Aus den Kreisverbänden - BLLV
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B 5407 Deutsche Post AG Gebühr bezahlt <strong>BLLV</strong> Oberbayern Postfach 15<br />
Titel<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
Oberbayerische<br />
Schulzeitung<br />
ORGAN DES BEZIRKSVERBANDES OBERBAYERN IM <strong>BLLV</strong> No° 3 Mai 2007<br />
Wahlzeit in Würzburg<br />
Gesundheitstag in Windach<br />
Bericht und Bilder
Inhalt<br />
Meinung<br />
3 Gute <strong>Aus</strong>sichten - schlechte <strong>Aus</strong>sichten<br />
Zuversichtlich blickt Hans-Peter Leitner voraus, wenn es um die Landesdelegiertenversammlung<br />
in Würzburg geht. Weniger optimistisch, wenn er an das bayerische Schulsystem <strong>den</strong>kt.<br />
Titel<br />
4 Richtungsweisend für die Zukunft<br />
Helga Gotthart informiert über die bevorstehende Landesdelegiertenversammlung in Würzburg.<br />
6 Gut vorbereitet in die LDV<br />
Auch die Bezirksversammlung in Aschbach stand im Zeichen der LDV;<br />
Kandidaten für wichtige Positionen stellten sich vor.<br />
8 Die Krise der Hauptschule ist die Krise des Schulsystems<br />
In diesem System passt nichts mehr zusammen, meint Eugen Preiß.<br />
Er steht mit seiner Meinung nicht allein, wie zahlreiche Presseauszüge belegen.<br />
<strong>Aus</strong> dem Personalrat<br />
10 Personalrat kämpft an vielen Fronten<br />
... z. B. für Kostenübernahme bei Englisch-Fortbildung, z. B. gegen <strong>Aus</strong>lagerungen...<br />
10 Anfang einer neuen Arbeitnehmervertretung<br />
Anerkennende Worte für die FG Verwaltungsangestellte und deren neue Vorsitzende Karola Lux.<br />
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong> Kreisverbän<strong>den</strong><br />
<strong>Aus</strong> dem Verband<br />
18 Nicht umsonst<br />
Gesundheitstag Windach: Für die Lehrergesundheit kann man eine Menge tun - wenn man will.<br />
Meinung<br />
20 Schulleiter: Schlag ins Gesicht<br />
Was sich in einer Pressemitteilung des KM gut liest, empfindet Anton Siebler eher als Hohn.<br />
Leserbrief<br />
20 Leistungsrückgang in der Volksschule<br />
Eine hochaktuelle Zuschrift aus Altötting gibt Rätsel auf.<br />
ABJ<br />
21 ABJ Oberbayern stark im Landesvorstand<br />
Engagiert bringen sich oberbayerische Junglehrerfunktionäre im Landesvorstand der ABJ ein.<br />
Weniger <strong>Aus</strong>lesediagnostik - mehr individuelle Förderung<br />
Die Bezirksversammlung der ABJ - ein intensives Arbeitstreffen.<br />
Dienstrecht und Besoldung<br />
22 Wer bekommt einen Schwerbehindertenausweis?<br />
Birgit Kowolik erläutert verständlich und genau Inhalt und Antragsverfahren.<br />
Bücherschau<br />
Redaktions- / Anzeigenschluss<br />
<strong>Aus</strong>gabe Nr. 4/2007:<br />
29. 06 2007<br />
Beiträge<br />
aus <strong>den</strong> Kreisverbän<strong>den</strong>:<br />
Redaktionsschluss 22. 06 2007<br />
IMPRESSUM<br />
Oberbayerische Schulzeitung<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Bezirksverband Oberbayern des<br />
Bayerischen Lehrer- und<br />
Lehrerinnenverbandes (<strong>BLLV</strong>)<br />
1. Vorsitzender: Hans-Peter<br />
Leitner<br />
Geschäftsstelle:<br />
Postfach 150 209, 80042 München<br />
Tel.: 089 / 721 34 19<br />
Fax: 089 / 721 00 147<br />
Verantwortlich für Redaktion<br />
und Anzeigen:<br />
Peter Schmidhuber<br />
Steinfeldweg 3<br />
84428 Buchbach<br />
Tel.: 08086 / 91 43<br />
Fax: 08086 / 91 45<br />
E-Mail: osz@oberbayern.bllv.de<br />
Mitarbeiter:<br />
Barbara Reichmeyer<br />
Jürgen Heiß<br />
Anzeigenleitung:<br />
Raimund Mairgünther<br />
Birkenstraße 26 ½<br />
83646 Bad Tölz –Ellbach<br />
Tel.: 08041 / 93 02<br />
Fax: 08041 / 733 03<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4.<br />
Die Oberbayerische Schulzeitung<br />
erscheint jährlich sechsmal. Für<br />
Mitglieder des <strong>BLLV</strong> – Oberbayern<br />
ist der Bezugspreis mit dem<br />
Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Einweisung und Adressenänderung<br />
sowie Abonnement<br />
– Bestellungen an die Geschäftsstelle<br />
des <strong>BLLV</strong> – Oberbayern.<br />
Jahresabonnement Euro 5.- (incl.<br />
Versand); Einzelpreis Euro 1.-<br />
(incl. Versand)<br />
Druck:<br />
Erdl Druck Medien GmbH &<br />
Co. KG<br />
Gabelsbergerstraße 4-6<br />
83308 Trostberg / Obb.<br />
Fotos:<br />
Peter Schmidhuber<br />
OSZ – Archiv<br />
Gedruckt<br />
auf<br />
chlorfreiem<br />
Papier<br />
© <strong>BLLV</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck oder auszugsweise<br />
Kopien nur mit Genehmigung des<br />
<strong>BLLV</strong> Oberbayern.<br />
ISSN 0939-012x<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
Meinung<br />
Hans-Peter Leitner,<br />
Vorsitzender des<br />
Bezirksverbandes Oberbayern<br />
Gute <strong>Aus</strong>sichten - schlechte <strong>Aus</strong>sichten<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
vom 17. – 19. Mai 2007 findet in Würzburg<br />
die Landesdelegiertenversammlung statt.<br />
Wir Oberbayern sind mit über 90 Delegierten<br />
aus <strong>den</strong> 26 Kreisverbän<strong>den</strong> gut<br />
vertreten und haben uns entsprechend vorbereitet.<br />
Unserer Standespolitiker Gerd Nitschke,<br />
Kreis- und Personalratsvorsitzender in<br />
Ebersberg, wird als Vizepräsi<strong>den</strong>t kandidieren<br />
und wir hoffen für <strong>den</strong> Vertreter der<br />
jungen Generation im <strong>BLLV</strong> auf ein gutes<br />
Ergebnis.<br />
Simone Fleischmann, die unseren Lehrertag<br />
in Fürstenfeld zum Markenzeichen<br />
und Flaggschiff gemacht hat, tritt mit Unterstützung<br />
anderer Bezirksverbände als<br />
Abteilungsleiterin für die Berufswissenschaft<br />
an.<br />
Für uns ein Verlust – für das Land sicher<br />
ein Gewinn!<br />
Unser bewährter und erfolgreichster Landesmandatsträger,<br />
der verbandspolitische<br />
Leiter der <strong>BLLV</strong> -Rechtsabteilung, Hans-<br />
Peter Etter steht unangefochten zur Wiederwahl<br />
an. Für unsere jungen Kollegen<br />
ein verlässlicher und fachkundiger Wegbegleiter<br />
im Landesverband.<br />
Die Grundpositionen des <strong>BLLV</strong>- Oberbayern<br />
– mehr Standespolitik, mehr Basisorientierung<br />
und kraftvolle Interessensvertretung<br />
– wer<strong>den</strong> von unseren Kandidaten<br />
in überzeugender Art und Weise repräsentiert.<br />
Wir hoffen auf die entsprechende Unterstützung<br />
und Anerkennung in der Landesversammlung.<br />
Die LDV 2007 wird eine Zäsur, weil Albin<br />
Dannhäuser nach 23 Jahren nicht mehr als<br />
Präsi<strong>den</strong>t zur Verfügung steht.<br />
Er hat das Leitmotiv seiner Abschiedsversammlung<br />
„Mehr Bildung für alle“ in<br />
hoch-engagierter und überzeugender Art<br />
und Weise über viele Jahre vertreten.<br />
Das soziale Engagement des schei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Präsi<strong>den</strong>ten für Schule und Bildung gereicht<br />
dem <strong>BLLV</strong> zur Ehre, auch wenn ihm<br />
und uns der entschei<strong>den</strong>de Durchbruch zur<br />
mehr Bildungsgerechtigkeit im Volksbegehren<br />
versagt blieb.<br />
Die bitteren Folgen für das aus <strong>den</strong> Fugen<br />
geratene bayerische Schulsystem spüren<br />
wir an <strong>den</strong> Grund- und Hauptschulen je<strong>den</strong><br />
Tag.<br />
Der in diesen Tagen viel zitierte Hauptschulgipfel<br />
bringt nur vordergründig und<br />
kurzfristig (eine scheinbare) Entlastung<br />
für das gegliederte Schulsystem.<br />
Die <strong>Aus</strong>sichten für mehr Bildungsgerechtigkeit<br />
bleiben schlecht, solange nur an<br />
Symptomen herumgedoktert wird und die<br />
Ursachen der Misere ignoriert bleiben.<br />
Unsere LDV - Leitanträge zur Schul- und<br />
Standespolitik weisen einen zukunftsfähigen<br />
Weg.<br />
Haben wir <strong>den</strong> Mut, diesen Weg gegen alle<br />
Widerstände (und Wahlkämpfe) hinweg<br />
konsequent zu gehen.<br />
Wir Oberbayern wer<strong>den</strong> in Würzburg dazu<br />
unsere Zustimmung signalisieren.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Hans-Peter Leitner<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung 3
Titel<br />
Richtungsweisend für die Zukunft<br />
51. Landesdelegiertenversammlung 2007 in Würzburg<br />
Helga Gotthart, 2. Vorsitzende im Bezirk<br />
Oberbayern, informiert über die bevorstehende<br />
Landesdelegiertenversammlung.<br />
Aufgaben<br />
Die Landesdelegiertenversammlung<br />
(LDV) ist das höchste Beschlussorgan des<br />
<strong>BLLV</strong>. Die Tagung wird alle 4 Jahre einberufen<br />
und steht heuer unter dem Motto<br />
„Bessere Bildung für alle“. Neben der Festlegung<br />
des politischen Programms wer<strong>den</strong><br />
die Mandatsträger/innen auf Landesebene<br />
neu gewählt bzw. bestätigt.<br />
Mandate<br />
Rund 500 Delegierte haben die Aufgabe<br />
und Verantwortung, die Zukunft der baye-<br />
rischen Bildungs- und Berufspolitik und<br />
des <strong>BLLV</strong> an vorderster Stelle mitzugestalten.<br />
Neben <strong>den</strong> Mitgliedern des Landesvorstandes<br />
bzw. Landesausschusses<br />
setzt sich die LDV aus weiteren Delegierten<br />
zusammen. Die Gesamtzahl der Mandate<br />
richtet sich nach dem Mitgliederstand<br />
Rechtsabteilung<br />
Die Rechtsabteilung des <strong>BLLV</strong> ist in<br />
erster Linie eine Service-Abteilung, die<br />
von <strong>den</strong> Mitgliedern außeror<strong>den</strong>tlich<br />
geschätzt wird. Von Rechtsanfragen,<br />
über Rechtsvertretungen gegenüber der<br />
Gerichtsbarkeit, Behör<strong>den</strong>, Verwaltung,<br />
Rechtsanwälten und Eltern reicht die Palette<br />
der Aktivitäten. Veröffentlichungen<br />
in <strong>den</strong> Verbandsmedien, Publikationen<br />
und die Referatstätigkeit des Leiters der<br />
Rechtsabteilung bil<strong>den</strong> weitere Schwerpunkte.<br />
Wichtige verbandspolitische<br />
Zielsetzungen wer<strong>den</strong> juristisch begleitet<br />
(Arbeitszeitkonto, Umsetzung des<br />
Arbeitsschutzgesetzes, Abschaffung<br />
der Kategorisierung u.v.m.).<br />
Die zunehmende Bedeutung von<br />
Rechtsfragen im Lehrerleben und im<br />
Schulalltag und die vermehrte Nachfrage<br />
in der <strong>BLLV</strong>-Rechtsabteilung macht<br />
einen <strong>Aus</strong>bau dringend erforderlich, um<br />
unsere Mitglieder immer bei rechtlichen<br />
Problemen schnell und kompetent beraten<br />
und schützen zu können.<br />
zum 1. Januar des Jahres, in dem die LDV<br />
stattfindet. Laut Satzung erhält jeder Bezirksverband<br />
für je 140 Mitglieder ein<br />
Mandat. Für Oberbayern sind neben seinen<br />
Mitgliedern im Landesvorstand bzw.<br />
Landesausschuss weitere 78 Delegierte<br />
gemeldet. Der Bezirksverband verteilt die<br />
Mandate auf die Kreisverbände entsprechend<br />
deren Mitgliederzahl.<br />
Weiterhin gehören dem Delegiertengremium<br />
Vertreter der Arbeitsgemeinschaft<br />
Bayerischer Junglehrer (ABJ), der Landesstu<strong>den</strong>tengruppe,<br />
die Stu<strong>den</strong>tenreferenten<br />
und weitere Delegierte der Landesfachgruppen<br />
an.<br />
Ablauf<br />
Die LDV ordnet die Angelegenheiten des<br />
Verbandes und bestimmt die Richtlinien.<br />
Zunächst wer<strong>den</strong> Geschäftsbericht und<br />
Jahresrechnung vorgelegt, worauf die<br />
Entlastung des Vorstandes erfolgt. Nach<br />
Beschlussfassung vorhan<strong>den</strong>er wahlrelevanter<br />
Satzungsänderungsanträge fin<strong>den</strong><br />
die Neuwahlen statt. Danach wer<strong>den</strong> zunächst<br />
alle haushaltsrelevanten Anträge,<br />
dann die Leitanträge aus <strong>den</strong> Abteilungen<br />
und alle weiteren Anträge beraten.<br />
Veranstaltungen mit Vertretern der drei<br />
Landtagsparteien, Ansprachen hochkarätiger<br />
Politiker - heuer von Kultusminister<br />
Siegfried Schneider - und des/der amtieren<strong>den</strong><br />
<strong>BLLV</strong>-Präsi<strong>den</strong>ten sind öffentliche<br />
Standortbestimmungen und haben eine<br />
große politische Außenwirkung. Die Eh-<br />
Altstidl, Peter Ebert, Dr. Wilhelm Gottwald, Nicole Höng, Gertrud Leitner, Hans-Peter<br />
Bachmaier, Erich Ehgartner, Ursula Gruber, Brigitte Irle, Beate Linkert, Joachim<br />
Bassitta, Arno Eisenschenk, Gabi Hardt, Claus Jornitz-Foth, Edeltraud Ludwig, Oliver<br />
Benedikt, Sabine Etter, Hans-Peter Hehl, Heinz Jungwirth, Anton Lux, Karola<br />
Berentz, Klaus Färber, Fritz Heining, Inge Junior, Marliese Märkl, Reinhard<br />
Blümel, Markus Fietz, Alexander Heiß, Jürgen Karmann, Horst Müller, Anita<br />
Bogenrieder, Hansebert Fleischmann, Simone Hellwig, Ariane Kirschner, Roland Nieswohl, Hermann<br />
Bösl, Sabine Fuchs, Peter Hepting, Sigrid Kraft, Bernd Nitschke, Gerd<br />
Braun, Kai Glaser-Preiß, Ulrike Hermann, Rainer Kroschewski, Wolfgang Noichl, Maria<br />
Brugger, Hans-Peter Glötzner, Josef Herrler, Marianne Krückel, Kerstin Nuspl, Gottfried<br />
Bürger, Ludwig Gotthart, Helga Hock, Angelika Leibl, Karin Oberhofer, Michael<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
Titel<br />
Dienstrecht und Besoldung<br />
Durch die Föderalismusreform hat das<br />
Land Bayern die Regelungskompetenz<br />
bei der Besoldung, der Versorgung und<br />
beim Laufbahnrecht der Beamtinnen<br />
und Beamten erhalten. Daher fordert<br />
der <strong>BLLV</strong>:<br />
Damit die Lehrkräfte die vom Staat<br />
übertragenen Aufgaben erfüllen können,<br />
sieht der <strong>BLLV</strong> es als unverzichtbar<br />
an, dass diese universitär ausgebildet,<br />
adäquat fortgebildet, motiviert und im<br />
Vergleich zur Wirtschaft und der Entwicklung<br />
der Lebenshaltungskosten im<br />
Land angemessen bezahlt wer<strong>den</strong>.<br />
Der <strong>BLLV</strong> fordert eine stärkere Honorierung<br />
der Leistung bei der Bezahlung<br />
der Lehrkräfte. Vorrangig sind dabei<br />
Beförderungsmöglichkeiten, durch die<br />
dauerhafte Leistungen im Wege der<br />
Bestenauslese honoriert wer<strong>den</strong>. Deshalb<br />
müssen für Lehrkräfte an Grund-,<br />
Haupt-, Förder- und Realschulen Beförderungsmöglichkeiten<br />
geschaffen bzw.<br />
ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />
Die anstehen<strong>den</strong> Reformen im Versorgungsrecht<br />
dürfen nicht dazu führen,<br />
dass Sparmaßnahmen auf dem Rücken<br />
der Versorgungsempfänger ausgetragen<br />
wer<strong>den</strong>. An <strong>den</strong> bisherigen Grundsätzen<br />
der Beamtenversorgung ist festzuhalten.<br />
Zur Sicherung des Systems muss<br />
ein Versorgungsfonds geschaffen bzw.<br />
ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />
rung verdienter Mandatsträger/innen dokumentieren<br />
und manifestieren eine intensive<br />
innerverbandliche Geschlossenheit.<br />
Zur Einstimmung auf <strong>den</strong> „Tagungsmarathon“<br />
wer<strong>den</strong> die jeweiligen Bezirksdele-<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
Berufswissenschaften<br />
Der Leitantrag „Bessere Bildung für<br />
alle!“ wird in Zukunft zentral die Bildungspolitik<br />
des <strong>BLLV</strong> bestimmen. Er<br />
stellt die längere gemeinsame Schulzeit<br />
als langfristiges Ziel in <strong>den</strong> Fokus.<br />
Auf dem Weg zu Realisierung dieser<br />
<strong>BLLV</strong> – Forderung ist der Antrag „Für<br />
eine regionale Schulentwicklung“ zu<br />
sehen.<br />
Eine solche Modellschule ermöglicht regionale<br />
Chancen das Schulsystem aufzubrechen.<br />
Anträge zur Lehrerbildung gehen in die<br />
Richtung: mehr Praxisbezug, Integration<br />
vielfältiger Sekundärkompetenzen,<br />
Selbst- und Zeitmanagementfähigkeiten,<br />
ausbildungsbezogene Praktika.<br />
Anträge zur Leistungsfeststellung beschäftigen<br />
