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Kurai-Anat - Das schwarze Herz (Journal)

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<strong>Kurai</strong>-<strong>Anat</strong> - <strong>Das</strong> <strong>schwarze</strong> <strong>Herz</strong><br />

12.07.2405<br />

Die Reparatur unseres Schiffes, die Chamsin, ist abgeschlossen und wir verlassen am frühen Morgen den<br />

Hafen von Orsamanca Richtung KanThaiPan. Wir werden auf unserer Reise ca. 8.000 km zurücklegen, erst<br />

durch das „Meer der fünf Winde“, dann durch die Sagara-Straße, um Rawindra herum in das „Meer der<br />

Seejungfrauen“.<br />

An einem Abend auf der monatelangen Reise erzählt<br />

Zlatan, wie er zu einem Teil seines Fetischs gekommen<br />

ist, dem Schweif eines Schwarzwolfs, der den Hauptteil<br />

seines Gürtels darstellt.<br />

„Früh morgens, am 27.04.2405, sitzt Zlatan mit seinen<br />

tierischen Gefährten auf einer Lichtung im Karmodin,<br />

dem Zauberwald in Moravod. Plötzlich brechen fünf<br />

Schwarzwölfe aus Osten aus dem Wald, es scheint als<br />

sei der Anführer des Rudels schwer verletzt. Auf<br />

moravisch spricht der Anführer zu Zlatan und bittet<br />

eindringlich: „Hilf uns!“. Man kann die Verfolger des<br />

Rudels bereits durch den Wald näher kommen hören.<br />

Wolfsgeheul dringt aus dem Wald auf die Lichtung. Kurz<br />

entschlossen sagt Zlatan seine Hilfe zu, diesen seltenen<br />

und sehr intelligenten Wölfen bis zum Tode beizustehen.<br />

Kurz bevor die Verfolger auf die Lichtung kommen,<br />

schickt Zlatan seine Gefährten Arkadi, Beshaba und<br />

Gruxy in Sicherheit, sie sollen sich verstecken. Nur Cyric<br />

bleibt bei ihm. Die vier Schwarzwölfe, der verletzte<br />

Anführer, Cyric und Zlatan stellen sich zum Kampf in<br />

einer Schlachtreihe auf. Aus dem Wald stürmen zehn<br />

Dunkelwölfe, angeführt von einem riesigen Schneewolf,<br />

der mehr als doppelt so groß ist wie ein normaler<br />

Schneewolf und rot leuchtende Augen hat. Zlatan<br />

zaubert schnell eine Rindenhaut auf sich. Die<br />

Schwarzwölfe gruppieren sich um ihren Anführer und<br />

Zlatan herum, als die Dunkelwölfe angreifen. Einigen<br />

Dunkelwölfen gelingt es durch gewagte Sprünge, hinter die<br />

Reihe aus Schwarzwölfen zu kommen, so dass eine Flucht<br />

unmöglich erscheint. Der große Schneewolf konzentriert<br />

seine Angriffe auf den Anführer der Schwarzwölfe. Aus der<br />

Nähe betrachtet sieht Zlatan die gewaltige Schulterhöhe<br />

(1,20m) und die unglaubliche Größe dieses Exemplars (ca.<br />

2m lang). Die rot leuchtenden Augen blicken mit einer mehr<br />

menschlichen als tierischen Intelligenz auf seinen Gegner.<br />

Zlatan greift mit seiner Streitaxt „Steinherz“ ebenfalls den<br />

Schneewolf an, genau wie der Anführer der Schwarzwölfe.<br />

Mit Schrecken stellt Zlatan fest, dass die Bisswunden des<br />

Schneewolfes, die er vom Anführer der Schwarzwölfe<br />

erhalten hat, sehr schnell wieder verheilen. Zwei mächtige<br />

Schläge später, die Zlatan mit aller Kraft (und des Schicksals<br />

Hilfe…) ausgeführt hat, geht der Schneewolf zu Boden. Die<br />

Wunden, die ihm mit der magischen Axt beigebracht wurden,<br />

heilen nicht mehr.<br />

Nachdem der Schneewolf am Boden liegt, stellt sich ein<br />

Dunkelwolf als Anführer des verbleibenden Rudels heraus.<br />

Zlatan überlässt Cyric den Gegner, den sie vor sich haben und wendet sich dem Anführer zu. Der Kampf<br />

wendet sich zu Gunsten der Schwarzwölfe. Einige der Dunkelwölfe ziehen sich schwer verletzt zurück. Doch<br />

erst als Zlatan auch den neuen Anführer der Dunkelwölfe getötet hat, ergreift das restliche Rudel die Flucht.<br />

Nach dem Kampf lecken sich die Wölfe ihre Wunden. Cyric ist schwer verletzt, wird aber keine bleibenden<br />

Schäden zurück behalten. Der Anführer der Schwarzwölfe sieht aber nicht gut aus, er hat schwere<br />

Verletzungen durch den Schneewolf davon getragen. Der Körper des Schneewolfs hat sich nach dem Kampf<br />

in einen jungen Mann verwandelt. „Dies ist ein Werwolf“, sagt ihm der Anführer der Schwarzwölfe. Zlatan<br />

schlägt dem jungen Mann den Kopf ab, bevor er ihm ein Grab schaufelt. Der Anführer der Schwarzwölfe<br />

1


sagt Zlatan, er solle auch für ihn ein Grab schaufeln, denn auch er trage jetzt den Fluch des Werwolfs<br />

ebenfalls in sich. So wolle er nicht mehr leben. Zlatan solle dem Fluch und damit seinem Leben durch einen<br />

Schlag mit der Axt ein Ende bereiten, denn sein Rudel könne ihn nicht mehr verletzen. Zlatan will sich aber<br />

so schnell nicht zufrieden geben. Es muss noch eine andere Möglichkeit geben, den Fluch zu bannen. Er<br />

bittet den Anführer der Schwarzwölfe um ein paar Tage Zeit, damit er sich Rat und Hilfe besorgen kann.<br />

Da nur noch einige Tage bis zum nächsten Vollmond sind, hat Zlatan aber nur sehr wenig Zeit. Zlatan lässt<br />

Cyric in der Obhut des Rudels zurück und reist drei Tage nach Schenila zurück. Dort erfährt er von Gloin,<br />

dass die Zaubersprüche Heilen von Krankheit sowie Bannen von Finsterwerk nacheinander auf den<br />

Betroffenen gewirkt werden müssen. Den letzteren Zauber beherrscht Gloin, den anderen leider nicht. Zlatan<br />

macht sich auf die Suche nach einem Heiler, der ihm mit Gloin zusammen helfen könnte. Der Elf Sindiel ist<br />

zwar der Heiler von Schenila, aber kann leider auch nicht helfen. Er kennt auch keinen anderen Heiler in der<br />

näheren Umgebung. Die Dryade im nahen Wald kann Zlatan mit ihren Kenntnissen über Kräuter leider auch<br />

nicht helfen.<br />

Die Hauptstadt Geltin ist zu weit entfernt, obwohl es dort sicher einen Heiler geben würde. Es dauert auch zu<br />

lange, wenn Gloin den Zauber erst noch lernen würde. Selbst in der Anderswelt gibt es niemanden. Zwei<br />

Tage haben wir gesucht, aber leider niemanden gefunden, der dem Anführer der Schwarzwölfe helfen kann.<br />

Da die Zeit langsam knapp wird, reisen wir zum Rudel in den Karmodin zurück.<br />

Nach drei Tagen Rückreise kommt die Gruppe wieder an der Lichtung an. Der Zustand des Anführers hat<br />

sich nicht verbessert, er hat sogar weißes Fell an den Ohren und am Schädel bekommen. Malar, der<br />

Anführer der Schwarzwölfe, bedankt sich bei Zlatan für seine Hilfe im Kampf und sein Bemühen nach einer<br />

Heilung für den Fluch zu suchen. Er möchte getötet werden, seine Leiche soll verbrannt werden, damit der<br />

Fluch keinesfalls weiter besteht. Da er und das ganze Rudel in Zlatan’s Schuld stehen, soll Zlatan den<br />

Schweif des Schwarzwolfes behalten und daraus seinen Fetisch fertigen. Dann wäre sein Tod nicht<br />

umsonst, denn sein Geist könnte zukünftig über Zlatan wachen. Zlatan sammelt Feuerholz, während die<br />

anderen Schwarzwölfe sich von ihrem Rudelführer verabschieden.<br />

Zlatan schlägt Malar den Kopf ab, nimmt den Schweif an sich und verbrennt den Rest der Leiche. Aus dem<br />

Rauch des Totenfeuers entsteht eine Wolke in der Form eines Wolfes. Die Wolke gibt ein leises Seufzen von<br />

sich, bevor die Gestalt des Wolfes in den Schweif fährt, den Zlatan meditierend vor sich hin und her bewegt.<br />

Cyric hat sich wieder erholt, die restlichen Schwarzwölfe ziehen sich in den Wald zurück. Zlatan fertigt aus<br />

dem Schweif und anderen Teilen in den nächsten Wochen seinen Fetisch, in dem ihm Malar als sein<br />

Schutzgeist zur Seite stehen wird. Außerdem werden die Augen von Zlatan kupferfarben wie die von Malar,<br />

sobald er mit dem Fetisch ein Sehen in Dunkelheit zaubert.“<br />

Während der Reise besprechen Rodrego und Ming immer wieder Details der Route, die Rodrego in ein<br />

kleines Buch, das Roteiro einträgt, das bei späteren Reisen als Hilfe dienen soll. Eine unserer Aufgaben auf<br />

dieser Reise ist es, auf dieses Roteiro auf zu passen, falls wir in einem Hafen liegen und Rodrego nicht an<br />

Bord ist. Außerdem besitzt Rodrego ein neuartiges, wertvolles nautisches Instrument: das Astrolabium, mit<br />

dem man seine Position auf dem Meer bestimmen kann. Dieses scheibenförmige Instrument aus Messing<br />

scheint sehr kompliziert zu sein.<br />

16.07.2405<br />

Wir kommen in Sadije, der „Stadt in den Dünen“ an der Küste von Eschar an und ankern. Hier wird Proviant<br />

und Wasser nachgefüllt, außerdem nehmen wir Waren als Proben für die Handelsgilde in KuenKung mit. Die<br />

kleine Stadt besteht zumeist aus niedrigen, weiß gekalkten Häusern. Winzige Gassen schlängeln sich durch<br />

die Häuser. Rodrego, vier Seeleute, Elijana und Zlatan fahren mit dem Beiboot an Land. Rodrego organisiert<br />

die nötigen Einkäufe auf dem Markt, während Elijana und Zlatan eine kleine Runde durch die Stadt drehen.<br />

Wenig später, nachdem wir auch wieder an Bord sind, bringen vier Boote die gekauften Vorräte und Waren.<br />

Die Waren werden in das Frachtdeck verladen, die Vorräte eingelagert. Rodrego hat auch fremdartige<br />

Früchte und Pflanzen gekauft, die in mit Erde gefüllten Körben in den Frachtraum gestellt werden. Während<br />

des Verladens bemerken Lilith, Gloin und Elijana ein merkwürdiges Geräusch aus dem Steuerhaus. Dort<br />

sollte aber zurzeit niemand sein, also gehen sie nachschauen.<br />

Sofort als sie das Steuerhaus betreten, fliegen mehrere Armbrustbolzen an ihnen vorbei. Zwei Eindringlinge,<br />

ganz in schwarz gekleidet und maskiert, gehen hinter dem Kolderstock in Deckung. Die Tür zur<br />

Kapitänskajüte steht offen, dort ist noch ein weiterer Eindringling zu sehen. Unter weiterem Beschuss rücken<br />

Lilith und Elijana zu den Gegnern auf. Der erste Schütze verfehlt Elijana während der Zweite, beim Versuch<br />

Lilith zu treffen, seine Armbrust zerstört. Gloin bringt Licht in das dunkle Steuerhaus, in dem er Bannen von<br />

Dunkelheit zaubert. Elijan zieht beide Langschwerter, schlägt je einmal zu und der erste Gegner liegt in<br />

mehreren Stücken tot vor ihr. Lilith zieht Dolch und Parierdolch und stellt sich dem zweiten Gegner, der<br />

mittlerweile sein Rapier in der Hand hat. Gloin rückt zur Kapitänskajüte vor, wo er zwei weitere schwarz<br />

gekleidete Gestalten entdeckt. Elijana folgt Gloin, der gerade Schwierigkeiten mit seinem Hammer hat (er<br />

lässt ihn fallen…). Elijana zerstückelt den zweiten Eindringling mit zwei Schlägen, was den anderen dazu<br />

ermuntert, aus dem Fenster ins Meer zu springen. Der Gegner von Lilith versucht auch zu fliehen. Auf dem<br />

2


Weg bekommt er noch eine Wurfkeule von Zlatan an den Kopf, bevor ihn Lilith durch einen Stich ins Auge<br />

umbringt. Wenn wir noch mit jemandem reden wollen, müssen wir den Flüchtigen wieder einfangen.<br />

Elijana legt die Schwerter ab und klettert durch das kleine Kajütenfenster und lässt sich ins Meer fallen. Vom<br />

Flüchtigen keine Spur. Elijana sucht unter Wasser weiter und sieht in einiger Entfernung eine zappelnde<br />

Gestalt. Sie taucht zu ihm und packt den Flüchtigen, der scheinbar gerade ertrinkt. Zlatan, der mittlerweile<br />

auf dem Achterdeck Ausschau hält entdeckt die Beiden. Mit Hilfe der Seeleute ziehen wir sie aufs Schiff.<br />

Gloin belebt den Ertrinkenden wieder, während Lilith die Leichen auf Hinweise untersucht. Neben den<br />

<strong>schwarze</strong>n Anzügen und Masken findet Lilith jeweils einen Rapier und einen Parierdolch. Eine der Leichen<br />

trägt einen leeren Schriftrollenbehälter bei sich. Eine Armbrust und einige Bolzen behält sie für sich.<br />

Rodrego schaut in seiner Kajüte nach und sagt, dass glücklicherweise nichts fehlt. Da wir den Gefangenen<br />

nicht verstehen, stellt Rodrego ihn auf scharidisch zur Rede. Dabei findet er heraus, dass ein örtlicher<br />

Händler die Bande engagiert hat, um das Roteiro zu stehlen. Wir übergeben den Gefangenen den örtlichen<br />

Behörden. Rodrego lässt die restlichen Vorräte und Waren verstauen, dann legen wir ab. Am Abend gibt es<br />

fremdartige, süße Köstlichkeiten, die er eingekauft hat. Die so genannten „Kokosnüsse“ sind faszinierend…<br />

22.07.2405<br />

Wir segeln durch die Sagara-Straße als ein ganzer Schwarm Delfine anfängt, Kapriolen vor der Chamsin<br />

aufzuführen. Lilith beobachtet die Meeressäuger fasziniert. Dabei fühlt sie sich auf einmal von der Welt<br />

entrückt und träumt, mit den Delfinen zu schwimmen. Plötzlich sieht sie, in vom Sturm zerwühlter See, ein<br />

Schiff mit zerrissenen Segeln auf und ab schlingern. Ein riesiges, schlangenartiges Meeresungeheuer taucht<br />

aus den Tiefen auf und bewegt sich auf das Schiff zu. Und dann wacht sie auf, als sie von einem Delfin mit<br />

Wasser voll gespritzt wird. Sie erzählt uns davon, was sie gerade gesehen hat. Sie glaubt, das Schiff könne<br />

die Chamsin gewesen sein. Eine Prophezeiung? Es könnte eine Vision gewesen sein, gibt Zlatan zu<br />

bedenken. Die Ahnen oder Naturgeister weisen ihren Nachfahren in seiner Heimat so manchmal den Weg<br />

oder geben verschleierte Hinweise auf eine mögliche Zukunft. Manche sagen, es ist wahr, was man sieht.<br />

Andere halten es für Hirngespinste der Schamanen. Wir reden mit Kapitän Rodrego darüber, der sagt, dass<br />

am „Kap der mächtigen Winde“ die Reise wohl am gefährlichsten sei. Wir werden die Route deswegen aber<br />

nicht ändern. Zlatan interviewt noch ein paar der Delfine mit Tiersprache, findet aber nur heraus, dass die<br />

riesige Seeschlange nicht in der Nähe ist. Sie sei noch weit weg, sagen die Delfine ihm.<br />

23.07.2405<br />

Am frühen Morgen werden alle von einem Schrei an Deck geweckt. Einer der Seeleute auf Wache hat eine<br />

„<strong>schwarze</strong> Hand“ auf dem Deck herum krabbeln sehen. Eine kleine <strong>schwarze</strong> Hand, die einfach so herum<br />

gelaufen sei, wie als sei sie einem kleinen Schariden abgehackt worden. Rodrego sagt, dass wir uns darum<br />

kümmern sollen. Wir durchsuchen das Deck und lösen ein paar festgezurrte Fässer von der Reling. Dahinter<br />

scheint irgendetwas zu sein, denn Cyric knurrt die Fässer an. Eine junge Tarantel hat sich hinter den<br />

Fässern versteckt. Bei dem Versuch sie zu fangen, entkommt die Spinne mehrmals. Cyric findet sie hinter<br />

einem weiteren Fass. Zlatan hebt das Fass an, die Tarantel klettert über seine Hand. Er kann sie gerade<br />

noch abschütteln, bevor er gebissen wird. Elijana versucht, die Tarantel mit einem Schlaf außer Gefecht zu<br />

setzen. Dabei läuft sie ganz rot an und scheint fast zu explodieren. <strong>Das</strong> muss wehgetan haben…<br />

Zwischen einigen zusammen gerollten Tauen finden wir die Tarantel wieder. Elijana schläfert sie ein und<br />

Zlatan nimmt sie vorsichtig auf, um sie in einen Eimer zu stecken. Der Eimer wird mit einem Sack<br />

verschlossen, damit die Spinne nicht entkommen kann. Lilith überlegt, ob sie die junge Tarantel nicht als<br />

Haustier behalten könnte. Zlatan könnte sie zähmen, das würde aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Er<br />

denkt darüber nach.<br />

Gegen Mittag wird noch eine weitere Tarantel entdeckt, die bei der Jagd in unserer Kabine verschwindet.<br />

Wir suchen danach und fangen sie. Zlatan kontrolliert, dass die erste Spinne nicht aus dem Eimer<br />

entkommen ist. Da die noch da ist, haben wir wohl mehrere Spinnen an Bord. Zlatan überlegt, wo die<br />

Spinnen wohl hergekommen sind. Da fallen ihm die Palmen, die wir in Sadije an Bord genommen haben auf.<br />

Die Wurzeln stecken zusammen mit einiger Erde in großen Körben. Zlatan beobachtet die Palmen einige<br />

Minuten. Er entdeckt eine weitere kleine Tarantel, die an einer Palme empor klettert. Er zaubert Zähmen und<br />

nimmt die Spinne in seine Hand. Gerade als er Elijana bittet, ihm den Eimer für die Spinnen zu holen, sieht<br />

er, wie eine sehr viel größere Tarantel an seinem Bein auftaucht. Die große Mutterspinne versucht Zlatan zu<br />

beißen, kommt aber nicht durch die lederne Hose hindurch. Zlatan entdeckt während dessen noch sechs<br />

weitere kleine Spinnen, die ebenfalls an der Palme sind. Mit einem Macht über die belebte Natur verzaubert<br />

er alle sieben Spinnen und lässt sie in den Eimer laufen.<br />

Später entdeckt Elijana noch eine weitere kleine Spinne unter einem Stuhl in der Messe. Wir fangen sie mit<br />

einem Sack und sie landet bei den anderen Spinnen im Eimer. Hoffentlich waren das alle Spinnen.<br />

24.07.2405<br />

Zlatan wird von Elijana sehr früh morgens geweckt. Sie hat einen ihrer Stiefel in der Hand. Verwundert fragt<br />

Zlatan, was los ist. Elijana sagt: „Da ist eine Spinne drin. Kümmere Dich darum. Sofort!“ Es ist wesentlich<br />

schwieriger als gedacht, die Tarantel aus dem Stiefel zu bekommen, ohne dass sie Schaden nimmt.<br />

3


Sämtliche Versuche mit sanftem Schütteln und Stöckchen scheitern. Die Spinne widersetzt sich hartnäckig.<br />

Zu guter letzt versucht Zlatan die Spinne mit Hand aus dem Stiefel zu bekommen. Prompt wird er gebissen<br />

und die Tarantel ist immer noch im Stiefel. Bevor das Gift richtig wirken kann, zaubert Gloin vorsorglich<br />

Bannen von Gift und verhindert so Schlimmeres. Danach verliert Zlatan die Geduld trotz täglicher Übungen<br />

im „Schattenboxen“ und wirft den Stiefel auf das Deck. Dabei purzelt die Spinne heraus und Lilith fängt sie<br />

mit einem umgedrehten Eimer ein. Auch diese Spinne findet ihr neues Zuhause bei den bereits gefangenen<br />

Taranteln im Eimer. Rodrego findet das zwar nicht gut, aber Zlatan will sie bei nächster Gelegenheit an Land<br />

aussetzen statt sie zu töten.<br />

In den darauf folgenden Tagen wird noch die ein oder andere Spinne entdeckt. Die meisten werden<br />

gefangen, manchmal kommt Zlatan aber zu spät und die Seeleute haben sie schon erschlagen.<br />

Am Nachmittag bekommen wir eine hitzig Diskussion zwischen Rodrego und der Mannschaft mit, in der es<br />

darum geht eine Rast an der Korallenküste einzulegen um Schätze zu sammeln, wobei Rodrego zu<br />

bedenken gibt, dass wir schon recht spät dran sind und daher keine Zeit für solche Unterbrechungen haben.<br />

Zlatan schlägt vor das wir zwei Stunden hier ankern, die Mannschaft sich vergnügen kann und wir dann<br />

ohne weitere Aufregung weiter reisen. Also werfen wir den Anker in einer Entfernung von rund 30<br />

Steinwürfen von der Küste, da es mit dem Schiff zu gefährlich wäre näher an die Küste zu gelangen.<br />

Zlatan und Elijana gehen mit den Matrosen auf das Ruderboot und fahren an eine Stelle wo das Wasser drei<br />

bis vier Meter tief ist. Dorf befestigen sie das Boot an einem Felsen damit es nicht abdriftet. Zwei der<br />

Matrosen bleiben auf dem Boot und halten nach Raubfischen Ausschau. Sie vereinbaren als Warnsignal, für<br />

den Fall das Raubfische auftauchen sollten, ein lang andauerndes Klopf-Geräusch, welches die Tauchenden<br />

problemlos unter Wasser wahrnehmen sollten. Elijana und Zlatan lassen sich von den Matrosen das<br />

Tauchen beibringen, was beim Suchen nach Schätzen äußerst hilfreich sein könnte.<br />

Nach ungefähr einer Stunde hören die Tauchenden ein Klopf-Geräusch, das keinen natürlichen Ursprung zu<br />

haben scheint. Zurück im Boot sehen sie drei verdächtig ausschauende Rückenflossen, welche anscheinend<br />

Haien gehören, die ihre Kreise um die Riffe ziehen. Als ein Hai auf 15m Entfernung herankommt, versucht<br />

Zlatan mit Hilfe von Tiersprache Kontakt mit ihm auf zu nehmen, in dem er seinen Kopf unter die<br />

Wasseroberfläche taucht und mit dem Hai spricht. Der angesprochene Hai zieht nun immer kleinere Kreise<br />

um das Boot und hofft das Zlatan ins Wasser kommt, weil er solch großen Hunger hat. Zlatan erzählt ihnen<br />

das er in einiger Entfernung einen leckeren Fischschwarm gesehen hat, woraufhin die Haie in diese<br />

Richtung abziehen. Daraufhin begeben sie sich wieder ins Wasser und suchen weiter nach Schätzen.<br />

Allerdings dauert es nicht lange und das Warnsignal ertönt erneut. Doch diesmal ziehen die Haie in einiger<br />

Entfernung Richtung Ufer ab, wodurch die Schatzsuche unbehelligt fortgesetzt werden kann. Nachdem<br />

Elijana sich beim Tauchen den Kopf gestoßen hat und nur mühsam die Orientierung wieder gefunden hat,<br />

macht sie eine sehr unangenehme Bekanntschaft mit den Tentakeln von Quallen die bei einer Berührung<br />

brennende Verletzungen erzeugen. Woraufhin sie sich dazu entschließt die Matrosen auf dem Boot<br />

abzulösen und eine Weile wache zu halten. Zlatan leistet ihr dabei Gesellschaft.<br />

Da auch ihr nächster Tauchgang nicht ganz so glimpflich verläuft, entscheidet sie sich ihre Tauchübungen<br />

für eine Meditation zu unterbrechen. Im Ruderboot kann man nicht wirklich gut meditieren, weshalb sie sich<br />

dazu entscheidet auf einen der Felsen zu klettern und dort zu meditieren. Beim Erklimmen des glitschigen<br />

Felsens rutscht sie ab und schrammt am Felsen entlang, wodurch sie sich diverse kleinere und mittlere<br />

blutende Wunden zuzieht.<br />

Elijana macht sich auf den Weg zurück zum Ruderboot, als die zwei Matrosen die neben ihr schwimmen<br />

plötzlich streitend abtauchen, weil sie etwas entdeckt haben. Obwohl Zlatan ihr mehrmals zuruft das sie an<br />

Bord kommen soll, weil sie die Haie anlocken wird, taucht Elijana den Matrosen hinterher und entdeckt, dass<br />

es sich bei dem Fund um eine Truhe handelt, die sehr tief im Meeresgrund eingesunken ist. Mit Hilfe von<br />

Macht über das Selbst braucht Elijana nicht mehr zum Luftholen aufzutauchen und versucht somit ohne<br />

lästige Unterbrechungen die Truhe aus dem schlammigen Boden zu befreien.<br />

Zlatan´s Neugier veranlasst ihn dazu nach zu schauen warum Elijana nicht mehr auftaucht. Allerdings wird<br />

er von den beiden Matrosen, die zusammen mit Elijana versuchen die Truhe zu bergen recht unsanft<br />

vertrieben. Er solle doch an einer anderen Stelle nach Muscheln tauchen. Da Zlatan keinen Ärger haben will,<br />

sucht er die nächste Muschelbank auf und tauscht dort weiter nach Schätzen bis er das Warnsignal erneut<br />

vernimmt. Somit taucht er auf und sieht in 10m Entfernung die Haie. Mit Hilfe des Zaubers Zähmen kann er<br />

die Haie davon überzeugen, dass sie ihn nicht fressen wollen, woraufhin sie zu der Stelle schwimmen, an<br />

der Elijana und die zwei Matrosen tauchen. Zur gleichen Zeit vernimmt auch Elijana das Klopfen und macht<br />

sich auf den Weg zum Boot. Allerdings entscheiden sich die beiden Matrosen dafür, dass der Schatz<br />

wichtiger ist und sie zuerst den Schatz bergen wollen und dann zum Boot schwimmen. Da Elijana es nicht<br />

mit ihrem Gewissen vereinbaren kann die zwei Männer alleine zu lassen dreht sie um, um ihnen zu helfen.<br />

