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FML 05/2021

Seit 70 Jahren stellt die Redaktion von FML — Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk im AUDIN Verlag das Erscheinen der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk sicher. So hat sich die Redaktion als unabhängiges Sprachrohr der Branche positioniert. Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen thematische Schwerpunkte als Highlight für alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und Oberflächentechnik.

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B 8503 E<br />

<strong>FML</strong><br />

5<br />

Mai <strong>2021</strong><br />

65. Jahrgang<br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

JUNGE WILDE<br />

Lisa hat Lack<br />

im Blut<br />

MARKT & TECHNIK<br />

Crash, Comeback,<br />

Drama, Punkte<br />

LACKMARKT<br />

Weltmarkt für<br />

Farben und Lacke


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EDITORIAL<br />

„Die Gestörten”<br />

wir brauchen<br />

sie dringend!<br />

Vielleicht sind Unternehmer, Ausbilder,<br />

Führungskräfte manchmal auf<br />

einem Auge ja blind.<br />

Vielleicht fällt die dringende Suche<br />

nach Talenten bei Nachwuchs und Auszubildenden,<br />

die etwas können, das wir<br />

und unsere Betriebe bislang eben nicht<br />

können, genau deshalb schwer. Weil<br />

diese Fähigkeiten nicht erkannt und<br />

unterschätzt werden.<br />

Vielleicht werden sie sogar als Störung<br />

wahrgenommen im Betrieb.<br />

Wir alle mögen doch Ähnlichkeit<br />

und Harmonie. Spannungen können<br />

wir einfach nicht ausstehen. Deshalb<br />

umgeben sich ja Führungskräfte<br />

bevorzugt mit Menschen, die so ähnlich<br />

sind wie sie selbst – nur halt am besten<br />

ein bisschen weniger kompetent<br />

und erfahren – das ist bequemer!<br />

Das Problem dabei: dadurch entsteht<br />

Harmonie und harmonische Systeme<br />

sind dumme Systeme. In denen bewegt<br />

sich nicht viel und es herrscht keine<br />

Dynamik. Da kann nur schwerlich Neues<br />

entstehen. Kreativität entsteht aber<br />

nur da, wo Spannungsverhältnisse herrschen.<br />

Wenn keiner stört, bleibt alles<br />

beim Alten.<br />

Kreative Menschen funktionieren in<br />

diesen Systemen nicht gut. Sie hinterfragen<br />

immer alles, wollen aus festen<br />

Strukturen ausbrechen und arbeiten oft<br />

nicht so effektiv, wenn sie nicht ihren<br />

Freiraum bekommen, sondern mit verschiedenen<br />

Einflüssen wie Druck und<br />

Stress arbeiten müssen. Die meisten<br />

Menschen funktionieren als perfekt geschlossenen<br />

Systeme. Sie können sich<br />

auf eine Aufgabe konzentrieren, indem<br />

sie jegliche Störeinflüsse ausblenden.<br />

Solche Menschen können ihre Routinen<br />

abspulen – Neues und Unbekanntes<br />

blocken sie einfach ab.<br />

Die Anderen – Psychologen nennen<br />

sie „die Gestörten“ – sind offen für<br />

viele Einflüsse von außen. Sie sind<br />

empfänglich für jeden Input, lassen<br />

sich ablenken.<br />

Diese „Gestörten“ sind in der Minderzahl,<br />

sie sind ausgestattet mit einem besonders<br />

hohen kreativen Potential, passen<br />

aber eben nicht so gut in die Strukturen<br />

unserer Handwerksbetriebe. Dort<br />

werden sie eben tatsächlich im Wortsinn<br />

als Störung wahrgenommen.<br />

Das Problem ist: die Mitarbeiter, die<br />

heute die Prozesse perfekt und fehlerfrei<br />

beherrschen, sind vielleicht nicht<br />

diejenigen, die sich trauen neue Impulse<br />

einzubringen und vorzuschlagen.<br />

Fachbetriebe brauchen Unterschiedlichkeit,<br />

im Neusprech: Diversity.<br />

Die sorgt für Spannung, manchmal für<br />

Reibung – aber nur so wird Veränderung<br />

möglich.<br />

Bitte kein Missverständnis: kein Betriebsinhaber<br />

und Unternehmer muss<br />

sich jetzt ausschließlich mit diesen<br />

„Gestörten“ umgeben.<br />

Die richtige Mischung macht’s!<br />

Die drängende Problematik beim Thema<br />

Fachkräftemangel und Ausbildung<br />

muss neue Impulse bekommen.<br />

Lassen wir doch den Kreativen<br />

Raum, fördern wir doch deren Spaß<br />

an der Gestaltung und Umsetzung.<br />

Wer unter sich ständig verändernden<br />

Rahmenbedingungen weiterhin Erfolg<br />

haben will, braucht doch Kreativität,<br />

braucht die richtigen Leute, muss sie<br />

motivieren und ein entsprechendes Umfeld<br />

für Ideen schaffen!<br />

Ein neuer, spannender Ansatz bei<br />

uns in <strong>FML</strong> und crossmedial wird<br />

deshalb eine neue Rubrik sein:<br />

die jungen Wilden!<br />

Wir stellen mit dieser Rubrik ungewöhnlich<br />

kreative und spannende junge<br />

Menschen vor, die viel Freude an ihrem<br />

Beruf haben.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Wolfgang Auer, Chefredakteur<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

