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Berlin - Britzer Bürgerverein

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BURGERVEREIN BERLIN BRITZ E.V.<br />

GEGRÜNDET 1890


Herausgeber:<br />

<strong>Bürgerverein</strong><br />

<strong>Berlin</strong>-Britz e.V.<br />

Alt-Britz 81/89<br />

12359 <strong>Berlin</strong><br />

Gesamtherstellung/<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Druckerei Grünmeier<br />

Bürgerstraße 24<br />

12347 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. (0 30) 6 84 30 14<br />

Fax (0 30) 6 83 45 27<br />

mail@<br />

druckerei-gruenrneier.de<br />

http://www.<br />

druckerei-gruenmeier.de<br />

Mitglieder des<br />

<strong>Bürgerverein</strong>s<br />

erhalten die Zeitung<br />

kostenlos.<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur:<br />

Gero Striek<br />

Liningstraße 61<br />

12359 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon 606 11 15<br />

Telefax 606 94 25<br />

gero.striek@t-online.de<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel bzw. veröffentlichte<br />

Zuschriften müssen nicht der<br />

Meinung des Herausgebers<br />

entsprechen.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos etc. wird<br />

keinerlei Gewähr<br />

übernommen.


BÜRGERVEREIN BERLIN-BRITZ E.V.<br />

(Heimatkundliche Vereinigung) Gegründet 1890<br />

Versammlungsort: <strong>Berlin</strong>-Britz, Alt-Britz 79-81 (Gutsturm)<br />

Bankverbindungen: <strong>Berlin</strong>er Volksbank • Kto.: 355 194 8004 • BLZ 100 900 00<br />

Internet: http://www.britzer-buergerverein.de<br />

Vorschau auf Veranstaltungen<br />

21. September 2005<br />

(Mittwoch) 18.00 Uhr!!!<br />

16. November 2005<br />

(Mittwoch), 18.00 Uhr<br />

11. Dezember 2005<br />

(Sonntag), 15.00 Uhr<br />

18. Januar 2006<br />

(Mittwoch) 18.00 Uhr<br />

Versammlung<br />

20 Jahre ISVK (Initiative Schutz<br />

vor Kriminalität)<br />

Hr. Thiele (Projektgruppen-<br />

Verantwortlicher) (geplant)<br />

Versammlung<br />

Deutschland: Eine wehrhafte<br />

Demokratie?<br />

Bezirksstadtrat Michael Freiberg<br />

(geplant)<br />

Vorweihnachtliches Beisammensein<br />

mit Prof. u. Pfarrer Bodo Manegold<br />

Jahreshauptversammlung<br />

und Neuwahlen<br />

Wir freuen uns, wenn wir auf unseren Versammlungen<br />

auch Gäste begrüssen können.<br />

Aktualisierte Termine unter: www.britzer-buergerverein.de<br />

Mitglieder kaufen bei unseren Inserenten!<br />

Skattermine<br />

2005<br />

22. Juli<br />

19. August<br />

23. September<br />

21. Oktober<br />

18. November<br />

2. Dezember<br />

jeweils freitags,<br />

18 Uhr im Turm<br />

(Gutshof)<br />

Vorschau auf Tagesfahrten bzw. Veranstaltungen<br />

(für Mitglieder)<br />

28. August 2005, (Sonntag) 11.00 Uhr<br />

Spandau: Erkundung der Altstadt (ohne Zitadelle), unter sachkundiger Führung von Herrn Bartz.<br />

Treffpunkt: 11.00 Uhr, U-Bhf. "Altstadt Spandau", Ausgang: Breite Str.<br />

Mittagessen im Brauhaus, gemeinsames Kaffeetrinken mit "Blick über Spandau" aus der 16. Etage.<br />

Verbindliche Anmeldung erforderlich!<br />

10. Dezember 2005, (Sonnabend)<br />

"Lichterfahrt und Gänsekeule"<br />

Verbindliche Anmeldung erforderlich!<br />

Abfahrt: 09.00 Uhr,<br />

vor Schloß Britz.


im Juli, am<br />

18. Jürgen Woltmann<br />

22. Erwin Hensel<br />

23. Alice Bierwagen<br />

26. Monika Turban<br />

29. Frank Breiter<br />

31. Heinz Buschkowsky<br />

im August, am<br />

2. Ursula Fullert<br />

2. Edeltraud Käding<br />

3. Karin Thormann<br />

4. Erna Kettel<br />

11. Winfried Seidlitz<br />

14. Heidrun Imiela<br />

15. Ursula Gova<br />

17. Erna Schlaffke<br />

31. Angelika Scholz<br />

im September, am<br />

1. Joachim Rehmann<br />

1. Horst Müller<br />

3. Kurt Samuel<br />

5. Dieter Schwarz<br />

5. Klaus Heyer<br />

8. Christa Dietrich<br />

1 7. Wolfgang Reich<br />

28. Gertrud Thonicke<br />

30. Renate Gürgen<br />

30. Ruth Wasker<br />

im Oktober, am<br />

2. Sieglinde Wünsch<br />

2. Gisela Loff<br />

4. Bodo Manegold<br />

4. Lutz Lehmann<br />

6. Lutz Fabricius<br />

7. Waltraud Knischewski<br />

10. Klaus Lange<br />

12. Hilde Nowack<br />

12. Ingrid Weiland<br />

14. Rudolf Knopf<br />

17. Klaus Löhe<br />

19. Erna Bunzel<br />

19. Reiner Weiland<br />

ist unser Mitglied Horst Herrmann. Herrmann war seit Dezember 1982 Mitglied im<br />

<strong>Bürgerverein</strong> und begeisterter Skatspieler. Unsere Anteilnahme verbindet uns mit den<br />

Angehörigen. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Unter großer Anteilnahme von Mitgliedern<br />

des <strong>Bürgerverein</strong>s wurde<br />

unser am 10. Mai verstorbener<br />

Ehrenvorsitzender Heinz Käding<br />

beigesetzt.<br />

Zuvor hatte der Vorsitzende auf der<br />

Versammlung im Mai, Worte des<br />

Gedenkens gesprochen und eine<br />

Beileidsbekundung des <strong>Bürgerverein</strong>s<br />

Bremen-Blumenthal verlesen.<br />

(Auszug aus der Ansprache des Vorsitzenden)<br />

gestatten sie mir dazu einige<br />

persönliche Worte:<br />

Lieber Heinz,<br />

im Januar 1988 wurdest du zum 3.<br />

Mal in Folge zum Vorsitzenden des<br />

<strong>Bürgerverein</strong>s gewählt.<br />

Bei der gleichen Wahlversammlung<br />

wurde ich Schriftführer. Du hast mir<br />

damals sehr schnell klar gemacht,<br />

dass du der Drucker bist und ich nur<br />

der Schreiber bin. Aber du warst<br />

andererseits zufrieden, dass nicht<br />

noch eine Frau in deinen Vorstand<br />

gewählt wurde. Nicht immer war es<br />

einfach mit dir,<br />

aber rückblickend<br />

will ich gern eingestehen,<br />

dass ich<br />

von dir manches<br />

gelernt habe, was<br />

mir in der späteren<br />

Zeit als ich selbst<br />

Vorsitzender<br />

wurde, geholfen<br />

hat. Nur, dein<br />

„Basta" habe ich<br />

mir nie angenommen.<br />

Dieses „Basta" hat<br />

dich dann wohl auch bewogen,<br />

eigentlich wegen einer Kleinigkeit,<br />

im Frühjahr 1989 nach 10jähriger<br />

Tätigkeit als Vorsitzender, zurückzutreten.<br />

Mein Versuch dich von dieser<br />

Entscheidung abzubringen endete<br />

wieder mit einem „Basta"<br />

(Foto: Heinz Käding und Ehefrau)


Nicht wenige Mitglieder hatten deinen<br />

damaligen Entschluss bedauert.<br />

Gleichwohl hast du dich, nicht nur<br />

als Vorsitzender, um diesen Verein<br />

verdient gemacht und so stattete dir<br />

der Verein sein Dank ab, indem er<br />

dich am 22. Januar 1997, eine alte<br />

Tradition aufleben lassend, zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannte.<br />

Ich hatte die Freude, dir die entsprechende<br />

Urkunde,, in Würdigung deiner<br />

Verdienste um den Fortbestand<br />

des <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Berlin</strong>-Britz e. V.<br />

Wahlen 2006<br />

und der Ausgestaltung des Vereinslebens<br />

über einen langen Zeitraum<br />

hin" zu überreichen.<br />

Nun aber hat ein anderer „Basta"<br />

gesagt und dich abberufen.<br />

In schwerer Stunde an deine Familie<br />

denkend, werden wir dir ein ehrendes<br />

Gedenken bewahren.<br />

Welche Dichterworte könnten an<br />

dieser Stelle treffender sein?<br />

„Weinet nicht, ich hab es überwun-<br />

den,<br />

bin befreit von meiner Qual,<br />

doch lasset mich in stillen Stunden<br />

bei euch noch sein so manches Mal.<br />

Was ich getan in meinem Leben,<br />

ich tat es immer nur für euch.<br />

Was ich gekonnt, hab es gegeben,<br />

als Dank bleibt einig unter euch!"<br />

Heinz, ich, wir, der Verein, wir alle<br />

danken Dir.<br />

Scheinbar hat der Verein noch viel Zeit um sich Gedanken über die Zusammensetzung eines neuen Vorstandes<br />

zu machen. Aber die Zeit vergeht schnell und so scheint es angeraten, den Mitgliedern schon jetzt<br />

aufzuzeigen welche Funktionen für den Zeitraum 2006 bis 2009 zu besetzen sind:<br />

2 Vorsitzende<br />

2 Schriftführer<br />

2 Kassierer<br />

Beisitzer<br />

Beisitzer<br />

Beisitzer<br />

Beisitzer<br />

Beisitzer<br />

Revisoren<br />

Führung des Vereins<br />

Vorbereitung Neujahrsempfang, <strong>Britzer</strong> Baumblüte, usw.<br />

Gewinnen von Referenten, Kontakte zu anderen Vereinen oder Einrichtungen,<br />

Kontrolle der Einhaltung der Satzung<br />

Protokolle Mitgliederversammlungen/Vorstandssitzungen<br />

Führung der Mitgliederkartei, Geburtstagskartei<br />

Schriftwechsel des Vereins<br />

Führung der Kassengeschäfte<br />

Überwachen der Beitragszahlungen und der Abrechnungen der Inserenten<br />

Führung und Bearbeitung des Archiv<br />

Führung und Bearbeitung des Archiv , Aufbereitung von Tafeln bzw.<br />

Bildmaterialien<br />

Herstellung des Heimatboten und der Druckvorlagen<br />

Verteilung und Vertrieb des Heimatboten<br />

Vergnügungsangelegenheiten, Reiseangelegenheiten/Getränke<br />

in- und Verkauf<br />

Kontrolle der Geld - Ein- und Ausgänge der Kassenführung<br />

Ggf. weitere Beisitzer, Personalunion in Einzelfällen denkbar. Hinsichtlich personeller Fragen wird sich der<br />

Vorstand im Rahmen seiner Vorbereitung der Neuwahlan im Herbst zusammensetzen.


