Fürstenau Magazin Sommer 23
Das regionale Ortsmagazin für die Samtgemeinde Fürstenau
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300
JAHRE
Avantgarde Fürstenau
Die Avantgarde Fürstenau
wird in diesem Jahr 300 Jahre alt.
Wir feiern das Jubiläum am Schützenfest-Wochenende
7. bis 10. Juli 2023.
Am Freitagabend treten alle Schützenvereine der Samtgemeinde,
sowie benachbarte Avantgarden und Schützenvereine um 18 Uhr
im Schlosspark an, um das Jubiläum gebührend zu feiern.
Interessierte Gäste sind jederzeit willkommen.
Nach kurzer Begrüßung und Parademarsch der Avantgarde geht es in einem
Umzug durch die Innenstadt auf das Festzelt auf dem Schützenplatz.
Die Festansprache hält u.a. der ehem. niedersächsischen Innenminister
David McAllister.
Abends heizt der SoundÄxpress aus Anten das Zelt richtig ein,
ehe es zum krönenden Abschluss zum traditionellen Kuss
auf die Rathaustreppe geht.
Am Schützenfest-Wochenende wird die Avantgarde hier und da besondere
Highlights präsentieren. Insbesondere wird der Samstagabend mit einem
großen Feuerwerk gekrönt. Außerdem erscheint zum Jubiläum eine Festzeitschrift
sowie ein Jubiläums-Ansteckpin.
Gemeinsam
nehmen wir
an dem
AKTION-MENSCH-
Fußballturnier
teil.
14 | Sommer 2023
Avantgarde im Jahre 2022
AUS DER GESCHICHTE
Die heutige Avantgarde blickt auf eine
langjährige Tradition zurück. Sie geht
aus der Junge-Burschen-Kompagnie oder
auch „Freyfahne“ hervor. Die Avantgarde
gibt es in ihren Grundzügen, ebenfalls
wie die Bürgerkompanie, bereits seit den
ersten Jahren der befestigten Stadt Fürstenau,
damals noch “Vorstenowe”. Gebildet
wurde die Avantgarde ehemals durch
unverheiratete Bürger, die den Bürgereid
noch nicht geleistet, aber bereits das 16.
Lebensjahr vollendet haben. Seit jeher
war es ihre Aufgabe bei der Verteidigung
der Stadt und ihrer Mauern behilflich
zu sein. In die heutige Zeit übertragen
bedeutet Avantgarde „Vorhut“, im Sinne
von helfender, vorbereitender Tätigkeit.
So versteht die Avantgarde noch heute
ihre Aufgabe als helfende Hand des
Bürgerschützenvereins.
Während das Vogelschießen um die
Mitte des 18. Jahrhunderts einschlief,
fand das Scheibenschießen der „Freyfahne“
alljährlich weiter statt. So hielten die
Bürgersöhne die Tradition des Fürstenauer
Schützenwesens aufrecht. Nur zur Zeit
der napoleonischen Besatzung musste
das Scheibenschießen zwangsmäßig
unterbrochen werden. Doch schon
im Jahre nach der Völkerschlacht von
Leipzig 1814, wurde das Schießen wieder
aufgenommen. Das Scheibenschießen
der Jungen Burschen währte bis 1835,
ehe ein tödlicher Unfall beim Schießen
auf dem Hamberg zum Verbot durch die
königliche Obrigkeit führte.
Im Zuge der Wiederbelebung des
Schützenfestes im Jahre 1842 wurde das
erste gemeinsame Schützenfest durch
die Bürgerkompanie und Mitglieder der
damaligen Junge Burschen Kompagnie
abgehalten. Abgesehen von wiederkehrenden
kriegerischen Auseinandersetzungen
fand das Schützenfest seitdem
wieder festen Einhalt in den Brauchtumskalender
der Stadt Fürstenau, aus
dem es, wie auch die Avantgarde, heute
nicht mehr wegzudenken ist.
BÜRGERSCHÜTZENVEREIN
Abnahme der Parade auf dem Schlossplatz
Schützenfahne zum 250-jährigem Jubiläum
Antreten und Parademarsch vor dem Rathaus
Während eben jener Bürgerschützenverein
als solches auf das Jahr 1658 und die
Spende des silbernen Schützenvogels
durch Fürst Bischof Franz Wilhelm von
Wartenberg an die Stadt Fürstenau
zurück geht, gibt es keine eindeutige Jahresangabe
zur Gründung der Avantgarde.
Als Ausgangspunkt wird die auf der
alten Avantgarde aufgestickte Jahreszahl
von 1723 betrachtet. Allerdings werden
die Wurzeln der heutigen Avantgarde
wesentlich früher verortet.
