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Weißer Wolf & Seelenfresser (PDF)

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Der Zauberald Karmodin II: <strong>Weißer</strong> <strong>Wolf</strong> und <strong>Seelenfresser</strong><br />

Wir übergeben Mojmir das Päckchen von Nervan. Er freut sich und bedankt sich, denn darin waren wichtige<br />

Utensilien für seine Forschungen. Nervan hat ihn auch darüber informiert, dass wir in den Karmodin wollen,<br />

um den Zirkel der Elemente zu erforschen. Während der nächsten beiden Wochen wird er selbst noch ein<br />

paar Informationen darüber besorgen, die er uns dann mit auf den Weg geben wird. Heute werden wir<br />

außerdem so richtig feiern, weil wir Jelena und ihn gerettet haben. Die Rechnung geht auf Mojmir.<br />

Außerdem bietet er uns an, sein Wissen mit uns zu teilen. Wir können Wissensfertigkeiten und einige<br />

Zauberformeln bei ihm lernen, ohne Gold dafür bezahlen zu müssen. Daher lernen wir die nächsten zwei<br />

Wochen bei Mojmir.<br />

19.03.2405<br />

Bevor wir Richtung Geltin aufbrechen, gibt uns Mojmir noch einige Hintergrundinformationen und erzählt uns<br />

eine alte Geschichte: „Die schwarzen Wälder Moravods sind so alt wie die Zeit, und seit alters her gab es<br />

dort ein ganz bestimmtes Gebiet, das man als Verwunschenen Wald bezeichnete: Den Karmodin, die<br />

Heimat der Naturgeister, deren Dasein mit der Essenz der Magie dieses Waldes verknüpft ist. Auch die<br />

unsterblichen Kinder des Gottes Shuyrghad waren unter ihnen und breiteten sich zusehends über die Welt<br />

aus: Man nennt sie das Rabenvolk oder, in einem alten Läina-Dialekt, Kiae. Dann beschlossen die Götter,<br />

ihrer Ausbreitung Einhalt zu gebieten. Der Gott Hruindh schuf Hruindhyr, den Seelenwolf, mächtig,<br />

verschlagen und grausam. Er wurde zum unerbittlichen Feind des Rabenvolkes, von dessen Seelen er sich<br />

nährte und deren Körper er zerbrach. Dann kamen auch die Menschen - alte tegarische Überlieferungen<br />

nennen sie auch „die Kinder Garmens“ - auf diese Welt, und allmählich drängten sie die anderen Wesen<br />

zurück auf das Gebiet des Karmodin.<br />

170 Jahre, bevor die Zeitrechnung unserer Welt durch den herrlichen Gilgalar in Gang gesetzt wurde, griff<br />

die Hand des EISes auch nach Moravod. Ein Eisteufel kam herab aus dem Norden und umfing die<br />

schwarzen Wälder mit seinen weißen Händen. Hundert Jahre lang herrschte diese Kreatur der Kälte, und so<br />

erhielt der Verwunschene Wald den Namen Karelnibor, der Winterwald. Doch die Kinder der Götter und die<br />

Geister der Natur ergaben sich nicht seiner Herrschaft und arbeiteten zum ersten Mal überhaupt wahrhaft<br />

zusammen. So gelang es ihnen schließlich, den Eisteufel in eine Falle zu locken und seinen Körper und<br />

Geist in eine übermannsgroße Stele zu bannen, ringförmig umgeben von Stelen der fünf Elemente. Dieser<br />

Zirkel der Elemente war bis ins fünfte Jahrhundert hinein das größte Heiligtum des Karelnibor, und die<br />

Eingeborenen errichteten mehrere ähnliche Steinkreise, aber dann geriet der Kult der Elemente in<br />

Vergessenheit und mit ihm das Wissen um den Eisteufel aus dem Norden.<br />

Als seit dem 17. Jahrhundert die Zauberfürsten von Uchana von den moravischen Wäldern bis zum Erlikul<br />

herrschten, war ihnen der Karmodin ein Dorn im Auge. Sie ruhten und rasteten nicht, bis es im Jahre 1789<br />

dem verruchten Zauberfürsten Targ Schiatarr gelang, ihn ganz in die Anderswelt zu verbannen - und mit ihm<br />

Rabenvolk, Seelenwolf und die Stele des Eisteufels. Ihr könnt nicht ermessen, welcher Verlust dies für die<br />

Wissenschaft war! Allein die Informationen, welche der Zirkel der Elemente aus fünfhundert Jahren der<br />

Anbetung beinhaltet, würden mich glücklich machen. Und bedenkt, was die unsterblichen Angehörigen des<br />

Rabenvolkes alles erzählen könnten. Umso erfreuter bin ich über Gerüchte aus Moravod, der Bann Targ<br />

Schiatarrs sei seit einer geraumen Weile gebrochen und der Karmodin wieder auf Midgard.“<br />

1


22.03.2405<br />

Wir sind gerade mitten im Karmodin auf der Suche nach einem Nachtlager, als wir in einem Seitenweg eine<br />

seltsame Szenerie vorfinden: Links des Weges liegen sehr viele entwurzelte Bäume, rechts die Reste eines<br />

Lagerfeuers. Es gab aber in den letzten Tagen gar keinen Sturm, soweit wir uns erinnern können, und wieso<br />

sind nur links des Weges die Bäume umgefallen? Wir können dafür keine einleuchtende Erklärung finden.<br />

Um das Lagerfeuer herum sind eigenartige Symbole. Mit genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass es sich<br />

um Zauberschrift handelt. Hier hat jemand Teile des Zaubers Feuerkugel zum Üben aufgeschrieben.<br />

Außerdem finden Elijana und Zlatan Spuren von Wölfen. Es scheinen sehr viele und vor Allem, sehr große<br />

Wölfe gewesen zu sein. Vielleicht handelt es sich sogar um Dunkelwölfe. Die Spuren verlaufen sich im<br />

dichten Wald. Ciara vermutet, dass ein Zauber wie Sturmwind in der Lage wäre, so konzentrierte<br />

Sturmschäden hervorzurufen. Vielleicht hat jemand hier gelagert, der beide Zauber geübt hat, bevor er von<br />

Wölfen (oder Werwölfen?) angegriffen wurde. Wir lassen uns dadurch nicht davon abhalten ebenfalls hier zu<br />

lagern.<br />

Gegen Mitternacht, als Lilith gerade Wache hat, erhellt ein Blitz die Nacht für einen kurzen Moment. Danach<br />

ist wieder vollkommen dunkel. Lilith weckt die Anderen, weil ihr das nicht geheuer ist. Ciara legt sich gleich<br />

wieder hin, Zlatan meint, es käme kein Gewitter, bevor er sich wieder hinlegt. Elijana kann auch keine<br />

Wolken erkennen. Elijana und Lilith gehen sich ein wenig umschauen und nehmen eine Lampe mit. Alles<br />

scheint wieder ruhig zu sein.<br />

20 Minuten später kehren sie ins Lager zurück. Vielleicht ist es ein Phänomen das mit einer Linienkreuzung<br />

zusammenhängt, sagt Elijana. So etwas gibt es jetzt im Karmodin wieder. Elijana übernimmt den Rest der<br />

Nacht die Wache, nichts weiter passiert.<br />

23.03.2405<br />

Am nächsten Morgen wollen sich Elijana und Lilith noch mal bei Tageslicht umschauen. Sie gehen dorthin,<br />

wo sie nachts die Linienkreuzung vermutet haben. Plötzlich steht ein schlanker, ca. 1,75m großer Mann mit<br />

kupferfarbener Haut und schwarzen Haaren vor ihnen. Er trägt eine schwarze Kutte und einen Rucksack bei<br />

sich. Er scheint nicht von hier zu sein. Elijana zaubert ein Erkennen der Aura während Lilith versucht, den<br />

Fremden in ein Gespräch zu verwickeln. Der Fremde beantwortet einsilbig die ihm gestellten Fragen, er hat<br />

auch keine Aura. Dann geht er einfach davon, schaut sich noch ein-, zweimal um und verschwindet im<br />

dichten Wald. Vielleicht ein Linienreisender…<br />

Am späten Vormittag kommen wir zu einer Lichtung, auf der ca. 100 Raben auf den angrenzenden Bäumen<br />

sitzen und die Lichtung beobachten. Zlatan geht auf die Lichtung, und versucht mit den Raben in Kontakt zu<br />

kommen. Die Vögel reagieren nicht, er fühlt sich aber beobachtet. Ein ungutes Gefühl. Elijana kommt dazu<br />

und entdeckt einen Raben, auf dessen Beinen und Schnabel sich silberfarbene Ornamente schlängeln. Ein<br />

Mitglied des Rabenvolkes. Zlatan zaubert Tiersprache, um sich mit dem Angehörigen des Rabenvolks zu<br />

unterhalten. Kurz nachdem der Zauber aufgehört hat zu wirken, bemerkt Zlatan, dass der Rabe sich auch<br />

ohne Magie mit ihm unterhalten kann. Elijana und Zlatan versuchen, mehr Informationen über ihn und den<br />

Zirkel der Elemente zu bekommen. Die Angehörigen des Rabenvolks können zwischen der normalen und<br />

der Anderswelt wechseln. Der Zirkel der Elemente befindet sich in der Anderswelt. Er will uns nicht helfen,<br />

dorthin zu kommen. Er prophezeit uns aber, dass wir eine Gelegenheit finden werden, um in die andere Welt<br />

zu gelangen. Aber erst, wenn die Zeit reif dafür sei.<br />

Wir gehen weiter. Unterwegs treffen wir einige Händler und andere Reisende. Niemand weiß etwas<br />

Besonderes oder hat von außergewöhnlichen Vorkommnissen zu erzählen. Nachts, während Elijanas<br />

Wache, fängt es plötzlich um unser Lager herum an laut zu rascheln. Man sieht immer nur ein paar<br />

leuchtende Augen, in verschiedenen Farben, die sich außerhalb des Lichtscheins unseres Feuers aufhalten.<br />

Ein Knurren deutet auf Wölfe oder sogar Dunkelwölfe hin. Elijana weckt Zlatan, der sich auch umschaut<br />

während Elijana ein Sehen in Dunkelheit zaubert. Zlatan zählt zwölf sehr große Wölfe, die unser Lager<br />

umkreisen. Komischerweise fühlen wir uns nicht bedroht, obwohl es sich doch um Dunkelwölfe handelt.<br />

Elijana ist der Meinung, die Dunkelwölfe wollen uns etwas mitteilen, würden sogar mit uns reden. Sie denkt,<br />

sie fragen nach einem Heiler. Die Beiden wecken der Rest der Truppe.<br />

Ciara zieht als allererstes ihre Rüstung an, Lilith bekommt eine Panikattacke. Der Versuch von Elijana, die<br />

panische Lilith mit einem Schlaf wieder zu beruhigen, endet damit, dass die Umgebungstemperatur auf 40°<br />

Celsius steigt und Lilith immer noch extrem nervös ist. Gloin erklärt sich bereit, den Wölfen zu helfen, wenn<br />

sie einen Heiler brauchen.<br />

Wir folgen den Wölfen in den Wald, einer scheint sogar mehrmals „Folgt mir!“ zu sagen. Elijana stellt fest,<br />

dass die Wölfe versuchen, uns von Gloin zu trennen. Außerdem scheinen sie uns im Kreis wieder zurück zu<br />

unserem Lager zu führen. Da wir Gloin nicht alleine gehen lassen wollen, endet der gemeinsame Ausflug<br />

wieder im Lager.<br />

Kurze Zeit später ziehen sich die Wölfe zurück. Der Rest der Nacht verläuft ereignislos.<br />

24.03.2405<br />

Am Morgen reisen wir weiter die Straße entlang. Der morgendliche Dunst hält sich hartnäckig auf dem Weg.<br />

Gloin und Lilith bemerken immer wieder im Waldgebiet um sie herum die Schatten von Wölfen. Als sie ihre<br />

2


Beobachtung den Anderen mitteilen, stellt sich Gloin an den Waldrand und bietet erneut unsere Hilfe an,<br />

worauf einer der Wölfe seinen Kopf durch die Büsche schiebt und „Folg mir“ von sich gibt.<br />

So folgen wir den Wölfen aufs Neue. Und erneut führen sie uns im Kreis herum. Gloin ist der Ansicht, dass<br />

er ihnen alleine folgt und versucht heraus zu bekommen, was die Wölfe genau wollen. Elijana besteht aber<br />

darauf, dass Gloin deutlich sichtbare Spuren hinterlässt. Somit folgt Gloin ihnen alleine und muss sich arg<br />

sputen, um mit den Wölfen mithalten zu können. Rund 30 Minuten später erreicht er eine kleine Lichtung mit<br />

einem Waldsee, der gut 200m im Durchmesser hat, und mit einer Schilfrohrhütte.<br />

Das Verhalten des <strong>Wolf</strong>es, der ihn hergeführt hat, weist daraufhin das Gloin in die Hütte gehen sollte. In der<br />

Hütte liegt ein bewusstloser Mann auf einem Strohlager und wird von einem weiteren <strong>Wolf</strong> bewacht.<br />

Ansonsten ist die Hütte leer. Der <strong>Wolf</strong> stellt sich als Rudelführer vor. Er hört laut eigener Aussage auf den<br />

Namen Schattenpfote. Die Familie des Mannes lebt weit entfernt. Bevor Gloin auch nur den Ansatz machen<br />

kann Hilfe zu leisten, stößt der <strong>Wolf</strong> noch eine Drohung aus: „Wenn du ihm hilfst, stehen wir in deiner<br />

Schuld. Stirbt er, teilst du sein Schicksal.“ Laut der Aussage des <strong>Wolf</strong>es hört der Mann auf den Namen<br />

Karvedin. Karvedin hat bernsteinfarbene Augen, lange spitze dreckige Fingernägel und alles in allem hat er<br />

etwas Wölfisches in seinen Zügen. Er ist übersäht mit diversen Prellungen. Außerdem hat er zwei<br />

gebrochene Rippen, eine eitrige Pfeilwunde, Fieber, und ist bewusstlos. Ohne Hilfe wird er sterben.<br />