Die Haie kreisen genau über der Position an der Elijana und die Matrosen nach dem Schatz tauchen.<br />

Nach einiger Zeit schaffen die drei Tauchenden es die Kiste aus dem Boden zu befreien. Mit einiger<br />

Kraftanstrengung schaffen sie es, die Kiste zu öffnen. Am Anfang tauchen nur einige Kleidungsstücke auf,<br />

aber bei genauerem nachschauen tritt noch ein Schriftrollenbehälter zu Tage. Den Haien wird es zu<br />

langweilig und sie ziehen nach einiger Zeit ab. Da sie nichts weiter Interessantes bergen konnten kehren die<br />

4


Schatzsucher zurück zum Boot und machen sich, weil es schon langsam Dunkel wird auf den Weg zum<br />

Schiff.<br />

Auf dem Rückweg zum Schiff tuscheln die Matrosen sehr angestrengt darüber, das Elijana nicht zum<br />

Luftholen auftauchen musste. An Bord angekommen überreichen sie den aus Knochen bestehenden<br />

Schriftrollenbehälter dem Kapitän zur Aufbewahrung bis zum Abend.<br />

Als Zlatan nach den Spinnen sehen will, stellt er fest, dass der Eimer leer ist. Anscheinend haben die<br />

Matrosen die Spinnen im Meer versenkt. Abends, nachdem Elijana ein Erkennen der Aura auf den<br />

Schriftrollenbehälter gewirkt hat, ohne eine Aura erkennen zu können, öffnen sie den Behälter. Der Behälter<br />

beinhaltet einen Beutel mit zwei Edelsteinen je 150 GS und eine Schriftrolle Zauberwirklichkeit. Elijana<br />

vereinbart mit den zwei Matrosen, dass sie versuchen wird die Schriftrolle zu einem angemessenen Preis zu<br />

verkaufen. Zur Sicherheit werden die Rolle und die zwei Edelsteine dem Kapitän übergeben, damit keiner<br />

misstrauisch sein muss.<br />

26.07.2405<br />

Direkt nach der Ankunft in Jagdischpur steigt der Kapitän in sein Ruderboot, um sich mit dem Kapitän der<br />

Kayananda zu unterhalten. Er will den Aufenthalt hier sehr kurz halten und untersagt diesbezüglich auch den<br />

Besuch bei der Magiergilde. Elijana und Zlatan begleiten den Kapitän auf dem Ruderboot, allerdings geht er<br />

alleine an Bord der Kayananda.<br />

Nach rund 15 Minuten kehrt er wieder zum Ruderboot zurück und wir setzten kurze Zeit später unsere Reise<br />

fort. Der nächste Halt soll in Aurangabad vorgenommen werden, wo wir dann eventuell auf die Kayananda<br />

warten.<br />

28.07.2405<br />

Am frühen Vormittag herrscht helle Aufregung an Deck. In einem der letzten Wasserfässer schwimmt eine<br />

tote Spinne, wodurch das Wasser ungenießbar ist. Wir beschließen nach einer Anlegemöglichkeit Ausschau<br />

zu halten um neues Wasser an Bord zu nehmen. Woraufhin der Kapitän die Chamsin näher an die Küste<br />

navigiert.<br />

Gegen Abend erspähen wir einen Klippenbereich wo sich ein Süßwasser-Wasserfall befindet, wie Zlatan<br />

durch einen Erkundungsflug von Gruxy in Erfahrung bringt. Woraufhin der Kapitän das Schiff wendet, da in<br />

ungefähr einer halben Stunde Entfernung eine Anlegemöglichkeit ist.<br />

01.08.2405<br />

Bis auf Ciara begleiten wir alle die Matrosen auf den Weg zum Wasserfall. Nach einem längeren Fußmarsch<br />

kommen wir an einem See an. Am gegenüberliegenden Ufer erscheinen eigenartige grauhäutige große<br />

Wesen mit einem aus ihrem Kopf wachsenden Tentakel und zwei enormen Eckzähnen die wider die Natur<br />

nach oben wachsen. Zlatan und Gloin fallen auf einmal um und regen sich nicht mehr. Lilith zieht aus ihrem<br />

Ärmel einen kleinen Pfeil. Es scheint sich um einen Blasrohrpfeil zu handeln. Elijana und Lilith versuchen<br />

sich in Deckung zu bringen, als Elijana ebenfalls zu Boden geht und sich nicht mehr rührt. Lilith kann kleine<br />

<strong>schwarze</strong> Menschen mit Knochen in den Haaren ausmachen. Lilith kann zwei dieser Menschen<br />

verscheuchen aber auch sie fällt nach kurzer Zeit, getroffen durch einen Pfeil in einen gelähmten Zustand.<br />

Auch wenn wir uns nicht mehr bewegen können, bekommen wir sehr wohl mit, wie sie versuchen und zu<br />

berauben.<br />

Als Cyric sie anknurrt und angreift, nehmen die Räuber, die sich um Gloin und Zlatan kümmern wollen,<br />

Reißaus. Die beiden Eingeborenen nehmen Lilith das Kästchen mit der Feuerperle aus dem Rucksack,<br />

schütteln dieses und schlagen es solange auf einen Stein, bis es aufspringt. Als sie es in die Luft halten<br />

scheint die Sonne so intensiv in die Kugel, dass die Männchen sich vor dem leuchtenden Rot erschrecken,<br />

das Kästchen fallen lassen und davonlaufen. Zum Glück fällt die Kugel weich und explodiert nicht.<br />

Als ein lautes Tröten ertönt rennen alle kleinen Menschen davon. Gloin kann sich als erster wieder bewegen<br />

und zieht uns alle an das Ufer. Dort neutralisiert er das Gift in unseren Körpern mit Bannen von Gift,<br />

wodurch wir schnell wieder mobil sind und unsere Sachen einsammeln können. Zlatan erklärt uns, dass es<br />

sich bei den grauen Ungeheuern um Pflanzenfresser handelt, die Elefanten genannte werden sollen. Wir<br />

füllen das Fass und brechen zum Schiff auf. Nachdem Elijana uns erst in die falsche Richtung führt, kommen<br />

wir doch noch auf den richtigen Weg und erreichen das Schiff um endlich wieder weiterfahren zu können.<br />

Abends sorgt Zlatan für große Diskussionen unter den Matrosen, weil er für seinen Wolf einen Hasen töten<br />

will, sich aber in gleicher Weise darüber aufregt hat, dass sie die Spinnen umgebracht haben.<br />

04.08.2405<br />

Bei der Ankunft in Aurangabad stellen wir fest, dass es sich hier um eine natürliche Lagune handelt. Wir<br />

werden von einem kleinen schnellen Boot in Empfang genommen. An Bord kommen ein anscheinend<br />

adeliger junger Mann mit einem kleinen Affen auf der Schulter, seine Leibwachen und ein Dolmetscher. Bei<br />

dem jungen Mann handelt es sich um Singhapala, dem Sohn des Radschas. Während wir noch damit<br />

beschäftigt sind ein Gespräch mit Singhapala zu beginnen springt der Affe von der Schulter und rennt quer<br />

über das Deck, um dann an einem der Masten hinauf zu klettern. Der junge Mann ruft dem Affen etwas<br />

5


hinterher was wie Hallepasch klingt und anscheinend der Name des Affen ist. Der Dolmetscher übersetzt für<br />

uns was der junge Mann sagt: „500 GS für Denjenigen der den Affen einfängt!“. <strong>Das</strong> lassen sich die<br />

Matrosen nicht zweimal sagen und klettern wie wild dem Affen hinterher. Auch wir geben unser Bestes um<br />

den Affen einzufangen. Während Lilith ein paar Leckereien von Zlatan nimmt um sich auf einen der<br />

Quermaste zu setzen und zu warten bis der Affe zu Ihr kommt, versucht Zlatan den Affen mit Hilfe noch<br />

Macht über die belebte Natur aufzuhalten. Allerdings wird er von seinem eigenen Zauber getroffen und ist so<br />

geblendet das er vorläufig nichts mehr sehen kann. Anscheinend hat das Medaillon, welches der Affe um<br />

den Hals trägt den Zauber zum Zauberer zurückgeworfen. Zlatan versucht mittels Tiersprache Kontakt mit<br />

dem Affen aufzunehmen, dieser reagiert aber keineswegs auf ihn. Gloin versucht den Affen mittels eines<br />

spiegelnden Goldstücks anzulocken, was zwar eine Weile dauert, aber letztendlich dazu führt, dass zwei<br />

Matrosen den Affen einfangen können.<br />

Nachdem wir diese Aufregung hinter uns gebracht haben will Elijana eine Magiergilde aufsuchen, um die<br />

Schriftrolle zu verkaufen. Also fragen wir uns eher schlecht als recht durch. Es dauert ungefähr zwei<br />

Stunden und kostet uns fünf GS aber dann haben wir endlich einen brauchbaren Hinweis wo sich die<br />

Magiergilde befinden könnte. Wir suchen den Ort auf, an dem sie sein soll, aber die Umgebung lässt nicht<br />

wirklich darauf schließen. Wir sind es eigentlich gewohnt das Magiergilden recht prunkvoll erscheinen und<br />

angesehen werden, aber hier ist es ganz anders. Die Magiergilde befindet sich in einer Seitenstraße, welche<br />

von Unrat gesäumt wird. Die Ratten scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen, denn wir sehen nicht nur eine<br />

die Straßenseite wechseln.<br />

Elijana klopft an die Tür und diese leuchtet mit jeder Berührung leicht auf. Trotz unserer<br />

Verständigungsprobleme öffnet sich nach kurzer Zeit die Tür. Der Magier bedeutet uns, dass jeder an die<br />

Tür klopfen muss, wenn er eintreten möchte. So werden hier anscheinend die Magiekundigen identifiziert.<br />

Verständlicher Weise leuchtet die Tür bei Lilith nicht auf und der Magier bedeutet Ihr das sie draußen warten<br />

muss, oder wir überlassen ihm die von uns zum Angebot stehende Schriftrolle für Zauberwirklichkeit als<br />

Pfand. Woraufhin wir entscheiden das Lilith draußen warten soll.<br />

Alle außer Lilith und Zlatan betreten das von außen recht kleine Gebäude, welches sich für wahrlich<br />

geräumig herausstellt. Im inneren der Magiergilde herrscht reger Betrieb. Wir nehmen an einem Tisch Platz<br />

und auf einen kurzen wink des Magiers wird uns Tee gereicht, welches mit kleinen braunen Würfeln gesüßt<br />

wird, der Kandis genannt wird. Zudem wird eine Kugel gebracht und auf dem Tisch abgestellt. Durch diese<br />

Kugel kann jeder von uns in seiner Muttersprache reden und wird trotzdem von allen verstanden. Der<br />

ansässige Magier begutachtet als erstes die Schriftrolle und stellt fest, dass sich diese in einem recht guten<br />

Zustand befindet. Daraufhin möchte er erst einmal eine preisliche Vorstellung von uns erfahren über die<br />

dann verhandelt werden kann. Wir verkünden ihm, dass wir einen Gegenwert von 7.000 GS für angebracht<br />

halten, welcher zu einem Teil in Edelsteinen und Goldstücken und zum anderen Teil in Spruchrollen bezahlt<br />

werden soll. Wir einigen uns auf die Spruchrollen: Wachsen, Tiere rufen, Wasseratmen und Staubkämpfer<br />

sowie eine magische Armbrust (+1/+0)* und Edelsteine im Wert von 1.000GS. Zudem tauschen wir noch die<br />

Feuerperle gegen 10 magisch verstärkte Bolzen (+0/+1)* ein.<br />

In der Gaststätte schaffen wir es uns mit Händen und Füßen und 8 GS einen angenehmen Nachmittag zu<br />

verschaffen.<br />

05.08.2405<br />

Wir schauen uns auf dem Markt um, um eine Kostprobe dieser kleinen Würfel für den Tee für Ming zu<br />

beschaffen. Zudem bringen wir noch ein paar scharfe Kräuter zum Probieren mit, welche Chili heißen.<br />

06.08.2405<br />

Am Morgen verlassen wir Aurangabad und verkündet Rodrego das der nächste Teil der Reise gefährlich<br />

wird. Er rechnet mit Sandbänken, Riffen und unbekannten Winden.<br />

Wie von Rodrego vermutet zieht an diesem Tag von Westen her ein starker Sturm auf, der erst am<br />

11.08.2405 wieder aufhört. Durch das Astrolabium kann Rodrego feststellen, dass wir weit nach Osten<br />

abgedriftet sind, was uns effektiv 14 Tage kosten wird, um die Route zu korrigieren.<br />

24.08.2405<br />

Im Laufe des Tages tauchen drei Schiffe auf der Backbord Seite auf, welche sich als Piraten herausstellen.<br />

Die Totenköpfe, die das Schiff zieren, sprechen eine eindeutige Sprache. Die Piraten versuchen uns über<br />

einen Zeitraum von drei Stunden so zu drehen, dass sie uns ohne weiteres entern können. Zwei Schiffe<br />

schaffen es uns zwischen sich zu nehmen. Die Schiffe sind mit Schädeln bespickt und haben eine<br />

Besatzung von jeweils 100 mit Wurfspeeren bewaffneten Piraten. Gloin schürt mit Hilfe von<br />

Feuermeisterschaft aus seiner Waffe eine der Fackeln des einen Schiffes sosehr, dass es Feuer fängt,<br />

wodurch einige Piraten die Flucht ins Wasser ergreifen und das Schiff aus der Bahn gerät und abdriftet. Zur<br />

selben Zeit bereitet Lilith die Brandpfeile für Elijana vor, die damit auf das Hauptsegel des zweiten Schiffes<br />

schießt. Und Ciara attackiert den Ruderer mit Donnerkeil wodurch dieser aus dem Takt gerät und<br />

zusammenbricht.<br />

6


Nun schlendert Gloin auf die andere Seite unseres Schiffes, während Zlatan seine Haut mit Rindenhaut und<br />

seine Keule mit Schwingenkeule verzaubert. Elijana schießt weiterhin auf das Segel. Zlatan verfehlt zu<br />

seinem Bedauern andauernd die Piraten mit seiner Keule, Ciara lässt auf dem Piratenschiff durch den<br />

Zauber Hauch der Betäubung ein unsichtbares Gas entstehen und Gloin lässt auch auf diesem Schiff das<br />

Feuer einer Fackel anwachsen und steckt somit das Schiff in Brand, wodurch dieses ebenfalls abdriftet. <strong>Das</strong><br />

dritte Schiff ist nicht schnell genug um uns einzuholen und versucht nun die über Bord gegangenen Piraten<br />

aufzusammeln. Als die Piraten in ausreichender Entfernung sind kümmert sich Gloin um die Verwundeten.<br />

25.08.2405<br />

Gloin kümmert sich um die Verwundeten und wechselt ihre Verbände.<br />

27.08.2405<br />

Auch die schwere Beinverletzung einer der Matrosen ist nun endlich soweit verheilt das er wieder leichte<br />

Arbeiten aufnehmen kann und keiner intensiven Behandlung mehr bedarf. Als eine ungewohnte Flaute<br />

eintritt und Ming uns von den Mythen der Meerjungfrauen erzählt, brechen diese auch schon durch die<br />

Wasseroberfläche. Zlatan und die Matrosen springen sofort ins Wasser um zu ihnen zu gelangen, während<br />

Gloin sich erst aus seiner Rüstung schält. Als Zlatan eine von ihnen erreicht taucht diese ab und nimmt ihn<br />

ohne Gegenwehr mit sich.<br />

Auch Gloin der nun im Wasser ist, gelangt zu einer Meerjungfrau, welche mit ihm zusammen abtaucht.<br />

Während sie unter Wasser sind bekommt Gloin eine Hand voll Sand und Zlatan eine Muschel geschenkt. Als<br />

sie wieder an die Wasseroberflächen gelangen, hält Zlatan sich die Muschel ans Ohr und kann klar und<br />

deutlich hören worüber sich die Seeleute an Bord unterhalten, obwohl sie viel zu weit entfernt sind um auch<br />

nur das geringste verstehen zu können. An Bord angekommen lassen viele der Matrosen den Sand einfach<br />

auf Deck fallen. Gloin hingegen steckt den Sand in seine Hosentasche und füllt ihn später in eine Flasche.<br />

28.08.2405<br />

Morgens ruft uns Ming zusammen und teilt uns mit das wir ihm noch mitteilen müssen, welche Art von<br />

Geschenken wir aus dem Handelsabkommen erlangen möchten.<br />

An diesem Tag kommt KanThaiPan zum ersten Mal in Sicht. Ein abendlicher Sturm droht das Schiff an der<br />

Küste zerschellen zu lassen, doch durch die rechtzeitige Warnung von Ming kann Rodrego das gerade noch<br />

verhindern. Die Chamsin hat zwar nur leichte Schäden davon getragen, aber Rodrego möchte trotzdem den<br />

nächsten Hafen ansteuern, um die Reparaturen durchführen zu lassen.<br />

04.09.2405<br />

Wir kommen in OnchiRa, einem winzigen Fischerdorf mit einem kleinen Hafen an. Ming äußert zwar seine<br />

Bedenken aufgrund der zu erwartenden Verzögerung, beugt sich aber dann doch Rodregos Willen. Er gibt<br />

nur zu beachten, dass bald das Neumondfest sei und Fremde zu diesem Fest nicht gerne gesehen werden.<br />

Ming begleitet die kleine Truppe aus 4 Matrosen, Rodrego, Lilith, Gloin und Zlatan um zu übersetzen. Ming<br />

verhandelt mit dem Dorfältesten, während wir uns umschauen. Ein ärmliches Fischerdorf, die Hütten aus<br />

Lehm gebaut und weiß gekalkt. Nach kurzer Unterhaltung sagt Ming, dass wir das benötigte Holz im nahen<br />

Wald schlagen können. Gloin beschleicht ein komisches Gefühl, als hätten die Dorfbewohner Angst vor uns.<br />

Er spürt unterschwellige Feindseligkeit und Nervosität. Zlatan begleitet die Matrosen beim Holz schlagen.<br />

Gloin und Lilith bleiben bei Ming. Ming beruhigt Gloin, als der ihm seine Bedenken mitteilt. Die Drei sehen<br />

sich im Dorf um. Eine Qualle, die in der Sonne getrocknet wird, scheint die Hauptbeute der örtlichen Fischer<br />

zu sein.<br />

Nach wenigen Stunden ist das benötigte Holz geschlagen und Zlatan kehrt mit den Seeleuten zurück zum<br />

Hafen. Gerade als das Holz verladen wird, sieht Gloin wie eine schlicht, aber sauber gekleidete Frau näher<br />

kommt. Die anderen Dorfbewohner stellen sich ihr in den Weg, ohne sie jedoch fest zu halten. Sie scheinen<br />

aber offensichtlich etwas dagegen zu haben, dass die Frau zu uns gelangt. Gloin und Lilith gehen ihr<br />

entgegen und begleiten sie zu Ming. Ihr Name ist SchiuMai und sie möchte gerne mit dem Kapitän<br />

sprechen. Kurz darauf trifft auch ihr Ehemann HamaTuan ein. Ming übersetzt ihr Begehren, und dass sie<br />

uns nicht sagen wollen, worum es geht. Sehr feindselige Blicke der anderen Fischer und Dorfbewohner<br />

begleiten die gesamte Unterhaltung. Wir nehmen die Beiden trotzdem mit zu Rodrego auf das Schiff.<br />

Auf der Chamsin werden die Stämme ausgeladen und die Reparaturen beginnen sofort. Nachdem Rodrego<br />

die Arbeit eingeteilt hat, wendet er sich den beiden zu. Wir passen auf, dass sie keinen Blödsinn anstellen.<br />

HamaTuan und SchiuMai sind ein Krämerehepaar und waren mit 30 Bündeln feinstem Edelholz aus dem<br />

südlichen Urwald nach KuenKung unterwegs, als ihre Ochsen krank wurden und schließlich kurz vor diesem<br />

Dorf gestorben sind. Jetzt sitzen sie mit ihrem Wagen hier fest. HamaTuan bittet Rodrego darum, mit nach<br />

KuenKung reisen zu dürfen. Sein ganzes Geld habe er in die Hölzer investiert, die möglichst unbeschädigt<br />

und schnell nach KuenKung gebracht werden müssen. Ansonsten wäre er ruiniert. Auf die offensichtlichen<br />

Feindseligkeiten der anderen Dorfbewohner angesprochen, sagen sie immer nur, dass sie „hier fremd<br />

seien“. Gloin vermutet das ein anderer, schwerwiegender Grund dahinter steckt. Rodrego überlässt uns die<br />

endgültige Entscheidung. Seiner Meinung nach brauchen wir weder weitere Passagiere noch weitere Fracht<br />

7


auf unserer Reise. Gloin ist der Meinung, wir sollten dem Ehepaar helfen und erklärt sich bereit, beim<br />

Transport des Holzes aus dem Dorf zu helfen. Er möchte die Beiden ungern hier lassen.<br />

Es sind 30 große Bündel feinsten Tropenholzes. Man benötigt alleine zwei Mann, um ein Bündel tragen zu<br />

können. Zwei bis drei Fahrten mit dem Beiboot sollten ausreichen, um das Holz an Bord zu schaffen. Ciara<br />

bemerkt, als alle zurück auf dem Schiff sind, dass HamaTuan verhalten hustet. Sie bittet Ming, ihn zu fragen,<br />

ob alles in Ordnung sei. HamaTuan bestätigt dies. Trotzdem möchte Gloin ihn untersuchen. <strong>Das</strong> will er aber<br />

nicht, da es hier unüblich ist, sich von Ausländern untersuchen zu lassen. Gloin und Zlatan werden sich<br />

stattdessen die toten Ochsen ansehen, vielleicht kann man dort etwas erkennen. Nicht das wir noch eine<br />

Krankheit an Bord einschleppen.<br />

Zehn Minuten außerhalb des Dorfes im Urwald, liegen neben dem Weg zwei der vier Zugochsen. Sie haben<br />

keine äußeren Verletzungen, außer dass sich schon einige Aasfresser an ihnen bedient haben. Zlatan fallen<br />

die <strong>schwarze</strong>n Schnauzen der Ochsen auf, was darauf hindeutet, dass sie etwas Giftiges gefressen haben<br />

könnten. Wahrscheinlich haben sie ein paar giftige Pflanzen gefressen und sind darauf hin gestorben. Einen<br />

halben Kilometer weiter vor dem Dorf finden Gloin und Zlatan die anderen beiden toten Ochsen. Sie haben<br />

auch <strong>schwarze</strong> Schnauzen, die Todesursache scheint die gleiche zu sein. Zlatan zaubert ein Freundesauge<br />

auf Gruxy und schaut sich so die unmittelbare Umgebung aus der Luft an. Er sucht nach weiteren Hinweisen<br />

oder toten Tieren, findet aber nichts Außergewöhnliches. Gloin wird die Sache mit dem Husten trotzdem im<br />

Auge behalten. Außerdem werden wir ab jetzt eine Nachtwache halten, nur zur Sicherheit. Wir haben<br />

schließlich einen guten Ruf gegenüber Rodrego zu verlieren.<br />

In der ersten Nachtwache sieht Elijana eine Prozession mit Fackeln aus dem Dorf in Richtung eines Hügels<br />

ziehen. Dort scheinen sich die Dörfler mit einigen Soldaten / Uniformierten zu treffen. Elijana weckt Zlatan.<br />

Beshaba soll mal eine Runde über den Hügel drehen, vielleicht kann Zlatan dann mehr erkennen. Während<br />

Zlatan wieder ein Freundesauge auf die Fledermaus zaubert, entzünden die Dörfler ein großes Feuer auf<br />

dem Hügel. Bis Beshaba den Hügel erreicht hat, ist der Wagen der Krämer schon vollständig verbrannt. Die<br />

Dörfler haben sich schon wieder auf den Rückweg ins Dorf gemacht und die Soldaten sind abgezogen.<br />

Mittlerweile kann man aus dem Dorf fröhliches Lachen, Singen und Klatschen hören. Es scheint etwas zu<br />

feiern zu geben. Beshaba folgt den abziehenden Soldaten, kann aber keine Details erkennen. Es scheinen<br />

ca. 20 Soldaten und weitere 10 unterschiedlich gekleidete / aussehende Personen zu sein.<br />

05.09.2405<br />

Elijana erzählt Ming von den ungewöhnlichen Vorgängen im Dorf während der letzten Nacht. Der kann sich<br />

darauf auch keinen Reim machen. Da die Reparaturen am Nachmittag erst fertig sein werden, setzen Gloin,<br />

Elijana und Lilith noch mal ins Dorf über. Sie gehen zum Hügel und schauen sich die Überreste des Feuers<br />

an. Es scheint sich wirklich um den Wagen der Krämerfamilie zu handeln. Elijana folgt den Spuren der<br />

Soldaten eine Weile, die dem Weg nach KuenKung folgen. Sie kann auch nichts Besonderes erkennen,<br />

außer dass auch ungewöhnliche Spuren darunter sind. Sie kann die Spuren aber nicht einordnen.<br />

Zurück im Dorf fällt Gloin auf, dass die Stimmung der Dorfbewohner sich verändert hat. Sie scheinen nicht<br />

mehr so angespannt und ängstlich wie in den letzten Tagen zu sein. Ein gewisses Misstrauen uns<br />

gegenüber besteht aber immer noch.<br />

09.09.2405<br />

Heute werden wir in KuenKung ankommen, die lange Reise hat uns schließlich an unser Ziel geführt. Wir<br />

können die Stadt schon fast sehen, als sich plötzlich, wie aus dem Nichts, der Himmel verdunkelt. Ein Sturm<br />

zieht auf, schnell, sehr schnell. Die Seeleute fangen an zu beten, bevor sie die Segel reffen und versuchen<br />

alles an Bord zu sichern. Ming sagt nur ein einziges Wort: „Taifun“. Man kann ihm seine Angst davor direkt<br />

ansehen. Rodrego bellt Befehle während er zusammen mit dem Rudergänger alles daran setzt, nicht an der<br />

Küste zu zerschellen. Riesige Wellen erfassen das Schiff, das wild hin und her geworfen wird.<br />

HamaTuan wird fast von Bord gespült, seine Frau SchiuMai kann sich nicht mehr auf den Füßen halten und<br />

fällt an Deck hin. Gloin, Lilith und Elijana wollen sich mit Seilen an Deck festbinden, als der Mast bricht. Die<br />

Trümmer schlagen den Seemann am Backdeck bewusstlos. Lilith und Elijana versuchen gemeinsam<br />

HamaTuan wieder an Bord zu ziehen. Lilith kann ihn packen, ist aber zu schwach, ihn alleine zu ziehen.<br />

Elijana hält Lilith fest, bevor alle von Bord gespült werden. Gloin geht zum bewusstlosen Seemann und gibt<br />

an dessen Stelle die wichtigen Informationen über den Kurs, Wellengang und Hindernisse an Rodrego und<br />

den Steuermann weiter. Der Ausguck ruft: „Land in Sicht!“ Kurz darauf taucht eine riesige <strong>schwarze</strong> Mauer<br />

vor dem Schiff auf. Gerade rechtzeitig kann Rodrego die Chamsin herumreißen, Gloin fällt schmerzhaft auf<br />

