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Verbandsbericht 2007 - Hans Gerhard Rötters

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<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Für Zusammenhalt.<br />

Bundesverband e. V.


Inhalt<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Das Jahr <strong>2007</strong> im Bundesverband .............................................................................................................................................................................. 05<br />

Verbandsarbeit .............................................................................................................................................................................................................................................................. 09<br />

Fachpolitik ................................................................................................................................................................................................................................................................................. 19<br />

Wirtschaft & Finanzen ............................................................................................................................................................................................................................... 25<br />

Stiftungen & Partner ...................................................................................................................................................................................................................................... 39<br />

AWO International ................................................................................................................................................................................................................................................. 43<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> der AWO in den Bundesländern ..................................................................................................................... 49<br />

2<br />

3


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Blickpunkt<br />

<strong>2007</strong> war ein wegweisendes Jahr für die AWO. Einstimmig<br />

wurden auf einer Sonderkonferenz in Mag ­<br />

deburg Beschlüsse zur Verbandsreform auf den Weg<br />

gebracht. Mit diesen Beschlüssen begibt sich die<br />

AWO in eine gute Zukunft als wichtiger Wohlfahrtsverband<br />

in Deutschland.<br />

Die Förderung und praktische Gestaltung des sozialen<br />

Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Enga<br />

gements gehört zu den herausragenden verbandspolitischen<br />

Aufgaben. Diese sind in Magdeburg<br />

noch einmal gestärkt worden. Ebenso werden<br />

alle AWO­Verbände mit sozialen Einrichtungen und<br />

Diensten künftig ihre Rolle im Markt der Sozialwirtschaft<br />

noch aktiver zu gestalten haben und die Effizienz<br />

ihrer Leistungserbringung.<br />

Im vergangenen Jahr ist bekanntlich aus dem Geschäftsbericht<br />

des Bundesverbandes ein <strong>Verbandsbericht</strong><br />

des Gesamtverbandes geworden. Dies wird<br />

auch in <strong>2007</strong> so gehandhabt. Der Bericht liegt nunmehr<br />

auch in einer neu gestalteten Fassung vor. Das<br />

Erscheinungsbild orientiert sich dabei an dem modernisierten<br />

Corporate Design der AWO.<br />

Reformierter Inhalt und modernisiertes Erscheinungsbild<br />

gehen Hand in Hand.<br />

Beides zeigt: Die AWO stellt »sich auf« für die Zukunft,<br />

um den immer rascher wechselnden Herausforderungen<br />

– inhaltlich wie optisch – angemessen<br />

und zeitgemäß gerecht zu werden.


Das Jahr <strong>2007</strong> im Bundesverband<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Bericht Bundesvorstand <strong>2007</strong><br />

Die Sonderkonferenz der AWO <strong>2007</strong> in Mag deburg hat<br />

die Arbeit des Vorstandes im Jahr <strong>2007</strong> wesentlich<br />

geprägt. Aus den in Magdeburg ver abschiedeten Beschlüssen,<br />

insbesondere den Grund sätzen und dem<br />

Statut, ergaben sich nach der Konferenz zahlreiche<br />

Umsetzungsaufträge für den Vorstand. Die Umsetzung<br />

wurde in zentralen Fra gen auf den Weg gebracht.<br />

Dazu wurden u.a. Kom missionen zur Entwicklung<br />

eines Unterneh mens kodex und zur<br />

Über arbeitung der Muster sat zun gen vom Vorstand<br />

berufen. Auch Umsetzungs be schlüsse zum QM­Verfahren<br />

konnten gefasst und in den Bundesausschuss<br />

eingebracht werden.<br />

Der Bundesvorstand hat darüber hinaus die Kon sequen<br />

zen aus Magdeburg für seine eigene Struktur<br />

intensiv diskutiert. Effizienzsteigerung und Neu zuord<br />

nung der Verantwortung und Haftung in der Vereinsspitze<br />

waren zentrale Aspekte der Dis kus sion.<br />

Der Bundesvorstand hat eine Strukturent wick lung<br />

auf den Weg gebracht, um auch in Zukunft auf Bundesebene<br />

sozialpolitisch handlungsfähig und präsent<br />

zu bleiben.<br />

»Was hält die Gesellschaft zusammen ?<br />

Zur Zu kunft der sozialen Arbeit in Deutschland«<br />

Seit dem Jahrtausendwechsel ist die Sozialberichter<br />

stattung fester Bestandteil in der Arbeiterwohlfahrt.<br />

Für die Jahre <strong>2007</strong> bis 2009 hat sich der Bundesvorstand<br />

für ein ambitioniertes Vorhaben<br />

entschieden: Aus fünf Blickwinkeln wird die Rolle<br />

und Funktion der sozialen Arbeit für den Zusammenhalt<br />

der Gesellschaft untersucht. Ziel des Projektes<br />

ist es, Zugehörigkeit zu organisieren. Zugehörigkeit<br />

or ganisieren bedeutet Desintegration in gesellschaftlichen<br />

Systemen zu analysieren und entsprechend<br />

integrative Maßnahmen zu entwickeln. Da bei<br />

werden folgende Fragen beantwortet: Wie muss eine<br />

Hilfe aussehen, die vielschichtige Formen von Ausgrenzungen<br />

berücksichtigt und betroffene Men schen<br />

wieder zu integrieren vermag? Wie wird Teilhabe ermöglicht?<br />

Die AWO soll sich dabei auch selbst fragen:<br />

Werden Menschen und Per sonen gruppen in bestimmten<br />

Lebenssituationen auf An ge bote und Hilfestrukturen<br />

verwiesen, die sie aus dem gesellschaftlichen<br />

Leben und persönlichen Netz werken


eher ausgrenzen statt sie zu integrieren? Die Fragen<br />

werden aus den Blickwinkeln Alter, Erziehung und<br />

Bildung, Behinderte Menschen, Arbeitsmarkt und<br />

Migration beantwortet. Ein Abschlussbericht 2009<br />

soll zum 90. Geburtstag der AWO vorgestellt werden.<br />

Informationen über das Pro jekt und Zwischenergebnisse<br />

werden während der zwei Jahre auf der Seite<br />

www.was­haelt­die­gesellschaft­zusammen.de<br />

transparent gemacht.<br />

Pflegeversicherungsreform<br />

Die Reform der Pflegeversicherung gehörte im Jahr<br />

<strong>2007</strong> zu den zentralen sozialpolitischen Themen auf<br />

der Bundesebene. Die Reform konnte jedoch im Jahr<br />

<strong>2007</strong> nicht abgeschlossen werden. Zentrale Anliegen<br />

der AWO bezogen sich während des Ge setz ge bungsverfahrens<br />

auf den Bereich Qualitäts si cherung. Der<br />

im Jahr <strong>2007</strong> veröffentlichte Quali täts­Bericht des<br />

MdK und das damit einhergehende große Medienecho<br />

führten zu einer öffentlichen Debatte, in der der<br />

Druck auf die Pflege ein rich tungen und der Ruf nach<br />

schärferen Qualitäts kon trollen immer stärker wurde.<br />

Der Bundesvorstand <strong>2007</strong><br />

Ehrenvorsitzender<br />

Dr. Manfred Ragati, Herford<br />

Bundesvorsitzender<br />

Wilhelm Schmidt, Salzgitter<br />

Stellvertreter/-innen<br />

Iris Spranger,MdA, Berlin<br />

Bodo Champignon, Dortmund<br />

Rudi Frick, Bad Neuenahr­Ahrweiler<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

Rainer Brückers, Berlin<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

So wurden auch die Reformvorschläge diesbezüglich<br />

im Gesetz ge bungs verfahren verschärft. Die AWO hat<br />

sich vehement für eine Anerkennung der bereits bestehenden<br />

und sich bewährten Qualitäts management<br />

systeme der Wohlfahrtsverbände eingesetzt<br />

und eindringlich davor gewarnt, dem Trugschluss zu<br />

un terliegen, immer häufigere Kontrollen führten per<br />

se zu einer Verbesserung der Qualität.<br />

AWO Diskurs Armut von Kindern in Deutschland<br />

Die AWO setzte den mit der AWO­ISS Studie und dem<br />

Sozialbericht 2006 begonnenen Diskurs um Ursachen<br />

und Auswirkungen von Kinderarmut sowie um<br />

die Bekämpfung von Kinderarmut fort. Da zu hat sie<br />

ein Konzept »AWO Diskurs Armut von Kindern in<br />

Deutschland« entwickelt und auf den Weg gebracht.<br />

Das Konzept umfasst eine Hand rei chung über Kinderarmut,<br />

eine Fachtagung, eine Ex per tenanhörung<br />

sowie eine Publikation zur Kinderarmut.<br />

Beisitzer/-innen<br />

Bärbel Fox, Erfurt<br />

Dr. Harald Groth, Oldenburg<br />

Jutta Helm, Erlangen<br />

Frank Heltzig, Freital­Wurgwitz<br />

Dr. Helga Henke­Berndt, Bergheim<br />

Paul Quirin, Dorf im Warndt<br />

Christiane Reckmann, Nienstädt<br />

Florian Ritter, MdL, München<br />

<strong>Hans</strong>­<strong>Gerhard</strong> <strong>Rötters</strong>, Moers<br />

Melanie Rocksin, Greifswald<br />

<strong>Hans</strong>jörg Seeh, Freiburg<br />

Gerwin Stöcken, Kiel<br />

Ute Wedemeier, Bremen<br />

Bundesjugendwerk<br />

Michael Rosellen, Vorsitzender, Grevenbroich<br />

Revisoren:<br />

Dr. Lothar Koring, Bremerhaven<br />

Manfred Schlegel, Castrop­Rauxel<br />

6<br />

7


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Fachausschuss Arbeit, Gesundheit, Soziales<br />

<strong>Hans</strong>jörg Seeh, Vorsitzender Freiburg<br />

Dr. Harald Groth Oldenburg<br />

Prof. Dr. Gertrud M. Backes Kassel<br />

Thomas Blum Bützow<br />

Hartmut Brocke Berlin<br />

Jochen Flitta Hannover<br />

Jutta Helm Erlangen<br />

Wolfgang Kremson Hamburg<br />

Eva­Maria Lemke­Schulte Bremen<br />

Dietrich Schoch Duisburg<br />

Melanie Rocksin Greifswald<br />

Prof. Dr. Frank Schulz­Nieswandt Köln<br />

<strong>Hans</strong>­Georg Weigel Frankfurt/Main<br />

Fachausschuss Jugend, Frauen, Familie und Senioren<br />

Christiane Reckmann, Vorsitzende Nienstädt<br />

Prof. Dr. Gerd Stüwe Frankfurt/Main<br />

Gerwin Stöcken Kiel<br />

Dr. Birgit Hoppe Berlin<br />

Jens­Holger Ahrens Berlin<br />

Markus Schnapka Bonn<br />

Petra von Bargen Hannover<br />

Donata Reinecke Köln<br />

Prof. Dr. Carol Hagemann­White Osnabrück<br />

Michael Schöttle Essen<br />

Christine Schubert Nürnberg<br />

Klaus­Ulrich Sembill Pinneberg<br />

Karin Jurczyk München<br />

Dennis Peinze Berlin


Verbandsarbeit<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Verbandsarbeit<br />

AWO-Sonderkonferenz in Magdeburg<br />

In Magdeburg beschlossen Ende Juni <strong>2007</strong> über 400<br />

Delegierte auf einer AWO­Sonderkonferenz ein<br />

Grundsatzpapier zur Verbandsentwicklung. »Dies ist<br />

ein historischer Schritt«, resümierte der AWO Bundesvorsitzende<br />

Wilhelm Schmidt erfreut. Nach mehreren<br />

Jahren mit zahlreichen Themen­ und Re ­<br />

gionalkonferenzen, unzähligen Diskussionen auf<br />

allen Verbandsebenen sind die AWO­Weichen gestellt,<br />

um als Mitgliederverband und sozialer Dienstleister<br />

den Herausforderungen der Zukunft als Wohlfahrtsverband<br />

kraftvoll zu begegnen.<br />

Die Sonderkonferenz von Magdeburg hat mit ihren<br />

Be schlüssen bestätigt, dass eine Reform der Ver ­<br />

bandsstrukturen notwendig geworden ist.<br />

Wer in der AWO Verantwortung trägt für Einrichtungen<br />

und Dienste ist sich bewußt, welche radikalen<br />

Umwälzungsprozesse im Verband durch den<br />

Systemwechsel in der sozialstaatlichen Versorgung<br />

in Gang gekommen sind. Die wirtschaftlichen Ri siken<br />

haben zugenommen und der Druck, etwas für<br />

das verbandliche Überleben tun zu müssen, hoch.<br />

Diese Entwicklung hat die AWO in einen schwierigen<br />

Spagat zwischen den zwingenden Anfor derun<br />

gen eines modernen Dienstleistungs un ter nehmens<br />

und den Werten eines sozialpolitisch und<br />

bür gerschaftlich engagierten Traditionsverbandes<br />

gebracht. Hier liegen die Gründe, warum die AWO<br />

an den Reformmaßnahmen nicht vorbei kommen<br />

konnte.<br />

Wie in anderen Branchen auch, ist ein Gerüst notwendig<br />

geworden, das dem fortschreitenden Wandel<br />

gewachsen ist. Es verlangt strukturelle Wei chenstellungen,<br />

sowohl für den Unternehmens be reich<br />

wie auch für unsere Stellung als ehrenamtliche Mitgliederorganisation.<br />

Aufbruch in die Zukunft<br />

Zu den Kernaufgaben zählt die Neuordnung der Verantwortungsbereiche,<br />

Zuständigkeiten und Auf ­<br />

gabenstellungen der AWO als Mitgliederverband und<br />

als Anbieter von sozialen Dienstleistungen: Alle<br />

AWO­Verbände mit sozialen Einrichtungen und<br />

Diensten werden demnach künftig ihre Rolle im<br />

Markt der Sozialwirtschaft aktiv zu gestalten haben,<br />

die Qualität ihrer Leistungen verbessern und die Effizienz<br />

ihrer Leistungserbringung optimieren müssen.<br />

Zugleich wird ihnen eine aktive Rolle als sozialpolitischer<br />

Interessenverband und anwaltschaftliche<br />

Vertretung abverlangt. Ebenso zählt die Förderung<br />

und praktische Gestaltung des sozialen Ehrenamtes<br />

und des bürgerschaftlichen Engage ments zu den<br />

herausragenden verbandspolitischen Aufgaben. Die<br />

AWO muss sich als Anlaufstelle für Bür ge ren gagement


auch für solche ge sellschaftliche Grup pen weiter<br />

öffnen, die über keinen tra di tio nel len Mitgliederzugang<br />

verfügen. Mit den Be schlüssen von Magdeburg<br />

bewahrt die AWO ihr Ver ant wor tungs bewusstsein<br />

gegenüber ihren ›Kun den‹, Einrichtungen und Mitgliedern.<br />

»Mag de burg ist sehr wichtig«, so Wilhelm<br />

Schmidt, aber »eben auch ›nur‹ eine Etappe auf unserem<br />

Weg – wenngleich eine bedeutsame!«<br />

Mit den Beschlüssen und Signalen von Mag de burg<br />

wurde der Weg bereitet, um die AWO in Kon kurrenz<br />

zu anderen und in einem sich völlig veränderten<br />

Sozialmarkt erfolgreich platzieren zu können.<br />

Allen Delegierten war bewußt, dass ohne aktive Mitgliedschaft<br />

die AWO als gemeinnützige Orga ni sation<br />

nicht überlebensfähig sein wird. Ohne wettbewerbsfähige<br />

Sozialbetriebe verliert sie ihre Stel lung<br />

auf dem Dienstleistungsmarkt. Und ohne ein klares<br />

Bekenntnis zu ihren politischen Werten wür de sie<br />

alles Preis geben.<br />

Hochrangige Gästeschar<br />

Dem Anlass entsprechend gaben sich hochrangige<br />

Po litiker/­innen und Vertreter/­innen be freundeter<br />

Verbände ein Stelldichein in Mag de burg. Alle – ob<br />

Vi zekanzler Franz Müntefering, Bun desgesundheits­<br />

Verbandsarbeit<br />

mi nisterin Ulla Schmidt, SPD­Frak tionsvorsitzender<br />

Peter Struck, die Stell ver tre tende Bundesvorsitzende<br />

der SPD Elke Ferner, die Landesministerin für Gesundheit<br />

und Soziales Ger linde Kuppe, der Mag debur<br />

ger Oberbür ger meis ter Lutz Trümper, Annelie<br />

Bun tenbach, Stell vertretende Bundes vorsitzende<br />

des DGB, oder die Vorsitzende der Friedrich­Ebert­<br />

Stiftung Anke Fuchs – betonten die Bedeutung der<br />

AWO: als Strei terin für ein solidarisches und sozial<br />

gerechtes Deutschland; als Kämpferin für Chancengerechtigkeit<br />

in der Bildung; als Partnerin für die<br />

weitreichende Einführung von Mindest löh nen und<br />

einer Pflege ver sicherung als Bürger ver si che rung. Die<br />

AWO müs se man, wenn es sie nicht schon gäbe, erfinden,<br />

betonte etwa Franz Mün tefering in seinem<br />

Gruß wort.<br />

Paul Saatkamp geehrt<br />

Begleitet von stehenden Ovationen wurde Paul<br />

Staatkamp, vom AWO Bezirk Nieder rhein im Rahmen<br />

der Konferenz mit der Marie Juchacz­Plakette ausgezeichnet.<br />

Paul Saatkamp wurde damit für seine<br />

Verdienste um den Verband und sein über die Bezirksgrenzen<br />

hinaus reichendes Engagement ausgezeichnet.<br />

10<br />

11


Verbandsarbeit<br />

01 Wohlfahrtsmarken<br />

Unverzichtbar für die Förderung sozialer Projekte<br />

Wohlfahrtsmarken sind Briefmarken mit Tra dition.<br />

Seit 1949 unterstützt die Freie Wohl fahrtspflege mit<br />

den Zuschlagserlösen aus dem Ver kauf der Marken<br />

Menschen in sozialen Not lagen.<br />

Die meisten Bundesbürger kennen sie: die Briefmar<br />

ken, die neben dem Portowert für die Postbeför<br />

derung einen kleinen Zuschlag zur Unterstützung<br />

sozialer Projekte aufweisen – die Wohlfahrtsmarken.<br />

Seit der Ausgabe der ersten Marken 1949 haben<br />

bis heute mehr als 3,9 Milliarden verkaufte Marken<br />

einen rechnerischen Zuschlagserlös von rund 580<br />

Millionen Euro erzielt. Dazu tragen auch die Erlöse<br />

aus der seit 1969 jährlich erscheinenden Serie von<br />

Weihnachtsmarken bei. Dieser »Mehrwert« wird<br />

dringend benötigt zur Unterstützung der aktuell<br />

mehr als 90.000 Einrichtungen der Freien Wohlfahrts<br />

pflege in Deutschland.<br />

Bereits 1956 übernahm der damalige deutsche<br />

Bun despräsident Theodor Heuss die Schirm herr­<br />

02 Deutscher Sozialpreis verliehen<br />

Die Spitzenverbände der Freien Wohl fahrts pflege<br />

ha ben in einem Festakt am Brandenburger Tor die<br />

Me dienpreise <strong>2007</strong> verliehen. Im Beisein der Bundes<br />

kanzlerin Angela Merkel und zahlreichen geladenen<br />

Gästen aus Politik, Medien und Verbänden,<br />

zeichnete Prälat Peter Neher, Prä sident der Bundesar<br />

beitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />

(BAGFW), Journalisten für ihre her ausragenden Arbeiten<br />

mit dem Deutschen So zial preis <strong>2007</strong> aus.<br />

Den Deutschen Sozialpreis in der Sparte Print erhielten<br />

Andreas Bernard, Jonathan Fischer, Kers tin<br />

Greiner, Meredith Haaf, Johannes Waechter, für den<br />

Erfahrungsbericht »Gefahrenzone«, erschienen im<br />

Magazin der Süddeutschen Zeitung.<br />

| o1 | o2<br />

schaft über das Sozialwerk und diese Tradition wurde<br />

bis heute beibehalten. Im Dezember <strong>2007</strong> wurden<br />

Bundespräsident Horst Köhler in einer Feierstunde<br />

im Schloss Bellevue die neuen Wohlfahrtsmarken<br />

mit Haustiermotiven durch Fi nanz staats sekretär Karl<br />

Diller überreicht.<br />

Im Rahmen dieses Festaktes wurden aus den Er lösen<br />

finanzierte Projekte präsentiert und ehrenamtliche<br />

Helfer/­innen der Wohlfahrts ver bände für ihren<br />

Einsatz geehrt.<br />

Die Wohlfahrtsmarken gibt es bei der Post, direkt<br />

bei den Wohlfahrtsverbänden und unter www.<br />

wohl fahrtsmarken.de<br />

| 01 Ehrenamtliche Helfer/-innen der AWO bei Bundes präsident<br />

Horst Köhler. Im Bild (v.l.n.r.): Staatssek retär Karl Diller<br />

(Bundesfinanzministerium), Christa Kranz, <strong>Hans</strong> König,<br />

Prälat Dr. Peter Neher (Präsident der BAGFW), Bundespräsident<br />

Horst Köhler, Iris Spranger, stellv. Bundesvorsitzende der<br />

AWO, Maria Elfriede Becker, Rudi Günther, Inge König. Foto:<br />

Stephanie Pilick dpa/lbn<br />

Der Hörfunkpreis ging an Martina Schulte und Andreas<br />

Becker für ihren Beitrag im WDR »Anruf aus<br />

Deutschland. Geschichten aus dem Callshop«.<br />

Den Deutschen Sozialpreis für den besten Fernsehbeitrag<br />

erhielt Jo Frühwirth für den Film »Wo die<br />

Liebe fehlt, wächst die Wut – Edeltraut Schmid und<br />

ihre Unverbesserlichen«, gesendet vom SWR.<br />

Die Beiträge handeln vom alltäglichen Ras sis mus,<br />

dem Leben als Flüchtlinge in Deutschland sowie<br />

dem Thema Bildung, Chancengerechtigkeit und soziale<br />

Verantwortung.<br />

| 02 Die Gewinner/-innen des »Deutschen Sozialpreises <strong>2007</strong>«,<br />

Foto: BAGFW


5. Kongress der Sozialwirtschaft<br />

Die Sozialwirtschaft ist eine der größten Wirtschaftszweige<br />

und hat die höchste Wachstumsrate in der<br />

Bun desrepublik. Allein in den Betrieben der Wohlfahrtsverbände<br />

sind rund 1,5 Millionen Menschen<br />

hauptberuflich tätig. Das sind knapp 4 Prozent aller<br />

Erwerbstätigen in Deutschland.<br />

Aufgrund dieser Dimensionen wenden sich die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Freie Wohlfahrtspflege (BAG­<br />

FW), die Bank für Sozialwirtschaft (BfS) und der Nomos­Verlagsgesellschaft<br />

mit einem alle zwei Jahre<br />

stattfindenden Kongress an die Führungs­ und Leitungskräfte<br />

der Sozialwirtschaft – und dies sehr erfolgreich:<br />

die Zahl der Anmeldungen stieg von Mal zu<br />

Mal auf nunmehr über 250 Kongress teil neh men de.<br />

Die AWO-Akademie<br />

Die Reformprozesse in der beruflichen Bildung in<br />

Euro pa und Deutschland haben auch die AWO,<br />

insbe sondere die bundeszentrale AWO­Akademie<br />

erfasst. Die Schlagwörter sind: Durchlässige Aus­<br />

und Wei ter bildungsstruktur, Akademisierung, Lebens<br />

lan ges Ler nen. Dabei geht es der AWO­Akademie<br />

zum einen da rum, alle Kompetenzen und<br />

Fä hig keiten der Fach­ und Führungskräfte – mit<br />

oder oh ne formalen Ab schluss – anzuerkennen und<br />

zu fördern. Zum anderen möchte die Akademie<br />

Hoch schul zugänge erleichtern und bereits vorhandenes<br />

fachliches Potenzial von Mitar beiter/­innen<br />

der AWO wei ter entwickeln. In diesem Zusammenhang<br />

hat die AWO­Aka de mie in Kooperation mit der<br />

Leuphana Universität Lü neburg ein bis dahin einziartiges<br />

Weiterbil dungs projekt konzipiert. Es wurde<br />

ein Trans fer zentrum für Sozial­ und Gesundheitswirtschaft<br />

gegründet, mit dem Ziel, einen systematischen<br />

Wissenschafts­Praxis­Dialog zu führen sowie<br />

gemeinsame Weiterbildungsprodukte, For schungsvorhaben,<br />

Tagungen und Fachforen zu entwickeln.<br />

Hierfür engagieren sich Universitäts­ und Pra xisvertreter/­innen<br />

gleichermaßen. Als einzigartig<br />

kann auch die ungebrochene Nachfrage in der Qualitäts<br />

management­Ausbildung bezeichnet werden.<br />

Vermittelt werden die Nor men reihe der DIN EN ISO<br />

9000 ff, in Verbindung mit dem AWO­Tandem­System.<br />

Die Zertifikats aus bil dung endet mit einem inter<br />

national anerkanntem Ab schluss, der in Deutschland<br />

und Europa hohes Ansehen genießt. In diesem<br />

Angebotssegment arbeitet Die AWO­Akademie seit<br />

Jahren erfolgreich mit dem TÜV Nord CERT GmbH zusammen.<br />

Eine andere erfolgreiche Zertifikatsreihe<br />

be schäf tigte sich mit dem Management von Ta gesein<br />

richtungen für Kinder. Das Themenspektrum setzt<br />

Verbandsarbeit<br />

Der 5. Kongress der Sozialwirtschaft stand unter<br />

Mot to: » Europa sozial managen – Werte, Wett bewerb,<br />

Finanzen.« In zwei Plenumgsveranstaltun gen<br />

und sechs Foren diskutierten die Füh rungs kräf te mit<br />

Referenten aus ganz Europa die kon kre ten Auswirkungen<br />

der Europäischen Eini gung auf die Sozialwirtschaft<br />

– von den Folgen des Europäi schen Vergaberechts<br />

auf deutsche Leis tungs er brin ger bis zu<br />

den Auswirkungen der Dienst leis tungs richtlinien für<br />

Import und Export.<br />

Der Kongress wurde auch in <strong>2007</strong> erfolgreich von der<br />

AWO Akademie des Bundesverbandes orga ni siert und<br />

durchgeführt. Die Dokumentation ist in Form eines<br />

Sammelbandes beim Nomos­Verlag erhältlich.<br />

sich mit pädagogischen, methodischen, betriebswirtschaftlichen<br />

und gesellschaftsrelevanten Anforde<br />

rungen aus ein ander. Der zweite Studiengang Sozial<br />

management, der in Kooperation mit der<br />

Alice­Salomon­Hoch schule, Berlin, stattgefunden<br />

hat, fand in diesem Jahr ebenfalls seinen Abschluss.<br />

Mit der Erarbeitung des Praxis­Handbuches »Konflikt<br />

management im interkulturellen Kontext« wurde<br />

die gleichnamige Qualifizierungsreihe beendet<br />

und eva luiert. Hiermit einher ging die Vor stellung<br />

einer parallel zum Kurs vollzogene Projektentwicklung.<br />

Kompetenzerwerb im Seminar und Projektentwicklung<br />

im Praxisfeld wurden in Zusammenarbeit mit<br />

einem örtlichen Träger parallel betrieben. Das ist in<br />

dieser Form bisher einmalig und handlungsleitend<br />

für die anderen Qualifizierungsreihen der AWO­Akademie.<br />

Erstmalig angeboten wurde die Qualifizie rungsmaßnahme<br />

»Mit Herz und Hand – Freiwilligen­Enga<br />

gement«, die sich der Professionalisierung die ses<br />

komplexen Aufgabengebietes widmet.<br />

Her vor zuheben ist ebenfalls die außerordentlich<br />

positive Wei ter entwicklung der deutsch­russischen<br />

Fach kräf te austausche, die innovative Ideen und<br />

konkrete Handlungsansätze für beide Seiten hervorbringen.<br />

<strong>2007</strong> nahmen an den bundeszentralen Fort bildungsveranstaltungen<br />

