die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung<br />
(ADR) ist ein Arbeitskreis aus Vertretern des<br />
Bunds deutscher Baumschulen, Rosenzüchtern<br />
und unabhängigen Experten. Rosensorten, die das<br />
ADR-Prädikat tragen, wurden zuvor einer strengen<br />
Prüfung unterzogen, um den Gartenwert von<br />
Rosenneuheiten zu bewerten.<br />
Was muss man beachten, wenn man ein neues<br />
Rosenbeet anlegt?<br />
Es sollten wegen der Bodenmüdigkeit vorher keine<br />
Rosen darauf gepflanzt gewesen sein. Ansonsten<br />
unbedingt einen 30 Zentimeter tiefen Bodenaustausch.<br />
Bei einer Neuanlage empfehle ich dem<br />
anstehenden Humus als Zugabe reichlich Kompost<br />
spatentief beizumischen. Eine weitere Gabe von<br />
Bodenaktivator in jedes Pflanzloch ist sehr gut für<br />
die Aktivierung von Mikroorganismen. Die Rosen<br />
wachsen damit prima an.<br />
Was sind denn die häufigsten Fehler bei der<br />
Rosenpflege?<br />
Rosen werden oft nicht dem Habitus gerecht geschnitten.<br />
Es hat sich der allgemeine „5-Triebe-<br />
3-Augenschnitt“ für alle Rosenarten in der Bevölkerung<br />
durchgesetzt, so nach dem Motto: „…des<br />
han i amoal so g’hört…“ So werden zum Beispiel<br />
Strauchrosen wie Beetrosen behandelt – mit katastrophalen<br />
Folgen. Auch werden bei öfter blühenden<br />
Rosen die verblühten Blüten falsch abgeschnitten.<br />
Wie das geht? Das kann man wunderbar<br />
im Fachwartkurs der Obst- und Gartenbauakademie<br />
Biberach erlernen!<br />
Was muss man beim Kauf beachten?<br />
Wie gesagt: Auf den Etiketten sollte unbedingt das<br />
Prädikat ADR drauf stehen. Am besten sollte man<br />
in einer Baumschule mit kompetenter Beratung<br />
kaufen. Suchen Sie sich die geeigneten Sorten<br />
vor Ort aus, schauen Sie auf die Rosenäcker und<br />
kaufen Sie nur Ware, die in unserem Boden und<br />
in unserem Klima noch selber gezogen worden<br />
sind. Vergessen Sie verlockende Angebote aus Supermärkten,<br />
Baumärkten und in mit Photoshop<br />
bearbeiteten Hochglanzprospekten.<br />
Welchen Standort soll man wählen? (Welchen<br />
Boden mögen Rosen?)<br />
Rosen mögen Sonne: also, wenn es geht, ein<br />
vollsonniges Plätzchen und einen guten lehmigorganisch-humosen<br />
Boden.<br />
Welches ist die beste Pflanzzeit?<br />
Für wurzelnackte Ware ist es der Herbst, Oktober<br />
bis März; für Containerware von März bis Oktober.<br />
Was muss man beim Düngen und Gießen beachten?<br />
Moderat und nach Bodenprobenanalyse düngen.<br />
Nicht unbedingt und automatisch „Rosendünger“<br />
kaufen, sogenannte „Mehrnährstoffdünger“ die<br />
immer N-P-K drin haben, sondern mit Einnährstoffdüngern<br />
und nach der Düngeempfehlung.<br />
Übermäßiges, Stickstoff betontes Düngen fördert<br />
Krankheiten – etwa Sternrußtau und Echter Mehltau<br />
– und Schädlinge, meist Blattläuse.<br />
Wann sollte man Rosen zurückschneiden?<br />
Ausgangs des Winters, zur Zeit der Forsythienblüte.<br />
Öfterblühende Rosen werden nach der ersten<br />
Blüte und unterhalb der Rosenblüte auf darauffolgende,<br />
erste Blattknospen zurückgeschnitten. Die<br />
zweite Blüte bleibt zur Hagenbuttenbildung unbeschnitten.<br />
Diese Samen dienen den Vögeln im<br />
Winter als Nahrungsquelle. Im Herbst und Winter<br />
werden keine Rosen geschnitten, weil sie erfrieren<br />
könnten.<br />
Interview: Achim Zepp<br />
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