Rückblick:<br />

Am 12. Juni führte der <strong>Bürgerverein</strong><br />

seine schon traditionelle<br />

Spargelfahrt durch.<br />

In diesem Jahr nach Baruth-<br />

Glashütte. Nicht nur zum<br />

Essen sondern auch mit der<br />

Möglichkeit sich im<br />

Museumsdorf umzusehen<br />

und festzustellen was wieder<br />

Neues hinzugekommen ist.<br />

Nicht nur aus Anlass des<br />

60.Jahrestages nach Kriegsende,<br />

führte uns der Weg<br />

weiter zum Waldfriedhof<br />

Halbe. Ein bedrückendes<br />

Erlebnis nicht nur für Heinz<br />

Weinert, Zeitzeuge und<br />

Betroffener, sondern auch für<br />

die Mitglieder, die trotz<br />

Regen, für einige Zeit auf diesem<br />

Friedhof, der scheinbar<br />

nie seine Endgültige Fassung<br />

erhalten wird weil ständig<br />

neue Kriegsopfer gefunden<br />

und beigesetzt werden. Als<br />

am 1. Mai 1945 im Kessel von<br />

Reisedienst Stellmacher modernisiert: jetzt mit transportablem Fahrerhäuschen<br />

Halbedie Waffen schwiegen,<br />

blieben mehr als 40 000 Tote<br />

zurück. Mehr als 22 000 sind<br />

auf dem Waldfriedhof beigesetzt<br />

worden, aber lediglich<br />

von etwa 8 000 konnten die<br />

Namen ermittelt werden. 2<br />

000 Einbettungen wurden in<br />

den letzten 15 Jahren durchgeführt<br />

um die Überreste der<br />

meist bei Straßenarbeiten<br />

Gefundenen würdig zu<br />

bestatten. Freund und Feind,<br />

aber was zählt das schon<br />

nach dem Tod, liegen so, als<br />

„Bekannt" oder „Unbekannt"<br />

zur letzten Ruhe gebettet<br />

nebeneinander. Bleibt zu<br />

Hoffen, dass künftigen Generationen<br />

ein derartiges<br />

Schicksal erspart bleibt. Dieser<br />

Friedhof wird keinen<br />

Krieg verhindern. Er ist aber<br />

ein Mahner für zum Frieden.<br />

Am 26. Juni war dann der Tag<br />

des diesjährigen Frühschoppens,<br />

der um 14.00 Uhr, mit<br />

Rücksicht auf das Konzert im<br />

hinteren Teil des Gutshofes,<br />

offiziell beendet wurde.<br />

"Es brennt wieder nicht richtig!" "... und das dauert" Fotos: Knopf


<strong>Britzer</strong> Straßen- und Brückennamen:<br />

66. Kielingerstraße;<br />

beginnt am Ortolanweg und endet an der Parchimer<br />

Allee.<br />

Name ab: 1.9.1988<br />

alter Name: Straße 566<br />

Namenserläuterung: Dr. Valentin Anton Kielinger,<br />

geb. 14.2. 1901 Löbau<br />

(Westpreußen), gest. 19.2.1969 <strong>Berlin</strong>, Jurist, Kommunalpolitiker<br />

Jurist, Senator für Justiz. Kielinger besuchte das Gymnasium<br />

in Danzig<br />

(Gdansk) und studierte später an den Universitäten in<br />

Königsberg (Kaliningrad), München und Leipzig. Er<br />

war Vorstandsmitglied der Deutschen Zentrumspartei.<br />

Bis 1936 war er als Richter in Danzig tätig. Im |ahre<br />

1936 wurde er in „Schutzhaft" genommen und 1937<br />

in den Ruhestand versetzt. Ab 1946 arbeitete Kielinger<br />

als Richter am Amtsgericht Charlottenburg. Im<br />

April 1947 wurde er Stadtrat und Leiter der Rechtsabteilung<br />

des Magistrats. Von Februar 1951 bis 1963 war<br />

Kielinger Senator für Justiz. Er wohnte (1955) in<br />

Schlachtensee, Seesteig 22.<br />

67. Kienheideweg;<br />

beginnt an der Buschkrugallee und endet an der Straße<br />

Am Mickelbusch.<br />

Name ab: 24.5.1958<br />

alter Name: Straße 51<br />

Namenserläuterung: Kienheide ist ein alter Flurname<br />

68. Kleiberweg;<br />

führt vom Rohrdommelweg zum Stelzenweg.<br />

Name ab: 4.1.1955<br />

alter Name: Straße 275<br />

Namenserläuterung: Kleiber, auch Spechtmeise<br />

genannt, gehört zu den Sperlingsvögeln. Er klettert an<br />

Bäumen und Felsen. Er lebt in den Wäldern Europas<br />

und Mittelasiens. Diese Straße gehört zum ,Vogelviertel'<br />

Britz.<br />

69. Klempnergasse;<br />

führt vom Bauführerweg zur Severingstraße.<br />

Name ab: 30.1.1933<br />

alter Name: Straße 255 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Klempner, eine Berufsbezeichnung<br />

für einen Ausbildungsberuf, der die<br />

Hauptzweige Geräteklempnereien, Bauklempnerei<br />

und Installation umfasst.<br />

70. Koppelweg;<br />

führt vom <strong>Britzer</strong> Damm bis zur Gemarkung Mariendorf.<br />

Name ab: 14.2.1950<br />

alter Name: Triftstraße (vor 1899)<br />

Namenserläuterung: Koppel, eine Flurbezeichnung.<br />

Hier lagen die Viehweiden des Gutshofs Britz.<br />

71. Korlinweg;<br />

verläuft zwischen Buschkrugallee und Krischanweg.<br />

Name ab: 27.1.1931<br />

alter Name: Straße 236<br />

Namenserläuterung: Korlin Soltmann ist die Kammerzofe<br />

im Roman "Dörchläuchting" (1866) von Fritz<br />

Reuter.<br />

72. Krischanweg;<br />

führt von der Gielower Straße zur Malchiner Straße.<br />

Name ab: 23.1.1931<br />

alter Name: Straße 233<br />

Namenserläuterung: Krischan, Figur aus dem Romanwerk<br />

von Fritz Reuter.<br />

73. Lauterberger Straße;<br />

führt vom Treseburger Ufer über Friedrichsbrunner<br />

Platz zum Emmaus- Friedhof.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 151 a<br />

Namenserläuterung: Bad Lauterberg im Harz, Stadt im<br />

Landkreis Osterode am Harz, Bundesland Niedersachsen.<br />

Der Luft- und Kneippkurort liegt im Mittelharz<br />

(422 m ü. M.). Lauterberg wurde 1183 erstmals<br />

urkundlich erwähnt.<br />

1839 wurde der Kurbetrieb aufgenommen. Seit 1906<br />

führt Lauterberg die Bezeichnung „Bad" und ist seit<br />

1929 Stadt. Diese ist 41,54 km2 groß und hat 13.022<br />

Einwohner (1995).<br />

74. Leidener Straße;<br />

geht von der Buschkrugallee bis zur Haarlemer Straße.<br />

Name ab: 4.8.1930<br />

alter Name: Straße 11<br />

Namenserläuterung: Leiden, eine der ältesten Städte<br />

in den Niederlanden. Sie liegt in der Provinz Südholland.<br />

1992 hatte Leiden 113.900 Einwohner. Die<br />

Stadt beherbergt ein Laboratorium für Weltraumforschung,<br />

ein nationales Forschungsinstitutfür Pflanzen,<br />

das Nationalmuseum für Geologie und Mineralogie,<br />

für Naturkunde, für Altertümer, für Geschichte der<br />

Naturwissenschaften und Medizin, für Völkerkunde,<br />

das königliche Münzkabinett und einen botanischen<br />

Garten.<br />

Die vielfältige Industrie umfasst u.a. Maschinen-,<br />

Apparate- und Karosseriebau, Kunststoff- und<br />

Orthopädieartikel, Computerprogramme und<br />

Druckereien. Leiden ist ein Handelszentrum für Blumenzwiebeln.<br />

Die Stadt ist von vielen Kanälen durchzogen und<br />

durch diese mit Den Haag, Haarlem und Amsterdam<br />

verbunden.<br />

Die Stadt geht auf eine römische Gründung zurück<br />

und erhielt um 1 230 Stadtrecht.<br />

Im Mittelalter war sie ein berühmtes Zentrum der Tuchproduktion.<br />

Die Stadt verteidigte sich heldenmütig 1 573/74 gegen<br />

die Spanier. Die Leidener Universität wurde 1575<br />

gegründet. Leiden wird von einer sternenförmigen<br />

Gracht umgeben (entlang der im 19. Jahrhundert<br />

geschleiften Wälle und Bollwerke des 17.Jahrhunderts).<br />

Im ältesten Teil von Leiden liegt auf einem künstlichen<br />

Hügel die Burg, umgeben von einer Ringmauer<br />

(12. Jahrhundert) mit Wehrgang. Weitere Sehenswürdigkeiten<br />

sind die Sint-Pieterskerk, eine fünfschiffige<br />

spätgotische Basilika mit Umgangschor (begonnen<br />

1294, geweiht 1412), das Rathaus (1593/94 - eines<br />

der prächtigsten Renaissance-Gebäude der Niederlande)<br />

und die ehemalige Tuchhalle (De Lakehai,<br />

1639/40, heute Stedelijk-Museum).<br />

75. Leonberger Ring;<br />

liegt am Rufacher Weg und ist bogenförmig angelegt.<br />

Name ab: 1.10.1965<br />

alter Name: Straße 480<br />

Namenserläuterung: Leonberg, Stadt im kreis Böblingen,<br />

Bundesland Baden-Württemberg, westlich von<br />

Stuttgart im Strohgäu. Leonberg, seit 1248 Stadt, kam<br />

1318 an Württemberg und war 1457 Tagungsort des<br />

ersten Württembergischen Landtages.<br />

Sehenswürdigkeiten in Leonberg sind die evangelische<br />

Pfarrkirche, eine flachgedeckte Pfeilerbasilika<br />

aus dem frühen 14. Jahrhundert, das Rathaus (ein Fachwerkbau<br />

von 1482) und der ehemalige Bebenhäuser<br />

Hof (15.|ahrhundert).<br />

Die Stadt ist auch durch die Hunderasse „Leonberger",<br />

eine Kreuzung aus Bernhardiner, Neufundländer und<br />

Pyrenäenhund, bekannt. Leonberg hat ein Heimatmuseum,<br />

betrieben wird Maschinen- und Apparatebau,<br />

es gibt Betriebe für Klima- und Trockentechnik,<br />

optische Industrie und Lederfabrikation. Leonberg ist<br />

Sitz einer Bausparkasse. Die Stadt ist 48,73 km2 groß<br />

und hat 43.539 Einwohner (1995). Leonberg ist Partnerstadt<br />

des Bezirkes Neukölln.<br />

76. Liningstraße;<br />

verbindet die Stavenhagener Straße mit dem Lowise-<br />

Reuter - Ring.<br />

Name ab: 9.2.1927<br />

alter Name: Straße 195<br />

Namenserläuterung: Im Roman „Ut mine Stromtid"<br />

von Fritz-Reuter sind Lining und Mining die Töchter<br />

des Gutpächters Jochen Nüßler. Der Roman erschien<br />

in drei Teilen zwischen 1862 und 1864 in Wismar.<br />

77. Lowise-Reuter-Ring;<br />

führt von der Fritz-Reuter-Allee ringförmig zur Fritz-<br />

Reuter-Allee.<br />

Name ab: 9.2.1927<br />

alter Name: Straße 197<br />

Namenserläuterung: Reuter, Lowise, geb. Kuntze,<br />

geb.1817 Grevesmühlen, gest. 1894 Eisenach. Sie war<br />

seitdem 16.6.1851 Ehefrau des Dichters Fritz Reuter.<br />

78. Mackenroder Weg;<br />

beginnt an der Bürgerstraße und endet an der Jahnstraße.<br />

Name ab: 11.5.1938<br />

alter Name: Straße 46 b<br />

Namenserläuterung: Mackenrode, Ort im Landkreis<br />

Eichsfeld in der Nähe des Heilsbads Heiligenstadt,<br />

Freistaat Thüringen. Er ist 3,80 km2 groß und hat 542<br />

Einwohner.<br />

79. Malchiner Straße;<br />

beginnt an der Onkel-Herse-Straße, überquert die Parchimer<br />

Allee und endet als Sackgasse.<br />

Name ab: 18.10.1926, 4.8.1939 und 17.11.1958<br />

alter Name: Straße 186, Straße 232 und Straße 273<br />

Namenserläuterung: Malchin, Stadt am Nordrand der<br />

Mecklenburger Seenplatte, Landkreis Demmin, Bundesland<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Malchin liegt<br />

zwischen Kummerower und Malchiner See (14,3<br />

km2). Die Stadtanlage entwickelte sich um 1220 aus<br />

einer alten slawischen Fischersiedlung. Als Begründer<br />

gilt Fürst Nikolaus von Werte, der die Stadt als Festung<br />

vermutlich gegen Pommern ausbauen ließ. 1236<br />

wurde „Malchyn" als civitas genannt. Reste der Stadt-<br />

mauer (14. Jahrhundert) sowie das Kalensche und das<br />

Steinvortor (1 5.|ahrhundert) sind erhalten; die Stadtkirche<br />

St. Maria und St. Johannes ist ein Backsteinhaus<br />

des 14. Jahrhunderts. Das Rathaus (mit Freitreppe)<br />

stammt aus dem )ahre 1912. Malchin ist 39,44 km2<br />

groß und hat 9.629 Einwohner (1995).<br />

80. Malersteig;<br />

beginnt an der Tischlerzeile, verläuft über Klempnergasse<br />

und Polierweg und endet als Sackgasse.<br />

Name ab: 30.1.1933<br />

alter Name: Straße 256 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Eine Bezeichnung, die sowohl<br />

das Malerhandwerk - Anstrich von Flächen, Gebäuden<br />

u.a. - als auch das Kunsthandwerk umfasst.<br />

81. Marientaler Straße;<br />

beginnt an der Buschkrugallee und endet an der<br />

Haarlemer Straße.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: nicht bekannt<br />

