Symposium_Folder_Review_2023_deutsch
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WARM WELCOME
REVIEW
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DAS ZETA SYMPOSIUM WIRD UNTERSTÜTZT VON
BOEHRINGER INGELHEIM, LOBA, OCTAPHARMA UND UCB
DAS ZETA
SYMPOSIUM 2023
Eine Plattform für den Austausch über die Zukunft der Pharma- und Biotechbranche
Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause bot das
schöne Ambiente von Schloss Seggau in der Südsteiermark,
Österreich, heuer wieder die Kulisse für das
bereits traditionelle ZETA Symposium. Von 6. bis 8.
März 2023 tauschten sich Expertinnen und Experten
der Branche im Konferenzzentrum des Schlosses
über sektorrelevante Themen aus.
150 hoch motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus 13 Ländern waren der Einladung zum Kongress
gefolgt, dessen Schwerpunkt heuer auf der
Verknüpfung der realen und der digitalen Welt zum
Wohle der Patientinnen und Patienten lag. Die aktuellen
Themen und Diskussionspunkte reichten von
Technologien wie künstlicher Intelligenz, Big Data
und algorithmischer Entscheidungsfindung bis hin zu
konkreten Anwendungen, darunter Zell- und Gentherapie.
Das Interesse der Branche am interdisziplinären
Diskurs ist ungebrochen.
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Tag 1
Den Auftakt machte ein entspanntes Treffen mit
Weinverkostung im Weinkeller des Schlosses.
An den nächsten beiden Tagen folgte das begeisterte
Fachpublikum eindrucksvollen Vorträgen von Expertinnen
und Experten aus Industrie und Wissenschaft
über Best-Practice-Projekte, diskutierte im Sponsor
Forum und in Podiumsgesprächen den Umgang
mit künftigen Herausforderungen, und genoss die
Möglichkeit sich mit anderen zu vernetzen und über
jüngste wissenschaftliche Lösungen auszutauschen.
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Tag 2
Die Konferenz wurde Dienstag Früh von ZETA Geschäftsführer
Andreas Marchler mit einer herzlichen
Begrüßung der Gäste, Vortragenden und Sponsoren
eröffnet. Er verlieh seiner Freude Ausdruck, dass
man sich nach dreijähriger Pause, in der aufgrund
von COVID nur Online-Treffen möglich waren, wieder
persönlich treffen konnte. Andreas Marchler betonte,
wie wichtig die Vernetzung und das Aufbrechen von
Silodenken sind, um lebensrettende Medikamente
schneller zu den Menschen zu bringen, die diese benötigen.
Oliver Spadiut (Forschungsbereich Biochemical
Engineering, TU Wien) führte dann motiviert
durch Präsentationen und Diskussionen, die unterschiedlichste
Themen behandelten.
In seinem Impulsvortrag bot Professor Markus
Hengstschläger (Medizinische Universität Wien)
faszinierende Einblicke in seine Forschung und sein
Fachwissen. Nach einem Überblick über die Entwicklungen
der letzten Jahre und Jahrzehnte wandte er
sich einer Frage für die Zukunft zu: Medical genetics
– Quo vadis? Dank Next-Generation-Sequencing können
Daten über das gesamte menschliche Genom
gewonnen werden. Die Herausforderung liegt dabei
darin, Informationen aus dieser DNS-Ebene abzuleiten
und die Interaktion von Genen zu untersuchen,
um die Entwicklung und Heterogenität komplexer
Krankheiten zu erforschen. Künstliche Intelligenz
hebt die medizinische Genetik auf die nächste Stufe
und bietet laut Hengstschläger eine enorme Chance
für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien.
All diese Entwicklungen werfen jedoch ethische
Bedenken auf, die Professor Hengstschläger auf den
Punkt brachte: „Es stellt sich die Frage, was in Zukunft
normal sein wird – wer sagt, was eine Krankheit ist?“
Eines war nach diesem beeindruckenden Vortrag
klar: die Kenntnis der molekularen Grundlagen von
Krankheiten liegt dem angesehenen Wissenschafter
sehr am Herzen.