Ähnlich zum Vogelschießen der Bürgerkompanie,
an dem die Avantgardisten
nicht teilnahmeberechtigt waren,
veranstalteten sie ein jährlich auf dem
Hamberg stattfindendes Scheibenschießen.
Der Sieger wurde zum Scheibenkönig
ernannt und trug einen Königshut.
Ein Highlight sind
die beiden Stadttore,
die bereits zu
den Hansetagen
von der Avantgarde
mit entsprechender
Unterstützung
von vielen Helfern
und Gönnern neu
gebaut und in der
Stadt aufgestellt
wurden.
Sommer 2023 | 15
Unsere Ressource
Wasser braucht Schutz!
Jeder kann etwas tun! Von Beate Deeken
Barbara Schöneberger:
(in: Die Zeit No 36, 1. Sept. ´22)
„Ich würde mir sehr gerne von Robert Habeck etwas verbieten lassen.
Foto: VKU
Was die Regierung sich nicht traut,
spricht Barbara Schöneberger in der
Wochenzeitung „die Zeit“ wohl im
Sinne eines großen Teils der Bevölkerung
aus. Denn Umfragen ergeben
immer wieder: Grundsätzlich ist fast
jeder einzelne in Deutschland bereit,
sein Verhalten zugunsten des Klimas
zu ändern.
Freiwillig oder gesetzliche Anordnung?
Klimaschutz ist ein soziales
Ereignis.
Es ist doch so: Wir können uns freiwillig
einschränken. Im Sommer auf einen
Pool im Garten verzichten, das Fahrrad
für Einkäufe nutzen und mit der Bahn
statt mit dem Flieger reisen. Aber was,
wenn dann die Kinder bei Freunden in
den Pool gehen, die Nachbarn schneller
mit ihren Einkäufen durch sind, weil sie
mit dem Auto fahren oder Bekannte
wunderbar erholt aus dem Urlaub - mit
Flugzeug - zurückkehren? Wie fühlen
sich dann jene, die sich von den Reise-
strapazen aufgrund von Verspätungen
und Zugausfällen erstmal vom Urlaub
erholen müssen? Die, gefühlt, zu einer
Minderheit gehören, wenn sie freiwillig
ihr Verhalten zugunsten des Klimaschutzes
ändern und Mühen und Verzicht in
Kauf nehmen. Irgendwann werden sie
womöglich wütend oder resignieren.
Also: Brauchen wir Gesetze?
Briq Policy Monitor:
Klimaschutz ist ein soziales Ereignis.
Diese Frage bedient das Ergebnis des
„briq policy monitor“ vom 1. September
2022. Dort wird festgestellt: Klimaschutz
ist ein soziales Ereignis. Entweder alle
ziehen mit, oder es passiert auf freiwilliger
Basis nur wenig. Gleichzeitig kommt
bei der Befragung heraus, dass 83 Prozent
der Deutschen meinen, man müsse
alles daran setzen, den Klimawandel zu
bekämpfen. Und eine Mehrheit meint zudem,
dass gängige Ausreden wie die, man
bräuchte erst internationale Lösungen
oder müsse auf zukünftige technische
Lösungen warten, falsch seien. 87 Prozent
der Befragten glauben übrigens, dass das
Verhalten Einzelner am Klimawandel
sehr wohl etwas ändern würde. Ist es also
unsere Doppelmoral, mit der wir unseren
Wohlstand verteidigen? Für Barbara
Schöneberger liegt die Lösung wohl in
allgemein gültigen Regeln. Damit tut sich
die Regierung schwer. Auch, weil die soziale
Zumutbarkeit eine wichtige Rolle spielt.
Der Austausch von Heizungen, die Modernisierung
von Wohnraum, die Änderung
von Mobilität - all das darf nicht in einem
unsozialen, ungerechten Klimaschutz
münden. Bei allem Klimaschutz sollte
unsere Gesellschaft zusammen halten.
Der Trinkwasserverbrauch beträgt pro Kopf rund 132 Liter
am Tag. Ein Rasensprenger verteilt in einer Stunde bis zu
800 Liter des kostbaren Nass.
Das ist gut die sechsfache Menge
unseres wichtigsten Lebensmittels.
Der Nordkreis denkt mit!
Die gesamte Studie finden Sie im Internet:
briq policy monitor #5 | 1. September 2022
Autoren: Armin Falk, Mark Fallak, Lasse
Stötzer
„Klimaskepsis und Ausreden. Wie beurteilen
die Deutschen den Klimawandel
und die Notwendigkeit, etwas dagegen
zu tun?“
Sommer 2023 | 17
Wasser als knappes Gut schützen!