Deck. Zlatan hat mittlerweile SchiuMai unter Deck gebracht, die eine große Beule am Kopf hat. Rodrego<br />

steuert das Schiff an der Mauer vorbei in den Hafen, dort wird die See etwas ruhiger und er erlangt die<br />

Kontrolle komplett wieder. Der Sturm lässt hinter den hohen Hafenmauern merklich nach, der Regen nicht.<br />

Die Chamsin hat doch noch mehr Schaden genommen, als zuerst angenommen. Erst im Hafen bemerkt<br />

Rodrego, dass Wasser in den Rumpf eindringt. Wenn wir uns beeilen, können wir die Waren entladen, bevor<br />

sie durch das Wasser beschädigt werden. Wir kümmern uns in erster Linie um das Löschen der Ladung, die<br />

vom Wasser gefährdeten Güter zuerst.<br />

8


Währenddessen reparieren die Seeleute den Schaden am Rumpf und fangen an, das Wasser abzupumpen.<br />

Ming redet derweil mit dem Hafenmeister. Der scheint dummerweise einer anderen Handelsgilde<br />

anzugehören und zeigt kein gesteigertes Interesse daran, Hilfe zu organisieren. Ming kann trotzdem einige<br />

Handkarren mit Plane auftreiben, in denen wir die Waren vor dem Regen geschützt einladen können. Auch<br />

das Edelholz von HamaTuan bringen wir in Sicherheit. Der Hafenmeister sieht uns seelenruhig beim<br />

Schuften zu, ohne etwas zu tun. HamaTuan organisiert den Abtransport seines Holzes. Er bedankt sich mit<br />

vielen Verbeugungen bei uns und bei Ming, bevor er mit SchiuMai im Regen verschwindet. Ming geht voran<br />

zu seinem Haus. Wir ziehen die Karren mit den Waren hinterher. Er hat ein großes, verschachteltes Haus<br />

mit mehreren Innenhöfen in einem der besseren Viertel der Stadt. Er scheint schon zu den vermögenderen<br />

Einwohnern von KuenKung zu gehören.<br />

Nachdem wir die Waren sicher vor dem<br />

Regen untergestellt haben, zeigt Ming<br />

uns ein großes Zimmer (3), in dem wir<br />

wohnen werden. Auf den ersten Blick<br />

sind keine Betten darin, die sind in<br />

Wandschränken versteckt.<br />

Kurz darauf stellt uns Ming seine beiden<br />

(!) Frauen SiTao und MiTei vor. Sie<br />

bringen Handtücher und bitten uns,<br />

ihnen zu folgen. Wir werden in einen<br />

Raum mit zwei großen Waschzubern<br />

geführt, zwischen denen eine Stellwand<br />

aus Papier steht. Ein eigenes Badehaus!<br />

Die Zuber sind schon mit heißem<br />

Wasser gefüllt, die Frauen helfen uns<br />

beim Entkleiden und assistieren beim<br />

Waschen. Danach sammeln sie unsere<br />

durchnässte Kleidung ein. Wir verstehen<br />

kein Wort, aber sie scheinen sehr nett<br />

zu sein. Wir erhalten jeder ein Kleidungsstück, ein großer, flauschiger, weißer Mantel mit Kapuze, der<br />

gleichzeitig zum Abtrocknen dient (Bademantel). Unsere Haare werden gekämmt, die Frauen helfen beim<br />

Anziehen und Abtrocknen.<br />

Danach gibt es etwas zu Essen. An einem viel zu niedrigen Tisch wird auf einer sich drehenden Platte fast<br />

roher Fisch mit etwas das „Leis“ heißt serviert. Dieser „Leis“ ist eine Art gekochtes Getreide, ziemlich<br />

geschmacklos. Die reichhaltig vorhandenen Soßen gleichen das aus. Außer kleinen Schälchen aus weißem<br />

Ton und komisch geformten Löffeln aus demselben Material erhält jeder noch einen Satz Holzstäbchen. Die<br />

sind aber nicht wirklich zum Essen geeignet. Wir nehmen irgendwann die Finger. Es schmeckt zwar<br />

ungewöhnlich, aber durchaus lecker. Zu Trinken gibt es entweder grünen Tee oder Wasser. Zlatan entdeckt<br />

mit geübtem Blick neben dem Tisch eine kleine, weiße Tonflasche. Winzige, weiße Tonbecher stehen<br />

daneben. Schnaps, sagt der Geruchstest. Dieser Schnaps hat es ordentlich in sich. Nach dem zweiten<br />

Schluck denken Zlatan und Gloin über den Import in großem Stil nach Alba und Moravod nach. Damit<br />

müsste sich ordentlich Gold verdienen lassen. Ming sagt, es sei „Leiswein“.<br />

10.09.2405<br />

Wir finden unsere Kleidung am nächsten Morgen gereinigt, geflickt und herrlich duftend vor unserem<br />

Zimmer. Die Schuhe und Stiefel wurden ebenfalls geputzt und geölt. Zum Frühstück gibt es wieder „Leis“,<br />

süße Kartoffeln und kalten Fisch. Dazu wird süßer Wein oder Tee gereicht. Besteck gibt es immer noch<br />

nicht. Da gestern Elijanas Geburtstag war, gibt es auch noch luftige Blätterteigstückchen mit Zuckerguss.<br />

Ming hat schlechte Nachrichten. Er hat erfahren, dass der Fürst Tsiao Tchung vor acht Tagen unerwartet<br />

gestorben ist. Bis sein Nachfolger feststeht, wird also auch die Handelsgilde keine größeren Geschäfte<br />

machen. Die Nachfolge zu regeln kann durchaus einige Wochen in Anspruch nehmen. <strong>Das</strong> liegt an den<br />

ziemlich komplizierten Regeln von herrschenden und befreundeten Familien. Weil ein Sohn seinen Vater<br />

nicht direkt beerben darf, muss erst eine Heirat einer Tochter mit einem Sohn der befreundeten Familie<br />

arrangiert werden. Bei der Familie Tchung ist das die Familie Chi. So wird der Schwiegersohn aus der<br />

Familie Chi dann ein sogenannter Minister und Oberhaupt der Familie Tchung. Gleichzeitig führt er dann<br />

auch die Geschäfte der „Gilde der weißen Schlange“ weiter. In der nächsten Generation geht es dann<br />

umgekehrt von statten.<br />

Die Familie Tchung hat aber nicht nur Freunde. Sie haben zwar die Macht in KuenKung inne und stellen den<br />

Fürsten, aber die Familie Xuan intrigiert dagegen und versucht so mehr Macht zu gewinnen. Der<br />

Hafenmeister gehört zum Beispiel der Familie Xuan an, was wir am Dreizack auf seiner Kleidung erkannt<br />

haben. Die Situation ist also im Moment so, dass eine Tochter der Familie Tchung einen Mann der Familie<br />

Chi heiraten muss, damit die Nachfolge geregelt ist.<br />

9


Da wir dadurch jetzt ein wenig Zeit haben, sehen wir uns mit Ming die große Stadt KuenKung mal näher an.<br />

Ming rät dringend von Ausflügen außerhalb der Stadtmauern ab, da wäre es für Ausländer zu gefährlich.<br />

Etwa 120.000 Einwohner bevölkern die quadratisch angelegte Stadt. Die Stadtmauern und die großen<br />

Straßen, welche die Tore verbinden sind exakt an den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Es gibt sehr<br />

viele große Tempel und gepflegte Gärten und Parks. Die Tempel, und auch die Paläste der Adligen und<br />

Fürsten liegen im Zentrum der Stadt. Auch diese Gebäude sind meist quadratisch angelegt. Um das<br />

Zentrum herum liegen die Häuser der wohlhabenderen Bürger, zu denen auch Ming gehört. Je näher man<br />

der Stadtmauer kommt, desto ärmer werden die Einwohner, was sich dann auch an Art und Größe der<br />

Häuser widerspiegelt.<br />

Einen Tempel sehen wir uns auch von innen an, den Tempel der Düsternis, welcher der Dunklen Dreiheit<br />

geweiht ist. Wir fühlen uns hier nicht wohl, die drei gesichtslosen Statuen der Götter sehen furchterregend<br />

aus. Als wir den Tempel verlassen, blickt uns ein Mitglied der Familie Xuan, der in rote Roben gekleidet ist,<br />

lange nach.<br />

Beim gesamten Rundgang durch die Stadt werden wir immer unauffällig von den Bewohnern der Stadt<br />

gemustert. Wenn wir es bemerken, lächeln sie nur oder schauen weg. Feindselig scheinen sie aber nicht zu<br />

sein. Auch das Geld ist hier anders als bei uns. Da es hier wenige Edelmetalle gibt, werden die Münzen<br />

auch aus unedlen Metallen hergestellt. Alle Münzen haben ein Loch in der Mitte. Jade und Perlen sind aber<br />

auch gängige Zahlungsmittel. Wenn wir unsere Goldmünzen tauschen wollten, würde ein Loch herein<br />

geschlagen. <strong>Das</strong> heraus geschlagene Gold wäre die Steuer für den Fürsten. Wir lassen Ming ein paar<br />

unserer Perlen in lokale Währung wechseln.<br />

Zu guter Letzt streifen wir noch über die Märkte von KuenKung. Hier scheint man alles kaufen zu können. Es<br />

sind aber auch uns völlig unbekannte Waren und Gegenstände dabei. Wenn wir etwas kaufen wollen,<br />

müssen wir mehr als üblich bezahlen: nur das drei- bis fünffache, wenn Ming für uns verhandelt, sonst das<br />

Zehnfache.<br />

Abends lädt uns Ming in das Gasthaus „LongFu’s Wonne“ ein. Ming hat einen Tisch reserviert (wieder viel zu<br />

niedrig). Die Bedienungen sind sehr freundlich und zuvorkommend. Es gibt, Leis, Fisch, Tee und zum<br />

Nachtisch kandierte Früchte. Weiß geschminkte Frauen spielen auf Lauten ungewöhnlich klingende Musik.<br />

Plötzlich kommt ein elegant und teuer gekleidetes Mädchen herein, die Musik hört auf. Elijana bemerkt, dass<br />

sie etwas in den Händen hält. Gloin denkt, dass sie unter Drogen steht. Bevor wir etwas sagen können, steht<br />

Ming auf, geht zu dem etwa zwölf Jahre alten Mädchen und verbeugt sich mehrmals vor ihr. Er redet auch<br />

mit ihr, sie zeigt aber keine Reaktion, sondern ignoriert Ming. Unbeeindruckt von Ming geht das Mädchen auf<br />

unseren Tisch zu und kniet sich an das Kopfende. Teilnahmslos legt sie einen kleinen grün-gelben, eckigen<br />

Stein auf den Tisch, der anfängt zu Leuchten. Elijana konzentriert sich und stellt mit Erkennen der Aura fest,<br />

dass es keine Aura gibt. Ming, der mittlerweile wieder bei uns am Tisch ist sagt das Mädchen sei GyunYu,<br />

eine Tochter des Hauses Tchung.<br />

Ein völlig in Gelb gekleideter Mann kommt herein, wird vom Wirt aber ignoriert, da dieser immer noch<br />

fasziniert auf das Mädchen schaut. Der Mann scheint mit dieser Behandlung unzufrieden zu sein, herrscht<br />

den Wirt mit piepsiger Stimme an und geht fluchend nach draußen.<br />

Wir sind uns immer noch nicht einig, was wir machen wollen. GyunYu kniet immer noch regungslos vor uns<br />

und schaut den leuchtenden Stein an. Plötzlich stürmen drei, mit Schwertern bewaffnete Kämpfer und ein<br />

Bogenschütze in den Gastraum. Der Bogenschütze zielt auf das Mädchen, die anderen Drei bewegen sich<br />

auf unseren Tisch zu. Sie sehen ziemlich verlottert aus. Da wir unsere Waffen, wie hierzulande üblich, neben<br />

der Tür dem Wirt anvertraut haben, stellen wir uns unbewaffnet dem Kampf. Da wir aber ohne Waffen nicht<br />

so gut kämpfen, stellen wir sehr schnell fest, wie scharf und schmerzhaft die einheimischen Schwertklingen<br />

sind. Ciara verlegt sich darauf, die Gegner mit unauffälligen Zaubern wie Verwirren auszuschalten. <strong>Das</strong><br />

funktioniert nicht so richtig gut, auch ein Schlaf auf die Schwertkämpfer führt nicht zur erwünschten<br />

Reaktion. Elijana versucht mit einem Heranholen an das Schwert ihres Gegners zu kommen, der hält aber<br />

fest. Zlatan zaubert nachdem er schwer getroffen wurde, eine Bärenwut auf sich.<br />

Lilith arbeitet sich derweil über die anderen Tische in Richtung der Tür, um dort ihre Waffen zu holen. Gloin<br />

stellt sich schützend vor das Mädchen, kann aber nicht verhindern, dass sie von einem Pfeil getroffen wird.<br />

Der Bogenschütze erkennt Lilith‘ Absichten und wendet sich ihr zu. Gloin steckt mehrere Schläge des<br />

Schwertkämpfers ein, wodurch das Mädchen nicht weiter verletzt wird. Zlatan und Elijana wälzen sich mit<br />

ihren Gegnern auf dem Boden herum. Lilith hat es bis in den Vorraum mit den dort abgelegten Waffen<br />

geschafft und schnappt sich ihre Dolche. Der Bogenschütze hat mittlerweile auch ein Schwert in der Hand<br />

und schlitzt damit die Lederrüstung von Lilith kaputt. Ciara schlingt ihren Gürtel um GyunYu und dreht den<br />

Edelstein an der Schnalle. Damit hat sie das Umkehrschild in Thalion’s Ciara´s Gürtel aktiviert. So wird das<br />

Mädchen keinen Schaden mehr bekommen.<br />

Elijana und Cyric raufen zusammen mit einem der Schwertkämpfer, Ming steht daneben. Lilith hat sich auch<br />

ins Handgemenge am Eingang gestürzt. Gloin muss sich nach mehreren Treffern verletzt zurückziehen.<br />

Sein Gegner schlägt auf das Mädchen, der Schlag prallt am Umkehrschild ab, was ihn sehr verwundert.<br />

Ciara bugsiert GyunYu vorsichtig aus dem Gefahrenbereich. Gloin zaubert einen Goldenen Panzer auf sich,<br />

bevor er sich wieder schützend vor Ciara und das Mädchen stellt. Am Eingang ersticht Lilith den<br />

Bogenschützen, Elijana und Cyric töten ihren Gegner ebenfalls.<br />

10


Lilith kommt wieder zu unserem Tisch zurück und hilft Zlatan dabei, seinen Gegner zu erledigen. Ein<br />

glücklicher Treffer von Zlatan auf die Nase des KanThai bricht ihm das Nasenbein. Als Cyric ihm dann in den<br />

Hals beißt, ist es vorbei. Am Ende stürzen sich alle gemeinsam auf den Schwertkämpfer, der gegen Gloin<br />

kämpft. Ein großes Knäuel aus Menschen, Zwergen, Elfen und einem Wolf entsteht. Kurz bevor er tödlich<br />

verletzt wird, halten wir ihn fest und fesseln ihn.<br />

Nachdem sich das Kampfgetümmel gelegt hat, schauen wir nach unseren Verletzungen. Gloin kümmert sich<br />

darum. Leider ist das Mädchen immer noch apathisch, auch wenn wir den leuchtenden Stein abschirmen<br />

ändert sich daran nichts. Noch bevor Ming den Gefangenen befragen kann, kommen vier Bewaffnete herein.<br />

Es scheinen die Stadtwachen zu sein. Ming und der Wirt klären den Sachverhalt. Die drei Leichen und der<br />

Überlebende werden mitgenommen.<br />

GyunYu steckt ein Pfeil im Bein, es ist aber keine sehr schwere Verletzung. Als Elijana sich den Jadestein<br />

anschauen will, bemerkt sie, dass er mittlerweile nicht mehr leuchtet. <strong>Das</strong> könnte mit dem wohlig-warmen<br />

Gefühl zusammenhängen, dass sie beim Anfassen des Steins hatte.<br />

Während wir noch über die weitere Vorgehensweise nachdenken, kommen zehn weitere Stadtwachen. Sie<br />

werden GyunYu nach Hause begleiten. Dummerweise hat sie Ciaras Gürtel noch an. Als sie von den<br />

Wachen weggeführt wird, kommt sie langsam wieder zu sich. Wahrscheinlich stand sie unter Drogen meint<br />

Gloin. Der Wirt entschuldigt sich wegen der Unannehmlichkeiten bei uns und spendiert das Essen.<br />

Wir gehen zurück zu Mings Haus und versorgen unsere Wunden. Gloin zaubert Heilen von Wunden auf<br />

Lilith und Zlatan, Heilen schwerer Wunden auf sich selbst. Ming wird uns morgen mehr über diesen Vorfall<br />

sagen können.<br />

11.09.2405<br />

Nach dem Frühstück erklärt uns Ming, dass die Vorfälle von gestern auf das Jadesteinritual zurückzuführen<br />

sind. Die Familie Tchung hat dieses Ritual durchgeführt, bei dem die zukünftige Braut unter Drogen gesetzt<br />

wird, um sich von dem magischen Jadestein zu ihren Heiratsvermittlern führen zu lassen. Wir sind also<br />

auserwählt die Vermittler zu spielen. Eine große Ehre, sagt Ming, die nur ganz selten Ausländern zu Teil<br />

wird. Wir werden losziehen, um bei der befreundeten Familie Chi den Bräutigam auszusuchen. Vorher<br />

werden noch verschiedene Rituale durchgeführt, die uns helfen sollen, den richtigen Bräutigam zu finden.<br />

Eine Ahnenbefragung ist auch dabei. Die Ahnen geben Ratsschläge an die Vermittler sagt Ming, eine gute<br />

Sache findet Zlatan. Ming entschuldigt sich, denn er muss ein paar Vorbereitungen treffen. Er wird erst<br />

mittags wieder da sein.<br />

Mittags bringt ein Bote eine Einladung ins Fürstenhaus der Familie Tchung. Die erste Witwe und Hauptfrau<br />

Sui Tchung erwartet uns bereits heute Abend. Ming hat das schon erwartet und die entsprechende formelle<br />

Kleidung für uns gekauft. Lilith fängt an und lässt sich von Mings Frauen wie eine Mumie in feinsten Stoff<br />

einwickeln. Unzählige Male wird das Gewand um den Körper geschlungen und kunstvoll verknotet. Man<br />

kann sich dann nur noch mit tippelnden Schritten bewegen. Die Haare werden hochgesteckt und weiße<br />

Schminke im Gesicht aufgetragen. Die Prozedur dauert eineinhalb Stunden für Jeden von uns. Deswegen<br />

haben die beiden Frauen auch schon mittags damit angefangen.<br />

Am Abend kommen wir zum Palast der Familie Tchung im Zentrum der Stadt. Ein prächtiger Bau, der aus<br />

vielen Gebäuden und unzähligen Innenhöfen besteht. Viele Krieger säumen den Weg, den wir durch das<br />

Gewirr der Räume nehmen. An einer großen Doppeltür bittet Ming uns zu warten, denn er muss zuerst<br />

alleine mit der Witwe reden.<br />

Eine Stunde später werden wir auch vorgelassen. In einer Art Thronsaal sitzt Sui Tchung auf einem leicht<br />

erhöhten Podest. Sie ist eine elegante, ältere Frau in grauer Kleidung. Ming übersetzt für uns, was sie zu<br />

sagen hat. Auf mehreren Kissen liegen verschiedene Gegenstände. Ming erklärt, dass es sich um unsere<br />

Belohnung für den Auftrag als Vermittler und die Rettung von GyunYu handelt. Die wird, wie in KanThaiPan<br />

üblich, im Voraus bezahlt.<br />

• Eine Schwertscheide aus lackiertem Holz für Elijana. Sehr leicht (wiegt nur die Hälfte) und sehr<br />

schön verziert. <strong>Das</strong> Ziehen der Waffe geht auch sehr leicht.<br />

• Je ein Satz feiner Kleidung aus Seide für Lilith, Elijana und Zlatan. Bestehend aus einer Bluse /<br />

Hemd und einer leichten Hose. Sehr angenehm zu tragen und von feinster Qualität.<br />

• Jeder von uns bekommt eine kleine Schachtel. Ein Lackkästchen mit Schiebedeckel, unten ist die<br />

Schachtel sehr rau. Drinnen liegen Holzstäbchen mit einer roten Verdickung an einem Ende. Wenn<br />

man das dicke Ende auf der rauen Fläche reibt, brennt das Holzstäbchen zwei oder drei Minuten<br />

(HuoTschei = Streichhölzer).<br />

• Eine Jadestatue eines kleinen Wolfes, kunstvoll gearbeitet. Die smaragdgrüne und sehr seltene<br />

Kaiserjade ist sehr wertvoll, Gloin schätzt den Wert für seinen Zwergenschatz auf 150 GS.<br />

• Eine Heilwurzel namens RenSchen (=Ginseng) für Elijana. Damit kann man potentere Heil- und<br />

Krafttränke zubereiten.<br />

• Elijana erhält außerdem eine Kräutermischung aus vier Heilkräutern namens SiunTsiTang, die zu<br />

Pulver verarbeitet wurden. Wenn man das Pulver mit Leis kocht und es isst, ist man schon nach<br />

sechs Stunden Schlaf vollkommen ausgeruht. Außerdem kann man nicht so schnell krank werden.<br />

11


• In einer kleinen Schachtel sind 30 Papierkügelchen für Gloin. Diese XiauLei genannten Kügelchen<br />

explodieren und knallen, wenn man sie auf den Boden wirft (Knallerbsen).<br />

• Zlatan erhält eine Seidenspinnerraupe, mit der er eine neue Zucht anfangen kann. Aus den Fäden<br />

des Kokons dieser Raupen wird aufwendig die Seide, aus der die edle Kleidung ist, hergestellt. Es<br />

ist aber recht langwierig und kompliziert.<br />

• Lilith erhält ein 50m langes, sehr dünnes und leichtes Seil. Es ist aus Spinnenseide gefertigt, weiß<br />

mit einem violetten Schimmer und wiegt nur ein Fünftel eines normalen Seiles. Außerdem ist es<br />

doppelt so reißfest und hat einen speziell gefertigten Klebehaken (belastbar bis 80 kg). <strong>Das</strong> Seil ist<br />

besonders griffig in der Hand, gleitet aber mühelos und ohne Schaden anzurichten durch die Hände,<br />

wenn man daran herunter rutscht.<br />

• Die Pfeile mit dem gewellten Schaft sind so genannte Schlangenpfeile. Es ist sehr schwierig damit<br />

zu treffen (EW-4:Angriff). Wenn man jedoch einen schweren Treffer landet, schießt ein Blitz in das<br />

Opfer (zusätzlich 1W6 Schaden). Elijana steckt die magischen Pfeile in ihren Köcher.<br />

Morgen wird noch ein Ritual durchgeführt, an dem wir teilnehmen sollten. Es werden „die, die keine Zunge<br />

mehr haben“ befragt. Einer von uns wird unmittelbar mit den Ahnen in Verbindung treten. Nachdem die<br />

Formalitäten somit erledigt sind, schnappen wir uns die Geschenke und gehen. Ciara erhält auch ihren<br />

magischen Gürtel zurück.<br />

Wir gehen direkt zu Mings Haus. In unserem Schlafzimmer (3) angekommen, besprechen wir die<br />

Reihenfolge unserer Wache. Zlatan wird beginnen, dann folgen Lilith, Elijana, Gloin und die letzte Wache, so<br />

sie denn geweckt wird, hält Ciara.<br />

12.09.2405<br />

Früh am Morgen, noch während Ciara Wache hält, wachen wir Anderen auf. Draußen wird in der uns nicht<br />

verständlichen Sprache laut diskutiert. Elijana schaut nach und sieht Ming mit einer seiner Frauen sprechen.<br />

Beeindruckt stellt Elijana fest, dass die Beiden zwar heftig diskutieren, aber trotz erhobener Stimmen wirken<br />

Gestik und Mimik immer noch höflich im Umgang miteinander. Erstaunlich.<br />

Als die beiden die Zuschauerin bemerken lächeln und nicken sie freundlich. Elijana ist ein bisschen peinlich<br />

berührt, weil sie beim Lauschen ertappt wurde. Mings Frau eilt davon, während Ming geradewegs zu uns<br />

kommt. Er berichtet, dass er ein Tuschefass aus Alabaster vermisst. Kaum hat er die Worte ausgesprochen,<br />

hebt Lilith mit einer Unschuldsgeste beide Hände sichtbar in die Höhe und ruft wirklich sehr überzeugend:<br />

„Ich war´s nicht!“ Ein bisschen amüsiert wenden wir uns wieder Ming zu. Auf unsere Fragen hin teilt er mit,<br />

dass es sich nicht wirklich um ein besonderes Tuschefass handelt. Alabaster ist jedoch ein recht teures<br />

Material.<br />

Wir suchen in Mings Raum (3), in den Innenhöfen und im Hof der Dienerschaft nach Spuren. Erst im<br />

Lustgarten finden Zlatan und Elijana fast gleichzeitig eine Spur. Auf dem Boden liegen Stücke von<br />

zerbrochenen Ziegeln. Mings Diener eilen schnell mit einer Leiter herbei. Wir klettern hoch und können<br />

erkennen, dass der Schaden oben durch einen Wurfanker verursacht wurde. Weitere Spuren oder Hinweise<br />

auf den Dieb finden wir nicht. Merkwürdig ist jedoch, dass ein Dieb hier eindringen konnte, obwohl wir<br />

Wache hielten. In der nächsten Nacht werden wir also zu zweit Wache halten und viel aufmerksamer sein<br />

müssen.<br />

Etwas später am Morgen besucht Rodrego Ming und uns. Er berichtet, dass einer seiner Seeleute heute früh<br />

eine merkwürdige Szene beobachte. Ein in rot- und goldenfarbene Kleidung gehüllter Mann habe vor der<br />

Chamsin auf einer Dschunke merkwürdiges Zeug gemurmelt und dabei winzige Steinchen oder Leis ins<br />

Wasser geworfen. Vermutlich hat er etwas auf die Chamsin gezaubert. Nach den winzigen Steinchen tief am<br />

Meeresgrund zu suchen hat doch eher keinen Sinn. Uns fällt aber auch sonst nicht wirklich ein, wie wir dies<br />

herausfinden könnten. Wir wollen später den Seemann selbst befragen. Bevor Rodrego sich verabschiedet,<br />

wendet er sich mit den Worten: „Ich soll Dir von Nikon ausrichten, Du sollst nach dem Sand gucken!“ an<br />