sich mit der Abschaffung der<br />
Kategorisierung, mit dem Umgang mit<br />
Zwischenzeugnissen, der Veränderung<br />
der Grundschulzeugnisse im Allgemeinen<br />
und der Veränderung des Übertrittverfahrens.<br />
Phillip, Johannes Schatz, Elisabeth Stadler, Anette Wiese, Udo<br />
Platzer, Marietta Schermbacher, Dan. Strobl, Manuela Wieser, Christiane<br />
Preiß, Eugen Schmid, Peter Summer, Ingrid Wilbert, Walter<br />
Rank, Stefan Schmidhuber, Peter Vieracker, Alois Wohletz, Stefan<br />
Rehm, Kerstin Schneck, Dagmar Vorsamer, Anita<br />
gierten in sog. Vorparlamenten zu Beginn<br />
der LDV von ihren Bezirksvorsitzen<strong>den</strong><br />
begrüßt und auf das Programm eingestimmt.<br />
Anträge<br />
Die 51. LDV wird bildungs- und berufspolitisch<br />
von weitreichender Bedeutung<br />
sein. In <strong>den</strong> vier Abteilungen wur<strong>den</strong> Leit-<br />
und Einzelanträgen formuliert (s. blaue<br />
Kästen). Die Delegierten wer<strong>den</strong> sich intensiv<br />
mit drängen<strong>den</strong> Fragen auseinandersetzen,<br />
diskutieren und gemeinsame<br />
Reil, Manfred Schwartz, Bettina Wagner, Irene Diese 92 Dele-<br />
Rose, Barbara Schweiger, Claudia Wagner, Werner gierten(alphabe- Rühling, Kerstin<br />
Salzer, Cristina<br />
Schachtschabel, H.<br />
Schweinsberg, Knut<br />
Siebler, Anton<br />
Skiba, Silvia<br />
Walbert, Josef<br />
Wasmeier, Kathrin<br />
Welzmüller-Krall, I.<br />
tisch geordnet)<br />
vertreten <strong>den</strong> Bezirk<br />
Oberbayern in<br />
Würzburg.<br />
Schäffer, Dr. Fritz Socher, Hans Werl, Margarete<br />
Schul- und Bildungspolitik:<br />
Grundlage der Anträge zur Schulpolitik<br />
ist die Forderung einer längeren gemeinsamen<br />
Schulzeit und einer Weiterentwicklung<br />
des Schulsystems in der Sekundarstufe.<br />
Es geht um die Reform der<br />
Hauptschulen bzw. um die Errichtung<br />
von Sekundar- oder Regionalschulen.<br />
Pragmatische und regionale Lösungen<br />
sollen zum Erhalt wohnortnaher und<br />
attraktiver Schulen beitragen. Attraktiv<br />
können diese Schulen nur sein, wenn<br />
angemessene Rahmenbedingungen<br />
wie großzügige Personalausstattung,<br />
<strong>Aus</strong>bau der Förderung und Betreuung,<br />
bedarfsgerechte Schulsozialarbeit,<br />
Ganztagesklassen, kleinere Klassen<br />
und Lerngruppen, Förder- und Intensivierungsstun<strong>den</strong><br />
eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Anträge<br />
ist die bessere (sprachliche) Förderung<br />
der Kinder Vorschulalter und eine Eingliederung<br />
der Elementarstufe in das<br />
Bildungssystem. Sonderpädagogische<br />
Förderung soll sowohl im Vorschul-, als<br />
auch im Schulalter gestärkt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Verbesserung der Schulsituation<br />
insgesamt soll erreicht wer<strong>den</strong> durch eine<br />
Senkung der Klassenhöchststärken,<br />
durch Reduzierung der Gruppenstärken<br />
im Fachunterricht, durch zusätzliche<br />
Förderstun<strong>den</strong>, durch verstärkte Lehrerstun<strong>den</strong>zuweisung<br />
und Bildung einer<br />
ausreichen<strong>den</strong> Mobilen Reserve.<br />
Perspektiven erarbeiten.<br />
Von <strong>den</strong> oberbayerischen Delegierten wer<strong>den</strong><br />
des Weiteren u. a. folgende Anträge<br />
mit großem Interesse verfolgt:<br />
• <strong>Aus</strong>bau der Rechtsabteilung<br />
• Umverteilung der Mittel für die jeweiligen<br />
Dachverbände<br />
• Verankerung der Gemeinschaft der<br />
Senioren<br />
•<br />
Änderung der Mandatsverteilung für<br />
die Stu<strong>den</strong>tengruppe<br />
Verantwortungsbewusst, engagiert und<br />
kompetent wer<strong>den</strong> so 2007 in Würzburg<br />
die politischen Leitlinien des <strong>BLLV</strong> für die<br />
kommen<strong>den</strong> Jahre gestaltet wer<strong>den</strong>.<br />
Helga Gotthart
Titel<br />
„Die im Mai stattfin<strong>den</strong>de LDV in Würzburg<br />
wird eine Zäsur und für die Zukunft<br />
des <strong>BLLV</strong> richtungsweisend sein“. Mit<br />
diesen deutlichen Worten begrüßte der<br />
Bezirksvorsitzende Hans-Peter Leitner die<br />
Teilnehmer der Bezirksversammlung Ende<br />
April in Aschbach. Im Zentrum stand<br />
dabei die Vorstellung einzelner Präsidiums-Kandidaten.<br />
LDV als Wegweiser<br />
Gut vorbereitet in die LDV<br />
Bezirksversammlung: Kandidaten für das Präsidium stellen sich vor<br />
Kandidiert für die Nachfolge<br />
Albin Dannhäusers: Klaus Wenzel<br />
Albin Dannhäuser wird nach 23 Jahren<br />
nicht mehr für das Amt als Präsi<strong>den</strong>ten des<br />
Verbandes zur Verfügung stehen. Insofern<br />
werde die LDV nach Ansicht Leitners zu<br />
einer Art Tempomat bzw. Navigationssystem<br />
für die kommen<strong>den</strong> verbandspolitischen<br />
Jahre. Der <strong>BLLV</strong> Oberbayern werde<br />
auch bei dieser wichtigen Versammlung<br />
an seinen in der „Priener Resolution“ und<br />
„Aschbacher Erklärung“ festgelegten<br />
Grundpositionen festhalten, betonte der<br />
Bezirksvorsitzende. Darüber hinaus stelle<br />
der Bezirk Oberbayern ein starkes Team<br />
aus Kandidaten zur Wahl - an erster Stel-<br />
le Gerd Nitschke als Kandidat für die<br />
Vizepräsi<strong>den</strong>tschaft, „aber auch für die<br />
Fachgremien (Abteilungen) sind wir mit<br />
unseren Kandidaten gut aufgestellt“, fügte<br />
Leitner hinzu. Der Nachmittag in Aschbach<br />
sollte Gelegenheit geben, sich bereits<br />
im Vorfeld der in Würzburg stattfin<strong>den</strong><br />
Vorparlamente ein Bild einzelner Präsidiums-Kandidaten<br />
zu machen.<br />
Kandidaten für die Präsi<strong>den</strong>tschaft<br />
Für die Nachfolge Albin Dannhäusers haben<br />
sich zwei Kandidaten zur Verfügung<br />
gestellt: Klaus Wenzel, derzeit Leiter der<br />
Abteilung Schul- und Bildungspolitik<br />
(ASB) und Hildegund Rüger, zweite Vizepräsi<strong>den</strong>tin<br />
des <strong>BLLV</strong> Landesvorstandes.<br />
Klaus Wenzel war in Aschbach zugegen<br />
und hob gleich zu Beginn seiner Vorstellungsrede<br />
an, mit einem Gerücht aufzuräumen<br />
- nämlich „mit dem mir anhaften<strong>den</strong><br />
Ruf, ich möge keine Oberbayern“, der ihm<br />
seit seinem Disput mit dem ehemaligen<br />
oberbayerischen Bezirksvorsitzen<strong>den</strong><br />
Meinolf Kalthoff aus dem Jahr 1999 anhafte.<br />
Er rief dazu auf, die Vergangenheit<br />
nun endgültig ruhen zu lassen und lobte<br />
die derzeitige Zusammenarbeit mit Vertretern<br />
des <strong>BLLV</strong> Oberbayern.<br />
„Inhaltlich“, betonte der Seminarrektor<br />
Will zweite Vizepräsi<strong>den</strong>tin<br />
wer<strong>den</strong>:<br />
Waltraud Lučić,<br />
Vorsitzende des<br />
MLLV<br />
Kandidiert für das Amt<br />
des ersten Vizepräsi<strong>den</strong>ten: Gerd Nitschke<br />
aus Schnaittach, „stimmen meine Zielvorstellungen<br />
in vielerlei Hinsicht mit <strong>den</strong><br />
Grundsätzen und Zielen des <strong>BLLV</strong> Oberbayern<br />
überein.“ So bezeichnete er das<br />
dreigliedrige Schulsystem als nicht mehr<br />
zeitgemäß und sah es als erwiesen an, dass<br />
das „Hauptschul-System in seiner jetzigen<br />
antiquierten Form keinerlei Zukunft mehr<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
Titel<br />
hat.“ Da es jedoch nicht möglich sei, die<br />
Dreigliedrigkeit bereits innerhalb der<br />
nächsten Jahre kurzerhand abzuschaffen,<br />
stehe er eindeutig hinter dem Strukturmodell<br />
des <strong>BLLV</strong>-Landesverbandes, der<br />
so genannten „Regionalen Schulentwicklung“<br />
(vormals „Regionale Modellschule“<br />
– RMS) – auch wenn dies seiner Meinung<br />
nach nur eine Übergangslösung sein kann<br />
und darf. Diese sehe unter anderem vor,<br />
Teile der „Gestaltungskompetenz“ von<br />
Schulen an die Kommunen abzugeben.<br />
Unter dem Motto „Bessere Bildung für<br />
uns alle“ möchte Wenzel im Falle seiner<br />
Simone<br />
Fleischmann<br />
soll künftig<br />
die Abteilung<br />
Berufswissenschaften<br />
im<br />
Landesverband<br />
leiten.<br />
Wahl zum Präsi<strong>den</strong>ten durch eine enge<br />
Zusammenarbeit mit allen Abteilungen<br />
und Teilverbän<strong>den</strong> des <strong>BLLV</strong> mithelfen,<br />
die Hauptschule der Zukunft so positiv wie<br />
möglich zu gestalten.<br />
Nachdem Hildegund Rüger erst kurze Zeit<br />
vor der Bezirksversammlung ihre Kandidatur<br />
bekannt gab, war es ihr nicht möglich,<br />
in Aschbach dabei zu sein, um <strong>den</strong><br />
oberbayerischen Kolleginnen und Kollegen<br />
ihre Positionen darzulegen. Ihr Bedauern<br />
darüber brachte sie in einem Schreiben<br />
an <strong>den</strong> Bezirksverband zum <strong>Aus</strong>druck.<br />
Kandidaten für die<br />
Vizepräsi<strong>den</strong>tschaft<br />
Für <strong>den</strong> Posten des Vizepräsi<strong>den</strong>ten stehen<br />
bei der LDV ebenfalls zwei Bewerber<br />
zur <strong>Aus</strong>wahl: Der Kandidat aus Franken,<br />
Jürgen Fischer – derzeit Vorsitzender des<br />
Nürnberger Lehrerinnen und Lehrerverbandes<br />
(NLLV) - musste seine Teilnahme<br />
an der Bezirksversammlung in Aschbach<br />
kurzfristig absagen.<br />
So blieb es Gerd Nitschke (Bezirk Oberbayern,<br />
KV Ebersberg) alleine vorbehalten,<br />
sich in seinem Heimatbezirk zu präsentieren;<br />
obgleich er <strong>den</strong> meisten Mitgliedern<br />
durch seine Tätigkeit als BPR und als Leiter<br />
der Abteilung „Dienstrecht und Besoldung“<br />
bereits bekannt sein dürfte. Gerd<br />
Nitschke hat, wie aus seiner Vorstellung<br />
hervorgeht, im Rahmen seiner vierzehnjährigen<br />
Arbeit für <strong>den</strong> <strong>BLLV</strong> eine überaus<br />
vielschichtige Entwicklung durchgemacht.<br />
„Insofern sind mir alle Ebenen des <strong>BLLV</strong><br />
- von der Arbeit in der ABJ, der ADB und<br />
als Personalrat auf Kreis- und Bezirksebene<br />
- bekannt“, versicherte Nitschke. Sein<br />
derzeitiges Hauptbetätigungsfeld liege<br />
im Bereich „Dienstrecht und Besoldung“,<br />
wo sich der basisorientierte Kandidat und<br />
Hauptschullehrer nicht nur auf Kreis- und<br />
Bezirksebene als kompetente Kraft einen<br />
Namen gemacht hat. Er trete unter anderem<br />
für eine klare Positionierung des<br />
<strong>BLLV</strong> ein und fordert demgemäß: „Die<br />
Politik muss sich nach uns richten, nicht<br />
wir uns nach ihr!“<br />
Kandidatin für die<br />
zweite Vizepräsi<strong>den</strong>tschaft<br />
Auch für das Amt des zweiten Vizepräsi<strong>den</strong>ten<br />
ist es dem <strong>BLLV</strong> Oberbayern ge-<br />
lungen, eine Anwärterin für die Bezirksversammlung<br />
in Aschbach zu gewinnen:<br />
Waltraud Lučić, derzeit Vorsitzende des<br />
Münchner Lehrerinnen und Lehrerverbandes<br />
(MLLV).<br />
Sie ist dem Verband vor neunzehn Jahren<br />
beigetreten und ist als Fachlehrerin an einer<br />
Münchener Hauptschule tätig. Ferner<br />
arbeitet sie für das ISB und als Referentin<br />
in Dillingen. Ihre grundlegende Philosophie<br />
ist es, „die Arbeit am und mit dem<br />
Mitglied zu suchen“. „Dabei möchte ich<br />
in erster Linie als Fürsprecherin mit Ohr<br />
an der Basis verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>“, betonte<br />
die Kandidatin. Sollte sie die Wahl für sich<br />
entschei<strong>den</strong> können, werde sie „dieses Amt<br />
mit aller Kraft und Mut angehen!“<br />
Auf einem guten Weg<br />
Hans-Peter Etter,<br />
verbandspolitischer<br />
Leiter der<br />
Rechtsabteilung,<br />
stellt sich in<br />
Würzburg<br />
erneut zur<br />
Wahl..<br />
Am Ende, nachdem sich die Kandidaten<br />
auch <strong>den</strong> Fragen aus dem Plenum gestellt<br />
hatten und ausgiebig diskutiert wor<strong>den</strong><br />
war, würdigte Hans-Peter Leitner <strong>den</strong> positiven<br />
Verlauf der Bezirksversammlung.<br />
„Der demokratische <strong>Aus</strong>tausch tut uns<br />
gut“, resümierte er und stellte fest: „Wir<br />
gehen gut vorbereitet und voller Zuversicht<br />
in die LDV nach Würzburg.“<br />
Jürgen Heiß<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung 7
Titel<br />
Die Krise der Hauptschule<br />
ist die Krise des Schulsystems<br />
Eugen Preiß,<br />
3. Vorsitzender im <strong>BLLV</strong> Oberbayern<br />
Leistungsdruck im G 8, überquellende<br />
Realschulen, Grundschule als Rennstrecke<br />
zum Übertritt, Hauptschulen ohne<br />
Mittelstufe, Hauptschulschließungen – ein<br />
sachlicher Beobachter kann beim besten<br />
Willen nicht die <strong>Aus</strong>sage des Vorsitzen<strong>den</strong><br />
des Bildungsausschusses Gerhard Waschler<br />
(CSU) teilen, der behauptet: „Wie verschie<strong>den</strong>e<br />
internationale Studien belegen,<br />
hat sich das gegliederte bayerische Schulsystem<br />
bewährt. Die PISA-Studie bescheinigt,<br />
dass es unseren Schulen besonders<br />
gut gelingt, <strong>den</strong> in <strong>den</strong> übrigen Ländern<br />
ausgeprägten Zusammenhang zwischen<br />
der sozialen Herkunft und <strong>den</strong> schulischen<br />
Leistungen zu durchbrechen. Dieses hervorragende<br />
Ergebnis wäre nicht ohne die<br />
Hauptschulen möglich gewesen.“<br />
Nahe an der Wahrheit liegt er nur mit dem<br />
letzten Satz, <strong>den</strong>n die Hauptschulen bemühen<br />
sich trotz aller Schwierigkeiten<br />
nach wie vor zäh und ausdauernd darum,<br />
auch <strong>den</strong> Schwächeren in unserer Gesellschaft<br />
eine Perspektive zu geben. Nur:<br />
In diesem Bemühen wur<strong>den</strong> sie erstens<br />
ziemlich allein gelassen und zweitens will<br />
mittlerweile kaum noch jemand sein Kind<br />
freiwillig und bewusst auf diese Schulart<br />
schicken.<br />
Der letzte Versuch<br />
Im Gegenteil. Die Flucht von und die Angst<br />
vor der Hauptschule zerstört immer mehr<br />
die pädagogische Arbeit auch an unseren<br />
Grundschulen. Die Hysterie vieler Eltern<br />
zeigt sich spätestens am Ende der 3. bzw.<br />
Beginn der 4. Jahrgangsstufe. Der Markt<br />
für Nachhilfeunterricht boomt, statistisch<br />
jedes 5. Grundschulkind wird künstlich<br />
übertrittsreif gemacht. Der „Übertrittsdruck“<br />
kann nieman<strong>den</strong> kalt lassen. Alle<br />
Schüler/innen der 4. Jahrgangsstufe lei<strong>den</strong><br />
darunter und ihre Leistungen haben selten<br />
„Gerhard Waschler (CSU): ... Die PISA-<br />
Studie bescheinigt unseren Schülern<br />
ein sehr hohes Kompetenzniveau. Der<br />
Erwerb dieses Niveaus ist, unabhängig<br />
von der besuchten Schulart, in Bayern<br />
wesentlich weniger an die soziale<br />
Herkunft gekoppelt als im deutschen<br />
Durchschnitt. Bayerns Schulen sind<br />
nach dem Urteil der PISA-Autoren gut<br />
und gerecht. Weder der innerdeutsche<br />
noch der internationale Systemvergleich<br />
rechtfertigen deshalb die Aufgabe des<br />
mehrgliedrigen Schulsystems. Dieses<br />
abzuschaffen hieße, bewusst die Qualität<br />
der Bildung aufs Spiel zu setzen. ..“.<br />
Bayerische Staatszeitung vom 30.03.07<br />
mit dem eigentlichen Können zu tun. Vielmehr<br />
zeigen sie immer häufiger, welche<br />
Ressourcen und Unterstützungssysteme<br />
das Elternhaus ermöglicht. Das Übertrittsverhalten<br />
im 10. Lebensjahr – Ten<strong>den</strong>z auf<br />
Grund der veränderten Einschulung noch<br />
früher – unterscheidet sich deutlich nach<br />
regionaler Herkunft, Geschlecht, Nationalität<br />
und Einkommen der Eltern.<br />
Und nun will Minister Schneider die marode<br />
Hauptschulsäule des 3-gliedrigen Systems<br />
sanieren, ein - wie er selber zugibt<br />
- letzter Versuch. Der <strong>BLLV</strong>-Oberbayern<br />
bleibt aus Erfahrung skeptisch, <strong>den</strong>n die<br />