Namenserläuterung: Mariental benannt nach dem<br />

früheren Ortsteil Mariental, der zu Baumschulenweg<br />

eingemeindet wurde, ehemaliges Gut am südwestlichen<br />

Ende Baumschulenwegs zwischen heutiger Sonnenallee<br />

und Heidekampweg. Das Gut entstand nach<br />

der Abholzung der Köllnischen Heide in der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem ehemal igen Forsthaus.<br />

Mitte des 19.Jahrhunderts gehörte das Gut zu<br />

Rixdorf.<br />

82. Martin-Wagner-Ring;<br />

ist hufeisenförmig angelegt und verläuft im Einbahnstraßenverkehr<br />

an der Gutschmidtstraße.<br />

Name ab: 24.5.1958<br />

alter Name: Straße 279<br />

Namenserläuterung: Wagner, Martin, geb. 5.11.1885,<br />

gest. 28.5.1957 Cambrigde (USA), Unternehmer,<br />

Architekt, Kommunalpolitiker.<br />

Wagner studierte in Dresden und <strong>Berlin</strong> das Baufach.<br />

Danach war er von 1924 bis 1926 als Direktor der<br />

Deutschen Wohnungsbau-Genossenschaft in <strong>Berlin</strong><br />

tätig. In den Jahren von 1926 bis 1933 wirkte Wagner<br />

als Stadtbaurat in <strong>Berlin</strong>. Dabei erwarb er sich große<br />

Verdienste u.a. beim Bau der Hufeisensiedlung in Britz<br />

(1925-1926) mit Bruno Taut. Schon 1924-1 926 wurde<br />

nach seinen Entwürfen die Lichtenberger Plattenbau-<br />

Siedlung erbaut. Gleich Käthe Kollwitz und aus Solidarität<br />

mit ihr trat er 1933 aus der Preußischen Akademie<br />

der Künste aus. Im selben Jahr war er gezwungen<br />

zu emigrieren. Er gelangte über die Türkei in die<br />

USA, wo er an der Harvard Universität eine Professur<br />

erhielt.<br />

83. Massiner Weg;<br />

beginnt an der Mohriner Allee/Neumarkplan und<br />

mündet im Deulschkroner Ring.<br />

Name ab: 29.8.1960<br />

alter Name: Marienfelder Straße (vor 1899 bis um<br />

1916), Marienfelder Weg<br />

(um 1916 bis 1960); am 1.4.1983 wurde ein Teil des<br />

Massiner Weges in Sangerhauser Weg umbenannt.<br />

Namenserläuterung: Massin: heute Mosina, Ort zwischen<br />

Deudamm (Debno) und Tarnöw, Polen. Der Ort<br />

liegt in der historischen Landschaft der Neumark, die<br />

Anfang des 15. Jahrhunderts vom Deutschen Ritterorden<br />

erworben wurde.<br />

84. Maurerweg;<br />

führt vom Zimmererweg über Bauhüttenweg zum<br />

Rohrlegerweg, auch Buckow.<br />

Name ab: 30.1.1933 und 27.3.1939<br />

alter Name: Straße 249 (Privatstraße) und Straße 75<br />

Namenserläuterung: Maurer, eine Bezeichnung für<br />

einen Bauberuf. Den Begriff „musari" gab es bereits<br />

im Althochdeutschen für einen Menschen, der ein<br />

Mauerwerk errichtete.<br />

85. Miningstraße;<br />

liegt zwischen Stavenhagener Straße und Lowise-Reuter-Ring.<br />

Name ab: 9.2.1927<br />

alter Name: Straße 194 und Straße 196<br />

Namenserläuterung: Mining, im Roman „Ut mine<br />

Stromtid" von Fritz Reuter sind Lining und Mining die<br />

Töchter von Gutspächter Jochen Nüßler. Der Roman<br />

erschien in drei Teilen zwischen 1862 und 1864 in<br />

Wismar.<br />

86. Mohriner Allee;<br />

beginnt am Buckower Damm und mündet in die <strong>Britzer</strong><br />

Straße.<br />

Name ab: 29.8.1960<br />

alter Name: Mariendorfer Straße (um 1902 bis um<br />

1912), Mariendorfer Allee<br />

(um 1912 bis 1960)<br />

Namenserläuterung: Morin, heute Moryn, die Stadt


liegt am gleichnamigen See im Kreis Königsberg (Chojna),<br />

Polen. Die Stadt gehörte zum historischen Gebiet<br />

der Neumark, das 1397 erstmals urkundlich als<br />

„neuwe mark" erwähnt wurde, als Kirchenort "Morin"<br />

wurde sie bereits 1263 genannt. Im 13.|ahrhundert<br />

wurde dort eine deutsche Burg hineingebaut. Schon<br />

vor 1263 gehörte der Ort zu Pommern. Ungefähr 1306<br />

erhielt Mohrin Stadtrecht, sollte dann aber in der ersten<br />

Hälfte des 1 5.)ahrhunderts zum Dorf gemacht werden,<br />

wogegen sich die Einwohner wehrten. In den Jahren<br />

1402 bis 1454 war Mohrin mit dem gesamten<br />

Gebiet an den Deutschen Ritterorden gefallen. Die<br />

Bewohner lebten vorrangig vom Ackerbau. Um 1800<br />

wurden in Mohrin 44 Ackerbürger gezählt. Im Ergebnis<br />

des Zweiten Weltkrieges kam die Stadt wieder an<br />

Polen.<br />

87. Moosrosenstraße;<br />

ein Teil beginnt am Tempelhofer Weg und endet als<br />

Sackgasse. Der andere Teil beginnt an der Gradestraße<br />

und endet ebenfalls als Sackgasse, das Zwischenstück<br />

ist bebaut.<br />

Name ab: 16.8.1928<br />

alter Name: Straße 145<br />

Namenserläuterung: Moosrose, eine Zuchtform der<br />

Zentifolia. Der Name bedeutet „hundertblättrige<br />

rose". Zu dieser Rosenart, deren Heimat im Kaukasus<br />

vermutet wird, zählen die Mai-, die Kohl- sowie die<br />

Provencerose. In einigen Mittelmeerländern wird sie<br />

kultiviert. Ihre Blätter geben wertvolles Rosenöl und<br />

Rosenwasser, beides findet in der Genussmittelindustrie<br />

Verwendung.<br />

88. Neue Späthbrücke;<br />

führt über den Teltowkanal in Verbindung mit dem Bau<br />

der A 113.<br />

Name ab: 21.9.2002<br />

alter Name: ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: Franz Ludwig Späth (1 839-<br />

1913), Besitzer der 1 864 angelegten Baumschule, die<br />

an der Späthstraße liegt; Gründung des Gartenbaubetriebes<br />

von Christoph Späth im Jahr 1 726, unter Ludwig<br />

Späth. (1797-1883) erreichte die Gärtnerei ihre<br />

wirtschaftliche Blüte.<br />

89. Neumarkplan;<br />

verläuft von der Mohriner Allee entlang der Neukölln-<br />

Mittenwalder-Eisenbahn in südlicher Richtung und<br />

kommt als Schleife wieder zurück.<br />

Name ab: 4.1.1955<br />

alter Name: Straße 270<br />

Namenserläuterung: Neumark, historische Landschaft<br />

in der Mark Brandenburg und in einem Teil vom heutigen<br />

Polen. Das Territorium reichte im 15. Jahrhundert<br />

westlich von der Oder bis östlich zur Stadt Driesen (<br />

heute Drezdenko, Polen ) und schloss diese mit ein.<br />

Nördlich grenzte die Neumark ans Herzogtum Pommern-Stettin<br />

und zog sich weiter bis nach Schivelbein<br />

(Swidwin, Polen), wo sie ans Herzogtum Pommern<br />

grenzte. Südlich traf das Gebiet auf die Grenze zum<br />

Königreich Polen. Der Begriff der brandenburgischen<br />

Neumark hat sich mehrfach verändert. Einst wurde<br />

dieses Terrain gleichgesetzt mit dem Fürstentum Hans<br />

von Küstrins, der die Neumark von seinem Vater 1 537<br />

erbte. Die eigentliche Neumark wurde erstmals 1 397<br />

urkundlich als „neuwe mark" erwähnt. Die in ihr<br />

befindlichen Herrschaftsgebiete Kottbus und Crossen<br />

(Krosno Ordrzänskie) gehörten als Lehen der böhmischen<br />

Krone zu Brandenburg. 1402 wurde die Neumark<br />

an den Deutschen Ritterorden verkauft, 1454<br />

aber wieder zurückgekauft. Jedoch erst mit dem Verzicht<br />

auf das Wiederkaufsrecht des letzten Hochmeisters<br />

Albrecht, Herzog von Preußen, kam das Gebiet<br />

an Brandenburg. Damit wurde der brandenburgische<br />

Markgraf Johann (Hans) von Küstrin der Eigentümer.<br />

1815 kam das gesamte Terrain unter die Verwaltung<br />

der Provinz Brandenburg, 1945 zu Polen.<br />

90. Onkel-Bräsig-Straße;<br />

führt von der Blaschkoallee zur Parchimer Allee.<br />

Name ab: 9.2.1927<br />

alter Name: Straße 192 und Straße 193<br />

Namenserläuterung: Die Figur des Onkel Bräsig<br />

stammt aus dem Roman „Ut mine Stromtid" von Fritz<br />

Reuter, der in drei Teilen zwischen 1862 und 1864 in<br />

Wismar erschien.<br />

91.Onkel-Herse-Straße;<br />

beginnt an der Buschkrugallee und endet an der Fritz-<br />

Reuter-Allee.<br />

Name ab: 9.2.1927<br />

alter Name: Straße 200<br />

Namenserläuterung: Einen Onkel Herse nannte Fritz<br />

Reuter in einem Brief an seinen Vater aus der Haft in<br />

Dömitz vom 19.10.1939.<br />

92. Ortolanweg;<br />

beginnt am Grünen Weg und endet an der Johannisthaler<br />

Chaussee, auch Buckow.<br />

Name ab: 16.8.1928, 9.6.1933 und 28.6.1974<br />

alter Name: Straße 33 und Straße 37<br />

Namenserläuterung: Ortolan oder Garten-Ammer<br />

gehört zur Finkenfamilie. Die Ammern, auch Emberi-<br />

zidae, gehören zur Familie der Singvögel. Es gibt rund<br />

550 Arten, wovon 40 in Eurasien und Afrika vorkommen.<br />

Zu den in Deutschland brütenden Ammern<br />

gehören auch die Feld- und die Goldammer sowie der<br />

Ortolan.<br />

93. Parchimer Allee;<br />

verläuft von den Kolonien im Bereich des Teltow-<br />

Kanals über Buschkrugallee zur Fulhamer Allee.<br />

Name ab: 6.7.1927, 13.5.1929, 29.3.1939 und<br />

1.12.1983<br />

alter Name: Kirschallee, Kirschstraße und Parkstraße,<br />

Straße 66 , Straße 73, Straße 229 und Straße 579<br />

Namenserläuterung: Parchim, Kreisstadt des gleichnamigen<br />

Landkreises, südlich der Mecklenburger Seenplatte,<br />

Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Bereits in altslawischer Zeit wurde hier gesiedelt. Die<br />