insgesamt 2.141 Teilnehmer/innen<br />

teil (1.484 Frauen, 657 Männer).<br />

Informationen zu einzelnen Angeboten, Er geb nissen<br />

und Erfahrungen können auf der Home page der<br />

Akademie www.akademie.awo.org oder auf der Inter<br />

netplattform www.awo­wissen.de abgerufen<br />

wer den.<br />

12<br />

13


Verbandsarbeit<br />

Europa erleben. Stark. Sozial. Gerecht.<br />

»Europa braucht einen neuen Anlauf zur Euro päischen<br />

Verfassung, in der soziale Grundsätze fest verankert<br />

werden«, so der AWO­Bundesvorsitzende<br />

Wilhelm Schmidt zum Auftakt der Konferenz ›Euro pa<br />

erleben: Stark. Sozial. Gerecht‹ im März <strong>2007</strong> in Berlin.<br />

Auf der von AWO, ASB und dem NGO­Netzwerk<br />

SOLIDAR ausgerichteten Veran stal tung verwies<br />

Schmidt auf die »alarmierenden Zah len«, wonach<br />

mehr als 30 Millionen EU­Bürger arbeitslos sind, 72<br />

Millionen Bürger in relativer Armut leben und weitere<br />

36 Millionen vom Armutsrisiko bedroht sind. »Das<br />

Auseinanderdriften von Arm und Reich innerhalb<br />

der EU muss gestoppt wer den!«, forderte der AWO<br />

Bundesvorsitzende und ver wies zugleich auf die politischen<br />

Versprechen vom EU­Gipfel in Lissabon<br />

2000, auf dem die Gleich rangigkeit von Wirtschafts­<br />

und Sozialpolitik zum Ziel erklärt wurde. Dieses Versprechen<br />

müsse eingehalten werden.<br />

Im Berliner Abgeordnetenhaus kamen 300 Teil nehmer/­innen<br />

im Rahmen der Kam pagne »SOS Europe<br />

– Safe our Social Europe« zu sammen. Die Konferenz<br />

war die zweite Veran stal tung dieser Art nach dem<br />

Kam pagnenauftakt 2006 in Wien. Mit der Kampagne<br />

soll die Bedeutung und Notwendigkeit einer gemeinsamen<br />

Sozial politik für Europa untermauert werden;<br />

Sozialpolitik soll wieder ganz oben auf der Agenda der<br />

Euro päischen Union angesiedelt werden.<br />

In das gleiche Horn stießen Redner/­innen wie<br />

Bundesministerin Heidemarie Wiec zorek­Zeul (SPD),<br />

der Vorsitzende des Deutschen Gewerk schafts bundes<br />

Michael Sommer, die Vorsitzende der Friedrich­<br />

Ebert­Stiftung Anke Fuchs und Phi lipp Cordery, Ge ne ­<br />

ralsekretär der Sozialdemokra ti schen Partei Europas.<br />

Untermauert wurde dies von den Vertreter/­in nen<br />

von Nichtregie rungs or ga ni sationen (NGOs), aus Wissenschaft,<br />

Po li tik und Gewerkschaften auf den international<br />

be setzten Panels. Sie alle forderten ein<br />

sozial gerechtes und solidarisches Europa. Den Teilneh<br />

mer /­innen war aber zugleich klar: Es wird kein<br />

einfacher Weg, da die EU derzeit keine aktive Rolle<br />

in der Sozialpolitik einnimmt. Für einen Großteil<br />

(etwa 90 Prozent) aller Sozialausgaben in der EU<br />

sind letztlich die Natio nalstaaten zuständig.<br />

Sozialpolitik ist in der His to rie der Mit glieds staaten<br />

begründet. Es gibt unterschiedliche Syste me, Verständnisse<br />

und Konzepte von Sozialpolitik. Insoweit<br />

wäre eine gemeinsame Europäische So zial politik<br />

ein Paradigmen wechsel, der nicht so leicht zu haben<br />

sein wird.<br />

An bestimmten Stellschrauben kann jedoch gemein<br />

sam gedreht werden – wenn es politisch gewollt<br />

ist. Die EU hat dies etwa bei Fragen von An ti dis kri minie<br />

rung und der Gleichstellung von Män nern und<br />

Frauen bereits bewiesen. Dies muss weitergehen. In<br />

einer Zeit, in der prekäre Arbeits be din gungen und


Niedriglöhne ständig zunehmen, müssten, so etwa<br />

Anke Fuchs, Bürger/­innen darauf dringen, dass die<br />

Standards der Inter na tio na len Arbeitsorganisation<br />

(IAO) von der Welthandelsorganisation (WTO) als<br />

bindend akzeptiert werden. Der DGB­Vorsitzende<br />

Michael Sommer rief dazu auf, ein Europäisches Sozialmodell<br />

zu schaffen, das eine wirkliche Alternative<br />

zu neoliberalen Denkmustern und Modellen darstelle.<br />

Phi lipp Cordery schlug seinerseits einen ›Sozialpakt‹<br />

vor, der gewährleiste, dass die gesamte<br />

euro päische Ge setz gebung sozialverträglich ist. Über<br />

den europäischen Denkrahmen hinaus argumentierte<br />

Bundesministerin Heidemarie Wieczorek­Zeul.<br />

Sie forderte eine welt­ und europaweite Sensibilisie<br />

rung für eine spürbare Verbesserung der Lebensver<br />

hältnisse in den Entwicklungsländern. Ein soziales<br />

Europa könne dafür richtungsweisende Anstöße<br />

geben.<br />

Europa darf kein Projekt von wohlhabenden und<br />

besser gebildeten Menschen bleiben. Immer noch<br />

sind es vor allem Kinder und Jugendliche mit entsprechendem<br />

familiären Hintergrund, die den so<br />

häufig gestellten Anforderungen von Mobilität und<br />

Spracherwerb am ehesten nachkommen können<br />

und wollen. Europa müsse jedoch, so Ju gend liche in<br />

einer der Diskussionsrunden, Chan cen gleich heit<br />

herstellen und absichern helfen. An die ser Stelle –<br />

Verbandsarbeit<br />

und dies wurde an den zwei Tagen in Berlin sehr<br />

deutlich – ist auch und vor allem die starke Rolle einer<br />

vitalen Bürgergesellschaft von entscheiden der Bedeutung:<br />

Europaweite Netz wer ke von Ver bänden,<br />

Vereinen, NGOs und Initiativen (wie etwa SOLIDAR)<br />

müssen in ihrer tagtäglichen Kleinarbeit un terstützt<br />

und gestärkt werden. Sie sind das Fun dament für ein<br />

gemeinsames und soziales Europa.<br />

Denn klar ist auch: Im Zeitalter der Globalisierung<br />

muss es möglich sein, eine auf wirtschaftlichen Erfolg<br />

ausgerichtete Gesellschaft mit den Be dürf nis sen<br />

der Menschen nach sozialem Schutz in Ein klang zu<br />

bringen. Ein zusammenwachsendes Euro pa, das<br />

seine soziale Dimension missachtet wird nie die Akzeptanz<br />

von Bürger/­innen erfahren, die notwendig<br />

ist, um Europa als ein gemeinsames Zukunftsprojekt<br />

zu verstehen. In diesem Sinne wurde abschließend<br />

von Teilnehmer/­innen eine Erklärung an den Europäi<br />

schen Rat übermittelt und zugleich vor Ort beschlossen,<br />

dass es im Zuge der französischen Ratspräsidentschaft<br />

in 2008 eine weitere SOS­Konferenz<br />

geben wird. AWO Bundesvorsitzender Wilhelm<br />

Schmidt erhielt zu Beginn der zwei Tage den Rettungs<br />

ring als Symbol von den österreichischen<br />

Freun den; AWO Bundesgeschäftsführer Rainer<br />

Brückers reichte den Ring symbolisch an die französi<br />

schen Freunde innerhalb von SOLIDAR weiter.<br />

14<br />

15


Verbandsarbeit<br />

AWO-Wissen.de<br />

Die Erfolgsstory geht weiter. Im letzten Jahr ist die<br />

Zahl der Abonnenten um über 150 Neuanmeldungen<br />

auf nunmehr 506 Abos gestiegen. Das größte Wis sensportal<br />

der AWO findet immer mehr Nutzer/­innen.<br />

Das Portal bietet wöchentlich aktuelles Fach­ und<br />

Managementwissen.<br />

Zu meist gibt es rund 15 neue Beiträge zu den drei<br />

Kernbereichen: Aktuelles AWO­Wissen – Branchenwis<br />

sen – General Management. Die Abonnenten<br />

werden über unterschiedliche Fachgebiete sozialer<br />

Arbeit informiert, erhalten Rundschreiben, Seminar<br />

angebote, Veranstaltungshinweise u.ä. Aktuelle<br />

Informationen und branchenübergreifende Trends<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Die Mitgliederzahl ist trotz großer Anstrengungen bei<br />

vielen Mitgliederwerbeaktionen insgesamt wei ter<br />

gesunken und betrug Ende Dezember <strong>2007</strong> nur noch<br />

400.263 Mitglieder (2006: 410.428). Dieses, trotz<br />

eines positiven Mitgliederzuwachses in den Gliederungen<br />

LV Schleswig­Holstein, Be Unter fran ken, LV<br />

Mecklenburg­Vorpommern und des LV Brandenburg.<br />

Die Bundesgeschäftsstelle hat die örtlichen Verbandsgliederungen<br />

bei der Einrichtung der Zentralen<br />

Mitglieder­ und Adressverwaltung (ZMAV)<br />

inten siv unterstützt. <strong>2007</strong> wurden sieben ZMAV­<br />

Schulungen für neue Datenpfleger/­innen durchgeführt.<br />

Von dem freiwilligen Angebot, die innerverbandliche<br />

Bei tragsabrechnung über die ZMAV<br />

durchzuführen, machen inzwischen 80 Prozent der<br />

AWO­Kreisverbände Gebrauch.<br />

komplettieren das Wissensspektrum. Die Abon nenten<br />

profitieren von Insider­Informationen, von kosten<br />

losen Downloads der Fachzeitschrift Theorie und<br />

Praxis der Sozialen Arbeit (TuP) und von der kostenlosen<br />

Bereitstellung der EUFIS­Newsletter ebenso<br />

wie vom kostenlosen Zugang zum QM­Support der<br />

Ge sellschaft für Organisations entwick lung und Sozialplanung<br />

mbH (gos).<br />

Das Content­Management des Bundesverbandes arbeitet<br />

an der ständigen Verbesserung von AWO­Wissen.de,<br />

damit das Portal auch zukünftig bleibt, was<br />

es bereits heute schon ist: benutzerfreundlich – aktuell<br />

– informativ und innovativ.<br />

Die Auswertung der bundesweiten Altersstruktur<br />

unserer Mitglieder ergab per 31.12.<strong>2007</strong> folgendes<br />

Bild:<br />

5 %<br />

3 %<br />

bis 30 J.<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

27 %<br />

28 %<br />

bis 60 J.<br />

65 %<br />

66 %<br />

bis 90 J.<br />

3 %<br />

3 %<br />

ab 90 J.


Marie-Juchacz-Stiftung<br />

Die Marie­Juchacz­Stiftung erfüllt bei der AWO zwei<br />

Funktionen:<br />

Zum einen dient sie der Förderung der Aufgaben der<br />

Freien Wohlfahrtspflege auf allen Ebenen des Staates<br />

und der Gesellschaft und in allen Bereichen der sozialen<br />

Arbeit; zum anderen fungiert sie als Treuhandstiftung<br />

für unselbständige Stiftungen, die von<br />

Gliederungen der AWO mit unterschiedlichen Zielrichtungen<br />

ins Leben gerufen wurden.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurde das Anliegen der Stiftung in einer<br />

Kampagne nochmals im Verband bekannt gemacht.<br />

Die Marie­Juchacz­Stiftung verwaltet in zwi schen<br />

treuhänderisch fünf unselbständige Stif tun gen mit<br />

einem Vermögen von zusammen 175.000 Euro. Das<br />

Stiftungskapital der Marie­Juchacz­Stiftung beträgt<br />

zum Jahresabschluss 620.000 Euro.<br />

Die Mitglieder der Stiftungsorgane:<br />

Stiftungsrat<br />

Wilhelm Schmidt (Vorsitzender)<br />

Dr. Manfred Ragati (stellv. Vorsitzender)<br />

Wolfgang Altenbernd<br />

Jörg Busatta<br />

Max von Heckel<br />

Vorstand<br />

Verbandsarbeit<br />

Der Vorstand wird für vier Jahre berufen und besteht<br />

aus höchstens drei Personen. Die Mitglieder des Vorstandes<br />

sind ehrenamtlich tätig.<br />

Der Vorstand vertritt die Stiftung vor Gericht, entscheidet<br />

über die Verwendung der Stiftungs mittel<br />

und verwaltet das Stiftungsvermögen.<br />

Anlageausschuss<br />

Der Anlageausschuss berät und beschließt für den<br />

Stiftungsrat und den Stiftungsvorstand verbindlich<br />

die Richtlinien zur Vermögensverwaltung. Er besteht<br />

aus einem vom Stiftungsrat benannten Mit glied sowie<br />

je einem Vertreter von treuhänderisch verwalteten<br />

Stiftung oder Fonds, soweit diese im Ein zelfall<br />

ein Grundkapital von mehr als 100.000 Euro haben.<br />

Der Anlageausschuss legt die Richtlinien für die<br />

Vermögensverwaltung für Stiftungsrat und Vorstand<br />

fest.<br />

Vorstand<br />

Rainer Brückers<br />

Torsten Sandersfeld<br />

Anlageausschuss<br />

<strong>Hans</strong>­Peter Niemeier<br />

Johannes Schemann<br />

16<br />

17


Fachpolitik<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Fachpolitik<br />

AWO Qualitätsmanagement<br />

Vor zehn Jahren hat die AWO ihre Qualitätsoffensive<br />

gestartet. Sie hat dabei für vielfältige Arbeitsfelder<br />

verbindliche Qualitätskriterien der fachlichen Arbeit<br />

sowie besondere Qualitätsmaßstäbe aus dem Leitbild<br />

der AWO festgelegt und über Qua li täts ma na gement<br />

(QM) abgesichert. Wegen der Verknüpfung der<br />

inhaltlichen Kriterien mit dem QM­Modell der DIN<br />

EN ISO 9001:2000 als methodischem Instrument wird<br />

dieser Ansatz auch als AWO­Tandem­QM bezeichnet.<br />

Damit wurde sowohl die Managementqualität als<br />

auch die fachliche Qualität gleichermaßen in den<br />

Fokus gerückt. In zwischen wird dieses integrierte<br />

AWO­QM­Konzept im Verband angewendet. Etwa<br />

jedes fünfte Pfle ge heim und etwa jede neunte Kita<br />

der AWO hat inzwischen durch ein Testat von unab­<br />

AWO-QM zertifizierte Einrichtungen<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

Sonstige Einrichtungen<br />

Ambulante Pflegeeinrichtungen<br />

Stationäre Hilfen zur Erziehung<br />

Beratungsstellen<br />

Geschäftsstellen<br />

Stationäre Hilfen für behinderte Menschen<br />

Tagespflege<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Ambulante Hilfen zur Erziehung<br />

Einrichtungen für psychisch Kranke<br />

Ambulante Hilfen für behinderte Menschen<br />

Rehabilitationseinrichtungen<br />

240<br />

235<br />

74<br />

58<br />

24<br />

17<br />

15<br />

11<br />

12<br />

7<br />

6<br />

4<br />

4<br />

1<br />

0<br />

hängigen Zer ti fi zie rungsstellen den Nachweis der<br />

Umsetzung dieser Qualitätskonzeption nachgewiesen<br />

und lässt sich im jährlichen Turnus prüfen. Insgesamt<br />

ist ein spürbarer Anstieg der Anfragen und<br />

Umset zungs ak tivitäten hinsichtlich des AWO­<br />

Qualitätsma na ge ment zu beobachten.<br />

Die AWO verfolgt damit das Ziel, die Qualitäts entwicklung<br />

und die Qualitätssicherheit verbandsweit<br />

zu steuern. Mit den Grundsätzen zur Verbands entwick<br />

lung, die im Juni <strong>2007</strong> in Magdeburg verabschiedet<br />

wurden, gibt es eine klare Verpflichtung<br />

aller rechtlich selbständigen AWO­Unternehmen innerhalb<br />

der AWO, diese Zertifizierung umzusetzen.<br />

Wer dem bis 2013 nicht nachgekommen ist, darf das<br />

AWO­Logo nicht mehr verwenden.<br />

2 Stand: Mai <strong>2007</strong>


Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der nach<br />

AWO­QM­Konzept zertifizierten Einrichtungen deutlich<br />

erhöht: waren es Mitte 2006 noch 500 so wurden<br />

710 zum gleichen Stichtag in <strong>2007</strong> gezählt.<br />

Die Palette der zertifizierten Einrichtungen hat sich<br />

da bei verbreitert. So sind auch Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

und Rehabilitation vertreten. Bei der<br />

weiteren Entwicklung sind <strong>2007</strong> neben der regelmäßigen<br />

Revision bereits bestehender Krite rien kataloge<br />

auch die AWO­Qualitätskriterien für die Schuldnerbe<br />

ratungsstellen verabschiedet worden.<br />

Weitreichende Entwicklungen hat es im Pflege be reich<br />

gegeben. Mit dem Pflegeweiterent wicklungs ge setz<br />

wurden öffentliche Qualitätsberichte für Pfle ge einrich<br />

tungen eingeführt. Für zertifizierte Ein richtungen<br />

ergibt sich dabei ein handfester Vor teil, denn die Ergebnisse<br />

von anerkannten Zer tifi zie rungen müssen<br />

in den Qualitätsberichten mit veröffentlicht werden.<br />

Damit haben die Ein rich tun gen die Möglichkeit, die<br />

Ergebnisse der Zertifi zierung als Korrektiv zum Ergebnis<br />

der umstritte nen MDK­Prüfungen transparent zu<br />

Pflegeversicherung<br />

Der politische Sommer <strong>2007</strong> stand ganz im Zeichen<br />

der Pflegereform. Im Juni wurden die von den Koa litio<br />

nären ausgehandelten Eckpunkte der Öffent lichkeit<br />

vorgestellt, zu denen die AWO Stellung genommen<br />

hat. Die Bewertung der Reform fällt zwiespältig<br />

aus. Die Kosten für die Versicherten werden steigen;<br />

Gesundheit<br />

Die zum 1. April <strong>2007</strong> in Kraft getretene Ge sund heitsreform<br />

ist in ihren Konsequenzen erst im Jahr 2008<br />

spürbar. Im Bereich der Häuslichen Kran ken pflege<br />

und der Palliativversorgung wird es 2008 Richt linien<br />

änderungen bzw. diesbezügliche Ent würfe seitens<br />

des Gemeinsamen Bundesausschus ses (G­BA)<br />

geben, die sich auf die Gesundheitsreform beziehen.<br />

Die AWO hat diesbezüglich jeweils Stel lung genommen,<br />

kritisiert dabei folgendes: Die Ver sicherten<br />

haben schon seit in Kraft treten des Gesetzes einen<br />

Anspruch auf diese Leistungen. Durch die zeitliche<br />

Verzögerung der Umsetzungs be stim mungen durch<br />

machen. Somit tragen Zertifizierungen zu einem<br />

Mehr an Infor mation für Verbraucher bei.<br />

Grundsätzlich gilt aber vor allem: Der primäre Effekt<br />

für AWO­Unternehmen, mit der Zertifizierung die<br />

qualifizierte Aufrechterhaltung und die stän di ge<br />

Optimierung des internen QM zu fördern, bleibt von<br />

all diesen Erwägungen unberührt – wie auch die<br />

Möglichkeiten der Nutzung der QM­Zertifizierung im<br />

einrichtungs­ und trägerbezogenen Marketing sowie<br />

im Rahmen der verbandlichen Steuerung.<br />

In ihrem zweiten QM­Reader befasst sich die AWO<br />

mit der Bewertung von bisher Erreichtem, dem Stand<br />

der inhaltlichen Qualitätsentwicklung – insbesondere<br />

des AWO­Tandem­Konzeptes – und den Visionen<br />

sowie Zukunftserfordernissen angesichts nationaler<br />

Fachdiskussionen und ­auseinandersetzungen<br />

und europäischer Entwicklungen. Be son derer Raum<br />

ist dem Thema Ergebnisqualität eingeräumt worden,<br />

das seit <strong>2007</strong> zu einem der Schwerpunkte im Rahmen<br />

der weiterentwickelnden Arbeiten zählt.<br />

die Chancen zu echten Strukturreformen sind vertan<br />

worden. Das Ziel, eine Bür ger ver si che rung aufzubauen<br />

und eine gerechte Finanzierungs re form zu<br />

verabschieden, die die private Pflege versicherung<br />

einschließt und die Steuerfinanzierung des Pflegesystems<br />

stärkt, wurde verfehlt.<br />

den G­BA wird dieser An spruch aber erst in 2008<br />

auch tatsächlich umgesetzt werden.<br />

Insgesamt fällt die Bewertung der AWO durchwachsen<br />

aus. Grundsätzlich wird eine Ausweitung der<br />

Leis tun gen im Bereich Häusliche Krankenpflege und<br />

spezialisierte ambulante Palliativversorgung begrüßt,<br />

allerdings wird diese Ausweitung durch die<br />

Umsetzungsbestimmungen des G­BA insoweit wieder<br />

eingeschränkt, dass die AWO befürchtet, dass<br />

sich unter dem Strich für die Versicherten nur wenig<br />

zum positiven verändert.<br />

Fachpolitik<br />

20<br />

21


Fachpolitik<br />

Migration<br />

Beim zweiten Integrationsgipfel Im Sommer <strong>2007</strong><br />

wurde der Nationale Integrationsplan der Öffent lichkeit<br />

vorgestellt. Dieses Dokument wurde in sechs Arbeitsgruppen<br />

erarbeitet, an denen auch die AWO intensiv<br />

mitgewirkt hat. Entstanden ist ein Dokument<br />

von 200 Seiten, das in den kommen den Jahren die<br />

Leitlinie für Integrationspolitik in der Bundesre pub lik<br />

sein wird. Kernstück des Natio na len Integrationsplan<br />

sind die Selbstver pflich tun gen der betei lig ten Institutio<br />

nen und Organisa tio nen. Die Ver bände der Freien<br />

Wohlfahrtspflege haben für ihren Verantwortungsbereich<br />

rund 60 Selbst verpflichtungen er ar beitet. Das<br />

Spektrum reicht dabei von der Bildungsarbeit in den<br />

Kin der tagesstätten bis zur Pflege und Betreuung in<br />

den Seniorenheimen. Durchgängiger roter Faden ist<br />

die Realisierung der interkulturellen Öffnung in allen<br />

Handlungsfeldern sozialer Arbeit.<br />

Das Wort Integration wird in dem Bericht 1.219 Mal<br />

verwendet. Allerdings findet sich an keiner Stelle eine<br />

Definition dessen, was unter Integration verstanden<br />

werden soll. Solange darüber aber kein halbwegs<br />

akzeptierter gesellschaftlicher Konsens erzielt worden<br />

ist, ist es nahezu unmöglich, Ziele der Integrationspolitik<br />

zu definieren.<br />

Rechtsextremismus<br />

Der Magdeburger Appell: »Demokratie heißt<br />

Hin sehen und Gesicht zeigen!«<br />

Klassische Aufgaben der Freien Wohlfahrtspflege<br />

wer den mancherorts von rechtsextremistischem Gedan<br />

kengut und entsprechenden Angeboten unterwan<br />

dert. Vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte<br />

und in Verteidigung ihrer erfolgreichen<br />

In tegrationsarbeit in Deutschland kann die AWO einer<br />

solchen Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Als<br />

Verband, der für die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit,<br />

Gleichheit und Gerechtigkeit steht, tritt die AWO<br />

ganz entschieden ein gegen den Versuch einer Vereinnahmung<br />

ganzer Landstriche in Deutsch land<br />

durch rechte Ideologen und Schläger.<br />

In diesem Zusammenhang hat die AWO auf der<br />

Sonderkonferenz <strong>2007</strong> in Magdeburg den Appell:<br />

»Demokratie heißt Hinsehen und Gesicht zeigen«<br />

verabschiedet. Mit diesem Appell fordert die AWO<br />

Für das Handlungsfeld Migration wird es künftig<br />

da rauf ankommen, pragmatische Integrations indika<br />

to ren zu entwickeln und die Umsetzung und Verwirk<br />

lichung der eingegangenen Selbst ver pflichtun<br />

gen voran zu treiben.<br />

Nahezu zeitgleich ist die Novellierung des Zuwande<br />

rungsgesetzes in Kraft getreten. Anlass für die Novel<br />

lierung war die Überführung Europäischer Richtlinien<br />

in nationales Recht. Die Politik hat diesen<br />

formalen Anlass dazu genutzt, eine Reihe von Verschärfungen<br />

durchzuführen. Das gilt insbesondere<br />

für die Regelungen des Familiennachzugs. So ist der<br />

Ehegattennachzug zu Deutschen und Aus län dern<br />

nunmehr in der Regel davon abhängig, dass beide<br />

Ehegatten ein Mindestalter von 18 Jah ren erreicht<br />

haben und der nachziehende Ehegatte sich zumindest<br />

auf einfache Art in deutscher Sprache verständigen<br />

kann. Der Nachweis einfacher deutscher<br />

Sprachkenntnisse war und ist politisch heftig umstritten.<br />

Es ist absehbar, dass diese Regelung vom<br />

Bundesverfassungsgericht überprüft werden wird.<br />

An diesen beiden nahezu zeitgleichen Vorgängen<br />

zeigt sich, dass Integrationspolitik in Deutschland<br />

nach wie vor schwankt zwischen Ordnungspolitik<br />

und Sozialpolitik.<br />

noch einmal sehr deutlich, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />

und Rechtsextremismus vorzugehen.<br />

Die AWO hat – in Umsetzung des Appells – begonnen,<br />

Rassismus und Rechtsextremismus zu ächten<br />

und entgegenzutreten. Dabei beteiligt sie sich auf<br />

Bundes­, Landes­ und Bezirksebene und vor Ort in<br />

Initiativen und Netzwerken. So ist die AWO unter anderem<br />

Unterstützerin der Kampagne »Orte der Vielfalt«<br />

der Bundesregierung, eine Initiative zur Stärkung<br />

der Anerkennungskultur von ehrenamtlicher<br />

Arbeit in Deutschland.<br />

Mit dem Magdeburger Appell hat sich die AWO auf<br />

den Weg gemacht, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />

und Rechtsextremismus zurückzudrängen und für<br />

eine demokratische, offene und tolerante Gesellschaft<br />

zu kämpfen.


