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Berufsorientierung in Neubrandenburg RÜM-Befragungen 2011

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<strong>RÜM</strong>-<strong>Befragungen</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Berufsorientierung</strong> <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong><br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUBRANDEN<br />

Stadt der vier Tore am Tollensese


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Stadt <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Friedrich-Engels-R<strong>in</strong>g 53<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Projektteam Regionales Übergangsmanagement<br />

Stadt <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel.: 0395 555-2416/2657 • Fax.: 0395 555-2762<br />

christ<strong>in</strong>e.lorenz@neubrandenburg.de<br />

mona-barbara.kle<strong>in</strong>e@neubrandenburg.de<br />

www.neubrandenburg.de/ruem<br />

Autor<strong>in</strong>nen:<br />

Andrea Thode<br />

Christ<strong>in</strong>e Lorenz<br />

Mona Kle<strong>in</strong>e<br />

Wissenschaftliche Begleitung:<br />

Gabriele Taube-Riegas<br />

Lena Irmler<br />

Raimund Harloff<br />

Julia Taube<br />

Redaktion und Lektorat:<br />

Andrea Thode<br />

Fotos Deckblatt:<br />

Stadt <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Layout/Druck:<br />

PAPIER- & DRUCK-CENTER GmbH & Co. KG Henryk Walther<br />

April 2012<br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUB<br />

Stadt der vier Tore<br />

Regionales Übergangsmanagement<br />

Stadt <strong>Neubrandenburg</strong><br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förder<strong>in</strong>strument der Europäischen Union.<br />

Er leistet e<strong>in</strong>en Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes,<br />

der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition <strong>in</strong> die Humanressourcen.<br />

NEUBRA<br />

Stadt der vier Tore am


Inhaltsverzeichnis<br />

1. E<strong>in</strong>leitung und Situationsanalyse 3<br />

1.1 Regionales Übergangsmanagement <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> 3<br />

1.2 Wie ist <strong>Neubrandenburg</strong> aufgestellt? 4<br />

1.2.1 Bildungssituation vor Ort? 4<br />

1.2.2 Situation am Übergang:<br />

F<strong>in</strong>den Wirtschaft und Azubis zue<strong>in</strong>ander? 5<br />

1.2.3 Basisdatenerhebungen <strong>in</strong> <strong>2011</strong>: Den Überblick schaffen 5<br />

2. Bestandsaufnahme und Schulabgangserhebung 8<br />

2.1 Bestandsaufnahme: Wer bietet was am Übergang Schule – Beruf? 8<br />

2.2 Schulabgangserhebung: „Was machst du <strong>in</strong> sechs Wochen?“ 9<br />

3. Befragung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler 11<br />

3.1 Die befragte Gruppe: Geschlecht, Klassenstufe, Schulform 11<br />

3.2 Neigungen, Prioritäten und Kompetenzen:<br />

Wie sehen die Jugendlichen sich selbst? 14<br />

3.2.1 Kompetenzen 14<br />

3.2.2 Liebl<strong>in</strong>gsfächer 15<br />

3.3 Rund um den Beruf: Orientierung, Wünsche und Chancen 18<br />

3.3.1 Klarheit bei der Berufswahl 18<br />

3.3.2 Berufswünsche, Wunschberufe 19<br />

3.3.3 Der ideale Beruf 20<br />

3.3.4 Interessierte Betriebe 21<br />

3.4 <strong>Neubrandenburg</strong> als Arbeits- und Lebensumfeld:<br />

Welche Faktoren spielen e<strong>in</strong>e Rolle? 22<br />

3.4.1 F<strong>in</strong>den wir hier Arbeit? 22<br />

3.4.2 Gehen oder bleiben? 23<br />

3.4.3 Welche Jugendlichen wollen bleiben? 25<br />

3.4.4 Was macht die Region attraktiv? 27<br />

4. Schwerpunktauswertung: <strong>Berufsorientierung</strong> und Praktikum 28<br />

4.1 Was s<strong>in</strong>d die wichtigsten Möglichkeiten zur <strong>Berufsorientierung</strong>? 28<br />

4.2 Gibt es Unterschiede <strong>in</strong> der Bewertung? 30<br />

4.3 Schlaglicht: Praktikum 31<br />

4.4 Ausgewählte regionale Angebote 35<br />

4.5 Relevanz des sozialen Umfelds 38<br />

1


2<br />

5. Die Elternbefragung: Wie gut s<strong>in</strong>d die Berufsberater Nr. 1 gerüstet? 40<br />

5.1. Die befragte Gruppe 40<br />

5.2 <strong>Berufsorientierung</strong>: wichtig, Informationsstand: mäßig 41<br />

5.3 <strong>Berufsorientierung</strong>: Wer ist zuständig? 42<br />

5.4 Angebote: Bekanntheit ≠ Nutzen 45<br />

5.5 Worüber und <strong>in</strong> welcher Form möchten Eltern mehr Informationen? 48<br />

6. <strong>Befragungen</strong> <strong>2011</strong> und: Wie geht es weiter? 50<br />

Raum für Notizen 53<br />

Anhang 58


1. E<strong>in</strong>leitung und Situationsanalyse<br />

1.1 Regionales Übergangsmanagement <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Im Rahmen des „Regionalen Übergangsmanagement Stadt <strong>Neubrandenburg</strong>“ (<strong>RÜM</strong>) wurden<br />

<strong>in</strong> der ersten Jahreshälfte <strong>2011</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus <strong>Neubrandenburg</strong> zu<br />

ihren Vorstellungen und Wünschen zu Schule, Ausbildung und Studium, Berufswünschen<br />

und <strong>Berufsorientierung</strong> befragt. In der zweiten Jahreshälfte erfolgte e<strong>in</strong>e Elternbefragung<br />

zu den Wünschen und Bedarfen an Informations- und Beratungsangeboten zur <strong>Berufsorientierung</strong>.<br />

Als Strukturprogramm hat <strong>RÜM</strong> die Aufgabe, das Übergangssystem zu optimieren. Die<br />

vorliegende Studie „<strong>Berufsorientierung</strong> <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> – <strong>Befragungen</strong> von Schüler<strong>in</strong>nen,<br />

Schülern und Eltern <strong>2011</strong>“ ist e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> dieser Arbeit.<br />

Die Übergänge von der Schule <strong>in</strong> Ausbildung und Beruf haben sich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

entscheidend verändert. Sie s<strong>in</strong>d für die Jugendlichen und ihre Eltern, aber auch für die<br />

Akteure der <strong>Berufsorientierung</strong>, unübersichtlicher und risikoreicher geworden. E<strong>in</strong>e Struktur<br />

dieser Angebote können die Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer oft nur schwer erkennen. Gleichzeitig<br />

sehen sich die Jugendlichen und deren Eltern hohen Anforderungen gegenüber. So<br />

müssen sie eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten e<strong>in</strong>schätzen können, ihre Interessen mit<br />

den Angeboten und Bedarfen der Wirtschaft vergleichen und auf der Grundlage dieser<br />

Voraussetzungen weitreichende Entscheidungen treffen, deren Erfolg nicht im Detail vorhersehbar<br />

ist.<br />

Ziel ist, mehr über die Orientierungsprozesse von Jugendlichen im Spannungsverhältnis<br />

zwischen den schulischen/regionalen/überregionalen Angeboten der <strong>Berufsorientierung</strong> zu<br />

erfahren. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen die Ergebnisse, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, Eltern<br />

und Lehrkräfte sowie die anderen Akteure der <strong>Berufsorientierung</strong> den Berufswahlprozess<br />

und das Berufswahlgeschehen als geme<strong>in</strong>same Aufgabe verstehen müssen.<br />

3


4<br />

1.2 Wie ist <strong>Neubrandenburg</strong> aufgestellt?<br />

Aus den unterschiedlichen Sichtweisen und Professionen der <strong>in</strong> <strong>RÜM</strong> versammelten Partner<br />

stellen sich unterschiedliche Fragen nach der Ausgangssituation im Übergang von der<br />

Schule <strong>in</strong> den Beruf:<br />

• Was s<strong>in</strong>d die beruflichen Ziele der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler?<br />

• Was benötigen die Jugendlichen für e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong>genden Übergang <strong>in</strong> den Beruf?<br />

• Was f<strong>in</strong>den sie hilfreich?<br />

• Wie sieht die Schullandschaft aus? Welche Angebote der <strong>Berufsorientierung</strong> gibt es?<br />

• Welche Unterstützung wünschen sich die Eltern für ihre K<strong>in</strong>der?<br />

• Welche Informationen und Unterstützung benötigen die Eltern selbst?<br />

• Was macht für die Jugendlichen e<strong>in</strong>e attraktive, lebenswerte Stadt aus?<br />

• Unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen möchten sie <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> leben und arbeiten?<br />

1.2.1 Bildungssituation vor Ort<br />

In der Stadt <strong>Neubrandenburg</strong> s<strong>in</strong>d alle Betreuungs- und Schulformen vorhanden. Es gibt<br />

für den Bereich der frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung 32 K<strong>in</strong>dertagesstätten. Von sechs Grundschulen<br />

s<strong>in</strong>d zwei Europaschulen. Als weiterführende Schulen stehen vier Förderschulen, drei<br />

Regionale Schulen, e<strong>in</strong>e Integrierte Gesamtschule (Europaschule) und zwei Gymnasien,<br />

davon e<strong>in</strong> Sportgymnasium, sowie die gymnasialen Klassenzüge an der Gesamtschule<br />

zur Verfügung. <strong>Neubrandenburg</strong> ist Standort des Produktiven Lernens (ab Klassenstufe 8<br />

des Regionalschulbereichs). Außerdem wird <strong>in</strong> Klasse 7 das Projekt „Handeln, Entdecken,<br />

Erkunden“ (HEE) an der Regionalen Schule Mitte umgesetzt.<br />

Es gibt folgende berufliche Schulen: Wirtschaft, Handwerk, Industrie mit Ausbildungsstätte<br />

Sonderpädagogik; Wirtschaft und Verwaltung; Berufliche Schule am Dietrich-Bonhoeffer-<br />

Kl<strong>in</strong>ikum; Bildungs<strong>in</strong>stitut für Umweltschutz und Wasserwirtschaft <strong>Neubrandenburg</strong> e.V.<br />

An der Hochschule <strong>Neubrandenburg</strong> University of Applied Sciences besteht für ca. 2.200<br />

Personen die Möglichkeit an vier Fachbereichen zu studieren.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es Schulen sowie die Schulstation „Das Boot“ <strong>in</strong> anderer Trägerschaft<br />

sowohl für den Grundschul- als auch im weiterführenden Bereich, e<strong>in</strong> Abendgymnasium,<br />

die Volkshochschule und den Musikschulzweckverband.


1.2.2 Situation am Übergang: F<strong>in</strong>den Wirtschaft und Azubis zue<strong>in</strong>ander?<br />

Re<strong>in</strong> zahlenmäßig betrachtet hat sich die Lage am Ausbildungsmarkt 2010/11 landesweit<br />

durch die verbesserte Konjunktur und den demografisch bed<strong>in</strong>gten Rückgang der Schulabgänger<strong>in</strong>nen<br />

und -abgänger entspannt. Doch die Schwierigkeiten im Übergang s<strong>in</strong>d damit<br />

nicht für alle Jugendlichen gelöst. Zahlen aus dem aktuellen Arbeitsmarktmonitor des<br />

Arbeitgeberverbands Nordmetall und der IG Metall Küste für Mecklenburg-Vorpommern<br />

s<strong>in</strong>d alarmierend: „Immer mehr Jugendliche <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern verlassen die<br />

Schule ohne Berufsreife. Mit 14 % im Jahr <strong>2011</strong> ist der Anteil doppelt so hoch wie der<br />

Durchschnitt aller norddeutschen Bundesländer. 1.345 Jugendliche <strong>in</strong> MV s<strong>in</strong>d davon betroffen“,<br />

berichtete am 5. März die Ostsee-Zeitung. 1 Diese Jugendlichen sowie jene mit<br />

e<strong>in</strong>em schlechten Schulabschluss haben am Übergang Schule – Beruf e<strong>in</strong>e besonders<br />

schwierige Ausgangslage.<br />

Unternehmen beklagen weiterh<strong>in</strong> fehlende oder unpassende Qualifikationen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt, dass die Interessen der Jugendlichen oft nicht mit den Bedarfen der Wirtschaft<br />

übere<strong>in</strong>stimmen. Besonders problematisch ist das im Masch<strong>in</strong>enbau und im Hotel- und<br />

Gaststättenbereich. Auch für viele kle<strong>in</strong>e Betriebe stellt sich das Problem, dass sie Auszubildende<br />

als Arbeitskräfte e<strong>in</strong>setzen (müssen), aber zunehmend jene Jugendliche e<strong>in</strong>stellen<br />

müssen, die eigentlich mehr Förderung benötigen. „Ke<strong>in</strong> Wunder also, dass man<br />

