Verbandsbericht 2007 - Hans Gerhard Rötters
Verbandsbericht 2007 - Hans Gerhard Rötters
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<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Für Zusammenhalt.<br />
Bundesverband e. V.
Inhalt<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Das Jahr <strong>2007</strong> im Bundesverband .............................................................................................................................................................................. 05<br />
Verbandsarbeit .............................................................................................................................................................................................................................................................. 09<br />
Fachpolitik ................................................................................................................................................................................................................................................................................. 19<br />
Wirtschaft & Finanzen ............................................................................................................................................................................................................................... 25<br />
Stiftungen & Partner ...................................................................................................................................................................................................................................... 39<br />
AWO International ................................................................................................................................................................................................................................................. 43<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> der AWO in den Bundesländern ..................................................................................................................... 49<br />
2<br />
3
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Blickpunkt<br />
<strong>2007</strong> war ein wegweisendes Jahr für die AWO. Einstimmig<br />
wurden auf einer Sonderkonferenz in Mag <br />
deburg Beschlüsse zur Verbandsreform auf den Weg<br />
gebracht. Mit diesen Beschlüssen begibt sich die<br />
AWO in eine gute Zukunft als wichtiger Wohlfahrtsverband<br />
in Deutschland.<br />
Die Förderung und praktische Gestaltung des sozialen<br />
Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Enga<br />
gements gehört zu den herausragenden verbandspolitischen<br />
Aufgaben. Diese sind in Magdeburg<br />
noch einmal gestärkt worden. Ebenso werden<br />
alle AWOVerbände mit sozialen Einrichtungen und<br />
Diensten künftig ihre Rolle im Markt der Sozialwirtschaft<br />
noch aktiver zu gestalten haben und die Effizienz<br />
ihrer Leistungserbringung.<br />
Im vergangenen Jahr ist bekanntlich aus dem Geschäftsbericht<br />
des Bundesverbandes ein <strong>Verbandsbericht</strong><br />
des Gesamtverbandes geworden. Dies wird<br />
auch in <strong>2007</strong> so gehandhabt. Der Bericht liegt nunmehr<br />
auch in einer neu gestalteten Fassung vor. Das<br />
Erscheinungsbild orientiert sich dabei an dem modernisierten<br />
Corporate Design der AWO.<br />
Reformierter Inhalt und modernisiertes Erscheinungsbild<br />
gehen Hand in Hand.<br />
Beides zeigt: Die AWO stellt »sich auf« für die Zukunft,<br />
um den immer rascher wechselnden Herausforderungen<br />
– inhaltlich wie optisch – angemessen<br />
und zeitgemäß gerecht zu werden.
Das Jahr <strong>2007</strong> im Bundesverband<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Bericht Bundesvorstand <strong>2007</strong><br />
Die Sonderkonferenz der AWO <strong>2007</strong> in Mag deburg hat<br />
die Arbeit des Vorstandes im Jahr <strong>2007</strong> wesentlich<br />
geprägt. Aus den in Magdeburg ver abschiedeten Beschlüssen,<br />
insbesondere den Grund sätzen und dem<br />
Statut, ergaben sich nach der Konferenz zahlreiche<br />
Umsetzungsaufträge für den Vorstand. Die Umsetzung<br />
wurde in zentralen Fra gen auf den Weg gebracht.<br />
Dazu wurden u.a. Kom missionen zur Entwicklung<br />
eines Unterneh mens kodex und zur<br />
Über arbeitung der Muster sat zun gen vom Vorstand<br />
berufen. Auch Umsetzungs be schlüsse zum QMVerfahren<br />
konnten gefasst und in den Bundesausschuss<br />
eingebracht werden.<br />
Der Bundesvorstand hat darüber hinaus die Kon sequen<br />
zen aus Magdeburg für seine eigene Struktur<br />
intensiv diskutiert. Effizienzsteigerung und Neu zuord<br />
nung der Verantwortung und Haftung in der Vereinsspitze<br />
waren zentrale Aspekte der Dis kus sion.<br />
Der Bundesvorstand hat eine Strukturent wick lung<br />
auf den Weg gebracht, um auch in Zukunft auf Bundesebene<br />
sozialpolitisch handlungsfähig und präsent<br />
zu bleiben.<br />
»Was hält die Gesellschaft zusammen ?<br />
Zur Zu kunft der sozialen Arbeit in Deutschland«<br />
Seit dem Jahrtausendwechsel ist die Sozialberichter<br />
stattung fester Bestandteil in der Arbeiterwohlfahrt.<br />
Für die Jahre <strong>2007</strong> bis 2009 hat sich der Bundesvorstand<br />
für ein ambitioniertes Vorhaben<br />
entschieden: Aus fünf Blickwinkeln wird die Rolle<br />
und Funktion der sozialen Arbeit für den Zusammenhalt<br />
der Gesellschaft untersucht. Ziel des Projektes<br />
ist es, Zugehörigkeit zu organisieren. Zugehörigkeit<br />
or ganisieren bedeutet Desintegration in gesellschaftlichen<br />
Systemen zu analysieren und entsprechend<br />
integrative Maßnahmen zu entwickeln. Da bei<br />
werden folgende Fragen beantwortet: Wie muss eine<br />
Hilfe aussehen, die vielschichtige Formen von Ausgrenzungen<br />
berücksichtigt und betroffene Men schen<br />
wieder zu integrieren vermag? Wie wird Teilhabe ermöglicht?<br />
Die AWO soll sich dabei auch selbst fragen:<br />
Werden Menschen und Per sonen gruppen in bestimmten<br />
Lebenssituationen auf An ge bote und Hilfestrukturen<br />
verwiesen, die sie aus dem gesellschaftlichen<br />
Leben und persönlichen Netz werken
eher ausgrenzen statt sie zu integrieren? Die Fragen<br />
werden aus den Blickwinkeln Alter, Erziehung und<br />
Bildung, Behinderte Menschen, Arbeitsmarkt und<br />
Migration beantwortet. Ein Abschlussbericht 2009<br />
soll zum 90. Geburtstag der AWO vorgestellt werden.<br />
Informationen über das Pro jekt und Zwischenergebnisse<br />
werden während der zwei Jahre auf der Seite<br />
www.washaeltdiegesellschaftzusammen.de<br />
transparent gemacht.<br />
Pflegeversicherungsreform<br />
Die Reform der Pflegeversicherung gehörte im Jahr<br />
<strong>2007</strong> zu den zentralen sozialpolitischen Themen auf<br />
der Bundesebene. Die Reform konnte jedoch im Jahr<br />
<strong>2007</strong> nicht abgeschlossen werden. Zentrale Anliegen<br />
der AWO bezogen sich während des Ge setz ge bungsverfahrens<br />
auf den Bereich Qualitäts si cherung. Der<br />
im Jahr <strong>2007</strong> veröffentlichte Quali tätsBericht des<br />
MdK und das damit einhergehende große Medienecho<br />
führten zu einer öffentlichen Debatte, in der der<br />
Druck auf die Pflege ein rich tungen und der Ruf nach<br />
schärferen Qualitäts kon trollen immer stärker wurde.<br />
Der Bundesvorstand <strong>2007</strong><br />
Ehrenvorsitzender<br />
Dr. Manfred Ragati, Herford<br />
Bundesvorsitzender<br />
Wilhelm Schmidt, Salzgitter<br />
Stellvertreter/-innen<br />
Iris Spranger,MdA, Berlin<br />
Bodo Champignon, Dortmund<br />
Rudi Frick, Bad NeuenahrAhrweiler<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
Rainer Brückers, Berlin<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
So wurden auch die Reformvorschläge diesbezüglich<br />
im Gesetz ge bungs verfahren verschärft. Die AWO hat<br />
sich vehement für eine Anerkennung der bereits bestehenden<br />
und sich bewährten Qualitäts management<br />
systeme der Wohlfahrtsverbände eingesetzt<br />
und eindringlich davor gewarnt, dem Trugschluss zu<br />
un terliegen, immer häufigere Kontrollen führten per<br />
se zu einer Verbesserung der Qualität.<br />
AWO Diskurs Armut von Kindern in Deutschland<br />
Die AWO setzte den mit der AWOISS Studie und dem<br />
Sozialbericht 2006 begonnenen Diskurs um Ursachen<br />
und Auswirkungen von Kinderarmut sowie um<br />
die Bekämpfung von Kinderarmut fort. Da zu hat sie<br />
ein Konzept »AWO Diskurs Armut von Kindern in<br />
Deutschland« entwickelt und auf den Weg gebracht.<br />
Das Konzept umfasst eine Hand rei chung über Kinderarmut,<br />
eine Fachtagung, eine Ex per tenanhörung<br />
sowie eine Publikation zur Kinderarmut.<br />
Beisitzer/-innen<br />
Bärbel Fox, Erfurt<br />
Dr. Harald Groth, Oldenburg<br />
Jutta Helm, Erlangen<br />
Frank Heltzig, FreitalWurgwitz<br />
Dr. Helga HenkeBerndt, Bergheim<br />
Paul Quirin, Dorf im Warndt<br />
Christiane Reckmann, Nienstädt<br />
Florian Ritter, MdL, München<br />
<strong>Hans</strong><strong>Gerhard</strong> <strong>Rötters</strong>, Moers<br />
Melanie Rocksin, Greifswald<br />
<strong>Hans</strong>jörg Seeh, Freiburg<br />
Gerwin Stöcken, Kiel<br />
Ute Wedemeier, Bremen<br />
Bundesjugendwerk<br />
Michael Rosellen, Vorsitzender, Grevenbroich<br />
Revisoren:<br />
Dr. Lothar Koring, Bremerhaven<br />
Manfred Schlegel, CastropRauxel<br />
6<br />
7
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Fachausschuss Arbeit, Gesundheit, Soziales<br />
<strong>Hans</strong>jörg Seeh, Vorsitzender Freiburg<br />
Dr. Harald Groth Oldenburg<br />
Prof. Dr. Gertrud M. Backes Kassel<br />
Thomas Blum Bützow<br />
Hartmut Brocke Berlin<br />
Jochen Flitta Hannover<br />
Jutta Helm Erlangen<br />
Wolfgang Kremson Hamburg<br />
EvaMaria LemkeSchulte Bremen<br />
Dietrich Schoch Duisburg<br />
Melanie Rocksin Greifswald<br />
Prof. Dr. Frank SchulzNieswandt Köln<br />
<strong>Hans</strong>Georg Weigel Frankfurt/Main<br />
Fachausschuss Jugend, Frauen, Familie und Senioren<br />
Christiane Reckmann, Vorsitzende Nienstädt<br />
Prof. Dr. Gerd Stüwe Frankfurt/Main<br />
Gerwin Stöcken Kiel<br />
Dr. Birgit Hoppe Berlin<br />
JensHolger Ahrens Berlin<br />
Markus Schnapka Bonn<br />
Petra von Bargen Hannover<br />
Donata Reinecke Köln<br />
Prof. Dr. Carol HagemannWhite Osnabrück<br />
Michael Schöttle Essen<br />
Christine Schubert Nürnberg<br />
KlausUlrich Sembill Pinneberg<br />
Karin Jurczyk München<br />
Dennis Peinze Berlin
Verbandsarbeit<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
Verbandsarbeit<br />
AWO-Sonderkonferenz in Magdeburg<br />
In Magdeburg beschlossen Ende Juni <strong>2007</strong> über 400<br />
Delegierte auf einer AWOSonderkonferenz ein<br />
Grundsatzpapier zur Verbandsentwicklung. »Dies ist<br />
ein historischer Schritt«, resümierte der AWO Bundesvorsitzende<br />
Wilhelm Schmidt erfreut. Nach mehreren<br />
Jahren mit zahlreichen Themen und Re <br />
gionalkonferenzen, unzähligen Diskussionen auf<br />
allen Verbandsebenen sind die AWOWeichen gestellt,<br />
um als Mitgliederverband und sozialer Dienstleister<br />
den Herausforderungen der Zukunft als Wohlfahrtsverband<br />
kraftvoll zu begegnen.<br />
Die Sonderkonferenz von Magdeburg hat mit ihren<br />
Be schlüssen bestätigt, dass eine Reform der Ver <br />
bandsstrukturen notwendig geworden ist.<br />
Wer in der AWO Verantwortung trägt für Einrichtungen<br />
und Dienste ist sich bewußt, welche radikalen<br />
Umwälzungsprozesse im Verband durch den<br />
Systemwechsel in der sozialstaatlichen Versorgung<br />
in Gang gekommen sind. Die wirtschaftlichen Ri siken<br />
haben zugenommen und der Druck, etwas für<br />
das verbandliche Überleben tun zu müssen, hoch.<br />
Diese Entwicklung hat die AWO in einen schwierigen<br />
Spagat zwischen den zwingenden Anfor derun<br />
gen eines modernen Dienstleistungs un ter nehmens<br />
und den Werten eines sozialpolitisch und<br />
bür gerschaftlich engagierten Traditionsverbandes<br />
gebracht. Hier liegen die Gründe, warum die AWO<br />
an den Reformmaßnahmen nicht vorbei kommen<br />
konnte.<br />
Wie in anderen Branchen auch, ist ein Gerüst notwendig<br />
geworden, das dem fortschreitenden Wandel<br />
gewachsen ist. Es verlangt strukturelle Wei chenstellungen,<br />
sowohl für den Unternehmens be reich<br />
wie auch für unsere Stellung als ehrenamtliche Mitgliederorganisation.<br />
Aufbruch in die Zukunft<br />
Zu den Kernaufgaben zählt die Neuordnung der Verantwortungsbereiche,<br />
Zuständigkeiten und Auf <br />
gabenstellungen der AWO als Mitgliederverband und<br />
als Anbieter von sozialen Dienstleistungen: Alle<br />
AWOVerbände mit sozialen Einrichtungen und<br />
Diensten werden demnach künftig ihre Rolle im<br />
Markt der Sozialwirtschaft aktiv zu gestalten haben,<br />
die Qualität ihrer Leistungen verbessern und die Effizienz<br />
ihrer Leistungserbringung optimieren müssen.<br />
Zugleich wird ihnen eine aktive Rolle als sozialpolitischer<br />
Interessenverband und anwaltschaftliche<br />
Vertretung abverlangt. Ebenso zählt die Förderung<br />
und praktische Gestaltung des sozialen Ehrenamtes<br />
und des bürgerschaftlichen Engage ments zu den<br />
herausragenden verbandspolitischen Aufgaben. Die<br />
AWO muss sich als Anlaufstelle für Bür ge ren gagement
auch für solche ge sellschaftliche Grup pen weiter<br />
öffnen, die über keinen tra di tio nel len Mitgliederzugang<br />
verfügen. Mit den Be schlüssen von Magdeburg<br />
bewahrt die AWO ihr Ver ant wor tungs bewusstsein<br />
gegenüber ihren ›Kun den‹, Einrichtungen und Mitgliedern.<br />
»Mag de burg ist sehr wichtig«, so Wilhelm<br />
Schmidt, aber »eben auch ›nur‹ eine Etappe auf unserem<br />
Weg – wenngleich eine bedeutsame!«<br />
Mit den Beschlüssen und Signalen von Mag de burg<br />
wurde der Weg bereitet, um die AWO in Kon kurrenz<br />
zu anderen und in einem sich völlig veränderten<br />
Sozialmarkt erfolgreich platzieren zu können.<br />
Allen Delegierten war bewußt, dass ohne aktive Mitgliedschaft<br />
die AWO als gemeinnützige Orga ni sation<br />
nicht überlebensfähig sein wird. Ohne wettbewerbsfähige<br />
Sozialbetriebe verliert sie ihre Stel lung<br />
auf dem Dienstleistungsmarkt. Und ohne ein klares<br />
Bekenntnis zu ihren politischen Werten wür de sie<br />
alles Preis geben.<br />
Hochrangige Gästeschar<br />
Dem Anlass entsprechend gaben sich hochrangige<br />
Po litiker/innen und Vertreter/innen be freundeter<br />
Verbände ein Stelldichein in Mag de burg. Alle – ob<br />
Vi zekanzler Franz Müntefering, Bun desgesundheits<br />
Verbandsarbeit<br />
mi nisterin Ulla Schmidt, SPDFrak tionsvorsitzender<br />
Peter Struck, die Stell ver tre tende Bundesvorsitzende<br />
der SPD Elke Ferner, die Landesministerin für Gesundheit<br />
und Soziales Ger linde Kuppe, der Mag debur<br />
ger Oberbür ger meis ter Lutz Trümper, Annelie<br />
Bun tenbach, Stell vertretende Bundes vorsitzende<br />
des DGB, oder die Vorsitzende der FriedrichEbert<br />
Stiftung Anke Fuchs – betonten die Bedeutung der<br />
AWO: als Strei terin für ein solidarisches und sozial<br />
gerechtes Deutschland; als Kämpferin für Chancengerechtigkeit<br />
in der Bildung; als Partnerin für die<br />
weitreichende Einführung von Mindest löh nen und<br />
einer Pflege ver sicherung als Bürger ver si che rung. Die<br />
AWO müs se man, wenn es sie nicht schon gäbe, erfinden,<br />
betonte etwa Franz Mün tefering in seinem<br />
Gruß wort.<br />
Paul Saatkamp geehrt<br />
Begleitet von stehenden Ovationen wurde Paul<br />
Staatkamp, vom AWO Bezirk Nieder rhein im Rahmen<br />
der Konferenz mit der Marie JuchaczPlakette ausgezeichnet.<br />
Paul Saatkamp wurde damit für seine<br />
Verdienste um den Verband und sein über die Bezirksgrenzen<br />
hinaus reichendes Engagement ausgezeichnet.<br />
10<br />
11
Verbandsarbeit<br />
01 Wohlfahrtsmarken<br />
Unverzichtbar für die Förderung sozialer Projekte<br />
Wohlfahrtsmarken sind Briefmarken mit Tra dition.<br />
Seit 1949 unterstützt die Freie Wohl fahrtspflege mit<br />
den Zuschlagserlösen aus dem Ver kauf der Marken<br />
Menschen in sozialen Not lagen.<br />
Die meisten Bundesbürger kennen sie: die Briefmar<br />
ken, die neben dem Portowert für die Postbeför<br />
derung einen kleinen Zuschlag zur Unterstützung<br />
sozialer Projekte aufweisen – die Wohlfahrtsmarken.<br />
Seit der Ausgabe der ersten Marken 1949 haben<br />
bis heute mehr als 3,9 Milliarden verkaufte Marken<br />
einen rechnerischen Zuschlagserlös von rund 580<br />
Millionen Euro erzielt. Dazu tragen auch die Erlöse<br />
aus der seit 1969 jährlich erscheinenden Serie von<br />
Weihnachtsmarken bei. Dieser »Mehrwert« wird<br />
dringend benötigt zur Unterstützung der aktuell<br />
mehr als 90.000 Einrichtungen der Freien Wohlfahrts<br />
pflege in Deutschland.<br />
Bereits 1956 übernahm der damalige deutsche<br />
Bun despräsident Theodor Heuss die Schirm herr<br />
02 Deutscher Sozialpreis verliehen<br />
Die Spitzenverbände der Freien Wohl fahrts pflege<br />
ha ben in einem Festakt am Brandenburger Tor die<br />
Me dienpreise <strong>2007</strong> verliehen. Im Beisein der Bundes<br />
kanzlerin Angela Merkel und zahlreichen geladenen<br />
Gästen aus Politik, Medien und Verbänden,<br />
zeichnete Prälat Peter Neher, Prä sident der Bundesar<br />
beitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />
(BAGFW), Journalisten für ihre her ausragenden Arbeiten<br />
mit dem Deutschen So zial preis <strong>2007</strong> aus.<br />
Den Deutschen Sozialpreis in der Sparte Print erhielten<br />
Andreas Bernard, Jonathan Fischer, Kers tin<br />
Greiner, Meredith Haaf, Johannes Waechter, für den<br />
Erfahrungsbericht »Gefahrenzone«, erschienen im<br />
Magazin der Süddeutschen Zeitung.<br />
| o1 | o2<br />
schaft über das Sozialwerk und diese Tradition wurde<br />
bis heute beibehalten. Im Dezember <strong>2007</strong> wurden<br />
Bundespräsident Horst Köhler in einer Feierstunde<br />
im Schloss Bellevue die neuen Wohlfahrtsmarken<br />
mit Haustiermotiven durch Fi nanz staats sekretär Karl<br />
Diller überreicht.<br />
Im Rahmen dieses Festaktes wurden aus den Er lösen<br />
finanzierte Projekte präsentiert und ehrenamtliche<br />
Helfer/innen der Wohlfahrts ver bände für ihren<br />
Einsatz geehrt.<br />
Die Wohlfahrtsmarken gibt es bei der Post, direkt<br />
bei den Wohlfahrtsverbänden und unter www.<br />
wohl fahrtsmarken.de<br />
| 01 Ehrenamtliche Helfer/-innen der AWO bei Bundes präsident<br />
Horst Köhler. Im Bild (v.l.n.r.): Staatssek retär Karl Diller<br />
(Bundesfinanzministerium), Christa Kranz, <strong>Hans</strong> König,<br />
Prälat Dr. Peter Neher (Präsident der BAGFW), Bundespräsident<br />
Horst Köhler, Iris Spranger, stellv. Bundesvorsitzende der<br />
AWO, Maria Elfriede Becker, Rudi Günther, Inge König. Foto:<br />
Stephanie Pilick dpa/lbn<br />
Der Hörfunkpreis ging an Martina Schulte und Andreas<br />
Becker für ihren Beitrag im WDR »Anruf aus<br />
Deutschland. Geschichten aus dem Callshop«.<br />
Den Deutschen Sozialpreis für den besten Fernsehbeitrag<br />
erhielt Jo Frühwirth für den Film »Wo die<br />
Liebe fehlt, wächst die Wut – Edeltraut Schmid und<br />
ihre Unverbesserlichen«, gesendet vom SWR.<br />
Die Beiträge handeln vom alltäglichen Ras sis mus,<br />
dem Leben als Flüchtlinge in Deutschland sowie<br />
dem Thema Bildung, Chancengerechtigkeit und soziale<br />
Verantwortung.<br />
| 02 Die Gewinner/-innen des »Deutschen Sozialpreises <strong>2007</strong>«,<br />
Foto: BAGFW
5. Kongress der Sozialwirtschaft<br />
Die Sozialwirtschaft ist eine der größten Wirtschaftszweige<br />
und hat die höchste Wachstumsrate in der<br />
Bun desrepublik. Allein in den Betrieben der Wohlfahrtsverbände<br />
sind rund 1,5 Millionen Menschen<br />
hauptberuflich tätig. Das sind knapp 4 Prozent aller<br />
Erwerbstätigen in Deutschland.<br />
Aufgrund dieser Dimensionen wenden sich die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Freie Wohlfahrtspflege (BAG<br />
FW), die Bank für Sozialwirtschaft (BfS) und der NomosVerlagsgesellschaft<br />
mit einem alle zwei Jahre<br />
stattfindenden Kongress an die Führungs und Leitungskräfte<br />
der Sozialwirtschaft – und dies sehr erfolgreich:<br />
die Zahl der Anmeldungen stieg von Mal zu<br />
Mal auf nunmehr über 250 Kongress teil neh men de.<br />
Die AWO-Akademie<br />
Die Reformprozesse in der beruflichen Bildung in<br />
Euro pa und Deutschland haben auch die AWO,<br />
insbe sondere die bundeszentrale AWOAkademie<br />
erfasst. Die Schlagwörter sind: Durchlässige Aus<br />
und Wei ter bildungsstruktur, Akademisierung, Lebens<br />
lan ges Ler nen. Dabei geht es der AWOAkademie<br />
zum einen da rum, alle Kompetenzen und<br />
Fä hig keiten der Fach und Führungskräfte – mit<br />
oder oh ne formalen Ab schluss – anzuerkennen und<br />
zu fördern. Zum anderen möchte die Akademie<br />
Hoch schul zugänge erleichtern und bereits vorhandenes<br />
fachliches Potenzial von Mitar beiter/innen<br />
der AWO wei ter entwickeln. In diesem Zusammenhang<br />
hat die AWOAka de mie in Kooperation mit der<br />
Leuphana Universität Lü neburg ein bis dahin einziartiges<br />
Weiterbil dungs projekt konzipiert. Es wurde<br />
ein Trans fer zentrum für Sozial und Gesundheitswirtschaft<br />
gegründet, mit dem Ziel, einen systematischen<br />
WissenschaftsPraxisDialog zu führen sowie<br />
gemeinsame Weiterbildungsprodukte, For schungsvorhaben,<br />
Tagungen und Fachforen zu entwickeln.<br />
Hierfür engagieren sich Universitäts und Pra xisvertreter/innen<br />
gleichermaßen. Als einzigartig<br />
kann auch die ungebrochene Nachfrage in der Qualitäts<br />
managementAusbildung bezeichnet werden.<br />
Vermittelt werden die Nor men reihe der DIN EN ISO<br />
9000 ff, in Verbindung mit dem AWOTandemSystem.<br />
Die Zertifikats aus bil dung endet mit einem inter<br />
national anerkanntem Ab schluss, der in Deutschland<br />
und Europa hohes Ansehen genießt. In diesem<br />
Angebotssegment arbeitet Die AWOAkademie seit<br />
Jahren erfolgreich mit dem TÜV Nord CERT GmbH zusammen.<br />
Eine andere erfolgreiche Zertifikatsreihe<br />
be schäf tigte sich mit dem Management von Ta gesein<br />
richtungen für Kinder. Das Themenspektrum setzt<br />
Verbandsarbeit<br />
Der 5. Kongress der Sozialwirtschaft stand unter<br />
Mot to: » Europa sozial managen – Werte, Wett bewerb,<br />
Finanzen.« In zwei Plenumgsveranstaltun gen<br />
und sechs Foren diskutierten die Füh rungs kräf te mit<br />
Referenten aus ganz Europa die kon kre ten Auswirkungen<br />
der Europäischen Eini gung auf die Sozialwirtschaft<br />
– von den Folgen des Europäi schen Vergaberechts<br />
auf deutsche Leis tungs er brin ger bis zu<br />
den Auswirkungen der Dienst leis tungs richtlinien für<br />
Import und Export.<br />
Der Kongress wurde auch in <strong>2007</strong> erfolgreich von der<br />
AWO Akademie des Bundesverbandes orga ni siert und<br />
durchgeführt. Die Dokumentation ist in Form eines<br />
Sammelbandes beim NomosVerlag erhältlich.<br />
sich mit pädagogischen, methodischen, betriebswirtschaftlichen<br />
und gesellschaftsrelevanten Anforde<br />
rungen aus ein ander. Der zweite Studiengang Sozial<br />
management, der in Kooperation mit der<br />
AliceSalomonHoch schule, Berlin, stattgefunden<br />
hat, fand in diesem Jahr ebenfalls seinen Abschluss.<br />
Mit der Erarbeitung des PraxisHandbuches »Konflikt<br />