Das Sozialmonitoring zwischen den Spitzenverbänden<br />

der Freien Wohlfahrtspflege und der Bundesregierung<br />

Das Monitoring mit den Wohlfahrtsorganisationen<br />

zu den sozialpolitischen Reformen wurde auch in<br />

<strong>2007</strong> von der Großen Koalition weitergeführt. Damit<br />

blieb ein wichtiges Forum erhalten, in dem Umsetzungsprobleme<br />

und Unausgewogenheiten von<br />

Sozialgesetzen durch die Wohlfahrtsverbände angesprochen<br />

und Verbesserungen vorgeschlagen werden<br />

können.<br />

In der ersten Jahreshälfte <strong>2007</strong> fand ein Mo nitoring­Gespräch<br />

zu den Auswirkungen der Re formen<br />

in SGB II und SGB XII auf die Betroffenen statt.<br />

Schwerpunkte waren die Themen »Bedarfs deckung«<br />

und »Ausschluss von Personengruppen aus<br />

dem SGB II«. Die Wohlfahrtsverbände wiesen die<br />

Bun des regierung auf Mängel bei der Umsetzung<br />

einzelner Regelungen hin. Das im Monitoring von<br />

den Wohlfahrtsverbänden benannte Problem des<br />

fehlenden Zugangs einiger Gruppen von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund zu lebensunterhaltenden<br />

Leis tungen während ihrer Ausbildung ist von<br />

der Bundesregierung aufgegriffen worden und<br />

wur de zwischenzeitlich in der Reform des BAföG<br />

ge löst. Aufgrund der von der Bundesarbeitsgemein<br />

schaft Freier Wohlfahrtsverbände (BAGFW)<br />

thematisierten Umsetzungsprobleme bei der Regelung,<br />

dass Arbeitslosengeld II­Empfänger für die<br />

Behörde erreichbar sein müssen, wurden die Weisungen<br />

der Bundesagentur für Arbeit überarbeitet.<br />

Schließ lich ist auch die Vereinbarung aus der<br />

Monitoring runde umgesetzt worden, die Erarbeitung<br />

von Hin weisen zur Umsetzung der Übernahme<br />

der Kosten der Unterkunft im SGB II dem Deutschen<br />

Verein für öffentliche und private Fürsorge zu übertragen.<br />

In der zweiten Jahreshälfte haben die Mitglieder des<br />

Arbeitsstabs in Kooperation mit Experten/­innen aus<br />

ihren Verbänden Probleme bei der seit 1. April <strong>2007</strong><br />

bestehenden allgemeinen Krankenver si che rungspflicht<br />

identifiziert, analysiert und aufbereitet.<br />

Arbeitsmarktpolitik<br />

weiter ein beherrschendes Thema<br />

In <strong>2007</strong> war die Umsetzung der neuen Rah men bedin<br />

gungen in der Arbeitsmarktpolitik und deren<br />

Aus wirkungen sowohl auf die AWO als Anbieterin<br />

von sozialen Dienstleistungen als auch auf die betrof<br />

fenen Menschen weiterhin ein Schwer punktthe<br />

ma. Die neuen Arbeits markt in stru mente »Jobperspektive«<br />

und »Kommunal­Kombi« wurden<br />

sowohl intern von der AWO als auch auf verschiedenen<br />

Ebenen (BAGFW, Deutscher Verein, Gespräche<br />

mit Bundestagsabgeordneten und Minis te riumsver<br />

tretern u.a.) begleitet. Fort gesetzt wurden die<br />

regelmäßigen Gespräche zwischen BAGFW und<br />

Bun desagentur für Arbeit zur Umsetzung von SGB II<br />

und SGB III (Januar und September <strong>2007</strong>). Zudem<br />

fand im Juni <strong>2007</strong> ein Gespräch zwischen dem arbeitsmarktpolitischen<br />

Sprecher der SPD, Klaus<br />

Brand ner und weiteren SPD­Bundes tags abgeordneten<br />

mit Vertreter/­innen der BAGFW statt.<br />

Noch vor dem Jahreswechsel hat die BAGFW dem<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Haltung<br />

der Wohlfahrtsverbände mitgeteilt, dass die<br />

nach § 16 Absatz 2 Satz 1 SGB II geschaffenen Angebote<br />

zur Arbeitsmarktintegration nicht kurzfristig<br />

eingestellt werden dürfen und passgenaue, flexible<br />

und lokal vernetzte För der maß nahmen auch<br />

wei terhin möglich sein müssen.<br />

Fachpolitik<br />

22<br />

23


Fachpolitik<br />

Familie-Kinder-Betreuung<br />

AWO Diskurs:<br />

»Armut von Kindern in Deutschland«<br />

Um die Ergebnisse der AWO­ISS Studie zur Kin derarmut<br />

der Jahre 1997­2005 auch weiterhin vor Ort<br />

umzusetzen und in Politik und Öffentlichkeit bekannt<br />

zu machen, hat der Bundesvorstand einen<br />

Armuts diskurs zu diesem Thema beschlossen. In<br />

die sem Zusammenhang wurde im Juni <strong>2007</strong> die<br />

Hand reichung »Alle Kinder braucht das Land – zur<br />

Armutsprävention in Tageseinrichtungen für Kin der«<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Im November des Jahres<br />

fand in Berlin unter dem Titel »Armut ist die<br />

größte Plage …« eine Fachveranstaltung zum Thema<br />

statt. Für die nahe Zukunft sind eine zu sam men fassen<br />

de Buchveröffentlichung zur Studie und ein Expertengespräch<br />

geplant.<br />

Ausbau von Betreuungsplätzen<br />

für Kinder unter 3 Jahren<br />

Im Herbst <strong>2007</strong> haben sich Bund, Länder und Kommunen<br />

darauf geeinigt, bis zum Jahr 2013 für rund ein<br />

Drittel der Kinder unter drei Jahren Betreuungs plät ze<br />

in Kindertageseinrichtungen und in Kinder ta gespflege<br />

zur Verfügung zu stellen. In der Folge hat der Bundestag<br />

in einem ersten Schritt ein Son der vermögen von<br />

2,15 Milliarden Euro zur In vestition in Betreuungsplätze<br />

für Kinder unter drei Jahren bereitgestellt. Diese<br />

Mittel stehen zur För derung von Investitionen in Einrichtungen<br />

und in der Kindertagespflege bereit. Darüber<br />

hinaus wird der Bund den Ländern im Wege des<br />

Restbetrages bei der Umsatzsteuerverteilung ab 2009<br />

bis 2013 zweckgerichtet insgesamt 1,85 Milliarden Euro<br />

und anschließend jährlich 770 Millionen Euro zur Ver­<br />

fü gung stellen, um eine Entlastung bei den Be triebskosten<br />

herzustellen. Ein solcher Ausbau wird von der<br />

AWO bereits seit den 1990er Jahren gefordert und entsprechend<br />

begrüßt.<br />

Familienfreundliche AWO<br />

In der Fachdiskussion und gegenüber der Politik fordert<br />

die AWO seit geraumer Zeit den quantitativen<br />

und qualitativen Ausbau der Tagesein rich tun gen für<br />

Kinder sowohl unter dem Bildungsaspekt, der Chancengleichheit<br />

als auch als verbindliches und verlässliches<br />

Unterstützungsangebot für Familien. Das Eckpunktepapier<br />

gibt einen Denk an stoß für neue<br />

Entwicklungen und Konzepte im Be reich der Kinderbetreuung<br />

innerhalb der AWO. Es fordert in Form einer<br />

Selbstverpflichtungserklärung auf, das Thema<br />

Kinderbetreuung auch zum Thema der eigenen Personalpolitik<br />

zu machen. In diesem Zusammenhang<br />

ist u. a. die Beteiligung der AWO am Audit­Verfahren<br />

»Familien freundlicher Be trieb« der Hertie­Stiftung<br />

beschlossen worden. Ein wei terer Bezugsrahmen<br />

sind die aktuellen Aktivi tä ten im Dienstleistungsbereich<br />

der AWO: der »El tern Service AWO« und der »SeniorenService<br />

AWO«. Hier werden Wirtschaftsunternehmen<br />

zur Verbes se rung der Familienfreundlichkeit<br />

beraten und entsprechende Dienstleistungsangebote<br />

zur Um set zung derselben angeboten.<br />

Insofern geht es mit diesen Eckpunkten auch um<br />

Glaubwürdigkeit. Nur wenn die AWO für ihre eigenen<br />

Wirtschaftsbetriebe auf Dauer familienfreundliche<br />

Rahmenbedingungen vorweist, kann sie ande<br />

re Betriebe glaubhaft von deren Wirk sam keit<br />

über zeugen.


Wirtschaft & Finanzen<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Wirtschaft & Finanzen<br />

Die wirtschaftliche Lage zum Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

Der Jahresabschluss des AWO­Bundesverbandes e.V.<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong> wurde grundsätzlich entsprechend<br />

den Regelungen des 3. Buches des Handels ge setzbuches<br />

(HBG) sowie entsprechend den Be stim mun­<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Das Anlagevermögen ist mit den Anschaffungen­<br />

bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige<br />

Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen<br />

werden nach der linearen Methode vorgenommen.<br />

Die Abschreibungssätze orientieren sich grundsätzlich<br />

an den steuerlichen Werten. Von der Mög lichkeit<br />

der Sofortabschreibung beweglicher Anla ge güter mit<br />

einem Anschaffungswert von bis zu T Euro 410 wurde<br />

in vollem Umfang Gebrauch gemacht.<br />

Die Bewertung des Finanzanlagevermögens er folg te<br />

zu Anschaffungskosten. Abwertungen wer den nur<br />

bei voraussichtlich dauernder Wert min derung vorgenommen.<br />

Ertragslage<br />

Die öffentlichen und privaten Zuwendungen verringerten<br />

sich um T Euro 46 auf T Euro 27.814.<br />

Die Einnahmen aus Leistungen des Verbandes erhöhten<br />

sich im wesentlichen durch einen Anstieg<br />

der Erlöse aus dem Verkauf von Wohlfahrts brief marken<br />

in Höhe von T Euro 244 und aus Bei trags aufkommen<br />

in Höhe von T Euro 51 um T Euro 291 auf<br />

T Euro 9.978.<br />

Der Anstieg der Sonstigen Einnahmen um T Euro 32 auf<br />

T Euro 2.391 resultiert im wesentlichen aus der Auflösung<br />

von Rückstellungen in Höhe von T Euro 186<br />

und dem Anstieg von Mieteinnahmen für die Bonner<br />

Geschäftsstelle in Höhe von T Euro 86. Die Gesamtausga<br />

ben erhöhten sich um T Euro 1.165 auf T Euro 40.000.<br />

Diese Erhöhung erklärt sich im we sentlichen aus der<br />

gen des Verbandsstatutes und der Satzung des Bundesverbandes<br />

aufgestellt. Das Gliederung sche ma der<br />

Bilanz und der Gewinn­ und Verlust rech nung wurde<br />

an die betrieblichen Besonder heiten angepasst.<br />

Der Bewertung der Vorräte liegen die letzten Einkaufspreise<br />

zu Grunde. Forderungen und sons tige<br />

Vermögensgegenstände sind mit dem Nenn wert angesetzt.<br />

Erkennbaren Risiken ist durch Wert b e richtigungen<br />

Rechnung getragen. Der Son der posten aus<br />

Zuschüssen umfasst den Gegen pos ten für die Buchwerte<br />

langfristig genutzter Vermö gens ge gen stände,<br />

deren Anschaffung mit Zu schüs sen finanziert wurde.<br />

Die Auflösung des Sonder pos tens erfolgt im Verhältnis<br />

zur Höhe der jährlich hierauf anfallenden Abschreibungsbeiträge.<br />

Die Rück stel lungen berücksichtigten<br />

alle erkennbaren Risiken und ungewisse<br />

Verpflichtungen. Die Verbindlichkeiten sind mit den<br />

Rückzah lungs beträgen angesetzt.<br />

Erhöhung der Sachauf wen dun gen um T Euro 1.377<br />

und die um T Euro 250 gestiegenen Aufwendun gen<br />

für den Gesamtverband sowie aus der Verringerung<br />

des Personalaufwand und T Euro 235 und dem Saldo<br />

aus den Auf wen dungen für Programme und<br />

Maßnah men und der Veränderung der Fonds in Höhe<br />

von T Euro 294.<br />

Im Jahr 2005 wurden im Bereich des Per so nal aufwand<br />

Rückstellungen in Höhe von zusammen T Euro<br />

1.350 für den zwischen Betriebsrat und Ge schäfts führung<br />

vereinbarten Sozialplan im Zu sam menhang<br />

mit dem Umzug der Geschäftsstelle des Bundesverbandes<br />

von Bonn nach Berlin gebildet. Im Berichtsjahr<br />

wurden Euro 416 davon verbraucht und T Euro 185<br />

aufgelöst.


Vermögenslage<br />

Das Sachanlagevermögen inklusive der Finanz an lagen<br />

verringerte sich um T Euro 820 auf T Euro 21.570.<br />

Neben der planmäßigen Abschreibung in Hö he von<br />

T Euro 1.146 wurde ein Grundstück mit aufstehendem<br />

Gebäude mit einem Buchwert von T Euro 402 verkauft.<br />

Es wurden T Euro 237 für einen weiteren Bau abschnitt<br />

der neuen Geschäftsstelle des Bundes verban<br />

des in Berlin sowie T Euro 219 für Ausbau maßnah<br />

men im Gebäude in Bonn investiert.<br />

Desweiteren musste die Beteiligung e.V. an der<br />

es Cortia Gesellschaft für Bestattungs­ und Ab schiedskultur<br />

mbH wegen Liquidation der Gesell schaft in<br />

Höhe von T Euro 5 ausgebucht werden.<br />

Auf der Passivseite erhöhte sich das zweckgebundene<br />

Fondsvermögen um T Euro 691 auf T Euro 4.496.<br />

Bei den Sonderposten aus Zuschüssen stehen Zu führungen<br />

in Höhe von T Euro 307 aus der Finan zierung<br />

Finanzlage<br />

Die Zahlungsbereitschaft des Bundesverbandes war<br />

in <strong>2007</strong> zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

des Aufbau der Geschäftsstelle Berlin planmäßige<br />

Auflösungen in Höhe von T Euro 535 ge gen über.<br />

Die Rückstellungen verringerten sich im wesentlichen<br />

durch den Verbrauch bzw. die Auflösung von<br />

Rück stellungen für den Sozialplan in Höhe von<br />

T Euro 601 sowie die Weiterleitung von zweckgebundenen<br />

Spendenmitteln in Höhe von T Euro 334<br />

an AWO International e.V.<br />

Die Verbindlichkeiten veränderten sich im wesentlichen<br />

durch die Ablösung eines Darlehens in Höhe<br />

von T Euro 228 sowie durch den Rückgang von Verbindlichenkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

in Höhe von T Euro 286 von 9.379 auf T Euro 8.394.<br />

Der positve Jahresüberschuss in Höhe von T Euro 155<br />

sowie Gewinnvorträge aus Vorjahren in Höhe von<br />

T Euro 1.451 wurden den Rücklagen zugeführt. Zum<br />

Ende des Wirtschaftsjahres <strong>2007</strong> verfügt der Verein<br />

über Rücklagen in Höhe von Euro T 12.860.<br />

26<br />

27


Wirtschaft & Finanzen<br />

Bilanz der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Stand Vorjahr<br />

Aktiva 31.12.<strong>2007</strong><br />

Euro T Euro<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 146.433,00 101<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke u. Gebäude 14.449.515,30 15.198<br />

2. Betriebseinrichtungen 1.084.351,94 1.221<br />

3. Im Bau bef. Anlagen 14.923,55 15.548.790,79 0<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen 4.561.840,28 4.567<br />

2. Wertpapiere 1.311.744,62 1.301<br />

3. Genossenschaftsanteile 1.535,00 5.875.119,90 2<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Wohlfahrtsbriefmarken 82.659,35 259<br />

2. Werbematerial und Schriften 200.660,57 283.319,92 193<br />

II. Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lief. u. Leistungen 55.241,96 124<br />

2. Forderungen gegenüber Unternehmen 62.856,44 17<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

3. Forderungen gegenüber Gliederungen 698.918,47 509<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände 507.695,13 1.324.712,00 444<br />

III. Wertpapiere 927.269,51 941<br />

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 14.071.878,73 14.433<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 41.126,33 50<br />

38.218.650,18 39.360


Bilanz der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Stand Vorjahr<br />

Passiva 31.12.07<br />

Euro T Euro<br />

A. Rücklagen 12.679.504,78 11.073<br />

B. Bilanzgewinn / -verlust 0,00 1.451<br />

C. Fonds-Vermögen<br />

1. AWO Sonderfonds 396.822,06 384<br />

2. Marie­Juchacz­Fonds 701.752,33 550<br />

3. Fondsvermögen Glücksspirale 3.397.259,51 4.495.833,90 2.871<br />

D. Sonderposten aus Zuschüssen 10.245.354,90 10.474<br />

E. Rückstellungen<br />

1. Solidaritäts­ und Katastrophenfonds 70.900,00 405<br />

2. Nicht verwendete öffentliche und private Mittel 1.118.500,00 895<br />

3. Pensionsrückstellungen 100.100,00 105<br />

4. Steuerrückstellungen 19.000,00 171<br />

5. Sonstige Rückstellungen 1.121.300,00 2.429.800,00 1.541<br />

F. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus noch nicht 2.317.542,47 3.717<br />

verwendeten Zweckzuschüssen<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.269.100,98 1.660<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 271.123,16 557<br />

und Leistungen<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen 175.000,00 152<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber Gliederungen 3.312.105,93 2.343<br />

der AWO<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 1.015.286,06 8.360.158,60 967<br />

G. Rechnungsabgrenzungsposten 7.998,00 44<br />

38.218.650,18 39.360<br />

Eventualverbindlichkeiten 1.089.611,05 1.145<br />

28<br />

29


Wirtschaft & Finanzen<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. für die Zeit vom 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

Euro T Euro<br />

1. Zuwendungen 27.814.514,86 27.860<br />

2. Einnahmen aus Leistungen d. Verbandes 9.977.922,73 9.686<br />

3. Spenden 25.752,48 12<br />

4. Sonstige Einnahmen 2.391.251,22 2.060<br />

40.209.441,29 39.618<br />

5. Aufwendungen für Programme/Maßnahmen 20.463.355,37 22.361<br />

6. Aufwendungen für den Gesamtverband 7.582.781,94 7.333<br />

7. Förderung der Fort­ u. Ausbildung 693.128,88 712<br />

8. Direkte Projektaufwendungen des Solidaritäts­ u. Katastrophenfonds 0,00 6<br />

9. Personalaufwand 5.738.062,18 5.974<br />

10. Sachaufwendungen 4.509.211,08 3.021<br />

11. Veränderung des Glücksspirale­, 692.532,40 ­911<br />

Marie­Juchacz­ und AWO­Sonderfonds<br />

12. Abschreibungen 1.146.983,39 987<br />

40.826.055,24 39.481<br />

13. Erträge aus der Auflösung der Sonderposten zur Finanzierung 535.457,00 654<br />

des Anlagevermögens<br />

14. Aufwendung aus der Zuführung zu Sonderposten 356.074,90 880<br />

zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

179.382,10 ­226<br />

15. Erträge aus Beteiligungen 302.500,00 303<br />

16. Sonstige Zinsen u. ähnliche Erträge 473.725,62 553<br />

17. Abschreibungen auf Finanzanlagen 14.120,15 0<br />

18. Zinsen u. ähnliche Aufwendungen 115.908,10 183<br />

646.197,37 673<br />

19. Ergebnis der gewöhnlichen Vereinstätigkeit 208.965,52 584<br />

20. Sonstige Steuern 53.485,67 0<br />

21. Jahresüberschuss 155.479,85 584<br />

22. Einstellung in die Rücklagen 1.606.263,92 283<br />

23. Gewinnvortrag aus Vorjahr 1.450.784,07 1.294<br />

24. Bilanzgewinn 0,00 1.451


Organigramm<br />

FINANZAUSSCHUSS<br />

<strong>Hans</strong>­<strong>Gerhard</strong> <strong>Rötters</strong><br />

hans-Peter niemeier<br />

Stellv. Geschäftsführer<br />

MARKETING<br />

N.N.<br />

FINANZ­/RECHNUNGSWESEN<br />

Torsten Sandersfeld<br />

FÖRDERMITTEL­MANAGEMENT<br />

Ana Diaz Gonzàlez<br />

STABSSTELLE­CONTROLLING<br />

Werner Gegner<br />

BunDESVORStAnD nAch BGB<br />

Wilhelm Schmidt, Vorsitzender<br />

Bodo Champignon, Stellv. Vors.<br />

Rudi Frick, Stellv. Vors.<br />

Iris Spranger, MdA, Stellv. Vors.<br />

Rainer Brückers, Geschäftsführer<br />

Rainer Brückers<br />

Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

OFFICE<br />

Jan Buchaniec<br />

AWO­BUNDESAKADEMIE<br />

Michael Kriegel<br />

STABSSTELLE/AWO­QM<br />

Ullrich Wittenius<br />

STABSSTELLE/PERSONALMANAGEMENT<br />

Kirsten Fengler<br />

STABSSTELLE/EUROPA<br />

Carola Lenz­v. Traitteur<br />

GRUNDSATZREFERENT/INNEN<br />

Wolfgang Barth<br />

Migration<br />

Werner Eike<br />

Gesundheit und Pflege<br />

Magda Göller<br />

Bildung und Erziehung<br />

Ludwig Pott<br />

Bürgerliches Engagement<br />

FACHAUSSCHUSS JUGEND, FRAUEN,<br />

BILDUNG, MIGRATION<br />

Christiane Reckmann<br />

FACHAUSSCHUSS ARBEIT,<br />

GESUNDHEIT UND SOZIALES<br />

<strong>Hans</strong>jörg Seeh<br />

Ilsa Diller-Murschall<br />

Stellv. Geschäftsführerin<br />

JUGENDSOZIALARBEIT / FSJ<br />

Dieter Eckert<br />

30<br />

31


Mitglieder, Einrichtungen, Beteiligungen und Mitgliedschaften<br />

Mitglieder des AWO­Bundesverbandes als juristische Personen sind die Landes­ und Bezirksverbände der<br />

AWO sowie die korporativ angeschlossenen Mitglieder:<br />

Bezirksverband Baden e.V.<br />

Hohenzollernstr. 22<br />

76135 Karlsruhe<br />

Landesverband Bayern e.V.<br />

Edelsbergstr. 10<br />

80686 München<br />

Landesverband Berlin e.V.<br />

Blücherstraße 61/62<br />

10961 Berlin<br />

Landesverband Brandenburg e.V.<br />

Nansenstr. 18<br />

14471 Potsdam<br />

Bezirksverband Braunschweig e.V.<br />

Peterskamp 21<br />

38108 Braunschweig<br />

Landesverband Bremen e.V.<br />

Auf den Häfen 30­32<br />

28203 Bremen<br />

Landesverband Hamburg e.V.<br />

Rothenbaumchausee 44<br />

20148 Hamburg<br />

Bezirksverband Hannover e.V.<br />

Körtingsdorfer Weg 8<br />

30455 Hannover<br />

Bezirksverband Hessen-Nord e.V.<br />

Lilienthalstr. 3<br />

34123 Kassel<br />

Bezirksverband Hessen-Süd e.V.<br />

Borsigallee 19<br />

60388 Frankfurt/M.<br />

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Wismarsche Str. 183­185<br />

19053 Schwerin<br />

Bezirksverband Mittelrhein e.V.<br />

Rhonestr. 2a<br />

50765 Köln<br />

Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />

Brennesstr. 2<br />

93059 Regensburg<br />

Bezirksverband Niederrhein e.V.<br />

Lützowstr. 32<br />

45141 Essen


Bezirksverband Oberbayern e.V.<br />

Edelsbergstr. 10<br />

80686 München<br />

Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e.V.<br />

Karl­Bröger­Str. 9/I<br />

90459 Nürnberg<br />

Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.<br />

Detmolder Str. 280<br />

33605 Bielefeld<br />

Bezirksverband Pfalz e.V.<br />

Maximilianstr. 31<br />

67433 Neustadt/Wstr.<br />

Bezirksverband Rheinland e.V.<br />

Dreikaiserweg 4<br />

56068 Koblenz<br />

Landesverband Saarland e.V.<br />

Hohenzollernstr. 45<br />

66117 Saarbrücken<br />

Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Klausenerstr. 17<br />

39112 Magdeburg<br />

Landesverband Sachsen e.V.<br />

Georg­Palitzsch­Str. 10<br />

01239 Dresden<br />

Landesverband Schleswig-Holstein e.V.<br />

Feldstr. 5<br />

24105 Kiel<br />

Bezirksverband Schwaben e.V.<br />

Sonnenstr. 10<br />

86391 Stadtbergen<br />

Landesverband Thüringen e.V.<br />

Pfeiffersgasse 12<br />

99084 Erfurt<br />

Bezirksverband Unterfranken e.V.<br />

Kantstr. 45a<br />

97074 Würzburg<br />

Bezirksverband Weser-Ems e.V.<br />

Klingenbergstr. 73<br />

26133 Oldenburg<br />

Bezirksverband Westliches Westfalen e.V.<br />

Kronenstr. 63­69<br />

44139 Dortmund<br />

Bezirksverband Württemberg e.V.<br />

Oberer Hoppenlauweg 26­28<br />

70174 Stuttgart<br />

32<br />

33


Korporative Mitglieder<br />

Familienferien- und Häuserwerk<br />

der Naturfreunde Deutschlands e.V.<br />

Mühsamstraße 40, 10249 Berlin<br />

Aufgabe: Verwaltung und Beratung<br />

der Naturfreundehäuser, Rückgewinnung von<br />

Immobilien in den neuen Bundesländern<br />

Frauenhauskoordinierung e.V.<br />

Heinrich­Hoffmann­Str. 3<br />

60528 Frankfurt/Main<br />

Tel: 069/6 70 63 07<br />

Fax: 069/6 70 62 09<br />

www.frauenhauskoordinierung.de<br />

Aufgabe: Im Verein Frauenhauskoordinierung e.V.<br />

haben sich die Bundesverbände von Arbeiterwohlfahrt,<br />

Caritasverband, Diakonischem Werk,<br />

Paritätischem Wohlfahrtsverband und Sozialdienst<br />

katholischer Frauen zusammengeschlossen. Dem<br />

Verein gehören außerdem Frauenhäuser außerhalb<br />

der Verbände an.<br />

Förderverein der Gehörlosen<br />

der neuen Bundesländer e.V.<br />

Schönhauser Allee 36<br />

Eckturm – 1. Etage<br />

10435 Berlin<br />

Tel.: 030/28 59 94 09<br />

Aufgabe: Beratungs­ und Betreungsarbeit für<br />

Gehörlose in den neuen Bundesländern<br />

Gesellschaft für Organisationsentwicklung<br />

und Sozialplanung<br />

Brachvogelstr. 1, 10961 Berlin<br />

Aufgabe: Organisationsberatung, Interne Trainingsmaßnahmen,<br />

Leitungsberatung/ Supervision für<br />

Führungskräfte<br />

Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten<br />

www.gesundheitliche­chancengleichheit.de<br />

Institut für Sozialarbeit<br />

und Sozialpädagogik e. V.<br />

Zeilweg 42, 60439 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069/9 57 89­0<br />

Fax: 069/9 57 89­190<br />

Aufgabe: Wissenschaftliche Begleitung, Praxisforschung,<br />

Beratung/Planung, Organisationsentwicklung,<br />

Gutachten/ Expertisen, Fort­ und Weiterbildung<br />

Marie-Schlei-Verein<br />

Dr.J.Hoffmann­Str. 15, 55278 Hahnheim<br />

Aufgabe: Unterstützung von Frauenprojekten in der<br />

Dritten Welt


M.S.K. e.V.<br />

Initiative Selbsthilfegruppe<br />

Multiple Sklerose Kranker<br />

Hofwiese 5,<br />

69488 Bad Birkenau<br />

Aufgabe: Kontakte, Informationen,<br />

Erfahrungsaustausch MS­Kranker<br />

pädal-pädagogik aktuell e.V.<br />

Museum Kindertagesstätten<br />

in Deutschland Kita-Museum<br />

Fontanestr. 2, 14715 Nennhausen<br />

www.paedal.de<br />

Aufgabe: Darstellung der Entwicklungsgeschichte<br />

von öffentlichen Kindereinrichtungen in Deutschland,<br />

länderübergreifende Kooperation mit Fach­,<br />

Fachhochschulen und Universitäten, Fortbildung<br />

und Lernwerkstatt für sozialpädagogische Fachkräfte<br />

Reichsbund Wohnungsbau<br />

Wohnungsbau­GmbH. des Reichsbundes, Lehmannstr.<br />

1<br />

304555 Hannover<br />

Tel.: 0511/4 96 02­0<br />

Fax: 0511/4 96 02­68<br />

SoVD Sozialverband Deutschland e.V.<br />

Stralauer Str. 63<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 030/72 62 22­0;<br />

Fax: 030/72 62 22­311<br />

Aufgabe: Hilfe und Fürsorge für Behinderte, Sozialrentner,<br />

Hinterbliebene, Kriegs­ und Wehrdienstopfer,<br />

Arbeitsunfallverletzte, Sozial hilfeempfänger<br />

und jugendliche Behinderte<br />

ZMO – Zusammenarbeit mit Osteuropa e.V.<br />

Luxemburger Str. 337<br />

50354 Hürth<br />

Aufgabe: Soziale und kulturelle Betreuung von<br />

Vertriebenen, Flüchtlingen, Aussiedlern,<br />

Zuwanderern und politischen Asylanten<br />

Zukunftsforum Familie e.V.<br />

Markgrafenstr. 11<br />

10969 Berlin<br />

www.zff­online.de<br />

Aufgabe: Weiterentwicklung familienpolitischer<br />

Positionen, Interessenvertretung für Familien,<br />

Kooperation mit gesellschaftlichen, politischen und<br />

wissenschaftlichen Akteuren in der Fami lien politik,<br />

Vertretung von Interessen der Mitglieds verbände in<br />

familienpolitischen Kontexten<br />

34<br />

35


Einrichtungen des Bundesverbandes<br />

· Geschäftsstelle Bonn<br />

· Geschäftsstelle Berlin<br />

· Marie­Juchacz­Stiftung/Kinder sind unsere Zukunft<br />

· Tagungszentrum Haus Humboldtstein<br />

Beteiligungen des Bundesverbandes<br />

· Gesellschaft für Organisationsentwicklung u. Sozialplanung (GOS) (100 Prozent)<br />

· Bank für Sozialwirtschaft (BFS)<br />

· Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft<br />

· ESCOR GmbH, Gesellschaft zur Förderung des Hospizgedankens und der Sterbebegleitung<br />

· VITAWO GmbH, Gesellschaft zur Förderung des Familien­Internetportals<br />

· CenSo, das Wissensportal im Internet (seit 1. Januar 2005: awo­wissen.de)<br />

Mitgliedschaften des Bundesverbandes<br />

· AG Familienerholung — Familienferien<br />

· Aktion Deutschland Hilft (ADH)<br />

· Arbeitsgemeinschaft für Erziehungshilfe (AFET)<br />

· Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ)<br />

· Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB)<br />

· Arbeitskreis Lernen und Helfen in Ubersee e.V. (AKLHÜ)<br />

· ARD­Fernsehlotterie<br />

· AWO International<br />

· Bensheimer Kreis<br />

· Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste u. Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAG FW)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren­Organisationen (BAGSO)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAGS)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (BAG WOLO)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit (BAG JAW)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR)<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienbildung und ­beratung (AGEF)<br />

· Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ)<br />

· Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt (BJW)<br />

· Bundesvereinigung für Gesundheit (BfGe) e.V.<br />

· Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder­ und Jugendschutz (BAJ)<br />

· Care­Erinnerungsstiftung CEDAG<br />

· Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend­ und Eheberatung<br />

· Deutsche Behindertenhilfe – Aktion Mensch (AM)<br />

· Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)<br />

· Deutsche IPA­Sektion<br />

· Deutsche Krankenhausgeselischaft (DKG)<br />

· Deutsche Welthungerhilfe (DWH)<br />

· Deutscher Landesausschuss der Internationalen Konferenz für Sozialarbeit<br />

· Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (DV)<br />

· Deutsches Hilfswerk (DHW)<br />

· Deutsches Jugendherbergswerk (DJW)<br />

· Deutsches Jugendinstitut (DJI)


· Elly­Heuss­Knapp Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW)<br />

· Europäische Akademie für Elementarerziehung (EAFE)<br />

· Europäische Bewegung – Europa Zentrum<br />

· European Consultation on Refugees and Exiles (ECRE)<br />

· Familienferien­ und Häuserwerk der Deutschen Naturfreunde<br />

· Gesellschaft für sozialen Fortschritt (GSF)<br />

· Gesellschaft für Datenschutz<br />

· Haus der Behinderten – Gustav­Heinemann­Haus<br />

· Initiative für Frieden, internationalen Ausgleich und Sicherheit (IFIAS)<br />

· Intern. Rat für Hauspflegedienste – International Council of Homehelp Services<br />

· Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS)<br />

· Internationale Vereinigung für das Recht auf Spiel (IPA)<br />

· Informationsverbund Asyl (ZDWF)<br />

· Konferenz Zentraler Fortbildungsinstitutionen für Jugend­ und Sozialarbeit<br />

· Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)<br />

· Nationale Armutskonferenz in Deutschland (NAK)<br />

· NGO­Group for the Convention on the Rights of the Child<br />

· Paritätischer Arbeitskreis für Familienerholung (PAK)<br />

· Pro Asyl<br />

· SOLIDAR<br />

· SPD­Parteirat<br />

· Stiftung Deutsche Behindertenhilfe<br />

· Verband Entwicklungspolitik deutscher NRO’s<br />

· Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (VZBV)<br />

· Versorgungsverband VBLU<br />

· WIBU­Wirtschaftsbund sozialer Einrichtungen<br />

36<br />

37


Gesellschaft für<br />

Organisationsentwicklung<br />

und Sozialplanung mbH<br />

Die gos ist eine Gesellschaft des AWO-Bundesverbandes. Sie ist ein Dienstleistungsunternehmen zur Beratung<br />

des Verbands- und Unternehmensmanagements der AWO.<br />

»Organisationsberatung«<br />

• AWO-Entflechtungsstrategie<br />

... wir beraten AWO­Vorstände bei der Entflechtung<br />

von verbands­ und unternehmenspolitischen<br />

Auf gaben und unterstützen sie bei der Gründung von<br />

AWO­Unternehmen durch gutachterliche Klä rung der<br />

tarif­, arbeits­, steuer­, vereins­ und gesellschaftsrechtlichen<br />

Fragestellungen<br />

• Neustrukturierung des AWO-Mitgliederverbandes<br />

... wir beraten AWO­Vorstände bei der Neu struk turierung<br />

des AWO­Mitgliederverbandes und entwickeln<br />

dazu verbandspolitische Handlungskonzepte<br />

• Strategische Steuerung der AWO-Unternehmen<br />

... wir beraten die AWO­Vorstände bei der strategischen<br />

Steuerung ihrer AWO­Unternehmen und<br />

erarbeiten gemeinsam mit ihnen die methodischen<br />

Instrumente<br />

• Kontrolle der AWO-Unternehmen<br />

... wir beraten die AWO­Aufsichtsräte bei der Kon trolle<br />

der AWO­Unternehmen und erarbeiten gemeinsam<br />

mit ihnen die entsprechenden Instrumente<br />

»Unternehmensberatung«<br />

• Beratung des Unternehmensmanagements<br />

... wir erarbeiten in Strategie­Workshops mit den<br />

Unternehmensleitungen und den Führungskräften<br />

des Managements gemeinsam Konzepte und Methoden<br />

effektiver und effizienter Unternehmens führung<br />

• Beratung der Betriebsleitungen<br />

... wir beraten die Leitungskräfte der sozialen Betriebe,<br />

erarbeiten mit ihnen Konzepte zur Mitar beiter<br />

führung und führen entsprechende Trainings durch<br />

• Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

... wir machen mit einer Organisationsanalyse die<br />

Ursachen von Unwirtschaftlichkeit transparent und<br />

geben Empfehlungen für eine Verbesserung der<br />

Kosten­ und Ertragssituation der AWO­Unternehmen<br />

• Konfliktmanagement<br />

... wir analysieren Konfliktlagen im Management der<br />

sozialen Betriebe, bearbeiten sie mit den Be teiligten<br />

und versuchen, sie konstruktiv mit Coa ching und<br />

Supervision zu überwinden<br />

• Krisenmanagement<br />

... wir analysieren in einer Krisensituation eines<br />

AWO­Unternehmens mit einer mobilen Expertengruppe<br />

die Situation und erarbeiten gemeinsam mit<br />

dem AWO­Gesellschafter und der Unterneh mensführung<br />

eine Konsolidierungsstrategie<br />

… im Dienste der AWO<br />

www.gos­organisationsberatung.de<br />

»QM-Beratung und Zertifizierung«<br />

• QM-Check up<br />

... wir machen eine QM­Bestandsaufnahme und<br />

erarbeiten mit den Führungs­ und Leitungskräften<br />

des AWO­Unternehmens Entscheidungsgrundlagen<br />

für den weiteren QM­Prozess<br />

• QM-Prozessbegleitung<br />

... wir entwickeln mit dem Kunden die Grundlagen<br />

für die Operationalisierung des QM­Prozesses und<br />

begleiten ihn bei der QM­Handbucherstellung und<br />

der Implementierung des QM­Systems<br />

• Training Interner Auditoren<br />

... wir stellen das Methodengerüst zur Verfügung und<br />

übernehmen das Training für Interne Auditoren<br />

• QM-Controlling<br />

... wir überprüfen die Übereinstimmung des im<br />

QM­Handbuch dokumentierten QM­Systems mit den<br />

ISO­Normen und AWO­Qualitätskriterien und stellen<br />

das Methodengerüst für das QM­Controlling zur<br />

Verfügung<br />

• Zertifizierungsvorbereitung<br />

... wir bereiten auf der Grundlage der Ergebnisse von<br />

Systemaudits mit gezielten Trainings auf die Anforderungen<br />

der Tandemzertifizierung (ISO/AWO) vor<br />

• Zertifizierungsmanagement<br />

... wir vermitteln in Kooperation mit der QM­Stabsstelle<br />

des AWO­Bundesverbandes für die Zertifizierungsaudits<br />

qualifizierte Zertifizierungsunternehmen,<br />

die die Bedingungen für eine Tandemzertifizierung<br />

erfüllen<br />

»Transfer- und Evaluationsberatung«<br />

• Kunden- und Mitarbeiterbefragungen<br />

... wir beraten die AWO­Unternehmen bei der<br />

Durchführung von Kunden­ und Mitarbeiter be fragungen,<br />

werten die Befragungsergebnisse aus und<br />

erarbeiten gemeinsam Handlungsoptionen für den<br />

weiteren Organisationsentwicklungs­Prozess<br />

• Methodenhandbücher und Praxishilfen<br />

... wir entwickeln Methodenhandbücher für das<br />

AWO­Qualitätsmanagement und Praxishilfen für die<br />

wesentlichen sozialen Dienstleistungsbereiche der<br />

AWO­Unternehmen<br />

• Evaluationen und Erfolgskontrolle<br />

... wir führen auf der Grundlage empirischer Er hebungen<br />

zur Wirkungs­ und Erfolgskontrolle der<br />

unternehmerischen Tätigkeiten der AWO Evalua tionen<br />

durch und beraten die AWO­Unternehmen bei der<br />

weiteren Unternehmensentwicklung


Stiftungen & Partner<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Stiftungen & Partner<br />

Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA)<br />

Aktion Mensch<br />

Das Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA)<br />

fördert in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden<br />

der Freien Wohl fahrtspflege<br />

innovative Ansätze in der Altenhilfe<br />

und die Fort­ und Weiter bil dung<br />

von ehren­ und hauptamtlichen Mitarbei<br />

ter/­innen.<br />

<strong>2007</strong> wurden über den Bundes ver band<br />

unter anderem mit einem Ge samt vo lumen<br />

von 516.908 Euro ge för dert:<br />

· Fort­ und Weiterbildung,<br />

· Demenzkonzepte,<br />

· Einführung des Dekubitusstandards,<br />

· stationäre Mahlzeitenangebote,<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war das Jahr der Verände<br />

rungen<br />

Die Aktion Mensch hat <strong>2007</strong> das neue 5<br />

Ster ne­Los eingeführt. Dieses Los eröffnet<br />

eine Vielzahl von Kombinations möglichkeiten<br />

und bietet in allen Ge winn kate<br />

gorien eine ausgezeichnete Ge winn­<br />

Effizienz: Pro eingesetzten Euro ist die<br />

Wahrscheinlichkeit auf einen Hauptgewinn<br />

ab 100.000 Euro beson ders hoch!<br />

Das 5 Sterne­Los ist das erste TÜV­zertifizierte<br />

Los Deutschlands.<br />

Mit der Verbesserung des Antragsver fahren<br />

im Internet können nun alle An träge<br />

einfacher, schneller und direkt on line<br />

gestellt werden. Die Antragsteller werden<br />

online durch die Anträge geführt<br />

und erhalten bei der Antragstellung<br />

wich tige Informationen und Hinweise.<br />

Mit dem AVSAM­Web ist die Antrag stellung<br />

wesentlich nutzerfreundlicher geworden.<br />

Mit über 6.000 Einsatzmöglichkeiten<br />

ist die Freiwilligendatenbank der Aktion<br />

Mensch das größte und komplexeste<br />

· besondere Formen ambulanter<br />

Dienste,<br />

· Erholungsmaßnahmen.<br />

Fortbildungen sind für viele Pflegekräfte<br />

eine Möglichkeit, um ihre eigene Rolle in<br />

den Blick zu nehmen sowie Inno va tionen<br />

im Altenhilfebereich kennenzulernen<br />

und in in den eigenen Einrich tungen<br />

umzusetzen. Im Jahr <strong>2007</strong> waren<br />

weiterhin die Betreuung Demenz kranker<br />

und die Steuerung von Pflege prozes sen<br />

thematische Schwerpunkte.<br />

Online­Portal für das Freiwilligenmana<br />

gement. Bisher fanden bundesweit<br />

mehr als 3.000 Institutionen und engagierte<br />

Menschen durch das neue Angebot<br />

zueinander. Die Datenbank hat<br />

sich seit ihrem Start im Mai 2006 mit<br />

Hilfe vieler Verbände und Freiwil ligenorganisationen<br />

zu einem wichtigen<br />

Hilfs mittel bei der Vermittlung von engagierten<br />

Bürger/­innen zu konkreten<br />

Projekten entwickelt.<br />

Unter www.freiwilligendatenbank.de<br />

stellt die Aktion Mensch im Rahmen ihrer<br />

Gesellschafter­Initiative den Adress­<br />

Pool allen Interessierten zur Verfügung.<br />

So konnten <strong>2007</strong> ca. 16,8 Millionen Euro<br />

(2006 waren es 9,7 Millionen Euro) an die<br />

AWO Gliederungen für soziale Projekte,<br />

Investitionen, Ferienfreizeiten, Fortbildungen<br />

und Tagungen bewilligt werden.<br />

Viele Projekte waren erst durch die Mitfinanzierung<br />

durch die Aktion Mensch<br />

möglich und sichern auch weiterhin die<br />

Verbesserung der Lebens be din gungen<br />

für Menschen mit Behin derun gen.


Glücksspirale<br />

Deutsches hilfswerk<br />

Bundesjugendwerk<br />

In <strong>2007</strong> wurden 31 Projekte der AWO mit<br />

ins gesamt 2,7 Millionen Euro bezuschusst.<br />

Der Schwerpunkt der Anträge<br />

lag in den Be reichen »Hilfen für Beratungs­<br />

und Be treuungsdienste« sowie<br />

»Hilfen für Se niorenarbeit«.<br />

Der AWO Bundesverband ist allen Trägern<br />

dankbar, die durch eine me dienwirk<br />

same Öffentlichkeitsarbeit ihre Pro­<br />

Die AWO erhielt in <strong>2007</strong> aus der ARD­<br />

Fernsehlotterie »Die Goldene Eins« rund<br />

6,1 Millionen Euro für die Förderung von<br />

insgesamt 35 Projekten.<br />

Schwerpunkt der Lotterie ist die För derung<br />

von Einrichtungen der Altenhilfe.<br />

Außerdem werden Einrichtungen und<br />

Projekte im Bereich Kinder­, Jugend­<br />

und Gesundheitshilfe bezuschusst. Die<br />

größte Anzahl der Anträge aus der AWO<br />

ist der Altenhilfe zuzuordnen. Dabei sind<br />

Der Bundesvorstand informiert sich regelmäßig<br />

über die Arbeitsschwerpunkte<br />

seines Kinder­ und Jugendverbandes.<br />

Im Geschäftsjahr fand das Bun des jugend<br />

werkstreffen mit über 350 Teil nehmer/­innen<br />

in Ludweiler/Saarland statt.<br />

Das Angebot reichte vom Ytong­Stei ne­<br />

Workshop, über ein Philo so phi sches Café<br />

in der Wohlstands­Lounge, bis hin<br />

zum World­Café, in dem über Grund ­<br />

ein kommen oder auch »Partizi pa tion«<br />

dis kutiert wurde.<br />

Außerdem sind als Highlights der zahlreichen<br />

Bundesjugendwerksaktivitäten<br />

zu nennen:<br />

Stiftungen & Partner<br />

jekte vorstellen und die Herkunft der<br />

Fördermittel entsprechend darstellen.<br />

Dies ist wichtig, um den Be kannt heitsgrad<br />

der Lotterie zu erweitern und weiterhin<br />

attraktiv zu gestalten. Der Dank<br />

gilt auch und vor allem den Mitspielern<br />

bei der Lotterie. Erst durch ihren Spieleinsatz<br />

sind die Mittel zur Förderung<br />

von sozialen Projekten ge sichert.<br />

Einrichtungen des gesamten Spek trums<br />

gefördert worden.<br />

Der AWO Bundesverband dankt allen Trägern,<br />

die durch die öffentliche Dokumentation<br />

der Herkunft der Mittel dazu<br />

beitragen, die Attraktivität der Lotterie<br />

zu steigern. Der Dank bezieht ebenso<br />

diejenigen mit ein, die durch den Erwerb<br />

von Losen für sich selbst oder auch als<br />

Präsente diese Förder mit tel sichern.<br />

· Sozialpolitische Profilierung: Ein bundesweiter<br />

Arbeitskreis zu den The men<br />

»(Kinder­)Armut und Grund ein kommen«<br />

erarbeitete <strong>2007</strong> das sozialpolitische<br />

Konzept des Jugendwerkes.<br />

Außer dem wurde ein Reader zu dem<br />

Themenbereich veröffentlicht.<br />

· Jugendwerks­Akademie: Mit der JW­<br />

Aka demie startete das Bundes ju gendwerk<br />

eine Multiplikator/­innen­Ausbil<br />

dung für die Bildungsarbeit.<br />

· Kooperation mit »Les Francas«: Im Jahr<br />

<strong>2007</strong> wurde die direkte Koo pe ra tion des<br />

Bundesjugendwerkes mit unserem<br />

französischen Partner »Les Francas« erheblich<br />

ausgeweitet.<br />

40<br />

41


Stiftungen & Partner<br />

Elly heuss-Knapp-Stiftung, Müttergenesungswerk<br />

Für das Müttergenesungswerk (MGW) und<br />

seine Trägergruppen stand <strong>2007</strong> vor allem<br />

die Gesundheitsreform und ihre Auswirkungen<br />

im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

Mit den gesetzlichen Neuregelungen<br />

im Zuge der Gesundheitsreform <strong>2007</strong><br />

(GKV­WSG) wurden die Leistungen im<br />

Bereich Vorsorge und Rehabilitation erheblich<br />

gestärkt und ausgebaut. Me dizi<br />

nische Vorsorge­ und Rehabilitationsmaß<br />

nahmen für Mütter/Väter und Kinder<br />

wurden gesetzliche Pflichtleis tungen<br />

der Krankenkassen und somit in<br />

den Risikostrukturausgleich (RSA) einbezogen.<br />

Der von Verbänden wiederholt<br />

kritisierte erschwerte Zugang zu den<br />

Leistungen wurde mit dem GKV­WSG<br />

erleichtert und so Verlässlichkeit in der<br />

Leistungsgewährung für Familien geschaffen.<br />

Nach den stark rückläufigen<br />

Zahlen der vergangenen Jahre stiegen<br />

die Ausgaben der Krankenkassen für<br />

die se Leistungen insgesamt um 16,7 Prozent<br />

gegenüber 2006, ihr Anteil an den<br />

Ge samt aus gaben der GKV beträgt 0,2 Prozent.<br />

Um mehr als 20 Prozent stieg die<br />

Anzahl der Ver sicherten, die die se spezifischen<br />

Maß nah men in An spruch nahmen.<br />

Dass der Bedarf tatsächlich weit<br />

höher ist, als bisher ange nommen, geht<br />

aus einer Studie des In stitutes für empirische<br />

Soziologie an der Universität<br />

Nürnberg­Erlangen hervor, die Ende <strong>2007</strong><br />

vorgelegt wurde. In einer repräsentativen<br />

Elternbefragung wurde dabei festgestellt,<br />

dass 20 Pro zent der befragten<br />

Mütter und 11 Pro zent der befragten Väter<br />

unter Ge sundheits störungen oder<br />

Er kran kungen und psychosozialen Belas<br />

tungsstörungen leiden, die nach der<br />

Be gutachtungs richt linie des Medi zinischen<br />

Dienstes (MDS) einen Leistungsan<br />

spruch begründen würden. Mit dem<br />

Ergebnis dieser repräsentativen Befragung<br />

von Eltern wurden erstmals belastbare<br />

Daten zum Umfang mit dieser<br />

Zielgruppe vorgelegt. Dem nach kann<br />

von einer Unterver sor gung im Bereich<br />

der Müttergenesungs maß nah men gesprochen<br />

werden, da bisher weniger als<br />

ein Zehntel der möglichen Teilnehmer/innen<br />

erreicht wurde. Ziel der Studie<br />

war es auch, eine effektive und effiziente<br />

Verwendung der Investitionszuschüs­<br />

se des Bun des mi ni sterium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />

für die Zukunft zu gewährleisten. Das BM­<br />

FSFJ stellte auch in <strong>2007</strong> In ves ti tionszuschüsse<br />

in Höhe von 4 Mil lio nen Euro<br />

für Umbau­ und Sa nierungs maß nahmen<br />

für Einrich tungen der Trä ger gruppen<br />

des MGW zur Verfügung. Die Zweckbindung<br />

der Mittel beträgt 25 Jahre. Ein<br />

Projekt der AWO in Altenau und ein bereits<br />

2006 begonnenes in Stein heid<br />

wur den mit Bun desmitteln ge för dert.<br />

Qualitätssicherung<br />

Aufgrund der gesetzlichen Änderungen<br />

im Rahmen des GKV­WSG wurden <strong>2007</strong><br />

Verhandlungen über eine neue Vereinba<br />

rung nach § 137d SGB V mit den Spitzen<br />

verbänden der Krankenkassen aufgenommen.<br />

Parallel dazu wurden die<br />

bei den Pilotprojekte zur externen Qua litäts<br />

sicherung fortgesetzt.<br />

Tabakent wöh nung in AWO Mutter-<br />

Kind-Kurkliniken<br />

Ziel eines in Kooperation mit der AWO<br />

vom Institut für Therapieforschung (IFT)<br />

München durchgeführten Forschungspro<br />

jektes war es, ein Tabakent wöhnungsprogramm<br />

für die stark gefährdete<br />

Zielgruppe Mütter unter den speziellen<br />

Rahmenbedingungen in Mutter­Kind­<br />

Kurmaßnahmen zu entwickeln, Mit arbei<br />

ter/­innen aus den Einrich tun gen<br />

da für zu schulen und anschließend die<br />

Wirk samkeit des Programms zu untersuchen.<br />

Das Projekt wurde vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) gefördert. Ein Ergeb nis der Ende<br />

<strong>2007</strong> vorgelegten Studie ist, dass der<br />

Raucherin nen anteil aber auch die Verän<br />

derungs be reit schaft der Mütter in den<br />

Ein rich tun gen hoch sind. In der Gesamtstichprobe<br />

aus allen AWO Einrichtungen<br />

wa ren bei Kursende ca. 30­40 Prozent der<br />

Teil neh mer/­innen rauchfrei, nach 6 und<br />

12 Monaten waren es noch ca. 20­25 Prozent.<br />

Im Ver gleich mit interna tiona len<br />

For schungs ergebnisse zur Wirksamkeit<br />

vo n Tabak ent wöhnungsinterven tio nen<br />

sind die erreichten Abstinenz quoten der<br />

Ge samt stichprobe sehr zufrieden stel lend.


AWO International<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


AWO International<br />

Internationale Solidarität beginnt im eigenen haus<br />

Im letzten Jahr drehte sich bei AWO International<br />

neben der Projektarbeit im Ausland vieles um Kaffee<br />

– um AWO International Kaffee. Kaum war die Idee,<br />

einen eigenen fairen Kaffee zu vertreiben, geboren,<br />

ging alles ganz schnell und bereits im Herbst <strong>2007</strong><br />

war es soweit: Auf der Mit glie derversammlung präsentierte<br />

der Fachverband für Humanitäre Hilfe und<br />

Entwicklungszusammenarbeit den biologisch angebauten<br />

und fair gehandelten AWO International Kaffee.<br />

Seither macht sich AWO International stark für<br />

fairen Konsum. Ein Gespräch mit Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin<br />

von AWO International, über Kaffee,<br />

die Arbeit von AWO International und die Her aus fo rderungen<br />

der internationalen Arbeit.<br />

Frau Lebherz, seit Februar <strong>2007</strong> leiten sie das<br />

Ak tionsbüro von AWO International in Berlin und<br />

Sie haben in dieser Zeit neue Akzente gesetzt.<br />

Welche Themen stehen für Sie im Vordergrund?<br />

Ich möchte bisher verborgene Schätze heben. Die<br />

Projektarbeit von AWO International ist sehr gut und<br />

davon möchte ich berichten und ein breiteres Publikum<br />

umfassend informieren. Dafür musste die Öffent<br />

lichkeitsarbeit verstärkt werden. Ein weiteres<br />

wich tiges Thema ist die entwicklungspolitische Bildungsarbeit.<br />

Ich sehe es als Aufgabe von AWO In ternational,<br />

entwicklungspolitische Themen in die AWO<br />

hineinzutragen.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Ich möchte Verbindungen bewusst machen: Wir leben<br />

in EINER Welt und das bedeutet, dass wir nicht<br />

nur weltweit ähnliche Probleme haben, sondern<br />

dass wir auch weltweit voneinander lernen können,<br />

wie wir Lösungen für sie finden. Ein Beispiel dafür,<br />

wie ich den Blick unserer Mitglieder dafür schärfen<br />

möchte, ist unser Programm in Mittelamerika: Mit<br />

Partnerorganisationen in Guate mala, Mexiko und<br />

Honduras führen wir ein Projekt zur Prävention von<br />

Jugendgewalt durch. Jugend gewalt ist auch bei uns<br />

ein Thema, so dass es auch darum geht, gemeinsam<br />

Ideen zu entwickeln, wie man diesem Problem etwas<br />

entgegensetzen kann.<br />

Welche Rolle spielt Ihre Kaffeeidee?<br />

Sie hat mehr als nur Symbolcharakter. Der fair gehandelte<br />

und ökologisch angebaute Kaffee zeigt die<br />

Möglichkeit anderer Handelsstrukturen auf. Wenn<br />

wir Rohstoffe zu fairen Preisen einkaufen würden –<br />

dies betrifft nicht nur den Kaffee – dann hätten viele<br />

Entwicklungsländer mehr Geld zu Verfügung. Die<br />

Men schen könnten von dem leben, was sie durch<br />

die Produktion von Kaffee verdienen. Wäre zudem<br />

alles noch ökologisch angebaut, gäbe es weniger<br />

Umweltprobleme und Krankheiten, die durch den<br />

hohen Pestizideinsatz entstehen.


Sie haben einige Jahre im Ausland gelebt und<br />

ge arbeitet. Wie beeinflussen diese Erfahrungen<br />

Ihre Arbeit?<br />

Aus praktischer Erfahrung weiß ich, warum ich Entwicklungszusammenarbeit<br />

mache und warum Gerechtigkeit<br />

und Solidarität so wichtig sind. Ich habe<br />

an vielen Orten in Lateinamerika gesehen wie die<br />

Welthandelsbeziehungen die Lebensbedin gun gen<br />

der Kleinbauern zerstören. In Argentinien beispielsweise<br />

verursacht die Monokultur des Soyaanbaus für<br />

Tierfutter beziehungsweise die des Holzanbaus für<br />

die Papierproduktion derzeit neue Wüsten. Daher<br />

gibt es für mich keine Alternative zu Recyclingpapier<br />

in unseren Büros und zu »kontrolliertem« Fleischgenuss.<br />

In diesem Punkt ist der kleine Fachverband der<br />

großen AWO etwas voraus, dabei ist das Konzept<br />

der Nachhaltigkeit doch nicht neu?<br />

Das Konzept und die daraus resultierende »Agen da<br />

21« wurden ja erstmals zur UN­Umweltkonferenz in<br />

Rio 1992 breiter diskutiert. Trotzdem ist es in vielen<br />

Organisationen noch nicht angekommen, dass jeder<br />

gefordert ist, einen Beitrag für eine nachhaltige<br />

Welt zu leisten. Und da sehen wir uns als Vermittler.<br />

Intern und für unsere Publikationen verwenden<br />

wir wo immer möglich Umweltpapier und kaufen<br />

AWO International<br />

öko logische Büromaterialien. Das sind kleine<br />

Schrit te, die jeder von uns tun kann.<br />

Wenn Sie auf das Jahr <strong>2007</strong> zurückblicken, was war<br />

für AWO International besonders wichtig?<br />

Das Jahr begann mit dem Start des Programms zur<br />

Gewaltprävention in Mittelamerika.<br />

Die zentralamerikanischen Länder haben ein<br />

großes Problem mit Jugendbanden, die teilweise<br />

Kontakte zur Drogenmafia und anderen kriminellen<br />

Kreisen haben und ihr Umfeld kontrollieren. Wir arbeiten<br />

mit sehr professionellen Partneror gani sa tionen<br />

in Mexiko, Honduras und Guatemala zu sammen<br />

und fördern Jugendgruppen und ­net z werke, die<br />

Bildungsarbeit machen und Jugend liche so einbinden,<br />

dass ein Abrutschen in die Mara­Strukturen<br />

verhindert werden kann. Unsere fundierte Studie<br />

zum Thema Jugend und Gewalt hat in der Region<br />

viel Aufmerksamkeit erregt. 2008 werden wir das<br />

Pro gramm auch auf El Salvador aus weiten. Dort haben<br />

wir inzwischen eine Part ner organisation gefunden,<br />

die viel Erfahrung in diesem Bereich mitbringt.<br />

Im Sommer <strong>2007</strong> wurde unser »Asienantrag« vom<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar<br />

beit und Entwicklung (BMZ) bewilligt. Das<br />

heißt, dass unsere Projekte in Indien, Nepal und<br />

den Philippinen für weitere drei Jahre finanziell<br />

44<br />

45


AWO International<br />

abgesichert sind und wir ab 2009 ein Büro in Asien<br />

– derzeit sind wir noch mit Auswahl eines strategischen<br />

Standorts beschäftigt – eröffnen werden.<br />

Das ist ein wichtiger Schritt für AWO International,<br />

der uns noch handlungsfähiger macht.<br />

Dank vieler Spenden konnten wir im Jahr <strong>2007</strong> in Indien,<br />

Peru und Mexiko Humanitäre Hilfe leisten. Allein<br />

im nordindischen Bihar waren hunderttausende<br />

Menschen obdachlos und ganze Landstriche standen<br />

unter Wasser. Besonders in Indien registrieren<br />

wir, dass Naturkatastrophen zunehmen – die eigent<br />

liche Katastrophe jedoch ist die Armut der Menschen.<br />

Daher investieren wir Geld und Zeit in bleiben<br />

de Infrastruktur und in Fundamente, die der<br />

nächsten Flut trotzen werden und planen auch im<br />

Bereich der Humanitären Hilfe langfristig. Aus diesem<br />

Grund dauerte der Wiederaufbau nach dem<br />

Tsunami auch im Jahr <strong>2007</strong> noch an.<br />

Und im Berliner Aktionsbüro?<br />

Für uns war besonders wichtig, dass wir neue Mitglieder<br />

für unseren Verband gewinnen konnten. Für<br />

die Mitgliederwerbung war ich in ganz Deutschland<br />

unterwegs und habe bei AWO­Glie derungen Vorträge<br />

zu AWO International gehalten und unsere Arbeit<br />

vorgestellt.<br />

Unsere Mitgliedsorganisationen sind ein wichtiges<br />

finanzielles Fundament und auch im Fall der Ka tastrophe<br />

sind wir auf Spendengelder angewiesen. Inzwischen<br />

gehören dem Fachverband 88 Mit glieds orga<br />

nisationen an, die teilweise eigene Pro jekte im<br />

Ausland realisieren. AWO International un terstützt<br />

die Mitgliedsorganisationen bei Bedarf bei der Planung<br />

und Ausführung ihrer Projekte. Ich hoffe, dass<br />

wir bald unser 100. Mitglied begrüßen dürfen.<br />

Und AWO International in Zukunft …?<br />

Auf meiner Dienstreise nach Indien und Nepal konnte<br />

ich mich persönlich vom Erfolg unserer Projekte<br />

überzeugen. Angesichts der aktuellen Diskussion um<br />

die Welternährungskrise zeigt sich, dass die Projekte<br />

von AWO International absolut in die richtige Richtung<br />

gehen. Allerdings ist dies für uns kein neues<br />

Thema, sondern eine Auseinan dersetzung, die wir


seit vielen Jahren führen. Nahrungsmittelsicherheit<br />

ist Schwerpunkt all unserer Projekte im indischen<br />

Bundesstaat Maha rasht ra. Denn obwohl dies einer<br />

der reicheren Bundesstaaten ist, breiten sich aufgrund<br />

falscher Agrarpolitik und klimatischer Veränderungen<br />

Dürreregionen aus. In einigen Teilen Maharashtras<br />

gibt es die höchste Rate an Selbstmorden<br />

verzweifelter Bauern. Deshalb unterstützt AWO Inter<br />

na tional dort Klein­ und Kleinstbauern und<br />

–bäuer innen, die mit angepasster Landwirtschaft<br />

und entsprechender Ausbildung und Beratung ihre<br />

Erträge steigern können. Das macht sie unabhängig<br />

und sichert Nahrung für ein ganzes Jahr. Auch in Zukunft<br />

werden wir viel Wert auf die Qualität und die<br />

Nachhaltigkeit unserer Projekte legen und uns mit<br />

einem scharfen Profil in den Bündnissen und Netzwerken<br />

auf nationaler und Europäischer Ebene einbringen.<br />

Gleichzeitig möchten wir auch die Vernetzung unserer<br />

Mitgliedsorganisationen weiter fördern und<br />

AWO International mit ihrer Unterstützung noch<br />

stärker innerhalb der AWO verankern. Wir hoffen,<br />

dass wir durch unsere Themen weitere Mitglieder<br />

AWO International<br />

gewinnen können und einen Beitrag leisten, die<br />

AWO auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen.<br />

AWO International e.V. ist der Fachverband der Arbeiterwohlfahrt<br />

für Entwicklungs zusammen ar beit<br />

und Humanitäre Hilfe. Dem Verein gehören derzeit<br />

88 Mitgliedsorganisationen aus dem gesamten föderalen<br />

Spektrum der AWO an.<br />

AWO International arbeitet mit lokalen Partnern in<br />

Asien und Lateinamerika zusammen.<br />

AWO International ist Mitglied von<br />

46<br />

47


Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.<br />

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DIE NEUEN<br />

WOHLFAHRTSMARKEN!<br />

Erhältlich bei der Post, den Wohlfahrtsverbänden und<br />

unter www.wohlfahrtsmarken.de.