Schattenpfote lässt noch eine Warnung verlauten, bevor Gloin anfängt Karvedin zu helfen: „Lass dich nicht<br />

von Ihm beißen!“ Gloin beginnt damit, sich um die Verletzungen zu kümmern. Dazu nutzt er Heilen schwerer<br />

Wunden für die Pfeilwunde. Dann kümmert er sich um die Rippenbrüche mit Heilen von Wunden und stärkt<br />

ihn zum Schluss noch mit einem Handauflegen.<br />

Karvedin ist nun außer Lebensgefahr, braucht aber noch zwei bis drei Tage zur vollen Genesung, wobei er<br />

aber keine intensive Betreuung durch einen Heiler benötigt.<br />

Da nun die Anwesenheit von Gloin nicht mehr von Nöten ist, wird er von den Wölfen wieder zu uns zurück<br />

begleitet. Auch auf dem Rückweg muss Gloin sich ziemlich anstrengen, um mit den Wölfen mitzuhalten.<br />

Während Gloin mit den Wölfen unterwegs ist, warten die Anderen auf seine Rückkehr. Nach einer Stunde<br />

versuchen Elijana und Zlatan den Spuren zu folgen. Gloin hat durch seine schwere Rüstung sehr deutliche<br />

Spuren hinterlassen. Als sie etwa 50m tief im Wald sind, weist ein <strong>Wolf</strong> mit Kopfschütteln darauf hin, dass<br />

sie nicht weiter gehen sollten. Beim näher kommen knurrt er Elijana an. Ohne genaueres Wissen über Tiere<br />

zu haben weiß auch Elijana, dass man sich nicht mit einem knurrenden <strong>Wolf</strong> anlegen sollte.<br />

Auf dem Rückweg zu Straße hören sie hinter sich ein eigenartiges Geräusch. Nachdem sie sich in Deckung<br />

gebracht haben, da sie ja nicht wissen wer dort auf sie zukommt, rennt erst ein <strong>Wolf</strong> und dann Gloin an<br />

ihnen vorbei. Leicht abgekämpft kommt Gloin wieder auf der Straße an und erzählt von den Geschehnissen.<br />

Am späten Nachmittag setzt sich Gloin zum Meditieren hin. Da ihm beim ersten Mal die Beine einschlafen<br />

begibt er sich gleich erneut in den Trance ähnlichen Zustand. Währenddessen sucht Elijana nach<br />

besonderen Kräutern, findet aber keine.<br />

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, fegt ein kalter Windhauch über das Lager, durch den unser Lagerfeuer<br />

fast erlischt. Wenige Momente später fliegt ein Vogel über das Nachtlager, schneller als man ihn beobachten<br />

könnte. Danach erscheint ein großer weißer <strong>Wolf</strong> mit blauen Augen und begutachtet die Gruppe. Der Blick<br />

der Wölfin ruht kurz auf jedem Einzelnen. Daraufhin breitet sich ein wärmendes Gefühl in uns aus, welches<br />

den Anschein von Heilung erweckt. Sie wird von mehreren Wölfen begleitet. Auf das furchteinflößende<br />

Heulen eines anderen <strong>Wolf</strong>es dreht sich die weiße Wölfin gehetzt um und läuft davon.<br />

25.03.2405<br />

Morgens kurz nach dem Erwachen sinkt die Umgebungstemperatur überraschend um 30°C. Raureif legt<br />

sich auf den Wald. Noch während wir überlegen, warum es so schnell kalt geworden ist, ertönt erneut dieses<br />

unnatürliche Heulen. Zu dem Heulen erscheint eine riesige Gestalt auf der Lichtung. Es handelt sich um<br />

einen <strong>Wolf</strong>, so groß wie ein Pferd. Er geht direkt auf Gloin zu und riecht an ihm. Danach wendet er sich<br />

Zlatan zu und danach Elijana. Als er sich Ciara zuwendet und auf sie zugeht, rennt sie vor ihm davon.<br />

Danach geht er auf Lilith zu und auch bei Ihr schnuppert er. Allerdings scheint er nicht gefunden zu haben<br />

wonach er gesucht hat und so wendet er sich wieder ab und verschwindet im Wald.<br />

Elijana folgt der panisch davon laufenden Ciara. Sie braucht einige Zeit um sie ausfindig zu machen, bringt<br />

sie dann aber unversehrt zu uns zurück. Mit etwas Überlegung können wir schlussfolgern das Ciara mit<br />

einer magischen Angst infiziert wurde. Elijana kann die Angst mit Bannen von Zauberwerk vertreiben und<br />

Ciara ist wieder die Alte.<br />

Im Laufe des Tages begegneten wir diversen Reisenden. Von ihnen erfahren wir auch, dass wir bald ein<br />

Gasthaus erreichen werden indem wir übernachten können.<br />

Am frühen Abend treffen wir in der Gaststätte „Zum grünen Rauschen“ ein. Unsere Pferde bringen wir im<br />

Stall unter. Dabei stellen wir fest, dass unsere Pferde die Einzigen im Stall sind. Das Gasthaus ist recht gut<br />

besucht, denn wir finden gerade noch genug Platz für uns Fünf an einem Tisch, an dem schon einige Bauer<br />

Platz genommen haben.<br />

Nach kurzer Zeit wird Elijana das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Als sie sich umschaut, fällt ihr ein<br />

schlanker, hochgewachsener Elf in einem grünen Mantel mit Krummsäbel und Magierstab bewaffnet auf, der<br />

sie unverhohlen anstarrt. Als ihm bewusst wird das er ebenfalls beobachtet wird, prostet er Elijana zu und<br />

3


nimmt unaufgefordert an unserem Tisch Platz. Er stellt sich als Niriel vor und hat auch noch die Frechheit<br />

uns als „Nichtskönner“ zu Betiteln.<br />

Sein Auftraggeber hat ihn beauftragt Leute zu suchen, die ihn bei seinem Auftrag unterstützen. Er will dass<br />

wir ihn begleiten. Vorausgesetzt wir sind würdig genug und dies will er vorher prüfen. Es geht um einen<br />

Wettlauf zum Weiler Schenila, ca. drei Tagesmärsche entfernt von hier. Wenn man zügig läuft, kann man<br />

den Weiler auch in zwei Tagen erreichen. Wer hingegen reitet, wird schon am nächsten Tag dort eintreffen.<br />

Bei unserer kleinen Besprechung entscheiden wir uns dafür die Herausforderung anzunehmen, da wir<br />

sowieso nach Schenila reisen wollten. Vielleicht überschneidet sich der Auftrag von Niriel ja mit unserem<br />

Vorhaben. Allerdings wollen wir ausschließen das Niriel schon vor uns abreist.<br />

Somit begibt sich Elijana in den Stall, um zuerst Zaubermacht und im Anschluss daran Sehen in Dunkelheit<br />

zu Zaubern. Nun begibt sie sich zu der Zimmertür von Niriel, wo sie schallend anfängt zu lachen, da ihr<br />

Zauber Sehen von Verborgenem gescheitert ist. Alle Türen des Flures außer der des Elfen öffnen sich, da<br />

die Bewohner der Gaststätte neugierig sind, warum es im Flur auf einmal so laut geworden ist. Unter den<br />

bösen Blicken der Leute kommt Elijana in den Schankraum zurück. Allerdings bleibt sie dort nicht allzu lange<br />

denn sie will erneut versuchen nachzusehen, ob Niriel noch in seinem Zimmer verweilt. Sie begibt sich also<br />

erneut zu seinem Zimmer und diesmal klappt der Zauber auch und sie kann sehen, wie der Elf an einem<br />

Tisch sitzt und ein Buch liest. Plötzlich dreht er sich um und es scheint so als sähe er sie durch die Tür<br />

hindurch an. Der Zauber Schlaf, den sie nun auf ihn anwendet verfehlt leider seine Wirkung.<br />

Durch die vielen Zauber in so kurzer Zeit ist Elijana ein wenig erschöpft, was sie durch eine Meditation im<br />

Stall ausgleicht. Frisch gestärkt begibt sich Elijana erneut zu der Zimmertür des Elfen und klopft dort an.<br />

Nach etwas mehr als einer Minute öffnet er die Tür. Allerdings scheint er von anderen Tatsachen<br />

auszugehen, denn er lehnt das unausgesprochene Angebot das Bettlager zu teilen, dankend ab. Elijana<br />

erklärt ihm kurz das sie nicht deswegen gekommen ist, sondern um ihn über die Entscheidung der<br />

Reisegruppe zu unterrichten, dass wir die Herausforderung annehmen werden.<br />

26.03.2405<br />

Am Morgen des nächsten Tages machen wir uns zur Abreise bereit. Im Schankraum begegnen wir Niriel,<br />

der ganz selbst verliebt wie er schon am Vortag auftrat, uns beim Frühstück einen Vorsprung von zwei<br />

Stunden zusichert.<br />

Nach dem wir unser Frühstück beendet haben, treten wir unsere Reise an. Rund zwei Stunden später treffen<br />

wir auf einige Händler, die in einer fünf Wagen großen Kolonne reisen. Sie berichten uns von merkwürdigen<br />

Lichterscheinungen und vermehrtes aufkommen von Wölfen.<br />

Vier Stunden später treffen wir auf einen Honigverkäufer der gerade frischen Honig gesammelt hat und uns<br />

diesen anbietet, aber wir brauchen keinen Honig. Eine weitere Stunde kommen wir gut voran als wir einem<br />

fahrenden Händler über den Weg laufen. Dieser bietet seine eher durchschnittlichen Waren jedem an, der<br />

sie sehen oder gar kaufen möchte.<br />

Weitere zwei Stunden später erscheinen in einiger Entfernung 12 Reiter die uns entgegen kommen.<br />

Darunter befindet sich ein recht bunt gekleideter fremdländisch aussehender Mann der offenbar der Anführer<br />

ist. Der Trupp besteht aus zehn Moraven und einem Zwerg. Sie entpuppen sich als Steuereintreiber und<br />

wollen 1 SS pro Person und je Pferd. Woraus Elijana schließt das sie 3 SS insgesamt haben wollen. Der<br />

Steuereintreiber berichtigt sie und teilt uns mit das wir 7 SS bezahlen müssen. Um keinen Ärger zu<br />

bekommen und weil wir es eilig haben, bezahlen wir und können unbehelligt weiterziehen.<br />

Als wir nach einer weiteren Stunde auf sechs Bären treffen, die die Straße Blockieren. Jeder wiegt ca.<br />

250kg. Das grüne Dreieck im Fell auf ihrer Stirn weist sie laut Zlatan als moravische Waldbären aus. Es sind<br />

Rudeltiere und sollten wir eines verletzen, werden die anderen uns angreifen und im Rudel sind sie sehr<br />

gefährlich. So entschieden wir uns zurückzureisen und keine 15 Minuten später erreichen wir einen<br />

geeigneten Ort für unser Nachtlager.<br />

27.03.2405<br />

Nach dem Frühstück brechen wir auf, am Abend sollten wir Schenila erreichen. Als wir auf einen Mann mit<br />

geschwärzter Kleidung treffen sind wir schon ungefähr eine Stunde unterwegs. Er zieht eine Handkarre mit<br />

Kohle hinter sich her. Es scheint sich um einen Köhler zu handeln. Obwohl wir ihn freundlich begrüßen,<br />

antwortet er uns sehr unhöflich.<br />

Rund eine Stunde später fällt Zlatan in einiger Entfernung eine Gruppe von Reitern auf. Er warnt uns früh<br />

genug, sodass wir uns noch rechtzeitig in Deckung bringen können, denn als sie näher kommen erkennen<br />

auch wir die Steuereintreiber. Wir lassen sie vorbei ziehen.<br />

Eine Stunde später vernehmen wir aus einiger Entfernung eine leise piepsige Stimme. Sie ist fast in Rage<br />

und schreit irgendjemanden oder irgendetwas an mit „Geh da weg, lass das los!“ Gloin und Lilith sitzen<br />

zusammen auf einem der Pferde und da Gloin die Zügel hält und das Pferd lenkt, gibt er dem Pferd die<br />

Sporen. Elijana und Ciara sitzen auf dem anderen Pferd und folgen ihnen sofort. Zlatan ist momentan mit<br />

dem Laufen dran und beginnt einen Spurt, um einigermaßen mit ihnen mitzuhalten.<br />

Wir gelangen an eine größere Ausbuchtung im Wald wo zwei ca. schweinegroße Spinnen aus dem Wald<br />

kommen. Jeweils rechts und links am Waldrand hängt ein großes Spinnennetz. Es reicht auf beiden Seiten<br />

4


komplett über den Wildpass. In dem Netz auf der rechten Seite hängt ein kleines Männchen und ganz egal<br />

wie sehr er versucht sich aus dem Netz zu befreien, er macht es nur noch schlimmer.<br />

Während wir von den Pferden absteigen, um zu schauen, ob und wie wir dem Männchen helfen können,<br />

wird das Männchen von einer der beiden Spinnen gebissen. Gloin zaubert sofort Bannen von Gift auf den<br />

Wichtel.<br />

In der Zwischenzeit bereiten sich die Anderen durch das Ziehen ihrer Waffen auf den Kampf vor. Ciara<br />

beginnt den Angriff mit einem schwachen Donnerkeil. Elijana´s Klinge fängt mitten im Kampf an blau zu<br />

leuchten. Ihr nächster Angriff ist äußerst ergiebig. Sie spaltet die Spinne in zwei Hälften, die ungewöhnlich<br />

weit weg geschleudert werden. Eine neue Fähigkeit von Wirbelwind hat sich offenbart! Lilith, die hinter der<br />

Spinne stand, muss sich schnell in Deckung bringen, um nicht mitgerissen zu werden. Nachdem die erste<br />

Spinne nun das Zeitliche gesegnet hat, wenden sich Elijana, Zlatan und Gloin der zweiten Spinne zu. Die<br />