Gloin. Der Zwerg nickt wissend.<br />

Nach dem Frühstück erhalten wir von Ming einige Informationen. Die Totenbeschwörung wird heute Abend<br />

stattfinden. Wir sollen Ming mitteilen, wer von uns den Rat der Ahnen einholen wird. Die Reise nach Norden<br />

zur Familie Chi wird 11 Tage andauern. Dort werden wir den Bräutigam und künftigen Fürsten treffen und<br />

nach KuenKung begleiten. Bis übernächsten Neumond, also spätestens am 14.10.2405 muss der Auftrag<br />

erledigt sein und die Hochzeit stattgefunden haben. Wenn nicht, fällt die Herrschaft an die Familie Xuan.<br />

Ming empfiehlt uns erst in zwei Tagen, also nach dem Neumondfest, abzureisen, da die Zeit kurz vor oder<br />

während des Neumondfestes für Fremde sehr gefährlich ist. Dann verabschiedet sich Ming von uns.<br />

Bevor wir zur Chamsin aufbrechen, möchte Gloin noch nach dem Sand schauen. Vorsichtig schüttet er ein<br />

wenig Sand aus dem Fläschchen in seine Hand. Wow! Von wegen Sand! Es ist feines, glänzendes<br />

Goldpulver. Er hält die Luft an und füllt das Gold zurück in die Flasche.<br />

Vor Mings Haus schauen wir uns von außen die Stelle an, die der Einbrecher als Einstieg nutzte. Dabei fällt<br />

uns auf, dass weit oben, jedoch nicht zu hoch, in einem Pfosten von Mings Haus ein Pfeil steckt. Ein<br />

merkwürdiger Pfeil mit weißem Schaft und <strong>schwarze</strong>n Federn. Was dies wohl zu bedeuten hat? Wir beraten,<br />

12


ob wir den Pfeil entfernen, entschließen uns aber dazu erst Ming zu fragen. Besser ist das, bei den oft<br />

seltsamen Sitten hier.<br />

Zlatan beschäftigt sich schon den ganzen Morgen mit Cruxy. Denn heute ist ihr großer Tag, erklärt er uns.<br />

Wie echte Freunde und Blutsschwestern das eben so machen, begleiten wir Zlatan, mit der Rabin auf der<br />

Schulter, in den großen öffentlichen Park. Dort findet heute das nur wenige Stunden andauernde, einmalige<br />

und nie wiederkehrende wahnsinnig spannende Finale von „Cruxy bring das Stöckchen!“ statt. „Gähn!“<br />

Die Menschen hier sind zu höflich, um einfach stehen zu bleiben und neugierig zuzuschauen. Fast<br />

unbemerkt schauen sie jedoch gerne im Vorbeigehen aus den Augenwinkeln zu. Aber als das Apportieren<br />

von kleinen Stöckchen klappt und Zlatan der Rabin lobend über die Federn streicht, klatschen manche<br />

angedeuteten, nicht hörbaren Beifall, lächeln und nicken immer wieder kurz aber oft mit dem Kopf. Um sich<br />

dann schnell abzuwenden und wieder ihres Weges zu gehen.<br />

Nachmittags treffen wir uns mit Ming zum Tee. Leckeren Tee haben die hier und so ungewöhnliche Sorten<br />

wie grüner Tee mit Jasmin oder Rosenblüten. Alles etwas blumig, aber sehr lecker in Geschmack und Duft.<br />

Ming fragt uns, wer denn das Ritual mit den Ahnen durchführen möchte. Zlatan würde das gerne<br />

übernehmen. Elijana findet jedoch, dass Lilith sich mehr in die Gruppe einbringen könnte. Dies wäre die<br />

perfekte Gelegenheit. Letztendlich stimmt Zlatan dem zu und Lilith erklärt sich einverstanden.<br />

Am frühen Abend begeben wir uns auf den Weg zur Fürstin. Als wir Mings Haus verlassen, deutet Elijana<br />

auf den Pfeil und fragt Ming, ob wir ihn entfernen sollen. Ach herrje, was hat sie denn da wieder Dummes<br />

gefragt. Ming schaut sie mit einem entsetzten Blick an, so als hätte sie eine Beleidigung ausgesprochen.<br />

Und doch, findet Elijana, spiegeln seine Augen eine große Trauer wieder. Merkwürdig, lassen wir dieses<br />

Thema. Vorerst.<br />

Wir werden durch den Palast geführt bis wir in einem herrlichen Garten stehen. Ach was, kein Garten, ein<br />

Park. Schön gepflegter sattgrüner Rasen, Büsche und Sträucher voller angenehm duftender Blüten und<br />

überall stehen winzige Bäumchen, als ob ein Verkleinern auf sie gewirkt worden wäre. Elijana schließt die<br />

Augen und atmet tief ein. Kurz wird sie traurig und vermisst ihr zu Hause. Doch wir werden gebeten weiter<br />

zu gehen, da man bereits auf uns wartet. Kurz darauf stehen wir in einem kleinen Teehaus mit Blick auf<br />

einen schön angelegten Teich. Inmitten des Teichs befindet sich eine künstlich angelegte Insel mit einem<br />

strahlend weißen Pavillon. Lilith wird mit einer Geste gebeten zum Teich zu gehen. Von dort wird sie mit<br />

einem Boot auf die Insel gebracht. Ein Beschwörer deutet auf das Tuschefässchen und das Pergament und<br />

verlässt dann die Insel. Lilith muss hier alleine verweilen. Sie schaut noch mal zu uns herüber und<br />

vergewissert sich, dass wir ihr im Notfall zu Hilfe eilen können. Wir haben sie im Blick.<br />

Dann dreht sie sich um und kurze Zeit später verfällt sie in Trance. Sie tunkt<br />

die Feder in das Fässchen und malt dann merkwürdige Zeichen auf ein<br />

Pergament. Dann wartet sie bis die Tusche trocken ist und faltet das Papier<br />

komplex zu einem kleinen Tier. Danach nimmt sie wieder die Feder in die<br />

Hand und zeichnet auf ein weiteres Blatt Pergament Felsen. Oben auf einem<br />

Berg stehen wenige kleine Häuser vor einer Felswand. Etwas weiter unten<br />

malt sie einen knienden, betenden Menschen.<br />

Leider können wir dem Ganzen überhaupt nicht folgen. Gerade als Lilith sich<br />

wieder von uns abwendet zieht ein undurchsichtiger grauer Nebel um den<br />

Pavillon über den Teich. Etwas beunruhigt schauen wir uns an. Doch Ming<br />

beruhigt uns. Unendlich lange Zeit später -etwa eine Stunde- verzieht sich der<br />

Nebel plötzlich in das Nichts, aus dem er herkam. Lilith verlässt den weißen<br />

Pavillon und wartet am Ufer des Sees bis sie abgeholt wird.<br />

Sie zeigt uns das Pergament mit den Häuschen und dem betenden<br />

Menschen. Diejenigen, die das Pergament ansehen dürfen, nicken wissend.<br />

Uns wird erklärt, dass sich die Burg der Familie Chi auf einem Berg befindet.<br />

Nicht viel später werden wir verabschiedet und wir kehren in Mings Haus<br />

zurück.<br />

Erst hier zeigt uns Lilith das gefaltete Pergament. Sie hatte bedenken dies vor der Fürstin zu zeigen, da sie<br />

nicht weiß, was sie auf das Pergament gezeichnet hat. Vorsichtig falten wir es auseinander. Schon jetzt ist<br />

klar, das werden wir nie wieder so zusammenfalten können. Lilith hat seltsame Zeichen auf das Pergament<br />

gemalt. Ming erklärt uns, dass dies die Schrift der KanThai ist und liest vor: „Folget diesem Tier und Ihr<br />

werdet den Bräutigam finden!“<br />

Dann sagt Lilith noch, dass sie auch eine Botschaft empfangen habe, aber sie sich bisher nicht traute dies<br />

laut auszusprechen. Wir schauen sie erwartungsvoll an. Sie sagt: „Nehmt dem ersten Mann aus der Familie<br />

Chi, dem ihr begegnet den Kopf!“ Erstaunt schauen wir Lilith an. Die daraufhin bestätigt: „Ja, wir sollen einen<br />

Chi-Mann köpfen.“ Alle schauen Elijana und ihre Schwerter an. „<strong>Das</strong> heißt ja nicht, dass wir ihm gleich den<br />

Kopf abschlagen müssen. Wir sollen ihm den Kopf nehmen. Wir können ja erst mal fragen, ob er vielleicht<br />

einen Kopf von beispielsweise einem Tier dabei hat.“, gibt Elijana zu Bedenken. <strong>Das</strong> lockert die Stimmung<br />

wieder etwas auf. Apropos Tier: Zlatan überlegt kurz und teilt uns dann mit, dass das gefaltete Tier ein<br />

Schmetterling gewesen sein könnte. Ja, wir sollten erst einmal dem Schmetterling folgen und entscheiden<br />

dann, was wir mit dem Kopf machen.<br />

13


Lilith äußert noch, dass sie vor unserer Abreise eine neue Rüstung benötigt, da ihre die besten Zeiten hinter<br />

sich hat. Im Laufe des nächsten Tages wird Ming mit ihr zu einem Rüstungsmacher gehen. Sie erhält eine<br />

Rüstung, ähnlich einer Lederrüstung. Sie ist etwas leichter und aus Stoff und Bambus gefertigt. Ming besorgt<br />

auch sonst alles Erforderliche für die Reise. Wir benötigen nichts mehr.<br />

Selbstverständlich halten wir diese Nacht Wache. Diesmal jedoch zu Zweit und am Besten im Wechsel! Lilith<br />

teilt die Wachen ein: Ciara beginnt mit Zlatan, der 4 Stunden Wache hält. Nach zwei Stunden tauscht Ciara<br />

mit Lilith, die ab jetzt 4 Stunden Wache hält. Zlatan weckt Gloin. Die weitere Reihenfolge ist unbedeutend,…<br />

13.09.2405<br />

…da sich während Gloins und Liliths Wache folgendes ereignet: Es ist schon fast 2 Uhr. Beide sind müde<br />

und nicht sehr aufmerksam. Lilith lehnt gerade an einer Außenwand von Mings Unterkunft und Gloin steht<br />

am Rande des Innenhofs nahe dem Eingang. Plötzlich, wie aus dem Nichts erscheint der Geist von<br />

HamaTuan vor Gloin. Wild gestikulierend zeigt er auf Mings Unterkunft, dann hält er sich 2 Finger vor´s<br />

Gesicht und fährt anschließend damit über seinen Hals. Er deutet Gloin an, dass Ming umgebracht werden<br />

soll. Dann winkt er wild mit seinen Händen, was Gloin richtig interpretiert und beeilt sich. Als Gloin an Mings<br />

Schlafgemach ankommt, findet er davor die schlafende Lilith. Er weckt sie sehr unsanft.<br />

Indessen wacht auch Zlatan auf, da er an seiner Schulter eine eisige Kälte spürt. Erschrocken schaut er in<br />

das durchscheinende Gesicht des Händlers HamaTuan. Dieser deutet schweigend in eine Ecke des Raums.<br />

Zlatan folgt dem Deuten und blickt in den dunklen Raum. Da er nichts sieht, schaut er zu HamaTuan zurück.<br />

Doch der ist nicht mehr da. Jetzt sieht Zlatan aus den Augenwinkeln, dass ein Schwert schnell auf ihn herab<br />

fährt. Gerade noch rechtzeitig kann er dem Hieb ausweichen. Wegen des Lärms wachen Zlatans Tiere und<br />

nach und nach auch Elijana und Ciara auf. Zlatan bemerkt, dass sich noch ein zweiter Fremder im Raum<br />

befindet. Während er mit einem der Gegner den Kampf aufnimmt, kümmert sich Cyric um den Anderen.<br />

Durch das metallische Klingen der aufeinander prallenden Waffen und Cyrics Knurren bemerkt auch Gloin,<br />

dass sich die Action in unserem Schlafzimmer abspielt.<br />

Zlatan muss einen schweren Treffer einstecken und sinkt mit hohem Blutverlust zu Boden. <strong>Das</strong> motiviert<br />

Cyric und ihm gelingt sogleich ein wolfstypischer Kehlbiss. Stark blutend bricht der Angreifer zusammen.<br />

Damit Gloin im Dunkeln etwas sehen kann, entzündet er das magische Feuer seines Hammers Feuermal.<br />

Durch Zlatans Niedergang ist Elijana von einer Sekunde auf die andere wach. Sie greift nach ihrem<br />

Thaumagral, steht auf und sucht mit den Augen den Gegner im Raum. Nur knapp verfehlt dieser sie mit<br />

seiner Waffe. Während Zlatan schwer verletzt nach seinem Heiltrank sucht, betritt Gloin den Raum. Cyric<br />

kämpft entschlossen weiter. Elijana sieht den Fremden und schlägt auf ihn. Doch der Kerl ist flink und<br />

entwaffnet sie in Nullkommanix, um sie dann selbst noch schwer zu verletzen. Zlatan hat endlich seinen<br />

Heiltrank gefunden und trinkt ihn. Dank Gloins Hilfe gelingt es Cyric, seinem Gegner den Gar aus zu<br />

machen. Jetzt können wir auch mit Ciara rechnen. Sofort zaubert sie Verwirren auf den noch stehenden<br />

Fremden. Gloin schlägt auf ihn ein. Lilith steht nun auch in der Tür, kann jedoch den kleinen Raum nicht<br />

betreten ohne selbst Opfer einer unserer Hiebe zu werden. Jetzt reicht´s aber! Elijana zaubert Fesselbann<br />

auf den Fremden. Zlatan zieht dem Fremden die Maske vom Kopf ab, damit der gerade eingetroffene Ming<br />

auf KanThaiTun mit ihm sprechen kann.<br />

Indessen machen Gloin und Lilith einen Rundgang und prüfen, ob noch mehr Fremde eingedrungen sind.<br />

Während Elijanas Fesselbann röchelt und würgt der Fremde merkwürdig, Mings Gerede ignoriert er. Gerade<br />

als Gloin wieder zurückkommt, zaubert Ciara Schlaf auf den Fremden und Elijana löst ihre Konzentration.<br />

Gloin und Zlatan fangen den Fremden, der gerade an etwas zu ersticken scheint, auf. Scheinbar konnte der<br />

Attentäter dem Schlaf widerstehen. Zlatan fesselt und Gloin knebelt ihn. Kurz darauf liegt er leblos am<br />

Boden. Gloin entfernt schnell den Knebel, doch zu spät. Der Mann hat sich tatsächlich selbst umgebracht,<br />

indem er seine Zunge verschluckte und daran erstickte. Unfassbar.<br />

Wir durchsuchen die beiden Männer. Ming erklärt uns, dass die beiden Schwerter mit den nach oben<br />

gebogenen Klingen hier Katana genannt werden. Sie haben keinerlei Wert, denn wer ehrenhaft mit diesen<br />

Schwertern kämpft bekommt diese sozusagen von seinem Herrn geliehen. Es ist nicht erforderlich sich ein<br />

Katana zu kaufen. Weiterhin finden wir jeweils sechs flache Metallsterne. Sie sind am Rand bzw. den<br />

Spitzen sehr scharf geschliffen und wie Lilith feststellt, mit einem klebrigen Zeug, vermutlich Gift, versehen.<br />

Ming erklärt, dass diese Scheiben geworfen werden. Aber ehrenhafte Kämpfer benutzen diese Waffe nicht.<br />

Weiter finden wir zwei etwa faustgroße Kugeln aus Ton. Beide sind mit einem Pfropfen aus Siegelwachs<br />

verschlossen. Einer der Beiden trug einen schön glänzenden, silber- und goldfarbenen Ring mit<br />

merkwürdigen Schriftzeichen. Elijana schaut sich das an und verneint die Frage nach Zauberschrift und<br />

Aura. Ciara teilt mit, dass der Ring magisch ist. Ming wird sich den Ring später ansehen, da die<br />

Schriftzeichen vermutlich in KanThaiTun sind.<br />

Gloin versorgt Elijana mit Erste Hilfe und zaubert Austreiben des Bösen auf Zlatan, da er ja von HamaTuans<br />

Geist berührt wurde. Ach ja, der Geist. Außer Gloin und Zlatan keiner der Anderen den Geist gesehen. Aber<br />

trotzdem sind wir alle besorgt, denn das würde ja bedeuten, dass der Kaufmann tot ist. Später, zu einer<br />

vernünftigen Uhrzeit, wollen wir mit Ming zur Unterkunft von Hamatuan und seiner Frau SchiuMai gehen.<br />

Am Morgen, nach dem Frühstück teilt uns Ming mit, dass im Ring der Name YenLen steht. Dies ist die<br />

Totengöttin der dunklen Dreiheit. <strong>Das</strong> genügt uns erstmal. Die Funktion können wir später in der örtlichen<br />

14


Magiergilde ausfindig machen lassen. Es wird sowieso Zeit endlich mal die Magiergilde von innen zu sehen,<br />

sind sich Ciara und Elijana einig.<br />

Zunächst hilft uns Ming HamaTuans Unterkunft zu finden. SchiuMai öffnet uns mit geröteten Augen die Tür.<br />

Sie begrüßt uns freundlich und beantwortet Mings Fragen nach HamaTuan. Ming verabschiedet sich schnell<br />

und die Tür wird geschlossen. Fragend schauen wir Ming an. Er fasst sich kurz und berichtet nur, dass<br />

HamaTuan vor zwei Tagen zu den Ahnen gegangen ist. Wir bedauern dies.<br />

Nach einer Schweigeminute in Gedenken an HamaTuan bitten wir Ming uns zur örtlichen Magiergilde zu<br />

begleiten. Doch er lehnt ab und wird uns später zu Hause mehr darüber berichten. Ming verlässt uns nun, da<br />

er noch Vorbereitungen für die Reise treffen muss und wir gehen zum Hafen. Dort fragen wir den Seemann<br />

Schakik auf der Chamsin nach seiner Beobachtung. Wir erfahren leider keine Neuigkeiten über das<br />

merkwürdige Zauberritual oder was auch immer der Kerl auf der Dschunke gemacht hat.<br />

Wir schauen uns noch etwas in KuenKung um und gehen dann zurück zu Mings Haus. Da er noch nicht da<br />

ist, vertreiben wir uns die Langeweile und wollen gemeinsam die Funktion des Rings herausfinden. Also<br />

Lilith findet heraus, Ciara dokumentiert dies und wir schauen zu. Zustimmend lächelnd und nickend - das<br />

haben wir uns schon ziemlich gut von den KanThai abgeschaut - und mit den Händen wild gestikulierend<br />

treiben wir Lilith zu mehr Mut an. Ob sie sich ein wenig als Opfer fühlt? Wohl kaum, wir verdrängen den<br />

Gedanken sofort. Wir haben einen respektvollen Abstand von Lilith, Ciara hält hochkonzentriert Feder und<br />

Pergament fest und Lilith verzieht das Gesicht, kneift die Augen zu und hält die Luft an als sie sich den Ring<br />

an einen Finger steckt. Nichts! Lilith löst die Anspannung in ihrem Gesicht. „Ja, was soll denn JETZT schon<br />

passieren? DREHEN musst Du ihn. DRE-HEN!“, hört Lilith uns im Chor sagen. Wieder verzieht sie das<br />

Gesicht, kneift die Augen zu, hält die Luft an und dreht dann den Ring wie ihr geheißen. Nichts! „Lilith,<br />

drehen und KONZENTRIEREN!“, hört sie uns wieder im Chor. Bevor sie wieder mit der Gesichtsakrobatik<br />

beginnen kann, folgt schnell ein „und locker bleiben!“ von uns.<br />

Sie dreht den Ring am Finger und verschwindet für einen kurzen Augenblick. Sie war durchsichtig, nein eher<br />

unsichtbar. Lilith kann es selbst kaum glauben, da sie sich gar nicht richtig konzentriert hat und anders hat<br />

es sich irgendwie auch nicht angefühlt. Erneut will sie den Ring drehen. Doch als sie diesen anschaut,<br />

entfleucht ihr ein kurzes „Oh!“. Der Ring ist nicht mehr schön silbern und golden. Mattschwarz und geziert<br />

von kleinen <strong>schwarze</strong>n Rissen ist er. Lilith hat unseren neuen Unsichtbarkeitsring kaputt gemacht. Geschickt<br />

mag sie ja grundsätzlich schon sein, aber von Magie lässt sie besser im wahrsten Sinne des Wortes die<br />

Finger weg. Wissend schauen wir uns an und einig nicken wir uns zu. Etwas bedröppelt und von<br />

Schuldgefühlen geplagt blickt Lilith mit gesenktem Kopf in die Runde.<br />

Gerade jetzt betritt Ming unser Zimmer und fragt, ob wir mit ihm einen Tee trinken wollen. Er würde uns<br />

gerne etwas über die politischen Verhältnisse in KanThaiPan erzählen. Natürlich nehmen wir dies gerne an.<br />

Wir saugen jedes bisschen Wissen um KanThaiPan wie ein längst ausgetrockneter Schwamm in uns auf.<br />

Ming erklärt, dass wir die hiesige Magiergilde namens <strong>Kurai</strong>-<strong>Anat</strong> nicht aufsuchen können. Die <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong><br />

wird von den <strong>schwarze</strong>n Adepten, einem gildenartigen Bund geführt. Die Adepten sind, so sagt man,<br />

magische Wesen, die sich vor vielen Jahren nach einem langen Kampf dem Jadekaiser unterworfen haben.<br />

Sie streben nicht nach Macht, sondern fungieren eher als Berater. Die Familie Tchung kommt ohne diese<br />

Berater aus. Aber man munkelt, dass die Familie Xuan die Dienste eines solchen Beraters in Anspruch<br />

nähme. Nicht nur, dass das öffentliche Zaubern Wenigen gestattet ist. Die <strong>schwarze</strong>n Adepten fordern<br />

außerdem seit jeher einen hohen Preis für ihre unterworfene Haltung. Sie verlangen Opfer, die am<br />

Neumondfest abgeholt werden und nach YenXuLu, der Festung im Norden, gebracht werden. So stellt sich<br />

also heraus, dass das Neumondfest, gar kein Fest, sondern eine für die Bewohner KanThaiPans traurige<br />

und unwiderrufliche Angelegenheit ist. Ming berichtet weiter, dass es für Fremde deshalb zu gefährlich ist<br />

kurz vor oder am Neumondfest zu reisen, da diese selbstverständlich lieber als eigene Familienangehörige<br />

oder Freunde geopfert werden. Wir verstehen.<br />

14.09.2405<br />

In der Nacht des Neumondfestes können wir das Ritual des weißen Wagens beobachten. Ein Wagen mit<br />

weißen Pferden fährt durch die Stadt. Der Kutscher wird von einem Bogenschützen begleitet. Er schießt<br />

Pfeile in das Haus, in dem die Familie wohnt, die das Opfer stellen muss. Ein ebensolcher Pfeil befindet sich<br />

im Pfosten vor Mings Haus. Als uns dies klar wird, empfinden wir Trauer und Mitgefühl für Ming. Ob er uns<br />

irgendwann anvertrauen wird, wen er opfern musste? Vielleicht seine Frau, Eltern oder gar sein Kind?<br />

Schnell ist er wieder gefasst und erklärt uns, dass es nur eine Chance gibt, sich diesem Ritual zu entziehen.<br />

Der Bogenschütze zielt nicht genau und schießt vorbei. Allerdings hat dies zur Folge, dass er selbst zum<br />

Opfer wird. Schießt er anschließend ein zweites Mal vorbei, so wird auch der Kutscher zum Opfer. Grausam.<br />

Am Stadttor werden dann die drei durch Losentscheid gewählten Opfer von Soldaten und<br />

menschenähnlichen Wesen mit rotglühenden Augen, den OrcaMurai, in Empfang genommen. Es wird<br />

vermutet, dass es sich bei den OrcaMurai um umgewandelte Opfer handelt.<br />

Nachdem die drei Opfer abgeholt wurden, zieht eine Prozession mit hell erleuchteten Fackeln durch die<br />

Stadt. Sie verbrennen den Wagen des Bogenschützen. Die Bewohner feiern und werfen singend mit<br />

Papierschnipseln um sich. Ob dies echte Freude ist? Oder einfach nur Erleichterung, dass jetzt erst mal für<br />

vier Wochen Ruhe herrscht?<br />

15


Den Tag genießen wir nichts tuend und schöpfen Kraft für die kommende Reise. Ming besorgt noch einige<br />

Dinge und erledigt letzte Reisevorbereitungen.<br />

15.09.2405<br />

Früh am Morgen reisen wir ab. Da es<br />

hier nicht üblich ist auf Pferden zu reiten<br />

oder Packesel mitzuführen, müssen wir<br />

alles selbst tragen. Unsere Reise nach<br />

Norden führt uns geradewegs ins<br />

Landesinnere. Die Bäume werden<br />

seltener und das satte Grün von<br />

Wiesen weicht schon bald grauen<br />

Steinen. Welch Glück ist diese<br />

ausgebaute Straße gepflastert, so<br />

kommen wir gut voran.<br />

Am Mittag stehen wir vor einer<br />

mittlerweile unterspülten Brücke, über<br />

die unser Weg führt. <strong>Das</strong> Durchqueren<br />

des reißenden Flusses erscheint uns<br />

ein zu waghalsiges Risiko und wir<br />

nehmen den etwas größeren Umweg<br />

gern in Kauf. Einige Mönche, die<br />

ebenfalls über die Brücke wollten,<br />

entscheiden sich auch für den Umweg<br />

und folgen uns nach wenigen Minuten.<br />

An der nächsten Brücke angekommen, schauen wir uns die Lage hier genau an. Die Stützpfeiler scheinen<br />

sehr zerbrechlich zu sein. Auch Arbeiter sind bereits mit Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Doch bevor wir<br />

uns für oder gegen eine Überquerung der Brücke festlegen, kommt von der anderen Flussseite ein schwer<br />

beladener Ochsenkarren über die Brücke gefahren. Wenn die Brücke das aushält, müssten wir sie doch<br />

ohne Probleme überqueren können. Vorsorglich zaubern Zlatan Schutzgeist und Elijana Macht über das<br />

Selbst während Gloin und Lilith uns an einem 20m langen Seil sichern. Cyric wird von Zlatan an einem extra<br />

Seil gesichert, das er an sich bindet. Vorsichtig betreten und überqueren wir die Brücke. Kaum haben Lilith,<br />

Elijana und dann auch Gloin wieder festen Boden unter den Füßen, schießen eine Menge Pfeile rechts und<br />

links an uns vorbei. Die feigen Bogenschützen treten aus ihren Verstecken hervor, um eine bessere Sicht zu<br />

haben. Dann zielen sie erneut auf uns, während wir die Waffen ziehen um das Seil zu durchtrennen.<br />

Als wir uns dem Kampf in hoher Unterzahl anschließen, ziehen die Gegner Katanas und wie wir später<br />

erfahren werden, auch Wakizashis. Längst haben die hinter uns reisenden Mönche den Kampflärm gehört<br />

und eilen uns rennend zu Hilfe. Ein langer und harter Kampf mit den Mönchen gegen 17 hinterhältige<br />