Die von künstlicher Intelligenz gebotenen Möglichkeiten
und die Erwartungen an diese Technologien
spielten auch eine zentrale Rolle im Vortrag von
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Zukunftserwartung: „Die Anlage der Zukunft wird mit
in-silico-Prozessentwicklung und modellprädiktiven
Regelungen arbeiten, kombiniert mit höchster Automatisierung
und Robotik.“ Eckermann ist überzeugt,
dass KI enormes Potenzial hat und den ersten Schritt
in Richtung Fabrik der Zukunft darstellt.
Dr. Christian Eckermann (Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals
GmbH), der auf die gemeinsame Vision
von BI und ZETA einging, Medikamente schneller
zu den Patientinnen und Patienten zu bringen
und so Leben zu retten. Seine Präsentation befasste
sich mit der Digitalisierung in der Biopharmabranche
und zeigte die fünf Haupttrends in diesem Bereich
auf: Automatisierung, Datenanalyse, Cloud Computing,
digitale Therapeutika und künstliche Intelligenz.
Eckermann brachte das Publikum zum Schmunzeln,
als er zugab, dass er diese Liste der Trends mithilfe
von ChatGPT erstellt hatte. Zur Behandlung der Frage,
was die Biopharmabranche denn von diesen
Technologien erwartet, ordnete er ein paar der digitalen
Technologien in den berühmten Hype Cycle
von Gartner ein. Nach der Vorstellung einiger Anwendungen
von digitalen Technologien bei Boehringer
Ingelheim beschrieb Christian Eckermann noch seine
Einen besonderen Blick auf die Trends, Realitäten
und Wahrnehmungen im Biopharmasektor warfen
Pierre-Olivier Estève und Clément Neri (McKinsey
& Company). Ausgehend von ihrer Benchmarking-Lösung
POBOS für betriebliche Effizienz, beschrieben
sie in ihrem Vortrag die Zukunft der Branche und die
durch die Digitalisierung erwarteten Disruptionen.
„Sicher ist nur, dass wir in unsicheren Zeiten leben”,
sagte Pierre-Olivier Estève in Bezug auf den Gegenwind,
mit dem die Branche konfrontiert ist, wie steigende
Inflation, Lieferkettenunterbrechungen und
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Personalmangel. „Es weht aber auch ein leichter Rückenwind,
wie in Krisenzeiten durchaus üblich”, fuhr
er fort: „Innovation, neue Modalitäten und die Anpassung
neuer Technologien erreichen einen Reifegrad,
der sie für die Industrie nutzbar und wichtig macht.“
Clèment Neri betonte, wie wichtig es sei, Digitalisierung
in die Betriebsstrategie einzubinden, präsentierte
einige Anwendungsfälle und erörterte die Frage,
wie man Wert durch digitale Analytik erreicht. Am
Ende der Präsentation
sprach er noch die Zukunft
der Arbeit an und
unterstrich, dass Personalplanung
und der
Aufbau von Talenten als
Strategiethema behandelt
werden müssen.
Die Trends der Zukunft
und die Herausforderungen einer Multikrise waren
auch der Ausgangspunkt für die folgende Präsentation.
Für Frank Paetow (Siemens) bedeutet die Zusammenführung
der realen mit der digitalen Welt, dass
sich Unternehmen von prozess- zu datengesteuerten
Organisationen wandeln. „Wenn man von Fertigung
spricht und sich auf das Lieferkettenmanagement konzentriert,
ist es nicht hilfreich, wenn nur ein einzelner
Teilaspekt optimiert wird.“ Es müsse vielmehr die digitale
Transformation angestrebt werden: „Die Zukunft
wird hyperkonvergent sein, Daten werden von der
Produktion bis zu den obersten Ebenen genutzt werden
und direkt in die Cloud gehen“, veranschaulichte
er seine Vision von der Zukunft der industriellen Abläufe
anhand mehrerer Beispiele. Eines davon bezog
sich auf die Smart Engineering Services von ZETA, bei
denen Daten aus dem Engineering in hoher Transparenz
zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt
werden. Darüber hinaus
präsentierte er auch einen
Überblick darüber,
wie sich mehr als 100
Die Zukunft wird hyperkonvergent sein,
Daten werden von der Produktion bis
zu den obersten Ebenen genutzt werden
und direkt in die Cloud gehen.
führende Industrieunternehmen
ihre zukünftigen
Abläufe vorstellen.
