Reine Schwertsache I - Die Strasse zur Hoelle
Reine Schwertsache I - Die Strasse zur Hoelle
Reine Schwertsache I - Die Strasse zur Hoelle
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Reine</strong> <strong>Schwertsache</strong> I: <strong>Die</strong> Straße <strong>zur</strong> Hölle<br />
25.10.2405<br />
In den nächsten Tagen berichtet uns Zlatan stolz, dass Cruxy das Lautgeben gelernt hat. Cruxy präsentiert<br />
uns aufgeregt hin und her laufend ihr neues Können: „Hilfe! Hilfe!“, krächzt sie immer wenn Zlatan sie dazu<br />
anweist. Irgendwann haben sich die Bediensteten unserer Unterkunft daran gewöhnt und reagieren nicht<br />
mehr erschrocken oder besorgt. Ebenso beschäftigt sich Zlatan mit dem kleinen Fuchs. Nach wenigen<br />
Tagen erklärt er uns voller Stolz, dass der Welpe nun sein tierischer Gefährte ist. Trotzdem hat Zlatan noch<br />
immer keinen Namen für den kleinen quirligen Fuchswelpen gefunden. Elijana schlägt ihm den Namen<br />
HanPo vor. Erstaunt schaut Zlatan sie an. Doch Elijana erklärt, dass es ein Fuchs aus KanThaiPan ist und er<br />
daher auch einen Namen aus seiner Heimat erhalten sollte. Zlatan nickt zustimmend und Elijana freut sich,<br />
dass sie Taufpatin des kleinen Rackers sein darf.<br />
25.01.2406<br />
Nach einer längeren Lern- und Erholungsphase klopft es eines Tages früh, sehr früh am Morgen an unsere<br />
Zimmertür. Aufgeregt läuft Lilith quer durch´s Zimmer, zieht uns die Bettdecken unsanft weg und scheucht<br />
uns auf. „Los, los! Was liegt ihr um diese Uhrzeit noch faul im Bett herum. Wir haben uns genug ausgeruht!<br />
Steht auf! Wir müssen sofort los. Hört Ihr: Sofohort!“ „Was ist denn heute mit Dir Langschläferin los? Wie<br />
sofort? Oh, Entschuldigung: Sofohort! Und wohin überhaupt? Aber vor allen Dingen: Warum? Und warum so<br />
früh? Und überhaupt was soll diese Hektik?“, fragen wir sie. Lilith erklärt, dass wir sofort packen und nach<br />
PadKuChung aufbrechen müssen. Weiße Wolke, eine weise Frau, habe bei ihr geklopft, sich auf ihr Bett<br />
gesetzt oder eher über dem Bett geschwebt und Kund getan, dass Lilith ihre kleinen Freunde nehmen<br />
müsse. Sie brächte uns alle dann nach PadKuChung. „Nee, nee, nee, nee, nee! So nicht! Was heißt den<br />
hier nehmen müsse und wer bitte schön sind denn Lilith´s kleine Freunde?“<br />
Beschämt aber doch irgendwie hibbelig schaut Lilith zu Boden, fängt sich schnell wieder und beginnt erneut<br />
hektisch hin und her zu laufen und den Rest ihrer Habseligkeiten zu packen. Man macht die Tussi einen<br />
Stress! Wen wir meinen? Lilith oder diese Wolke? Schweigen! Auf jeden Fall hört sich das, was Lilith so<br />
berichtet danach an, als handele es sich bei Weiße Wolke um einen Dschinn. Wir wissen, dass sie den<br />
Urwelten entstammen, ihre Körpergröße anpassen können und Luftelementarmeister sind. Sie sind sehr<br />
mächtig und intelligent, launisch und arrogant. Schweigen! Vielsagende Blicke, aber Schweigen! Jedenfalls<br />
bei uns.<br />
Lilith rennt weiter aufgeregt, hektisch und plappernd zwischen den Zimmern und uns hin und her, her und<br />
hin. Also gut! Was wären wir für Freunde, wenn wir Lilith den Wunsch abschlagen würden mit ihr<br />
irgendwohin zu kommen, weil irgendjemand uns bittet bei irgendetwas zu helfen. Hört sich doch nach einem<br />
Fall für uns an. Achso, natürlich: ...und ob es irgendeine Belohnung gibt ist selbstverständlich irgendwie<br />
unklar!<br />
Das mit dem Irgendwohin, soll sich einige Zeit später bewahrheiten. Weiße Wolke schnappt uns und wir<br />
werden so etwas wie durch die Luft gewirbelt. Vermutlich ist die Einzige, die das in irgendeiner Art und<br />
Weise vielleicht doch annähernd cool findet ist Elijana als Magus Atêru (Luft). Ein plötzliches und<br />
unerwartetes „Oh, oh!“ der Wolke holt uns schnell aus unserem etwas benebelten Zustand <strong>zur</strong>ück. Irgendwo<br />
in einiger Höhe verliert der Dschinn wohl die Kontrolle über was auch immer. Wo sind wir? Gleich im<br />
Heuwagen 20m unter uns! Allen Göttern, Naturgeistern, Totems und was es da sonst noch so gibt sei<br />
gedankt. Klar, Elijana glaubt an das Zeug nicht und wo landet sie? Erst ein bisschen in der Natur auf dem<br />
Heu um dann doch noch unsanft neben den Heuwagen zu purzeln. „Super! Sag´ ihr, dass sie das noch üben<br />
muss!“, raunzt sie Lilith an während sie sich den Staub aus der Kleidung klopft.<br />
Nachdem wir uns von Staub und Heu befreit haben und unsere Sachen alle wieder bei uns tragen schauen<br />
wir uns um. Wir befinden uns in einem Hinterhof. Na toll, sieht ja gar nicht nach Einbruch aus. Wolke hat´s<br />
echt drauf. Zlatan geht zum Haus und klopft an die Tür. Eine Frau mit einem Messer bewaffnet öffnet, schaut<br />
uns ängstlich an, schätzt die Situation als ungefährlich ein und sagt, dass wir den vorderen Eingang<br />
benutzen sollen. Wir nicken höflich und gehen um das Haus herum. Dabei sehen wir einen Stallburschen,<br />
der laut nach seinem Vater ruft und mit dem Besenstiel gegen einen Wolf kämpft. Erfahrene Augen sehen<br />
die blanke Angst in des Jungen Gesicht und die Freude über einen Spielkameraden in Cyrics Kopfhaltung.<br />
Zlatan ruft Cyric herbei und entschuldigt sich bei dem Stallburschen. Er stellt sich als SoPa vor und<br />
stammelt, dass er doch nur Eier holen wollte. Wir bestärken ihn bei seinem Vorhaben, da wir noch kein<br />
Frühstück hatten. Unser Blick ruht auf Lilith.<br />
Wir gehen durch den vorderen Eingang ins Gasthaus und setzen uns in die warme Morgensonne. Bald<br />
erhalten wir Frühstück und werden alle etwas verträglicher. Dem Wirt PaPa, Vater von SoPa, erklären wir,<br />
dass wir uns wohl etwas verirrt haben. Unser Ziel ist ChuLongMen. Er erklärt dass wir uns in PadKuChung<br />
befinden. Unser Ziel befindet sich etwa 200km südöstlich von hier. Weiterhin erklärt er, dass wir uns hier ca.<br />
600km westlich von KuenKung befinden. Bei der Zahl 600 bleibt uns hustend das Frühstück im Hals<br />
stecken. Er bemerkt es nicht und berichtet weiter. ChuLongMen sei eine große Stadt mit etwa 70.000<br />
Einwohnern und Hauptstadt von Suis. Hier regiert die Fürstenfamilie Kwan. Sicher wären wir auf dem Weg<br />
zu dem bald dort stattfindenden großen Turnier. Als Sieger eines der Turniere könne man einen magischen<br />
1
Namen erwerben. Er gibt uns den Hinweis, dass wir uns in der Hauptstadt vorsehen müssen. Der auffällige<br />
PadKu-Tempel wird von fanatischen Mandarinen geführt, die nicht sehr tolerant gegenüber Fremden sind.<br />
Wir erinnern uns an den schwarzen Adepten Toru-Chu, den unsterblichen Mandarin. Wir danken ihm für den<br />
gutgemeinten Rat und fragen, welche Wettkämpfe bei dem Turnier stattfinden. Es gäbe Wettbewerbe im<br />
Stabkampf, Bogenschießen, Schwertkampf, Wagenlenken und Dichten.<br />
Wir unterhalten uns, ob und an welchen Turnieren wer von uns teilnehmen würde. Da betritt ein kahlköpfiger<br />
KanThai die Terrasse, grüßt uns und setzt sich an den Nachbartisch. Gerade in diesem Moment landet<br />
Gruxy auf Zlatans Schulter. Er gibt uns zu verstehen, dass er Gruxy mit abrichten und Freundesauge bitten<br />
wird einen kleinen Rundflug zu starten. Nachdem wir so schnell 600km hinter uns gebracht haben, haben wir<br />
die halbe Stunde auf jeden Fall Zeit. Zlatan berichtet, dass es sich bei dieser Stadt hier um eine typische<br />
Großstadt mit einem größeren Gewässer und einem Hafen fast inmitten der Stadt handelt. Nichts Auffälliges<br />
ist zu sehen.<br />
Vor dem Wirtshaus hören wir nach wenigen Minuten einen Tumult. Dann betritt eilig ein junger Bursche die<br />
Terrasse und fragt, ob er sich zu uns setzen darf. Schon sitzt er. Keineswegs ruhig und entspannt berichtet<br />
er uns, dass er Ärger mit SongJian und seinen Ortstyrannen hat. Wohl befürchtet er, dass dieser Tyrann mit<br />
seinen Handlangern gleich hier auftaucht. Hektisch steht er auf, verbeugt sich trotz seiner Unruhe sehr<br />
ergeben und bittet uns nicht zu sagen, dass wir ihn hier gesehen haben.<br />
Und wie sollte es auch anders sein: Ein 20jähriger, arrogant drein blickender Jüngling mit zu viel Gel in den<br />
Haaren tritt mit weiteren Männern an unseren Tisch. Sie verhalten sich sehr unverschämt und unhöflich.<br />
<strong>Die</strong>ser SongJian nimmt sich eines unserer Gläser, trinkt daraus und spuckt den Pflaumenwein angewidert<br />
aus. Beim Wirt bestellt er sein bestes Getränk für sich und die Rechnung für uns. Mit einem Blick zum Wirt<br />
verneinen wir dies entschieden und lehnen die Übernahme der Rechnung ab. Zlatan, immer noch unter der<br />
Wirkung von des Zaubers Freundesauge weist Gruxy an, sich in seine Nähe zu setzen, damit er die<br />
Geschehnisse beobachten kann. Der überhebliche und sich selbst überschätzende Fürstensohn meint uns<br />
Manieren beibringen zu müssen, steht auf und zieht sein Ken. Selbstbeherrscht bleiben fast alle ruhig sitzen.<br />
Ciara und Elijana beginnen zu zaubern. Lilith steht auf und zieht ihren Dolch und Parierdolch. Zlatan, noch<br />
blind, versucht mit seinem außergewöhnlich guten Geruchsinn zu riechen, wo sich die Gegner befinden.<br />
Während Elijanas Zauber Schlaf auf den fürstlichen Tyrannen wirkt und er sanft auf einen Stuhl und sein<br />
Kopf auf den Tisch gleitet, schauen seine Begleiter doch etwas irritiert drein. Aus den beiden hinteren<br />
Blumenkübeln erheben sich Ciaras Staubkämpfer. Zlatan befiehlt: „Cyric fass!“ Elijanas Zauber Blitze<br />
schleudern zeigt große Wirkung bei den vier Wachen. Lilith indessen kämpft mit dem Dolch gegen die<br />
Wachen und die Wachen wiederum gegen die Staubkämpfer. Schnell kann sich eine Wache behaupten und<br />
erledigt einen der Staubkämpfer. Trotzdem haben die Wachen nicht mit einer solchen Gegenwehr<br />
gerechnet. Sie schnappen sich ihren benommenen Anführer und ergreifen voller Entsetzen über unsere<br />
Übermacht die Flucht.<br />
Jetzt da wieder Ruhe eingekehrt ist, wendet sich der Wirt an uns und verlangt Schadenersatz für die<br />
zerbrochenen Sitzmöbel, Blumenkübel und das Geschirr. Noch bevor wir reagieren können, steht der ältere,<br />
kahlköpfige Herr vom Nebentisch auf und klärt den Anspruch des Wirts. Er wird gern für den Schaden<br />
aufkommen. Dann wendet er sich zu uns und stellt sich als Hong, der Gildenmeister der örtlichen<br />
Transportgilde vor. Da er jetzt von unserem Können Zeuge geworden ist, würde er uns gern für einen<br />
Auftrag gewinnen. Er hat stets Bedarf an kampferprobten, mutigen und beherzten Helden. Er erklärt, dass es<br />
sich bei dem Anführer der Meute um den jüngsten und angeheirateten Sohn des Fürsten MaKwan handelt.<br />
SongJian trägt auch den Beinamen Luststern, was keiner näheren Erklärung bedarf. Genug der Erklärungen<br />
hierüber, er berichtet weiter über seine Gilde. <strong>Die</strong>se trägt den Namen TschingLung PaiHu, was soviel<br />
bedeutet wie Blauer Drache, weißer Tiger. mit etwas stolz in der Stimme erwähnt er die ganz besondere und<br />
vermutlich einmalige Übungshalle der Gilde. Der Schlag der Duellanten stoppt nur einen Zentimeter bevor<br />
die Haut getroffen wird. So können die Kämpfer üben, jedoch ohne sich gegenseitig Schaden zuzufügen.<br />
Lilith und Elijana schauen sich an, grinsen und nicken.<br />
Auf dem Weg <strong>zur</strong> Übungshalle erläutert uns Hong welchen Auftrag er an uns vergeben möchte. <strong>Die</strong> Witwe<br />
Wu möchte dem Fürsten Chu in KuenKung eine Truhe mit Geburtstagsgeschenken zukommen lassen. Wir<br />
sollen den Transport begleiten und für Sicherheit und unbeschadetes Ankommen der Truhe samt Inhalt<br />
sorgen. <strong>Die</strong> Witwe Wu sei eine entfernte Verwandte des Fürsten Chu. Sie habe allerdings hier keinen guten<br />
Stand, da sie vor einigen Jahren den Fürsten HaKwan beschuldigte ihre Familie getötet zu haben. Leider<br />
mangelte es ihr an Beweisen. So habe es sich ergeben, dass die Kwans und die Jians nun befreundete<br />
Familien sind. <strong>Die</strong> Witwe Wu steht jedoch unter dem besonderen Schutz des PadKu-Tempels, da sie diesem<br />
ihr ganzes Vermögen vermacht, wenn sie das hohe Alter von 70 Jahren erreichen sollte.<br />
Zurzeit verfügt Hong über nur wenig Personal. Daher wären wir, obwohl wir ortsfremd sind, sehr geeignet um<br />
diesen Auftrag auszuführen. Als wir den Auftrag annehmen, erhalten wir noch weitere Details: Wir müssen<br />
etwa 800km <strong>zur</strong>ücklegen um nach KuenKung zu gelangen. Üblicherweise dauert die Reise ca. 32 Tage. Uns<br />
stehen 40 Tage <strong>zur</strong> Verfügung um rechtzeitig zu des Fürsten Geburtstag anzukommen. <strong>Die</strong> Truhe samt<br />
Inhalt ist 2.500 Goldstücke wert und wiegt leer 25 kg und mit Inhalt 50 kg. In der großen Truhe befinden sich<br />
eine kleinere Kiste mit fein gearbeitetem Perlenschmuck, ein Kästchen mit wertvollen Jadesiegeln und Pi-<br />
Scheiben ebenfalls aus Jade, ein Koffer mit edlen, farbenprächtigen Seidenkimonos, eine weitere Kiste mit<br />
2
sorgfältig verpacktem Porzellan und ganz obenauf ein prachtvoll verziertes Prunkschwert, das mit weichem<br />
Tigerfell umwickelt ist. Hong erklärt uns, dass wir weitere zwei Begleiter auf der Reise bei uns haben. LuTse,<br />
das Maultier und SuSchen, der Rechtsgelehrte der Witwe Wu, der am Ende der Reise für unsere<br />
Entlohnung sorgen wird.<br />
Der erhabene SuSchen vermittelt dem geschätzten Hong unmissverständlich, dass wir für den Transport<br />
zuständig seien, keinesfalls kann er selbst für solche Tätigkeiten herangezogen werden. Na, mit dem<br />
werden wir noch unseren Spaß haben. Zlatan flüstert Lilith zu: „So wie der erhabene SuSchen verhält, denkt<br />
er sicher, dass wir, also Lilith, auch für sein erhabenes Lager und sein erhabenes Wohlfühlen zuständig sind<br />
bzw. ist.“ Lilith schaut Zlatan an. Elijana fügt grinsend hinzu, dass sie, also Lilith, ja dafür verantwortlich ist,<br />
dass wir hier sind. Also wäre es ja wohl auch selbstverständlich, dass sie für SuSchen verantwortlich ist. Das<br />
könnte man ja auch in einem freundschaftlichen Wettkampf in der Übungshalle austragen. Lilith kneift die<br />
Augen zusammen, hebt siegessicher den Kopf und wartet herausfordernd auf Elijanas Zustimmen. Elijana<br />
stimmt zu. Beide machen sich auf den Weg in die Übungshalle.<br />
Tja, wie gesagt. Lilith ist für die Erhabenheit SuSchens´ zuständig. Hähähä! Nachdem dies also geklärt ist,<br />
spricht Zlatan mit Tiersprache zu LuTse. Er weiß wo´s lang geht, ist stark, hat einen angenehm<br />
sarkastischen Humor und ist sehr intelligent. Offensichtlich auch sehr selbstbewusst. So wie Zlatan von und<br />
über LuTse spricht, fragt Elijana sofort Hong, ob LuTse zu verkaufen sei. Doch Hong verneint dies und sagt,<br />
dass LuTse in KuenKung wiederum einen Auftrag annehmen wird, der ihn wieder hierher führt.<br />
Anschließend äußert Zlatan, dass er darüber nachdenkt, ob er LuTse kaufen kann. Leider nein, müssen wir<br />
ihm antworten. Zlatan ist sehr erstaunt, dass wir das bereits geklärt haben. Was tut man nicht alles für<br />
seinen Blutsbruder.<br />
Morgen früh soll es losgehen. Da die Wachen uns wegen unseres Streits mit SongJian suchen, werden wir<br />
nicht auf der Haupthandelsstraße reisen. SuSchen kennt einen Weg, der ca. 50km länger, jedoch auch<br />
ungefährlicher für uns ist. Insgesamt beträgt unsere Reise nach ChuLongMen also 250km. Wir werden etwa<br />
10 Tage unterwegs sein und abends in Gasthäuser einkehren und übernachten. Hong wird dafür sorgen,<br />
dass wir schon sehr früh im Morgengrauen, ohne die Aufmerksamkeit der Wachen auf uns zu lenken, durch<br />
eines der Tore abreisen können.<br />
Am Abend kontrollieren wir unsere Ausrüstung. Hatte Lilith nicht unlängst noch diese nur den schwarzen<br />