management im interkulturellen Kontext« wurde<br />
die gleichnamige Qualifizierungsreihe beendet<br />
und eva luiert. Hiermit einher ging die Vor stellung<br />
einer parallel zum Kurs vollzogene Projektentwicklung.<br />
Kompetenzerwerb im Seminar und Projektentwicklung<br />
im Praxisfeld wurden in Zusammenarbeit mit<br />
einem örtlichen Träger parallel betrieben. Das ist in<br />
dieser Form bisher einmalig und handlungsleitend<br />
für die anderen Qualifizierungsreihen der AWOAkademie.<br />
Erstmalig angeboten wurde die Qualifizie rungsmaßnahme<br />
»Mit Herz und Hand – FreiwilligenEnga<br />
gement«, die sich der Professionalisierung die ses<br />
komplexen Aufgabengebietes widmet.<br />
Her vor zuheben ist ebenfalls die außerordentlich<br />
positive Wei ter entwicklung der deutschrussischen<br />
Fach kräf te austausche, die innovative Ideen und<br />
konkrete Handlungsansätze für beide Seiten hervorbringen.<br />
<strong>2007</strong> nahmen an den bundeszentralen Fort bildungsveranstaltungen<br />
insgesamt 2.141 Teilnehmer/innen<br />
teil (1.484 Frauen, 657 Männer).<br />
Informationen zu einzelnen Angeboten, Er geb nissen<br />
und Erfahrungen können auf der Home page der<br />
Akademie www.akademie.awo.org oder auf der Inter<br />
netplattform www.awowissen.de abgerufen<br />
wer den.<br />
12<br />
13
Verbandsarbeit<br />
Europa erleben. Stark. Sozial. Gerecht.<br />
»Europa braucht einen neuen Anlauf zur Euro päischen<br />
Verfassung, in der soziale Grundsätze fest verankert<br />
werden«, so der AWOBundesvorsitzende<br />
Wilhelm Schmidt zum Auftakt der Konferenz ›Euro pa<br />
erleben: Stark. Sozial. Gerecht‹ im März <strong>2007</strong> in Berlin.<br />
Auf der von AWO, ASB und dem NGONetzwerk<br />
SOLIDAR ausgerichteten Veran stal tung verwies<br />
Schmidt auf die »alarmierenden Zah len«, wonach<br />
mehr als 30 Millionen EUBürger arbeitslos sind, 72<br />
Millionen Bürger in relativer Armut leben und weitere<br />
36 Millionen vom Armutsrisiko bedroht sind. »Das<br />
Auseinanderdriften von Arm und Reich innerhalb<br />
der EU muss gestoppt wer den!«, forderte der AWO<br />
Bundesvorsitzende und ver wies zugleich auf die politischen<br />
Versprechen vom EUGipfel in Lissabon<br />
2000, auf dem die Gleich rangigkeit von Wirtschafts<br />
und Sozialpolitik zum Ziel erklärt wurde. Dieses Versprechen<br />
müsse eingehalten werden.<br />
Im Berliner Abgeordnetenhaus kamen 300 Teil nehmer/innen<br />
im Rahmen der Kam pagne »SOS Europe<br />
– Safe our Social Europe« zu sammen. Die Konferenz<br />
war die zweite Veran stal tung dieser Art nach dem<br />
Kam pagnenauftakt 2006 in Wien. Mit der Kampagne<br />
soll die Bedeutung und Notwendigkeit einer gemeinsamen<br />
Sozial politik für Europa untermauert werden;<br />
Sozialpolitik soll wieder ganz oben auf der Agenda der<br />
Euro päischen Union angesiedelt werden.<br />
In das gleiche Horn stießen Redner/innen wie<br />
Bundesministerin Heidemarie Wiec zorekZeul (SPD),<br />
der Vorsitzende des Deutschen Gewerk schafts bundes<br />
Michael Sommer, die Vorsitzende der Friedrich<br />
EbertStiftung Anke Fuchs und Phi lipp Cordery, Ge ne <br />
ralsekretär der Sozialdemokra ti schen Partei Europas.<br />
Untermauert wurde dies von den Vertreter/in nen<br />
von Nichtregie rungs or ga ni sationen (NGOs), aus Wissenschaft,<br />
Po li tik und Gewerkschaften auf den international<br />
be setzten Panels. Sie alle forderten ein<br />
sozial gerechtes und solidarisches Europa. Den Teilneh<br />
mer /innen war aber zugleich klar: Es wird kein<br />
einfacher Weg, da die EU derzeit keine aktive Rolle<br />
in der Sozialpolitik einnimmt. Für einen Großteil<br />
(etwa 90 Prozent) aller Sozialausgaben in der EU<br />
sind letztlich die Natio nalstaaten zuständig.<br />
Sozialpolitik ist in der His to rie der Mit glieds staaten<br />
begründet. Es gibt unterschiedliche Syste me, Verständnisse<br />
und Konzepte von Sozialpolitik. Insoweit<br />
wäre eine gemeinsame Europäische So zial politik<br />
ein Paradigmen wechsel, der nicht so leicht zu haben<br />
sein wird.<br />
An bestimmten Stellschrauben kann jedoch gemein<br />
sam gedreht werden – wenn es politisch gewollt<br />
ist. Die EU hat dies etwa bei Fragen von An ti dis kri minie<br />
rung und der Gleichstellung von Män nern und<br />
Frauen bereits bewiesen. Dies muss weitergehen. In<br />
einer Zeit, in der prekäre Arbeits be din gungen und
Niedriglöhne ständig zunehmen, müssten, so etwa<br />
Anke Fuchs, Bürger/innen darauf dringen, dass die<br />
Standards der Inter na tio na len Arbeitsorganisation<br />
(IAO) von der Welthandelsorganisation (WTO) als<br />
bindend akzeptiert werden. Der DGBVorsitzende<br />
Michael Sommer rief dazu auf, ein Europäisches Sozialmodell<br />
zu schaffen, das eine wirkliche Alternative<br />
zu neoliberalen Denkmustern und Modellen darstelle.<br />
Phi lipp Cordery schlug seinerseits einen ›Sozialpakt‹<br />
vor, der gewährleiste, dass die gesamte<br />
euro päische Ge setz gebung sozialverträglich ist. Über<br />
den europäischen Denkrahmen hinaus argumentierte<br />
Bundesministerin Heidemarie WieczorekZeul.<br />
Sie forderte eine welt und europaweite Sensibilisie<br />
rung für eine spürbare Verbesserung der Lebensver<br />
hältnisse in den Entwicklungsländern. Ein soziales<br />
Europa könne dafür richtungsweisende Anstöße<br />
geben.<br />
Europa darf kein Projekt von wohlhabenden und<br />
besser gebildeten Menschen bleiben. Immer noch<br />
sind es vor allem Kinder und Jugendliche mit entsprechendem<br />
familiären Hintergrund, die den so<br />
häufig gestellten Anforderungen von Mobilität und<br />
Spracherwerb am ehesten nachkommen können<br />
und wollen. Europa müsse jedoch, so Ju gend liche in<br />
einer der Diskussionsrunden, Chan cen gleich heit<br />
herstellen und absichern helfen. An die ser Stelle –<br />
Verbandsarbeit<br />
und dies wurde an den zwei Tagen in Berlin sehr<br />
deutlich – ist auch und vor allem die starke Rolle einer<br />
vitalen Bürgergesellschaft von entscheiden der Bedeutung:<br />
Europaweite Netz wer ke von Ver bänden,<br />
Vereinen, NGOs und Initiativen (wie etwa SOLIDAR)<br />
müssen in ihrer tagtäglichen Kleinarbeit un terstützt<br />
und gestärkt werden. Sie sind das Fun dament für ein<br />
gemeinsames und soziales Europa.<br />
Denn klar ist auch: Im Zeitalter der Globalisierung<br />
muss es möglich sein, eine auf wirtschaftlichen Erfolg<br />
ausgerichtete Gesellschaft mit den Be dürf nis sen<br />
der Menschen nach sozialem Schutz in Ein klang zu<br />
bringen. Ein zusammenwachsendes Euro pa, das<br />
seine soziale Dimension missachtet wird nie die Akzeptanz<br />
von Bürger/innen erfahren, die notwendig<br />
ist, um Europa als ein gemeinsames Zukunftsprojekt<br />
zu verstehen. In diesem Sinne wurde abschließend<br />
von Teilnehmer/innen eine Erklärung an den Europäi<br />
schen Rat übermittelt und zugleich vor Ort beschlossen,<br />
dass es im Zuge der französischen Ratspräsidentschaft<br />
in 2008 eine weitere SOSKonferenz<br />
geben wird. AWO Bundesvorsitzender Wilhelm<br />
Schmidt erhielt zu Beginn der zwei Tage den Rettungs<br />
ring als Symbol von den österreichischen<br />
Freun den; AWO Bundesgeschäftsführer Rainer<br />
Brückers reichte den Ring symbolisch an die französi<br />
schen Freunde innerhalb von SOLIDAR weiter.<br />
14<br />
15
Verbandsarbeit<br />
AWO-Wissen.de<br />
Die Erfolgsstory geht weiter. Im letzten Jahr ist die<br />
Zahl der Abonnenten um über 150 Neuanmeldungen<br />
auf nunmehr 506 Abos gestiegen. Das größte Wis sensportal<br />
der AWO findet immer mehr Nutzer/innen.<br />
Das Portal bietet wöchentlich aktuelles Fach und<br />
Managementwissen.<br />
Zu meist gibt es rund 15 neue Beiträge zu den drei<br />
Kernbereichen: Aktuelles AWOWissen – Branchenwis<br />
sen – General Management. Die Abonnenten<br />
werden über unterschiedliche Fachgebiete sozialer<br />
Arbeit informiert, erhalten Rundschreiben, Seminar<br />
angebote, Veranstaltungshinweise u.ä. Aktuelle<br />
Informationen und branchenübergreifende Trends<br />
Mitgliederentwicklung<br />
Die Mitgliederzahl ist trotz großer Anstrengungen bei<br />
vielen Mitgliederwerbeaktionen insgesamt wei ter<br />
gesunken und betrug Ende Dezember <strong>2007</strong> nur noch<br />
400.263 Mitglieder (2006: 410.428). Dieses, trotz<br />
eines positiven Mitgliederzuwachses in den Gliederungen<br />
LV SchleswigHolstein, Be Unter fran ken, LV<br />
MecklenburgVorpommern und des LV Brandenburg.<br />
Die Bundesgeschäftsstelle hat die örtlichen Verbandsgliederungen<br />
bei der Einrichtung der Zentralen<br />
Mitglieder und Adressverwaltung (ZMAV)<br />
inten siv unterstützt. <strong>2007</strong> wurden sieben ZMAV<br />
Schulungen für neue Datenpfleger/innen durchgeführt.<br />
Von dem freiwilligen Angebot, die innerverbandliche<br />
Bei tragsabrechnung über die ZMAV<br />
durchzuführen, machen inzwischen 80 Prozent der<br />
AWOKreisverbände Gebrauch.<br />
komplettieren das Wissensspektrum. Die Abon nenten<br />
profitieren von InsiderInformationen, von kosten<br />
losen Downloads der Fachzeitschrift Theorie und<br />
Praxis der Sozialen Arbeit (TuP) und von der kostenlosen<br />
Bereitstellung der EUFISNewsletter ebenso<br />
wie vom kostenlosen Zugang zum QMSupport der<br />
Ge sellschaft für Organisations entwick lung und Sozialplanung<br />
mbH (gos).<br />
Das ContentManagement des Bundesverbandes arbeitet<br />
an der ständigen Verbesserung von AWOWissen.de,<br />
damit das Portal auch zukünftig bleibt, was<br />
es bereits heute schon ist: benutzerfreundlich – aktuell<br />
– informativ und innovativ.<br />
Die Auswertung der bundesweiten Altersstruktur<br />
unserer Mitglieder ergab per 31.12.<strong>2007</strong> folgendes<br />
Bild:<br />
5 %<br />
3 %<br />
bis 30 J.<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
27 %<br />
28 %<br />
bis 60 J.<br />
65 %<br />
66 %<br />
bis 90 J.<br />
3 %<br />
3 %<br />
ab 90 J.
Marie-Juchacz-Stiftung<br />
Die MarieJuchaczStiftung erfüllt bei der AWO zwei<br />
Funktionen:<br />
Zum einen dient sie der Förderung der Aufgaben der<br />
Freien Wohlfahrtspflege auf allen Ebenen des Staates<br />
und der Gesellschaft und in allen Bereichen der sozialen<br />
Arbeit; zum anderen fungiert sie als Treuhandstiftung<br />
für unselbständige Stiftungen, die von<br />
Gliederungen der AWO mit unterschiedlichen Zielrichtungen<br />
ins Leben gerufen wurden.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurde das Anliegen der Stiftung in einer<br />
Kampagne nochmals im Verband bekannt gemacht.<br />
Die MarieJuchaczStiftung verwaltet in zwi schen<br />
treuhänderisch fünf unselbständige Stif tun gen mit<br />
einem Vermögen von zusammen 175.000 Euro. Das<br />
Stiftungskapital der MarieJuchaczStiftung beträgt<br />
zum Jahresabschluss 620.000 Euro.<br />
Die Mitglieder der Stiftungsorgane:<br />
Stiftungsrat<br />
Wilhelm Schmidt (Vorsitzender)<br />
Dr. Manfred Ragati (stellv. Vorsitzender)<br />
Wolfgang Altenbernd<br />
Jörg Busatta<br />
Max von Heckel<br />
Vorstand<br />
Verbandsarbeit<br />
Der Vorstand wird für vier Jahre berufen und besteht<br />
aus höchstens drei Personen. Die Mitglieder des Vorstandes<br />
sind ehrenamtlich tätig.<br />
Der Vorstand vertritt die Stiftung vor Gericht, entscheidet<br />
über die Verwendung der Stiftungs mittel<br />
und verwaltet das Stiftungsvermögen.<br />
Anlageausschuss<br />
Der Anlageausschuss berät und beschließt für den<br />
Stiftungsrat und den Stiftungsvorstand verbindlich<br />
die Richtlinien zur Vermögensverwaltung. Er besteht<br />
aus einem vom Stiftungsrat benannten Mit glied sowie<br />
je einem Vertreter von treuhänderisch verwalteten<br />
Stiftung oder Fonds, soweit diese im Ein zelfall<br />
ein Grundkapital von mehr als 100.000 Euro haben.<br />
Der Anlageausschuss legt die Richtlinien für die<br />
Vermögensverwaltung für Stiftungsrat und Vorstand<br />
fest.<br />
Vorstand<br />
Rainer Brückers<br />
Torsten Sandersfeld<br />
Anlageausschuss<br />
<strong>Hans</strong>Peter Niemeier<br />
Johannes Schemann<br />
16<br />
17
Fachpolitik<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
Fachpolitik<br />
AWO Qualitätsmanagement<br />
Vor zehn Jahren hat die AWO ihre Qualitätsoffensive<br />
gestartet. Sie hat dabei für vielfältige Arbeitsfelder<br />
verbindliche Qualitätskriterien der fachlichen Arbeit<br />
sowie besondere Qualitätsmaßstäbe aus dem Leitbild<br />
der AWO festgelegt und über Qua li täts ma na gement<br />
(QM) abgesichert. Wegen der Verknüpfung der<br />
inhaltlichen Kriterien mit dem QMModell der DIN<br />
EN ISO 9001:2000 als methodischem Instrument wird<br />
dieser Ansatz auch als AWOTandemQM bezeichnet.<br />
Damit wurde sowohl die Managementqualität als<br />
auch die fachliche Qualität gleichermaßen in den<br />
Fokus gerückt. In zwischen wird dieses integrierte<br />
AWOQMKonzept im Verband angewendet. Etwa<br />
jedes fünfte Pfle ge heim und etwa jede neunte Kita<br />
der AWO hat inzwischen durch ein Testat von unab<br />
AWO-QM zertifizierte Einrichtungen<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />
Sonstige Einrichtungen<br />
Ambulante Pflegeeinrichtungen<br />
Stationäre Hilfen zur Erziehung<br />
Beratungsstellen<br />
Geschäftsstellen<br />
Stationäre Hilfen für behinderte Menschen<br />
Tagespflege<br />
Jugendsozialarbeit<br />
Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Ambulante Hilfen zur Erziehung<br />
Einrichtungen für psychisch Kranke<br />
Ambulante Hilfen für behinderte Menschen<br />
Rehabilitationseinrichtungen<br />
240<br />
235<br />
74<br />
58<br />
24<br />
17<br />
15<br />
11<br />
12<br />
7<br />
6<br />
4<br />
4<br />
1<br />
0<br />
hängigen Zer ti fi zie rungsstellen den Nachweis der<br />
Umsetzung dieser Qualitätskonzeption nachgewiesen<br />
und lässt sich im jährlichen Turnus prüfen. Insgesamt<br />
ist ein spürbarer Anstieg der Anfragen und<br />
Umset zungs ak tivitäten hinsichtlich des AWO<br />
Qualitätsma na ge ment zu beobachten.<br />
Die AWO verfolgt damit das Ziel, die Qualitäts entwicklung<br />
und die Qualitätssicherheit verbandsweit<br />
zu steuern. Mit den Grundsätzen zur Verbands entwick<br />
lung, die im Juni <strong>2007</strong> in Magdeburg verabschiedet<br />
wurden, gibt es eine klare Verpflichtung<br />
aller rechtlich selbständigen AWOUnternehmen innerhalb<br />
der AWO, diese Zertifizierung umzusetzen.<br />
Wer dem bis 2013 nicht nachgekommen ist, darf das<br />
AWOLogo nicht mehr verwenden.<br />
2 Stand: Mai <strong>2007</strong>
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der nach<br />
AWOQMKonzept zertifizierten Einrichtungen deutlich<br />
erhöht: waren es Mitte 2006 noch 500 so wurden<br />
710 zum gleichen Stichtag in <strong>2007</strong> gezählt.<br />
Die Palette der zertifizierten Einrichtungen hat sich<br />
da bei verbreitert. So sind auch Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
und Rehabilitation vertreten. Bei der<br />
weiteren Entwicklung sind <strong>2007</strong> neben der regelmäßigen<br />
Revision bereits bestehender Krite rien kataloge<br />
auch die AWOQualitätskriterien für die Schuldnerbe<br />
ratungsstellen verabschiedet worden.<br />
Weitreichende Entwicklungen hat es im Pflege be reich<br />
gegeben. Mit dem Pflegeweiterent wicklungs ge setz<br />
wurden öffentliche Qualitätsberichte für Pfle ge einrich<br />
tungen eingeführt. Für zertifizierte Ein richtungen<br />
ergibt sich dabei ein handfester Vor teil, denn die Ergebnisse<br />
von anerkannten Zer tifi zie rungen müssen<br />
in den Qualitätsberichten mit veröffentlicht werden.<br />
Damit haben die Ein rich tun gen die Möglichkeit, die<br />
Ergebnisse der Zertifi zierung als Korrektiv zum Ergebnis<br />
der umstritte nen MDKPrüfungen transparent zu<br />
Pflegeversicherung<br />
Der politische Sommer <strong>2007</strong> stand ganz im Zeichen<br />
der Pflegereform. Im Juni wurden die von den Koa litio<br />
nären ausgehandelten Eckpunkte der Öffent lichkeit<br />
vorgestellt, zu denen die AWO Stellung genommen<br />
hat. Die Bewertung der Reform fällt zwiespältig<br />
aus. Die Kosten für die Versicherten werden steigen;<br />
Gesundheit<br />
Die zum 1. April <strong>2007</strong> in Kraft getretene Ge sund heitsreform<br />
ist in ihren Konsequenzen erst im Jahr 2008<br />
spürbar. Im Bereich der Häuslichen Kran ken pflege<br />
und der Palliativversorgung wird es 2008 Richt linien<br />
änderungen bzw. diesbezügliche Ent würfe seitens<br />
des Gemeinsamen Bundesausschus ses (GBA)<br />
geben, die sich auf die Gesundheitsreform beziehen.<br />
Die AWO hat diesbezüglich jeweils Stel lung genommen,<br />
kritisiert dabei folgendes: Die Ver sicherten<br />
haben schon seit in Kraft treten des Gesetzes einen<br />
Anspruch auf diese Leistungen. Durch die zeitliche<br />
Verzögerung der Umsetzungs be stim mungen durch<br />
machen. Somit tragen Zertifizierungen zu einem<br />
Mehr an Infor mation für Verbraucher bei.<br />
Grundsätzlich gilt aber vor allem: Der primäre Effekt<br />
für AWOUnternehmen, mit der Zertifizierung die<br />
qualifizierte Aufrechterhaltung und die stän di ge<br />
Optimierung des internen QM zu fördern, bleibt von<br />
all diesen Erwägungen unberührt – wie auch die<br />
Möglichkeiten der Nutzung der QMZertifizierung im<br />
einrichtungs und trägerbezogenen Marketing sowie<br />
im Rahmen der verbandlichen Steuerung.<br />
In ihrem zweiten QMReader befasst sich die AWO<br />
mit der Bewertung von bisher Erreichtem, dem Stand<br />
der inhaltlichen Qualitätsentwicklung – insbesondere<br />
des AWOTandemKonzeptes – und den Visionen<br />
sowie Zukunftserfordernissen angesichts nationaler<br />
Fachdiskussionen und auseinandersetzungen<br />
und europäischer Entwicklungen. Be son derer Raum<br />
ist dem Thema Ergebnisqualität eingeräumt worden,<br />
das seit <strong>2007</strong> zu einem der Schwerpunkte im Rahmen<br />
der weiterentwickelnden Arbeiten zählt.<br />
die Chancen zu echten Strukturreformen sind vertan<br />
worden. Das Ziel, eine Bür ger ver si che rung aufzubauen<br />
und eine gerechte Finanzierungs re form zu<br />
verabschieden, die die private Pflege versicherung<br />
einschließt und die Steuerfinanzierung des Pflegesystems<br />
stärkt, wurde verfehlt.<br />
den GBA wird dieser An spruch aber erst in 2008<br />
auch tatsächlich umgesetzt werden.<br />
Insgesamt fällt die Bewertung der AWO durchwachsen<br />
aus. Grundsätzlich wird eine Ausweitung der<br />
Leis tun gen im Bereich Häusliche Krankenpflege und<br />
spezialisierte ambulante Palliativversorgung begrüßt,<br />
allerdings wird diese Ausweitung durch die<br />
Umsetzungsbestimmungen des GBA insoweit wieder<br />
eingeschränkt, dass die AWO befürchtet, dass<br />
sich unter dem Strich für die Versicherten nur wenig<br />
zum positiven verändert.<br />
Fachpolitik<br />
20<br />
21
Fachpolitik<br />
Migration<br />
Beim zweiten Integrationsgipfel Im Sommer <strong>2007</strong><br />
wurde der Nationale Integrationsplan der Öffent lichkeit<br />
vorgestellt. Dieses Dokument wurde in sechs Arbeitsgruppen<br />
erarbeitet, an denen auch die AWO intensiv<br />
mitgewirkt hat. Entstanden ist ein Dokument<br />
von 200 Seiten, das in den kommen den Jahren die<br />
Leitlinie für Integrationspolitik in der Bundesre pub lik<br />
sein wird. Kernstück des Natio na len Integrationsplan<br />
sind die Selbstver pflich tun gen der betei lig ten Institutio<br />
nen und Organisa tio nen. Die Ver bände der Freien<br />
Wohlfahrtspflege haben für ihren Verantwortungsbereich<br />
rund 60 Selbst verpflichtungen er ar beitet. Das<br />
Spektrum reicht dabei von der Bildungsarbeit in den<br />
Kin der tagesstätten bis zur Pflege und Betreuung in<br />
den Seniorenheimen. Durchgängiger roter Faden ist<br />
die Realisierung der interkulturellen Öffnung in allen<br />
Handlungsfeldern sozialer Arbeit.<br />
Das Wort Integration wird in dem Bericht 1.219 Mal<br />
verwendet. Allerdings findet sich an keiner Stelle eine<br />
Definition dessen, was unter Integration verstanden<br />
werden soll. Solange darüber aber kein halbwegs<br />
akzeptierter gesellschaftlicher Konsens erzielt worden<br />
ist, ist es nahezu unmöglich, Ziele der Integrationspolitik<br />
zu definieren.<br />
Rechtsextremismus<br />
Der Magdeburger Appell: »Demokratie heißt<br />
Hin sehen und Gesicht zeigen!«<br />
Klassische Aufgaben der Freien Wohlfahrtspflege<br />
wer den mancherorts von rechtsextremistischem Gedan<br />
kengut und entsprechenden Angeboten unterwan<br />
dert. Vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte<br />
und in Verteidigung ihrer erfolgreichen<br />
In tegrationsarbeit in Deutschland kann die AWO einer<br />
solchen Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Als<br />
Verband, der für die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit,<br />
Gleichheit und Gerechtigkeit steht, tritt die AWO<br />
ganz entschieden ein gegen den Versuch einer Vereinnahmung<br />
ganzer Landstriche in Deutsch land<br />
durch rechte Ideologen und Schläger.<br />
In diesem Zusammenhang hat die AWO auf der<br />
Sonderkonferenz <strong>2007</strong> in Magdeburg den Appell:<br />
»Demokratie heißt Hinsehen und Gesicht zeigen«<br />
verabschiedet. Mit diesem Appell fordert die AWO<br />
Für das Handlungsfeld Migration wird es künftig<br />
da rauf ankommen, pragmatische Integrations indika<br />
to ren zu entwickeln und die Umsetzung und Verwirk<br />
lichung der eingegangenen Selbst ver pflichtun<br />
gen voran zu treiben.<br />
Nahezu zeitgleich ist die Novellierung des Zuwande<br />
rungsgesetzes in Kraft getreten. Anlass für die Novel<br />
lierung war die Überführung Europäischer Richtlinien<br />
in nationales Recht. Die Politik hat diesen<br />
formalen Anlass dazu genutzt, eine Reihe von Verschärfungen<br />
durchzuführen. Das gilt insbesondere<br />
für die Regelungen des Familiennachzugs. So ist der<br />
Ehegattennachzug zu Deutschen und Aus län dern<br />
nunmehr in der Regel davon abhängig, dass beide<br />
Ehegatten ein Mindestalter von 18 Jah ren erreicht<br />
haben und der nachziehende Ehegatte sich zumindest<br />
auf einfache Art in deutscher Sprache verständigen<br />
kann. Der Nachweis einfacher deutscher<br />
Sprachkenntnisse war und ist politisch heftig umstritten.<br />
Es ist absehbar, dass diese Regelung vom<br />
Bundesverfassungsgericht überprüft werden wird.<br />
An diesen beiden nahezu zeitgleichen Vorgängen<br />
zeigt sich, dass Integrationspolitik in Deutschland<br />
nach wie vor schwankt zwischen Ordnungspolitik<br />
und Sozialpolitik.<br />
noch einmal sehr deutlich, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />
und Rechtsextremismus vorzugehen.<br />
Die AWO hat – in Umsetzung des Appells – begonnen,<br />
Rassismus und Rechtsextremismus zu ächten<br />
und entgegenzutreten. Dabei beteiligt sie sich auf<br />
Bundes, Landes und Bezirksebene und vor Ort in<br />
Initiativen und Netzwerken. So ist die AWO unter anderem<br />
Unterstützerin der Kampagne »Orte der Vielfalt«<br />
der Bundesregierung, eine Initiative zur Stärkung<br />
der Anerkennungskultur von ehrenamtlicher<br />
Arbeit in Deutschland.<br />
Mit dem Magdeburger Appell hat sich die AWO auf<br />
den Weg gemacht, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />
und Rechtsextremismus zurückzudrängen und für<br />
eine demokratische, offene und tolerante Gesellschaft<br />
zu kämpfen.