Das Jahr <strong>2007</strong> der AWO<br />

in den Bundesländern<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Baden­Württemberg<br />

AWO Bezirksverband Baden e.V.<br />

Der AWO Bezirksverband Baden e.V. mit Sitz in Karlsruhe<br />

ist die Dachorganisation von 20 Kreis ver bän den<br />

und rund 210 Ortsvereinen, die in den Regierungsbezirken<br />

Karlsruhe und Freiburg tätig sind. Die Kreisverbände<br />

und Ortsvereine der AWO Baden sind in<br />

zahlreichen Feldern der sozialen Arbeit, von der Kinder­,<br />

Jugend­ und Familienhilfe bis zur Be hin derten<br />

hilfe über Angebote für arbeitslose Menschen<br />

und für ausländische Mit bürger/­innen tätig.<br />

Schwer punkte bilden die An ge bote für alte Menschen<br />

im ambulanten und stationären Bereich sowie<br />

im Betreuten Wohnen.<br />

Mit 27 Pflegeheimen und insgesamt über 2.100 Plätzen,<br />

zahlreichen Seniorenwohnanlagen und einer<br />

Altenpflegeschule bildet die Arbeit für Se nior/­innen<br />

den zentralen Schwerpunkt der AWO Bezirksverband<br />

Baden. Das Betreute Wohnen hat die AWO in Baden<br />

bereits Mitte der 70er Jahre konzeptionell entwickelt<br />

und ist heute mit mehr als 3.700 Wohnungen größter<br />

Anbieter im badischen Raum.<br />

Der Bezirksverband hat seine Einrichtungen in den<br />

zurückliegenden Jahren durch erhebliche bauliche<br />

Investitionen zukunftsfähig weiterentwickelt. Hierzu<br />

zählen insbesondere spezielle Angebote für demenzkranke<br />

ältere Menschen, die einen immer größeren<br />

Anteil der Bewohner/­innen ausmachen.<br />

<strong>2007</strong> eröffnete der Bezirksverband ein neues Senio<br />

ren zentrum in Rheinau­Freistett.<br />

Neben Einrichtungen der Altenhilfe ist die Ka tha rinen<br />

höhe in Schönwald/Schwarzwald eine hoche f fi­<br />

zient arbeitende Spezial­Reha bilitations klinik für<br />

herz­ und krebskranke Kinder mit ihren Familien<br />

so wie für Jugendliche und junge Erwachsene. Die<br />

Ein richtung des Bezirksverbandes genießt in Fachkreisen,<br />

bei den Betroffenen und in der Bevölkerung<br />

bundesweit ein außergewöhnlich hohes Ansehen.<br />

Etwa 25 Prozent aller in Deutsch land jährlich durchgeführten<br />

Rehamaßnahmen für krebskranke Kin der<br />

und Jugendliche finden auf der Katha rinen höhe<br />

statt.<br />

Mit der Durchführung des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

bietet die AWO in Baden vielen jungen Menschen<br />

die Möglichkeit, ihr Engagement im sozialen Bereich<br />

zu erproben oder die Eignung für einen angestrebten<br />

Beruf zu testen. Dabei ist das Freiwillige Soziale Jahr<br />

in Frankreich ein besonde res Angebot, mit dem eine<br />

vertrauensvolle grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

und darüber hinaus auch ein Modell für interkulturelles<br />

Lernen auf praktischer Basis geschaffen<br />

wurden.<br />

Die sozialen Angebote und Dienstleistungen der AWO<br />

Baden werden nach den neuesten fachlichen Standards<br />

erbracht. So haben der Bezirksverband und<br />

viele Kreisverbände seit einigen Jahren ein Qualitäts­Management­System<br />

erfolgreich etabliert, bei<br />

dem zum einen Qualitätskriterien nach der internatio<br />

nalen DIN EN ISO­Norm und zum anderen nach<br />

AWO­Qualitätskriterien erfüllt werden. Damit entsprechen<br />

diese Angebote und Dienst leis tungen den<br />

heutigen Anforderungen und sind auf zukünftige<br />

Ent wicklungen bestens vorbereitet.


AWO Bezirksverband Württemberg e.V.<br />

Das öffentliche Highlight im Jahr <strong>2007</strong> war die Jubiläumsfeier<br />

60 Jahre AWO in Baden­Württemberg,<br />

zu der die beiden Bezirksverbände Baden und Württemberg<br />

am 18. Oktober in das Neue Schloss in Stuttgart<br />

geladen hatten. Vor rund 400 Gästen nannte<br />

die Ministerin für Arbeit und Soziales die AWO ein<br />

un verzichtbares Element in der Sozialpolitik des<br />

Landes. Die Rolle der Wohlfahrtsverbände im deutschen<br />

Sozialstaat beleuchtete Heribert Prantl, Leiter<br />

des Ressorts Innenpolitik der Süd deut schen Zeitung.<br />

Wohlfahrtsverbände hätten die Pflicht, den Menschen<br />

nicht »nur am Lineal der Öko nomie zu messen«.<br />

Wohlfahrtspflege bedeute aber nicht nur die<br />

Hilfe für Gefallene, sondern sie bestehe auch darin,<br />

dafür Sorge zu tragen, dass immer weniger Menschen<br />

fallen. Abgerundet wurde der Festakt mit dem<br />

Empfang der Landes re gierung im Marmorsaal des<br />

Neuen Schlosses.<br />

Das strategische Ziel des AWO­Bezirksverbandes<br />

Württemberg, die Möglichkeiten des baden­württembergischen<br />

Pflegemarktes unter Vermeidung von<br />

Risiken zu einer behutsamen, aber stetigen Expansion<br />

zu nutzen, wird konsequent weiterverfolgt.<br />

So wurde im laufenden Jahr eine neue Ein richtung<br />

eröffnet; weitere neue Pflegeheim projekte wurden<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Die AWO­Württemberg hat ihre Marketingaktivitäten<br />

verstärkt und sich bemüht, ihre Einrichtungen durch<br />

die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen am<br />

Markt besser zu positionieren. In diesem Zuge wur­<br />

Baden­Württemberg<br />

den insbesondere spezielle Angebote für De men zerkrankte<br />

entwickelt sowie – in den neuen Ob jekten<br />

– die architektonischen Voraussetzungen für Wohngruppen<br />

geschaffen.<br />

Die Altenpflegeschule hat sich am neuen Standort in<br />

Sindelfingen sehr gut etabliert. Mit der Belegung bis<br />

zu 34 Plätzen pro Schuljahr kann die staatlich anerkannte<br />

Berufsfachschule mit ihren durchschnittlich<br />

90 Schüler/­innen in drei Ausbildungs jahren auf eine<br />

erfolgreiche Arbeit zurückblicken.<br />

In der praktischen Ausbildung arbeitet die Schule<br />

mit einer Vielzahl von Pflegediensten, Senioren zentren<br />

und Pflegeheimen eng zusammen.<br />

Der Aufbau des QM­Systems ist nahezu abgeschlossen,<br />

die Zertifizierung der Schule steht an.<br />

Im Zuge der erfolgreich verlaufenden Mit glie derwer<br />

be kampagne wurde nun auch eine Mit glie derzei<br />

tung in Württemberg – die AWO Zeitung – eingeführt.<br />

Unsere neue Internetpräsenz ist sowohl für den Verband<br />

als auch für den Bereich der Pfle ge einrich tungen<br />

erstmalig barrierefrei und in der zukünftigen<br />

Farb palette der AWO gestaltet, so dass alte und behin<br />

derte Menschen problemlos unsere Angebote erreichen<br />

können. Alle Werbeprodukte wie Flyer und<br />

Plakate wurden im neuen ansprechenden Layout<br />

gestaltet und tragen zu einer optimierten Öffentlichkeits<br />

arbeit bei.<br />

50<br />

51


Bayern<br />

nach 60 Jahren wird aus dem »helfer« das Mit glie dermagazin »AWO in Bayern«<br />

Eine neue Ära bricht an für die Arbeiterwohlfahrt in<br />

Bayern: Mit vereinten Kräften haben der AWO Landes<br />

verband Bayern, die fünf bayerischen Bezirksver<br />

bände und der Kreisverband München­Stadt ein<br />

neues Mitgliedermagazin »AWO in Bayern« auf den<br />

Weg gebracht. Alle 72.000 Mitglieder der AWO in Bayern<br />

erhalten ab 2008 vierteljährlich kostenfrei die<br />

neue Zeitschrift, die in fünf verschiedenen regionalen<br />

Ausgaben erscheint.<br />

AWO Bezirksverband Oberbayern e.V.<br />

Die oberbayerische AWO hat sich im Jahr <strong>2007</strong> in<br />

der ersten Ausschreibungsphase des Aktionsprogramms<br />

der Bundesregierung für die Trägerschaft<br />

eines Mehrgenerationenhauses im neuen AWO­<br />

Zent rum in Landsberg am Lech beworben – und den<br />

Zuschlag erhalten.<br />

Weitere Mehrgenerationenhäuser in Oberbayern<br />

bestehen in der Trägerschaft der Kreisverbände<br />

Altötting, Dachau und Rosenheim sowie des AWO­<br />

Ortsvereins Mühldorf.<br />

Jedes Haus erhält über einen Zeitraum von fünf<br />

Jahren eine Bundesförderung von 40.000 Euro.<br />

Die bereits bestehenden regionalen Maßnahmen<br />

und Angebote wurden in die Arbeit der fünf oberbayerischen<br />

Mehrgenerationenhäuser einge bun den<br />

und konnten durch ein breites Ange bots spek trum<br />

AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e.V.<br />

Jogging, Step­Gymnastik oder Hanteltraining – das<br />

ist was für junge Leute, aber mit Sicherheit nichts für<br />

Senioren … Von wegen! Das Alten­ und Pfle ge heim<br />

der AWO in Rödental stellt seinen Bewohnern seit<br />

Herbst letzten Jahres einen Fitnessraum zur Verfügung,<br />

der Senioren jeden Alters die Möglichkeit bieten<br />

soll, sich im Rahmen ihrer gesundheitlichen<br />

Möglichkeiten körperlich zu betätigen. Das Angebot<br />

reicht von Fahrrad­Hometrainern über Geräte zum<br />

Muskeltraining der Arme und Beine, Geräte für das<br />

Koordinationstraining bis hin zu einem Laufband,<br />

das auf die individuellen Erfordernisse des Benutzers<br />

eingestellt werden kann.<br />

Das Mitgliedermagazin ist ein echtes Gemein schaftsprojekt.<br />

Im überregionalen Teil informiert der Landesverband<br />

Bayern über aktuelle sozialpoli ti sche<br />

Themen und stellt beispielhaft AWO­Projekte vor.<br />

Der Regionalteil bietet den Bezirksverbänden mit<br />

ihren Gliederungen ein Forum für die vielfältigen<br />

sozialen Aktivitäten der AWO vor Ort. Die positive Resonanz<br />

bestätigt das bayerische Kon zept einer kostenfreien<br />

Zeitschrift für alle Mitglieder.<br />

für Jung und Alt ergänzt werden. Darüber hinaus<br />

wurden die Treffpunkte für alle Altersgruppen mit<br />

zahlreichen regionalen Kooperationspartnern vernetzt.<br />

Die Angebote in den Begegnungsstätten reichen<br />

vom »Generationen­Café« oder von Patenschaften<br />

für ausländische Familien bis hin zu Schü ler projekten<br />

und Ehrenamtsbörse – sie sind aus den jeweiligen<br />

Regionen nicht mehr wegzudenken.<br />

Durch die freiwilligen Aktiven, die mit den hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter/­innen Hand in Hand zusammenarbeiten,<br />

werden die fünf Häuser mit Leben<br />

gefüllt und die Konzeptidee des Für­ und Miteinanders<br />

der Generationen wirkungsvoll umgesetzt.<br />

Eine Sprossenwand und ein Zugband komplettieren<br />

die Palette an Möglichkeiten, und für all jene<br />

Senioren, die dem Nordic­Walking­Fieber erlegen<br />

sind, steht sogar ein spezielles Trainingsgerät zur<br />

Verfügung. Das Training geschieht unter Anleitung<br />

und Aufsicht von Mitarbeitern des Hauses und versteht<br />

sich als ideale Ergänzung des bereits bestehenden<br />

Beschäftigungs­ und Therapieangebots.<br />

Einen maßgeblichen Beitrag hinsichtlich der Ausstat<br />

tung des Raumes leistete der Freundes­ und<br />

För derkreis des Seniorenheims, unter dem Vorsitz<br />

von Wolfgang Hasselkus.


AWO Bezirksverband Schwaben e.V.<br />

Gestärkt von der Bezirkskonferenz 2008 geht die<br />

neu gestaltete schwäbische Verbandsstruktur in<br />

ihre erste »ordentliche«, satzungsgemäß vierjährige<br />

Runde. Bewähren konnte sie sich aber schon<br />

über das gesamte Jahr <strong>2007</strong>: Während der hauptamtliche<br />

Vorstand und fünfköpfige Verwaltungsrat<br />

monatlich über das Unternehmen AWO beraten und<br />

beschließen, nutzt das Präsidium – ohne die Belastung<br />

durch das unternehmerische Tagesge schäft –<br />

die ihm zur Verfügung stehende Zeit, um die sozialpolitische<br />

Präsenz vor Ort zu verstärken. Im<br />

Mit telpunkt der Bemühungen des Präsidiums stand<br />

AWO Bezirksverband unterfranken e.V.<br />

Der AWO Bezirksverband Unterfranken erweiterte in<br />

den letzten Jahren seine Angebote insbesondere für<br />

Familien:<br />

Beim AWO­Babyschwimmen sorgen qualifizierte<br />

Kursleiterinnen für Spaß im Wasser. Rund 150 Familien<br />

mit ihren jüngsten Mitgliedern haben dieses<br />

Angebot schon wahrgenommen.<br />

Die AWO­Babysitteragentur vermittelt nicht nur<br />

Betreuungspersonen an Familien, sondern sorgt<br />

auch für die Qualität der Babysitter: Im eigenen<br />

AWO Bezirksverband niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />

Auch in diesem Jahr konnte der Bezirksverband im<br />

erheblichen Umfang zum Ausbau der Schü ler betreuungseinrichtungen<br />

beitragen. Die nachschulische<br />

Betreuung von Schülern in den Ganztagsbetreuungseinrichtungen,<br />

die sozialpädagogische<br />

Begleitung der Ganztagsschulen, der Praxisklassen<br />

sowie die Übernahme der Jugendsozialarbeit an<br />

die dramatische Armut von Kindern im Tä tig keitsge<br />

biet. Das Gremium beschloss die Einführung<br />

eines Qualitätsstandards für Armutsprävention in<br />

den 33 AWO­Kindertageseinrichtungen. So soll Armut<br />

schnell aufgedeckt und bei Bedarf unkompliziert<br />

geholfen werden.<br />

Kinder die sich keine warme Mahlzeit leisten können,<br />

erhalten ihr Mittagessen auf Kosten der AWO<br />

und zahlreiche Initiativen in den Kreis ver bän den<br />

versorgen Kinder mit dem Nötigsten. Essen, Schulbedarfspakete<br />

oder Klassen fahrten werden bezuschusst.<br />

Babysitterkurs wird Jugendliche und jungen Erwachsenen<br />

alles Wissenswerte rund um Kinder betreuung<br />

vermittelt und zum erfolgreichen Abschluss<br />

ein Diplom überreicht.<br />

Der Eltern­ und SeniorenServiceAWO liegt dem Bezirksverband<br />

Unterfranken besonders am Herzen:<br />

Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich um Firmen­<br />

Akquise und Fallbearbeitung. Unternehmen in Unterfranken<br />

finden hier Unterstützung bei der Umsetzung<br />

einer familienfreundlichen Personal politik.<br />

Schulen ergeben ein vielfältiges Spektrum des Engagements<br />

der AWO. Gleichzeit hat die AWO auch<br />

beg onnen, weitere Seniorenheime zu übernehmen.<br />

Bevorzugt wird dabei eine Betriebs träger ge sellschaft,<br />

in der auch jeweils die örtliche Kom mu ne als Mitgesellschafter<br />

beteiligt wird. Von diesem Modell profitieren<br />

beide Beteiligte, die AWO und die Kommune.<br />

Bayern<br />

52<br />

53


Berlin<br />

Der AWO Landesverband Berlin<br />

Der AWO Landesverband Berlin ist im Jahr <strong>2007</strong> zusammen<br />

mit seinen Tochtergesellschaften und den<br />

Berliner Kreisverbänden den oftmals zeitintensiven<br />

aber auch inhaltlich bereichernden Weg der Qualitätssicherung<br />

in den zahlreichen Betrieben gegangen.<br />

Qualität ist und bleibt das entscheidende Instrument,<br />

um im Wettbewerb mit anderen Anbietern<br />

sozialer Dienstleistungen und auch in den Zeiten<br />

zunehmend undifferenzierter medialer Berichterstattung<br />

über die Wohlfahrtsorganisationen bestehen<br />

können.<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> in Berlin war sozialpolitisch durch die<br />

öffentlich immer deutlicher auftretenden Fälle von<br />

Kindesvernachlässigung und Kindermisshandlung<br />

geprägt. Die Zunahme der Kinderschutzproblematik<br />

war in des nicht nur durch die Berichterstattung,<br />

sondern auch durch die Zunahme an Fällen klar<br />

wahrnehmbar, die von unserem Fachpersonal in<br />

AWO­Einrichtungen sowie in Betrieben unserer korporativen<br />

Mitglieder zu bewältigen waren. Fachpolitisch<br />

schaltete sich der Landesverband in die Debatte<br />

über die Schaffung des Netzwerks Kinderschutz<br />

ein, welches vom Berliner Senat errichtet wurde. Die<br />

Berliner AWO forderte, in Abstimmung mit vielen Träger<br />

und Partnern, vom Berliner Senat ins besondere<br />

die von Finanzsenator Sarrazin ver lang ten massiven<br />

Einsparungen bei den Mittel der Hilfen zur Erziehung<br />

nicht umzusetzen sowie die personelle Ausstattung<br />

in den Fachbereichen Jugend der Berliner<br />

Bezirksämter deutlich zu verbessern. Darüber hinaus<br />

setzte sich die Berliner AWO dafür ein, dass<br />

die sinnvollen Maßnahmen im Netz werk Kinderschutz<br />

nicht bürokratisch überfrachtet werden dürfen,<br />

um so einen effektiven Kinderschutz zu gewährleisten.<br />

Die Berliner AWO veranstaltete mit<br />

Un terstützung des Bundesverbandes einen Fachkreisen<br />

viel beachteten Fachtag Kinderschutz.<br />

Mit Veranstaltungen und politischen Stellungnahmen<br />

verstärkte die Berliner AWO ihre Arbeit gegen<br />

rechtsextremistische Entwicklungen. Dabei wurde<br />

auch im Jahr <strong>2007</strong> die Forderung nach einem erneuten<br />

NPD­Verbotsverfahren bekräftigt.<br />

Sehr erfolgreich zeigte sich die Entwicklung der<br />

zurzeit 40 Kindertagesstätten unter dem Dach der<br />

Berliner AWO, in Trägerschaft von vier Kreisverbänden<br />

und der Tochtergesellschaft des Landesverbandes<br />

AWO Pro Mensch gGmbH. Die einheitliche<br />

QM­ Entwicklung, das gute Betriebsklima und die<br />

ste te Fortbildung der Mitarbeiterschaft sorgen für<br />

einen hohen qualitativen Standard der Bildung<br />

und Betreuung der Kinder in den Einrichtungen.


Der vom Landesverband organisierte jährliche Kita­<br />

Tag, mit jeweils rund 500 Teilnehmer­/innen, ist ein<br />

Höhepunkt der Fachlichen Arbeit der Berliner AWO<br />

auf dem Gebiet der vorschulischen Pädagogik. Der<br />

Kita­Tag <strong>2007</strong> stand unter dem Motto: »Gemeinsam<br />

leben und lernen – Integration von Kindern mit Behinderungen«.<br />

Die Gesellschaften mit den Geschäftsfeldern Pflege<br />

und Seniorenwohnen waren auch im Jahr <strong>2007</strong> einem<br />

weiterführenden Anpassungsprozess ausgesetzt. Bedingt<br />

durch die starke Konkurrenz priva ter Anbieter<br />

auf dem Berliner Pflegemarkt müssen die AWO­Einrichtungen<br />

ihre Marktstellung behaupten. Mit der<br />

Umsetzung des neuen Marketingkonzept ›AWO­Pflegenetz‹<br />

welches auf die Stärken der vernetzten Angebotsbreite<br />

und der herausragenden Qualität setzt,<br />

wurde im Jahr <strong>2007</strong> die Marktstellung behauptet.<br />

Das Jubiläum des 60. Jahrestages der Wiederzulassung<br />

der Arbeiterwohlfahrt durch die Alliierten nach<br />

dem Ende des 2. Weltkrieges am 29. November <strong>2007</strong><br />

war ein besonders wichtiges Datum. Der Jahresempfang<br />

<strong>2007</strong> stand deshalb ganz im Zeichen dieses<br />

Festtages. Dr. <strong>Hans</strong>­Jochen Vogel zeichnete den Weg<br />

der Berliner AWO aus den Kriegstrümmern über die<br />

Aufbauleistungen der Nachkriegsjahre bis hin zur<br />

Entwicklung moderner sozialer Einrichtungen und<br />

mahnte, die Bemühungen zur Verringerung der Kluft<br />

zwischen Arm und Reich, zwischen leistungsfähigen<br />

und hilfebedürftigen Menschen zu verstärken. Im<br />

Rahmen des Jahresempfanges <strong>2007</strong> wurde erstmals<br />

die Regine­Hildebrandt­Medaille der AWO­Landesverbände<br />

Berlin und Brandenburg verliehen. Ausgezeichnet<br />

wurden die Schriftstellerin Inge Deutschkorn<br />

für ihren fortwährenden Einsatz für eine<br />

tolerante und menschliche Gesellschaft sowie ihren<br />

nimmermüden Kampf gegen das Vergessen der<br />

Gräuel des Nationalsozialismus und gegen einer erstarkenden<br />

Rechtsextremismus, sowie der stellvertretende<br />

Landesvorsitzende der AWO Brandenburg.<br />

Rund um den Festakt spannten sich im November<br />

<strong>2007</strong> zahlreiche Veranstaltungen der Berliner AWO,<br />

wie die Eröffnung der Marie­Juchacz­Fotoausstellung<br />

und die Enthüllung einer Berliner Gedenktafel<br />

zur Erinnerung an das Wohnen und Leben der AWO­<br />

Gründerin in Berlin­Köpenick.<br />

Die Vorstandswahlen <strong>2007</strong> bestätigen <strong>Hans</strong> Nisblé im<br />

Amt des Vorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern wurden<br />

Heidemarie Fischer, Kirsten Flesch, Iris Spranger,<br />

Rainer Rheinsberg und Georg Siebert mit großen<br />

Mehrheiten gewählt.<br />

Berlin<br />

54<br />

55


Bremen<br />

Jede Menge Platz für Kinder unter drei<br />

AWO Bremen baute Angebot in <strong>2007</strong> stark aus<br />

Gerade mal ein halbes Jahr alt war das jüngste Kind,<br />

als im Sommer <strong>2007</strong> die Krippe im Hanna­Harder­<br />

Haus der AWO Bremen ihre Arbeit aufnahm. Eine alleinstehende<br />

Mutter bekam einen Ausbil dungs platz<br />

und suchte dringend eine gute Be treuung für ihr<br />

Kind. Die fand sie bei der AWO und kann sich seitdem<br />

ohne zu viele Sorgen ihrer beruflichen Zukunft<br />

widmen. Aus einer Gruppe mit acht Kindern sind inzwischen<br />

schon zwei Gruppen geworden und an der<br />

Berliner Freiheit im Bremer Stadtteil Neue Vahr entstand<br />

aus einem Haus, in dem bisher vorwiegende<br />

ältere Menschen ein und aus gingen, ein Mehrgenerationenhaus.<br />

Unter einem Dach sind nun neben der Kinderkrippe<br />

eine Begegnungsstätte, ein Dienstleistungszentrum<br />

und eine Tagespflegeeinrichtung versammelt. Im<br />

Haus ist ein Büro zur Vermittlung von häuslicher<br />

Pflege und individueller Schwerstbehinder ten be­<br />

treuung, hier bietet die AWO­Schuldnerberatung ihre<br />

Dienste an und hier trifft sich auch der AWO­Ortsverein<br />

Neue Vahr. Nicht zuletzt gibt es im Ge bäude<br />

54 seniorengerechte Zwei­Zimmer­Woh nun gen, für<br />

welche die AWO ein umfangreiches Ser vicepaket anbietet.<br />

Mit dem Einzug der Krippe im August <strong>2007</strong><br />

sind nun auch die Kleinsten im Haus vertreten, sorgen<br />

mit dafür, dass hier immer »Leben in der Bude«<br />

ist.<br />

Die neuen Krippenplätze entstanden im Rahmen<br />

des Tagesbetreuungsausbaugesetzes (TAG) und helfen<br />

mit, dass sich in Bremen die Schere zwischen<br />

Bedarf und Angebot an Plätzen für Kinder unter drei<br />

Jahren weiter schließt. Die 16 Kinder im Hanna­Harder­Haus<br />

haben das AWO­Angebot für die Kleinsten<br />

auf 121 Plätze erhöht, in Krip pen gruppen und so genannten<br />

alterserweiterten Grup pen. Hier werden in<br />

den Kitas Kinder ab anderthalb Jahren mit »Gro ßen«<br />

bis zu sechs Jahren in einer Gruppe zusammen gefasst.<br />

Der Ausbau von Plätzen für Kinder unter drei –


ob in Krippen oder Kindertageseinrichtungen – wird<br />

auch im neuen Kindergartenjahr 2008/09 weitergehen.<br />

Die AWO Bremen wird weitere Plätze einrichten,<br />

denn im Stadtstaat sollen bis 2013 35 Prozent aller<br />

Kinder unter drei ein Angebot in einer Tageseinrichtung<br />

oder bei einer Tagesmutter erhalten.<br />

Im Hanna­Harder­Haus spielen und lernen die<br />

Kleinsten inzwischen schon fast ein Jahr gemeinsam.<br />

Und was das Schönste ist: Krippenleiterin Lucyna<br />

Szkoda und ihr Team haben vor allem zu den<br />

älte ren Menschen im Haus beste Beziehungen aufgebaut.<br />

Immer wieder steigen die Kleinen nach<br />

oben, besuchen die Tagespflegeeinrichtung oder<br />

den Nachbarschaftstreff. Am meisten Spaß macht<br />

allen aber das gemeinschaftliche Turnen. Jeden<br />

Mon tag treffen sich Jung und Alt dafür im Gemeinschaftsraum.<br />

Dann hüpfen die Bälle auf dem<br />

Schwungtuch auf und ab, während die Kinder versuchen<br />

müssen, unterm Tuch durchzukrabbeln.<br />

Dann wird sich an die Nase gefasst, an den Ohren<br />

gezupft, über die Haare gestreichelt – und so ganz<br />

nebenbei lernen die Kinder diese Körperteile kennen.<br />

An einem anderen Tag wird die Kegelbahn aufgebaut,<br />

ein Spiel, das vor allem die Tages pfle gegäste<br />

sehr schätzen und das natürlich auch den Kindern<br />

viel Spaß macht. Denn schließlich darf man hier mal<br />

so richtig Krach machen!<br />

Natürlich steht auch in der Krippe Hanna­Harder­<br />

Haus schon all das auf dem Programm, was jede<br />

AWO­Tageseinrichtung für Kinder auszeichnet. Hier<br />

wird gemeinsam gelebt, gespielt, gelacht und gelernt.<br />

Gemeinsam erkundet man nicht nur das große<br />

Haus, sondern auch den Stadtteil. So sind der benachbarte<br />

Markt und das Einkaufszentrum als Ausflugsziele<br />

ebenso beliebt wie die Bibliothek oder der<br />

Spielplatz am Vahrer See. Und natürlich war das<br />

Team mit »seinen« Kindern und der Un ter stützung<br />

einiger Mütter auch schon in der Bremer Innenstadt,<br />

besuchte den Roland und die Stadt mu sikanten – alles<br />

mit öffentlichem Nahver kehr.<br />

Bremen<br />

56<br />

57


Hamburg<br />

01 Fußballnationalspieler Piotr trochowski<br />

unterstützt das Projekt »Starthilfe« als Botschafter.<br />

Die eigene Zukunft gestalten und mehr Vertrauen in<br />

die eigenen Fähigkeiten bekommen: Immer mehr<br />

Schüler der Klassen 7 bis 10 haben die Mög lichkeit,<br />

sich mit einem Trainer des »Starthilfe«­Projekts eine<br />

Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Hamburger Fußballnationalspieler<br />

