Kurai-Anat - Das schwarze Herz (Journal)

Da wir dadurch jetzt ein wenig Zeit haben, sehen wir uns mit Ming die große Stadt KuenKung mal näher an.
Ming rät dringend von Ausflügen außerhalb der Stadtmauern ab, da wäre es für Ausländer zu gefährlich.
Etwa 120.000 Einwohner bevölkern die quadratisch angelegte Stadt. Die Stadtmauern und die großen
Straßen, welche die Tore verbinden sind exakt an den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Es gibt sehr
viele große Tempel und gepflegte Gärten und Parks. Die Tempel, und auch die Paläste der Adligen und
Fürsten liegen im Zentrum der Stadt. Auch diese Gebäude sind meist quadratisch angelegt. Um das
Zentrum herum liegen die Häuser der wohlhabenderen Bürger, zu denen auch Ming gehört. Je näher man
der Stadtmauer kommt, desto ärmer werden die Einwohner, was sich dann auch an Art und Größe der
Häuser widerspiegelt.
Einen Tempel sehen wir uns auch von innen an, den Tempel der Düsternis, welcher der Dunklen Dreiheit
geweiht ist. Wir fühlen uns hier nicht wohl, die drei gesichtslosen Statuen der Götter sehen furchterregend
aus. Als wir den Tempel verlassen, blickt uns ein Mitglied der Familie Xuan, der in rote Roben gekleidet ist,
lange nach.
Beim gesamten Rundgang durch die Stadt werden wir immer unauffällig von den Bewohnern der Stadt
gemustert. Wenn wir es bemerken, lächeln sie nur oder schauen weg. Feindselig scheinen sie aber nicht zu
sein. Auch das Geld ist hier anders als bei uns. Da es hier wenige Edelmetalle gibt, werden die Münzen
auch aus unedlen Metallen hergestellt. Alle Münzen haben ein Loch in der Mitte. Jade und Perlen sind aber
auch gängige Zahlungsmittel. Wenn wir unsere Goldmünzen tauschen wollten, würde ein Loch herein
geschlagen. Das heraus geschlagene Gold wäre die Steuer für den Fürsten. Wir lassen Ming ein paar
unserer Perlen in lokale Währung wechseln.
Zu guter Letzt streifen wir noch über die Märkte von KuenKung. Hier scheint man alles kaufen zu können. Es
sind aber auch uns völlig unbekannte Waren und Gegenstände dabei. Wenn wir etwas kaufen wollen,
müssen wir mehr als üblich bezahlen: nur das drei- bis fünffache, wenn Ming für uns verhandelt, sonst das
Zehnfache.
Abends lädt uns Ming in das Gasthaus „LongFu’s Wonne“ ein. Ming hat einen Tisch reserviert (wieder viel zu
niedrig). Die Bedienungen sind sehr freundlich und zuvorkommend. Es gibt, Leis, Fisch, Tee und zum
Nachtisch kandierte Früchte. Weiß geschminkte Frauen spielen auf Lauten ungewöhnlich klingende Musik.
Plötzlich kommt ein elegant und teuer gekleidetes Mädchen herein, die Musik hört auf. Elijana bemerkt, dass
sie etwas in den Händen hält. Gloin denkt, dass sie unter Drogen steht. Bevor wir etwas sagen können, steht
Ming auf, geht zu dem etwa zwölf Jahre alten Mädchen und verbeugt sich mehrmals vor ihr. Er redet auch
mit ihr, sie zeigt aber keine Reaktion, sondern ignoriert Ming. Unbeeindruckt von Ming geht das Mädchen auf
unseren Tisch zu und kniet sich an das Kopfende. Teilnahmslos legt sie einen kleinen grün-gelben, eckigen
Stein auf den Tisch, der anfängt zu Leuchten. Elijana konzentriert sich und stellt mit Erkennen der Aura fest,
dass es keine Aura gibt. Ming, der mittlerweile wieder bei uns am Tisch ist sagt das Mädchen sei GyunYu,
eine Tochter des Hauses Tchung.
Ein völlig in Gelb gekleideter Mann kommt herein, wird vom Wirt aber ignoriert, da dieser immer noch
fasziniert auf das Mädchen schaut. Der Mann scheint mit dieser Behandlung unzufrieden zu sein, herrscht
den Wirt mit piepsiger Stimme an und geht fluchend nach draußen.
Wir sind uns immer noch nicht einig, was wir machen wollen. GyunYu kniet immer noch regungslos vor uns
und schaut den leuchtenden Stein an. Plötzlich stürmen drei, mit Schwertern bewaffnete Kämpfer und ein
Bogenschütze in den Gastraum. Der Bogenschütze zielt auf das Mädchen, die anderen Drei bewegen sich
auf unseren Tisch zu. Sie sehen ziemlich verlottert aus. Da wir unsere Waffen, wie hierzulande üblich, neben
der Tür dem Wirt anvertraut haben, stellen wir uns unbewaffnet dem Kampf. Da wir aber ohne Waffen nicht
so gut kämpfen, stellen wir sehr schnell fest, wie scharf und schmerzhaft die einheimischen Schwertklingen
sind. Ciara verlegt sich darauf, die Gegner mit unauffälligen Zaubern wie Verwirren auszuschalten. Das
funktioniert nicht so richtig gut, auch ein Schlaf auf die Schwertkämpfer führt nicht zur erwünschten
Reaktion. Elijana versucht mit einem Heranholen an das Schwert ihres Gegners zu kommen, der hält aber
fest. Zlatan zaubert nachdem er schwer getroffen wurde, eine Bärenwut auf sich.
Lilith arbeitet sich derweil über die anderen Tische in Richtung der Tür, um dort ihre Waffen zu holen. Gloin
stellt sich schützend vor das Mädchen, kann aber nicht verhindern, dass sie von einem Pfeil getroffen wird.
Der Bogenschütze erkennt Lilith‘ Absichten und wendet sich ihr zu. Gloin steckt mehrere Schläge des
Schwertkämpfers ein, wodurch das Mädchen nicht weiter verletzt wird. Zlatan und Elijana wälzen sich mit
ihren Gegnern auf dem Boden herum. Lilith hat es bis in den Vorraum mit den dort abgelegten Waffen
geschafft und schnappt sich ihre Dolche. Der Bogenschütze hat mittlerweile auch ein Schwert in der Hand
und schlitzt damit die Lederrüstung von Lilith kaputt. Ciara schlingt ihren Gürtel um GyunYu und dreht den
Edelstein an der Schnalle. Damit hat sie das Umkehrschild in Thalion’s Ciara´s Gürtel aktiviert. So wird das
Mädchen keinen Schaden mehr bekommen.
Elijana und Cyric raufen zusammen mit einem der Schwertkämpfer, Ming steht daneben. Lilith hat sich auch
ins Handgemenge am Eingang gestürzt. Gloin muss sich nach mehreren Treffern verletzt zurückziehen.
Sein Gegner schlägt auf das Mädchen, der Schlag prallt am Umkehrschild ab, was ihn sehr verwundert.
Ciara bugsiert GyunYu vorsichtig aus dem Gefahrenbereich. Gloin zaubert einen Goldenen Panzer auf sich,
bevor er sich wieder schützend vor Ciara und das Mädchen stellt. Am Eingang ersticht Lilith den
Bogenschützen, Elijana und Cyric töten ihren Gegner ebenfalls.
10