Das Sozialmonitoring zwischen den Spitzenverbänden<br />
der Freien Wohlfahrtspflege und der Bundesregierung<br />
Das Monitoring mit den Wohlfahrtsorganisationen<br />
zu den sozialpolitischen Reformen wurde auch in<br />
<strong>2007</strong> von der Großen Koalition weitergeführt. Damit<br />
blieb ein wichtiges Forum erhalten, in dem Umsetzungsprobleme<br />
und Unausgewogenheiten von<br />
Sozialgesetzen durch die Wohlfahrtsverbände angesprochen<br />
und Verbesserungen vorgeschlagen werden<br />
können.<br />
In der ersten Jahreshälfte <strong>2007</strong> fand ein Mo nitoringGespräch<br />
zu den Auswirkungen der Re formen<br />
in SGB II und SGB XII auf die Betroffenen statt.<br />
Schwerpunkte waren die Themen »Bedarfs deckung«<br />
und »Ausschluss von Personengruppen aus<br />
dem SGB II«. Die Wohlfahrtsverbände wiesen die<br />
Bun des regierung auf Mängel bei der Umsetzung<br />
einzelner Regelungen hin. Das im Monitoring von<br />
den Wohlfahrtsverbänden benannte Problem des<br />
fehlenden Zugangs einiger Gruppen von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund zu lebensunterhaltenden<br />
Leis tungen während ihrer Ausbildung ist von<br />
der Bundesregierung aufgegriffen worden und<br />
wur de zwischenzeitlich in der Reform des BAföG<br />
ge löst. Aufgrund der von der Bundesarbeitsgemein<br />
schaft Freier Wohlfahrtsverbände (BAGFW)<br />
thematisierten Umsetzungsprobleme bei der Regelung,<br />
dass Arbeitslosengeld IIEmpfänger für die<br />
Behörde erreichbar sein müssen, wurden die Weisungen<br />
der Bundesagentur für Arbeit überarbeitet.<br />
Schließ lich ist auch die Vereinbarung aus der<br />
Monitoring runde umgesetzt worden, die Erarbeitung<br />
von Hin weisen zur Umsetzung der Übernahme<br />
der Kosten der Unterkunft im SGB II dem Deutschen<br />
Verein für öffentliche und private Fürsorge zu übertragen.<br />
In der zweiten Jahreshälfte haben die Mitglieder des<br />
Arbeitsstabs in Kooperation mit Experten/innen aus<br />
ihren Verbänden Probleme bei der seit 1. April <strong>2007</strong><br />
bestehenden allgemeinen Krankenver si che rungspflicht<br />
identifiziert, analysiert und aufbereitet.<br />
Arbeitsmarktpolitik<br />
weiter ein beherrschendes Thema<br />
In <strong>2007</strong> war die Umsetzung der neuen Rah men bedin<br />
gungen in der Arbeitsmarktpolitik und deren<br />
Aus wirkungen sowohl auf die AWO als Anbieterin<br />
von sozialen Dienstleistungen als auch auf die betrof<br />
fenen Menschen weiterhin ein Schwer punktthe<br />
ma. Die neuen Arbeits markt in stru mente »Jobperspektive«<br />
und »KommunalKombi« wurden<br />
sowohl intern von der AWO als auch auf verschiedenen<br />
Ebenen (BAGFW, Deutscher Verein, Gespräche<br />
mit Bundestagsabgeordneten und Minis te riumsver<br />
tretern u.a.) begleitet. Fort gesetzt wurden die<br />
regelmäßigen Gespräche zwischen BAGFW und<br />
Bun desagentur für Arbeit zur Umsetzung von SGB II<br />
und SGB III (Januar und September <strong>2007</strong>). Zudem<br />
fand im Juni <strong>2007</strong> ein Gespräch zwischen dem arbeitsmarktpolitischen<br />
Sprecher der SPD, Klaus<br />
Brand ner und weiteren SPDBundes tags abgeordneten<br />
mit Vertreter/innen der BAGFW statt.<br />
Noch vor dem Jahreswechsel hat die BAGFW dem<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Haltung<br />
der Wohlfahrtsverbände mitgeteilt, dass die<br />
nach § 16 Absatz 2 Satz 1 SGB II geschaffenen Angebote<br />
zur Arbeitsmarktintegration nicht kurzfristig<br />
eingestellt werden dürfen und passgenaue, flexible<br />
und lokal vernetzte För der maß nahmen auch<br />
wei terhin möglich sein müssen.<br />
Fachpolitik<br />
22<br />
23
Fachpolitik<br />
Familie-Kinder-Betreuung<br />
AWO Diskurs:<br />
»Armut von Kindern in Deutschland«<br />
Um die Ergebnisse der AWOISS Studie zur Kin derarmut<br />
der Jahre 19972005 auch weiterhin vor Ort<br />
umzusetzen und in Politik und Öffentlichkeit bekannt<br />
zu machen, hat der Bundesvorstand einen<br />
Armuts diskurs zu diesem Thema beschlossen. In<br />
die sem Zusammenhang wurde im Juni <strong>2007</strong> die<br />
Hand reichung »Alle Kinder braucht das Land – zur<br />
Armutsprävention in Tageseinrichtungen für Kin der«<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt. Im November des Jahres<br />
fand in Berlin unter dem Titel »Armut ist die<br />
größte Plage …« eine Fachveranstaltung zum Thema<br />
statt. Für die nahe Zukunft sind eine zu sam men fassen<br />
de Buchveröffentlichung zur Studie und ein Expertengespräch<br />
geplant.<br />
Ausbau von Betreuungsplätzen<br />
für Kinder unter 3 Jahren<br />
Im Herbst <strong>2007</strong> haben sich Bund, Länder und Kommunen<br />
darauf geeinigt, bis zum Jahr 2013 für rund ein<br />
Drittel der Kinder unter drei Jahren Betreuungs plät ze<br />
in Kindertageseinrichtungen und in Kinder ta gespflege<br />
zur Verfügung zu stellen. In der Folge hat der Bundestag<br />
in einem ersten Schritt ein Son der vermögen von<br />
2,15 Milliarden Euro zur In vestition in Betreuungsplätze<br />
für Kinder unter drei Jahren bereitgestellt. Diese<br />
Mittel stehen zur För derung von Investitionen in Einrichtungen<br />
und in der Kindertagespflege bereit. Darüber<br />
hinaus wird der Bund den Ländern im Wege des<br />
Restbetrages bei der Umsatzsteuerverteilung ab 2009<br />
bis 2013 zweckgerichtet insgesamt 1,85 Milliarden Euro<br />
und anschließend jährlich 770 Millionen Euro zur Ver<br />
fü gung stellen, um eine Entlastung bei den Be triebskosten<br />
herzustellen. Ein solcher Ausbau wird von der<br />
AWO bereits seit den 1990er Jahren gefordert und entsprechend<br />
begrüßt.<br />
Familienfreundliche AWO<br />
In der Fachdiskussion und gegenüber der Politik fordert<br />
die AWO seit geraumer Zeit den quantitativen<br />
und qualitativen Ausbau der Tagesein rich tun gen für<br />
Kinder sowohl unter dem Bildungsaspekt, der Chancengleichheit<br />
als auch als verbindliches und verlässliches<br />
Unterstützungsangebot für Familien. Das Eckpunktepapier<br />
gibt einen Denk an stoß für neue<br />
Entwicklungen und Konzepte im Be reich der Kinderbetreuung<br />
innerhalb der AWO. Es fordert in Form einer<br />
Selbstverpflichtungserklärung auf, das Thema<br />
Kinderbetreuung auch zum Thema der eigenen Personalpolitik<br />
zu machen. In diesem Zusammenhang<br />
ist u. a. die Beteiligung der AWO am AuditVerfahren<br />
»Familien freundlicher Be trieb« der HertieStiftung<br />
beschlossen worden. Ein wei terer Bezugsrahmen<br />
sind die aktuellen Aktivi tä ten im Dienstleistungsbereich<br />
der AWO: der »El tern Service AWO« und der »SeniorenService<br />
AWO«. Hier werden Wirtschaftsunternehmen<br />
zur Verbes se rung der Familienfreundlichkeit<br />
beraten und entsprechende Dienstleistungsangebote<br />
zur Um set zung derselben angeboten.<br />
Insofern geht es mit diesen Eckpunkten auch um<br />
Glaubwürdigkeit. Nur wenn die AWO für ihre eigenen<br />
Wirtschaftsbetriebe auf Dauer familienfreundliche<br />
Rahmenbedingungen vorweist, kann sie ande<br />
re Betriebe glaubhaft von deren Wirk sam keit<br />
über zeugen.
Wirtschaft & Finanzen<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
Wirtschaft & Finanzen<br />
Die wirtschaftliche Lage zum Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />
Der Jahresabschluss des AWOBundesverbandes e.V.<br />
zum 31.12.<strong>2007</strong> wurde grundsätzlich entsprechend<br />
den Regelungen des 3. Buches des Handels ge setzbuches<br />
(HBG) sowie entsprechend den Be stim mun<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Das Anlagevermögen ist mit den Anschaffungen<br />
bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige<br />
Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen<br />
werden nach der linearen Methode vorgenommen.<br />
Die Abschreibungssätze orientieren sich grundsätzlich<br />
an den steuerlichen Werten. Von der Mög lichkeit<br />
der Sofortabschreibung beweglicher Anla ge güter mit<br />
einem Anschaffungswert von bis zu T Euro 410 wurde<br />
in vollem Umfang Gebrauch gemacht.<br />
Die Bewertung des Finanzanlagevermögens er folg te<br />
zu Anschaffungskosten. Abwertungen wer den nur<br />
bei voraussichtlich dauernder Wert min derung vorgenommen.<br />
Ertragslage<br />
Die öffentlichen und privaten Zuwendungen verringerten<br />
sich um T Euro 46 auf T Euro 27.814.<br />
Die Einnahmen aus Leistungen des Verbandes erhöhten<br />
sich im wesentlichen durch einen Anstieg<br />
der Erlöse aus dem Verkauf von Wohlfahrts brief marken<br />
in Höhe von T Euro 244 und aus Bei trags aufkommen<br />
in Höhe von T Euro 51 um T Euro 291 auf<br />
T Euro 9.978.<br />
Der Anstieg der Sonstigen Einnahmen um T Euro 32 auf<br />
T Euro 2.391 resultiert im wesentlichen aus der Auflösung<br />
von Rückstellungen in Höhe von T Euro 186<br />
und dem Anstieg von Mieteinnahmen für die Bonner<br />
Geschäftsstelle in Höhe von T Euro 86. Die Gesamtausga<br />
ben erhöhten sich um T Euro 1.165 auf T Euro 40.000.<br />
Diese Erhöhung erklärt sich im we sentlichen aus der<br />
gen des Verbandsstatutes und der Satzung des Bundesverbandes<br />
aufgestellt. Das Gliederung sche ma der<br />
Bilanz und der Gewinn und Verlust rech nung wurde<br />
an die betrieblichen Besonder heiten angepasst.<br />
Der Bewertung der Vorräte liegen die letzten Einkaufspreise<br />
zu Grunde. Forderungen und sons tige<br />
Vermögensgegenstände sind mit dem Nenn wert angesetzt.<br />
Erkennbaren Risiken ist durch Wert b e richtigungen<br />
Rechnung getragen. Der Son der posten aus<br />
Zuschüssen umfasst den Gegen pos ten für die Buchwerte<br />
langfristig genutzter Vermö gens ge gen stände,<br />
deren Anschaffung mit Zu schüs sen finanziert wurde.<br />
Die Auflösung des Sonder pos tens erfolgt im Verhältnis<br />
zur Höhe der jährlich hierauf anfallenden Abschreibungsbeiträge.<br />
Die Rück stel lungen berücksichtigten<br />
alle erkennbaren Risiken und ungewisse<br />
Verpflichtungen. Die Verbindlichkeiten sind mit den<br />
Rückzah lungs beträgen angesetzt.<br />
Erhöhung der Sachauf wen dun gen um T Euro 1.377<br />
und die um T Euro 250 gestiegenen Aufwendun gen<br />
für den Gesamtverband sowie aus der Verringerung<br />
des Personalaufwand und T Euro 235 und dem Saldo<br />
aus den Auf wen dungen für Programme und<br />
Maßnah men und der Veränderung der Fonds in Höhe<br />
von T Euro 294.<br />
Im Jahr 2005 wurden im Bereich des Per so nal aufwand<br />
Rückstellungen in Höhe von zusammen T Euro<br />
1.350 für den zwischen Betriebsrat und Ge schäfts führung<br />
vereinbarten Sozialplan im Zu sam menhang<br />
mit dem Umzug der Geschäftsstelle des Bundesverbandes<br />
von Bonn nach Berlin gebildet. Im Berichtsjahr<br />
wurden Euro 416 davon verbraucht und T Euro 185<br />
aufgelöst.
Vermögenslage<br />
Das Sachanlagevermögen inklusive der Finanz an lagen<br />
verringerte sich um T Euro 820 auf T Euro 21.570.<br />
Neben der planmäßigen Abschreibung in Hö he von<br />
T Euro 1.146 wurde ein Grundstück mit aufstehendem<br />
Gebäude mit einem Buchwert von T Euro 402 verkauft.<br />
Es wurden T Euro 237 für einen weiteren Bau abschnitt<br />
der neuen Geschäftsstelle des Bundes verban<br />
des in Berlin sowie T Euro 219 für Ausbau maßnah<br />
men im Gebäude in Bonn investiert.<br />
Desweiteren musste die Beteiligung e.V. an der<br />
es Cortia Gesellschaft für Bestattungs und Ab schiedskultur<br />
mbH wegen Liquidation der Gesell schaft in<br />
Höhe von T Euro 5 ausgebucht werden.<br />
Auf der Passivseite erhöhte sich das zweckgebundene<br />
Fondsvermögen um T Euro 691 auf T Euro 4.496.<br />
Bei den Sonderposten aus Zuschüssen stehen Zu führungen<br />
in Höhe von T Euro 307 aus der Finan zierung<br />
Finanzlage<br />
Die Zahlungsbereitschaft des Bundesverbandes war<br />
in <strong>2007</strong> zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
des Aufbau der Geschäftsstelle Berlin planmäßige<br />
Auflösungen in Höhe von T Euro 535 ge gen über.<br />
Die Rückstellungen verringerten sich im wesentlichen<br />
durch den Verbrauch bzw. die Auflösung von<br />
Rück stellungen für den Sozialplan in Höhe von<br />
T Euro 601 sowie die Weiterleitung von zweckgebundenen<br />
Spendenmitteln in Höhe von T Euro 334<br />
an AWO International e.V.<br />
Die Verbindlichkeiten veränderten sich im wesentlichen<br />
durch die Ablösung eines Darlehens in Höhe<br />
von T Euro 228 sowie durch den Rückgang von Verbindlichenkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
in Höhe von T Euro 286 von 9.379 auf T Euro 8.394.<br />
Der positve Jahresüberschuss in Höhe von T Euro 155<br />
sowie Gewinnvorträge aus Vorjahren in Höhe von<br />
T Euro 1.451 wurden den Rücklagen zugeführt. Zum<br />
Ende des Wirtschaftsjahres <strong>2007</strong> verfügt der Verein<br />
über Rücklagen in Höhe von Euro T 12.860.<br />
26<br />
27
Wirtschaft & Finanzen<br />
Bilanz der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
Stand Vorjahr<br />
Aktiva 31.12.<strong>2007</strong><br />
Euro T Euro<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 146.433,00 101<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke u. Gebäude 14.449.515,30 15.198<br />
2. Betriebseinrichtungen 1.084.351,94 1.221<br />
3. Im Bau bef. Anlagen 14.923,55 15.548.790,79 0<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen 4.561.840,28 4.567<br />
2. Wertpapiere 1.311.744,62 1.301<br />
3. Genossenschaftsanteile 1.535,00 5.875.119,90 2<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Wohlfahrtsbriefmarken 82.659,35 259<br />
2. Werbematerial und Schriften 200.660,57 283.319,92 193<br />
II. Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lief. u. Leistungen 55.241,96 124<br />
2. Forderungen gegenüber Unternehmen 62.856,44 17<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
3. Forderungen gegenüber Gliederungen 698.918,47 509<br />
4. Sonstige Vermögensgegenstände 507.695,13 1.324.712,00 444<br />
III. Wertpapiere 927.269,51 941<br />
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 14.071.878,73 14.433<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 41.126,33 50<br />
38.218.650,18 39.360
Bilanz der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Stand Vorjahr<br />
Passiva 31.12.07<br />
Euro T Euro<br />
A. Rücklagen 12.679.504,78 11.073<br />
B. Bilanzgewinn / -verlust 0,00 1.451<br />
C. Fonds-Vermögen<br />
1. AWO Sonderfonds 396.822,06 384<br />
2. MarieJuchaczFonds 701.752,33 550<br />
3. Fondsvermögen Glücksspirale 3.397.259,51 4.495.833,90 2.871<br />
D. Sonderposten aus Zuschüssen 10.245.354,90 10.474<br />
E. Rückstellungen<br />
1. Solidaritäts und Katastrophenfonds 70.900,00 405<br />
2. Nicht verwendete öffentliche und private Mittel 1.118.500,00 895<br />
3. Pensionsrückstellungen 100.100,00 105<br />
4. Steuerrückstellungen 19.000,00 171<br />
5. Sonstige Rückstellungen 1.121.300,00 2.429.800,00 1.541<br />
F. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus noch nicht 2.317.542,47 3.717<br />
verwendeten Zweckzuschüssen<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.269.100,98 1.660<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 271.123,16 557<br />
und Leistungen<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen 175.000,00 152<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gliederungen 3.312.105,93 2.343<br />
der AWO<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 1.015.286,06 8.360.158,60 967<br />
G. Rechnungsabgrenzungsposten 7.998,00 44<br />
38.218.650,18 39.360<br />
Eventualverbindlichkeiten 1.089.611,05 1.145<br />
28<br />
29
Wirtschaft & Finanzen<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. für die Zeit vom 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
Euro T Euro<br />
1. Zuwendungen 27.814.514,86 27.860<br />
2. Einnahmen aus Leistungen d. Verbandes 9.977.922,73 9.686<br />
3. Spenden 25.752,48 12<br />
4. Sonstige Einnahmen 2.391.251,22 2.060<br />
40.209.441,29 39.618<br />
5. Aufwendungen für Programme/Maßnahmen 20.463.355,37 22.361<br />
6. Aufwendungen für den Gesamtverband 7.582.781,94 7.333<br />
7. Förderung der Fort u. Ausbildung 693.128,88 712<br />
8. Direkte Projektaufwendungen des Solidaritäts u. Katastrophenfonds 0,00 6<br />
9. Personalaufwand 5.738.062,18 5.974<br />
10. Sachaufwendungen 4.509.211,08 3.021<br />
11. Veränderung des Glücksspirale, 692.532,40 911<br />
MarieJuchacz und AWOSonderfonds<br />
12. Abschreibungen 1.146.983,39 987<br />
40.826.055,24 39.481<br />
13. Erträge aus der Auflösung der Sonderposten zur Finanzierung 535.457,00 654<br />
des Anlagevermögens<br />
14. Aufwendung aus der Zuführung zu Sonderposten 356.074,90 880<br />
zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
179.382,10 226<br />
15. Erträge aus Beteiligungen 302.500,00 303<br />
16. Sonstige Zinsen u. ähnliche Erträge 473.725,62 553<br />
17. Abschreibungen auf Finanzanlagen 14.120,15 0<br />
18. Zinsen u. ähnliche Aufwendungen 115.908,10 183<br />
646.197,37 673<br />
19. Ergebnis der gewöhnlichen Vereinstätigkeit 208.965,52 584<br />
20. Sonstige Steuern 53.485,67 0<br />
21. Jahresüberschuss 155.479,85 584<br />
22. Einstellung in die Rücklagen 1.606.263,92 283<br />
23. Gewinnvortrag aus Vorjahr 1.450.784,07 1.294<br />
24. Bilanzgewinn 0,00 1.451
Organigramm<br />
FINANZAUSSCHUSS<br />
<strong>Hans</strong><strong>Gerhard</strong> <strong>Rötters</strong><br />
hans-Peter niemeier<br />
Stellv. Geschäftsführer<br />
MARKETING<br />
N.N.<br />
FINANZ/RECHNUNGSWESEN<br />
Torsten Sandersfeld<br />
FÖRDERMITTELMANAGEMENT<br />
Ana Diaz Gonzàlez<br />
STABSSTELLECONTROLLING<br />
Werner Gegner<br />
BunDESVORStAnD nAch BGB<br />
Wilhelm Schmidt, Vorsitzender<br />
Bodo Champignon, Stellv. Vors.<br />
Rudi Frick, Stellv. Vors.<br />
Iris Spranger, MdA, Stellv. Vors.<br />
Rainer Brückers, Geschäftsführer<br />
Rainer Brückers<br />
Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
OFFICE<br />
Jan Buchaniec<br />
AWOBUNDESAKADEMIE<br />
Michael Kriegel<br />
STABSSTELLE/AWOQM<br />
Ullrich Wittenius<br />
STABSSTELLE/PERSONALMANAGEMENT<br />
Kirsten Fengler<br />
STABSSTELLE/EUROPA<br />
Carola Lenzv. Traitteur<br />
GRUNDSATZREFERENT/INNEN<br />
Wolfgang Barth<br />
Migration<br />
Werner Eike<br />
Gesundheit und Pflege<br />
Magda Göller<br />
Bildung und Erziehung<br />
Ludwig Pott<br />
Bürgerliches Engagement<br />
FACHAUSSCHUSS JUGEND, FRAUEN,<br />
BILDUNG, MIGRATION<br />
Christiane Reckmann<br />
FACHAUSSCHUSS ARBEIT,<br />
GESUNDHEIT UND SOZIALES<br />
<strong>Hans</strong>jörg Seeh<br />
Ilsa Diller-Murschall<br />
Stellv. Geschäftsführerin<br />
JUGENDSOZIALARBEIT / FSJ<br />
Dieter Eckert<br />
30<br />
31
Mitglieder, Einrichtungen, Beteiligungen und Mitgliedschaften<br />
Mitglieder des AWOBundesverbandes als juristische Personen sind die Landes und Bezirksverbände der<br />
AWO sowie die korporativ angeschlossenen Mitglieder:<br />
Bezirksverband Baden e.V.<br />
Hohenzollernstr. 22<br />
76135 Karlsruhe<br />
Landesverband Bayern e.V.<br />
Edelsbergstr. 10<br />
80686 München<br />
Landesverband Berlin e.V.<br />
Blücherstraße 61/62<br />
10961 Berlin<br />
Landesverband Brandenburg e.V.<br />
Nansenstr. 18<br />
14471 Potsdam<br />
Bezirksverband Braunschweig e.V.<br />
Peterskamp 21<br />
38108 Braunschweig<br />
Landesverband Bremen e.V.<br />
Auf den Häfen 3032<br />
28203 Bremen<br />
Landesverband Hamburg e.V.<br />
Rothenbaumchausee 44<br />
20148 Hamburg<br />
Bezirksverband Hannover e.V.<br />
Körtingsdorfer Weg 8<br />
30455 Hannover<br />
Bezirksverband Hessen-Nord e.V.<br />
Lilienthalstr. 3<br />
34123 Kassel<br />
Bezirksverband Hessen-Süd e.V.<br />
Borsigallee 19<br />
60388 Frankfurt/M.<br />
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />
Wismarsche Str. 183185<br />
19053 Schwerin<br />
Bezirksverband Mittelrhein e.V.<br />
Rhonestr. 2a<br />
50765 Köln<br />
Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />
Brennesstr. 2<br />
93059 Regensburg<br />
Bezirksverband Niederrhein e.V.<br />
Lützowstr. 32<br />
45141 Essen
Bezirksverband Oberbayern e.V.<br />
Edelsbergstr. 10<br />
80686 München<br />
Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e.V.<br />
KarlBrögerStr. 9/I<br />
90459 Nürnberg<br />
Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.<br />
Detmolder Str. 280<br />
33605 Bielefeld<br />
Bezirksverband Pfalz e.V.<br />
Maximilianstr. 31<br />
67433 Neustadt/Wstr.<br />
Bezirksverband Rheinland e.V.<br />
Dreikaiserweg 4<br />
56068 Koblenz<br />
Landesverband Saarland e.V.<br />
Hohenzollernstr. 45<br />
66117 Saarbrücken<br />
Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Klausenerstr. 17<br />
39112 Magdeburg<br />
Landesverband Sachsen e.V.<br />
GeorgPalitzschStr. 10<br />
01239 Dresden<br />
Landesverband Schleswig-Holstein e.V.<br />
Feldstr. 5<br />
24105 Kiel<br />
Bezirksverband Schwaben e.V.<br />
Sonnenstr. 10<br />
86391 Stadtbergen<br />
Landesverband Thüringen e.V.<br />
Pfeiffersgasse 12<br />
99084 Erfurt<br />
Bezirksverband Unterfranken e.V.<br />
Kantstr. 45a<br />
97074 Würzburg<br />
Bezirksverband Weser-Ems e.V.<br />
Klingenbergstr. 73<br />
26133 Oldenburg<br />
Bezirksverband Westliches Westfalen e.V.<br />
Kronenstr. 6369<br />
44139 Dortmund<br />
Bezirksverband Württemberg e.V.<br />
Oberer Hoppenlauweg 2628<br />
70174 Stuttgart<br />
32<br />
33
Korporative Mitglieder<br />
Familienferien- und Häuserwerk<br />
der Naturfreunde Deutschlands e.V.<br />
Mühsamstraße 40, 10249 Berlin<br />
Aufgabe: Verwaltung und Beratung<br />
der Naturfreundehäuser, Rückgewinnung von<br />
Immobilien in den neuen Bundesländern<br />
Frauenhauskoordinierung e.V.<br />
HeinrichHoffmannStr. 3<br />
60528 Frankfurt/Main<br />
Tel: 069/6 70 63 07<br />
Fax: 069/6 70 62 09<br />
www.frauenhauskoordinierung.de<br />
Aufgabe: Im Verein Frauenhauskoordinierung e.V.<br />
haben sich die Bundesverbände von Arbeiterwohlfahrt,<br />
Caritasverband, Diakonischem Werk,<br />
Paritätischem Wohlfahrtsverband und Sozialdienst<br />
katholischer Frauen zusammengeschlossen. Dem<br />
Verein gehören außerdem Frauenhäuser außerhalb<br />
der Verbände an.<br />
Förderverein der Gehörlosen<br />
der neuen Bundesländer e.V.<br />
Schönhauser Allee 36<br />
Eckturm – 1. Etage<br />
10435 Berlin<br />
Tel.: 030/28 59 94 09<br />
Aufgabe: Beratungs und Betreungsarbeit für<br />
Gehörlose in den neuen Bundesländern<br />
Gesellschaft für Organisationsentwicklung<br />
und Sozialplanung<br />
Brachvogelstr. 1, 10961 Berlin<br />
Aufgabe: Organisationsberatung, Interne Trainingsmaßnahmen,<br />
Leitungsberatung/ Supervision für<br />
Führungskräfte<br />
Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten<br />
www.gesundheitlichechancengleichheit.de<br />
Institut für Sozialarbeit<br />
und Sozialpädagogik e. V.<br />
Zeilweg 42, 60439 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069/9 57 890<br />
Fax: 069/9 57 89190<br />
Aufgabe: Wissenschaftliche Begleitung, Praxisforschung,<br />
Beratung/Planung, Organisationsentwicklung,<br />
Gutachten/ Expertisen, Fort und Weiterbildung<br />
Marie-Schlei-Verein<br />
Dr.J.HoffmannStr. 15, 55278 Hahnheim<br />
Aufgabe: Unterstützung von Frauenprojekten in der<br />
Dritten Welt
M.S.K. e.V.<br />
Initiative Selbsthilfegruppe<br />
Multiple Sklerose Kranker<br />
Hofwiese 5,<br />
69488 Bad Birkenau<br />
Aufgabe: Kontakte, Informationen,<br />
Erfahrungsaustausch MSKranker<br />
pädal-pädagogik aktuell e.V.<br />
Museum Kindertagesstätten<br />
in Deutschland Kita-Museum<br />
Fontanestr. 2, 14715 Nennhausen<br />
www.paedal.de<br />
Aufgabe: Darstellung der Entwicklungsgeschichte<br />
von öffentlichen Kindereinrichtungen in Deutschland,<br />
länderübergreifende Kooperation mit Fach,<br />
Fachhochschulen und Universitäten, Fortbildung<br />
und Lernwerkstatt für sozialpädagogische Fachkräfte<br />
Reichsbund Wohnungsbau<br />
WohnungsbauGmbH. des Reichsbundes, Lehmannstr.<br />
1<br />
304555 Hannover<br />
Tel.: 0511/4 96 020<br />
Fax: 0511/4 96 0268<br />
SoVD Sozialverband Deutschland e.V.<br />
Stralauer Str. 63<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 030/72 62 220;<br />
Fax: 030/72 62 22311<br />
Aufgabe: Hilfe und Fürsorge für Behinderte, Sozialrentner,<br />
Hinterbliebene, Kriegs und Wehrdienstopfer,<br />
Arbeitsunfallverletzte, Sozial hilfeempfänger<br />
und jugendliche Behinderte<br />
ZMO – Zusammenarbeit mit Osteuropa e.V.<br />
Luxemburger Str. 337<br />
50354 Hürth<br />
Aufgabe: Soziale und kulturelle Betreuung von<br />
Vertriebenen, Flüchtlingen, Aussiedlern,<br />
Zuwanderern und politischen Asylanten<br />
Zukunftsforum Familie e.V.<br />
Markgrafenstr. 11<br />
10969 Berlin<br />
www.zffonline.de<br />
Aufgabe: Weiterentwicklung familienpolitischer<br />
Positionen, Interessenvertretung für Familien,<br />
Kooperation mit gesellschaftlichen, politischen und<br />
wissenschaftlichen Akteuren in der Fami lien politik,<br />
Vertretung von Interessen der Mitglieds verbände in<br />
familienpolitischen Kontexten<br />
34<br />
35
Einrichtungen des Bundesverbandes<br />
· Geschäftsstelle Bonn<br />
· Geschäftsstelle Berlin<br />
· MarieJuchaczStiftung/Kinder sind unsere Zukunft<br />
· Tagungszentrum Haus Humboldtstein<br />
Beteiligungen des Bundesverbandes<br />
· Gesellschaft für Organisationsentwicklung u. Sozialplanung (GOS) (100 Prozent)<br />
· Bank für Sozialwirtschaft (BFS)<br />
· Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft<br />
· ESCOR GmbH, Gesellschaft zur Förderung des Hospizgedankens und der Sterbebegleitung<br />
· VITAWO GmbH, Gesellschaft zur Förderung des FamilienInternetportals<br />
· CenSo, das Wissensportal im Internet (seit 1. Januar 2005: awowissen.de)<br />
Mitgliedschaften des Bundesverbandes<br />
· AG Familienerholung — Familienferien<br />
· Aktion Deutschland Hilft (ADH)<br />
· Arbeitsgemeinschaft für Erziehungshilfe (AFET)<br />
· Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ)<br />
· Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB)<br />
· Arbeitskreis Lernen und Helfen in Ubersee e.V. (AKLHÜ)<br />
· ARDFernsehlotterie<br />
· AWO International<br />
· Bensheimer Kreis<br />
· Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste u. Wohlfahrtspflege (BGW)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAG FW)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft der SeniorenOrganisationen (BAGSO)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAGS)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (BAG WOLO)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit (BAG JAW)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR)<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienbildung und beratung (AGEF)<br />
· Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ)<br />
· Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt (BJW)<br />
· Bundesvereinigung für Gesundheit (BfGe) e.V.<br />
· Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz (BAJ)<br />
· CareErinnerungsstiftung CEDAG<br />
· Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend und Eheberatung<br />
· Deutsche Behindertenhilfe – Aktion Mensch (AM)<br />
· Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)<br />
· Deutsche IPASektion<br />
· Deutsche Krankenhausgeselischaft (DKG)<br />
· Deutsche Welthungerhilfe (DWH)<br />
· Deutscher Landesausschuss der Internationalen Konferenz für Sozialarbeit<br />
· Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (DV)<br />
· Deutsches Hilfswerk (DHW)<br />