3


<strong>FML</strong><br />

5/<strong>2021</strong><br />

AKTUELL<br />

5 Mit Macken, Beulen und Kratzern Gutes tun<br />

6 BASF verlängert Vereinbarung mit Mercedes-Benz<br />

7 Hybrid-Elektro-Autos in Europa<br />

9 Zulassungen Marken und alternative Antriebe<br />

MARKT & TECHNIK<br />

10<br />

Crash, Comeback, Drama, Punkte<br />

Diese Rennserie macht ihrem Namen wirklich alle<br />

Ehre: Extreme E ist mit einem spektakulären Auftakt<br />

in der Wüste von Saudi-Arabien in ihre Premierensaison<br />

gestartet.<br />

10 Crash, Comeback, Drama, Punkte<br />

13 Im DIRT 5 offroad um die Welt<br />

UNTERNEHMENSKULTUR<br />

14 Wenn sich Betriebe bewerben müssen<br />

JUNGE WILDE<br />

16 Lisa hat Lack im Blut<br />

LACKMARKT<br />

18 Weltmarkt für Farben und Lacke in der Autoindustrie<br />

19 Stark unter Druck<br />

14<br />

Wenn sich Betriebe bewerben müssen<br />

Erinnern Sie sich noch an Ihren bevorstehenden<br />

Schulabschluss und die Bewerbungsphase. War es<br />

für Sie schwer einen Ausbildungsplatz zu finden?<br />

Vielleicht gehörten Sie zu den geburtenstarken<br />

Jahrgängen, als die Ausbildungsplätze rar waren.<br />

Die Konkurrenz um die wenigen Ausbildungsplätze<br />

war damals groß..<br />

BRANCHEN NEWS<br />

20 Es muss nicht immer Schadensteuerung sein<br />

22 AutOptik goes IRS<br />

24 Gegen Viren, Keime & Co.<br />

25 Team Nutzfahrzeug und Industrie<br />

27 „Unsere Partner sind für die Zukunft sehr gut<br />

aufgestellt.“<br />

29 Bonner Autohaus verbessert seine Effizienz<br />

30 Sponsoring und Hochleistung<br />

31 Wächst auch in der Krise stetig weiter<br />

AUSBILDUNG<br />

32 Hohe Qualität zum niedrigen Preis<br />

16<br />

Lisa hat Lack im Blut<br />

Lisa Dahmen ist 25 Jahre alt, hat knallbunt gefärbte<br />

Haare und ein starkes Auftreten. Aktuell macht sie<br />

eine Ausbildung bei Koopmann Lackierung in Neustadt/Wied.<br />

Seit zwei Jahren ist Lisa dort fester Bestandteil<br />

und hofft, im nächsten Jahr ihre Ausbildung<br />

erfolgreich abschließen zu können.<br />

36 WER • WO • WAS<br />

38 IMPRESSUM<br />

4 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


AKTUELL<br />

Am 11. und 18. September ist<br />

es wieder so weit: Werkstätten<br />

des Repanet-Netzwerkes<br />

öffnen ihre Hallen für Kleinreparaturen<br />

und sammeln dabei<br />

Geld für den guten<br />

Zweck. Bereits im vergangenen<br />

Jahr war der gemeinsame<br />

Aktionstag mit dem Kinderschutzbund<br />

ein großer Erfolg.<br />

Aktionstag<br />

Mit Macken, Beulen<br />

und Kratzern Gutes tun<br />

Über kleine Kratzer und Beulen<br />

im Auto ärgern sich viele.<br />

Doch wenn man mit Macken<br />

Kindern in Not helfen kann,<br />

bekommen solche Schönheitsfehler<br />

schnell eine andere<br />

Bedeutung. Frei nach dem<br />

Motto „Delle weg für den guten<br />

Zweck“ werden am gemeinsamen<br />

Aktionstag von<br />

Repanet und dem Kinderschutzbund<br />

Blech- und Lackschäden<br />

schon für kleines<br />

Geld beseitigt.<br />

Alle Einnahmen gehen erneut<br />

an den Kinderschutzbund.<br />

In diesem Jahr möchte<br />

Repanet mit gleich zwei Aktions-Samstagen<br />

an den Erfolg<br />

vom letzten Jahr anknüpfen.<br />

Fahrzeug- und Karosseriebetrieb Michels am Aktionstag im September 2020.<br />

Große Resonanz im<br />

vergangenen Jahr<br />

Im vergangenen Jahr machten<br />

sieben Repanet-Werkstätten<br />

in ganz Deutschland mit<br />

und besserten an einem<br />

Samstag Kleinigkeiten an<br />

den Autos der Kunden aus.<br />

Eine Aktion, die auf positive<br />

Resonanz stieß – bei Mitarbeitern<br />

und Kunden. Jutta<br />

Michels vom Karosserie- und<br />

Fahrzeugbetrieb Michels in<br />

Cochem staunte über den<br />

großen Andrang: „Damit hatten<br />

wir nicht gerechnet.<br />

Umso mehr haben wir uns gefreut,<br />

als die Schlange vor unserer<br />

Werkstatt immer länger<br />

wurde.“<br />

Viele Mitarbeiter von Michels<br />

hatten sich sofort bereit erklärt,<br />

sich an ihrem freien<br />

Tag für den Kinderschutzbund<br />

zu engagieren. Schade<br />

fand Michels nur die Umstände:<br />

„Wegen der Corona-Pandemie<br />

konnten wir die Kunden<br />

nur draußen empfangen.<br />

Für den diesjährigen Aktionstag<br />

hoffen wir, dass wir ein<br />

größeres Event daraus machen<br />

können.“ Neben Michels<br />

sind auch die Repanet-<br />

Werkstätten Konowski,<br />

Fuchs, Ebert sowie Fair Repair<br />

und Palumbo wieder dabei.<br />

Mehr Werkstätten<br />

miteinbinden<br />

„Wir haben unseren Aktionstag<br />

diesmal auf zwei Samstage<br />

aufgeteilt. Damit wollen<br />

wir weiteren Werkstätten die<br />

Möglichkeit geben, am Kinderschutzbund-Aktionstag<br />

teilzunehmen“, erklärt Margarita<br />

Debos (Vorstand von<br />

Repanet e.V.). Jeder Betrieb<br />

kann sich aussuchen, an welchem<br />

der Samstage er teilnehmen<br />

will.<br />

„Im vergangenen Jahr haben<br />

wir 9.330 Euro eingenommen<br />

und an den Kinderschutzbund<br />

übergeben. Es wäre<br />

toll, in diesem Jahr ein ähnliches<br />

oder noch besseres Ergebnis<br />

zu erzielen“, so Margarita<br />

Debos. Am Aktionstag<br />

werden kleine Schäden wie<br />

Lackkratzer, Schrammen<br />

oder Beulen ausgebessert.<br />

Für größere Schäden können<br />

die Kunden einen Folgetermin<br />

mit ihrer Werkstatt ausmachen.<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 5


