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Kurai-Anat - Das schwarze Herz (Journal)

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Leise zieht er den von Lilith geliehenen Dolch und öffnet vorsichtig die Tür. Doch er hat das alte Gemäuer<br />

unterschätzt und die alten Scharniere der Tür knarren und Quietschen ziemlich laut.<br />

Davon wacht Elijana auf und erschrickt als sie die halb offene Tür sieht. Auch Gloin ist plötzlich hellwach.<br />

Schnell springen Beide auf und greifen zu ihren Waffen. Enttäuscht steckt Zlatan den Dolch weg. Als Zlatan<br />

den Raum betritt, atmet Elijana erleichtert auf. Sie fragt, was Zlatan denn hier wolle. Er entgegnet, dass<br />

Cruxy sah, dass sie schlafen und daher wollte er besorgt nach ihnen sehen. Gloin glaubt Zlatan nicht.<br />

Elijana reagiert etwas schroff, weil sie nicht mag, wenn ihrem Blutsbruder, der sie nie anlügen würde,<br />

misstraut wird. Zlatan bietet uns an, dass er die Wache bis zum Morgen hält und wir weiterschlafen können.<br />

Gern nehmen Beide das Angebot an. Damit Elijana am Morgen noch einmal meditieren kann, weckt Zlatan<br />

sie frühzeitig. Diesmal gelingt es ihr. Dann wecken wir Gloin.<br />

Als Ciara und Lilith morgens in Blumen gebettet und vom zarten Duft frischer Blüten in der Nase gekitzelt<br />

werden, recken und strecken sie sich ausgiebig. Bis ihnen auffällt, dass Zlatan nicht da ist. Besorgt zaubert<br />

Ciara Zwiesprache und berichtet Gloin und Elijana vom Fehlen Zlatans. Gloin antwortet ihr, dass er bei ihnen<br />

ist und sie sich gleich vor der Herberge zum TaiTschi treffen. Nachdem Elijana die Gefangenen mit bereits<br />

am Abend mitgebrachtem Wasser und Nahrung versorgt hat, lassen wir sie bei geschlossener Tür zurück.<br />

Nach dem Frühstück stellen wir fest, dass die vier Akrobatinnen wohl schon früh vor uns die Herberge<br />

verlassen haben. Da Ming keine Fragen zu Kasugi stellt, geben wir keine Antworten, die er nicht verlangt.<br />

Wir setzen unseren Weg durch hügeliges Land voller Büsche fort. Nach einem ereignislosen Tag kehren wir<br />

abends in der Herberge „Morgentau“ ein. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass Ki, Yo, No und Ru nicht<br />

hier sind. Schade, sie haben vermutlich eine der Abzweigungen zu den größeren Städten genommen.<br />

19.09.2405<br />

Nach einer ereignislosen Nacht setzen wir unsere Reise nach Norden fort. Am Tag müssen wir die üblichen<br />

Kontrollen über uns ergehen lassen, grüßen die Händler, die uns begegnen freundlich und kehren abends in<br />

der Herberge „Blauer Lotus“ ein. Als wir unsere Waffen abgeben, fällt uns ein alter Mann in verblasster<br />

Kleidung auf. Er sitzt an einem Tisch und verkauft kleine Figuren. Beim näheren Hinschauen erkennen wir,<br />

dass es sich um kleine, aus Papier gefaltete Figuren handelt. Tiere, Blumen, alles Erdenkliche kann man<br />

wohl aus Papier falten. Ming fragt für uns, ob der Mann das Blatt mit der exotischen Schrift wieder zu einem<br />

Schmetterling falten kann. Doch dieser verneint, er verkauft die Figuren nur, falten kann er sie leider nicht.<br />

Zlatan entdeckt eine hundeähnliche Figur, die einem Wolf sehr Nahe kommt. Er kauft sie dem Händler für<br />

drei KanThai´sche Silberstücke ab.<br />

20. bis 22.09.2405<br />

Die nächsten Tage und Nächte vergehen ereignislos. Wir übernachten nacheinander in den Herbergen<br />

„Weißer Kranich im Morgenrot“, „Hund des Jadekaisers“ und „Grauer Salamander“. Als wir am 22. morgens<br />

früh aufbrechen, sagt Ming, dass er nun doch sehr erleichtert sei und deutet auf die Kreuzung der Straße<br />

des Nordens und der Straße der Krebse. Die Straße der Krebse stünde unter der Herrschaft der Familie Chi.<br />

Der Weg sei ab hier wegen der Kontrollen einfacher für uns. Ob Ming sich das tatsächlich so einfach<br />

vorstellte? Uns begegnen kaum Händler und wenige Bauern. Scheinbar ist es gerade eine sehr friedliche<br />

Zeit, so dass die Familie Chi auf Kontrollen verzichtet.<br />

23.09.2405<br />

Auch an diesem Tag begegnen wir keinem Soldaten. Niemand kontrolliert uns und die Bauern und Händler,<br />

die wir treffen sind in Häufigkeit und Zahl noch geringer als am gestrigen Tag. Wir bemerken Mings<br />

Beunruhigung.<br />

Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft „Wanderers Bambusmatte“. Wir bitten Ming mit dem Wirt zu<br />

sprechen und zu fragen, weshalb sich keine Soldaten und nur wenig Reisende auf der Straße der Krebse<br />

befinden. Der Wirt beugt sich zu uns an den Tisch herunter, hält sich die Hand vor den Mund, sodass die<br />

anderen wenigen Gäste sein Flüstern nicht hören: „Es geht das Gerücht um, dass die Familie Chi vor einer<br />

Weile von Rohin überfallen worden sein soll.“ Kaum hat er dies ausgesprochen, entfleucht Ming die<br />

Gesichtsfarbe und der Wirt geht, als wäre nichts gewesen, zurück zum Tresen. Ming übersetzt uns dies und<br />

erklärt, dass Rohin eine organisierte Räuberbande ist.<br />

24.09.2405<br />

Ein weiterer ereignisloser Tag folgt und wir verbringen eine ruhige Nacht in der Herberge „Tau der<br />

Seidenspinne“. In den letzten Tagen haben wir bemerkt, dass wir doch schon einige Sprachkenntnisse<br />

erworben haben. Wir unterhalten uns viel miteinander und üben mit Ming die Aussprache.<br />

25.09.2405<br />

Bei unserem Aufbruch erklärt Ming, dass wir vermutlich schon am Vormittag IwaChi, die Insel im Strom<br />

erreichen werden. Der Sitz der Familie Chi wird so genannt, da sich deren Burg auf einer Insel inmitten des<br />

breiten Stroms KungHo befindet. Erreichbar ist die Insel nur über eine 750m lange Brücke. <strong>Das</strong> Gewässer<br />

fließt tief unten in der Schlucht. Da die Wände der Insel somit aus steilen, nicht bekletterbaren Felsen<br />

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