· Deutsches Jugendherbergswerk (DJW)<br />
· Deutsches Jugendinstitut (DJI)
· EllyHeussKnapp Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW)<br />
· Europäische Akademie für Elementarerziehung (EAFE)<br />
· Europäische Bewegung – Europa Zentrum<br />
· European Consultation on Refugees and Exiles (ECRE)<br />
· Familienferien und Häuserwerk der Deutschen Naturfreunde<br />
· Gesellschaft für sozialen Fortschritt (GSF)<br />
· Gesellschaft für Datenschutz<br />
· Haus der Behinderten – GustavHeinemannHaus<br />
· Initiative für Frieden, internationalen Ausgleich und Sicherheit (IFIAS)<br />
· Intern. Rat für Hauspflegedienste – International Council of Homehelp Services<br />
· Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS)<br />
· Internationale Vereinigung für das Recht auf Spiel (IPA)<br />
· Informationsverbund Asyl (ZDWF)<br />
· Konferenz Zentraler Fortbildungsinstitutionen für Jugend und Sozialarbeit<br />
· Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)<br />
· Nationale Armutskonferenz in Deutschland (NAK)<br />
· NGOGroup for the Convention on the Rights of the Child<br />
· Paritätischer Arbeitskreis für Familienerholung (PAK)<br />
· Pro Asyl<br />
· SOLIDAR<br />
· SPDParteirat<br />
· Stiftung Deutsche Behindertenhilfe<br />
· Verband Entwicklungspolitik deutscher NRO’s<br />
· Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (VZBV)<br />
· Versorgungsverband VBLU<br />
· WIBUWirtschaftsbund sozialer Einrichtungen<br />
36<br />
37
Gesellschaft für<br />
Organisationsentwicklung<br />
und Sozialplanung mbH<br />
Die gos ist eine Gesellschaft des AWO-Bundesverbandes. Sie ist ein Dienstleistungsunternehmen zur Beratung<br />
des Verbands- und Unternehmensmanagements der AWO.<br />
»Organisationsberatung«<br />
• AWO-Entflechtungsstrategie<br />
... wir beraten AWOVorstände bei der Entflechtung<br />
von verbands und unternehmenspolitischen<br />
Auf gaben und unterstützen sie bei der Gründung von<br />
AWOUnternehmen durch gutachterliche Klä rung der<br />
tarif, arbeits, steuer, vereins und gesellschaftsrechtlichen<br />
Fragestellungen<br />
• Neustrukturierung des AWO-Mitgliederverbandes<br />
... wir beraten AWOVorstände bei der Neu struk turierung<br />
des AWOMitgliederverbandes und entwickeln<br />
dazu verbandspolitische Handlungskonzepte<br />
• Strategische Steuerung der AWO-Unternehmen<br />
... wir beraten die AWOVorstände bei der strategischen<br />
Steuerung ihrer AWOUnternehmen und<br />
erarbeiten gemeinsam mit ihnen die methodischen<br />
Instrumente<br />
• Kontrolle der AWO-Unternehmen<br />
... wir beraten die AWOAufsichtsräte bei der Kon trolle<br />
der AWOUnternehmen und erarbeiten gemeinsam<br />
mit ihnen die entsprechenden Instrumente<br />
»Unternehmensberatung«<br />
• Beratung des Unternehmensmanagements<br />
... wir erarbeiten in StrategieWorkshops mit den<br />
Unternehmensleitungen und den Führungskräften<br />
des Managements gemeinsam Konzepte und Methoden<br />
effektiver und effizienter Unternehmens führung<br />
• Beratung der Betriebsleitungen<br />
... wir beraten die Leitungskräfte der sozialen Betriebe,<br />
erarbeiten mit ihnen Konzepte zur Mitar beiter<br />
führung und führen entsprechende Trainings durch<br />
• Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
... wir machen mit einer Organisationsanalyse die<br />
Ursachen von Unwirtschaftlichkeit transparent und<br />
geben Empfehlungen für eine Verbesserung der<br />
Kosten und Ertragssituation der AWOUnternehmen<br />
• Konfliktmanagement<br />
... wir analysieren Konfliktlagen im Management der<br />
sozialen Betriebe, bearbeiten sie mit den Be teiligten<br />
und versuchen, sie konstruktiv mit Coa ching und<br />
Supervision zu überwinden<br />
• Krisenmanagement<br />
... wir analysieren in einer Krisensituation eines<br />
AWOUnternehmens mit einer mobilen Expertengruppe<br />
die Situation und erarbeiten gemeinsam mit<br />
dem AWOGesellschafter und der Unterneh mensführung<br />
eine Konsolidierungsstrategie<br />
… im Dienste der AWO<br />
www.gosorganisationsberatung.de<br />
»QM-Beratung und Zertifizierung«<br />
• QM-Check up<br />
... wir machen eine QMBestandsaufnahme und<br />
erarbeiten mit den Führungs und Leitungskräften<br />
des AWOUnternehmens Entscheidungsgrundlagen<br />
für den weiteren QMProzess<br />
• QM-Prozessbegleitung<br />
... wir entwickeln mit dem Kunden die Grundlagen<br />
für die Operationalisierung des QMProzesses und<br />
begleiten ihn bei der QMHandbucherstellung und<br />
der Implementierung des QMSystems<br />
• Training Interner Auditoren<br />
... wir stellen das Methodengerüst zur Verfügung und<br />
übernehmen das Training für Interne Auditoren<br />
• QM-Controlling<br />
... wir überprüfen die Übereinstimmung des im<br />
QMHandbuch dokumentierten QMSystems mit den<br />
ISONormen und AWOQualitätskriterien und stellen<br />
das Methodengerüst für das QMControlling zur<br />
Verfügung<br />
• Zertifizierungsvorbereitung<br />
... wir bereiten auf der Grundlage der Ergebnisse von<br />
Systemaudits mit gezielten Trainings auf die Anforderungen<br />
der Tandemzertifizierung (ISO/AWO) vor<br />
• Zertifizierungsmanagement<br />
... wir vermitteln in Kooperation mit der QMStabsstelle<br />
des AWOBundesverbandes für die Zertifizierungsaudits<br />
qualifizierte Zertifizierungsunternehmen,<br />
die die Bedingungen für eine Tandemzertifizierung<br />
erfüllen<br />
»Transfer- und Evaluationsberatung«<br />
• Kunden- und Mitarbeiterbefragungen<br />
... wir beraten die AWOUnternehmen bei der<br />
Durchführung von Kunden und Mitarbeiter be fragungen,<br />
werten die Befragungsergebnisse aus und<br />
erarbeiten gemeinsam Handlungsoptionen für den<br />
weiteren OrganisationsentwicklungsProzess<br />
• Methodenhandbücher und Praxishilfen<br />
... wir entwickeln Methodenhandbücher für das<br />
AWOQualitätsmanagement und Praxishilfen für die<br />
wesentlichen sozialen Dienstleistungsbereiche der<br />
AWOUnternehmen<br />
• Evaluationen und Erfolgskontrolle<br />
... wir führen auf der Grundlage empirischer Er hebungen<br />
zur Wirkungs und Erfolgskontrolle der<br />
unternehmerischen Tätigkeiten der AWO Evalua tionen<br />
durch und beraten die AWOUnternehmen bei der<br />
weiteren Unternehmensentwicklung
Stiftungen & Partner<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
Stiftungen & Partner<br />
Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA)<br />
Aktion Mensch<br />
Das Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA)<br />
fördert in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden<br />
der Freien Wohl fahrtspflege<br />
innovative Ansätze in der Altenhilfe<br />
und die Fort und Weiter bil dung<br />
von ehren und hauptamtlichen Mitarbei<br />
ter/innen.<br />
<strong>2007</strong> wurden über den Bundes ver band<br />
unter anderem mit einem Ge samt vo lumen<br />
von 516.908 Euro ge för dert:<br />
· Fort und Weiterbildung,<br />
· Demenzkonzepte,<br />
· Einführung des Dekubitusstandards,<br />
· stationäre Mahlzeitenangebote,<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> war das Jahr der Verände<br />
rungen<br />
Die Aktion Mensch hat <strong>2007</strong> das neue 5<br />
Ster neLos eingeführt. Dieses Los eröffnet<br />
eine Vielzahl von Kombinations möglichkeiten<br />
und bietet in allen Ge winn kate<br />
gorien eine ausgezeichnete Ge winn<br />
Effizienz: Pro eingesetzten Euro ist die<br />
Wahrscheinlichkeit auf einen Hauptgewinn<br />
ab 100.000 Euro beson ders hoch!<br />
Das 5 SterneLos ist das erste TÜVzertifizierte<br />
Los Deutschlands.<br />
Mit der Verbesserung des Antragsver fahren<br />
im Internet können nun alle An träge<br />
einfacher, schneller und direkt on line<br />
gestellt werden. Die Antragsteller werden<br />
online durch die Anträge geführt<br />
und erhalten bei der Antragstellung<br />
wich tige Informationen und Hinweise.<br />
Mit dem AVSAMWeb ist die Antrag stellung<br />
wesentlich nutzerfreundlicher geworden.<br />
Mit über 6.000 Einsatzmöglichkeiten<br />
ist die Freiwilligendatenbank der Aktion<br />
Mensch das größte und komplexeste<br />
· besondere Formen ambulanter<br />
Dienste,<br />
· Erholungsmaßnahmen.<br />
Fortbildungen sind für viele Pflegekräfte<br />
eine Möglichkeit, um ihre eigene Rolle in<br />
den Blick zu nehmen sowie Inno va tionen<br />
im Altenhilfebereich kennenzulernen<br />
und in in den eigenen Einrich tungen<br />
umzusetzen. Im Jahr <strong>2007</strong> waren<br />
weiterhin die Betreuung Demenz kranker<br />
und die Steuerung von Pflege prozes sen<br />
thematische Schwerpunkte.<br />
OnlinePortal für das Freiwilligenmana<br />
gement. Bisher fanden bundesweit<br />
mehr als 3.000 Institutionen und engagierte<br />
Menschen durch das neue Angebot<br />
zueinander. Die Datenbank hat<br />
sich seit ihrem Start im Mai 2006 mit<br />
Hilfe vieler Verbände und Freiwil ligenorganisationen<br />
zu einem wichtigen<br />
Hilfs mittel bei der Vermittlung von engagierten<br />
Bürger/innen zu konkreten<br />
Projekten entwickelt.<br />
Unter www.freiwilligendatenbank.de<br />
stellt die Aktion Mensch im Rahmen ihrer<br />
GesellschafterInitiative den Adress<br />
Pool allen Interessierten zur Verfügung.<br />
So konnten <strong>2007</strong> ca. 16,8 Millionen Euro<br />
(2006 waren es 9,7 Millionen Euro) an die<br />
AWO Gliederungen für soziale Projekte,<br />
Investitionen, Ferienfreizeiten, Fortbildungen<br />
und Tagungen bewilligt werden.<br />
Viele Projekte waren erst durch die Mitfinanzierung<br />
durch die Aktion Mensch<br />
möglich und sichern auch weiterhin die<br />
Verbesserung der Lebens be din gungen<br />
für Menschen mit Behin derun gen.
Glücksspirale<br />
Deutsches hilfswerk<br />
Bundesjugendwerk<br />
In <strong>2007</strong> wurden 31 Projekte der AWO mit<br />
ins gesamt 2,7 Millionen Euro bezuschusst.<br />
Der Schwerpunkt der Anträge<br />
lag in den Be reichen »Hilfen für Beratungs<br />
und Be treuungsdienste« sowie<br />
»Hilfen für Se niorenarbeit«.<br />
Der AWO Bundesverband ist allen Trägern<br />
dankbar, die durch eine me dienwirk<br />
same Öffentlichkeitsarbeit ihre Pro<br />
Die AWO erhielt in <strong>2007</strong> aus der ARD<br />
Fernsehlotterie »Die Goldene Eins« rund<br />
6,1 Millionen Euro für die Förderung von<br />
insgesamt 35 Projekten.<br />
Schwerpunkt der Lotterie ist die För derung<br />
von Einrichtungen der Altenhilfe.<br />
Außerdem werden Einrichtungen und<br />
Projekte im Bereich Kinder, Jugend<br />
und Gesundheitshilfe bezuschusst. Die<br />
größte Anzahl der Anträge aus der AWO<br />
ist der Altenhilfe zuzuordnen. Dabei sind<br />
Der Bundesvorstand informiert sich regelmäßig<br />
über die Arbeitsschwerpunkte<br />
seines Kinder und Jugendverbandes.<br />
Im Geschäftsjahr fand das Bun des jugend<br />
werkstreffen mit über 350 Teil nehmer/innen<br />
in Ludweiler/Saarland statt.<br />
Das Angebot reichte vom YtongStei ne<br />
Workshop, über ein Philo so phi sches Café<br />
in der WohlstandsLounge, bis hin<br />
zum WorldCafé, in dem über Grund <br />
ein kommen oder auch »Partizi pa tion«<br />
dis kutiert wurde.<br />
Außerdem sind als Highlights der zahlreichen<br />
Bundesjugendwerksaktivitäten<br />
zu nennen:<br />
Stiftungen & Partner<br />
jekte vorstellen und die Herkunft der<br />
Fördermittel entsprechend darstellen.<br />
Dies ist wichtig, um den Be kannt heitsgrad<br />
der Lotterie zu erweitern und weiterhin<br />
attraktiv zu gestalten. Der Dank<br />
gilt auch und vor allem den Mitspielern<br />
bei der Lotterie. Erst durch ihren Spieleinsatz<br />
sind die Mittel zur Förderung<br />
von sozialen Projekten ge sichert.<br />
Einrichtungen des gesamten Spek trums<br />
gefördert worden.<br />
Der AWO Bundesverband dankt allen Trägern,<br />
die durch die öffentliche Dokumentation<br />
der Herkunft der Mittel dazu<br />
beitragen, die Attraktivität der Lotterie<br />
zu steigern. Der Dank bezieht ebenso<br />
diejenigen mit ein, die durch den Erwerb<br />
von Losen für sich selbst oder auch als<br />
Präsente diese Förder mit tel sichern.<br />
· Sozialpolitische Profilierung: Ein bundesweiter<br />
Arbeitskreis zu den The men<br />
»(Kinder)Armut und Grund ein kommen«<br />
erarbeitete <strong>2007</strong> das sozialpolitische<br />
Konzept des Jugendwerkes.<br />
Außer dem wurde ein Reader zu dem<br />
Themenbereich veröffentlicht.<br />
· JugendwerksAkademie: Mit der JW<br />
Aka demie startete das Bundes ju gendwerk<br />
eine Multiplikator/innenAusbil<br />
dung für die Bildungsarbeit.<br />
· Kooperation mit »Les Francas«: Im Jahr<br />
<strong>2007</strong> wurde die direkte Koo pe ra tion des<br />
Bundesjugendwerkes mit unserem<br />
französischen Partner »Les Francas« erheblich<br />
ausgeweitet.<br />
40<br />
41
Stiftungen & Partner<br />
Elly heuss-Knapp-Stiftung, Müttergenesungswerk<br />
Für das Müttergenesungswerk (MGW) und<br />
seine Trägergruppen stand <strong>2007</strong> vor allem<br />
die Gesundheitsreform und ihre Auswirkungen<br />
im Mittelpunkt der Arbeit.<br />
Mit den gesetzlichen Neuregelungen<br />
im Zuge der Gesundheitsreform <strong>2007</strong><br />
(GKVWSG) wurden die Leistungen im<br />
Bereich Vorsorge und Rehabilitation erheblich<br />
gestärkt und ausgebaut. Me dizi<br />
nische Vorsorge und Rehabilitationsmaß<br />
nahmen für Mütter/Väter und Kinder<br />
wurden gesetzliche Pflichtleis tungen<br />
der Krankenkassen und somit in<br />
den Risikostrukturausgleich (RSA) einbezogen.<br />
Der von Verbänden wiederholt<br />
kritisierte erschwerte Zugang zu den<br />
Leistungen wurde mit dem GKVWSG<br />
erleichtert und so Verlässlichkeit in der<br />
Leistungsgewährung für Familien geschaffen.<br />
Nach den stark rückläufigen<br />
Zahlen der vergangenen Jahre stiegen<br />
die Ausgaben der Krankenkassen für<br />
die se Leistungen insgesamt um 16,7 Prozent<br />
gegenüber 2006, ihr Anteil an den<br />
Ge samt aus gaben der GKV beträgt 0,2 Prozent.<br />
Um mehr als 20 Prozent stieg die<br />
Anzahl der Ver sicherten, die die se spezifischen<br />
Maß nah men in An spruch nahmen.<br />
Dass der Bedarf tatsächlich weit<br />
höher ist, als bisher ange nommen, geht<br />
aus einer Studie des In stitutes für empirische<br />
Soziologie an der Universität<br />
NürnbergErlangen hervor, die Ende <strong>2007</strong><br />
vorgelegt wurde. In einer repräsentativen<br />
Elternbefragung wurde dabei festgestellt,<br />
dass 20 Pro zent der befragten<br />
Mütter und 11 Pro zent der befragten Väter<br />
unter Ge sundheits störungen oder<br />
Er kran kungen und psychosozialen Belas<br />
tungsstörungen leiden, die nach der<br />
Be gutachtungs richt linie des Medi zinischen<br />
Dienstes (MDS) einen Leistungsan<br />
spruch begründen würden. Mit dem<br />
Ergebnis dieser repräsentativen Befragung<br />
von Eltern wurden erstmals belastbare<br />
Daten zum Umfang mit dieser<br />
Zielgruppe vorgelegt. Dem nach kann<br />
von einer Unterver sor gung im Bereich<br />
der Müttergenesungs maß nah men gesprochen<br />
werden, da bisher weniger als<br />
ein Zehntel der möglichen Teilnehmer/innen<br />
erreicht wurde. Ziel der Studie<br />
war es auch, eine effektive und effiziente<br />
Verwendung der Investitionszuschüs<br />
se des Bun des mi ni sterium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />
für die Zukunft zu gewährleisten. Das BM<br />
FSFJ stellte auch in <strong>2007</strong> In ves ti tionszuschüsse<br />
in Höhe von 4 Mil lio nen Euro<br />
für Umbau und Sa nierungs maß nahmen<br />
für Einrich tungen der Trä ger gruppen<br />
des MGW zur Verfügung. Die Zweckbindung<br />
der Mittel beträgt 25 Jahre. Ein<br />
Projekt der AWO in Altenau und ein bereits<br />
2006 begonnenes in Stein heid<br />
wur den mit Bun desmitteln ge för dert.<br />
Qualitätssicherung<br />
Aufgrund der gesetzlichen Änderungen<br />
im Rahmen des GKVWSG wurden <strong>2007</strong><br />
Verhandlungen über eine neue Vereinba<br />
rung nach § 137d SGB V mit den Spitzen<br />
verbänden der Krankenkassen aufgenommen.<br />
Parallel dazu wurden die<br />
bei den Pilotprojekte zur externen Qua litäts<br />
sicherung fortgesetzt.<br />
Tabakent wöh nung in AWO Mutter-<br />
Kind-Kurkliniken<br />
Ziel eines in Kooperation mit der AWO<br />
vom Institut für Therapieforschung (IFT)<br />
München durchgeführten Forschungspro<br />
jektes war es, ein Tabakent wöhnungsprogramm<br />
für die stark gefährdete<br />
Zielgruppe Mütter unter den speziellen<br />
Rahmenbedingungen in MutterKind<br />
Kurmaßnahmen zu entwickeln, Mit arbei<br />
ter/innen aus den Einrich tun gen<br />
da für zu schulen und anschließend die<br />
Wirk samkeit des Programms zu untersuchen.<br />
Das Projekt wurde vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) gefördert. Ein Ergeb nis der Ende<br />
<strong>2007</strong> vorgelegten Studie ist, dass der<br />
Raucherin nen anteil aber auch die Verän<br />
derungs be reit schaft der Mütter in den<br />
Ein rich tun gen hoch sind. In der Gesamtstichprobe<br />
aus allen AWO Einrichtungen<br />
wa ren bei Kursende ca. 3040 Prozent der<br />
Teil neh mer/innen rauchfrei, nach 6 und<br />
12 Monaten waren es noch ca. 2025 Prozent.<br />
Im Ver gleich mit interna tiona len<br />
For schungs ergebnisse zur Wirksamkeit<br />
vo n Tabak ent wöhnungsinterven tio nen<br />
sind die erreichten Abstinenz quoten der<br />
Ge samt stichprobe sehr zufrieden stel lend.
AWO International<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
AWO International<br />
Internationale Solidarität beginnt im eigenen haus<br />
Im letzten Jahr drehte sich bei AWO International<br />
neben der Projektarbeit im Ausland vieles um Kaffee<br />
– um AWO International Kaffee. Kaum war die Idee,<br />
einen eigenen fairen Kaffee zu vertreiben, geboren,<br />
ging alles ganz schnell und bereits im Herbst <strong>2007</strong><br />
war es soweit: Auf der Mit glie derversammlung präsentierte<br />
der Fachverband für Humanitäre Hilfe und<br />
Entwicklungszusammenarbeit den biologisch angebauten<br />
und fair gehandelten AWO International Kaffee.<br />
Seither macht sich AWO International stark für<br />
fairen Konsum. Ein Gespräch mit Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin<br />
von AWO International, über Kaffee,<br />
die Arbeit von AWO International und die Her aus fo rderungen<br />
der internationalen Arbeit.<br />
Frau Lebherz, seit Februar <strong>2007</strong> leiten sie das<br />
Ak tionsbüro von AWO International in Berlin und<br />
Sie haben in dieser Zeit neue Akzente gesetzt.<br />
Welche Themen stehen für Sie im Vordergrund?<br />
Ich möchte bisher verborgene Schätze heben. Die<br />
Projektarbeit von AWO International ist sehr gut und<br />
davon möchte ich berichten und ein breiteres Publikum<br />
umfassend informieren. Dafür musste die Öffent<br />
lichkeitsarbeit verstärkt werden. Ein weiteres<br />
wich tiges Thema ist die entwicklungspolitische Bildungsarbeit.<br />
Ich sehe es als Aufgabe von AWO In ternational,<br />
entwicklungspolitische Themen in die AWO<br />
hineinzutragen.<br />
Was heißt das konkret?<br />
Ich möchte Verbindungen bewusst machen: Wir leben<br />
in EINER Welt und das bedeutet, dass wir nicht<br />
nur weltweit ähnliche Probleme haben, sondern<br />
dass wir auch weltweit voneinander lernen können,<br />
wie wir Lösungen für sie finden. Ein Beispiel dafür,<br />
wie ich den Blick unserer Mitglieder dafür schärfen<br />
möchte, ist unser Programm in Mittelamerika: Mit<br />
Partnerorganisationen in Guate mala, Mexiko und<br />
Honduras führen wir ein Projekt zur Prävention von<br />
Jugendgewalt durch. Jugend gewalt ist auch bei uns<br />
ein Thema, so dass es auch darum geht, gemeinsam<br />
Ideen zu entwickeln, wie man diesem Problem etwas<br />
entgegensetzen kann.<br />
Welche Rolle spielt Ihre Kaffeeidee?<br />
Sie hat mehr als nur Symbolcharakter. Der fair gehandelte<br />
und ökologisch angebaute Kaffee zeigt die<br />
Möglichkeit anderer Handelsstrukturen auf. Wenn<br />
wir Rohstoffe zu fairen Preisen einkaufen würden –<br />
dies betrifft nicht nur den Kaffee – dann hätten viele<br />
Entwicklungsländer mehr Geld zu Verfügung. Die<br />
Men schen könnten von dem leben, was sie durch<br />
die Produktion von Kaffee verdienen. Wäre zudem<br />
alles noch ökologisch angebaut, gäbe es weniger<br />
Umweltprobleme und Krankheiten, die durch den<br />
hohen Pestizideinsatz entstehen.
Sie haben einige Jahre im Ausland gelebt und<br />
ge arbeitet. Wie beeinflussen diese Erfahrungen<br />
Ihre Arbeit?<br />
Aus praktischer Erfahrung weiß ich, warum ich Entwicklungszusammenarbeit<br />
mache und warum Gerechtigkeit<br />
und Solidarität so wichtig sind. Ich habe<br />
an vielen Orten in Lateinamerika gesehen wie die<br />
Welthandelsbeziehungen die Lebensbedin gun gen<br />
der Kleinbauern zerstören. In Argentinien beispielsweise<br />
verursacht die Monokultur des Soyaanbaus für<br />
Tierfutter beziehungsweise die des Holzanbaus für<br />
die Papierproduktion derzeit neue Wüsten. Daher<br />
gibt es für mich keine Alternative zu Recyclingpapier<br />
in unseren Büros und zu »kontrolliertem« Fleischgenuss.<br />
In diesem Punkt ist der kleine Fachverband der<br />
großen AWO etwas voraus, dabei ist das Konzept<br />
der Nachhaltigkeit doch nicht neu?<br />
Das Konzept und die daraus resultierende »Agen da<br />
21« wurden ja erstmals zur UNUmweltkonferenz in<br />
Rio 1992 breiter diskutiert. Trotzdem ist es in vielen<br />
Organisationen noch nicht angekommen, dass jeder<br />
gefordert ist, einen Beitrag für eine nachhaltige<br />
Welt zu leisten. Und da sehen wir uns als Vermittler.<br />
Intern und für unsere Publikationen verwenden<br />
wir wo immer möglich Umweltpapier und kaufen<br />
AWO International<br />
öko logische Büromaterialien. Das sind kleine<br />
Schrit te, die jeder von uns tun kann.<br />
Wenn Sie auf das Jahr <strong>2007</strong> zurückblicken, was war<br />
für AWO International besonders wichtig?<br />
Das Jahr begann mit dem Start des Programms zur<br />
Gewaltprävention in Mittelamerika.<br />
Die zentralamerikanischen Länder haben ein<br />
großes Problem mit Jugendbanden, die teilweise<br />
Kontakte zur Drogenmafia und anderen kriminellen<br />
Kreisen haben und ihr Umfeld kontrollieren. Wir arbeiten<br />
mit sehr professionellen Partneror gani sa tionen<br />
in Mexiko, Honduras und Guatemala zu sammen<br />
und fördern Jugendgruppen und net z werke, die<br />
Bildungsarbeit machen und Jugend liche so einbinden,<br />
dass ein Abrutschen in die MaraStrukturen<br />
verhindert werden kann. Unsere fundierte Studie<br />
zum Thema Jugend und Gewalt hat in der Region<br />
viel Aufmerksamkeit erregt. 2008 werden wir das<br />
Pro gramm auch auf El Salvador aus weiten. Dort haben<br />
wir inzwischen eine Part ner organisation gefunden,<br />
die viel Erfahrung in diesem Bereich mitbringt.<br />
Im Sommer <strong>2007</strong> wurde unser »Asienantrag« vom<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar<br />
beit und Entwicklung (BMZ) bewilligt. Das<br />
heißt, dass unsere Projekte in Indien, Nepal und<br />
den Philippinen für weitere drei Jahre finanziell<br />
44<br />
45
AWO International<br />
abgesichert sind und wir ab 2009 ein Büro in Asien<br />
– derzeit sind wir noch mit Auswahl eines strategischen<br />
Standorts beschäftigt – eröffnen werden.<br />
Das ist ein wichtiger Schritt für AWO International,<br />
der uns noch handlungsfähiger macht.<br />
Dank vieler Spenden konnten wir im Jahr <strong>2007</strong> in Indien,<br />
Peru und Mexiko Humanitäre Hilfe leisten. Allein<br />
im nordindischen Bihar waren hunderttausende<br />
Menschen obdachlos und ganze Landstriche standen<br />
unter Wasser. Besonders in Indien registrieren<br />
wir, dass Naturkatastrophen zunehmen – die eigent<br />
liche Katastrophe jedoch ist die Armut der Menschen.<br />
Daher investieren wir Geld und Zeit in bleiben<br />
de Infrastruktur und in Fundamente, die der<br />
nächsten Flut trotzen werden und planen auch im<br />
Bereich der Humanitären Hilfe langfristig. Aus diesem<br />
Grund dauerte der Wiederaufbau nach dem<br />
Tsunami auch im Jahr <strong>2007</strong> noch an.<br />
Und im Berliner Aktionsbüro?<br />
Für uns war besonders wichtig, dass wir neue Mitglieder<br />
für unseren Verband gewinnen konnten. Für<br />
die Mitgliederwerbung war ich in ganz Deutschland<br />
unterwegs und habe bei AWOGlie derungen Vorträge<br />
zu AWO International gehalten und unsere Arbeit<br />
vorgestellt.<br />
Unsere Mitgliedsorganisationen sind ein wichtiges<br />
finanzielles Fundament und auch im Fall der Ka tastrophe<br />
sind wir auf Spendengelder angewiesen. Inzwischen<br />
gehören dem Fachverband 88 Mit glieds orga<br />
nisationen an, die teilweise eigene Pro jekte im<br />
Ausland realisieren. AWO International un terstützt<br />
die Mitgliedsorganisationen bei Bedarf bei der Planung<br />
und Ausführung ihrer Projekte. Ich hoffe, dass<br />
wir bald unser 100. Mitglied begrüßen dürfen.<br />
Und AWO International in Zukunft …?<br />
Auf meiner Dienstreise nach Indien und Nepal konnte<br />
ich mich persönlich vom Erfolg unserer Projekte<br />
überzeugen. Angesichts der aktuellen Diskussion um<br />
die Welternährungskrise zeigt sich, dass die Projekte<br />
von AWO International absolut in die richtige Richtung<br />
gehen. Allerdings ist dies für uns kein neues<br />
Thema, sondern eine Auseinan dersetzung, die wir
seit vielen Jahren führen. Nahrungsmittelsicherheit<br />
ist Schwerpunkt all unserer Projekte im indischen<br />
Bundesstaat Maha rasht ra. Denn obwohl dies einer<br />
der reicheren Bundesstaaten ist, breiten sich aufgrund<br />
falscher Agrarpolitik und klimatischer Veränderungen<br />
Dürreregionen aus. In einigen Teilen Maharashtras<br />
gibt es die höchste Rate an Selbstmorden<br />
verzweifelter Bauern. Deshalb unterstützt AWO Inter<br />
na tional dort Klein und Kleinstbauern und<br />
–bäuer innen, die mit angepasster Landwirtschaft<br />
und entsprechender Ausbildung und Beratung ihre<br />
Erträge steigern können. Das macht sie unabhängig<br />
und sichert Nahrung für ein ganzes Jahr. Auch in Zukunft<br />
werden wir viel Wert auf die Qualität und die<br />
Nachhaltigkeit unserer Projekte legen und uns mit<br />
einem scharfen Profil in den Bündnissen und Netzwerken<br />
auf nationaler und Europäischer Ebene einbringen.<br />
Gleichzeitig möchten wir auch die Vernetzung unserer<br />
Mitgliedsorganisationen weiter fördern und<br />
AWO International mit ihrer Unterstützung noch<br />
stärker innerhalb der AWO verankern. Wir hoffen,<br />
dass wir durch unsere Themen weitere Mitglieder<br />
AWO International<br />
gewinnen können und einen Beitrag leisten, die<br />
AWO auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen.<br />
AWO International e.V. ist der Fachverband der Arbeiterwohlfahrt<br />
für Entwicklungs zusammen ar beit<br />
und Humanitäre Hilfe. Dem Verein gehören derzeit<br />
88 Mitgliedsorganisationen aus dem gesamten föderalen<br />
Spektrum der AWO an.<br />
AWO International arbeitet mit lokalen Partnern in<br />
Asien und Lateinamerika zusammen.<br />
AWO International ist Mitglied von<br />
46<br />
47
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.<br />
HIMMELSSTÜRMER:<br />
DIE NEUEN<br />
WOHLFAHRTSMARKEN!<br />
Erhältlich bei der Post, den Wohlfahrtsverbänden und<br />
unter www.wohlfahrtsmarken.de.