AKTUELL<br />

Abkommen<br />

BASF verlängert Vereinbarung<br />

mit Mercedes-Benz<br />

BASF weitet ihre Lieferantenvereinbarung mit Mercedes-Benz aus.<br />

(Foto: Mercedes-Benz)<br />

BASF hat kürzlich einen<br />

mehrjährigen Vertrag mit<br />

Mercedes-Benz in der Region<br />

Asien-Pazifik (APAC) abgeschlossen,<br />

der den langjährigen<br />

Status als freigegebenen<br />

Lieferanten für den Automobilhersteller<br />

auf Australien,<br />

Japan, Malaysia, Südkorea,<br />

Taiwan und Thailand ausweitet.<br />

Die Vereinbarung, die auf<br />

dem Erfolg mit Mercedes-<br />

Benz in Europa, dem Nahen<br />

Osten und Afrika aufbaut,<br />

beinhaltet die Premium-Autoreparaturlackmarken<br />

Glasurit<br />

® und R-M ® sowie Zubehörprodukte<br />

der Marke RO-<br />

DIM ® . Effiziente digitale<br />

Farbtonlösungen, erstklassige<br />

Schulungen und technischer<br />

Support sowie eine Reihe<br />

von exklusiv unter der<br />

Marke Vision360 ® entwickelte<br />

Business-Management-Lösungen<br />

zur Steigerung der<br />

Leistung und Effizienz in der<br />

Werkstatt sind ebenfalls Teil<br />

der Vereinbarung.<br />

„Wir sind stolz und freuen<br />

uns, unsere bewährte Partnerschaft<br />

mit Mercedes-Benz auf<br />

diese dynamische Region<br />

ausweiten zu können. Unser<br />

Fokus auf Produktinnovation,<br />

ökoeffiziente Lösungen, digitale<br />

Business-Management-<br />

Lösungen und Schulungen<br />

passt gut zu Mercedes-Benz‘<br />

eigener Vision von Innovation<br />

und Nachhaltigkeit. Die Vereinbarung<br />

positioniert beide<br />

Unternehmen gut für gemeinsames<br />

Wachstum. Mercedes-<br />

Benz war auch einer unserer<br />

ersten Testkunden für unsere<br />

neuen digitalen Lösungen<br />

und hat damit dazu beigetragen,<br />

die Betriebseffizienz im<br />

gesamten Werkstattnetz zu<br />

steigern“, sagt Chris Jackman,<br />

Leiter Global Strategic<br />

Account Management, BASF<br />

Autoreparaturlacke.<br />

Im Rahmen des Gesamtangebots<br />

für Mercedes-Benz wird<br />

BASF auch digitale Lösungen<br />

und Lösungen zur Datenverarbeitung<br />

anbieten, einschließlich<br />

der äußerst effizienten<br />

digitalen Farbton-Management-Tools,<br />

die den<br />

Werkstätten helfen, Arbeits -<br />

abläufe zu beschleunigen.<br />

Das digitale tragbare Spektrophotometer<br />

misst präzise<br />

den Farbton auf dem Auto<br />

und führt den Lackierer<br />

schnell und einfach zur gewünschten<br />

Mischformel.<br />

Seit mehr als 100 Jahren unterstützen<br />

die Premium-Autoreparaturlackmarken<br />

von<br />

BASF Werkstätten mit professionellen<br />

Lösungen und erstklassiger<br />

Qualität. Um der<br />

steigenden Nachfrage aus<br />

der Automobilbranche nach<br />

einer Verbesserung von Effizienz,<br />

Produktivität und<br />

Nachhaltigkeit gerecht zu<br />

werden, hat BASF kürzlich<br />

ihre umweltfreundlichsten Lösungen<br />

für die Autoreparaturlackierung<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Die innovative Produktreihe<br />

steigert die Effizienz<br />

der Werkstätten zusätzlich<br />

und reduziert gleichzeitig<br />

die Belastung der Umwelt.<br />

Mit dem niedrigsten VOC-<br />

Gehalt und der höchs ten<br />

Ökoeffizienz aller Zeiten revolutioniert<br />

die neue Produktreihe<br />

den globalen<br />

Markt für Premium-Autoreparaturlacke.<br />

☐<br />

6<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


AKTUELL<br />

Marktstudie<br />

Hybrid-Elektro-Autos in Europa<br />

Elektromotor, Hybrid oder<br />

doch Wasserstoff? Revolutionärer<br />

Wandel bewegt die Verkehrswelt:<br />

Um die elektrische,<br />

klimaneutrale und vollvernetzte<br />

Mobilität der Zukunft<br />

kämpfen Autohersteller,<br />

Zulieferer und neue He -<br />

rausforderer. Etablierte In -<br />

dustriestandorte mit Millionen<br />

von Arbeitskräften müssen<br />

sich jetzt neu erfinden.<br />

Die Elektrifizierung verändert<br />

nicht nur die Autoin -<br />

dustrie rasant. Innovative<br />

Technologien und neue Geschäftsmodelle<br />

durchbrechen<br />

alte Branchengrenzen: Telekom-Firmen<br />

flirten mit Car-<br />

Sharing; Supermärkte machen<br />

mit Ladesäulen den<br />

Tankstellen Konkurrenz; Autos<br />

als Stromspeicher und Vehicle-to-Grid<br />

fördern erneuerbare<br />

Energien; Chemieunternehmen<br />

engagieren sich für<br />

Leichtbau; die großen Internet-Konzerne<br />

arbeiten am autonomen<br />

Fahren.<br />

Das Marktforschungsunternehmen<br />

Ceresana hat den<br />

rasch wachsenden europäischen<br />

Markt für elektrisch<br />

angetriebene Personenkraftwagen<br />

untersucht, das heißt<br />

für batterieelektrische Autos<br />

(BEV) und Plug-in-Hybrid-<br />

Fahrzeuge (PHEV).<br />

Automobilindustrie<br />

unter Strom<br />

Die Transformation der Fahrzeugindustrie<br />

hat enorme<br />

wirtschaftliche Auswirkungen:<br />

Derzeit sind in Europa<br />

über 357 Millionen Pkw unterwegs,<br />

davon 37 Prozent in<br />

Osteuropa inklusive Russ -<br />

land und der Türkei. Noch<br />

überwiegen Autos mit Benzin-<br />

oder Dieselmotoren<br />

(ICE) – Elektromobilität wird<br />

aber in vielen Staaten massiv<br />

gefördert und prescht von einem<br />

Rekord zum nächsten.<br />

Gegen den allgemeinen<br />

Trend erreichten elektrisch<br />

angetriebene Fahrzeuge im


AKTUELL<br />

onskapazitäten für Elektroautos<br />

an die Ansprüche der jeweiligen<br />

Konsumenten anpassen.<br />

Das Bewusstsein für<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit,<br />