Handwerksmeister und Hoteliers klagen hört, die Schulabgänger seien heutzutage nicht<br />

mehr ‚ausbildungsreif‘ – die Betriebe mussten es selbst lange Zeit nicht se<strong>in</strong>“, konstatiert<br />

Bernd Kramer zusammen mit der Soziolog<strong>in</strong> Heike Solga: „Im Moment ist unser ganzes<br />

System nicht ausbildungsreif“, sagt die Professor<strong>in</strong> der Freien Universität Berl<strong>in</strong>. 2<br />

1.2.3 Basisdatenerhebungen <strong>in</strong> <strong>2011</strong>: Den Überblick schaffen<br />

„Wenn aus dir beruflich etwas werden soll, musst du die Region verlassen!“ – Diese Me<strong>in</strong>ung<br />

hat sich <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahrzehnten bei den meisten Eltern im Land verfestigt.<br />

Auch <strong>in</strong> Schulen und <strong>in</strong> Freizeite<strong>in</strong>richtungen war und ist dieser Satz zu hören. Bestätigung<br />

fand die Aussage <strong>in</strong> Zahlen, die e<strong>in</strong>en Überhang an Auszubildenden <strong>in</strong> fast allen Bereichen<br />

deutlich machten. Durch den demografischen Wandel hat sich dieses Bild umgekehrt.<br />

1 http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/brennpunkt/<strong>in</strong>dex_artikel_komplett.<br />

phtml?param=news&id=3384241, Stand: 5.3.2012.<br />

2 Kramer, Bernd, „Das ist zu viel zu wenig!“ <strong>in</strong>: jetzt SCHULE & JOB N° 1/12, Beilage der Süddeut-<br />

schen Zeitung, S. 32-35<br />

5


6<br />

<strong>RÜM</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> wollte es genauer wissen und hat dazu im Frühjahr <strong>2011</strong> umfangreiche<br />

Basisdatenerhebungen gestartet. Im E<strong>in</strong>zelnen wurden folgende Erhebungen zeitlich<br />

und organisatorisch unabhängig vone<strong>in</strong>ander durchgeführt und ausgewertet:<br />

1) Bestandsaufnahme zu Aktivitäten und Akteuren im Übergang Schule – Beruf:<br />

Anfang <strong>2011</strong> wurde Professor Dr. Thomas Gericke von der Universität Magdeburg und<br />

der Forschungsstelle EVALOG mit e<strong>in</strong>er Bestandsaufnahme beauftragt. Hierfür wurden<br />

demografische Daten aus amtlichen Statistiken sowie Zahlen aus Statistiken der<br />

Bundesagentur für Arbeit zusammengetragen. Ergänzt wurden diese Daten durch eigene<br />

Erhebungen und <strong>Befragungen</strong> an allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulen und bei Akteuren<br />

zu ihren Aktivitäten. Wesentliche Ergebnisse der Bestandsaufnahme s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kapitel 2<br />

zusammengefasst.<br />

2) Schulabgangserhebung „Was machst du <strong>in</strong> sechs Wochen?“:<br />

Angelehnt an die Schulabgangsbefragung des Regionalen Übergangsmanagements<br />

<strong>in</strong> Kiel hat <strong>RÜM</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> im Juni <strong>2011</strong> e<strong>in</strong> Pilotprojekt durchgeführt. In der Abgangsklasse<br />

10 der drei Regionalen Schulen, der Integrierten Gesamtschule „Vier Tore“<br />

und <strong>in</strong> der Klasse 9 der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sowie emotionale<br />

und soziale Entwicklung Pestalozzischule (im Folgenden „Förderschule“ genannt) wurden<br />

<strong>in</strong>sgesamt 151 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler anhand e<strong>in</strong>es Erhebungsbogens durch<br />

die Lehrkräfte gefragt, welche Pläne (Ausbildung, weiterer Schulbesuch etc.) sie für die<br />

Zeit nach ihrem Schulabgang haben. 3 Die Daten wurden anonymisiert ausgewertet. Die<br />

Ergebnisse der Erhebung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kapitel 2 zusammengefasst.<br />

3) Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerbefragung über Vorstellungen und Wünsche zu Schule,<br />

Ausbildung und Studium, Berufswünschen und <strong>Berufsorientierung</strong>:<br />

An der Befragung beteiligten sich 1.064 der <strong>in</strong>sgesamt 1.436 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

im Schuljahr 2010/<strong>2011</strong>. Die schulformübergreifende Befragung wurde an sieben Schulen<br />

<strong>in</strong> den Klassenstufen 8 bis 11 von April bis Juni <strong>2011</strong> anhand von halbstandardisierten,<br />

anonymisierten Fragebögen4 durchgeführt. Die Fragebögen waren vom Projektteam<br />

<strong>RÜM</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Projekt „Praxispilot“ der Ausbildungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Industrie, Handel und Handwerk <strong>Neubrandenburg</strong> e. V. (ABG e. V.) geme<strong>in</strong>sam<br />

ausgearbeitet worden. Durch Letztgenannte erfolgte die Befragung im Klassenverband<br />

beziehungsweise im Rahmen von Projekttagen. Der vorliegende Ergebnisbericht wurde<br />

durch e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe aus dem Projektteam <strong>RÜM</strong> sowie externen Wissenschaft-<br />

3 Erhebungsbogen im Anhang („Meldebogen“)<br />

4 Fragebogen „Schülerbefragung“ im Anhang


ler<strong>in</strong>nen und Wissenschaftlern und e<strong>in</strong>er Fachjournalist<strong>in</strong> zusammengestellt. Die Daten<br />

wurden <strong>in</strong> MS-Excel und SPSS differenziert nach Geschlecht, Klassenstufe, Schulform<br />

sowie nach e<strong>in</strong>zelnen zentralen Fragestellungen ausgewertet und bearbeitet. Die Auswertung<br />

der Befragung ist Gegenstand der Kapitel 3 und 4.<br />

4) Elternbefragung zur <strong>Berufsorientierung</strong> von Jugendlichen – Wünsche und Bedarfe<br />

an Informations- und Beratungsangeboten für Eltern:<br />

Die Eltern wurden anhand von standardisierten Fragebögen5 zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres<br />

<strong>2011</strong>/2012 im August und September befragt. Mit 702 e<strong>in</strong>gegangenen Antworten beteiligte<br />

sich e<strong>in</strong> großer Teil der Eltern aus dem Schuljahr (Gesamtzahl der Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler im Schuljahr <strong>2011</strong>/2012: 1.416). Die Entwicklung, die Befragung selbst und<br />

die Auswertung (<strong>in</strong> MS-Excel und SPSS) erfolgte durch denselben Personenkreis, der<br />

auch die Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerbefragung durchgeführt hat.<br />

Beide Fragebögen wurden vom <strong>RÜM</strong>-Team <strong>in</strong> verschiedenen Arbeitsgremien, Workshops<br />

sowie <strong>in</strong> der Steuerungsgruppe <strong>RÜM</strong> vorgestellt und diskutiert.<br />

5 Fragebogen der Elternbefragung im Anhang<br />

7


8<br />

2. Bestandsaufnahme und Schulabgangserhebung<br />

2.1 Bestandsaufnahme: Wer bietet was am Übergang Schule – Beruf?<br />

Die Bestandsaufnahme zu den Aktivitäten und Akteuren im Übergang Schule – Beruf, im Wesentlichen<br />

durchgeführt <strong>in</strong> den Monaten März bis Juni <strong>2011</strong>, gliedert sich <strong>in</strong> vier Teilbereiche:<br />

1) Demografische Aspekte: Bevölkerungsentwicklung, Schülerbestand und<br />

Schulabsolventen, zusammengeführt aus amtlichen Statistiken des Statistischen<br />

Amts Mecklenburg-Vorpommern, ergänzt durch eigene Berechnungen,<br />

Recherchen und Interviews<br />

2) Materialien zum Ausbildungsmarkt aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit<br />

3) Kurzumfrage bei sieben öffentlichen allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulen zu ihren<br />

Aktivitäten im Bereich der <strong>Berufsorientierung</strong> und dem Bedarf an Förderung<br />

4) Akteure und ihre Angebote zur Verbesserung der Übergänge von Schule <strong>in</strong><br />

Ausbildung, erstellt aus Internetrecherchen, Telefon<strong>in</strong>terviews, E-Mail-Anfragen<br />

und Interviews mit Vertretern aus Institutionen, z.B.:<br />

• Agentur für Arbeit <strong>Neubrandenburg</strong><br />

• Industrie- und Handelskammer zu <strong>Neubrandenburg</strong><br />

• Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern<br />

• Berufsschule für Wirtschaft, Handel und Industrie<br />

• Stadtverwaltung <strong>Neubrandenburg</strong> – Jugendamt<br />

• Stadtverwaltung <strong>Neubrandenburg</strong> – Bildungskoord<strong>in</strong>ation<br />

Ergebnis der Bestandsaufnahme ist, dass die Angebotslandschaft qualitativ vielfältig ist<br />

und quantitativ e<strong>in</strong>e genügende Anzahl an professionell arbeitenden Trägern zur Verfügung<br />

steht, um den regionalen Bedarf zu decken.<br />

Defizite stellten sich bei der Transparenz und Kenntnis der Angebote heraus. Es s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur die Jugendlichen selbst und ihre Eltern, die ke<strong>in</strong>e umfassende Kenntnis aller Angebote<br />

haben. Die Bestandsaufnahme ergab, dass selbst den handelnden Expert<strong>in</strong>nen und Experten,<br />

den Lehrkräften und anderen professionellen Betreuungs- und Beratungspersonen<br />

der Überblick schwerfällt.<br />

Trotz Vielfalt und Anzahl der Angebote gel<strong>in</strong>gt nicht allen Jugendlichen der Übergang von<br />

der Schule <strong>in</strong> den Beruf und ebenfalls gel<strong>in</strong>gt es nicht, alle ausgeschriebenen Ausbildungsplätze<br />

zu besetzen. Defizite ergeben sich für e<strong>in</strong>zelne Zielgruppen mit spezifischen Förderbedarfen<br />

(ohne Schulabschluss oder mit Abschluss 9. Klasse, schlechte Mittlere Reife,<br />

Altbewerber<strong>in</strong>nen und Altbewerber, Maßnahmeteilnehmer<strong>in</strong>nen und -teilnehmer). Aus<br />

Unternehmenssicht wiederum ergeben sich für e<strong>in</strong>ige Wirtschaftscluster Probleme, ihren


Fachkräftebedarf zu decken. Dies betrifft <strong>in</strong>sbesondere den Hotel- und Gaststättenbereich<br />

sowie den Masch<strong>in</strong>enbau.<br />

Dem Mangel an Transparenz im regionalen Übergangssystem wurde bereits durch <strong>RÜM</strong>-<br />

Akteure mit e<strong>in</strong>em Info-Poster über Bildungswege <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> begegnet, das <strong>in</strong> der<br />

schulischen und außerschulischen <strong>Berufsorientierung</strong> als Lehrmaterial e<strong>in</strong>gesetzt wird (als<br />

Download auf www.neubrandenburg.de/ruem).<br />

Die Bestandsaufnahme wird über die Jahre 2012 und 2013 fortgeschrieben und um qualitative<br />

Untersuchungen ergänzt. Anhand von konkreten Fallstudien werden die Wirksamkeit<br />

regionaler Förderangebote, des regionalen Übergangssystems aus der Sicht von Schulabgänger<strong>in</strong>nen<br />

und Schulabgängern sowie aus der Sicht kommunaler Experten untersucht.<br />

Unter www.neubrandenburg.de/ruem s<strong>in</strong>d die zentralen Ergebnisse der Bestandsaufnahme<br />

<strong>2011</strong> veröffentlicht.<br />

2.2 Schulabgangserhebung: „Was machst du <strong>in</strong> sechs Wochen?“<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Abgangsklasse 10 der Regionalen Schulen, der IGS „Vier<br />

Tore“ sowie der Klasse 9 der Förderschule wurden durch ihre Lehrkräfte anhand von Meldebögen<br />

zu ihren Anschlussperspektiven nach bevorstehendem Schulabschluss befragt.<br />

Die Auswertung erfolgte anonymisiert. Die 151 Antworten verteilten sich wie abgebildet:<br />

Abbildung 1 Ergebnisse der Schulabgangsbefragung: Was machst du <strong>in</strong> sechs Wochen?<br />

9


10<br />

Zwar müssen Verzerrungen berücksichtigt werden (Planänderungen etc.), gleichwohl<br />

liefert die Erhebung e<strong>in</strong>en Überblick über die Anschlussperspektiven <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />

Schulabgänger<strong>in</strong>nen und Schulabgänger. So erhalten nicht nur die Schulen wertvolle Informationen<br />

und können bei unversorgten Jugendlichen unterstützend tätig werden. Auch<br />

andere Akteure im Übergang Schule – Beruf sehen dies als s<strong>in</strong>nvolles Instrument, um<br />

den voraussichtlichen Unterstützungsbedarf abzuschätzen und ihr Angebot entsprechend<br />

anzupassen.<br />

Ab Schuljahr <strong>2011</strong>/12 wird die Schulabgangserhebung um den regionalen Bezug ergänzt,<br />

d. h. es wird erfragt, ob die Jugendlichen e<strong>in</strong>e Ausbildung/e<strong>in</strong> Studium oder e<strong>in</strong>e weitere<br />

schulische Laufbahn vor Ort, <strong>in</strong> der Umgebung, <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern oder <strong>in</strong> anderen<br />

Bundesländern beziehungsweise im Ausland planen.