Das Jahr <strong>2007</strong> der AWO<br />
in den Bundesländern<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2007</strong>
BadenWürttemberg<br />
AWO Bezirksverband Baden e.V.<br />
Der AWO Bezirksverband Baden e.V. mit Sitz in Karlsruhe<br />
ist die Dachorganisation von 20 Kreis ver bän den<br />
und rund 210 Ortsvereinen, die in den Regierungsbezirken<br />
Karlsruhe und Freiburg tätig sind. Die Kreisverbände<br />
und Ortsvereine der AWO Baden sind in<br />
zahlreichen Feldern der sozialen Arbeit, von der Kinder,<br />
Jugend und Familienhilfe bis zur Be hin derten<br />
hilfe über Angebote für arbeitslose Menschen<br />
und für ausländische Mit bürger/innen tätig.<br />
Schwer punkte bilden die An ge bote für alte Menschen<br />
im ambulanten und stationären Bereich sowie<br />
im Betreuten Wohnen.<br />
Mit 27 Pflegeheimen und insgesamt über 2.100 Plätzen,<br />
zahlreichen Seniorenwohnanlagen und einer<br />
Altenpflegeschule bildet die Arbeit für Se nior/innen<br />
den zentralen Schwerpunkt der AWO Bezirksverband<br />
Baden. Das Betreute Wohnen hat die AWO in Baden<br />
bereits Mitte der 70er Jahre konzeptionell entwickelt<br />
und ist heute mit mehr als 3.700 Wohnungen größter<br />
Anbieter im badischen Raum.<br />
Der Bezirksverband hat seine Einrichtungen in den<br />
zurückliegenden Jahren durch erhebliche bauliche<br />
Investitionen zukunftsfähig weiterentwickelt. Hierzu<br />
zählen insbesondere spezielle Angebote für demenzkranke<br />
ältere Menschen, die einen immer größeren<br />
Anteil der Bewohner/innen ausmachen.<br />
<strong>2007</strong> eröffnete der Bezirksverband ein neues Senio<br />
ren zentrum in RheinauFreistett.<br />
Neben Einrichtungen der Altenhilfe ist die Ka tha rinen<br />
höhe in Schönwald/Schwarzwald eine hoche f fi<br />
zient arbeitende SpezialReha bilitations klinik für<br />
herz und krebskranke Kinder mit ihren Familien<br />
so wie für Jugendliche und junge Erwachsene. Die<br />
Ein richtung des Bezirksverbandes genießt in Fachkreisen,<br />
bei den Betroffenen und in der Bevölkerung<br />
bundesweit ein außergewöhnlich hohes Ansehen.<br />
Etwa 25 Prozent aller in Deutsch land jährlich durchgeführten<br />
Rehamaßnahmen für krebskranke Kin der<br />
und Jugendliche finden auf der Katha rinen höhe<br />
statt.<br />
Mit der Durchführung des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />
bietet die AWO in Baden vielen jungen Menschen<br />
die Möglichkeit, ihr Engagement im sozialen Bereich<br />
zu erproben oder die Eignung für einen angestrebten<br />
Beruf zu testen. Dabei ist das Freiwillige Soziale Jahr<br />
in Frankreich ein besonde res Angebot, mit dem eine<br />
vertrauensvolle grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
und darüber hinaus auch ein Modell für interkulturelles<br />
Lernen auf praktischer Basis geschaffen<br />
wurden.<br />
Die sozialen Angebote und Dienstleistungen der AWO<br />
Baden werden nach den neuesten fachlichen Standards<br />
erbracht. So haben der Bezirksverband und<br />
viele Kreisverbände seit einigen Jahren ein QualitätsManagementSystem<br />
erfolgreich etabliert, bei<br />
dem zum einen Qualitätskriterien nach der internatio<br />
nalen DIN EN ISONorm und zum anderen nach<br />
AWOQualitätskriterien erfüllt werden. Damit entsprechen<br />
diese Angebote und Dienst leis tungen den<br />
heutigen Anforderungen und sind auf zukünftige<br />
Ent wicklungen bestens vorbereitet.
AWO Bezirksverband Württemberg e.V.<br />
Das öffentliche Highlight im Jahr <strong>2007</strong> war die Jubiläumsfeier<br />
60 Jahre AWO in BadenWürttemberg,<br />
zu der die beiden Bezirksverbände Baden und Württemberg<br />
am 18. Oktober in das Neue Schloss in Stuttgart<br />
geladen hatten. Vor rund 400 Gästen nannte<br />
die Ministerin für Arbeit und Soziales die AWO ein<br />
un verzichtbares Element in der Sozialpolitik des<br />
Landes. Die Rolle der Wohlfahrtsverbände im deutschen<br />
Sozialstaat beleuchtete Heribert Prantl, Leiter<br />
des Ressorts Innenpolitik der Süd deut schen Zeitung.<br />
Wohlfahrtsverbände hätten die Pflicht, den Menschen<br />
nicht »nur am Lineal der Öko nomie zu messen«.<br />
Wohlfahrtspflege bedeute aber nicht nur die<br />
Hilfe für Gefallene, sondern sie bestehe auch darin,<br />
dafür Sorge zu tragen, dass immer weniger Menschen<br />
fallen. Abgerundet wurde der Festakt mit dem<br />
Empfang der Landes re gierung im Marmorsaal des<br />
Neuen Schlosses.<br />
Das strategische Ziel des AWOBezirksverbandes<br />
Württemberg, die Möglichkeiten des badenwürttembergischen<br />
Pflegemarktes unter Vermeidung von<br />
Risiken zu einer behutsamen, aber stetigen Expansion<br />
zu nutzen, wird konsequent weiterverfolgt.<br />
So wurde im laufenden Jahr eine neue Ein richtung<br />
eröffnet; weitere neue Pflegeheim projekte wurden<br />
auf den Weg gebracht.<br />
Die AWOWürttemberg hat ihre Marketingaktivitäten<br />
verstärkt und sich bemüht, ihre Einrichtungen durch<br />
die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen am<br />
Markt besser zu positionieren. In diesem Zuge wur<br />
BadenWürttemberg<br />
den insbesondere spezielle Angebote für De men zerkrankte<br />
entwickelt sowie – in den neuen Ob jekten<br />
– die architektonischen Voraussetzungen für Wohngruppen<br />
geschaffen.<br />
Die Altenpflegeschule hat sich am neuen Standort in<br />
Sindelfingen sehr gut etabliert. Mit der Belegung bis<br />
zu 34 Plätzen pro Schuljahr kann die staatlich anerkannte<br />
Berufsfachschule mit ihren durchschnittlich<br />
90 Schüler/innen in drei Ausbildungs jahren auf eine<br />
erfolgreiche Arbeit zurückblicken.<br />
In der praktischen Ausbildung arbeitet die Schule<br />
mit einer Vielzahl von Pflegediensten, Senioren zentren<br />
und Pflegeheimen eng zusammen.<br />
Der Aufbau des QMSystems ist nahezu abgeschlossen,<br />
die Zertifizierung der Schule steht an.<br />
Im Zuge der erfolgreich verlaufenden Mit glie derwer<br />
be kampagne wurde nun auch eine Mit glie derzei<br />
tung in Württemberg – die AWO Zeitung – eingeführt.<br />
Unsere neue Internetpräsenz ist sowohl für den Verband<br />
als auch für den Bereich der Pfle ge einrich tungen<br />
erstmalig barrierefrei und in der zukünftigen<br />
Farb palette der AWO gestaltet, so dass alte und behin<br />
derte Menschen problemlos unsere Angebote erreichen<br />
können. Alle Werbeprodukte wie Flyer und<br />
Plakate wurden im neuen ansprechenden Layout<br />
gestaltet und tragen zu einer optimierten Öffentlichkeits<br />
arbeit bei.<br />
50<br />
51
Bayern<br />
nach 60 Jahren wird aus dem »helfer« das Mit glie dermagazin »AWO in Bayern«<br />
Eine neue Ära bricht an für die Arbeiterwohlfahrt in<br />
Bayern: Mit vereinten Kräften haben der AWO Landes<br />
verband Bayern, die fünf bayerischen Bezirksver<br />
bände und der Kreisverband MünchenStadt ein<br />
neues Mitgliedermagazin »AWO in Bayern« auf den<br />
Weg gebracht. Alle 72.000 Mitglieder der AWO in Bayern<br />
erhalten ab 2008 vierteljährlich kostenfrei die<br />
neue Zeitschrift, die in fünf verschiedenen regionalen<br />
Ausgaben erscheint.<br />
AWO Bezirksverband Oberbayern e.V.<br />
Die oberbayerische AWO hat sich im Jahr <strong>2007</strong> in<br />
der ersten Ausschreibungsphase des Aktionsprogramms<br />
der Bundesregierung für die Trägerschaft<br />
eines Mehrgenerationenhauses im neuen AWO<br />
Zent rum in Landsberg am Lech beworben – und den<br />
Zuschlag erhalten.<br />
Weitere Mehrgenerationenhäuser in Oberbayern<br />
bestehen in der Trägerschaft der Kreisverbände<br />
Altötting, Dachau und Rosenheim sowie des AWO<br />
Ortsvereins Mühldorf.<br />
Jedes Haus erhält über einen Zeitraum von fünf<br />
Jahren eine Bundesförderung von 40.000 Euro.<br />
Die bereits bestehenden regionalen Maßnahmen<br />
und Angebote wurden in die Arbeit der fünf oberbayerischen<br />
Mehrgenerationenhäuser einge bun den<br />
und konnten durch ein breites Ange bots spek trum<br />
AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e.V.<br />
Jogging, StepGymnastik oder Hanteltraining – das<br />
ist was für junge Leute, aber mit Sicherheit nichts für<br />
Senioren … Von wegen! Das Alten und Pfle ge heim<br />
der AWO in Rödental stellt seinen Bewohnern seit<br />
Herbst letzten Jahres einen Fitnessraum zur Verfügung,<br />
der Senioren jeden Alters die Möglichkeit bieten<br />
soll, sich im Rahmen ihrer gesundheitlichen<br />
Möglichkeiten körperlich zu betätigen. Das Angebot<br />
reicht von FahrradHometrainern über Geräte zum<br />
Muskeltraining der Arme und Beine, Geräte für das<br />
Koordinationstraining bis hin zu einem Laufband,<br />
das auf die individuellen Erfordernisse des Benutzers<br />
eingestellt werden kann.<br />
Das Mitgliedermagazin ist ein echtes Gemein schaftsprojekt.<br />
Im überregionalen Teil informiert der Landesverband<br />
Bayern über aktuelle sozialpoli ti sche<br />
Themen und stellt beispielhaft AWOProjekte vor.<br />
Der Regionalteil bietet den Bezirksverbänden mit<br />
ihren Gliederungen ein Forum für die vielfältigen<br />
sozialen Aktivitäten der AWO vor Ort. Die positive Resonanz<br />
bestätigt das bayerische Kon zept einer kostenfreien<br />
Zeitschrift für alle Mitglieder.<br />
für Jung und Alt ergänzt werden. Darüber hinaus<br />
wurden die Treffpunkte für alle Altersgruppen mit<br />
zahlreichen regionalen Kooperationspartnern vernetzt.<br />
Die Angebote in den Begegnungsstätten reichen<br />
vom »GenerationenCafé« oder von Patenschaften<br />
für ausländische Familien bis hin zu Schü ler projekten<br />
und Ehrenamtsbörse – sie sind aus den jeweiligen<br />
Regionen nicht mehr wegzudenken.<br />
Durch die freiwilligen Aktiven, die mit den hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter/innen Hand in Hand zusammenarbeiten,<br />
werden die fünf Häuser mit Leben<br />
gefüllt und die Konzeptidee des Für und Miteinanders<br />
der Generationen wirkungsvoll umgesetzt.<br />
Eine Sprossenwand und ein Zugband komplettieren<br />
die Palette an Möglichkeiten, und für all jene<br />
Senioren, die dem NordicWalkingFieber erlegen<br />
sind, steht sogar ein spezielles Trainingsgerät zur<br />
Verfügung. Das Training geschieht unter Anleitung<br />
und Aufsicht von Mitarbeitern des Hauses und versteht<br />
sich als ideale Ergänzung des bereits bestehenden<br />
Beschäftigungs und Therapieangebots.<br />
Einen maßgeblichen Beitrag hinsichtlich der Ausstat<br />
tung des Raumes leistete der Freundes und<br />
För derkreis des Seniorenheims, unter dem Vorsitz<br />
von Wolfgang Hasselkus.
AWO Bezirksverband Schwaben e.V.<br />
Gestärkt von der Bezirkskonferenz 2008 geht die<br />
neu gestaltete schwäbische Verbandsstruktur in<br />
ihre erste »ordentliche«, satzungsgemäß vierjährige<br />
Runde. Bewähren konnte sie sich aber schon<br />
über das gesamte Jahr <strong>2007</strong>: Während der hauptamtliche<br />
Vorstand und fünfköpfige Verwaltungsrat<br />
monatlich über das Unternehmen AWO beraten und<br />
beschließen, nutzt das Präsidium – ohne die Belastung<br />
durch das unternehmerische Tagesge schäft –<br />
die ihm zur Verfügung stehende Zeit, um die sozialpolitische<br />
Präsenz vor Ort zu verstärken. Im<br />
Mit telpunkt der Bemühungen des Präsidiums stand<br />
AWO Bezirksverband unterfranken e.V.<br />
Der AWO Bezirksverband Unterfranken erweiterte in<br />
den letzten Jahren seine Angebote insbesondere für<br />
Familien:<br />
Beim AWOBabyschwimmen sorgen qualifizierte<br />
Kursleiterinnen für Spaß im Wasser. Rund 150 Familien<br />
mit ihren jüngsten Mitgliedern haben dieses<br />
Angebot schon wahrgenommen.<br />
Die AWOBabysitteragentur vermittelt nicht nur<br />
Betreuungspersonen an Familien, sondern sorgt<br />
auch für die Qualität der Babysitter: Im eigenen<br />
AWO Bezirksverband niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />
Auch in diesem Jahr konnte der Bezirksverband im<br />
erheblichen Umfang zum Ausbau der Schü ler betreuungseinrichtungen<br />
beitragen. Die nachschulische<br />
Betreuung von Schülern in den Ganztagsbetreuungseinrichtungen,<br />
die sozialpädagogische<br />
Begleitung der Ganztagsschulen, der Praxisklassen<br />
sowie die Übernahme der Jugendsozialarbeit an<br />
die dramatische Armut von Kindern im Tä tig keitsge<br />
biet. Das Gremium beschloss die Einführung<br />
eines Qualitätsstandards für Armutsprävention in<br />
den 33 AWOKindertageseinrichtungen. So soll Armut<br />
schnell aufgedeckt und bei Bedarf unkompliziert<br />
geholfen werden.<br />
Kinder die sich keine warme Mahlzeit leisten können,<br />
erhalten ihr Mittagessen auf Kosten der AWO<br />
und zahlreiche Initiativen in den Kreis ver bän den<br />
versorgen Kinder mit dem Nötigsten. Essen, Schulbedarfspakete<br />
oder Klassen fahrten werden bezuschusst.<br />
Babysitterkurs wird Jugendliche und jungen Erwachsenen<br />
alles Wissenswerte rund um Kinder betreuung<br />
vermittelt und zum erfolgreichen Abschluss<br />
ein Diplom überreicht.<br />
Der Eltern und SeniorenServiceAWO liegt dem Bezirksverband<br />
Unterfranken besonders am Herzen:<br />
Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich um Firmen<br />
Akquise und Fallbearbeitung. Unternehmen in Unterfranken<br />
finden hier Unterstützung bei der Umsetzung<br />
einer familienfreundlichen Personal politik.<br />
Schulen ergeben ein vielfältiges Spektrum des Engagements<br />
der AWO. Gleichzeit hat die AWO auch<br />
beg onnen, weitere Seniorenheime zu übernehmen.<br />
Bevorzugt wird dabei eine Betriebs träger ge sellschaft,<br />
in der auch jeweils die örtliche Kom mu ne als Mitgesellschafter<br />
beteiligt wird. Von diesem Modell profitieren<br />
beide Beteiligte, die AWO und die Kommune.<br />
Bayern<br />
52<br />
53
Berlin<br />
Der AWO Landesverband Berlin<br />
Der AWO Landesverband Berlin ist im Jahr <strong>2007</strong> zusammen<br />
mit seinen Tochtergesellschaften und den<br />
Berliner Kreisverbänden den oftmals zeitintensiven<br />
aber auch inhaltlich bereichernden Weg der Qualitätssicherung<br />
in den zahlreichen Betrieben gegangen.<br />
Qualität ist und bleibt das entscheidende Instrument,<br />
um im Wettbewerb mit anderen Anbietern<br />
sozialer Dienstleistungen und auch in den Zeiten<br />
zunehmend undifferenzierter medialer Berichterstattung<br />
über die Wohlfahrtsorganisationen bestehen<br />
können.<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> in Berlin war sozialpolitisch durch die<br />
öffentlich immer deutlicher auftretenden Fälle von<br />
Kindesvernachlässigung und Kindermisshandlung<br />
geprägt. Die Zunahme der Kinderschutzproblematik<br />
war in des nicht nur durch die Berichterstattung,<br />
sondern auch durch die Zunahme an Fällen klar<br />
wahrnehmbar, die von unserem Fachpersonal in<br />
AWOEinrichtungen sowie in Betrieben unserer korporativen<br />
Mitglieder zu bewältigen waren. Fachpolitisch<br />
schaltete sich der Landesverband in die Debatte<br />
über die Schaffung des Netzwerks Kinderschutz<br />
ein, welches vom Berliner Senat errichtet wurde. Die<br />
Berliner AWO forderte, in Abstimmung mit vielen Träger<br />
und Partnern, vom Berliner Senat ins besondere<br />
die von Finanzsenator Sarrazin ver lang ten massiven<br />
Einsparungen bei den Mittel der Hilfen zur Erziehung<br />
nicht umzusetzen sowie die personelle Ausstattung<br />
in den Fachbereichen Jugend der Berliner<br />
Bezirksämter deutlich zu verbessern. Darüber hinaus<br />
setzte sich die Berliner AWO dafür ein, dass<br />
die sinnvollen Maßnahmen im Netz werk Kinderschutz<br />
nicht bürokratisch überfrachtet werden dürfen,<br />
um so einen effektiven Kinderschutz zu gewährleisten.<br />
Die Berliner AWO veranstaltete mit<br />
Un terstützung des Bundesverbandes einen Fachkreisen<br />
viel beachteten Fachtag Kinderschutz.<br />
Mit Veranstaltungen und politischen Stellungnahmen<br />
verstärkte die Berliner AWO ihre Arbeit gegen<br />
rechtsextremistische Entwicklungen. Dabei wurde<br />
auch im Jahr <strong>2007</strong> die Forderung nach einem erneuten<br />
NPDVerbotsverfahren bekräftigt.<br />
Sehr erfolgreich zeigte sich die Entwicklung der<br />
zurzeit 40 Kindertagesstätten unter dem Dach der<br />
Berliner AWO, in Trägerschaft von vier Kreisverbänden<br />
und der Tochtergesellschaft des Landesverbandes<br />
AWO Pro Mensch gGmbH. Die einheitliche<br />
QM Entwicklung, das gute Betriebsklima und die<br />
ste te Fortbildung der Mitarbeiterschaft sorgen für<br />
einen hohen qualitativen Standard der Bildung<br />
und Betreuung der Kinder in den Einrichtungen.