Hauptschule wird seit 20 Jahren von der<br />
Staatsregierung „gestärkt“, geholfen hat<br />
das aber immer nur <strong>den</strong> anderen Schularten.<br />
Man kann dem Bildungsforscher<br />
Ernst Rösner nur Recht geben: In einer<br />
Gesellschaft in der die Nachfrage das Angebot<br />
regelt, ist die Hauptschule leider ein<br />
Produkt gewor<strong>den</strong>, das kaum noch nachgefragt<br />
wird. Das Angebot erübrigt sich<br />
demnach.<br />
„Abi um je<strong>den</strong> Preis“<br />
„... Eltern wollen nur das Beste für ihr<br />
Kind: das Abitur. Daher sind sie zu<br />
Experten der Noten-Überwachung gewor<strong>den</strong>.<br />
Sie wissen genau, dass Rechtschreibfehler<br />
in Sachkunde-Tests nicht<br />
zählen, dass ein schulpsychologisches<br />
Gutachten einen Bonus bei der Bewertung<br />
gibt und welche Schule im Umkreis<br />
am großzügigsten Übertrittszeugnisse<br />
verteilt. Um ihrem Kind das Abitur zu<br />
ermöglichen, fahren Eltern schon in der<br />
Grundschule ein geballtes Hilfsangebot<br />
auf. Inzwischen besucht in Bayern jeder<br />
fünfte Schüler bereits in der dritten oder<br />
vierten Klasse Nachhilfeunterricht...<br />
... Lehrer sehen die hohen Erwartungen<br />
der Eltern mit Sorge. „Die Mama sitzt<br />
immer daneben“ klagt eine Grundschulleiterin<br />
am Starnberger See, „so<br />
wird um jedes Zehntel hinter dem<br />
Komma gekämpft.“ Notfalls auch mit<br />
härteren Mitteln: Mobbing, gegen Lehrer,<br />
Beschwer<strong>den</strong> ans Ministerium,<br />
Prozess-Androhungen, Schulabmel<strong>den</strong><br />
und gefälschte Gastschulanträge - in<br />
ihrer Schule eröffnen Eltern jedes Jahr<br />
solche „Nebenkriegsschauplätze“, wie<br />
die Grundschulleiterin erzählt. Der<br />
Druck überträgt sich natürlich auf die<br />
Kinder. Manche fühlen sich als Versager,<br />
lei<strong>den</strong> unter fehlender Motivation,<br />
mangelndem Selbstbewusstsein oder<br />
Konzentrationsschwierigkeiten, wie<br />
Heinz Schlegel, Leiter einer staatlichen<br />
Schulberatungsstelle, erklärt. ... Doch<br />
beim Kampf um gute Noten bleibt die<br />
Entwicklung der individuellen Persönlichkeit<br />
und Talente oft auf der Strecke.<br />
Schuld seien nicht die besorgten Eltern,<br />
sondern die frühe <strong>Aus</strong>lese, betont ein<br />
Münchner Schulpsychologe....“<br />
Süddeutsche Zeitung vom 14.03.07<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
Titel<br />
Der Präsi<strong>den</strong>t des Zentralverbands des<br />
deutschen Handwerks, Otto Kentzler<br />
kritisiert, dass jeder vierte Hauptschulabgänger<br />
nicht rechnen, lesen und<br />
schreiben könne. Das weist der Leiter<br />
einer Nürnberger Berufsschule zurück:<br />
„... Der engagierte Pädagoge Adamczewski<br />
hält solche <strong>Aus</strong>sagen für viel<br />
zu pauschal und wenig hilfreich. ...<br />
Freilich habe auch er beobachtet, dass<br />
die Jugendlichen häufiger schulische<br />
Schwächen aufweisen als früher. Die<br />
Probleme seien jedoch spätestens seit<br />
der viel zitierten Pisa-Studie hinlänglich<br />
bekannt. Schuld an dem Negativtrend,<br />
meint er, seien jedoch nicht die<br />
unintelligenten Kinder, sondern größtenteils<br />
das dreigliedrige Schulsystem.<br />
Noch immer hänge die <strong>Aus</strong>bildung<br />
zu sehr von der sozialen Herkunft ab<br />
- viele Hauptschüler fielen dabei ohne<br />
Abschluss aus dem Raster.“<br />
Nürnberger Zeitung vom 18.04.07<br />
Allein - es fehlt der Glaube<br />
Viele Lehrer/innen fragen sich, was die<br />
Hauptschulreform bringen soll. Mehr Kontakt<br />
zur Wirtschaft? Den pflegt man seit<br />
langem, aber die Wirtschaft selbst zerstört<br />
mit der de facto Nichtanerkennung des<br />
mittleren Abschlusses die Perspektiven<br />
für Hauptschüler/innen. Dafür konkurriert<br />
Bei einer <strong>BLLV</strong>-Veranstaltung<br />
äußerte der örtliche Vorsitzende<br />
seine Sorge um die Zukunft<br />
der Schule im ländlichen Raum.<br />
“...Der CSU-Landtagsabgeordnete Dr.<br />
Jakob Kreidl teilte diese Sorge....Prekär<br />
sei die Situation speziell an <strong>den</strong> Hauptschulen,<br />
die nur noch von knapp einem<br />
Drittel jedes Jahrgangs besucht wer<strong>den</strong>.<br />
In diesem Zusammenhang verwies er<br />
auf die bevorstehende Hauptschulreform...<br />
Für die derzeitige Forderung<br />
nach einer sechsjährigen gemeinsamen<br />
Schulzeit aller Kinder und einem anschließen<strong>den</strong><br />
zweigliedrigen Schulsystem<br />
zeigte Kreidl Verständnis, jedoch<br />
sehe er hierfür keine Mehrheit im Landtag.“<br />
Miesbacher Merkur vom 04.04.07<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
jetzt auch die Realschule mit verstärkten<br />
Kontakten zu Handwerk und Betrieben.<br />
Ein freiwilliges 10 Schuljahr für Schüler,<br />
die noch nicht reif sind für <strong>den</strong> Beruf? Ist<br />
längst Realität, <strong>den</strong>n schon heute wiederholen<br />
Tausende Jugendliche freiwillig die<br />
9. Klasse, weil sie keine Chance auf dem<br />
Arbeitsmarkt haben.<br />
Vom Kopf auf die Füße<br />
Hauptschulen als Ganztagsschulen? Eine<br />
Möglichkeit die individuelle Förderung<br />
und Betreuung besonders in Ballungsgebieten<br />
zu verbessern. Doch wer glaubt<br />
ernsthaft daran, wenn ein Jahr zuvor die<br />
Hat er noch eine Chance? Ist die Hauptschule<br />
noch zu retten?<br />
Eine kleine Presseschau (s. Kästen) gibt<br />
Antworten auf diese Frage.<br />
Lehrerstun<strong>den</strong>zuweisungen für Ganztagsklassen<br />
um ein Drittel gekürzt wur<strong>den</strong>?<br />
Außerdem ist vielen Hauptschulen wegen<br />
zu geringer Schülerzahlen dieser Weg versperrt.<br />
Die Krise der Hauptschule und damit unseres<br />
Schulsystems ist hausgemacht. Seit<br />
langem fordern wir, das System wieder<br />
vom Kopf auf die Füße zu stellen. Zu einseitig<br />
wird die elitäre Bildung gefördert.<br />
Für die kurzsichtige Politik müssen längst<br />
die Kinder zahlen. Die Vernachlässigung<br />
der Hauptschulen ließ das Niveau sinken.<br />
Statt Schüler zu fördern, hat das Ministerium<br />
die Anforderungen nach unten<br />
geschraubt. Auch so lassen sich Jubelmeldungen<br />
erzeugen (s.o.). Leider holt die Re-<br />
„Hans-Ulrich Pfaffmann (SPD): ... Immer<br />
weniger Eltern sind bereit, ihre<br />
Kinder nach der Grundschule auf die<br />
Hauptschule zu geben. Die Einführung<br />
der sechsstufigen Realschule hat dazu<br />
geführt, dass viele Kinder mit entsprechen<strong>den</strong><br />
Begabungen <strong>den</strong> Hauptschulen<br />
von Anfang an verloren gehen. Zurück<br />
bleiben häufig die enttäuschten, demotivierten<br />
und besonders förderbedürftigen<br />
Schüler. So hat die Hauptschule<br />
aber keine Zukunft. ...“<br />
Bayerische Staatszeitung vom 30.03.07<br />
alität die Jungendlichen spätestens bei der<br />
Bewerbung um einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz<br />
ein.<br />
Die Bildungspolitik in Deutschland und besonders<br />
in Bayern ist Standespolitik. Statt<br />
wissbegierige Kinder lernen zu lassen, sie<br />
dabei zu fördern, wird viel zu früh sortiert,<br />
wer<strong>den</strong> viel zu früh Lebenschancen vergeben.<br />
Das gegliederte Schulwesen bildet bei<br />
Schülern und Lehrern die Standesunterschiede<br />
vergangener Jahrhunderte ab. Es<br />
wäre höchste Zeit uns davon zu trennen<br />
zu Gunsten einer längeren gemeinsamen<br />
Schulzeit mit bestmöglicher Förderung<br />
aller Kinder, besonders der Schwächeren,<br />
wie sie in ganz Europa längst üblich und<br />
erfolgreich ist.<br />
Beitrag und Zusammenstellung<br />
der Pressetexte: Eugen Preiß<br />
Simone Tolle (Grüne): … Ein gegliedertes<br />
Schulsystem wird allein vor diesem<br />
Hintergrund kapitulieren müssen.<br />
Es fehlen schlichtweg die Kinder, die<br />
sich auf Hauptschule, Realschule und<br />
Gymnasium verteilen lassen. Ein weiteres<br />
Indiz ist die Krise der Hauptschule,<br />
deren Absolventen immer größere<br />
Probleme haben, einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz<br />
zu fin<strong>den</strong>. Eltern versuchen für ihr<br />
Kind, diese Schulart zu vermei<strong>den</strong>. Die<br />
Pläne des Kultusministeriums, durch<br />
eine so genannte Hauptschulreform<br />
wieder Anerkennung zu verschaffen,<br />
erinnern an <strong>den</strong> Versuch, für ein totes<br />
Pferd einen neuen Sattel zu beschaffen.<br />
Es wäre sinnvoller, die Energie in eine<br />
Umstrukturierung der Schulen zu stecken....“<br />
Bayerische Staatszeitung vom 30.03.07
<strong>Aus</strong> dem Personalrat<br />
Landtag stärkt Personalvertretung<br />
Im neuen Gesetz wird festgelegt, dass alle<br />
Versetzungen und Umsetzungen der Mitwirkung<br />
unterliegen; bisher gab es eine<br />
PR-Beteiligung nur, wenn dies beantragt<br />
wurde und die Versetzung aus dienstlichen<br />
Grün<strong>den</strong> erfolgte. Bei über 1000 Versetzungen<br />
in <strong>den</strong> Landkreisen viel zusätzliche<br />
Arbeit für die örtl. Personalräte!<br />
Ebenfalls ausgeweitet wird die Personalratsbeteiligung<br />
bei vorzeitiger Ruhestandsversetzung;<br />
auch hier erfolgt nunmehr<br />
automatisch die Beteiligung des zuständigen<br />
Personalrates (BRP). Das Mitbestimmungsrecht<br />
bei Verlängerung über die<br />
Altersgrenze hinaus bleibt bestehen.<br />
Entfallen soll die Zustimmung zur Verbeamtung;<br />
hier wird der PR ab 01.06.07 nur<br />
beteiligt, wenn eine Ablehnung erfolgt und<br />
die Probezeit verlängert wer<strong>den</strong> soll.<br />
Gegen <strong>Aus</strong>lagerungen<br />
Die Auflösung von Teilhauptschulen hat in<br />
Obb an ca. 30 Schulstandorten zur <strong>Aus</strong>lagerungen<br />
von Klassen geführt. Diese verbleiben<br />
an <strong>den</strong> Grundschule, gehören aber<br />
organisatorisch zur benachbarten Hauptschule.<br />
Dies führt zu Problemen bei der<br />
Anerkennende Worte fand Bezirksvorsitzender<br />
Hans-Peter Leitner für die Fachgruppe<br />
Verwaltungsangestellte im <strong>BLLV</strong><br />
Oberbayern. Deren neue Vorsitzende<br />
Karola Lux aus Rosenheim habe binnen<br />
kurzem ein innovatives Kommunikations-<br />
und Informationsnetz für Angestellte<br />
geschaffen, um bei der Überleitung des<br />
Tarifvertrages Hilfestellung und Unterstützung<br />
zu leisten.<br />
Die hohe Zahl an Teilnehmern bei der 2.<br />
Informationsveranstaltung dieses Schuljahres<br />
zeige, „dass es <strong>den</strong> Arbeitnehmern<br />
unter <strong>den</strong> Nägeln brennt“. Kernpunkte der<br />
Kritik waren die Zuteilungsrichtlinien für<br />
Verwaltungspersonal, fehlende Planstellen<br />
in Oberbayern sollen bei <strong>den</strong> Stimmkreisabgeordneten<br />
angemahnt wer<strong>den</strong>,<br />
ebenso die unzureichende Eingruppierung<br />
in <strong>den</strong> neuen Entgeltgruppen.<br />
Personalrat kämpft an vielen Fronten<br />
Organisation des Schulbetriebes, bei der<br />
Aufsicht und Betreuung, in der Kommunikation<br />
und Verwaltung.<br />
Der BPR hat dagegen protestiert, dass<br />
Verwaltungsstun<strong>den</strong> reduziert und Schulsekretärinnen<br />
gekündigt wer<strong>den</strong>; für die<br />
Organisation der Zweigstellen wer<strong>den</strong> Anrechnungsstun<strong>den</strong><br />
gefordert.<br />
Einer Stärkung der Hauptschule sind solche<br />
Provisorien ohnehin nicht.<br />
Rahmenvertrag für Englisch<br />
Erfolg für <strong>den</strong> Hauptpersonalrat: Die obb.<br />
Proteste gegen die <strong>Aus</strong>lagerungen der<br />
Englisch-Sprachausbildung für Hauptschullehrer<br />
an die Volkshochschulen haben<br />
gewirkt. Der HPR hat erreicht, dass<br />
die <strong>Aus</strong>bildung durch <strong>den</strong> Staat bezahlt<br />
wer<strong>den</strong> muss, auch wenn die Kursleitung<br />
durch VHS-Dozenten erfolgt.<br />
Das KM hat mit dem Volkshochschulverband<br />
einen Rahmenvertrag über die <strong>Aus</strong>gestaltung<br />
und die Honorierung durch die<br />
Schulämter abgeschlossen.<br />
Die Sprachausbildung kann nunmehr in eigener<br />
Regie, durch Kurse in England oder<br />
VHS-Dozenten erfolgen.<br />
Sorgen um Angestellte<br />
Sorgen machen sich auch die angestellten<br />
Lehrer, weil nach der Überleitung bis zum<br />
01.01.2008 mit Besitzstandswahrung kein<br />
weiterer Altersanstieg erfolgt und die leistungsorientierte<br />
Vergütungsbandbreite mit<br />
Schwankungen von drei bis zehn Prozent<br />
bis 2010 noch völlig offen und ungeregelt<br />
ist.<br />
Gerd Nitschke, oberbayerischer. Abteilungsleiter<br />
für Dienstrecht, konzentrierte<br />
sich in seiner ruhigen sachlichen Art auf<br />
die aktuelle Information und konnte dabei<br />
wertvolle Tipps und Hinweise für die Personalvertretung<br />
geben.<br />
Hier regte Hans-Peter Leitner an, auf<br />
Grund der guten Erfahrungen bei anderen<br />
Regierungen und mit der <strong>BLLV</strong>-Vertreterin<br />
im HPR des KM für die nächste Wahl<br />
eine eigene <strong>BLLV</strong>-Liste auf Regierungsebene<br />
für Arbeitnehmer vorzubereiten.<br />
Gegen die Wartezeit<br />
Deutlich hat sich der BPR gegen die Beförderungswartzeiten<br />
für die Funktionsämter<br />
ausgesprochen.<br />
Es sei bei zunehmend besserer Kassenlage<br />
ein Unding <strong>den</strong> Kollegen die Belastung<br />
von Beförderungsämter zu übertragen und<br />
sie dann bis zu 2 Jahren auf die entsprechende<br />
Besoldung warten zu lassen.<br />
Ein besonderer Skandal ist die Entpflichtung<br />
von Funktionsträgern kurz vor ihrer<br />
Beförderung, wenn die Schülerzahlen<br />
nicht mehr gesichert sind.<br />
Die Betroffenen gehen da völlig leer aus,<br />
die Wartezeit wird nicht einmal als Bewährungszeit<br />
für eine neue Bewerbung<br />
anerkannt. HPR-Vorsitzender Rolf Habermann<br />
schreibt dazu:<br />
„Der Hauptpersonalrat unterstützt ausdrücklich<br />
<strong>den</strong> berechtigten Unmut der<br />
Kolleginnen und Kollegen. Wir bitten Sie<br />
deshalb im Rahmen der anstehen<strong>den</strong> Haushaltsverhandlungen<br />
dahin hinzuwirken,<br />
die Wiederbesetzungssperre schrittweise<br />
zu reduzieren und die besondere Wartezeit<br />
von Schulleitern möglichst aufzuheben“.<br />
Hans-Peter Leitner<br />
Anfang einer neuen Arbeitnehmervertretung<br />
Karola Lux<br />
Keine Trittbrettfahrer<br />
Allerdings müsse klar sein, dass der <strong>BLLV</strong><br />
überwiegend für seine Mitglieder eintrete,<br />
da Fach-, Rechts- und Vergütungsberatung<br />
nur durch Spezialisten leistbar sei. „Trittbrettfahrer“<br />
müssten außen vor bleiben.<br />
0 Oberbayerische Schulzeitung 3/07
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
KV Altötting<br />
Kultur und Geselligkeit<br />
Schon beim ersten Kegeln im Jahr erwies<br />
sich erneut der große Zusammenhalt unter<br />
<strong>den</strong> Altöttinger Pensionisten. Aber auch<br />
sonst war viel geboten.<br />
Bestens vorbereitet von Margarethe Irrsigler<br />
verlief die heimatkundliche Entdeckungsfahrt<br />
nach Nonnberg. Zunächst<br />
besuchten wir die Nonnberger Kirche<br />
St. Mariä Himmelfahrt. Schon der Hl.<br />
Rupert hatte hier ein Nonnenkloster gegründet.<br />
Neben freigelegten Fresken und<br />
einer kostbaren Madonna um 1550 aus der<br />
Leinberger-Schule besitzt das Gotteshaus<br />
noch eine ganze Reihe qualitätvoller Barockplastiken.<br />
Die Wallfahrtskirche Mariä<br />
Heimsuchung in Anzenberg bei Massing<br />
wirkt nur von außen unscheinbar. Das St.<br />
Nikolaus-Kirchlein in Moosvogl, dem ältesten<br />
Ort im Rottal ist ein Paradebeispiel<br />
en miniature für <strong>den</strong> gotischen Kirchenbau<br />