Burg Parchim wurde 1170 erstmals urkundlich<br />

erwähnt. In ihrem Schutz entwickelte sich eine Siedlung<br />

„Parchem", die von Fürst Heinrich Borwin II.,<br />

Herr auf Rostock, 1225/1226 städtische Rechte erhielt.<br />

Die Neustadt wurde 1249 erstmals genannt. Im Jahre<br />

1 268 ging die Herrschaft über Parchim an die Markgrafen<br />

von Brandenburg über, zuvor verfügten die Herzöge<br />

von Sachsen über diesen Besitz. Von 1286 bis<br />

1316 war Parchim der Hauptaufenthaltsort des Fürsten<br />

Nikolaus II. von Werle. 1436 starb das Werlersche<br />

Haus aus, und Parchim kam zu Mecklenburg und<br />

dann zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin. Die<br />

Einwohner ernährten sich vor allem von der Landwirtschaft.<br />

Handel und Gewerbe spielten eine mindere<br />

Rolle. Die Tuchmacher waren im 1 6.jahrhundert<br />

die stärkste dort ansässige Zunft. Mit dem Beginn des<br />

Chausseebaus 1845 nahm die wirtschaftliche Entwicklung<br />

einen Aufschwung. Im Jahre 1880 erhielt<br />

Parchim seine erste Bahnverbindung. Sie führte nach<br />

Ludwigslust. Mit der um diese Zeit einsetzenden Industrialisierung<br />

entwickelte sich Parchim nach Rostock<br />

zum wichtigsten Industriestandort Mecklenburgs<br />

(Baustoff- und Hydraulikwerk, Konserven- und<br />

Fleischwarenfabrik). Sehenswert sind die Pfarrkirche<br />

St. Marien (1 728 geweiht) der Neustadt mit spätgotischem<br />

Schnitzaltar; die gotische Pfarrkirche St. Georgen<br />

(1307 geweiht) der Altstadt; Fachwerkhäuser, vor<br />

allem aus dem 1 6. und 1 7. Jahrhundert. Parchim ist<br />

1 06,63 km2 groß und hat 21.086 Einwohner<br />

(1995).<br />

94. Paster-Behrens-Straße;<br />

verläuft von der Straße Hüsung über Parchimer Allee,<br />

Talberger Straße und endet als Sackgasse.<br />

Name ab:21.10.1933<br />

alter Name: Moses-Löwenthal-Straße (1927 - 1933)<br />

Namenserläuterung: Pastor Behrens, eine Figur aus<br />

dem Roman „Ut mine Stromtid" (1862-1 864) von Fritz<br />

Reuter.<br />

95. Patzer Straße;<br />

verbindet den <strong>Britzer</strong> Damm mit der Straße Alt-Britz.<br />

Name ab: 14.2.1950<br />

alter Name: Wilhelmstraße<br />

Namenserläuterung: Pätz, Ort am gleichnamigen See<br />

in der Mark Brandenburg, Landkreis Dahme - Spree,<br />

Bundesland Brandenburg. Pätz ist 1 7,97 km2 groß und<br />

hat 578 Einwohner (1995).<br />

96. Pintschallee;<br />

führt von der Franz-Körner-Straße zur Hannemannstraße.<br />

Name ab: 18.8.1913<br />

alter Name: Straße 50<br />

Namenserläuterung: Pintsch, Richard, geb. 19.2.1840<br />

<strong>Berlin</strong>, gest. 6.9.1919 <strong>Berlin</strong>, Ingenieur und Unternehmer.<br />

Sein Vater, Julius Pintsch, war 1 843 der Gründer und<br />

Eigentümer der Gasapparatefabrik. Richard Pintsch<br />

absolvierte eine Lehre in der väterlichen Fabrik. Im<br />

Jahre 1879 übernahm er mit seinen Brüdern das Unternehmen,<br />

das ein betriebssicheres Beleuchtungssystem<br />

unter Verwendung von Olgas - „Pintschgas" - und<br />

Pressglas für die Beleuchtung der Eisenbahnwagen<br />

produzierte. Er war Mitglied der Bauakademie <strong>Berlin</strong>.<br />

Pintsch wohnte (1914) in der Tiergartenstraße 4 a.<br />

97. Polierweg;<br />

führt von der Severingstraße zum Schlosserweg.<br />

Name ab: 25.6.1935<br />

alter Name: Weg II in der Frontkämpfer-Siedlung (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Polier, Berufsbezeichnung für<br />

den Vorarbeiter auf der Baustelle. Er überwacht die<br />

sachgemäße Baudurchführung. Der Begriff Polier<br />

kommt aus der im Mittelalter gegründeten Bauhüttenordnung,<br />

in deren Hierarchie der Parlier (Polier) der<br />

Sprecher und Stellvertreter des Hüttenführers war.<br />

98. Priesterweg;<br />

verläuft zwischen Bürgerstraße und Jahnstraße.<br />

Name ab: vor 1899<br />

alter Name: vorher ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: Priester, ein geweihter, mit<br />

besonderen voll machten ausgestatteter geistlicher,<br />

speziell der katholischen Kirche. Über griechisch und<br />

kirchenlateinisch presbyter, Gemeindeältester, hat<br />

sich der Begriff Priester entwickelt. Er ist der Mittler<br />

zwischen Gott und den Menschen.<br />

99. Rambowstraße;<br />

verläuft parallel der Buschkrugallee von der Havermannstraße<br />

bis zur<br />

Onkel-Herse-Straße.<br />

Name ab: 9.2.1 927<br />

alter Name: Straße 201<br />

Namenserläuterung: Die Namensgebung steht im<br />

Zusammenhang mit dem Schaffen von Fritz Reuter.<br />

Rambow, Kammerrat auf Pümpelhagen, ist eine Figur<br />

aus seinen Werken.<br />

100. Riedelstraße;<br />

verläuft von Gradestraße bis Saalburgstraße.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 156<br />

Namenserläuterung: Riedel, Johann Daniel, geb.<br />

5.12.1786 Mecklenburg,<br />

gest. 11.2.1843 <strong>Berlin</strong>, Apotheker, Fabrikant.<br />

Riedel gründete 1814 in <strong>Berlin</strong> die erste Chinin-Fabrik<br />

Preußens. Die Fabrik befand sich 1826, von seinem<br />

Sohn G. Riedel später weitergeführt, in der Friedrichstraße<br />

1 73. Sie nannte sich „Schweizer Apotheke zum<br />

Schwarzen Adler". Ludwig Riedel, ein Enkel von<br />

Johann Daniel Riedel, errichtete 1888 im Bereich Waltersdorfer<br />

Straße/ Teilstück zwischen Buntzelstraße<br />

und Krummestraße in Treptow im Ortsteil Bohnsdorf<br />

die „Riedeische Fabrik", in der aus Steinkohlenteer<br />

chemische Grundstoffe, später auch Pharmaka hergestellt<br />

wurden. Sie wurde 1905 in die Aktiengesellschaft<br />

J.D.Riedel AG Chemische Fabrik (heute Riedel-de-<br />

Haen AG) umgewandelt und 1918 nach Britz verlegt,<br />

101. Riesestraße;<br />

führt von der Blaschkoallee bis zur Hannemannstraße.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 153<br />

Namenserläuterung: Riese, Heinrich, geb. 29.3.1864<br />

<strong>Berlin</strong>, gest. 3.6.1 928 <strong>Berlin</strong>, Mediziner, Prof. Dr. Riese<br />

besuchte das Königliche Gymnasium in <strong>Berlin</strong> und<br />

Studierte dann in Freiburg im Breisgau, in <strong>Berlin</strong> und<br />

in Heidelberg Medizin. Er war langjähriger ärztlicher<br />

Direktor des Kreiskrankenhauses Groß-Lichterfelde.<br />

Riese wohnte (1928) in Groß-Lichterfelde bei <strong>Berlin</strong>,<br />

Unter den Eichen 44. Er wurde auf dem Friedhof bei<br />

der Dahlemer Dorfkirche in Zehlendorf beigesetzt.<br />

Riese war auch langjähriger Leiter des <strong>Britzer</strong> Kreiskrankenhauses.<br />

102. Rohrdommelweg;<br />

verläuft von der Johannisthaler Chaussee bis zur Kolonie<br />

„<strong>Britzer</strong> Wiesen".<br />

Name ab: 4.1.1955<br />

alter Name: Straße 274<br />

Namenserläuterung: Rohrdommel, auch Große Rohrdommel,<br />

aus der Familie der Reiher, Ordnung der<br />

Schreitvögel. Der Vogel lebt in Europa bis zur Nordund<br />

Ostsee im Schilf. Der bis zu 76 Zentimeter große<br />

Vogel ist stark gefährdet. Er ist eulenartig gefiedert und<br />

wirkt sehr kräftig. Die Rohrdommel legt im Mai drei<br />

bis fünf starkschalige Eier und brütet 25 Tage. Ihr morgendlicher<br />

Brummton (auch Wasserochse genannt)<br />

ist bis zu einem Kilometer weit zu hören. Auch die<br />

Zwergrohrdommel ist gefährdet; sie wird bis zu 36<br />

Zentimeter groß, ist weniger scheu und ein Akrobat<br />

auf den Schilfstengeln.<br />

103. Rohrlegerweg;<br />

führt vom Buckower Damm zum Töpferweg, auch<br />

Buckow.<br />

Name ab: 27.3.1939<br />

alter Name: Straße 74<br />

Namenserläuterung: Rohrleger, eine Berufsbezeichnung<br />

für Arbeiter, die Rohre bzw. Rohrleitungen verlegen.<br />

104. Rungiusbrücke;<br />

Brücke über den Teltowkanal im Zuge der Rungiusstraße.<br />

Name ab: 1.9.1905<br />

alter Name: ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: Rungius, Gotthelf Gustav Heinrich,<br />