Adepten vorbehaltene Armbrust? Für die Reise durch unbekanntes Gebiet muss sie diese wohl in eine ganz<br />
normale Armbrust getauscht haben. Nur sie selbst weiß, welche Armbrust, nämlich die ChuKoNu, sie bei<br />
sich trägt. Scheinbar liegt ein Illusionszauber auf der Fernkampfwaffe.<br />
26.01.2406<br />
Problemlos gelangen wir sehr früh am Morgen durch das Stadttor. SuSchen ist sehr schweigsam.<br />
Wegweisend führt er uns von der Hauptstraße weg durch das Rotmoos. Es besteht aus gleichermaßen<br />
bezaubernden Wiesen,<br />
erstaunlich sorgfältig<br />
angelegten Reisfelder und<br />
modrig riechenden Moore.<br />
Immer wenn SuSchen in den<br />
Gasthäusern den<br />
Gildenausweis vorzeigt, sind<br />
die Menschen dort sehr<br />
freundlich und hilfsbereit.<br />
Unsere Verpflegung und die<br />
Kosten der Übernachtung<br />
zahlt er bereits abends, da<br />
wir morgens schon früh<br />
abreisen. Dennoch führt er<br />
morgens immer wieder<br />
Diskussionen, dass er<br />
lediglich für Fünf gezahlt<br />
habe, wir jedoch zu Sechst<br />
seien. Er versucht stets zu<br />
argumentieren, dass wir zu<br />
Fünft sind und der Esel extra<br />
geht. Doch schon bald gibt er<br />
die Diskussion auf und zahlt<br />
Morgen für Morgen für eine<br />
sechste Person nach.<br />
3
05.02.2406<br />
Während wir unsere Ausrüstung auf Vollständigkeit prüfen und LuTse mit der schweren Truhe beladen, hat<br />
Lilith diese Diskussion ein paar Tage mit Interesse beobachtet. Eines Morgens erzählt sie uns davon. Wir<br />
vermuten, dass uns jemand folgt und sich die Reise durch die Witwe Wu finanzieren lässt. Ungeheuerlich!<br />
Zlatan bittet Gruxy hier beim Gasthaus zu bleiben und zu schauen, ob uns jemand folgt. Verächtlich schaut<br />
Gruxy zum Himmel hinauf und schüttelt dabei ihr Gefieder, dann blinzelnd sie in die Ferne und man könnte<br />
fast meinen, dass sie dabei ihre Augen zusammenkneift. Ja, das Wetter ist schlecht, echt mies, es nieselt,<br />
es ist etwas kühl und neblig ist es auch. Zlatan braucht nicht übersetzen, dass man so etwas bei dem<br />
schlechten Wetter nicht von Vögeln erwarten kann.<br />
06.02.2406<br />
Auch am nächsten Tag beobachtet Lilith wieder die Diskussion und berichtet davon. Da sich das Wetter<br />
nicht geändert hat, erklärt sich Gruxy auch bei diesem Wetter nicht bereit in der Gegend herumzusitzen und<br />
nach Verfolgern Ausschau zu halten. Am Nachmittag übrigens auch nicht.<br />
07.02.2406<br />
Gleiche Diskussion, aber besseres Wetter. Heute ist es etwas wärmer, es regnet und nieselt nicht, nur ein<br />
wenig diesig ist es noch. Zlatan tritt erneut mit Gruxy in Verhandlung. Es sieht so aus, als sei die<br />
Rabenhenne heute willig. Wir reisen ab und sie wartet oben auf dem Dach des Gasthauses und schaut, ob<br />
uns jemand folgt.<br />
Als Zlatan kurz vor unserer Mittagsrast noch nichts von seinem Vogel gesehen und gehört hat, ruft er sie<br />
herbei. Etwa eine Stunde später landet sie auf seiner Schulter. Sie bestätigt unseren Verdacht: Jemand folgt<br />
uns und hält nicht sehr viel Abstand.<br />
LuTse scharrt mit dem Huf. Für uns das untrügliche Zeichen, dass die Pause vorbei ist und es Zeit wird<br />
weiterzugehen. Während wir unsere Reise langsam fortsetzen, wartet Zlatan mit Gruxy im Schilf. Er<br />
positioniert sich so, dass er den auf einem Baum sitzenden Raben im Blick hat und beobachten kann. Sie<br />
soll ihm zeigen wer uns folgt und sich bemerkbar machen, wenn sie diese Person sieht.<br />
Schon nach kurzer Zeit gibt Gruxy einen kurzen Laut von sich. Zlatan schaut auf den Weg, doch er sieht<br />
niemanden. Verwirrt schaut er zu Gruxy. Verständnislos schaut sie ihn an. Sie hüpft immer wieder auf dem<br />
Ast in die Richtung, in die wir reisen und schaut abwechselnd Zlatan und den Weg an. Man sieht ihr förmlich<br />
an, was sie über Menschen denkt. Wenn Zlatan schon nichts sieht, versucht er es mit seinem<br />
ausgezeichneten Geruchssinn. Doch aller Duft, der seiner Nase schmeichelt ist der modrig, muffige Gestank<br />
des Moores. Okay, dann muss es eben mit dem Gehör funktionieren. Eilig holt er seine Muschel aus der<br />
Manteltasche, hält sie ans Ohr und horcht. Nichts! Stille! Einzig durch einen weiteren Krächzlaut von Gruxy<br />
unterbrochen. Wieder blickt er zu Gruxy. Vermutlich muss sich unser Verfolger etwas abseits vom Weg<br />
befinden. Deshalb bittet Zlatan die Rabenhenne zu unserem Verfolger zu fliegen, damit er einen<br />
Orientierungspunkt hat. Wieder hüpft Gruxy auf ihrem Ast hin und her und schaut abwechselnd zu Zlatan<br />
und auf den Weg. Er kapiert´s einfach nicht! Das merkt auch Zlatan. Deshalb, trotz der halben Stunde, die er<br />
dann sozusagen „blind“ im Schilf herumsitzt, zaubert er Freundesauge. Erst jetzt, da er durch des Raben<br />
Augen schaut, sieht er im Gebüsch eine menschliche Gestalt sitzen. Es handelt sich um einen jugendlichen<br />
aussehenden KanThai, der mit einem Ken bewaffnet ist. Sofort ruft er Cyric herbei.<br />
Elijana bemerkt, dass Cyric mitten im langsamen voranschreiten kehrt macht und etwas zügiger den<br />
Rückweg antritt. Ohne Grund würde Zlatan Cyric nicht zu sich rufen. Daher hält sie es für sinnvoll Cyric<br />
schnellen Schrittes zu folgen. <strong>Die</strong> Anderen sollen noch etwas langsamer weiterreisen.<br />
Nach einer Weile verlässt der junge Mann das Gebüsch, schaut Zlatan, dann Gruxy an und folgt dem<br />
Trampelpfad in unsere Reiserichtung. Kurz darauf verlässt er den Fußweg und schlägt sich ins Gebüsch.<br />
Nur wenige Augenblicke später kommen Cyric und Elijana an dem Baum an, auf dem hoch oben Gruxy<br />
Schreie der Begrüßung von sich gibt. Cyric schaut kurz zu ihr hoch und läuft dann weiter. Hm, Zlatan scheint<br />
wohl noch einige Meter weiter vorn zu lauern. Da Elijana es spüren würde, wenn er in Lebensgefahr wäre,<br />
schaut sie am Boden unter Gruxys Baum nach Spuren. Tatsächlich sie findet einen kleinen Fußabdruck,<br />
mehr jedoch nicht. Im Schilf sucht sie nach der Person, die uns offensichtlich folgt. Sie findet nichts und<br />
niemanden. Dann geht sie etwas weiter in Zlatans Richtung und sucht dort erneut am Wegesrand nach<br />
Spuren.<br />
Endlich endet Zlatans Zauber und er kann wieder durch seine eigenen Augen sehen. Mit HanPo auf dem<br />
Arm und Cyric joggt er zu Gruxy und Elijana. Doch ein Stückchen weiter in unsere Reiserichtung findet Cyric<br />
Spuren. Wir gehen ins Gebüsch und wollen dem fremden jungen Mann den Weg abschneiden. Zlatan findet<br />
den Jüngling und stellt ihn <strong>zur</strong> Rede. Er spielt den Überraschten, gibt aber zu nach ChuLongMen reisen zu<br />
wollen. Zurück auf dem Trampelpfad erkennt Elijana den jungen Mann. Sie erklärt Zlatan, dass es sich um<br />
KenTsenFen handelt. Er ist der junge Mann, der vor dem „Kühlen Becher“ von SongJian belästigt wurde und<br />
sich für den Bruchteil von Sekunden an unseren Tisch rettete.<br />
Auf dem Weg <strong>zur</strong>ück zu den Anderen erklärt KenTsenFen, dass SongJian etwas hatte, das ihm gehört. Als<br />
er es sich <strong>zur</strong>ückholen wollte, hat er sich den Ärger des Fürstensohns eingehandelt. Sein Eigentum ist nun<br />
4
jedoch nicht mehr in SongJians Besitz. Jemand anders hat es nun, doch wer ist unbekannt. KenTsenFen<br />
möchte uns nicht sagen, um was es sich bei dem Gegenstand handelt.<br />
Als wir bei dem Rest unserer Reisegruppe ankommen, erklärt Elijana Lilith kurz die Lage und bittet sie sich<br />
um den Besitzumverteiler zu kümmern. „Sie!“, sagt Lilith. „Sie ist kein Junge, sie ist ein Mädchen, die<br />
KenTsenFen!“ Mit einem musternden Blick erklärt Elijana: „Ihr jugendlich jungenhaftes Äußeres versteckt<br />
mühelos eventuell vorhandene Ansätze von Weiblichkeit. Eine seltene Naturgabe, welche Ehre und Würde<br />
durchaus Verborgenheit gewährt.“ Da ist er wieder: der Elfenton, ein wenig arrogant, ein wenig überheblich.<br />
Wer Elijana oder Elfen im Allgemeinen nicht kennt, könnte diese mit einer aufrichtigen Leichtigkeit<br />
ausgesprochenen Worte nicht selten als Kompliment auslegen und sich gar noch dafür bedanken.<br />
LuTse scharrt wieder mit dem Huf. Also setzen wir uns in Bewegung und gehen weiter Richtung Osten, bis<br />
wir am späten Nachmittag am Fluss Mu ankommen. Wenn wir den Fluss überquert haben sind es nur noch 2<br />
Stunden bis ChuLongMen. An der Lichtung sitzen mehrere unbewaffnete Menschen und vertreiben sich die<br />
Zeit mit einem Würfelspiel. <strong>Die</strong> Tagelöhner sind erfreut, dass wir auch übersetzen wollen, denn so wird die<br />
Passage für jeden etwas günstiger. Sie warten schon seit einiger Zeit auf den Fischer, der sich hier als<br />
Fährmann etwas Lohn hinzuverdient. Das kann ja dann wohl noch etwas dauern. Elijana holt die schwere<br />
Truhe von LuTses Rücken und setzt sich sofort bewachend darauf. SuSchen ist davon wenig begeistert, hat<br />
er sich doch gerade in Bewegung gesetzt um ebensolches zu tun. Zlatan beobachtet den kleinen HanPo,<br />
der aufgeregt hinter einem vorbeifliegenden weißen Schmetterling herjagt und versucht diesen spielerisch<br />
mit seinem Maul zu schnappen. Cyric beobachtet dies faul auf dem Bauch liegend, den Kopf auf den Pfoten<br />
abgelegt mit einer müden Augenbewegung. Lilith findet Gefallen an dem Spiel der Tagelöhner und lässt sich<br />
auf eine Runde Würfeln mit PanMo ein. Sie verliert. Der Jubel auf Seiten der Tagelöhner ist groß. Doch die<br />
Schmach will sie nicht auf sich sitzen lassen und möchte ihr Kupferstück <strong>zur</strong>ückgewinnen. PanMo lässt sich<br />
auf den geringen Einsatz nicht ein, er will auf ein Goldstück erhöhen. Puh, ein Goldstück, das ist Lilith zu<br />
viel. Elijana ist amüsiert und fühlt sich auf ihrer Kiste sitzend durchaus gut unterhalten. Erstaunlicherweise<br />
unterscheidet sich das Verhalten von Menschen, Kobolden und Orks beim Glücksspiel nicht im Geringsten.<br />
Zum Zwecke der Verhaltensforschung zückt Sie ein Goldstück und hält es Lilith hin. Ja, sie muss es sich<br />
schon holen, Elijana bewegt sich in Anwesenheit von Fremden keinen Zentimeter von der Truhe herunter.<br />
Na, das Vertrauen in unsere Besitzumverteilerin hat sich doch wenige Minuten später schon bewiesen. <strong>Die</strong><br />
zweite Runde gewinnt Lilith und gibt Elijana sofort das geliehene Goldstück <strong>zur</strong>ück. Das Gewonnene steckt<br />
sie zufrieden in ihre Geldbörse und genießt den Hohn, den PanMo von seinen Kumpeln erntet.<br />
Bald darauf kommt die von den Tagelöhnern beschriebene Fähre in Sicht. Bei näherer Betrachtung handelt<br />
es sich doch eher um eine Dschunke, die den passenden Namen „Schwarze Schildkröte“ trägt. Ganz im<br />
Gegenteil zum Fährmann, bei dem es sich um einen Menschen mit Albinismus handelt. Seine Hautfarbe<br />
lässt sich mit weiß-bleich-blass beschreiben und die Augen haben eine ebenso merkwürdig helle Farbe, die<br />
den ganzen Kerl nicht wirklich sympathisch erscheinen lässt. Bevor wir an Bord gehen, verhandelt SuSchen<br />
den Preis. Bei Einigung sind die besten Innenplätze schon durch die Tagelöhner belegt. Uns bleiben somit<br />
nur die schlechteren Außenplätze. Auf unsere Nachfrage hin, teilt der Fährmann uns mit, dass der Fluss Mu<br />
ca. 400 Meter breit und an der tiefsten Stelle 10 bis 15 Meter tief ist. Vorsorglich zaubert Zlatan Schutzgeist,<br />
man weiß ja nie! Auf Elijanas Bitte hin binden dann Lilith und Zlatan ein 20m langes Seil um die Truhe.<br />
Sicher ist sicher! Zlatan kümmert sich dann noch darum, dass die junge KenTsenFen einen sicheren Platz in<br />
der Mitte erhält.<br />
Nach wenigen Minuten, inmitten des Flusses, hält der Fährmann inne. Plötzlich sind er und zwei weitere<br />
Gefährten mit einem sogenannten HuGou, dies ist ein Tigerhakenschwert bewaffnet. Der bleiche Fährmann<br />
stellt sich selbst als Schlammflussdrache, den einen braungebrannten und schlanken Gehilfen als<br />
Seeschlange und den zweiten muskulösen, kahlköpfigen Gehilfen als Höhlenmulch vor. Okay, die drei<br />
wollen unsere prall gefüllte Truhe. Wir können es uns zwar schon denken, dennoch warten wir kurz auf<br />
wessen Seite die sieben Tagelöhner stehen. Als sie zu ihren Besitztümern greifen und anschließend Dolch<br />
gegen uns richten, klärt sich die Frage. Sofort beginnt Elijana mit dem Zauber Blitze schleudern. Als<br />
Seeschlange und Höhlenmulch ihre Bewegungen als Zauberei erkennen, werfen sie sofort Wurfdolche nach<br />
ihr. Auch einer der Tagelöhner greift sie an.<br />
Da das Wasserfahrzeug bei so viel Bewegung ins Schaukeln gerät, hat Elijana Glück und alle Angriffe<br />
verfehlen sie. Zlatan jedoch wird trotz seines Schutzgeistes schwer getroffen. <strong>Die</strong> Verletzung nutzt er sofort<br />
um Bärenwut zu zaubern. Auch Lilith spürt schmerzhaft den Stich des Dolchs eines Tagelöhners. Sie zieht<br />
Dolch und Parierdolch. Auch Ciara beginnt nun zu zaubern. Mit lauten Schlägen donnern Elijanas Blitze auf<br />
die drei schlammgemulchten Schlangen herab. Vier auf den Schlammflussdrachen, und je drei auf den<br />
Höhlenmulch und die Seeschlange. Während wir nun mit Axt, Schwert und Dolch gegen dieses hinterhältige<br />
Pack kämpfen, gelingt es Ciara einen der Tagelöhner zu vereisen. Gerade in diesem Moment wird Zlatan<br />
schwer verletzt. Elijana setzt sich nun besonders zum Schutz ihres Blutsbruders ein, während er eine der<br />
Heilperlen der Fuchsgeister zu sich nimmt.<br />
Nachdem wir eine Weile kämpften und schon zwei, drei Tagelöhner niederstreckten, mischt sich<br />
KenTsenFen vom hinteren Teil der Dschunke mit lauten Worten ein, unklar zu definieren ob Befehlston oder<br />
Bitte. <strong>Die</strong> drei Anführer sollen inne halten und ihre Freunde in Ruhe lassen. Im Gespräch kommt bald<br />
heraus, dass es sich bei KenTsenFen um die Ziehtochter der Räuberhauptfrau vom Fünfdrachensee<br />
5
handelt. Bald hat KenTsenFen das Einsehen der Räuberbande erreicht. Alle stecken ihre Waffen weg, tun<br />
den Vorfall ganz lächerlich ab und sind von einem auf den anderen Moment sehr nett, freundlich und<br />
hilfsbereit. Falsche Hunde! Trotzdem sind wir der Räubertochter dankbar für ihr Einschreiten.<br />
Nicht lange, nachdem wir am anderen Ufer des Mu angelegt haben, erreichten wir die Straße, die in die von<br />
ca. 100.000 Einwohnern bevölkerte Großstadt ChuLongMen führt.<br />
Auf den letzten wenigen Kilometern gibt uns SuSchen noch die Info, dass wir die Stadt durch das<br />
Südwesttor, das hier das Bambusdrachentor genannt wird, betreten werden. <strong>Die</strong> Stadt ChuLongMen liegt im<br />
Fürstentum LingHu in der Provinz HuSu. Außer dieser Provinz gibt es noch sieben weitere Provinzen. Der<br />
hiesige Fürst verzichtet im Gegensatz <strong>zur</strong> Fürstenfamilie Tschung in KuenKung nicht auf einen unsterblichen<br />
Mandarin als Berater. SuSchen erklärt, dass Zlatan mit seinem tierischen Gefolge die Stadt betreten könne,<br />
weil er den Ausweis der Transportschutzgilde vorlegen wird. Er weist jedoch darauf hin, dass ChuLongMen<br />
<strong>zur</strong> Zeit des Turniers sehr stark besucht ist und er daher viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Zlatan<br />
nimmt den Rat gern an und lässt Cyric, Beshaba und Gruxy vor der Stadt frei. Den kleinen HanPo nimmt er<br />
mit. <strong>Die</strong>s ist nach Vorlage des besagten Ausweises auch kein Problem.<br />
Wir gehen direkt zum Gildenmeister XiaoPing in der hiesigen Transportschutzgilde. <strong>Die</strong> Truhe wird in ein<br />
Lagerhaus gebracht und dort während unseres Aufenthaltes bewacht. Es ist sehr beruhigend, dass wir uns<br />