Der Vortrag von
Stefanos Grammatikos
(UCB) entführte die Teilnehmenden direkt in die
Welt der Bioprozesstechnik. Nach einem kurzen und
kurzweiligen historischen Überblick über Innovationen
in der Bioprozesstechnik ging er auf die Innovationstreiber
ein, denen sich die Branche gegenüber
sieht, und zwar ganz im Sinne des olympischen
Mottos: höher (Titer und Ausbeute), schneller (Entwicklungszeiten),
stärker (Quality by Design). Dem
Biotech-Experten zufolge ist die neue Realität durch
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eine extreme Beschleunigung der klinischen Entwicklung
und durch eine Intensivierung des Bioprozesses
gekennzeichnet. Stefanos Grammatikos stellte
eine Reihe von Innovationen vor, die UCB auf seiner
Antikörperproduktionsplattform nutzt. Mit Hilfe prädiktiver
Modellierung und Digitalisierung soll eine
signifikante Beschleunigung der Bioprozessentwicklung
ermöglicht werden. Die sehr hohen Titer, die
sich aus der Prozessintensivierung
ergeben, bringen
auch Herausforderungen
mit sich, insbesondere in
den Bereichen, die dem
Zellkultur-Bioreaktor nachgelagert
sind. Als mögliche
Lösung stellte er mehrere
innovative und potenziell disruptive halb- und
voll-kontinuierliche Ansätze für die Downstream-Verarbeitung
vor.
Phani Sukhavasi vertrat Vertex, das am schnellsten
wachsende Biotech-Unternehmen der USA und hob
stolz hervor, dass die Belegschaft der Firma mehrheitlich
aus Frauen besteht und 41% der Führungspositionen
(Vizedirektor*in bzw. höher) ebenfalls von
Frauen besetzt sind; in der meist von Männern dominierten
Branche ein bemerkenswerter Umstand. „Bei
Vertex stehen die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt”,
beschrieb er die Unternehmenskultur und gab
einen Überblick über die Entwicklung und Herstellung
von Arzneimitteln bei Vertex. Das Unternehmen
steckt große Anstrengungen in Therapien für zystische
Fibrose, Sichelzellenanämie, Beta-Thalassämie
und Typ I Diabetes; die Ansätze gehen in Richtung
Gen-Editing und Zelltherapie. Mit der Gründung eines
neuen Werks in der Umgebung von Boston erfolgt
eine weitere Investition in
einen Forschungsstandort,
Ich zeige Ihnen, wie auch wir Dinosaurier
in Ihrer innovativen Branche
überleben können.
der speziell auf die Förderung
dieser Programme
ausgerichtet ist. Der Engineering-Fachmann
präsentierte
diese Fallstudie
und betonte die Wichtigkeit
von Fungibilität durch Design insbesondere für
Zell- und Gentherapieanlagen.
Professor Christoph Achammer (ATP architects
engineers) stellte sich mit einem Augenzwinkern
vor: „Ich vertrete die traditionelle Industriebauweise
und zeige Ihnen, wie auch wir Dinosaurier in Ihrer innovativen
Branche überleben können.“ Er gewährte
dem begeisterten Biopharma-Publikum Einblicke
in die allgemeine Situation und Organisation des
Planungs- und Bauwesens im Vergleich zur Gesamtwirtschaft
generell. Professor Achammer betonte die
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Notwendigkeit einer neuen Kultur der Zusammenarbeit
und die Bedeutung neuer Organisationskonzepte,
die Digitalisierung und Nachhaltigkeit berücksichtigen.
Er präsentierte mehrere aktuelle Projekte
und mögliche Ansätze für Produktionsgebäude der
nächsten Generation.
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Panel
Discussion
Die angeregten Gespräche des Sponsor Forums wurden
in einem weiteren Highlight des Symposiums, der
Podiumsdiskussion, fortgesetzt. Führende Vertreterinnen
und Vertreter der Bioprozessindustrie nahmen an
der von Gert Moelgaard (Moelgaard Consulting) geleiteten
Diskussion teil.
