immobilia 2023/03 - SVIT
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Grundsätzlich etwas einfacher zu vermarkten waren<br />
Objekte, die eine flexible Nutzung zulassen. Bei grösseren<br />
Firmen standen aufgrund der inzwischen etablierten<br />
Homeoffice-Praxis nach wie vor Flächenoptimierungen<br />
im Vordergrund. Auch bei den Banken<br />
sind Homeoffice und Desk-Sharing derweil verbreitet.<br />
Nachfrageseitig machte sich dies zuletzt bemerkbar,<br />
indem einige Banken ihre Flächen reduzierten.<br />
BEDARF WIRD GRÖSSER<br />
Trotz der konjunkturellen Abkühlung stimmt die<br />
Entwicklung auf den Arbeitsmärkten nach wie vor<br />
mehrheitlich positiv. Ende 2022 blieben noch immer<br />
viele Stellen unbesetzt. Folglich dürfte sich das<br />
Beschäftigungswachstum <strong>2023</strong> weiter fortsetzen –<br />
wenn auch weniger dynamisch. Damit sind weitere<br />
Nachfrage impulse auf den Nutzermärkten wahrscheinlich.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum steigt.<br />
Die Hauptgründe dafür sind das hohe Bevölkerungswachstum,<br />
das von der weiterhin starken Zuwanderung<br />
gestützt wird. Aber auch die zunehmende Überalterung<br />
und Singularisierung der Gesellschaft sind<br />
relevante Treiber für den steigenden Wohnraumbedarf.<br />
Angebotsseitig führt der Rückgang der Neubautätigkeit<br />
zu einer zunehmenden Wohnungsknappheit<br />
– einerseits als Resultat der teils drastischen Leerstände<br />
an peripheren Lagen der letzten Jahre. Andererseits<br />
war die Erstellung von Mehrfamilienhäusern für viele<br />
Entwickler zuletzt weniger attraktiv, weil die hohe<br />
Baulandnachfrage zu einer Verknappung baureifer<br />
Parzellen und zu steigenden Bodenpreisen führte. Zudem<br />
zogen 2022 auch die Baustoffpreise deutlich an.<br />
Eine rasche Erholung der Bautätigkeit ist wenig<br />
wahrscheinlich, weil festverzinsliche Anlagen wieder<br />
mit attraktiven Renditen winken und baureife Parzellen<br />
an vielen Orten rar und überteuert sind. Hinzu<br />
kommt, dass gerade in den Zentren Vorschriften<br />
und Einsprachen am Bau mit wachsender Dichte zunehmen<br />
und die Erstellung von Wohnraum zusätzlich<br />
erschweren. Vor diesem Hintergrund sind teils drastische<br />
Mietpreissteigerungen insbesondere in den<br />
Zentren wahrscheinlich. Um diesen entgegenzuwirken,<br />
könnten sich jedoch auch politische Regulationsbestrebungen<br />
in Zukunft verschärfen.<br />
*INES VON<br />
DER OHE<br />
Die Autorin ist Leiterin<br />
Research & Marktanalyse<br />
bei der CSL<br />
Immobilien AG.<br />
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