Der vom Landesverband organisierte jährliche Kita<br />
Tag, mit jeweils rund 500 Teilnehmer/innen, ist ein<br />
Höhepunkt der Fachlichen Arbeit der Berliner AWO<br />
auf dem Gebiet der vorschulischen Pädagogik. Der<br />
KitaTag <strong>2007</strong> stand unter dem Motto: »Gemeinsam<br />
leben und lernen – Integration von Kindern mit Behinderungen«.<br />
Die Gesellschaften mit den Geschäftsfeldern Pflege<br />
und Seniorenwohnen waren auch im Jahr <strong>2007</strong> einem<br />
weiterführenden Anpassungsprozess ausgesetzt. Bedingt<br />
durch die starke Konkurrenz priva ter Anbieter<br />
auf dem Berliner Pflegemarkt müssen die AWOEinrichtungen<br />
ihre Marktstellung behaupten. Mit der<br />
Umsetzung des neuen Marketingkonzept ›AWOPflegenetz‹<br />
welches auf die Stärken der vernetzten Angebotsbreite<br />
und der herausragenden Qualität setzt,<br />
wurde im Jahr <strong>2007</strong> die Marktstellung behauptet.<br />
Das Jubiläum des 60. Jahrestages der Wiederzulassung<br />
der Arbeiterwohlfahrt durch die Alliierten nach<br />
dem Ende des 2. Weltkrieges am 29. November <strong>2007</strong><br />
war ein besonders wichtiges Datum. Der Jahresempfang<br />
<strong>2007</strong> stand deshalb ganz im Zeichen dieses<br />
Festtages. Dr. <strong>Hans</strong>Jochen Vogel zeichnete den Weg<br />
der Berliner AWO aus den Kriegstrümmern über die<br />
Aufbauleistungen der Nachkriegsjahre bis hin zur<br />
Entwicklung moderner sozialer Einrichtungen und<br />
mahnte, die Bemühungen zur Verringerung der Kluft<br />
zwischen Arm und Reich, zwischen leistungsfähigen<br />
und hilfebedürftigen Menschen zu verstärken. Im<br />
Rahmen des Jahresempfanges <strong>2007</strong> wurde erstmals<br />
die RegineHildebrandtMedaille der AWOLandesverbände<br />
Berlin und Brandenburg verliehen. Ausgezeichnet<br />
wurden die Schriftstellerin Inge Deutschkorn<br />
für ihren fortwährenden Einsatz für eine<br />
tolerante und menschliche Gesellschaft sowie ihren<br />
nimmermüden Kampf gegen das Vergessen der<br />
Gräuel des Nationalsozialismus und gegen einer erstarkenden<br />
Rechtsextremismus, sowie der stellvertretende<br />
Landesvorsitzende der AWO Brandenburg.<br />
Rund um den Festakt spannten sich im November<br />
<strong>2007</strong> zahlreiche Veranstaltungen der Berliner AWO,<br />
wie die Eröffnung der MarieJuchaczFotoausstellung<br />
und die Enthüllung einer Berliner Gedenktafel<br />
zur Erinnerung an das Wohnen und Leben der AWO<br />
Gründerin in BerlinKöpenick.<br />
Die Vorstandswahlen <strong>2007</strong> bestätigen <strong>Hans</strong> Nisblé im<br />
Amt des Vorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern wurden<br />
Heidemarie Fischer, Kirsten Flesch, Iris Spranger,<br />
Rainer Rheinsberg und Georg Siebert mit großen<br />
Mehrheiten gewählt.<br />
Berlin<br />
54<br />
55
Bremen<br />
Jede Menge Platz für Kinder unter drei<br />
AWO Bremen baute Angebot in <strong>2007</strong> stark aus<br />
Gerade mal ein halbes Jahr alt war das jüngste Kind,<br />
als im Sommer <strong>2007</strong> die Krippe im HannaHarder<br />
Haus der AWO Bremen ihre Arbeit aufnahm. Eine alleinstehende<br />
Mutter bekam einen Ausbil dungs platz<br />
und suchte dringend eine gute Be treuung für ihr<br />
Kind. Die fand sie bei der AWO und kann sich seitdem<br />
ohne zu viele Sorgen ihrer beruflichen Zukunft<br />
widmen. Aus einer Gruppe mit acht Kindern sind inzwischen<br />
schon zwei Gruppen geworden und an der<br />
Berliner Freiheit im Bremer Stadtteil Neue Vahr entstand<br />
aus einem Haus, in dem bisher vorwiegende<br />
ältere Menschen ein und aus gingen, ein Mehrgenerationenhaus.<br />
Unter einem Dach sind nun neben der Kinderkrippe<br />
eine Begegnungsstätte, ein Dienstleistungszentrum<br />
und eine Tagespflegeeinrichtung versammelt. Im<br />
Haus ist ein Büro zur Vermittlung von häuslicher<br />
Pflege und individueller Schwerstbehinder ten be<br />
treuung, hier bietet die AWOSchuldnerberatung ihre<br />
Dienste an und hier trifft sich auch der AWOOrtsverein<br />
Neue Vahr. Nicht zuletzt gibt es im Ge bäude<br />
54 seniorengerechte ZweiZimmerWoh nun gen, für<br />
welche die AWO ein umfangreiches Ser vicepaket anbietet.<br />
Mit dem Einzug der Krippe im August <strong>2007</strong><br />
sind nun auch die Kleinsten im Haus vertreten, sorgen<br />
mit dafür, dass hier immer »Leben in der Bude«<br />
ist.<br />
Die neuen Krippenplätze entstanden im Rahmen<br />
des Tagesbetreuungsausbaugesetzes (TAG) und helfen<br />
mit, dass sich in Bremen die Schere zwischen<br />
Bedarf und Angebot an Plätzen für Kinder unter drei<br />
Jahren weiter schließt. Die 16 Kinder im HannaHarderHaus<br />
haben das AWOAngebot für die Kleinsten<br />
auf 121 Plätze erhöht, in Krip pen gruppen und so genannten<br />
alterserweiterten Grup pen. Hier werden in<br />
den Kitas Kinder ab anderthalb Jahren mit »Gro ßen«<br />
bis zu sechs Jahren in einer Gruppe zusammen gefasst.<br />
Der Ausbau von Plätzen für Kinder unter drei –
ob in Krippen oder Kindertageseinrichtungen – wird<br />
auch im neuen Kindergartenjahr 2008/09 weitergehen.<br />
Die AWO Bremen wird weitere Plätze einrichten,<br />
denn im Stadtstaat sollen bis 2013 35 Prozent aller<br />
Kinder unter drei ein Angebot in einer Tageseinrichtung<br />
oder bei einer Tagesmutter erhalten.<br />
Im HannaHarderHaus spielen und lernen die<br />
Kleinsten inzwischen schon fast ein Jahr gemeinsam.<br />
Und was das Schönste ist: Krippenleiterin Lucyna<br />
Szkoda und ihr Team haben vor allem zu den<br />
älte ren Menschen im Haus beste Beziehungen aufgebaut.<br />
Immer wieder steigen die Kleinen nach<br />
oben, besuchen die Tagespflegeeinrichtung oder<br />
den Nachbarschaftstreff. Am meisten Spaß macht<br />
allen aber das gemeinschaftliche Turnen. Jeden<br />
Mon tag treffen sich Jung und Alt dafür im Gemeinschaftsraum.<br />
Dann hüpfen die Bälle auf dem<br />
Schwungtuch auf und ab, während die Kinder versuchen<br />
müssen, unterm Tuch durchzukrabbeln.<br />
Dann wird sich an die Nase gefasst, an den Ohren<br />
gezupft, über die Haare gestreichelt – und so ganz<br />
nebenbei lernen die Kinder diese Körperteile kennen.<br />
An einem anderen Tag wird die Kegelbahn aufgebaut,<br />
ein Spiel, das vor allem die Tages pfle gegäste<br />
sehr schätzen und das natürlich auch den Kindern<br />
viel Spaß macht. Denn schließlich darf man hier mal<br />
so richtig Krach machen!<br />
Natürlich steht auch in der Krippe HannaHarder<br />
Haus schon all das auf dem Programm, was jede<br />
AWOTageseinrichtung für Kinder auszeichnet. Hier<br />
wird gemeinsam gelebt, gespielt, gelacht und gelernt.<br />
Gemeinsam erkundet man nicht nur das große<br />
Haus, sondern auch den Stadtteil. So sind der benachbarte<br />
Markt und das Einkaufszentrum als Ausflugsziele<br />
ebenso beliebt wie die Bibliothek oder der<br />
Spielplatz am Vahrer See. Und natürlich war das<br />
Team mit »seinen« Kindern und der Un ter stützung<br />
einiger Mütter auch schon in der Bremer Innenstadt,<br />
besuchte den Roland und die Stadt mu sikanten – alles<br />
mit öffentlichem Nahver kehr.<br />
Bremen<br />
56<br />
57
Hamburg<br />
01 Fußballnationalspieler Piotr trochowski<br />
unterstützt das Projekt »Starthilfe« als Botschafter.<br />
Die eigene Zukunft gestalten und mehr Vertrauen in<br />
die eigenen Fähigkeiten bekommen: Immer mehr<br />
Schüler der Klassen 7 bis 10 haben die Mög lichkeit,<br />
sich mit einem Trainer des »Starthilfe«Projekts eine<br />
Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Hamburger Fußballnationalspieler<br />
Piotr Trochowski unterstützt das<br />
Projekt als Botschafter: »Bei der beruflichen Zukunftsplanung<br />
ist es wie im Fußball. Wenn Du Dich<br />
mit Hilfe eines Trainers auf Deine Stärken besinnst<br />
und an Deinen Schwächen arbeitest, dann kommen<br />
auch die Erfolge.«<br />
Beim »Starthilfe«Projekt, das von der AWO Hamburg<br />
organisiert und von der SponsoringInitia tive<br />
»Der Hamburger Weg« unterstützt wird, erhalten<br />
Jugendliche von ehrenamtlich tätigen Erwach senen<br />
02 Seniorenlotsin in Billstedt. Karin naeve stellt sich vor:<br />
»Ich bin keine Person, die mit Mütze und Kelle die<br />
Senioren über die Straße leitet, sondern in Zu sammenarbeit<br />
mit der aktiven Stadteilentwicklung die<br />
Gestaltung und Planung im Quartier begleitet.«<br />
Meine Aufgabe ist unter anderem:<br />
• Ansprechpartnerin für Senioreneinrichtungen<br />
für den Freiraum vor Ort zu sein,<br />
• Ansprechpartnerin für die Belange älterer<br />
Men schen im Gesamtprozess der aktiven<br />
Stadt teilentwicklung zu sein,<br />
| o1 | o2<br />
individuelle Beratung beim Erreichen von schulischen<br />
Zielen. Die »Coaches« helfen außerdem bei<br />
der Berufswahl und geben Tipps bei Be wer bungen.<br />
Motivation ist die hohe Zahl der Hamburger Ju gendlichen,<br />
die ohne Abschluss die Schule verlassen.<br />
Über 80 Jugendliche an Hamburger Schulen profitieren<br />
von »Starthilfe«. Ehrenamtliche Coaches waren<br />
<strong>2007</strong> an elf Schulen aktiv. Das Projekt konnte<br />
dank der Unterstützung des »Hamburger Wegs«, einer<br />
Initiative des HSV mit namhaften Unterneh men,<br />
ausgebaut werden.<br />
www.starthilfehamburg.de<br />
• die Gestaltung des Freiraumes mit den Senio ren<br />
zu begleiten,<br />
• Ideen aufnehmen, weiterleiten und unterstützen,<br />
• Patenschaften zur Nutzung und Pflege der<br />
Flächen zu fördern,<br />
• Kommunikation zu den angrenzenden Schulen<br />
zu fördern – Initiierung von Projekten für Jung<br />
und Alt,<br />
• Vermittler zwischen Behörden und Senioren zu<br />
sein.«
03 Anpacken für den guten Zweck:<br />
harley-Davidson-Fahrer renovierten Kita in hamburg-St. Pauli<br />
Muskeln und Moneten – 40 Motorradfreunde spendeten<br />
insgesamt 1.000 Arbeitsstunden<br />
Geballte Arbeitskraft für einen guten Zweck: Unter<br />
dem Motto »HarleyDavidsonFahrer zeigen Herz«<br />
renovierten 40 Männer und Frauen die AWOKita<br />
Brunnenhof auf St. Pauli. Dabei wurden der Kita Materialkosten<br />
in einer Höhe von rund 10.000 Euro für<br />
umfassende Renovierungsarbeiten über die »AWO<br />
Stiftung – Aktiv für Hamburg« gespendet.<br />
»Die Hamburger HarleyGemeinschaft hat nicht nur ein<br />
Herz für große Maschinen, wir wollen auch ein Zeichen<br />
setzen für mehr Kinderfreundlichkeit und sozia<br />
les Engagement. Deswegen wollen wir hier richtig<br />
anpacken, um die Kita wieder schön zu machen«,<br />
04 Eltern-Kind-Zentren (EKiZ) der AWO<br />
Die ElternKindZentren (EKiZ) sind offen für alle Familien<br />
mit Kindern unter drei Jahren und richtet sich<br />
besonders an Personen, die sich sonst schwer tun,<br />
Unterstützung anzunehmen. An drei Vormittagen in<br />
der Woche findet ein offener Treff statt mit Frühstück<br />
oder Mittagessen, Spielen mit Kindern und ihren Eltern,<br />
Austausch zwischen den Besucher/innen. Da rüber<br />
hinaus gibt es Babymassage, Familienhebammen<br />
Sprechstunde, Basteln für Groß und Klein, Tref fen für<br />
| o3 | o4<br />
freute sich Axel KunthJoost von der HarleyDavidson<br />
Hamburg Nord GmbH auf den Wochenendeinsatz.<br />
Die HarleyFahrer strichen die Außen fassaden<br />
und gestalteten den Sanitärbereich und die Wände<br />
der Kita neu. Zudem bauten die Helfer mit Herz den<br />
gesamten Krippenbereich um und zogen eine Zwischenwand<br />
hoch, um einen Ruheraum für die<br />
Kleinsten einzurichten.<br />
Die Materialkosten in Höhe von 10.000 Euro spendeten<br />
die HarleyDavidson GmbH in Mörfelden, die<br />
Uwe Bergmann Agentur in Hamburg, der örtliche<br />
HarleyDavidson Vertragshändler Hamburg Nord<br />
und das SAL Schifffahrtskontor Altes Land.<br />
www.aktivfuerhamburg.de<br />
Alleinerziehende, »Buchstart«, »Erste Hilfe am Kind«,<br />
Kochen mit und für Kinder, sowie Beratungsangebote:<br />
Erziehungs, Schuldner – und Partnerberatung.<br />
Sicher gestellt wird das Angebot durch qualifiziertes<br />
Personal, Vernetzung mit Institutionen im Quartier<br />
und konzeptioneller und räumlicher Verzahnung mit<br />
den AWOKitas.<br />
www.awohamburg.org/kitas/kitaseite<br />
Hamburg<br />
58<br />
59
Hessen<br />
»AWO-Büro Aktiv« motiviert zu ehrenamtlichem Engagement<br />
In jedem Altenzentrum der AWONordhessen gibt es<br />
mittlerweile ein »AWOBüro Aktiv«. Die AWOAgenturen<br />
vermitteln ehrenamtlich Tätige, die aus unterschiedlichen<br />
Beweggründen gerne einen Teil ihrer<br />
Freizeit in den Dienst einer guten Sache stellen<br />
möchten – oft aber nicht wissen, wo und wie. So hat<br />
die AWO in Nordhessen in den vergangenen Jahren<br />
Anlaufstellen geschaffen, die ehrenamtli ches Engagement<br />
fördern und geeignete Strukturen für das<br />
professionelle Management der Freiwilli gen arbeit<br />
bereitstellen.<br />
Abwechslung im Heimalltag<br />
Dass die Freiwilligen in den AWOAltenzentren<br />
nicht zur Entlastung der Fachkräfte in der professionellen<br />
Pflege und Betreuung herangezogen werden,<br />
versteht sich von selbst. Stattdessen geht es<br />
darum, den Heimalltag der Bewohner/innen abwechslungsreicher<br />
zu gestalten und ihren Kontakt<br />
zur »Außenwelt« zu erhalten. Dieser Aspekt und die<br />
menschliche Komponente der verschiedenartigen<br />
Frei willigenangebote tragen erheblich zu einer<br />
Steigerung der Lebensqualität alter Menschen in<br />
den Heimen der AWO bei. Ent spre chend hoch wird<br />
das Engagement der Freiwilligen geschätzt und<br />
nach Kräften unterstützt. Aufgabe der »AWOBüros<br />
Aktiv« ist es, zunächst den Bedarf an Freiwilligenarbeit<br />
für jedes Haus zu ermitteln und ehrenamtlich<br />
Engagierte ihren Neigungen gemäß gezielt an<br />
die richtige Stelle zu vermitteln. Ein ge hen de Vorgespräche<br />
dienen dazu, die Interessen der freiwilligen<br />
Helfer zu erkennen. Oft sind daraus auch schon<br />
völlig neue Einsatzgebiete entstanden, denn es<br />
sind die Ehrenamtlichen selbst, die Ange bo te machen<br />
und auch den zur Verfügung gestellten Zeitaufwand<br />
bestimmen.<br />
Jeder nach seiner Fasson<br />
Dass das Konzept aufgeht, bestätigt die Vielfalt der<br />
mittlerweile bestehenden Angebote: Ein Kunsthisto<br />
riker nutzt seine Profession und zieht regelmäßig<br />
eine wachsende Schar von Zuhörern mit Diavor trägen<br />
über sakrale Baukunst in seinen Bann. Ein Cineast<br />
unterhält sein Publikum mit Filmvorfüh run gen.<br />
Ein Naturfreund begleitet altersverwirrte Menschen<br />
auf Spaziergängen. Die Liebe zum Ko chen teilt eine<br />
Freiwillige heute mit den Teilneh mern einer Kochgruppe.<br />
Wieder andere fanden sich als Chor zusammen<br />
und treten regelmäßig im Altenzentrum auf.<br />
Besitzer therapeutisch ausgebildeter Hunde kommen<br />
bei vielen Bewohnern zusammen mit ihren<br />
Vierbeinern besonders gut an. Es gibt Bastelkreise,<br />
Lesungen, Spielenachmittage und auch die Leidenschaft<br />
fürs Shopping lässt sich gemeinnützig ausleben<br />
– bei Besorgungen für alte Menschen.<br />
Wichtig ist, dass die Chemie stimmt<br />
Natürlich birgt Freiwilligenarbeit mit alten Menschen<br />
auch Reibungspunkte, insbesondere die Betreuung<br />
altersbedingt demenziell Erkrankter. Auch<br />
hier sind die »AWOBüros Aktiv« gefordert. Kompetente<br />
Ansprechpartner stehen den Frei wil ligen<br />
in der eingehenden Vorbereitung, im Rahmen regelmäßiger<br />
Treffen und auch individuell beratend<br />
zur Seite. Zudem werden regelmäßig kostenlose<br />
Fortbildungsmaßnahmen angeboten: Schu lun gen<br />
im bisweilen schwierigen Umgang mit Men schen,<br />
Coachings für Halter therapeutisch geeig neter<br />
Hunde u. ä. sind für die Teilnehmer ein persönlicher<br />
Ge winn und sorgen dafür, dass Ehrenamt eine<br />
Bereicherung für alle ist.
»touchdown« – ein Krabbenkutter wird ein Mainschiff<br />
Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt<br />
der AWO Hessen-Süd für junge Menschen<br />
»Touchdown« heißt das Projekt der AWOStadt teildienste<br />
in FrankfurtHöchst. Es unterstützt junge<br />
Menschen dabei, in Ausbildung und Beschäftigung<br />
zu gelangen. Die Bezeichnung »Touchdown« kommt<br />
aus dem Sport und steht für eine positive Heran gehensweise<br />
an die schwierige Ausbildungs und Arbeitsmarktlage.<br />
Konkret bedeutet dies, dass die Jugendlichen<br />
in verschiedenen Praxisfeldern alles<br />
lernen, was für eine Berufstätigkeit wichtig ist. Neben<br />
fachlichen Kenntnissen sind dies vor allem<br />
Teamarbeit, eigenverantwortliches Arbeiten, Zu verlässigkeit<br />
und Disziplin. Dazu stehen unter schied liche<br />
Praxisfelder in Gastronomie, Alten pfle ge, Hauswirtschaft,<br />
Verwaltung, Haustechnik und Handwerk<br />
bereit.<br />
Ein nicht ganz alltäglicher Arbeitsplatz ist die Arbeit<br />
in einer Bootswerft am Ufer des Mains. Dort<br />
wird ein alter, 10 m langer ehemaliger Krabbenkutter<br />
von den jungen Menschen wieder in Stand gesetzt.<br />
Eines Tages soll der Kutter auf dem Main<br />
schwimmen und als Ausflugsschiff für Kinder und<br />
Jugendgruppen dienen. Unter der Anleitung eines<br />
Tischlers haben die jungen Leute im letzten Sommer<br />
die Arbeit am Krabbenkutter aufgenommen und<br />
dabei so manche böse Überraschung erlebt. Bei der<br />
Entfernung der Außenverkleidung wur den völlig<br />
marode Planken und ein defekter Motor entdeckt.<br />
Diese Rückschläge konnten das En ga ge ment der Jugendlichen<br />
nicht aufhalten. Mit Hilfe der finanziellen<br />
Unterstützung der Stiftung Pro Re gion konnte<br />
die Arbeit weitergehen und Re para turen in Angriff<br />
genommen werden.<br />
Ein weiteres Praxisfeld von »Touchdown« ist das<br />
»Café Auszeit«, das von den Jugendlichen selbst renoviert<br />
und in Betrieb genommen wurde. Es wird<br />
inzwischen als nicht öffentliches NonProfitBistro<br />
für Kinder und Jugendgruppen betrieben.<br />
Weitere Arbeitsgelegenheiten – für den Einstieg in<br />
Altenpflege und Hauswirtschaft – bietet das AWO<br />
So zialzentrum »Haus Mainblick« in Kelkheim.<br />
Im November <strong>2007</strong> hatte »Touchdown« einjähriges<br />
Jubiläum. Bis dahin haben 63 junge Menschen am<br />
Beschäftigungs und Qualifizierungsprojekt teilgenommen.<br />
Davon sind 25 noch in der Qualifizie rungsphase,<br />
17 haben bereits den Weg ins Berufs le ben gefunden.<br />
Dieses erfolgreiche Ergebnis ist auf den<br />
Echtheitscharakter der Projekte, die große Nähe zum<br />
Arbeitsmarkt und die Nachhaltigkeit zurückzuführen.<br />
Hessen<br />
60<br />
61
MecklenburgVorpommern<br />
Das Jahr in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Die AWO MecklenburgVorpommern war auch im<br />
Jahr <strong>2007</strong> dicht dran an den Sorgen, die die uns<br />
anver trauten Menschen in unserem Bundesland haben.<br />
In Vertretung der Interessen derer, die eine anwaltschaftliche<br />
Vertretung benötigen, engagierten<br />
wir uns verstärkt sozialpolitisch. Demzufolge wurde<br />
der Verband eingeladen, MecklenburgVorpommern<br />
auf dem Weg zum kinder und familienfreundlichsten<br />
Bundesland zu begleiten. Um dieses große<br />
Ziel zu erreichen, war es notwendig, die Situation<br />
der Familien und besonders die der Kinder real darzustellen:<br />
es war die AWO, die ihrer Empörung Ausdruck<br />
gab, dass allein in MecklenburgVorpommern<br />
jedes dritte Kind in die Armut geschickt wird. Es war<br />
die AWO, die den Rechtsanspruch für die Betreuung<br />
aller Kinder fordert einschließlich der Gebührenfreiheit<br />
schon für die Kleinsten. Es war die AWO, die einen<br />
optimalen Personal und Fachberaterschlüssel<br />
für die Kitas anmahnt; Es war für unseren Verband<br />
selbstverständlich, dass in den Einrich tungen unserer<br />
Kreisverbände für die Kinder und Jugendlichen,<br />
für deren Eltern, für die Senioren und Seniorinnen –<br />
für die Familien – auch in <strong>2007</strong> mit hohem Anspruch<br />
gearbeitet wurde: mit den zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln und unter maximaler Ausnutzung des Fachwissens<br />
und der Krea tivität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />
Das bedeutete, zusätzliche Finanzquellen<br />
auszuschöpfen, deren Gehalt in einer<br />
Vielzahl von Projekten gut angelegt ist.<br />
Eines dieser Projekte ist das der Mehrgenera tionen<br />
häuser. Sowohl der Kreisverband Güstrow als<br />
auch der Kreisverband Demmin fördern seit <strong>2007</strong><br />
unter dem Dach der AWO das Miteinander der Genera<br />
tionen. Zusammen mit dem Bundes mi nisterium<br />
für Familien, Senioren, Frauen und Ju gend wird somit<br />
auch in MecklenburgVorpommern die Idee<br />
verfolgt, gemeinsame Orte für ein Miteinander von<br />
Jung und Alt zu schaffen. Ob Kita, Café oder Stammtisch,<br />
Sport oder Ju gend treff – die Mehrgenerationenhäuser<br />
bieten vielfältige Mög lichkeiten, wollen<br />
Kinder fördern, Familien entlasten sowie alte Menschen<br />
einbinden. In ihrer Funktion als Leuchtturm<br />
und Weg weiser wollen die Mehrgenerationenhäuser<br />
nicht nur das Verhältnis zwischen den Generationen<br />
verbessern, sondern sie leisten gleichzeitig<br />
wichtige Aufbauarbeit für lokale Bündnisse. Außerdem<br />
regen sie zu der dringend erforderlichen gesellschaftlichen<br />
Diskussion um den Generationenkonflikt<br />
an.<br />
Auf dem Weg zum Kinderland MV war die Bildungsarbeit<br />
ein wichtiges Anliegen der AWO Mecklenburg<br />
Vorpommern im Jahr <strong>2007</strong>. Das galt auch für die Projektarbeit.<br />
Von der Soziale Dienste gGmbH des<br />
Kreisverbandes Wismar wurde eine Freie Schule aufgebaut,<br />
die mit besonderen Lernmethoden der individuellen<br />
und fächerübergreifenden Arbeit auch<br />
Kinder mit Lern und Konzentrations schwie rigkeiten<br />
erreicht. Geringe Klassengrößen, die die indivi duelle<br />
und leistungsfördernde Arbeit erst ermöglichen, das<br />
rhythmisierte alters und fächerübergreifende Lernen<br />
in drei Lernzeiten, die Integra tion der Hortmitarbei<br />
te rin nen in das Schulkonzept, Nachmittagsangebote<br />
für die Interessengebiete Technik, Natur,
Sport und Theater sowie Notenver gabe und Englischunterricht<br />
ab der 1. Klasse gehören zu den Besonderheiten<br />
des Angebotes in Wis mar.<br />
Doch das Leben von Kindern und Jugendlichen<br />
spielt sich in MecklenburgVorpommern nicht vorwie<br />
gend in den Städten ab. Deshalb hat sich das<br />
Lan desjugendwerk MV seit <strong>2007</strong> auf die Fahnen<br />
geschrieben, Kinder und Jugendliche auf dem Lande<br />
mit einem ganz besonderen Bildungsangebot zu<br />
locken: mit der »Mobilen Kinderaka de mie« – ein<br />
Projekt, das durch die Aktion Mensch gefördert wird.<br />
Der Schwerpunkt der »Mobilen Kinderaka de mie«<br />
liegt zum einen darin, Kinder über Einrich tungen<br />
und Träger der Kinder und Jugendhilfe vor Ort zu<br />
erreichen. Zum anderen können vielfältige Angebote<br />
und Veranstaltungen flexibel und interessenorientiert<br />
genutzt werden. Da der Besuch der Akademie<br />
kostenlos ist, können besonders auch Kinder<br />
mit fehlenden finanziellen Mitteln die Chance, ihren<br />
Wissensdurst zu stillen, nutzen. In haltlich umfasst<br />
das Modellprojekt verschiedene The men koffer,<br />
die sich mit unterschiedlichen Wis sens bereichen<br />
beschäftigen. So werden beispielsweise Fragen rund<br />
um die Themengebiete der Naturwissenschaft und<br />
Technik, des interkulturellen Lernens oder der Kunst<br />
und Musik über Spiel, Mitmach und Erfahrungsaktionen<br />
bearbeitet und beantwortet. Ziel ist es,<br />
Impulse zu setzen, die Kinder bei ihren Erklärungsversuchen<br />
zu unterstützen und ihre Wahrnehmung<br />
zu schärfen.<br />
Die Reihe der in <strong>2007</strong> initiierten AWOProjekte, die<br />
für Kinder und Jugendliche in MecklenburgVor<br />
MecklenburgVorpommern<br />
pommern ungeheuer wichtig sind, ließe sich um ein<br />
Vielfaches fortsetzen: beispielsweise um die Eröffnung<br />
der ÖkoKita in Rostock, die sich auf Grundlage<br />
eines ökologischen Konzeptes auch der gesunden<br />
Ernährung der Kinder widmet. Um die von der Reise<br />
gGmbH angebotenen Ferienfreizeiten für sozial benachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche, die durch eine<br />
große Spendenaktion möglich wurden. Um das Projekt<br />
des Kreisverbands SchwerinParchim, das sich<br />
Kindern und Jugendlichen annimmt, die von häuslicher<br />
Gewalt betroffen sind.<br />
Doch damit nicht genug: Auf dem Weg zum kinder<br />
und familienfreundlichsten Bundesland widmete<br />
sich die AWO MecklenburgVorpommern auch in<br />
<strong>2007</strong> verstärkt den Problemen um die Pflege. Beispielhaft<br />
ist die Planung des ersten durch das Bundesministerium<br />
für Gesundheit geförderten Pflegestützpunktes<br />
zu nennen. In der <strong>Hans</strong>estadt Wismar<br />
bereiteten sich seit Ende des Jahres <strong>2007</strong> die AWO<br />
und ihre Kooperationspartner darauf vor, den Pflegebedürftigen<br />
und deren Angehörigen modellhaft<br />
Beratung anzubieten. Diese wird auf einer Vernetzung<br />
verschiedenster Altenhilfeein rich tungen, der<br />
Krankenkassen, der Sozialämter usw. beruhen. Somit<br />
kann Menschen, die sich in einer Pflegesituation<br />
befinden, eine maximale Unterstützung gewährt<br />
werden. Mit der Betreibung eines Pflegestützpunktes<br />
wird die AWO dem großen Bedarf an Serviceleis tungen<br />
in der Altenhilfe ger echt werden, der allein<br />
schon der demografischen Entwicklung im Land<br />
Meck lenburgVor pom mern geschuldet ist.<br />
62<br />
63
Niedersachsen<br />
Die AWO in niedersachsen …<br />
... übernimmt eine Vielzahl sozialer Dienste und<br />
Aufgaben und setzt sich ein für eine sozial gerechtere<br />
Gesellschaft. In 230 Einrichtungen beschäftigt die<br />
Arbeiterwohlfahrt in Niedersachsen ca. 7.600 hauptberufliche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund<br />
48.000 Mitglieder sind in den verschiedensten Bereichen<br />
ehrenamtlich tätig.<br />
01 hinsehen und Gesicht zeigen!<br />
Am 15. September <strong>2007</strong> haben sich rund 15.000 Menschen<br />
auf dem hannoverschen Opernplatz und vor<br />
dem Hannover Congress Centrum (HCC) in einer großen,<br />
bunten Aktion gegen Rechts versammelt und gegen<br />
die NPD demonstriert. Viele Teilnehmer/innen<br />
der AWO NiedersachsenLAG, des AWO Bezirksverbandes<br />
Hannover e.V. und des AWO Kreisverbandes<br />
Region Hannover e.V. waren dabei, sowie viele Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus deren Einrich<br />
02 Sterben in Würde – hospizeröffnung in Bad Münder<br />
Die AWO Gesundheitsdienste gGmbH (GSD), Bauherrin<br />
der Einrichtung, eröffnete das Hospiz Bad Münder<br />
im Dezember <strong>2007</strong> und übergab die Einrichtung an<br />
die AWO Gesundheitsdienste Betreuung gGmbH.<br />
Während des Festaktes wurden nicht nur das Engagement<br />
sondern auch das Bekenntnis zu den Menschen<br />
gelobt, das die AWO mit der stetigen Erweiterung<br />
ihrer Versorgungsleistungen und angebote für<br />
die Bürger der Region zeigt. »Es ist nicht einzusehen,<br />
warum das Thema Sterben und Tod heute noch so<br />
tabuisiert wird«, so Axel Plaue, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der AWO Gesundheitsdienste gGmbH. »Soziale<br />
Würde angesichts des nahenden Todes« zu geben,<br />
sei eine der zentralen Aufgaben und Fokus der<br />
täglichen Arbeit aller an der Versorgung der Hospizgäste<br />
beteiligten Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und<br />
| o1 | o2 | o3<br />
In Niedersachsen ist die Arbeiterwohlfahrt als Landesarbeitsgemeinschaft<br />
(LAG) organisiert und setzt<br />
sich zusammen aus den drei Bezirksverbänden AWO<br />
Bezirksverband Braunschweig e.V., AWO Bezirksverband<br />
Hannover e.V. und AWO Bezirksverband Weser<br />
Ems e.V.<br />
tungen, Orts und Kreisverbänden, die selbst aus<br />
weiter entfernten Regionen dem Aufruf gefolgt sind.<br />
Die AWO hat mit dieser Aktion gezeigt, dass sie sich<br />
mit dem Bekenntnis aus dem Magdeburger Appell,<br />
»Demokratie heißt Hinsehen und Gesicht zeigen«,<br />
mit aller zur Verfügung stehenden Kraft der Ausbreitung<br />
des Rechtsextremismus entgegenstellt.<br />
Angehörigen. Im Fokus des demografischen Wandels<br />
ist die adäquate Versorgung in einem stationären<br />
Hospiz nicht nur Spiegelbild sozialer Verantwortung,<br />
sondern auch gleichzeitig eine schwierige Finanzierungssituation.<br />
Das zeigt die Schere zwischen den<br />
Ansprüchen und den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln.<br />
Nur 90 Prozent der Kosten werden von<br />
den Trägern übernommen. Die verbleibenden 10 Prozent<br />
müssen über Spenden akquiriert werden – und<br />
das jährlich!<br />
Die HospizInitiative Bad Münder, wird die Arbeit<br />
des Hospizes Bad Münder unterstützen und begleiten.<br />
Sie ist neben dem Engagement der ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer essenzieller Bestandteil<br />
der stationären Hospizarbeit.
