Branchenbericht der Österreichischen Papierindustrie

150-JAHR-JUBILÄUM: Austropapier
» Herzlichen Glückwunsch an Austropapier zu ihrem
Jubiläum. Mein Dank gilt den 23 Mitgliedern und
ihren 7.700 Beschäftigten, die einen wichtigen
Beitrag für die Wertschöpfung leisten. Wir sind stolz,
solche Vorzeigeunternehmen in Österreich und
Europa beheimatet zu wissen.«
Caroline Edtstadler | BUNDESMINISTERIN FÜR EU UND VERFASSUNG
Von Arbeitssicherheit bis Wettbewerbsrecht
Im Büro der Vereinigung ist die Arbeit hauptsächlich von
zwei Aufgaben geprägt: Lobbying für die Bedürfnisse der
Papierindustrie und Service-Dienstleistung für die Mitglieder.
In den einzelnen Ausschüssen und Arbeitsgruppen berichten
die Referent:innen über die neuen, legistischen Entwicklungen
auf europäischer und nationaler Ebene. Danach
legen sich die Mitglieder auf gemeinsame Beurteilungen,
Ziele oder Forderungen fest.
Wichtige Bereiche der letzten Zeit sind dabei nachhaltige
Holzversorgung, Ausbau der Kreislaufwirtschaft,
CO 2
-Emissionshandel, Ausbau der erneuerbaren Energieseiner
Art in Europa und beeindruckt durch die authentische
Einbettung in das ehemalige Produktionsgebäude der Papierfabrik
Steyrermühl. Der Werkstoff Papier in zahlreichen
unterschiedlichen Positionen internationaler Künstler:innen
ist zum zentralen Thema des Museums geworden.
Internationalisierung und Globalisierung
Mit dem Fall des eisernen Vorhangs ergaben sich zahlreiche
neue Chancen für die österreichische Papierindustrie, zum
einen durch neue und schnell wachsende Absatzmärkte,
zum anderen durch zahlreiche Akquisitionen von Vevče in
Slowenien bis Kunda in Estland. Dieser Schub der Internationalisierung
war wichtig für eine Branche mit einer Exportquote
von fast 90 Prozent.
Im Jubiläumsjahr 2022 steht die Branche auch deshalb
gut konsolidiert da. Seit 15 Jahren liegt die heimische Jah-
resproduktion bei rund fünf Millionen Tonnen Papier. In der
Struktur gibt es jedoch einen fortschreitenden Wechsel: Seit
2018 sind nicht mehr die grafischen die stärkste Sortengruppe,
sondern die Verpackungspapiere. Mit dem aktuell laufenden
Sortenwechsel auf zwei weiteren, großen Papiermaschinen
wird sich dieser Trend fortsetzen. Darüber hinaus
tun sich für die Unternehmen Geschäftsfelder auf, die die
Überschrift „Bioökonomie“ tragen. Das ist der zunehmende
Verkauf zum einen von Bioenergie in Form von Strom,
Fernwärme oder Kraftstoffen, zum anderen von Nebenprodukten,
die bei der Herstellung von Zellstoff oder der Aufbereitung
von Altpapier entstehen können. Das können Textilfasern,
Zusatzstoffe für Lebensmittel, Chemikalien oder
Biopolymere für Kunststoffanwendungen sein. Die dafür
notwendige, gemeinsame Forschung wird von Austropapier
mit organsiert.
Fotos: Austropapier / P. Mader (li.), Nina Kainz (re.)
Papier macht Schule ist die Drehscheibe zwischen der Papierindustrie,
Kindergärten, Schulen, Universitäten und pädagogischen Netzwerken.
Das neue Konzept der Paper and Biorefinery Conference in Graz ist international.
Die zweitägige Veranstaltung zieht Jahr für Jahr hunderte Teilnehmer:innen an.
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