das Interesse für Recycling<br />

und Kreislaufwirtschaft<br />

sind nicht überall<br />

gleich ausgeprägt – entsprechend<br />

auch nicht die staatlichen<br />

Subventionen und Förderprogramme.<br />

Der Ausbau<br />

der Ladeinfrastruktur und<br />

die Umsetzung der politischen<br />

und rechtlichen Vorgaben<br />

zum Klimaschutz werden<br />

mit unterschiedlich großem<br />

Enthusiasmus vorangetrieben.<br />

vergangenen Jahr einen<br />

Durchbruch: Während die<br />

Zahl der Neuzulassungen im<br />

Gefolge der Corona-Krise europaweit<br />

im Vergleich zu<br />

2019 insgesamt um fast 21<br />

Prozent einbrach, legten die<br />

Verkäufe von Elektroautos<br />

massiv zu. In Westeuropa haben<br />

PHEV und BEV nun bereits<br />

einen Anteil von 12,4 %<br />

an den Neuzulassungen. Die<br />

europäischen Autoproduzenten<br />

Volkswagen, BMW, Daimler<br />

und Renault konnten gegenüber<br />

Tesla und asiatischen<br />

Herstellern wie BYD<br />

deutlich aufholen.<br />

Fast alle europäischen Staaten<br />

fördern mit finanziellen<br />

und rechtlichen Anreizen<br />

den Kauf von emissionsarmen<br />

Fahrzeugen. Selbst vergleichsweise<br />

arme Länder,<br />

wie z.B. Rumänien, Griechenland<br />

oder die Slowakei, gewähren<br />

großzügige Zuschüsse<br />

und Kredite für die Anschaffung<br />

von umweltfreundlichen<br />

Elektroautos. Gleichzeitig<br />

werden CO 2 -Emissionen<br />

von Verbrennungsmotoren<br />

bei Kfz-Steuern, Mautund<br />

Park-Gebühren oder Versicherungen<br />

zunehmend mit<br />

Abgaben belegt. Die Produktion<br />

von Batterie-Systemen,<br />

aber auch die Ladeinfrastruktur<br />

wird massiv ausgebaut.<br />

Wesentliche Treiber der Elektromobilität<br />

sind die Vorgaben<br />

der Europäischen Union,<br />

die im Rahmen ihres „Green<br />

Deal“ die Grenzwerte für<br />

Treibhausgas-Emissionen immer<br />

weiter verschärft.<br />

CleanTech erobert die<br />

grüne Zukunft<br />

Die Analysten von Ceresana<br />

erwarten für ganz Europa,<br />

dass die Neuzulassung von<br />

elektrisch angetriebenen<br />

Fahrzeugen (PHEV & BEV)<br />

bis 2030 auf über 8,7 Millionen<br />

pro Jahr wachsen wird.<br />

Für BEV bedeutet dies einen<br />

durchschnittlichen Anstieg<br />

von 25 % pro Jahr; PHEV können<br />

voraussichtlich um 11,7<br />

% zulegen. Mit Zuwächsen<br />

von rund 33,8 % bei BEV und<br />

29,2 % bei PHEV erreichen<br />

die Länder in Osteuropa die<br />

höchsten Steigerungen – allerdings<br />

von einem vergleichsweise<br />

geringen Niveau<br />

aus.<br />

Gleichzeitig werden sonstige<br />

Antriebstechnologien, also<br />

vor allem Autos mit konventionellen<br />

Verbrennungsmotoren,<br />

in ganz Europa einen<br />

Rückgang von insgesamt voraussichtlich<br />

3,4 % jährlich<br />

verzeichnen. Der Prognose<br />

von Ceresana zufolge werden<br />

im Jahr 2030 auf Europas<br />

Straßen fast 34 Millionen<br />

BEV und 13,8 Millionen<br />

PHEV fahren. In Westeuropa<br />

steigt damit der Anteil von<br />

Elektroautos am gesamten<br />

Fahrzeugbestand von rund 1<br />

% im Jahr 2020 auf voraussichtlich<br />

20 % im Jahr 2030.<br />

Die aktuelle Studie von Ceresana<br />

berücksichtigt Veränderungen<br />

der Innovations- und<br />

Marktzyklen, Technologie<br />

und Effizienzsteigerung der<br />

Antriebsstränge, aber auch<br />

die spezifische Situation in<br />

den verschiedenen Ländern:<br />

Gesellschaftliche und ökonomische<br />

Trends wie Einkommensentwicklung,<br />

Fahrleistung,<br />

demografischer Wandel<br />

und Urbanisierung unterscheiden<br />

sich innerhalb<br />

Europa sehr. Von Kleinwagen<br />

über Mittelklasse- bis zu Luxus-<br />

und Sportwagen müssen<br />

Autohersteller ihr Produktportfolio<br />

und die Produkti-<br />

Die Studie in Kürze:<br />

Kapitel 1 gibt einen Überblick<br />

zum europäischen<br />

Markt (West- und Osteuropa)<br />

für Personenkraftwagen und<br />

macht dabei Prognosen bis<br />

zum Jahr 2030. Übersichtliche<br />

Tabellen und Abbildungen<br />

liefern Daten zu Neuzulassung,<br />

Bestand und Produktion<br />

von Pkw. Neben dem<br />

Gesamtmarkt werden die<br />

Zahlen für batterieelektrische<br />

Fahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge<br />

(PHEV) und<br />

sonstige Pkw (Aggregat aller<br />

anderen Antriebstechnologien)<br />

einzeln ausgewiesen.<br />

Kapitel 2 untersucht fundiert<br />

die Auto-Märkte der verschiedenen<br />

europäischen Länder.<br />

Dabei wird erst die Entwicklung<br />

des gesamten Pkw-Absatzes<br />

betrachtet, dann einzeln<br />

die Neuzulassung von<br />

PHEV und BEV. Im Detail<br />

analysiert werden 19 EU- und<br />

EFTA-Staaten sowie Großbritannien.<br />

☐<br />

8<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


AKTUELL<br />

Neuzulassungen<br />

Marken und alternative Antriebe<br />

Alternative Antriebe (batterieelektrisch,<br />

Hybrid, Plug-<br />

In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff)<br />

liegen nach den ers -<br />

ten zwei Zulassungsmonaten<br />

des Jahres <strong>2021</strong> mit einem<br />

Zuwachs von 128,6 Prozent<br />

deutlich über dem Niveau<br />

des Vorjahreszeitraums. Der<br />

Anteil der Neuzulassungen<br />

mit alternativen Antrieben am<br />

Gesamtzulassungsvolumen<br />

von 364.103 Personenkraftwagen<br />

(Pkw) erreichte mit<br />

134.044 Neuwagen insgesamt<br />

einen Anteil von 36,8<br />

Prozent. Im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres waren es<br />

