Weißer Wolf & Seelenfresser (PDF)
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Niriel nutzt die Gelegenheit und spricht uns auf den Wechselbalg an. Er könne uns helfen, wenn wir im<br />
Gegenzug ihm helfen würden. Zunächst sollen wir ihm in den Zauberwald folgen, alles Weitere würde er uns<br />
später erklären. Haben wir eine Wahl? Da wir die Guten sind: Nein, haben wir nicht. Elijana verschiebt also<br />
ihre Verabredung mit Flamula. Dann teilt Niriel uns mit, dass wir das Wechselbalg in solches Erstaunen<br />
bringen müssen, dass es uns selbst sein wahres Alter verrät.<br />
Wir überlegen eine Weile, wie wir das Balg in Erstaunen versetzen können. Da hat Zlatan eine Idee. Er setzt<br />
sich mit dem Balg auf sein Pferd und reitet so schnell Arkadis Hufe sie tragen. Kurz hält das Balg inne, doch<br />
sobald Zlatan an einem Busch mit prallen, dunkelroten, fruchtigen Beeren vorbei reitet, fängt das<br />
unerträglich Brüllen wieder an. Nach ein paar Minuten kehrt er erfolglos zu uns zurück.<br />
In gewohnt ruhiger und überlegter Art unterbreitet Gloin den Vorschlag, das Zlatan auf der Welle surfen soll.<br />
Ja, welch grandiose Idee! Zlatan nimmt seine Streitaxt in die Hand, sucht eine geeignete Stelle außerhalb<br />
des Dorfes, konzentriert sich und los geht der Ritt auf der Erdwelle.<br />
„Jetzt bin ich so alt wie das Weltengebein, aber so etwas habe ich noch nie gesehen!“, gibt das Wechselbalg<br />
erstaunt und gleichzeitig beeindruckt von sich. Hah! Von einer Sekunde zur anderen hält Zlatan das blonde<br />
8 Monate junge Mädchen in den Armen.<br />
Schnell eilen wir zu den Eltern, die die Kleine überglücklich in die Arme schließen und uns wirklich sehr<br />
dankbar sind. Wir berichten von Niriel und unserem Versprechen ihm in den Zauberwald zu folgen. Sie<br />
geben uns den Tipp mit Pribislav zu sprechen. Er sei in eine Dryade verliebt, die uns sicher helfen könne.<br />
Der Beschreibung nach, handelt es sich um den 16jährigen jungen Mann mit dem Blumenkranz im Haar.<br />
Nachdem die Eltern nun ihr Kind wiederhaben, ist es an der Zeit, dass Zlatan Arkadi wieder in den Stall führt<br />
und ihn striegelt. Der Valisaz sagt zu Zlatan: „Denk´ dran: wirf nicht die Petersilie weg! Das erregt die<br />
Aufmerksamkeit übel wollender Geister!“<br />
Indessen suchen wir den jungen Pribislav, doch unsere Spurensuche im Norden des Dorfes bleibt erfolglos.<br />
Thoruk und Gloin sprechen mit dem Krämer. Sie erfahren, dass dieser Pribislav bat die Silberpappel zu<br />
fällen. Wir fragen nach der Dryade. Davon wisse er nichts, nur dass Pribislav sehr verliebt ist. Gloin und<br />
Thoruk lassen sich den Weg zur Silberpappel beschreiben. Mit Elijana im Bunde gelingt es Gloin und Thoruk<br />
den Spuren bis zur besagten Silberpappel zu folgen. Sie befindet sich auf einer kleinen Lichtung.<br />
Nur wenige Augenblicke später hören sie das freudige Kichern eines jungen Mädchens. Fragend schauen<br />
sie sich an. Elijana ruft nach Pribislav. Wir hören wie das Knistern des Gehölzes leiser wird. Die junge Frau,<br />
eventuell in Begleitung des jungen Mannes scheint sich zu entfernen. Zlatan, der uns kurze Zeit später<br />
