Branchenbericht der Österreichischen Papierindustrie
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Foto: Hackschnitzel / Lenzing<br />
<strong>Papierindustrie</strong> zeigt sich krisenfest trotz<br />
Krieg, Inflation und Fachkräftemangel<br />
Das Jahr 2022 war geprägt vom Ukraine-Krieg, Inflation und einem Wirtschaftsabschwung im 2.<br />
Halbjahr. Nur durch die hohe Qualität <strong>der</strong> Produkte und die langjährigen Investitionen in Menschen<br />
und Maschinen hat die österreichische <strong>Papierindustrie</strong> ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten können.<br />
Kaum ein Jahr seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende war sowohl<br />
gesellschaftlich als auch wirtschaftlich so herausfor<strong>der</strong>nd<br />
wie das Jahr 2022. Sowohl Endverbraucher:innen<br />
als auch Unternehmen haben die stark gestiegenen<br />
Energiepreise aber auch die Teuerung in allen an<strong>der</strong>en Segmenten<br />
hautnah zu spüren bekommen. Allein in <strong>der</strong> <strong>Papierindustrie</strong><br />
haben sich die Energiekosten auf bis zu 50 Prozent<br />
<strong>der</strong> Gesamtausgaben gesteigert.<br />
Schon mit dem Ausbruch <strong>der</strong> Corona-Pandemie im<br />
März 2020 haben sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />
schlagartig verschoben. Lockdowns führten<br />
zu geän<strong>der</strong>ter Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen<br />
und angebotsseitig zu Stillständen und Kurzarbeit. Das<br />
Ergebnis dieser Interventionen war ein wirtschaftlicher<br />
Einbruch von rund sieben Prozent in 2020, <strong>der</strong> jedoch im<br />
Folgejahr 2021 von einem kräftigen Wie<strong>der</strong>aufschwung<br />
von fast fünf Prozent begleitet wurde. Dieser Trend setzte<br />
sich bis ins erste Halbjahr 2022 fort, endete dann jedoch abrupt.<br />
Hauptgründe dafür waren die Auswirkungen des Ukraine-Krieges<br />
mit Handelssanktionen, Verteuerungen <strong>der</strong><br />
Energie, Inflation und <strong>der</strong> Verunsicherung von Konsument:innen<br />
und Investor:innen. Das nominelle Wachstum<br />
lag trotz Abschwungs im 2. Halbjahr bei fast fünf Prozent,<br />
zuerst mengengetrieben, dann ab dem Sommer inflationsgetrieben.<br />
Die Erwartungen für 2023 sind zurzeit gedämpft,<br />
sodass Expert:innen die Rückkehr auf den Wachstumspfad<br />
erst für 2024 erwarten. Nach zwei sehr teuren Pandemiejahren<br />
erholten sich die Staatsfinanzen etwas, das jährlich<br />
Budgetdefizit verringerte sich von minus 8,0 auf minus 3,3<br />
Prozent, die Schuldenquote Österreichs verbesserte sich<br />
KENNZAHLEN<br />
4,6 Mio. t<br />
Papierproduktion gesamt<br />
2,0 Mio. t<br />
Zellstoff- & Holzstoffproduktion gesamt<br />
5,5 Mrd. €<br />
Branchenumsatz<br />
7.700<br />
Beschäftigte an<br />
23<br />
Standorten<br />
SEITE 8 | BRANCHENBERICHT 2022