3. Befragung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

Die Angebote und unterschiedlichen Formen der <strong>Berufsorientierung</strong> bilden e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Grundlage zur Berufsvorbereitung für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler und auch für ihre Eltern.<br />

Um genauere Aussagen zur Wirksamkeit dieser Angebote aus Sicht der Nutzer<strong>in</strong>nen und<br />

Nutzer machen zu können, haben die <strong>RÜM</strong>-Akteure <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> e<strong>in</strong>en frühzeitigen<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Übergangsmanagement gewählt und beziehen bereits die Klassenstufe<br />

8 e<strong>in</strong>. Die Befragung erfolgte durch den ABG e. V. mit Unterstützung von Lehrkräften <strong>in</strong><br />

den Schulen von April bis Juni <strong>2011</strong>. Sie wurde als Längsschnittstudie angelegt. Aus den<br />

bereits vorliegenden Ergebnissen wird aber sichtbar, dass besonders Fragen zu den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Orientierungsgründen und dem Orientierungsbedarf offen bleiben. Es ist deshalb<br />

beabsichtigt, die Untersuchung mit e<strong>in</strong>em angepassten Fragedesign als Längsschnitt weiterzuführen.<br />

Um die Ergebnisse den Schulen und Lehrkräften zugänglich zu machen, wurde <strong>in</strong> den<br />

Häufigkeitsanalysen nach Schulform und Klassenstufe differenziert. Außerdem wurden die<br />

Daten differenziert danach ausgewertet, ob die Jugendlichen bereits e<strong>in</strong>en Berufswunsch<br />

haben oder nicht, und ob sie sich <strong>Neubrandenburg</strong> und/oder die nähere Umgebung als Studien-<br />

oder Ausbildungsort vorstellen können. Aufgrund der Datenfülle werden hier nicht alle<br />

E<strong>in</strong>zelergebnisse dargestellt, jedoch wird auf signifikante Zusammenhänge h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Die Auswertungen nach Geschlecht liegen vor. Da diese jedoch ke<strong>in</strong>e Signifikanzen aufweisen,<br />

wurde bis auf wenige Ausnahmen auf e<strong>in</strong>e Darstellung verzichtet.<br />

Die Ergebnisse zu den Fragen, die sich auf die Berufswahl und <strong>Berufsorientierung</strong> sowie<br />

auf das Praktikum beziehen, werden aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für das<br />

Übergangsmanagement <strong>in</strong> Kapitel 4 fokussiert und <strong>in</strong> Kapitel 5 den Ergebnissen der Elternbefragung<br />

gegenübergestellt.<br />

3.1 Die befragte Gruppe: Geschlecht, Klassenstufe, Schulform<br />

Mit 1.064 wurden 74 % aller Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler (1.436) <strong>in</strong> dem entsprechenden<br />

Schuljahr 2010/11 <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> befragt. Damit können die Ergebnisse als repräsentativ<br />

gewertet werden. Die Geschlechterverteilung ist ausgewogen mit 527 oder 49,5 %<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und 536 oder 50,5 % Schülern.<br />

Die Verteilung der Befragten auf die Schulformen ist repräsentativ für die <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />

Schullandschaft.<br />

11


12<br />

Abbildung 2 Besuchte Schulform der befragten Jugendlichen<br />

An der Befragung haben sich diese sieben Schulen beteiligt:<br />

• Regionale Schulen/Gesamtschule<br />

Regionale Schule Mitte „Fritz Reuter“<br />

Regionale Schule Nord<br />

Regionale Schule Ost „Johann He<strong>in</strong>rich Voß“<br />

Integrierte Gesamtschule (IGS) „Vier Tore“ (ohne Oberstufenzweig <strong>in</strong> 2010/<strong>2011</strong>)<br />

• Gymnasien<br />

Albert-E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-Gymnasium<br />

Sportgymnasium mit Schulteil Regionale Schule<br />

• Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sowie emotionale und soziale<br />

Entwicklung Pestalozzischule (im Folgenden „Förderschule“ genannt)<br />

Im Folgenden steht die Bezeichnung „Regionale Schule“ auch für die IGS und den Regionalschulbereich<br />

des Sportgymnasiums.<br />

Die Befragten verteilen sich auf Klassenstufen und Schulformen entsprechend der beiden<br />

folgenden Abbildungen.


Abbildung 3 Klassenstufen der befragten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

Abbildung 4 Klassenstufen und Schulformen der befragten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

13


14<br />

3.2 Neigungen, Prioritäten und Kompetenzen: Wie sehen die Jugendlichen sich<br />

selbst?<br />

Bezüglich persönlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie sozialer Kompetenzen wurden<br />

die Jugendlichen nach ihrer Selbste<strong>in</strong>schätzung gefragt. Damit s<strong>in</strong>d die Ergebnisse als Abbild<br />

realer Verhältnisse nur bed<strong>in</strong>gt geeignet. Jedoch verweisen sie im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es ganzheitlichen<br />

Beobachtungsansatzes auf Selbstbild und Reflexionsfähigkeit der Befragten.<br />

3.2.1 Kompetenzen<br />

Während die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler ihr Lernverhalten eher selbstkritisch e<strong>in</strong>schätzen<br />

– 72 % f<strong>in</strong>den, sie könnten mehr für die Schule tun – fällt die Selbste<strong>in</strong>schätzung bei verschiedenen<br />

personalen und sozialen Kompetenzen sehr positiv aus:<br />

Abbildung 5 Personale und soziale Kompetenzen


Die Jugendlichen heben <strong>in</strong>sbesondere hervor, e<strong>in</strong>en höflichen Umgang mit anderen Men-<br />

schen zu haben, gut mit anderen für e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel arbeiten zu können und ihre<br />

Fähigkeiten gut e<strong>in</strong>schätzen zu können. Offene Fragen, die nur im Rahmen von weiteren<br />

ergänzenden <strong>Befragungen</strong>, auch der Eltern und Lehrkräfte, geklärt werden könnten, s<strong>in</strong>d<br />

dabei:<br />

a) S<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>schätzungen realistisch oder besteht e<strong>in</strong> Mangel an Reflexionsfähig-<br />

keit?<br />

b) Besteht e<strong>in</strong>e falsche Selbste<strong>in</strong>schätzung/Überschätzung/Unterschätzung?<br />

c) Als Forschungsfragen formuliert: Können die Jugendlichen ihre „Kernkompeten-<br />

zen“ (d. h. soziale, personale, methodische Kompetenz) <strong>in</strong> Bezug auf spätere<br />

Wunschberufe und Berufschancen realistisch e<strong>in</strong>schätzen? Besteht e<strong>in</strong> Defizit <strong>in</strong><br />

der E<strong>in</strong>schätzung der „Kernkompetenzen“ auf Seiten der Jugendlichen, das e<strong>in</strong>en<br />

erfolgreichen Übergang <strong>in</strong> das Berufsleben erschwert?<br />

3.2.2 Liebl<strong>in</strong>gsfächer<br />

Bei der Frage Welche Fächer <strong>in</strong>teressieren dich besonders? konnten die Jugendlichen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em offenen Antwortformat Mehrfachnennungen vornehmen. Sport steht hierbei an der<br />

Spitze, gefolgt von Mathematik. Auch die Fächer Kunst auf Rang 3 und Musik auf Rang<br />

5 erfreuen sich großer Beliebtheit. Die zusätzliche Betrachtung der zweiten und dritten<br />

Nennungen der Jugendlichen zeigt zudem, dass die Naturwissenschaften immer unter den<br />

ersten zehn genannten Liebl<strong>in</strong>gsfächern s<strong>in</strong>d.<br />

Nach Klassenstufen differenziert zeigt sich, dass Sport am beliebtesten unter den jüngeren<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern ist, während Biologie und Kunst zu den ersten Liebl<strong>in</strong>gsfächern<br />

unter den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Klassenstufe 10 und 11 aufsteigen.<br />

Nach Schulformen differenziert haben die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Förderschule und<br />

der Regionalen Schulen die Rangfolge Sport – Mathematik – Kunst – Biologie – Musik für<br />

die ersten fünf Fächer. Am Gymnasium s<strong>in</strong>d dies die gleichen Fächer lediglich <strong>in</strong> leicht vertauschter<br />

Reihenfolge: Sport – Biologie – Mathematik – Kunst – Musik.<br />

In der folgenden Tabelle werden die nach Rangfolge zehn erstgenannten Fächer aus den<br />

drei Antwortmöglichkeiten für alle Schulformen und Klassenstufen aufgeführt.<br />

15


16<br />

Rang 1. Fach Anzahl % 2. Fach Anzahl % 3. Fach Anzahl %<br />

1 Sport 220 21% Sport 116 11% Sport 88 8%<br />

2 Mathematik 120 11% Kunst 110 10% Biologie 74 7%<br />

3 Kunst 107 10% Biologie 98 9% Musik 70 7%<br />

4 Biologie 102 10% Chemie 86 8% Chemie 65 6%<br />

5 Musik 74 7% Mathematik 79 7% Kunst 59 6%<br />

6 Englisch 65 6% Musik 71 7% Mathematik 57 5%<br />

7 Geschichte 56 5% Physik 68 6% Englisch 53 5%<br />

8 Chemie 52 5% Englisch 64 6% Deutsch 44 4%<br />

9 Deutsch 40 4% Geschichte 48 5% Physik 43 4%<br />

10 Physik 39 4% Geographie 46 4% Geographie 42 4%<br />

Tabelle 1 Welche Fächer <strong>in</strong>teressieren dich besonders? Die ersten zehn Nennungen<br />

Die folgende Abbildung zeigt über alle Schulformen und Klassenstufen h<strong>in</strong>weg die Lieb-<br />

l<strong>in</strong>gsfächer, die die Befragten an erster Stelle nannten. Dabei fällt auf, dass Sprachen nicht<br />

sehr oft genannt wurden: Englisch steht auf Platz 6, Deutsch auf Platz 9, auf Platz 16 und<br />

17 Spanisch und Französisch, Late<strong>in</strong> auf Platz 20 und die Nennungen Sprachen, Russisch<br />

und Fremdsprachen bilden sogar den Abschluss der Liste.<br />

Fächer wie AWT, Hauswirtschaftslehre, Informatik und Werken, <strong>in</strong> denen sich durch die<br />

Nähe zu beruflichen Themen Möglichkeiten zur <strong>Berufsorientierung</strong> eröffnen könnten, s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls unter den weniger beliebten Fächern.


Abbildung 6 Welche Fächer <strong>in</strong>teressieren dich besonders? (Gesamt)<br />

17


18<br />

3.3 Rund um den Beruf: Orientierung, Wünsche und Chancen<br />

Der überwiegende Teil der Fragen an die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler hatte e<strong>in</strong>en beruflichen<br />

Bezug. Neben Bekanntheit und Nutzen schulischer und außerschulischer Angebote der <strong>Berufsorientierung</strong><br />

wurden Ausbildungs-, Studien- und Berufswünsche erfragt. Von Interesse<br />

waren aber auch Aussagen der Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen zu Lebensplanungen und E<strong>in</strong>stellungen<br />

(Möchten sie <strong>in</strong> der Stadt oder Region bleiben oder weggehen? Was ist ihnen im Beruf<br />

und „im Leben“ wichtig?).<br />

Der folgende Abschnitt widmet sich diesem Themenkomplex im H<strong>in</strong>blick auf Vorstellungen<br />

und Wünsche bezüglich des späteren Berufs. Der <strong>Berufsorientierung</strong>sprozess und das Praktikum<br />

werden im Kapitel 4 genauer und nach Schulformen sowie Klassenstufen differenziert<br />

betrachtet.<br />

3.3.1 Klarheit bei der Berufswahl<br />

Weißt du schon, welchen Beruf du später e<strong>in</strong>mal ausüben möchtest? beantworten 48 % zwar<br />

damit, bereits zu wissen, welchen Beruf sie später ausüben möchten. Das heißt aber auch,<br />

dass über die Hälfte der befragten Jugendlichen noch ke<strong>in</strong>e Klarheit haben: 38 % s<strong>in</strong>d sich<br />

unsicher und 14 % wissen noch gar nicht, wo es h<strong>in</strong>gehen soll. Dies gibt H<strong>in</strong>weis darauf, dass<br />

Verbesserungen im <strong>Berufsorientierung</strong>ssystem wichtig und notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

In der folgenden Abbildung s<strong>in</strong>d die Antworten der Jugendlichen aufgeführt, die die Frage mit<br />

