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BRENNPUNKT<br />
Respektvoller Umgang mit Wasser<br />
DER BÜRGERMEISTER VON TRUDEN MICHAEL EPP BESCHREIBT DIE BESONDEREN HERAUSFORDERUNGEN SEINER<br />
GEMEINDE UND DEN BALANCEAKT ZWISCHEN ERNEUERUNGS- UND SENSIBILISIERUNGSMASSNAHMEN.<br />
Anton Anderlan<br />
<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: Fehlende Niederschläge und verhältnismäßig<br />
warme Temperaturen halten Südtirol in Atem. Mit welchen<br />
Gefühlen blicken Sie auf die bevorstehenden Monate?<br />
Michael Epp: <strong>Die</strong> momentane Lage ist schon eher besorgniserregend.<br />
Im Rahmen unserer Möglichkeiten müssen wir Maßnahmen<br />
setzen, im Wissen, dass das Problem der Wasserknappheit<br />
langfristig bestehen bleibt. Das Gemeindeentwicklungsprogramm<br />
muss dies berücksichtigen und langfristige, wenn auch unpopuläre<br />
Entscheidungen beinhalten.<br />
Ihre Gemeinde stand bereits in den vergangenen Jahren immer<br />
wieder in den Schlagzeilen wegen akuten Trinkwassermangels.<br />
Worin liegen die Ursachen hierfür?<br />
Wir sind von Natur aus eine wasserarme Gemeinde. Zudem ist<br />
unser Trinkwassernetz nicht das neueste. Im letzten Jahr wurde das<br />
gesamte Trinkwassernetz kontrolliert. <strong>Die</strong> Lecks wurden repariert<br />
und eine sofortige Optimierung durchgeführt.<br />
Parallel zu Projekten für eine bessere Nutzung des Trinkwassers<br />
gilt es mit der Ressource sorgsam umzugehen. Wie schaffen<br />
Sie es, die Bürger auf diesen Weg mitzunehmen und damit<br />
Wasser einzusparen?<br />
Im Rahmen des Projekts „KlimaGemeinde“ haben wir das Thema<br />
aufgegriffen und mit Sensibilisierungskampagnen in den Schulen,<br />
der Dorfzeitung und bei öffentlichen Veranstaltungen darauf<br />
aufmerksam gemacht. Bei großer Trockenheit werden öffentliche<br />
Brunnen abgeschaltet und das Bewässern von Gärten und Äckern<br />
verboten. Gastbetriebe sensibilisieren ihre Gäste dazu, den Wasserverbrauch<br />
im Hotel zu reduzieren. Im Landschaftsplan wurde<br />
festgeschrieben, dass bei Neuanlagen von Obst- und Weinbau künftig<br />
der Nachweis der Wasserverfügbarkeit erbracht werden muss.<br />
Es liegt auf der Hand, dass der Schutz und der nachhaltige<br />
Gebrauch der Ressource Wasser im Zentrum stehen müssen.<br />
Quelle: Michael Epp<br />
Wurden bereits Projekte geplant oder umgesetzt, um dieser<br />
Mangellage langfristig entgegenzuwirken?<br />
Wir haben im letzten Jahr ein Projekt in Höhe von 2,6 Millionen<br />
Euro zur Sanierung des gesamten Trinkwassernetzes bei<br />
den sogenannten PNRR-Aufrufen eingereicht. Leider wurde es<br />
nicht berücksichtigt. Mit einer Machbarkeitsstudie zu einer neuen<br />
Leitung von San Lugano nach Truden und der Erstellung eines<br />
Masterplans zur Optimierung und Digitalisierung des gesamten<br />
Netzes möchten wir wesentliche Schritte setzen.<br />
Wie gestaltet sich die Finanzierung dieser Projekte?<br />
<strong>Die</strong> Finanzierung solcher Projekte ist ein Kraftakt für eine<br />
strukturschwache Gemeinde wie Truden. Beim letzten Projekt<br />
– Quellfassung Bockbrunnen – musste ein hohes Darlehen aufgenommen<br />
werden.<br />
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