29.03.2023 Aufrufe

2022 im Nationalpark Unteres Odertal - Ein Jahr voller Herausforderungen

2022 war für den Nationalpark Unteres Odertal ein denkwürdiges Jahr. Zum einen konnten Nationalparkverwaltung und Naturwacht wichtige Erfolge und Fortschritte bei der Nationalparkentwicklung erzielen. So ist mit der Fortschreibung des Nationalparkplans begonnen worden. Der Anteil nicht mehr genutzter Flächen im Nationalpark konnte auf 37,4 % gesteigert werden. Die Untersuchungsergebnisse von Wildbienen auf Trockenrasen oder die Erfassung des Kiebitzes im Feuchtgrünland zeigen, dass das aufwändige Flächenmanagement tatsächlich eine positive Wirkung entfaltet. Mit seinen Bildungsprogrammen und dem Nationalparkhaus hat der Nationalpark wieder viele Menschen erreichen können.

2022 war für den Nationalpark Unteres Odertal ein denkwürdiges Jahr. Zum
einen konnten Nationalparkverwaltung und Naturwacht wichtige Erfolge
und Fortschritte bei der Nationalparkentwicklung erzielen. So ist mit der
Fortschreibung des Nationalparkplans begonnen worden. Der Anteil nicht
mehr genutzter Flächen im Nationalpark konnte auf 37,4 % gesteigert werden. Die Untersuchungsergebnisse von Wildbienen auf Trockenrasen oder
die Erfassung des Kiebitzes im Feuchtgrünland zeigen, dass das aufwändige
Flächenmanagement tatsächlich eine positive Wirkung entfaltet. Mit seinen
Bildungsprogrammen und dem Nationalparkhaus hat der Nationalpark
wieder viele Menschen erreichen können.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 | Besondere Ereignisse und <strong>Herausforderungen</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>2022</strong><br />

1. Besondere Ereignisse und<br />

<strong>Herausforderungen</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>2022</strong><br />

ODERAUSBAU<br />

Polen verfolgt unter Berufung auf<br />

ein deutsch-polnisches Abkommen<br />

weiterhin den Ausbau der Grenzoder<br />

auf polnischem Territorium, um<br />

das Flussbett zu vertiefen. Von der<br />

<strong>Nationalpark</strong>verwaltung wurden<br />

ebenso wie seitens des Ministerium<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz des Landes Brandenburg<br />

(MLUK) und zahlreicher Organisationen<br />

erhebliche Bedenken<br />

bezüglich irreversibler Natur- und<br />

Umweltschäden in Fluss und Aue<br />

geäußert und unzureichende Untersuchungsgrundlagen<br />

beanstandet.<br />

<strong>Ein</strong>e Vereinbarkeit der Planungen<br />

mit europäischen Umweltrichtlinien<br />

ist nach hiesiger Überzeugung nicht<br />

gegeben.<br />

Die polnische Seite betrachtet die<br />

<strong>Ein</strong>griffe in den Naturhaushalt unverändert<br />

als temporär, marginal<br />

und ausgleichbar und sieht keinen<br />

Konflikt mit europäischen Umweltrichtlinien.<br />

Im August 2020 hatte das MLUK<br />

frist- und formgerecht Widerspruch<br />

gegen den Umweltbescheid eingelegt.<br />

Der Widerspruch wurde<br />

nach sechs Fristverlängerungen<br />

dann unter dem <strong>Ein</strong>druck der Oder-<br />

Katastrophe am 16.8.<strong>2022</strong> in allen<br />

wesentlichen Punkten abgewiesen.<br />

Dagegen hat das MLUK u. a. auf<br />

Grundlage einer fachlichen Stellungnahme<br />

der <strong>Nationalpark</strong>verwaltung,<br />

ebenso wie zuvor die NGOs, vor dem<br />

Verwaltungsgericht in Warschau <strong>im</strong><br />

Das Flussbett der Oder soll für die Schifffahrt vertieft werden –<br />

zulasten des Natur- und Artenschutzes.<br />

Die durch die Flussbaumaßnahmen freigespülten und vom<br />

strömenden Wasser transportierten Sed<strong>im</strong>ente lagern sich<br />

flussabwärts in strömungsberuhigten Bereichen wieder ab.<br />

Dies führt dazu, dass Flachwasserzonen an den Ufern und vor<br />

allem die ruhigen Flussbereiche zwischen den Buhnen mehr<br />

oder weniger versanden bzw. verschlicken. Dadurch verlieren<br />

sie <strong>im</strong> fortgeschrittenen Stadium die Gewässerfunktion.<br />

Wasserlebewesen wie Muscheln, Wasserschnecken,<br />

Wasserinsekten, Krebstiere, Fische und Wasserpflanzen<br />

verlieren ihren Lebensraum. In tieferen Gewässerbereichen<br />

können je nach Geschwindigkeit der Sed<strong>im</strong>entation weniger<br />

mobile Bodentiere und Wasserpflanzen überschüttet und<br />

erstickt werden. Da von schadstoffbelasteten Sed<strong>im</strong>enten<br />

auszugehen ist, kann es zu Vergiftungen kommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!