Spinne versucht zu flüchten und wir lassen sie gewähren.<br />

Beim Versuch das Männlein aus dem Netz zu befreien, stellt sich raus, dass sich die Spinnfäden nicht so<br />

leicht zerschneiden lassen. Der Tierkunde von Zlatan zufolge lässt sich das Spinnennetz am besten<br />

verbrennen oder mit Wasser benetzen und danach zerschneiden. Da abbrennen nicht infrage kommt,<br />

versucht Ciara mit einem Wasserstrahl das Netz nass zu machen. Aber anstelle von einem Wasserstrahl<br />

erschafft sie eine Nebelbank, die unsere Sicht auf unter 30cm begrenzt.<br />

Lilith weicht das Netz mit dem Wasserschlauch ein, um es danach ordentlich zu zerschneiden und das<br />

kleine Männchen befreien zu können. Er bedankt sich noch bei uns, dann wirft er Lilith einen kleinen grünen<br />

Edelstein zu und verschwindet im Gebüsch. Über unser gemeinsames Wissen über Mythen und Sagen<br />

können wir erschließen, dass es sich bei dem Männchen um einen Wichtel handeln müsste.<br />

Elijana und Zlatan befreien noch diverse Tiere aus dem anderen Spinnennetz. Das dauert ungefähr eine<br />

weitere Stunde. In dieser Zeit haben Ciara und Elijana immer wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Als<br />

sie sich umschauen, fällt ihnen ein etwa 15 cm großer durchsichtiger Insektenflügel auf. Nun schauen die<br />

beiden sich diesen Flügel etwas genauer an und stellen fest, dass es sich um einen 30 cm großen nackten<br />

Elfen handelt. Elijana ist aber nicht bekannt das es so kleine Elfen gibt. Als der mini Elf sich ertappt fühlt,<br />

beginnt er zu lachen und fliegt davon.<br />

Rund zwei Stunden nach dem wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, treffen wir auf einen Händler mit<br />

einem Eselskarren. Als er uns erspäht eilt er sich seinen Verkaufsstand für „Scharidisches Allerlei“<br />

schnellstens Einsatz bereit zu bekommen, um uns seine Kostbarkeiten zum Kauf anzupreisen. Umso<br />

erboster ist er als wir ihm nichts abkaufen.<br />

Dem nächsten Händler laufen wir nach ungefähr zwei Stunden über den Weg. Auch diese Begegnung<br />

verläuft ohne weitere Vorkommnisse.<br />

Nach einer weiteren Stunde treiben fünf Reiter Ihre Pferde genau auf uns zu. Als sie näher kommen, stellen<br />

wir fest das es sich gar nicht um Reiter handelt, sondern um Kentauren. Sie wollen unsere Pferde befreien.<br />

Wir müssen Sattel und Zaumzeug abnehmen und die Pferde laufen lassen. Zlatan versucht ihnen zu<br />

erklären, dass die Pferde nicht unser Eigentum sind, sondern tierische Begleiter. Die Kentauren glauben ihm<br />

seine Ausführungen nicht, worauf Zlatan sein Pferd bittet vorauszugehen und später wieder zu uns zu<br />

stoßen. Irgendwie hat Arkadi dies aber falsch verstanden. Er geht nur ein paar Schritte vor, bleibt dann aber<br />

stehen und dreht sich zu uns um. Daraufhin nehmen die Kentauren die beiden Pferde mit sich.<br />

Kurze Zeit später pfeift Zlatan einmal und beide Pferde kommen zurückgelaufen. Den Kentauren gefällt dies<br />

zwar nicht, aber sie sehen ein, dass sich die Pferde bei uns wohlfühlen. Als sie nun wieder weiterreisen<br />

wollen fällt Ihr Blick auf Gloin´s Rucksack und einer der Kentauren fragt unverhofft: „Ist da Schnaps drin?“<br />

Gloin kann dies nicht abstreiten und gibt zwei Runden an die Kentauren aus. Die Kentauren verabschieden<br />

sich noch von uns und wir können weiterziehen.<br />

Am späten Abend kommen wir endlich in Schenila an. Der Weiler besteht aus knapp 50 Häuschen, zwei<br />

Holzbrücken und einem umrundenden Palisadenzaun. Schon aus einiger Entfernung ist zu erkennen, dass<br />

die Tore gerade geschlossen werden. Gloin ruft den Wachen zu, dass sie noch einen Moment warten sollen<br />

und wir dürfen das Tor noch passieren.<br />

Sogleich wenden wir uns an die Wachen und fragen, ob ein männlicher Elf mit dem Namen Niriel schon<br />

eingetroffen ist. Leider wird uns diese Frage mit einem Ja beantwortet. Er kam wohl am Morgen an und<br />

quartierte sich im Gasthaus „Die Anderswelt“ ein, welches sich direkt auf dem Dorfplatz befindet.<br />

Als wir uns schon weiter auf dem Weg Richtung dem Weilerkern befinden, hören wir rufe von außerhalb der<br />

Palisade. „Halt, Stop, Platz da!“ Und auch wenn wir noch nichts erkennen können, werden die Tore erneut<br />

geöffnet. Schon stürmt ein auf einem Schwein reitender Halbling durch das Tor.<br />

Nach einem kurzen aber sehr unterhaltsamen Gespräch erfahren wir, dass er auf den Namen Pranolt hört<br />

und sein Schwein Eberhardine heißt. Er ist wohl der hiesige Zureiter und besitzt ein recht anschauliches<br />

Haus mit einem Gemüsegarten, welcher aber eher einem Schlachtfeld gleicht. Er kennt nur einen Elfen hier<br />

im Weiler und dieser heißt Sindiel. Er ist der Heiler des Dorfes und lebt auf der rechten Seite des Dorfplatzes<br />

in einem Baum. Zudem erfahren wir, dass wir uns in Vollmondnächten vom Badehaus fernhalten sollten, da<br />

Banni sich dort aufhält und nicht gestört werden möchte.<br />

Gloin beschließt sich als erstes mit Sindiel in Verbindung zu setzten da dieser möglicherweise Hilfe<br />

benötigen könnte. Die Anderen gehen zuerst zum Gasthaus. Auf dem Weg dorthin kommen sie am<br />

5


Backofen, einem Brunnen, einem Krämerladen und dem einzigen zweistöckigem Haus vorbei, welches<br />

anscheinend das Bürgermeister- oder. Versammlungshaus ist.<br />

Wir stellen die Pferde in Stall unter und wollen dann in das Gasthaus gehen. Bevor wir auch nur an die Tür<br />

zum Gastraum gelangen, werden wir grinsend von Niriel empfangen. „Ich habe schon auf euch gewartet.“<br />

Der Wirt des Gasthauses heißt<br />

Danilo. Er empfängt uns freundlich<br />

und wir können für 8 SS zwei<br />

Doppel- und ein Einzelzimmer<br />

beziehen. Auch der Wirt bestätigt<br />

uns, dass Niriel in den frühen<br />

Morgenstunden im Weiler<br />

angekommen ist.<br />

Gloin findet den Lindenbaum, um<br />

den ein einstöckiges Haus ringförmig<br />

angelegt ist. Allerdings bekommt er<br />

keine Reaktion auf sein Klopfen.<br />

Während er nun auf eine Reaktion<br />

aus dem Inneren des Hauses wartet,<br />

kommt ein Mann aus dem Badehaus<br />

und erzählt Gloin, dass Sindiel<br />

vermutlich bei Machenko im<br />

Wirtshaus „Freundliche Hand“ sein<br />

wird. Also macht Gloin sich auf den<br />

Weg zum Wirtshaus.<br />

Machenko ist 1,85m groß, hat breite<br />

Schultern und begrüßt jeden mit<br />

einer Umarmung und dem Ausruf:<br />

„Hallo Brüderchen“ oder „Hallo<br />

Schwesterchen“ und „Der Erste geht<br />

aufs Haus“ Gloin genießt ein gutes<br />

starkes würziges Bier vom Vater des<br />

Wirtes. Tjosba braut sein Bier selber<br />

nach einem alten Rezept, welches er<br />

von Zauberwesen bekommen hat.<br />

Außer Ciara die sich lieber hinlegt<br />

und schlafen will, machen wir uns auf<br />

den Weg Gloin zu suchen. Als wir ihn<br />

endlich finden, sitzt Gloin an einem<br />

Tisch und unterhält sich mit Sindiel. Er erzählt von seinem Glauben an Mahal. Elijana setzt sich zu ihnen an<br />

den Tisch. Lilith und Zlatan bleiben in sicherer Entfernung sitzen.<br />

Sindiel kennt Niriel erst seit heute früh aber vom Zirkel der Elemente hat er schon gehört. Naturgeister<br />

könnten uns diesbezüglich eher weiterhelfen als er. Naturgeister sind aber nur auffindbar wenn sie es<br />

wollen. Allerdings kennt er einen Naturgeist, der sich hier im Dorf aufhält. Banni ist ein Naturgeist. Er wurde<br />

von Flamula vom Brunnen vertrieben. Es lebt nun im Badehaus und will dafür Sorge tragen, dass das<br />

Wasser nicht schmutzig wird.<br />

Zudem erklärt er uns, dass 30cm große Elfen keine Elfen, sondern Feen sind. Wie viele andere Waldwesen<br />

auch sind sie vor ca. einem Jahr, als der Karmodin wieder auftauchte erschienen. Darunter fallen auch die<br />

Kentauren und die Wölfe, welche an den Weiler kommen. Deshalb haben die Dorfbewohner auch den<br />

Palisadenzaun errichtet.<br />

Sindiel ist der einzige Arzt in einem Umkreis von mehreren Tagesmärchen Entfernung. Auch aus größerer<br />

Entfernung kommen die Leute zu ihm, um sich helfen zu lassen. Ansonsten gibt es keine Zauberkundige im<br />

Dorf.<br />

Tjosba hat unser Gespräch belauscht und bittet darum mit uns sprechen zu dürfen bevor wir losziehen. Wir<br />

sagten ihm, dass wir ihn aufsuchen werden, bevor wir unsere Reise antreten.<br />

Kurze Zeit später verabschieden wir uns von Sindiel und gehen zurück ins Gasthaus, um uns zur Nachtruhe<br />

zu begeben. Im Gang zu den Zimmern fällt uns auf, dass die Zimmertür von Elijana und Zlatan gerade<br />

zufällt. Da taucht ein kleines weißes Männchen im Flur auf und ermahnt uns, dass wir nichts ändern oder<br />

kaputtmachen sollen. Danach verschwindet er (dies scheint ein Hausgeist zu seien).<br />

Als wir wieder in den Schankraum kommen erfahren wir, dass es sich tatsächlich um einen Hausgeist oder<br />

auch Domovoj handelt. Er tauchte von rund einem Jahr auf und verhindert so ziemlich jede Umbau-<br />

Maßnahme, die der Wirt vornehmen will. Er erzählt uns die Geschichte von seinem Versuch, die Küche<br />

umzubauen. Auch diesen Umbau hat der Domovoj glorreich sabotiert.<br />

6


Neben dem Domovoj im Haus befinden sich noch zwei Naturgeister im Stall. Es soll sich um ein Pärchen<br />

handeln. Stallgeister scheinen grundsätzlich immer paarweise zu erscheinen. Laut dem Wirt hat der Halbling<br />

ein recht gutes Verhältnis zu seinem eigenen Hausgeist. Die beiden Stallgeister heißen wohl Valisaz und<br />

Baganyi.<br />

28.03.2405<br />

Früh am Morgen, es ist ein Tag vor Neumond, sitzen wir beim Frühstück und besprechen unser Vorhaben<br />

an diesem Tag. Danach schaut Gloin sich im Dorf um, während Zlatan sich draußen vor dem Dorf in der<br />

freien Natur umsieht. Die Damen benötigen dringend ein Bad. Im Badehaus treffen sie auf ein Wesen mit<br />

flauschigen Hasenohren, weißem Fell und roten Augen. Als der ein Meter kleine Quellgeist beginnt uns zu<br />

ermahnen, dass wir das Wasser nicht verschmutzen sollen, wissen wir, dass es sich um Banni handelt. Hm,<br />

im Badehaus das Wasser nicht verschmutzen?<br />

Wir unterhalten uns mit dem doch recht netten Banni. Er versteht eben nur keinen Spaß, wenn es um das<br />

Verschmutzen von Wasser geht. Sonst ist er doch recht umgänglich. Er erklärt, dass ein Bewohner der<br />

Anderswelt uns helfen können dorthin zu kommen. Andere Möglichkeiten wären noch einen sehr seltenen<br />

Edelstein eines Wichtels zu besitzen oder einen Haselnusszweig eines Dryadenbuschs im Haar zu tragen.<br />

Wir beschließen mit Flamula zu reden. Vielleicht gelingt es uns ja, dass Banni wieder im Brunnen wohnen<br />

und für sauberes Wasser sorgen darf.<br />

Als Zlaten den Stall betritt um nach Arkadi zu schauen, erblickt er ein kleines Wesen mit Hufen. Das wie eine<br />

Mumie bandagierte Wesen erschrickt und verschwindet. Doch als Zlatan mit Tiersprache mit Arkadi spricht,<br />

wird es neugierig und zeigt sich wieder. Es ist ein Meter groß, hat kurzes Fell und statt Füße hat es<br />

tatsächlich Hufe. Um die roten Augen hat es weiß-graue Haut. Er erklärt Zlatan, dass er ein Valisaz, also ein<br />

Pferde- bzw. Stallgeist ist. Zlatan führt mit ihm ein angenehmen Gespräch über seine Frau und die Aufgaben<br />

im Stall. Wie wir in die Anderswelt gelangen, sollen wir besser mit dem Rabenvolk besprechen und wegen<br />

eines Haselnusszweigs das Dryadenvolk befragen.<br />

Zufällig treffen wir uns einige Stunden später auf dem Dorfplatz. Dort hören wir ein Baby wirklich sehr, sehr<br />

laut schreien. Je näher wir an das Haus kommen, aus dem das Geschrei dringt, desto mehr wird uns klar, es<br />

ist kein normales Babygeschrei. Es hört sich bockig und ja sogar fordernd an. Seltsam. Auf dem Weg erblickt<br />