in Südbayern. Die Berta-Hummel-Sonderausstellung<br />
in Massing ist hauptsächlich<br />
Arbeiten aus ihren Studienjahren in München<br />
gewidmet. Großartig die außeror<strong>den</strong>tliche<br />
künstlerische Qualität und der<br />
persönliche Stil der Arbeiten der Frühvollendeten.<br />
Im April stan<strong>den</strong> unter der Führung von<br />
Heimatpfleger Konrektor Josef Straßer<br />
vorwiegend spätgotische Kirchen zwischen<br />
Marktl und Simbach auf dem Programm.<br />
In der St. Jakobskirche von Seibersdorf<br />
gab es unter Führung von Mesner<br />
Seidl spätgotische Bauformen und Plastiken,<br />
eine Pieta von 1510 und eine Madonna<br />
mit Kind um 1480 zu bewundern.<br />
Von hohem kulturhistorischen Wert auch<br />
die Epitaphien der Familie derer von Offenhaim<br />
auf Seibersdorf.<br />
Vorwiegend die Braunauer Bauhütte war<br />
an der spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt<br />
in Kirchdorf beteiligt. Prachtvoll hier<br />
das von dem Schärdinger Schreiner gefertigte<br />
Altarretabel von 1689 mit <strong>den</strong> noch<br />
spätgotischen Schnitzfiguren und weiterer<br />
kostbarer <strong>Aus</strong>stattung. Kirchenpfleger<br />
Franz Valtl war uns hier ein kundiger Führer.<br />
Nachmittags ging’s dann noch nach<br />
Julbach, einst von einer mächtigen Burg<br />
überragt. Am Fuße des Burgberges liegt<br />
die jetzige Pfarrkirche St. Bartholomäus<br />
von 1484 mit ihrem riesigen Christophorusgemälde.<br />
Das Prunkstück hier der vom<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
Braunauer Quirin Heß gefertigte Hochaltar<br />
von 1648, ein Zweisäulenaufbau mit ebensolchem<br />
<strong>Aus</strong>zug. Eine liebe Besonderheit<br />
die kleinen Putten und Engelsköpfe an <strong>den</strong><br />
Chorwän<strong>den</strong>. – Zur Stärkung nach so viel<br />
sakralem Kunstgenuss ging’s dann noch<br />
ins Rathauscafé nach Marktl gegenüber<br />
dem Papstgeburtshaus, nicht ohne daß uns<br />
Sepp Straßer vorher noch die Papstsäule<br />
des Eggenfel<strong>den</strong>er Bildhauers Neustifter<br />
näher gebracht hätte.<br />
Peter Vornehm<br />
KV Bad Aibling<br />
Essen ist mehr…<br />
...unter diesem Motto stand der genussreiche<br />
Nachmittag in der Montessori-<br />
Schule Rohrdorf mit dem Koch und Küchenmeister<br />
Markus Siebert<br />
Mit kulinarischen Köstlichkeiten führte<br />
Markus Siebert die Fachlehrerinnen E/G<br />
in die Welt der Geschmacks- und Dufterlebnisse<br />
ein. Die Teilnehmerinnen konnten<br />
verführerische Geschmackskompositionen<br />
erschmecken und erfahren, welche Rolle<br />
dabei die Nase spielt. Nach der intensiven<br />
Geschmacks- und Duftschulung wur<strong>den</strong><br />
gemeinsam Kurzgerichte zubereitet, die<br />
man sowohl variabel miteinander kombinieren<br />
als auch für <strong>den</strong> Unterrichtsalltag<br />
verwen<strong>den</strong> kann.<br />
Lena Wöckel<br />
KV Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
Pensionisten beim BR<br />
Zu einer Führung in die Fernsehstudios des<br />
Bayerischen Rundfunks waren die Tölzer<br />
Pensionisten eingela<strong>den</strong>. Aufnahmeleiter<br />
Völkl führte die 23 Besucher durch die<br />
Studios und Arbeitsräume. In Unterföhring<br />
wer<strong>den</strong> in vier großen Studios vor<br />
allem Unterhaltungssendungen produziert.<br />
Die run<strong>den</strong> Studios sind jeweils etwa 600<br />
Quadratmeter groß. Sie wer<strong>den</strong> von 400<br />
Scheinwerfern ausgeleuchtet und für jede<br />
Sendung neu eingerichtet, wie die Pensionisten<br />
erfuhren.<br />
In Studio 2 bereiteten die Techniker gerade<br />
die Beleuchtung für „Jetzt red´ i“ vor.<br />
In Studio 4 waren die Pensionisten unversehens<br />
Gast bei einer „kalten“ Probe des<br />
Komödienstadls. Bei „heißen“ Proben<br />
dagegen wür<strong>den</strong> mehrere Durchläufe mit<br />
Zuschauern aufgezeichnet. In Studio 3<br />
präsentierte der BR die Sendung „Kanal<br />
fatal“ drehfertig.<br />
In <strong>den</strong> Räumen der Ton-, Bild- und Lichtregie<br />
war ein Meer von Schaltpulten und<br />
Bildschirmen zu bestaunen. Die Geräte<br />
sind untereinander verbun<strong>den</strong> und halten<br />
stets Kontakt zu <strong>den</strong> Kameraleuten.<br />
Josef Ott<br />
Berchtesga<strong>den</strong>er Land<br />
Entspannung im Salzheilstollen<br />
Die große Anzahl Entspannung suchender<br />
Lehrer und Lehrerinnen, die sich für<br />
die Sondereinfahrt in <strong>den</strong> Salzheilstollen<br />
Berchtesga<strong>den</strong> angemeldet hatten, war<br />
für die Vorsitzende Ingeborg Welzmüller-<br />
Krall ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit<br />
eines gesundheitsfördern<strong>den</strong><br />
Angebots des Vorstands an die Mitglieder.<br />
Mit einer Elektrokleinbahn tief in <strong>den</strong> Berg<br />
befördert, eröffnete sich <strong>den</strong> LehrerInnen<br />
nicht nur der beeindruckende Anblick von<br />
250 Millionen Jahre alten Salzstollen, sondern<br />
auch eine besondere Atmosphäre von<br />
absoluter Stille und Ruhe, ohne jegliche<br />
schädliche Strahlung. Bei einer Luftfeuchtigkeit<br />
von 85 % und einer konstanten Temperatur<br />
von 12 Grad C verloren die gerade<br />
noch von Schülern geforderten, von der<br />
Schulaufsicht immer „gut“ beschäftigten<br />
KollegInnen des BGL schnell das Gefühl<br />
für Raum und Zeit und gerieten, wohlig<br />
auf einer Liege in warme Decken eingehüllt,<br />
schnell in einen angenehmen Entspannungszustand.<br />
Manch abgekämpfter<br />
Kollege fiel in einen tiefen Schlaf, andere<br />
genossen eine bisher nicht erfahrene Ruhe;<br />
immer bestens versorgt von <strong>den</strong> Betreuerinnen<br />
des Salzheilstollens. Nach einem
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
Erholungssuchende Lehrer im Stollen - danach sahen sie noch viel entspannter aus.<br />
Glas Granderwasser (Berchtesga<strong>den</strong>er<br />
Quellsole) waren sich die LehrerInnen des<br />
Berchtesga<strong>den</strong>er Landes einig: Diese Art<br />
der Entspannung (und die damit verbun<strong>den</strong>e<br />
gesundheitliche Wirkung bei Indikationen<br />
der Atemwege) soll nicht einmalig<br />
gewesen sein! …und der Wunsch der Mitglieder<br />
ist dem Vorstand des KV selbstverständlich<br />
Pflicht…<br />
I. Welzmüller-Krall / E. Günthner<br />
KV Fürstenfeldbruck<br />
Wir wollen etwas bewegen<br />
Im Emmeringer Bürgerhaus referierte<br />
Hans-Peter Etter zum Thema „Lehrerkonferenz“.<br />
Dabei erfuhren die zahlreich<br />
erschienen Kontaktlehrer nicht nur etwas<br />
über die Rechtsgrundlagen, auf <strong>den</strong>en die<br />
Rechte und Pflichten der Lehrerkonferenz<br />
basiert. Er erklärte auch viele Dinge<br />
bezüglich der formalen Voraussetzungen<br />
und der pädagogischen Maßnahmen.<br />
Wussten sie schon, dass…<br />
� der Schulleiter binnen 14 Tagen eine<br />
Lehrerkonferenz einberufen muss, wenn<br />
ein Viertel der Mitglieder der Lehrerkonferenz<br />
oder die Schulaufsichtsbehörde dies<br />
verlangt?<br />
�die Lehrerkonferenz <strong>den</strong> Mitgliedern<br />
mindestens eine Woche vor der Sitzung<br />
mit ausführlichen Tagesordnungspunkten<br />
bekannt zu geben ist?<br />
� Lehrkräfte (Fachlehrkräfte), die an weiteren<br />
Schulen unterrichten, nur in dem<br />
Umfang zur Teilnahme verpflichtet sind,<br />
der im Zusammenhang mit dem von ihnen<br />
erteilten Unterricht besteht?<br />
� der Schulleiter zwar die Tagesordnung<br />
festlegt, jedes Mitglied der Lehrerkonferenz<br />
aber zu Beginn der Sitzung zusätzliche<br />
TOP beantragen kann?<br />
� Stimmenthaltungen nicht möglich sind<br />
und bei Stimmengleichheit die Stimme des<br />
Schulleiters <strong>den</strong> <strong>Aus</strong>schlag gibt?<br />
� Entscheidungen über Veranstaltungen,<br />
die die gesamte Schule betreffen, allein die<br />
Lehrerkonferenz trifft?<br />
� zu <strong>den</strong> pädagogischen Befugnissen einer<br />
Lehrerkonferenz Fragen des Schulprofils<br />
und der Schulentwicklung gehören?<br />
� die Lehrerkonferenz befugt ist über<br />
die Einführung von Wahlpflichtfächern,<br />
Wahlfächern, Arbeitsgemeinschaften und<br />
Fördermaßnahmen zu entschei<strong>den</strong>?<br />
Abgerundet wurde dieses Kontaktlehrertreffen<br />
von einem hervorragen<strong>den</strong> kalten<br />
Büfett. Die Idee dazu kam von der Vorsitzen<strong>den</strong><br />
Katharina Keramaris Geschäftsführer<br />
Werner Wagner bezahlte gerne.<br />
Anita Müller<br />
v.l..: Werner Wagner, Ingeborg Heining<br />
und Rainer Hermann<br />
Neues Tarifrecht TV-L<br />
Ca. 20 Verwaltungsangestellte des Landkreises<br />
informierten sich im Bürgerhaus in<br />
Emmering über <strong>den</strong> neuen Tarifvertrag, die<br />
Arbeitszeit und die Zuteilungsrichtlinien.<br />
Dazu hatten die Vertreter der Angestellten<br />
im Personalrat Frau Gerdi Auerhahn und<br />
Reinhard Märkl eingela<strong>den</strong>. Die Referentin,<br />
Frau Karola Lux – FG Verwaltungsangestellte<br />
im <strong>BLLV</strong>-Oberbayern, erklärte<br />
das „Neue Tarifrecht TV-L“ sehr praxisbezogen<br />
und kompetent. Ihre <strong>Aus</strong>führungen<br />
entfachten eine rege Diskussion und Frau<br />
Lux beantwortete geduldig viele Fragen.<br />
Eine gelungene Veranstaltung.<br />
Anita Müller<br />
KV Ingolstadt<br />
Neue Vorstandschaft<br />
Der KV Ingolstadt hat eine neue Vorstandschaft.<br />
Zuerst galt jedoch der Dank bei<br />
der Jahreshauptversammlung dem schei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Vorstand für seine geleistete Arbeit.<br />
Josef Glötzner als erster Vorsitzender<br />
und Hans Heimisch als Stellvertreter, die<br />
die Geschicke des Kreisverbandes lange<br />
Jahre gelenkt hatten, übertrugen ihre<br />
Aufgabenbereiche an ihre mit überwältigender<br />
Mehrheit gewählten Nachfolger:<br />
Anton Jungwirth als erster, Karin Leibl als<br />
zweite und Barbara Springwald als dritte<br />
Vorsitzende.<br />
Präsi<strong>den</strong>t Albin Dannhäuser hatte es sich<br />
nicht nehmen lassen, seine Verbun<strong>den</strong>heit<br />
mit dem schei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorstand des Kreisverbandes<br />
Ingolstadt zu demonstrieren<br />
und seine langjährigen Verbandskollegen<br />
persönlich zu verabschie<strong>den</strong>.<br />
Dannhäuser zeigte sich erfreut über positive<br />
Signale aus dem Kultusministerium.<br />
„Aber sind deswegen jetzt plötzlich bessere<br />
Zeiten angebrochen?“ fragte er. Im Schulalltag<br />
sei von dieser Aufbruchsstimmung<br />
nämlich noch nichts zu spüren. Jeder Lehrer<br />
leiste täglich Arbeit, für die er eigentlich<br />
nicht zuständig sei, die Belastung sei<br />
enorm, der Lehrerberuf nach wie vor ein<br />
Knochenjob. Viel zu viel Unterricht falle<br />
aus. Nach wie vor litten die Schulleitungen<br />
unter einer wachsen<strong>den</strong> Aufgabenfülle.<br />
„Ich will hier nicht nur jammern“, sagte<br />
Dannhäuser, „aber die Öffentlichkeit sollte<br />
doch wissen dürfen, was an <strong>den</strong> Schulen<br />
läuft und was nicht läuft.“<br />
„Jetzt ist eine günstige Zeit für Schule und<br />
Bildung“, so der <strong>BLLV</strong>-Präsi<strong>den</strong>t. „Die<br />
Steuern sprudeln wieder, die Notwendigkeit<br />
von Bildung wird von der Öffentlichkeit<br />
anerkannt, wodurch die Politik zunehmend<br />
Druck von unten erfährt.“ Und diese<br />
Chance gelte es zu nutzen, weswegen er<br />
fordere, dieses Geld in die Zukunft von<br />
Schule und Bildung zu investieren. „Kinder,<br />
die keine Chancen in der Gesellschaft<br />
haben, können wir uns nicht leisten. Öko-<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
nomisch nicht, aber auch gesellschaftspolitisch<br />
nicht.“ Bei der derzeit viel zu hohen<br />
Zahl von Schulabbrechern braue sich t ein<br />
enormes Konfliktpotential zusammen.<br />
Deswegen fordere er ein sinnvolles Gesamtkonzept,<br />
das eine konsequente Linie<br />
in der Bildungspolitik vom Kindergarten<br />
bis zum Gymnasium erkennen lasse. Das<br />
beinhalte kleine Klassen, mehr Lehrper-<br />
sonal, gemeinsame Schulzeit statt Übertrittsdruck,<br />
regionale Schulentwicklungspläne<br />
statt Schulschließungen, verbesserte<br />
Lernbedingungen und Entlastung der Lehrerkollegien.<br />
„Das Geld für diese Maßnahmen<br />
ist da,“ so Dannhäuser, „jetzt gilt es,<br />
die Mittel zum Wohl der Kinder und Jugendlichen<br />
auch richtig einzusetzen.“<br />
Karl Leitner<br />
Winterwanderung im Naturpark Altmühltal<br />
Winterwanderung ins Altmühltal<br />
Unsere Winterwanderung führte bei strahlendem<br />
Sonnenschein in <strong>den</strong> Naturpark<br />
Altmühltal. Unter der fachkundigen Führung<br />
von Christoph Würflein, dem Leiter<br />
des Infozentrum Altmühltal in Eichstätt,<br />
starteten wir bei Beilngries. Bald grüßten<br />
die einige Kilometer entfernten Türme des<br />
Klosters Plankstetten herüber. Eine Gruppe<br />
entschied sich für <strong>den</strong> ebenen Weg entlang<br />
des Kanals, während die andere dem<br />
Höhenweg zustrebte. Vier sportliche Kolleginnen<br />
wählten gar <strong>den</strong> um vier Kilometer<br />
weiteren Weg auf die Jurahöhe über<br />
Fribertshofen und kamen ausgepowert<br />
in Berching an. Nach einer interessanten<br />
Stadtführung machten wir noch zu einer<br />
Kaffeepause in Plankstetten Station.<br />
Anneliese Sager<br />
Kinderfasching<br />
Nachdem im vergangenen Jahr der <strong>BLLV</strong>-<br />
Kinderfasching aufgrund der Einsturzgefahr<br />
des Turnhallendaches ausfallen<br />
musste, konnte Kreisvorsitzender Josef<br />
Glötzner heuer wieder zahlreiche kleine<br />
Maschkerer zu dieser Veranstaltung begrüßen.<br />
Peter Weigand spielte zünftig auf,<br />
der Zauberer Toni verzauberte die „Lehrers-(enkel)kinder“.<br />
Michl Schels und<br />
seine Mannschaft sorgten wie immer mit<br />
Würstchen, Krapfen und Getränken für<br />
das leibliche Wohl. Die Kinderprinzengarde<br />
der Narwalla bot eine tolle Show. Eine<br />
gelungene Veranstaltung!<br />
Anneliese Sager<br />
1. Vorsitzender Josef Glötzner (li) und<br />
Pensionistenbetreuer Ewald Sager<br />
gratulieren Veronika Schneider zum 100.<br />
Geburtstag<br />
KV Miesbach<br />
Erinnerung an ein Jahrhundert...<br />
...erlebten die Mitglieder des KV Miesbach<br />
im Prinzregententheater bei einem Schauspiel<br />
ohne Worte. Kreisvorsitzender Eugen<br />
Preiß hatte für die 40 Teilnehmer/innen<br />
die bei<strong>den</strong> ersten Reihen reservieren können.<br />
Im Mittelpunkt steht die Erinnerung<br />
- ein ganzes Jahrhundert deutscher Ge-<br />
Sichtlich ein Genuss: Evi Ehrhardt, Hildegard<br />
Mayer und Silvia Strecker<br />
schichte, durchtanzt von <strong>den</strong> Gästen des<br />
alten Ballhauses, durchlebt in vielen einzelnen,<br />
durch raffinierte Übergänge mit-<br />
einander verbun<strong>den</strong>en Szenen. Mit Musik,<br />
Kostümen, Mimik, Gestik, Requisiten und<br />
Tanz erzählen die Akteure im Ballsaal,<br />
was draußen gerade geschieht, ob Hitler<br />
– Ära, Wiederaufbau, Mondlandung oder<br />
Hippie – Zeit. Das Ensemble aus Schauspielern<br />
und Tänzern riss das Publikum zu<br />
Beifallsstürmen hin.<br />
Christine Kumpfmüller<br />
MdL stellt sich Schulproblemen<br />
Der Einladung des <strong>BLLV</strong>-Vorsitzen<strong>den</strong> Eugen<br />
Preiß waren neben dem Landtagsabgeordneten<br />
Dr. Jakob Kreidl, mehrere<br />
Bürgermeister des Landkreises sowie eine<br />
hochkarätige Lehrergemeinde gefolgt..<br />
In einem kurzen Einführungsreferat zeigte<br />
Preiß die Probleme der Schulen, insbesondere<br />
der Hauptschulen im ländlichen<br />