Gegner bahnt sich an. Einige der niederträchtigen Feinde schlagen wir in die Flucht. Aber der endlos<br />

andauernde Kampf fordert auch Opfer, darunter auch ein Mönch.<br />

Als der Kampf mehr oder weniger siegreich für uns verläuft, können wir ihn letztendlich beenden. Schnell<br />

verbindet Ming den Gegner, der sich während des Kampfes als Anführer zu erkennen gab, damit Ming mit<br />

ihm sprechen kann. Dann wendet sich Gloin Cyric zu, der auch einige Schläge hat einstecken müssen. Doch<br />

Cyric entzieht sich den Verbänden und leckt sich seine Wunden selbst.<br />

Eine berittene Patrouille trifft ca. 20 Minuten nach dem Überfall ein. Ming gibt zu Protokoll, dass uns keine<br />

Schuld trifft. Nach der üblichen Passkontrolle wird der Anführer der Straßenräuber auch befragt. Ming sagt,<br />

dass es Probleme geben könnte. Der Anführer heißt Yoru Xuan und gehört zur verfeindeten Familie.<br />

Nachdem aber hier Aussage gegen Aussage steht, wird er mitgenommen und wir dürfen weiter reisen. Gloin<br />

meint, es könnte durchaus sein, dass Yoru die Rückreise nicht überlebt. Die inneren Verletzungen, die er<br />

erlitten hat, sind sehr schwer. Aber das ist dann nicht unser Problem.<br />

Abends erreichen wir die Herberge „Glorreicher Sieg des HuTsan“. Wegen des Umwegs und des Kampfes<br />

etwas später als geplant. <strong>Das</strong> Abendessen ist schon vorbei, die Vorstellung von vier Schauspielerinnen<br />

auch. Die anderen Gäste begeben sich schon auf ihre Zimmer, als wir ein spätes Essen zu uns nehmen.<br />

Einfach, aber gut. Da die Schauspielerinnen auch noch da sind, stellt Ming sie uns vor: Ki, Yo, No und Ru.<br />

Sie reisen in dieselbe Richtung wie wir. Die Mädels wollen in den Gasthäusern an der Straße des Nordens<br />

auftreten und so ihr Einkommen verdienen. Sie haben auch eine Genehmigung dafür. Zu unserer Freude<br />

haben die Mädels ein paar rudimentäre Sprachkenntnisse, so dass wir uns ein wenig mit ihnen unterhalten<br />

können.<br />

Am Abend, auf unserem Zimmer, meditieren Gloin und Elijana. Ciara ist leider zu unkonzentriert. Danach<br />

zaubert Gloin je ein Heilen von Wunden auf Lilith und Cyric. Die Nacht verläuft ereignislos.<br />

16.09.2405<br />

Als wir zum Frühstück kommen, sind die vier netten Mädels schon unterwegs.<br />

16


Am Abend kommen wir durch hügeliges Gelände. Wir kehren in die Herberge „Blume des Ostens“ ein.<br />

Diesmal sind wir früh genug, so dass wir die Vorstellung der Schauspielerinnen genießen können. Sie tragen<br />

dabei Masken vor ihren weiß geschminkten Gesichtern. Die Frau, der Mann, der Clown und die Maske. Mit<br />

diesen vier Charakteren kann man fast alle Märchen und Theaterstücke der hiesigen Kultur darstellen. Die<br />

Vorstellung scheint die anderen Gäste zu begeistern. Ming hat auch sehr gute Laune. Da wir nichts<br />

verstehen, entgeht uns wahrscheinlich dabei so einiges. Da es heute sehr warm ist, hat der Wirt die Bühne<br />

draußen aufgebaut. Auch das Essen gibt es im Freien. Da Zlatan schon viel zu lange nicht mehr in der Natur<br />

geschlafen hat, bleibt er zusammen mit Elijana und seinen tierischen Gefährten heute Nacht mal draußen.<br />

17.09.2405<br />

Schon den ganzen Tag werden die Wolken immer dichter. Heute Abend wird es sicherlich regnen. Kurz vor<br />

unserem Tagesziel kommen wir an der Siedlung der Torfstecher vorbei. <strong>Das</strong> Gelände ist sumpfig, ein Bach<br />

schlängelt sich dahin und die Herberge liegt in der Nähe eines<br />

Teichs. Kurz vor der Herberge „Die geschwätzigen Eulen“<br />

treffen wir die vier Schauspielerinnen wieder. Sie üben Akrobatik<br />

für die Vorstellung heute Abend. Zlatan versucht mitzuhalten,<br />

muss aber erkennen, dass er einen Trainingsrückstand hat.<br />

Trotzdem macht es Spaß und eine Stunde geht wie im Flug<br />

vorbei.<br />

Die Herberge besteht aus einem ehemaligen Wehrgehöft, dass<br />

geschickt zur Herberge umgebaut wurde. Ming weist uns auf<br />

den wunderschönen Garten hin, in dem die nähere Umgebung<br />

in Miniatur dargestellt ist. Als das Essen serviert wird, fängt es<br />

draußen sehr stark an zu regnen. Danach beginnt die<br />

Vorstellung der vier Schauspielerinnen. Es gibt eine Pantomime,<br />

eine schwer zu verfolgende Geschichte. Keine Akrobatik, was<br />

uns ein wenig wundert. Gerade, als Gloin auffällt, dass die<br />

Mädels auch noch ziemlich kräftige Hände haben, springen die<br />

ins Publikum. Die anderen Gäste scheinen zu denken, das<br />

gehöre zur Vorstellung und finden es scheinbar ganz witzig. Der<br />

Wirt hat Angst um das Mobiliar.<br />

Noch bevor wir richtig mitbekommen, was eigentlich los ist,<br />

haben sich zwei der Darsteller Lilith geschnappt und halten sie<br />

fest. Lilith bemerkt, dass es gar nicht die Mädels sind, sondern<br />

eher kräftige Männer. Sie versucht sich loszureißen. Der dritte<br />

Darsteller stellt sich Gloin in den Weg und der Vierte steht<br />

neben dem Getümmel. um Lilith. Weil uns das irgendwie verdächtig vorkommt, zaubert Zlatan eine<br />

Schwingenkeule. Elijana versucht einen Wagemut zu zaubern, bekommt aber nur furchtbare<br />

Kopfschmerzen. Ciara bemerkt, dass der vierte Darsteller gerade zaubert. Er versucht Lilith, die beiden am<br />

Boden Liegenden und sich zu Versetzen. Ciara macht uns darauf aufmerksam. Zlatan springt auf und<br />

versucht den Zauberer mit seiner Wurfkeule zu treffen. Den Zauberer trifft er nicht, aber zufällig einen der<br />

anderen Darsteller. Gloin versucht, den Zauberer mit einer Feuerlanze aufzuhalten, wird aber von einem<br />

Faustschlag getroffen bevor er fertig gezaubert hat.<br />

Kurz darauf verschwinden die drei Darsteller und Lilith in einem Lichtblitz. Gloin wirft sich auf den<br />

verbliebenen Schauspieler und hält ihn fest. Nachdem er durch einen Schlaf von Ciara ausgeschaltet wurde,<br />

fesselt und knebelt Gloin ihn. Zlatan und Elijana rennen nach draußen, wo sie vom strömenden Regen<br />

begrüßt werden. Man kann fast nichts mehr sehen. Ciara ruft noch hinterher „500m Umkreis!“ Elijana weiß,<br />

dass ein Sechseck aus Kreide im Regen nicht lange hält. Deswegen ist das Ziel des Versetzens<br />

wahrscheinlich in einem Gebäude.<br />

Im Garten der Herberge schauen wir uns die Nachbildung der näheren Umgebung noch mal an. Die<br />

einzigen Örtlichkeiten, die trocken und nah genug sind, sind eine verlassene Zinnmine, eine Tempelruine<br />

und die Siedlung der Torfstecher. Wir teilen uns auf, während Ming auf den Gefangenen aufpasst. Ciara und<br />

Gloin sehen sich die Siedlung näher an, Zlatan und Elijana gehen zur Tempelruine, während Beshaba in der<br />

verlassenen Mine sucht.<br />

Zlatan und Ciara zaubern noch ein Sehen in Dunkelheit, bevor es losgeht. Bei Gloin und Elijana reicht die<br />

natürliche Nachtsicht noch aus, um genug zu erkennen. Auf dem Weg zur Tempelruine geht es durch<br />

sumpfiges Gelände, was aber für Elijana und Zlatan kein Problem darstellt. Kurz vor der Ruine kehrt<br />

Beshaba zurück, Zlatan zaubert Tiersprache. Die Fledermaus berichtet von viel Futter, aber keinen<br />

Menschen in der Mine.<br />

Ciara und Gloin gehen in die Siedlung. Bei zwei der ungefähr 20 Hütten brennt noch Licht. Es gibt nur eine<br />

größere Struktur, eigentlich nur ein großes Dach ohne Wände. Darunter ist der Torf zum Trocknen gelagert.<br />

Durch die mit Papier verschlossenen Fenster kann man nichts erkennen. Auch im Torflager ist nur Torf. Die<br />

Hütten sind aber eigentlich zu klein, als dass sich hier einige Leute mit einer Gefangenen aufhalten könnten.<br />

17


Ciara zaubert Zwiesprache und berichtet die Erkenntnisse an Elijana und Gloin. Elijana antwortet, dass in<br />

der Mine keine Menschen sind und Gloin und Ciara sich auf den Weg zur Tempelruine machen sollen.<br />

Kurz vor dem Tempel angelangt zaubert Elijana auch ein Sehen in Dunkelheit, da die Nachtsicht im<br />

strömenden Regen nicht mehr ausreicht. Durch ein Geräusche dämpfen von Elijana können sie sich nahezu<br />

lautlos der Ruine nähern. Die Tempelruine besteht aus vier Räumen, die um einen Innenhof angeordnet<br />

sind. Es gibt einen schmalen Zugang zu diesem Hof. Die Ruine ist schon ziemlich mitgenommen, der Wind<br />

pfeift durch die Wände. Zwei der Räume sind teilweise eingestürzt, die Außenmauern fehlen. Bei einer<br />

Runde um die Ruine kann Elijana im Innenhof eine Gestalt auf Wache stehen sehen. Durch die dünnen<br />

Wände der intakten Räume schaut Elijana mit einem Sehen von Verborgenem. Im ersten Raum sieht sie<br />

vier gefesselte kleine Personen. Es scheinen KanThai zu sein, wahrscheinlich die Schauspielerinnen, deren<br />

Platz die Entführer eingenommen haben.<br />

In dem anderen Raum sieht Elijana Lilith, die an einem Pfahl in der Mitte gefesselt ist. Drei der Entführer<br />

lehnen in einer Ecke an der Wand. Neben Lilith stehen der Zauberer und ein uns unbekannter KanThai. Der<br />

Zauberer redet immer wieder auf Lilith ein, die beim Antworten den Kopf schüttelt. Der andere, etwas<br />

breitere Mann mit einer Kettenrüstung streichelt Lilith mit den Federn eines Pfeilschaftes auf dem Kopf.<br />

Elijana gibt die Information an Ciara und Gloin weiter, die noch einige Minuten bis zur Ruine brauchen.<br />

Während Zlatan wartet, zaubert Elijana einen Schlaf auf die Wache im Innenhof. Die Wache lehnt sich an<br />

die Wand und schläft ein.<br />

Bis die Verstärkung ankommt, bereiten sich Elijana und Zlatan schon mal auf den Kampf vor. Elijana<br />

verzaubert ihr Thaumagral mit einer mächtigen Zauberschmiede. Zlatan hat weniger Glück. Beide Versuche,<br />

Cyric mit einer Rindenhaut zu schützen, scheitern. Dafür wachsen ihm die Finger- und Fußnägel um zehn<br />

Zentimeter. Außerdem hat er jetzt extrem lange Haare und einen Bart bis zu den Knien. Als Gloin und Ciara<br />

ankommen, zaubert Gloin noch ein Segnen und einen Goldenen Panzer auf sich. Elijana legt sich noch eine<br />

Marmorhaut zu, bevor wir den Raum mit Lilith und den Entführern stürmen. Für Zlatan geht der Kampf<br />

weiter, wie das Zaubern begonnen hat. Beim Versuch, durch die gegnerischen Reihen zu stürmen, fällt er<br />

auf die Nase. Elijana greift mit beiden Langschwertern den KanThai in der Ketterüstung an und schlägt ihm<br />

fast den Kopf ab. Der Zauberer, der hinter der gefesselten Lilith steht, zieht seinen Dolch und sticht zu.<br />

Glücklicherweise kann er die Lederrüstung nicht durchdringen, so dass Lilith keinen schweren Schaden<br />

nimmt.<br />

Gloin und Cyric kämpfen gegen zwei der Wachen während Zlatan wieder aufsteht. Ciara zaubert einen<br />

Donnerkeil, der eine Wache in Asche verwandelt. Zlatan kämpft sich bis zum Zauberer durch. Plötzlich wird<br />

es stockdunkel im Raum. Aber außer Gloin und Cyric stört das niemanden. Dumm für die Gegner, dass sie<br />

nicht auch im Dunkeln sehen können wie Elijana, Ciara und Zlatan. Bei nächster Gelegenheit ist auch wieder<br />

hell. Elijana schlägt die letzte der Wachen in Stücke, danach nimmt sie den Anführer zusammen mit Zlatan<br />

in die Zange. Der versucht mit seinem Katana einen Rundumschlag, trifft aber nur Lilith schwer am Arm.<br />

Zlatan und Elijana können ausweichen.<br />

Kurze Zeit später bricht er zusammen und liegt schwer verletzt am Boden. Wir befreien Lilith und die<br />

Schauspielerinnen. Gloin versorgt die Verletzten, Zlatan fesselt die überlebenden Gegner. Lilith erzählt<br />

währenddessen, was passiert ist. Nachdem sie hier mit dem Zauberer und den anderen Darstellern<br />

angekommen ist, wurde sie an den Pfahl gefesselt. Der KanThai mit der Kettenrüstung hat ihr eine Tonsur<br />

verpasst und der Zauberer hat eine gelbe Paste auf die kahle Stelle geschmiert. Nach wenigen Minuten hat<br />

der Gerüstete angefangen, sie mit den Federn eines Pfeils zu kitzeln. <strong>Das</strong> war extrem kitzelig, fast nicht<br />

auszuhalten. Der Zauberer hat noch einen Spruch gezaubert, worauf hin er mit Lilith in gebrochenem Neu-<br />

Vallinga geredet hat. Er hat gefragt, wo wir hinwollen und warum wir dorthin reisen. Lilith hat ihm die<br />

Wahrheit erzählt, weil sie einfach nicht widerstehen konnte. Der Zauberer scheint ihr aber nicht geglaubt zu<br />

haben, da er immer wieder dieselben Fragen nach Ziel und Zweck unserer Reise gestellt hat.<br />

Bevor wir den Zauberer zu Ming bringen, durchsuchen wir die Gegner. Neben Katana und Wakizashi finden<br />

wir noch einen Talisman und ein Fläschchen, das mit einem Lackkorken verschlossen ist. Weiterhin noch<br />

einen Tiegel mit der zähflüssigen Masse, die der Zauberer Lilith auf den Kopf gerieben hat. Ming wird uns<br />

später erklären, dieses Balsam wird „Salbe des siebenfachen Glücks“ genannt und sie für andere, intimere<br />

Zwecke bestimmt ist. Ganz zum Schluss finden wir noch ein ca. 2,5cm durchmessendes Auge aus einem<br />

keramikähnlichen Material. Auf der Rückseite stehen winzige Runen in Zauberschrift, aber auch<br />

Schriftzeichen, wie sie die KanThai nutzen. Elijana berichtet, dass sie diesen Gegenstand kennt. Da für den<br />

Zauber Zauberauge als Materialkomponente das Auge eines Toten benötigt wird, haben Elfen, zumindest<br />

die aus Ihrer Heimat, seit jeher diesen Zauber nicht lernen oder anwenden wollen. Daher haben die<br />

weltklugen, einfallsreichen und erfinderischen Elfen einen vergleichbaren Gegenstand erfunden, der als<br />

Materialkomponente für diesen Zauber dient. Kaum hat Elijana zu Ende gesprochen, wirft Ciara ein, dass<br />

der Gegenstand magisch ist. „<strong>Das</strong> habe ich doch gesagt.“, antwortet Elijana.<br />

Wir graben ein Loch für die vier Toten und werfen auch gleich die Waffen in deren Grab. Gloin als guter<br />

Priester spricht noch ein Gebet. Dann bringen wir den Zauberer zu Ming. Ming nimmt seinen Pass, liest und<br />

wird etwas bleich im Gesicht. Dann teilt er uns mit, dass wir nun ein Problem hätten. Bei dem schwer<br />

verletzten Gefangenen handelt es sich um Kasugi Xuan, einen höhergestellten Adeligen. Mit gleichem<br />

18


Atemzug erklärt er, dass dies unsere Angelegenheit sei und verabschiedet sich für die Nacht. Er hoffe, wir<br />

haben bis Morgen eine Lösung gefunden.<br />

So gut wir es eben können, oder auch nicht, verhören wir den Adeligen. Na ja, eigentlich doch eher Lilith,<br />

denn es stellt sich heraus, dass die einzige gemeinsame Sprache Neu-Valinga ist. Aber nur Lilith kann Neu-<br />

Valinga, da sie als einzige aus den Küstenstaaten stammt. <strong>Das</strong> Verhör läuft eher nicht so gut, nicht nur, dass<br />

wir enorme sprachliche Schwierigkeiten haben. Nein, wir müssen Lilith auch fast bei jedem Satz davon<br />

überzeugen, dass sie dies den Zauberer fragt. Immer wieder findet sie Ausflüchte, weshalb sich diese Frage<br />

nicht lohnt und er sie nicht beantworten wird. Wieder einmal könnte man meinen Lilith arbeitet gegen uns<br />

und steht nicht auf unserer Seite.<br />

Letztendlich diskutiert sie mit Kasugi darüber wer der Entführer ist, da er uns gerade in dieser Situation als<br />

Entführer, Mörder und Diebe beschimpft. Wir wollen eine Vereinbarung mit ihm treffen: Wir geben ihm seine<br />

Sachen zurück, lassen ihn gehen und im Gegenzug, behält er Stillschweigen über das Geschehene.<br />

Daraufhin entgegnet er nur, dass wir ihn freilassen und ihm seine Sachen zurückgeben. Den anderen Teil<br />

der Vereinbarung wird er doch eher nicht eingehen. Ganz im Gegenteil, er erklärt uns, dass wir keine Wahl<br />

haben. Wir müssen ihn freilassen und sein Wort als Adeliger wird zählen. Dann schaut er uns verächtlich<br />

von oben bis unten an, und entgegnet herablassend, dass uns sowieso niemand glauben wird. Damit hat er<br />

seine Freiheit und unsere wohlwollende Haltung verwirkt. Allerdings sind sich Gloin und Elijana einig, dass<br />

wir eine Möglichkeit finden müssen, ihn zu einem späteren Zeitpunkt freizulassen. Wir müssen erst etwas<br />

Abstand gewinnen, damit wir nicht zu einfach von berittenen Soldaten einzuholen sind. Lilith hält davon gar<br />

nichts und ist für kurzen Prozess. Zlatan stimmt eher Lilith als den Ehrenhaften unter uns zu und Ciara<br />

überlässt uns die Entscheidung.<br />

Elijana überlegt, ob wir ihn in einem der Räume der Tempelruine einsperren und ihn mit einem<br />

Zauberschloss, das nur 12 Stunden hält lange genug gefangen halten können. Doch Zlatan gibt zu<br />

bedenken, dass die Wände der Räume verwittert und sehr instabil sind. Dann fassen wir eine<br />

Vorgehensweise: Wir binden Kasugi und den anderen Gefangenen an den Pfahl, an dem Lilith angebunden<br />

war. <strong>Das</strong> Seil verzaubert Ciara mit Befestigen und löst es morgen Abend mit einem Willensakt wieder. <strong>Das</strong><br />

verschafft uns genug Vorsprung. Ciara nickt und scheint überzeugt, dass das funktioniert.<br />

Gesagt, getan. Der Zauberer und sein Gefährte werden an den Pfahl gefesselt und Ciara befestigt das Seil.<br />

Da wir keine Diebe sind, legen wir das Hab und Gut des Zauberers an eine trockene Stelle in den Raum, in<br />

dem die vier jungen Akrobatinnen gefangen gehalten wurden und informieren ihn entsprechend.<br />

Ciara, Lilith und Gloin gönnen sich eine ruhige Nacht in der Herberge. Während Gloin und Elijana bei den<br />

beiden Gefangenen Wache halten. Elijana versucht zweimal vergebens zu meditieren. Irgendwie fehlt ihr<br />

hier die innere Ruhe. Dann nimmt sie dankend das Handauflegen von Gloin an. Sie erklärt sich<br />

einverstanden die erste Wache zu übernehmen, er könne gern etwas schlafen. Nicht lange nachdem Gloin<br />

eingeschlafen ist, fallen auch Elijana die Augen zu.<br />

Was Ciara in der Nacht getan hat: Ciara übernimmt die erste Wache. Es lässt ihr keine Ruhe, dass die<br />

Anderen diesen hinterhältigen Kasugi einfach so laufen lassen wollen. Am meisten ärgert sie aber, dass sie<br />

ihm das magische Zauberauge wieder zurückgeben musste. Ein wahrlich faszinierendes magisches<br />

Artefakt. Nach einigem Grübeln beschließt sie sich das Zauberauge heimlich zu holen. Zunächst bereitet sie<br />

sich mit Zaubermacht und Sehen in Dunkelheit vor. Nach einem kurzen Blick in die wachen Augen von Cyric<br />

beschließt sie Zlatan und Gloin kurz alleine zu lassen. Nur mit ihrem Nachthemd und Stiefeln bekleidet und<br />

ihrem Magierstecken Abendstern in der Hand konzentriert sie sich und versetzt sich direkt zu Kasugis<br />

Sachen in die kleine Tempelruine. Schnell hat sie das kostbare Zauberauge gefunden und verstaut es<br />

provisorisch in ihrem Stiefel. Vorsichtig öffnet sie die Tür des kleinen Raumes. Alles ruhig. Sie sucht Kasugis<br />

restliche Sachen zusammen und entfernt sich etwas von der Tempelruine. Schnell hat sie ein kleines<br />

blubberndes Sumpfloch gefunden und lässt Kasugis Sachen leise hineingleiten. Mit einem letzten „Blubb“<br />

verschwinden die Sachen auf Nimmerwiedersehen. Leise geht sie wieder in die Tempelruine zurück, nicht<br />

jedoch ohne mit einem trockenen Zweig grob ihre Spuren zu verwischen. Vorsichtig schließt sie die Tür zu<br />

dem kleinen Raum von innen und versetzt sich zurück in die Herberge. Erschreckt hebt Cyric den Kopf als<br />

sie im Schlafgemach materialisiert, legt sich nach einem kurzen Schnuppern aber wieder neben Zlatan. Im<br />

Licht der kleinen Kerze bewundert und untersucht Ciara noch eine Weile ihr neustes magisches Artefakt,<br />

bevor sie Zlatan kurz vor Mitternacht zur Wachablösung weckt.<br />

18.09.2405<br />

Als Zlatan sicher ist, dass Ciara schläft, schickt er Cruxy zu uns. Die Rabin gibt Zlatan zu verstehen, dass wir<br />

eingeschlafen sind. Damit er zu uns kommen kann, heißt er Cyric und Beshaba auf Lilith und Ciara<br />

aufzupassen und zaubert Sehen in Dunkelheit. Wohl noch zu sehr mit seinen Tieren beschäftigt,<br />

verwechselt er wohl ein Wort. <strong>Das</strong> Zimmer ist über und über mit wohlriechenden Blüten bedeckt. Na, da<br />

werden sich die Mädels beim Aufwachen freuen, wenn´s blumig duftet. Noch einmal zaubert er Sehen in<br />

Dunkelheit. Dann begibt er sich durch den Sumpf zur Tempelruine.<br />

Zunächst möchte er Kasugis Sachen verschwinden lassen. Etwas überrascht schaut er, als er nur einen<br />

leeren Tempelraum vorfindet. Mit einem kurzen Schulterzucken wendet er sich Kasugis „Gefängnis“ zu.<br />

19


Leise zieht er den von Lilith geliehenen Dolch und öffnet vorsichtig die Tür. Doch er hat das alte Gemäuer<br />

unterschätzt und die alten Scharniere der Tür knarren und Quietschen ziemlich laut.<br />

Davon wacht Elijana auf und erschrickt als sie die halb offene Tür sieht. Auch Gloin ist plötzlich hellwach.<br />

Schnell springen Beide auf und greifen zu ihren Waffen. Enttäuscht steckt Zlatan den Dolch weg. Als Zlatan<br />

den Raum betritt, atmet Elijana erleichtert auf. Sie fragt, was Zlatan denn hier wolle. Er entgegnet, dass<br />

Cruxy sah, dass sie schlafen und daher wollte er besorgt nach ihnen sehen. Gloin glaubt Zlatan nicht.<br />

Elijana reagiert etwas schroff, weil sie nicht mag, wenn ihrem Blutsbruder, der sie nie anlügen würde,<br />

misstraut wird. Zlatan bietet uns an, dass er die Wache bis zum Morgen hält und wir weiterschlafen können.<br />

Gern nehmen Beide das Angebot an. Damit Elijana am Morgen noch einmal meditieren kann, weckt Zlatan<br />

sie frühzeitig. Diesmal gelingt es ihr. Dann wecken wir Gloin.<br />

Als Ciara und Lilith morgens in Blumen gebettet und vom zarten Duft frischer Blüten in der Nase gekitzelt<br />

werden, recken und strecken sie sich ausgiebig. Bis ihnen auffällt, dass Zlatan nicht da ist. Besorgt zaubert<br />

Ciara Zwiesprache und berichtet Gloin und Elijana vom Fehlen Zlatans. Gloin antwortet ihr, dass er bei ihnen<br />

ist und sie sich gleich vor der Herberge zum TaiTschi treffen. Nachdem Elijana die Gefangenen mit bereits<br />

am Abend mitgebrachtem Wasser und Nahrung versorgt hat, lassen wir sie bei geschlossener Tür zurück.<br />

Nach dem Frühstück stellen wir fest, dass die vier Akrobatinnen wohl schon früh vor uns die Herberge<br />

verlassen haben. Da Ming keine Fragen zu Kasugi stellt, geben wir keine Antworten, die er nicht verlangt.<br />

Wir setzen unseren Weg durch hügeliges Land voller Büsche fort. Nach einem ereignislosen Tag kehren wir<br />

abends in der Herberge „Morgentau“ ein. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass Ki, Yo, No und Ru nicht<br />

hier sind. Schade, sie haben vermutlich eine der Abzweigungen zu den größeren Städten genommen.<br />

19.09.2405<br />

Nach einer ereignislosen Nacht setzen wir unsere Reise nach Norden fort. Am Tag müssen wir die üblichen<br />

Kontrollen über uns ergehen lassen, grüßen die Händler, die uns begegnen freundlich und kehren abends in<br />

der Herberge „Blauer Lotus“ ein. Als wir unsere Waffen abgeben, fällt uns ein alter Mann in verblasster<br />