Elijana die Schneiderin Flamula. Schnell geht sie auf sie zu und lädt sich für den Nachmittag dort zum Tee<br />

ein. Etwas überrascht sagt Flamula zu.<br />

Indessen haben Gloin und Zlatan schon das Gespräch mit dem Pfeife rauchenden Mann vor der Hütte mit<br />

dem schreienden Baby begonnen. Die Eltern sind Miska und Kjellefjenn. Miska bittet die Beiden herein und<br />

sie erblicken ein Baby normaler Grüße mit einem riesigen Kopf, eklig runzliger Haut und tiefschwarzen,<br />

funkelnden Augen. Unentwegt schreit es abwechselnd: „Hunger! Essen!“. Die völlig ausgezehrte Kjellefjenn<br />

erklärt den Beiden, dass es sich um einen Wisseling handelt.<br />

Zlatan weiß, dass die Eltern des Wisselings Naturgeister sind, die ihr Kind nicht mehr wollten. Sie tauschten<br />

es gegen ein Menschenkind. Zwar kann man einen Wisseling bannen, doch dann besteht keine Möglichkeit<br />

mehr das eigene Kind zurückzuerhalten. Eine andere Möglichkeit den Wisseling loszuwerden ist das<br />

Aussprechen seines Namens, doch das soll sehr gefährlich sein. Die letzte Möglichkeit von der Zlatan weiß,<br />

ist den Wisseling dazu zu bringen, sein wahres Alter zu nennen. Das wird nicht einfach!<br />

Lilith, inzwischen auch beim Wisseling angelangt, folgt Zlatans Auftrag und holt eine Flasche süßen, roten<br />

Wein aus dem Wirtshaus. Zlatan glaubt den Wisseling betrunken machen und somit erst einmal ruhig stellen<br />

zu können. In unglaublicher Geschwindigkeit trinkt das Balg die Flasche leer und schreit sogleich nach mehr.<br />

Gloin ist überrascht und sagt, dass ein normales Baby diese Menge Alkohol nicht überleben würde. Das<br />

beweist nur, dass wir es hier nicht mit einem normalen Baby zu tun haben.<br />

Zlatan gibt die Hoffnung nicht auf. Schnell läuft er hinüber zum Wirtshaus um eine Flasche Schnaps für das<br />

Baby und eine Flasche Wein für Elijanas Treffen mit Flamula zu kaufen. Auf dem Weg dorthin fällt ihm Niriel<br />

auf, der Zlatan mit einem hämischen Grinsen beobachtet. Fast wäre Zlatan mit einem jungen Mann<br />

zusammengestoßen. Auch dessen Gesicht schmückt ein breites Grinsen. Dieses jedoch ist eher erfüllt von<br />

Glück und Freude. Mit einem Blumenkranz auf dem Kopf -merkwürdig, aber wer will schon über die Sitten<br />

fremder Völker urteilen? - und einem Ballen Stoff in der Hand ist nicht schwer zu erraten, dass er sich auf<br />

dem Weg zu Flamula befindet.<br />

Wo sonst als im Wirtshaus sollte man auf einen Zwerg treffen? Richtig: Gloin und Zlatan treffen sich in der<br />

„Freundlichen Hand“. „Hallo Briderchen!“ tönt eine Begrüßung von einem der Tische. Die Zwerge Thoruk<br />

und Gloin lernen sich kennen und zischen gemeinsam mit Zlatan ein Bierchen. Gloin erklärt Thoruk weshalb<br />

das Baby so laut schreit. Mit einem zynischen Unterton erklingen die Worte: „Ja, ja, Menschenkinder sehen<br />

doch alle gleich aus, hah, kann doch mal passieren.“ „Boah, Niriel, Fresse zu!“, antwortet Gloin in einem<br />

ungewohnt unbeherrschten Tonfall.<br />

Alle Vier verlassen nahezu gleichzeitig die „Freundliche Hand“. Ein fröhlich pfeifender junger Mann mit<br />

einem Blumenkranz auf dem Kopf verlässt zeitgleich auch Flamulas Haus. Den Stoffballen trägt er nun nicht<br />

mehr in den Händen, sondern der feine Stoff umhüllt ihn nun. Fast tänzeln verlässt er das Dorf Richtung<br />

Norden. Thoruks fragendem Blick entnehmen wir, dass er auch keine Ahnung von den hiesigen Sitten hat.<br />

7


Niriel nutzt die Gelegenheit und spricht uns auf den Wechselbalg an. Er könne uns helfen, wenn wir im<br />

Gegenzug ihm helfen würden. Zunächst sollen wir ihm in den Zauberwald folgen, alles Weitere würde er uns<br />

später erklären. Haben wir eine Wahl? Da wir die Guten sind: Nein, haben wir nicht. Elijana verschiebt also<br />

ihre Verabredung mit Flamula. Dann teilt Niriel uns mit, dass wir das Wechselbalg in solches Erstaunen<br />

bringen müssen, dass es uns selbst sein wahres Alter verrät.<br />

Wir überlegen eine Weile, wie wir das Balg in Erstaunen versetzen können. Da hat Zlatan eine Idee. Er setzt<br />

sich mit dem Balg auf sein Pferd und reitet so schnell Arkadis Hufe sie tragen. Kurz hält das Balg inne, doch<br />

sobald Zlatan an einem Busch mit prallen, dunkelroten, fruchtigen Beeren vorbei reitet, fängt das<br />

unerträglich Brüllen wieder an. Nach ein paar Minuten kehrt er erfolglos zu uns zurück.<br />

In gewohnt ruhiger und überlegter Art unterbreitet Gloin den Vorschlag, das Zlatan auf der Welle surfen soll.<br />

Ja, welch grandiose Idee! Zlatan nimmt seine Streitaxt in die Hand, sucht eine geeignete Stelle außerhalb<br />

des Dorfes, konzentriert sich und los geht der Ritt auf der Erdwelle.<br />

„Jetzt bin ich so alt wie das Weltengebein, aber so etwas habe ich noch nie gesehen!“, gibt das Wechselbalg<br />

erstaunt und gleichzeitig beeindruckt von sich. Hah! Von einer Sekunde zur anderen hält Zlatan das blonde<br />

8 Monate junge Mädchen in den Armen.<br />

Schnell eilen wir zu den Eltern, die die Kleine überglücklich in die Arme schließen und uns wirklich sehr<br />

dankbar sind. Wir berichten von Niriel und unserem Versprechen ihm in den Zauberwald zu folgen. Sie<br />

geben uns den Tipp mit Pribislav zu sprechen. Er sei in eine Dryade verliebt, die uns sicher helfen könne.<br />

Der Beschreibung nach, handelt es sich um den 16jährigen jungen Mann mit dem Blumenkranz im Haar.<br />

Nachdem die Eltern nun ihr Kind wiederhaben, ist es an der Zeit, dass Zlatan Arkadi wieder in den Stall führt<br />

und ihn striegelt. Der Valisaz sagt zu Zlatan: „Denk´ dran: wirf nicht die Petersilie weg! Das erregt die<br />

Aufmerksamkeit übel wollender Geister!“<br />

Indessen suchen wir den jungen Pribislav, doch unsere Spurensuche im Norden des Dorfes bleibt erfolglos.<br />

Thoruk und Gloin sprechen mit dem Krämer. Sie erfahren, dass dieser Pribislav bat die Silberpappel zu<br />

fällen. Wir fragen nach der Dryade. Davon wisse er nichts, nur dass Pribislav sehr verliebt ist. Gloin und<br />

Thoruk lassen sich den Weg zur Silberpappel beschreiben. Mit Elijana im Bunde gelingt es Gloin und Thoruk<br />

den Spuren bis zur besagten Silberpappel zu folgen. Sie befindet sich auf einer kleinen Lichtung.<br />

Nur wenige Augenblicke später hören sie das freudige Kichern eines jungen Mädchens. Fragend schauen<br />

sie sich an. Elijana ruft nach Pribislav. Wir hören wie das Knistern des Gehölzes leiser wird. Die junge Frau,<br />

eventuell in Begleitung des jungen Mannes scheint sich zu entfernen. Zlatan, der uns kurze Zeit später<br />

folgte, tritt nun auf den Waldweg und sieht dort Pribislav.<br />

Zlatan stellt den jungen Mann zur Rede. Doch wenig überzeugend versucht dieser uns glaubhaft zu machen,<br />

dass er nicht wisse, was eine Dryade ist. Als Zlatan sich gelangweilt gegen die Silberpappel lehnt, spürt er<br />

wie ihn plötzlich dünne, aber starke Grashalme fest an den Baum fesseln. Elijana lockt die Dryade vorsichtig<br />

und behutsam aus dem Wald und fragt nach einem Haselnusszweig. Die Dryade verspricht uns, dass wir<br />

uns welche nehmen dürfen, wenn wir dafür Sorge tragen, dass ihre Silberpappel - ihr Zuhause - nicht gefällt<br />

wird. Sie zeigt uns eine andere Silberpappel, welche nicht bewohnt ist.<br />

Inzwischen ist auch Zlatan wieder in Freiheit. Thoruk, nach bekannter Zwergenmanier, fackelt nicht lange<br />

und fällt den uns gezeigten Baum. Gemeinsam zerren wir den schweren Baum auf den Weg. Der Dryade<br />

Ridschynella sagen wir zu, dass wir unser möglichstes tun um zu vermeiden, dass ihr Baum gefällt wird.<br />

Während wir an der großen und schweren Pappel zerren, ruft Ridschynella uns noch hinterher, dass wir<br />

keinen Holunderzweig verletzen sollen und schon gar nicht sein Holz verbrennen dürfen. Holunder sei<br />

nämlich noch viel nachtragender als Petersilie.<br />

Als wir beim Krämer Bogumil ankommen, zeigen wir ihm die Pappel. Er fragt, wie er uns dafür entlohnen<br />

könne. Wir wollen jedoch lediglich sein Versprechen, dass im Tausch gegen diese Silberpappel, die besagte<br />

Pappel nicht gefällt wird. Er ist begeistert und einverstanden. Mit einem Gläschen Schnaps besiegeln wir<br />

den Deal.<br />

Gerade als wir zurück zu Ridschynella gehen wollen, um ihr die frohe Botschaft zu überbringen, fängt uns<br />

Niriel auf dem Dorfplatz ab. Da wir nun erfolgreich den Wechselbalg losgeworden sind, erwartet er, dass wir<br />

morgen früh mit ihm aufbrechen. „Ja, ja, doch.“, sagen wir und wollen weitergehen. Doch noch bevor wir<br />

einen Schritt getan haben, geht die Tür der „Freundlichen Hand“ auf und ein alter Mann, Tjosba, kommt<br />

schwer beladen mit einem Fässchen in den Armen auf uns zu.<br />

Atemlos vom hohen Kraftaufwand jappst er, dass er unsere Hilfe benötigt. Flüstern und sich sorgfältig<br />

umsehend fügt er hinzu, dass es um das besondere Geheimrezept seines vorzüglichen Bieres geht. Das<br />

Rezept sei ursprünglich von einem Wichtel erfunden worden. Dieser verriet es seinem Großvater Tjosbater.<br />

Wenn wir in den Wald gehen, sollen wir unbedingt den Nachfahren des Wichtels probieren lassen, ob das<br />

Bier noch dem Originalbier entspricht. Unvorstellbar wäre, wenn es im Laufe der Zeit und einer vielleicht<br />

fehlerhaften Überlieferung an unverwechselbarem Geschmack verloren hätte. Wir nehmen das Fässchen an<br />

uns und versprechen Tjosba, dass wir nachfragen werden.<br />

Am Dorfbackofen haben sich zwischenzeitlich wieder einige Frauen zur Plauderei versammelt. Eine Frau hat<br />

für ihr junges Alter von ungefähr 30 Jahren schon erstaunlich silbernes Haar. Es ist die Frau des<br />

Dorfvorstehers. Sie heißt Srilasha. Auf unsere etwas indiskrete Frage nach ihrer Haarfarbe gibt sie sehr<br />

8


deutlich zu verstehen, dass uns das nichts angeht. Freundlicher fügt sie hinzu, dass sie uns gern ein Brot<br />

backen wird. Wir nehmen gern an. Als das Brot fertig ist, bringt sie uns dies zum Mittagstisch ins Wirtshaus.<br />

Gerade als wir fertig gegessen haben, kommt dieser lästige Elf in die „Freundliche Hand“. Er übergibt uns<br />

einige Zweige im Auftrag von Pribislav. Lästig, einfach lästig! Darauf trinken Thoruk und Gloin solange bis<br />

sie sich ins Koma gesoffen haben. Tssss, Zwerge halt. Zlatan geht in den Wald um der Natur nahe zu sein<br />

und Elijana nimmt endlich die selbst ausgesprochene Einladung bei Flamula wahr.<br />

Ganz undankbar scheint Flamula doch nicht zu sein, denn sie führen ein recht angenehmes und<br />

informatives Gespräch. Elijana erzählt von ihren Eltern und der Schneiderei, die seit Generationen von den<br />

Nachkommen der Valînns fortgeführt wird. Nachdem Elijana berichtete, dass sie selbst zu ungeschickt ist um<br />

mit Nadel und Faden umgehen zu können, zeigt Flamula ihr wie einfach doch der ein oder andere Stich ist.<br />

Doch als Elijana höflicherweise zu Nadel und Faden greift und sich am gezeigten versucht, sieht Flamula<br />

schnell ein, dass das keinen Sinn hat. So wechseln sie bald das Thema.<br />

Flamula berichtet von Banni, dem Quellgeist. Dieser ließ einfach nicht zu, dass Wasser aus dem Brunnen<br />

geschöpft wird. Aber wie soll ein Dorf mit Menschen bevölkert ohne Wasser überleben? Die Dorfbewohner<br />

haben schon extra darauf geachtet einen sauberen Eimer und ein reines Seil zu benutzen. Doch Banni hörte<br />

nicht auf zu meckern und zu nölen bis er das Schöpfen seines Wassers sogar verbot. Da wurde es Flamula<br />

zu bunt und sie hat Banni kurzer Hand aus dem Brunnen in das Badehaus verbannt. Elijana überlegt kurz,<br />

verabschiedet sich und teilt mit, dass sie heute noch mal rein schaut.<br />

Schnell läuft sie zu Banni ins Badehaus. Elijana gibt die von Flamula gesagten Worte wieder. Banni ist<br />

entsetzt und verkündet laut, dass das Seil ganz und gar nicht sauber war. Schmutzig war es, es hat fast von<br />

alleine gestanden vor Dreck. Ja, und der Eimer war alt, von sauber gar nicht zu reden und der Griff war aus<br />