lediglich 16,1 Prozent.<br />

Bei den deutschen Marken<br />

waren mit 68,7 Prozent mehr<br />

als zwei Drittel aller Audi-<br />

Neuzulassungen mit einem<br />

alternativen Antrieb ausgestattet<br />

(+50,7 %), bei BMW<br />

war es mehr als jeder zweite<br />

Neuwagen (57,2 %/+317,5<br />

%), bei Mercedes (38,5<br />

%/+129,2 %) und Ford (34,0<br />

%/+553,8 %) war mehr als<br />

jede dritte Neuzulassung mit<br />

einem alternativen Antrieb<br />

ausgestattet. Mit jeweils mehr<br />

als 27 Prozent verfügte gut jeder<br />

vierte Neuwagen der<br />

Marken Porsche (+15,3 %)<br />

und Mini (+159,0 %) über einen<br />

alternativen Antrieb. Bei<br />

VW (22,2 %/+236,4 %) war es<br />

jeder Fünfte.<br />

Der wachsende Trend zu alternativen<br />

Antrieben wurde<br />

im Berichtszeitraum von dem<br />

Aufwärtstrend der Elektro-<br />

Antriebe (Elektro (BEV)*,<br />

Plug-In, Brennstoffzelle) die<br />

eine Teilmenge der alternativen<br />

Kraftstoffe bilden, beein -<br />

flusst. Bei den deutschen<br />

Marken erreichten BMW<br />

(28,0 %/+194,7 %), Mini<br />

(27,2 %/+159,0 %), Porsche<br />

(27,1 %/+15,3 %) und Mercedes<br />

(26,9 %/+371,9 %) die<br />

größten Neuzulassungsanteile<br />

mit Elektroantrieb innerhalb<br />

ihrer Flotte. Bei Audi<br />

(21,8 %/+169,1 %) und VW<br />

(19,9 %/+231,7 %) war rund<br />

jeder fünfte Neuwagen mit einem<br />

Elektroantrieb ausgestattet,<br />

bei Ford (11,8 %) und<br />

Opel (10,7 %) war es gut jeder<br />

Zehnte.<br />

Die Importmarken legten bei<br />

den alternativen Antrieben<br />

ebenfalls deutlich zu. Unter<br />

den fünf Marken mit den<br />

meis ten neu zugelassenen<br />

Pkw mit alternativen Antrieben<br />

im laufenden Jahr erreichte<br />

Volvo innerhalb seiner<br />

Neuzulassungsflotte einen<br />

Anteil von 91,0 Prozent<br />

(+138,8 %), gefolgt von Hyundai<br />

mit 68,6 Prozent (+301,2<br />

%), Renault mit 32,5 Prozent<br />

(+99,4 %), Toyota mit 54,4<br />

Prozent (–15,8 %) sowie Seat<br />

mit 19,7 Prozent (+228,3 %).<br />

Unter den fünf zulassungsstärksten<br />

Importmarken mit<br />

Elektroantrieben erreichte<br />

Volvo im kumulierten Jahreszeitraum<br />

mit 47,9 Prozent<br />

(+138,3 %) erneut den stärks -<br />

ten Anteil gefolgt von Kia<br />

(32,9 %/+188,6 %), Peugeot<br />

(29,1 %/+230,7 %), Hyundai<br />

(28,9 %/+248,2 %) und Renault<br />

(26,4 %/+62,0 %).<br />

Bei den Elektrofahrzeugen<br />

(BEV)* erreichten die Marken<br />

VW, Smart, Renault, Hyundai<br />

und Tesla jeweils die<br />

höchsten Neuzulassungszahlen.<br />

Seit Jahresbeginn kamen<br />

9.316 fabrikneue Elektrofahrzeuge<br />

(BEV)* mit dem VW-<br />

Emblem zur Zulassung, dies<br />

entsprach einem Anteil von<br />

12,5 Prozent (+197,6 %) aller<br />

VW-Neuzulassungen. Der<br />

Smart-Anteil lag mit insgesamt<br />

3.383 Neuwagen bei<br />

100 Prozent (+0,4 %). Renault<br />

trug mit 2.999 neuen<br />

Elektrofahrzeugen (BEV)*<br />

bei, ihr Anteil an den Renault-Neuzulassungen<br />

betrug<br />

18,7 Prozent (+14,7 %). 2.733<br />

Elektrofahrzeuge (BEV)* waren<br />

mit einem Anteil von 25,5<br />

Prozent (+298,4 %) den Hyundai-Neuzulassungen<br />

zuzuordnen.<br />

Für die Marke Tesla<br />

wurden 2.371 Neuzulassungen<br />

ausgewiesen, die wie bei<br />

Smart zu 100 Prozent den<br />

Elektro-fahrzeugen<br />

zugeordnet wurden.<br />

(BEV)*<br />

Aufgrund der dynamischen<br />

Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der alternativen Kraftstoffarten<br />

zeigten sich bei einer Reihe<br />

von Marken im Jahresverlauf<br />

vierstellige Zuwächse im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Aufgrund der geringen<br />

Zulassungszahlen werden<br />

diese jedoch nicht näher betrachtet.<br />

☐<br />

* BEV= Battery Electric Vehicle,<br />

Fahrzeuge mit aus-schließlich elektrischer<br />

Energiequelle<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 9


MARKT & TECHNIK<br />

Crash, Comeback,<br />

Drama, Punkte<br />

Diese Rennserie macht ihrem<br />

Namen wirklich alle Ehre:<br />

Extreme E ist mit einem<br />

spektakulären Auftakt in<br />

der Wüste von Saudi-Arabien<br />

in ihre Premierensaison<br />

gestartet.<br />

10<br />

Die Gäste vor Ort und die Zuschauer<br />

am Fernseher rund um die Welt erlebten<br />

eine völlig neue Dimension von<br />

elektrischem Motorsport – faszinierende<br />

Bilder, heftige Duelle und einige<br />

Dramen inklusive. Für ABT CUPRA XE<br />

wurde das Gastspiel in Al-Ula zu einer<br />

wahren Achterbahnfahrt der Gefühle.<br />

Nach einem heftigen Unfall während<br />

des Qualifyings baute das Team den e-<br />

CUPRA ABT XE1 über Nacht komplett<br />

neu auf, erlebte im Shootout-Rennen<br />

ein erneutes Drama und eroberte<br />

schließlich noch wertvolle Punkte.<br />

Die größte Schrecksekunde des Wochenendes<br />

erlebten die Zuschauer im<br />

Qualifying am Samstagmorgen: Mattias<br />

Ekström hatte das Rennauto gerade<br />

nach einer schnellen Runde an Claudia<br />

Hürtgen übergeben. Die Deutsche war<br />

auf dem Weg zu einer Top-Zeit, als auf<br />

einer schnellen Passage des rund acht<br />

Kilometer langen Kurs ein technischer<br />

Defekt im vorderen Bereich des Einheitsautos<br />

auftrat. Der Rennwagen überschlug<br />

sich mehrmals und blieb<br />

schließlich auf der Seite liegen. „In diesem<br />

Moment kommt einem als Rennfahrerin<br />

jede Sekunde wie eine ganze<br />

Stunde vor. Ich habe gespürt, dass etwas<br />

im Auto gebrochen ist, und war ab<br />

dem Moment nur noch Passagier“, sagte<br />

Claudia Hürtgen.<br />

Während die Pilotin unverletzt ausstieg,<br />

bescherte der Unfall den Mechanikern<br />

eine lange Nachtschicht: 24 Stunden,<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


