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Die Weinstraße - April 2023

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BRENNPUNKT<br />

Respektvoller Umgang mit Wasser<br />

DER BÜRGERMEISTER VON TRUDEN MICHAEL EPP BESCHREIBT DIE BESONDEREN HERAUSFORDERUNGEN SEINER<br />

GEMEINDE UND DEN BALANCEAKT ZWISCHEN ERNEUERUNGS- UND SENSIBILISIERUNGSMASSNAHMEN.<br />

Anton Anderlan<br />

<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: Fehlende Niederschläge und verhältnismäßig<br />

warme Temperaturen halten Südtirol in Atem. Mit welchen<br />

Gefühlen blicken Sie auf die bevorstehenden Monate?<br />

Michael Epp: <strong>Die</strong> momentane Lage ist schon eher besorgniserregend.<br />

Im Rahmen unserer Möglichkeiten müssen wir Maßnahmen<br />

setzen, im Wissen, dass das Problem der Wasserknappheit<br />

langfristig bestehen bleibt. Das Gemeindeentwicklungsprogramm<br />

muss dies berücksichtigen und langfristige, wenn auch unpopuläre<br />

Entscheidungen beinhalten.<br />

Ihre Gemeinde stand bereits in den vergangenen Jahren immer<br />

wieder in den Schlagzeilen wegen akuten Trinkwassermangels.<br />

Worin liegen die Ursachen hierfür?<br />

Wir sind von Natur aus eine wasserarme Gemeinde. Zudem ist<br />

unser Trinkwassernetz nicht das neueste. Im letzten Jahr wurde das<br />

gesamte Trinkwassernetz kontrolliert. <strong>Die</strong> Lecks wurden repariert<br />

und eine sofortige Optimierung durchgeführt.<br />

Parallel zu Projekten für eine bessere Nutzung des Trinkwassers<br />

gilt es mit der Ressource sorgsam umzugehen. Wie schaffen<br />

Sie es, die Bürger auf diesen Weg mitzunehmen und damit<br />

Wasser einzusparen?<br />

Im Rahmen des Projekts „KlimaGemeinde“ haben wir das Thema<br />

aufgegriffen und mit Sensibilisierungskampagnen in den Schulen,<br />

der Dorfzeitung und bei öffentlichen Veranstaltungen darauf<br />

aufmerksam gemacht. Bei großer Trockenheit werden öffentliche<br />

Brunnen abgeschaltet und das Bewässern von Gärten und Äckern<br />

verboten. Gastbetriebe sensibilisieren ihre Gäste dazu, den Wasserverbrauch<br />

im Hotel zu reduzieren. Im Landschaftsplan wurde<br />

festgeschrieben, dass bei Neuanlagen von Obst- und Weinbau künftig<br />

der Nachweis der Wasserverfügbarkeit erbracht werden muss.<br />

Es liegt auf der Hand, dass der Schutz und der nachhaltige<br />

Gebrauch der Ressource Wasser im Zentrum stehen müssen.<br />

Quelle: Michael Epp<br />

Wurden bereits Projekte geplant oder umgesetzt, um dieser<br />

Mangellage langfristig entgegenzuwirken?<br />

Wir haben im letzten Jahr ein Projekt in Höhe von 2,6 Millionen<br />

Euro zur Sanierung des gesamten Trinkwassernetzes bei<br />

den sogenannten PNRR-Aufrufen eingereicht. Leider wurde es<br />

nicht berücksichtigt. Mit einer Machbarkeitsstudie zu einer neuen<br />

Leitung von San Lugano nach Truden und der Erstellung eines<br />

Masterplans zur Optimierung und Digitalisierung des gesamten<br />

Netzes möchten wir wesentliche Schritte setzen.<br />

Wie gestaltet sich die Finanzierung dieser Projekte?<br />

<strong>Die</strong> Finanzierung solcher Projekte ist ein Kraftakt für eine<br />

strukturschwache Gemeinde wie Truden. Beim letzten Projekt<br />

– Quellfassung Bockbrunnen – musste ein hohes Darlehen aufgenommen<br />

werden.<br />

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25 // DIEWEINSTRASSE.BZ

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