„ja“ beantworteten, differenziert nach Klasse und Schulform. Es zeigt sich, dass mit zunehmender<br />

Klassenstufe die Berufswünsche klarer werden. Am klarsten s<strong>in</strong>d die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler der Regionalen Schulen orientiert, <strong>in</strong>sbesondere jene <strong>in</strong> den Schulabgangsklassen.<br />

Abbildung 7 Weißt du schon, welchen Beruf du später e<strong>in</strong>mal ausüben möchtest? Antwort „Ja“<br />

nach Klassenstufe und Schulform


Das Ergebnis, dass mehr als die Hälfte, nämlich 52 % der Befragten noch ke<strong>in</strong>e oder ke<strong>in</strong>e<br />

sichere Vorstellung von ihrem späteren Beruf haben, sollte e<strong>in</strong>er Ursachenanalyse unterzogen<br />

werden. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Selbste<strong>in</strong>schätzung der Befragten sche<strong>in</strong>t dieses<br />

Ergebnis außerdem widersprüchlich. Der Großteil, 93 % der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, hatten<br />

angegeben, „Ich weiß, über welche Fähigkeiten ich verfüge“ (52 % Trifft zu + 41 % Trifft<br />

eher zu). Dieses Ergebnis gibt H<strong>in</strong>weise darauf, wie wenig erfahren die Jugendlichen <strong>in</strong> ihrer<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung s<strong>in</strong>d und dass sie hier Anleitung und Unterstützung benötigen.<br />

3.3.2 Berufswünsche, Wunschberufe<br />

Durch die offenen Antwortmöglichkeiten auf die Frage Wenn ja, welche/n Berufswunsch/wünsche<br />

hast du? s<strong>in</strong>d die Ergebnisse sehr komplex, vielfältig und reflektieren zum Teil<br />

bereits sehr konkrete Berufswünsche. Die Daten stehen als Arbeitsgrundlage zur Verfügung;<br />

e<strong>in</strong>e detaillierte Auswertung kann aufgrund der Fülle des Datenmaterials an dieser<br />

Stelle nicht erfolgen. Für <strong>in</strong>teressierte Leser<strong>in</strong>nen und Leser bef<strong>in</strong>det sich im Anhang die<br />

Tabelle Welchen Berufswunsch hast du? Hier wurden die Berufswünsche, die an erster<br />

Stelle angegeben wurden, zusammengefasst und, so weit wie möglich, nach Ausbildungswegen<br />

(universitär/hochschulisch, betrieblich/schulisch oder unterschiedlich) geordnet.<br />

504 beziehungsweise 47 % der Jugendlichen haben hier e<strong>in</strong>en Berufswunsch angegeben.<br />

Dieses Ergebnis stimmt übere<strong>in</strong> mit dem Angaben der Jugendlichen, die <strong>in</strong> der vorhergehenden<br />

Frage bejaht hatten, bereits zu wissen, welchen Beruf sie ausüben möchten. Etwa<br />

40 % der genannten Berufe erfordern e<strong>in</strong>e Hochschulausbildung, 47 % e<strong>in</strong>e betriebliche<br />

oder schulische Ausbildung und weitere 13 % können auf unterschiedlichen Wegen erlernt<br />

werden. Nicht-akademische Pflege- und Gesundheitsberufe werden am häufigsten mit 59<br />

Nennungen angeführt. Ärzt<strong>in</strong>/Arzt ist mit 38 Nennungen e<strong>in</strong> beliebter Beruf. Ingenieursberufe<br />

(22) sowie Mechaniker/<strong>in</strong>, Mechatroniker/<strong>in</strong>, Elektroberufe und Bauberufe (35 und 13<br />

Nennungen) werden ebenfalls häufig genannt. 6<br />

E<strong>in</strong> detaillierter Abgleich mit Kompetenzen und Neigungen sowie angestrebten Schulabschlüssen<br />

könnte Gegenstand weiterer Forschung se<strong>in</strong>.<br />

6 siehe Tabelle „Welchen Berufswunsch hast du?“ im Anhang<br />

19


20<br />

3.3.3 Der ideale Beruf<br />

Was ist für dich wichtig bei der Wahl e<strong>in</strong>es Berufes? Hierzu konnten die Jugendlichen auf<br />

e<strong>in</strong>er vierstufigen Likert-Skala – Sehr wichtig, Wichtig, Eher unwichtig, Unwichtig – 13 Faktoren<br />

ihres zukünftigen Wunschberufs bewerten.<br />

Abbildung 8 Was ist für dich wichtig bei der Wahl e<strong>in</strong>es Berufes?<br />

In der Auswahl ihres Wunschberufes halten die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler e<strong>in</strong>en gesicher-<br />

ten Arbeitsplatz (77 %), Zeit für die Familie (54 %) und die Arbeit mit Menschen (38 %)<br />

für besonders wichtig. Geregelte Arbeitszeiten (37 %) und e<strong>in</strong> guter Verdienst (36 %) s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls wichtige Faktoren. Die hier recht hoch gewichteten Faktoren Familienfreundlichkeit<br />

und Verdienstmöglichkeiten spiegeln sich <strong>in</strong> ihrer Ausprägung auch <strong>in</strong> den Ergebnis-


sen zur Frage nach den allgeme<strong>in</strong>en Faktoren der Attraktivität der Region als Arbeits- und<br />

Lebensumfeld wider.<br />

Ob sich diese Anforderungen <strong>in</strong> Bezug auf die Berufswahl erfüllen lassen und wie sie mit<br />

den Gegebenheiten des Arbeitsmarktes <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d, ist dabei ke<strong>in</strong>esfalls<br />

gesichert.<br />

3.3.4 Interessierte Betriebe<br />

Die Jugendlichen wurden gebeten, folgende Aussage zu bewerten: Die Unternehmen <strong>in</strong><br />

der Region <strong>in</strong>teressieren sich für zukünftige Auszubildende/Studenten. Hierfür konnten<br />

sie e<strong>in</strong>e Möglichkeit ankreuzen: Stimmt voll und ganz, Stimmt eher, Stimmt eher weniger,<br />

Stimmt überhaupt nicht. Die Ergebnisse deuten darauf h<strong>in</strong>, dass die Jugendlichen sich bei<br />

den Betrieben eher willkommen fühlen: 72 % stimmen der Aussage voll und ganz beziehungsweise<br />

eher zu.<br />

Abbildung 9 Die Unternehmen <strong>in</strong> der Region <strong>in</strong>teressieren sich für zukünftige Auszubildende/<br />

Studenten<br />

21


22<br />

3.4 <strong>Neubrandenburg</strong> als Arbeits- und Lebensumfeld: Welche Faktoren spielen<br />

e<strong>in</strong>e Rolle?<br />

3.4.1 F<strong>in</strong>den wir hier Arbeit?<br />

Die Frage nach der Möglichkeit, ihren Wunschberuf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> erlernen zu können,<br />

beantworten die Jugendlichen relativ homogen zu 28 % mit Ja, 30 % mit Ne<strong>in</strong> und<br />

36 % s<strong>in</strong>d sich nicht sicher. 47 % der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler könnten sich vorstellen,<br />

ihren Wunschberuf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> auszuüben. Nur 14 % gaben an, dies nicht zu können,<br />

33 % s<strong>in</strong>d sich unsicher.<br />

Abbildung 10 Kannst du de<strong>in</strong>en Wunschberuf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> erlernen?<br />

Könntest du <strong>in</strong> diesem Beruf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> arbeiten?<br />

Nach Schulformen differenziert zeigt sich, dass es vor allem die Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen<br />

und -schüler s<strong>in</strong>d, die davon ausgehen, ihren Beruf nicht <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> erlernen zu<br />

können, während die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an der Förderschule und den Regionalen<br />

Schulen diese Frage jeweils zu 48 % bejahen. Dagegen zeigen sich bei der Frage nach<br />

der Möglichkeit e<strong>in</strong>er Berufsausübung <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> weniger Differenzen zwischen<br />

den Schulformen. Insgesamt wird die Möglichkeit, später <strong>in</strong> der Region im Wunschberuf<br />

arbeiten zu können, optimistischer e<strong>in</strong>geschätzt als die Möglichkeit, hier e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

oder e<strong>in</strong> Studium zu absolvieren. Es ist zu vermuten, dass die Jugendlichen nach wie vor<br />

nicht über alle regionalen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten, e<strong>in</strong>schließlich dualer<br />

Studiengänge, <strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d.


3.4.2 Gehen oder bleiben?<br />

Auf die Frage Wo würdest du e<strong>in</strong>e Ausbildung/e<strong>in</strong> Studium beg<strong>in</strong>nen? standen mit der<br />

Möglichkeit der Mehrfachantworten folgende Angaben zur Verfügung:<br />

• In <strong>Neubrandenburg</strong><br />

• In der näheren Umgebung<br />

• In Mecklenburg-Vorpommern<br />

• In anderen Bundesländern<br />

• Im Ausland<br />

Insgesamt gab es 1.455 Nennungen von Wunschausbildungsorten. In der folgenden Tabelle<br />

s<strong>in</strong>d die Prozentwerte jeweils <strong>in</strong> Bezug auf die Gesamtgruppe (1.064 befragte Jugendliche)<br />

und <strong>in</strong> Bezug auf alle Nennungen (1.455 Antworten aufgrund von Mehrfachnennungen)<br />

aufgeführt.<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

(n=1.064)<br />

Prozent<br />

(n=1.455)<br />

In <strong>Neubrandenburg</strong> 215 20% 15%<br />

In der näheren Umgebung 180 17% 12%<br />

In Mecklenburg-Vorpommern 260 24% 18%<br />

In anderen Bundesländern 643 60% 44%<br />

Im Ausland 157 15% 11%<br />

Tabelle 2 Wo würdest du e<strong>in</strong>e Ausbildung/e<strong>in</strong> Studium beg<strong>in</strong>nen?<br />

Es können sich 60 % aller Befragten vorstellen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Bundesland zu studieren<br />

oder e<strong>in</strong>e Ausbildung zu absolvieren. Gleichzeitig können sich aber auch <strong>in</strong>sgesamt 61 %<br />

vorstellen, <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong>, der näheren Umgebung oder <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

ihre Ausbildung/ihr Studium zu beg<strong>in</strong>nen. Im Ausland zu studieren oder e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

aufzunehmen, erwägen rund 15 % (siehe auch Abbildung 11).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Differenzierung der Wunschorte nach Schulform zeigt sich, wenig überraschend,<br />

dass es <strong>in</strong>sbesondere die Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen und -schüler s<strong>in</strong>d, die beabsichtigen,<br />

<strong>in</strong> anderen Bundesländern e<strong>in</strong> Studium oder e<strong>in</strong>e Ausbildung aufzunehmen; 72 % geben<br />

diese Absicht an. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Regionalen Schule zeigen die höchste<br />

Tendenz, <strong>in</strong> der Region bleiben zu wollen. Überraschend dagegen ist der hohe Anteil der<br />

23


24<br />

Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schüler, die angeben, die Region verlassen zu wollen. Die Hälfte<br />

von ihnen geben an, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes Bundesland oder <strong>in</strong>s Ausland gehen zu wollen (siehe<br />

auch Abbildung 12), was jedoch als unrealistisch zu bewerten ist.<br />

Abbildung 11 Wo würdest du e<strong>in</strong>e Ausbildung/e<strong>in</strong> Studium beg<strong>in</strong>nen?<br />

(bezogen auf 1.064 Befragte; Mehrfachnennungen möglich)<br />

Abbildung 12 Wo würdest du e<strong>in</strong>e Ausbildung/e<strong>in</strong> Studium beg<strong>in</strong>nen?<br />

(nach Schulform, bezogen auf 1.064 Befragte)


3.4.3 Welche Jugendlichen wollen bleiben?<br />

Wie komplex sich die <strong>Berufsorientierung</strong>en im Kontext Lebensplanung aus der Sicht der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler gestaltet, war H<strong>in</strong>tergrund der folgenden Analyse. Welche Jugendlichen<br />

können sich vorstellen, für ihre Ausbildung oder ihr Studium <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong><br />

zu bleiben? Was kennzeichnet sie, was ist ihnen wichtig? Besonderer Beliebtheit als<br />

Ausbildungs- oder Studienort erfreut sich <strong>Neubrandenburg</strong> unter den Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schülern der Regionalen Schulen und hier besonders <strong>in</strong> der Klassenstufe 10. Es folgen die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an den Förderschulen.<br />

Um diese Gruppen näher zu beschreiben, wurden die Daten differenziert danach ausgewertet,<br />

ob Jugendliche <strong>Neubrandenburg</strong> und die nähere Umgebung als möglichen Ausbildungs-<br />

oder Studienort <strong>in</strong> Betracht ziehen (die „Bodenständigen“ im weiteren Text), oder<br />

ob sie ausschließen, <strong>in</strong> der Region zu bleiben (die „Aufbruchslustigen“ im weiteren Text).<br />

Die „Aufbruchslustigen“ s<strong>in</strong>d 72 % oder 767 der Befragten, die bei der Frage nach dem<br />