RPS schon!<br />

Daher im Zweifelsfall immer zum<br />

Original greifen. Das ist nicht<br />

nur KNICKBAR, SAUBER, SICHER<br />

und NACHFÜLLBAR sondern hält<br />

mit seinem sicheren Verschluss<br />

auch noch absolut DICHT! Da geht<br />

nichts daneben.<br />

Weitere Infos:<br />

www.sata.com/rps<br />

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Username: SATA GmbH & Co. KG and sata_global


MARKT & TECHNIK<br />

Am Ende des lang erwarteten Auftakts<br />

in das Abenteuer Extreme E bleiben<br />

dem Team ABT CUPRA XE jetzt 13<br />

Meisterschaftspunkte – und jede Menge<br />

Erfahrungen. „Die Serie ist noch wie<br />

ein Start-up, das sich erst entwickeln<br />

muss“, sagt Mattias Ekström.<br />

„Der Anfang war vielversprechend, und<br />

jetzt müssen wir als Team und als Serie<br />

die nächsten Schritte machen. Sobald<br />

wir zu Hause sind, stehen die ersten<br />

Nachbesprechungen an, damit wir im<br />

Senegal unsere wahre Stärke zeigen<br />

können. Unsere Ziele waren, sind und<br />

bleiben: Siege.“<br />

Das nächste Event im Kalender von Extreme<br />

E ist für den 29. und 30. Mai im<br />

Senegal geplant. Danach folgen bis Dezember<br />

drei weitere Rennen in Grönland,<br />

Brasilien und Argentinien. ☐<br />

nur unterbrochen von einer Dusche<br />

und einer knappen Stunde Schlaf, dauerte<br />

es, bis der e-CUPRA ABT XE1<br />

Sonntagvormittag wieder aufgebaut<br />

war und aus dem Zelt fuhr. Doch das<br />

nächste Drama wartete schon: Im sogenannten<br />

Shootout-Rennen um wichtige<br />

Punkte wurde Claudia Hürtgen in Führung<br />

liegend von einem Konkurrenten<br />

getroffen und musste den Lauf vorzeitig<br />

beenden. „Ich glaube, jeder hat deutlich<br />

gesehen, dass dieses Manöver unserer<br />

Konkurrenz Unsinn war“, sagte<br />

Mattias Ekström, der als Startfahrer zunächst<br />

einen deutlichen Vorsprung herausgefahren<br />

hatte.<br />

12<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


MARKT & TECHNIK<br />

Im Computer-Game DIRT 5 ist man im Gelände mit dem Standox Logo unterwegs.<br />

Virtueller Rallye-Sport<br />

In DIRT 5 offroad um die Welt<br />

Mit DIRT 5 erschien Anfang<br />

November 2020 die nächste<br />

Generation des kultigen<br />

Rallye-Videospiels des<br />

britischen Spieleentwicklers<br />

Codemasters – nach 2015<br />

und 2017 erneut mit dem<br />

Standox Logo zu Auswahl<br />

im spieleigenen Fahrzeugkonfigurator.<br />

Dschungel-Szenarien, antike Ruinen,<br />

Rio de Janeiro: Die mitreißende Rennsimulation<br />

von DIRT 5 führt die Fahrzeuge<br />

über extreme Offroadstrecken<br />

rund um die Welt – begleitet von Standox,<br />

einer globalen Reparaturlackmarke<br />

von Axalta, einem führenden weltweiten<br />

Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken.<br />

Jeder Spieler kann das<br />

Logo bei der Konfiguration seines<br />

Fahrzeugs aufbringen - dazu stehen<br />

Fahrzeuge in 13 unterschiedlichen<br />

Fahrzeugklassen aus sieben Jahrzehnten<br />

Automobilgeschichte zur Auswahl.<br />

„Auch wenn es sich hier nur um eine<br />

Computer-Simulation handelt – Standox<br />

ist Spezialist, wenn es um leuchtende<br />

Farben, spezielle Fahrzeuglakkierungen<br />

und professionelle Lackreparaturen<br />

geht, egal ob es sich um einen<br />

Parkrempler in der City oder<br />

Steinschlagschaden auf einer Offroad-<br />

Strecke handelt“, sagt Olaf Adamek,<br />

Refinish Brand Manager für Axalta<br />

Coating Systems in Europa, Mittlerer<br />

Osten und Afrika. „Von der NASCAR<br />

bis hin zur Formel 1 – das Engagement<br />

von Axalta im Motorsport hat eine lange<br />

Geschichte. Wir sind stolz darauf,<br />

dass wir mit Standox auch im virtuellen<br />

Rallye-Sport inzwischen einen festen<br />

Platz haben.“<br />

DIRT 5 ist unter anderem für PlayStation<br />

4, Xbox One und Microsoft Windows<br />

erhältlich. Weitere Informationen<br />

über das Engagement von Axalta im<br />

Motorsport, auch außerhalb von Computer<br />

und Konsole, finden Sie unter<br />

www.refinish.axalta.eu/motorsports.<br />

Weitere Informationen über robuste<br />

Lacke und aufregende Farbtöne finden<br />

Sie unter www.standox.de. ☐<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 13


UNTERNEHEMENSKULTUR<br />

Erinnern Sie sich noch an<br />

Ihren bevorstehenden Schulabschluss<br />

und die Bewerbungsphase.<br />

War es für Sie<br />

schwer einen Ausbildungsplatz<br />

zu finden? Vielleicht gehörten<br />

Sie zu den geburtenstarken<br />

Jahrgängen, als die Ausbildungsplätze<br />

rar waren. Die<br />

Konkurrenz um die wenigen<br />

Ausbildungsplätze war damals<br />

groß.<br />

Auszubildende finden und binden<br />

Wenn sich Betriebe<br />

bewerben müssen<br />

Warum Unternehmen heute<br />

ganz anders über Auszubildenden-Rekrutierung<br />

nachdenken<br />

müssen<br />

Zu Beginn der betrieblichen Ausbildung<br />

steht die Aufgabe der Ausbildungsrekrutierung.<br />

Im Gegensatz zur<br />

Industrie, die über eigene Ausbildungsabteilungen<br />

verfügt, ist es für viele Ausbildungsbetriebe<br />

im Handwerk nicht<br />

einfach, die richtigen Kandidaten zu<br />

finden. Es gibt eine Vielzahl von Berufen,<br />

zusätzlich ist das Handwerk für<br />

manchen jungen Menschen nicht attraktiv.<br />

Andere wiederum stehen unter<br />

dem Einfluss der Eltern: „Handwerker<br />

sind nie arbeitslos“.<br />

Seit einigen Jahren ist vieles<br />

anders und anspruchsvoller<br />

geworden.<br />

Das Finden von Auszubildenden hat<br />

sich auch für die Handwerksbetriebe<br />

verändert und stellt neue und moderne<br />

Anforderungen an die Betriebe. Es ist<br />

nicht mehr so, wie Sie es aus Ihrer Zeit<br />

vor Ihrer Berufsausbildung kennen. Vorbei<br />

sind die Zeiten, als man aus einem<br />

Stapel von Bewerbungsmappen die geeigneten<br />

Kandidaten auswählen konnte.<br />

Doch durch den demografischen Wandel<br />

und den Trend zum Hochschulabschluss<br />

wird es immer schwieriger für<br />

den Handwerksbetrieb die passenden<br />

Bewerber/innen zu finden.<br />

14<br />

Mit Postkarten machen Handwerksbetriebe in Schulen, Sportstudios etc. auf Ihre<br />