Uwe Gottschalk (Keensight Capital) meinte, seiner
Meinung nach sei unsere Branche „rückständig und unkritisch,
wenn es um Digitalisierung geht” und empfahl
eindringlich: „Wir sollten uns auf die wirkungsvollsten
und relevantesten Elemente der Digitalisierung konzentrieren
und auf unsere Stärken.“ Mit Blick auf Digitalisierung
und Datennutzung merkte Michael Freyny (Siemens)
an: „Wir sammeln Tonnen an Daten, aber wenn
man nicht weiß, wonach man sucht, helfen einem auch
Daten nicht weiter. Man muss zuerst einmal wissen, was
man herausfinden möchte.“ In der Diskussion über die
Pandemie und die Dinge, die wir aus ihr gelernt haben,
beschrieb Christine Schmatz (Independent Biotech/
Pharma Operations Executive) was sie am meisten beeindruckte:
„Wir haben die Krise wirklich gebraucht, um
wettbewerbsübergreifend zusammenzuarbeiten. Davor
hätten wir starke Bedenken gehabt, uns zu öffnen und
mit einander Informationen auszutauschen. Die Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen und mit Regulierungsbehörden
zeigte das Potenzial der Branche auf.“
Laut Franz Winkler (Takeda) müssen wir uns ein paar
grundlegende Fragen stellen, um uns auf digitale Themen
konzentrieren zu können: „Was ist Digitalisierung?
Wie erheben wir Daten und wir gehen wir mit ihnen um?
Haben wir die richtigen Daten und wie können wir sie
nutzen?“ und weiter: „Was ist ein digitaler Zwilling und
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wie behandeln wir ihn?“ Michael Schachinger (Octapharma)
wies auf die Bedeutung von Digitalisierung für
die schnellere Umsetzung von Projekten hin: „Ich bin sicher,
dass die Digitalisierung ein Motor für uns sein und
vor allem die Engineering- und die Durchführungsphase
beschleunigen wird.“ Tempo ist auch für Tilman Rock
(BIRCV) ausschlaggebend, der sehr deutlich machte,
worum es im Endeffekt geht: „Alles, was wir im Engineering
und in der Produktion tun, alles, was unsere Zulieferer
und Verkäufer tun, tun wir für Patientinnen und Patienten.
Es ist unsere Verpflichtung unser Bestes zu geben,
um ihnen die Medikamente zur Verfügung zu stellen, die
sie benötigen.“
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Sponsor
Forum
Neu beim ZETA Symposium 2023 und gleich beim
ersten Mal sehr beliebt war das Diskussionsformat
der Round Table Discussions. In den Pausen luden
unsere handverlesenen Unternehmenspartner Siemens,
Cytiva, Gemü, Endress+Hauser and Turck
zu Diskussionen über spezielle Themen ein, bei
denen auch spezifische Einblicke gewährt wurden.
Dienstag Vormittag konzentrierte sich das Gespräch
auf "Technische Innovationen, die für die nächsten
Jahren erwartet werden". In der Nachmittagspause
drehte sich das Sponsor Forum um neue
Konzepte der Projektabwicklung, um die Umsetzungszeit
zu halbieren. Am Mittwoch wurde dann
die Frage "USA – Europa – Asien: unterschiedliche
Märkte, unterschiedliche Anforderungen
– nur Herausforderung oder auch Chance?"
am runden Tisch diskutiert.
Ein herzliches Dankeschön an unsere tollen
Sponsoren, die diese Veranstaltung zu einem
solchen Erfolg machten!
Michael FREYNY (Head of Digital Industries, SIE-
MENS), Martin RAMHARTER (Global Business Development
Pharma, SIEMENS), Olaf OPHOFF (Vice
President Business Unit Automation Systems,
TURCK), André AMMANN (Key Account Manager
Pharma Europe EMEA), Klaus KÖHLER (Global Industry
Manager Life Sciences, Endress+Hauser),
Markus HEINY (Industry Manager Life Sciences,
Endress+Hauser), Stephan MÜLLER (Managing Director,
GEMÜ), Bettina SCHERER (Head of Business
Unit Pharma, Food & Biotech, GEMÜ), Christopher
SANDUSKY (Director Automation Solutions, Cytiva)
und Kenneth CLAPP (Senior Manager, Cytivia).
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Tag 3
Man kann mit der intelligenten
Infrastruktur beginnen
und sich erst später für ein
Produkt entscheiden.