Kleidung auf. Er sitzt an einem Tisch und verkauft kleine Figuren. Beim näheren Hinschauen erkennen wir,<br />

dass es sich um kleine, aus Papier gefaltete Figuren handelt. Tiere, Blumen, alles Erdenkliche kann man<br />

wohl aus Papier falten. Ming fragt für uns, ob der Mann das Blatt mit der exotischen Schrift wieder zu einem<br />

Schmetterling falten kann. Doch dieser verneint, er verkauft die Figuren nur, falten kann er sie leider nicht.<br />

Zlatan entdeckt eine hundeähnliche Figur, die einem Wolf sehr Nahe kommt. Er kauft sie dem Händler für<br />

drei KanThai´sche Silberstücke ab.<br />

20. bis 22.09.2405<br />

Die nächsten Tage und Nächte vergehen ereignislos. Wir übernachten nacheinander in den Herbergen<br />

„Weißer Kranich im Morgenrot“, „Hund des Jadekaisers“ und „Grauer Salamander“. Als wir am 22. morgens<br />

früh aufbrechen, sagt Ming, dass er nun doch sehr erleichtert sei und deutet auf die Kreuzung der Straße<br />

des Nordens und der Straße der Krebse. Die Straße der Krebse stünde unter der Herrschaft der Familie Chi.<br />

Der Weg sei ab hier wegen der Kontrollen einfacher für uns. Ob Ming sich das tatsächlich so einfach<br />

vorstellte? Uns begegnen kaum Händler und wenige Bauern. Scheinbar ist es gerade eine sehr friedliche<br />

Zeit, so dass die Familie Chi auf Kontrollen verzichtet.<br />

23.09.2405<br />

Auch an diesem Tag begegnen wir keinem Soldaten. Niemand kontrolliert uns und die Bauern und Händler,<br />

die wir treffen sind in Häufigkeit und Zahl noch geringer als am gestrigen Tag. Wir bemerken Mings<br />

Beunruhigung.<br />

Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft „Wanderers Bambusmatte“. Wir bitten Ming mit dem Wirt zu<br />

sprechen und zu fragen, weshalb sich keine Soldaten und nur wenig Reisende auf der Straße der Krebse<br />

befinden. Der Wirt beugt sich zu uns an den Tisch herunter, hält sich die Hand vor den Mund, sodass die<br />

anderen wenigen Gäste sein Flüstern nicht hören: „Es geht das Gerücht um, dass die Familie Chi vor einer<br />

Weile von Rohin überfallen worden sein soll.“ Kaum hat er dies ausgesprochen, entfleucht Ming die<br />

Gesichtsfarbe und der Wirt geht, als wäre nichts gewesen, zurück zum Tresen. Ming übersetzt uns dies und<br />

erklärt, dass Rohin eine organisierte Räuberbande ist.<br />

24.09.2405<br />

Ein weiterer ereignisloser Tag folgt und wir verbringen eine ruhige Nacht in der Herberge „Tau der<br />

Seidenspinne“. In den letzten Tagen haben wir bemerkt, dass wir doch schon einige Sprachkenntnisse<br />

erworben haben. Wir unterhalten uns viel miteinander und üben mit Ming die Aussprache.<br />

25.09.2405<br />

Bei unserem Aufbruch erklärt Ming, dass wir vermutlich schon am Vormittag IwaChi, die Insel im Strom<br />

erreichen werden. Der Sitz der Familie Chi wird so genannt, da sich deren Burg auf einer Insel inmitten des<br />

breiten Stroms KungHo befindet. Erreichbar ist die Insel nur über eine 750m lange Brücke. <strong>Das</strong> Gewässer<br />

fließt tief unten in der Schlucht. Da die Wände der Insel somit aus steilen, nicht bekletterbaren Felsen<br />

20


estehen, ist das unwillkommene Eindringen schier ausgeschlossen. Zum IwaChi gehöre noch ein sich auf<br />

dem Festland befindendes Wehrgehöft im Osten. Größere Städte gäbe es nicht. Lediglich ein kleines<br />

Fischerdorf wäre noch westlich gelegen.<br />

Wir gehen durch schwer begehbares felsiges Gelände und bitten Ming uns rechtzeitig vor Ankunft Bescheid<br />

zu geben. Ming hält inne, als wir uns ca. 1,5km vor der Abzweigung zum Fischerdorf befinden. Ab hier<br />

wollen wir uns<br />

aufmerksam und<br />

vorsichtig auf der<br />

Straße bewegen.<br />

Daher gehen<br />

Zlatan und Elijana<br />

als Vorhut etwa<br />

100 Meter voraus.<br />

Elijana hört, dass<br />

sich von vorne<br />

viele Beine im<br />

Gleichschritt auf<br />

uns zu bewegen. Schnell gibt sie Zlatan Bescheid, beide gehen in Deckung und tarnen sich. Dann zaubert<br />

Elijana Zwiesprache und informiert Gloin und Ciara, die sich sogleich mit Ming und Lilith in Deckung<br />

begeben. Wir beobachten, wie vier gedrungene Männer (oder Frauen? Den bestienhaften Gesichtszügen ist<br />

das Geschlecht nicht zu entnehmen.) in Kettenrüstungen an uns vorbei marschieren. Sie sehen aus wir<br />

Orcs, riechen so und scheinen ebenso lichtscheu zu sein. Sie haben ihre Helme weit ins Gesicht gezogen<br />

und schauen mit zusammengekniffenen Augen auf den Boden. Sie tragen Stoßspeere und große Schilde<br />

bei sich. Ming wird uns später erklären, dass es sich hier um OrcaMurai handelt. Mittels Zwiesprache<br />

beschließen wir, dass das nicht die Guten sein können und wollen mit den Vieren die Stärke und<br />

Waffengeschicklichkeit dieser Art in Erfahrung bringen. Außerdem sagt ein altes moravisches Sprichwort:<br />

„Vier hin, weniger OrcaMurai im Sinn.“<br />

Elijanas Zauberschmiede misslingt, Zlatan zaubert Rindenhaut auf sich. Elijana und Zlatan rennen schnell<br />

und holen den Rest der Gruppe, der den OrcaMurai folgt bald ein. Ming hält sich etwas weiter hinter uns<br />

zurück. Als wir nahe genug sind, bleiben wir stehen und rufen laut nach der Gruppe vor uns. Irritiert drehen<br />

sich die OrcaMurai zu uns um, laufen zurück um wenige Augenblicke später vor uns zu stehen. Auf beiden<br />

Seiten entfacht lautes Gebrüll. Aus den hässlichen Fratzen hört sich das Sprechen eher wie Grunzen an.<br />

Wegen der doch deutlich hörbaren sprachlichen Schwierigkeiten auf beiden Seiten verstummt das Gebrüll<br />

nach kurzer Zeit. Beide Seiten schauen sich erwartungsvoll an. Es scheint als hätten wir uns<br />

missverstanden. Wir gehen davon aus, dass die OrcaMurai sich ergeben. Selbiges scheinen sie von uns zu<br />

denken. Da sich doch offensichtlich weder die eine noch die andere Seite ergeben wird, zaubert Elijana<br />

Beschleunigen auf sich. Gloin holt mit dem Hammer aus während ein OrcaMurai unerwartet auf den noch<br />

Befehle abwartenden Cyric einsticht. Der Wolf geht schwer verletzt mit einer stark blutenden Wunde zu<br />

Boden. Jetzt erwacht der Wolfserker in Zlatan. Was ein Wolfserker ist? So nennt man es, wenn unser<br />

Tiermeister berserkerartiges Verhalten annimmt, weil jemand oder etwas Cyric verletzte. Nicht witzig!<br />

Elijana, die den schweren Treffer auf Cyric beobachten konnte, ruft Gloin zu, dass er sich um den Wolf<br />

kümmern soll, sie übernimmt den Gegner. Gloin versucht in den nächsten Sekunden und Minuten sein<br />

Bestens mit Erste Hilfe und Heilen von Wunden um Cyrics junges Leben zu retten. Zlatan metzelt sich durch.<br />

Zwei OrcaMurai fliehen panisch. Doch Elijana kann ihnen Dank ihrer Beschleunigung den Weg abschneiden.<br />

Wir können unmöglich zulassen, dass einer der Gegner entkommt, andere alarmiert und Hilfe holt.<br />

Während Elijana es noch einmal mit: „Ergebt Euch!“ versucht, schlägt Zlatan unbarmherzig auf denjenigen<br />

ein, der seinen Wolf so schwer verletzt hat. Sogar als dieser zu Boden geht und schon tot ist, schlägt Zlatan<br />

im Blutrausch noch auf ihn ein, bis er mit seiner Axt einen der Arme abgehackt hat. Elijana hält den anderen<br />

in Schach und beobachtet ungläubig das Verhalten Zlatans. Der OrcaMurai vor Elijana erstarrt, als Zlatan<br />

sich mit unbändigem Zorn in den Augen zu ihm dreht und seine Axt erhebt. Elijana spricht ruhig aber<br />

bestimmt auf ihren Blutsbruder ein: „Zlatan, das ist nicht der richtige Weg, wir brauchen ihn lebend, zum<br />

Reden. Lass´ ihn bitte in Ruhe!“ Zlatan lässt die Axt sinken und eilt mit dem Arm des toten OrcaMurai zu<br />

Cyric.<br />

Gloin gelingt es in letzter Sekunde den Wolf vor dem Tod zu retten. Dennoch entging Gloin Zlatans wildes<br />

Verhalten nicht. Auch kann er es nicht gut heißen, dass Zlatan Cyric nun den abgeschlagenen Arm zum<br />

Fressen hinhält. Auch Gloin sagt Zlatan sehr eindringlich, dass dies nicht der richtige Weg und solch ein<br />

Verhalten völlig inakzeptabel ist. Die Beiden diskutieren über das tierische Verhalten von Bär und Wolf und<br />

Zlatans Verhalten, das nicht von Intelligenz, sondern von Rache gelenkt war.<br />

Nachdem Elijana den gefangenen OrcaMurai zu Lilith und Gloin zum Fesseln gebracht hat, schaut Gloin<br />

Elijana mit dem „Wir-müssen-reden-Blick“ an. Wir entfernen uns ein wenig von der Gruppe. Gloin sagt leise,<br />

dass wir Zlatans Verhalten nicht tolerieren dürfen und Elijana unbedingt mit Zlatan reden muss. Elijana<br />

flüstert genauso leise zurück, dass dieses Verhalten für sie selbst niemals in Betracht käme und sie Gloins<br />

Bedenken verstehen kann. Zlatan jedoch denkt nicht wie ein Priester oder ein Klingenmagier. Für ihn sind<br />

21


seine Tiere wie Familie, Freunde, Vertraute und treue Begleiter zugleich. Wir werden dieses Verhalten nie<br />

wirklich verstehen oder nachvollziehen können, daher dürfen wir nicht darüber urteilen. Zlatan handelt nach<br />

den Gesetzen der Natur: mal mild, mal wild, aber doch meist neutral. Deshalb enthält er sich oft und gibt<br />

seine Meinung nicht preis oder mischt sich in Diskussionen, die andere lösen oder für ihn lösen können nicht<br />

ein. Elijana fügt abschließend noch hinzu, dass sie mit ihrem Blutsbruder im Reinen ist, da er aufhörte sich<br />

wie eine wilde Bestie zu verhalten, nachdem sie ihn darum bat.<br />

Wir versammeln uns vor den beiden gefangenen OrcaMurai und reden mit ihnen. Die Intelligenz dieser<br />

Wesen lässt sich am Besten damit beschreiben, dass sie sitzend an Händen und Füßen gefesselt immer<br />

noch glauben, wir wären ihre Gefangenen. Auf unsere Fragen hin, antworten sie, dass im Lager vor der<br />

Brücke noch 2.000 weitere OrcaMurai warten. Ihr Anführer sei NanSchi. Vor einigen Tagen haben sie die<br />

Burg in Brand gesetzt. Mit einem höhnischen Lachen fügt er hinzu, dass alle Mitglieder der Familie Chi tot<br />

sind, alle verbrannt, weil sie in der Burg waren. Wir hören einen leisen Ausruf des Entsetzens von Ming und<br />

beobachten, wie er sich mit ungläubigem Blick auf einen Felsen setzt, weil ihn die Kraft in den Beinen<br />

verlässt. Wir verhören die beiden Gefangenen weiter und fragen, ob es im Lager stärkere oder schwächere<br />

Gegner als die beiden hier gibt. Sie antworten, dass im Lager wenige so stark sind wie sie. Viele sind LuSa.<br />

Wir wollen wissen, weshalb die OrcaMurai mit NanSchi ihr Lager vor der Brücke aufgeschlagen haben. Sie<br />

bewachen die Brücke damit der Geist nicht flieht. Nach dem Brand tauchte ein Geist in der Burg auf. Er<br />

spießt die Köpfe der OrcaMurai auf und stellt sie gut sichtbar für die Belagerer auf. Unzählige Köpfe könnte<br />

man von der Brücke aus sehen. Elijana löst mit der Frage, ob die OrcaMurai schwimmen können, etwas<br />

Entsetzen in den Gesichtern ihrer Freunde aus. Sie erläutert, dass sie die Frage aus Interesse stellte, nicht<br />

weil sie jemanden Ertränken möchte. Der OrcaMurai erklärt uns noch, dass wir mitkommen müssen, wir<br />

wären seine Gefangenen. Sie würden uns nach YenXuLu bringen. Dort würde uns der <strong>schwarze</strong>,<br />

furchterregende Mächtige, sie nennen ihn KuroKata, empfangen. Es scheint als haben sie große Angst vor<br />

ihm.<br />

Mit Freundesauge<br />

schickt Zlatan<br />

Cruxy zur Brücke.<br />

Während er durch<br />

ihre Augen schaut,<br />

berichtet er was er<br />

sieht. Im Lager,<br />

das sich ungefähr<br />

einen Kilometer<br />

vor der Brücke<br />

befindet, sind nicht<br />

2.000, sondern nur<br />

ca. 50 OrcaMurai.<br />

Zwei weitere<br />

dieser hässlichen<br />

Bestien stehen auf<br />

der Landseite der<br />

Brücke. <strong>Das</strong> Lager<br />

wurde auf einem<br />

großen freien Platz errichtet. Einige schmuddelige Zelte stehen dort und inmitten befindet sich eine Fahne<br />

mit einem grinsenden Vollmond. Dieses Wappen haben wir übrigens auch auf den großen Schilden der vier<br />

OrcaMurai gesehen. Dort wo sich nach Mings Beschreibung das Fischerdorf befinden soll, steigt Rauch aus<br />

einem Kamin. Die Chance, dass die Dorfbewohner noch leben, ist also groß. Dann fliegt Cruxy über die<br />

Insel. Sie ist ungefähr 8km lang und ca. 3km breit. Zlatan beschreibt die rußgeschwärzten Überreste der<br />

Burg. Einzig ein Turm scheint noch zu stehen und den Flammen trotzig standgehalten zu haben. Bei der<br />

Burg nahe der Brücke befinden sich zahlreiche bestienartige Köpfe, die deutlich sichtbar auf Spieße gesteckt<br />

wurden.<br />

Nach einigem Hin und Her sind wir uns einig, dass wir die OrcaMurai unmöglich lebend laufen lassen<br />

können. Ja, wenn die Legenden wahr sind, waren sie sicher mal gute Menschen, aber sie sind es eben jetzt<br />

nicht mehr. Auch in unserer Heimat können wir gegenüber Orcs keine Gnade walten lassen. Damit die<br />

Beiden zumindest einen schnellen und keinen qualvollen Tod haben, köpft Zlatan die Beiden schnell.<br />

Zur Warnung spießen wir die Köpfe auf die Stoßspeere auf und stellen diese an der Abzweigung zum<br />

Fischerdorf auf. <strong>Das</strong> Dorf besteht aus ärmlichen Hütten. Dazwischen haben die Fischer Netze gespannt. Im<br />

Wasser liegen ein paar Boote und die Männer tragen gerade schwere Eimer zu einem Platz inmitten des<br />

Dorfs. Dort befinden sich die Frauen und lösen die Schuppen und Gräten vom Fisch. Kleine Stücke des<br />

Fischs landen gemeinsam mit Süßkartoffeln in einem großen Topf über dem Feuer.<br />

Ming begrüßt die Bewohner und auch wir grüßen höflich in der Landessprache. Sie sind etwas irritiert, laden<br />

uns jedoch höflich zum Essen ein. Sie erzählen, dass die Burg und das dazugehörige Wehrgehöft zwei Tage<br />

nach dem Tod des Fürsten von Rohin überfallen und in Brand gesetzt wurde. <strong>Das</strong> haben zumindest die<br />

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OrcaMurai berichtet, die gelegentlich vorbei kommen und sich umschauen. Sie fragen nach gesichteten<br />

Rohin, aber lassen die Bewohner in Ruhe, wenn sie die Frage dazu verneinen.<br />

Elijana schaut beim Essen immer wieder auf die Boote und fragt, ob es möglich wäre die Insel von der<br />

Rückseite mit einem Boot zu erreichen. Die Fischer haben dies zwar noch nie versucht. Raten aber dringend<br />

davon ab, da der KungHo gerade mehr Wasser als sonst führt. Dies könnte sehr gefährlich sein.<br />

Es ist schon spät am Abend und wir dürfen über Nacht im Fischerdorf bleiben. Wir bekommen eine eigene<br />

Hütte zur Verfügung gestellt. Höflich danken wir und ziehen uns zurück. Selbstverständlich halten wir<br />

Wache. Zlatan beginnt. Nach einer Stunde schaut er vorsichtig aus dem Fenster. Alle Hütten sind dunkel.<br />

Nur aus einer etwas entfernten Hütte dringt helles Licht aus allen Ritzen und Öffnungen. Er hält sich seine<br />

Seejungfrauen-Muschel ans Ohr, hört aber nicht, was gesprochen wird. Deshalb schickt er Beshaba mit<br />

Freundesauge los. Er hört etwa 5 bis 10 Stimmen. Genaue Worte versteht er nicht, aber es scheint wohl um<br />

uns zu gehen. Nach 10 Minuten soll Beshaba zurück zu ihm kommen. Durch die Augen seines großen<br />

Abendseglers sieht er, dass vier Gestalten ins Dorf kommen. Zlatan weckt Ming und er weckt uns. Zlatan<br />

berichtet. Elijana zaubert doppelte Unsichtbarkeit, denn sie weiß, dass die albischen Orcs im Infrarotbereich<br />

sehen können. Sicher ist sicher. Gloin öffnet ihr die Tür und sie verlässt die Hütte. Schnell schließt Gloin die<br />

Tür wieder. Draußen sieht sie wie vier OrcaMurai patrouillieren. Sie wartet hinter einer Hütte bis sie vorbei<br />

sind und geht dann zu der Hütte, aus der so viel Licht dringt. Von draußen kann sie die leise sprechenden<br />

Fischer nicht verstehen. Sie tut also so, als habe der Wind die Eingangstür aufgeschlagen und stellt sich<br />

schnell in eine Ecke innerhalb der Hütte. Beunruhigt schauen die Fischer zur Tür, doch als sie draußen<br />

niemanden sehen, schließt einer der Dorfbewohner die Tür wieder. Drinnen setzt der Rat dann seine<br />

Besprechung fort. Die Dorfbewohner scheinen sich uneins zu sein, ob sie uns nun den OrcaMurai aus<br />

Pflichtgefühl ausliefern sollen oder ob sie stillschweigen über uns bewahren wollen. Ein nicht leicht zu<br />

lösender Konflikt für die Fischer stellt Elijana fest. Als sie genug gehört hat, öffnet sie die Tür wieder schnell,<br />

so dass es wieder nach einem heftigen Windstoß aussieht und verlässt die Hütte eilig.<br />

Zurück in unserer Übernachtungsmöglichkeit angekommen, berichtet Elijana vom Zwiespalt der Fischer.<br />

Gerade als Zlatan mal wieder aus dem Fenster schaut, erkennt er, dass mehrere Patrouillen, bestehend aus<br />

vier OrcaMurai an die Türen der Fischerhütten klopfen. Wir bitten Ming sich als Fischer auszugeben und die<br />

Tür unserer Hütte zu öffnen. Kaum ausgesprochen, klopft es schon laut an der Tür. Ming öffnet und<br />

antwortet, dass er niemanden gesehen habe. Er berichtet anschließend, dass die OrcaMurai die<br />

aufgespießten Köpfe dabei haben.<br />

Jetzt wo so viele von den OrcaMurai unterwegs sind, müssen wir die Gelegenheit nutzen, ihr Lager in Brand<br />

zu stecken. Kurz vor Mitternacht nähern wir uns dem Lager. Ciara und Elijana wirken eine Zaubermacht,<br />

Elijana und Zlatan zaubern Sehen in Dunkelheit, Zlatan wirkt noch Schutzgeist. Nachdem Gloin Segnen und<br />

Goldener Panzer gewirkt hat, zaubert Elijana Geräusche dämpfen. Wir gehen an das Lager heran und<br />

Zlatan bereitet die Erdmeisterschaft aus seiner Streitaxt Steinherz vor.<br />

Aus der Entfernung sehen wir unzählige OrcaMurai und einen großen Kerl mit einer Hellebarde. An seiner<br />

rechten und linken Seite stehen zwei etwa 2,10m große Kerle mit je einem Stielhammer bewaffnet. Viele<br />

stürmen auf uns los. Zlatan konzentriert sich drei Runden und die Erdwelle rollt. Leider bringt sie nicht so<br />

viele Gegner zu Fall wie geplant. Aber uns gelingt es rechtzeitig und ohne Verletzungen abzuspringen. Cyric<br />

ist etwas überrascht und fällt beim Abspringen hin.<br />

Ein langer und harter Kampf in großer Überzahl der OrcaMurai beginnt. Haben wir eine Welle von Feinden<br />

niedergeschlagen, rollt die Nächste an. Unzählige Tote müssen wir bei Seite räumen, um in dem schmalen<br />

von Felsen gesäumten Weg überhaupt kämpfen zu können. Trotz unserer vielen Vorbereitungszauber, einer<br />

Eiswand und Eisiger Nebel von Ciara, die zunächst einige Gegner abhält, werden Gloin und Lilith schwer an<br />

ihren Beinen getroffen. Zlatan und Gloin mussten Heiltränke zu sich nehmen. Wir sind alle ganz oder fast<br />

kraftlos und erschöpft, als uns nur noch Ciaras rettender Zauber Versetzen aus dieser misslichen Lage<br />

verhilft.<br />

26.09.2405 (kurz nach Mitternacht)<br />

Als wir in der Fischerhütte, in der wir übernachtet haben angekommen sind, prüfen wir unsere Ausrüstung<br />

• Von Ciara fehlen zwei Krafttränke und ihr Schutzamulett gegen Feuerkugel.<br />

• Elijana vermisst einen magischen Pfeil, zwei der Schlangenpfeile und die Spruchrolle Wachsen.<br />

• Lilith steht ohne ihre Elfenstiefel und einen magischen Bolzen da.<br />

• Gloin hat seinen Talisman gegen Dämonen, Erde und Feuer nicht mehr.<br />

• Zlatan hat nichts verloren.<br />

Gloin’s Verletzung am Bein könnte mehrere Tage brauchen, um komplett zu heilen. Bis dahin bewegt er sich<br />

sehr langsam, benötigt dafür aber eine Krücke. Außerdem kann er sich nicht mehr so gut wehren, da er<br />

keinen Schild mehr tragen kann. <strong>Das</strong> Bein von Lilith ist auch angeschlagen, wird aber allem Anschein nach<br />

nicht so lange für die Heilung brauchen. Gloin packt das Verbandmaterial aus und leistet Erste Hilfe. Elijana<br />

und Gloin schaffen es, sich per Meditation zu regenerieren, Ciara und Zlatan leider nicht. Gloin wirkt noch<br />

ein Heilen von Wunden auf Lilith, Zlatan und sich selbst.<br />

23


Ming hat schlechte Laune. Sehr schlechte Laune. Er ist von unserer Vorgehensweise überhaupt nicht<br />

angetan. Wir wollen trotzdem weitermachen, auch wenn das noch ein paar OrcaMurai den Kopf kostet.<br />

Wir wollen als nächstes auf die Insel. Wir sprechen die verschiedenen Optionen durch. Sich neben dem<br />

Weg zur Brücke vorzuarbeiten fällt aufgrund des momentanen Zustands von Gloin und Lilith aus. Wir<br />

müssten durch sehr zerklüftetes Gelände klettern, das würde schon mit gesunden Extremitäten Stunden<br />

dauern. Der KungHo verläuft durch eine tiefe Schlucht und führt momentan Hochwasser. Die Insel hat eine<br />

sehr steile Küste, im Westen vor der Insel ragen Felsen aus dem Wasser. In einer Bucht an der Nordseite<br />

der Insel scheint es einfacher zu sein, an Land zu kommen. Zlatan erinnert sich daran, diese Bucht durch<br />

Gruxy’s Augen gesehen zu haben.<br />

Am Morgen will Elijana sich ein Ruderboot leihen. Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten holt sie Ming,<br />

damit er übersetzen kann. Der Fischer würde uns ein Boot leihen, ihm wäre es aber lieber, es uns zu<br />

verkaufen. Ming bezahlt. Der Fischer warnt uns noch vor zahlreichen gefährlichen Strudeln die sich um die<br />

Insel herum befinden. Nachdem wir von den Strudeln wissen, überlegen wir nach alternativen Lösungen.<br />

Vielleicht doch unsichtbar über die Brücke gehen? Dauert auch zu lange, da wir im Moment zu langsam<br />

sind. Elijana könnte mit ihrem Umhang auch herüber fliegen, das nützt uns aber nicht viel. Ein weiteres<br />

Versetzen fällt auch aus, da sehr wahrscheinlich wieder Teile unserer magischen Ausrüstung zurück<br />

bleiben. Kurz gesagt, alle Alternativen außer dem Boot liegen im Moment nicht innerhalb unserer (zurzeit<br />

sehr begrenzten) Möglichkeiten.<br />

Zlatan lässt Cyric an Land zurück. Gloin und Zlatan rudern, Elijana wird die Kommandos geben und der Rest<br />

fährt einfach nur mit. Eine Meditation der Energie sorgt dafür, dass Elijana konzentriert zur Tat schreitet. Wir<br />

machen einen großen Bogen um die Insel herum, dann biegen wir scharf ab, um durch möglichst wenige<br />

Strudel direkt in die Bucht zu fahren. Wir werden etwa 20 Minuten durch die Strudel rudern müssen. Einige<br />

