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3_2023 Leseprobe

Ausgabe 3_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

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INTERNATIONAL<br />

BIOGAS JOURNAL | 3_<strong>2023</strong><br />

Neu-Delhi<br />

INDIEN<br />

Kurze Wege: Von der Biogasanlage<br />

gelangt das Compessed Bio-Gas (CBG)<br />

direkt zu Tankstellen in der Region.<br />

Reisstroh: vergären statt<br />

verbrennen!<br />

Biogas im großen Stil: Mit deutscher Technologie wird im nordostindischen Bundesstaat<br />

Punjab Stroh vergoren. Das erzeugte Biogas wird vor Ort zu CNG-Kraftstoff aufbereitet und<br />

an Tankstellen in der Region verteilt.<br />

Von Dierk Jensen<br />

Was für eine fruchtbare Ebene: Kein<br />

Berg, kein Hügel, nicht einmal eine<br />

sanfte Kuppe. Es ist einfach nur<br />

flach inmitten sattgrüner Felder im<br />

Herzen des indischen Bundesstaates<br />

Punjab. Während es weiter nördlich, in den Ausläufern<br />

des Himalayas, Mitte Januar noch schneit, steigen<br />

die Temperaturen im Punjab im Laufe des Tages<br />

schon mal auf über 15 Grad Celsius an.<br />

Allerdings fällt das Thermometer in der Nacht oft<br />

empfindlich, manchmal sogar knapp unter null Grad<br />

Celsius. Dann werfen die Mitarbeiter von Verbio India<br />

in ihrem Guesthouse unweit der Bioraffinerie schon<br />

mal den elektrischen Ölradiator an, um – trotz dicker<br />

Schlafdecke – nicht zu frieren. Kaum zu glauben,<br />

dass an gleicher Stelle, nur ein paar Monate später,<br />

Hitzewellen mit weit über 40 Grad Celsius vollkommen<br />

normal sind.<br />

Der Teleskop-Radlader auf dem Gelände der nagelneuen<br />

Verbio Bioraffinerie in der Nähe der Stadt Lehragaga<br />

piept ununterbrochen. Der Fahrer holt unablässig<br />

neue Großrundballen aus einer 12 Meter hohen<br />

Strohmiete heraus, um sie in die Vergärungsstraße<br />

zu bringen. Gleich mehrere Mieten von 100 Meter<br />

Länge befinden sich auf dem 11 Hektar großen Betriebsgelände.<br />

1.000 Landwirte liefern Stroh<br />

In den Ballen befindet sich das Stroh von Reis und<br />

auch, wenngleich deutlich weniger, Weizen. Es sind<br />

nach Angaben von Betriebsleiter Pankaj Jain seit<br />

Betriebsbeginn rund 40.000 Tonnen Stroh, die von<br />

rund 1.000 Landwirten im engeren Umkreis erfasst<br />

wurden. Das ist ein gewaltiges Volumen, weshalb<br />

das Stroh nicht nur direkt an den acht Fermentern<br />

der Anlage deponiert ist, sondern noch vier weitere<br />

Zwischenlager eingerichtet wurden, um das strohige<br />

Gärmaterial, abgedeckt mit Planen, zu stapeln.<br />

Die dahinterstehende Logistik, die dafür sorgt, dass<br />

das Stroh am Ende trocken von den Feldern geholt<br />

FOTOS: JÖRG BÖTHLING<br />

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