Piotr Trochowski unterstützt das<br />

Projekt als Botschafter: »Bei der beruflichen Zukunftsplanung<br />

ist es wie im Fußball. Wenn Du Dich<br />

mit Hilfe eines Trainers auf Deine Stärken besinnst<br />

und an Deinen Schwächen arbeitest, dann kommen<br />

auch die Erfolge.«<br />

Beim »Starthilfe«­Projekt, das von der AWO Hamburg<br />

organisiert und von der Sponsoring­Initia tive<br />

»Der Hamburger Weg« unterstützt wird, erhalten<br />

Jugendliche von ehrenamtlich tätigen Erwach senen<br />

02 Seniorenlotsin in Billstedt. Karin naeve stellt sich vor:<br />

»Ich bin keine Person, die mit Mütze und Kelle die<br />

Senioren über die Straße leitet, sondern in Zu sammenarbeit<br />

mit der aktiven Stadteilentwicklung die<br />

Gestaltung und Planung im Quartier begleitet.«<br />

Meine Aufgabe ist unter anderem:<br />

• Ansprechpartnerin für Senioreneinrichtungen<br />

für den Freiraum vor Ort zu sein,<br />

• Ansprechpartnerin für die Belange älterer<br />

Men schen im Gesamtprozess der aktiven<br />

Stadt teilentwicklung zu sein,<br />

| o1 | o2<br />

individuelle Beratung beim Erreichen von schulischen<br />

Zielen. Die »Coaches« helfen außerdem bei<br />

der Berufswahl und geben Tipps bei Be wer bungen.<br />

Motivation ist die hohe Zahl der Hamburger Ju gendlichen,<br />

die ohne Abschluss die Schule verlassen.<br />

Über 80 Jugendliche an Hamburger Schulen profitieren<br />

von »Starthilfe«. Ehrenamtliche Coaches waren<br />

<strong>2007</strong> an elf Schulen aktiv. Das Projekt konnte<br />

dank der Unterstützung des »Hamburger Wegs«, einer<br />

Initiative des HSV mit namhaften Unterneh men,<br />

ausgebaut werden.<br />

www.starthilfe­hamburg.de<br />

• die Gestaltung des Freiraumes mit den Senio ren<br />

zu begleiten,<br />

• Ideen aufnehmen, weiterleiten und unterstützen,<br />

• Patenschaften zur Nutzung und Pflege der<br />

Flächen zu fördern,<br />

• Kommunikation zu den angrenzenden Schulen<br />

zu fördern – Initiierung von Projekten für Jung<br />

und Alt,<br />

• Vermittler zwischen Behörden und Senioren zu<br />

sein.«


03 Anpacken für den guten Zweck:<br />

harley-Davidson-Fahrer renovierten Kita in hamburg-St. Pauli<br />

Muskeln und Moneten – 40 Motorradfreunde spendeten<br />

insgesamt 1.000 Arbeitsstunden<br />

Geballte Arbeitskraft für einen guten Zweck: Unter<br />

dem Motto »Harley­Davidson­Fahrer zeigen Herz«<br />

renovierten 40 Männer und Frauen die AWO­Kita<br />

Brunnenhof auf St. Pauli. Dabei wurden der Kita Materialkosten<br />

in einer Höhe von rund 10.000 Euro für<br />

umfassende Renovierungsarbeiten über die »AWO<br />

Stiftung – Aktiv für Hamburg« gespendet.<br />

»Die Hamburger Harley­Gemeinschaft hat nicht nur ein<br />

Herz für große Maschinen, wir wollen auch ein Zeichen<br />

setzen für mehr Kinderfreundlichkeit und sozia<br />

les Engagement. Deswegen wollen wir hier richtig<br />

anpacken, um die Kita wieder schön zu machen«,<br />

04 Eltern-Kind-Zentren (EKiZ) der AWO<br />

Die Eltern­Kind­Zentren (EKiZ) sind offen für alle Familien<br />

mit Kindern unter drei Jahren und richtet sich<br />

besonders an Personen, die sich sonst schwer tun,<br />

Unterstützung anzunehmen. An drei Vormittagen in<br />

der Woche findet ein offener Treff statt mit Frühstück<br />

oder Mittagessen, Spielen mit Kindern und ihren Eltern,<br />

Austausch zwischen den Besucher/­innen. Da rüber<br />

hinaus gibt es Babymassage, Familienhebammen­<br />

Sprechstunde, Basteln für Groß und Klein, Tref fen für<br />

| o3 | o4<br />

freute sich Axel Kunth­Joost von der Harley­Davidson<br />

Hamburg Nord GmbH auf den Wochenendeinsatz.<br />

Die Harley­Fahrer strichen die Außen fassaden<br />

und gestalteten den Sanitärbereich und die Wände<br />

der Kita neu. Zudem bauten die Helfer mit Herz den<br />

gesamten Krippenbereich um und zogen eine Zwischenwand<br />

hoch, um einen Ruheraum für die<br />

Kleinsten einzurichten.<br />

Die Materialkosten in Höhe von 10.000 Euro spendeten<br />

die Harley­Davidson GmbH in Mörfelden, die<br />

Uwe Bergmann Agentur in Hamburg, der örtliche<br />

Harley­Davidson Vertragshändler Hamburg Nord<br />

und das SAL Schifffahrtskontor Altes Land.<br />

www.aktiv­fuer­hamburg.de<br />

Alleinerziehende, »Buchstart«, »Erste Hilfe am Kind«,<br />

Kochen mit und für Kinder, sowie Beratungsangebote:<br />

Erziehungs­, Schuldner – und Partnerberatung.<br />

Sicher gestellt wird das Angebot durch qualifiziertes<br />

Personal, Vernetzung mit Institutionen im Quartier<br />

und konzeptioneller und räumlicher Verzahnung mit<br />

den AWO­Kitas.<br />

www.awo­hamburg.org/kitas/kita­seite<br />

Hamburg<br />

58<br />

59


Hessen<br />

»AWO-Büro Aktiv« motiviert zu ehrenamtlichem Engagement<br />

In jedem Altenzentrum der AWO­Nordhessen gibt es<br />

mittlerweile ein »AWO­Büro Aktiv«. Die AWO­Agenturen<br />

vermitteln ehrenamtlich Tätige, die aus unterschiedlichen<br />

Beweggründen gerne einen Teil ihrer<br />

Freizeit in den Dienst einer guten Sache stellen<br />

möchten – oft aber nicht wissen, wo und wie. So hat<br />

die AWO in Nordhessen in den vergangenen Jahren<br />

Anlaufstellen geschaffen, die ehrenamtli ches Engagement<br />

fördern und geeignete Strukturen für das<br />

professionelle Management der Freiwilli gen arbeit<br />

bereitstellen.<br />

Abwechslung im Heimalltag<br />

Dass die Freiwilligen in den AWO­Altenzentren<br />

nicht zur Entlastung der Fachkräfte in der professionellen<br />

Pflege und Betreuung herangezogen werden,<br />

versteht sich von selbst. Stattdessen geht es<br />

darum, den Heimalltag der Bewohner/­innen abwechslungsreicher<br />

zu gestalten und ihren Kontakt<br />

zur »Außenwelt« zu erhalten. Dieser Aspekt und die<br />

menschliche Komponente der verschiedenartigen<br />

Frei willigenangebote tragen erheblich zu einer<br />

Steigerung der Lebensqualität alter Menschen in<br />

den Heimen der AWO bei. Ent spre chend hoch wird<br />

das Engagement der Freiwilligen geschätzt und<br />

nach Kräften unterstützt. Aufgabe der »AWO­Büros<br />

Aktiv« ist es, zunächst den Bedarf an Freiwilligenarbeit<br />

für jedes Haus zu ermitteln und ehrenamtlich<br />

Engagierte ihren Neigungen gemäß gezielt an<br />

die richtige Stelle zu vermitteln. Ein ge hen de Vorgespräche<br />

dienen dazu, die Interessen der freiwilligen<br />

Helfer zu erkennen. Oft sind daraus auch schon<br />

völlig neue Einsatzgebiete entstanden, denn es<br />

sind die Ehrenamtlichen selbst, die Ange bo te machen<br />

und auch den zur Verfügung gestellten Zeitaufwand<br />

bestimmen.<br />

Jeder nach seiner Fasson<br />

Dass das Konzept aufgeht, bestätigt die Vielfalt der<br />

mittlerweile bestehenden Angebote: Ein Kunsthisto<br />

riker nutzt seine Profession und zieht regelmäßig<br />

eine wachsende Schar von Zuhörern mit Diavor trägen<br />

über sakrale Baukunst in seinen Bann. Ein Cineast<br />

unterhält sein Publikum mit Filmvorfüh run gen.<br />

Ein Naturfreund begleitet altersverwirrte Menschen<br />

auf Spaziergängen. Die Liebe zum Ko chen teilt eine<br />

Freiwillige heute mit den Teilneh mern einer Kochgruppe.<br />

Wieder andere fanden sich als Chor zusammen<br />

und treten regelmäßig im Altenzentrum auf.<br />

Besitzer therapeutisch ausgebildeter Hunde kommen<br />

bei vielen Bewohnern zusammen mit ihren<br />

Vierbeinern besonders gut an. Es gibt Bastelkreise,<br />

Lesungen, Spielenachmittage und auch die Leidenschaft<br />

fürs Shopping lässt sich gemeinnützig ausleben<br />

– bei Besorgungen für alte Menschen.<br />

Wichtig ist, dass die Chemie stimmt<br />

Natürlich birgt Freiwilligenarbeit mit alten Menschen<br />

auch Reibungspunkte, insbesondere die Betreuung<br />

altersbedingt demenziell Erkrankter. Auch<br />

hier sind die »AWO­Büros Aktiv« gefordert. Kompetente<br />

Ansprechpartner stehen den Frei wil ligen<br />

in der eingehenden Vorbereitung, im Rahmen regelmäßiger<br />

Treffen und auch individuell beratend<br />

zur Seite. Zudem werden regelmäßig kostenlose<br />

Fortbildungsmaßnahmen angeboten: Schu lun gen<br />

im bisweilen schwierigen Umgang mit Men schen,<br />

Coachings für Halter therapeutisch geeig neter<br />

Hunde u. ä. sind für die Teilnehmer ein persönlicher<br />

Ge winn und sorgen dafür, dass Ehrenamt eine<br />

Bereicherung für alle ist.


»touchdown« – ein Krabbenkutter wird ein Mainschiff<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt<br />

der AWO Hessen-Süd für junge Menschen<br />

»Touchdown« heißt das Projekt der AWO­Stadt teildienste<br />

in Frankfurt­Höchst. Es unterstützt junge<br />

Menschen dabei, in Ausbildung und Beschäftigung<br />

zu gelangen. Die Bezeichnung »Touchdown« kommt<br />

aus dem Sport und steht für eine positive Heran gehensweise<br />

an die schwierige Ausbildungs­ und Arbeitsmarktlage.<br />

Konkret bedeutet dies, dass die Jugendlichen<br />

in verschiedenen Praxisfeldern alles<br />

lernen, was für eine Berufstätigkeit wichtig ist. Neben<br />

fachlichen Kenntnissen sind dies vor allem<br />

Teamarbeit, eigenverantwortliches Arbeiten, Zu verlässigkeit<br />

und Disziplin. Dazu stehen unter schied liche<br />

Praxisfelder in Gastronomie, Alten pfle ge, Hauswirtschaft,<br />

Verwaltung, Haustechnik und Handwerk<br />

bereit.<br />

Ein nicht ganz alltäglicher Arbeitsplatz ist die Arbeit<br />

in einer Bootswerft am Ufer des Mains. Dort<br />

wird ein alter, 10 m langer ehemaliger Krabbenkutter<br />

von den jungen Menschen wieder in Stand gesetzt.<br />

Eines Tages soll der Kutter auf dem Main<br />

schwimmen und als Ausflugsschiff für Kinder­ und<br />

Jugendgruppen dienen. Unter der Anleitung eines<br />

Tischlers haben die jungen Leute im letzten Sommer<br />

die Arbeit am Krabbenkutter aufgenommen und<br />

dabei so manche böse Überraschung erlebt. Bei der<br />

Entfernung der Außenverkleidung wur den völlig<br />

marode Planken und ein defekter Motor entdeckt.<br />

Diese Rückschläge konnten das En ga ge ment der Jugendlichen<br />

nicht aufhalten. Mit Hilfe der finanziellen<br />

Unterstützung der Stiftung Pro Re gion konnte<br />

die Arbeit weitergehen und Re para turen in Angriff<br />

genommen werden.<br />

Ein weiteres Praxisfeld von »Touchdown« ist das<br />

»Café Auszeit«, das von den Jugendlichen selbst renoviert<br />

und in Betrieb genommen wurde. Es wird<br />

inzwischen als nicht öffentliches Non­Profit­Bistro<br />

für Kinder­ und Jugendgruppen betrieben.<br />

Weitere Arbeitsgelegenheiten – für den Einstieg in<br />

Altenpflege und Hauswirtschaft – bietet das AWO<br />

So zialzentrum »Haus Mainblick« in Kelkheim.<br />

Im November <strong>2007</strong> hatte »Touchdown« einjähriges<br />

Jubiläum. Bis dahin haben 63 junge Menschen am<br />

Beschäftigungs­ und Qualifizierungsprojekt teilgenommen.<br />

Davon sind 25 noch in der Qualifizie rungsphase,<br />

17 haben bereits den Weg ins Berufs le ben gefunden.<br />

Dieses erfolgreiche Ergebnis ist auf den<br />

Echtheitscharakter der Projekte, die große Nähe zum<br />

Arbeitsmarkt und die Nachhaltigkeit zurückzuführen.<br />

Hessen<br />

60<br />

61


Mecklenburg­Vorpommern<br />

Das Jahr in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Die AWO Mecklenburg­Vorpommern war auch im<br />

Jahr <strong>2007</strong> dicht dran an den Sorgen, die die uns<br />

anver trauten Menschen in unserem Bundesland haben.<br />

In Vertretung der Interessen derer, die eine anwaltschaftliche<br />

Vertretung benötigen, engagierten<br />

wir uns verstärkt sozialpolitisch. Demzufolge wurde<br />

der Verband eingeladen, Mecklenburg­Vorpommern<br />

auf dem Weg zum kinder­ und familienfreundlichsten<br />

Bundesland zu begleiten. Um dieses große<br />

Ziel zu erreichen, war es notwendig, die Situation<br />

der Familien und besonders die der Kinder real darzustellen:<br />

es war die AWO, die ihrer Empörung Ausdruck<br />

gab, dass allein in Mecklenburg­Vorpommern<br />

jedes dritte Kind in die Armut geschickt wird. Es war<br />

die AWO, die den Rechtsanspruch für die Betreuung<br />

aller Kinder fordert einschließlich der Gebührenfreiheit<br />

schon für die Kleinsten. Es war die AWO, die einen<br />

optimalen Personal­ und Fachberaterschlüssel<br />

für die Kitas anmahnt; Es war für unseren Verband<br />

selbstverständlich, dass in den Einrich tungen unserer<br />

Kreisverbände für die Kinder und Jugendlichen,<br />

für deren Eltern, für die Senioren und Seniorinnen –<br />

für die Familien – auch in <strong>2007</strong> mit hohem Anspruch<br />

gearbeitet wurde: mit den zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln und unter maximaler Ausnutzung des Fachwissens<br />

und der Krea tivität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Das bedeutete, zusätzliche Finanzquellen<br />

auszuschöpfen, deren Gehalt in einer<br />

Vielzahl von Projekten gut angelegt ist.<br />

Eines dieser Projekte ist das der Mehrgenera tionen<br />

häuser. Sowohl der Kreisverband Güstrow als<br />

auch der Kreisverband Demmin fördern seit <strong>2007</strong><br />

unter dem Dach der AWO das Miteinander der Genera<br />

tionen. Zusammen mit dem Bundes mi nisterium<br />

für Familien, Senioren, Frauen und Ju gend wird somit<br />

auch in Mecklenburg­Vorpommern die Idee<br />

verfolgt, gemeinsame Orte für ein Miteinander von<br />

Jung und Alt zu schaffen. Ob Kita, Café oder Stammtisch,<br />

Sport oder Ju gend treff – die Mehrgenerationenhäuser<br />

bieten vielfältige Mög lichkeiten, wollen<br />

Kinder fördern, Familien entlasten sowie alte Menschen<br />

einbinden. In ihrer Funktion als Leuchtturm<br />

und Weg weiser wollen die Mehrgenerationenhäuser<br />

nicht nur das Verhältnis zwischen den Generationen<br />

verbessern, sondern sie leisten gleichzeitig<br />

wichtige Aufbauarbeit für lokale Bündnisse. Außerdem<br />

regen sie zu der dringend erforderlichen gesellschaftlichen<br />

Diskussion um den Generationenkonflikt<br />

an.<br />

Auf dem Weg zum Kinderland M­V war die Bildungsarbeit<br />

ein wichtiges Anliegen der AWO Mecklenburg­<br />

Vorpommern im Jahr <strong>2007</strong>. Das galt auch für die Projektarbeit.<br />

Von der Soziale Dienste gGmbH des<br />

Kreisverbandes Wismar wurde eine Freie Schule aufgebaut,<br />

die mit besonderen Lernmethoden der individuellen<br />

und fächerübergreifenden Arbeit auch<br />

Kinder mit Lern­ und Konzentrations schwie rigkeiten<br />

erreicht. Geringe Klassengrößen, die die indivi duelle<br />

und leistungsfördernde Arbeit erst ermöglichen, das<br />

rhythmisierte alters­ und fächerübergreifende Lernen<br />

in drei Lernzeiten, die Integra tion der Hortmitarbei<br />

te rin nen in das Schulkonzept, Nachmittagsangebote<br />

für die Interessengebiete Technik, Natur,


Sport und Theater sowie Notenver gabe und Englischunterricht<br />

ab der 1. Klasse gehören zu den Besonderheiten<br />

des Angebotes in Wis mar.<br />

Doch das Leben von Kindern und Jugendlichen<br />

spielt sich in Mecklenburg­Vorpommern nicht vorwie<br />

gend in den Städten ab. Deshalb hat sich das<br />

Lan desjugendwerk M­V seit <strong>2007</strong> auf die Fahnen<br />

geschrieben, Kinder und Jugendliche auf dem Lande<br />

mit einem ganz besonderen Bildungsangebot zu<br />

locken: mit der »Mobilen Kinderaka de mie« – ein<br />

Projekt, das durch die Aktion Mensch gefördert wird.<br />

Der Schwerpunkt der »Mobilen Kinderaka de mie«<br />

liegt zum einen darin, Kinder über Einrich tungen<br />

und Träger der Kinder­ und Jugendhilfe vor Ort zu<br />

erreichen. Zum anderen können vielfältige Angebote<br />

und Veranstaltungen flexibel und interessenorientiert<br />

genutzt werden. Da der Besuch der Akademie<br />

kostenlos ist, können besonders auch Kinder<br />

mit fehlenden finanziellen Mitteln die Chance, ihren<br />

Wissensdurst zu stillen, nutzen. In haltlich umfasst<br />

das Modellprojekt verschiedene The men koffer,<br />

die sich mit unterschiedlichen Wis sens bereichen<br />

beschäftigen. So werden beispielsweise Fragen rund<br />

um die Themengebiete der Naturwissenschaft und<br />

Technik, des interkulturellen Lernens oder der Kunst<br />

und Musik über Spiel­, Mitmach­ und Erfahrungsaktionen<br />

bearbeitet und beantwortet. Ziel ist es,<br />

Impulse zu setzen, die Kinder bei ihren Erklärungsversuchen<br />

zu unterstützen und ihre Wahrnehmung<br />

zu schärfen.<br />

Die Reihe der in <strong>2007</strong> initiierten AWO­Projekte, die<br />

für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg­Vor­<br />

Mecklenburg­Vorpommern<br />

pommern ungeheuer wichtig sind, ließe sich um ein<br />

Vielfaches fortsetzen: beispielsweise um die Eröffnung<br />

der Öko­Kita in Rostock, die sich auf Grundlage<br />

eines ökologischen Konzeptes auch der gesunden<br />

Ernährung der Kinder widmet. Um die von der Reise<br />

gGmbH angebotenen Ferienfreizeiten für sozial benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche, die durch eine<br />

große Spendenaktion möglich wurden. Um das Projekt<br />

des Kreisverbands Schwerin­Parchim, das sich<br />

Kindern und Jugendlichen annimmt, die von häuslicher<br />

Gewalt betroffen sind.<br />

Doch damit nicht genug: Auf dem Weg zum kinder­<br />

und familienfreundlichsten Bundesland widmete<br />

sich die AWO Mecklenburg­Vorpommern auch in<br />

<strong>2007</strong> verstärkt den Problemen um die Pflege. Beispielhaft<br />

ist die Planung des ersten durch das Bundesministerium<br />

für Gesundheit geförderten Pflegestützpunktes<br />

zu nennen. In der <strong>Hans</strong>estadt Wismar<br />

bereiteten sich seit Ende des Jahres <strong>2007</strong> die AWO<br />

und ihre Kooperationspartner darauf vor, den Pflegebedürftigen<br />

und deren Angehörigen modellhaft<br />

Beratung anzubieten. Diese wird auf einer Vernetzung<br />

verschiedenster Altenhilfeein rich tungen, der<br />

Krankenkassen, der Sozialämter usw. beruhen. Somit<br />

kann Menschen, die sich in einer Pflegesituation<br />

befinden, eine maximale Unterstützung gewährt<br />

werden. Mit der Betreibung eines Pflegestützpunktes<br />

wird die AWO dem großen Bedarf an Serviceleis tungen<br />

in der Altenhilfe ger echt werden, der allein<br />

schon der demografischen Entwicklung im Land<br />

Meck lenburg­Vor pom mern geschuldet ist.<br />

62<br />

63


Niedersachsen<br />

Die AWO in niedersachsen …<br />

... übernimmt eine Vielzahl sozialer Dienste und<br />

Aufgaben und setzt sich ein für eine sozial gerechtere<br />

Gesellschaft. In 230 Einrichtungen beschäftigt die<br />

Arbeiterwohlfahrt in Niedersachsen ca. 7.600 hauptberufliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund<br />

48.000 Mitglieder sind in den verschiedensten Bereichen<br />

ehrenamtlich tätig.<br />

01 hinsehen und Gesicht zeigen!<br />

Am 15. September <strong>2007</strong> haben sich rund 15.000 Menschen<br />

auf dem hannoverschen Opernplatz und vor<br />

dem Hannover Congress Centrum (HCC) in einer großen,<br />

bunten Aktion gegen Rechts versammelt und gegen<br />

die NPD demonstriert. Viele Teilnehmer­/innen<br />

der AWO Niedersachsen­LAG, des AWO Bezirksverbandes<br />

Hannover e.V. und des AWO Kreisverbandes<br />

Region Hannover e.V. waren dabei, sowie viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus deren Einrich­<br />

02 Sterben in Würde – hospizeröffnung in Bad Münder<br />

Die AWO Gesundheitsdienste gGmbH (GSD), Bauherrin<br />

der Einrichtung, eröffnete das Hospiz Bad Münder<br />

im Dezember <strong>2007</strong> und übergab die Einrichtung an<br />

die AWO Gesundheitsdienste Betreuung gGmbH.<br />

Während des Festaktes wurden nicht nur das Engagement<br />

sondern auch das Bekenntnis zu den Menschen<br />

gelobt, das die AWO mit der stetigen Erweiterung<br />

ihrer Versorgungsleistungen und ­angebote für<br />

die Bürger der Region zeigt. »Es ist nicht einzusehen,<br />

warum das Thema Sterben und Tod heute noch so<br />

tabuisiert wird«, so Axel Plaue, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der AWO Gesundheitsdienste gGmbH. »Soziale<br />

Würde angesichts des nahenden Todes« zu geben,<br />

sei eine der zentralen Aufgaben und Fokus der<br />

täglichen Arbeit aller an der Versorgung der Hospizgäste<br />

beteiligten Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und<br />

| o1 | o2 | o3<br />

In Niedersachsen ist die Arbeiterwohlfahrt als Landesarbeitsgemeinschaft<br />

(LAG) organisiert und setzt<br />

sich zusammen aus den drei Bezirksverbänden AWO<br />

Bezirksverband Braunschweig e.V., AWO Bezirksverband<br />

Hannover e.V. und AWO Bezirksverband Weser­<br />

Ems e.V.<br />

tungen, Orts­ und Kreisverbänden, die selbst aus<br />

weiter entfernten Regionen dem Aufruf gefolgt sind.<br />

Die AWO hat mit dieser Aktion gezeigt, dass sie sich<br />

mit dem Bekenntnis aus dem Magdeburger Appell,<br />

»Demokratie heißt Hinsehen und Gesicht zeigen«,<br />

mit aller zur Verfügung stehenden Kraft der Ausbreitung<br />

des Rechtsextremismus entgegenstellt.<br />

Angehörigen. Im Fokus des demografischen Wandels<br />

ist die adäquate Versorgung in einem stationären<br />

Hospiz nicht nur Spiegelbild sozialer Verantwortung,<br />

sondern auch gleichzeitig eine schwierige Finanzierungssituation.<br />

Das zeigt die Schere zwischen den<br />

Ansprüchen und den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln.<br />

Nur 90 Prozent der Kosten werden von<br />

den Trägern übernommen. Die verbleibenden 10 Prozent<br />

müssen über Spenden akquiriert werden – und<br />

das jährlich!<br />

Die Hospiz­Initiative Bad Münder, wird die Arbeit<br />

des Hospizes Bad Münder unterstützen und begleiten.<br />

Sie ist neben dem Engagement der ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfer essenzieller Bestandteil<br />

der stationären Hospizarbeit.