Male kommt das Ruderboot ins Schlingern, die Passagiere und Ruderer werden herum geschleudert und<br />

erhalten schmerzhafte Prellungen. Zweimal ist das Boot kurz davor zu kentern, nur das Schicksal verhindert,<br />

dass wir untergehen.<br />

Nachdem wir auf der Insel sind, muss Gloin die Prellungen behandeln. Lilith ist sogar so schwer verletzt,<br />

dass Gloin ein Heilen schwerer Wunden zaubern muss. Währenddessen schauen sich Elijana und Zlatan in<br />

der näheren Umgebung um, nachdem sie das Boot festgebunden haben. Es gibt einen Hohlweg, der steil<br />

bergauf in Richtung der Burg verläuft. In mehreren Serpentinen ist der Weg in den steilen Hang gebettet, wie<br />

im Hochgebirge.<br />

Elijana und Zlatan gehen vor, um eventuelle Spuren zu<br />

entdecken. Auf dem felsigen Untergrund ist dies aber fast<br />

unmöglich. Auf halbem Weg, an einer sandigen Stelle, sind<br />

einige Stiefelabdrücke zu entdecken. Zwei bis drei Tage alt.<br />

Zwei der Spuren führen nach unten, eine Spur führt nach oben<br />

zur Burg. Erst kurz vor der Abzweigung in Richtung der Brücke<br />

finden sich wieder Spuren von mehreren Stiefelpaaren.<br />

Kurz nachdem wir an der Abzweigung in Richtung der Brücke<br />

abgebogen sind, bemerkt Gloin, dass von hinten jemand kommt.<br />

Mehrere Stiefelpaare im Laufschritt. Wir versuchen uns so<br />

schnell wie möglich zu verstecken. <strong>Das</strong> ist aber sehr schwierig,<br />

da wir dazu etwa sechs Meter Felsen überwinden müssen.<br />

Leider sind wir nicht schnell genug, denn die OrcaMurai<br />

entdecken uns. Während der Rest Deckung sucht, schnappt<br />

sich Elijana ihren Bogen, zielt gut und die OrcaMurai<br />

verschwinden hinter einer Biegung. Wir ziehen uns etwas weiter<br />

zurück. Trotzdem können wir einige Brocken der Unterhaltung<br />

auf der Straße hören. Die OrcaMurai streiten darüber, ob sie<br />

sofort zuschlagen sollen oder auf Verstärkung warten. Wir<br />

warten erst mal ab, was passiert.<br />

Ciara schlägt vor, sie mit einem Hauch der Betäubung, der von<br />

einem Windstoß aus Elijanas Schwert zu ihnen getragen wird,<br />

außer Gefecht zu setzen. Gesagt, getan. Wir hören keuchendes<br />

Husten vom Weg. Ein zweiter Hauch der Betäubung soll die restlichen OrcaMurai erledigen. Leider klappt<br />

das nicht ganz, aber wir können die letzten beiden nicht betäubten OrcaMurai den Weg herunter gehen<br />

sehen. Auf dem Weg liegen vier betäubte OrcaMurai. Wir seilen uns nach unten ab und Zlatan macht kurzen<br />

Prozess mit den betäubten OrcaMurai. Dann steckt er ihre abgeschlagenen Köpfe auf ihre Speere und stellt<br />

sie zur Abschreckung am Wegesrand auf. Wir stützen Gloin und Lilith und beeilen uns, zur Burg zu kommen.<br />

Dort angekommen sehen wir nicht mehr viel von der Burg. Alles ausgebrannt, nur die Grund- und<br />

Außenmauern stehen noch. Ein Turm, dessen Dach ebenfalls fehlt, steht außerhalb der Burg und ist mit<br />

einem Tunnel mit der Burg verbunden. <strong>Das</strong> Tor der Burg ist ebenfalls verbrannt, darum können wir<br />

ungehindert ins Innere gehen. Da der Turm die einzige halbwegs intakte Struktur ist, gehen wir durch den<br />

Tunnel. Kurz nachdem Zlatan und Elijana den Tunnel betreten haben, rauscht ein Fallgitter hinter ihnen<br />

24


herunter. Auf dem Wehrgang darüber erscheint ein Krieger mit langen weißen Haaren und zwei Schwertern.<br />

Seine Kleidung ist zerfetzt und er trägt eine Rüstung, die auch schon wesentlich bessere Tage gesehen hat.<br />

Er sagt (auf KanThaiTun): „Legt mich zur ewigen Ruhe, dann ist der Schlüssel Euch!“ Danach verschwindet<br />

er in Richtung des Turms.<br />

Elijana zaubert im Tunnel eine Marmorhaut und Zlatan eine Rindenhaut. Lilith sucht derweil außen am<br />

Fallgitter einen Mechanismus, um das Gitter wieder zu öffnen. Der Krieger springt vom Wehrgang in das<br />

Innere des Turms und wartet. Gloin versucht ihn mit einer Feuerlanze zu erwischen, der Krieger weicht aber<br />

aus. Danach zieht er sich aus dem Schussfeld zurück und ruft (auf KanThaiTun): „Kommt und kämpft ihr<br />

Feiglinge!“.<br />

Lilith hat derweil eine Kurbel gefunden und fängt an, das Fallgitter nach oben zu kurbeln. Elijana zaubert erst<br />

Beschleunigen auf Zlatan, dann auf sich selbst. Danach gehen die Beiden mit gezogenen Waffen vor, um<br />

sich dem Krieger zu stellen. Der wartet bereits direkt hinter dem Tunnel. Als Elijana und Zlatan den Turm<br />

betreten haben, zieht der Krieger an einem Hebel und ein weiteres Fallgitter rauscht hinter ihnen nach unten.<br />

<strong>Das</strong> mit der Verstärkung könnte noch dauern, denken sich die Beiden. Zlatan kann nicht viel ausrichten,<br />

denn nach einem sehr schweren Treffer durch die Katana des unbekannten Kriegers geht er schwer verletzt<br />

zu Boden. Elijana schlägt mit beiden Schwertern gezielt auf den Hals des Kriegers, um ihm den Kopf<br />

abzuschlagen. Der Krieger ist sehr gut, trotzdem fällt er auf die Nase, als Elijana einen seiner Schläge<br />

glücklich abwehrt. Elijana nutzt die Gelegenheit und gibt Zlatan ihren letzten Heiltrank.<br />

Gloin und Lilith haben es geschafft, das erste Fallgitter zu öffnen. Lilith sucht im Tunnel nach einer weiteren<br />

Kurbel, findet aber nichts. Der Rest der Gruppe kann sich das geschehen nur ansehen, aber nicht<br />

eingreifen. Elijana sagt: „Wir wollen nicht kämpfen!“ Der Krieger zieht sich zurück und scheint auf sie zu<br />

warten. Er winkt ihr, näher zu kommen, bevor er sein zweites Schwert zieht. Elijana beleidigt ihn noch wider<br />

besseres Wissen, die üblichen Kommunikationsprobleme. Der Kampf entbrennt erneut, Schwerter krachen<br />

aneinander. Ein kritischer Treffer von Elijana führt zu einer ungewöhnlichen Reaktion des Kriegers. Kurz<br />

bevor sein abgeschlagener Kopf abfällt, sagt er: „Danke.“<br />

Der Krieger trägt einen Schlüssel am Gürtel. Sieht sehr filigran aus, scheint also für ein sehr kompliziertes<br />

Schloss zu sein. Elijana nimmt den Schlüssel an sich. Zlatan ist währenddessen zur Kurbel gekrochen und<br />

öffnet das zweite Fallgitter. Ming schaut sich die Leiche des Kriegers näher an. Er sagt, es könnte sich um<br />

Huan Chi, den Hauptmann der Wache und einen der Söhne der Familie Chi handeln. Damit wäre die<br />

Prophezeiung, nach der wir dem ersten Chi-Mann, dem wir begegnen, den Kopf nehmen sollen, erfüllt.<br />

Wahrscheinlich wollte er sterben, sagt Ming. Elijana meint er habe sich nur halbherzig gewehrt. Da er als<br />

Hauptmann versagt hat, ist seine Ehre besudelt und das kann ein Krieger in KanThaiPan nicht ertragen.<br />

Lilith untersucht derweil den Schlüssel. Er ist zu groß für eine Tür und zu kompliziert für ein Tor. So fein, wie<br />

er gearbeitet ist, muss es etwas wichtiges sein. Wir schaufeln ein Grab für Huan Chi und begraben ihn vor<br />

der Burg mit seinen Schwertern. Gloin spricht ein kurzes Gebet zu Mahal. Den Schlüssel behalten wir.<br />

Nachdem Gloin Zlatan und Elijana verarztet hat, suchen Alle nach einem passenden Schloss für den<br />

Schlüssel von Huan. Im Rahmen unserer eingeschränkten Möglichkeiten bewegen wir den Schutt, der sich<br />

am Boden des Turms befindet zur Seite. Ciara zaubert ein Erkennen von Leben, kann aber nichts finden.<br />

Nach eineinhalb Stunden Wühlen, Räumen und Schutt beiseiteschaffen finden wir etwas Metallenes. Eine<br />

ungewöhnlich aussehende Luke im Boden. Sie sieht wie ein Schmetterling aus, dem ein Fühler fehlt. Statt<br />

dem zweiten Fühler gibt es ein Loch. Lilith probiert es aus. Sie steckt den Schlüssel in das Loch. Er scheint<br />

zu passen. Lilith dreht den Schlüssel und es macht „Klack“. Der Schmetterling dreht sich eine<br />

Viertelumdrehung nach rechts und klappt seinen linken Flügel nach oben. Darunter kommt ein Schacht zum<br />

Vorschein, ungefähr vier Meter tief. Unten schein es einen Gang zu geben, der abwärts in den Felsen führt.<br />

Da es schon dunkel wird, heben wir uns die Erkundung für den nächsten Tag auf. Wir verstecken uns so gut<br />

es geht in den Trümmern und lassen die Fallgitter wieder herunter. Ohne Feuer, aber mit Wachen ruhen wir<br />

uns aus.<br />

27.09.2405<br />

Am nächsten Morgen machen wir die Luke wieder auf. Elijana hält das Seil, an dem sich die Anderen<br />

herunterlassen. Sie klettert hinterher. Am unteren Ende des Schachtes schließt sich ein sehr steiler Gang<br />

an. Ciara und Elijana zaubern Macht über das Selbst, um das Seil, an dem sich alle festhalten mit der Kraft<br />

eines Ogers halten zu können.<br />

Am Ende des Ganges treffen wir auf einen runden Raum, der aus dem Felsen gehauen wurde. Der Boden<br />

besteht aus in sich verzahnten Holzdielen, was uns stutzig macht. Am gegenüber liegenden Ende des<br />

Raumes sieht man eine Tür. Lilith will sich das genauer ansehen, um eventuelle Fallen entdecken zu<br />

können. Elijana zaubert ein Erkennen der Aura, ohne brauchbares Resultat. Lilith entdeckt nichts<br />

Besonderes, es gibt auch keine Abnutzungsspuren auf dem Holzboden. Da es muffig riecht (wie<br />

ausgerechnet Elijana mit dem schlechtesten Geruchsinn von Allen bemerkt) und der Holzboden klamm ist,<br />

vermuten wir Wasser in der Nähe. Gloin schlägt mit seinem Hammer einfach ein Loch in den Boden.<br />

Darunter ist nach vier bis fünf Metern eine Wasseroberfläche zu erkennen. Gloin seilt sich an und geht vor<br />

während Elijana das Seil festhält. Wenn der Boden ihn trägt, können die Anderen auch darüber gehen.<br />

25


Kurz bevor er die gegenüberliegende Tür erreicht klappt der Boden über die Mittelachse nach vorne. <strong>Das</strong><br />

Seil hält glücklicherweise und Elijana kann Gloin, der über dem Wasser hängt, wieder vorsichtig<br />

zurückziehen. Alle anderen stellen sich auf die vordere Hälfte des Bodens, um ihn zu beschweren. Gloin<br />

geht wieder zur Tür und der Boden bewegt sich nicht. Trotzdem hat er noch das Seil um, man weiß ja nie.<br />

Gloin zieht am Türknopf, der viel zu leicht geht. Kurz bevor er sich den daraus hervor schnellenden Pfeil in<br />

den Bauch jagt, kann er ausweichen. Die Spitze ist klebrig. Gloin tauscht daraufhin seinen Platz mit Lilith, die<br />

sich die Sache genauer anschaut. Es ist gar keine Tür stellt sie fest, nur eine Falle.<br />

Wir durchsuchen die vordere Hälfte des Raums noch mal gründlich, finden aber keinen weiterführenden<br />

Weg. Elijana zaubert ein Sehen in Dunkelheit bevor sie mit Sehen von Verborgenem durch die vermeintliche<br />

Tür schaut. Dahinter ist nur Fels, kein Gang zu sehen. Danach bewegen wir uns wieder zum Schacht nach<br />

oben zurück und suchen dort, auch ohne Erfolg. Hier scheint es auch nicht weiter zu gehen. Vielleicht muss<br />

man die Luke schließen, was aber von hier unten nicht möglich ist. Um das auszuprobieren lässt sich Zlatan<br />

wieder nach oben bringen, Ciara kommt mit. Dort schließt er die Luke und zieht den Schlüssel ab.<br />

Nach wenigen Minuten öffnet er die Luke wieder, keine Veränderungen. Der Schmetterling hat zwei Fühler,<br />

wenn der Schlüssel steckt. Vielleicht sind es ja zwei Schlüssel und man kann den anderen auch drehen?<br />

Zlatan probiert es aus. Auch diesmal dreht sich der Schmetterling nach rechts und der linke Flügel klappt<br />

nach oben. Im Schacht hat sich nichts verändert. Wenn man jedoch beide Schlüssel gleichzeitig dreht,<br />

bewegt sich der Schmetterling in die andere Richtung und der rechte Flügel klappt nach oben. Darunter<br />

kommt auch ein Schacht zum Vorschein. In diesem Schacht sind eiserne Stiegen an der Wand und eine<br />

Treppe führt danach weiter nach unten.<br />

Nachdem alles wieder auf Anfang gedreht ist, können die<br />

Anderen auch aus dem ersten Schacht wieder nach oben.<br />

Danach öffnen wir die Luke wieder mit beiden Schlüsseln und<br />

nehmen die Treppe nach unten. An einer Biegung in der Treppe<br />

ist ein Loch in der Wand. Wenn man hindurch schaut, kann man<br />

die flussabwärts gewandte Seite inklusive des Hohlwegs<br />

überblicken. Wir gehen weiter hinunter.<br />

Am Ende der Treppe ist wieder ein runder Raum, ähnlich dem<br />

ersten. Nur in diesem befinden sich Menschen, ein Mann, zwei<br />

Frauen und ein Junge. Der Mann hält eine Katana und fuchtelt<br />

unsicher in unsere Richtung damit herum. Scheinbar scheint es<br />

einen Zugang zum Fluss zu geben, denn im Raum befindet sich<br />

ein Ruderboot. Außerdem gibt es Fässer mit Vorräten und<br />

Wasser sowie einige Ausrüstungsständer mit Waffen. Elijana<br />

holt den Jadestein heraus und zeigt ihn dem jungen Mann. Der<br />

fragt: „Wer seid ihr?“ Ming übersetzt und stellt uns vor, bevor wir uns wieder durch Sprachschwierigkeiten in<br />

unnötige Probleme reden. Die Erleichterung ist Usagi Chi und den Frauen anzusehen, als sie realisieren,<br />

dass wir zu ihrer Rettung hier sind. Die Frauen heißen MiNo Chi und HalakaMeili, der Junge ist Toschiro Chi.<br />

MiNo ist 17 Jahre alt und die zweite Tochter des Hauses Chi. Sie ist apathisch und scheint immer noch<br />

traumatisiert zu sein. Toschiro ist 11 Jahre alt und der jüngere Bruder vom 25 jährigen Usagi Chi.<br />

HalakaMeili ist die Zweitfrau des Burgherrn und schon älter. So wie es aussieht, sind die vier die einzigen<br />

Überlebenden des Angriffs der OrcaMurai. Sie wissen auch nicht viel darüber, was oben passiert ist.<br />

Usagi erzählt uns, was er weiß: Die Familie Chi wurde durch eine Brieftaube über den Tod des Fürsten<br />

Tchung informiert. Ein paar Tage später legte eine weiße Galeere an und ein <strong>schwarze</strong>r Adept kündigte<br />

seinen Besuch in der Burg an. Die Tore wurden, wie üblich, geöffnet, damit der <strong>schwarze</strong> Adept mit seinem<br />

Gefolge aus OrcaMurai die Burg betreten kann. Plötzlich und ohne jede Warnung gingen die OrcaMurai zum<br />

Angriff über. Der <strong>schwarze</strong> Adept hat sie mit seinen Zaubern unterstützt. Die Vier wurden in dieses Versteck<br />

gebracht, dass sie die ganze Zeit wegen des Hochwassers nicht verlassen konnten. Da die Luke<br />

verschlossen war, konnten sie auch dort nicht heraus.<br />

Zlatan meint, das Hochwasser wird noch einige Tage, aber weniger als eine Woche anhalten. Wir müssen<br />

uns trotzdem beeilen, um den Bräutigam pünktlich vor dem nächsten Neumondfest in KuenKung abzuliefern.<br />

Was die Frage aufwirft: Wer ist der Bräutigam? Der Junge Toschiro oder sein älterer Bruder Usagi? <strong>Das</strong><br />

werden wir später beantworten / entscheiden / fragen müssen.<br />

28.09.2405<br />

Bevor wir abreisen, wollen wir noch unsere verloren gegangene Ausrüstung aus dem Lager der OrcaMurai<br />

holen. Elijana und Ciara werden unsichtbar ins Lager gehen und die Sachen wiederbeschaffen.<br />

Ciara und Elijana verlassen den Schacht. Dann dreht Ciara die Schlüssel, sodass der Flügel sich schließt.<br />

Mit etwas Schutt verdecken wir den Schmetterling. Falls uns etwas zustoßen sollte, darf kein OrcaMurai<br />

dieses Versteck finden. Den Schlüssel verstecken wir draußen hinter einem lockeren Stein im Gemäuer.<br />

Natürlich prägen wir uns die Stelle gut ein. Zuletzt prüfen wir unsere Ausrüstung und entscheiden uns die<br />

Lederrüstungen hier zu lassen. Der Zauber Unsichtbarkeit schränkt uns zu sehr im mitgeführten Gewicht ein.<br />

Dann machen wir uns auf den Weg.<br />

26


Vorsichtig nähern wir uns der letzten Kurve vor der Brücke um zu prüfen, ob dort Wachen stehen.<br />

Tatsächlich zwei OrcaMurai stehen auf dieser und zwei auf der anderen Seite der Brücke. Da wir nur bis<br />

50m herankommen, können wir nicht auf sie zaubern. Über die höher gelegenen Felsen klettern wir näher<br />

heran. Leise besprechen wir unsere Vorgehensweise. Elijana und Ciara zaubern beide Zaubermacht. Elijana<br />

schützt sich mit einer Marmorhaut und zaubert noch Beschleunigen. Dann zaubert Ciara erfolgreich Schlaf<br />

auf die beiden Wachen auf unserer Seite der Brücke. Elijana rennt an den beiden Schlafenden vorbei auf die<br />

andere Seite der Brücke. Die dort stehenden Wachen sind sehr überrascht, weil sich Elijana so schnell<br />

näherte. Sie greifen zu ihren Waffen, doch gegen die beschleunigte, mit zwei Langschwertern kämpfende<br />

Elijana haben sie keine Chance. Ciara indessen hat den beiden anderen Wachen den Garaus gemacht und<br />

ist bei Elijana angekommen. Zur Warnung spießen wir deren Köpfe wieder auf.<br />

Wachsam und leise gehen wir den Weg zum Lager der OrcaMurai. Auf dem Weg dorthin besprechen wir,<br />

dass wir zunächst nur schauen wollen, ob sich unsere, beim Versetzen liegen gebliebenen Gegenstände, im<br />

Chefzelt befinden. Bevor wir unsere Sachen letztendlich holen, wollen wir unbedingt noch schauen, ob sich<br />

im Wehrgehöft Gefangene und OrcaMurai befinden.<br />

Am Eingang des Lagers stehen zwei OrcaMurai. Den Nachtaktiven ist anzusehen, dass sie sehr müde sind.<br />

Gelegentlich halten sie sich von der Sonne geblendet die flache Hand an die Stirn um besser gegen das für<br />

ihre Augen gleißende Sonnenlicht geschützt zu sein. Ciara und Elijana machen sich unsichtbar und gehen<br />

leise durch das Lager des Feindes. Umringt von vier Zelten befindet sich das Zelt des Anführers. Auf dem<br />

Weg erkennen wir zwei Wachen vor dem Chefzelt und zwei weitere Wachen stehen noch am Ausgang des<br />

Lagers. Wir vermuten, dass unsere Gegenstände im Chefzelt aufbewahrt werden. Wir hoffen allerdings<br />

auch, dass sich diese stinkenden Wesen nicht unseren Sachen angenommen haben. Besonders Lilith wäre<br />

es sicher nicht so angenehm, wenn ihre Stiefel von einem der stinkenden OrcaMurai Probe getragen<br />

wurden. Aber wir müssen es ihr ja nicht unbedingt verraten.<br />

Auf der Rückseite des Zeltes angekommen, wollen wir ein Guckloch in den Stoff stechen. Als Ciara die<br />

Rückwand einige Male wackeln sieht, erinnert sie sich an das nicht vorhandene Geschick Elijanas. Sie<br />

nimmt ihr den Pfeil ab und macht selbst mit der Spitze schnell ein Loch in den dünnen Stoff des Zeltes.<br />

Inmitten des Zeltes steht ein Tisch, Darum befinden sich drei Schlaflager, aber nur zwei schlafende<br />

OrcaMurai. Den Fehlenden haben wir wohl bei unserem Angriff getötet. Unter dem Tisch liegt ein Sack.<br />

Darin vermuten wir unser Hab und Gut. Auf dem Tisch liegen Überreste eines halben toten und rohen<br />

Tieres. Widerlich! Ekel überkommt uns. Darum kümmern wir uns später. Jetzt verlassen wir das Lager und<br />

hören aus den Zelten noch ein paar OrcaMurai laut schnarchen.<br />

Nach ungefähr einer viertel Stunde kommen wir am Wehrgehöft an. Langsam nähern wir uns. Wir hören<br />

nichts. Vorsichtig betreten wir den quadratischen Bau und schauen uns um. Die Wachkammern sind leer. In<br />

den Ställen liegen mehrere angenagte und längst übel riechende Pferdekadaver. Den Spuren können wir<br />

entnehmen, dass hier vor zwei bis drei Wochen ein Kampf stattgefunden hat. Wir finden im gesamten Gehöft<br />

Lager von zehn OrcaMurai. Sie haben vor etwa zwei Tagen das Lager und die Stellung hier verlassen.<br />

Vermutlich wurden sie nach unserem Angriff ins Hauptlager abgezogen. Elijana nutzt die Ruhe und meditiert<br />

eine Stunde. Danach zaubern Ciara und Elijana erneut Zaubermacht.<br />

Auf dem Rückweg zum Lager besprechen wir, dass schon ziemlich viele OrcaMurai den Weg des ewigen<br />

Friedens gefunden haben. So viele können also im Lager nicht mehr sein. Ein gefährliches Unterfangen,<br />

aber wir wollen es riskieren: Wir wagen einen Angriff, um die letzten OrcaMurai von ihrem <strong>Das</strong>ein zu<br />

befreien. Unsere Vorgehensweise beinhaltet in der Hauptsache den Zauber Hauch der Betäubung von Ciara<br />

und Elijanas zwei Langschwerter. Kurz vor dem Lager zaubert Elijana eine Marmorhaut auf sich selbst und<br />

die beste Marmorhaut ihres elfenlangen Lebens auf Ciara. Schnell zaubert sie noch eine Zauberschmiede<br />

auf ihr Thaumagral und nickt dann Ciara zu. Leise geht Elijana vor bis sie die beiden Wachen sieht und<br />

zaubert erfolgreich Schlaf auf sie. Dann kommt Ciara nach und zaubert den Hauch der Betäubung. Wir<br />

warten eine Minute bis der unsichtbare Nebel sich ausgebreitet und hoffentlich bei einigen OrcaMurai in den<br />

Zelten seine Wirkung entfaltet hat.<br />

Elijana beschleunigt Ciara und sich selbst. „Wow!“, bekundet Ciara das neue Gefühl einer Marmorhaut mit<br />

einer Beschleunigung. Schnell, im wahrsten Sinne des Wortes, eilen wir zu den schlafenden Wachen und<br />

sorgen für ihren Frieden. Die vier Wachen am Zelt des Anführers und die am anderen Ende des Lagers<br />

werden auf uns aufmerksam. Ciara und Elijana schützen sich mit einem Flammenkreis. Anschließend<br />

zaubert Ciara erneut einen Hauch der Betäubung und Elijana steigert ihren Kampfgeist noch mit Wagemut.<br />

Jetzt ertönt das Klingen von Schwertern auf der Metallrüstung einer Wache. Die anderen drei Wachen laufen<br />

direkt in Ciara´s Hauch der Betäubung und sinken zu Boden. Jetzt werden auch die anderen OrcaMurai vom<br />

Kampflärm wach und verlassen nach und nach ihre Zelte. Während Elijana sich um die drei Betäubten<br />

kümmert, geht Ciara etwas weiter in die Mitte des Lagers und zaubert erneut einen Hauch der Betäubung.<br />

Jetzt hat auch der Anführer bemerkt, dass mehr Kampfwille seiner Untergebenen erforderlich ist um uns<br />

aufzuhalten. Er brüllt sich die Seele aus dem Leib, sofern er noch eine hat. Die wenigen OrcaMurai, die noch<br />

das Lager bilden, machen sich auf den Weg zu ihrem Anführer. Elijana begibt sich aus der anderen Richtung<br />

auf den Anführer zu. Dank des Beschleunigen ist sie schnell da. Ein Anführer ohne Rüstung ist nicht wirklich<br />

eine Herausforderung für sie. Aber hier darf keine Gnade gelten! Zwei Hiebe und er hat seinen ewigen<br />

Frieden gefunden. Auch wenn die OrcaMurai hier als Heilige oder so was zählen, dürfen wir nicht vergessen,<br />

27


dass sie fast die gesamte Familie Chi grausam hingerichtet und deren Heim gewissenlos niedergebrannt<br />

haben.<br />

Ciara indessen erkundet vorsichtig, ob das Zelt des Anführers leer ist. Da sich kein Feind mehr darin<br />

befindet, holt sie den Sack unter dem Tisch hervor. Gespannt schaut sie hinein, gleicht die Gegenstände<br />

flüchtig mit ihrer Liste ab, grinst zufrieden und ruft: „Alles da!“. Draußen muss Elijana einen leichten Treffer<br />

vom Leibwächter des toten Oberbosses einstecken. Eifrig rechnet er wohl schon mit seiner Nachfolge. Doch<br />

wenige Sekunden später ist sein Schicksal bestimmt. Er gesellt sich zu seinem Anführer. Gerade jetzt<br />

kommen zwei weitere OrcaMurai hinter den Zelten hervor. Doch als sie die beiden Toten vor Elijana liegen<br />

sehen, halten sie inne, schauen sie entsetzt an, drehen um und flüchten aus dem Lager in die felsige Weite<br />