Raum auf: sinkende Schülerzahlen bei<br />
steigen<strong>den</strong> Übertrittszahlen; nach wie vor<br />
sind Mindestzahlen bei Klassenbildung<br />
Bedingung, was <strong>den</strong> Bestand der wohnortnahen<br />
Hauptschule nicht mehr gewährleistet.<br />
Als „Wurzel allen Übels“ bezeichnete<br />
der 3. Bezirksvorsitzende die frühe Selektion<br />
nach der 4. Klasse. Wenn Politiker<br />
immer vollmundig tönten, „kein Kind darf<br />
verloren gehen“, so heiße das aber doch,<br />
dass wir a l l e Kinder bei der Bildung mitnehmen<br />
müssen, auch und ganz besonders<br />
die Hauptschüler. Diese Schulart werde<br />
jedoch von Eltern und Wirtschaft nicht<br />
mehr als aussichtsreich betrachtet, was die<br />
Dr, Jakob<br />
Kreidl,<br />
MdL und<br />
Eugen<br />
Preiß (li).<br />
hohen Übertrittszahlen an Gymnasien und<br />
Realschulen beweisen. Wer bleiben müsse,<br />
sehe sich zunehmend in der „Schule der<br />
Verlierer“. Die angekündigte Hauptschulreform<br />
sieht Preiß nur als kurzfristige Kosmetik,<br />
nicht als dauerhafte Lösung. Neu<br />
gebaute oder erweiterte Schulen kämpften<br />
um ihre Existenz, während die Realschulen<br />
aus allen Nähten platzten.<br />
Landtagsabgeordneter Dr. Kreidl räumte<br />
ein, dass sich die Anforderungen an die<br />
Schule geändert haben und dass man sich<br />
<strong>den</strong> neuen Herausforderungen stellen müsse.<br />
Er bejahte eine Grundsatzdiskussion zu<br />
<strong>den</strong> Problemen, die die demographische<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung 3
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
Entwicklung dem ländlichen Raum bereitet.<br />
Weiterhin plädierte er für die wohnortnahe<br />
Grundschule auch bei zurückgehen<strong>den</strong><br />
Schülerzahlen. Er zeigte sich offen<br />
für ein Nach<strong>den</strong>ken darüber, ob man aus<br />
dem dreigliedrigen Schulsystem ein zweigliedriges<br />
machen sollte. Dies wäre jedoch<br />
ein Paradigmenwechsel und dürfte auf<br />
keinen Fall überstürzt eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Christine Kumpfmüller<br />
Treffen der Vertrauenslehrer<br />
Traditionell lud der <strong>BLLV</strong>-Vorsitzende Eugen<br />
Preiß Anfang des Jahres die Vertrauenslehrer/innen<br />
des Landkreises zu einem<br />
Arbeitsessen ins Café Waldeck nach Wall<br />
ein. Er dankte ihnen für die geleistete Arbeit<br />
und die Mithilfe bei der Organisation.<br />
In seinem kurzen Überblick zur aktuellen<br />
Schulpolitik stellte er mit Bedauern<br />
fest, dass es um die im Herbst von Kultusminister<br />
Schneider groß angekündigte<br />
Hauptschulreform augenblicklich sehr still<br />
gewor<strong>den</strong> ist. Seines Erachtens wer<strong>den</strong> die<br />
angedachten Maßnahmen die Probleme<br />
dieser Schulart nicht lösen und damit die<br />
Hauptschule nicht retten können.<br />
Auch <strong>den</strong> Grundschulen würde es besser<br />
gehen, wenn die Selektion der Schulkinder<br />
nicht schon nach der 4. Klasse erfolgen,<br />
wenn die „Testeritis“ zurückgefahren und<br />
die Informationsflut eingedämmt würde<br />
und wenn wir wieder Lehrer sein dürften<br />
und nicht Vollzugsbeamte.<br />
Das Ärgernis „neue Grundschulzeugnisse“<br />
sollte in diesem Schuljahr eigentlich auch<br />
die weiterführen<strong>den</strong> Schulen erreichen .<br />
Man hört nichts davon, schließlich hätte es<br />
nun auch das Gymnasium getroffen .....<br />
Abschließend wurde Martin Köpf, ehemaliger<br />
Konrektor der HS Miesbach, als<br />
langjähriger Vertrauenslehrer verabschiedet.<br />
In Abwesenheit verabschiedet und<br />
gedankt wurde ebenfalls Ralf Lorenzer,<br />
Maria Streifinger und Angela Kogler.<br />
Christine Kumpfmüller<br />
Schulamtsleiter verabschiedet<br />
Im Rahmen einer außeror<strong>den</strong>tlichen Personalversammlung<br />
verabschiedeten stellv.<br />
Landrat Michael Pelzer und PR-Vorsitzender<br />
Eugen Preiß <strong>den</strong> langjährigen fachlichen<br />
Leiter des Schulamts Otto Belmer.<br />
Mit einem kurzweiligen und humorvollen<br />
Rahmenprogramm bedankten sich die<br />
Beschäftigten für <strong>den</strong> menschlich angenehmen<br />
Umgang bei ihrem Chef a.D. Unter<br />
<strong>den</strong> Ehrengästen im bis auf <strong>den</strong> letzten<br />
Platz besetzten Saal des Hotels Post in Bad<br />
Wiessee waren auch alle seine Vorgänger<br />
und Verwaltungsangestellten. Mit einem<br />
gefüllten Wanderrucksack wurde Otto<br />
Belmer in <strong>den</strong> Ruhestand entlassen.<br />
PR-Vorsitzender Eugen Preiß (rechts) verabschiedete<br />
<strong>den</strong> langjährigen fachlichen<br />
Leiter des Schulamts Otto Belmer.<br />
KV Mühldorf<br />
PC-Spiele – Gefahr für unsere Kinder<br />
Ursprünglich war auf der Einladung, die<br />
der Kreisverband zusammen mit der Beratungsstelle<br />
für Kinder, Jugendliche und<br />
Familien herausgegeben hatte, ein Fragezeichen<br />
hinter dem obigen Titel. Doch<br />
nach dem beeindrucken<strong>den</strong> Vortrag von<br />
Frau StD Pfeiffer, einer Mitarbeiterin am<br />
Kriminologischen Institut Hannover, war<br />
<strong>den</strong> Zuhörern klar, dass dies die Kernaussage<br />
der <strong>Aus</strong>führungen der Referentin<br />
war. Das Publikum gewann mittels einer<br />
Multimediapräsentation erschreckende<br />
Einblicke in die virtuelle Welt von Killer-,<br />
Action- und Horrorspielen. Dass dies keine<br />
illegal zu erwerben<strong>den</strong> Spiele sind und<br />
die Spieler keineswegs immer volljährig<br />
sein müssen, belegte eindrucksvoll das<br />
Beispiel des Spiels „Jack the Ripper – Auf<br />
der Spur des größten Frauenmörders aller<br />
Zeiten“, das ab 6 Jahren freigegeben ist.<br />
Die wissenschaftlichen Ergebnisse des<br />
Kriminologischen Instituts, die teilweise<br />
von der Referentin selbst und ihrem Bruder,<br />
dem namhaften Gewalt- und Medienforscher<br />
Prof. Pfeiffer, stammen, sprechen<br />
eine deutliche Sprache: Computer- und Videospiele<br />
wer<strong>den</strong> überwiegend von Jungen<br />
gespielt. Dies geschieht umso häufiger, je<br />
geringer das Bildungsniveau der Eltern<br />
ist und vor allem, je häufiger Spielekonsolen<br />
im Kinderzimmer stehen. Dass die-<br />
se Spiele nicht ohne <strong>Aus</strong>wirkung auf die<br />
Schulleistungen sind, veranschaulichte<br />
ein Untersuchungsergebnis, bei dem Kinder<br />
und Jugendliche mit einer Computerspielmöglichkeit<br />
im eigenen Zimmer einen<br />
um 0,7 schlechteren Notendurchschnitt in<br />
<strong>den</strong> Kernfächern erreichten als eine Vergleichsgruppe<br />
ohne Spielekonsole. So lautete<br />
auch der deutliche Appell der Referentin:<br />
Die Spielekonsolen müssen raus aus<br />
<strong>den</strong> Kinderzimmern! Auch internationale<br />
Forschungsbelege verdeutlichen, dass der<br />
Zusammenhang zwischen häufigem Computerspielen<br />
und aggressivem Verhalten<br />
größer ist als zwischen dem Erledigen von<br />
Hausaufgaben und <strong>den</strong> erzielten Schulleistungen.<br />
Zwar sind die Ergebnisse in Bayern<br />
noch nicht so negativ ausgeprägt wie<br />
beispielsweise in Nordrhein-Westfalen,<br />
doch von Jahr zu Jahr steigt die Anzahl<br />
der Computerspieler und die damit verbun<strong>den</strong>e<br />
tägliche Spieldauer. „Vorreiter“<br />
sind wie so oft die USA, wo Jugendliche<br />
mittlerweile im Schnitt sechs Stun<strong>den</strong> täglich<br />
vor einem Bildschirm verbringen und<br />
dies nicht, um Mathematikaufgaben zu<br />
bearbeiten.<br />
Oliver Ludwig, Kreisvorsitzender<br />
KV Neuburg-Schrobenhausen<br />
Neues Keltenmuseum beeindruckte<br />
Die Führung durch das im vergangenen<br />
Jahr eröffnete Kelten-Römer-Museum in<br />
Manching organisierte Kreisvorsitzende<br />
Marietta Platzer. Zwanzig Kolleginnen<br />
und Kollegen, darunter auch etliche Pensionäre,<br />
nahmen an der eindrucksvollen<br />
Veranstaltung teil. Während der außeror<strong>den</strong>tlich<br />
lebendig gestalteten Führung<br />
gewannen unsere Mitglieder plastische<br />
Eindrücke vom Siedlungswesen, der Ernährung,<br />
der Kleidung, dem hoch entwickelten<br />
Handwerk, aber auch von erstaunlich<br />
weit reichen<strong>den</strong> Handelsbeziehungen<br />
der Kelten sowie vom Militärwesen der<br />
Römer in unserer Gegend. Aufgrund der<br />
schönen Exponate, unterstützt durch deren<br />
museumspädagogisch durchdachte Präsentation<br />
gelang es <strong>den</strong> Teilnehmern mühelos,<br />
in die Geschichte einzutauchen und sich<br />
ein konturenreiches Bild unserer Frühgeschichte<br />
zu machen. Ob als Anregung zur<br />
Gestaltung des eigenen Unterrichts, oder<br />
als persönliche Bereicherung: Die Veran-<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
Vor einer keltischen Flechtwand im Kelten-Römer-Museum<br />
staltung war in jedem Fall ein Gewinn.<br />
Josef Voigt<br />
KVPfaffenhofen<br />
Neue Führung<br />
Die Mitgliederversammlung des KV Pfaffenhofen<br />
stand diesmal ganz im Zeichen<br />
von Dank und Abschied langjähriger<br />
Mitglieder des Kreisvorstandes. Hans<br />
Betschart, der die Geschicke des <strong>BLLV</strong>-<br />
Kreisverbandes seit 2001 als 1. Vorsitzender<br />
geleitet hatte, schied aus, da er jetzt<br />
im Landkreis Neuburg/Schrobenhausen<br />
tätig ist. Seine bisherige Stellvertreterin<br />
Dagmar Schneck würdigte Betscharts Arbeit<br />
in sehr persönlichen Worten. Sie hob<br />
dabei vor allem die umsichtige Führung<br />
und das Organisationstalent Hans Betscharts<br />
hervor. Mit seiner „leisen Art“ führte<br />
er <strong>den</strong> <strong>BLLV</strong>-Kreisverband sicher durch<br />
schulpolitisch turbulente Zeiten und konnte<br />
sogar die Zahl der Mitglieder erhöhen.<br />
Kassier Eckhard Spach, ein Urgestein des<br />
<strong>BLLV</strong> in Pfaffenhofen, gab sein Amt nach<br />
nicht weniger als 28 Jahren auf. Obwohl<br />
bereits im Ruhestand, hatte er sein Vorstandsamt<br />
noch bis jetzt ausgeübt. Höchste<br />
Anerkennung und größter Dank wur<strong>den</strong><br />
ihm für seine gewissenhafte und solide<br />
Kassenführung ausgesprochen. Daneben<br />
wurde die kritische und immer konstruktive<br />
Mitarbeit Eckhard Spachs im <strong>BLLV</strong>-<br />
Kreisvorstand von Dagmar Schneck in<br />
ihrer Laudatio sehr hervorgehoben. Nach<br />
dem Kassenbericht legten auch die bei<strong>den</strong><br />
Kassenprüfer Elisabeth Schlegel und Ernst<br />
Pleyer ihre Ämter nieder. Mit größter Genauigkeit<br />
hatten sie Jahrzehnte lang die<br />
Kasse geprüft und wur<strong>den</strong> dafür ebenso<br />
mit viel Lob und Dank bedacht.<br />
Anton Siebler, der <strong>den</strong> Kreisverband<br />
Pfaffenhofen bereits von 1987 bis 2001<br />
als 1.Vorsitzender geführt hat, stellte sich<br />
wieder für dieses Amt zu Verfügung und<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
erhielt die Stimmen aller anwesen<strong>den</strong><br />
Mitglieder. Hansebert Bogenrieder wurde<br />
anstelle von Dagmar Schneck zum 2.<br />
Vorsitzen<strong>den</strong> gewählt. Frau Schneck hatte<br />
dieses Amt aus privaten Grün<strong>den</strong> zur<br />
Verfügung gestellt, bleibt aber als Schriftführerin<br />
und weitere Mitarbeiterin in die<br />
Arbeit des Kreisvorstandes eingebun<strong>den</strong>.<br />
Das Amt des Kassiers übernimmt ebenfalls<br />
Hansebert Bogenrieder. In ihren Äm-<br />
Das alte und das neue Führungsduo: Dagmar Schneck und Hans Betschart (Mitte) wur<strong>den</strong><br />
abgelöst von Anton Siebler (rechts) und Hansebert Bogenrieder (links)<br />
tern bestätigt wur<strong>den</strong> Hermann Steidle als<br />
Geschäftsführer, Alexandra Grimps als<br />
ABJ-Beauftragte und Monika Zingelmann<br />
als Pressereferentin. Neue Gesichter im<br />
Kreisvorstand sind Martina Binder (EDV-<br />
Beauftragte), Norbert Haas (Vertreter<br />
der Schulleiter) und Susanne Dittenheber<br />
und Reinhard Bachmaier (weitere Beisitzer).<br />
Im Kreisausschuss sind außerdem<br />
tätig Robert Rauch (Sport), Burgi Sieber<br />
(Bildungsfahrten), Karin Voit (Kunst),<br />
Friedrich Bauer (Pensionisten) sowie Anja<br />
Riedmair, Leo Schurius und Josef Ippi<br />
als Beisitzer. Ute Zellhöfer übernimmt <strong>den</strong><br />
Fachbereich Seminar, Heinz Hehl arbeitet<br />
als Berater für Dienstrecht weiterhin mit.<br />
Im Tätigkeitsbericht kam zum <strong>Aus</strong>druck,<br />
dass im <strong>BLLV</strong>-Kreisverband Pfaffenhofen<br />
nicht nur die Schulpolitik eine wichtige<br />
Rolle spielt. Daneben gab es in <strong>den</strong> letzten<br />
drei Jahren ein attraktives Kultur- und<br />
Fortbildungsangebot, eine große Kunstausstellung,<br />
Reisen und sportliche Aktivitäten<br />
für die Mitglieder.<br />
Hoch engagiert und griffig formuliert stellte<br />
Dr. Fritz Schäffer, Leiter der Abteilung<br />
Berufswissenschaften, seine Thesen vor.<br />
Im derzeitigen dreigliedrigen Schulsystem<br />
in Bayern finde die Schülerauslese aufgrund<br />
von Noten statt und Lehrer stehen<br />
wegen dieses Selektionsauftrags ständig<br />
in einer Rechtfertigungspflicht Eltern und<br />
Schülern gegenüber. Die Reduktion des<br />
Leistungsbegriffs auf Noten verhindere<br />
zudem massiv das dringend notwendige<br />
nachhaltige Lernen. Daraus ergeben sich<br />
für Dr.Schäffer drei politische Forderungen<br />
des <strong>BLLV</strong>: ein neuer nachhaltiger<br />
Leistungsbegriff, Förderung statt <strong>Aus</strong>lese<br />
von Schülern in kleinen Klassen und da-<br />
durch bedingt mehr Geld für mehr Personal<br />
im Bildungsbereich.<br />
Monika Zingelmann<br />
KV München-Land<br />
Josef Rödig verstorben<br />
Am 14. März verstarb nach schwerem<br />
Lei<strong>den</strong> Josef Rödig, ehemaliger Schulleiter<br />
und langjähriger Personalratsvorsitzender<br />
im Landkreis München. 1920<br />
in Abertham bei Karlsbad geboren, kam<br />
er nach Kriegseinsätzen in ganz Europa,<br />
Lazarettaufenthalt und britischer Kriegsgefangenschaft<br />
1946 an die Lehrerbildungsanstalt<br />
nach München-Pasing. 1947<br />
wurde er bereits Klassenlehrer an der VS<br />
Haar, 1960 Oberlehrer und Schuljugendberater<br />
und 1965 stellvertretender Schul-
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
leiter. 1968 wechselte er als Schulleiter<br />
ins benachbarte Feldkirchen, war dort<br />
ein Jahr später bereits Rektor und ab 1971<br />
schließlich Schulleiter an seinem Wohnort<br />
Haar. Von 1973 bis zum Eintritt in <strong>den</strong><br />
Ruhestand 1982 wirkte er auch als Personalratsvorsitzender<br />
im Landkreis. - Josef<br />
Rödig galt als tüchtiger Lehrer und Schulleiter,<br />
besonders geschätzt wur<strong>den</strong> sein gewandtes<br />
Auftreten und sein umgängliches<br />
Wesen. Der allseits geachtete Kollege war<br />
auch für seinen stillen Humor und sein<br />
umfangreiches Wissen bekannt und galt<br />
beim Schulamt als hartnäckiger aber kompromissbereiter<br />
Gesprächspartner.<br />
Klaus Berentz<br />
KV Starnberg<br />
Es groovt im ganzen Landkreis<br />
Vollen Körpereinsatz verlangte Michael<br />
Widmer 50 Kolleginnen und Kollegen ab.<br />
Der Dozent am Orff Institut in Salzburg,<br />
bekannt durch seine stets ausgebuchten<br />
Kurse beim oberbayerischen Lehrertag,<br />
ließ die Teilnehmer in Form von „Bodypercussion“<br />
die unterschiedlichsten<br />
Klangbausteine hervorbringen.<br />
Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt<br />
im Spiel mit <strong>den</strong> Boomwhackers.<br />
Mit <strong>den</strong> Boomwhackern kommt Groove in<br />
<strong>den</strong> Musikunterricht.<br />
