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Ortsobleute - das Rückgrat der WBV (XXIX)

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Einzelschutzmaßnahme: Wuchshüllen<br />

Wuchshüllen werden vorrangig bei <strong>der</strong> einzelstamm- bzw.<br />

gruppenweisen Einbringung von Laubhölzern eingesetzt.<br />

Für die flächige Ausbringung sind sie jedoch aufgrund <strong>der</strong><br />

Kosten von 2 €/Stück ungeeignet. Eine bodennahe Aufstellung<br />

ist sehr wichtig (am besten mit Streu anhäufeln)<br />

um den sog. Kamineffekt zu vermeiden, da sonst <strong>das</strong><br />

gewünschte Mikroklima nicht entstehen kann. Positive<br />

Nebenerscheinung: Schutz vor Mäuseschäden.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Hüllen sind folgende:<br />

1. Schnelleres Überwinden des Pflanzschocks.<br />

2. Höheres Anwachsprozent (Vergleich aus dem Jahr<br />

2008; zehn Prozent gegenüber <strong>der</strong> Ausbringung ohne<br />

Wuchshüllen bei Bergahorn 1/0 im Bereich Kleinziegenfeld).<br />

3. Leichtes Wie<strong>der</strong>finden <strong>der</strong> Pflanzen auf <strong>der</strong> Kulturfläche.<br />

4. Wachstumsför<strong>der</strong>nd durch Mikroklima und Kondensatbewässerung.<br />

5. Gleichzeitiger Schutz gegen Verbiss- und Fegeschäden.<br />

6. Schutz vor Nage- und Abbissschäden durch Kaninchen<br />

und Hasen.<br />

7. Schutz vor Frostschäden<br />

8. Ausbringung kleinerer und billigerer Forstpflanzen<br />

möglich die ohne Schädigung des Wurzelsystems<br />

gepflanzt werden können<br />

9. Die Wuchshüllen zerfallen von selbst nach ca. 5 – 6<br />

Jahren.<br />

RFID – Technologie in <strong>der</strong> Holzlogistik<br />

RFID ist eine Abkürzung und steht für Radio Frequency Identification.<br />

Diese Technologie ermöglicht den Austausch von Informationsdaten<br />

per Funkwellen zwischen einem Datenträger (Transpon<strong>der</strong>)<br />

und einem Lesegerät. Auf diesem Transpon<strong>der</strong> ist eine<br />

weltweit einmalige Identifikationsnummer gespeichert, nach <strong>der</strong><br />

<strong>das</strong> markierte Objekt mit den entsprechenden Daten eindeutig<br />

zugeordnet werden kann.<br />

Es gibt Transpon<strong>der</strong> mit verschiedenen Frequenzbereichen. Für<br />

robuste Anwendungen sind meist Transpon<strong>der</strong> mit LF – Frequenzbereich<br />

( low frequency = niedrige Frequenz) im Einsatz,<br />

die noch in einem Abstand von 1 Zentimeter bis 1 Meter sicher<br />

abgelesen werden können.<br />

Im Gegensatz zu HF- (high frequency) o<strong>der</strong> UHF- (ultra high<br />

frequency) – Transpon<strong>der</strong>n zeichnen sich LF – Transpon<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Datenübertragung durch eine relative Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Metallen, Schmutz und Flüssigkeiten aus. Dies ist<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig bei <strong>der</strong> Anwendung in <strong>der</strong> robusten Umgebung<br />

von Land- und Forstwirtschaft.<br />

Diese Technik <strong>der</strong> Datenübertragung wird bereits in <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft angewendet, wo bei Kühen ein Anhänger am<br />

Halsband die automatisierte Zuteilung von individuellen Futterrationen<br />

steuert. Auch z.B. bei Zoo- und Haustieren, wo <strong>das</strong><br />

Tier zweifelsfrei mit einer Nummer im Impfpass o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Dokumenten zugeordnet werden muss. In diesem Fall wird den<br />

Tieren <strong>der</strong> Transpon<strong>der</strong> unter die Haut gespritzt und wächst<br />

dort dauerhaft ein.<br />

Bei <strong>der</strong> Holzbereitstellung aus dem Privatwald müssen <strong>der</strong>zeit<br />

Kleinmengen o<strong>der</strong> Werthölzer im Einzelstammverkauf bei <strong>der</strong><br />

Holzlogistik vom Einschlag im Wald bis zum fertigen Produkt<br />

<strong>WBV</strong> Mitglie<strong>der</strong> können die Wuchshüllen<br />

nach vorheriger telefonischer Absprache (Tel.<br />

09572/1420), Mo. bis Fr. zwischen 7.30 Uhr und<br />

8.30 Uhr, bei <strong>der</strong> Seckendorff´schen Forstverwaltung<br />

in Strössendorf abholen, zum Preis von<br />

2 €/Stück mit Stab jr<br />

mehrfach aufwändig dokumentiert und vermessen werden.<br />

Beson<strong>der</strong>s bei gemischten Holzlieferungen aus dem Kleinprivatwald<br />

ist die Abrechnung mit dem jeweiligen Waldbesitzer nach<br />

Werksmass nur mit großem Aufwand möglich, da die geringen<br />

Holzmengen hierfür nach Eigentümern getrennt gelagert und<br />

einzeln abgerechnet werden müssen.<br />

Derzeit wird in <strong>der</strong> Logistikbranche die o.g. Datenübertragungstechnik<br />

in <strong>der</strong> Praxis getestet. Dabei werden Transpon<strong>der</strong> aus<br />

verschiedenen Materialien (Glas, Plastik) an die Stämme angebracht,<br />

bzw. in Form von Plättchen eingeschlagen. Die RFID<br />

– Technologie tritt damit in Konkurrenz zu an<strong>der</strong>en Systemen,<br />

wie z.B. dem Strichcode, wie er an den Kassen <strong>der</strong> Supermärkte<br />

schon seit langem bei <strong>der</strong> Warenabrechnung üblich ist. RFID ist<br />

weniger anfällig gegenüber Verschmutzungen und ermöglicht<br />

zusätzlich die zeitgleiche Erfassung mehrerer Datenträger (=<br />

Pulkerfassung). Dies macht sie für einen Einsatz in <strong>der</strong> Forstwirtschaft<br />

beson<strong>der</strong>s interessant.<br />

Bei <strong>der</strong> Kennzeichnung <strong>der</strong> Stämme mit Transpon<strong>der</strong>n sind an<br />

je<strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Holzlogistik die Masse und <strong>der</strong> Wert des Holzes<br />

je<strong>der</strong>zeit ablesbar. Da die qualitativ hochwertigen Starkholzsortimente<br />

pro Hiebsmaßnahme oft nur in Kleinmengen anfallen,<br />

ergeben sich enorme Rationalisierungspotenziale, wenn es<br />

möglich wäre, die Waldübernahmen des Holzeinkäufers zu<br />

reduzieren und die Auszahlung des Holzerlöses durch die<br />

forstlichen Vereinigungen an den Waldbesitzer anhand <strong>der</strong><br />

Kaufpreisberechnung nach Werksvermessung durchführen<br />

zu können.<br />

Die RFID – Technologie wird durch Praxisversuche weiter<br />

entwickelt. Sie wird mit Sicherheit in <strong>der</strong> Zukunft ein rationelles<br />

und kosteneffizientes Verfahren zum durchgehenden Herkunftsnachweis<br />

und zur schnellen Abrechnung von Holzmengen<br />

darstellen. wh<br />

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