hier nicht um den Schutz der Truhe während des Turniers kümmern müssen, sondern dies übernommen<br />
wird. <strong>Die</strong> Gilde kann uns auch zu diesem späten Zeitpunkt noch Teilnahmeausweise für das morgen<br />
stattfindende Turnier <strong>zur</strong> Verfügung stellen. Es finden Wettbewerbe in der Dichtkunst, im Stabkampf, im<br />
Wagenlenken, im Bogenschießen und im Schwertkampf statt. Jedem Sieger eines der genannten Turniere<br />
wird ein magischer Name verliehen, der für den Zeitraum eines Jahres gewisse Fertigkeiten verbessert.<br />
SuSchen erhält einen Ausweis für die Teilnahme des Turnieres der Dichtkunst. Zlatan wird mit den Tonfa am<br />
Stabkampf teilnehmen. Lilith und Elijana nehmen mit Armbrust und Bogen am entsprechenden Wettbewerb<br />
teil und Elijana nimmt zusätzlich noch an den Wettkämpfen im Wagenlenken und im Schwertkampf teil.<br />
Wichtig ist, dass jeder mit seiner eigenen Waffe am Turnier teilnehmen darf oder aber bekommt eine<br />
entsprechende Waffe als Leihgabe. Lilith möchte sich gern eine Armbrust leihen. Als wir sie fragend<br />
anschauen flüstert sie: „Wenn die Waffe während des Turniers kaputt geht, ist es wenigstens nicht meine<br />
eigene Waffe.“<br />
Wir schauen uns in der näheren Umgebung unserer Unterkunft um und gehen auf den nahe liegendem<br />
Markt um noch einige Kleinigkeiten zu besorgen. In einem von den anderen unbeobachteten Moment wird<br />
Elijana von KenTsenFen angesprochen. KenTsenFen muss morgen Abend unbedingt in den Fürstenpalast.<br />
Auf Elijanas Frage, was sie denn dort wolle antwortet sie sehr ausweichend, sie habe dort etwas<br />
Geschäftliches zu erledigen. Wirklich nichts illegales, aber sie könne nicht darüber sprechen. Noch einmal<br />
fragt Elijana nach. Wieder antwortet KenTsenFen, dass es sicher nichts Illegales sei. Elijana würde ja auch<br />
nicht jedem erzählen, welche Aufträge sie annimmt und so sei es bei ihr eben auch. KenTsenFen benötigt<br />
dafür unbedingt Elijanas Hilfe. Sie muss einen der Wettkämpfe gewinnen. Denn die Sieger eines<br />
Wettkampfes dürfen ihre Freunde in den Fürstenpalast <strong>zur</strong> Ehrung einladen. Elijana müsse ihr als Freundin<br />
dann Zutritt zum Fürstenpalast verschaffen. Wohl ist Elijana bei dem Gedanken eine Räubertochter in den<br />
Fürstenpalast zu „schmuggeln“ nicht. Doch KenTsenFen spricht schon weiter. Sie habe Elijana ein Ken, mit<br />
dem sie den Schwertkampf garantiert gewinnen wird auf das Bett in ihrer Unterkunft bereit gelegt. Und<br />
schon verschwindet das junge Mädchen in der Menge.<br />
Während wir uns weiter umschauen, erzählt Elijana von der Bitte von KenTsenFen. Wir beschließen erst mal<br />
abzuwarten, ob in unserer Unterkunft wirklich das besagte Ken liegt. Und was noch wichtiger ist: Wir müssen<br />
auch noch einen der Wettkämpfe gewinnen, bevor wir uns Gedanken um die Einladung von Freunden <strong>zur</strong><br />
Ehrung machen. Das Thema ist abrupt zu Ende, als wir an einem Zirkus angelangen, der gerade einen<br />
Elefanten vorführt. Kaum der Rede wert, dass Zlatan noch vor uns in der ersten Reihe der Zuschauer<br />
anzutreffen ist. Als wir uns auch in die erste Reihe vorgearbeitet haben, sehen wir einen kleinen Jungen, der<br />
Nüsse und Obst an das Publikum verkauft. Viele Zuschauer sind kaufwillig, weil jeder den Elefanten einmal<br />
gefüttert haben möchte. Auch Zlatan kauft Obst und zaubert anschließend Tiersprache. Der Elefant stellt<br />
sich Zlatan als Earn vor. Den Job im Zirkus macht er schon seit er ganz klein ist. Damals wurde er in<br />
Rawindra von seiner Familie getrennt. Ja, das Obst und die Nüsse mag er sehr gern, aber er hat nur sehr<br />
wenig Bewegung und die Kette, mit der er an einem seiner Füße angebunden ist, mag er nicht. Mit seinem<br />
Rüssel deutet er auf einen Mann, der im Viertelstundentakt Informationen zu dem Elefanten preisgibt. <strong>Die</strong>s<br />
sei der Herdenanführer. Alles in Allem wirkt Earn auf Zlatan sehr traurig. Insbesondere da er Mama, Papa,<br />
Onkel und Tanten vermisst. Da der Elefant sehr hungrig ist und das Kaufverhalten des Publikums zu keiner<br />
Zeit nachlässt, muss der kleine Junge oft den leeren Obstkorb füllen. Bei einer dieser Gelegenheiten bittet<br />
Zlatan den Jungen dem Herrn die Nachricht mit der Bitte um ein Gespräch zukommen zu lassen. Es<br />
bestehen gewisse Verständigungsschwierigkeiten, da Zlatan kein Rawindi spricht. Beide verständigen sich<br />
mehr oder weniger auf KanThaiTun. <strong>Die</strong>s führt zu einem großen Missverständnis. Zlatan nämlich wollte sich<br />
informieren, ob Earn zu verkaufen ist und welchen Preis der Herr verlangt. Der Mann muss jedoch<br />
verstanden haben, dass Zlatan den Elefanten kaufen möchte, um ihn anschließend zu schlachten.<br />
Vehement lehnt er das weitere Gespräch mit Zlatan ab und beginnt wieder mit seiner Information zum<br />
Elefanten.<br />
6
Zur Beseitigung des Missverständnisses läuft Lilith schnell in die Gilde und sucht dort eine Person, die<br />
neben KanThaiTun auch noch Rawindi spricht. Bald findet sie einen Wachhabenden, der sich zwar erst von<br />
seiner Schicht abmelden muss, sich aber dann sofort mit ihr auf den Weg zum Markt macht.<br />
Auch Zlatan ist nicht untätig und findet auf dem Markt einen KanThai namens PengLui, der Rawindi spricht.<br />
Gern ist er Zlatan behilflich das Missverständnis aufzuklären. Bei dem Gespräch äußert der<br />
Elefantenbesitzer, dass das Tier den Lebensunterhalt seiner Familie sichert. Daher verlangt er als Kaufpreis<br />
2.000 GS. Zlatan überlegt, dass er 500 GS aufbringen kann. Elijana, die neben ihm steht, sagt: „1.000!“.<br />
„1.500!“, hören wir von Lilith, die gerade wieder angekommen ist und sich dann bei der hilfsbereiten Wache<br />
für die Umstände entschuldigt und sie verabschiedet.<br />
Irgendwann, ohne dass Ciara oder Elijana dies bemerkt haben, sind sich Lilith und Zlatan wohl einig<br />
geworden, dass der Elefant befreit werden muss. Und wer wenn nicht wir wäre prädestiniert für diese<br />
Aufgabe. Elijana berichten sie von dem Vorhaben erst mal nichts, da sie sicher wieder mit <strong>Die</strong>bstahl oder<br />
Eigentumsumverteiler oder so was Blödem kommen würde. Alleine sucht Lilith also einen Alchimisten auf.<br />
Von diesem erwirbt sie für 7 GS 250 ml einer Säure in einem Keramikfläschchen. Damit wollen Zlatan und<br />
Sie die dicke Eisenkette des Elefanten auflösen. Der Alchimist warnt Lilith eindringlich, dass die Flüssigkeit<br />
nichts Lebendes berühren darf, da es zu schweren Verletzungen kommen kann.<br />
Am Abend kommen wir wieder in unserer Unterkunft an. Elijana findet auf ihrem Bett tatsächlich das besagte<br />
Ken vor. Sie schwingt das Schwert und muss feststellen, dass es sehr gut in der Hand liegt. Zlatan und Lilith<br />
raten ihr mit diesem Ken anzutreten, wenn es besser in der Hand liegt als eines ihrer eigenen Schwerter.<br />
Elijana ist noch ein bisschen hin und hergerissen wegen Ehre und eigenen Schwertern. Sie wird morgen früh<br />
entscheiden mit welcher Waffe sie antreten wird.<br />
08.02.2406<br />
Zwei Stunden vor Sonnenaufgang weckt Zlatan Lilith. Beide schleichen sich aus der Unterkunft und gehen<br />
zu Earn. Ausgerechnet stehen vier Wachen in der Nähe und beobachten staunend den Elefanten. Lilith<br />
versteckt sich hinter einem der Zirkuswagen in Beobachtungsposition. Zlatan schnappt sich seine Sake-<br />
Flasche, nimmt einen Schluck und wankt dann betrunken auf die Wachen zu. Er behauptet sich verlaufen zu<br />
haben und fragt nach der Transportschutzgilde. Klar, dass die hilfsbereiten KanThai Zlatan fragen, ob sie ihn<br />
dorthin begleiten sollen. Gern nimmt Zlatan das Angebot an. Zwei Wachen begleiten ihn. Zwei hin, zwei im<br />
Sinn!<br />
Es dauert nicht lange, dann kann Lilith beobachten, dass die anderen beiden Wachen ihre Runde fortsetzen.<br />
Doch gerade als sie sich in Bewegung setzen will, kommen die beiden von Zlatan <strong>zur</strong>ück. Nanu? Lilith drückt<br />
sich in die Schatten. Zlatan hat die Wachen irgendwann gehen lassen, da er eigentlich alle Vier weglocken<br />
wollte. Unbemerkt läuft er hinter den Wachen leise <strong>zur</strong>ück zu Lilith. Es dauert einige Minuten, aber dann<br />
setzen auch diese Wachen ihren Rundgang fort. Zlatan befindet sich nur 5m von Earn entfernt und zaubert<br />
nun Tiersprache. Lilith träufelt die Säure vorsichtig auf ein Kettenglied, das Earns Fuß nicht direkt berührt.<br />
Es brodelt, zischt und stinkt, die halbe Flasche braucht sie auf, bis sie Zlatan zunickt als Bestätigung, dass<br />
es nur wenig Kraft von Earn bedarf, um das Kettenglied zu zerstören. Zlatan beruhigt und informiert Earn<br />
über den kleinen Ruck, der die Kette zerstört und ihm die Freiheit schenkt. Er freut sich auf seine Familie.<br />
Zlatan jedoch muss ihm mitteilen, dass es noch eine Weile dauern kann, bis er nach Hause zu Mama, Papa,<br />
Tanten und Onkel kann. Zlatan erklärt ihm den Unterschied <strong>zur</strong> Gefangenschaft im Zirkus und der Freiheit,<br />
die er ihm bieten kann. Mit dem Zerreißen der Kette muss er allerdings unbedingt bis heute Abend warten.<br />
Earn hat dies wohl verstanden.<br />
Beide gehen dann schnell <strong>zur</strong>ück in die Gilde und wecken die beiden Schlafmützen <strong>zur</strong> Durchführung der<br />
ThaiChi-Übungen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in den Südosten der Stadt, wo das<br />
Turnier stattfinden wird. <strong>Die</strong> Arena und die Ehrentribüne sind auffallend hübsch, großzügig und bunt<br />
geschmückt. Für den ersten Wettkampf, das Bogenschießen, erhalten Lilith und Elijana eine Einweisung.<br />
Obwohl jeder mit seiner eigenen Waffe antreten darf, werden diejenigen, die nicht mit einem Kyu, dem 3m<br />
langen Bogen antreten etwas belächelt. In der ersten Vorrunde müssen von 10 Schuss 5 die Zielscheibe<br />
treffen. Sowohl Lilith als auch Elijana qualifizieren sich. In der zweiten Vorrunde müssen 2 von 6 Schuss die<br />
150m entfernte Zielscheibe treffen. Wieder qualifizieren Lilith und Elijana sich. Weitere Mitstreiter sind ein<br />
Schwiegersohn und ein Sohn des Fürsten und der Lokalmatador. Trotzdem wird als Favorit der Sohn des<br />
Fürsten gehandelt, da er die Fähigkeit Scharfschießen sehr gut beherrscht. In der letzten finalen Runde<br />
schießen wir auf Himmelsscheiben. Allerdings sind diese auf Holz, nicht aus teurer Jade gefertigt. Sie<br />
befinden sich in 28m Entfernung und tragen ein inneres Auge von 3cm Durchmesser, welches 4 Punkte<br />
zählt. Dann folgt ein 6cm durchmessender Innenring, bei dessen Treffen man noch 2 Punkte erhält und<br />
abschließend ein Außenring mit einem Durchmesser von 20cm, der 1 Punkt zählt. Für das Treffen der<br />
einzelnen Bereiche ist ein EW:Bogenschießen von 21, 30 und 35 erforderlich. Es gibt drei Durchgänge. Der<br />
Schütze mit Erreichen der höchsten Punktzahl gewinnt.<br />
Elijana und Lilith, die zu Beginn eher belächelt und als Außenseiter abgetan wurden, erhalten auch Beifall,<br />
aber schnell ist klar, dass sie gegen den talentierten Sohn des Fürsten keine reale Chance haben. So<br />
gewinnt dieser den Wettkampf und erhält den ehrenvollen Namen „Wolkenadler“ verliehen. Musik wird <strong>zur</strong><br />
7
Ehrung gespielt, viele Trommler und Tänzer sorgen für eine gute Stimmung, nicht zuletzt auch das<br />
Überangebot an Speisen und Getränken.<br />
Als nächstes findet der Wettkampf im Stabkampf statt. Zlatan ist an der Reihe. In der ersten Vorrunde wird<br />
auf feststehende Holzpuppen geschlagen. 5 von 10 Schlägen müssen treffen, das Vorbeischlagen ist<br />
allerdings sehr anstrengend. Scheinbar macht ihm nun die Müdigkeit durch das frühe Aufstehen und nicht<br />
ausschlafen zu schaffen. Er kann sich leider nicht für die zweite Vorrunde qualifizieren. Trotzdem erhält er<br />
respektvollen Applaus. In der zweiten Vorrunde wird auf bewegte Holzpuppen geschlagen. Wieder scheint<br />
das Vorbeischlagen sehr anstrengend zu sein. In der letzten Runde tragen die Finalisten Turnierrüstungen,<br />
die mit roten Punkten versehen sind. Je nachdem welcher der roten Punkte getroffen wird, erhält man eine<br />
entsprechend hohe Punktzahl. Der Sieger erhält den ehrenvollen Namen „Geflügelte Heuschrecke“.<br />
Nun folgt der Wettkampf im Wagenlenken, an dem Elijana teilnehmen wird. Da der Wettkampf mit<br />
Streitwagen alter kanthanischer Bauart durchgeführt wird, rechnet sie sich nicht wirklich Chancen aus auch<br />
nur die Finalrunde zu erreichen. Aber sie nimmt ja auch nicht verbissen, sondern zum Spaß am Turnier teil.<br />
In der ersten Vorrunde ist ein Parcours mit einigen einfachen Hindernissen zu überwinden. 3 von 6<br />
EW:Wagenlenken führen zum Erfolg. Tatsächlich sie qualifiziert sich mit weiteren Mitstreitern für die zweite<br />
Vorrunde. Der Parcours wird durch die Art der Hindernisse etwas anspruchsvoller. Der Lokalmatador und<br />
Elijana scheiden leider aus. In der Finalrunde fahren zwei Wagen um die Wette. Vorne befindet sich der<br />
Wagenlenker und hinten ein Bogenschütze und ein Speerträger, die während der Fahrt gegen die<br />
gegnerischen Mitstreiter kämpfen. Als ehrenvolle Namen wird dem Speerkämpfer der Name<br />
„Mondstrahlträger“, dem Bogenschützen der Name „Sonnenfalke“ und dem Wagenlenker selbst der Name<br />
„Lenkerstirn“ verliehen.<br />
Jetzt ist erst einmal Mittagspause, in der noch mehr getrunken und gegessen werden kann. Danach findet<br />
der Schwertkampf statt. Elijana hat sich für das Ken und gegen ihre eigenen Schwerter entschieden. Der<br />
Ablauf der Runden gestaltet sich ebenso wie beim Stabkampf. Dank des wirklich ausgezeichnet<br />
ausbalancierten Kens (+8/+2) qualifiziert sie sich unter dem Jubel der Zuschauer für die Finalrunde.<br />
Ausgerechnet hier trifft sie in der Turnierrüstung auf SchauFei. Es handelt sich um einen von SongJians<br />
Gefährten, die damals im „Kühlenden Becher“ für Ärger sorgten. Weiter zum Turnier: <strong>Die</strong> Schultern,<br />
Unterarme und Oberschenkel sind mit roten Punkten versehen, die beim Treffen einen Punkt zählen und<br />
einen Bonus von +4 auf die Abwehr geben. Treffer auf Brust und Kopf geben +6 auf die Abwehr und zählen<br />
bei erfolgreichem Treffen zwei Punkte.<br />
Im Verlauf des Kampfes verliert Elijana nach einem Kopftreffer das Bewusstsein und geht zu Boden. Leider<br />
hat sie das Turnier verloren. SchauFei erhält den ehrenvollen Namen „Schneidteufel“. Wie nach jedem<br />
Wettkampf rufen die Zuschauer den ehrenvollen Namen und dann den Zusatz „Wir ehren Dich!“. Als letztes<br />
findet der Dichtwettbewerb statt, an dem wir natürlich als Zuschauer vertreten sind. Gern wollen wir<br />
SuSchens Können hören. Doch mit Pauken und Trompeten fällt er durch. Er ist wirklich schlecht! Von der<br />
Menge erhält er den wenig ehrenvollen Titel „Laberbacke“! Jedes Mal, wenn er damit angesprochen wird,<br />
gerät er beschämt ins Stottern.<br />
Wir sind <strong>zur</strong>ück in der Transportschutzgilde. KenTsenFen ist nicht da, deswegen behält Elijana das<br />
geliehene Ken erst Mal in unserem Zimmer. Danach gehen wir ins Badehaus. Wir wollen uns noch einmal<br />
erfrischen, bevor wahrscheinlich morgen die Reise weiter geht. Plötzlich steht ein <strong>Die</strong>ner bei uns und gibt<br />
uns zeremonielle Kleidung. Scheinbar wurde SuSchen trotz seiner Niederlage zum Abendessen bei der<br />
Fürstenfamilie eingeladen. Da wir als seine Begleiter auch mit eingeladen sind, lassen wir uns<br />
standesgemäß „verpacken“.<br />
Es bleibt nicht viel Zeit, also gehen wir gleich zum Palast der<br />
LingHu. Dort ist KenTsenFen plötzlich auch da. Sie trägt<br />
einen schönen Kimono, der Festlichkeit entsprechend. Auf<br />