Mit diesen farbigen Plastikrohre unterschiedlicher<br />
Länge lassen sich verschie<strong>den</strong>e<br />
Töne, ja sogar die gesamte Tonleiter<br />
erzeugen, in unterschiedlicher Lautstärke,<br />
je nach Einsatz, gegeneinander, auf dem<br />
Stuhl, Bo<strong>den</strong> oder am Körper.<br />
Mit Boomwhacker können Lieder und<br />
Songs einfach begleitet, aber auch eigene<br />
Rhythmusmuster erarbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Also bitte nicht wundern, wenn Ihnen<br />
zukünftig an immer mehr Schulen eine<br />
Kollegin oder Kollege mit bunten Plastikrohren<br />
scheinbar bewaffnet entgegen tritt.<br />
Er ist dem Boomwhackerfieber erlegen.<br />
Achtung, Ansteckungsgefahr!<br />
Angelika Hock<br />
KV Traunstein<br />
Ehrungen<br />
Der KV Traunstein ehrte seine langjährigen<br />
Mitglieder. Allen voran stan<strong>den</strong><br />
Ulrich Budzinsky mit seiner 55-jährigen<br />
Mitgliedschaft, sowie Herbert Hannss<br />
und Ludwig Ellinger mit 50 Jahren Verbandstreue.<br />
Für besondere Verdienste im<br />
<strong>BLLV</strong>, jedoch „nur“ 40 Jahren Mitgliedschaft<br />
wurde neben dem Ehrenvorsitzen<strong>den</strong><br />
des KV TS Süd Ludwig Kühlechner<br />
auch Traunsteins Schulamtsdirektor Karl<br />
Kaditzky geehrt.<br />
Neben <strong>den</strong> bereits genannten erhielten an<br />
diesem Abend auch alle anderen anwesen<strong>den</strong><br />
Mitglieder für ihre 45, 40, 35 und<br />
25 Jahre Treue zum <strong>BLLV</strong> eine Urkunde<br />
und ein kleines Präsent von Hans-Peter<br />
Brugger überreicht. Für ihre beständige<br />
Unterstützung des <strong>BLLV</strong>s durch <strong>Aus</strong>hänge<br />
und dem Weiterleiten von Informationen<br />
dankte der 1. Vorsitzende <strong>den</strong> Verwaltungsangestellten,<br />
die ebenso zahlreich<br />
erschienen waren.<br />
Michael Stang<br />
Gemeinsamer Schulleiterstammtisch<br />
Zu einem gemeinsamen Schulleiterstammtisch<br />
der bei<strong>den</strong> Kreisverbände trafen sich<br />
21 Rektoren oder deren Stellvertreter und<br />
hatten mit Anton Siebler einen kompetenten<br />
Referenten. Der Schulleitersprecher<br />
des Bezirks Oberbayern im <strong>BLLV</strong> und<br />
gleichzeitig Pfaffenhofener PR-Vorsitzende<br />
hatte allerdings kaum ermutigende<br />
Nachrichten im Gepäck. Er stellte die Anforderungen,<br />
die man heutzutage an einen<br />
Manager stellt, <strong>den</strong> derzeitigen Arbeitsbedingungen<br />
der bayerischen Schulleiter an<br />
Grund- und Hauptschulen gegenüber. Die<br />
Aufgaben eines Managers seien für Ziele<br />
zu sorgen, zu organisieren, zu entschei<strong>den</strong>,<br />
zu kontrollieren und Menschen zu fördern<br />
und zu entwickeln. Die Rahmenbedingungen<br />
der Rektoren stün<strong>den</strong> dazu aber im<br />
Widerspruch. Schulleitung müsse als eigener<br />
Beruf anerkannt wer<strong>den</strong>, die Leitungszeit<br />
muss erhöht und <strong>den</strong> Bedingungen der<br />
Realschulleiter angepasst wer<strong>den</strong>. Eine<br />
eigenverantwortlich arbeitende Schule sei<br />
nur dann leistungsfähig, wenn sich die<br />
Schulleitung auf die Leitungstätigkeit konzentrieren<br />
kann und nicht hauptsächlich in<br />
der Klasse stehen müsse.<br />
Ganz eklatant wur<strong>den</strong> die schlechten Arbeitsbedingungen<br />
der GS- und HS-Leiter<br />
sichtbar, als Siebler eine gleich große Realschule<br />
und ein gleich großes Gymnasium<br />
einer Volksschule gegenüber stellte und<br />
hinsichtlich Unterrichts-Pflichtstun<strong>den</strong>,<br />
Poolstun<strong>den</strong>, Leitungszeit, Gehaltsstufen<br />
und Zuweisung von Verwaltungsangestell-<br />
ten miteinander verglich. „Wenn es dem<br />
Freistaat mit der Aufrechterhaltung des<br />
dreigliedrigen Schulsystems und der Wertschätzung<br />
der Grund- und Hauptschulen<br />
ernst ist, muss sich hier etwas ändern!“<br />
Weitere Themen, die am Schulleiterstammtisch<br />
diskutiert wur<strong>den</strong>, waren<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong><br />
Kreisverbän<strong>den</strong><br />
unter anderem die Evaluation, die Dienstlichen<br />
Beurteilungen und der kürzlich erfolgte<br />
Besuch des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten und<br />
des Kultusministers an der Traunsteiner<br />
Hauptschule.<br />
Norbert Maier<br />
Ins „Kompendium des Universums“<br />
Annähernd 50 Lehrkräfte machten sich<br />
auf <strong>den</strong> Weg nach Friaul Julisch Venetien,<br />
dem „kleinen Kompendium des Universums“,<br />
so bezeichnet, weil man auf einem<br />
relativ begrenzten Gebiet problemlos und<br />
innerhalb kurzer Zeit vom Gebirge das<br />
Meer erreichen und dabei sanfte Hügel<br />
und grüne Ebenen durchqueren kann.<br />
Udine – der <strong>Aus</strong>gangspunkt<br />
Gleich nach der Ankunft erkundeten die<br />
Traunsteiner Udine. Das Schloss als zentrales<br />
Bauwerk erhebt sich auf einem Hügel,<br />
der die Stadt beherrscht und nach der<br />
Legende von <strong>den</strong> Kriegern Attilas errichtet<br />
wurde, um dem Feldherrn die Möglichkeit<br />
zu geben, von weitem dem Schauspiel der<br />
brennen<strong>den</strong> Stadt Aquileia beizuwohnen.<br />
Wie ein kleiner Stadtsalon ist die Piazza<br />
S. Giacomo, immer schon Markplatz und<br />
ein Ort, an dem in der Vergangenheit Turniere,<br />
Aufführungen und leider auch Hinrichtungen<br />
stattfan<strong>den</strong>.<br />
Der Palazzo Patriarcale ist berühmt wegen<br />
seiner Tiepolo-Fresken.<br />
Reiche Geschichte - Aquileia<br />
In der herrlichen Basilika der Hl. Maria<br />
Auf der Treppe zum Schloss Miramare<br />
Himmelfahrt in Aquileia konnten die bekannten<br />
altchristlichen Mosaike aus dem<br />
vierten Jahrhundert bewundert wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>Aus</strong>grabungen haben Überreste des römischen<br />
Theaters, einer Basilika, des<br />
Gräberfeldes, von Mosaikbö<strong>den</strong> und Häuserfundamenten,<br />
Statuen, der Heiligen<br />
Straße, der Märkte, der Stadtmauern, des<br />
Flusshafens, und eines großen Mausoleums<br />
ans Licht gebracht. Erholsam war<br />
die nachmittägliche Schifffahrt durch die<br />
Lagune von Grado, einem 2.000 Hektar<br />
großen Streifen unberührter Natur.<br />
Miramare und „vino rosso“<br />
Kurz vor Triest befindet sich das Schloss<br />
Miramare, einer Festung nachempfun<strong>den</strong>,<br />
erbaut von Erzherzog Maximilian von Österreich.<br />
Äußerst positiv überrascht waren die Teilnehmer<br />
von der Stadt Triest. Diese entwickelte<br />
sich im modernen Zeitalter dank<br />
der Hafentätigkeit und wurde zu einem lebendigen<br />
Industrie- und Handelszentrum,<br />
einem Schmelztiegel der Völker und Kulturen.<br />
Der nächste Besuch ging in die Colli Orientale,<br />
dem führen<strong>den</strong> Weinanbaugebiet<br />
in Friaul-Julisch Venetien und begann in<br />
Cividale del Friuli, das an <strong>den</strong> Ufern des<br />
Flusses Natisone liegt: Eine Hauptstadt<br />
mit großer strategischer Wichtigkeit, die<br />
vom Vorbeizug fremder Völker wie <strong>den</strong><br />
Longobar<strong>den</strong> und Franken gezeichnet und<br />
bereichert wurde. Am Domplatz befindet<br />
sich der “Palazzo Nordis” und der ein-<br />
drucksvolle Palazzo dei Provveditori Veneti<br />
bis hin zur eindrucksvollen Teufelsbrücke,<br />
die <strong>den</strong> Natsione überspannt.<br />
Schinken vor dem Osterfest<br />
In einer Schinkenfabrik in San Daniele<br />
wurde die Herstellung erklärt und reichlich<br />
vom Endprodukt probiert. Die Erzeugung<br />
des berühmten Schinkens wird durch<br />
das fast ganzjährig frische und luftige Mikroklima<br />
und dank einer tausendjährigen<br />
Überlieferung von Generation zu Generation<br />
ermöglicht.<br />
Ludwig Bürger<br />
KV Wasserburg<br />
Nolde bis Beckmann<br />
Mit einem Besuch der <strong>Aus</strong>stellung „Nolde<br />
bis Beckmann - Jorn bis Richter“ eröffnete<br />
1. Vors. Christiane Wieser das diesjährige<br />
Angebot für „ihre“ Lehrkräfte.<br />
Henri Nannen, bekannt als Gründer des<br />
Magazins „Stern“, studierte vor dem<br />
Krieg in München Kunstgeschichte und<br />
legte schon damals mit dem Erwerb eines<br />
Nolde-Aquarells <strong>den</strong> Grundstein für seine<br />
spätere Sammlung. Dabei entscheidet einzig<br />
die Spontaneität des lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />
Sammlers. So streift Nannen, neugierig<br />
auf das, was Perestroika und Glasnost<br />
bewirken, in <strong>den</strong> Achtzigern durch die<br />
Moskauer und Leningrader Ateliers und<br />
erwirbt, was ihm gefällt.<br />
Nach seinem Tod 1990 setzt seine Frau<br />
Eske die Sammeltätigkeit für die Kunsthalle<br />
in Em<strong>den</strong> fort. Eine <strong>Aus</strong>wahl von<br />
mehr als 100 Gemäl<strong>den</strong>, Papierarbeiten<br />
und Skulpturen dieser Einrichtung ist nun<br />
in München zu Gast und bietet Einblick<br />
in die expressive Malerei der „Brücke“<br />
und des „Blauen Reiters“ und in Arbeiten<br />
von Katz, Grosz oder Dix, Kolbe, Scharl<br />
oder Radziwill Auch fin<strong>den</strong> sich wichtige<br />
Werke des „Informel“, der Künstlergruppen<br />
„Cobra“ und „Spur“ und natürlich der<br />
große Block russischer Maler.<br />
Dr. Karin Sagner, einer Mitarbeiterin der<br />
Hypo-Kulturstiftung, gelang es bei ihrer<br />
exzellenten Führung, <strong>den</strong> Lehrkräften die<br />
Vielfalt dieser Sammlung aus dem Nor<strong>den</strong><br />
Deutschlands durch Beschränkung auf<br />
Beispielhaftes nahe zu bringen.<br />
Frank Neugebauer<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung 7
<strong>Aus</strong> dem Verband<br />
Es war alles andere als lustig, was Dr. Eisenack<br />
<strong>den</strong> rund 60 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern zu sagen hatte. Dass es <strong>den</strong>noch<br />
viel zu lachen gab, lag an der heiteren<br />
Art seines Vortrages - und daran, dass der<br />
Mediziner die Lehrerseele besser kennt als<br />
ein Dorfpfarrer die Sün<strong>den</strong> seiner Schäflein.<br />
Rund 50% der deutschen Lehrkräfte wer<strong>den</strong><br />
vorzeitig dienstunfähig, referierte Dr.<br />
Eisenack leidlich bekannte Statistikwerte.<br />
Betroffen ist in erster Linie die Altersgruppe<br />
der 51- bis 56-jährigen. Wiederum ca.<br />
50% der Frühpensionierten gehen wegen<br />
psychischer Erkrankungen in <strong>den</strong> Ruhestand.<br />
Nicht weniger als zwei Drittel dieser<br />
Personengruppe leidet unter Depressionen<br />
und/oder psychosomatischen Störungen.<br />
Burnout und Depression sind die Folgen.<br />
Ursachen<br />
Dass gerade Lehrerinnen und Lehrer so<br />
anfällig für derlei Erkrankungen sind,<br />
hängt sicher auch damit zusammen, dass<br />
die Anforderungen in diesem Beruf sehr<br />
komplex sind, wie Dr. Eisenack ausführt:<br />
„Die Tätigkeit als Lehrer beinhaltet<br />
• die Bewältigung komplexer Erziehungs-<br />
und Unterrichtsaufgaben,<br />
• ständige Präsenz im Interaktionsgeschehen,<br />
• die Bewältigung komplizierter Interaktions-<br />
und Kommunikationsprozesse,<br />
• Konflikte mit Elternerwartungen an<br />
Kindern und Schule,<br />
• Disziplinprobleme der Schüler,<br />
• das Spannungsfeld zwischen pädagogischem<br />
Handeln und juristischen Implikationen<br />
Nicht umsonst<br />
Magisches Dreieck der Lehrergesundheit erfordert allseitige Bemühungen<br />
• Autoritätsverlust von Schule und Lehrer.“<br />
Für die Belastungen macht er äußere wie<br />
innere Faktoren verantwortlich.<br />
Zu <strong>den</strong> äußeren zählt er<br />
• zu große Klassen<br />
• fehlende Motivation der Kinder<br />
• das Verhalten schwieriger Schüler<br />
• Anzahl der Unterrichtsstun<strong>den</strong><br />
• <strong>Aus</strong>gleich elterlicher<br />
Erziehungsdefizite<br />
• paradoxer Auftrag:<br />
fördern und auslesen<br />
• schlechtes öffentliches Meinungsbild<br />
• Bürokratie<br />
Als eher personenbezogene Bedingungen<br />
nennt er:<br />
• Überi<strong>den</strong>tifikation mit<br />
schulischen Zielen<br />
• fehlende Abgrenzung Schule/privat<br />
• hohe Leistungsorientiertheit<br />
• Selbstwert durch Einsatz für Andere<br />
• Abhängigkeit des Selbstwertes<br />
vom Erfolg der Schüler<br />
• individualistische Einstellungen<br />
• soziale Ängstlichkeit<br />
Und dann natürlich der Stress<br />
Spätestens, wenn Dr. Eisenack Lehrern<br />
anschaulich erklärt, wie Stress zustande<br />
kommt, spätestens dann kann er nicht<br />
mehr verheimlichen, dass er ein lebendes<br />
Studienobjekt zu Hause hat - seine Frau ist<br />
Lehrerin an einer Grundschule.<br />
„6. 30 Kaffeemaschine kocht über<br />
7.00 Schlüssel verlegt<br />
7.10 Fahrrad hat einen Platten<br />
7.37 Überraschung:<br />
Vertretung in der Freistunde<br />
Dr. Peter Eisenack,<br />
hat die Psychosomatische Klinik Windach<br />
aufgebaut.<br />
Er arbeitet dort als Leitender Psychologe.<br />
7.40 Gedränge am Kopierer<br />
7.50 Hausmeister beschwert<br />
sich über Schüler<br />
8.02 zu spät im Unterricht<br />
hoher Lärmpegel“<br />
Heiterkeit im Saal, wie bei uns zu Hause.<br />
Währenddessen erklärt der Leiter der Klinik<br />
Windach aber ganz ernst <strong>den</strong> Verlauf<br />
einer Stressreaktion, vor allem aber, wie<br />
sich diese Reaktion beim Auftreten mehrer<br />
Stressoren aufschaukelt.<br />
Gibts nicht gratis<br />
Gesundheit im Lehrberuf - dieses hohe<br />
Gut ist nicht umsonst zu haben. Darin sind<br />
sich der Dr. Eisenack und Helga Gotthart<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
<strong>Aus</strong> dem Verband<br />
einig. Deshalb spricht die stellvertretende<br />
Bezirksvorsitzende in ihren Begrüßungsorten<br />
auch mit deutlichen Worten an, dass<br />
unser Arbeitgeber am falschen Ende spart<br />
- nämlich bei der Gesundheit der Beschäftigten<br />
(s. Kasten).<br />
Gesundheit gibts nicht umsonst - deshalb<br />
rät der Doktor dazu, etwas dafür zu tun,<br />
das „magische Dreieck“ aktiv zu erarbeiten<br />
und zu erhalten:<br />
Als ersten Eckpunkt bezeichnet er die<br />
„I<strong>den</strong>tität“: Jede Lehrkraft brauche selbstverständlich<br />
fachliche Kompetenz, aber<br />
auch Mut zum persönlichen Stil und emotionale<br />
Authentizität.<br />
Besonders wichtig sei - als zweiter Eckpfeiler<br />
- die Unterstützung durch das Kol-<br />
Aufmerksames<br />
Zuhören<br />
- wichtigste<br />
Voraussetzung<br />
für<br />
das Führen<br />
schwieriger<br />
Gespräche<br />
Viele überschreiten permanent<br />
die Grenzen ihrer Belastbarkeit<br />
„Immer noch scheidet über die Hälfte aller<br />
Lehrerinnen und Lehrer vorzeitig aus dem<br />
Berufsleben aus, weil sie <strong>den</strong> physischen<br />
und psychischen Belastungen unter<br />
schwierigen Arbeitsbedingungen nicht bis<br />
zum Pensionsalter gewachsen sind. Abgesehen<br />
vom menschlichen Leid, das hinter<br />
jedem dieser Fälle steht, verursacht die<br />
vorzeitige Ruhestandsversetzung von Lehrerinnen<br />
und Lehrern nach Berechnungen<br />
des <strong>BLLV</strong> allein in Bayern jährlich Kosten<br />
von rund 250 Millionen Euro.<br />
Lehrerinnen und Lehrer stehen mehr <strong>den</strong>n<br />
je im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion.<br />
Sie sollen Schüler und Schülerinnen<br />
fordern und zugleich fördern. Sie sollen<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
Konzentrierte Arbeit an Bewegung und<br />
Haltung<br />
alle Wünsche der Wirtschaft, alle Erwartungen<br />
der Eltern und alle Karriereträume<br />
der Kinder erfüllen. ...Diese Entwicklung<br />
beobachten wir auch in Oberbayern mit<br />