03 Landeskrankenhaus wird zum AWO Psychiatriezentrum<br />
Am 1. September <strong>2007</strong> ist das ehemalige Landeskrankenhaus<br />
Königslutter im Rahmen der Privatisierung<br />
an die AWO Niedersachsen gGmbH übergegangen. Das<br />
Krankenhaus trägt jetzt den Namen AWO Psy chiat riezentrum.<br />
Geschäftsführer der AWO Nieder sach sen<br />
gGmbH ist Thomas Zauritz. Das AWO Psy chiat rie zentrum<br />
gehört zu den größten und leis tungsfähigsten<br />
Psychiatrischen Fachkrankenhäu sern in Niedersachsen.<br />
Für höchste Qualität in Medizin und Pflege<br />
setzen sich rund 850 Mitarbeiter/innen gemeinsam<br />
mit der Krankenhausleitung, dem Ärztlichen Direktor<br />
Herrn Dr. med. MohammadZoalfikar Hasan, dem<br />
Verwaltungsdirektor Herrn Klaus Gruhnert und dem<br />
Pflegedirektor Herrn Heiko Huber ein.<br />
Der Auftrag des AWO Psychiatriezentrums ist die Sicherstellung<br />
der stationären und teilstationären<br />
psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung<br />
in unsere Region mit einer Versorgungsverpflichtung<br />
für die kreisfreien Städte Braunschweig<br />
und Wolfsburg und die Landkreise Gifhorn, Helmstedt,<br />
Peine und Wolfenbüttel.<br />
Als erste große organisatorische Änderung wurde<br />
zum 1. Januar 2008 im klinischen Bereich eine Überführung<br />
der bisherigen Funktionsbereiche in ein<br />
Chefarztmodell durchgeführt. Das AWO Psychiatriezentrum<br />
umfasst dann die Kliniken für<br />
· Akutpsychiatrie<br />
· Sozialpsychiatrie und Psychotherapie<br />
· Abhängigkeitserkrankungen<br />
· Gerontopsychiatrie<br />
· Kinder und Jugendpsychiatrie und<br />
psychotherapie sowie<br />
· Forensische Psychiatrie,<br />
die jeweils von einem Chefarzt/einer Chefärztin geleitet<br />
werden.<br />
Ziel dieses dezentralen Steuerungsmodells ist es,<br />
durch die Verlagerung von Kompetenz und Budgetverantwortung<br />
in die Bereiche schnellere und transparentere<br />
Entscheidungswege zu schaffen. Dadruch<br />
entsteht eine klarere Organisationsstruktur, durch die<br />
die Patientenorientierung und Qualität der Arbeit<br />
weiter gestärkt werden soll. Die stärkere Eigenverantwortlichkeit<br />
der einzelnen Kliniken führt zum einen<br />
zu schnelleren Entscheidungen, zum anderen kann<br />
aber auch die Arbeit effektiver gestaltet werden.<br />
Niedersachsen<br />
Mit der Errichtung von Kliniken soll gleichzeitig die<br />
Bildung von Profit Centern einhergehen. Die Kliniken<br />
werden damit autonomere organisatorische Teilbereiche<br />
innerhalb des AWO Psychiatriezentrums, die<br />
verantwortlich für den (auch wirtschaftlichen) Erfolg<br />
ihrer Abteilungen sind. Die Entscheidungsfähigkeit<br />
vor Ort wird im Rahmen von Ziel vorgaben und Budgetverantwortung<br />
an die Leitung der Profitcenter<br />
(Chefärztin/arzt und Verwaltungsdirektor) übertragen.<br />
Um eine angemessene Steuerung zu ermöglichen,<br />
wurde es notwendig, entsprechende Steuerungsinstrumente<br />
zu etablieren. Dazu gehört u.a. eine<br />
trans parente Planung, eine Kostenstellenrechnung<br />
und der Aufbau von Controllingsystemen. Mit der<br />
Einführung eines Krankenhausinformationssys tems<br />
wird eine breitere EDVBasis geschaffen, die die klini<br />
schen Prozessabläufe unterstützen wird. Bestehende<br />
therapeutische Angebote werden nach wie<br />
vor gestärkt und Bewährtes soll auch weiterhin erhal<br />
ten bleiben. Neue, patientenorientierte Angebote<br />
sollen in der Region erarbeitet und umgesetzt<br />
werden. Dazu wurden Anträge auf den Ausbau der<br />
tagesklinischen Versorgung gestellt, geplant ist je<br />
eine Tagesklinik in Gifhorn und in Wolfenbüttel, die<br />
neben den bestehenden Tageskliniken in Wolfsburg<br />
und Peine die direkte Versorgung in der Region verbessern<br />
sollen. Auch die Zusammenarbeit mit bisherigen<br />
Kooperationspartnern wird weitergeführt.<br />
Auch als Ausbildungsbetrieb nimmt das AWO Psychiatriezentrum<br />
seine Verantwortung in der Region<br />
wahr: es stehen 90 Ausbildungsplätze in Pflege,<br />
Handwerk und Verwaltung zur Verfügung. Zudem<br />
ist das AWO Psychiatriezentrum anerkannt als Weiterbildungsstätte<br />
für die ärztlichen Fachgebiete<br />
Psychiatrie und Psychotherapie und Kinder und<br />
Jugendpsychiatrie und psychotherapie. Die Psychiatrie<br />
Akademie, deren ursprüngliches Ziel es<br />
war, das Personal der Niedersächsischen Landeskrankenhäuser<br />
fort und weiterzubilden, bekommt<br />
eine neue inhaltliche Ausrichtung. Dies umfasst<br />
themenspezifische Tagesveranstaltungen, Programme<br />
für berufsgruppenbezogene Fortbildungen,<br />
Weiterbildungscurricula und vielfältige<br />
Seminarangebote.<br />
64<br />
65
NordrheinWestfalen<br />
Die AWO in nordrhein-Westfalen<br />
NordrheinWestfalen ist nicht nur das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland, sondern stellt – mit mehr<br />
als 120.000 – auch mit Abstand die meisten Mitglieder<br />
der AWO, organisiert in 878 Ortsvereinen, 51<br />
Kreis und vier Bezirksverbänden sowie einer Landesarbeitsgemeinschaft.<br />
Dienstleistungen für soziale Einrichtungen Gmbh (DSE)<br />
Die DSE, seit einigen Jahren als Unternehmen im Bereich<br />
interner Service des AWO Bezirksverband Mittel<br />
rhein e.V. etabliert, erweiterte <strong>2007</strong> ihr Lei s tungsangebot<br />
um »ITLösungen für soziale Ein rich tungen«.<br />
Kernaufgabe dieses Geschäfts bereichs ist eine qualifizierte<br />
Beratung für alle informationstechnologischen<br />
Fragestellungen. Die Entwick lung von Projektideen<br />
gehört ebenso zum Angebot wie eine<br />
effiziente Projektplanung oder das Projektmanagement.<br />
Der Vorteil für den AWOKunden: Die DSE<br />
spricht seine Sprache, arbeitet produkt wie herstellerunabhängig<br />
und damit lösungs und kunden<br />
Lebensmittelpunkt cAP-Markt<br />
Die Bilanz nach einem Jahr: Der CAPMarkt Hilden<br />
der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. hat sich für<br />
viele zum Lebensmittelpunkt entwickelt! Ende 2006<br />
eröffnet, ist der Supermarkt für neun Men schen mit<br />
Behinderungen zum Lebensmittel punkt geworden.<br />
Nach erfolgloser Arbeitsplatzsuche füllen sie nun auf<br />
rund 400 qm Verkaufsfläche Regale mit über 7.000<br />
Artikeln des täglichen Bedarfs, bera ten Kunden und<br />
sorgen dafür, dass die Kasse klingelt. Marktleiter<br />
Kenneth Hützen zeigt sich sehr zufrieden: »Ich habe<br />
noch nie so hoch motivierte Mitarbeiter erlebt!« sagt<br />
der EinzelhandelsProfi. In den Mittelpunkt gerückt<br />
ist der CAPMarkt auch für viele Bewohner des Hil<br />
Tradition und Moderne haben in der nordrheinwestfälischen<br />
AWO ihren Platz. Neue Themen, neue<br />
Konzepte, neue Partner belegen die Lebendigkeit<br />
des Verbandes und sichern die Zukunftsfähigkeit des<br />
Unternehmens. Hier einige Beispiele:<br />
orientiert! Dabei greift die DSE auf eine Vielzahl<br />
namhafter Unternehmen aus den Branchen der IT<br />
Lösungsanbieter und Hardwa re hersteller zurück.<br />
Applikationen, wie z.B. Finanz/Lohn und Gehaltsabrechnung,<br />
Heimabrechnung, Ab rechnungen im<br />
Bereich Jugendhilfe und vor al lem die EDVgestützte<br />
Pflegedokumentation, bil den den Kern der Angebotspalette.<br />
Abgerundet wird das Beratungsportfolio<br />
u.a. durch Internet lösungen, Sicherheits und<br />
Dokumenten mana gement sowie Weitverkehrsnetze<br />
(WAN). Info Tel.: 0221/5 79 98549.<br />
dener Südens, die Jahre auf die Wiedereröffnung<br />
eines Lebensmittel ge schäftes in ihrem Stadtteil warten<br />
mussten. Vor allem für alte und behinderte<br />
Menschen ist der bundesweit erste AWOCAPMarkt<br />
eine Erleichte rung. Sie können nun wieder zu Fuß<br />
einkaufen oder sich die Waren vom CAPLieferService<br />
nach Hause bringen lassen. Unterstützt von der<br />
Aktion Mensch, dem Landschaftsverband Rheinland<br />
und der Stadt Hilden schreibt das Integrationsprojekt<br />
nach einem Jahr noch keine schwarzen Zahlen.<br />
Nach der dreijährigen Projektlaufzeit soll der neue<br />
Lebensmittelpunkt aber auf eigenen Beinen stehen.<br />
InfoTel.: 0201/31 05219
ElternService AWO<br />
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur<br />
Thema berufstätiger Eltern. Auch die Un ternehmen<br />
selbst setzen sich zunehmend für eine Verbesserung<br />
ein und fördern die flexible Be treuung der Kinder<br />
ihrer Beschäftigten. Unter stützung bietet hier die<br />
2006 von allen Bezirks und Landesverbänden der<br />
AWO in Deutschland gegründete ElternService AWO<br />
GmbH, die passgenaue Betreuungs und Servicepakete<br />
für Unternehmen und deren Mitarbeiter<br />
»schnürt« und dabei auf die Erfahrung und Kompetenz<br />
der AWO mit über 3.000 Betreuungs und Beratungseinrichtungen<br />
für Fa mi lien bauen kann. Initiatorin<br />
und Koordinatorin ist der AWO Bezirksverband<br />
SeniorenService AWO<br />
Im Januar <strong>2007</strong> wurde der SeniorenService AWO als<br />
bundesweit tätige Agentur gegründet und der<br />
AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. mit<br />
der Federführung beauftragt. Sein Angebot richtet<br />
sich an Versicherungen, Wohnungsgesellschaften<br />
und Unternehmen, die ihren Beschäftigten und<br />
Kunden passgenaue Beratungen und die Vermittlung<br />
von Dienstleistungen rund um das Thema Pflege<br />
bieten wollen. Vor dem Hintergrund einer steigenden<br />
Zahl an Pflegebedürftigen und einer<br />
wach senden Zahl überlasteter pflegender Angehöriger<br />
gewinnt eine familien und generationsgerechte<br />
Personalpolitik erheblich an Bedeutung. Be<br />
NordrheinWestfalen<br />
OstwestfalenLippe e.V. Der ElternService AWO ist inzwischen<br />
u. a. Part ner der Deutschen Bahn, mehrerer<br />
Versicherungen sowie Behörden, Universitäten<br />
und mittelständischer Unternehmen. Deutschlandweit<br />
werden ca. 150 Kunden betreut. 24 Stunden am<br />
Tag, bundesweit, flexibel und passgenau. Ne ben der<br />
Vermittlung von Betreuung organisiert der Eltern<br />
Service AWO mit den Partnern auch eigene Kinderbetreuungsmodelle.<br />
Von der Tagesmutter über die<br />
MiniKita bis hin zur Tagesstätte ist vieles möglich.<br />
Anfragen zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger<br />
werden an den SeniorenService AWO weitervermittelt.<br />
Info: www.elternserviceawo.de<br />
triebliche Lösungen, die einer zunehmenden<br />
Überlastung von Beschäftigten vorbeugen, stoßen<br />
immer häufiger auf großes Interesse. Hier setzt der<br />
SeniorenService AWO an und vermittelt – gestützt<br />
auf über 13.000 Einrichtungen und Dienste der Arbeiterwohlfahrt<br />
– Pflegeberatung, haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen, ambulante Pflege und (teil)stationäre<br />
Angebote. Folgende namhafte Vertragspartner<br />
wurden bereits gewonnen: E.ON Bayern, Europ<br />
Assistance, Merz GmbH, Schüco International KG,<br />
ÖRAG Service GmbH sowie die Deutsche Be stat tungsfür<br />
sorge. Info: www.seniorenserviceawo.de<br />
66<br />
67
RheinlandPfalz<br />
AWO Bezirksverband Rheinland e.V.<br />
Mitgliederorganisation<br />
»Zukunft gerecht gestalten«. Unter diesem Motto<br />
stand und steht die Arbeit, und diese Aufforderung<br />
wird auch das in die Zukunft gerichtete Handeln bestimmen.<br />
Die AWO Rheinland förderte die Aktion<br />
»Nachbar in Not« des Vereins »Helft uns leben«. Sie<br />
vermittelte Spenden von rund 250.000 Euro der<br />
RheinZei tungsLeser an Menschen, die derzeit im<br />
Schatten der Gesellschaft existieren. Viele AWO Helfer<br />
engagierten sich vor Ort und trugen zum Gelingen<br />
der Aktion entscheidend bei. »Tag der AWO« der AWO<br />
Rheinland: Mut gemacht hat die zentrale Feier auf<br />
dem Kornmarkt in Bad Kreuznach unter dem Motto:<br />
»Bei der AWO kommen wir uns nahe«. 1000 Besucher,<br />
davon mehr als die Hälfte aus Ortsvereinen der<br />
AWO Rheinland, erlebten viele frohe Stunden bei<br />
trockenem und warmem Wetter.<br />
Auf größere Resonanz stieß auch die Ver bandszeitschrift<br />
»Stadt und Land«. Derzeit wird sie mehr<br />
als 10.500 Mal direkt an Mitglieder versandt. Tendenz<br />
steigend.<br />
Der Fachbereich Migration des Bezirksverbandes<br />
entwickelte sich von der klassischen AusländerSozial<br />
betreuung hin zu einem modernen Dienst leister<br />
für Migranten. Der Fachbereich Kindertages stät ten<br />
ist gekennzeichnet durch die Ganztags be treuung,<br />
ohne die es kaum mehr geht. Das Projekt büro »Jugend<br />
und Soziales« in Boppard leistete mit dem<br />
Schwerpunkt Kinder und Jugendliche die Inte grations<br />
arbeit erfolgreich weiter, die einst im Durchgangswohnheim<br />
im selben Ort begonnen worden<br />
war. Das Jugendwerk der AWO Rheinland hält konsequent<br />
seine Linie ein: Alle Kinder und Jugend<br />
Ferien betreuer werden pädagogisch geschult und<br />
bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet. Jedes Jahr sind<br />
es rund 100 Betreuer.<br />
Der Fachverband für Betreuungen, Vormundschaften<br />
und Pflegschaften der AWO in RheinlandPfalz (gegründet<br />
2002) – und ab Frühjahr 2008: Rhein land<br />
Pfalz und Saarland – unterhält Kontak te zu Politi kern,<br />
gibt Stellungnahmen zu Fragen des Be treuungsrechts<br />
ab und erarbeitete sich die Po sition eines geachteten<br />
und kompetenten An sprech part ners.<br />
Mehrfach vertraten Mitglieder des Fach ver ban des<br />
RheinlandPfalz die AWO auf Bundes ebene.<br />
Unternehmensteil<br />
Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der AWO Rheinland<br />
ist die stationäre Altenpflege. Der Umsatzerlös<br />
betrug <strong>2007</strong> rund 52 Millionen Euro, der Jahres überschuss<br />
rund 3.590.000 Euro. Er steht damit allerdings<br />
in keiner Relation zu den Investitionen so wie den<br />
notwendigen Instandhaltungs und Re paratur maßnahmen,<br />
die sich im Berichtszeitraum auf ein Gesamtvolumen<br />
in Höhe von 4.320.000 Euro summierten.<br />
Im Vergleich zu anderen Anbietern, die mit<br />
der AWO Rheinland in der stationären Altenhilfe<br />
konkurrieren, kann die aufgezeigte Entwicklung jedoch<br />
noch als relativ positiv bewertet werden. Die<br />
Be legungsquote in den Alten und Pflegeheimen ist<br />
von 2004 bis <strong>2007</strong> nur um rund 1,75 Prozent leicht<br />
zurückgegangen.<br />
Dies ist auf ein Gesamtpaket konzeptioneller, personeller<br />
und baulicher Maßnahmen zurückzu füh ren,<br />
das in den vergangenen Jahren geschnürt wor den<br />
ist, um die vergleichsweise gute Markt po si tion zu erhalten<br />
und – nach Möglichkeit – viel leicht sogar noch<br />
auszubauen. So hat der Bezirks verband im Berichtszeitraum<br />
sein Qualitäts ma na ge mentSystem konsequent<br />
und kontinuierlich ausgebaut. Alle Alten und<br />
Pflegeheime sowie die Seniorenresidenzen »Alte Glaserei«<br />
und »Oranien stein« sind vom TÜV geprüft und<br />
zertifiziert worden. Zusätzlich haben die Seniorenresidenzen<br />
ein Zertifikat nach der DIN 77800 – die speziell<br />
für das »Betreute Wohnen« entwickelt worden<br />
ist – erhalten, das in der Bundesrepublik bisher nur<br />
noch an sieben andere Einrichtungen vergeben worden<br />
ist. Außerdem sind die Alten und Pflegeheime<br />
der AWO Rheinland führend im Bereich der Betreuung<br />
de menzkranker Bewohner, die mittlerweile die<br />
Mehr heit der Bewohner in den stationären Ein richtungen<br />
der Altenhilfe bilden.<br />
Als erster und bis lang größter Träger in Rheinland<br />
Pfalz wird der Bezirksverband in allen seinen Alten<br />
und Pflege hei men das »Psychobiografische Pflegemodell«<br />
nach Professor Böhm umsetzen.<br />
Rudi Frick, Vorsitzender<br />
Winfried Bauer, Geschäftsführer
AWO-Bezirksverband Pfalz e.V.<br />
»Veränderungen« – auch im Zeitraum <strong>2007</strong>/2008<br />
war dies der wohl treffendste Begriff für die Entwicklungen<br />
in der AWO PFALZ ! Das soziale Unternehmen.<br />
Einige der wichtigsten Themen und Ereignisse:<br />
Im März <strong>2007</strong> fand der Einzug in das sehr modern<br />
gestaltete AWOSeniorenhaus »Babette Ludowici«<br />
im südpfälzischen Jockgrim statt. Mit einer Investitionssumme<br />
von rund 4,7 Millionen Euro sind hier<br />
68 neue PflegeWohnplätze entstanden mit dem<br />
Schwerpunkt »Junge Pflege«. Zusätzlich wurde die<br />
Betreuung einer benachbarten Wohnanlage mit 40<br />
Wohneinheiten übernommen.<br />
Zum 1. November <strong>2007</strong> übernahm die AWO PFALZ in<br />
der Domstadt Speyer das neue Seniorenhaus »Burgfeld«<br />
mit 114 Plätzen und einer Investitionssumme<br />
von 10 Millionen Euro, zu dem acht Betreute Wohnungen<br />
gehören. Bauherr ist eine Gemeinnützige<br />
Baugenossenschaft, für deren benachbartes Wohngebiet<br />
mit über 800 Wohnungen ein umfassendes<br />
ServiceKonzept mobiler Hilfen für die älter werdenden<br />
Mieter/innen entwickelt wurde. Inzwischen<br />
ist das Senioren haus mit seinem sehr elegant gestalteten<br />
Restaurant und dem professionell geführten<br />
Gastronomiebereich zu einem lebendigen, gene ratio<br />
n enübergreifen den Treffpunkt des Stadtteils und<br />
der gesamten Stadt geworden.<br />
Die AWO PFALZ hat damit ihr Pflegeangebot erheblich<br />
ausgeweitet und betreibt inzwischen sieben<br />
moderne Pflegeheime, die jedes über einen spezifischen,<br />
dem fachlichen Bedarf und der Wettbewerbssituation<br />
angepassten Pflegeschwerpunkt<br />
verfügen.<br />
»Und jährlich grüßt das Murmeltier.« So könnte<br />
man scherzhaft die Audits des Qualitätsmanagementsystems<br />
beschreiben, denen sich die Dienste<br />
und Einrichtungen der AWO PFALZ seit Sommer 2006<br />
jährlich unterwerfen. Auch in <strong>2007</strong> und 2008 ist al<br />
| o1 | o2<br />
RheinlandPfalz<br />
len Seniorenhäusern und Mobilen Dienste durch das<br />
neutrale, unabhängige Prüfinstitut DQS wiederum<br />
das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2000 und nach<br />
AWOQMSystem (TandemZertifizierung) für ein<br />
sehr, sehr gutes Qualitätsmanagement bestätigt<br />
worden.<br />
Ein »Sahnehäubchen« war sicherlich der Start des<br />
AWOFanprojekts für den 1. FC Kaiserslautern im<br />
Herbst <strong>2007</strong>, das gemeinsam von der AWO PFALZ und<br />
dem Sozialpädagogischen Netzwerk (SPN) der AWO<br />
SAARLAND getragen und vom DFB/DFL, dem Land<br />
RheinlandPfalz und der Stadt Kaiserslautern finanziert<br />
wird. Musste das Fanprojekt auch zunächst in<br />
einer sportlich und finanziell äußerst schwierigen<br />
Phase des 1. FCK arbeiten, so haben die gemeinsamen<br />
Anstrengungen das – neben der AWO PFALZ –<br />
zweite »HERZ DER PFALZ« inzwischen wieder zu ungeahnten<br />
fußballerischen Höhenflügen angespornt.<br />
Nicht umsonst haben jetzt auch weitere LigaClubs<br />
ihr Interesse an der Arbeit des AWOFanprojekts angemeldet.<br />
Seit Herbst <strong>2007</strong> hat sich der AWOBezirksverband<br />
Pfalz gemeinsam mit seinen guten Nachbarn Bezirksverband<br />
Rheinland und Landesverband Saarland<br />
auf den Weg zur »AWO SÜDWEST 2020« gemacht.<br />
Basierend auf einer Vereinbarung der drei Verbandsvorsitzenden<br />
und abgesegnet durch die jewei<br />
ligen Gremien haben die Geschäftsführungen<br />
seitdem gemeinsam nach Möglichkeiten der Kooperation<br />
und Nutzung von Synergien insbesondere<br />
für die Unternehmensbereiche geforscht. Eine spannende<br />
Entwicklung, die in die Zukunft weist.<br />
| 01 FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz<br />
mit AWO-Geschäftsführer <strong>Hans</strong>-Werner Kienitz<br />
| 02 Fotografische Impression der neuen Seniorenhäuser<br />
68<br />
69
Saarland<br />
Das Jahr in Saarland<br />
Wir waren <strong>2007</strong> gezwungen unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />
unseren Kurs der wirtschaftlichen<br />
Konsolidierung durchzuhalten. Die Diskus sion um<br />
die Qualität und die Finanzierung der Al tenpflege<br />
mit ihren negativen Folgen hat auch unseren Verband<br />
erreicht und es wird vielfach versucht diese<br />
Diskussion weiter anzufachen.<br />
Aber wir haben engagiert unsere eigenen Antwor ten<br />
auf diese Fragen erarbeitet:<br />
· Wir haben mit der Zertifizierung unserer stationären<br />
und ambulanten Altenhilfe dokumentiert, dass<br />
wir hervorragende Arbeit zugunsten der uns anvertrauten<br />
Menschen leisten.<br />
· Wir haben mit unseren Investitionen in der stationären<br />
Altenhilfe bewiesen, dass es möglich ist hohe<br />
Standards, zeitgemäße moderne Pflegefor men<br />
und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.<br />
· Darüber hinaus haben wir in unserer Arbeit noch<br />
einen unschätzbaren Vorteil, der uns als AWO auszeichnet:<br />
zufriedene und motivierte Mitar bei ter.<br />
Unsere Mitarbeiterbefragung stellt der AWO im<br />
Saarland durchgängig ein gutes Zeugnis aus.<br />
· Durch kluge und umsichtige Verhandlungsführung<br />
und auf Basis des guten Einvernehmens mit unseren<br />
Mitarbeitern haben wir zudem in diesem Jahr<br />
einen Tarifabschluss erreicht, der die wirtschaftliche<br />
Konsolidierung des Verbandes nicht gefährdet,<br />
die Interessen unserer Mitarbeiter angemessen<br />
berücksichtigt und zudem weit unter den Kosten<br />
des Abschlusses für den öffentlichen Dienst bleibt.<br />
Die AWO wird entsprechend ihrer Grundsätze weiterhin<br />
als Anwalt für die von uns vertretenen Menschen<br />
aktiv sein; wir wollen verstärkt auf politische<br />
und gesellschaftliche Prozesse Einfluss nehmen; wir<br />
werden das soziale Gewissen dieser Ge sellschaft<br />
bleiben.<br />
Die AWO dabei zukunftsfähig zu gestalten, den Generationenwechsel<br />
zu begleiten und unsere ehrenamtliche<br />
Verbandsstruktur zu sichern ist unser aller<br />
Anliegen.<br />
Die folgenden Jahre werden für die AWO daher Jahre<br />
der Standortbestimmung und Konsolidierung. Standen<br />
in den vergangenen Jahren die Inves ti tionen für<br />
die stationäre Altenhilfe im Vordergrund, so werden<br />
nun die Einrichtungen für Behin der ten hilfe modernisiert<br />
und ausgebaut.<br />
Wichtigstes Vorhaben ist dabei die Inbetriebnahme<br />
und zukunftsfähige Ausrichtung unserer neuen<br />
Werk stätten für behinderte Menschen in Ensdorf.<br />
In der Jugendhilfe steht der weitere Ausbau der Krippenplätze<br />
im Vordergrund. Angedacht ist dabei auch<br />
die Einrichtung eines Kindercampus’ mit der Stadt<br />
Merzig in Besseringen.<br />
Unser sozialpädagogisches Netzwerk (SPN), engagiert<br />
sich in Fragen der neuen Unterbringungsformen<br />
für besonders schwierige Jugendliche.<br />
Jugendliche in schwierigen sozialen Verhältnissen<br />
brauchen feste Strukturen und Menschen, die sich<br />
ihnen zuwenden und sich mit ihnen auseinandersetzen.<br />
Dies leisten in außerordentlichem Maße unsere<br />
Einrichtungen der Jugendhilfe.<br />
Alle diese Fragestellungen werden von unserem Verband<br />
aktiv bearbeitet und in konkrete Maß nah men<br />
und Lösungen umgesetzt.<br />
Paul Quirin<br />
Landesvorsitzender
Behinderte Menschen helfen, Ortszentrum neu zu beleben<br />
Die AWO eröffnete in Saarlouis-Roden<br />
den ersten saarländischen CAP-Markt<br />
Die AWO hat im Saarlouiser Stadtteil Roden den ersten<br />
CAPMarkt im Saarland eröffnet. Der Name ist in<br />
doppelter Hinsicht Programm: CAP – kurz für Handicap<br />
– steht einmal für ortsnahe Vollsorti mentsgeschäfte,<br />
die die Beschäftigung und In te gration<br />
von Menschen mit Behinderungen fördern. Zum<br />
Zweiten unterstützt das CAPKonzept die Entwicklung<br />
des Gemeinwesens durch Schaffung entsprechender<br />
Versorgungs und Infrastrukturen. Die Rodener<br />
freut´s, haben sie doch endlich wieder einen<br />
Supermarkt im Ortszentrum. Auf 600 qm werden im<br />
CAPMarkt mehr als 7.000 Einzelartikel vom Biogemüse<br />
über Joghurt, Käse, Fleisch und Getränke bis<br />
hin zu Waschpulver und Tiefkühlkost angeboten.<br />
Fair gehandelter Kaffee und RieslingSekt aus einer<br />
Werkstatt für behinderte Menschen gehö ren ebenso<br />
dazu wie preiswerte Eigenmarken und regionale Erzeugnisse.<br />
Was auffällt sind die breiten Gänge, die<br />
ein Durchfahren mit Kinderwagen oder Roll stuhl erleichtern,<br />
und die niedrigen Regale, an denen auch<br />
kleinere Personen und Rollstuhlfahrer die obersten<br />
Etagen erreichen.<br />
Auch sonst wird das Einkaufen leicht gemacht. Neben<br />
Einkaufswagen für Kinder gibt es spezielle Einkaufswagen<br />
für ältere oder gehbehinderte Men schen<br />
mit einem Sitz zum Ausruhen. An Roll stuhlfahrer<br />
wurde ebenfalls gedacht. Für sie gibt es Ein kaufswagen,<br />
die direkt an den Rolli angedockt werden<br />
können. So kann man sich ohne fremde Hilfe problemlos<br />
durch den Laden bewegen.<br />
Der Rodener CAPMarkt gibt 19 Menschen Arbeit.<br />
Darunter sind neun behinderte Beschäftigte der<br />
AWOWerkstatt in Dillingen, die in Roden auf sog.<br />