geb. 27.9.1833, gest. 11.5.1922, Theologe. Rungius<br />

war der erste Pfarrer in Rixdorf und ab 1862 Superintendent<br />

in Britz. Sein Grab befindet sich auf dem<br />

Städtischen Friedhof Britz am Koppelweg.<br />

105. Rungiusstraße;<br />

verläuft von der Britzkestraße nach Süden über den<br />

Teltowkanal bis zur Hannemannstraße.<br />

Name ab: 9.6.1904<br />

alter Name: am 26.9.1929 wurde der Wohnblock<br />

Muthesiushof in die Rungiusstraße einbezogen.<br />

Namenserläuterung: siehe 104. Rungiusbrücke.<br />

106. Sangerhauser Weg;<br />

verläuft vom Quarzweg bis zum Haselnussweg am<br />

<strong>Britzer</strong> Garten.<br />

Name ab: 1.4.1983<br />

alter Name: Straße 605, Straße 605 a und teilweise


Massiner Weg<br />

Namenserläuterung: Sangerhausen, Kreisstadt des<br />

gleichnamigen Landkreises, im Nordosten der Goldenen<br />

Aue, Bundesland Sachsen-Anhalt. Seit etwa 1100<br />

war der Ort ein Marktflecken und wurde 1194 als oppidum<br />

genannt. Bereits 780 wurde „Sangerhus" in einer<br />

Schenkungsurkunde erwähnt. Um 1250 begann die<br />

planmäßige Stadtanlage durch Heinrich den Erlauchten<br />

aus dem Hause Wettin, so dass 1263 von einer<br />

gewissen civitas geschrieben stand. Im Jahre 1815<br />

wurdeSangerhausen von Sachsen abgetrennt und kam<br />

unter preußische Herrschaft. Die Bürger leben vom<br />

blühenden Handel, Handwerk und von der Landwirtschaft.<br />

Sangerhausen war das des Kupfer- und Silberbergbaus.<br />

Sehenswert sind das Rathaus (Spätgotik,<br />

1431-1437), die lakobikirche (Spätgotik, begonnen<br />

1472), die Ulrichskirche (1.Hälfte des 12. Jahrhunderts,<br />

Romanische Basilika und das Neue Schloß /<br />

1616-1622). An Industrie sind Nahrungsmittel-,<br />

Bauindustrie und Maschinenbau vorhanden. In Sangerhausen<br />

befinden sich das 12,5 Hektar große Rosarium<br />

und das Rosenmuseum. Die Stadt umfasst 34,26<br />

km2 und hat 30.507 Einwohner (1 995).<br />

107. Scheveninger Straße;<br />

führt von der Buschkrugallee zur Haarlemer Straße.<br />

Name ab: 14.2.1950<br />

alter Name: Johannisthaler Straße<br />

Namenserläuterung: Scheveningen, Ortsteil von Den<br />

Haag, Niederlande. Es ist ein Nordseebad und verfügt<br />

über einen Fischereihafen.<br />

108. Schlosserweg;<br />

verläuft vom Buckower Damm bis zur Wetzlar -<br />

Grundschule südlich des Stellmacherwegs.<br />

Name ab: 14.2.1950<br />

alter Name: Frontkämpferweg (Privatstraße) von 1936<br />

bis 1950<br />

Namenserläuterung: Schlosser, Bezeichnung für einen<br />

Metallberuf, der bereits im Mittelhochdeutschen als<br />

„slozzer" existierte. Das Handwerk entwickelte sich<br />

seit dem 13.Jahrhundert durch die Vorstellung, dass<br />

Gebäude zu verschließen waren.<br />

109. Seerosensteig;<br />

verläuft zwischen Walnussweg und Haselsteig.<br />

Name ab: 11.5.1938<br />

alter Name: Straße 214<br />

Namenserläuterung: Seerose (Nixblume), Gattung der<br />

Seerosengewächse mit etwa 35 weltweit verbreiteten<br />

Arten, entfernt verwandt mit Lotos. Sie kommt in stehenden,<br />

flachen Gewässern vor. In Deutschland sind<br />

die Weiße Seerose und die Gelbe Teich-, auch Seerose,<br />

zu finden. Beide Arten sind geschützt. Neben<br />

zahlreichen winterharten u.a. aus der Weißen Seerose<br />

entstandenen Sorten sind die aus Nord- und Mittelafrika<br />

stammende Blaue Lotosblume sowie die aus<br />

Ostindien stammenden Arten Rote Seerose und Blaue<br />

Lotosblume bekannt.<br />

110. Sieversufer;<br />

führt von der Buschkrugallee bis zum Stichkanal und<br />

zum Hafen Britz-Ost.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: ohne Bezeichnung; am 30.5.1972 wurde<br />

bekanntgegeben, dass die Privatstraße Sieversufer, die<br />

zwischen der Buschkrugallee und der Straße 23 als<br />

öffentliche Straße ausgebaut und gewidmet worden<br />

war, ihren Namen Sieversufer behält. Am 1.8.1973<br />

wurde die Verlängerung des Sieversufers - der Rest der<br />

Straße 23 - ebenso benannt.<br />

Namenserläuterung: Sievers, Hermann,<br />

geb. 7.6.1854, gest. 9.3.1930, Unternehmer.<br />

Sievers, Regierungs- und Baurat, war I.Direktor der<br />

Teltow-Kanal-Gesellschaft.<br />

111. Späthbrücke; siehe auch 88. Neue Späthbrücke;<br />

Brücke über den Teltowkanal.<br />

Name ab: 3.8.1903<br />

alter Name: ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: siehe 112. Späthstraße<br />

112. Späthstraße;<br />

führt über den Teltowkanal bis zum Königsheideweg<br />

an der Baumschulenstraße.<br />

Name ab: um 1864, Benennung 3.8.1903<br />

alter Name: Straße 12<br />

Namenserläuterung: Späth, Franz Ludwig, geb.<br />

25.2.1839 <strong>Berlin</strong>, gest. 3.2.1913 <strong>Berlin</strong>, Gärtner.<br />

Den Gartenbaubetrieb Späth gründete Christoph<br />

Späth - ein Urahn von Späth im Jahre 1 726 vor dem<br />

Halleschen Tor. Ab 1 760 lag der Betrieb an der Köpenicker<br />

Straße. Im Jahre 1864 verlegte Franz Ludwig<br />

Späth die Baumschule auf die Rudower Wiesen zwischen<br />

Britz und Johannisthai. Er gilt als der prominenteste<br />

Förderer des deutschen Baumschulenwesens.<br />

Er legte 1887/88 ein Arboretum an. Das Wohnhaus<br />

der Familie Späth stand in der heutigen Späthstraße.<br />

Späth erwarb sich besonders in der Obstbaumzucht<br />

Verdienste. Auch übernahm er umfangreiche<br />

Ämter im öffentlichen Leben; u.a. war er Mitglied<br />

des Kreistages Teltow und des Eisenbahnrats,<br />

Berater Bismarcks und Moltkes in allen Gartenfragen.<br />

Auf sein Betreiben wurden Straßen gepflastert, Alleenbepflanzungen<br />

durchgeführt und der Bahnhof Baumschulenweg<br />

eingerichtet. 1902 wurde ihm der Titel<br />

„Ökonomierat" verliehen. Sein Grab befindet sich auf<br />

dem Luisenstädtischen Friedhof, Kreuzberg, Bergmannstraße<br />

48-50.<br />

113. Stavenhagener Straße;<br />

führt von der Fritz-Reuter-Allee zur Onkel-Bräsig-<br />

Straße.<br />

Name ab: 18.10.1926<br />

alter Name: Straße 198<br />

Namenserläuterung: Stavenhagen, Reuterstadt, Stadt<br />

im Landkreis Malchin, Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die Gründung des Ortes wird dem Ritter<br />

Reimbern von Stove zugeschrieben. Im Schutz der<br />

deutschen Ritterburg entwickelte sich um 1250 die<br />

Stadt, die erstmals 1 252 als „Stowenhachen" erwähnt<br />

wurde. 1282 war sie urkundlich als „civitas" bezeugt.<br />

Im Stadtsiegel von 1353 steht „Stovenhage(n)". Von<br />

Barnim I. von Pommern-Stettin und von Wratislaw III.<br />

von Pommern-Demmin erhielt der Ort in der Mitte des<br />

13. Jahrhunderts Stadtrecht. Da in ihr der Schriftsteller<br />

Fritz-Reuter 1810 geboren wurde, trägt sie seit 1949<br />

den ehrenvollen Beinamen Reuterstadt. Sie ist 40,78<br />

km2 groß und hat 8.497 Einwohner (1995).<br />

114. Steinträgerweg;<br />

führt vom Buckower Damm durch die Siedlung Neuland<br />

über Rohrlegerweg bis Johannisthaler Chaussee,<br />

auch Buckow.<br />

Name ab: 30.1.1933<br />

alter Name: Straße 76 und Straße 250 (Privatstraßen)<br />

Namenserläuterung: Steinträger, eine Berufsbezeichnung<br />

für eine Tätigkeit auf der Baustelle.<br />

115. Stellmacherweg;<br />

verbindet den Schlosserweg mit dem Bauführerweg.<br />

Name ab: 13.12.1934<br />

alter Name: Weg III<br />

Namenserläuterung: Stellmacher, eine Berufsbezeichnung.<br />

Früher war der Stellmacher derjenige, der<br />

Fahrzeuge herstellte. Synonyme dieses Begriffs waren<br />

Felgenhauer, Rademacher, Wagenbauer und auch<br />

Wagner, später wandelte sich dies in eine Bezeichnung<br />

für den, der kleine Fahrzeuge und auch hölzerne<br />

Werkzeuge herstellte. Den begriff des Wagners - vorrangig<br />

im süddeutschen Raum - gab es seit dem<br />

11. Jahrhundert.<br />

116. Stelzenweg;<br />

verläuft von der Kolonien am Teltowkanal (z.B. „<strong>Britzer</strong><br />

Wiesen", „Britz am Wiesenweg") bis zur Johannisthaler<br />

Chaussee.<br />

Name ab: 1.9.1987<br />

alter Name: Straße 26 a<br />

Namenserläuterung: Stelzen, weltweit verbreitete<br />

Familie der Singvögel mit 54 Arten. Die zierlichen, bis<br />

23 Zentimeter langen, relativ langbeinigen und langflügeligen<br />

Vögel halten sich viel auf dem Boden auf,<br />

wo sie behende umherlaufen. Die meisten Arten<br />

bevorzugen offenes Gelände. Die eigentlichen Stelzen<br />

wirken durch ihren langen, ständig auf und ab<br />

wippenden Schwanz sehr schlank. In Deutschland<br />

brüten drei Arten: die Bachstelze, die Schafstelze und<br />

die Cebirgsstelze.<br />

117. Suderoder Straße;<br />

verläuft von der Walkenrieder Straße bogenförmig und<br />

dann gradlinig über die Germaniapromenade bis zur<br />

BAB 100 als Sackgasse.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 146<br />

Namenserläuterung: Bad Suderode, Gemeinde und<br />

Luftkurort im Landkreis Quedlinburg, Bundesland<br />

Sachsen-Anhalt. Sie liegt am Nordrand des Harzes<br />

(260 m ü. M.). Wirtschaftliche Grundlage sind neben<br />

dem Kalzium-Solebad noch Holzverarbeitung, Mineralwasserversand<br />

und Schmuckverarbeitung. Sehenswert<br />

sind die romanische Dorfkirche und die in der<br />

Nähe liegende Stadt Quedlinburg mit Schloß sowie<br />

die Stiftskirche Gernrode. Bad Suderode ist 8,20 km2<br />

groß und hat 1.888 Einwohner (1995).<br />

118. Talberger Straße;<br />

führt von der Fritz-Reuter-Allee zur Pastor-Behrens-<br />

Straße.<br />

Name ab: 4.8.1930<br />

alter Name: Straße 238<br />

Namenserläuterung: Talberg, Ort im Bundesland<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Das Pachtgut Talberg<br />