großer Sorge. Viele Kolleginnen und Kollegen<br />
nehmen ihre Befindlichkeit nicht<br />
mehr wahr und überschreiten permanent<br />
die Grenze ihrer Belastbarkeit.<br />
Genau dort setzt das Konzept der Gesundheitstage<br />
an: Betroffene und Interessierte<br />
können sich unverbindlich informieren,<br />
haben aber auch Möglichkeiten, sich mit<br />
Experten auszutauschen....<br />
...Der <strong>BLLV</strong> will Prävention leisten, aber<br />
auch konkrete Hilfen anbieten für alle, die<br />
sie brauchen.<br />
Aber auch die Staatsregierung ist gefordert<br />
und muss umfassende schulpolitische,<br />
dienstrechtliche und arbeitsmedizinische<br />
legium, aber auch die durch das soziale<br />
Umfeld.<br />
Eckpfeiler Nummer drei stelle die Beziehungsarbeit<br />
dar; dazu gehöre auch, Elternverantwortung<br />
einzufordern.<br />
Dr. Eisenack riet dazu, sich frühzeitig fachmännischer<br />
Hilfe zu bedienen. <strong>Aus</strong>führlich<br />
erläuterte er das Konzept der eigens<br />
dafür geschaffenen Coachinggruppen.<br />
Workshops<br />
Die Glücklichen, die an dem Gesundheitstag<br />
teilnehmen konnten - wegen großen<br />
Andrangs musste Organisatorin Helga<br />
Gotthart 20 Bewerber abweisen - befolgten<br />
die Worte des Mediziners und begaben<br />
sich umgehend in die Arbeits- und<br />
Gesprächskreise:<br />
Angeboten waren<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Atem-, Stimm- und Sprechübungen<br />
Körpersprache und <strong>Aus</strong>strahlung<br />
Schwierige Gespräche führen<br />
Konzentrative Bewegungstherapie<br />
Dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
am späten Nachmittag die Klinik Windach<br />
entspannt und in bester Laune verließen,<br />
lag zum einen daran, dass sich Dr. Eisenack<br />
und seine Mitarbeiter als äußerst<br />
aufmerksame und freundliche Gastgeber<br />
gezeigt hatten.<br />
Zum anderen natürlich daran, dass das<br />
Angebot der fachlich ausgezeichneten Referenten<br />
maßgeschneidert für die Ratsuchen<strong>den</strong><br />
war. Deshalb fuhr auch niemand<br />
mit dem Gefühl nach Hause, der Besuch<br />
sei umsonst gewesen.<br />
Peter Schmidhuber<br />
Konsequenzen ziehen. Einer <strong>BLLV</strong>-Untersuchung<br />
zufolge fordern Lehrerinnen und<br />
Lehrer an erster Stelle deutlich kleinere<br />
Klassen, sie verlangen zudem eine Ruhestandsgrenze<br />
von 60 Jahren sowie die<br />
<strong>Aus</strong>weitung der Altersermäßigung. Die<br />
generelle Reduzierung des Unterrichtsdeputats<br />
ist unerlässlich, ebenso Maßnahmen<br />
zur Einforderung der Elternpflichten<br />
und die <strong>Aus</strong>weitung schülerbezogener<br />
Disziplinar- und Ordnungsmaßnahmen.<br />
Der <strong>BLLV</strong> hat schon viel auf <strong>den</strong> Weg gebracht<br />
- wir sind für Sie da und unterstützen<br />
Sie, damit Ihnen die richtige Balance<br />
zwischen Engagement und Abgrenzung<br />
gelingt und so mit <strong>den</strong> täglichen Belastungen<br />
besser zurecht kommen.“<br />
<strong>Aus</strong> der Begrüßungsrede<br />
von Helga Gotthart
Meinung / Leserbrief<br />
Anton Siebler, Leiter der Fachgruppe<br />
Schulleitung im <strong>BLLV</strong> Oberbayern<br />
Schulleiter: Schlag ins Gesicht<br />
Die Pressemitteilung des KM vom 24.<br />
April 07 („Rektoren von größeren Grund-<br />
und Hauptschulen wer<strong>den</strong> stärker entlastet“)<br />
kommentiert Anton Siebler:<br />
„Ich habe an meiner Schule 280 Schüler<br />
und unterrichte als Klassleiter 18 Stun<strong>den</strong><br />
mit all <strong>den</strong> anfallen<strong>den</strong> Korrektur- und<br />
Ein interessanter Leserbrief erreicht uns<br />
aus Altötting. Machen Sie sich Ihre Gedanken<br />
beim Lesen..<br />
„Während der Zeit ihres großen Aufschwungs<br />
galt die Volksschule als eine<br />
Einrichtung, deren Leistung allgemeine<br />
Anerkennung, gelegentlich auch Bewunderung<br />
fand. Die großen, gut ausgestatteten<br />
Schulhäuser, die zu jener Zeit von<br />
<strong>den</strong> städtischen und ländlichen Gemein<strong>den</strong><br />
errichtet wur<strong>den</strong>, waren äußeres Zeichen<br />
dafür, dass man die Schule als einen<br />
Schrittmacher der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
betrachtete. Die Leistungen der<br />
Schule erreichten ein Maß, das eine Zeitlang<br />
als Gradmesser dienen konnte. Als<br />
dann etwa ein Jahrzehnt später der große<br />
Konzentrationsprozess der Wirtschaft einsetzte<br />
mit Mechanisierung, Rationalisie-<br />
Vorbereitungsarbeiten. Meiner Konrektorin<br />
habe ich für die Arbeit, die sie in<br />
die Schulleitung einbringt, drei Verwaltungsstun<strong>den</strong><br />
gegeben. Sie unterrichtet<br />
26 Stun<strong>den</strong>. Wir wissen bald nicht mehr,<br />
wo wir die Zeit für Verwaltung und Leitung<br />
hernehmen sollen. Die Eltern haben<br />
ein Recht darauf, dass ich mir für sie Zeit<br />
nehme, die Klassenbildung ist zu machen<br />
und vieles andere mehr. Wie soll ich das<br />
alles noch schaffen?“ Dieses Beispiel spiegelt<br />
die derzeitige Situation der Schulleiter<br />
an Volksschulen wider.<br />
Homöopathische Dosis<br />
Dabei ist die Größe der Schule im Bezug<br />
auf <strong>den</strong> Anspruch an die Leitung unerheblich,<br />
weil an jeder Schule ein Grundaufwand<br />
an Leitung anfällt. Eine Schulleiterin<br />
an einer Grundschule mit weniger<br />
als 180 Schülern unterrichtet 21 Stun<strong>den</strong><br />
und hat keinen Konrektor zur Seite. Der<br />
Umfang der Aufgaben wird aber laufend<br />
ausgeweitet– neuerdings mit der Verantwortung<br />
für die dienstliche Beurteilung<br />
der Lehrkräfte –Entlastungen gibt es aber<br />
dafür aber keine.<br />
Leistungsrückgang in der Volksschule<br />
rung und Bürokratisierung, das Handwerk<br />
mehr und mehr großen anonymen Gesellschaften,<br />
<strong>den</strong> Trusts, weichen musste und<br />
der hoch qualifizierte Facharbeiter gefragt<br />
war, wur<strong>den</strong> die ersten Klagen über einen<br />
Leistungsrückgang in der Volksschule<br />
hörbar. Wirtschaftsbetriebe, Firmen,<br />
Verbände erklärten öffentlich, dass der<br />
Nachwuchs an Lehrlingen <strong>den</strong> Bedingungen<br />
nicht mehr entspreche, die in <strong>den</strong><br />
elementaren Fertigkeiten des Schreibens<br />
und Rechnens und in die der Fähigkeit des<br />
logischen selbstständigen Denkens gestellt<br />
wer<strong>den</strong> müssten.<br />
Hat man die Wahrheit gescheut?<br />
Wenn ein Schlagwort einmal im Umlauf<br />
ist, so greift es rasch um sich. So geschehen<br />
auch mit dem »Leistungsrückgang in<br />
der Schule«. Es drang auch in die Schule<br />
Da ist es fast schon ein Hohn, wenn nun<br />
die Schulleitungen mit weniger als 300<br />
Schülern – bei Entlastungsansätzen in homöopathischer<br />
Dosis – wieder einmal vergessen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Sehr viele oberbayerische Abgeordnete<br />
haben in <strong>den</strong> letzten Monaten <strong>den</strong> versammelten<br />
Protest der Schulleiter mitgeteilt<br />
bekommen. Reaktionen, geschweige<br />
<strong>den</strong>n Antworten, blieben überwiegend<br />
aus. Im schlimmsten Fall wurde auf die<br />
Haushaltszwänge verwiesen. „Ist <strong>den</strong>n<br />
unseren Politiker nicht klar, dass Führung<br />
Zeit braucht, um überhaupt führen und gestalten<br />
zu können?<br />
Die zurückgehen<strong>den</strong> Schülerzahlen böten<br />
die Möglichkeit, die Investitionen in <strong>den</strong><br />
Kernbereich der Schulen, in die Leitung,<br />
zu steigern.<br />
Schulentwicklung, Qualitätsentwicklung,<br />
externe und interne Evaluation, Hauptschulreform<br />
schreibt sich die Regierung<br />
auf die Fahne, aber zusätzliche Mittel für<br />
mehr Leitungszeit zur Planung und Durchführung<br />
der neuen Vorhaben stehen nicht<br />
bereit. So kann das nicht gelingen.<br />
selbst ein. Die Realschulen und Gymnasien<br />
beschuldigten die Volksschule, die Universitäten<br />
die höheren Schulen. Merkwürdigerweise<br />
aber lief nebenher eine zweite,<br />
gegensätzliche Klage durch die gesamte<br />
Öffentlichkeit – nämlich die von der Überforderung<br />
der Schüler… Doch meist nur<br />
sehr allgemein wurde die Unzufrie<strong>den</strong>heit<br />
über <strong>den</strong> von der Schule zur Verfügung<br />
gestellten Nachwuchs ausgedrückt. Keine<br />
Schulbehörde unternahm umfängliche<br />
Untersuchungen, um frühere und gegenwärtige<br />
Schulleistungen in einen untrüglichen<br />
Vergleich zu stellen. Warum wurde<br />
das unterlassen? Hat man die Wahrheit gescheut?<br />
Nein, das war es nicht! Es war ja<br />
auch wirklich keine Scheu vorhan<strong>den</strong>, der<br />
Schule wehe zu tun…“<br />
Na, alles klar? Nein?<br />
Die Auflösung fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 23!<br />
0 Oberbayerische Schulzeitung 3/07
ABJ<br />
49 Delegierte aus ganz Bayern tagten in<br />
Nördlingen, um sich zum einen mit <strong>den</strong><br />
momentanen Inhalten während der ersten<br />
und zweiten <strong>Aus</strong>bildungsphase auseinanderzusetzen<br />
und zum anderen um die Landesvorstandschaft<br />
neu zu besetzen.<br />
Da sich innerhalb der letzten Jahr(zehnt)e<br />
das Berufsbild des Lehrers relativ stark gewandelt<br />
hat, ist die ABJ der Meinung, dass<br />
sich diesbezüglich natürlich auch die <strong>Aus</strong>bildungsinhalte<br />
angleichen sollten. Unter<br />
dieser Prämisse wurde heiß diskutiert und<br />
eine Reihe von Anträgen verabschiedet,<br />
die es innerhalb der nächsten zwei Jahre<br />
zu verfolgen gilt.<br />
Neuwahlen<br />
Alte und neue Vorsitzende ist Karin Leibl,<br />
die unter großem Applaus die Wahl an-<br />
„Es muss etwas geschehen“, sagte Klaus<br />
Wenzel zu <strong>den</strong> Junglehrerinnen und Junglehrern,<br />
die sich trotz eines verspäteten<br />
Wintereinbruchs im Münchener <strong>BLLV</strong>-<br />
Haus versammelt hatten.<br />
Nach <strong>den</strong> Begrüßungsworten von Daniela<br />
Schermbacher, Vorsitzende der ABJ Oberbayern<br />
und Helga Gotthart, 2. Vorsitzende<br />
des <strong>BLLV</strong> Oberbayern, eröffnete Klaus<br />
Wenzel, Leiter der Abteilung Schul- und<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung<br />
ABJ Oberbayern stark im Landesvorstand<br />
Landesdelegiertenversammlung unter dem Motto „Berufsbild Lehrer - im Wandel der Zeit“<br />
v.l.: Christel Brinkmeier, Cristina Salzer, Hans-Peter Leitner, Daniela Schermbacher,<br />
Sabine Bösl, Michael Braun<br />
nahm. 2. Vorsitzender ist Josef Hoffmann, Beauftragter Alexander Geist, Pressere-<br />
3. Vorsitzende Eva – Maria Schäffer, Chefferent Norbert Radlinger, Beisitzerinnen<br />
redakteur des Junglehrer Tomi Neckov, Christina Partsch und Daniela Schermba-<br />
Geschäftsführerin Bettina Hoffmann, cher.<br />
Schatzmeisterin Maritta Gogolin, Service<br />
Michael Braun<br />
Weniger <strong>Aus</strong>lesediagnostik - mehr individuelle Förderung<br />
ABJ Oberbayern hält Bezirksversammlung ab<br />
Bildungspolitik im <strong>BLLV</strong> <strong>den</strong> ersten Teil<br />
des Treffens.<br />
„Funktioniert unser dreigliedriges Schulsystem<br />
oder nicht“, so die Frage von Wenzel<br />
zum Einstieg seines Vortrags. Nach unterschiedlichen<br />
Meinungen, die jedoch alle<br />
in dieselbe Richtung gingen, wurde die<br />
Frage durch <strong>den</strong> Referenten selbst beantwortet.<br />
Unser Schulsystem sei antiquiert,<br />
so der Leiter der Abteilung Schul- und Bil-<br />
v. li.: Bettina König, ABJ-Landesvorsitzende Karin Leibl, Klaus Wenzel, Leiter der Abteilung<br />
Schul- und Bildungspolitik, ABJ-Bezirksvorsitzende Daniela Schermbacher<br />
dungspolitik. Ein Verband habe die Aufgabe,<br />
diese Talfahrt des Schulsystems aufzuhalten<br />
bzw. Alternativen zu bieten. „Nicht<br />
nur die Altersstruktur, sondern auch die<br />
volkswirtschaftliche Problematik stellen<br />
uns vor immense Probleme“, erläuterte<br />
Wenzel. „Deshalb muss etwas geschehen -<br />
im Interesse unserer Jugendlichen und der<br />
Kolleginnen und Kollegen.“<br />
Längere gemeinsame Schulzeit<br />
Wenzel nennt fünf Voraussetzungen, wie<br />
schulpolitische Reformen gelingen können.<br />
Politiker müssen die schulpolitischen<br />
Probleme erkennen. „Sie müssen unsere<br />
professionelle Meinung tatsächlich anerkennen.“<br />
Weiterhin sollten diverse Entscheidungskompetenzen<br />
auf die lokale<br />
Ebene verlagert wer<strong>den</strong> und die schulpolitischen<br />
Entscheidungen müssten sich an<br />
der veränderten Gesellschaft orientieren.<br />
Zuletzt forderte er, dass zum einen weitaus<br />
mehr Geld in <strong>den</strong> Bildungsbereich gesteckt<br />
wer<strong>den</strong> müsse, damit eine gezielte individuelle<br />
Förderung der Schüler gewährleistet<br />
wer<strong>den</strong> kann; zum anderen müsse die <strong>Aus</strong>
ABJ<br />
lesediagnostik definitiv überdacht wer<strong>den</strong>.<br />
Als mögliche Alternative sieht Wenzel die<br />
Regionale Modellschule, deren Konzept er<br />
der Zuhörerschaft kurz vorstellte. „Ich sehe<br />
dem Prinzip der längeren gemeinsamen<br />
Schulzeit optimistisch entgegen“, so Wenzel<br />
am Ende seines Vortrags.<br />
Den zweiten Teil der Arbeitssitzung begann<br />
Karin Leibl, wieder gewählte 1.<br />
Vorsitzende der ABJ Land, mit der Vorstellung<br />
des Leitantrags, der <strong>den</strong> verbandspolitischen<br />
roten Fa<strong>den</strong> der ABJ für die<br />
kommen<strong>den</strong> zwei Jahre festlegt.<br />
Leibl gab weiterhin auch einen Einblick in<br />
die Anträge der ABJ an die Landesdelegiertenversammlung<br />
des <strong>BLLV</strong>, welche im<br />
Plenum auf größte Zustimmung stießen.<br />
Wer bekommt einen Schwerbehindertenausweis?<br />
Vertritt die Schwerbehinderten im Bezirk<br />
Oberbayern: Birgit Kowolik<br />
„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein<br />
Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem<br />
von uns jederzeit genommen wer<strong>den</strong><br />
kann. …“ (Richard von Weizsäcker)<br />
Wenn jemandem dieses Geschenk genommen<br />
wurde, so kann und sollte er zumindest<br />
alle ihm zustehen<strong>den</strong> Nachteilsausgleiche<br />
nutzen.<br />
Entschei<strong>den</strong>d hierfür ist die amtliche<br />
Feststellung der Schwerbehinderung oder<br />
zumindest der Gleichstellung. Erst dann<br />
kann der Betroffene eine Reihe von praktischen<br />
und finanziellen Vergünstigungen<br />
Seminarsprechertag<br />
der ABJ Oberbayern!!!!<br />
Wann?<br />
Montag, <strong>den</strong> 09. Juli 2007<br />
von 16 Uhr bis ca. 19 Uhr<br />
Wo?<br />
<strong>BLLV</strong>-Haus München<br />
Bavaria-Ring 37<br />
Wer?<br />
Seminarsprecher/innen,<br />
Vertreter/innen aller Seminare<br />
in Oberbayern.<br />
Referenten:<br />
Regierungsvertreter, Helga Gotthart,<br />
Gerd Nitschke, Karin Leibl,<br />
Günther Burger u.a.<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Als Beispiele seien hier genannt:<br />
• steuerliche Erleichterungen<br />
• Vergünstigungen im Personennahund<br />
–fernverkehr<br />
• Vergünstigungen beim Wohnen<br />
• Schutz des Schwerbehindertengesetzes<br />
Wann liegt eine Behinderung vor?<br />
Eine Behinderung im Sinne des Gesetzes<br />
liegt vor, „wenn die körperliche Funktion,<br />
geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit<br />
eines Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
länger als sechs Monate von<br />
dem für das Lebensalter typischen Zustand<br />
abweichen und daher seine Teilhabe am<br />
Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt<br />
ist.“ Dies ist in § 2 Abs. 1 Sozialgesetzbuch<br />