Ausbildungs- oder Studienort nicht <strong>Neubrandenburg</strong> oder die nähere Umgebung angekreuzt<br />

haben, während für die 28 % oder 296 „bodenständigen“ Befragten <strong>Neubrandenburg</strong><br />

und Umgebung <strong>in</strong> Frage kommen.<br />

Vergleicht man diese beiden Gruppen <strong>in</strong> Bezug darauf, ob sie bereits e<strong>in</strong>en Berufswunsch<br />

haben, dann fällt folgendes auf: Die „Bodenständigen“ geben mit 60 % wesentlich häufiger<br />

Abbildung 13 Weißt du schon, welchen Beruf du später e<strong>in</strong>mal ausüben möchtest * Studium/<br />

Ausbildung <strong>in</strong> oder außerhalb <strong>Neubrandenburg</strong>s und Umgebung<br />

25


26<br />

an, bereits e<strong>in</strong>en Berufswunsch zu haben. Dagegen wissen nur 44 % der „aufbruchslusti-<br />

gen“ Jugendlichen, was sie beruflich machen möchten.<br />

Die Gruppe der „bodenständigen“ Jugendlichen ist, wie aus der folgenden Tabelle, Punkt<br />

1 und 2, hervor geht, auch überdurchschnittlich zuversichtlich, <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> lernen<br />

und arbeiten zu können.<br />

Sie können sich im Vergleich zu den „Aufbruchslustigen“ fast doppelt so häufig vorstellen,<br />

<strong>in</strong> ihrem letzten Praktikumsbetrieb e<strong>in</strong>e Ausbildung zu beg<strong>in</strong>nen; 33 % der „Bodenständigen“<br />

bejahen dies im Vergleich zu 17 % der „Aufbruchslustigen“ (Punkt 3).<br />

Außerdem geben die Erstgenannten häufiger an, dass das Praktikum ihnen sehr geholfen<br />

habe bei der <strong>Berufsorientierung</strong> (Punkt 4).<br />

Auch die Faktoren Geregelte Arbeitszeiten, Mit modernster Technik arbeiten sowie Zeit für<br />

Familie als Kriterien bei der Berufswahl werden von den „Bodenständigen“ stärker gewichtet.<br />

Familienfreundlichkeit als Gegebenheit <strong>in</strong> der Region ist ihnen noch wichtiger als dies<br />

bei den „Aufbruchslustigen“ der Fall ist (Punkte 5 bis 8). Schließlich haben die „bodenständigen“<br />

Jugendlichen auch noch stärker als die übrigen Befragten den E<strong>in</strong>druck, dass die<br />

Unternehmen <strong>in</strong> der Region sich für zukünftige Auszubildende/Studierende <strong>in</strong>teressieren<br />

(Punkt 9).<br />

„Bodenständige“<br />

„Aufbruchslustige“<br />

Vergleich:<br />

alle<br />

1) Kannst du de<strong>in</strong>en Wunschberuf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong><br />

erlernen? – Ja<br />

50% 22% 28%<br />

2) Könntest du <strong>in</strong> diesem Beruf <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong><br />

arbeiten? – Ja<br />

64% 44% 47%<br />

3) Später möchte ich <strong>in</strong> diesem Unternehmen lernen/<br />

e<strong>in</strong>e Ausbildung beg<strong>in</strong>nen – Trifft zu<br />

33% 17% 22%<br />

4) Praktikum – Sehr geholfen (bei <strong>Berufsorientierung</strong>) 49% 39% 41%<br />

5) Geregelte Arbeitszeiten – Sehr wichtig + Wichtig 89% 74% 78%<br />

6) Mit modernster Technik arbeiten – Sehr wichtig +<br />

Wichtig<br />

50% 44% 45%<br />

7) Zeit für Familie – Sehr wichtig 58% 53% 55%<br />

8) Familienfreundlichkeit (Gegebenheit <strong>in</strong> der Region) –<br />

Sehr wichtig<br />

9) Die Unternehmen <strong>in</strong> der Region <strong>in</strong>teressieren sich<br />

59% 48% 51%<br />

für zukünftige Auszubildende/Studenten – Stimmt<br />

voll und ganz + Stimmt eher<br />

85% 75% 78%<br />

Tabelle 3 Ausgewählte Ergebnisse im Vergleich zwischen „Bodenständigen“ und „Aufbruchslustigen“


3.4.4 Was macht die Region attraktiv?<br />

E<strong>in</strong>e weitere Frage zielt darauf ab zu erfassen, wie Jugendliche ihre Region e<strong>in</strong>schätzen.<br />

Bei Wie schätzt du folgende Gegebenheiten <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Region e<strong>in</strong>? sollten zehn Kriterien<br />

anhand e<strong>in</strong>er vierstufigen Skala – Sehr wichtig, Wichtig, Eher unwichtig, Unwichtig – bewertet<br />

werden. In der folgenden Grafik s<strong>in</strong>d jeweils die Bewertungen Sehr wichtig + Wichtig<br />

sowie Eher unwichtig + Unwichtig zusammengefasst und die bewerteten Faktoren s<strong>in</strong>d<br />

entsprechend ihrer Rangfolge abgebildet. Mehrfachnennungen waren möglich.<br />

Abbildung 14 Wie schätzt du folgende Gegebenheiten <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Region e<strong>in</strong>?<br />

Ob es sich um die Formulierung von Wünschen oder um e<strong>in</strong>e realistische E<strong>in</strong>schätzung<br />

von Gegebenheiten handelt, bleibt offen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.<br />

27


28<br />

4. Schwerpunktauswertung: <strong>Berufsorientierung</strong> und Praktikum<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerbefragung<br />

vorgestellt. Sie beziehen sich auf drei Aspekte: die Entscheidungskriterien bei der <strong>Berufsorientierung</strong>,<br />

die Bedeutung des Praktikums und die Rolle der Eltern im Berufswahlprozess.<br />

4.1 Was s<strong>in</strong>d die wichtigsten Möglichkeiten zur <strong>Berufsorientierung</strong>?<br />

Zunächst werden die Antworten der Jugendlichen auf die beiden Fragen zu Möglichkeiten<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong> jeweils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rangfolge dargestellt. Bei Welche Möglichkeiten<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong> kennst du? sollten die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus e<strong>in</strong>er Liste von<br />

22 Möglichkeiten die ankreuzen, die sie kennen.<br />

Abbildung 15 Welche Möglichkeiten der <strong>Berufsorientierung</strong> kennst du?


Anschließend konnten die Jugendlichen bei der Frage Wer oder was hat dir bei der <strong>Berufsorientierung</strong><br />

geholfen? aus e<strong>in</strong>er Liste von 25 verschiedenen Möglichkeiten zur <strong>Berufsorientierung</strong><br />

auswählen. In der folgenden Grafik s<strong>in</strong>d die Ergebnisse zusammengefasst. Am<br />

bekanntesten und am hilfreichsten ist das Praktikum: 95 % der Jugendlichen kennen es<br />

und 80 % stufen es mit Sehr geholfen oder Geholfen e<strong>in</strong>. In der Bewertung, wie hilfreich<br />

die Möglichkeiten waren, folgen nach dem Praktikum die Eltern und Freunde sowie die<br />

Projekttage der <strong>Berufsorientierung</strong> des ABG e.V.<br />

Die Grafik zeigt, dass es zahlreiche Angebote zur <strong>Berufsorientierung</strong> gibt.<br />

Abbildung 16 Wer oder was hat dir bei der <strong>Berufsorientierung</strong> geholfen? (Antworten: Sehr geholfen<br />

+ Geholfen)<br />

29


30<br />

Wir wissen allerd<strong>in</strong>gs zuwenig darüber, wie hilfreich und wirksam diese Angebote zur <strong>Berufsorientierung</strong><br />

für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der e<strong>in</strong>zelnen Schulformen und Klassenstufen<br />

s<strong>in</strong>d. Hier besteht Handlungsbedarf für die <strong>RÜM</strong>-Akteure <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong>.<br />

4.2 Gibt es Unterschiede <strong>in</strong> der Bewertung?<br />

Ausgewählte Ergebnisse der Befragung der Jugendlichen wurden sowohl nach Klassen-<br />

stufe als auch nach Schulform differenziert. Zunächst ist die Gesamtbewertung aller Angebote<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong> dargestellt.<br />

Abbildung 17 Gesamtbewertung der <strong>Berufsorientierung</strong>smöglichkeiten nach Schulform und<br />

Klassenstufe (Mittelwerte)


Die angebotenen <strong>Berufsorientierung</strong>smöglichkeiten werden von den Jugendlichen aller<br />

Schulformen als hilfreich e<strong>in</strong>geschätzt (Mittelwert = 2,81). Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der<br />

unteren Klassenstufen 8 und 9 bewerten das Angebot im Mittel besser als die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler der höheren Klassenstufen 10 und 11. Am zufriedensten s<strong>in</strong>d die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler der achten Klassenstufe an der Förderschule. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

der höheren Klassenstufen an Gymnasien geben an, das die vorhandenen Angebote am<br />

wenigsten hilfreich waren.<br />

4.3 Schlaglicht: Praktikum<br />

Der größere Teil der Jugendlichen bewertet das Praktikum als besonders hilfreich. Sie verknüpfen<br />

hier Arbeitserfahrungen mit Interessen und Neigungen. Das wird als sehr hilfreich<br />

beschrieben. Aufgrund der hohen Bedeutung, die die Jugendlichen dem Praktikum für die<br />

<strong>Berufsorientierung</strong> beimessen, werden hier die Ergebnisse zu den auf das Praktikum bezogenen<br />

Fragen unter die Lupe genommen. Wie hat dir de<strong>in</strong> letztes Praktikum gefallen?<br />

wurde sehr positiv beantwortet:<br />

Abbildung 18 Wie hat dir de<strong>in</strong> letztes Praktikum gefallen?<br />

31


32<br />

Was traf auf de<strong>in</strong> letztes Praktikum zu? Dies war e<strong>in</strong>e weitere Frage an die Jugendlichen,<br />

bei der sie gebeten wurden, zu neun verschiedenen Aussagen Stellung zu beziehen.<br />

Prozent bei n=1.064 Trifft zu<br />

Trifft nicht<br />

zu<br />

ke<strong>in</strong>e Angabe Summe<br />

Ich wurde nur für Hilfsarbeiten e<strong>in</strong>gesetzt 32% 58% 10% 100%<br />

Später möchte ich <strong>in</strong> diesem Unternehmen lernen/Ausbildung<br />

beg<strong>in</strong>nen<br />

22% 68% 11% 100%<br />

Ich durfte Aufgaben selbständig erledigen 81% 10% 9% 100%<br />

Ich habe mich <strong>in</strong>sgesamt wohlgefühlt 77% 13% 10% 100%<br />

Ich möchte Kontakt zu diesem Unternehmen<br />

halten<br />

41% 47% 12% 100%<br />

Die Tätigkeit war <strong>in</strong>teressant 72% 19% 9% 100%<br />

Ich wurde im Unternehmen ernst genommen 78% 12% 10% 100%<br />

Ich habe unterschiedliche Arbeitsaufgaben<br />

bekommen<br />

80% 11% 9% 100%<br />

E<strong>in</strong>e Arbeit <strong>in</strong> diesem Berufsfeld liegt mir 58% 31% 10% 100%<br />

gar ke<strong>in</strong>e Aussage hierzu 8%<br />

Tabelle 4 Was traf auf de<strong>in</strong> letztes Praktikum zu?<br />

Während die Jugendlichen überwiegend zufrieden sche<strong>in</strong>en mit den Aufgabenstellungen<br />

und den Tätigkeiten, sich ernst genommen fühlten und fanden, dass ihnen das Berufsfeld<br />

liegt, ist es überraschend, dass nur 41 % Kontakt zum Unternehmen halten möchten. Nur<br />

22 % sich vorstellen können, <strong>in</strong> dem Unternehmen e<strong>in</strong>e Ausbildung aufzunehmen. Hier<br />

besteht weiterer Forschungsbedarf.<br />

Aufschlussreich waren die Antworten auf die offene Fragestellung Was sollte de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />

nach verändert werden, damit das Praktikum erfolgreicher ablaufen kann? Die Vorschläge<br />

zeugen zum überwiegenden Teil von hoher Motivation und großem Interesse am<br />

Praktikum. Die Tätigkeiten sollten anspruchsvoller, vielfältiger und stärker von Ernstcharakter<br />

geprägt se<strong>in</strong>. Die Praktika selbst sollten länger dauern! Aufgrund der Datenfülle ist<br />

die ausführliche Tabelle im Anhang beigefügt.


