29.03.2023 Aufrufe

2022 im Nationalpark Unteres Odertal - Ein Jahr voller Herausforderungen

2022 war für den Nationalpark Unteres Odertal ein denkwürdiges Jahr. Zum einen konnten Nationalparkverwaltung und Naturwacht wichtige Erfolge und Fortschritte bei der Nationalparkentwicklung erzielen. So ist mit der Fortschreibung des Nationalparkplans begonnen worden. Der Anteil nicht mehr genutzter Flächen im Nationalpark konnte auf 37,4 % gesteigert werden. Die Untersuchungsergebnisse von Wildbienen auf Trockenrasen oder die Erfassung des Kiebitzes im Feuchtgrünland zeigen, dass das aufwändige Flächenmanagement tatsächlich eine positive Wirkung entfaltet. Mit seinen Bildungsprogrammen und dem Nationalparkhaus hat der Nationalpark wieder viele Menschen erreichen können.

2022 war für den Nationalpark Unteres Odertal ein denkwürdiges Jahr. Zum
einen konnten Nationalparkverwaltung und Naturwacht wichtige Erfolge
und Fortschritte bei der Nationalparkentwicklung erzielen. So ist mit der
Fortschreibung des Nationalparkplans begonnen worden. Der Anteil nicht
mehr genutzter Flächen im Nationalpark konnte auf 37,4 % gesteigert werden. Die Untersuchungsergebnisse von Wildbienen auf Trockenrasen oder
die Erfassung des Kiebitzes im Feuchtgrünland zeigen, dass das aufwändige
Flächenmanagement tatsächlich eine positive Wirkung entfaltet. Mit seinen
Bildungsprogrammen und dem Nationalparkhaus hat der Nationalpark
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12 | Management: Zwischen Wildnisenwicklung und aktivem Management der Flächen<br />

tinnen und Landwirte möchten gutes<br />

Futter für ihre Tiere gewinnen und<br />

Wiesenbrüter wollen erfolgreich ihre<br />

Jungen aufziehen. Dieses wird durch<br />

ein flexibles Nutzungsmanagement<br />

mit Erstnutzungsterminen in einer<br />

Zeitspanne vom 01.06. bis 15.08. unter<br />

Berücksichtigung der tatsächlich<br />

vorkommenden zu schützenden Arten<br />

und Lebensräume realisiert. Das<br />

<strong>Jahr</strong> <strong>2022</strong> war wieder durch extreme<br />

Witterungsverhältnisse geprägt. Die<br />

geringen Niederschläge führten auch<br />

<strong>im</strong> Grünland zu niedrigen Erträgen.<br />

Im Schwedter und Criewener Polder<br />

wurde auf das Abpumpen verzichtet<br />

und ein höherer Wasserstand gehalten,<br />

sodass z. B. das Brutgeschehen<br />

von Tüpfelsumpfhühnern erfolgreich<br />

war.<br />

Der <strong>Nationalpark</strong> unterstützt die<br />

Landwirtinnen und Landwirte und<br />

honoriert ihre Naturschutzleistungen<br />

über Vertragsnaturschutz. Insgesamt<br />

wurden <strong>im</strong> <strong>Nationalpark</strong> 26 Vertragsnaturschutzverträge<br />

mit Landwirtinnen<br />

und Landwirten und einem<br />

Fördervolumen von 178.639,06 €<br />

abgeschlossen. Dabei wird der fauna-<br />

freundlichen Mahd große Beachtung<br />

geschenkt: Es wird mit geringer Arbeitsbreite<br />

gemäht und Schutzstreifen<br />

stehengelassen, in die sich mobile<br />

Arten retten können.<br />

Trockenrasenpflege<br />

Für die Trockenrasenlebensräume<br />

werden seit vielen <strong>Jahr</strong>en mehrjährige<br />

Verträge hauptsächlich für die<br />

Beweidung mit Schafen bzw. Eseln<br />

abgeschlossen.<br />

Neben der Beweidung werden jährlich<br />

auch Bereiche gezielt entbuscht,<br />

auf denen sich Schlehe oder andere<br />

Gehölze ausbreiten konnten.<br />

Ausdruck des guten Beweidungserfolges<br />

und der guten bis sehr guten<br />

Erhaltungszustände war es, dass keine<br />

Flächen gefunden wurden, für die<br />

eine Flämm-Maßnahme zur Streuregulierung<br />

notwendig gewesen wäre.<br />

Verwertung<br />

von Spätnutzungsmaterial<br />

in der Biogasanlage Schwedt<br />

Erstmalig wurden <strong>2022</strong> <strong>im</strong> <strong>Nationalpark</strong><br />

Grünlandaufwüchse an die<br />

Die Beweidung mit Schafen<br />

ist fester Bestandteil des<br />

Grünlandmanagements.<br />

Biogasanlage in Schwedt/Oder geliefert.<br />

Biogas zählt zu den regenerativen<br />

Energien und kann <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu Wind- und Sonnenenergie<br />

kontinuierlich erzeugt und darüber<br />

hinaus gespeichert werden. Im Zeitraum<br />

vom 22.08. bis 07.09. wurden<br />

von 350 ha Spätnutzungsflächen<br />

insgesamt 3.700 t Frischmasse für<br />

die Biogasproduktion, welche direkt<br />

ins Erdgasnetz eingespeist wird, bereitgestellt.<br />

Die Ernte wurde teilweise<br />

mit Dienstleistenden und großer<br />

Technik durchgeführt. Die ermittelte<br />

Gasausbeute schwankte zwischen<br />

160 bis 370 m³/t Frischmasse.<br />

Erstaunlich war der auch nach<br />

30 <strong>Jahr</strong>en Düngeverzicht durchschnittlich<br />

erzielte Ertrag von 10,7 t<br />

Frischmasse je Hektar. Aufgrund der<br />

hohen Rohfasergehalte wies die Biomasse<br />

sehr geringe Energiewerte für<br />

die Tierernährung auf. Das bedeutet,<br />

dass dieses Material als Substrat in<br />

der Biogasanlage in keinerlei Konkurrenz<br />

steht, wie es bei anderen<br />

Substraten der Fall ist.

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