– Neuntes Buch (SGB IX) geregelt.<br />
Die Schwere der Behinderung wird durch<br />
<strong>den</strong> Grad der Behinderung (GdB) ausgedrückt.<br />
Dieser wird in Bayern vom Zentrum<br />
Bayern Familie und Soziales (ZBFS)<br />
auf Antrag festgestellt.<br />
Wer ist (schwer-)behindert?<br />
Schwerbehindert sind Personen mit einem<br />
GdB von wenigstens 50, sofern sie ihren<br />
Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt<br />
oder ihre Beschäftigung auf einem<br />
Arbeitsplatz rechtmäßig im Bundesgebiet<br />
haben. Diese Menschen erhalten einen<br />
Im dritten Teil ging es um die Belange<br />
der Kreise. Im regen <strong>Aus</strong>tausch löste man<br />
Probleme, diskutierte über Anliegen und<br />
versuchte noch offene Fragen zu beantworten.<br />
Junglehrertag in Planung<br />
Mit der Vorankündigung auf <strong>den</strong> nächsten<br />
Junglehrertag am 17.11.07 beendete<br />
Daniela Schermbacher die Arbeitssitzung.<br />
Die diesjährige Veranstaltung soll im Vergleich<br />
zur letzten noch weiter ausgebaut<br />
wer<strong>den</strong>, um sowohl das interessante Angebot<br />
für LAAs, als auch das für Junglehrer<br />
mit bereits bestan<strong>den</strong>er Prüfung aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Michael Braun<br />
Schwerbehindertenausweis.<br />
Für Personen mit einem GdB von weniger<br />
als 50, aber mehr als 30 besteht die Möglichkeit,<br />
sich bei der für <strong>den</strong> Wohnort zuständigen<br />
Arbeitsagentur gleichstellen zu<br />
lassen. Diese Gleichstellung ist vor allem<br />
dann wichtig, wenn der Betroffene infolge<br />
seiner Behinderung einen geeigneten Arbeitsplatz<br />
nicht erlangen oder nicht behalten<br />
kann.<br />
Feststellung der Schwerbehinderung<br />
Die Feststellung des GdB erfolgt nach<br />
Maßgabe der „Anhaltspunkte für die ärztliche<br />
Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht<br />
und nach dem Schwerbehindertenrecht“.<br />
Die aktuelle Version<br />
davon fin<strong>den</strong> Sie unter http://www.zbfs.<br />
bayern.de/schwbg/ zum Download.<br />
Als häufig vorkommende pathologische<br />
Veränderungen, d.h. Gesundheitsstörungen,<br />
die nicht regelmäßig und nicht nur<br />
im Alter beobachtet wer<strong>den</strong> können, wer<strong>den</strong><br />
in diesen Richtlinien beispielsweise<br />
folgende Probleme genannt:<br />
• Geschwülste<br />
• Folgen arteriosklerotisch bedingter<br />
Organerkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt,<br />
Herzinsuffizienz bei koronarer<br />
Herzkrankheit, Arterienverschlüsse)<br />
• stärkere, nicht als altersentsprechend<br />
beurteilbare Bewegungseinschränkungen<br />
durch Arthrosen<br />
Oberbayerische Schulzeitung 3/07
Dienstrecht und Besoldung<br />
• Schmerzsyndrome bei degenerativen<br />
Wirbelsäulenveränderungen (z.B. Schulter-Arm-Syndrom,<br />
Lumbalgie)<br />
• über das Alterstypische wesentlich<br />
hinausgehende hirnorganische Abbauerscheinungen<br />
(z.B. Demenzen vom Alzheimer-Typ<br />
oder bei zerebrovaskulärer Insuffizienz),<br />
auch dann, wenn sie erstmalig im<br />
höheren Alter auftreten oder als „Alterskrankheiten“<br />
( z.B. „Altersdiabetes“, „Altersstar“)<br />
bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Eintragung im Schwerbehindertenausweis<br />
wird bei mehreren gesundheitlichen<br />
Problemen ein Gesamt-GdB ermittelt.<br />
Dieser errechnet sich jedoch nicht<br />
einfach aus <strong>den</strong> einzelnen addierten GdB<br />
mehrerer Beeinträchtigungen. Entschei<strong>den</strong>d<br />
für <strong>den</strong> Gesamt-GdB ist, wie sich<br />
einzelne Funktionsbeeinträchtigungen zueinander<br />
und untereinander auswirken. Die<br />
Behinderungen und ihre <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
wer<strong>den</strong> also insgesamt betrachtet, nicht als<br />
voneinander isolierte Beeinträchtigungen.<br />
Bei der Beurteilung wird vom höchsten<br />
Einzel-GdB ausgegangen, dann wird im<br />
Hinblick auf alle weiteren Funktionsbeeinträchtigungen<br />
geprüft, ob das <strong>Aus</strong>maß<br />
der Behinderung dadurch tatsächlich größer<br />
wird.<br />
Antrag einreichen<br />
Der Grad der Behinderung (GdB) und die<br />
Merkzeichen wer<strong>den</strong> vom Versorgungsamt<br />
festgestellt. Die Versorgungsämter in<br />
Bayern sind Dienststellen des Zentrums<br />
Bayern Familie und Soziales. Die Feststellung<br />
erfolgt nur auf Antrag.<br />
Hinweise und Tipps zur Antragsstellung<br />
sowie Formulare bekommen Sie bei Ihrer<br />
Gemeinde, Ihrer Schwerbehindertenvertretung<br />
oder auch unter http://www.zbfs.<br />
bayern.de/schwbg/.<br />
Bitte füllen Sie das Antragsformblatt mög-<br />
Und? Haben Sie sich schon Gedanken gemacht<br />
über <strong>den</strong> Leserbrief auf Seite 20?<br />
Hier des Rätsels Lösung.<br />
Lieber Leser, Sie meinen, das wären meine<br />
Gedanken und Worte!? Weit gefehlt!<br />
Diese Feststellungen stammen aus der Februarausgabe<br />
der, uns alten ehemaligen<br />
Lehrkräften noch gut bekannten pädagogischen<br />
Monatsschrift »Die Scholle«<br />
von 1943 (!), dem Jahr, in dem ich das<br />
lichst vollständig aus und fügen Sie alle in<br />
Betracht kommen<strong>den</strong> Unterlagen über <strong>den</strong><br />
derzeitigen Gesundheitszustand bei.<br />
Nach Antragseingang wer<strong>den</strong> zunächst<br />
Ermittlungen zum Gesundheitszustand<br />
des Antragstellers angestellt. Zur Verfahrensbeschleunigung<br />
und aus Kostengrün<strong>den</strong><br />
wird in der Regel zunächst lediglich<br />
ein Befundbericht des Hausarztes und ggf.<br />
des HNO- und Augenarztes eingeholt. Die<br />
Befunde der anderen mitbehandeln<strong>den</strong><br />
Fachärzte liegen in der Regel bereits dem<br />
Hausarzt vor, der sie dem Versorgungsamt<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Die Unterlagen wer<strong>den</strong> dann dem Ärztlichen<br />
Dienst zugeleitet.<br />
Dort wird entschie<strong>den</strong>, ob eine Einstufung<br />
bereits anhand der vorliegen<strong>den</strong> Befunde<br />
möglich ist oder ob der Antragsteller untersucht<br />
wer<strong>den</strong> muss. Ist eine Untersuchung<br />
erforderlich, wird mit dem Antragsteller<br />
ein Termin vereinbart.<br />
Nach Abschluss der ärztlichen Prüfung<br />
kann unter Berücksichtigung des Entscheidungsvorschlages<br />
des Ärztlichen Dienstes<br />
über <strong>den</strong> Antrag entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Es<br />
wird ein rechtsbehelfsfähiger Bescheid<br />
erlassen.<br />
<strong>Aus</strong>weis verlängern<br />
Der <strong>Aus</strong>weis wird in der Regel längstens<br />
für fünf Jahre ausgestellt. Man sollte<br />
rechtzeitig (etwa drei Monate vor Ablauf)<br />
an die Verlängerung des Schwerbehindertenausweises<br />
<strong>den</strong>ken.<br />
Wenn sich Ihr Gesundheitszustand wesentlich<br />
verändert (verbessert oder verschlechtert)<br />
hat, sind Sie verpflichtet, dies<br />
dem Versorgungsamt mitzuteilen, damit<br />
gegebenenfalls der GdB und die Merkzeichen<br />
neu festgesetzt wer<strong>den</strong> können.<br />
Schulegehen anfing. Welche Parallelen<br />
zu heute beziehungsweise <strong>den</strong> Vorgängen<br />
in <strong>den</strong> letzten Jahren! Alles schon mal da<br />
gewesen, mag man sagen – und zugelernt<br />
scheint man seitens der Bildungs- und<br />
Schulpolitik immer noch nichts zu haben.<br />
Der Schwerbehindertenausweis<br />
Schwerbehinderte Menschen erhalten entweder<br />
einen grünen Schwerbehindertenausweis<br />
oder einen Schwerbehindertenausweis<br />
mit halbseitigem orangefarbenem<br />
Flächenaufdruck, wenn sie Anspruch auf<br />
unentgeltliche Beförderung im öffentlichen<br />
Personennahverkehr haben.<br />
Über die Gesundheitsbeeinträchtigungen,<br />
die der Anerkennung der Schwerbehinderung<br />
zugrunde liegen, steht nichts im<br />
<strong>Aus</strong>weis.<br />
Neben dem GdB wer<strong>den</strong> vom Versorgungsamt<br />
bei entsprechen<strong>den</strong> Voraussetzungen<br />
sog. Merkzeichen eingetragen, die<br />
zur Inanspruchnahme bestimmter Nachteilsausgleiche<br />
berechtigen:<br />
Widerspruch gegen einen Bescheid<br />
Falls man bei einem ablehnen<strong>den</strong> oder ungünstigen<br />
Bescheid der Meinung ist, dass<br />
ein höherer Grad der Behinderung oder<br />
bestimmte Merkzeichen gerechtfertigt<br />
sind, so kann gegen <strong>den</strong> Bescheid innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitraums (in der<br />
Regel ein Monat) Widerspruch beim Versorgungsamt<br />
einlegt wer<strong>den</strong>. Dazu genügt<br />
ein formloses Schreiben.<br />
Das Landesversorgungsamt überprüft die<br />
Entscheidung des Versorgungsamtes und<br />
schickt einen Widerspruchsbescheid zu.<br />
Diesem ist zu entnehmen, ob dem Widerspruch<br />
stattgegeben wurde oder nicht.<br />
Klage gegen einen Bescheid<br />
Wurde der Bescheid des Versorgungsamtes<br />
auch nach einem Widerspruch nicht<br />
revidiert, bleibt die Möglichkeit auf dem<br />
Klagewege <strong>den</strong> Bescheid anzufechten. Dies<br />
geschieht durch Einreichen einer Klage<br />
beim zuständigen Sozialgericht.<br />
Liebe OSZ-Redaktion,<br />
ich habe diesen Artikel (wohl von F. Fikenscher)<br />
schon vor Jahren in <strong>den</strong> alten Protokollbüchern<br />
unseres KV entdeckt. Mir<br />
erscheint er passend für die heutige Schulsituation.<br />
Peter Vornehm,<br />
Rektor i. R., Töging am Inn,<br />
Pensionistenbetreuer des KV Altötting<br />
3/07 Oberbayerische Schulzeitung 3
Bücherschau<br />
Auf politischer Ebene kämpft Simone<br />
Fleischmann an vorderster Front im <strong>BLLV</strong><br />
für die Verbesserung von Schule und Unterricht.<br />
Als Schulleiterin führt sie diesen<br />
täglichen Kampf auf der Verwaltungsebene.<br />
Als Schulpsychologin ist ihr die<br />
individuelle Förderung jedes Schülers ein<br />
Anliegen. Als Mitverfasserin dieses Handbuches<br />
beweist sie erneut, dass sie auch<br />
einer didaktisch-methodischen <strong>Aus</strong>einandersetzung<br />
gewachsen ist.<br />
Kein Buch mit sieben Siegeln, sondern mit<br />
sieben Kapiteln: Orientieren und Organisieren,<br />
Motivieren und Aktivieren, Rhythmisieren<br />
und Konzentrieren, Recherchieren<br />
und Fokussieren, Strukturieren und<br />
Das kleine Ostallgäubuch<br />
Hrsg: Landratsamt Ostallgäu, 113 S. Querformat,<br />
5€ zuzügl. Versand<br />
Die Angst, im Alter auf fremde Hilfe<br />
angewiesen zu sein<br />
Wer möchte das nicht: lange leben und<br />
dabei gesund bleiben. Die Realität sieht<br />
anders aus: Wir wer<strong>den</strong> zwar immer älter,<br />
aber auch immer pflegebedürftiger.<br />
Genau dieses Szenario fürchtet auch die<br />
Mehrzahl der Bundesbürger: 62 % der<br />
Deutschen haben Angst davor, im Alter<br />
ein Pflegefall zu wer<strong>den</strong>. Mit der Angst<br />
vor dem Pflegefall gehen auch finanzielle<br />
Sorgen einher. Denn ein Pflegeheim kann<br />
schnell zur Kostenfalle wer<strong>den</strong>. Die Kosten<br />
für einen stationären Pflegeplatz liegen<br />
zum Teil schon heute bei 3000 Euro<br />
und mehr im Monat. Das sind Summen,<br />
die die Pflegepflichtversicherung bei weitem<br />
nicht deckt.<br />
Besonders teuer wird es bei der Einstufung<br />
in Pflegestufe III (Schwerstpflegebedürftige)-<br />
hier kostet ein stationärer Pflegeplatz<br />
4 000 Euro oder mehr. Die Pflegepflichtversicherung<br />
zahlt in diesem Fall bis zu<br />
Dokumentieren, Trainieren und Memorieren,<br />
Reflektieren und Evaluieren.<br />
Motzivation ist kein Tippfehler, Mind-<br />
Mapping geht auch in der Grundschule,<br />
In-und-um-Rom tut einfach gut: Über<br />
siebzig Metho<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> prägnant dargestellt,<br />
Einsatzgebiete erläutert, Grenzen<br />
und eventuell auftretende Fehler angesprochen.<br />
Wer sein Metho<strong>den</strong>wissen auf <strong>den</strong> neuesten<br />
Stand bringen will, findet hier nicht nur<br />
ein fundiertes Nachschlagewerk, sondern<br />
auch eine Vielzahl fertiger Arbeitsblätter<br />
und Kopiervorlagen.<br />
Peter Schmidhuber<br />
Kann ein Heimatbuch aus Schwaben interessant<br />
sein für Kolleginnen an oberbayerischen<br />
Grundschulen? Ja, und wie! Das<br />
Buch ist zwar „von Kindern für Kinder“<br />
geschrieben wor<strong>den</strong>; aber in äußerst ansprechender<br />
Form dokumentiert es das<br />
Ergebnis eines Projektes, das Lehrerinnen<br />
durchaus zum Lesen und Nachahmen<br />
anstiften kann. Kinder aus rund dreißig<br />
Schulen erforschten ihre Heimat. <strong>Aus</strong>gestattet<br />
mit <strong>den</strong> von ihnen erstellten Bildern<br />
und Texten führt die Hauptfigur „Meili“<br />
1432 Euro, im Härtefall bis zu 1688 Euro<br />
im Monat. Die Differenz – in der Regel also<br />
2500 Euro- muss der Pflegebedürftige<br />
aus eigener Tasche zahlen. Pension oder<br />
Rente, Ersparnisse und Immobilien können<br />
bei so einer längeren Pflegedürftigkeit<br />
beinahe oder ganz aufgebraucht wer<strong>den</strong>.<br />
Wer die Pflegekosten nicht aus eigener Tasche<br />
zahlen kann, für <strong>den</strong> müssen Kinder<br />
oder die Sozialhilfe einspringen. Keine<br />
schönen <strong>Aus</strong>sichten fürs Alter……<br />
Kein Wunder also, wenn sich immer mehr<br />
Menschen zum Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung<br />
entschließen. Vorteil:<br />
Die Pflegetagegeldversicherung zahlt<br />
für die Dauer der Pflegebedürftigkeit das<br />
vereinbarte Pflegetagegeld – und zwar<br />
unabhängig von <strong>den</strong> aus der Pflegepflichtversicherung<br />
erbrachten Leistungen. Das<br />
Pflegetagegeld kann zudem so bemessen<br />
werde, dass man sich im Pflegefall mehr<br />
als das Allernötigste leisten kann – z.B.<br />
eine Dauerpflegekraft für zu Hause oder<br />
I. Wienerl, S. Fleischmann, U. Rotte<br />
Das Metho<strong>den</strong>-Handbuch<br />
Grundschule<br />
280 Seiten, zahlr. Abb., brosch.<br />
ISBN: 978-3-486-00349-9; € 19,80<br />
mit 7-Meilenstiefeln durch <strong>den</strong> Landkreis,<br />
von Buchloe über Irsee, <strong>den</strong> Heimatort<br />
des verstorbenen Josef Guggenmos bis<br />
Füssen. Thematisch aufgeteilt in Bereiche<br />
wie „Heimatkunde“, „Öffentliches Leben“<br />
oder „Umwelt“ stellen die 113 bunten<br />
Seiten und die Kontrollfragen dazu eine<br />
Fundgrube sowohl für <strong>den</strong> Deutsch- als<br />
auch für <strong>den</strong> HSU-Unterricht dar.<br />
Erhältlich beim Landratsamt Ostallgäu<br />
(Tel. 08342 – 911 -201).<br />
Peter Schmidhuber<br />
ein ausgesuchtes Pflegeheim. Es wer<strong>den</strong><br />
unterschiedliche Pflegetagegeldtarife angeboten:<br />
Mit dem einen kann man sich<br />
gezielt für die besonders kostenintensive<br />
Pflegestufe III absichern, mit dem anderen<br />
erhält man bereits Leistungen ab Pflegestufe<br />
I . Beide Tarife berücksichtigen mit<br />
einem “dynamischen“ Pflegegeld die in<br />
Zukunft noch weiter steigen<strong>den</strong> Pflegekosten.<br />
Zudem sind im Pflegefall keine Beiträge<br />
zu leisten.<br />
Im Leistungsfall steht das Geld zur freien<br />
Verfügung – auch bei Pflege durch die Angehörigen.<br />
Zu be<strong>den</strong>ken ist, dass Pflegebedürftigkeit<br />
leider bereits in jungen Jahren<br />
eintreten kann und z.B. die Existenz der<br />
Familie bedrohen kann. Umgekehrt sind<br />
die Tarife in <strong>den</strong> jüngeren Altersgruppen<br />
wesentlich niedriger und ermöglichen<br />
auch bei geringerem Einkommen eine beruhigende<br />
Absicherung.<br />
<strong>BLLV</strong>-Wirtschaftsdienst