Abbildung 19 Bewertung des Praktikums nach Schulform und Klassenstufe (Mittelwerte)<br />

Das Praktikum wird <strong>in</strong>sgesamt von allen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern positiv bewertet. Bei<br />

den Regionalen Schulen sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gymnasium wird das Praktikum bereits <strong>in</strong> Klasse<br />

7 durchgeführt. Hier setzt das Projekt „Schoolfactory“ an – e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>wöchiges Angebot des<br />

ABG e. V. zur Verbesserung der Fe<strong>in</strong>motorik und Sensibilisierung für die Bereiche Holz,<br />

Metall und Elektronik. Angeleitet werden die Jugendlichen von Azubis aus verschiedenen<br />

Betrieben der Stadt. Das Projekt wird <strong>in</strong> den Räumen e<strong>in</strong>er Beruflichen Schule umgesetzt.<br />

Es wird von Lehrkräften, Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie von beteiligten Wirtschaftsvertretern<br />

als s<strong>in</strong>nvolles und nachhaltiges <strong>Berufsorientierung</strong>sangebot e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

33


34<br />

In der 8. Klasse organisiert derselbe Bildungsträger e<strong>in</strong> 14-tägiges Gruppenpraktikum für<br />

die genannten Schulen. Den ersten Tag gestaltet das Berufs<strong>in</strong>formationszentrum (BIZ).<br />

Anschließend gehen die Jugendlichen <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen für je vier Tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Unternehmen.<br />

Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage e<strong>in</strong>er Potenzialanalyse oder e<strong>in</strong>es Berufswahltrichters.<br />

Würde sich die Vielfalt der Betriebe erweitern, könnten die Wünsche der Jugendlichen<br />

noch besser berücksichtigt werden. In der 9. Klasse haben die Jugendlichen nun<br />

schon bessere Kenntnisse von der Betriebslandschaft <strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> und suchen <strong>in</strong><br />

der Regel ihren Praktikumsbetrieb selbst. Dennoch kennen sie, ihre Eltern und ihre Lehrer<br />

nicht alle Betriebe, die e<strong>in</strong>en Praktikumsplatz zur Verfügung stellen. Durch <strong>RÜM</strong>-Akteure<br />

ist deshalb e<strong>in</strong>e Übersicht an Praktikumsplätzen und entsprechenden Betrieben <strong>in</strong> Arbeit.<br />

Die Hochschule <strong>Neubrandenburg</strong> bietet für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der neunten Klassen<br />

an Gymnasien e<strong>in</strong> zweiwöchiges Schnupperstudium mit <strong>in</strong>dividueller Begleitung durch<br />

Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren (Studierende) an.<br />

Da das Praktikum e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert besitzt, wird im AK SCHULEWIRTSCHAFT<br />

<strong>Neubrandenburg</strong> kont<strong>in</strong>uierlich an der Verbesserung dieses Bereichs gearbeitet. Dabei<br />

gilt es vor allem, den unterschiedlichen Ansprüchen der Schulformen gerecht zu werden.<br />

So wurde zum Beispiel für Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schüler der 9. Klasse wurde im Schuljahr<br />

<strong>2011</strong>/12 erstmals die Ausbildungswerkstatt der Handwerkskammer genutzt.


4.4 Ausgewählte regionale Angebote<br />

Abbildung 20 Bewertung Projekttage des ABG e.V. (Mittelwerte)<br />

Projekttage zur <strong>Berufsorientierung</strong> des ABG e.V. werden <strong>in</strong>sgesamt mit drei bis vier (Geholfen<br />

bis Sehr geholfen) bewertet. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler des Gymnasiums bewerten<br />

dieses Angebot als weniger hilfreich, verglichen mit den Antworten der Jugendlichen an<br />

Förderschule und Regionalen Schulen.<br />

Dabei ist zu erwähnen, dass aufgrund fördertechnischer Voraussetzungen diese Angebote<br />

nicht <strong>in</strong> allen Schulen umgesetzt werden können. Kont<strong>in</strong>uierliche Projekttage zur <strong>Berufsorientierung</strong><br />

erfolgen seit Jahren auf der Grundlage e<strong>in</strong>er Kooperationsvere<strong>in</strong>barung mit den<br />

drei Regionalen Schulen, der IGS und dem Albert-E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-Gymnasium.<br />

In der Förderschule fanden die letzten Angebote <strong>in</strong> Klasse 5 und 6 vor drei Jahren statt, die<br />

laut E<strong>in</strong>schätzung der befragten Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schüler sehr nachhaltig gewesen<br />

se<strong>in</strong> müssen.<br />

35


36<br />

Abbildung 21 Bewertung AWT-Unterricht (Mittelwerte)<br />

Der AWT-Unterricht wird von den Jugendlichen an allen Schulformen als weniger hilfreich<br />

bei der <strong>Berufsorientierung</strong> e<strong>in</strong>gestuft. Auffällig ist die Bewertung der Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen<br />

und -schüler verglichen mit den Jugendlichen an Förder- und Regionalen Schulen.<br />

Dabei sei erwähnt, dass der AWT-Unterricht an Gymnasien laut Lehrplan theoretischer<br />

ausgerichtet ist als an Regionalen Schulen. In Klasse 7 und 8 der Gymnasien werden<br />

Informationen zu Berufsbildern vermittelt. In Klasse 9 werden Inhalte theoretisch besprochen,<br />

zum Beispiel über Unternehmensstrategien oder Funktionen e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />

um auf das Betriebspraktikum vorzubereiten. In Klasse 10 gibt es seit zwei Jahren das<br />

Fach Studienorientierung und ab Klasse 11 folgt das Fach Wirtschaft. Letzteres kann von<br />

den Jugendlichen angewählt werden.


Abbildung 22 Bewertung Girls’ Day (Mittelwerte)<br />

Die Schüler<strong>in</strong>nen der Förderschule beurteilen den Girls’Day als sehr hilfreich im Rahmen<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong>. In den Regionalen Schulen und am Gymnasium wird das Angebot<br />

als weniger nützlich empfunden. Die Zielgruppe des Girls’Day, dem im Idealfall e<strong>in</strong> Praktikum<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ähnlichen Berufsfeld folgen sollte, s<strong>in</strong>d Mädchen <strong>in</strong> unteren Klassenstufen.<br />

Dies erklärt u. U., dass Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> höheren Klassenstufen dieses Angebot der <strong>Berufsorientierung</strong><br />

als weniger hilfreich e<strong>in</strong>schätzen.<br />

37


38<br />

4.5 Relevanz des sozialen Umfelds<br />

Bei allen Jugendlichen zeigt sich: je hilfreicher der e<strong>in</strong>e Elternteil bei der <strong>Berufsorientierung</strong><br />

bewertet wird, desto positiver wird auch der andere Elternteil beurteilt.<br />

Abbildung 23 E<strong>in</strong>fluss von Mutter, Vater und Freunden auf die <strong>Berufsorientierung</strong> (Mittelwerte)<br />

Mütter und Väter werden von Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern als große Hilfe bei der <strong>Berufsorientierung</strong><br />

benannt, woh<strong>in</strong>gegen die Unterstützung durch die Väter bei Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern der Regionalen Schule und des Gymnasiums als weniger hilfreich beschrieben<br />

wird. An diesen beiden Schulformen beurteilen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler die Un-


terstützung der Mutter als sehr hilfreich <strong>in</strong> der Phase der <strong>Berufsorientierung</strong>. Jungen sehen<br />

die Unterstützung durch den Vater bei der <strong>Berufsorientierung</strong> hilfreicher als die Mädchen.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Unterstützung erfahren die Jugendlichen des Weiteren durch Freunde. In<br />

den Förder- und Regionalen Schulen bewerten die Befragten die erhaltene Unterstützung<br />

durch Freunde als hilfreich, während Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler des Gymnasiums den<br />

Freundeskreis weit weniger hilfreich e<strong>in</strong>schätzen.<br />

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich, dass auch das nähere soziale Umfeld der Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong>e große Hilfe bei der Wahl des Berufes oder der Ausbildung darstellt. Zur<br />

Klärung der Frage, welche Angebote als wirksam und hilfreich bewertet werden, kann nicht<br />

nur die eigene Bewertung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler herangezogen werden. Vor allem<br />

die Eltern haben e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei der <strong>Berufsorientierung</strong>. Daher wird im Folgenden<br />

die Rolle der Eltern anhand der Ergebnisse aus der Elternbefragung analysiert.<br />

39


40<br />

5. Die Elternbefragung: Wie gut s<strong>in</strong>d die Berufsberater Nr. 1 gerüstet?<br />

Ebenso wie die Jugendlichen wurden die Eltern anonym und anhand e<strong>in</strong>es Fragebogens<br />

befragt, den das Projektteam <strong>RÜM</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Projekt „Praxispilot“ des ABG e.V.<br />

erarbeitet hat. Die Eltern erhielten die Fragebögen zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres <strong>2011</strong>/12,<br />

nachdem vorher <strong>in</strong> den Elternversammlungen darüber <strong>in</strong>formiert wurde. Der Rücklauf der<br />

Fragebögen erfolgte bis Oktober <strong>2011</strong>.<br />

5.1 Die befragte Gruppe<br />

Mit 702 e<strong>in</strong>gegangenen Fragebögen 7 beteiligten sich Eltern der Klassenstufen 8 bis 11 von<br />

knapp der Hälfte der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler im Schuljahr <strong>2011</strong>/2012 an der Befragung<br />

(Gesamtzahl der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler im Schuljahr <strong>2011</strong>/2012: 1.416). Nicht erfasst<br />

wurde, ob die befragten Eltern noch weitere schulpflichtige K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den Klassenstufen 8<br />

bis 11 haben. Bei der hohen Beteiligung können die Ergebnisse als repräsentativ betrachtet<br />

werden.<br />

Abbildung 24 Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d besucht... (Schulform)<br />

7 Fragebogen siehe Anhang


5.2 <strong>Berufsorientierung</strong>: wichtig, Informationsstand: mäßig<br />

Die Befragung der Eltern erfasst deren Rolle im Berufswahlgeschehen. Bei der Auswertung<br />

wurden erste Zusammenhänge beobachtet. Diese bezogen sich auf:<br />

• Relevanz sowie Informiertheit zum Thema <strong>Berufsorientierung</strong>;<br />

• Zuständigkeiten, die die Eltern bezüglich der <strong>Berufsorientierung</strong> ihrer K<strong>in</strong>der<br />

sehen;<br />

• Bekanntheit und Nutzen <strong>in</strong>stitutioneller Angebote zur <strong>Berufsorientierung</strong>;<br />

• Informationsbedarf und Formen der Informationsbereitstellung.<br />

Die ersten beiden Fragen lauteten:<br />

1. Wie wichtig ist Ihnen als Elternteil das Thema berufliche Orientierung und die Berufswahl<br />

für Ihr K<strong>in</strong>d? (Antworten: Sehr wichtig, Wichtig, Weniger wichtig, Gar nicht<br />

wichtig)<br />

2. Wie gut fühlen Sie sich als Eltern zum Thema berufliche Orientierung und Berufs-<br />

wahl Ihres K<strong>in</strong>des <strong>in</strong>formiert? (Antworten: Sehr gut, Gut, Weniger gut, Gar nicht gut)<br />

Abbildung 25 Wie wichtig ist Ihnen <strong>Berufsorientierung</strong>/Wie gut fühlen Sie sich <strong>in</strong>formiert?<br />

Anhand der Grafik wird deutlich, dass das Thema <strong>Berufsorientierung</strong> und Berufswahl für<br />

die Eltern e<strong>in</strong>en sehr hohen Stellenwert hat. Wie bereits die Befragung der Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler erkennen lässt, s<strong>in</strong>d die Eltern daher e<strong>in</strong>e wichtige Unterstützungsgröße für<br />

die Jugendlichen im Prozess der Berufswahl. Anhand der Grafik ist ebenfalls ersichtlich,<br />

dass Bedeutung der <strong>Berufsorientierung</strong> und Informiertheit unterschiedlich bewertet wer-<br />

41


42<br />

den. Die Mehrzahl der Eltern (52 %) fühlt sich gut oder sehr gut <strong>in</strong>formiert; 46 % der Eltern<br />

fühlen sich weniger gut oder gar nicht gut <strong>in</strong>formiert.<br />

Nach Schulformen differenziert zeigt sich für diese beiden Kategorien, dass sich die Eltern<br />

der Förderschüler<strong>in</strong>nen und Förderschüler mit 90 % Sehr gut und Gut am besten <strong>in</strong>formiert<br />

fühlen, gefolgt von den Eltern der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an Regionalen Schulen mit<br />

56 % und schließlich den Eltern der Gymnasiast<strong>in</strong>nen und Gymnasiasten mit 48 %. Hier<br />

könnte e<strong>in</strong>e Verzerrung des Antwortverhaltens im S<strong>in</strong>ne sozialer Erwünschtheit denkbar<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Abbildung 26 Wie gut fühlen Sie sich zur <strong>Berufsorientierung</strong>/Berufswahl <strong>in</strong>formiert?<br />

5.3 <strong>Berufsorientierung</strong>: Wer ist zuständig?<br />

Bei der Frage Wer sollte sich um die <strong>Berufsorientierung</strong> Ihres K<strong>in</strong>des kümmern? me<strong>in</strong>en<br />