Metall und rostig. Dabei schüttelt er sich angewidert. Elijana fragt, ob es denn in Ordnung sei, wenn die<br />

Dorfbewohner mit einem natürlichen Gefäß Wasser aus dem Brunnen schöpfen würden. Banni überlegt kurz<br />

und sagt, dass das Gefäß natürlichen Ursprungs und sauber, er buchstabiert sicherheitshalber s-a-u-b-e-r<br />

sein muss. Elijana verspricht noch mal mit Flamula zu reden.<br />

Sogleich geht sie wieder zu Flamula zurück und erklärt die Bedenken Bannis wegen des verrosteten Griffs<br />

des Eimers. Flamula versteht Banni jetzt. Sie räumt ein, dass das Wasserschöpfen mit einem natürlichen<br />

Gefäß, etwa einem ausgehöhlten Baumstamm durchaus denkbar wäre. Dann könne Banni wieder zurück in<br />

den Brunnen und die Dorfbewohner endlich wieder in Frieden baden. Außerdem würde jemand für sauberes<br />

Wasser im Brunnen sorgen, was ja auch ein erheblicher Vorteil sei. In zwei Wochen wäre eine<br />

Dorfversammlung, da könne dies diskutiert werden.<br />

Um dies dann auch noch auf den Weg zu bringen, verabschiedet sich Elijana von Flamula und besucht den<br />

Dorfvorsteher. Shavasz, der Dorfvorsteher begleitet sie in die Versammlungsstätte. Etwas erschrocken<br />

nimmt sie die zahlreichen Tierfelle und –köpfe wahr, die hier zur Schau und ein bisschen sicher auch aus<br />

Angeberei an den Wänden hängen. Um <strong>Wolf</strong>totems Willen darf Zlatan diesen Raum niemals betreten. Als<br />

sie sich wieder gefasst hat, trägt sie die Gespräche der vergangenen Stunden vor.<br />

Shavasz überlegt kurz, kratzt sich am Kinn und sagt, dass es sich um eine gute Idee handelt. Ja, dies wird<br />

auf der nächsten Dorfversammlung auf jeden Fall angesprochen und diskutiert. Gerade als Elijana gehen<br />

möchte, kommt Flamula vorbei. Auch ihr war es ein großes Anliegen, dies noch heute anzusprechen, damit<br />

es auf die Tagesordnung der Dorfversammlung in zwei Wochen kommt.<br />

Am Ende des Tages begeben wir uns zu Thoruk und Gloin und begießen mit Ihnen den morgigen<br />

Wäldchestag. Spät in der Nacht gehen wir schlafen.<br />

01.04.2405<br />

Am nächsten Morgen machen wir uns schon sehr früh mit Niriel auf den Weg. Das Fässchen Bier nehmen<br />

wir selbstverständlich mit. Unterwegs bemerken Thoruk, Elijana und Zlatan, dass etwas nicht stimmt. Zlatan<br />

merkt an, dass Wölfe uns schon eine ganze Weile begleiten.<br />

Nach ein paar Metern kommen wir an einen Busch. Dort hängen an 5 Lederschnüren <strong>Wolf</strong>zähne. Zlatan<br />

nimmt die 5 Schnüre und gibt sie Elijana, Gloin, Ciara und Lilith und zuletzt nimmt er sich selbst eine. Die<br />

Wölfe, welche uns begleiteten, ziehen knurrend in den Wald ab.<br />

Nach einer viertel Stunde kommen wir an eine Lichtung. Dort steht ein Baum, wir gehen vorbei. Wenige<br />

Meter später spricht uns ein sehr traurig aussehendes altes Männchen an. Er stellt sich als Wassili Willof<br />

vor. Lange schon habe er kein echtes Brot mehr gegessen und keine Wolle mehr getragen. Wir holen ein<br />

Stück Brot aus unserem Rucksack und geben es ihm mit einem Kleidungsstück. Er bricht Stücke vom Brot<br />

ab und teilt dies mit jedem von uns und gibt auch ein Stück den umstehenden Bäumen. Es kommt uns so<br />

vor, als war der Ranken, den er teilte wesentlich größer, als das Stück Brot, welches wir ihm gaben.<br />

Nachdem wir aufgegessen haben, sagt er uns, dass wir einen Feenring benötigen. Er kann uns den Weg zu<br />

einem Feenring weisen: „Bei Ekjal Espe zweihundert Wurzellängen im abendlichen Sonnenwinkel zur<br />

Windseite, bis Ihr bei einer Gruppe alter tauber Baumlinge anlangt - aber nicht die bei der uralten<br />

Tannenseele, sondern etwas weiter in Richtung auf diese karbonhaltige Wasserader ...“<br />

Nach kurzer Zeit hören wir es rascheln. Dann scheint jemand irgendwo dagegen zu stoßen und tut es mit<br />

einem lauten „Autsch!“ kund. Dann raschelt es weiter, wieder ein lauter Knall und erneut ein „Autsch!“. Jetzt<br />

hört es sich so an als würde jemand laut durch die Nase atmen. Woraufhin es wieder raschelt. „Ah, lecker,<br />

9


lecker.“, hören wir. „Mmh, lecker, ja Bier, mmh Bier, lecker.“ Vor uns steht ein wahnsinnig schnell<br />

sprechender Wichtel. Er klebt sozusagen mit seiner Nase am Bierfässchen. Wir geben es ihm, da er wohl<br />

der besagte Nachfahre ist. Er probiert einen großen Schluck, setzt dann erneut an, wischt sich den Mund mit<br />

dem Arm ab. Er fragt woher wir das Bier haben. Wahrheitsgemäß antworten wir. Daraufhin sagt er, dass wir<br />

Tjosba folgendes ausrichten sollen: „Gut, einmalig, immer labend!“ Dann gibt er uns noch ein Säckchen mit<br />

einer Kräutermischung für ihn mit, dreht sich um und geht.<br />

Kurz darauf kehrt er zurück und sagt zu uns: „Wenn ich Euch einmal einen Gefallen tun kann…“. Wir<br />

unterbrechen sein schnelles Gerede mit dem Wort „Feenring“. Er nickt und fährt in gewohnt schnellem<br />

Reden fort: „Ja, ich kann Euch helfen, kommt mit!“ Wir folgen ihm. Auf dem Weg erklärt er uns:<br />

„Um den Zirkel der Elemente zu erreichen, müsst ihr euch den Jahreszeiten stellen, einem verzauberten<br />

Gebiet rings um den eigentlichen Zirkel. Den Pfad der Jahreszeiten erreicht ihr nur, indem ihr den Bewohner<br />

eines Feenrings darum bittet, ihn für euch zu öffnen. Und bedenkt: Es gibt fünf Feenringe, und jeder ist<br />

einem anderen Element geweiht. Euer Weg wird am Feenring der Luft beginnen, der zugleich stellvertretend<br />

für das ganze Jahr steht, und dort wird er auch wieder enden.“<br />

Journal von Christian vom 17.10.2011 fehlt noch.<br />

Immer noch der 01.04.2405<br />

Wir haben gerade die ersten Untersuchungen am Zirkel der Elemente abgeschlossen und für Nervan einige<br />

Aufzeichnungen gemacht. Da Gloin schon eine der Stelen angefasst hat, macht Elijana ein Erkennen der<br />

Aura auf ihn, nachdem er seinen Hammer abgelegt hat. Sie sieht eine göttliche und eine schwächere<br />

elementare Aura. Sie wiederholt das mit den Stelen, nachdem alle den Zirkel verlassen haben. Sie kann<br />

jeweils elementare Auren und die Auren dreier Götter, die sich überlagern, erkennen:<br />

• Amaschida (aranische Fruchtbarkeitsgöttin)<br />

• Xan (albischer Herrschaftsgott)<br />

• Satara (tegarische Todesgöttin)<br />

Zlatan nimmt allen Mut zusammen und fasst die Stele der Erde an. Eine Minute später, nachdem die<br />

Anderen einen unbewegten Zlatan gesehen haben, fällt er rückwärts um. Er fühlt sich strotzend vor<br />

Lebenskraft und kerngesund. Zlatan beschreibt ähnliche Erfahrungen mit Lichteffekten wie Gloin. Die<br />

Anderen haben davon nichts sehen können. Einige seiner früheren Narben sind verschwunden, sein<br />

Haarwuchs ist wieder vollständig und hat auch die Farbe nicht verändert.<br />

Nachdem zweimal nichts Gravierendes passiert ist, fasst Elijana an die Stele der Luft. Sie fühlt sich, als reite<br />

sie auf einer Sturmwelle. Sie sieht auch ein extrem helles Licht. Nach einer Minute setzt auch sie sich auf<br />

den Hosenboden. Es sind keine Veränderungen zu erkennen, sie fühlt sich gut.<br />

Nach kurzer Bedenkzeit fasst Ciara dann auch die Stele des Wassers an. Nach einer Minute sieht es so aus,<br />

als würde sie weggespült. Sie beschreibt helles Licht und eine große Welle gesehen zu haben.<br />

Thoruk nimmt sich die Eis-Stele vor. Nach einer Minute wird es extrem kalt um ihn herum. Er hat plötzlich<br />

weiße Haare und eisblaue Augen. Außerdem ist er von Raureif bedeckt. Er hinterlässt einige Zeit lang<br />

gefrorene Fußspuren und es ist extrem kalt in seiner Nähe.<br />

Wir schauen uns die zentrale Stele näher an. Sie ist 3m x 3m groß und ca. zehn Meter hoch. Im Gegensatz<br />

zu den anderen Stelen ist sie nicht verwittert. Unzählige Symbole schmücken sie. Zlatan kann darin nichts<br />

erkennen. Elijana sagt, es könnte sich um eine Schrift handeln. Sie konzentriert sich und plötzlich fängt sie<br />

an, die Zeichen vorzulesen. Zlatan schnappt sich Feder und Papier und schreibt auf, was Elijana erzählt.<br />

„Der Eisteufel<br />

Um 170 vL drang aus den Ebenen von Tuomela der Eisteufel nach Süden vor und errichtete sich dort ein<br />

eigenes Reich des ewigen Schnees, eine Enklave des unseligen EISes. Sein Einfluss erstreckte sich über<br />

den gesamten Zauberwald, der bald nur noch Karelnibor (Winterwald) genannt wurde. Doch der Karelnibor<br />

war auch das Reich des Rabenvolks, des Seelenwolfs und all der anderen Zauberwesen. Sie schlossen<br />

einen Pakt, in den sie auch die Kinder Garmens, die Menschen, einbezogen, und erschufen gemeinsam den<br />

Zirkel der Elemente. Neben dem mächtigen Seelenwolf gab es vier weitere Wesen, die an diesem Plan Teil<br />

hatten: die Weise Rätin Laea von den Kiae, Ludmilla von den Frostfrauen, Brokolok vom Stillen Volk sowie<br />

die menschliche Schamanin Ljubana, deren Totemtier der <strong>Wolf</strong> war und die dem riesigen Geschöpf des<br />

Gottes Hruindh am meisten bedeutete. Als der Zirkel der Elemente fertig war, bestand er aus fünf riesigen<br />

Monolithen, die den fünf Elementen geweiht waren. Im Zentrum des Runds erhob sich eine noch höhere<br />

Stele: Wer immer sie berührte, der wurde mit Leib und Seele hineingesogen und war fortan und für alle<br />

Ewigkeit dazu verurteilt, dort zu leben, unfähig, sich mit anderen Lebewesen zu verständigen oder Einfluss<br />

auf die Außenwelt zu nehmen. Für die niederen Diener des Eisteufels errichtete man weitere, kleinere Zirkel.<br />

Der große Plan gelang, und der Eisteufel und seine Helfer wurden in die Stelen gebannt. Die Verbündeten<br />

schworen einander, die Zirkel der Elemente fortan als Heiligtümer zu achten. Nun sah Hruindhyr einen Weg,<br />

sich des verhassten Rabenvolkes zu entledigen. Er verriet den Pakt, indem er durch seine beinahe göttliche<br />

10


Macht die Zirkel der Elemente zu seinem Eigentum machte: Wer seither die Stelen im Zentrum eines<br />

solchen Zirkels mit bloßer Hand berührt, dessen Seele wird erst ins Innere des Steines und dann direkt in<br />

den Leib Hruindhyrs gesogen, während ein Stück vom Wesen des Seelenwolfs sich des Körpers bemächtigt.<br />

Doch der Frevel Hruindhyrs blieb nicht ohne Folgen, und das Schicksal verurteilte ihn dazu, fortan in einem<br />

Körper und einer Seele aus Eis zu existieren.<br />

Die Weise Rätin des Rabenvolks war die erste, die den Verrat Hruindhyrs bemerkte. Sie warnte ihr Volk<br />

davor, die heiligen Stelen noch einmal zu berühren und beschloss, ihnen ein Beispiel zu geben. Und so<br />

versammelte sich das Rabenvolk um den Zirkel des Eisteufels, als die menschliche Schamanin Ljubana zur<br />

Stele trat, um ihr Gebet an die Geister des Waldes zu richten. Laea begab sich zu ihr und schuf um sie<br />

herum die Illusion einer Rabenfrau. Blaue Blitze umzuckten die Säule und umspielten die Gestalt der<br />