dem Fest erfahren wir, dass SuSchen von den Kindern der<br />
Fürstenfamilie eingeladen wurde. Sie finden ihn so witzig. Er<br />
ist gar nicht erfreut. Der Fürst QiLingHu und seine vierköpfige<br />
Familie sowie der Berater SchenNoFei sitzen an einem Tisch<br />
am Kopf der Halle. Der Tisch steht auf einem Podest, der<br />
Berater trägt eine Schädelmaske. Es sind viele Gäste<br />
anwesend. Händler, andere Adlige, Schauspieler und die<br />
Sieger des Turniers. Wir sind die einzigen Ausländer scheint<br />
es. Es werden allerlei Spezialitäten und erlesene Getränke<br />
gereicht. Man unterhält sich über Geschäfte oder den Verlauf<br />
des Turniers. <strong>Die</strong> Kinder des Fürsten necken SuSchen, in<br />
dem sie „Laberbacke“ dazu auffordern, Gedichte<br />
vorzutragen. Da er dabei natürlich stottert, amüsieren sich die<br />
Kinder. Lilith muss mitlachen und erntet böse Blicke von<br />
Elijana und Zlatan. Der Zeremonienmeister des Fürsten<br />
erlöst SuSchen schließlich, in dem er die Kinder mit auf die<br />
Empore nimmt.<br />
8
SingLingHu, ein Angehöriger des Hofstaates der Familie Hu, unterhält sich mit uns. Seine Arroganz uns<br />
gegenüber ist unverkennbar. Wir wissen aber nicht, warum er so arrogant ist. Fürst QiLingHu eröffnet mit<br />
einer kleinen Ansprache das Fest. Danach spricht sein Berater SchenNoFei. Er zitiert dabei weise Sprüche<br />
von SunTsu, bevor der Fürst eine berühmte Schauspielerin und Tänzerin ankündigt. TsinJie aus MeiSchi<br />
wird einen faszinierenden Schleiertanz aufführen.<br />
Eine Wache erregt unsere Aufmerksamkeit, da sie mitten während der Vorführung mit SchenNoFei spricht.<br />
Elijana und Zlatan schauen sich zum Eingang um und sehen einen Boten. Der Bote trägt das Wappen der<br />
Familie Kwan aus PadKuChung. Wir vermuten, dass es Ärger geben könnte. Vielleicht ist man ja immer<br />
noch hinter uns her. Elijana gibt Ciara mit einer Zwiesprache Bescheid, dass wir uns absetzen sollten. Ciara<br />
muss erst Lilith überreden mitzukommen, da sie total fasziniert von der Vorführung ist. Elijana und Zlatan<br />
gehen schon mal nach draußen. Ciara und Lilith kommen etwas später.<br />
Ciara berichtet uns noch, dass sie SchenNoFei gesehen hat, wie er den Saal in Richtung des Boten<br />
verlassen hat. Wir wollen so schnell es geht <strong>zur</strong> Gilde <strong>zur</strong>ück, aber vielleicht sind sie ja hinter KenTsenFen<br />
her? Als wir gerade durch eine ruhige Gasse <strong>zur</strong>ück <strong>zur</strong> Gilde gehen, bemerken wir eine Person, die sehr<br />
schnell über die Dächer über uns läuft. Verfolgt von einer geflügelten Spinne. <strong>Die</strong> schwarz gekleidete Gestalt<br />
springt vor uns auf die Straße, es ist KenTsenFen. Sie sagt nur „Helft mir!“ bevor sie wieder die Wand nach<br />
oben läuft und weiter über die Dächer flieht.<br />
Elijana zieht ihr Schwert, verfehlt aber die fliegende Spinne. Zlatan verursacht mit der Axt nur einen kleinen<br />
Kratzer im Panzer der Spinne, die mit ihren Libellenflügeln vor uns schwebt. Der ersten Spinne folgen drei<br />
weitere, die uns angreifen. Noch eine verfolgt KenTsenFen über die Dächer. Jetzt hat jeder eine der Spinnen<br />
vor sich, ein Kampf in festlicher Kleidung entbrennt. Ciara geht bereits nach dem ersten Treffer zu Boden,<br />
wahrscheinlich sind die Spinnen giftig! Zlatan hält auch nicht viel mehr aus. Es erwischt ihn beim zweiten<br />
Treffer. Kurz zuvor hatte er noch Bärenwut gezaubert. Lilith und Elijana schlagen sich jetzt je mit zwei<br />
Spinnen herum. Lilith hält etwas länger durch, bricht dann aber auch zusammen. Der nächste Angriff mit<br />
beiden Schwertern von Elijana knackt den Panzer der ersten Spinne. <strong>Die</strong> bleibt liegen, nachdem sie eine<br />
furchtbare Sauerei verursacht hat. Bei Elijana ist jetzt noch eine Spinne, die anderen Beiden verfolgen<br />
KenTsenFen.<br />
Kurz darauf kann sich der vom Spinnengift nur gelähmte Zlatan wieder bewegen. Er schlägt der<br />
verbleibenden Spinne die Streitaxt voll zwischen die acht Augen. <strong>Die</strong> Spinne ist sofort tot. Ein kurzer Check<br />
von Ciara und Lilith bestätigt, dass die Beiden gelähmt sind. Nach einer weiteren Minute kann sich Ciara<br />
wieder bewegen. Gemeinsam schleppen wir die immer noch gelähmte Lilith <strong>zur</strong>ück in Richtung der Gilde.<br />
Elijana und Zlatan fällt im Nachhinein ein, dass KenTsenFen ein Schwert auf dem Rücken trug. Das ganz<br />
besondere Ken, dass eigentlich in unserem Zimmer liegen sollte. Und im Palast hatte KenTsenFen kein<br />
Schwert in ihrem Kimono versteckt…<br />
In der Gilde angekommen, versorgen wir unsere Verletzungen. Lilith kann sich auch wieder bewegen.<br />
Elijana verbindet die Wunden von Lilith, Zlatan und sich selbst. Elijana und Zlatan meditieren, nachdem er<br />
Ciara und sich selbst mit einem Heilen von Wunden geheilt hat.<br />
Ungefähr zwei Stunden später will Elijana nachsehen, ob denn unsere Fracht noch an Ort und Stelle ist. <strong>Die</strong><br />
Kiste wird ihr nach gutem Zureden von den Wachen gezeigt. Kurz bevor Lilith und Zlatan noch einmal zu<br />
Earn, dem Elefanten gehen wollen, ist SuSchen auch wieder da. Er hat beunruhigende Neuigkeiten. Es wird<br />
langsam heiß, wir sollten so schnell es geht abreisen. Er hat auf dem Fest zufällig SchenNoFei und<br />
SingLingHu bei einem Gespräch belauscht. Der Bote hat Nachricht gebracht, dass das „Zwillingsschwert“ in<br />
der Transportschutzgilde ist. In der Kiste der Witwe Wu. SchenNoFei und SingLingHu wollen das Schwert<br />
unter allen Umständen in ihren Besitz bringen.<br />
Das erste Schwert hat SingLingHu bei einer Wette von seinem Kumpel SongJian gewonnen. Das zweite<br />
Schwert vermuten sie in unserer Kiste. Aber offiziell dürfen sie nicht mit Gewalt gegen die Gilde vorgehen.<br />
Das wäre gegen das Gesetz. Sie planen deshalb über den obersten Stadtrichter, der fest in Sing’s Hand ist,<br />
einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken. Bei der Durchsuchung der Gilde können sie dann behaupten, das<br />
Schwert aus unserer Kiste wäre ihnen gestohlen worden. Denn eigentlich weiß ja keiner, dass es zwei<br />
Schwerter gibt. Glücklicherweise wissen wir es jetzt. Im Palast gab es außerdem einen Alarm, berichtet<br />
SuSchen. Es gab wohl einen Einbruch, das Fest dann sehr schnell zu Ende. Er sei natürlich über jeden<br />
Verdacht erhaben, sagt SuSchen. Wir glauben es ihm, da wir vermuten, KenTsenFen war daran beteiligt.<br />
Wir packen unsere Sachen, um alsbald ab<strong>zur</strong>eisen. Dazu muss auch XiaoPing, der örtliche Gildenmeister<br />
geweckt werden. Elijana klärt den Gildenmeister über unsere Lage auf. Der kann nachvollziehen, dass wir<br />
verschwinden wollen.<br />
Nach einer längeren Diskussion über das Für und Wider, einen Elefanten in der Gruppe mitzuführen,<br />
entscheidet sich Zlatan gegen die Befreiungsaktion. Er und Lilith gehen zu Earn auf dem Marktplatz, damit<br />
sich Zlatan von ihm verabschieden kann. Zlatan zaubert Tiersprache, um mit dem Elefanten zu reden. Lilith<br />
steht Schmiere. Glücklicherweise kommt niemand. Zlatan hinterlässt noch eine Nachricht an den Rawindi,<br />
dass die Kette locker ist.<br />
XiaoPing hat derweil dafür gesorgt, dass wir abreisen können. LuTse ist mit der Kiste beladen, wir haben<br />
auch schon gepackt. XiaoPing kennt einen Weg, wie wir ungesehen aus der Stadt kommen. Das Haus einer<br />
9
efreundeten Familie steht direkt an der Stadtmauer. Es verfügt über einen geheimen Tunnel, der vor die<br />
Stadt führt.<br />
09.02.2406<br />
Wir gehen in Richtung des Hauses, als wir auf einem Platz in der Stadt von ein paar Betrunkenen<br />
angepöbelt werden. Unter der Führung von SchauFei fordern sie die Kiste. Wir lehnen ab. Elijana zaubert<br />
Beschleunigen, Ciara erschafft vier Staubkämpfer und Zlatan zaubert eine Rindenhaut, während die Zecher<br />
mit gezogenen Schwertern vorrücken. Drei der Gauner werden von den Staubkämpfern beschäftigt.<br />
SchauFei und der Rest rücken zu uns vor. Beim ersten Schlag bekommt Zlatan direkt eine auf die Lippe.<br />
Glücklicherweise schützt dort auch seine Rindenhaut, so dass keine schweren Folgen zu befürchten sind.<br />
Lilith hat scheinbar nur Pech, denn sie verfehlt den vor ihr stehenden SchauFei immer wieder. Elijana hat<br />
unterdessen den ersten Gauner abgefertigt und wendet sich dem zweiten zu. Dem verpasst sie eine<br />
schwere Kopfwunde, der Gauner ist tot. Danach umzingeln Elijana, Lilith und Zlatan SchauFei von drei<br />
Seiten. Nachdem er Lilith schwer verwundet hat, lassen wir ihn nach kurzer Diskussion laufen. Seine<br />
Zechkumpane haben sich mittlerweile durch die Staubkämpfer gekämpft, danach aber die Lust verloren. Der<br />
Erste ergreift die Flucht. SchauFei ruft nach den Wachen während er ebenfalls den Rückzug antritt. <strong>Die</strong><br />
letzten beiden Gauner folgen ihm.<br />
<strong>Die</strong> anderen Säufer, die auf dem Platz sitzen, ignorieren uns. Zlatan nimmt die schwer verletzte Lilith auf die<br />
Schulter und wir gehen zum Haus weiter. Elijana hat glücklicherweise ein paar passende Kräuter dabei und<br />
versorgt Lilith mit Erster Hilfe. Dummerweise kann Lilith nicht laufen. Zlatan improvisiert eine Trage, damit<br />
wir die Stadt verlassen können.<br />
Ein unterirdischer Durchgang führt vor die Stadt. Da wir nicht auf der Straße reisen sollten, will SuSchen uns<br />
zu einem verlassenen Hof im Sumpf führen. Dort können wir uns ausruhen. Auf dem Weg durch den Sumpf<br />
haben wir das Gefühl, das SuSchen manchmal nicht so recht weiß, wo er ist. LuTse weiß es. Das<br />
hochintelligente Maultier geht vorweg. Wir folgen dem Maultier, das scheint die bessere Lösung zu sein.<br />
Im Morgengrauen erreichen wir den verlassenen<br />
Pfirsichblütentempel. Er scheint noch einigermaßen in<br />
Ordnung zu sein, obwohl er schon lange Zeit verlassen ist.<br />
Im Dach ist nur ein Loch, der Altar steht auch noch in der<br />
Mitte des einzigen Raumes. Hinter dem Altar entdecken wir<br />
eine steinerne Falltür im Boden. Daneben liegt die passende<br />
Stange, um sie zu öffnen. Siegt die Müdigkeit über die<br />
Neugier? Ciara legt sich schon mal hin. Lilith hat keine Wahl,<br />
sie liegt ja schon die ganze Zeit auf der Trage. Elijana<br />
zaubert noch ein Erkennen der Aura auf den Altar: wie zu<br />
vermuten war entdeckt sie eine Aura von Fruchtbarkeit und<br />
Tod. Zlatan bittet Gruxy Wache zu halten, dann legen wir uns<br />
schlafen.<br />
Am Nachmittag wachen wir wieder auf. Zlatan öffnet die<br />
Falltür neben dem Altar. Darunter sieht man eine ca. vier<br />
Meter hohe natürliche Höhle mit einem Holzboden. Das<br />
scheint mal eine Vorratskammer gewesen zu sein. Elijana<br />
und Zlatan zaubern Sehen in Dunkelheit, Lilith und Ciara<br />
warten oben. Zlatan angelt mit seinem Seil und dem<br />
Kletterhaken eine auf dem Holzboden liegende Leiter und<br />
zieht sie nach oben. <strong>Die</strong> Leiter ist ziemlich alt und morsch.<br />
Elijana probiert die Tragkraft, wobei schon eine der Sprossen<br />
bricht. Zlatan probiert es trotzdem, rutscht aber dann elegant die Leiter herunter, als die erste Sprosse unter<br />
ihm nachgibt. Beim Umsehen zwischen alten, zerfallenen Fässern und den Überresten von Kisten gibt der<br />
Holzboden unter Zlatan plötzlich nach. Er fällt eine Etage tiefer. Zwar rollt er sich noch einigermaßen ab, der<br />
Sturz in einen morschen Sarg ist aber trotzdem schmerzhaft.<br />
Von oben sehen die Anderen erst nur eine riesige Staubwolke. In dem Sarg lebt noch etwas und fühlt sich<br />
durch Zlatans plötzliches Eindringen gestört. Zlatan wird sofort in eine wilde Rauferei verwickelt. Der Gegner<br />
ist menschengroß, hat rot leuchtende Augen und Klauen. Außerdem sind die sterblichen Überreste über und<br />
über mit kleinen grünen Häärchen bedeckt. <strong>Die</strong> ersten beiden Versuche, sich aus dem Handgemenge zu<br />
befreien scheitern. Oben Befestigt Ciara das Seil am Altar und Elijana lässt sich daran herunter. Vorher hat<br />
sie einen Flammenkreis auf sich gezaubert.<br />
Unten bekommt Zlatan derweil Gesellschaft. Drei weitere Kreaturen öffnen ihre Särge und steigen heraus.<br />
Zlatan kann sich aus dem Handgemenge lösen, nur um kurz darauf von den vier Kreaturen umzingelt zu<br />
werden. Während Elijana vorsichtig über den morschen Holzboden weitergeht, bekommt Zlatan einen<br />
schweren Treffer auf den Solarplexus. Das setzt ihn erst Mal außer Gefecht. Er nimmt eine der Heilperlen zu<br />
sich, danach geht es ihm schon besser. Elijana hat es mit dem Seil jetzt auch nach ganz unten geschafft.<br />
Ciara zaubert von oben einen Donnerkeil nach dem anderen auf eine der Kreaturen. Elijana zieht beide<br />
10
Schwerter und fängt an, um sich zu schlagen. Zlatan bricht kurz darauf zusammen, weil sich die vier<br />
Kreaturen mit ihren Angriffen auf ihn konzentrieren. Er hat eine schwere Beinverletzung. Sie können Elijana<br />
nicht angreifen, da sie durch den Flammenkreis geschützt ist. Wütend, da ihr Blutsbruder schwer verletzt ist,<br />
bahnt sich Elijana ihren Weg. Unerbittlich schlagen die Langschwerter in Elijanas Händen zu. Ciara feuert<br />
weitere Donnerkeile auf die Kreaturen, nachdem sie auch vorsichtig in die obere Ebene hinab geklettert ist.<br />
<strong>Die</strong> erste Kreatur haucht ihr untotes Leben aus und fällt in Einzelteilen zu Boden. Elijana nutzt die Lücke und<br />
stellt sich schützend über Zlatan. Sie will alle Angriffe abwehren, damit Zlatan nicht gefressen wird. Trotzdem<br />
verliert Zlatan ein Stück seines linken Ohres. Eine der Kreaturen kaut genüsslich darauf herum. Elijana haut<br />
sie in Stücke, das Ohr findet sie aber nicht mehr. Wieder eine Narbe mehr, und schöner macht es Zlatan<br />
auch nicht. Nach einem weiteren Treffer wird Zlatan bewusstlos. Daraufhin schlägt Elijana der letzten<br />
Kreatur, die noch steht, mit einem Schlag den Kopf ab. Schnell packt sie ihre Erste-Hilfe-Ausrüstung und ein<br />
paar Kräuter aus. Eine Dosis Arte verschafft ihr die Zeit, sich mit der nötigen Sorgfalt um ihn zu kümmern.<br />
Das Kraut wird ihn einen Tag am Leben erhalten. Der Verband hält und holt Zlatan <strong>zur</strong>ück aus der<br />
Bewusstlosigkeit. Seine schwere Beinverletzung ist dadurch aber nicht besser geworden. Er kann sich nur<br />
mit einer Krücke bewegen (B6) und ist voraussichtlich die nächsten 14 Tage mit der Genesung beschäftigt.<br />
Elijana, Ciara und SuSchen ziehen Zlatan gemeinsam nach oben. Er legt sich neben Lilith, die mit ihren<br />
inneren Verletzungen neben dem Altar liegt. Außer Kartenspielen können die beiden nicht viel tun.<br />
Unten in der Gruft räumt Elijana die Überreste der Untoten <strong>zur</strong>ück in die Särge, oder was davon übrig ist. Sie<br />
und Ciara erkunden gemeinsam den Gang, der aus dem Raum heraus führt. Der Gang führt nach oben. Am<br />
Ende dringt er an die Oberfläche, wo ein dichter Wachholderbusch den Ausgang tarnt. Ein Notausgang,<br />
sozusagen. Danach ruhen wir uns alle aus.<br />
10.02.2406<br />
Am nächsten Morgen geht es Lilith deutlich besser. <strong>Die</strong> Kräuter von Elijana haben ihre Wirkung entfaltet und<br />
die inneren Verletzungen sind geheilt. Außerdem entdeckt SuSchen, als er gerade mit LuTse draußen eine<br />
Runde dreht, dass der Tempel einen geheimen Raum haben muss. Von außen kann man am hinteren Ende<br />
des Tempels eine Ausbuchtung erkennen, obwohl im Inneren nur eine gerade Wand ist. Lilith stellt sich vor<br />
die besagte Wand und kurze Zeit später entdeckt sie die Geheimtür. Wenige Minuten später hat sie auch<br />