84 % der Eltern, dass ihre K<strong>in</strong>der zunächst selbst dafür verantwortlich s<strong>in</strong>d. Erst an zweiter<br />

Stelle (76 %) halten die Eltern sich selbst für zuständig, wenn es um die Berufsorientie-


ung ihrer K<strong>in</strong>der geht. Im Gegensatz dazu erhoffen sich die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

hauptsächlich Unterstützung durch die Eltern bei der <strong>Berufsorientierung</strong>. Nachrangig geben<br />

Eltern <strong>in</strong>stitutionelle Angebote an wie Berufsberater<strong>in</strong>nen und Berufsberater der Bundesagentur<br />

für Arbeit (63 %) und Lehrerkräfte an weiterführenden Schulen (44 %).<br />

Abbildung 27 Wer sollte sich aus Ihrer Sicht um die <strong>Berufsorientierung</strong> Ihres K<strong>in</strong>des kümmern?<br />

(Gesamt)<br />

43


44<br />

Nach Schulformen differenziert zeigen sich folgende Ergebnisse:<br />

Abbildung 28 Wer sollte sich aus Ihrer Sicht um die <strong>Berufsorientierung</strong> Ihres K<strong>in</strong>des kümmern?<br />

(Nach Schulform)


Die „Top 3“ der <strong>Berufsorientierung</strong> s<strong>in</strong>d schulformübergreifend die Jugendlichen selbst, die<br />

Eltern und die Berufsberater<strong>in</strong>nen und -berater der Agentur für Arbeit. Nach Schulformen<br />

differenziert zeigen sich bei der Gewichtung Unterschiede: Bei den Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen<br />

und -schülern steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit an erster Stelle. Zudem<br />

sprechen sie sich e<strong>in</strong>e genauso große Verantwortung zu wie den Jugendlichen selbst.<br />

Die Eltern von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Gymnasien und Regionalen Schulen betonen am stärksten die<br />

Eigenverantwortung der Jugendlichen.<br />

Die Frage der Eigenverantwortung beantworten Eltern, deren K<strong>in</strong>der die Regionale Schule<br />

oder das Gymnasium besuchen, ähnlich. Unterschiede zeigen sich bei der Bewertung der<br />

Verantwortlichkeit von Institutionen. Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern erwarten<br />

mehr Unterstützung durch Institutionen als Eltern von Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen und -schülern.<br />

Unterstützung durch Unternehmen erwarten nur zwei Prozent der Eltern der Förderschüler<strong>in</strong>nen<br />

und -schüler. Eltern von Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen und -schülern erwarten deutlich<br />

mehr Unterstützung durch Unternehmen. Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen<br />

werden von ke<strong>in</strong>em der Befragten <strong>in</strong> diesem Zusammenhang genannt.<br />

In folgenden Untersuchungen wird die Bedeutung der Grundschullehrer<strong>in</strong>nen und -lehrer<br />

bei der Empfehlung für weiterführende Schulen zu untersuchen se<strong>in</strong>. Nur e<strong>in</strong> Prozent der<br />

Eltern, deren K<strong>in</strong>der das Gymnasium beziehungsweise die Regionale Schule besuchen,<br />

nennen diese Möglichkeit. Eltern, deren K<strong>in</strong>der die Förderschule besuchen, führen diese<br />

Möglichkeit gar nicht an.<br />

5.4 Angebote: Bekanntheit ≠ Nutzen<br />

Die folgenden Grafiken zeigen die Ergebnisse auf die Fragen Welche Informationsmög-<br />

lichkeiten und Beratungsangebote für Eltern kennen Sie? sowie Welche der genannten<br />

Informationsmöglichkeiten und Beratungsangebote waren für Sie nützlich? jeweils nach<br />

Schulformen differenziert.<br />

45


46<br />

Abbildung 29 Welche Informationsmöglichkeiten und Beratungsangebote für Eltern kennen Sie?


Abbildung 30 Welche der genannten Informationsmöglichkeiten und Beratungsangebote waren für<br />

Sie nützlich?<br />

47


48<br />

Schulformübergreifend s<strong>in</strong>d die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, das Berufs<strong>in</strong>formationszentrum<br />

der Agentur für Arbeit (BIZ) sowie Klassen- bzw. Schulelternabende am<br />

bekanntesten. Sehr unterschiedlich wird von den Eltern jedoch die Nützlichkeit dieser<br />

Angebote e<strong>in</strong>geschätzt. Während über die Hälfte der Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen und<br />

-schülern die Berufsberatung als nützlich bewertet, fällt die E<strong>in</strong>schätzung bei Eltern der<br />

anderen beiden Schulformen wesentlich kritischer aus.<br />

Auffallend ist die relativ ger<strong>in</strong>ge Bekanntheit und Nützlichkeit des Internets als <strong>Berufsorientierung</strong>sangebot<br />

– vor allem angesichts e<strong>in</strong>er Vielzahl von Onl<strong>in</strong>e-Portalen unterschiedlichster<br />

Anbieter.<br />

Lediglich alle Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern empf<strong>in</strong>den m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> abgefragtes<br />

Angebot der <strong>Berufsorientierung</strong> als nützlich.<br />

5.5 Worüber und <strong>in</strong> welcher Form möchten Eltern mehr Informationen?<br />

H<strong>in</strong>weise zur Konkretisierung des Informationsbedarfs wurden erfasst mit der Frage Über<br />

welche Themen möchten Sie <strong>in</strong>formiert werden? Mehrfachantworten waren unter den Vorgaben<br />

möglich. Auf die Schulform bezogen gaben Eltern diese Antworten:<br />

Abbildung 31 Über welche Themen möchten Sie <strong>in</strong>formiert werden?


Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern wünschen sich mehr Informationen zu Ausbil-<br />

dungs<strong>in</strong>halten und f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung als Eltern, deren K<strong>in</strong>der das Gymnasium oder<br />

die Regionale Schule besuchen. Eltern von Gymnasiast<strong>in</strong>nen und Gymnasiasten möchten<br />

eher über Studienmöglichkeiten, Zugangsvoraussetzungen und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />

<strong>in</strong>formiert werden. Demgegenüber wünschen Eltern von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern der<br />

Regionalen Schulen Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten <strong>in</strong> regionalen Unternehmen,<br />

Zugangsvoraussetzungen, Berufsbilder und Ausbildungsformen.<br />

Die Aussagen der Eltern zu gewünschten Informationsformen geben sowohl H<strong>in</strong>weise zu<br />

möglichen Forschungsthemen als auch zur Entwicklung der ganz praktischen Elterne<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung.<br />

Es bestehen folgende Wünsche nach Formen der Beratung:<br />

Abbildung 32 Welche Form der Beratung und Information wünschen Sie sich?<br />

Eltern von Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern äußern e<strong>in</strong>en auffälligen Bedarf an E<strong>in</strong>zel-<br />

beratungen, woh<strong>in</strong>gegen Eltern, deren K<strong>in</strong>der das Gymnasium oder die Regionale Schule<br />

besuchen, ihren Informationsbedarf eher über regionale Veranstaltungen abdecken möchten.<br />

E<strong>in</strong> Unterschied zeigt sich auch bei der Bewertung überregionaler Veranstaltungen.<br />

Diese Form der Beratung wünschen sich vor allem Eltern von Gymnasiast<strong>in</strong>nen und Gymnasiasten.<br />

Es ist zu vermuten, dass Eltern aus dem bildungsfernen Milieu eher Entscheidungen<br />

durch die Beratung und Unterstützung von Institutionen treffen. Eltern aus dem<br />

bildungsnahen Milieu vertrauen stärker auf ihre eigenen Erfahrungen.<br />

49


50<br />

6. <strong>Befragungen</strong> <strong>2011</strong> und: Wie geht es weiter?<br />

Die Berufswahl „heute“ kann mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nicht mehr auf Grund e<strong>in</strong>er<br />

punktuellen Entscheidung getroffen werden. Das bedeutet: die <strong>Berufsorientierung</strong> ist e<strong>in</strong><br />

langer Prozess, der nicht ab e<strong>in</strong>er bestimmten Klassenstufe beg<strong>in</strong>nt und nach der Ausbildung<br />

oder dem Studium endet. In diesen F<strong>in</strong>dungsprozess fließen sowohl persönliche<br />

Handlungsstrategien, soziale Kompetenzen, die Berufsbiografie der Eltern als auch die<br />

Identifikation mit dem sozialen Umfeld sowie die Bedarfe der Wirtschaft. Diese Faktoren<br />

kennzeichnen die Komplexität und Notwendigkeit geme<strong>in</strong>samer Strategien beim Übergang<br />

Schule – Beruf.<br />

Ziel der ersten <strong>Befragungen</strong> war, mehr über die Prozesse der <strong>Berufsorientierung</strong> von<br />

Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern sowie Eltern zu erfahren. In den <strong>Befragungen</strong> <strong>2011</strong> wollte <strong>RÜM</strong><br />

<strong>Neubrandenburg</strong> wissen: Wie nehmen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie die Eltern <strong>Berufsorientierung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> wahr? Was hat ihnen geholfen? Können sich die Jugendlichen<br />

<strong>Neubrandenburg</strong> und Umgebung als Arbeits- und Lebensort vorstellen?<br />

<strong>RÜM</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> hat e<strong>in</strong>en frühzeitigen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Übergangsmanagement gewählt.<br />

Dieser erfolgt bereits ab der achten Klassenstufe und fokussiert die regionalen Angebote<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong>. Die Befragungsergebnisse geben diesem Vorgehen Recht.<br />

Zum e<strong>in</strong>en gilt das vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Übergangsprobleme von Jugendlichen, die<br />

die Schule ohne Schulabschluss oder lediglich mit der Berufsreife verlassen. Und zum<br />

anderen zeigen die Ergebnisse, dass sich Jugendliche, die schon früh wissen, welchen beruflichen<br />

Weg sie e<strong>in</strong>schlagen wollen, eher für e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> der Region entscheiden.<br />

Angebote zur <strong>Berufsorientierung</strong><br />

Auf der vierstufigen Likert-Skala, deren Wertebereich von e<strong>in</strong>s (Gar nicht geholfen) bis vier<br />

(Sehr geholfen) reicht, bewerten die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler alle erfassten Angebote<br />

zur <strong>Berufsorientierung</strong> im Durchschnitt mit 2,81 Punkten. Demnach liegt die Gesamtbewertung<br />

aller Angebote zur <strong>Berufsorientierung</strong> im Bereich zwischen Geholfen und Weniger<br />

geholfen.<br />

Statistisch signifikante Unterschiede zeigen sich <strong>in</strong> der Bewertung der E<strong>in</strong>zelangebote.<br />

Die Bewertungen des Praktikums, des Girls’Day und der Projekttage des ABG e. V. unterscheiden<br />

sich je nach Schulzugehörigkeit oder Klassenstufe. Die Rolle des Vaters, der<br />

Mutter und der Freunde wird je nach Schulzugehörigkeit, Klassenstufe und Geschlecht unterschiedlich<br />

e<strong>in</strong>geschätzt. Die befragten Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schüler bewerten diese


Angebote als signifikant hilfreicher als die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an den Regionalen<br />

Schulen und Gymnasien.<br />

Weggehen oder Bleiben?<br />

Jugendliche, die <strong>in</strong> der Region bleiben wollen, entwickeln frühzeitiger e<strong>in</strong>en stabilen Berufswunsch.<br />

Sie fanden ihr Praktikum sehr hilfreich und können sich auch eher vorstellen,<br />

im Praktikumsbetrieb e<strong>in</strong>e spätere Ausbildung zu beg<strong>in</strong>nen, als dies bei den Jugendlichen<br />

der Fall ist, die die Region verlassen wollen. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Regionalen<br />

Schulen zeigen die höchste Tendenz, <strong>in</strong> der Region bleiben zu wollen. Sie haben auch am<br />

ehesten e<strong>in</strong>en festen Berufswunsch. Nicht unerheblich ist hier die E<strong>in</strong>schätzung Jugendlichen<br />

zur Familienfreundlichkeit der Unternehmen und der Region. Gymnasialschüler<strong>in</strong>nen<br />

und -schüler s<strong>in</strong>d am unsichersten <strong>in</strong> ihrer <strong>Berufsorientierung</strong> und haben die höchste<br />

Tendenz, die Region zu verlassen. Unter den Förderschüler<strong>in</strong>nen und -schülern geben 60<br />

% an, die Region verlassen zu wollen, wobei diese Gruppe es voraussichtlich schwerer<br />

haben wird, ihre Pläne <strong>in</strong> anderen Regionen umzusetzen.<br />

Eltern und <strong>Berufsorientierung</strong><br />

Die <strong>Befragungen</strong> von Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern und Eltern ergaben folgende H<strong>in</strong>weise: Eltern<br />

s<strong>in</strong>d die wichtigsten Berufsberater<strong>in</strong>nen und -berater für ihre K<strong>in</strong>der. Fast die Hälfte der<br />

Eltern fühlt sich jedoch für diese wichtige Aufgabe nicht ausreichend gerüstet. Auf die Frage<br />

