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Jour fixe 2002 - Stiftung Grone-Schule

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Jobs für Ältere<br />

Flexible Lösungen für ältere Arbeitnehmer<br />

Thies Henken, Leiter des <strong>Grone</strong>-Bildungszentrums in Hamburg Hammerbrook,<br />

über Arbeitsmodelle und Weiterbildung für Ältere<br />

<strong>Grone</strong>Magazin „Mehr Arbeit für Ältere“<br />

fordert <strong>Grone</strong> mit einer aktuellen Kampagne.<br />

Wie lange sollen wir denn zukünftig<br />

arbeiten?<br />

Thies Henken Der Königsweg ist wohl<br />

die Flexibilität: Wer länger arbeiten will<br />

und kann, sollte auch nach 65 noch die<br />

Möglichkeit dazu haben. Andere sollten<br />

reduzieren dürfen oder in Vorruhestand<br />

gehen können. In unseren Bildungszentren<br />

praktizieren wir verschiedene Modelle<br />

seit Jahren erfolgreich – Voraussetzung<br />

immer, daß der Arbeitsmarkt es zuläßt.<br />

<strong>Grone</strong>Magazin Gibt es bei <strong>Grone</strong> im<br />

kaufmännischen Bereich spezielle Angebote<br />

für ältere Teilnehmer?<br />

Thies Henken Wir haben Teilnehmer um<br />

die 50, aber noch kein spezielles Angebot.<br />

Es ist sinnvoll, die Kurse gemischt mit<br />

jüngeren Teilnehmern zu organisieren,<br />

denn der Austausch ist – genau wie in Unternehmen<br />

– bereichernd für die Arbeit<br />

im Team. Andererseits plädiere ich dafür,<br />

daß wir in Zukunft bei <strong>Grone</strong> auch speziell<br />

auf ältere Teilnehmer zugeschnittene<br />

Angebote entwickeln – der Bedarf wird<br />

wachsen.<br />

<strong>Grone</strong>Magazin Wie fördert <strong>Grone</strong> ältere<br />

Arbeitsuchende schon jetzt?<br />

Thies Henken Wir können viel mit den<br />

bereits bestehenden Instrumenten erreichen,<br />

wenn wir das Profiling verstärken,<br />

Angebote wie zum Beispiel den Computerführerschein<br />

oder eine Internetschulung<br />

in die Maßnahmen integrieren und die<br />

Beratung auf die besonderen Bedürfnisse<br />

und Probleme der älteren Arbeitsuchenden<br />

ausrichten.<br />

<strong>Grone</strong>Magazin Welche Erfahrung<br />

machen Sie bei der Vermittlung älterer<br />

Teilnehmer?<br />

Thies Henken Ältere Steuerfachangestellte<br />

und Bürokaufleute werden von<br />

den Unternehmen sehr gerne in die Ausbildung<br />

und anschließend auch in eine<br />

Anstellung übernommen, weil unter<br />

anderem Zuverlässigkeit eine große Rolle<br />

spielt. Es gibt aber auch Berufe, in denen<br />

es ab Mitte 30 schon schwierig wird, eine<br />

Beschäftigung zu finden, zum Beispiel in<br />

der Medien- oder Reisebranche.<br />

Info: Thies Henken, Tel. 040 23703-0<br />

Die Wirtschaft braucht ältere Arbeitnehmer<br />

Ein Kommentar von Günther H. Enger, stellvertretender Landesgeschäftsführer des BVMW<br />

Schon lange empfiehlt der Bundesverband Mittelständischer<br />

Wirtschaft (BVMW), ältere Fach- und Führungskräfte verstärkt<br />

einzustellen. Die bekannten Vorurteile, ältere Mitarbeiter seien<br />

häufiger krank, geprägt von Routine, wenig motiviert und vergeßlich,<br />

sind längst hinfällig. Im Gegenteil: Meist besitzen die<br />

Menschen im fortgeschrittenen Alter ein fundiertes, jobspezifisches<br />

Wissen, reiche Erfahrungen, ein ausgewogenes Urteilsvermögen<br />

sowie einen Sinn für das Machbare.<br />

Die Voraussetzung dafür, daß sie sich in den Unternehmen integrieren<br />

können, ist die kontinuierliche Weiterbildung.<br />

Günther H. Enger, stellvertretender<br />

Landesgeschäftsführer Hamburg des<br />

Bundesverbandes mittelständische<br />

Wirtschaft.<br />

Thies Henken, Leiter des Bildungszentrums<br />

Hammerbrook der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Vom lebenslangen Lernen werden aber immer mehr ältere Mitarbeiter<br />

ausgeschlossen. Die fehlende Weiterbildung hat zur Folge,<br />

daß diese vor allem in der Informationstechnologie den neuen<br />

beruflichen Anforderungen tatsächlich irgendwann nicht mehr<br />

gewachsen sind – eine Frage der fehlenden Qualifizierung, nicht<br />

aber des Alters.<br />

Damit sich die Situation ändert, sind drei Strategien wichtig: Zum<br />

ersten muß mehr Aufwand in die Qualifizierung älterer Arbeitnehmer<br />

investiert werden. Zum zweiten spielen die Praktika in<br />

Betrieben eine wichtige Rolle: Dort können Ältere mit ihrer Kompetenz<br />

überzeugen. Zum dritten müssen Gesetze der aktuellen<br />

Situation angepaßt werden. Bislang wurde es großen Firmen quasi<br />

versüßt, ältere Menschen auszugliedern. Auch der Sinn des Kündigungsschutzgesetzes<br />

ist zu überdenken: Ältere Mitarbeiter sind<br />

heute so schwer kündbar, daß sie gar nicht eingestellt werden.<br />

<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 05

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