03 Landeskrankenhaus wird zum AWO Psychiatriezentrum<br />

Am 1. September <strong>2007</strong> ist das ehemalige Landeskrankenhaus<br />

Königslutter im Rahmen der Privatisierung<br />

an die AWO Niedersachsen gGmbH übergegangen. Das<br />

Krankenhaus trägt jetzt den Namen AWO Psy chiat riezentrum.<br />

Geschäftsführer der AWO Nieder sach sen<br />

gGmbH ist Thomas Zauritz. Das AWO Psy chiat rie zentrum<br />

gehört zu den größten und leis tungsfähigsten<br />

Psychiatrischen Fachkrankenhäu sern in Niedersachsen.<br />

Für höchste Qualität in Medizin und Pflege<br />

setzen sich rund 850 Mitarbeiter­/innen gemeinsam<br />

mit der Krankenhausleitung, dem Ärztlichen Direktor<br />

Herrn Dr. med. Mohammad­Zoalfikar Hasan, dem<br />

Verwaltungsdirektor Herrn Klaus Gruhnert und dem<br />

Pflegedirektor Herrn Heiko Huber ein.<br />

Der Auftrag des AWO Psychiatriezentrums ist die Sicherstellung<br />

der stationären und teilstationären<br />

psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung<br />

in unsere Region mit einer Versorgungsverpflichtung<br />

für die kreisfreien Städte Braunschweig<br />

und Wolfsburg und die Landkreise Gifhorn, Helmstedt,<br />

Peine und Wolfenbüttel.<br />

Als erste große organisatorische Änderung wurde<br />

zum 1. Januar 2008 im klinischen Bereich eine Überführung<br />

der bisherigen Funktionsbereiche in ein<br />

Chefarztmodell durchgeführt. Das AWO Psychiatriezentrum<br />

umfasst dann die Kliniken für<br />

· Akutpsychiatrie<br />

· Sozialpsychiatrie und Psychotherapie<br />

· Abhängigkeitserkrankungen<br />

· Gerontopsychiatrie<br />

· Kinder­ und Jugendpsychiatrie und<br />

­psychotherapie sowie<br />

· Forensische Psychiatrie,<br />

die jeweils von einem Chefarzt/einer Chefärztin geleitet<br />

werden.<br />

Ziel dieses dezentralen Steuerungsmodells ist es,<br />

durch die Verlagerung von Kompetenz und Budgetverantwortung<br />

in die Bereiche schnellere und transparentere<br />

Entscheidungswege zu schaffen. Dadruch<br />

entsteht eine klarere Organisationsstruktur, durch die<br />

die Patientenorientierung und Qualität der Arbeit<br />

weiter gestärkt werden soll. Die stärkere Eigenverantwortlichkeit<br />

der einzelnen Kliniken führt zum einen<br />

zu schnelleren Entscheidungen, zum anderen kann<br />

aber auch die Arbeit effektiver gestaltet werden.<br />

Niedersachsen<br />

Mit der Errichtung von Kliniken soll gleichzeitig die<br />

Bildung von Profit Centern einhergehen. Die Kliniken<br />

werden damit autonomere organisatorische Teilbereiche<br />

innerhalb des AWO Psychiatriezentrums, die<br />

verantwortlich für den (auch wirtschaftlichen) Erfolg<br />

ihrer Abteilungen sind. Die Entscheidungsfähigkeit<br />

vor Ort wird im Rahmen von Ziel vorgaben und Budgetverantwortung<br />

an die Leitung der Profitcenter<br />

(Chefärztin/­arzt und Verwaltungsdirektor) übertragen.<br />

Um eine angemessene Steuerung zu ermöglichen,<br />

wurde es notwendig, entsprechende Steuerungsinstrumente<br />

zu etablieren. Dazu gehört u.a. eine<br />

trans parente Planung, eine Kostenstellenrechnung<br />

und der Aufbau von Controllingsystemen. Mit der<br />

Einführung eines Krankenhausinformationssys tems<br />

wird eine breitere EDV­Basis geschaffen, die die klini<br />

schen Prozessabläufe unterstützen wird. Bestehende<br />

therapeutische Angebote werden nach wie<br />

vor gestärkt und Bewährtes soll auch weiterhin erhal<br />

ten bleiben. Neue, patientenorientierte Angebote<br />

sollen in der Region erarbeitet und umgesetzt<br />

werden. Dazu wurden Anträge auf den Ausbau der<br />

tagesklinischen Versorgung gestellt, geplant ist je<br />

eine Tagesklinik in Gifhorn und in Wolfenbüttel, die<br />

neben den bestehenden Tageskliniken in Wolfsburg<br />

und Peine die direkte Versorgung in der Region verbessern<br />

sollen. Auch die Zusammenarbeit mit bisherigen<br />

Kooperationspartnern wird weitergeführt.<br />

Auch als Ausbildungsbetrieb nimmt das AWO Psychiatriezentrum<br />

seine Verantwortung in der Region<br />

wahr: es stehen 90 Ausbildungsplätze in Pflege,<br />

Handwerk und Verwaltung zur Verfügung. Zudem<br />

ist das AWO Psychiatriezentrum anerkannt als Weiterbildungsstätte<br />

für die ärztlichen Fachgebiete<br />

Psychiatrie und Psychotherapie und Kinder­ und<br />

Jugendpsychiatrie und ­psychotherapie. Die Psychiatrie<br />

Akademie, deren ursprüngliches Ziel es<br />

war, das Personal der Niedersächsischen Landeskrankenhäuser<br />

fort­ und weiterzubilden, bekommt<br />

eine neue inhaltliche Ausrichtung. Dies umfasst<br />

themenspezifische Tagesveranstaltungen, Programme<br />

für berufsgruppenbezogene Fortbildungen,<br />

Weiterbildungscurricula und vielfältige<br />

Seminarangebote.<br />

64<br />

65


Nordrhein­Westfalen<br />

Die AWO in nordrhein-Westfalen<br />

Nordrhein­Westfalen ist nicht nur das bevölkerungsreichste<br />

Bundesland, sondern stellt – mit mehr<br />

als 120.000 – auch mit Abstand die meisten Mitglieder<br />

der AWO, organisiert in 878 Ortsvereinen, 51<br />

Kreis­ und vier Bezirksverbänden sowie einer Landesarbeitsgemeinschaft.<br />

Dienstleistungen für soziale Einrichtungen Gmbh (DSE)<br />

Die DSE, seit einigen Jahren als Unternehmen im Bereich<br />

interner Service des AWO Bezirksverband Mittel<br />

rhein e.V. etabliert, erweiterte <strong>2007</strong> ihr Lei s tungsangebot<br />

um »IT­Lösungen für soziale Ein rich tungen«.<br />

Kernaufgabe dieses Geschäfts bereichs ist eine qualifizierte<br />

Beratung für alle informationstechnologischen<br />

Fragestellungen. Die Entwick lung von Projektideen<br />

gehört ebenso zum Angebot wie eine<br />

effiziente Projektplanung oder das Projektmanagement.<br />

Der Vorteil für den AWO­Kunden: Die DSE<br />

spricht seine Sprache, arbeitet produkt­ wie herstellerunabhängig<br />

und damit lösungs­ und kunden­<br />

Lebensmittelpunkt cAP-Markt<br />

Die Bilanz nach einem Jahr: Der CAP­Markt Hilden<br />

der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. hat sich für<br />

viele zum Lebensmittelpunkt entwickelt! Ende 2006<br />

eröffnet, ist der Supermarkt für neun Men schen mit<br />

Behinderungen zum Lebensmittel punkt geworden.<br />

Nach erfolgloser Arbeitsplatzsuche füllen sie nun auf<br />

rund 400 qm Verkaufsfläche Regale mit über 7.000<br />

Artikeln des täglichen Bedarfs, bera ten Kunden und<br />

sorgen dafür, dass die Kasse klingelt. Marktleiter<br />

Kenneth Hützen zeigt sich sehr zufrieden: »Ich habe<br />

noch nie so hoch motivierte Mitarbeiter erlebt!« sagt<br />

der Einzelhandels­Profi. In den Mittelpunkt gerückt<br />

ist der CAP­Markt auch für viele Bewohner des Hil­<br />

Tradition und Moderne haben in der nordrheinwestfälischen<br />

AWO ihren Platz. Neue Themen, neue<br />

Konzepte, neue Partner belegen die Lebendigkeit<br />

des Verbandes und sichern die Zukunftsfähigkeit des<br />

Unternehmens. Hier einige Beispiele:<br />

orientiert! Dabei greift die DSE auf eine Vielzahl<br />

namhafter Unternehmen aus den Branchen der IT­<br />

Lösungsanbieter und Hardwa re hersteller zurück.<br />

Applikationen, wie z.B. Finanz­/Lohn­ und Gehaltsabrechnung,<br />

Heimabrechnung, Ab rechnungen im<br />

Bereich Jugendhilfe und vor al lem die EDV­gestützte<br />

Pflegedokumentation, bil den den Kern der Angebotspalette.<br />

Abgerundet wird das Beratungsportfolio<br />

u.a. durch Internet lösungen, Sicherheits­ und<br />

Dokumenten mana gement sowie Weitverkehrsnetze<br />

(WAN). Info Tel.: 0221/5 79 98­549.<br />

dener Südens, die Jahre auf die Wiedereröffnung<br />

eines Lebensmittel ge schäftes in ihrem Stadtteil warten<br />

mussten. Vor allem für alte und behinderte<br />

Menschen ist der bundesweit erste AWO­CAP­Markt<br />

eine Erleichte rung. Sie können nun wieder zu Fuß<br />

einkaufen oder sich die Waren vom CAP­Liefer­Service<br />

nach Hause bringen lassen. Unterstützt von der<br />

Aktion Mensch, dem Landschaftsverband Rheinland<br />

und der Stadt Hilden schreibt das Integrationsprojekt<br />

nach einem Jahr noch keine schwarzen Zahlen.<br />

Nach der dreijährigen Projektlaufzeit soll der neue<br />

Lebensmittelpunkt aber auf eigenen Beinen stehen.<br />

Info­Tel.: 0201/31 05­219


ElternService AWO<br />

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur<br />

Thema berufstätiger Eltern. Auch die Un ternehmen<br />

selbst setzen sich zunehmend für eine Verbesserung<br />

ein und fördern die flexible Be treuung der Kinder<br />

ihrer Beschäftigten. Unter stützung bietet hier die<br />

2006 von allen Bezirks­ und Landesverbänden der<br />

AWO in Deutschland gegründete ElternService AWO<br />

GmbH, die passgenaue Betreuungs­ und Servicepakete<br />

für Unternehmen und deren Mitarbeiter<br />

»schnürt« und dabei auf die Erfahrung und Kompetenz<br />

der AWO mit über 3.000 Betreuungs­ und Beratungseinrichtungen<br />

für Fa mi lien bauen kann. Initiatorin<br />

und Koordinatorin ist der AWO Bezirksverband<br />

SeniorenService AWO<br />

Im Januar <strong>2007</strong> wurde der SeniorenService AWO als<br />

bundesweit tätige Agentur gegründet und der<br />

AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. mit<br />

der Federführung beauftragt. Sein Angebot richtet<br />

sich an Versicherungen, Wohnungsgesellschaften<br />

und Unternehmen, die ihren Beschäftigten und<br />

Kunden passgenaue Beratungen und die Vermittlung<br />

von Dienstleistungen rund um das Thema Pflege<br />

bieten wollen. Vor dem Hintergrund einer steigenden<br />

Zahl an Pflegebedürftigen und einer<br />

wach senden Zahl überlasteter pflegender Angehöriger<br />

gewinnt eine familien­ und generationsgerechte<br />

Personalpolitik erheblich an Bedeutung. Be­<br />

Nordrhein­Westfalen<br />

Ostwestfalen­Lippe e.V. Der ElternService AWO ist inzwischen<br />

u. a. Part ner der Deutschen Bahn, mehrerer<br />

Versicherungen sowie Behörden, Universitäten<br />

und mittelständischer Unternehmen. Deutschlandweit<br />

werden ca. 150 Kunden betreut. 24 Stunden am<br />

Tag, bundesweit, flexibel und passgenau. Ne ben der<br />

Vermittlung von Betreuung organisiert der Eltern­<br />

Service AWO mit den Partnern auch eigene Kinderbetreuungsmodelle.<br />

Von der Tagesmutter über die<br />

Mini­Kita bis hin zur Tagesstätte ist vieles möglich.<br />

Anfragen zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger<br />

werden an den SeniorenService AWO weitervermittelt.<br />

Info: www.elternservice­awo.de<br />

triebliche Lösungen, die einer zunehmenden<br />

Überlastung von Beschäftigten vorbeugen, stoßen<br />

immer häufiger auf großes Interesse. Hier setzt der<br />

SeniorenService AWO an und vermittelt – gestützt<br />

auf über 13.000 Einrichtungen und Dienste der Arbeiterwohlfahrt<br />

– Pflegeberatung, haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen, ambulante Pflege und (teil­)stationäre<br />

Angebote. Folgende namhafte Vertragspartner<br />

wurden bereits gewonnen: E.ON Bayern, Europ<br />

Assistance, Merz GmbH, Schüco International KG,<br />

ÖRAG Service GmbH sowie die Deutsche Be stat tungsfür<br />

sorge. Info: www.seniorenservice­awo.de<br />

66<br />

67


Rheinland­Pfalz<br />

AWO Bezirksverband Rheinland e.V.<br />

Mitgliederorganisation<br />

»Zukunft gerecht gestalten«. Unter diesem Motto<br />

stand und steht die Arbeit, und diese Aufforderung<br />

wird auch das in die Zukunft gerichtete Handeln bestimmen.<br />

Die AWO Rheinland förderte die Aktion<br />

»Nachbar in Not« des Vereins »Helft uns leben«. Sie<br />

vermittelte Spenden von rund 250.000 Euro der<br />

Rhein­Zei tungs­Leser an Menschen, die derzeit im<br />

Schatten der Gesellschaft existieren. Viele AWO Helfer<br />

engagierten sich vor Ort und trugen zum Gelingen<br />

der Aktion entscheidend bei. »Tag der AWO« der AWO<br />

Rheinland: Mut gemacht hat die zentrale Feier auf<br />

dem Kornmarkt in Bad Kreuznach unter dem Motto:<br />

»Bei der AWO kommen wir uns nahe«. 1000 Besucher,<br />

davon mehr als die Hälfte aus Ortsvereinen der<br />

AWO Rheinland, erlebten viele frohe Stunden bei<br />

trockenem und warmem Wetter.<br />

Auf größere Resonanz stieß auch die Ver bandszeitschrift<br />

»Stadt und Land«. Derzeit wird sie mehr<br />

als 10.500 Mal direkt an Mitglieder versandt. Tendenz<br />

steigend.<br />

Der Fachbereich Migration des Bezirksverbandes<br />

entwickelte sich von der klassischen Ausländer­Sozial<br />

betreuung hin zu einem modernen Dienst leister<br />

für Migranten. Der Fachbereich Kindertages stät ten<br />

ist gekennzeichnet durch die Ganztags be treuung,<br />

ohne die es kaum mehr geht. Das Projekt büro »Jugend<br />

und Soziales« in Boppard leistete mit dem<br />

Schwerpunkt Kinder und Jugendliche die Inte grations<br />

arbeit erfolgreich weiter, die einst im Durchgangswohnheim<br />

im selben Ort begonnen worden<br />

war. Das Jugendwerk der AWO Rheinland hält konsequent<br />

seine Linie ein: Alle Kinder­ und Jugend­<br />

Ferien betreuer werden pädagogisch geschult und<br />

bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet. Jedes Jahr sind<br />

es rund 100 Betreuer.<br />

Der Fachverband für Betreuungen, Vormundschaften<br />

und Pflegschaften der AWO in Rheinland­Pfalz (gegründet<br />

2002) – und ab Frühjahr 2008: Rhein land­<br />

Pfalz und Saarland – unterhält Kontak te zu Politi kern,<br />

gibt Stellungnahmen zu Fragen des Be treuungsrechts<br />

ab und erarbeitete sich die Po sition eines geachteten<br />

und kompetenten An sprech part ners.<br />

Mehrfach vertraten Mitglieder des Fach ver ban des<br />

Rheinland­Pfalz die AWO auf Bundes ebene.<br />

Unternehmensteil<br />

Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der AWO Rheinland<br />

ist die stationäre Altenpflege. Der Umsatzerlös<br />

betrug <strong>2007</strong> rund 52 Millionen Euro, der Jahres überschuss<br />

rund 3.590.000 Euro. Er steht damit allerdings<br />

in keiner Relation zu den Investitionen so wie den<br />

notwendigen Instandhaltungs­ und Re paratur maßnahmen,<br />

die sich im Berichtszeitraum auf ein Gesamtvolumen<br />

in Höhe von 4.320.000 Euro summierten.<br />

Im Vergleich zu anderen Anbietern, die mit<br />

der AWO Rheinland in der stationären Altenhilfe<br />

konkurrieren, kann die aufgezeigte Entwicklung jedoch<br />

noch als relativ positiv bewertet werden. Die<br />

Be legungsquote in den Alten­ und Pflegeheimen ist<br />

von 2004 bis <strong>2007</strong> nur um rund 1,75 Prozent leicht<br />

zurückgegangen.<br />

Dies ist auf ein Gesamtpaket konzeptioneller, personeller<br />

und baulicher Maßnahmen zurückzu füh ren,<br />

das in den vergangenen Jahren geschnürt wor den<br />

ist, um die vergleichsweise gute Markt po si tion zu erhalten<br />

und – nach Möglichkeit – viel leicht sogar noch<br />

auszubauen. So hat der Bezirks verband im Berichtszeitraum<br />

sein Qualitäts ma na ge ment­System konsequent<br />

und kontinuierlich ausgebaut. Alle Alten­ und<br />

Pflegeheime sowie die Seniorenresidenzen »Alte Glaserei«<br />

und »Oranien stein« sind vom TÜV geprüft und<br />

zertifiziert worden. Zusätzlich haben die Seniorenresidenzen<br />

ein Zertifikat nach der DIN 77800 – die speziell<br />

für das »Betreute Wohnen« entwickelt worden<br />

ist – erhalten, das in der Bundesrepublik bisher nur<br />

noch an sieben andere Einrichtungen vergeben worden<br />

ist. Außerdem sind die Alten­ und Pflegeheime<br />

der AWO Rheinland führend im Bereich der Betreuung<br />

de menzkranker Bewohner, die mittlerweile die<br />

Mehr heit der Bewohner in den stationären Ein richtungen<br />

der Altenhilfe bilden.<br />

Als erster und bis lang größter Träger in Rheinland­<br />

Pfalz wird der Bezirksverband in allen seinen Alten­<br />

und Pflege hei men das »Psychobiografische Pflegemodell«<br />

nach Professor Böhm umsetzen.<br />

Rudi Frick, Vorsitzender<br />

Winfried Bauer, Geschäftsführer


AWO-Bezirksverband Pfalz e.V.<br />

»Veränderungen« – auch im Zeitraum <strong>2007</strong>/2008<br />

war dies der wohl treffendste Begriff für die Entwicklungen<br />

in der AWO PFALZ ! Das soziale Unternehmen.<br />

Einige der wichtigsten Themen und Ereignisse:<br />

Im März <strong>2007</strong> fand der Einzug in das sehr modern<br />

gestaltete AWO­Seniorenhaus »Babette Ludowici«<br />

im südpfälzischen Jockgrim statt. Mit einer Investitionssumme<br />

von rund 4,7 Millionen Euro sind hier<br />

68 neue Pflege­Wohnplätze entstanden mit dem<br />

Schwerpunkt »Junge Pflege«. Zusätzlich wurde die<br />

Betreuung einer benachbarten Wohnanlage mit 40<br />

Wohneinheiten übernommen.<br />

Zum 1. November <strong>2007</strong> übernahm die AWO PFALZ in<br />

der Domstadt Speyer das neue Seniorenhaus »Burgfeld«<br />

mit 114 Plätzen und einer Investitionssumme<br />

von 10 Millionen Euro, zu dem acht Betreute Wohnungen<br />

gehören. Bauherr ist eine Gemeinnützige<br />

Baugenossenschaft, für deren benachbartes Wohngebiet<br />

mit über 800 Wohnungen ein umfassendes<br />

Service­Konzept mobiler Hilfen für die älter werdenden<br />

Mieter/innen entwickelt wurde. Inzwischen<br />

ist das Senioren haus mit seinem sehr elegant gestalteten<br />

Restaurant und dem professionell geführten<br />

Gastronomiebereich zu einem lebendigen, gene ratio<br />

n enübergreifen den Treffpunkt des Stadtteils und<br />

der gesamten Stadt geworden.<br />

Die AWO PFALZ hat damit ihr Pflegeangebot erheblich<br />

ausgeweitet und betreibt inzwischen sieben<br />

moderne Pflegeheime, die jedes über einen spezifischen,<br />

dem fachlichen Bedarf und der Wettbewerbssituation<br />

angepassten Pflegeschwerpunkt<br />

verfügen.<br />

»Und jährlich grüßt das Murmeltier.« So könnte<br />

man scherzhaft die Audits des Qualitätsmanagementsystems<br />

beschreiben, denen sich die Dienste<br />

und Einrichtungen der AWO PFALZ seit Sommer 2006<br />

jährlich unterwerfen. Auch in <strong>2007</strong> und 2008 ist al­<br />

| o1 | o2<br />

Rheinland­Pfalz<br />

len Seniorenhäusern und Mobilen Dienste durch das<br />

neutrale, unabhängige Prüfinstitut DQS wiederum<br />

das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2000 und nach<br />

AWO­QM­System (Tandem­Zertifizierung) für ein<br />

sehr, sehr gutes Qualitätsmanagement bestätigt<br />

worden.<br />

Ein »Sahnehäubchen« war sicherlich der Start des<br />

AWO­Fanprojekts für den 1. FC Kaiserslautern im<br />

Herbst <strong>2007</strong>, das gemeinsam von der AWO PFALZ und<br />

dem Sozialpädagogischen Netzwerk (SPN) der AWO<br />

SAARLAND getragen und vom DFB/DFL, dem Land<br />

Rheinland­Pfalz und der Stadt Kaiserslautern finanziert<br />

wird. Musste das Fanprojekt auch zunächst in<br />

einer sportlich und finanziell äußerst schwierigen<br />

Phase des 1. FCK arbeiten, so haben die gemeinsamen<br />

Anstrengungen das – neben der AWO PFALZ –<br />

zweite »HERZ DER PFALZ« inzwischen wieder zu ungeahnten<br />

fußballerischen Höhenflügen angespornt.<br />

Nicht umsonst haben jetzt auch weitere Liga­Clubs<br />

ihr Interesse an der Arbeit des AWO­Fanprojekts angemeldet.<br />

Seit Herbst <strong>2007</strong> hat sich der AWO­Bezirksverband<br />

Pfalz gemeinsam mit seinen guten Nachbarn Bezirksverband<br />

Rheinland und Landesverband Saarland<br />

auf den Weg zur »AWO SÜDWEST 2020« gemacht.<br />

Basierend auf einer Vereinbarung der drei Verbandsvorsitzenden<br />

und abgesegnet durch die jewei<br />

ligen Gremien haben die Geschäftsführungen<br />

seitdem gemeinsam nach Möglichkeiten der Kooperation<br />

und Nutzung von Synergien insbesondere<br />

für die Unternehmensbereiche geforscht. Eine spannende<br />

Entwicklung, die in die Zukunft weist.<br />

| 01 FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz<br />

mit AWO-Geschäftsführer <strong>Hans</strong>-Werner Kienitz<br />

| 02 Fotografische Impression der neuen Seniorenhäuser<br />

68<br />

69


Saarland<br />

Das Jahr in Saarland<br />

Wir waren <strong>2007</strong> gezwungen unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />

unseren Kurs der wirtschaftlichen<br />

Konsolidierung durchzuhalten. Die Diskus sion um<br />

die Qualität und die Finanzierung der Al tenpflege<br />

mit ihren negativen Folgen hat auch unseren Verband<br />

erreicht und es wird vielfach versucht diese<br />

Diskussion weiter anzufachen.<br />

Aber wir haben engagiert unsere eigenen Antwor ten<br />

auf diese Fragen erarbeitet:<br />

· Wir haben mit der Zertifizierung unserer stationären<br />

und ambulanten Altenhilfe dokumentiert, dass<br />

wir hervorragende Arbeit zugunsten der uns anvertrauten<br />

Menschen leisten.<br />

· Wir haben mit unseren Investitionen in der stationären<br />

Altenhilfe bewiesen, dass es möglich ist hohe<br />

Standards, zeitgemäße moderne Pflegefor men<br />

und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.<br />

· Darüber hinaus haben wir in unserer Arbeit noch<br />

einen unschätzbaren Vorteil, der uns als AWO auszeichnet:<br />

zufriedene und motivierte Mitar bei ter.<br />

Unsere Mitarbeiterbefragung stellt der AWO im<br />

Saarland durchgängig ein gutes Zeugnis aus.<br />

· Durch kluge und umsichtige Verhandlungsführung<br />

und auf Basis des guten Einvernehmens mit unseren<br />

Mitarbeitern haben wir zudem in diesem Jahr<br />

einen Tarifabschluss erreicht, der die wirtschaftliche<br />

Konsolidierung des Verbandes nicht gefährdet,<br />

die Interessen unserer Mitarbeiter angemessen<br />

berücksichtigt und zudem weit unter den Kosten<br />

des Abschlusses für den öffentlichen Dienst bleibt.<br />

Die AWO wird entsprechend ihrer Grundsätze weiterhin<br />

als Anwalt für die von uns vertretenen Menschen<br />

aktiv sein; wir wollen verstärkt auf politische<br />

und gesellschaftliche Prozesse Einfluss nehmen; wir<br />

werden das soziale Gewissen dieser Ge sellschaft<br />

bleiben.<br />

Die AWO dabei zukunftsfähig zu gestalten, den Generationenwechsel<br />

zu begleiten und unsere ehrenamtliche<br />

Verbandsstruktur zu sichern ist unser aller<br />

Anliegen.<br />

Die folgenden Jahre werden für die AWO daher Jahre<br />

der Standortbestimmung und Konsolidierung. Standen<br />

in den vergangenen Jahren die Inves ti tionen für<br />

die stationäre Altenhilfe im Vordergrund, so werden<br />

nun die Einrichtungen für Behin der ten hilfe modernisiert<br />

und ausgebaut.<br />

Wichtigstes Vorhaben ist dabei die Inbetriebnahme<br />

und zukunftsfähige Ausrichtung unserer neuen<br />

Werk stätten für behinderte Menschen in Ensdorf.<br />

In der Jugendhilfe steht der weitere Ausbau der Krippenplätze<br />

im Vordergrund. Angedacht ist dabei auch<br />

die Einrichtung eines Kindercampus’ mit der Stadt<br />

Merzig in Besseringen.<br />

Unser sozialpädagogisches Netzwerk (SPN), engagiert<br />

sich in Fragen der neuen Unterbringungsformen<br />

für besonders schwierige Jugendliche.<br />

Jugendliche in schwierigen sozialen Verhältnissen<br />

brauchen feste Strukturen und Menschen, die sich<br />

ihnen zuwenden und sich mit ihnen auseinandersetzen.<br />

Dies leisten in außerordentlichem Maße unsere<br />

Einrichtungen der Jugendhilfe.<br />

Alle diese Fragestellungen werden von unserem Verband<br />

aktiv bearbeitet und in konkrete Maß nah men<br />

und Lösungen umgesetzt.<br />

Paul Quirin<br />

Landesvorsitzender


Behinderte Menschen helfen, Ortszentrum neu zu beleben<br />

Die AWO eröffnete in Saarlouis-Roden<br />

den ersten saarländischen CAP-Markt<br />

Die AWO hat im Saarlouiser Stadtteil Roden den ersten<br />

CAP­Markt im Saarland eröffnet. Der Name ist in<br />

doppelter Hinsicht Programm: CAP – kurz für Handicap<br />

– steht einmal für ortsnahe Vollsorti mentsgeschäfte,<br />

die die Beschäftigung und In te gration<br />

von Menschen mit Behinderungen fördern. Zum<br />

Zweiten unterstützt das CAP­Konzept die Entwicklung<br />

des Gemeinwesens durch Schaffung entsprechender<br />

Versorgungs­ und Infrastrukturen. Die Rodener<br />

freut´s, haben sie doch endlich wieder einen<br />

Supermarkt im Ortszentrum. Auf 600 qm werden im<br />

CAP­Markt mehr als 7.000 Einzelartikel vom Biogemüse<br />

über Joghurt, Käse, Fleisch und Getränke bis<br />

hin zu Waschpulver und Tiefkühlkost angeboten.<br />

Fair gehandelter Kaffee und Riesling­Sekt aus einer<br />

Werkstatt für behinderte Menschen gehö ren ebenso<br />

dazu wie preiswerte Eigenmarken und regionale Erzeugnisse.<br />

Was auffällt sind die breiten Gänge, die<br />

ein Durchfahren mit Kinderwagen oder Roll stuhl erleichtern,<br />

und die niedrigen Regale, an denen auch<br />

kleinere Personen und Rollstuhlfahrer die obersten<br />

Etagen erreichen.<br />

Auch sonst wird das Einkaufen leicht gemacht. Neben<br />

Einkaufswagen für Kinder gibt es spezielle Einkaufswagen<br />

für ältere oder gehbehinderte Men schen<br />

mit einem Sitz zum Ausruhen. An Roll stuhlfahrer<br />

wurde ebenfalls gedacht. Für sie gibt es Ein kaufswagen,<br />

die direkt an den Rolli angedockt werden<br />

können. So kann man sich ohne fremde Hilfe problemlos<br />

durch den Laden bewegen.<br />

Der Rodener CAP­Markt gibt 19 Menschen Arbeit.<br />

Darunter sind neun behinderte Beschäftigte der<br />

AWO­Werkstatt in Dillingen, die in Roden auf sog.<br />

ausgelagerten Arbeitsplätzen geführt werden. Die<br />

meisten Werkstattbeschäftigten wohnen in der Nähe<br />

und kommen zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

zur Arbeit. Vor der Eröffnung des Marktes<br />

haben alle Mitarbeiter an einer Schulung teilgenommen.<br />

Der Markt wird vom Verbund für Integration und Bildung<br />

(VIB) der AWO im Saarland als Fran chi senehmer<br />

der Genossenschaft der Werkstätten in Sindelfingen<br />

betrieben. Diese wiederum arbeiten mit der Edeka­<br />

Gruppe zusammen, die alle CAP­Märkte beliefert.<br />

Der Markt in Roden ist der 53. in Deutschland.<br />

Für die Marktbetreiber bedeutet CAP ein bewusst soziales<br />

Franchise­System mit gemeinsamem Ein kauf,<br />

Logo, Marketing und Werbung. Cap­Läden tragen<br />

durch die Zusammenarbeit von behinderten und<br />

nicht behinderten Menschen zur Integration behinderter<br />

Menschen in die Arbeitswelt bei und fördern<br />

den Abbau von Vorurteilen und Berüh rungs ängsten.<br />

Saarland<br />

70<br />

71


Sachsen<br />

Die AWO in Sachsen<br />

… drei Projekte stellvertretend für eine vielfältige und innovative Arbeit vor Ort<br />