KanThaiPans. Ciara und Elijana sind sich einig: „Lassen wir sie laufen, eine Armee bestehend aus zwei<br />

feigen OrcaMurai kann uns nicht gefährlich werden.“ (Elijana: „Jetzt, da ich <strong>Journal</strong> schreibe, bin ich mir<br />

sicher, unser Hochmut wird uns einholen!“)<br />

Gemeinsam schauen wir, ob sich in den Zelten noch betäubte OrcaMurai befinden. „Hah! Von wegen<br />

betäubt!“, erschrickt Ciara als aus dem letzten Zelt plötzlich noch zwei mit Stoßspeeren bewaffneten<br />

OrcaMurai kommen: „Elijaaanaaaaaaaaa!“ Es wäre Schicksalsgunsthascherei mehr zu erwähnen, als dass<br />

auch die Beiden das Zeitliche segnen. Apropos Segnen: Wir sollten allmählich zurück zu den Anderen<br />

gehen. Wir suchen kurz nach Brauchbarem. Doch schnell stellen wir fest, dass sich diese Mühe nicht lohnt.<br />

Wir nehmen den Sack mit unseren Gegenständen, die Pergamente und die Tusche aus dem Chefzelt und<br />

auch den schweren Käfig mit den Brieftauben. Darum soll sich Zlatan kümmern.<br />

28.09.2405<br />

Nachdem die Gruppe wieder zusammen ist, überlegen wir gemeinsam, welche Route wir für die Rückreise<br />

bevorzugen. Am einfachsten, aber auch sichersten für die weniger in Abenteuer erfahrenen Chis erscheint<br />

uns die Reise mit dem Ruderboot über den KungHo nach MiniKin und von dort mit einem Ochsenkarren auf<br />

dem Landweg nach KuenKung.<br />

Als wir durch die Luke nach oben steigen, hören wir den lauten, rhythmischen Gleichklang von Trommeln.<br />

Durch das Guckloch in der Mauer erkennen wir ein weißes Schiff mit unzähligen Ruderern. Schnell flüchten<br />

wir alle über die Brücke. Dann zerstört Elijana die Befestigung, sodass die Brücke nur noch von den Tauen<br />

an der gegenüber liegenden Insel befestigt ist. Ciara zaubert Versetzen und reist auf diesem schnellen Weg<br />

28km mit den verletzten oder zu langsamen Gefährten Gloin, Zlatan und Lilith voraus. Ciaras<br />

zurückgebliebenes Kurzschwert und den Heiltrank sammelt Elijana ebenso auf wie Liliths magischen Bolzen<br />

und Unsichtbarkeitstrank, Zlatans Wolfsfetisch (unendlicher Dank ist ihr gewiss) und Gloins Schnellkraut. Mit<br />

Ming, den drei Chis und HalakaMeili reist sie zu Fuß hinterher. Am Abend erreichen wir alle die Herberge<br />

„Tau der Seidenspinne“.<br />

01.10.2405<br />

Welch Glück war Zlatan nicht so schwer verletzt, denn seine Wunden heilen über Nacht, so dass er mit<br />

Elijana und den KanThais zu Fuß reisen kann. Ciara versetzt sich, Gloin und Lilith wieder 28km gen Süden.<br />

Auch diesmal sammeln wir die liegen gebliebenen Gegenstände, nämlich Ciaras Krafttrank, schon wieder<br />

Liliths magischen Bolzen und Gloins Schildamulett gegen Zombies auf. Abends treffen wir uns in der<br />

Herberge „Wanderers Bambushütte“.<br />

02.10.2405<br />

In dieser Nacht heilen Liliths und Gloins Wunden vollständig, so dass sie nach einer erholsamen Nacht gut<br />

erholt aufwachen. Als wir aufwachen bemerken wir doch sofort die unheimliche Stille. Wir suchen nach dem<br />

Wirt, doch dieser ist nicht auffindbar. Wenige Minuten später hören wir wieder den rhythmischen Gleichklang<br />

von Trommeln. Wir ahnen nichts Gutes.<br />

Ciara versetzt sich sofort mit Ming, HalakaMeili und den Chis. Nichts bleibt zurück. Zlatan holt mit Cyric und<br />

Lilith, die ihren Parierdolch schon bereithält, die Waffen. Indessen zaubert Elijana eine Marmorhaut und<br />

Gloin einen Goldenen Panzer. Dann treffen wir uns gemeinsam in Innenhof. Schnell aktiviert Gloin Feuermal<br />

und Elijana die Sturmhand von Wirbelwind.<br />

Etwas überrascht sind wir als drei 2,50m große Dämonen mit Stielhämmern den Innenhof aus Richtung der<br />

Herbergstür stürmen und ein Höllenhund uns aus dem Gemeinschaftsschlafsaal entgegen springt. Schnell<br />

attackiert Elijana einen der Dämonen mit der Sturmhand. Hart getroffen schmettert diese ihn in den<br />

Eingangsraum zurück. Zlatan ist etwas überrascht, dass er den vor ihm stehenden Dämonen verfehlt und<br />

lässt seine Waffe fallen. Gloin trifft den dritten Dämon und Cyric und Lilith kämpfen Seite an Seite gegen den<br />

Höllenhund. Als Lilith den Höllenhund verletzt, tropft heiße, zischende Lava statt Blut aus seinen Innereien.<br />

Etwas zu gewagt schwingt Elijana die Schwerter, stürzt zu Boden und muss dabei einen gut gezielten Hieb<br />

einstecken. Doch sie rappelt sich wieder auf. Indessen besiegen Zlatan, Cyric und Lilith den Höllenhund.<br />

Elijana wird erneut getroffen und geht erschöpft mit schweren inneren Verletzungen zu Boden. Sofort spürt<br />

Zlatan die Angeschlagenheit seiner Blutsschwester und eilt zu Hilfe. Mit wenigen gekonnt platzierten Hieben<br />

rammt er die Axt in seinen Feind.<br />

28


Lilith kämpft schon gegen den nächsten Höllenhund, während Ciara versucht einen der Gegner zu<br />

Verwirren. Nun mischt sich auch ein OgraMurai in das Kampfgeschehen ein. Er legt seine Armbrust an und<br />

schießt in atemberaubender Geschwindigkeit 4 Pfeile auf Cyric. Kein Wunder, dass Zlatans tierischer<br />

Gefährte danach blutend und jaulend zu Boden sinkt.<br />

Ciara aktiviert den Spiegelschildgürtel und rennt in den Innenhof. Laut ruft sie, dass wir ihr folgen und uns<br />

um sie versammeln sollen. Ja, Ciara! Versetzen ist in dieser aussichtslosen Situation, eine hervorragende<br />

Idee! Sie macht sich bereit, doch schon steht einer der Dämonen neben ihr, setzt den Stielhammer zum<br />

Schlag an und lenkt ihn schwer auf Ciaras zarten Körper. Doch welcher dieser geistesarmen Dämonen hätte<br />

damit gerechnet? Der Stielhammer prallt am Spiegelschild ab und trifft den Dämon mit enormer Wucht.<br />

Ebenso prallen die Armbrustbolzen der verdutzten OgraMurais ab.<br />

Lilith und Gloin kämpfen sich gemeinsam zu Ciara durch und bringen dabei noch einen Dämon zur Strecke.<br />

Elijana robbt angestrengt zu Ciara und hält sich an Cyric fest. Als wir uns alle um Ciara versammelt haben,<br />

warten wir auf ihren befreienden Zauber.<br />

Gerade in diesem Augenblick kommt ein gelbgrünes, 2,50m großes, geschupptes Wesen mit gelb<br />

leuchtenden Augen durch die Tür. Diese widerwärtig anzuschauende Kreatur benötigt keine Waffen. Sie hat<br />

Klauen, die einem beim bloßen Anblick den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Dahinter kommt eine<br />

menschengroße Gestalt, gehüllt in einen <strong>schwarze</strong>n Umhang zum Vorschein. Trügt uns der Anblick oder<br />

blitzt unter der dunklen Kapuze wirklich ein Totenschädel hervor? Wir werden es wohl (hoffentlich) nie<br />

erfahren. Doch es spricht zu uns: „Ergebt Euch, sonst ist das Euer Ende!“ Als hätten wir jemals auf diese Art<br />

Befehle gehorcht.<br />

Blubb weg! Ciaras Versetzen war keine Sekunde zu spät gezaubert. Doch entsetzen macht sich breit. Ciara<br />

war schon zu erschöpft, als dass sie Cyric hätte mitnehmen können. So ist Cyric zurückgeblieben mit Gloins<br />

Amulett der Wundheilung und seiner Spruchrolle Wasseratmen, Zlatans Schuppenhemd, Elijanas<br />

Runenklinge Wirbelwind, 2 Schlangenpfeile und einem der guten magischen Pfeile (+1/+1) sowie Liliths<br />

magischer leichter Armbrust, ihrem Unsichtbarkeitstrank und (wer hätte nicht schon daran gedacht?) dem<br />

einen besagten magischen Bolzen.<br />

Zuerst vergewissert sich Gloin, dass unsere Schützlinge Wohlauf sind. Dann versorgt er Zlatan und sich<br />

selbst mit Erster Hilfe. Die Ursache von Liliths und Elijanas Verletzungen kann er nicht feststellen und somit<br />

auch nicht versorgen. Elijana ist so schwer verletzt, dass Zlatan sie tragen muss. Gloin trägt ihren Schild und<br />

das Thaumagral.<br />

Noch an diesem Tag kommen wir im „Grauen Salamander“ an. Erschöpft meditieren Gloin und Zlatan. Ciara<br />

ist so erschöpft, dass ihr die Meditation erst beim zweiten Mal gelingt. Da die schwer verletzte Elijana die<br />

Gruppe nur aufhält und langsames Vorankommen nur das Leben Mings, der Chis und natürlich auch<br />

HalakaMeilis gefährdet, beschließen wir Folgendes:<br />

Ciara, Lilith und Gloin reisen gemeinsam mit den KanThais weiter nach KuenKung. Zlatan und Elijana laufen<br />

ein Stück zurück und verstecken sich in der Wildnis. Beide sind so erfahren, dass sie ohne Nöte mehrere<br />

Tage im Wald leben können. Außerdem wollen wir nach Cyric und nachrangig auch nach den<br />

zurückgebliebenen Gegenständen schauen. Wir versorgen uns mit Vorräten und brechen auf.<br />

In nördliche Richtung gehen Zlatan und Elijana, während die Anderen auf der Straße des Nordens so lange<br />

laufen bis sie im „Hund des Jadekaisers“ ankommen.<br />

03.10.2405<br />

Zlatan und Elijana haben sich in den Wald zurückgezogen und hoffen, dass es den Anderen gut geht. Zlatan<br />

spürt, dass Cyric unverletzt ist. Der Rest der Gruppe erreicht ohne Zwischenfälle die Herberge „Weißer<br />

Kranich im Morgentau“.<br />

04.10.2405<br />

Heute fühlt sich Elijana wieder richtig gut und sie kann mit ihrem Blutsbruder zu deren letztem Nachtquartier<br />

„Wanderers Bambusmatte“ gehen. Die Anderen erreichen den „Blauen Lotus“.<br />

05.10.2405<br />

Die Gruppe erreicht im Laufe des Nachmittags die Herberge „Morgentau“. Zlatan und Elijana erreichen das,<br />

was von der „Wanderers Bambusmatte“ noch übrig ist: Nach verbranntem Holz riechende Überreste des<br />

niedergebrannten Gasthofs. Klar ist, dass unsere zurückgebliebenen Gegenstände nicht fein säuberlich<br />

aufgebart auf unsere Abholung warten.<br />

Elijana spürt, dass sich ihre Runenklinge nordöstlich, inmitten von Gewässer befindet. Scheinbar befinden<br />

sich unsere Feinde wieder auf dem Seeweg. Um dies zu bestätigen zaubert Zlatan Freundesauge. Doch es<br />

gelingt ihm nicht durch Cyrics gelbe Wolfsaugen zu sehen.<br />

In einem Gewaltmarsch laufen Beide zurück zum „Grauen Salamander“. Dort schaut Elijana erneut nach<br />

Wirbelwind. Sie vermutet das Schwert noch immer im Nordosten. Tatsächlich befindet es sich schon deutlich<br />

weiter südlich, nämlich schon im Osten. Abends erreichen die Beiden den „Hund des Jadekaisers“.<br />

Wirbelwind befindet sich nun schon weiter westlich.<br />

29


06.10.2405<br />

Die Blutsgeschwister schlafen 8 Stunden. Als sie noch vor dem Morgengrauen aufwachen, schaut Elijana<br />

nach Wirbelwind. <strong>Das</strong> Schwert befindet sich mit ziemlicher Sicherheit in KuenKung. Schnell schreiben sie<br />

eine Nachricht für Gloin: „Weiße Galeere mit Wirbelwind ist in KuenKung! Schwarzer Adept wird<br />

wahrscheinlich beweisen, dass wir die Burg vernichtet haben. Chis müssen unsere Unschuld beweisen.<br />

Lebendig ankommen! Wir folgen Euch mit doppelter Geschwindigkeit. E+Z“<br />

Zlatans „Brief“rabe Gruxy soll die Nachricht auf schnellstem Weg zu Gloin bringen. Zlatan und Elijana<br />

begehen erneut einen 16stündigen Gewaltmarsch.<br />

Gruxy erreicht die Gruppe, die am Abend in der „Geschwätzigen Eule“ ankommt. Sie hüpft aufgeregt vor<br />

Gloin hin und her, auf und ab und ruft sogar mehrmals: „Gloin, Gloin, Gloin!“, dabei schüttelt sie immer<br />

wieder das Bein, an dem die Nachricht befestigt ist. Elijana und Zlatan kommen im „Blauen Lotus“ an.<br />

07.10.2405<br />

Zlatan und Elijana erreichen an diesem Tag die „Geschwätzige Eule“, der Rest die „Blume des Ostens“. Die<br />

Runenklinge befindet sich unverändert in KuenKung.<br />

08.10.2405<br />

Die Blutsgeschwister schlafen gerade mal 8 Stunden und bringen dann wieder einen Gewaltmarsch hinter<br />

sich. Am Abend treffen sich somit alle im „Glorreicher Sieg des HuTsan“.<br />

09.10.2405<br />

Der ersten Patrouille im Tchung-Hoheitsgebiet, der wir begegnen, berichtet Ming kurz von unserem Bedarf<br />

nach Begleitschutz. Somit nähern wir uns in Begleitung von offiziellen Soldaten bis auf 20, 30m den<br />

Stadttoren KuenKungs.<br />

Vor dem Stadttor steht ein <strong>schwarze</strong>r Adept mit ca. 20 OrcaMurais und wartet scheinbar sehnsüchtig nur auf<br />

uns. Woran wir dies erkennen? Nun, wenn die 20 OrcaMurais als Beweis nicht ausreichen, wäre da noch<br />

Wirbelwind, welches metallisch in der Sonne am Rücken des <strong>schwarze</strong>n Adepten aufblitzt.<br />

Langsam nähern wir uns der wenig friedlich aussehenden Meute bis auf 10m. Dann tritt der <strong>schwarze</strong> Adept<br />

unsanft nach Cyric, der erschrocken schmerzerfüllt aufheult. Geistesgegenwärtig hält Elijana ihren<br />

Blutsbruder fest. Doch das ist gar nicht erforderlich, denn Zlatan ist die Ruhe selbst. Wo nimmt er plötzlich<br />

diese Selbstbeherrschung her?<br />

Wir nehmen die Chis und HalakaMeili in unsere Mitte und gehen langsam an dem <strong>schwarze</strong>n Adepten<br />

vorbei, allerdings ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er provoziert einen Angriff, doch wir wissen, dass<br />

darauf die Todesstrafe steht. Mit zusammengekniffenen Augen (sofern man dies bei den mandelförmigen<br />

Augen einer Elfe erkennen mag) und zähneknirschend lässt Elijana ihr Schwert dort wo es gerade ist. Auch<br />

wenn es auf dem Rücken dieses <strong>schwarze</strong>n Abschaums wahrlich nichts zu suchen hat.<br />

Ming, die Chis und HalakaMeili erhalten sicheren Begleitschutz zur Familie Tchung. Elijana prüft nach<br />

einigen Minuten noch mal in welcher Richtung sich ihr Schwert befindet. Der Fundort wäre im Norden des<br />

westlichen Stadtteils. Da die Chis nun in Sicherheit sind, folgen wir der Spur des Schwertes nach Westen bis<br />

wir vor dem Tempel der Düsternis stehen. Ach nee, war ja klar!<br />

Wir ziehen uns zur nächsten Hausecke zurück. Dort beraten wir, dass es besser wäre, wenn wir den<br />

Tchungs berichten, dass dieser <strong>schwarze</strong> Adept für das Schleifen der Burg der Chis verantwortlich sind. So<br />

machen sich Gloin und Lilith mit Ciara auf den Weg zum Wohnsitz der Tchungs. Dort erzählen die Chis<br />

gerade, was ihnen in den letzten Wochen widerfahren ist. Lilith rundet durch ihren Bericht das Ganze zu<br />

einem passenden Bild ab, denn die Chis stimmen bei den ihnen bekannten Dingen voll und ganz zu.<br />

Die Witwe des Fürsten lässt nach der Berichterstattung sofort den obersten Richter informieren. Nach nicht<br />

allzu langer Zeit betritt der 1,90m große, ca. 40 bis 50 Jahre alte Mann, der einen langen, <strong>schwarze</strong>n und<br />

glatten Bart trägt das Gebäude. Begleitet wird dieser Eindruck hinterlassende Mann von 6 Konstablern, die<br />

alle spitze Helme, eine Lederrüstung, eine rote Schärpe tragen und mit Knüppeln bewaffnet sind.<br />

Wenige Zeit später sehen Elijana und Zlatan, dass die eben beschriebene Gruppe in den Tempel der<br />

Düsternis marschieren. Wir jedoch bleiben erst mal im Hintergrund und warten ab. Nach erstaunlich kurzer<br />

Zeit marschiert die Truppe wieder aus dem Tempel. Wirbelwind und auch der angeleinte Wolf werden<br />

heraus und direkt ins Gerichtsgebäude gebracht.<br />

Schnell laufen Zlatan und Elijana in den Palast, um Gloin und Lilith zu berichten. Dort wird uns sogleich ein<br />

Zimmer zugewiesen. Frische Kleidung liegt bereit und wir bekommen auf eine wirklich sehr höfliche, aber<br />

doch unmissverständliche Art zu verstehen, dass wir ein Bad in Anspruch nehmen dürfen. Ja, gleich!<br />

Sozusagen: jetzt! Nein, nicht später!<br />

Am Abend bekommen wir zahlreiche Speisen, teils unbekannte, aber doch wohl riechende und<br />

schmeckende Leckereien serviert. Wir führen eine freundliche und unterhaltsame Konversation, ja<br />

manchmal mit Händen und ähm, nein, bei Tisch keine Füße. Doch über Cyric und Wirbelwind erfahren wir<br />

nichts. In gewohnt höflichem und dennoch alles sagendem Ton werden wir auf Morgen vertröstet.<br />

30


10.10.2405<br />

Am nächsten Morgen kommt Ming schon früh in den Palast. Er berichtet von den Anklagen gegen Kasugi<br />

und YoruXuan. Da Beide tot sind, handelt es sich nur um ein formelles Urteil. Man munkelt, Versagen wird<br />

bei den Xuans sehr hart bestraft. Doch eine Anklage gegen den <strong>schwarze</strong>n Adepten TsueTchen kann nicht<br />

erfolgen, da er der Gerichtsbarkeit der <strong>schwarze</strong>n Adepten selbst untersteht.<br />

Nun erfahren wir, dass es sich bei dem stattlichen Mann, der gestern Wirbelwind wieder beschafft und Cyric<br />

lebend aus dem Tempel der Düsternis führte, um den ehrenwerten und obersten Richter DiYung handelt. Er<br />

hat eine Untersuchung zum Überfall auf Mings Haus, der Tochter der Tchungs und auf uns auf der Brücke<br />

vor der Stadt eingeleitet.<br />

Als Vertrauensbeweis erweist man uns die Ehre, unsere Waffen auch dort tragen zu dürfen, wo dies<br />

üblicherweise nicht gestattet ist, wie beispielsweise im Palast.<br />

Gerade als Ming den letzten Satz beendet, hört man von draußen stumpfes, unregelmäßiges Klopfen. Als<br />

die Tür geöffnet wird, um das Einkehren von Ruhe zu befehlen, erkennen wir die Quelle des Lärms. Einige<br />

Wachen sind mit Besenstielen bewaffnet und schlagen sie auf dem Boden um den knurrenden Wolf im<br />

Zaum zu halten. Erst als Zlatan: „Aus! Cyric, aus!“ ruft, jault der plötzlich gar nicht mehr gefährlich<br />

dreinblickende Wolf Mitleid erregend auf, legt sich auf den Boden und legt seine Pfote schützend über<br />

Etwas.<br />

Aufgeregt fuchteln die Wachen immer noch mit den Besenstielen umher und rufen Verständnis suchend:<br />

„Riesenratte!“ oder „Der Wolf hat die größte Ratte der Welt!“ Oh, schnell wird uns klar, dass Cyric gerade<br />

seine Pfote über Fennek hält. Zlatan klärt das Missverständnis auf. Würden wir behaupten, im Palast wäre<br />

man begeistert über Zlatans Riesenratte, würden wir lügen. Die Ratte wird, ob der Höflichkeit der KanThais,<br />

geduldet.<br />

Im Laufe der nächsten Tage erhalten wir natürlich Wirbelwind wieder und als Ersatz für unsere verlorene<br />

Ausrüstung auch andere gut brauchbare Gegenstände. Elijana erhält 20 Schlangenpfeile. Zwar trifft man mit<br />

diesen Pfeilen etwas schwieriger (EW-4:Angriff), aber dafür machen sie bei einem schweren Treffer 1W6<br />

Blitzschaden zusätzlich. Weiterhin erhält sie für die beiden Langschwerter Schwertscheiden aus Lack. Diese<br />

besonders gearbeiteten Schwertscheiden ermöglichen ein einfaches Schnellziehen der Waffen, wenn man<br />

die entsprechende Fertigkeit erlernt hat. Wir erhalten ebenfalls noch 2 Rüstungen aus Stoff mit<br />

eingearbeiteten Bambusstäben. Sie sind sehr leicht und schützen ebenso wie die uns bekannten<br />

Lederrüstungen.<br />

Lilith erhält ein besonders leichtes Spinnenseidenseil (50m) und eine Do. Es handelt sich hierbei um eine<br />

leichte Stoffrüstung, in die Metallplättchen eingearbeitet sind. Diese verstärkte Rüstung schützt ebenso wie<br />

eine Kettenrüstung. Vielleicht wäre es noch möglich für Gloin eine ebensolche Rüstung zu erhalten. Einen<br />

Ersatz für den verlorenen Gürtel und das Amulett der Wundheilung kann man uns nicht zur Verfügung<br />

stellen. Dafür erhalten wir hiesige Heilwurzeln bzw. –kräuter: SiunTsiTang und RenSchen.<br />

Arm- und Beinschienen erhalten wir außerdem noch und einen Kyu. Es handelt sich hier um einen 3m<br />

langen Bogen, der nicht auseinander genommen werden kann. Dieser Bogen ist für unsere Reisen zu<br />

unhandlich, daher lehnt Elijana diesen dankend ab.<br />

Doch Lilith ist ganz begeistert von einer leichten Armbrust. Als sie diese näher in Augenschein nimmt,<br />

flüstert man ihr zu, dass es sich um eine ChuKoNu, eine magische leichte Armbrust handelt. Die Bauweise<br />

ist ein stark gehütetes Geheimnis der <strong>schwarze</strong>n Adepten. Da man zwar mit Abzügen, aber dennoch<br />

immerhin viermal in wenigen Sekunden schießen kann, tragen diese Waffe nur die Haustruppen in YenXuLu<br />

oder deren Spezialeinheiten. Üblicherweise wird der Besitz dieser Waffe als Diebstahl angesehen und daher<br />

mit der Todesstrafe bestraft. Lilith nickt und sieht sich wohl als so etwas wie ein Mitglied unserer<br />

Spezialeinheit und daher durchaus berechtigt diese Waffe zu besitzen. Natürlich nicht offiziell und<br />

offensichtlich!<br />

Letztendlich bietet man den Zauberkundigen unter uns an, Mitglied im <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> zu werden. Zunächst<br />

reagieren wir etwas ablehnend und irritiert. Dann klärt sich das Missverständnis auf. Wir dachten die<br />

<strong>schwarze</strong>n Adepten bilden das <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong>. Tatsächlich ist es jedoch so, dass das <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> die einzige, wie<br />

wir es ausdrücken würden: Magiergilde ist. Somit sind die <strong>schwarze</strong>n Adepten Mitglied dieser Magiergilde.<br />

Ebenso wie in unseren Landen unbemerkt <strong>schwarze</strong> Hexer oder finstere Zauberer Mitglied einer Magiergilde<br />

sein können. Allerdings ist solch eine Mitgliedschaft in der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> für Auswärtige nicht ganz ungefährlich.<br />

Benötigt man einen Schuldigen, so müssen oft Ausländer herhalten. Der Vorteil ist jedoch, dass Mitglieder<br />

der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> offiziell Magie anwenden und daher auch auf offener Straße zaubern dürfen. Ciara und Elijana<br />

entscheiden sich für eine Mitgliedschaft in der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong>. Sicher wird uns dies das ein oder andere Mal sehr<br />

nützlich sein.<br />

Am Ende der Trauerzeit beginnen die Vorbereitungen zur Hochzeit von ToschiroChi und GyunYuTchung.<br />

Sobald die Ehe geschlossen sein wird, erfolgt die Ernennung Toschiros zum neuen Fürsten und Herrscher<br />

über KuenKung. Weiterhin findet das Abkommen zwischen der Weißen Schlangengilde und Nervan die<br />

Unterstützung und wohlwollenden Worte der Familie Tchung.<br />

In den nächsten Tagen werden uns Lehrmeister aller Art zur Verfügung gestellt. Wir erlernen sogar einige<br />

spezifische Fähigkeiten KanThaiPan. Wir dürfen die Sprache KanThaiTun lesen und schreiben lernen, wenn<br />

31


auch nicht offiziell, da wir immer noch keine Erlaubnis des Jadekaisers haben. Da dies so umfangreich ist,<br />

erwerben wir auch geringe, aber doch brauchbare Kenntnisse der 5 Klassiker.<br />

Statistik<br />

Charaktere Spieler Spieltage Spielzeit<br />

Elijana Valînn Alexandra 07.01.2012 10 Stunden<br />

Gloin Eisenhand Christian 14.01.2012 10 Stunden<br />

Zlatan Bajramovic Andreas 21.01.2012 9 Stunden<br />

Lilith Daniela 29.01.2012 9 Stunden<br />

Ciara Eala Jens 31.01.2012 5 Stunden<br />

04.02.2012 13 Stunden<br />

11.02.2012 9 Stunden<br />

12.02.2012 2 Stunden<br />

18.02.2012 9 Stunden<br />

25.02.2012 1 Stunde<br />

Gesamt<br />

77 Stunden<br />

32

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