den Mechanismus entdeckt und öffnet die Tür. Dahinter ist eine kleine Kammer mit zwei Regalen. Auf den<br />
Regalen stehen jeweils drei Statuen (ca. 40cm hoch) aus blauem Porzellan. Sie stellen schöne Frauen in<br />
Palastgewändern dar. Jeweils die mittleren Figuren halten in der rechten Hand ein Töpfchen, das mit öligem<br />
Wachs gefüllt ist und strecken einen Finger der linken Hand nach oben. <strong>Die</strong> Figuren rechts und links davon<br />
halten die Hände mit den Handflächen nach oben seitlich am Körper. Darauf liegen schwarze,<br />
mandelförmige Nüsse oder Kerne. Zwischen den Regalen führt eine Tür nach draußen, hinter den Tempel.<br />
Ein weiterer Notausgang. Von außen kann man die Tür im dichten Buschwerk nicht erkennen. <strong>Die</strong> Statuen<br />
kann man alle anheben und sie wiegen ungefähr zwei Kilogramm, wie Lilith herausfindet. Von Mandeln hat<br />
niemand Ahnung, das Wachs ist geruchlos und ohne Docht in den Töpfchen. <strong>Die</strong> Arme lassen sich nicht<br />
bewegen, die Töpfchen sind fest mit den Händen verbunden. Lilith und Elijana dekorieren den Raum nach<br />
ihrem Geschmack um. Wie Frauen halt so sind… Das ganze provoziert aber keinerlei Reaktion. Nichts<br />
passiert, außer dass die Figuren immer mal wieder auf einem anderen Regal stehen. Zlatan glaubt, dass<br />
man das Wachs anzünden sollte. Er improvisiert zwei Dochte aus einem Stück Seil. Lilith zündet dann die<br />
beiden Töpfchen an und es fängt furchtbar an zu qualmen. Im Qualm der rechten Figur entsteht das Bild<br />
einer Frau mittleren Alters. Sie sieht vornehm und sehr schön aus. Links entsteht eine Frauengestalt mit<br />
Zottelmähne, Tigergebiss und einem Leopardenschwanz. <strong>Die</strong> beiden Rauchgestalten formen in der Mitte der<br />
Kammer ein einziges, sich überlagerndes Bild. Sie spricht: „YüHua, bist Du es? Hast Du Dein Kerlchen<br />
gefunden?“ <strong>Die</strong> Rauchgestalt spricht weiter: „Ich habe Dir verziehen, alles wird so sein wie früher. Erinnerst<br />
Du Dich an das goldene Licht, die purpurne Treppe? Warum antwortest Du nicht?“ <strong>Die</strong> Gestalt verschwindet.<br />
Das Wachs ist ausgebrannt, die Töpfchen sind leer. SuSchen sagt, YüHua heißt übersetzt Jadeblume.<br />
Außerdem weiß er, dass es sich bei den beiden Gestalten um XiWangMu (die vornehme Dame,<br />
Fruchtbarkeit) und NüFeiPai (die wilde Frau, Tod) handelt. Das sind die beiden Aspekte der himmlischen<br />
Königinnenmutter, einer der vielen Gottheiten KanThaiPans. Zusätzlich lässt er uns noch an seinem schier<br />
unendlichen Wissen über den Glauben und einige der anderen circa 36.000 Gottheiten teilhaben. Außer<br />
Zlatan, der nicht weg kommt, hört ihm nach zwei Minuten keiner mehr zu. Lilith und Elijana verteilen derweil<br />
die mandelförmigen Gegenstände aus den Händen der Figuren neu. Von rechts nach links, aus dem einen<br />
in das andere Regal. Nichts passiert.<br />
Zlatan hört, da er nahe der Eingangstür neben dem Altar liegt, dass draußen ein Pferd schnaubt. Und<br />
jemand unterhält sich mit gedämpfter Stimme. Er schickt Cyric, um Elijana vom Mandeltauschen zu holen.<br />
<strong>Die</strong> schaut durch ein Loch in der Tempelwand nach draußen und sieht sechs berittene Soldaten der Familie<br />
LingHu. Sie scheinen unsere Spuren gefunden zu haben. Einer der Soldaten ist abgestiegen, schaut<br />
konzentriert auf den Boden und deutet dann auf den Tempel. Sie kann heraus hören, dass ein gewisser<br />
Knochenbieger wohl ihr Auftraggeber ist. <strong>Die</strong> Soldaten wollen aber den Ruhm alleine und entschließen sich,<br />
nicht auf Verstärkung zu warten. Sie steigen ab und kommen mit ihren Stoßspeeren in unsere Richtung.<br />
Elijana gibt den anderen Bescheid und fängt an, eine Marmorhaut auf sich zu zaubern. Danach bekommt<br />
11
Lilith ebenfalls eine, während sie ihre Dolche zieht. Zlatan schleppt sich in die geheime Kammer, da er nicht<br />
kämpfen kann. SuSchen will nicht, dass wir kämpfen. Sich mit den Soldaten eines Fürsten anzulegen ist<br />
eine sehr schlechte Idee, sagt er. Noch während SuSchen versucht uns aufzuhalten, rieseln plötzlich<br />
rosafarbene Pfirsichblüten von der Decke. Elijana schaut noch mal nach draußen. Dort regnen Unmengen<br />
von Pfirsichblüten auf die Soldaten. Kurz darauf entstehen aus den Blüten sechs wunderschöne, spärlich<br />
bekleidete junge Frauen, die den Soldaten den Kopf verdrehen. Sie fordern die Soldaten auf, ihnen in den<br />
Sumpf zu folgen. <strong>Die</strong> Soldaten sind total verwirrt und folgen den schönen Mädchen in den Sumpf. Sie<br />
scheinen ihre Aufgabe völlig vergessen zu haben. Glück für uns! Elijana erklärt nach einigen Minuten die<br />
Luft für rein. Wir sammeln unser Gepäck und verladen es auf die sechs Pferde der Soldaten. Elijana<br />
vergräbt die mandelförmigen Gegenstände in der Erde hinter dem Tempel und wir reiten davon.<br />
SuSchen schlägt vor, dem Wasserlauf nach Osten zu folgen, bis wir die Straße nach MeiTschi erreichen. Auf<br />
dem Weg treffen wir ein paar Tagelöhner, die auf dem Weg zum Schiff eines Freundes sind. Sie bieten uns<br />
an, mitzufahren. SuSchen ist von der Idee begeistert und sagt zu. Wir folgen den Tagelöhnern mit dem<br />
unguten Gefühl, dass wir sie irgendwoher kennen. Nach einer Stunde ist es bereits ein halbes Dutzend<br />
dieser Typen, und es scheinen ständig mehr zu werden. Elijana und Lilith ist das Ganze nicht geheuer. Wir<br />
wollen nun doch die Straße nehmen, obwohl das ein Umweg sein wird. Gerade als wir umdrehen, kommen<br />
uns zwei weitere Leute auf der Straße entgegen. Sie rufen, dass Knochenbieger ihren Schleichweg entdeckt<br />
hat. Wir sollen fliehen oder ihnen zum Schiff folgen. Da wir scheinbar keine andere Wahl haben, folgen wir<br />
nun doch zum Schiff. Dort begegnen uns die drei Flusspiraten von der letzten Überfahrt wieder. Jetzt wissen<br />
wir auch, woher wir die angeblichen Tagelöhner kennen. Da wir jetzt als ihre „Freunde“ gelten, wollen sie<br />
uns aus der Patsche helfen und uns mit zu ihrem Hauptquartier nehmen. Uns bleibt wohl nichts anderes<br />
übrig. Wir und LuTse gehen an Bord, die Pferde bleiben da.<br />
Abends kommen wir an der Burg der Räuber auf einer felsigen Insel im Sumpf an. <strong>Die</strong> vier Anführer der<br />
Räuber begrüßen uns: Pagodenträger, Pantherschädel, Listenstern und Wolkendrache. <strong>Die</strong> Burg ist relativ<br />
groß. Sie beherbergt circa 50 Familien. Auf dem Rest der Insel tummeln sich Zelte und andere Hütten in<br />
denen noch mindestens 100 Familien wohnen. Da sie der Überzeugung sind, dass wir den LingHu etwas<br />
gestohlen haben, sehen sie uns als Bundgenossen an. Heute Abend soll es ein Festgelage geben, zu<br />
unseren Ehren. Beim Festessen fragen wir die Räuber ein wenig aus. SchauFei, der Berater des Fürsten<br />
wird von den Räubern Wespenstachel genannt. Zlatan bekommt den Tipp, morgen bei der Sumpfhexe<br />
TzuNü vorbeizugehen. Sie könne ihm sicher wegen der Beinverletzung helfen. TschuhKweh, der<br />
Strandsignalpfeifer wird uns morgen helfen, auf die Insel der Sumpfhexe zu kommen. Außerdem erfahren<br />
wir, dass wir jetzt offiziell gesucht werden (Aha!). Und jetzt, so kurz vor dem Neumondfest, sind wieder viele<br />
OrcaMurai auf Patrouille. Da ist es für Ausländer noch gefährlicher als sonst. Elijana passt nach dem<br />
Festessen (bestehend aus Fisch und Krokodil-Fleisch) auf Zlatan auf. Der Rest geht sich in den Nachtlagern<br />
anderer Burgbewohner vergnügen.<br />
11.02.2406<br />
Leider hat der Brei aus Mygalla von Elijana nicht geholfen. Zlatans Bein ist immer noch verletzt. Deswegen<br />
macht er sich mit Elijana und Lilith auf den Weg <strong>zur</strong> Sumpfhexe. TschuhKweh wird herausfinden, ob sie<br />
heute Besucher empfangen wird oder nicht. Er schießt einen singenden Pfeil über den Sumpf <strong>zur</strong> nächsten<br />
Insel. Zwischen den beiden Inseln tummeln sich unzählige riesige Krokodile. Kurz darauf kommt ein von<br />
Krokodilen gezogenes Floss von der Insel der Hexe herüber. <strong>Die</strong> Sumpfhexe empfängt also heute Besucher.<br />
Wir steigen auf, das Floss wird von den Krokodilen wieder in die Richtung der anderen Insel gezogen.<br />
TschuhKweh ruft uns noch zu, dass wir noch ein Geschenk für TzuNü brauchen. Lilith bastelt auf die<br />
Schnelle einen Haarkranz, den sie mit ein paar Beeren verziert. Wir hoffen, dass es als Geschenk reicht.<br />
Wir kommen direkt an der Veranda eines Hauses an. TzuNü steht dort und erwartet uns. Sie hat den Tee<br />
bereits vorbereitet. Nachdem wir das schick eingerichtete Haus betreten haben, folgt eine vollendete<br />
Teezeremonie von TzuNü im Kimono. Dabei stellt sie uns eine philosophische Frage: „Folgt der Wanderer<br />
dem Weg? Oder folgt der Weg dem Wanderer, der ihn formt? Oder geht sogar beides gleichzeitig? Wer weiß<br />
das schon…“ Lilith meint, der Weg folge dem Wanderer. Elijana und Zlatan sind überzeugt, dass beides<br />
möglich ist. Nun ist Zlatans Bein dran. TzuNü geht gemeinsam mit Zlatan baden. Direkt neben dem Haus ist<br />
eine Badestelle. <strong>Die</strong> ganzen Krokodile scheinen TzuNü nicht zu stören, deswegen macht sich Zlatan auch<br />
keine Gedanken darüber. Elijana verdreht die Augen, als die beiden untertauchen. Unter Wasser wird Zlatan<br />
von der Sumpfhexe umarmt. Er hat das Gefühl, als würde er von einem Schwanz berührt werden. Plötzlich<br />
fühlt er sich besser und die Schmerzen in seinem Bein lassen deutlich nach. Als die Beiden aus dem<br />
Wasser steigen, ist das Bein nur noch blau. Zlatan kann aber wieder Laufen. Lilith lässt sich ein wenig die<br />
Magie der Sumpfhexe erklären. Wieder einmal stellt sie fest, dass jeder Zauberer ein anderes Verständnis<br />
von Magie und eine andere Art zu Zaubern hat. TzuNü weiß aber noch einiges über den<br />
Pfirsichblütentempel. <strong>Die</strong> mandelförmigen, schwarzen Gegenstände waren Pfirsichkerne. Sie können heilen<br />
oder töten, je nachdem welcher Aspekt der Gottheit hervor tritt. Dazu passend erzählt sie uns noch von einer<br />
Legende, nach der die Königinnenmutter die Zwillingsschwerter ihren beiden irdischen Liebhabern<br />
geschenkt hat. Weiterhin hält sich ein Gerücht, wonach YenLen, die Spinnengöttin, ihre volle Macht durch<br />
den Besitz der Schwerter entfesseln könnte. Dadurch könnte sie NüFeiPai (die weise Tigerin) endgültig<br />
12
verdrängen und ihren Platz einnehmen. Das würde alle Schamanen in KanThaiPan schwächen, da sie<br />
deren Schutzgöttin ist. <strong>Die</strong> Götter handeln aber nicht selbst, das ist gegen die Regeln. Deswegen agieren an<br />
ihrer Stelle immer Sterbliche. Uns kommt das irgendwie bekannt vor…<br />
Heilkräuter hat sie Sumpfhexe leider nicht. Dafür schenkt sie uns aber einige Heiltränke. Jeder von uns<br />
erhält ein Etui aus Krokodilleder in dem sich drei mittlere Krafttränke, zwei kleine und ein mittlerer Heiltrank<br />
befinden. Wir bedanken uns vielmals für die Hilfe und die Weisheit der Sumpfhexe TzuNü, bevor wir das<br />
Floss <strong>zur</strong>ück <strong>zur</strong> Pirateninsel besteigen. Unsere sichere Reiseroute sieht wie folgt aus:<br />
- Zwei Tage ostwärts durch den Sumpf bis <strong>zur</strong> nächsten Straße.<br />
- Danach zwei Tage nach Norden an den Ruinen von AnLan vorbei. Nicht in die Ruinen gehen! Hier<br />
unbedingt die Wasservorräte auffüllen.<br />
- Dann wird es acht Tage durch die kargen Berge zum GelbSchlammGrat gehen.<br />
- Kurz darauf sollte es auf der Hauptstraße ohne Probleme weiter gehen. Hier gibt es dann auch<br />
wieder Herbergen.<br />
Wir beschließen den restlichen Tag hier zu bleiben, damit Zlatan sich etwas ausruhen kann. Der Tag vergeht<br />
ohne weitere Ereignisse.<br />
12.02.2406<br />
Am nächsten Morgen zaubert Zlatan ein Handauflegen auf Lilith und auch auf sich selbst. Nachdem wir<br />
unsere Wasser- und ‚Nahrungsvorräte aufgefüllt haben, reisen wir weiter Richtung Osten. Zwei Tage reisen<br />
wir auf einem schmalen Pfad durch den Sumpf. Als der Weg etwas breiter wird, wissen wir, dass wir uns<br />
zwischen ChuLongMen und MeiSchi befinden. Es kann also nicht mehr lange dauern bis MeiSchi in Sicht<br />
kommt.<br />
15.02.2406<br />
Nach zwei weiteren Tagen kommen wir am Nordufer des Hu an. Hier befindet sich der große Quellteich mit<br />
Blick auf die Ruinen von AnLan. Wir machen Rast. Zuerst bereiten wir für LuTse, SuSchen und Ciara ein<br />
Nachtlager. Dann wollen Zlatan, Lilith und Elijana die andere Flussseite erkunden.<br />
<strong>Die</strong> Brücke über den Fluss ist eigentlich nicht mehr vorhanden. Nur noch zwei Taue, die die beiden<br />
Flussseiten miteinander verbinden erinnern noch an eine irgendwann mal gewesene Brücke. Aber prima!<br />
Zwei Seile tun´s: Eins zum Balancieren und eins zum Festhalten. <strong>Die</strong> Neu“Gier“ siegt. Zlatan sichert sich mit<br />
einem weiteren Seil und kommt ohne Zwischenfälle am anderen Ufer an. Dann betritt Elijana das Seil.<br />
Inmitten des Flusses rutscht sie aus und verheddert sich ungeschickt zwischen den beiden Seilen. Aus<br />
eigener Kraft und ohne fremde Hilfe scheint sie sich aus dem Wirrwarr nicht befreien zu können. Gerade als<br />
Zlatan ihr zu Hilfe kommen möchte, verliert Lilith die Geduld. Sie springt kopfüber ins nur knöchelhohe<br />
Wasser und wie könnte es anders sein: verliert das Bewusstsein und treibt leblos den Fluss hinab.<br />
Jetzt muss Zlatan auch noch Beide retten. Da Elijana trocken über dem Fluss hängt und Lilith zu ertrinken<br />
droht, fällt ihm die Entscheidung gegen seine Blutsschwester diesmal nicht schwer. So schnell er kann eilt er<br />
Lilith zu Hilfe. Doch kurz bevor er da ist, hustet sie ihm das geschluckte Wasser entgegen, versucht<br />
angestrengt zu schimpfen und begibt sich sehr geschwächt ans Ufer unseres Nachtlagers <strong>zur</strong>ück.<br />
Na dann wäre da ja noch Elijana, die sich das Treiben angeschaut hat und Zlatan mit dem „Worauf-wartest-<br />
Du-denn-noch“-Blick ansieht. Er eilt ja schon. Mit aller Kraft versucht er sie aus dem Seilgewirr zu befreien.<br />
Doch ihr Bein hängt ziemlich fest zwischen den beiden Tauen. Lilith wiederum ist nun am Ufer angekommen<br />
und sieht Zlatans vergebliche Versuche. Auch sie will helfen und überlegt, ob sie eines der beiden Taue<br />
einfach kappt. Lieber doch nicht und betritt eines der beiden Taue. Naja, sie ist ja schon nass, was sollte da<br />
noch passieren? Nach nur wenigen Zentimetern rutscht sie ab! Etwa weil sie so nass war? Mit einem lauten<br />
„Platsch“ fällt sie ins Wasser und treibt einige Meter ab. Dann taucht sie wieder auf und schwimmt erneut<br />
<strong>zur</strong>ück ans Ufer.<br />
Zlatan indessen geht ans Ufer, dorthin, wo die Seile befestigt sind. Er sichert das obere Tau mit einem<br />
anderen Seil und löst das Tau vorsichtig. Dann schwingt er es gekonnt über das andere und befreit somit<br />
Elijana. Dann befestigt er das Tau wieder sorgfältig. Durch die Schwingungen verlor Elijana das<br />
Gleichgewicht und fiel ins Wasser. Sie wollte sich sowieso mal wieder waschen. Mit hocherhobenem Haupt<br />
schwimmt sie ans Ufer von AnLan. Zlatan und Elijana schauen sich um. AnLan war mal eine große Stadt.<br />
<strong>Die</strong>s erkennt man auch heute noch. Bei den meisten Gebäuden stehen noch Überreste aus Stein,<br />
dazwischen befinden sich zahlreiche Büsche. <strong>Die</strong> vielen Stellen, an denen bereits gegraben wurde, sind<br />
keinesfalls zu übersehen. Aufmerksamen horchen die Beiden nach dem Gezwitscher von Vögeln, Rascheln<br />
von Mäusen und Ratten oder auch dem Summen von Insekten. Doch hier herrscht eine unnatürliche Stille,<br />
