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12. März 2023

- Um 60 Millionen Euro teurer: Grazer Remise-Umbau wackelt - Sonntagsfrühstück mit Ina Regen - Klimaschutz wird in Graz verbindlich - Runder Tisch mit Grazer Politik und Wirtschaft - Grazer Wirtschaftsstammtisch mit zahlreichen Promis

- Um 60 Millionen Euro teurer: Grazer Remise-Umbau wackelt
- Sonntagsfrühstück mit Ina Regen
- Klimaschutz wird in Graz verbindlich
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6 graz<br />

www.grazer.at <strong>12.</strong> MÄRZ <strong>2023</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Verena<br />

Leitold<br />

✏ verena.leitold@grazer.at<br />

Mehr Macht für<br />

Kontrolleure<br />

der Mächtigen<br />

D<br />

er Stadtrechnungshof<br />

ist vom Gemeinderat<br />

zum Zwecke der<br />

finanziellen und wirtschaftlichen<br />

Kontrolle der Stadtverwaltung<br />

eingerichtet. Er<br />

[...] ist bei der Durchführung<br />

seiner Kontrolltätigkeit an<br />

keine Weisungen gebunden“,<br />

heißt es in der Geschäftsordnung<br />

des Kontrollorgans.<br />

Dieses legt dem Gemeinderat<br />

regelmäßig Berichte über<br />

die wirtschaftliche Situation<br />

der Stadt Graz in unterschiedlichen<br />

Bereichen vor.<br />

Das Problem: Die Politik ist<br />

umgekehrt auch an keine<br />

Weisung des Rechnungshofs<br />

gebunden. Zwar rollen nach<br />

anständigen Watschen<br />

immer wieder Köpfe, oft<br />

trifft es aber nur Bauernopfer.<br />

Bis zur Umsetzung<br />

vergeht oft sehr viel Zeit, am<br />

Schluss sind auch Scheinerledigungen<br />

gar nicht<br />

selten. Umso erfreulicher ist<br />

es, dass nun vier konkrete<br />

Klimaschutzmaßnahmen für<br />

die Grazer Stadtpolitik<br />

verbindlich werden sollen.<br />

Diesen Modus operandi<br />

könnte man in Zukunft<br />

durchaus öfter nutzen, um<br />

dem Rechnungshof als<br />

unabhängiges, transparentes<br />

Organ mehr Macht zu<br />

geben. Um abschließend<br />

einen Gemeinplatz zu<br />

bemühen: Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser! Das hat<br />

sich in den letzten Jahren gerade<br />

in der Politik einige<br />

Male bestätigt.<br />

Verpflichtender Klimaschutz:<br />

SELTEN. Klimaschutz wird für die Stadtregierung verpflichtend: Im Kontrollausschuss<br />

wurden vier konkrete Empfehlungen des Rechnungshofs als<br />

verbindlich erklärt. Sie sind damit konkreter Handlungsauftrag für die Politik.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Normalerweise werden<br />

Berichte des Stadtrechnungshofes<br />

samt den<br />

darin enthaltenen Empfehlungen<br />

vom Gemeinderat in einem<br />

Formalakt zur Kenntnis genommen.<br />

In der letzten Sitzung des<br />

Kon trollausschusses wurde aber<br />

beschlossen, dass vier Empfehlungen<br />

aus dem Bericht „Was geht<br />

Graz das Klima an?“ für die Stadtregierung<br />

verbindlich werden sollen.<br />

Damit bedient sich der Kontrollausschuss<br />

eines bislang kaum<br />

genutzten Werkzeugs aus der Geschäftsordnung<br />

des Grazer Stadtrechnungshofs<br />

(§18/4 GO-StRH).<br />

Damit kann er der Regierung<br />

einen klaren Handlungsauftrag<br />

geben – das ist bisher erst einmal<br />

vor etlichen Jahren passiert.<br />

Natürlich muss auch der Gemeinderat<br />

dieser Verbindlichkeitserklärung<br />

zustimmen. Da<br />

im Ausschuss aber dieselben<br />

Mehrheitsverhältnisse herrschen<br />

wie im Stadtparlament selbst,<br />

wird das Stück wohl auch dort<br />

beschlossen werden.<br />

Vier Aufträge<br />

Konkret geht es um folgende vier<br />

Empfehlungen: Bürgermeisterin<br />

Elke Kahr soll beauftragt werden,<br />

dem Gemeinderat einen<br />

Entwurf zur Änderung der Förderungsrichtlinie<br />

vorzulegen,<br />

mit dem sichergestellt wird, dass<br />

alle städtischen Förderungen<br />

hinsichtlich ihrer Klimawirkung<br />

zu überprüfen und auf das Ziel<br />

der Klimaneutralität auszurichten<br />

sind. Stellvertreterin Judith<br />

Schwentner soll verpflichtet<br />

werden, Indikatoren zu entwicklen,<br />

um die konsumbasierten<br />

Emissionen regelmäßig überprüfen<br />

zu können. Auch soll sie die<br />

bisherige Wirkung des „Grünen<br />

Kontroll­<br />

ausschuss-<br />

Vorsitzender<br />

Philipp<br />

Pointner<br />

freut sich<br />

über den<br />

Beschluss.<br />

GETTY, STADT GRAZ<br />

RH-Empfehlung wird<br />

für Politik verbindlich<br />

Netzes Graz“ bewerten und dieses<br />

darauf aufbauend im Sinne<br />

der Klimaneutralität 2030 weiterentwickeln.<br />

Außerdem werden<br />

die zuständigen Stadtsenatsmitglieder<br />

beauftragt, die Schnittstellen<br />

im Haus Graz zu minimieren<br />

– etwa durch Errichtung<br />

einer eigenen Stabstelle.<br />

Für Philipp Pointner von den<br />

Neos, der den Vorsitz im Kontrollausschuss<br />

führt, ist der Beschluss<br />

ein starkes Signal an die Stadtregierung,<br />

um auch zukünftig die<br />

RH-Empfehlungen ernst zu nehmen.<br />

„Schließlich fußen die Empfehlungen<br />

des Stadtrechnungshofes<br />

auf überprüften Tatsachen und<br />

bieten einen absoluten Mehrwert<br />

für die Stadt“, so Pointner, der sich<br />

abschließend für die gute Zusammenarbeit<br />

im Kontrollausschuss<br />

bedankt: „Die Initiative aus dem<br />

Kontrollausschuss heraus zeigt<br />

eindrucksvoll, wie gelebte Kontrolle<br />

funktionieren kann!“<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10, Mo<br />

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