Schamanin, als sie ihre Hand in Ehrfurcht auf die Oberfläche legte. Sogleich erschien der Seelenwolf, um<br />

sein erstes Opfer entgegenzunehmen. Aber als Hruindhyr erkannte, dass kein Kind Shuyrghads, sondern<br />

eine Tochter Garmens das erste Opfer der Stele geworden war, war er zutiefst erschüttert. Hruindhyr schrak<br />

vor dem Anblick von Ljubanas seelenlosem Körper zurück und weinte Tränen aus Eiskristall über den Tod<br />

des einzigen Wesens, das ihm jemals etwas bedeutet hatte. Da wurde er Laeas gewahr und schnappte nach<br />

ihr. Laea aber sprach zu ihm, dass die Seele Ljubanas ohne ihre Hilfe für immer verloren sei. So ließ<br />

Hruindhyr sich auf den ersten und letzten Handel mit dem Rabenvolk ein: Er versprach, Laea zu<br />

verschonen, sollte es dem Rabenvolk gelingen, Ljubanas Seele wieder zu einem Körper zu verhelfen. Der<br />

Seelenwolf opferte einen Teil seiner Essenz, um die Seele der menschlichen Schamanin wieder<br />

freizugeben. Daraufhin wirkte das Rabenvolk einen Zauber, der es Ljubana ermöglichte, auf Midgard die<br />

Gestalt ihres Totemtieres anzunehmen: Die Weiße Fähe war geboren.“<br />

(siehe auch: „Schwarzer <strong>Wolf</strong> & Weiße Fähe: Die Legende von der unsterblichen Liebe“ am Ende des<br />

Journals).<br />

Es dauert eine ganze Weile, die komplizierten Symbole zu übersetzen. Elijana bleibt ganz konzentriert vor<br />

der Stele stehen und liest immer weiter.<br />

Nach vier Stunden scheint immer noch kein Ende in Sicht. Ein wenig später fällt Zlatan, der schon länger<br />

mal eine Pause machen will, auf, dass sich Elijana wohl nicht von der Schrift lösen kann. Sie scheint dem<br />

Zwang zu unterliegen, immer weiter lesen zu müssen. Als Elijana immer nicht reagiert, versuchen Gloin und<br />

Zlatan gemeinsam sie von der Stele weg zu ziehen. Genau in diesem Moment berührt Elijana die Stele. Ihr<br />

Körper wird augenblicklich zu Eis. Wir hören ein Heulen und lautes Knurren immer näher kommen.<br />

Kurze Zeit später erscheint Hruindhyr, der Seelenwolf. Er starrt uns an und Zlatan kann ein Spiegelbild von<br />

Elijana in seinen Augen erkennen.<br />

In unseren Köpfen hören wir seine eiskalte Stimme: „Ich habe euer Leid gesehen und die Trauer um den<br />

Verlust eines Kindes von Garmen, das ihr als eure Gefährtin betrachtet habt. Ihre Seele ist nun in mir und<br />

wird es immer sein, solange ich es will. Doch ich gebe euch eine Möglichkeit, eure Gefährtin zu erlösen und<br />

ihr seinen eigenen Leib zurückzugeben, wie ich es schon einmal vor langer Zeit tat. Bringt mir die, der das<br />

Herz des Seelenwolfs gehört, und die das ihre an einen Unwürdigen verschenkte, dessen Haut nur noch<br />

Holz ziert. Ich habe in euren Seelen gesehen, dass ihr sie kennt, doch mir selbst ist der Weg versperrt. Ich<br />

gebe euch alle Zeit der Welt, doch bedenkt, dass auch meine Geduld ihre Grenzen hat. Und euer Leben ist<br />

so kurz. Bringt mir die Meine, und ich gebe die Eure frei.“<br />

Die Gestalt des riesigen <strong>Wolf</strong>s verschwimmt zu einem Nebelstreifen und verschwindet dann, während seine<br />

Worte in uns nachklingen. Dann, als er schon beinahe verschwunden ist, erscheint das Bild einer<br />

wunderschönen weißen Wölfin vor unseren inneren Augen, das bald vom Antlitz einer blauäugigen,<br />

silberhaarigen Frau überlagert wird, die uns bekannt vorkommt...<br />

Wir können die Seele von Elijana wieder erhalten, wenn wir dem Seelenwolf „die Seine“ bringen. Es handelt<br />

sich um Ljubana, die weiße Wölfin. Wir vermuten, dass Srilasha, die Frau des Dorfvorstehers Shavasz aus<br />

Schenila eine Nachfahrin von ihr ist. Der Seelenwolf verschwindet.<br />

Als nächstes erscheint ein Mitglied des Rabenvolkes und teilt uns sein Mitgefühl mit. Ljubana sei eine gute<br />

Freundin des Rabenvolkes. Er bittet uns, sie nicht an den Seelenwolf auszuliefern. Wir sollten die Worte des<br />

Seelenwolfes nicht als die endgültige Wahrheit annehmen, vielleicht hat er ja gelogen. Er sagt, man kann<br />

den Seelenwolf auch dazu zwingen, Elijana’s Seele wieder preiszugeben. Es gibt aber nur wenige Leute, die<br />

eine solche Macht besitzen. Dabei deutet er auf Niriel, der immer noch neben uns steht. Niriel sagt, sein<br />

Meister könnte uns vielleicht behilflich sein. Niriel’s Meister heißt Mizquitotl und er ist ein berühmter Zauberer<br />

und Magister. Er ist sehr neugierig und liebt Rätselspiele. Er lebt in seiner Residenz in den Westhängen des<br />

Adlivun-Gebirges nördlich von hier. Er sei mächtig genug, den Seelenwolf zur Herausgabe der Seele zu<br />

zwingen. Natürlich müssen wir uns erst seiner Hilfe würdig erweisen. Zlatan sagt, er würde alles tun, um<br />

seine Blutsschwester wieder zum Leben zu erwecken und sagt Niriel, er solle ihn zu seinem Meister bringen.<br />

Niriel geht voraus, die Anderen folgen ihm.<br />

02.04.2405<br />

Wir werden ca. 5-6 Tage nach Norden reisen müssen, um in das Adlivun-Gebirge zu kommen. Während der<br />

Reise offenbaren sich die Veränderungen, die wir durch das Anfassen der Stelen erhalten haben:<br />

11


• Gloin besitzt eine sehr widerstandsfähige Haut, die wie eine Lederrüstung schützt<br />

• Zlatan wurden alle Wunden, Narben und Gifte geheilt, außerdem besitzt er mehr Lebenskraft als<br />

vorher (LP Maximum +2)<br />

• Elijana‘s Wunden heilen zukünftig doppelt so schnell<br />

• Ciara kann Wasseratmen ohne zaubern zu müssen<br />

• Thoruk ist wie durch Kältschutz permanent geschützt, sein Haar ist wasserabweisend und er erkennt<br />

Eiselementarwesen sofort<br />

07.04.2405<br />

Ankunft am „Mizqitepec“, dem Berg der chaotischen Kraft. Der Mizqitepec ist eine relativ flache Pyramide mit<br />

quadratischem Grundriss, die sich auf einem Felsvorsprung erhebt und durch die umliegenden Höhenzüge<br />

vorzüglich sichtgeschützt ist. Ihre abgeflachte Spitze ist knapp 20m vom Boden entfernt. Die Seitenlänge am<br />

Boden beträgt ungefähr 60m. Mizqitepec besteht vollkommen aus mit wunderschönen Steinmetzarbeiten<br />

verzierten Steinquadern unterschiedlicher Farbtöne, die zusammengenommen ein Mosaik aus Rot,<br />

Schwarz, Grün, Weiß und Blau bieten. Der Neigungswinkel ist so flach und die Reliefs bieten so viele<br />

Haltemöglichkeiten, dass es keine Schwierigkeiten bereiten sollte, das Bauwerk zu besteigen - natürlich<br />

könnte man auch die breite Treppe aus blauem, glatten Stein benutzen, die auf der gegenüberliegenden<br />

Seite liegt, wie Niriel erläutert. Davon rät er allerdings ab, da sie mit Fallen gespickt ist.<br />

Jede Seite der Pyramide wird von einer anderen Farbe dominiert, obwohl auch Steine anderer Farben<br />

vorkommen, die jedoch eigene großflächige Muster innerhalb des ganzen Bauwerks bilden: Dominierend<br />

sind Rot im Osten, Schwarz im Norden, Weiß im Westen und Blau im Süden. Die Plattform auf der Spitze<br />

besteht vollständig aus grünem Stein. Die Farbmuster ergeben stilisierte Tierabbildungen, eine grün-weiße<br />

Schlange im Norden, ein schwarz-roter Adler im Westen, ein blau-grünes Raubtier im Osten. Die Südseite<br />

wird von der blassblauen Treppe beherrscht.<br />

Wir erklimmen die Pyramide mit Seilen an einer der anderen Seiten. Auf der Pyramide gibt es ein 3m x 3m<br />

großes Loch, welches als Eingang dient. Daneben entdecken wir sechs silberne Nägel, die im Boden<br />

eingelassen sind. Niriel spannt zwischen den Nägeln einen bunten Faden. Ciara sagt, damit können wir uns<br />

später hierhin Versetzen. Ciara zaubert ein Befestigen auf ein Seil, dass wir dann in das Loch herab lassen.<br />

Wir klettern alle hinunter. Niriel findet ein Ledersäckchen, auf dem sein Name steht. Darin befindet sich eine<br />

kurze Schnur mit mehreren Knoten, die er eingehend studiert. Danach sollen wir die Schnur alle anfassen.<br />

Nach einem kurzen Moment der Orientierungslosigkeit finden wir uns in einer riesigen Halle wieder.<br />

Mizquitotl erwartet uns in seiner Empfangshalle (50m x 50m), deren Wände mit seltsamen Friesen,<br />

kostbaren Teppichen und Webarbeiten bedeckt sind. Der Boden hingegen besteht aus einer einzigen<br />

großen, schwarz schimmernden Obsidianplatte. Erhellt wird der Raum durch ein schwaches, gleichmäßiges,<br />

allgegenwärtiges Glühen, deren Quelle unsichtbar bleibt. An der Stirnseite des Raums steht das<br />

beherrschende Einrichtungsstück, ein riesiger Marmorthron, der fast völlig von schwarzen und weißen Fellen<br />

bedeckt ist. Dort sitzt Mizquitotl, Niriels Meister und seit langem berühmter Magier mit einem großen<br />

Weinkelch in der Hand. Linkerhand steht ein großes, golden glänzendes Räucherbecken, von dem<br />

aromatische Dämpfe aufsteigen. Rechts des Throns steht ein mannshoher Kristallspiegel mit einem<br />

aufwendig verzierten, goldenen Rahmen. Entlang der Wände sind Schränke und Regalwände zu sehen, die<br />

nicht nur von Büchern, Kristallkugeln und Schriftrollen, sondern noch von allerlei anderen seltsamen Dingen<br />

überzuquellen scheinen. Jedem, der die Einrichtung betrachtet, wird sofort klar, dass dies die Residenz<br />

eines wirklich mächtigen Zauberers sein muss.<br />

Mizquitotl mustert uns eingehend. Niriel tritt zu ihm vor und berichtet ihm, was er über den Zirkel der<br />

Elemente zusammen mit uns herausgefunden hat. Das dauert nur fünf Minuten, er beschränkt sich auf die<br />

nackten Fakten. Scheinbar erzählt er seinem Meister nichts Neues. Danach wendet der sich an uns und<br />

sagt: „Warum sollte ich Euch mit Euren privaten Problemen helfen?“<br />

Wir machen ihm die Sache schmackhaft, in dem wir ihn zu einem Rätselwettstreit animieren. Wir sollen uns<br />

würdig erweisen und das erste Rätsel präsentieren. Die Bedingungen lauten: Es werden fünf Rätsel<br />

getauscht, jedes richtige Rätsel gibt einen Punkt. Wer am Ende am meisten Punkte hat gewinnt. Gewinnen<br />

wir, wird er uns helfen. Außerdem erhalten wir für jedes gelöste Rätsel ein kleines Geschenk von ihm.<br />

Gewinnt er, müssen wir ihm sieben Jahre dienen. Zlatan schlägt sofort ein, die anderen stimmen nach<br />

kurzer Überlegung zu.<br />

Das erst Rätsel von uns lautet: „Was läuft zuerst auf vier, dann auf zwei und dann auf drei Beinen?“<br />

Antwort: „Ein Mensch“ (als Säugling, als Erwachsener und als Greis)<br />

Ein Punkt für Mizquitotl.<br />

Das erste Rätsel des Meisters:<br />

„Ihr seid’s gewiss in vielen Dingen,<br />

Im Tode seid ihr’s nimmermehr;<br />

Denn weil ihr lebt, so seid ihr’s eben<br />

von Geist und Angesicht.<br />

12


Und weil ihr lebt, so seid ihr’s eben<br />

bis jetzt noch nicht.“<br />

Antwort: „Verschieden“<br />

Gloin erhält ein Schildamulett gegen Zombies (ABW: 15%) für die Lösung des Rätsels.<br />

Gleichstand 1:1.<br />

Thoruk stellt dem Meister unser zweites Rätsel:<br />

„Der Arme hat es,<br />

der Reiche braucht es,<br />

wenn man es isst,<br />

dann stirbt man.“<br />

Nach einiger Bedenkzeit muss der Meister aufgeben. Die Lösung ist „Nichts“<br />

Immer noch unentschieden.<br />

Das zweite Rätsel des Meisters:<br />

„Die Sonne kocht’s,<br />

die Hand bricht’s,<br />

der Fuß tritt’s,<br />

der Mund genießt’s.“<br />

Da wir nicht darauf kommen, dass „Wein“ die Lösung ist, steht es immer noch 1:1.<br />

Unser drittes Rätsel:<br />

„Was kommt einmal in jeder Minute,<br />

zweimal in jedem Moment,<br />

aber nie in tausend Jahren vor?“<br />

Antwort: Der Buchstabe „M“.<br />

2:1 für den Meister.<br />

Sein drittes Rätsel:<br />

„Mein erstes, das ist die Sonne nicht.<br />

Mein zweites bringt wahres nicht ans Licht.<br />

Drum geb‘ ich oft nur trügerische Wonne<br />

Und stets ungewisses Licht.“<br />

Antwort: „Mondschein“<br />

Wieder Unentschieden 2:2.<br />

Gloin bekommt ein Schutzamulett gegen Versteinern (ABW: 40%) für die Lösung.<br />