keine Vögel, keine Ratten, nur wenige Insekten.<br />
In der Nähe befindet sich ein kleiner Hügel, von dem man vielleicht etwas mehr sehen kann. Zlatan und<br />
Elijana gehen dorthin. In ca. 50 bis 60 Meter Entfernung sehen wir eine kleine Rauchwolke. Da der Weg zum<br />
Hügel wegen der vielen Ausgrabungslöcher etwas beschwerlich war, seilen wir uns nun aneinander. So<br />
können wir uns vielleicht gegenseitig halten, falls einer von uns einbricht.<br />
Leise uns vorsichtig gehen wir der Rauchwolke entgegen. Nach nur wenigen Metern bricht Zlatan mit einem<br />
lauten Krachen ein. Glücklicherweise kann Elijana ihn am Seil festhalten. So rutscht er nur 2m in die Tiefe.<br />
13
Erst weitere 5m unter ihm befindet sich der Boden. Während Elijana ihn nach oben zieht, versucht er zu<br />
erkennen, welche Dinge sich im Staub unten abzeichnen. Oben angekommen berichtet er einen Wagen mit<br />
einem Pferd gesehen zu haben. Wir lassen eine Laterne am Seil hinab. In ca. 7m Tiefe befindet sich<br />
tatsächlich ein Raum. Obwohl die Laterne keinen großen Radius ausleuchtet, erkennen wir, dass dort unten<br />
zwei liegende und eingefallene, wohl ausgetrocknete Überreste von Ochsen neben einem Wagen liegen.<br />
Elijana zaubert Erkennen der Aura. Keine Aura! Trotzdem oder gerade deswegen wollen wir nachschauen.<br />
Während Zlatan das Seil an einem Gegenstand in 9m Entfernung befestigt, zaubert Elijana Sehen in<br />
Dunkelheit. Dann lässt Zlatan sie vorsichtig am Seil hinab. Sie sieht sich unten um. Jetzt hört Zlatan oben<br />
ein leises Trommeln. Der Rhythmus ähnelt dem Trommeln der OrcaMurais, welches wir bei der Rettung der<br />
Tschungs hörten. Da das Trommeln nicht lauter wird und somit nicht näher kommt, beunruhigt ihn dies<br />
zunächst nicht.<br />
Auf der anderen Uferseite bemerkt Ciara wie Lilith immer unruhiger wird. Sie läuft hin und her, schaut immer<br />
wieder Richtung AnLan, setzt sich, steht wieder auf nur um sich wenige Sekunden später wieder zu setzen.<br />
Ciara schlägt vor, dass Lilith mit Wasserlauf langsam aber sicher drüben ankommen würde. Lilith nickt<br />
lächelnd.<br />
Elijana sieht, dass sich an der<br />
Nordwand ein Stück nicht natürlichen<br />
Steins, sondern eher eine<br />
verschlossene Wand, gefertigt aus<br />
Lehm und Strohresten befindet. An der<br />
Westwand steht ein Wagen und an der<br />
Ostwand liegen zwei schimmlige<br />
Lederhäute mit Hörnern. Wohl waren<br />
dies zwei Ochsen, die nun mumifiziert<br />
sind. An den übrigen Wänden befinden<br />
sich alte Werkzeuge, wie die eines<br />
Wagners oder Hufschmieds.<br />
Lilith ist inzwischen am anderen Ufer<br />
angekommen. Überrascht schaut sie, als dort ein KanThai mit grau-grünen Haaren im Kimono lässig an<br />
einer Mauer steht und sie beobachtet. Sie begrüßen einander, dabei schaut er Lilith von oben bis unten<br />
genau an. Er erklärt ihr, dass es gerade keine gute Idee ist, sich in den Ruinen aufzuhalten. Auch sie hört<br />
die Trommeln, die denen der OrcaMurai gleichen und weiß weshalb der Fremde sie warnt. Lilith stellt sich<br />
freundlich vor, doch er erwähnt seinen Namen nicht und gibt auch kund, dass er sie nicht in die Ruinen<br />
begleiten wird. Da er jedoch sehr freundlich ist, weist er ihr die richtige Richtung. Sie glaubt ihm und läuft<br />
eiligen Schrittes gen Ruinen. Wegen der Rauchsäule und dem Trommeln fürchtet sie, dass wir gefangen<br />
wurden und dies ein Ritual der Speisenzubereitung ist. Klar, dass wir die Speise sind!<br />
Ach mit diesem Festgebinde ist das aber auch wirklich ein Graus. Elijana bekommt das Seil nicht ab und<br />
muss sich wieder hochziehen lassen. Zlatan löst das Seil und sie klettert daran hinab, nimmt sich eine<br />
verrostete Schaufel und gräbt an der lehmigen Stelle in der Nordwand. Nach nur 20cm befindet sich ein<br />
Hohlraum. Sie berichtet Zlatan. Da kommt völlig außer Puste Lilith angerannt und fällt Zlatan erleichtert in<br />
die Arme als sie feststellt, dass wir nicht als OrcaMurai-Futter enden. Auch sie klettert am Seil herab und<br />
schaut sich die Lage an. Zlatan hört vorsorglich mal mit seiner Muschel, ob etwas Außergewöhnliches zu<br />
hören ist oder die OrcaMurai näher kommen. Nichts Neues. Elijana gräbt ein Loch, gerade groß genug zum<br />
Durchklettern. Zlatan indessen gibt Cruxy Anweisung <strong>zur</strong> Rauchsäule zu fliegen und zu berichten, ob sich<br />
dort Menschen befinden. Hinter der Nordwand befindet sich ein 2m breiter Gang. Links und rechts befindet<br />
sich je ein 50cm x 50cm hoher Sockel, auf dem je eine Statue eines schlanken Menschen steht. <strong>Die</strong> linke<br />
Statue hat einen Karpfenkopf aus grünem Kupfer. <strong>Die</strong> rechte Statue hat einen Hirschkopf aus schwarzem<br />
Gusseisen. Elijana tritt wenige Meter <strong>zur</strong>ück und zaubert erneut ein Erkennen der Aura. <strong>Die</strong> Statuen haben<br />
keine Aura.<br />
Zlatan ist oben etwas irritiert, dass Cruxy den recht schnell auszuführenden Auftrag nicht richtig verstanden<br />
hat. Es dauert sehr lange, bis sie <strong>zur</strong>ückgeflogen kommt und dazu ist sie noch total genervt. Scheinbar<br />
haben sich die Beiden wohl missverstanden. Trotzdem fragt er nach denen, die beim Feuer sind. Ihrer<br />
Beschreibung entnehmen wir, dass dort zahlreiche OrcaMurais lagern. Es sind wohl eindeutig mehr, als wir<br />
besiegen könnten.<br />
Lilith sucht inzwischen an den Statuen nach Fallen. Sie findet die Fallen nicht nur, sie löst sie auch aus.<br />
Elijana steht plötzlich in Flammen. Nachdem Lilith beim Löschen geholfen hat, trägt Elijana keine Rüstung,<br />
keine Kleidung und auch keinen Waffengürtel mehr. <strong>Die</strong>s veranlasst Zlatan dazu, seiner Blutsschwester in<br />
der Tat sein letztes Hemd zu geben. Lilith beschreibt, dass die Augen der Statuen kurz rot aufleuchteten.<br />
Dann ging diagonal ein Feuer in alle Richtungen von ihnen aus, so dass alles was von Ihnen umringt ist in<br />
Flammen aufgeht. <strong>Die</strong>s ist ein gefährlicher Ort, findet Elijana und so warnt sie Ciara mittels Zwiesprache vor<br />
den OrcaMurais, erzählt von dem rhythmischen Trommeln, dem KanThai mit den grau-grünen Haaren und<br />
dem Feuer, das von den Statuen ausgeht. Elijana verbindet sich anschließend mit Erster Hilfe und<br />
14
Seemannsgarn. Danach versucht sie den Feuerzauber von den Statuen zu bannen. Doch das Bannen von<br />
Zauberwerk gelingt nicht.<br />
Ciara selbst trifft nun bei Zlatan oben ein. Wahrscheinlich dachte sie wiedermal, dass man uns nicht alleine<br />
lassen kann. Aber wir waren bisher ja auch immer für ihre Hilfe dankbar. Einige Male hat sie uns ja schon<br />
aus brenzligen Situationen gerettet. Schnell steht sie unten neben Elijana und betrachtet sich das Dilemma<br />
kopfschüttelnd. Ciara versucht erneut mit Elijanas Unterstützung ein Bannen von Zauberwerk. Es dämmert<br />
schon. Wir beschließen uns hier aus<strong>zur</strong>uhen. Zlatan ruft uns zu, dass das Trommeln aufgehört hat. Ciara<br />
und Elijana wollen hier unten bleiben. Zlatan will sich in einen Wolf verwandeln und sich in der Nähe<br />
aufhalten. Lilith will noch vor Einbruch der Dunkelheit hinüber zu SuSchen und LuTse. Doch der Gedanke<br />
alleine wieder über den Fluss zu müssen behagt ihr nicht. Sie bleibt hier. Zlatan zieht das Seil nach oben<br />
weg, versteckt dies und versucht sich in einen Wolf zu verwandeln. <strong>Die</strong>s gelingt ihm nicht. Vermutlich hat er<br />
irgendein Fehlverhalten an den Tag gelegt und kann sich hier und heute nicht verwandeln. Zlatan versteckt<br />
sich in der Nähe und grübelt. Da Ciara und Elijana hier in der Tiefe sicher zu sein scheinen, versucht Elijana<br />
erneut an den Statuen vorbei zu laufen. Wieder geht die Feuerwand an. Gemeinsam können Ciara und<br />
Elijana den Zauber bannen. Dann geht Elijana weiter. An den Gang schließt ein Raum an. Ohne den Raum<br />
zu betreten, schaut sie vorsichtig um die Ecke. Dort liegen allerlei Gebrauchsgegenstände wie Töpfe und<br />
Geschirr. Durch einen Durchgang erkennt sie einen weiteren Raum, in dem ein geschlossener Sarg aus<br />
Granit steht. Mit Lilith und Ciara diskutiert sie über wertvolle Schätze, die sicher als Beigabe im Sarg liegen.<br />
Wie immer will Elijana den Sarg nicht anrühren und keinesfalls die Ruhe der Toten stören. Diskutierend<br />
schlafen Ciara und Elijana ein. Lilith hält die erste Wache.<br />
16.02.2406<br />
Am Morgen schließt Elijana das Loch in der Wand mit nasser Erde. Zlatan zaubert auf ihre Bitte hin<br />
Erdwandlung, so dass sich hier in der Nordwand nun eine schöne massive Steinwand befindet. Auf dass<br />
niemand die Ruhe der Toten hier stören mag. Elijana ist sehr zufrieden mit sich und ihrem<br />
Durchsetzungsvermögen. Als wir oben ankommen, erklärt uns Zlatan, dass sein Schutzgeist Malar gerade<br />
nicht gut auf ihn zu sprechen ist, da er sich vergangenen Abend nicht in einen Wolf verwandeln konnte.<br />
Elijana tröstet ihn und sagt ihm, falls erforderlich ihre Hilfe zu.<br />
Als wir alle <strong>zur</strong>ück am anderen Ufer sind sehen wir weder SuSchen noch LuTse. Aber als wir der Schleifspur<br />
der Kiste folgen, finden wir die Beiden hinter einem dichten Gebüsch. Elijana beseitigt schnell die Spuren<br />
des Lagers. Lilith, die die ganze Nacht Wache hielt, mault vor Müdigkeit herum. Wir ertragen dies und gehen<br />
zusammen mit ihr zum Quellteich, um unsere Wasservorräte, wie geheißen, aufzufüllen. Dort, auf einem<br />
Steg, sitzt ein KanThai im Kimono mit grau-grünen Haaren. Natürlich zaubert Elijana zuerst ein Erkennen<br />
der Aura. Was auch sonst: eine Elementaraura. Wir brauchen nicht zu diskutieren, das es sich um Wasser<br />
handelt, oder? Zlatan erklärt, dass wir frisches Wasser für die Reise über den Gelbschlammgrad benötigen<br />
und fragt höflich, ob wir uns Wasser aus dem Teich schöpfen dürfen. Lilith ist ganz begeistert von dem<br />
KanThai und fragt ihn, ob sie ihn behalten darf. Hm, sie meint wohl kennenlernen dürfe. Da sie ihm fortan<br />
antwortet, scheint er telepathisch mit ihr zu kommunizieren. Kurz darauf setzt sie sich im Schneidersitz zu<br />
ihm und erzählt aus ihrem Leben. Elijana hört neugierig zu. Auch der Naturgeist hört ihr aufmerksam zu und<br />
am Ende sagt er, dass sie, wenn sie wieder mal in einen Fluss fallen sollte, an ihn denken soll. Sie bedankt<br />
sich artig und fragt nach seinem Namen. Er erklärt, dass sie diesen nicht aussprechen könnte, so nennt sie<br />
ihn Paul.<br />
Der ungeduldige LuTse schnaubt sichtlich erfreut als die Reise endlich weitergeht. Wir reisen vorbei an<br />
verlassenen Bauernhöfen und ertraglosen Feldern. Viele Regentage und unendliche Langeweile sorgen<br />
nicht zuletzt für eine beschwerliche Reise, sie kostet uns alle viel Kraft.<br />
23.02.2406<br />
Eine ordentliche 12stündige Rast verschafft uns nach ein paar Tagen wieder einen Teil unserer Kraft wieder.<br />
Müde, aber dennoch ausgeruhter als in den vergangenen Tagen setzen wir die eintönige Reise fort. Am<br />
Nachmittag begegnen wir seit Tagen dem ersten Menschen. Der Kleidung nach könnte es ein<br />
Kräutersammler sein. Schon aus der Ferne ruft er uns deutlich hörbar zu, dass ihm Bergdohle bereits unser<br />
Kommen angekündigt habe. Dann fragt er, ob der Abstieg wirklich so einfach wäre. Ciara und Elijana<br />
bemerken, dass er dabei mit den Händen ein Zeichen machte. Per Zwiesprache tauschen sie sich aus und<br />
sind sich sicher, das gleiche Zeichen gesehen zu haben. Wieder zaubert Elijana Erkennen der Aura. Der<br />
Kräutersammler hat keine Aura. Wir fragen nach Bergdohle. Er erklärt, dass es sich keinesfalls um einen<br />
Vogel, sondern um einen Menschen handelt. Dann warnt er uns noch, dass die Brücke beim letzten Sturm<br />
fortgerissen wurde, aber LiLi ein Seil gespannt habe. Wir sollen vorsichtig beim Überqueren der Schlucht<br />
sein. LiLi und KuLi würden uns schon mit dem leckeren hausgemachten Schweineschmortopf erwarten. Sein<br />
Blick wandert zu LuTse und er äußert, dass das Maultier wohl eher etwas für den Topf sei und nichts für den<br />
gefährlichen Weg über die Schlucht. Dann setzt er seinen Weg fort. LuTse kommentiert dies mit einem<br />
verächtlichen Schnauben.<br />
Bald stehen wir auf dem Trampelpfad vor der 7m breiten Schlucht. <strong>Die</strong> Seilbrücke besteht aus einer<br />
Strickleiter mit einem weiteren, oben drüber gespannten Seil zum Festhalten. Das hatten wir doch vor ein<br />
15
paar Tagen erst und diesmal befindet sich nicht nur ein Fluss darunter. Nee, nee. Elijana verzaubert alle mit<br />
Hilfe von Wirbelwind. Dank des Luftlaufs kommen alle sicher drüben an. Doch leider klappt der Zauber auf<br />
LuTse nicht. Das Maultier will wohl nicht verzaubert werden und wehrt sich vehement. LuTse wiehert und<br />
schnaubt verächtlich, dann schreitet er, als alle auch wirklich schauen, verächtlich schnaubend über die<br />
Brücke als wäre es normaler Boden. Berührt er überhaupt das Seil?<br />
LiLi und KuLi begrüßen uns und bitten uns hinein. LiLi, der Wirt serviert uns herrlich riechenden<br />
Schweineschmortopf. Währenddessen schenkt uns seine Frau KuLi aromatisch und blumig duftenden<br />
Grünen Tee ein. Auch süßer Pflaumen- und starker Reiswein wird uns angeboten. Zlatan verzichtet auf<br />
Speis und Trank und fastet. Er erklärt, dass es sich hier um ein Glaubensding handelt. Also gut! Elijana hat<br />
ihm ja ihre Hilfe zugesagt, also verzichtet sie auch. Vielleicht hilft´s. Sie begründet dies mit so einem<br />
Blutsgeschwisterding. <strong>Die</strong> anderen schütteln den Kopf oder zucken mit den Schultern und lassen sich alles<br />
so richtig gut schmecken bis wirklich gar nichts mehr reinpasst. Zlatan und Elijana halten sich an den<br />
Grünen Tee. Noch am Tisch schlafen wir alle vor Müdigkeit ein.<br />
24.02.2406<br />
Als Zlatan zu sich kommt, sieht er, dass wir alle gefesselt an Fleischerhaken, die Füße nach oben,<br />
aufgehängt wurden. Schlafend hängen wir von der Decke bis auf Ciara. Sie stöhnt leise, schwerverletzt vor<br />
sich hin. Dann dringen Worte von KuLis und LiLis Stimmen an seine Ohren. <strong>Die</strong> Beiden scheinen sich<br />
draußen zu unterhalten. Sie beratschlagen wer von uns wohl das zarteste Fleisch hätte und mit wem sie<br />
denn am besten anfingen. Dann sind sie sich einig, dass ausbluten immer noch die beste Methode sei.<br />
Einige Sekunden starr vor Schreck, ruft Zlatan dann Fennek zu sich. Mit ausgezeichnetem Schleichen und<br />
Tarnen gelingt es der Ratte unbemerkt zu ihm zu gelangen. Mit ausgezeichnetem Abrichten gelingt es<br />
Zlatan Fennek über einen Hocker, den Tisch, den Dachbalken und dann hinunter auf seine Schuhe und ab<br />
hinein in das Hosenbein leiten. Dann frisst sich Fennek schnell durch Zlatans Hemd, purzelt in seine Hände<br />
und beißt das Seil durch. Irgendwann in den letzten Sekunden ist Lilith aufgewacht und wundert sich über<br />
Zlatans leise Befehle. Sie selbst „zieht und zobbelt“ solange an ihren Fesseln, bis diese sich mit viel<br />
Ausdauer und Geduld lösen. Zlatan setzt Fennek nach getaner Arbeit sanft auf den Boden und lobt ihn<br />
anerkennend. Dann zieht er sich mit dem Oberkörper nach oben, hebt das Seil aus dem Fleischerhaken und<br />
fällt mit einem dumpfen Knall zu Boden. Lilith beobachtet ihn und tut es ihm nach, bis hin zum dumpfen<br />
Knall. KuLi und LiLi hören dies und ihre Unterhaltung endet abrupt. Dann folgt ein fragendes: „… die werden<br />
doch nicht?“ Als nächstes hören Lilith und Zlatan einen Riegel, der quietschend <strong>zur</strong>ückgeschoben wird.<br />
Zlatan löst seine Fußfesseln mit Seilkunst, Lilith hat dabei Schwierigkeiten. Lilith kann hören, wie draußen<br />