ausgelagerten Arbeitsplätzen geführt werden. Die<br />
meisten Werkstattbeschäftigten wohnen in der Nähe<br />
und kommen zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zur Arbeit. Vor der Eröffnung des Marktes<br />
haben alle Mitarbeiter an einer Schulung teilgenommen.<br />
Der Markt wird vom Verbund für Integration und Bildung<br />
(VIB) der AWO im Saarland als Fran chi senehmer<br />
der Genossenschaft der Werkstätten in Sindelfingen<br />
betrieben. Diese wiederum arbeiten mit der Edeka<br />
Gruppe zusammen, die alle CAPMärkte beliefert.<br />
Der Markt in Roden ist der 53. in Deutschland.<br />
Für die Marktbetreiber bedeutet CAP ein bewusst soziales<br />
FranchiseSystem mit gemeinsamem Ein kauf,<br />
Logo, Marketing und Werbung. CapLäden tragen<br />
durch die Zusammenarbeit von behinderten und<br />
nicht behinderten Menschen zur Integration behinderter<br />
Menschen in die Arbeitswelt bei und fördern<br />
den Abbau von Vorurteilen und Berüh rungs ängsten.<br />
Saarland<br />
70<br />
71
Sachsen<br />
Die AWO in Sachsen<br />
… drei Projekte stellvertretend für eine vielfältige und innovative Arbeit vor Ort<br />
ShuKuRA – engagiert gegen sexuellen Missbrauch an Mäd chen und Jungen<br />
SHUKURA, ein mobiles Team der AWO zur Prävention<br />
sexuellen Missbrauchs an Mädchen und Jungen, arbeitet<br />
seit 1999 mit Kindern und Erwachsenen in<br />
Dresden und hat sich seitdem zu einer anerkannten<br />
Fachstelle in diesem Bereich entwickelt.<br />
Einen guten Einstieg für Kinder in das schwierige<br />
Thema bietet dabei das Theaterstück »Hau ab du<br />
Angst!«. Jährlich organisiert SHUKURA Theater veranstaltungen<br />
für vierzig Schulklassen und bereitet das<br />
Gesehene in jeder Klasse nach. Mit Schul klassen der<br />
Jahrgangsstufen 3 bis 5 arbeitet SHUKURA zudem an<br />
zwei Projekttagen in Rollen spielen zu den Themen:<br />
»Mein Körper gehört mir«, »Ich darf NEIN sagen«,<br />
»Ich darf meinen Gefühlen trauen«, »Geheimnisse,<br />
die mir oder anderen scha den, darf ich weitersagen«,<br />
»Ich habe keine Schuld, wenn mir Gewalt angetan<br />
wird« und »Ich darf mir Hilfe holen«.<br />
Zu diesem Workshop gehören auch die Kindersprech<br />
stunde, ein Elternabend sowie die intensive<br />
Vor und Nachbereitung der Projekttage mit den<br />
Leh rern. Denn: SHUKURA versteht Prävention in erster<br />
Linie als Erziehungshaltung der Erwachsenen,<br />
die es Kindern ermöglicht, zu selbstbewussten und<br />
wehrhaften Persönlichkeiten heranzuwachsen. Mit<br />
Informationsveranstaltungen für Eltern in Schulen<br />
und Kindergärten sowie in Fortbildungenen und Seminaren<br />
für Fachkräfte im pädagogischsozialen Bereich<br />
vermittelt das Team Kenntnisse und sensibilisiert<br />
für Möglichkeiten der Prävention.<br />
Neben den Angeboten zur Prävention sexuellen<br />
Missbrauchs an Kindern bietet SHUKURA auch Informationsveranstaltungen<br />
und Weiterbildungen zu<br />
den Themen »Sexuelle Übergriffe unter Kin dern«,<br />
»Sexuell grenzverletzende Jugendliche« und »Kindeswohlgefährdung«<br />
an. Derzeit entwickelt das<br />
Team Angebote für Kinder ab elf Jahren, z.B. zum<br />
Thema »Gewalt durch neue Medien«. SHU KURA setzt<br />
sich für die Rechte und Interessen der Kin der ein –<br />
mit hoher Fachlichkeit und Enga ge ment.<br />
www.awoshukura.de
Ausbildung statt Aufnahme in die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)<br />
Seit September 2006 absolvieren elf junge Men schen<br />
eine dreijährige Ausbildung in der Soziale Arbeitsprojekte<br />
SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH.<br />
Was sie von anderen Lehrlingen unterscheidet: Es<br />
sind Menschen mit Behinderung, ein Klientel, das<br />
auf dem Lehrstellenmarkt nahezu ohne Chancen ist.<br />
Im Rahmen des Projektes erwerben die jungen<br />
Frauen und Männer Qualifi zie rungs bausteine im<br />
Gastgewerbe – in den Modulen Kü che, Wirtschaft<br />
und Service. Mit diesem sächsischen Modellprojekt<br />
öffnet die AWO Menschen mit Behinderung Perspektiven<br />
für den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Ausbildungsstätte ist die moderne Küche in Pirna<br />
Sonnenstein, die von der Integrationsfirma der AWO<br />
betrieben wird, täglich 500 Mittags por tionen zubereitet<br />
und auch im Catering tätig ist.<br />
Durch das Projekt können behinderte Menschen,<br />
Projekt Elternbedenkzeit des AWO Kreisverbandes Delitzsch e. V.<br />
Im Rahmen der Schwangeren und Familien be ratung<br />
sowie des erzieherischen Kinder und Jugendschutzes<br />
werden die Sozialpädagogen des AWO Kreisverbands<br />
Delitzsch mit der Hilflosigkeit überforderter,<br />
oft minderjähriger Eltern, Kinder ver nach läs si gung<br />
und Kindesmisshandlung konfrontiert. Deshalb setzt<br />
die AWO im Landkreis De litzsch auf Prävention und<br />
bietet das Projekt »El ternbedenkzeit« an – eine mit<br />
Hilfe von realitätsnahen Babypuppen si mulierte<br />
KurzzeitEltern schaft.<br />
Durchgeführt wird das Projekt mit Schülern ab 14<br />
Jahren. Sie erhalten vor dem Elternpraktikum eine<br />
Einführung sowohl zur Verhütung als auch zu Hilfsangeboten<br />
in und nach der Schwangerschaft. Außerdem<br />
wird den Testeltern der Umgang mit dem<br />
Baby ausführlich demonstriert, das richtige Halten,<br />
Füttern, Windelnwechseln ebenso wie die Liebebe<br />
die den Status »schwerbehindert« bzw. »gleichgestellt«<br />
aufweisen, für die Vermittlung auf den ersten<br />
Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Ihre Aus bild ung<br />
erfolgt in einer zweistufigen Förderung. Sie erhalten<br />
eine an der Ausbildung zur »Fachkraft im Gastgewerbe«<br />
orientierte Qualifizierung – in Praxis und<br />
Theo rie. An die zweijährige berufsvorbereitende<br />
Maß nahme schließt sich ein einjähriges und als<br />
sozial versicherungspflichtiges Arbeits ver hältnis<br />
gestal tetes, praktisches Qualifizierungsjahr an. Ausbildungsabschluss<br />
sind Qualifi zie rungs bausteine<br />
mit IHKZertifikat. Das Modell projekt wird unterstützt<br />
vom Inte gra tionsamt Sachsen, dem Kommunalen<br />
Sozial verband Sachsen und der Aktion<br />
Mensch.<br />
www.sapsggmbh.de<br />
dürftigkeit des Kindes. Während des »Elternpraktikums«<br />
– über ein Wochenende oder in den Ferien<br />
– sind die Jugendlichen auf sich selbst gestellt und<br />
erleben sehr realitätsnah die Anforderungen einer<br />
Säuglingsbetreuung rund um die Uhr. Auch das Problem<br />
von Alkohol und Drogenmissbrauch in der<br />
Schwangerschaft kann mittels zweier speziell programmierter<br />
drogen und alkoholgeschädigter Babys<br />
beeindruckend demonstriert werden. Jedes falsche<br />
oder verspätete Handeln wird vom Simulator<br />
registriert und in einer Nachbereitung am Ende des<br />
Praktikums ausgewertet. Die Notwendigkeit von elterlichen<br />
Kompetenzen und Wissen wird so deutlich<br />
erlebbar und hilft einzuschätzen, wann und ob man<br />
bereit ist, diese Verantwortung tatsächlich zu tragen.<br />
www.awodelitzsch.de<br />
Sachsen<br />
72<br />
73
SachsenAnhalt<br />
01 AWO Kinderfonds<br />
Armut raubt Kindern und Jugendlichen ein Stück Zukunft.<br />
Wir sagen: Auch nur ein armes Kind ist zuviel<br />
in der Statistik! Alle Kinder benötigen die beste Förderung<br />
von Anfang an. Zur Unterstützung und Initiierung<br />
von Projekten gegen Kinderarmut geht <strong>2007</strong><br />
der AWO Kinderfonds an den Start. Über 250 Gästen<br />
aus Wirtschaft, Medien, Politik und Kultur kamen am<br />
14. September <strong>2007</strong> zur Grün dungs gala. Bereits zum<br />
02 Aktion Zuckertüte<br />
Mit der Aktion »Zuckertüte«, eine im AWO Ortsverein<br />
Halle Nord geborene Idee, etabliert sich ein Pa ra debeispiel<br />
sozialen Engagements der AWO in Sach sen<br />
Anhalt. Immer mehr Ortsvereine übernehmen die<br />
Idee und sammeln Schulmaterialen. Über 200 Kinder<br />
aus bedürftigen Familien können so im Sommer<br />
<strong>2007</strong> mit der Grundausstattung für die Einschulung<br />
versorgt werden.<br />
03 Senioren und Pflege<br />
Mehr als 1.700 Senior/innen werden unter dem Herz<br />
der AWO in SachsenAnhalt stationär betreut und<br />
gepflegt. Hinzu kommen 16 So zial stationen, die sich<br />
um pflegebedürftige Menschen kümmern. Als Antwort<br />
auf die demografische Ent wick lung baut die<br />
AWO in SachsenAnhalt den Bereich der stationären<br />
Altenpflege weiter aus. Am 10. Mai <strong>2007</strong> wurden in<br />
Blankenburg im Harz der Grund stein für da 25. AWO<br />
Altenpflegeheim im Land gelegt. In unseren Häusern<br />
| o1 | o2 | o3<br />
Jahresende konnte der AWO Kinderfonds mehrere<br />
Schulpatenschaften anschieben. Weitere Infos:<br />
www.AWOKinderfonds.de<br />
| 01 Der AWO Kinderfonds erleichtert Kindern den Zugang zu<br />
Bildung. Er unterstützt bei der Grundschulausstattung,<br />
fördert Projekte zur gesunden Ernährung und zur Entfaltung<br />
des eigenen Könnens. Der AWO Kinderfonds will damit<br />
Ausgrenzung verhindern.<br />
| 02 Die Zuckertütenaktion findet auch bundesweit Beachtung. In<br />
Magdeburg werden Delegierte und Gäste der AWO Bundeskonferenz<br />
mit der Riesenzuckertüte öffentlichkeitswirksam<br />
auf die Folgen von Hartz IV und den damit verbundenem<br />
Anstieg der Kinderarmut hingewiesen.<br />
wird zunehmend nach dem Hausgemeinschaftskonzept<br />
gearbeitet, das vor allem auch günstige Bedingungen<br />
für die Betreuung Demenzkranker ermöglicht.<br />
In Wit ten berg wird <strong>2007</strong> eine Wohngruppe<br />
speziell für De menz kranke geschaffen.<br />
| 03 Sachsen-Anhalts AWO Landesvorsitzende Petra Grimm-Benne<br />
versenkt gleich die Kartusche für das 25. AWO Altenpflegeheim<br />
in Sachsen-Anhalt
04 Gesundheit<br />
Im August <strong>2007</strong> eröffnete die AWO in SachsenAnhalt<br />
ihr drittes Medizinisches Versorgungszentrum. »Wir<br />
reagieren damit auf den drohenden Ärzte man gel<br />
und sehen in dem Modell einen Beitrag zur Auf rechterhaltung<br />
der fachärztlichen Versorgung im Land«,<br />
so AWO Geschäftsführer Wolfgang Schuth.<br />
05 Gesunde Kitas<br />
Gesundheitsförderung wird in unseren AWO Kitas<br />
groß geschrieben. Als eine der ersten Einrichtungen<br />
im Land erhalten zwei AWO Kitas aus Magdeburg und<br />
Niederndodeleben die Zertifizierung als »Ge sunde<br />
Kita«. Ausgewählte Projekte von AWO Kin dereinrichtungen<br />
zur gesunden Ernährung hat der AWO<br />
Landesverband in einer Broschüre zusammen<br />
AWO Sachsen-Anhalt in Zahlen:<br />
Der AWO Landesverband SachsenAnhalt e.V. steht<br />
seit seiner Neugründung 1990 unter dem Vorsitz von<br />
Frauen. Petra GrimmBenne ist die vierte Vor sitzende<br />
des Wohlfahrtsverbandes und nimmt diese ehrenamtliche<br />
Aufgabe seit Mai 2005 wahr. Die AWO in<br />
SachsenAnhalt zählt über 6.000 Mit glieder und be<br />
| o4 | o5<br />
SachsenAnhalt<br />
| 04 Auch die Patientenbeauftragte des Bundes, Helga Kühn-<br />
Mengel (l.), lobt bei einem Besuch der Einrichtung in<br />
Mag deburg die Idee der früheren Polikliniken, in denen<br />
fach übergreifend Ärzte unter einem Dach zusammen<br />
arbeiten. »Damit haben wir ein Stück Ostdeutschland für die<br />
medizinische Versorgung in ganz Deutschland aufgenommen«,<br />
so ihr Kommentar.<br />
getragen. Der »Ratgeber gegen Kinderar mut« kann<br />
im Internet unter Publikationen bestellt werden. Die<br />
AWO in SachsenAnhalt betreibt über 70 Kindertageseinrichtungen<br />
und Horte, in denen mehr<br />
als 6400 Mädchen und Jungen betreut werden.<br />
| 05 Gesunde Kita + Bild Kind beim Naschen<br />
schäftigt rund 3.800 haupt amt liche Mitarbeiter in<br />
rund 450 sozialen Ein rich tungen.<br />
Mehr über die Arbeit der AWO in SachsenAnhalt<br />
erfahren Sie unter www.AWOLSA.de und www.<br />
AWOKHBG.de<br />
74<br />
75
SchleswigHolstein<br />
Die AWO in Schleswig-holstein: Im norden ganz oben!<br />
Die Arbeiterwohlfahrt bietet im schönen Bun des land<br />
zwischen Nord und Ostsee als Mitg lieder verband<br />
viele attraktive Möglichkeiten für ehrenamtliches<br />
Engagement und als gemeinnütziges Un ternehmen<br />
innovative und qualitativ hochwertige soziale<br />
Dienstleistungen.<br />
01 Landeskonferenz <strong>2007</strong> in Schleswig<br />
Am 14. und 15. September <strong>2007</strong> trafen sich die 121 Dele<br />
gierten aus den 15 Kreisverbänden zur Landeskonferenz<br />
in Schleswig. Sie repräsentieren die ca.<br />
20.000 Mitglieder der AWO im nördlichsten Bundesland.<br />
Die Landeskonferenz diskutierte u.a. über<br />
die Reform der Pflegeversicherung und verabschiedete<br />
einen »Schleswiger Aufruf« gegen soziale Unsicherheit<br />
und Armut.<br />
In dem Aufruf setzt sich die AWO für eine bedarfsgerechte<br />
Erhöhung der Grundsicherung für Arbeits lose<br />
Soziale Bündnis für Schleswig-holstein gegründet<br />
Die AWO, der Deutsche Gewerkschafts bund und der<br />
So zialverband Deutschland haben im Norden der Republik<br />
im Juli <strong>2007</strong> das »Soziale Bündnis für SchleswigHolstein«<br />
gegründet.<br />
Die drei Verbände erklärten in einem Aufruf dazu:<br />
»Die Demokratie in Deutschland befindet sich in einer<br />
zunehmenden Legitimationskrise. Umfragen<br />
belegen, dass das Vertrauen in das demokratische<br />
System unseres Landes in erschreckender Weise abgenommen<br />
hat. Ein Hauptgrund für das Hinter fragen<br />
des demokratischen Systems liegt darin, dass die so<br />
| o1 | o1 | o1<br />
Eine Auswahl unserer neuen Initiativen, Projekte<br />
und Angebote aus dem Jahr <strong>2007</strong> stellen wir in diesem<br />
<strong>Verbandsbericht</strong> vor.<br />
ein. Die Leistungen müssten den Empfängern ein<br />
menschenwürdiges Leben ermöglichen. Weiter wird<br />
die schrittweise Einführung der Beitragsfreiheit für<br />
Kindertageseinrichtungen und eine eigenständige<br />
Grundsicherung für Kinder gefordert.<br />
| 01 Der neue Landesvorstand der AWO in Schleswig-Holstein, von<br />
links: Heinz Welbers, erster Vorsitzender; Wolfgang Baasch,<br />
MdL, stellvertr. Vorsitzender; Kirsten Eickhoff-Weber; Heinz<br />
Riehm; Gerwin Stöcken, stellvertr. Vorsitzender; Kai Bellstedt;<br />
Sonja Jacobsen; Renate <strong>Hans</strong>en; Dennis Wegener, Jugendwerk;<br />
Uwe Mettjes<br />
genannten Reformen der sozialen Sicherungssysteme<br />
den Menschen in Deutschland keine Vorteile<br />
gebracht, sondern im Gegenteil zu zahl reichen Einschnitten<br />
und Mehrbelastungen geführt haben.«<br />
Ziel des Bündnisses ist es, die gemeinsamen sozialpolitischen<br />
Forderungen dieser drei traditions reichen<br />
Organisationen der Öffentlichkeit vorzustellen<br />
und den gemeinsamen Grundwerten Ge rech tigkeit,<br />
Solidarität und sozialem Ausgleich in der Debatte um<br />
die sozialen Sicherungssysteme in unserem Land<br />
wieder Vorrang einzuräumen.
02 Präventive hilfe: Familienzentrum Lübeck-Kück nitz<br />
Als Beispiel für ein gelungenes Zusammenwirken<br />
zwischen bürgerschaftlichem Engagement, Politik<br />
und professioneller Sozial und Jugendarbeit bezeichnete<br />
Volker Andresen, Geschäftsführer der AWO<br />
SchleswigHolstein gGmbH, die Entstehung des FamilienZentrums<br />
der Arbeiterwohlfahrt in Lübeck<br />
Kücknitz bei der Eröffnung der Einrichtung am 24.<br />
September <strong>2007</strong>.<br />
Als stadtteilorientiertes Präventionsangebot richtet<br />
es seine Hilfen gezielt an Mütter und Väter mit<br />
Säuglingen und Kleinkindern und an Schwangere.<br />
Vorrangiges Ziel der Arbeit ist die nachhaltige Verbesserung<br />
der Lebensbedingungen im konkreten<br />
Sozialraum der Kinder.<br />
03 AWO Servicehaus in Flensburg- Fruerlund eröffnet<br />
»Privates Wohnen und eine weitgehend selbständige<br />
Lebensführung auch bei Pflegebedürftigkeit<br />
sind die tragenden Ziele des Servicehausgedankens.<br />
Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute gemeinsam<br />
die 69 Wohnungen des Dienstleistungs bereiches<br />
und die 22 Plätze der Wohnpflege ihrer Bestimmung<br />
übergeben können, »erklärte AWOGeschäftsführer<br />
Volker Andresen in seinem Gruß wort am 28. November<br />
<strong>2007</strong> zur Eröffnung des Servicehauses der Arbei<br />
SchleswigHolstein<br />
Die frühe Förderung der Bildung, der Gesundheit<br />
und der sozialemotionalen Entwicklung der Kin der<br />
stehen im Mittelpunkt der Angebote. Zugleich sollen<br />
die Selbsthilfepotentiale der der Familien gestärkt<br />
und bei Überforderung frühzeitig Hilfen bereitgestellt<br />
werden. Als integriertes Element des AWOKinderschutzzentrums<br />
Lübeck kann ein brei tes Spektrum<br />
differenzierter Dienstleistungen durch ein<br />
multiprofessionelles Team angeboten werden.<br />
| 02 AWO Familienzentrum Lübeck-Kücknitz<br />
terwohlfahrt im Flensburger Stadtteil Fruerlund.<br />
Selbstbestimmung, Normalität und Privatheit – so<br />
Andersen weiter – müssten die prägenden Leit ideen<br />
der Hilfen für alle alten, behinderten und pflegebedürftigen<br />
Menschen sein. Diese Zielvorstel lungen<br />
würden durch das Servicehauskonzept der AWO<br />
SchleswigHolstein verwirklicht.<br />
| 03 AWO Servicehaus Fruerlund<br />
| o1 | o2 | o3<br />
76<br />
77
Thüringen<br />
Das Jahr in thüringen<br />
Die AWO Thüringen gliedert sich in 18 Kreis bzw.<br />
Stadtverbände. Ende <strong>2007</strong> hatte die AWO in Thüringen<br />
9.400 Mitglieder in 135 Ortsvereinen. Die Zahl<br />
der freiwillig bzw. ehrenamtlich im Verband Engagierten<br />
kann mit 3.000 beziffert werden.<br />
Auf allen Ebenen vollziehen sich derzeit Konzen trationsprozesse,<br />
die der AWO Landesverband unterstützt<br />
und begleitet. In acht Thüringer Land kreisen<br />
wurden Einrichtungen und Dienste in den letzten<br />
Jahren in AWO Trägergesellschaften ausgegliedert.<br />
Mehrere Kreisverbände haben sich zusammengeschlossen.<br />
Die Kreisverbände Jena und Weimar fusio<br />
nierten bereits im Jahr 2006 und bilden den AWO<br />
Kreisverband JenaWeimar e.V., dessen Verbandsgebiet<br />
nach der Auflösung des AWO Kreisverbandes<br />
SömmerdaApolda <strong>2007</strong> auch den Landkreis Weimarer<br />
Land umfasst. Im SüdWestThü r inger Raum<br />
wur de <strong>2007</strong> die Bildung eines neuen Regional verbandes<br />
SüdWestThüringen, der die AWO Ortsvereine<br />
in den Landkreisen Hild burghausen und<br />
SchmalkaldenMeiningen sowie den Stadtverband<br />
Suhl zusammenfasst, vorbereitet.<br />
Die AWO Thüringen organisiert ihre Angebote und<br />
Dienste in mehr als 460 Einrichtungen und Diensten.<br />
In diesen waren in <strong>2007</strong> mehr als 7.400 Mitarbei<br />
ter/innen hauptberuflich beschäftigt. Als anerkannter<br />
Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege<br />
wirkt der AWO Landesverband an der Planung und<br />
Erfüllung sozialer Leistungen und Aufgaben mit und<br />
| o1 | o2<br />
beteiligt sich an der Sozialgesetzgebung und der<br />
Ausgestaltung der Rahmenbedingungen sozialer Arbeit.<br />
Ständige Qualitätsentwicklung und ein hohes<br />
Maß an Innovation ist dabei unser wichtigs ter Anspruch.<br />
Neun Pflegeheime der AWO Thüringen sind<br />
bereits zertifiziert. Weitere AWO Einrichtungen befinden<br />
sich in der Zertifizierungsvorbereitung. Das<br />
Thema Qualitätsmanagement spielt aber nicht nur<br />
in der Pflege, sondern in allen Feldern der sozialen<br />
Arbeit eine wichtige Rolle. Qualitätsstandards werden<br />
auch im Bereich der Kinderbetreuung oder der<br />
Kinder und Jugendhilfe entwickelt.<br />
Ein wichtiges Arbeitsfeld war <strong>2007</strong> der Schutzauftrag<br />
bei Kindeswohlgefährdung. Der AWO Landesverband<br />
hat mit den Kolleg/innen aus den Einrichtungen<br />
Empfehlungen für alle Kindergärten, Jugendhilfeeinrichtungen<br />
und Beratungsstellen erarbeitet und<br />
umgesetzt, um die Fachkräfte dabei zu stärken und<br />
die wichtige präventive Arbeit weiter auszubauen.<br />
Neue Wege, um Kindern und Familien zu helfen,<br />
wurden von der AWO in Thüringen mit dem Konzept<br />
Elternwerkstatt entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist<br />
die Integrierte Familienhilfe. Als Modellprojekt in<br />
Erfurt gestartet, hat sich die Einrichtung, in der ganze<br />
Familien betreut werden, mittlerweile fest etabliert.<br />
Neu ist auch die Entwicklung von Lernwerkstätten<br />
in Kindergärten mit denen die hohe n<br />
Anforderungen des Thüringer Bildungsplanes erfüllt<br />
werden sollen.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht es<br />
bei dem Projekt AWO KITAPlus. Der AWO Lan desverband<br />
hat ein in Thüringen bisher einzigartiges<br />
Modell entwickelt, nach dem die AWO Kindergärten<br />
bei Bedarf Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr oder sogar<br />
länger und Samstagsöffnungszeiten anbieten. Gezielt<br />
werden Firmen angesprochen, um sie als Partner<br />
zu gewinnen. In Erfurt wird AWO KITAPlus zusammen<br />
mit IKEA umgesetzt. In Ilmenau arbeitet die<br />
Kita des AWO Stadtverbandes mit der Tech ni schen<br />
Universität und örtlichen Pflegeheimen zusammen.<br />
Weitere Firmen und Unternehmen haben Interesse<br />
signalisiert.<br />
Zu den weiteren Innovationen zählen Projekte wie<br />
die »AWOPflegeberater«, die Beteiligung an der<br />
Kunstausstellung Documenta oder am bundesweiten<br />
Aktionstag »Pflege bewegt Deutschland«. Die<br />
Ausgestaltung des bürgerschaftlichen En ga ge ments<br />
und die Stärkung des Mitglie derverbandes sind<br />
wichtige Aufgaben für die Thüringer AWO. Durch die<br />
Erweiterung personeller Kapazitäten im Bereich Ehrenamt<br />
beim AWO Landesverband können die Mitgliedsverbände<br />
sowie die Einrichtungen und Dienste<br />
in ihren Bemühungen um die Wei ter ent wicklung der<br />
ehrenamtlichen Arbeit und des Mit gliederverbandes<br />
nun stärker unterstützt wer den.<br />
Als wichtiges Modellprojekt der Arbeit des Lan desver<br />
bandes begann 2003 das Projekt »Regionale Koor<br />
dinierungsstelle Ehrenamt« für die Kreis ver bände<br />
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Jena, Weimar und Erfurt. So konnten in den Regionen<br />
konkrete Bedarfe, die Unterstützung bei der<br />
Gewinnung ehrenamtlich Tätiger, die Erprobung<br />
neuer Formen der Begleitung und Anerkennung ehrenamtlich<br />
Engagierter sowie die Erarbeitung von<br />
Praxishilfen gewährleistet werden. 2005 wurde die<br />
AWO Thüringen Träger eines EqualProjektes, mit<br />
dem das Thema Freiwilligenmanagement eine neue<br />
Dimension und Qualität erhielt. Als einziger Akteur<br />
der ostdeutschen Bundesländer ist die AWO Thüringen<br />
seit September <strong>2007</strong> an dem Modell pro jekt<br />
»Freiwilligenmanagement in der Behin der ten hilfe<br />
und Psychiatrie« beteiligt.<br />
| 01 Gertrud: Mit Interviews von demenzkranken Heimbewohnern<br />
beteiligte sich die AWO Thüringen an der internationalen<br />
Kunstausstellung Documenta.<br />
| 02 IKEA: IKEA Chef Jens Mertins während der Eröffnung des<br />
Betriebskindergartens mit erweiterten Öffnungszeiten.<br />
| 03 Pflege bewegt: AWO Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann,<br />
Landtagsvize Birgit Pelke und LIGA Geschäftsführer <strong>Hans</strong> Otto<br />
Schwiefert beim Aktionstag Pflege bewegt Deutschland.<br />
| 04 AWO Landesvorsitzender Werner Griese bei der Finissage eine<br />
Kunstprojektes behinderter Menschen im Thüringer<br />
Sozialministerium.<br />
Thüringen<br />
78<br />
79
Bundesländer<br />
Statistische Daten der AWO in den Bundesländern<br />
Anzahl<br />
der Mitglieder<br />
Art der Anzahl<br />
der Gliederung<br />
BE KV OV<br />
Zahl der Dienste<br />
Einrichtungen<br />
Hauptämtlich<br />
Beschäftigte<br />
Zahl der<br />
Ehrenamtlichen<br />
Umsatz<br />
T Euro<br />
Zahl<br />
der korporativen<br />
BadenWürttemberg<br />
33.600 2 38 305 679 4.600 6.000 222.000 76<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
k.a.<br />
Bremen<br />
72345 5 92 704 1.180 12.033 14.777 466.700 56<br />
7.067 0 9 78 228 2.372 1.091 104.500 100<br />
2.979 0 2 16 140 2.249 1.899 82.000 37<br />
Hamburg<br />
3.323 0 7 32 125 726 361 28.000 43<br />
Hessen<br />
28.368 1 28 312 343 4.979 2.581 225.000 30<br />
Mecklenburg Vorpommern<br />
4.989 1 15 50 361 2.810 1.348 120.000 21<br />
Niedersachsen<br />
44.121 0 42 457 449 7.710 4.482 209.000 77<br />
NRW UB<br />
12.1751 4 11 51 878 2.838 32.419 24.243 1.215.100 318<br />
RheinlandPfalz<br />
25.582 2 29 259 186 3.185 4.260 85.600 8<br />
Saarland<br />
15.843 0 7 117 227 3.647 1.300 140.300 13<br />
Sachsen<br />
7.278 0 22 70 618 7.327 963 210.400 13<br />
SachsenAnhalt<br />
5.890 0 16 93 460 4.020 1.950 115.000 50<br />
SchleswigHolstein<br />
19.636 0 15 146 190 3.400 3.000 102.000 10<br />
Thüringen<br />
9.359 0 18 135 460 7.489 3.000 250.000 17
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September 2008<br />
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