liegt südlich von Altentreptow, wo der Freund von Fritz<br />

Reuter, Fritz Peters, wohnte. Reuter hielt sich dort oft<br />

auf, denn in Altentreptow arbeitete er als Redakteur.<br />

Der Ort ist in Fritz Reuters Werken oft genannt.<br />

119. Teichrosenpfad;<br />

verbindet den Koppelweg mit dem Seerosensteig.<br />

Name ab: 15.5.1930<br />

alter Name: Straße 223<br />

Namenserläuterung: Teichrose, Wasserpflanze mit<br />

schwimmenden Blättern, auch Mummel genannt. Sie<br />

gehört zu den geschützten Seerosen.<br />

120. Tempelhofer Weg;<br />

führt vom <strong>Britzer</strong> Damm über den Teltowkanal bis zur<br />

Gottlieb-Dunkel-Straße.<br />

Name ab: vor 1899 und 1.7.1982 (Germaniastraße)<br />

alter Name: Tempelhofer Straße und Germaniastraße<br />

(davor <strong>Britzer</strong> Weg)<br />

Namenserläuterung: Tempelhof, <strong>Berlin</strong>er Verwaltungsbezirk<br />

mit Schöneberg nunmehr zusammen.<br />

Ursprünglich war Tempelhof ein Dorf, das 1247 erstmals<br />

urkundlich erwähnt wurde. Der Ort war früher<br />

im Besitz des Templerordens, von dem auch sein<br />

Name stammt. Nach der vom Papst im Jahre 1312<br />

angeordneten Auflösung des Ordens kam der Ort<br />

1318 an den Johanniterorden, der ihn 1435 an die<br />

Doppelstadt Colin-<strong>Berlin</strong> verkaufte. Tempelhof (der<br />

Gutshof) kam in den besitz des Benedix Birckholz. Im<br />

Jahre 1344 hatte der Johanniterorden das Schulzenamt<br />

dem Cöllner Bürger Johann Ryke (Reiche) überlassen,<br />

was zugleich der erste urkundliche Nachweis<br />

dafür ist, dass sich Tempelhof im Besitz des Ordens<br />

befand. Am 20.6.1630 kaufte Christian Weiler, Spross<br />

eines reichen brandenburgischen Handelshauses im<br />

<strong>Berlin</strong> des 17. Jahrhunderts, das Gut Tempelhof vom<br />

straffällig gewordenen kurfürstlichen Münzmeister zu<br />

<strong>Berlin</strong>, Liborius Müller, um es bald darauf an den Grafen<br />

Schwartzenberg zu veräußern. Im 19. Jahrhundert<br />

fand Tempelhof Anschluss an die Entwicklung <strong>Berlin</strong>s,<br />

vor allem durch die Eröffnung der Ringbahn 1871. Im<br />

Jahre 1875 erreichte auch die Pferdeeisenbahn den<br />

Ort. 1878 bekam Tempelhof Anschluss an die Gasversorgung.<br />

1898 wurde hier das Elektrizitätswerk in<br />

Betrieb genommen. Der 1906 fertiggestellte Teltowkanal<br />

trug wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung<br />

Tempelhofs bei. Bei der Bildung der Stadtgemeinde<br />

<strong>Berlin</strong> im Jahre 1920 entstand aus dem Ort<br />

Tempelhof zusammen mit den Dörfern Mariendorf,<br />

Marienfelde und Lichtenrade der 13. Verwaltungsbezirk.<br />

Ab 1923 wurde der Flughafen angelegt, der bis<br />

zur Inbetriebnahme des Großflughafens Tegel (1975)<br />

den gesamten zivilen Luftverkehr von Westberlin<br />

abwickelte. Danach diente er ausschließlich den amerikanischen<br />

Streitkräften. Das Luftbrückendenkmal<br />

vor dem Empfangsgebäude (1951 von E. Ludwig<br />

geschaffen) erinnerte an die <strong>Berlin</strong>blockade 1948/49.<br />

An der Ringbahn und am Teltowkanal gibt es verschiedene<br />

Industriezweige. In Mariendorf befindet<br />

sich die Trabrennbahn, und in Marienfelde steht eines<br />

der ältesten Bauwerke <strong>Berlin</strong>s, eine alte Feldkirche,<br />

um 1200 gebaut. Der Verwaltungsbezirk umfasst<br />

40,79 km2 und hat 191.458 Einwohner.<br />

121. Teterower Straße;<br />

verbindet die Buschkrugallee mit der Fritz-Reuter-<br />

Allee.<br />

Name ab: 18.10.1926<br />

alter Name: Straße 204<br />

Namenserläuterung: Teterow, Stadt am Rand der<br />

Mecklenburger Schweiz im Landkreis Güstrow, Bundesland<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt lebt<br />

vom<br />

Landmaschinenbau und von der Möbel- und Nahrungsmittelindustrie.<br />

Erhalten sind eine frühgotische Stadtkirche (13. Jahrhundert)<br />

und zwei Tore der mittelalterlichen Stadtbefestigung.<br />

In wendischen Zeiten stand hier stand hier<br />

eine Trutzburg, die 1171 von den Dänen erobert<br />

wurde. 1272 wurde „Thitero(e)" erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Fürst Nikolaus von Werte, Herr auf Rostock,<br />

verleiht ihr vor Schwerin-Güstrower Stadtrecht.<br />

Die Bewohner lebten vorrangig von der Landwirtschaft.<br />

Teterow umgab sich im 19. Jahrhundert mit<br />

einem breiten Gürtel von Obstplantagen. Seine Lage<br />

an einer Handelsstraße begünstigte die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt im Mittelalter. Im Jahre 1864<br />

erhielt Teterow Bahnanschluss über Malchin nach<br />

Neubrandenburg und 1886 über Rostock nach Neustrelitz.<br />

Im Jahre 1 929 wurde hier die damals einzige deutsche<br />

Grasbergrennstrecke gebaut und in Betrieb genommen.<br />

Teterow umfasst 47,16 km2 und hat 10.622 Einwohner<br />

(1995).<br />

Der Ort wird oft in den Werken von Fritz Reuter<br />

genannt.<br />

122. Tüburger Straße;<br />

abgehend von der Leidener Straße und endet als Sackgasse.<br />

Name ab: 4.8.1930<br />

alter Name: Straße 11<br />

Namenserläuterung: Tilberg, Stadt in der niederländischen<br />

Provinz Nordtrabant. Tilburg wurde 711 erstmals<br />

genannt und erhielt 1809 Stadtrecht. Mit der Akademie<br />

für Architektur, der katholischen Hochschule,<br />

wirtschaftlichen Instituten, dem Konservatorium,<br />

einem Textil-, Schreibmaschinen-, naturhistorischen<br />

Museum sowie dem völkerkundlichen Missionsmuseum<br />

etc. verfügt Tilburg über ein modernes Bildungszentrum.<br />

Tilburg ist ebenfalls Industriestadt.<br />

Neben der traditionellen Wollindustrie, der metallverarbeitenden<br />

Industrie sind auch Elektroapparate-,<br />

Schuh-, Lederwaren-, Möbel- und Kartonagenindustrie<br />

ansässig. Das 1849 im neugotischen Stil erbaute<br />

königliche Palais dient heute der Stadt als Rathaus. Til-


urg ist das kulturelle Zentrum des niederländischen<br />

Katholizismus. 1992 hatte die Stadt 160.000 Einwohner.<br />

123. Tischlerzeile;<br />

führt von der lohannisthaler Chaussee zum Hochspannungsweg<br />

auch Gropiusstadt.<br />

Name ab: 30.1.1933 und 29.1 2.1960<br />

alter Name: Straße 254, Straße 284 und Platz 285<br />

Namenserläuterung: Tischler, Bezeichnung für einen,<br />

der gewerbsmäßig Holz verarbeitet. Der begriff hieß<br />

im 15. Jahrhundert eigentlich Tischmacher, woraus<br />

sich dann Tischler entwickelte.<br />

124. Töpferweg;<br />

verbindet die lohannisthaler Chaussee mit dem<br />

Bauhüttenweg.<br />

Name ab: 30.1.1933<br />

alter Name: Straße 253 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Töpfer, eine Berufsbezeichnung<br />

für jene, die aus Ton Gefäße herstellen. Heute wird<br />

auch der Ofensetzer umgangssprachlich so genannt.<br />

Die Töpferscheibe war bereits um 3500 v.u.Z.<br />

bekannt.<br />

125. Treseburger Ufer;<br />

führt vom Tempelhofer Weg am Teltowkanal entlang<br />

über Friedrichsbrunner Straße bis zum <strong>Britzer</strong> Damm.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße B<br />

Namenserläuterung: Treseburg, Gemeinde und Kurort<br />

bei Blankenburg im Harz, Landkreis Wernigrode, Bundesland<br />

Sachsen-Anhalt, 270 m ü.M. gelegen. Seine<br />

Entstehung geht auf den früheren Bergbau zurück.<br />

Bereits 1350 bestanden Kupfer- und Eisenerzgruben;<br />

davon zeugen noch heute einige Schlackenhalden am<br />

Ort und im Wienröder Forst. Im Dreißigjährigen Krieg<br />

(161 8-1648} kam der Bergbau zum Erlwegen, erst 1 71 2<br />

nahm man den Abbau wieder auf. 1777 wurde der<br />

Bergbau ganz eingestellt, nur das Schmiedehandwerk<br />

überdauerte. Auf dem Gipfel des Bergsporns oberhalb<br />

des Ortes soll die Treseburg gestanden haben; wenige<br />

Mauer- und Turmreste blieben erhalten. Zwischen Treseburg<br />

und Thale erstreckt sich beiderseits die Bode.<br />

Das Bodetal. Treseburg umfasst 8,91 km2 und hat 121<br />

Einwohner (1995).<br />

126. Waldkraiburger Straße;<br />

geht als Sackgasse vom Tempelhofer Weg ab;<br />

Name ab: 23.8.1973<br />

alter Name: Straße 116<br />

Namenserläuterung: Waldkraiburg, Stadt im Landkreis<br />

Mühldorf am Inn, Freistaat Bayern. Waldkraiburg<br />

ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und<br />

verdankt seinen Namen der dort gelegenen Bahnstation<br />

Kraiburg. Zwischen 1938 und 1940 wurden hier<br />

Zwangsarbeiter, die in der dortigen Pulverfabrik arbeiten<br />

mussten, untergebracht. Waldkraiburg ist seit 1960<br />

Stadt und verfügt über Metall- und Glasindustrie, sie<br />

ist 21,56 km2 groß und hat 25.143 Einwohner (1995).<br />

127. Walkenrieder Straße;<br />

Erschließungsstraße nördlich (Sackgasse)und südlich<br />

der Germaniapromenade und mündet im Süden in die<br />

Suderoder Straße.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 147<br />

Namenserläuterung: Walkenried, Landkreis Osterode<br />

am Harz, Bundesland Niedersachsen. Der Kurort liegt<br />

im Südharz. Von einer Zisterzienserabtei (1127), die<br />

während des Bauernkrieges zerstört wurde, sind die<br />

Ruinen der Kirche und das Klostergebäude erhalten.<br />

Er ist 1 2,23 km2 groß und hat2.599 Einwohner (1 995).<br />

128. Walnußweg;<br />

führt von der Mohriner Allee zum Koppelweg.<br />

Name ab: 11.5.1938<br />

alter Name: Straße 226 und 227<br />

Namenserläuterung: Walnuß, niederdeutsch für, weiche<br />

Nuß", Gattung der Walnussgewächse mit ca. 20<br />

Arten in Eurasien, Nordamerika und in den nördlichen<br />

Anden verbreitet. Die Steinfrucht hat eine dicke, faserige<br />

Außen- und holzige Innenschale, einen fetthaltigen,<br />

essbaren Samen. Der Nussbaum ist ein wichtiger<br />

Holzlieferant (Furniere).<br />

129. Wederstraße;<br />

führt vom <strong>Britzer</strong> Damm zur Rungiusstraße.<br />

Name ab: 23.1.1956<br />

alter Name: Werderstraße<br />

Namenserläuterung: Weder, Carl, geb. 8.6.1840, gest.<br />

23.1.1914 Neukölln, Buchbindermeister. Er war Mitbegründer<br />

des Wohnbezirks „Neubritz".<br />

130. Wesenberger Ring;<br />

verläuft im Bogen von der Gutschmidtstraße zu dieser<br />

zurück.<br />

Name ab: 24.5.1958<br />

alter Name: Straße 280<br />

Namenserläuterung: Wesenberg, Stadt im Bundesland<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

131. Wildspitzweg;<br />

führt von der Furkastraße/ Nebelhornweg zur Straße<br />

Am Irissee.<br />

Name ab: 1.12.1983<br />

alter Name: Straße 266 a<br />

Namenserläuterung: Wildspitz, der höchste Berg der<br />

Ötztaler Alpen in Tirol. Sein Nordgipfel liegt 3.774 m<br />

ü. M., der Südgipfel 3.770 m ü.M.<br />

132. Wilhelm - Borgmann - Brücke;<br />

verläuft im Zuge des Tempelhofer Weges über den Teltowkanal.<br />

Name ab: 15.5.1905<br />

alter Name: ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: Wilhelm Borgmann, geb.<br />

16.9.1866, gest. 13.1.1927, Justizrat des Kreises Teltow.<br />

133. Windröschenweg;<br />

führt von der Mohriner Allee zum Seerosensteig.<br />

Name ab: 11.5.1938<br />

alter Name: Straße 224<br />

Namenserläuterung: Windröschen (Buschwindröschen,<br />

auch Kuckucksblume oder Osterblume), Anemone<br />

(von griechisch anemos, Wind). Die Gattung<br />

der Hahnenfußgewächse ist mit über 100 Arten weltweit<br />

verbreitet. Anemonen sind Kräuter, selten Sträucher,<br />

mit gelappten Blättern, Blüten kronblattähnlich.<br />

Einheimisch bekannt sind das Buschwindröschen und<br />

das große Windröschen. Die Blätter der Anemonen<br />

enthalten neben Gerbstoffen das Anemonol. Das Anemonol<br />

wirkt auf die Haut und auf die Schleimhäute<br />

reizend und bakterientötend, als Heilpflanzefindetdie<br />

Anemone Verwendung in der Homöopathie.<br />

134. Wochenendweg;<br />

befindet sich zwischen Haselsteig und Teichrosenpfad.<br />

Name ab: 11.5.1938<br />

alter Name: Straße 221 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Hier befand sich eine Laubenkolonie.<br />