eine Armbrust gespannt wird und jemand ein Messer schleift. Zlatan schaut sich im Schuppen nach Waffen<br />
um. Auf dem Tisch liegen mehrere Messer und eine Handaxt. Zlatan nimmt eines der Messer und die Axt.<br />
Das Messer gibt er Lilith, die damit ihre Fußfesseln durchschneidet. Kurz bevor die Fesseln durchtrennt sind,<br />
öffnet ein muskulöser, junger Mann die Tür zum Schuppen und steckt den Kopf hindurch. <strong>Die</strong> Armbrust hat<br />
er im Anschlag. Er schießt auf Zlatan, verfehlt aber und kommt herein. Hinter dem jungen Mann betritt KuLi,<br />
ebenfalls mit einer Armbrust bewaffnet, den Schuppen. Dahinter folgt LiLi mit einem Schwert. Im Gürtel hat<br />
er noch eine andere, komisch anmutende Waffe. Ein Stock, an dem drei weitere Stöcke flexibel befestigt<br />
sind (KauSinKe). KuLi verfehlt mit ihren Schüssen alle. Zlatan ruft geistig nach Cyric und hofft, dass der Wolf<br />
schnell kommt. Wir können jede Unterstützung brauchen.<br />
Lilith hat ihre Fesseln endlich durchgeschnitten und springt auf. Tschang, der junge Mann, lässt seine<br />
Armbrust fallen und zieht ein Wakizashi. KuLi entledigt sich ebenfalls der Armbrust und holt einen GunSen<br />
aus dem Gürtel. Lilith greift mit dem Messer LiLi an. Elijana ist verschwunden. Sie hat, obwohl sie immer<br />
noch kopfüber am Haken hängt, eine Unsichtbarkeit auf sich gezaubert. Ciara wacht gerade auf, sie hat<br />
Schmerzen. KuLi greift jetzt auch Zlatan an. Elijana versucht sich aus ihren Fesseln zu befreien. Das<br />
schlechte, alte Seil an ihren Händen gibt nach. Dummerweise ist sie jetzt wieder sichtbar.<br />
Zlatan zaubert Bärenwut und greift weiter waffenlos Tschang an. Elijana befreit sich vom Haken und hüpft<br />
zum Tisch. Mit einem Messer fängt sie an, ihre Fußfesseln zu durchtrennen. Zlatan bekommt von Tschang<br />
mehrere schwere Treffer ab und muss sich <strong>zur</strong>ückziehen. Währenddessen trifft Lilith LiLi kritisch an der<br />
rechten Schulter. Daraufhin lässt er sein Schwert fallen. Ciara versucht sich zu befreien. Elijana schnappt<br />
sich mit einem Heranholen das Ken von LiLi. Lilith und Zlatan tauschen ihre Position, so dass Lilith jetzt<br />
gegen Tschang kämpft. LiLi nutzt die Gelegenheit und flüchtet nach draußen. Zlatan löst sich aus dem<br />
Kampfgeschehen und hilft Ciara, sich zu befreien. Er löst die Handfesseln mit seinem Wissen über Knoten<br />
problemlos. Elijana, mittlerweile ohne Fesseln und bewaffnet greift jetzt auch Tschang an, nachdem Lilith<br />
Platz gemacht hat. Ciara, mittlerweile von Zlatan „vom Haken gelassen“, zaubert ein Verwirren auf Tschang.<br />
Danach holt sie sich mit einem Heranholen das Ken, dass er im Gürtel stecken hat. Sie schafft es aber erst<br />
beim zweiten Versuch. Zlatan zaubert ein Handauflegen auf Ciara, die an ihren Fußfesseln herum schneidet.<br />
Tschang wirkt mittlerweile kraftlos, Elijana und Lilith greifen trotzdem weiter an. Ciara erschafft ein paar<br />
Staubkämpfer zu unserer Unterstützung. <strong>Die</strong> Staubkämpfer umzingeln KuLi und Tschang. So kann Lilith sich<br />
gefahrlos <strong>zur</strong>ückziehen, da sie mittlerweile auch schwer verletzt ist. Sie löst die Fesseln von Ciara während<br />
Zlatan ein Handauflegen auf sie zaubert. Einer der Staubkämpfer legt Tschang flach. Elijana kämpft jetzt<br />
gegen KuLi, die flieht.<br />
16
Cyric verfehlt LiLi, der ihm draußen entgegenkommt. LiLi flieht in die Hügel. Gerade als Cyric an der Hütte<br />
ankommt, will KuLi nach draußen. <strong>Die</strong>smal verfehlt der Wolf nicht und KuLi stirbt einen unschönen Tod. Kurz<br />
darauf ist Cyric satt. In der Hütte ist Tschang auch tot. Ciara hatte sich der Sache angenommen. Wir<br />
schauen uns gerade um, als wir draußen eine ziemlich verwirrte KenTsenFen treffen. Sie suche<br />
„Dohlenversteher“. Das könnte der Mann sein, dem wir gestern begegnet sind.<br />
Im Haus, neben der Küche finden wir eine Menge Ausrüstung. Darunter auch unsere Sachen. Scheinbar<br />
verfüttern die Wirtsleute schon länger Abenteurer an die anderen Gäste. Wir frischen unsere Fehlbestände<br />
auf. Wieder draußen, besprechen wir unser weiteres Vorgehen. KenTsenFen wird bei nächster Gelegenheit<br />
den Räubern über die Vorgänge hier Bescheid geben. LiLi wird also wahrscheinlich nicht weit kommen.<br />
Zlatan heilt die Verletzten und Elijana verbindet sie. Elijana hat auch eine neue Rüstung und passende<br />
Kleidung bei den Vorräten gefunden, die sie jetzt anzieht. Lilith befreit das Hausschwein, das wir mitnehmen<br />
wollen. Elijana und Zlatan begraben die Toten. KenTsenFen schlägt vor, in das Sommerquartier der<br />
Räuberbande ihrer Ziehmutter zu reisen, damit wir uns ausruhen können. Gute Idee, und es ist wohl auch<br />
nicht weit entfernt.<br />
Nach zwei Stunden erreichen wir eine verlassene Jagdhütte und richten uns gemütlich ein. Am Nachtlager<br />
erzählt KenTsenFen, dass sie in ChuLongMen im Palast wichtige Unterlagen in ihren Besitz gebracht hat.<br />
Das eine Zwillingsschwert befände sich bei ihrer Ziehmutter GeiEwaLi. Seit einigen Tagen erscheint ihr im<br />
Traum XiWangMu, die Königinmutter. Sie fordert KenTsenFen auf, das Schwert an einen bestimmten Ort zu<br />
bringen. Jetzt will sie das tun, und wir sollen ihr dabei helfen. Zlatan soll ihre Ziehmutter davon überzeugen,<br />
das KenTsenFen mit dem Schwert gehen darf. Dafür wird er sich wohl opfern müssen… und eine Nacht mit<br />
der Räuberhauptfrau verbringen.<br />
25.02.2406<br />
Am Mittag kommen wir am Sommerquartier der Räuber vom Fünf-Drachen-See an. Mehrere Bambushütten<br />
stehen hier und beherbergen ungefähr 30 Räuber während der Sommermonate. Lilith spendet das Schwein,<br />
um für gute Stimmung zu sorgen. GeiEwaLi, hübsch, attraktiv, und dass trotz ihrer 60 Jahre, begrüßt uns<br />
persönlich. Zu unseren Ehren wird es heute Abend eine Feier geben. Der Hauptgang ist das Schwein.<br />
KenTsenFen berichtet ihrer Ziehmutter von uns und ihrem Plan. SuSchen erzählt ihr von dem rauschenden<br />
Fest, dass wir bei den Piraten gefeiert haben und spornt damit ihre Leute zu Höchstleistungen an. Heute<br />
Abend soll es richtig krachen. Zlatan macht sich für die Feier hübsch und geht sogar baden. Er soll ja<br />
schließlich heute Abend die Räuberhauptfrau verführen. Als ultimatives Flirtmittel setzt er den „total<br />
süüüüüßen“ kleinen Fuchs HanPo ein. Da kann keine Frau widerstehen. Es wird ein rauschendes Fest. Es<br />
klappt auch zwischen Zlatan und GeiEwaLi. Völlig überraschend ist sie Zlatans Avancen zugeneigt. Der<br />
vorhandene Alkohol erleichtert die Sache sichtlich. Man zieht sich <strong>zur</strong>ück.<br />
Nach der Pflichtaufgabe versucht Zlatan GeiEwaLi davon zu überzeugen, KenTsenFen mit<br />
dem Schwert ziehen zu lassen. <strong>Die</strong> Räuberhauptfrau erzählt Zlatan die Geschichte von<br />
KenTsenFen: Vor 16 Jahren wurde GeiEwaLi durch hartnäckige Träume dazu getrieben <strong>zur</strong><br />
Drachenschlucht zu gehen. Dort hat sie ihren alten Meister, von einem harten Kampf<br />
schwer verletzt, gefunden. Ihr Meister gab ihr im Sterben ein Amulett und deutete auf die<br />
Tiefen der Schlucht. Unten angekommen fand sie die kleine KenTsenFen. Das Kind war<br />
bewusstlos, und sie nahm sie mit. Nun gibt sie Zlatan das Amulett, auf das es KenTsenFen<br />
beschützen soll. Es trägt eine Inschrift: „Das Seiende ist das Scheinende ist das Seiende“<br />
Scheinbar endlos umläuft die Inschrift das Amulett. Zu guter Letzt muss Zlatan GeiEwaLi<br />
versprechen, dass er KenTsenFen auf dieser Reise niemals aus den Augen lässt. Er verspricht es und die<br />
Beiden trinken darauf (sonst wäre das Versprechen in Zlatans Augen nicht gültig).<br />
26.02.2406<br />
Am nächsten Morgen zeigt Zlatan Elijana das Amulett. <strong>Die</strong> vermutet, dass es sich um einen Illusions- /<br />
Durchschauungs-Zauber handelt (Wahrsehen). Wenn man durch das Amulett schaut, kann man die wahre<br />
Gestalt der Dinge erkennen, meint sie. KenTsenFen sagt, dass sie das Schwert in die Purpurgoldhöhle<br />
bringen muss. <strong>Die</strong> liegt gar nicht so weit ab von unserem Weg nach KuenKung auf einem Berg.<br />
Als wir gerade unsere Route besprechen, kommt ein Späher der Räuber. Er berichtet, eine Streitmacht von<br />
50 OrcaMurai käme auf das Räuberlager zu. GeiEwaLi sagt, sie würde die OrcaMurai mit ihren Räubern in<br />
einen Hinterhalt locken. Wir sollten uns „durch die Hintertür“ absetzen. Runter zum Fluss, die Boote nehmen,<br />
dann nach Norden. Bergauf <strong>zur</strong> Purpurgoldhöhle. Wir packen schnell unsere Sachen und folgen<br />
KenTsenFen.<br />
Kurz vor dem Fluss müssen wir unseren Plan doch noch ändern. Wir werden von 24 OrcaMurai verfolgt. Wir<br />
müssen jetzt die schwierige Route auf dem Fluss nehmen, aber entkommen einem Kampf mit den<br />
OrcaMurai. In einer Schlucht, auf dem Weg zu den Booten am Fluss, holen sechs OgraMurai beängstigend<br />
schnell auf. Wir nutzen eine Engstelle in der Schlucht, um uns ihnen zu stellen. KenTsenFen sagt, hier<br />
hätten die Räuber schon etwas vorbereitet.<br />
Kurz darauf fliegen zwei geflügelte Spinnen über uns hinweg und greifen KenTsenFen an. <strong>Die</strong> bekommt<br />
panische Angst und rennt davon. Zlatan, durch sein Versprechen gebunden, rennt hinterher. Lilith schaut<br />
17
sich an der Engstelle etwas um, um die Vorbereitungen der Räuber zu finden. Elijana versucht erfolglos eine<br />
Marmorhaut auf sich zu zaubern. <strong>Die</strong> OgraMurai kommen im Gleichschritt näher. Lilith entdeckt über uns<br />
eine Konstruktion aus Balken, ca. 15 Meter höher. Scheint etwas wackelig zu sein. Ein rot bemalter Keil<br />
steckt auffallend offensichtlich an einer wichtigen Stelle in der Konstruktion. Ciara hat den Keil auch gesehen<br />
und zaubert ein Heranholen. <strong>Die</strong> Konstruktion bricht zusammen als der rote Keil sich löst. Dutzende Balken<br />
und Tonnen von Felsen stürzen auf die sich nähernden OgraMurai und begraben einige unter sich. Einer der<br />
Durchgänge ist jetzt blockiert.<br />
<strong>Die</strong> Spinnensegler haben KenTsenFen eingeholt. Zlatan auch und er zieht seine Axt. Gemeinsam mit Cyric,<br />
der ihm gefolgt ist, kämpft er gegen die Spinnen. Elijana und Lilith stellen sich an den zweiten Durchgang.<br />
Elijana zaubert eine Zauberschmiede auf ihr Thaumagral. <strong>Die</strong> überlebenden OgraMurai stehen in einer<br />
Reihe vor den Beiden. Lilith greift als Erste an. Der vorderste schwarze Oger greift mit einem riesigen<br />
Hammer an, den er über seinen Kopf schwingt. Ciara entdeckt auch auf dieser Seite einen roten Keil.<br />
Wieder zieht sie ihn mit Heranholen raus und die Konstruktion bricht über den OgraMurai zusammen. Elijana<br />
und Lilith ziehen sich schnell <strong>zur</strong>ück, um den herabfallenden Trümmern zu entgehen. Das war gerade<br />
rechtzeitig, aber einige Splitter treffen Elijana trotzdem. <strong>Die</strong> OgraMurai bekommen die volle Ladung ab. Der<br />
Erste in der Reihe wird nur halb begraben, der Rest hinter ihm verschwindet unter dem Trümmerhaufen.<br />
Ciara zaubert eine Feuerkugel, um dem letzten OgraMurai den Garaus zu machen. Darauf hin ziehen sich<br />
Elijana und Lilith noch weiter <strong>zur</strong>ück. Der OgraMurai versucht sich zu befreien, schafft es aber nicht, bevor<br />
die Feuerkugel explodiert. Lilith bleibt bei Ciara und schießt auf den OgraMurai mit ihrer Armbrust. Der<br />
versucht sich immer noch aus den Trümmern zu befreien während Elijana in Richtung von Zlatan und<br />
KenTsenFen rennt.<br />
Dort angekommen zieht sie ihr zweites Schwert und schlägt auf die zweite fliegende Spinne. <strong>Die</strong> Spinne<br />
lässt von KenTsenFen ab und greift Elijana an. Lilith schießt viermal daneben, obwohl der OgraMurai nicht<br />
ausweichen kann. Kurz bevor er sich aus den Trümmern befreien kann, gibt ihm ein Donnerkeil von Ciara<br />
den Rest. Ciara und Lilith folgen den Anderen die Schlucht herunter. Zlatan erschlägt die erste Spinne, die<br />
verschwindet. Lilith schießt auf die Zweite, verfehlt aber einmal und trifft stattdessen Cyric. Der beschwert<br />
sich später bei ihr, wird aber von Zlatan <strong>zur</strong>ückgehalten. Elijana erledigt die zweite Spinne.<br />
Wir rennen weiter die Schlucht herunter <strong>zur</strong> oberen Wolkenfurt. Es kann nicht lange dauern, bis die Verfolger<br />
auftauchen. <strong>Die</strong> Furt ist keine wirkliche Furt, denn gegenüber ist eine Steilwand. Außerdem führt der Fluss<br />
Hochwasser. Uns steht eine schwierige Fahrt durch die Tama-Schlucht bevor. Übersetzt heißt Tama „Nicht<br />
wollen“. Tödliche Strudel und Stromschnellen erwarten uns. KenTsenFen reicht eine Flasche KaoLiang,<br />
starken Hirseschnaps, herum. Das soll den „Dao“ gewogen stimmen. Am besten ist es, sich einfach treiben<br />
zu lassen, dann würde am wenigsten passieren. Es gibt nur wenige Regeln: Rudern wollen wir nicht! Alles<br />
festbinden! Wir wollen nicht schwimmen! Trinken, bis wir richtig gut drauf sind wollen wir! Also trinken wir.<br />
KenTsenFen bleibt nüchtern und beurteilt unseren Zustand. Elijana verlässt sich lieber auf sich selbst.<br />
Prompt bricht sie betrunken und bewusstlos zusammen. Während des Trinkens ver<strong>zur</strong>ren wir die Ausrüstung<br />
und uns verteilt auf die drei Bambusboote. LuTse bleibt <strong>zur</strong>ück, verächtlich schnaubend testet er die<br />
Wassertemperatur. Wir legen ab.<br />
Elijana und die Kiste sind bei KenTsenFen im Boot festgebunden. Das erste Hindernis sind messerscharfe<br />
Felsen in den Mitte des Flusses. Im ersten Boot bleiben SuSchen, Zlatan und Cyric total entspannt und<br />
treiben vorbei. Der hektische Versuch von Ciara und Lilith durch Rudern an den Felsen vorbei zu kommen<br />
schlägt fehl, trotzdem treiben sie unbeschadet vorbei. Das nächste Hindernis ist ein riesiger Strudel auf der<br />
linken Seite des Flusses. Zlatan rudert panisch, das Boot knallt gegen einen Felsen und kentert. Unter<br />
Wasser bekommen die Insassen mehrere Schläge ab und schlucken Wasser. Zlatan wird bewusstlos, aber<br />
das Boot richtet sich wieder auf. Ciara und Lilith bleiben diesmal entspannt und gleiten elegant durch den<br />
Strudel. Vor uns tauchen jetzt überall tosende Strudel auf. Cyric schlägt an einen Felsen und das Boot<br />
kentert wieder. SuSchen bleibt total entspannt, obwohl er unter Wasser ist. Zlatan schluckt noch mehr<br />
Wasser und droht zu ertrinken. SuSchen schafft es, das Boot wieder umzudrehen. Cyric ist fast tot und<br />
Zlatan hat definitiv zu viel Wasser geschluckt. Ciara und Lilith haben die Strudel auch lässig umschifft.<br />
Endlich erreichen wir das rettende Ufer. Elijana wird noch einige Stunden bewusstlos sein, sie hat definitiv<br />
zuviel getrunken. Lilith pumpt bei Zlatan das Wasser aus den Lungen, glücklicherweise klappt es und er wird<br />
nicht sterben. Dem Schicksal sei Dank. Ein mittlerer Heiltrank bringt ihn wieder auf die Beine. <strong>Die</strong> OgraMurai<br />
verfolgen uns immer noch. KenTsenFen und Lilith verladen die Bewusstlosen und wir rudern noch weiter<br />
den jetzt ruhigen Fluss herunter.<br />
Drei Stunden später erreichen wir einen Sandstrand am Fuße der Berge. Von hier geht es bergauf <strong>zur</strong><br />
Höhle. Wir entladen die Boote, dabei fragen wir uns, wie wir die Kiste den Berg hinauf schleppen sollen.<br />
Plötzlich schwimmt ein großes Bambusrohr an den Strand. Dort angekommen verwandelt es sich in LuTse!<br />
Klingt komisch, ist aber so. Verächtlich schnaubend lässt er sich die Kiste aufladen.<br />