freien Ausbildungsplätze aufmerksam.<br />

Und bei denjenigen die sich bewerben<br />

klaffen die Leistungsvoraussetzungen<br />

und Ausbildungsanforderungen der<br />

Handwerksbetriebe weit auseinander.<br />

So werden wirklich geeignete Ausbildungsinteressierte<br />

zur Mangelware.<br />

Entwicklungen dieser Art werden sich<br />

in naher Zukunft leider nicht entspannen,<br />

sondern verstärken.<br />

Wenn die Handwerksbetriebe hier<br />

nicht aktiv werden, bleiben viele Ausbildungsplätze,<br />

die ja auch ein Mittel<br />

zur Fachkräfteerhaltung sind, unbesetzt.<br />

Ihr Handwerk ist auf Fachkräfte<br />

angewiesen und bereits jetzt fehlen in<br />

vielen Betrieben die Auszubildenden.<br />

Um auch in Zukunft ausbilden zu können,<br />

müssen die Handwerksbetriebe<br />

deutlich aktiver werden und gezielt auf<br />

junge Menschen zugehen.<br />

Planung und Organisation<br />

Planen Sie die Besetzung Ihrer Ausbildungsplätze<br />

frühzeitig und nutzen Sie<br />

unterschiedliche Wege für die Anwerbung<br />

der Azubis. Bieten Sie z.B. Praktika<br />

an, um mit den Jugendlichen direkt<br />

in Kontakt zu treten und seien Sie offen<br />

für Bewerber/innen aller Schulformen.<br />

Legen Sie mehr Wert auf die sozialen<br />

Kompetenzen und die persönlichen Eigenschaften<br />

Ihrer Bewerber als immer<br />

nur den Blick auf Schulnoten zu richten.<br />

Seien Sie auch bereit Ihre Ausbildungsplätze<br />

an Jugendliche weiterzugeben,<br />

die vielleicht nicht vollständig<br />

Ihren Vorstellungen entsprechen.<br />

.<br />

Die besten Kanäle m Auszubildende<br />

zu erreichen<br />

Schüler sind vor allem digital über die<br />

SocialMedia Kanäle zu erreichen. Aber<br />

auch Veranstaltungen, z.B. Ausbildungsmessen,<br />

Handwerkskammer und<br />

Schulen werden immer beliebter. Die<br />

Wuppertaler Kreishandwerkerschaft<br />

geht neue Wege um Jugendliche für<br />

eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern.<br />

Unter dem Motto „Schulbank<br />

trifft Werkbank“ haben sieben Betriebe<br />

aus unterschiedlichen Handwerksbereichen,<br />

in einer Gesamtschule den Schülern<br />

in Workshops die Ausbildungsberufe<br />

praxisnah vorgestellt. Einige der<br />

Betriebe brachten teilweise ihre eigenen<br />

Auszubildenden mit. Bei diesen<br />

Veranstaltungen stellen die Schulen<br />

den Handwerksbetrieben Klassenräume<br />

zur Verfügung, um ihren Betrieb<br />

und ihre Ausbildungsberufe zu präsentieren.<br />

An der ersten Veranstaltung nahmen<br />

einhundertfünfzig Schüler und Schüle-<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