Filmprojekt zeigt Kompetenz und Bewusstsein der Kinder
Der Wasserverband Bersenbrück
hatte einen Plan, als er sich gleich zu
Beginn des Schuljahres im vergangenen
Sommer mit einer Projektidee
an die IGS Fürstenau wandte. Der
regionale Trinkwasserversorger bringt
regelmäßig Themen rund um das
Wasser ins Bewusstsein der Menschen.
Und beobachtet genau, wie sich die
Situation in den vergangenen Jahren
zugespitzt hat. Obwohl Deutschland
zu den wasserreichen Ländern der Welt
zählt, nehmen auch hierzulande Versorgungsengpässe
und damit einhergehende
Konflikte zu.
Filmprojekt: Sauberes Wasser
Bei Lehrern und Schülern stieß der
Vorschlag sofort auf offene Ohren.
Die Aufgabe: Das Thema „ Wasser“
filmisch aufzuarbeiten. An drei Projekttagen
setzten sieben Schüler der
Forscher AG im Alter zwischen 9 und
11 Jahren ihre Ideen mit einfachen
technischen Hilfsmitteln eindrucksvoll
und anschaulich um. Unterstützt von
Biologielehrer Yanik Tolsdorf und Filmemacher
Steffen Oetter drehten sie mit
Tablets selbst erarbeitete Alltagsszenen
und Umweltbotschaften. Von der Idee,
dem Konzept bis zum Grobschnitt der
Filmsequenzen haben sich die jungen
Regisseure hoch motiviert engagiert.
Herausgekommen sind vier Spots, die
den Schutz des Grundwassers, die Nutzung
der Toilette, die tägliche Wasserverschwendung
und die Verfügbarkeit
von Trinkwasser thematisieren.
Passend zum Weltwassertag wurden
die Filme am 22. März im Kino Ankum
einem ausgewählten Kreis aus
Schülern, deren Familien und Lehrer
präsentiert. Besser hätte der Zeitpunkt
nicht gewählt werden können. Ruft
doch der Weltwassertag zu Projekten
auf, die das Bewusstsein für unsere
lebensnotwendige Ressource Wasser
schärfen und den richtigen Umgang
damit thematisieren.
22 | Sommer 2023
Schüler der IGS Fürstenau
sehen Handlungsbedarf
Die Zeit drängt.
Auch ein nasser Winter
ist kein Anlass zur Entwarnung.
Trotz der üppigen Niederschlagsmengen in den ersten
Monaten dieses Jahres sollte sich niemand in Sicherheit
wähnen. „Es geht um die Tendenz. Und die zeigt ganz
klar, dass wir mehr Wasser verbrauchen, als nachkommt,“
betont auch Ralph-Erik Schaffert, Geschäftsführer
des Verbandes mit Blick auf die Statistiken
der vergangenen Jahre. Und so ist der Beschluss der
Bundesregierung für eine nationale Wasserstrategie im
März 2023, die das Bewusstsein für Wasser als knappes,
lebensnotwendiges Gut schärfen möchte, längst
überfällig.
Denn es gilt keine Zeit zu verlieren. Deshalb stand der
diesjährige Weltwassertag unter dem Motto „Accelerating
Change“. Heißt, der Wandel hin zu einer nachhaltigen
Wassernutzung muss beschleunigt werden.
Diese Aufforderung haben die Schüler in ihren vier
Kurzfilmen intuitiv, sachlich und treffend umgesetzt.
Obwohl es in unserer Region immer noch so scheint,
als sei immer ausreichend sauberes und gesundheitlich
unbedenkliches Trinkwasser vorhanden, haben die
Kinder bereits das richtige Gefühl und Verständnis für
das Lebenselexier Wasser.
„Die zunehmende Belastung durch Umweltgifte,
Wasserverschwendung oder die falsche Entsorgung
von Müll bedrohen das Grundwasser immer mehr“,
erläuterte Verbandsvorsteher Dirk Imke anlässlich der
Filmpremiere. „Die Filme der Schülergruppe verdeutlichen
das eindringlich und unterstützen ganz aktuell
auch noch den Beschluss zur nationalen Wasserstrategie“,
so Imke.
Die Filme werden einige Wochen im Kino
Ankum vor den Hauptfilmen gezeigt.
Außerdem können sie auf der Webseite
des Wasserverbandes Bersenbrück unter
www.wasserverband-bsb.de
angesehen werden.
Sommer 2023 | 23
32 | Sommer 2023
Hermann Welp ist
Oldtimer-
Fan
mit Leib
und Seele
Von Bernd Middendorf