ShuKuRA – engagiert gegen sexuellen Missbrauch an Mäd chen und Jungen<br />

SHUKURA, ein mobiles Team der AWO zur Prävention<br />

sexuellen Missbrauchs an Mädchen und Jungen, arbeitet<br />

seit 1999 mit Kindern und Erwachsenen in<br />

Dresden und hat sich seitdem zu einer anerkannten<br />

Fachstelle in diesem Bereich entwickelt.<br />

Einen guten Einstieg für Kinder in das schwierige<br />

Thema bietet dabei das Theaterstück »Hau ab du<br />

Angst!«. Jährlich organisiert SHUKURA Theater veranstaltungen<br />

für vierzig Schulklassen und bereitet das<br />

Gesehene in jeder Klasse nach. Mit Schul klassen der<br />

Jahrgangsstufen 3 bis 5 arbeitet SHUKURA zudem an<br />

zwei Projekttagen in Rollen spielen zu den Themen:<br />

»Mein Körper gehört mir«, »Ich darf NEIN sagen«,<br />

»Ich darf meinen Gefühlen trauen«, »Geheimnisse,<br />

die mir oder anderen scha den, darf ich weitersagen«,<br />

»Ich habe keine Schuld, wenn mir Gewalt angetan<br />

wird« und »Ich darf mir Hilfe holen«.<br />

Zu diesem Workshop gehören auch die Kindersprech<br />

stunde, ein Elternabend sowie die intensive<br />

Vor­ und Nachbereitung der Projekttage mit den<br />

Leh rern. Denn: SHUKURA versteht Prävention in erster<br />

Linie als Erziehungshaltung der Erwachsenen,<br />

die es Kindern ermöglicht, zu selbstbewussten und<br />

wehrhaften Persönlichkeiten heranzuwachsen. Mit<br />

Informationsveranstaltungen für Eltern in Schulen<br />

und Kindergärten sowie in Fortbildungenen und Seminaren<br />

für Fachkräfte im pädagogischsozialen Bereich<br />

vermittelt das Team Kenntnisse und sensibilisiert<br />

für Möglichkeiten der Prävention.<br />

Neben den Angeboten zur Prävention sexuellen<br />

Missbrauchs an Kindern bietet SHUKURA auch Informationsveranstaltungen<br />

und Weiterbildungen zu<br />

den Themen »Sexuelle Übergriffe unter Kin dern«,<br />

»Sexuell grenzverletzende Jugendliche« und »Kindeswohlgefährdung«<br />

an. Derzeit entwickelt das<br />

Team Angebote für Kinder ab elf Jahren, z.B. zum<br />

Thema »Gewalt durch neue Medien«. SHU KURA setzt<br />

sich für die Rechte und Interessen der Kin der ein –<br />

mit hoher Fachlichkeit und Enga ge ment.<br />

www.awo­shukura.de


Ausbildung statt Aufnahme in die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)<br />

Seit September 2006 absolvieren elf junge Men schen<br />

eine dreijährige Ausbildung in der Soziale Arbeitsprojekte<br />

SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH.<br />

Was sie von anderen Lehrlingen unterscheidet: Es<br />

sind Menschen mit Behinderung, ein Klientel, das<br />

auf dem Lehrstellenmarkt nahezu ohne Chancen ist.<br />

Im Rahmen des Projektes erwerben die jungen<br />

Frauen und Männer Qualifi zie rungs bausteine im<br />

Gastgewerbe – in den Modulen Kü che, Wirtschaft<br />

und Service. Mit diesem sächsischen Modellprojekt<br />

öffnet die AWO Menschen mit Behinderung Perspektiven<br />

für den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Ausbildungsstätte ist die moderne Küche in Pirna­<br />

Sonnenstein, die von der Integrationsfirma der AWO<br />

betrieben wird, täglich 500 Mittags por tionen zubereitet<br />

und auch im Catering tätig ist.<br />

Durch das Projekt können behinderte Menschen,<br />

Projekt Elternbedenkzeit des AWO Kreisverbandes Delitzsch e. V.<br />

Im Rahmen der Schwangeren­ und Familien be ratung<br />

sowie des erzieherischen Kinder­ und Jugendschutzes<br />

werden die Sozialpädagogen des AWO Kreisverbands<br />

Delitzsch mit der Hilflosigkeit überforderter,<br />

oft minderjähriger Eltern, Kinder ver nach läs si gung<br />

und Kindesmisshandlung konfrontiert. Deshalb setzt<br />

die AWO im Landkreis De litzsch auf Prävention und<br />

bietet das Projekt »El ternbedenkzeit« an – eine mit<br />

Hilfe von realitätsnahen Babypuppen si mulierte<br />

Kurzzeit­Eltern schaft.<br />

Durchgeführt wird das Projekt mit Schülern ab 14<br />

Jahren. Sie erhalten vor dem Elternpraktikum eine<br />

Einführung sowohl zur Verhütung als auch zu Hilfsangeboten<br />

in und nach der Schwangerschaft. Außerdem<br />

wird den Testeltern der Umgang mit dem<br />

Baby ausführlich demonstriert, das richtige Halten,<br />

Füttern, Windelnwechseln ebenso wie die Liebebe­<br />

die den Status »schwerbehindert« bzw. »gleichgestellt«<br />

aufweisen, für die Vermittlung auf den ersten<br />

Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Ihre Aus bild ung<br />

erfolgt in einer zweistufigen Förderung. Sie erhalten<br />

eine an der Ausbildung zur »Fachkraft im Gastgewerbe«<br />

orientierte Qualifizierung – in Praxis und<br />

Theo rie. An die zweijährige berufsvorbereitende<br />

Maß nahme schließt sich ein einjähriges und als<br />

sozial versicherungspflichtiges Arbeits ver hältnis<br />

gestal tetes, praktisches Qualifizierungsjahr an. Ausbildungsabschluss<br />

sind Qualifi zie rungs bausteine<br />

mit IHK­Zertifikat. Das Modell projekt wird unterstützt<br />

vom Inte gra tionsamt Sachsen, dem Kommunalen<br />

Sozial verband Sachsen und der Aktion<br />

Mensch.<br />

www.saps­ggmbh.de<br />

dürftigkeit des Kindes. Während des »Elternpraktikums«<br />

– über ein Wochenende oder in den Ferien<br />

– sind die Jugendlichen auf sich selbst gestellt und<br />

erleben sehr realitätsnah die Anforderungen einer<br />

Säuglingsbetreuung rund um die Uhr. Auch das Problem<br />

von Alkohol­ und Drogenmissbrauch in der<br />

Schwangerschaft kann mittels zweier speziell programmierter<br />

drogen­ und alkoholgeschädigter Babys<br />

beeindruckend demonstriert werden. Jedes falsche<br />

oder verspätete Handeln wird vom Simulator<br />

registriert und in einer Nachbereitung am Ende des<br />

Praktikums ausgewertet. Die Notwendigkeit von elterlichen<br />

Kompetenzen und Wissen wird so deutlich<br />

erlebbar und hilft einzuschätzen, wann und ob man<br />

bereit ist, diese Verantwortung tatsächlich zu tragen.<br />

www.awo­delitzsch.de<br />

Sachsen<br />

72<br />

73


Sachsen­Anhalt<br />

01 AWO Kinderfonds<br />

Armut raubt Kindern und Jugendlichen ein Stück Zukunft.<br />

Wir sagen: Auch nur ein armes Kind ist zuviel<br />

in der Statistik! Alle Kinder benötigen die beste Förderung<br />

von Anfang an. Zur Unterstützung und Initiierung<br />

von Projekten gegen Kinderarmut geht <strong>2007</strong><br />

der AWO Kinderfonds an den Start. Über 250 Gästen<br />

aus Wirtschaft, Medien, Politik und Kultur kamen am<br />

14. September <strong>2007</strong> zur Grün dungs gala. Bereits zum<br />

02 Aktion Zuckertüte<br />

Mit der Aktion »Zuckertüte«, eine im AWO Ortsverein<br />

Halle Nord geborene Idee, etabliert sich ein Pa ra debeispiel<br />

sozialen Engagements der AWO in Sach sen­<br />

Anhalt. Immer mehr Ortsvereine übernehmen die<br />

Idee und sammeln Schulmaterialen. Über 200 Kinder<br />

aus bedürftigen Familien können so im Sommer<br />

<strong>2007</strong> mit der Grundausstattung für die Einschulung<br />

versorgt werden.<br />

03 Senioren und Pflege<br />

Mehr als 1.700 Senior/­innen werden unter dem Herz<br />

der AWO in Sachsen­Anhalt stationär betreut und<br />

gepflegt. Hinzu kommen 16 So zial stationen, die sich<br />

um pflegebedürftige Menschen kümmern. Als Antwort<br />

auf die demografische Ent wick lung baut die<br />

AWO in Sachsen­Anhalt den Bereich der stationären<br />

Altenpflege weiter aus. Am 10. Mai <strong>2007</strong> wurden in<br />

Blankenburg im Harz der Grund stein für da 25. AWO<br />

Altenpflegeheim im Land gelegt. In unseren Häusern<br />

| o1 | o2 | o3<br />

Jahresende konnte der AWO Kinderfonds mehrere<br />

Schulpatenschaften anschieben. Weitere Infos:<br />

www.AWO­Kinderfonds.de<br />

| 01 Der AWO Kinderfonds erleichtert Kindern den Zugang zu<br />

Bildung. Er unterstützt bei der Grundschulausstattung,<br />

fördert Projekte zur gesunden Ernährung und zur Entfaltung<br />

des eigenen Könnens. Der AWO Kinderfonds will damit<br />

Ausgrenzung verhindern.<br />

| 02 Die Zuckertütenaktion findet auch bundesweit Beachtung. In<br />

Magdeburg werden Delegierte und Gäste der AWO Bundeskonferenz<br />

mit der Riesenzuckertüte öffentlichkeitswirksam<br />

auf die Folgen von Hartz IV und den damit verbundenem<br />

Anstieg der Kinderarmut hingewiesen.<br />

wird zunehmend nach dem Hausgemeinschaftskonzept<br />

gearbeitet, das vor allem auch günstige Bedingungen<br />

für die Betreuung Demenzkranker ermöglicht.<br />

In Wit ten berg wird <strong>2007</strong> eine Wohngruppe<br />

speziell für De menz kranke geschaffen.<br />

| 03 Sachsen-Anhalts AWO Landesvorsitzende Petra Grimm-Benne<br />

versenkt gleich die Kartusche für das 25. AWO Altenpflegeheim<br />

in Sachsen-Anhalt


04 Gesundheit<br />

Im August <strong>2007</strong> eröffnete die AWO in Sachsen­Anhalt<br />

ihr drittes Medizinisches Versorgungszentrum. »Wir<br />

reagieren damit auf den drohenden Ärzte man gel<br />

und sehen in dem Modell einen Beitrag zur Auf rechterhaltung<br />

der fachärztlichen Versorgung im Land«,<br />

so AWO Geschäftsführer Wolfgang Schuth.<br />

05 Gesunde Kitas<br />

Gesundheitsförderung wird in unseren AWO Kitas<br />

groß geschrieben. Als eine der ersten Einrichtungen<br />

im Land erhalten zwei AWO Kitas aus Magdeburg und<br />

Niederndodeleben die Zertifizierung als »Ge sunde<br />

Kita«. Ausgewählte Projekte von AWO Kin dereinrichtungen<br />

zur gesunden Ernährung hat der AWO<br />

Landesverband in einer Broschüre zusammen­<br />

AWO Sachsen-Anhalt in Zahlen:<br />

Der AWO Landesverband Sachsen­Anhalt e.V. steht<br />

seit seiner Neugründung 1990 unter dem Vorsitz von<br />

Frauen. Petra Grimm­Benne ist die vierte Vor sitzende<br />

des Wohlfahrtsverbandes und nimmt diese ehrenamtliche<br />

Aufgabe seit Mai 2005 wahr. Die AWO in<br />

Sachsen­Anhalt zählt über 6.000 Mit glieder und be­<br />

| o4 | o5<br />

Sachsen­Anhalt<br />

| 04 Auch die Patientenbeauftragte des Bundes, Helga Kühn-<br />

Mengel (l.), lobt bei einem Besuch der Einrichtung in<br />

Mag deburg die Idee der früheren Polikliniken, in denen<br />

fach übergreifend Ärzte unter einem Dach zusammen<br />

arbeiten. »Damit haben wir ein Stück Ostdeutschland für die<br />

medizinische Versorgung in ganz Deutschland aufgenommen«,<br />

so ihr Kommentar.<br />

getragen. Der »Ratgeber gegen Kinderar mut« kann<br />

im Internet unter Publikationen bestellt werden. Die<br />

AWO in Sachsen­Anhalt betreibt über 70 Kindertageseinrichtungen<br />

und Horte, in denen mehr<br />

als 6400 Mädchen und Jungen betreut werden.<br />

| 05 Gesunde Kita + Bild Kind beim Naschen<br />

schäftigt rund 3.800 haupt amt liche Mitarbeiter in<br />

rund 450 sozialen Ein rich tungen.<br />

Mehr über die Arbeit der AWO in Sachsen­Anhalt<br />

erfahren Sie unter www.AWO­LSA.de und www.<br />

AWO­KHBG.de<br />

74<br />

75


Schleswig­Holstein<br />

Die AWO in Schleswig-holstein: Im norden ganz oben!<br />

Die Arbeiterwohlfahrt bietet im schönen Bun des land<br />

zwischen Nord­ und Ostsee als Mitg lieder verband<br />

viele attraktive Möglichkeiten für ehrenamtliches<br />

Engagement und als gemeinnütziges Un ternehmen<br />

innovative und qualitativ hochwertige soziale<br />

Dienstleistungen.<br />

01 Landeskonferenz <strong>2007</strong> in Schleswig<br />

Am 14. und 15. September <strong>2007</strong> trafen sich die 121 Dele<br />

gierten aus den 15 Kreisverbänden zur Landeskonferenz<br />

in Schleswig. Sie repräsentieren die ca.<br />

20.000 Mitglieder der AWO im nördlichsten Bundesland.<br />

Die Landeskonferenz diskutierte u.a. über<br />

die Reform der Pflegeversicherung und verabschiedete<br />

einen »Schleswiger Aufruf« gegen soziale Unsicherheit<br />

und Armut.<br />

In dem Aufruf setzt sich die AWO für eine bedarfsgerechte<br />

Erhöhung der Grundsicherung für Arbeits lose<br />

Soziale Bündnis für Schleswig-holstein gegründet<br />

Die AWO, der Deutsche Gewerkschafts bund und der<br />

So zialverband Deutschland haben im Norden der Republik<br />

im Juli <strong>2007</strong> das »Soziale Bündnis für Schleswig­Holstein«<br />

gegründet.<br />

Die drei Verbände erklärten in einem Aufruf dazu:<br />

»Die Demokratie in Deutschland befindet sich in einer<br />

zunehmenden Legitimationskrise. Umfragen<br />

belegen, dass das Vertrauen in das demokratische<br />

System unseres Landes in erschreckender Weise abgenommen<br />

hat. Ein Hauptgrund für das Hinter fragen<br />

des demokratischen Systems liegt darin, dass die so<br />

| o1 | o1 | o1<br />

Eine Auswahl unserer neuen Initiativen, Projekte<br />

und Angebote aus dem Jahr <strong>2007</strong> stellen wir in diesem<br />

<strong>Verbandsbericht</strong> vor.<br />

ein. Die Leistungen müssten den Empfängern ein<br />

menschenwürdiges Leben ermöglichen. Weiter wird<br />

die schrittweise Einführung der Beitragsfreiheit für<br />

Kindertageseinrichtungen und eine eigenständige<br />

Grundsicherung für Kinder gefordert.<br />

| 01 Der neue Landesvorstand der AWO in Schleswig-Holstein, von<br />

links: Heinz Welbers, erster Vorsitzender; Wolfgang Baasch,<br />

MdL, stellvertr. Vorsitzender; Kirsten Eickhoff-Weber; Heinz<br />

Riehm; Gerwin Stöcken, stellvertr. Vorsitzender; Kai Bellstedt;<br />

Sonja Jacobsen; Renate <strong>Hans</strong>en; Dennis Wegener, Jugendwerk;<br />

Uwe Mettjes<br />

genannten Reformen der sozialen Sicherungssysteme<br />

den Menschen in Deutschland keine Vorteile<br />

gebracht, sondern im Gegenteil zu zahl reichen Einschnitten<br />

und Mehrbelastungen geführt haben.«<br />

Ziel des Bündnisses ist es, die gemeinsamen sozialpolitischen<br />

Forderungen dieser drei traditions reichen<br />

Organisationen der Öffentlichkeit vorzustellen<br />

und den gemeinsamen Grundwerten Ge rech tigkeit,<br />

Solidarität und sozialem Ausgleich in der Debatte um<br />

die sozialen Sicherungssysteme in unserem Land<br />

wieder Vorrang einzuräumen.


02 Präventive hilfe: Familienzentrum Lübeck-Kück nitz<br />

Als Beispiel für ein gelungenes Zusammenwirken<br />

zwischen bürgerschaftlichem Engagement, Politik<br />

und professioneller Sozial­ und Jugendarbeit bezeichnete<br />

Volker Andresen, Geschäftsführer der AWO<br />

Schleswig­Holstein gGmbH, die Entstehung des Familien­Zentrums<br />

der Arbeiterwohlfahrt in Lübeck­<br />

Kücknitz bei der Eröffnung der Einrichtung am 24.<br />

September <strong>2007</strong>.<br />

Als stadtteilorientiertes Präventionsangebot richtet<br />

es seine Hilfen gezielt an Mütter und Väter mit<br />

Säuglingen und Kleinkindern und an Schwangere.<br />

Vorrangiges Ziel der Arbeit ist die nachhaltige Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen im konkreten<br />

Sozialraum der Kinder.<br />

03 AWO Servicehaus in Flensburg- Fruerlund eröffnet<br />

»Privates Wohnen und eine weitgehend selbständige<br />

Lebensführung auch bei Pflegebedürftigkeit<br />

sind die tragenden Ziele des Servicehausgedankens.<br />

Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute gemeinsam<br />

die 69 Wohnungen des Dienstleistungs bereiches<br />

und die 22 Plätze der Wohnpflege ihrer Bestimmung<br />

übergeben können, »erklärte AWO­Geschäftsführer<br />

Volker Andresen in seinem Gruß wort am 28. November<br />

<strong>2007</strong> zur Eröffnung des Servicehauses der Arbei­<br />

Schleswig­Holstein<br />

Die frühe Förderung der Bildung, der Gesundheit<br />

und der sozial­emotionalen Entwicklung der Kin der<br />

stehen im Mittelpunkt der Angebote. Zugleich sollen<br />

die Selbsthilfepotentiale der der Familien gestärkt<br />

und bei Überforderung frühzeitig Hilfen bereitgestellt<br />

werden. Als integriertes Element des AWO­Kinderschutzzentrums<br />

Lübeck kann ein brei tes Spektrum<br />

differenzierter Dienstleistungen durch ein<br />

multi­professionelles Team angeboten werden.<br />

| 02 AWO Familienzentrum Lübeck-Kücknitz<br />

terwohlfahrt im Flensburger Stadtteil Fruerlund.<br />

Selbstbestimmung, Normalität und Privatheit – so<br />

Andersen weiter – müssten die prägenden Leit ideen<br />

der Hilfen für alle alten, behinderten und pflegebedürftigen<br />

Menschen sein. Diese Zielvorstel lungen<br />

würden durch das Servicehauskonzept der AWO<br />

Schleswig­Holstein verwirklicht.<br />

| 03 AWO Servicehaus Fruerlund<br />

| o1 | o2 | o3<br />

76<br />

77


Thüringen<br />

Das Jahr in thüringen<br />

Die AWO Thüringen gliedert sich in 18 Kreis­ bzw.<br />

Stadtverbände. Ende <strong>2007</strong> hatte die AWO in Thüringen<br />

9.400 Mitglieder in 135 Ortsvereinen. Die Zahl<br />

der freiwillig bzw. ehrenamtlich im Verband Engagierten<br />

kann mit 3.000 beziffert werden.<br />

Auf allen Ebenen vollziehen sich derzeit Konzen trationsprozesse,<br />

die der AWO Landesverband unterstützt<br />

und begleitet. In acht Thüringer Land kreisen<br />

wurden Einrichtungen und Dienste in den letzten<br />

Jahren in AWO Trägergesellschaften ausgegliedert.<br />

Mehrere Kreisverbände haben sich zusammengeschlossen.<br />

Die Kreisverbände Jena und Weimar fusio<br />

nierten bereits im Jahr 2006 und bilden den AWO<br />

Kreisverband Jena­Weimar e.V., dessen Verbandsgebiet<br />

nach der Auflösung des AWO Kreisverbandes<br />

Sömmerda­Apolda <strong>2007</strong> auch den Landkreis Weimarer<br />

Land umfasst. Im Süd­West­Thü r inger Raum<br />

wur de <strong>2007</strong> die Bildung eines neuen Regional verbandes<br />

Süd­West­Thüringen, der die AWO Ortsvereine<br />

in den Landkreisen Hild burghausen und<br />

Schmalkalden­Meiningen sowie den Stadtverband<br />

Suhl zusammenfasst, vorbereitet.<br />

Die AWO Thüringen organisiert ihre Angebote und<br />

Dienste in mehr als 460 Einrichtungen und Diensten.<br />

In diesen waren in <strong>2007</strong> mehr als 7.400 Mitarbei<br />

ter/innen hauptberuflich beschäftigt. Als anerkannter<br />

Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege<br />

wirkt der AWO Landesverband an der Planung und<br />

Erfüllung sozialer Leistungen und Aufgaben mit und<br />

| o1 | o2<br />

beteiligt sich an der Sozialgesetzgebung und der<br />

Ausgestaltung der Rahmenbedingungen sozialer Arbeit.<br />

Ständige Qualitätsentwicklung und ein hohes<br />

Maß an Innovation ist dabei unser wichtigs ter Anspruch.<br />

Neun Pflegeheime der AWO Thüringen sind<br />

bereits zertifiziert. Weitere AWO Einrichtungen befinden<br />

sich in der Zertifizierungsvorbereitung. Das<br />

Thema Qualitätsmanagement spielt aber nicht nur<br />

in der Pflege, sondern in allen Feldern der sozialen<br />

Arbeit eine wichtige Rolle. Qualitätsstandards werden<br />

auch im Bereich der Kinderbetreuung oder der<br />

Kinder­ und Jugendhilfe entwickelt.<br />

Ein wichtiges Arbeitsfeld war <strong>2007</strong> der Schutzauftrag<br />

bei Kindeswohlgefährdung. Der AWO Landesverband<br />

hat mit den Kolleg/­innen aus den Einrichtungen<br />

Empfehlungen für alle Kindergärten, Jugendhilfeeinrichtungen<br />

und Beratungsstellen erarbeitet und<br />

umgesetzt, um die Fachkräfte dabei zu stärken und<br />

die wichtige präventive Arbeit weiter auszubauen.<br />

Neue Wege, um Kindern und Familien zu helfen,<br />

wurden von der AWO in Thüringen mit dem Konzept<br />

Elternwerkstatt entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist<br />

die Integrierte Familienhilfe. Als Modellprojekt in<br />

Erfurt gestartet, hat sich die Einrichtung, in der ganze<br />

Familien betreut werden, mittlerweile fest etabliert.<br />

Neu ist auch die Entwicklung von Lernwerkstätten<br />

in Kindergärten mit denen die hohe n<br />

Anforderungen des Thüringer Bildungsplanes erfüllt<br />

werden sollen.


Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht es<br />

bei dem Projekt AWO KITA­Plus. Der AWO Lan desverband<br />

hat ein in Thüringen bisher einzigartiges<br />

Modell entwickelt, nach dem die AWO Kindergärten<br />

bei Bedarf Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr oder sogar<br />

länger und Samstagsöffnungszeiten anbieten. Gezielt<br />

werden Firmen angesprochen, um sie als Partner<br />

zu gewinnen. In Erfurt wird AWO KITA­Plus zusammen<br />

mit IKEA umgesetzt. In Ilmenau arbeitet die<br />

Kita des AWO Stadtverbandes mit der Tech ni schen<br />

Universität und örtlichen Pflegeheimen zusammen.<br />

Weitere Firmen und Unternehmen haben Interesse<br />

signalisiert.<br />

Zu den weiteren Innovationen zählen Projekte wie<br />

die »AWO­Pflegeberater«, die Beteiligung an der<br />

Kunstausstellung Documenta oder am bundesweiten<br />

Aktionstag »Pflege bewegt Deutschland«. Die<br />

Ausgestaltung des bürgerschaftlichen En ga ge ments<br />

und die Stärkung des Mitglie derverbandes sind<br />

wichtige Aufgaben für die Thüringer AWO. Durch die<br />

Erweiterung personeller Kapazitäten im Bereich Ehrenamt<br />

beim AWO Landesverband können die Mitgliedsverbände<br />

sowie die Einrichtungen und Dienste<br />

in ihren Bemühungen um die Wei ter ent wicklung der<br />

ehrenamtlichen Arbeit und des Mit gliederverbandes<br />

nun stärker unterstützt wer den.<br />

Als wichtiges Modellprojekt der Arbeit des Lan desver<br />

bandes begann 2003 das Projekt »Regionale Koor<br />

dinierungsstelle Ehrenamt« für die Kreis ver bände<br />

| o3 | o4<br />

Jena, Weimar und Erfurt. So konnten in den Regionen<br />

konkrete Bedarfe, die Unterstützung bei der<br />

Gewinnung ehrenamtlich Tätiger, die Erprobung<br />

neuer Formen der Begleitung und Anerkennung ehrenamtlich<br />

Engagierter sowie die Erarbeitung von<br />

Praxishilfen gewährleistet werden. 2005 wurde die<br />

AWO Thüringen Träger eines Equal­Projektes, mit<br />

dem das Thema Freiwilligenmanagement eine neue<br />

Dimension und Qualität erhielt. Als einziger Akteur<br />

der ostdeutschen Bundesländer ist die AWO Thüringen<br />

seit September <strong>2007</strong> an dem Modell pro jekt<br />

»Freiwilligenmanagement in der Behin der ten hilfe<br />

und Psychiatrie« beteiligt.<br />

| 01 Gertrud: Mit Interviews von demenzkranken Heimbewohnern<br />

beteiligte sich die AWO Thüringen an der internationalen<br />

Kunstausstellung Documenta.<br />

| 02 IKEA: IKEA Chef Jens Mertins während der Eröffnung des<br />

Betriebskindergartens mit erweiterten Öffnungszeiten.<br />

| 03 Pflege bewegt: AWO Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann,<br />

Landtagsvize Birgit Pelke und LIGA Geschäftsführer <strong>Hans</strong> Otto<br />

Schwiefert beim Aktionstag Pflege bewegt Deutschland.<br />

| 04 AWO Landesvorsitzender Werner Griese bei der Finissage eine<br />

Kunstprojektes behinderter Menschen im Thüringer<br />

Sozialministerium.<br />

Thüringen<br />

78<br />

79


Bundesländer<br />

Statistische Daten der AWO in den Bundesländern<br />

Anzahl<br />

der Mitglieder<br />

Art der Anzahl<br />

der Gliederung<br />

BE KV OV<br />

Zahl der Dienste<br />

Einrichtungen<br />

Hauptämtlich<br />

Beschäftigte<br />

Zahl der<br />

Ehrenamtlichen<br />

Umsatz<br />

T Euro<br />

Zahl<br />

der korporativen<br />

Baden­Württemberg<br />

33.600 2 38 305 679 4.600 6.000 222.000 76<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

k.a.<br />

Bremen<br />

72345 5 92 704 1.180 12.033 14.777 466.700 56<br />

7.067 0 9 78 228 2.372 1.091 104.500 100<br />

2.979 0 2 16 140 2.249 1.899 82.000 37<br />

Hamburg<br />

3.323 0 7 32 125 726 361 28.000 43<br />

Hessen<br />

28.368 1 28 312 343 4.979 2.581 225.000 30<br />

Mecklenburg Vorpommern<br />

4.989 1 15 50 361 2.810 1.348 120.000 21<br />

Niedersachsen<br />

44.121 0 42 457 449 7.710 4.482 209.000 77<br />

NRW UB<br />

12.1751 4 11 51 878 2.838 32.419 24.243 1.215.100 318<br />

Rheinland­Pfalz<br />

25.582 2 29 259 186 3.185 4.260 85.600 8<br />

Saarland<br />

15.843 0 7 117 227 3.647 1.300 140.300 13<br />

Sachsen<br />

7.278 0 22 70 618 7.327 963 210.400 13<br />

Sachsen­Anhalt<br />

5.890 0 16 93 460 4.020 1.950 115.000 50<br />

Schleswig­Holstein<br />

19.636 0 15 146 190 3.400 3.000 102.000 10<br />

Thüringen<br />

9.359 0 18 135 460 7.489 3.000 250.000 17


Herausgeber: AWO Bundesverband e.V.<br />

Blücherstraße 62/63<br />

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Verantwortlich: Rainer Brückers, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

Redaktion: Kompetenzzentrum Marketing/PR<br />

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Fax: 030/2 63 09-3 25 99<br />

Fotos: AWO, ansonsten entsprechend vermerkt<br />

© AWO Bundesverband e.V. Berlin<br />

E-Mail: info@awo.org<br />

Verlag@awo.org<br />

Internet: www.awo.org<br />

Layout/Gestaltung: Prof. Axel Kolaschnik, Helena Dell<br />

Satz: Soner Ipekçioglu<br />

Herstellung: PMS Reichhart<br />

September 2008<br />

Abdruck, auch in Auszügen, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages oder Herausgebers.<br />

Alle Rechte vorbehalten.


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