135. Woermannkehre;<br />

zweigt von der Ballinstraße als Sackgasse ab.<br />

Name ab: 1.6.1975<br />

alter Name: Straße 562<br />

Namenserläuterung: Woermann, Adolph, geb.<br />

10.12.1847 Hamburg, gest. 4.5.1911 Gröhnwohld<br />

(Storman), Großkaufmann, Großreeder.<br />

Woermann gründete 1884 die Afrika-Dampfgesellschaft,<br />

aus der die Schifffahrtslinie nach Afrika wurde.<br />

Sie heiß fortan die Woermann-Linie. Er war auch an<br />

der Gründung der Deutsch-Ostafrika-Linie beteiligt.<br />

Woermann erwarb große Länderein in Kamerun und<br />

Togo. Adolph Woermann gehörte zum Vorstand des<br />

im April 1898 in <strong>Berlin</strong> gegründeten „Deutschen Flottenvereins"<br />

und organisierte 1905 innerhalb der Süd-<br />

Deutschen Volkspartei Propagandafahrten für Abgeordnete<br />

nach Afrika.<br />

136. Wussowstraße;<br />

befindet sich zwischen <strong>Britzer</strong> Damm und Holzmindener<br />

Straße.<br />

Name ab: 18.9.1911<br />

alter Name: Straße 12 und Straße 212<br />

Namenserläuterung: Wussow, Friedrich,<br />

geb.27.8.1872 Eberswalde, gest. 20.12.1934 <strong>Berlin</strong>,<br />

Unternehmer.<br />

Wussow war Generaldirektor der Großen <strong>Berlin</strong>er<br />

Straßenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1871 unter<br />

dem Namen Große <strong>Berlin</strong>er Pferde -Eisenbahn -AG<br />

gegründet. Im Sommer 1901 führte sie den Oberleitungsbetrieb<br />

ein. Im Jahre 1911, als Dr. Wussow hier<br />

Syndikus und stellvertretender Direktor war, bedienten<br />

die Große <strong>Berlin</strong>er Straßenbahnen und ihre<br />

Nebenbahnen 113 Linien, hatten 21 Bahnhöfe, zwei<br />

Werkstattbahnhöfe und verfügten über etwa 2000<br />

Motorwagen und 1200 Beiwagen.<br />

137. Zaandamer Straße;<br />

führt von der Buschkrugallee zur Haarlemer Straße.<br />

Name ab: 1.9.1961<br />

alter Name: Grünauer Straße und Straße 9<br />

Namenserläuterung: Zaandam, seit 1974 zu Zaanstad,<br />

ehemals selbständige Gemeinde in der niederländischen<br />

Provinz Nordholland, Hauptort der neugebildeten<br />

Gemeinde Zaanstad (Partnerstadt von<br />

Neukölln), an der Zaan und am Nordseekanal, zehn<br />

Kilometer nordwestlich von Amsterdam gelegen.<br />

Zaandam ist zentraler Ort des Industriegebietes Zaanstreek,<br />

mit Amtsgericht, Industrie- und Handelskammer,<br />

soziographischem Institut, zahlreichen Fachschulen<br />

und Museen. Der Hafen am Nordseekanal ist<br />

einer der wichtigsten niederländischen Umschlagplätze<br />

für Holz. Die Industrie umfasst neben zahlreichen<br />

holzverarbeitenden Betrieben Nahrungsmittel-,<br />

Brauerei-, metallverarbeitende, chemische und<br />

Papierindustrie sowie das graphische Gewerbe,<br />

außerdem gibt es Jachthäfen. Sehenswert sind die<br />

reformierte spätgotische Westzijderkeerk, die evangelisch-lutherische<br />

Kirche sowie das Freilichtmuseum<br />

"Zaanländer Schanze", ein Dorf mit Holzhäusern,<br />

Mühlen, Bäckerei- und Mühlenmuseum. In Zaandam<br />

erlernte der russische Zar Peter I. 1697 das Zimmererhandwerk.<br />

138. Zantochweg;<br />

führt vom Deutsch-Kroner-Ring zum Ilgenweg.<br />

Name ab: 16.10.1964<br />

alter Name : Straße 173 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Zantoch (polnisch Santok), Ortschaft<br />

in der ehemaligen brandenburgischen Neumark,<br />

Woiwodschaft Gorzöw Wielkopolski, Polen.<br />

Am Zusammenfluss von Netze (Notec) und Warthe<br />

(Warta) wurde bereits im 9. Jahrhundert ein Straßenübergang<br />

bekundet. 99()eroberte herzog Mieszko I. dieses<br />

Gebiet. Der brandenburgische Markgraf Konrad I.<br />

erhielt Zantoch - ohne Burg - als Hochzeitsgabe seiner<br />

Ehefrau Elisabeth, Tochter des polnischen Königs<br />

Mieszko III. Bereits 1296 befand sich dann auch die<br />

Burg in brandenburgischem Besitz. Im 1 5.|ahrhundert<br />

herrschte hier der Deutsche Ritterorden. Ab 1455 kam<br />

Zantoch mit der Neumark erneut in den Besitz der<br />

Brandenburger. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges<br />

kam Zantoch zu Polen.<br />

139. Zimmererweg;<br />

führt vom Buckower Damm zum Rohrlegerweg.<br />

Name ab: 30.1.1933<br />

alter Name: Straße 252 (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Zimmerer, eine Berufsbezeichnung<br />

für ein Bauhandwerk. Der Zimmerer führt sämtliche<br />

Bauarbeiten beim Holzbau durch.<br />

Nachtrag:<br />

140. Am <strong>Britzer</strong> Garten;<br />

geht als Sackgasse ab vom Walnußweg.<br />

Name ab: 1.2.2002<br />

alter Name: ohne Bezeichnung (Privatstraße)<br />

Namenserläuterung: Benannt nach dem <strong>Britzer</strong> Garten<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau<br />

(1985) in unmittelbarer Nähe.<br />

141. Ballinstraße;<br />

beginnt an der Grenzallee und endet an der Straße Sieversufer.<br />

Name ab: 1.1.1974<br />

alter Name: Straße 23<br />

Namenserläuterung: Ballin, Albert, geb. 15.8.1957<br />

Hamburg, gest. 9.11.1918 Hamburg, Unternehmer.<br />

Ballin erhielt seine kaufmännische Ausbildung in<br />

Hamburg. 1874 trat er in das Unternehmen seines<br />

Vaters ein. 1881 übernahm er die Verantwortung für<br />

die Passagevertretung der Reederei Carr. 1886 wurde<br />

Ballin Leiter des Passagedienstes der Hamburg-Amerikanischen-Paketfahrt<br />

AG (Hapag), in deren Vorstand<br />

er 1888 berufen und zu dessen Generaldirektor er<br />

1899 ernannt wurde. Die in Hamburg-Amerika-Linie<br />

umbenannte AG wurde unter seiner Führung zur größten<br />

Reederei der Welt. Ballin war ferner Mitglied des<br />

Aufsichtsrates der AEG und der Disconto-Gesellschaft<br />

<strong>Berlin</strong> und galt als Vertrauter Kaiser Wilhelm II. Seine<br />

Bemühungen, seinen Einfluss auf den Kaiser für eine<br />

deutsch-englische Verständigung zu nutzen, scheiterten<br />

allerdings. Erfolg hatte jedoch seine Mitwirkung<br />

beim Abschluss des deutsch-amerikanischen Schifffahrtsvertrages<br />

von 1912. Ab 1887 baute die Hapag<br />

auf Initiative Ballins Doppelschrauben-Schnelldampfer,<br />

von denen einige einen Schnelligkeitsrekord aufstellten.<br />

Im Ersten Weltkrieg produzierte die Reederei<br />

auch Turbinendampfer, so die "Bismarck" und die<br />

„Vaterland". Seit 1881 veranstaltete die Hapag Vergnügungsreisen,<br />

die anfangs nur in den Orient, später<br />

in alle Erdteile führten. Der Krieg von 1914 bis 1918<br />

zerstörte letztlich das Lebenswerk Ballins. Im Sommer<br />

1916 gehörte Ballin zu den finanziellen Förderern des<br />

„Deutschen Nationalausschusses für einen ehrenvollen<br />

Frieden". Im November 1918 wurde er von mehreren<br />

Parteien gebeten, die Friedensverhandlungen zu<br />

führen. Doch unter dem Eindruck der Revolution und<br />

der schwer angeschlagenen Reederei beendete Ballin<br />

durch Selbsttötung in Hamburg sein Leben.<br />

142. Neue Späthstraße;<br />

verläuft beginnend an der Haarlemer Straße/Späthstraße<br />

als neue Zufahrt zur BAB 113 über die Neue<br />

Späthbrücke nach Johannisthal zur Späthstraße.<br />

Name ab: 1.8.2004<br />

alter Name: ohne Bezeichnung<br />

Namenserläuterung: siehe 112. Späthstraße<br />

Folgende <strong>Britzer</strong> Straßen sind noch namenlos:<br />

143. Straße 174;<br />

beginnt am Deutsch-Kroner-Ring und endet als Sackgasse<br />

an den Kolonien Am Marienfelder Weg / Goldregen.<br />

144. Straße 214 a;<br />

beginnt an der Straße Im Rosengrund und endet als<br />

Sackgasse.<br />

145. Straße 614;<br />

zweigt von der Rungiusstraße ab.


Am 9. Juli waren wir zu Gast<br />

bei unserem Mitglied, dem<br />

Zoologen Rolf Rese. Sein in<br />

liebevoller Arbeit errichtetes<br />

„Privates Museum für Tierkunde<br />

<strong>Berlin</strong> (PMTB) bot<br />

reichlich Anschauungsmaterial.<br />

Selbstdie Eltern hatten es<br />

sich nicht nehmen lassen<br />

ihren Urlaub abzubrechen<br />

um uns, unterstützt von<br />

fleißigen Mitarbeiterinnen<br />

des PMTB, mit Kuchen und<br />

anderen Sachen zu verwöhnen.<br />

Leider kann auch „der<br />

Frömmste nicht in Frieden<br />

leben" und so wurden wir<br />

bereits bei unserer Ankunft<br />

von einem netten Nachbarn<br />

fotografiert und wenig später<br />

war dann auch auf Veranlassung<br />

dieses lieben Mitmenschen,<br />

die Polizei vor der Tür.<br />

Es ist wohl an dem Spruch<br />

„man kann sich seine Feinde<br />

aussuchen, nicht aber seine<br />

Nachbarn" etwas dran. Sei es<br />

drum. DerMann hatte wenigstens<br />

keine lange Weile, hätte<br />

aber die Möglichkeit gehabt,<br />

nette <strong>Britzer</strong> kennen zu lernen.<br />

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50 Jahre Hephatha Gemeinde<br />

Mit einem großartigen Gemeindefest<br />

konnte die Hephatha-<br />

Gemeinde am 4. und 5. Juni<br />

Ihren 50. Geburtstag feiern. Der<br />

<strong>Bürgerverein</strong> war am 4. Juni mit<br />

einem Stand auf dem Fest vertreten.<br />

Wir waren über den großen<br />

Zuspruch, den die vom Archivar<br />

ausgewählten Bildtafeln fanden,<br />

mehr als erfreut.<br />

Zuvor hatte der <strong>Bürgerverein</strong> in<br />

schriftlicher Form seine Glückwünsche<br />

Übermittel:<br />

Werte Gemeinde und Mitbürger,<br />

liebe <strong>Britzer</strong>,<br />

Anno 1527 wird im Register des<br />

Bischofs zu Brandenburg das Gotteshaus<br />

zu Britzke als selbständige<br />

Mutterkirche genannt und derer<br />

von Britzke das Patronat übertragen.<br />

In der Vergangenheit erwähnt<br />

man, wenn man vom Christlichen<br />

Glauben spricht meist nur die <strong>Britzer</strong><br />

Dorfkirche. Dies hat wohl auch<br />

mit der Nähe zum Gut, der Gläubigkeit<br />

und der finanziellen Unterstützung<br />

der Gutsherren, so wird<br />

1643 das erste Kirchenbuch in der<br />

<strong>Britzer</strong> Kirche angelegt, zu tun.<br />

Die Zeiten haben sich geändert.<br />

„Moderne Christen", wie der<br />

damalige Bischof, Otto Dibelius,<br />

legte 1954, inmitten eines Kornfeldes,<br />

den Grundstein für die<br />

Hephatha Gemeinde. Nicht nur im<br />

baulichen Sinne, sondern eben im<br />

Sinne der modernen Kirche. Aber,<br />

vielleicht war es auch gerade das<br />

„Kornfeld" was der Hephatha<br />

Gemeinde einen so fruchtbaren<br />

Boden bereitete.<br />

Heute kann diese Gemeinde auf<br />

ein 50jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Auch, wenn 50 Jahre in der<br />