Ein weiteres brennendes Thema der Biopharmabranche
wurde von Dr. Andreas Bamberg (Merck Group)
aufgegriffen: das Baukastenprinzip. Er zeigte auf, wie
eine modulare Anlagentechnik resilientes Wachstum
in einem volatilen Umfeld
sicherstellen kann. Dr. Bamberg
schlug in seinem Vortrag
die Brücke von der „50-Prozent-Idee”
– vom neuen Produkt
zur neuen Anlage in der
Hälfte der Zeit – die 2009 geboren
wurde, zur hoch-flexiblen
modularen Anlage, die heute
immer häufiger zum Einsatz kommt. Er bezog sich
auf den zentralen Punkt von modularer Gestaltung,
nämlich den richtigen Schnitt und die richtigen Modulgrenzen
zu finden, und erörterte die zentrale Rolle,
die Module-Type-Packages und Process Orchestration
Layers als Grundlage für eine smarte Infrastruktur
spielen. „Damit können wir Infrastruktur und Geräte
trennen”, erklärte er und legte dar, wie dieses Konzept
eine schnelle Anpassung an ein volatiles Marktumfeld
ebenso ermöglicht wie erhöhte
Resilienz: „Man kann mit der intelligenten
Infrastruktur beginnen
und sich erst später für ein
Produkt entscheiden.“
Daniel Bren (OTORIO) eröffnete
seine Präsentation mit einer
Bezugnahme auf die Digitalisierung
und die wesentlichen Änderungen in der Art
und Weise, wie wir unser Geschäft in einem Umfeld
betreiben, das einem schnellen Wandel unterliegt. Die
zentrale Frage, die man sich laut den Ausführungen
des Cybersicherheitsexperten stellen muss, lautet,
wie man intelligent und sicher arbeiten und alles, was
man betreibt, schützen kann, während man gleichzeitig
innovativ ist und seine Technologien vorantreibt.
Sein Hauptanliegen ist es, betriebliche Abläufe resilienter
zu gestalten: „Cybersicherheit ist manchmal
beängstigend, sollte es aber nicht sein, weil sie Teil unseres
Lebens ist; wir müssen uns damit abfinden und
damit umgehen.“ Daniel Bren unterstrich, wie wichtig
es für Unternehmen ist, über eine Strategie zu verfügen,
mit der sie sich den Herausforderungen einer im-
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mer komplexeren Welt stellen können. Er präsentierte
eine vierstufige, integrierte betriebliche Cybersicherheitsstrategie,
an deren Ausgangspunkt die Kenntnis
der Anlage in ihrem betrieblichen Kontext steht – was
auch die Nutzung des digitalen Zwillings einschließen
sollte.
Im Vortrag von Clemens Utschig-Utschig (Boehringer
Ingelheim) drehte sich alles um „die bei weitem coolste
Technologie der Welt“ wie er sie nennt. Die Konferenzteilnehmerinnen
und Teilnehmer erfuhren, wie Quanteninformatik
Einzug in die Pharmawelt hält, und wie
sie dazu beitragen kann, bessere Medikamente zu finden
und zu entwickeln. Das ist das Hauptziel der Partnerschaft,
die Boehringer Ingelheim mit Google Quantum
AI eingegangen ist. Nachdem er ein paar gängige
Mythen über Quantencomputer aus der Welt geschafft
hatte, machte der Redner klar, dass „Quantencomputer
wahrscheinlich für einige sehr spezifische Aufgaben
entlang der pharmazeutischen F&E Wertschöpfungskette
geeignet sind“. Als eine der wichtigsten Aufgaben
nannte er Vorhersagen zur Bindungsaffinität. Der
großartige Vortrag lieferte Einblicke in den aktuellen
Stand der Quanteninformatik und eine Vorausschau
in ihre Zukunft mit Hinblick auf pharmazeutische Anwendungsfälle
und beschrieb auch die vielen Schritte,
die es braucht, um diese Zukunft zu erreichen.