Das vierte Rätsel unsererseits:<br />

„Es hat keine Farbe, trotzdem kann man es sehen.<br />

Es wiegt nichts, aber jeder Gegenstand wird damit leichter.<br />

Was ist das?“<br />

Wieder muss der selbsterklärte Rätselmeister aufgeben, denn „ein Loch“ ist ihm nicht eingefallen.<br />

Weiter Gleichstand 2:2.<br />

Nummer vier von Mizquitotl:<br />

„Es ist fremd den Bewohnern von Erde,<br />

von Wasser, von Luft und von Licht.<br />

Geschaffen wurd’s nicht vom göttlichen Sein.<br />

Und wenn es Dir fehlt, ist alles Dein.“<br />

Die Antwort ist wieder „Nichts“<br />

Gloin erhält ein Schnellkraut für die Lösung.<br />

Wir gehen mit 3:2 in Führung.<br />

Unser letztes Rätsel:<br />

„Ich mache hart,<br />

ich mache weich,<br />

13


ich mache arm,<br />

ich mache reich.<br />

Man liebt mich,<br />

doch nicht allzu nah.<br />

Zu nah wird alles aufgezehrt,<br />

doch stirbt der, der mich ganz entbehrt.“<br />

Antwort: „Feuer“. Da Mizquitotl nicht Feuer, sondern „Wärme“ sagt, liegen wir immer noch vorne.<br />

Sein letztes Rätsel, das er stellt, obwohl wir bereits gewonnen haben:<br />

„Ich bin im Feuer, doch nicht in der Glut.<br />

Ich bin im Wasser, doch nie in der Flut.<br />

Ich bin stets in Erde, doch nie im Boden.<br />

In Gräbern und Grüften, doch nicht bei den Toten.“<br />

Antwort: Der Buchstabe „R“<br />

4:2 für uns, der Rätselmeister ist besiegt. Wir erhalten alle noch eine Belohnung:<br />

• Zlatan erhält ein Paar Stiefel, mit denen er sich sehr gut in natürlicher Umgebung bewegen kann<br />

(Wandeln wie der Wind) und Schleichen+4.<br />

• Gloin wünscht sich einen großen Schild, der seine Abwehr verbessert. Zusätzlich kann der Schild,<br />

den er erhält noch ein blendendes Licht erstrahlen lassen.<br />

• Thoruk bekommt eine maßgeschneiderte Kettenrüstung.<br />

Mizquitotl wird uns helfen, Elijana’s Seele wieder zu bekommen. Dazu müssen wir für ihn einen<br />

mannshohen Spiegel mitschleppen. Niriel begleitet uns ebenfalls auf der Reise zurück.<br />

13.04.2405<br />

Nach einer ereignislosen Rückreise kommen wir wieder am Zirkel der Elemente an. Mizquitotl richtet den<br />

Spiegel aus und malt einige Symbole in den Boden. Damit ist er eine Viertelstunde beschäftigt.<br />

Währenddessen gibt ein Mitglied des Rabenvolkes Lilith ein Stilett, welches kein Lebewesen verletzen kann.<br />

Damit kann man nur ein einziges Mal treffen, es sollte aber gegen den Seelenwolf helfen. Es ist die letzte<br />

Hoffnung, falls Mizquitotl gegen ihn versagt. Danach fängt Mizquitotl an, einen sehr langen Zauberspruch<br />

aufzusagen.<br />

Srilasha taucht einige Zeit später wie ferngesteuert aus dem Winterwald auf. Mizquitotl nimmt das Tuch vom<br />

Spiegel, daraufhin materialisiert der Seelenwolf im Zirkel. Der Seelenwolf scheint völlig von Srilasha<br />

eingenommen zu sein. Er gibt sich eine Blöße, die Mizquitotl sofort ausnutzt und ihn mit grün lodernden<br />

Flammen beschießt. Ein Kampf entbrennt, in dem der Seelenwolf versucht, den Zauberer zu zerfleischen.<br />

Weitere grüne Flammen schießen aus den Händen von Mizquitotl auf den Seelenwolf.<br />

Wir bringen die geistesabwesende Srilasha in Sicherheit. Sie kommt kurze Zeit später zu sich und bittet uns<br />

dem Seelenwolf zu helfen. Er sei nur wegen ihr in dieser Situation. Wir greifen in den Kampf ein, während<br />

Niriel nur unbeteiligt herum steht. Lilith bemerkt, dass ihr „Totenbann“-Dolch leuchtet. Das bedeutet, dass<br />

sich hier Untote Wesen befinden. Sie vermutet, dass Mizquitotl ein Untoter ist. Thoruk wirft den Spiegel um.<br />

Zlatan und Lilith greifen gemeinsam den Zauberer an, ohne wirklichen Schaden anzurichten. Gloin<br />

entzündet seinen Kriegshammer Feuermal und kämpft mit. Auch er scheint den Zauberer nicht verletzen zu<br />

können. Ciara’s Donnerkeil verpufft ebenso wirkungslos. Lilith nimmt das neue Stilett, sticht zu, aber nichts<br />

passiert. Wir können nichts gegen Mizquitotl ausrichten.<br />

Stattdessen wenden wir uns dem Spiegel zu. Es sieht so aus, als würde der Zauberer gewinnen, wenn wir<br />

nicht bald etwas tun. Lilith sticht das Stilett in den Spiegel. Kurzzeitig kann man sehen, dass eine<br />

Verbindung zwischen dem Zauberer und dem Spiegel besteht. Grüne Flammen strömen aus dem Spiegel in<br />

Mizquitotl. Der Spiegel explodiert in tausende Teile. Mizquitotl schreit verstört auf, verwandelt sich in eine<br />

Fledermaus und fliegt davon.<br />

Der Seelenwolf sieht uns mit hungrigen Augen an. Kurz bevor er uns angreifen kann, schafft es Srilasha ihn<br />

zu beruhigen. Von den umgebenden Bäumen hören wir ein verärgertes Krächzen, als sich ca. 20 Raben<br />

(oder Rabenvolk) in die Luft erheben und davon fliegen. Niriel verabschiedet sich mit den Worten: „Wir<br />

sehen uns noch…“ und verschwindet im Winterwald.<br />

Nachdem sich der Seelenwolf beruhigt hat, hält er sein Versprechen ein und gibt Elijana’s Seele zurück. Ihr<br />

Körper, der wie vor einigen Wochen vereist an der Stele steht, taut langsam wieder auf. Srilasha und der<br />

Seelenwolf versöhnen sich, kurz darauf verschwindet der Seelenwolf. Das Rabenvolk hatte wohl eigene<br />

Pläne in diesem Spiel. Sie wollten den Seelenwolf mit dem Stilett durch uns töten lassen. Mizquitotl scheint<br />

ein „Magievampir“ zu sein, der sich statt von Blut durch die Magie anderer Wesen ernährt. Er wollte die<br />

Macht über den Zauberwald gewinnen, dazu musste er den Seelenwolf besiegen. Der Spiegel hat die<br />

magische Energie aus dem Zauberwald gesaugt und sie Mizquitotl zur Verfügung gestellt. Damit hätte er<br />

14


den Seelenwolf wahrscheinlich besiegen können. Gemeinsam haben wir den ursprünglichen Zustand<br />

erhalten.<br />

Zusammen mit Srilasha kehren wir nach Schenila zurück. Gloin gibt den Kräuterbeutel an Tjosba, den Wirt<br />

weiter. Dafür erhält er ein fünf Liter Fass Bier mit der Hausmarke geschenkt. Elijana geht zum Brunnen und<br />

trifft dort Banni, der dort wieder glücklich und zufrieden wohnt. Alles scheint in bester Ordnung, wir erholen<br />

uns und warten auf die nächsten Abenteuer.<br />

Statistik<br />

Charaktere Spieler Spieltage Spielzeit<br />

Elijana Valînn Alexandra 01.10.2011 3 Stunden<br />

Gloin Eisenhand Christian 08.10.2011 9 Stunden<br />

Zlatan Bajramovic Andreas 13.10.2011 6 Stunden<br />

Lilith Daniela 15.10.2011 2 Stunden<br />

Ciara Eala Jens 16.10.2011 6 Stunden<br />

17.10.2011 6 Stunden<br />

18.10.2011 6 Stunden<br />

Gesamt 38 Stunden<br />

15


Huiocotl 1.<br />

84<br />

84<br />

Schwarzer <strong>Wolf</strong> und Weiße Fähe<br />

Vorsichtig berührte Huiocotls Pfote die glitzernde Fläche aus<br />

Schnee und Eis. Der Frühling war zwar bereits nach Moravod<br />

gekommen, doch vielerorts hielten sich noch solche<br />

Gebiete als letzte Grüße der kalten Jahreszeit. Dieser Schnee<br />

aber war möglicherweise auch mehr als nur ein Bote des<br />

Winters, dessen Rückzug hier oben niemals von Dauer war.<br />

Witternd hob Huiocotl seine Schnauze in den Wind. Er war<br />

in der Nähe. Der große schwarzbraune <strong>Wolf</strong> spürte es mehr<br />

mit seinen überscharfen Sinnen, als dass er es wirklich roch,<br />

wie ein wirklicher <strong>Wolf</strong> es getan hätte, aber es konnte kein<br />

Zweifel bestehen. Hruindhyr war da. Irgendwo. Und er wartete.<br />

Kampflustig ließ Huiocotl das Geheul hören, das ihm<br />

in seinen wölfischen Jahren Teil seiner zweiten Natur geworden<br />

war. Er war mindestens ebenso mächtig wie der Seelenwolf.<br />

So wie Hruindhyr seine Macht von Hruindh, dem nordischen<br />

Götzen, bezog, so waren die Kräfte des Gottvampirs<br />

Camasotz in Huiocotl gefahren, Kräfte, die über das Maß<br />

der Sterblichen weit hinausgingen.<br />

Vergangenheit 1.<br />

Huiocotl erhob sich vom leblosen Körper der jungen Frau.<br />

Ohne zu zögern, verwandelte er sich in einen weißen Nebelstreif<br />

und schwebte im Licht des frühen Morgens über<br />

den See, ließ sich davontragen von den heißen Sommerwinden<br />

Nahuatlans, über die weißen Gebäude der Sterblichen,<br />

zu denen auch er einmal gehört hatte. Er tanzte mit<br />

dem Himmelshauch bis zur Mittagsstunde, bis er irgendwo<br />

inmitten des Gebirgsmassivs angelangt war, das man Chimallicua<br />

nannte und wo er sich von der aufregenden Nacht<br />

erholen wollte. Huiocotl war ein Vampir - oder zumindest<br />

war das die Bezeichnung, die man eines Tages für seine<br />

Nachfahren prägen würde. Doch etwas war anders. Camasotz<br />

selbst hatte ihn und seine sechs Bruder berührt und bereits<br />

zu ihren Lebzeiten zu seinen Sieben Statthaltern gemacht.<br />

Daher trug Huiocotl zwar den Keim des Gottvampirs in sich,<br />

aber er war kein Untoter. Noch nicht. Denn Camasotz nährte<br />

Die Legende von der unsterblichen Liebe<br />

von Alexander Huiskes<br />

Illustration von Ulf Lehmann<br />

copyright © 1994, 2008 by Verlag für F&SF-Spiele<br />

sich nicht von Sterblichen, sondern von Göttern, und so hatten<br />

sie überlebt.<br />

Für eine kurze Weile.<br />

Oh, wie stolz und mächtig waren sie gewesen! Damals.<br />

Zwei Jahrzehnte war das nun beinahe her.<br />

Huiocotl nahm menschliche Gestalt an und legte sich auf die<br />

sonnendurchglühten Felsen. Zwei Jahrzehnte. Seither hatte<br />

sich vieles verändert: Die Sieben Statthalter hatten sich über<br />

aller Herren Länder verteilt. Nur er als Jüngster war mit dem<br />

ältesten und mächtigsten der sieben Bruder hiergeblieben,<br />

in der Heimat, wo sie Camasotz nahe waren. Heute war er<br />

einer der letzten Überlebenden. Selbst das Leben von seinesgleichen<br />

war so unbestimmt wie die Form der Wolken<br />

am Himmel. Huiocotl schloss die Lider und ließ seinen Geist<br />

schweifen, tauchte ein in die Macht, die ihm verliehen worden<br />

war und floss entlang des geistigen Bandes, das ihn mit<br />

seinen Brüdern verband.<br />

In diesem Augenblick hörte - spürte - er den RUF.<br />

Von fern, aus dem Osten, am entgegengesetzten Ende Midgards,<br />

erklang der RUF, der Hilferuf seines Bruders Tzakhaxa.<br />

Huiocotl krümmte sich vor Schmerz zusammen, als er<br />

Tzakhaxas RUF vernahm, voll Angst und Pein und Schmerz.<br />

Dies war das Geheimnis des geistigen Bandes, das die Sieben<br />

Statthalter untereinander verknüpfte: Sie durchlebten<br />

Glück und Leid der anderen enger, als sie es sich jemals vorzustellen<br />

vermocht hatten. Viermal bereits hatte Huiocotl<br />

dadurch den Tod miterleben müssen; jedes Mal, wenn einer<br />

seiner Bruder getötet worden war, und niemals hatte er etwas<br />

dagegen unternehmen können, und jedes Mal riss der<br />

Verlust eine neue, furchtbare, klaffende Wunde. Sie hatten<br />

das Angesicht des Gottes geschaut und überlebt. Sie waren<br />

Wesen geworden, die sich von der Lebenskraft anderer ernährten,<br />

aber sie waren im Innersten noch immer Menschen<br />

geblieben. Menschen, die den Tod als das Ende all dessen<br />

fürchteten, was sie gewesen waren, was sie erlebt, geliebt<br />

und durchlitten hatten.


