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Grenzenlos 1-2023_Printausgabe Sommer

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38 LANDWIRTSCHAFT<br />

MENSCH, TIER UND<br />

NATUR:<br />

EINKLANG<br />

LEBEN IM<br />

Was haben Bienen und Kühe gemeinsam? Richtig: Gerade in Ehrwald geht es diesen beiden<br />

Tierarten besonders gut. Dafür sorgen nicht nur Hochlandrind- und Bienenzüchter, sondern<br />

auch die einzigartige Bergregion mit idealen Voraussetzungen.<br />

Die Sonne malt dunkle Wolkenschatten auf grüne<br />

Almwiesen, am Himmel kreist ein Steinadler<br />

und in der Ferne ist ab und zu ein lautes, kräftiges<br />

„Muuh!“ zu vernehmen. Mittendrin? Peter Klotz.<br />

„Ich züchte die Rinder seit 1994“, erinnert sich der inzwischen<br />

pensionierte Landwirt zurück. „Meine Familie<br />

und ich besitzen einen Betrieb mit insgesamt zehn Hektar<br />

Grund.“ Zudem sind sie dieses Jahr in die höchste<br />

Stufe des Naturschutzes eingestiegen: „Dabei halten<br />

wir uns an bestimmte Maßnahmen, die vom Land Tirol<br />

überprüft werden. So bewahren wir die Artenvielfalt.“<br />

Familie Klotz entschied sich für extensive Landwirtschaft,<br />

die zwar weniger als die intensive Landwirtschaft<br />

am Ertrag orientiert ist, dafür aber umweltfreundlich<br />

die Biodiversität fördert. So kamen die Tierliebhaber<br />

auch zu den Hochlandrindern. Denn die Haltung dieser<br />

Gattung ist wesentlich natürlicher als bei Milchkühen:<br />

„Wir haben einen gewaltigen Familienverband auf den<br />

Weiden stehen, da die Jungtiere nicht von ihrer Mutter<br />

getrennt werden. Sie sind das ganze Jahr auf den Weiden<br />

in Ehrwald und werden stets von einem Hirten begleitet.<br />

Trotzdem sollte man selbst alle paar Tage überprüfen, ob<br />

da oben alles in Ordnung ist“, erklärt Klotz.<br />

Voraussetzung: die Liebe zu den Tieren<br />

Momentan besitzt Peter Klotz elf schottische Hochlandrinder<br />

in brauner und schwarzer Fellfarbe. „Meine Tochter<br />

ist ebenso in die Landwirtschaft eingestiegen und hält<br />

weiße Hochlandrinder“, fügt er hinzu. „Unsere schönsten<br />

Tiere werden zur Zucht weiterverkauft, die anderen<br />

bleiben noch ein paar Jahre bei der Herde und werden<br />

anschließend geschlachtet.“ Das Fleisch verkauft er an<br />

Privatkunden. „Ich bin froh, dass in der heutigen modernen<br />

Zeit das Umdenken auf regionales Biofleisch bei den<br />

Leuten stattfindet“, gesteht Klotz. „Trotzdem ist das leider<br />

noch nicht überall so. Dabei ist es wichtig, Produkte<br />

von glücklichen Tieren aus der Umgebung zu kaufen und<br />

heimische Bauern zu unterstützen, anstatt nur auf einen<br />

möglichst billigen Preis zu achten.“ So kann die nächste<br />

Generation der Landwirte besser gesichert werden.<br />

Doch auch die ein oder andere Schwierigkeit gehört<br />

zu seinem Alltag dazu. „Da wäre beispielsweise der<br />

Wolf, der hier immer wieder sein Unwesen treibt.<br />

Aber auch der Klimawandel und die voranschreitende<br />

Ich bin froh, dass in der heutigen modernen Zeit<br />

das Umdenken auf regionales Biofleisch bei den<br />

Leuten stattfindet.<br />

Peter Klotz<br />

Bild: Peter Klotz; Peter Steger<br />

GRENZENLOS · SOMMER <strong>2023</strong>

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