Wie gut fühlen Sie sich als Eltern zum Thema berufliche Orientierung und Berufswahl<br />

Ihres K<strong>in</strong>des <strong>in</strong>formiert? wird e<strong>in</strong> Mittelwert von 2,53 Punkten auf der Likert-Skala erreicht.<br />

Die Befragung zeigte auch, dass aus Sicht der Eltern ihre K<strong>in</strong>der die Berufsentscheidungen<br />

weitestgehend selbständig treffen sollten. Internetangebote zur <strong>Berufsorientierung</strong> wurden<br />

als wenig bekannt bzw. wenig hilfreich e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

51


52<br />

Und wie weiter?<br />

Aus Forschungssicht können die Fragen zur Wirksamkeit von <strong>Berufsorientierung</strong> nur adäquat<br />

erfasst werden, wenn sowohl die Strukturen und Formen der <strong>Berufsorientierung</strong>sangebote<br />

als auch <strong>in</strong>dividuelle Dispositionen stärker mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht<br />

werden. Durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule <strong>Neubrandenburg</strong> sowie durch die<br />

Fortschreibung der Bestandaufnahme werden <strong>in</strong> Folgeuntersuchungen aktuelle <strong>in</strong>teraktionstheoretische<br />

Ansätze e<strong>in</strong>fließen und der E<strong>in</strong>fluss von Interaktionsdynamiken im Berufswahlprozess<br />

genauer untersucht.<br />

Anhand von exemplarischen, <strong>in</strong>dividuellen Fallstudien wird der Übergang von Schulabgängern<br />

mit Abschlüssen unterschiedlicher Schulformen aufbereitet. Die Fallstudien ergänzen<br />

die Befunde der Schülerbefragungen qualitativ, <strong>in</strong>dem sie den konkreten, <strong>in</strong>dividuellen Prozess<br />

der <strong>Berufsorientierung</strong> und des Übergangs <strong>in</strong> den Mittelpunkt rücken. Dazu werden<br />

die Jugendlichen und Vertreter ihres familiären und schulischen Umfeldes befragt und die<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommenen Unterstützungs- bzw. Beratungsangebote mit ihren Wirkungen<br />

berücksichtigt. Am Beispiel von konkreten Förderangeboten am Übergang Schule – Beruf<br />

wird deren Wirksamkeit untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten der<br />

<strong>Berufsorientierung</strong> <strong>in</strong> den Schulen, die geme<strong>in</strong>sam mit Trägern durchgeführt werden. E<strong>in</strong><br />

wichtiger Punkt ist der Abgleich der Angebote mit den regionalen Bedarfen der Wirtschaft.<br />

Allen beteiligten E<strong>in</strong>richtungen und Personen, die sich so engagiert<br />

e<strong>in</strong>gebracht und die Befragung unterstützt haben mit aktivem Arbeitse<strong>in</strong>satz,<br />

guten Vorschlägen und nicht zuletzt mit ganz viel Vertrauen,<br />

danken wir an dieser Stelle ausdrücklich!<br />

Projektteam <strong>RÜM</strong> <strong>Neubrandenburg</strong>


Notizen<br />

53


54<br />

Notizen


Notizen<br />

55


56<br />

Notizen


Notizen<br />

57


58<br />

Anhang<br />

• Erhebungsbogen: „Meldung von Schulabgänger<strong>in</strong>nen und Schulabgängern“<br />

<strong>2011</strong><br />

• Fragebogen „Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerbefragung im Rahmen des Regionalen<br />

Übergangsmanagement Stadt <strong>Neubrandenburg</strong> (<strong>RÜM</strong>)“ <strong>2011</strong><br />

• Fragebogen zur „<strong>Berufsorientierung</strong> von Jugendlichen – Wünsche und Bedarfe<br />

an Informations- und Beratungsangeboten für Eltern“ <strong>2011</strong><br />

• Tabelle „Welchen Berufswunsch hast du?“<br />

• Tabelle „Was sollte de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach verändert werden, damit das Praktikum<br />

erfolgreicher ablaufen kann?“


68<br />

Antworten auf die Frage Welchen Berufswunsch hast du?<br />

Welchen Berufswunsch hast du?<br />

univers./<br />

hochsch.<br />

Ärzt<strong>in</strong>/Arzt 38<br />

Apotheker/<strong>in</strong> 3<br />

Ernährungswissenschaftler/<strong>in</strong> 2<br />

Sportwissenschaftler/<strong>in</strong> 1<br />

Psychologe/Psycholog<strong>in</strong> 10<br />

betriebl./<br />

schulisch<br />

Pflege- und Gesundheitsberufe, nicht-akademisch<br />

(Alten-, Kranken-, K<strong>in</strong>der-, Therapeut/<strong>in</strong>nen) 59<br />

Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>, -psychologe/-psycholog<strong>in</strong> 7<br />

Tierberufe, nicht-akademisch (Tier-, Pferdewirt/<strong>in</strong>) 16<br />

Lebensmitteltechnologe/-technolog<strong>in</strong> 3<br />

Lebensmittelhandwerk 10<br />

Hotelfachfrau/-mann, Restaurantfachfrau/-mann, Kellner/<strong>in</strong> 7<br />

Studium Biologie, Chemie, Biochemie, Physik, Naturwissen. 6<br />

Laborberufe 2<br />

Ingenieur/<strong>in</strong>, (Innen-)Architekt/<strong>in</strong>, Masch<strong>in</strong>enbau 22<br />

IT-Berufe, akademisch 12<br />

IT-Berufe, nicht-akademisch 8<br />

Mechaniker/<strong>in</strong>, Mechatroniker/<strong>in</strong>, Elektroberufe 35<br />

Bauberufe, Schre<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>, Tischler/<strong>in</strong>, Maler/<strong>in</strong> 13<br />

Straßenwärter/<strong>in</strong> 1<br />

Fachkraft für Lagerlogistik 4<br />

unterschiedlich<br />

Fluglotse/-lots<strong>in</strong>, Pilot/<strong>in</strong> 6<br />

Lokführer/<strong>in</strong> 2<br />

Berufskraftfahrer/<strong>in</strong>, Verkehr und Logistik 4<br />

Landwirt/<strong>in</strong>, Landwirtschaft, Natur, Umwelt 12<br />

Bestattungsfachkraft 1<br />

Gärtner/<strong>in</strong> (Friedhof) 2


Florist/<strong>in</strong> 3<br />

Archivar/<strong>in</strong>, Bibliothekar/<strong>in</strong> 2<br />

Beamte/r, Verwaltungsangestellte/r 16<br />

Berufssoldat/<strong>in</strong> 13<br />

Polizist/<strong>in</strong> (mittlerer oder gehobener Dienst) 22<br />

Lehrer/<strong>in</strong> 24<br />

Soziales, Pädagogik (akademisch) 14<br />

Soziales, Pädagogik (nicht-akademisch, Erzieher/<strong>in</strong>) 25<br />

Kauffrau/-mann 43<br />

Jurist/<strong>in</strong> 10<br />

Rechtsanwaltsgehilfe/-gehilf<strong>in</strong> 1<br />

Journalist/<strong>in</strong> 5<br />

Politikwissenschaftler/<strong>in</strong> 1<br />

Coach/<strong>in</strong> im Personalmanagement 1<br />

Sprachwissenschaftler/<strong>in</strong> 3<br />

Designer/<strong>in</strong>, Mediengestalter/<strong>in</strong> 15<br />

Fotograf/<strong>in</strong> 7<br />

Clown/<strong>in</strong> 1<br />

Eventmanager/<strong>in</strong> 1<br />

Spieleentwickler/<strong>in</strong> 1<br />

Maskenbildner/<strong>in</strong>, Kosmetiker/<strong>in</strong> 4<br />

Regisseur/<strong>in</strong>, Sänger/<strong>in</strong>, Schauspieler/<strong>in</strong>, Musiker/<strong>in</strong> 6<br />

Summe 203 235 66<br />

Prozent der Ausbildungswege 40% 47% 13%<br />

Gesamtzahl und Prozent Berufswünsche (von 1.064)<br />

Gesamt ohne Angabe, unspezifisch (Studium 1,<br />

Dienstleistung 2), Anzahl und Prozent (von 1.064)<br />

Tabelle 5 Welchen Berufswunsch hast du?<br />

504<br />

47%<br />

560<br />

53%<br />

69


70<br />

Antworten auf die Frage Was sollte de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach verändert werden, damit das Praktikum<br />

erfolgreicher ablaufen kann?<br />

ke<strong>in</strong>e Angabe 624<br />

Das Praktikum war gut/ich war zufrieden/ke<strong>in</strong>e Veränderungsvorschläge 66<br />

Die Tätigkeiten sollten anspruchsvoller/vielfältiger se<strong>in</strong>, über Hilfstätigkeiten<br />

h<strong>in</strong>ausgehen und E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Beruf bieten/mehr Ernstcharakter<br />

(im Betrieb, nicht überbetrieblich) und Selbständigkeit<br />

Häufigkeit Prozent<br />

132 31%<br />

Das Praktikum sollte länger dauern (2 Wochen und mehr) 59 14%<br />

Es sollte mehr Auswahl an Praktikumsplätzen/Betrieben/Berufen geben<br />

(u. a. auch IT und Musik genannt)<br />

Bessere Vorbereitung im Vorfeld des Praktikums, Probe-/Schnuppertag,<br />

Informationen zu Betrieb, Beruf, Aufgaben, Angebotslisten <strong>in</strong> den Schulen<br />

bereitstellen, Berufstests<br />

29 7%<br />

29 7%<br />

Es sollte mehr Praktika geben 22 5%<br />

Freie Wahl des Praktikumsplatzes (auch schon <strong>in</strong> früheren Jahrgängen) 21 5%<br />

Bessere Betreuung 20 5%<br />

Bessere Integration <strong>in</strong> Betrieb, bessere Arbeitsatmosphäre, freundlicheres<br />

Verhalten der Mitarbeiter im Betrieb<br />

Bessere Auswahl der Betriebe, bessere Kontrolle und bessere Vorbereitung<br />

der Praktika im Betrieb („Betriebe sollten sich besser e<strong>in</strong>stellen und<br />

<strong>in</strong>formieren“, „Nicht erst über die Tätigkeiten nachdenken, wenn der Tag<br />

anfängt“), geregelte Zeiten, Abläufe<br />

Betonung der Eigenverantwortung der Schüler/<strong>in</strong>nen für Praktikumswahl<br />

(besser und rechtzeitig kümmern, auf Betriebsgröße, Interessen achten)<br />

Praktika sollten auch <strong>in</strong> anderen Städten/Regionen/Bundesländern möglich<br />

se<strong>in</strong><br />

Es sollte später Praktika geben, auch für höhere Schulabschlüsse und<br />

Jahrgänge<br />

18 4%<br />

16 4%<br />

12 3%<br />

11 3%<br />

7 2%<br />

Bessere Organisation des Praktikums 6 1%<br />

E<strong>in</strong>e feste Kontaktperson zur Betreuung/Begleitung e<strong>in</strong>setzen 6 1%


Arbeitsanweisungen müssten klarer/konkreter se<strong>in</strong> 6 1%<br />

Bessere Abstimmung Schule/Betrieb, weniger Schulaufgaben während<br />

des Praktikums<br />

5 1%<br />

Anforderungen während des Praktikums s<strong>in</strong>d zu hoch 5 1%<br />

Praktikumsbericht abschaffen bzw. reduzieren 5 1%<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Freunden/Mitschülern Praktikum durchführen 2 0%<br />

Das Praktikum sollte bezahlt werden 2 0%<br />

Die 2 Wochen Praktikum sollten auch auf zwei Betriebe verteilt werden<br />

können<br />

2 0%<br />

Lehrer sollten die Praktikanten besuchen. 2 0%<br />

Es sollte schon früher Praktika geben 1 0%<br />

Das Praktikum sollte abgeschafft werden 1 0%<br />

Es sollte ke<strong>in</strong> Gruppenpraktikum geben und wenn, sollten die Plätze gerecht<br />

verteilt werden.<br />

Ich fände es toll, wenn die zukünftigen Praktikanten bei älteren K<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Man könnte sich mehr auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen beschränken, wenn er es denn<br />

nötig hat. Die Arbeit <strong>in</strong> der Gruppe könnte e<strong>in</strong>iges vernachlässigen.<br />

1 0%<br />

1 0%<br />

1 0%<br />

Praktikum bei der späteren Berufswahl mit beachten 1 0%<br />

weniger Pausen 1 0%<br />

Anzahl der genannten Veränderungen: 424<br />

Anzahl der Personen, die Veränderungen aufführten: 404<br />

Tabelle 6 Was sollte de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach verändert werden, damit das Praktikum erfolgreicher<br />

ablaufen kann?<br />

71


NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

NEUBRANDENB<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee


NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee<br />

N<br />

Stadt der vie<br />

NEUBRANDENBURG<br />

Stadt der vier Tore am Tollensesee

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