Nun drohte Tzakhaxa das gleiche Schicksal. Huiocotl schauderte.<br />

Er wusste nicht, ob er dieses Gefühl noch einmal<br />

überstehen würde, diesen allumfassenden, versengenden<br />

Schmerz. Alles, was er in diesem Augenblick wusste, war,<br />

dass er nicht länger tatenlos zusehen durfte.<br />

Gedankenschnell schlug er mit seinen Armen und spürte das<br />

furchtbare Reißen in seinen Muskeln und Sehnen und Knochen,<br />

als sie gedankenschnell als gewaltige schwarze Schwingen<br />

die Luft peitschten. Sein ganzer Körper verwandelte sich,<br />

wurde eins mit der Macht des Camasotz und erhielt eine neue<br />

Gestalt. Die Gestaltänderung war ein Teil von Camasotz’<br />

Gaben gewesen und kam ihm schon zum wiederholten Male<br />

zustatten. Taumelnd erhob er sich in die Luft, nur beherrscht<br />

von einem Gedanken: Dem RUF zu folgen. Er würde den<br />

Ozean überqueren, er würde alle Ozeane und alle Länder<br />

überqueren, um seinem Bruder zu Hilfe zu eilen. Er war<br />

durchglüht von göttlicher Macht, als er, eine schwarze, undeutlich<br />

zu erkennende Gestalt, in den Himmel schoss und<br />

davonflog. Nahuatlan fiel rasch unter ihm zurück.<br />

Huiocotl 2.<br />

Hruindhyr ließ sich nicht blicken. Fast, so überlegte Huiocotl,<br />

als habe er Angst vor ihm. Er lächelte in sich hinein und<br />

ließ ein trockenes Bellen hören.<br />

Ljubana würde schon warten, und er wollte ihr einen Hasen<br />

mitbringen. Sie brauchte Kraft nach dem Wurf. Die winselnden<br />

Welpen - seine Kinder - warteten darauf, dass er<br />

zurückkehrte. Seine scharfen Augen nahmen die leichte Bewegung<br />

am anderen Ende des Schneefeldes sofort wahr. Zu<br />

klein für Hruindhyr, entschied er, also Beute. Huiocotl huschte<br />

auf leichten Pfoten über den Schnee.<br />

Vergangenheit 2.<br />

Huicotl erwachte. Die Elemente hatten sich gegen ihn verschworen,<br />

er war vom Kurs abgetrieben worden, und dann<br />

war da dieser allumfassende Schmerz gewesen, als das Band<br />

zu Tzakhaxa plötzlich riss. Nichts, woran er sich danach noch<br />

erinnerte. Er konnte irgendwo gelandet sein. Sein Kopf<br />

schmerzte. Da war nichts. Nichts, was er zu spüren vermocht<br />

hätte und das auf Tzakhaxa hingedeutet hätte, nur in weiter<br />

Ferne das beruhigende Pulsieren der Macht, das ihm verriet,<br />

dass zumindest sein großer Bruder noch da war. Wenigstens<br />

er.<br />

Huiocotl blinzelte. Er befand sich in einem Wald, tief, dunkel<br />

und dicht. Der Geruch nach Harz, nach Verfall und Vergänglichkeit<br />

war stark hier. Dann hörte er ein Heulen, ganz<br />

85<br />

in seiner Nähe. Es war ein Heulen, das nie und nimmer eine<br />

menschliche Kehle hätte hervorbringen können. Unsicher,<br />

was er nun tun sollte, verlieh er seinem Körper die Beschaffenheit<br />

feinen weißen Dunstes, der über den Waldboden<br />

dahinglitt.<br />

Huiocotl fand bald die Quelle des Geheuls: Große, dunkle<br />

Hunde, die in Rudeln den Forst durchstreiften. Hunde wie<br />

diese hatte er in Nahuatlan noch nie gesehen, und so beschloss<br />

er sie zu beobachten. Er folgte ihnen leise und unauffällig in<br />

der Gestalt des weißen Nebels. Schnell lernte Huiocotl ihre<br />

raue, bellende Sprache zu verstehen, und er erfuhr, dass sie<br />

von den Menschen hier Wölfe genannt wurden und man ihr<br />

Reich als die moravischen Wälder kannte. Mehrere Monde<br />

vergingen, in denen Huiocotl zunächst als Nebelstreif und<br />

später dann als <strong>Wolf</strong> das Rudel begleitete. Immer öfter hörte<br />

er im Gebell des Rudels den Namen Weiße Fähe, doch keiner<br />

der Wölfe war bereit, Huiocotl zu ihr zu führen. Die<br />

Weiße Fähe war das bestgehütete Geheimnis des <strong>Wolf</strong>svolkes,<br />

königlich und unerreichbar für einen einfachen Rudelläufer.<br />

Daraufhin begann er, die Führung des Rudels zu übernehmen.<br />

Die Wölfe lernten schnell von seiner menschlichen<br />

Schläue, und bald überfielen sie gemeinsam große Karibuherden<br />

und wagten sich an einsam gelegene Gehöfte. Sie wurden<br />

zum Schrecken Moravods.<br />

Huiocotl selbst war ein stattlicher <strong>Wolf</strong>, denn schon als<br />

Mensch hatte er stattlich gewirkt: Als <strong>Wolf</strong> überragte er seine<br />

Rudelgenossen um mehr als Haupteshöhe, schwarzbraun<br />

war sein Fell, bernsteingelb funkelten die Augen, perlweiß<br />

die Fänge. Doch am stärksten beeindruckte jeden der silbrige<br />

Fellstreifen, der zwischen seinen Ohren begann und ungebrochen<br />

bis ins letzte Haar seiner Rute lief.<br />

Sieben Monde lang leitete Huiocotl das Rudel schon, als er<br />

zum ersten Mal der Weißen Fähe begegnete, der Königin<br />

aller moravischen Wölfe.<br />

Huiocotl 3.<br />

Huiocotl ahnte nichts. Erst als aus den Büschen einige Männer<br />

sprangen und er ihre Waffen sah, bemerkte er die Gefahr.<br />

Geschmeidig warf er sich herum - und erstarrte. Doppelt<br />

mannshoch stand dort, wo er selbst noch vor wenigen<br />

Augenblicken gewesen war, Hruindhyr. Der gigantische<br />

weiße <strong>Wolf</strong> stand nur da, und sein grausamer kaltblauer Blick<br />

fiel mit spöttischem Glitzern auf seinen Nebenbuhler. Seelenwolf<br />

nannten ihn die Menschen, weil Hruindhyr sich von<br />

den Seelen seiner Feinde ernährte, Huiocotl wusste, dass er<br />

nicht - zumindest nicht schnell genug - an ihm vorbeikom-


men würde, Wie groß musste Hruindhyrs Hass, musste seine<br />

Eifersucht sein, dass er sich der Menschen bediente, statt<br />

sich einem gleichwertigen Gegner in fairem Kampf zu stellen?<br />

Huicotl verharrte unschlüssig, aber nur einen Augenblick.<br />

Brennender Schmerz riss ihn in die Wirklichkeit zurück.<br />

Ein Pfeil hatte seine rechte Flanke gestreift, ihm blieb<br />

keine Wahl mehr: Er musste kämpfen.<br />

An eine rettende Verwandlung dachte er längst nicht mehr.<br />

Aus Liebe war er zum <strong>Wolf</strong> geworden, und nun hatte er fast<br />

vergessen, dass dies nur eine von unzähligen Erscheinungsformen<br />

war. Mit einem Knurren, das den Tod der Männer zu<br />

verkünden schien, warf er sich den Menschen entgegen.<br />

In weiter Feme schreckte der letzte der sieben Brüder aus<br />

dem Schlaf. Er war alleine.<br />

Vergangenheit 3.<br />

Sie standen reglos im silbernen Mondlicht am Rand der Klippe,<br />

unter sich die schwarzen, schweigenden Wälder Moravods:<br />

Eine makellose Wölfin mit silberweißem Fell und<br />

klaren blauen Augen und der große schwarzbraune <strong>Wolf</strong>.<br />

Huiocotl sagte nichts. Er hörte nur zu, was ihm die Weiße<br />

Fähe zu berichten hatte. Es war ihre Lebensbeichte, und sie<br />

berichtete davon, wie sie früher einmal, vor langer Zeit, eine<br />

menschliche Schamanin namens Ljubana gewesen und durch<br />

Hruindhyrs Schuld getötet worden war. Doch ihre Seele fuhr<br />

in den Leib ihres Totemtieres, einer weißen Wölfin, in die<br />

sich Hruindhyr verliebte. Ljubana aber hasste und fürchtete<br />

die riesige, reißende Bestie, die nur aus Eis und Kälte zu<br />

bestehen schien. Niemals würde es Liebe zwischen ihnen<br />

geben. Hruindhyr aber verstand sie nicht und verfolgte sie<br />

unerbittlich und mit rasender Eifersucht. Sie wusste, dass er<br />

ihre Verbindung mit Huiocotl niemals dulden würde.<br />

Huiocotl verspürte keine Angst. Er hatte sie geliebt, vom<br />

ersten Augenblick an, und er wusste, dass sie ihm das gleiche<br />

Gefühl entgegen brachte. So schworen sie einander ewige<br />

Liebe, jenseits von Leben und Tod und Raum und Zeit.<br />

Ihr ehemaliges Menschsein verband sie miteinander, so eng,<br />

wie er es niemals geglaubt hätte, so eng, dass es sogar die<br />

Bande zu seinen Brüdern überlagerte. Die Weiße Fähe warnte<br />

ihn vor Hruindhyrs Macht und Verschlagenheit, aber er lachte<br />

nur. Hruindhyr und er waren einander an Macht ebenbürtig,<br />

daran bestand für ihn nicht der geringste Zweifel.<br />

In dieser Nacht kam Hruindhyr zu ihnen, eine bleiche, kalte<br />

Gestalt, die in der Luft über dem Abgrund zu schweben<br />

schien. Verlass ihn, lautete seine Botschaft an diesem Abend,<br />

und sie war ausschließlich an Ljubana gerichtet, sonst werde<br />

ich ihn töten. Mehr nicht. Die Weiße Fähe entgegnete nichts,<br />

86<br />

86<br />

aber das war auch nicht notwendig; ihr Schweigen war Antwort<br />

genug. Huiocotl aber sprang in die Luft, wurde im<br />

Sprung zur Fledermaus und stürzte sich auf den Seelenwolf.<br />

Für einen Augenblick schien dieser so etwas wie Überraschung<br />

zu spüren, aber dann drehte sich das riesige weiße<br />

Geschöpf einfach um, zerfloss zu einer wirbelnden Wolke<br />

aus Schneegestöber - und war verschwunden.<br />

Als die Fledermaus gelandet und wieder <strong>Wolf</strong> geworden war,<br />

erklang von fern das Krächzen von Krähen wie ein unheilvolles<br />

Omen.<br />

Huiocotl 4.<br />

Huiocotl jaulte schmerzerfüllt auf, als die Klingen und Pfeile<br />

mit magischem Schmerz in seinen Wunden brannten. So<br />

sehr, dass er sich plötzlich wieder als das sah, was er war. Er<br />

wurde ganz ruhig. Er konnte nicht sterben. Er war ein Statthalter<br />

des Camasotz. Er würde den Menschen entkommen,<br />

indem er zu Nebel wurde. Doch nichts geschah, so sehr er<br />

seine Magie auch heraufzubeschwören versuchte. Er wollte


nach der Kraft des Camasotz greifen, doch sie war einfach<br />

nicht mehr da. Eine Fledermaus ... Nein, wieder griff er ins<br />

Leere und spürte nur Schmerz, nie enden wollenden Schmerz.<br />

Er war machtlos, abgeschnitten vom Quell seiner Macht. Das<br />

hässliche Heulen des Seelenwolfs erscholl vor Triumph, als<br />

Huiocotl ein Speer tief in die linke Flanke drang. Verbittert<br />

und erbost wandte er sich seinen sterblichen Gegnern zu.<br />

Nein, Hruindhyr würde ihn nicht töten. Hruindhyr wollte nur<br />

verhindern, dass er floh. Die Menschen würden die schmutzige<br />

Tat vollenden. Der Statthalter des Camasotz fletschte<br />

knurrend die Zähne. Sein Nackenfell sträubte sich, dann stürzte<br />

sich der <strong>Wolf</strong> seinen Feinden entgegen und nahm einen<br />

von ihnen mit in die finsteren Abgründe jenseits des Lebens,<br />

bevor die anderen ihn überwältigten und töteten. Hruindhyr<br />

wandte sich mit leuchtenden Augen von dem grausigen<br />

Schauspiel ab. Nun endlich würde Ljubana ihm allein gehören.<br />

Er war schon lange verschwunden, als die Menschen dem<br />

toten <strong>Wolf</strong> das Fell abzogen und mit sich in ihr Dorf nahmen.<br />

87<br />

Epilog<br />

Hruindhyr bemerkte erst, was er der Geliebten angetan hatte,<br />

als er die Welpen sah; Kinder der Liebe zwischen der<br />

weißen Wölfin und dem verhassten Fremden. Doch es war<br />

zu spät: Ljubana beachtete ihn nicht. Niemals wieder wollte<br />

sie von ihm hören oder ihn sehen. Niemals. Hruindhyr schlich<br />

davon wie ein geprügelter Hund.<br />

Ljubana aber zog die Welpen auf, und als sie groß genug<br />

waren, verließ sie die alte Wohnhöhle und begab sich auf<br />

die Suche nach Huiocotls sterblichen Überresten, getreu ihrem<br />

Schwur der ewigen Liebe, der andauern würde, solange<br />

ihrer beider Liebe bestand, und der sie aneinander fesselte.<br />

Als sie das Fell aufgespürt hatte, kehrte sie zu den Menschen<br />

zurück, um den Balg ihres Liebsten über die Zeiten hinweg<br />

zu behüten und die Liebe zu ihm in sich zu tragen und zu<br />

bewahren. Das Fell aber verlieh ihr wiederum Sicherheit und<br />

Schutz vor dem Seelenwolf, denn ein Teil der Macht des<br />

Camasotz wohnte ihm noch immer inne.<br />

Auf diese Weise lebte sie ihr ewiges, nie endendes Leben in<br />

der Nähe von Huiocotls Fell. Und aus der Feme erscholl von<br />

Zeit zu Zeit der klagende Ruf des Seelenwolfs ...

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