Bevor wir in die Berge ziehen, heilen wir uns. Elijana meditiert, Zlatan nicht. Danach beginnen wir mit dem<br />
Aufstieg. Bei Einbruch der Dunkelheit haben wir die Höhle noch nicht erreicht. Trotz der Gefahr, eingeholt zu<br />
werden, müssen wir uns ausruhen. Wir finden einen geeigneten Lagerplatz und übernachten.<br />
18
27.02.2406<br />
Wir ziehen durch die Kiefernwälder weiter nach oben. KenTsenFen erzählt, dass die Purpurgoldhöhle ihren<br />
Namen dadurch bekommen hat, dass sich das Licht der Abendsonne golden in den purpurnen Felsen der<br />
Höhle spiegelt. So entsteht ein orange / purpurner Schimmer.<br />
In der Höhle angekommen duftet es nach Lilien. Nebelschwaden fließen über den Boden und verdichten<br />
sich im hinteren Teil der Höhle. Am Ende ist ein aus Nebel bestehendes Gittertor. KenTsenFen ist sich<br />
sicher, dort hinein zu müssen. Zlatan bittet KenTsenFen, die schon halb auf dem Weg zum Tor ist, noch zu<br />
warten. Er schaut durch das Amulett von GeiEwaLi, kann aber nichts Außergewöhnliches entdecken.<br />
Gemeinsam gehen wir durch das Tor. SuSchen bleibt mit LuTse und der Kiste hier. Wir kommen in einen<br />
runden Raum mit sechs Metern Durchmesser. Alles ist hier in blau gehalten. Blaue Wände, blaue Stühle und<br />
sogar blaues Licht von der sechs Meter hohen Kuppeldecke. Außer dem Nebelgitter mit Blüten, durch das<br />
wir gekommen sind, scheint es nicht weiterzugehen. <strong>Die</strong> Sphärenmusik in diesem Raum nervt ein wenig.<br />
Elijana probiert, ob wir wieder <strong>zur</strong>ückkommen. Es klappt, und sie bringt SuSchen und die Kiste mit. Lilith<br />
sucht derweil die Wände nach einem anderen Ausgang ab. Elijana kramt das zweite Schwert aus der Kiste.<br />
KenTsenFen sagt, dass dieses Schwert aber nicht das zweite Zwillingsschwert ist. Es wäre aber hier, wir<br />
sollen uns keine Sorgen machen. Wir langweilen uns, da auch Lilith nichts gefunden hat. Auch durch das<br />
Amulett kann Zlatan nichts erkennen. Elijana zaubert ein Erkennen der Aura auf das blaue Licht: Natürlich<br />
dämonisch.<br />
Wir sitzen schon eine Weile auf den<br />
Stühlen herum, als sich plötzlich<br />
gegenüber des Nebelgitters ein<br />
Durchgang öffnet. Zwei blau<br />
gewandete hübsche Frauen kommen<br />
heraus. Sie verbeugen sich und<br />
sagen, dass die Königinmutter<br />
KenTsenFen bereits erwarte.<br />
KenTsenFen fällt auf die Knie und<br />
scheint überwältigt. Sie folgt den<br />
beiden Frauen, Zlatan folgt ihr. Der<br />
Rest kommt auch nach. Zlatan schaut auf dem Weg durch einen Gang durch das Amulett. <strong>Die</strong> beiden<br />
Frauen sehen nicht gut aus. Eine hat aufgeschnittene Pulsadern, die andere hat Würgemale am Hals. Zlatan<br />
ist beunruhigt. Der Gang geht in eine Brücke über, auf deren rechter Seite ein Wasserfall nach unten<br />
schießt. Komischerweise schießt ein weiterer Wasserfall auf der linken Seite nach oben! Wir kommen in eine<br />
große Halle mit einem Thron. Darauf sitzt eine alterslose Schönheit im Kimono. Sie hat Tigerkrallen und<br />
einen Leopardenschwanz. Das ist wohl NüFeiPai und gleichzeitig XiWangMu. Zwei Leibwächterinnen stehen<br />
neben dem Thron (eine hat zwei Katana, die andere zwei GunSen). Weitere vier <strong>Die</strong>nerinnen knien auf dem<br />
Weg zum Thron. Auf einem kleinen Tisch neben dem Thron steht ein Metallfläschchen. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nerinnen<br />
bitten uns am Eingang des Saales zu warten, während sie KenTsenFen in Richtung Thron führen. Das<br />
Amulett um Zlatans Hals ist immer noch warm. Er nimmt es noch mal vor die Augen. <strong>Die</strong> Frau auf dem<br />
Thron hat einen gemaserten Ast statt eines Leopardenschwanzes. Außerdem scheinen die Tigerkrallen aus<br />
Kohlestücken angeklebt zu sein. Zlatan bedeutet Elijana, dass es Ärger gibt, bevor er KenTsenFen in<br />
Richtung Thron folgt. <strong>Die</strong> hat bereits das Schwert gezogen und hält es auf den Handflächen vor sich. Zlatan<br />
will, dass sie stehen bleibt. <strong>Die</strong> Leibwächterinnen kommen ihm entgegen. <strong>Die</strong> Frau auf dem Thron befiehlt<br />
ihren Leibwächtern uns aufzuhalten. KenTsenFen geht unbeirrt weiter vor, das Schwert vor sich<br />
ausgestreckt. Sie scheint irritiert.<br />
Zlatan ruft „Eine Illusion! Das ist nicht die Göttin!“ und zieht seine Waffen. Der Rest folgt ihm, obwohl sie sich<br />
nicht sicher sind. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nerinnen erheben sich und stellen sich in den Weg. Plötzlich sieht KenTsenFen<br />
erschreckt auf und lässt das Ken fallen. Kurz darauf fällt ein weiteres Schwert zu Boden und KenTsenFen ist<br />
verschwunden. Das scheint das Signal zum Angriff zu sein. <strong>Die</strong> Leibwächterinnen ziehen ihre Waffen, die<br />
<strong>Die</strong>nerinnen kommen näher. Mit ihren langen Ärmeln der blauen Gewänder versuchen sie uns zu<br />
entwaffnen. <strong>Die</strong> Bänder haben eine erstaunlich große Reichweite. Elijana lässt ihre Langschwerter fallen, um<br />
die beiden Ken aufzuheben. Eines davon scheint sich dagegen zu wehren, es ist tonnenschwer und<br />
schmierig. So als hätte es ein Eigenleben. Dadurch ist es der zweiten Leibwächterin möglich, es<br />
aufzuheben. <strong>Die</strong> Leibwächterin mit dem zweiten Ken zieht sich in Richtung des Throns <strong>zur</strong>ück. Unsere<br />
Angriffe gegen die <strong>Die</strong>nerinnen scheinen wirkungslos in den langen, wallenden Gewändern zu verpuffen.<br />
<strong>Die</strong> Frau auf dem Thron erhält das Ken von ihrer Leibwächterin und streckt es in die Höhe. <strong>Die</strong> andere<br />
Leibwächterin greift mit beiden Katana Elijana an, sehr schmerzhaft. Elijana wehrt sich mit dem Ken und<br />
ihrem Langschwert Wirbelwind. Eine der <strong>Die</strong>nerinnen versucht mit ihrem Ärmel Elijana das Ken zu<br />
entreißen. Der Stoff wickelt sich um das Schwert, löst sich dann aber in Rauch auf. <strong>Die</strong> anderen <strong>Die</strong>nerinnen<br />
hauchen Lilith eiskalte Luft entgegen, der sie noch ausweichen kann. <strong>Die</strong> „Göttin“ befiehlt ihren Schergen ihr<br />
auch das andere Ken von Elijana zu besorgen. <strong>Die</strong> Leibwächterin mit den beiden Katana bekommt von<br />
Elijana einen kritischen Treffer am Kopf ab und bricht zusammen. <strong>Die</strong> andere Leibwächterin stürzt, bei dem<br />
Versuch Elijana anzugreifen. Es scheint als zaubere die Frau auf dem Thron auf Elijana, jedoch ohne<br />
19
Erfolg... bis jetzt. Zlatan schlägt sich mit mehreren <strong>Die</strong>nerinnen herum, ohne signifikanten Schaden<br />
an<strong>zur</strong>ichten. Ciara hat mittlerweile einen Flammenkreis gezaubert. So können die <strong>Die</strong>nerinnen sie nicht<br />
mehr angreifen. Sie geht einfach an den <strong>Die</strong>nerinnen vorbei zu Lilith, um ihr auch einen Flammenkreis zu<br />
geben. <strong>Die</strong> hat schon zwei Mal den Eisatem abbekommen und sieht nicht mehr gut aus. Zlatan ignoriert die<br />
<strong>Die</strong>nerinnen, gegen die er nichts ausrichten kann und wendet sich der verbliebenen Leibwächterin zu. Jeder<br />
Treffer fühlt sich an, wie in einen Holzpflock zu schlagen. Bei schweren Treffern fliegen auch ein paar<br />
Holzsplitter. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nerinnen schaffen es, Zlatan seine Axt zu entreißen. Danach schlägt die „Göttin“ zwei<br />
Mal zu. Beim zweiten Schlag gegen Zlatans Schulter befürchtet er schon eine ernste Verletzung. Das<br />
Amulett um seinen Hals wird sehr warm und leuchtet kurz auf. Seine Schulter hat keine schweren<br />
Verletzungen davon getragen. Ciara zaubert eine Wand aus einem silbrig weißen Schimmer vor sich. Ein<br />
Feuerschild wird sie uns später erklären. Elijana erledigt die zweite Leibwächterin und wendet sich der<br />
„Göttin“ zu. Zlatan hat seine Keule gezogen und schlägt ebenfalls auf sie ein. Bis jetzt sind alle Versuche der<br />
<strong>Die</strong>nerinnen Elijana das zweite Ken zu entreißen fehlgeschlagen. Überraschend kommt einer der Angriffe<br />
durch das Feuerschild und das Ken fliegt in die Hände einer <strong>Die</strong>nerin. <strong>Die</strong> „Göttin“ ruft: „Bring es mir!“ Elijana<br />
zaubert Heranholen und hält das Ken wieder in der Hand. Da sie sich aber nicht gegen die weiteren Angriffe<br />
wehren kann, verliert sie es wieder. Lilith wird jetzt auch von den <strong>Die</strong>nerinnen ignoriert und sticht ebenfalls<br />
mit ihren Dolchen auf die „Göttin“ ein. Elijana hebt ihr zweites Schwert wieder auf und greift ebenfalls die<br />
Frau an. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nerin mit dem Ken zieht sich in Richtung des Throns <strong>zur</strong>ück und übergibt der „Göttin“ das<br />
zweite Schwert. Mit beiden Schwertern in den Händen konzentriert sich die Frau, aber nichts passiert.<br />
(Anmerkung des SL: Ein kritischer Fehler beim Versuch sich zu Versetzen, verhindert die Flucht.) Das<br />
scheint ihr nicht zu gefallen. Ciara versucht mit einem Heranholen eines der Schwerter zu bekommen. Das<br />
klappt leider nicht. <strong>Die</strong> Frau verliert an Kraft, die Illusion fällt und alle können die wahre Gestalt der Frau<br />
erkennen. Es scheint sich um eine riesige Trauerweide zu handeln. Gemeinsam schlagen und stechen Lilith,<br />
Elijana und Zlatan auf den großen Baum ein. Elijana scheint am meisten Schaden an<strong>zur</strong>ichten, denn sie<br />
schlägt mit beiden Schwertern gleichzeitig große Kerben ins Holz. <strong>Die</strong> Trauerweide wehrt sich verzweifelt<br />
und trifft Lilith am Bein. Es scheint gebrochen zu sein und Lilith bricht ohnmächtig zusammen. Das Amulett<br />
um Zlatans Hals wird wieder warm und leuchtet. Ciara zaubert eine Feuerkugel und bewegt sich in Richtung<br />
des Baumes. Wenn sie loslegen soll, sollen wir uns <strong>zur</strong>ückziehen. So weit kommt es nicht, da einer der<br />
Kombinationsangriffe von Elijana den Baum fällt. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nerinnen lösen sich in Rauch auf und<br />
verschwinden. <strong>Die</strong> beiden Schwerter fallen zu Boden, Ciara hebt eines davon auf. Das andere kann sie nicht<br />
anheben.<br />
Elijana und Zlatan stürzen zu Lilith, die im Sterben liegt. Elijana verabreicht ihr eine Portion „Arte“. Somit<br />
haben wir genug Zeit, sie zu heilen. Zlatans Versuch sie mit Heilen von Wunden zu heilen, funktioniert nicht.<br />
Er kann nicht zaubern, die Verbindung zu seinem Totem scheint unterbrochen. Wahrscheinlich sind wir<br />
durch das Nebeltor weiter gereist als gedacht. Er flösst Lilith einen Heiltrank ein, während Elijana ihre<br />
Wunden verbindet. <strong>Die</strong> Verletzung am Bein scheint nicht so schlimm zu sein. Es bleibt nur ein riesiger blauer<br />
Fleck. Scheinbar hat hier auch das Amulett geholfen. Insgesamt scheint sich das Amulett positiv auf alle<br />
Heilversuche auszuwirken und wirklich schwere Verletzungen abzumildern. Zlatan kann das widerspenstige<br />
Ken aufheben. Es scheint sehr gut ausbalanciert zu sein, obwohl er sich nicht wirklich damit auskennt. Wir<br />
sehen uns um. Ein großer Baum (die angebliche Göttin), zwei kleinere Bäume (die Leibwächterinnen) und<br />
ein hastig zusammen gebauter Thron. Alles scheint etwas einfacher gemacht zu sein, als es am Anfang<br />
ausgesehen hat. Plötzlich erscheint KenTsenFen wieder. Gerade eben hatte Elijana noch das „gutmütige“<br />
Ken in der Hand, als es sich in die junge Frau verwandelt. Sie nimmt Zlatan das andere Ken ab und steckt<br />
es ein. Sie erklärt uns, dass sie eigentlich YüHua heißt und eines der Feenmädchen der Königinmutter war.<br />
Sie wurde verbannt und in ein Ken verwandelt, weil sie einen Sterblichen geliebt hat. Der wurde in das<br />
andere Schwert verwandelt. Jetzt will sie <strong>zur</strong>ück in den Himmel, über die purpurne Treppe. Wir fragen uns,<br />
wie wir das wohl arrangieren sollen.<br />
Bevor wir gehen, schauen wir uns das Fläschchen auf dem Tisch näher an. Es ist eine Metallflasche mit<br />
einem Metallstopfen. Das verheißt in der Regel nichts Gutes und wir lassen sie erst mal stehen. Im runden<br />
Raum angekommen stellen wir verwundert fest, dass das Nebeltor verschwunden ist. So kommen wir also<br />
nicht <strong>zur</strong>ück. Elijana schließt die Augen und probiert es trotzdem. Sie knallt gegen die Wand. Wenigstens die<br />
Kiste ist noch da. Lilith sucht nach geheimen Ausgängen, Zlatan trinkt erstmal einen. Beides bringt uns nicht<br />
wirklich weiter. Wir setzen uns auf die Stühle, vielleicht müssen wir ja nur abwarten. Es tut sich nichts. <strong>Die</strong><br />
Wasserfälle scheinen ins Unendliche zu gehen, das scheint auch kein Weg nach draußen zu sein. Also doch<br />
wieder die Flasche. Elijana entdeckt eine Bannrune auf der Flasche. Irgendetwas oder Irgendjemand scheint<br />
darin eingeschlossen zu sein. Lilith popelt am Wachs in der Bannrune herum, bis Elijana ihr die Flasche<br />
wegnimmt. Wir stellen uns in gebührendem Abstand auf, zu allem bereit. Elijana öffnet die Flasche, aus der<br />
weißer Rauch entweicht. Es bildet sich eine kleine Wolke. „Weiße Wolke“, die Dschinn erscheint und begrüßt<br />
uns. Sie sagt, wir sollten gehen, denn wir sind in der Hölle! Sie wirbelt mit ihrem Finger und plötzlich stehen<br />
wir vor der Höhle.<br />
Sie erklärt uns die Ereignisse. Eigentlich hatte sie uns losschicken wollen, um hinter die Pläne der<br />
Baumdämonin SchuNü zu kommen. <strong>Die</strong> wollte die legendären Zwillingsschwerter an sich reißen… Den Teil<br />
der Geschichte kennen wir ja, wir erzählen unsere Version. Auf dem Weg, als plötzlich Weiße Wolke<br />
20
verschwunden war, wurde sie von SchuNü überlistet und in der Flasche eingesperrt. Leider weiß sie nichts<br />
über die purpurne Treppe, sie wird sich aber umhören und ein paar Nachforschungen anstellen. Wir sollten<br />
uns bedeckt halten und den offiziellen Auftrag zu Ende führen. Danach verschwindet sie.<br />
Wir ziehen also weiter Richtung KuenKung. LuTse hat (verächtlich schnaubend), die Kiste auf dem Rücken.<br />
Außerdem zieht er den betrunkenen Zlatan auf einem Gestell hinter sich her. Wir werden noch drei Tage<br />
durch die Berge bis <strong>zur</strong> Hauptstraße brauchen. Es herrscht Dauerregen, doch LuTse findet immer einen<br />
einigermaßen trockenen Lagerplatz. Noch in der Nacht verabschiedet sich YüHua von Zlatan. Sie muss<br />
nachdenken und meditieren. Sie entbindet ihn von seiner Pflicht, sie ständig im Auge zu behalten. Als Dank<br />
bekommt er eine geflochtene, schwarze Strähne ihres Haares. Hängt er sie über sein Ohr, so kann er hören,<br />
wenn sie nach ihm ruft. Spricht er ihren Namen durch die Schleife, so ruft er sie zu sich. Das soll er nur tun,<br />
wenn es wichtig ist.<br />
28.02.2406<br />
YüHua ist weg. Zlatan erklärt es den Anderen. Wir werden erst unseren Auftrag beenden und dann nach<br />
Hinweisen <strong>zur</strong> purpurnen Treppe suchen. SuSchen wird ein Gedicht über unsere Taten schreiben. <strong>Die</strong>ses<br />
Gedicht wird, wenn es sich weit genug verbreitet hat, jedem von uns den Titel „Freund des Feenmädchens“<br />
einbringen.<br />
Das Abenteuer wird fortgesetzt in „<strong>Reine</strong> <strong>Schwertsache</strong> II: <strong>Die</strong> Treppe zum Himmel“<br />
Statistik<br />
Charaktere Spieler Spieltage Spielzeit<br />
Elijana Valînn Alexandra 23.06.2012 5 Stunden<br />
Ciara Eala Jens 13.07.2012 6 Stunden<br />
Zlatan Bajramovic Andreas 17.07.2012 6 Stunden<br />
Lilith Daniela 28.07.2012 8 Stunden<br />
12.08.2012 8 Stunden<br />
18.08.2012 10 Stunden<br />
26.08.2012 8 Stunden<br />
01.09.2012 8 Stunden<br />
Gesamt 59 Stunden<br />
21