Geschichte der Kirche schlechthin<br />

und in der <strong>Britzer</strong> Geschichte nur<br />

eine kleine Zeitspanne sind, eine<br />

Zeitspanne, in der viele von uns<br />

gegangen sind und viele hinzugekommen<br />

sind, wünsche ich der<br />

Hephatha Gemeinde im Namen<br />

des <strong>Britzer</strong> <strong>Bürgerverein</strong>s, weiterhin<br />

viel Erfolg. Im Sinne einer<br />

lebendigen, zugleich modernen<br />

und bewahrenden, helfenden und<br />

Trost spendenden Gemeinde und<br />

vielleicht ist dies das Besondere<br />

und Fruchtbare an Ihrer Gemeinde,<br />

zeugt doch Ihr Gemeindeblatt von<br />

den vielen Aktivitäten, Gemeinschaft,<br />

nichtnurimSinne desGlaubens,<br />

sondern auch im heutigen<br />

Leben.<br />

Ich selbst, verehrte Gemeindemitglieder,<br />

bin nicht Bibelfest, doch es<br />

wird wohl sinngemäß geschrieben<br />

stehen, wer für das was er tut, Dank<br />

erwartet ist Fehl am Platz, doch wer<br />

Selbstlos handelt in der Hilfe für<br />

Andere, dem wird Anerkennung zu<br />

Teil; und das ist mehr als Dank.<br />

Gero Striek (Vorsitzender)


<strong>Berlin</strong> - Beroun - <strong>Berlin</strong><br />

Die Fahrt in den Böhmerwald war<br />

für die Teilnehmer, wie auch bei<br />

allen anderen Fahrten zuvor, einfach<br />

zu kurz und viel zu schnell<br />

vorüber.<br />

Zehn Mitglieder vom <strong>Bürgerverein</strong><br />

wußten, daß das Wetter zu Pfingsten<br />

in <strong>Berlin</strong> schlecht ausfallen<br />

würde. Ihre Ahnung betrog sie<br />

nicht! Doch in Tschechien war das<br />

schöne Wetter eine Krönung für<br />

unseren Kurzurlaub.<br />

In Beroun bezogen wir Quartier in<br />

einem gut ausgestatteten Hotel.<br />

Die Küche versuchte uns die<br />

böhmische Hausmannskost<br />

schmackhaft zu machen. Sie war<br />

gut und reichlich - aber Knödel<br />

kommen bei mir vorläufig nicht<br />

mehr auf den Tisch. Doch die<br />

Böhmische Musik zu unserem<br />

Abschiedsabend wird noch lange<br />

in unseren Ohren nach klingen.<br />

Die "Ältesten" unter uns "Alten"<br />

hielt es nicht auf ihren Stühlen. Es<br />

war eine Freude, ihnen beim tanzen<br />

zuzusehen.<br />

Auf unseren Tagesfahrten nach<br />

Tabor, zum Orlik-Stausee, nach Karlstein,<br />

Karls-bad, Pilsen, Prag u.s.w.<br />

wurden wir von Reiseleitern<br />

begleitet, die uns viel über das<br />

Land, die Menschen, über Kultur,<br />

Denkmäler und Bauten zu berichten<br />

wußten. In Prag konnten wir<br />

noch einen Blick während unserer<br />

Rundfahrt auf das Haus von Karel<br />

Gott werfen.<br />

Dann warfürzwei Stunden Freizeit<br />

angesagt. Auf dem "Ku-Damm"<br />

von Prag wimmelte es nur so von<br />

Touristen. Doch wer sucht, der findet<br />

auch ein schönes Plätzchen<br />

zum Verweilen. Kaffee, Kuchen<br />

und Eis schmeckten gut. Die frdl.<br />

Bedienung viel besonders angenehm<br />

auf und darum war unsere<br />

Gruppe etwas großzügiger mit dem<br />

Trinkgeld. Auf dem Rückweg zum<br />

Bus kamen einige von unserer Reisegesellschaft<br />

an einem parkähnlichen<br />

Platz vorbei, auf dam gerade<br />

ein "schottisches Theaterstück"<br />

aufgeführt wurde. 16 Schotten mit<br />

Röckchen bekleidet, statt Hemden<br />

trug man Tätowierungen an Armen<br />

und Brust, hatten wohl zu viel Gerstensaft<br />

geschluckt Das "Opferlamm"<br />

wurde des Rockes beraubt,<br />

eine Unterhose konnten wir darunter<br />

nicht entdecken, an einem<br />

Laternenmast angebunden, mit<br />

Bier übergossen und mit Mehl<br />

bestäubt. (Schotten sind ja bekannt<br />

für solche Eskapaden!) Für das<br />

Ende dieser Aufführung sorgte das<br />

herbei gerufene Wachpersonal.<br />

Die Fahrt nach Pilsen war sehr<br />

abwechselungsreich. Es konnte die<br />

Brauerei beabsichtigt werden. Zum<br />

Abschluß der Führung kredenzte<br />

man uns noch ein leckeres Bier, das<br />

wir uns gut schmecken ließen.<br />

Auf der Rückreise von Beroun nach<br />

<strong>Berlin</strong> hatte unsere Reisegruppe<br />

noch drei Überraschungen im<br />

Gepäck. Die letzten Kronen konnten<br />

auf einem Markt ausgegeben<br />

werden. Zigaretten, Spirituosen,<br />

Blüschen und noch einiges mehr<br />

wechselten den Besitzer. Im Spreewald<br />

erstanden alle noch leckeren<br />

Spargel. Die dritte Überraschung<br />

war, das unser krank gewordenes<br />

"Hühnchen", welches drei Tage<br />

stationär im Krkh. behandelt werden<br />

mußte, wieder mit uns nach<br />

Hause fahren konnte.<br />

Eine kleine Anmerkung im Hinblick<br />

auf das Krankenhaus, sei mir<br />

noch gestattet.<br />

Ein ehemaliges Fabrikgebäude, mit<br />

anschließendem verwahrloste<br />

Gelände wurde zum Krankenhaus<br />

umgebaut. Die Räumlichkeiten, in<br />

denen Kranke sich bis zu ihrer<br />

Genesung aufhalten müssen, sind<br />

so desolat, das in dieser Atmosphäre<br />

wohl keiner so richtig gesund<br />

werden kann.<br />

Ganz zu schweigen über die Toilettenhygiene,<br />

wenn man dann mal<br />

muß! Arzte, die dort ihren Dienst<br />

tun müssen, muß ich bewundern.<br />

Unserem Busfahrer Horst sage ich<br />

noch einmal auf diesem Wege ein<br />

ganz herzliches Danke für seine<br />

unermüdliche Hilfsbereitschaft.<br />

G.Th.


Ein Ständchen und seine Folgen<br />

Michael hieß unser einstiger<br />

Mitbürger, von dem hier die<br />

Rede sein soll. Er war biederer<br />

Glasermeister und ein<br />

Freund der Musik, daher<br />

mußte er unbedingt für die<br />

Feuerwehrkapelle gewonnen<br />

werden. Also, Michael -<br />

das war sein Vorname -<br />

wurde in Feuerwehruniform<br />

gesteckt und blies nun, wenn<br />

er in seinem Glaserladen<br />

musizierte, noch einmal so<br />

schön die Trompete wie in<br />

Zivil. Eines Abends hatte die<br />

Kapelle einem Mitglied der<br />

Feuerwehr in der Dorfstraße<br />

(Alt-Britz) anläßlich eines<br />

Familienfestes ein Ständchen<br />

gebracht. Der Mann mit der<br />

großen Tuba war längst nach<br />

Hause gegangen, da saß<br />

mein Michael noch immer im<br />

lustigen Kreise und blies so<br />

manches Solospiel, bis der<br />

Trompete die Stimme versagte.<br />

Voll des süßen Weines<br />

zog Michael den heimischen<br />

Penaten zu. Die Dorfstraße<br />

(Alt-Britz) lag im tiefsten<br />

Dunkel. Nur auf einer "Verkehrsinsel"<br />

in der Kirchstraße<br />

(Backbergstraße) brannte<br />

eine rote Laterne, das Zeichen,<br />

daß hier gleichzeitig<br />

ein Feuermelder angebracht<br />

ist. Ob nun der biedere Glasermeister<br />

die Schutzscheibe<br />

nicht gesehen hat oder ob er<br />

untersuchen wollte, ob sie<br />

auch fachmännisch eingesetzt<br />

und recht verkittet sei,<br />

ist nie aufgeklärt worden. Fest<br />

steht, daß Michael mit seiner<br />

Trompete gegen den Feuermelder<br />

stieß und damit die<br />

Feuerwehr alarmierte. Vom<br />

Dache des Polizeigebäudes<br />

(damals Chausseestraße 50)<br />

hub zu mitternächtiger<br />

Stunde die Alarmsirene ihr<br />

furchtbares Geheul an, die<br />

Gemeindegespanne wurden<br />

aus den Ställen gerissen, und<br />

obwohl die alten Kutscher<br />

Rese und Heinrich im<br />

Galopp nach dem Depot ritten,<br />

kam trotzdem als erstes<br />

Gerät die neue Autospritze<br />

angerast - statt eines Brandherdes<br />

fand sie unseren<br />

Michael vor, der versicherte,<br />

einen höllischen Brand zu<br />

haben. Andern Tags mußte er<br />

die Feuerwehr-Uniform abgeben.<br />

Er hat fortan nur noch<br />

in seiner Werkstatt und in<br />

Zivil geblasen.<br />

G.Th.<br />

Quellenangabe: (Britz: Einst<br />

und Jetzt) von Grigat


Ein Jüngling hatte einen Schatz<br />

Ein Jüngling hatte einen<br />

Schatz,<br />

den sich sein Herz erkor.<br />

Er wohnte am Luisenplatz<br />

und sie am Hallschen Tor.<br />

Sie trafen sich, von Lieb entbrannt,<br />

einst in 'nem Omnibus.<br />

Drei Tage drauf in Moabit,<br />

da kam's zum ersten Kuß.<br />

Allein die Sache stand sehr<br />

schief,<br />

denn bei der letzten Wahl:<br />

Ihr Vater wählte konservativ,<br />

der seine liberal.<br />

Bis endlich faßt das Pärchen<br />

Mut,<br />

gesteht's den Vätern ein.<br />

Doch diese in Parteien-Wut,<br />

sie schreien beide: Nein!<br />

Und als sie las beim<br />

Morgenlicht<br />

die Tante Voß, o weh,<br />

da stand im Polizeibericht,<br />

man fand ihn in der Spree.<br />

Sie sah den Rabenvater an<br />

mit einem Rabenblick,<br />

zur Schwefelsäure griff sie<br />

dann<br />

und sank entseelt zurück.<br />

Und als des Mondes Licht<br />

so bleich<br />

am Himmel ging herauf,<br />

da hängten sich am<br />

Goldfischteich<br />

die beiden Väter auf.<br />

Also die Moritat verlief<br />

jüngst bei der letzten Wahl:<br />

Ihr Vater starb konservativ,<br />

der seine liberal.<br />

(Aus: „<strong>Berlin</strong>er Lieder" v.<br />

Rudolf Eberhard)


FRANZ VOGEL<br />

Fleischer-Fachgeschäft

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