Verbandsbericht 2007 - Hans Gerhard Rötters
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Fachpolitik<br />
Familie-Kinder-Betreuung<br />
AWO Diskurs:<br />
»Armut von Kindern in Deutschland«<br />
Um die Ergebnisse der AWOISS Studie zur Kin derarmut<br />
der Jahre 19972005 auch weiterhin vor Ort<br />
umzusetzen und in Politik und Öffentlichkeit bekannt<br />
zu machen, hat der Bundesvorstand einen<br />
Armuts diskurs zu diesem Thema beschlossen. In<br />
die sem Zusammenhang wurde im Juni <strong>2007</strong> die<br />
Hand reichung »Alle Kinder braucht das Land – zur<br />
Armutsprävention in Tageseinrichtungen für Kin der«<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt. Im November des Jahres<br />
fand in Berlin unter dem Titel »Armut ist die<br />
größte Plage …« eine Fachveranstaltung zum Thema<br />
statt. Für die nahe Zukunft sind eine zu sam men fassen<br />
de Buchveröffentlichung zur Studie und ein Expertengespräch<br />
geplant.<br />
Ausbau von Betreuungsplätzen<br />
für Kinder unter 3 Jahren<br />
Im Herbst <strong>2007</strong> haben sich Bund, Länder und Kommunen<br />
darauf geeinigt, bis zum Jahr 2013 für rund ein<br />
Drittel der Kinder unter drei Jahren Betreuungs plät ze<br />
in Kindertageseinrichtungen und in Kinder ta gespflege<br />
zur Verfügung zu stellen. In der Folge hat der Bundestag<br />
in einem ersten Schritt ein Son der vermögen von<br />
2,15 Milliarden Euro zur In vestition in Betreuungsplätze<br />
für Kinder unter drei Jahren bereitgestellt. Diese<br />
Mittel stehen zur För derung von Investitionen in Einrichtungen<br />
und in der Kindertagespflege bereit. Darüber<br />
hinaus wird der Bund den Ländern im Wege des<br />
Restbetrages bei der Umsatzsteuerverteilung ab 2009<br />
bis 2013 zweckgerichtet insgesamt 1,85 Milliarden Euro<br />
und anschließend jährlich 770 Millionen Euro zur Ver<br />
fü gung stellen, um eine Entlastung bei den Be triebskosten<br />
herzustellen. Ein solcher Ausbau wird von der<br />
AWO bereits seit den 1990er Jahren gefordert und entsprechend<br />
begrüßt.<br />
Familienfreundliche AWO<br />
In der Fachdiskussion und gegenüber der Politik fordert<br />
die AWO seit geraumer Zeit den quantitativen<br />
und qualitativen Ausbau der Tagesein rich tun gen für<br />
Kinder sowohl unter dem Bildungsaspekt, der Chancengleichheit<br />
als auch als verbindliches und verlässliches<br />
Unterstützungsangebot für Familien. Das Eckpunktepapier<br />
gibt einen Denk an stoß für neue<br />
Entwicklungen und Konzepte im Be reich der Kinderbetreuung<br />
innerhalb der AWO. Es fordert in Form einer<br />
Selbstverpflichtungserklärung auf, das Thema<br />
Kinderbetreuung auch zum Thema der eigenen Personalpolitik<br />
zu machen. In diesem Zusammenhang<br />
ist u. a. die Beteiligung der AWO am AuditVerfahren<br />
»Familien freundlicher Be trieb« der HertieStiftung<br />
beschlossen worden. Ein wei terer Bezugsrahmen<br />
sind die aktuellen Aktivi tä ten im Dienstleistungsbereich<br />
der AWO: der »El tern Service AWO« und der »SeniorenService<br />
AWO«. Hier werden Wirtschaftsunternehmen<br />
zur Verbes se rung der Familienfreundlichkeit<br />
beraten und entsprechende Dienstleistungsangebote<br />
zur Um set zung derselben angeboten.<br />
Insofern geht es mit diesen Eckpunkten auch um<br />
Glaubwürdigkeit. Nur wenn die AWO für ihre eigenen<br />
Wirtschaftsbetriebe auf Dauer familienfreundliche<br />
Rahmenbedingungen vorweist, kann sie ande<br />
re Betriebe glaubhaft von deren Wirk sam keit<br />
über zeugen.