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In seiner Präsentation über die pharmazeutische
Produktion der nächsten Generation befasste sich
Thilo Kaltenbach (Roland Berger) mit Trends, die
die Pharmabranche in den nächsten Jahren beeinflussen
werden. Die traditionelle Herstellung sieht so
aus, dass kleinmolekulare Wirkstoffe aus China in die
USA und nach Europa importiert werden, wo die fertigen
Darreichungsformen produziert und in die ganze
Welt exportiert werden. Das wäre ein großartiges
Geschäftsmodell, wenn es nicht durch geopolitische
Faktoren und deren Auswirkungen auf die Lieferketten
bedroht wäre: Konflikte, Pandemien, Naturkatastrophen,
handelspolitische
Fragen zwischen Ländern.
Thilo Kaltenbach sagt „für
die Zukunft eine ganz andere
Lieferkette“ voraus, die
er als „wahrscheinlich dezentralisierter,
standort-optimierter,
flexibler, modularer und widerstandsfähiger
gegen äußerliche Einwirkungen“ beschreibt. Darüber
hinaus geht er davon aus, dass neue Modalitäten wie
Zell- und Gentherapien zentrale Geschäftsfaktoren
sein werden.
Für einige Aufregung unter den Teilnehmenden sorgte
die Ankündigung, dass eine Vertreterin der FDA einen
Vortrag halten würde. Ritu Nalubola (U.S. Food and
... dezentralisierter, standortoptimierter,
flexibler, modularer
und widerstandsfähiger ...
Drug Administration) begann ihre Präsentation mit
interessanten Hintergrundinformationen über die
Aufgaben des Europabüros der FDA in Brüssel. „Wir arbeiten
hauptsächlich mit der Europäischen
Kommission, der Europäischen
Arzneimittelagentur
und mit Institutionen auf EU-Ebene
zusammen, aber auch sehr
eng mit den Mitgliedsstaaten“ erläuterte
sie und führte aus, dass
ihr Team vorrangig in den Bereichen politische Konvergenz
und Harmonisierung der Rechtsvorschriften
tätig ist. Ritu Nalubola ging in ihrem Vortrag auf einige
der Bemühungen ein, die die FDA setzt, um Innovation
zu ermöglichen. „Ich möchte mit Corona beginnen und
damit, was die FDA im Rahmen der Pandemie getan
hat, um die Entwicklung innovativer, lebensrettender
Produkte zu ermöglichen und gleichzeitig unsere strengen
wissenschaftlichen Standards einzuhalten.“ Sie
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nannte die weltweite Führungsrolle und Pionierarbeit
der FDA bei der Unterstützung der Weiterentwicklung
digitaler Gesundheitstechnologien und beschrieb im
Besonderen einige innovative Projekte der Organisation
in Sachen Lebensmittelproduktion.
Das ZETA Symposium 2023 war ein durchschlagender
Erfolg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzten
die Gelegenheit, sich mit Expertinnen und Experten
über Fachthemen auszutauschen und Möglichkeiten
einer eventuellen künftigen Zusammenarbeit auszuloten.
Es gilt, diesen Austausch weiter zu fördern, um
sich den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam
als eine große Familie von Fachleuten zu stellen.
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Workshops
Im Anschluss an die Konferenz nutzten viele Teilnehmerinnen
und Teilnehmer die Möglichkeit, in
den beiden Workshops, die im Innovation Zentrum
ZETA (IZZ) am Hauptsitz der ZETA in Lieboch,
Österreich, abgehalten wurden, mehr über
Best-Practice-Beispiele des Unternehmens zu erfahren.
Im Workshop From Integrated Engineering to
Integrated Operations drehte sich alles um den
Ausbau der digitalen Wertschöpfungskette um den
Bereich der operativen Phase einer Pharmaanlage
mit dem Ziel, Lösungen für den Echtbetrieb zu entwickeln
und die Daten aus dem Engineering sinnvoll
im operativen Geschäft weiterzuverwenden.
Der Fokus des zweiten Workshops Innovations in
Industrial Applications lag auf dem umfangreichen
ZETA Produktportfolio. Im Stationenbetrieb
wurden Use-Cases und zukunftsfitte Produktlösungen
vorgestellt. Diese Produktinnovationen
werden im hauseigenen Entwicklungslabor – dem
ZETA TechCenter – gemeinsam mit den Kunden erfolgreich
vorangetrieben.
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Das ZETA Symposium
wird gesponsert von:
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