folgte, tritt nun auf den Waldweg und sieht dort Pribislav.<br />
Zlatan stellt den jungen Mann zur Rede. Doch wenig überzeugend versucht dieser uns glaubhaft zu machen,<br />
dass er nicht wisse, was eine Dryade ist. Als Zlatan sich gelangweilt gegen die Silberpappel lehnt, spürt er<br />
wie ihn plötzlich dünne, aber starke Grashalme fest an den Baum fesseln. Elijana lockt die Dryade vorsichtig<br />
und behutsam aus dem Wald und fragt nach einem Haselnusszweig. Die Dryade verspricht uns, dass wir<br />
uns welche nehmen dürfen, wenn wir dafür Sorge tragen, dass ihre Silberpappel - ihr Zuhause - nicht gefällt<br />
wird. Sie zeigt uns eine andere Silberpappel, welche nicht bewohnt ist.<br />
Inzwischen ist auch Zlatan wieder in Freiheit. Thoruk, nach bekannter Zwergenmanier, fackelt nicht lange<br />
und fällt den uns gezeigten Baum. Gemeinsam zerren wir den schweren Baum auf den Weg. Der Dryade<br />
Ridschynella sagen wir zu, dass wir unser möglichstes tun um zu vermeiden, dass ihr Baum gefällt wird.<br />
Während wir an der großen und schweren Pappel zerren, ruft Ridschynella uns noch hinterher, dass wir<br />
keinen Holunderzweig verletzen sollen und schon gar nicht sein Holz verbrennen dürfen. Holunder sei<br />
nämlich noch viel nachtragender als Petersilie.<br />
Als wir beim Krämer Bogumil ankommen, zeigen wir ihm die Pappel. Er fragt, wie er uns dafür entlohnen<br />
könne. Wir wollen jedoch lediglich sein Versprechen, dass im Tausch gegen diese Silberpappel, die besagte<br />
Pappel nicht gefällt wird. Er ist begeistert und einverstanden. Mit einem Gläschen Schnaps besiegeln wir<br />
den Deal.<br />
Gerade als wir zurück zu Ridschynella gehen wollen, um ihr die frohe Botschaft zu überbringen, fängt uns<br />
Niriel auf dem Dorfplatz ab. Da wir nun erfolgreich den Wechselbalg losgeworden sind, erwartet er, dass wir<br />
morgen früh mit ihm aufbrechen. „Ja, ja, doch.“, sagen wir und wollen weitergehen. Doch noch bevor wir<br />
einen Schritt getan haben, geht die Tür der „Freundlichen Hand“ auf und ein alter Mann, Tjosba, kommt<br />
schwer beladen mit einem Fässchen in den Armen auf uns zu.<br />
Atemlos vom hohen Kraftaufwand jappst er, dass er unsere Hilfe benötigt. Flüstern und sich sorgfältig<br />
umsehend fügt er hinzu, dass es um das besondere Geheimrezept seines vorzüglichen Bieres geht. Das<br />
Rezept sei ursprünglich von einem Wichtel erfunden worden. Dieser verriet es seinem Großvater Tjosbater.<br />
Wenn wir in den Wald gehen, sollen wir unbedingt den Nachfahren des Wichtels probieren lassen, ob das<br />
Bier noch dem Originalbier entspricht. Unvorstellbar wäre, wenn es im Laufe der Zeit und einer vielleicht<br />
fehlerhaften Überlieferung an unverwechselbarem Geschmack verloren hätte. Wir nehmen das Fässchen an<br />
uns und versprechen Tjosba, dass wir nachfragen werden.<br />
Am Dorfbackofen haben sich zwischenzeitlich wieder einige Frauen zur Plauderei versammelt. Eine Frau hat<br />
für ihr junges Alter von ungefähr 30 Jahren schon erstaunlich silbernes Haar. Es ist die Frau des<br />
Dorfvorstehers. Sie heißt Srilasha. Auf unsere etwas indiskrete Frage nach ihrer Haarfarbe gibt sie sehr<br />
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