UNTERNEHEMENSKULTUR<br />

rinnen der achten Klasse teil. Bevor es<br />

in die Workshops ging wurden die insgesamt<br />

sieben teilnehmenden Berufe<br />

(Bäcker, Elektroniker, Friseur, Kfz-Mechatroniker,<br />

Maler, Sanitär & Heizungstechnik<br />

und Tischler) in Kurzfilmen vorgestellt.<br />

In den Klassenräumen ging es<br />

dann gruppenweise in die Praxis. Es<br />

wurden Alarmanlagen programmiert,<br />

Haare gestylt, Heizkörper entlüftet,<br />

Holz auf Gehrung gesägt, tapeziert<br />

und Brezel geformt.<br />

Und was macht unsere Branche: Fehlanzeige!<br />

Leider nahm kein Instandsetzungsbetrieb<br />

teil!<br />

Analog statt digital<br />

Jörg Bruckmann schrieb in seinem<br />

Buch „Personalmarketing mit gesundem<br />

Menschenverstand“ folgendes Zitat:<br />

„In Zeiten, in denen viele den digitalen<br />

Messias anbeten, können gerade<br />

analoge Strategien Erfolg versprechen.“<br />

So macht es beispielsweise die Firma<br />

Gerhard Hacker aus Geesthacht bei<br />

Lüneburg. Gerhard Hacker besucht regelmäßig<br />

die Schulen im Umkreis von<br />

Lüneburg, um dort Kontakt zu halten<br />

und auf Schulveranstaltungen seinen<br />

Betrieb zu präsentieren. Dafür ließ er<br />

eigens einen Flyer entwickeln, den er<br />

dort verteilt. Der Titel des Flyers lautet<br />

„Gekommen, um zu bleiben.“<br />

In diesem Flyer kommen ehemalige<br />

Auszubildende zu Wort, die mit eigenen<br />

Worten beschreiben, warum sie<br />

nach ihrer Ausbildung bei Hacker geblieben<br />

sind.<br />

Auch diese Aktionen waren bisher immer<br />

erfolgreich.<br />

Und wenn sich schon junge Leute in Ihrem<br />

Betrieb in der Ausbildung befinden:<br />

Wie denken Sie, wird über Ihren<br />

Betrieb gesprochen?<br />

Ich will Sie nochmals an Ihre Lehrjahre<br />

erinnern: Waren Sie forsch und sind<br />

auf Ihren Chef zugegangen, um mit<br />

ihm über Ihre Situation oder eine Aufgabe<br />

zu sprechen? Waren Sie vielleicht<br />

eher eingeschüchtert?<br />

Darum mein Tipp:<br />

•Gehen Sie ohne Vorbehalte auf junge<br />

Mitarbeiter zu.<br />

•Würdigen Sie deren Arbeitsergebnisse.<br />

•Fragen Sie, wo und ob sie Unterstützung<br />

benötigen.<br />

•Ermuntern Sie sie am Wochenende<br />

vielleicht am eigenen Auto „zu schrauben“.<br />

Golf oder Straßenkreuzer?<br />

Kürzlich berichtete der <strong>FML</strong> über die<br />

Azubis der Firma Klarhorst, die sogar<br />

eine Instagram-Seite (#Klarzubis) nutzen.<br />

Dort informieren sie ihren Freunden<br />

über ihre Arbeit und wie cool der<br />

Job im Instandsetzungsbetrieb ist. Die<br />

sind stolz auf ihren Job!<br />

Und wenn die Schulen einen Ausbildungstag<br />

veranstalten.. Was denken Sie,<br />

wie es wirkt, wenn man mit dem 59er<br />

Cadillac auf den Schulhof rollt? Die<br />

Azubine oder der Azubi, die mit an<br />

Bord sind, werden beneidet! Da wird<br />

das Interesse bei den Schülern für das<br />

Kfz-Handwerk geweckt. Und schon ist<br />

man als „Lehrherr“ in einer ganz anderen<br />

Situation.<br />

Postkarten<br />

Die Firma Palumbo setzte im letzten<br />

Jahr, neben Internet, Facebook & Co<br />

auf Postkarten. Die Postkarten zeigen<br />

auf der Vorderseite eine typische Szene<br />

des Ausbildungsberufs und sind auf der<br />

Rückseite personalisiert mit den<br />

Adressdaten des Betriebs. Salvatore Palumbo<br />

verteilte die Postkarten persönlich<br />

im Umkreis von Neunkirchen bei<br />

Schulen, Ämtern, Fitnessstudios, Kneipen<br />

und Restaurants, die bei Jugendlichen<br />

beliebt sind. Der Erfolg gab ihm<br />

Recht; mehr als 20 Postkarten und Interessenten<br />

für einen Ausbildungsplatz kamen<br />

in seinen Betrieb zurück.<br />

Werden Sie aktiv und machen<br />

das Thema „Azubi-Findung<br />

und Bindung“ zur Chefsache.<br />

Bei Anregungen und Fragen können<br />

Sie mich auch gerne anrufen oder senden<br />

mir einfach eine Mail. Bei Bedarf<br />

unterstützen wir Sie auch vor Ort bei<br />

diesem Thema.<br />

In diesem Sinne,<br />

Ihr Andreas Keller<br />

Flyer Eigenentwicklung der Firma Gerhard Hacker aus Geestacht<br />

Website: www.stellschrauben.org<br />

Mail: andreas.keller@stellschrauben.org<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 15


JUNGE WILDE<br />

Seit zwei Jahren Auszubildende<br />

bei Koopmann Lackierung in<br />

Neustadt/Wied: Lisa Dahmen.<br />

Lisa<br />

hat Lack im Blut<br />

Lisa Dahmen ist 25 Jahre alt,<br />

hat knallbunt gefärbte Haare<br />

und ein starkes Auftreten.<br />

Aktuell macht sie eine<br />

Ausbildung bei Koopmann<br />

Lackierung in Neustadt/Wied<br />

bei Bonn. Seit zwei Jahren ist<br />

Lisa dort fester Bestandteil<br />

des sechsköpfigen Teams und<br />

hofft, im nächsten Jahr ihre<br />

Ausbildung erfolgreich<br />

ab schließen zu können.<br />

Warum Lackiererin? Schon als kleines<br />

Kind begeisterte die Auszubildende<br />

sich für die buntesten Farben und unterschiedlichsten<br />

Autos. Sie selbst kam<br />

gar nicht auf die Idee, eine Ausbildung<br />

als Lackiererin zu machen, sie ist damit<br />

aber jetzt umso glücklicher: „Eigentlich<br />

war’s meine Mutter, die mich darauf gebracht<br />

hat. Aber ich fand ihre Idee echt<br />

cool.“ Dennoch, das war auch Lisa<br />

schnell klar: Für die Arbeit in einem<br />

Lackierbetrieb braucht man als Frau<br />

vor allem Biss und Durchsetzungsvermögen.<br />

Durchsetzen will gelernt sein<br />

Sich in einem überwiegend von Männern<br />

dominierten Beruf zu behaupten,<br />

ist nicht immer leicht: „Klar, gibt es da<br />

schon mal Vorurteile. Aber die sind<br />

nicht immer gegen mich als Frau gerichtet.<br />

Viele wissen einfach nicht, was<br />

wir Lackiererinnen und Lackierer so<br />

machen.“ Vom Herstellen und Behandeln<br />

von Oberflächen über das Ausführen<br />

von Demontage- und Montagearbeiten<br />

bis hin zum Lackieren von Fahrzeugen<br />

und Fahrzeugteilen bietet der Beruf<br />

eine enorme Vielfalt. Und das Klischee,<br />

es gebe nur Männer im Lackierhandwerk,<br />

kann Lisa nicht bestätigen:<br />

„Die Hälfte der Belegschaft bei Koopmann<br />

Lackierung ist weiblich. Und ich<br />

komme mit allen im Team gut klar.“<br />

Zwar gibt es mit den männlichen Kollegen<br />

hin und wieder mal Zoff, aber das<br />

hat in der Regel nichts mit ihrem Geschlecht<br />

zu tun. Auch aus ihrem Umfeld<br />

kam schon Gegenwind, von dem sich<br />

die 25-Jährige jedoch nicht entmutigen<br />

ließ. „Natürlich hatten einige aus meinem<br />

Verwandten- und Freundeskreis<br />

Bedenken. Tiemo Sehon, Manche denken, ich habe<br />

in CEO der SEHON Branche Lackieranlagen nichts zu suchen“, er-<br />

16 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


JUNGE WILDE<br />

klärt Lisa. Doch für sie ist klar, dass sie<br />

keine bessere Entscheidung hätte treffen<br />

können.<br />

Bunt, bunter, Lisa<br />

Dass auch Frauen vielfältige Talente im<br />

Lackieren haben, stellt sie täglich unter<br />

Beweis. Den Spaß, den sie bei ihrer Arbeit<br />

hat, sieht man Lisa an. Auch ein<br />

Grund dafür, dass sie in ihrer Freizeit<br />

auch eigene Projekte voranbringt: „Ich<br />

habe meinen eigenen Roller selbst lakkiert.<br />

Das ist schon etwas, worauf ich<br />

besonders stolz bin.“ Ihre auffällig gefärbten<br />

Haare und ihr lässiger Style verdeutlichen<br />

ihre starke Persönlichkeit.<br />

Sie lebt für den Beruf und fühlt sich in<br />

ihrem Ausbildungsbetrieb sichtlich<br />

wohl. Die Kreativität, die sie durch ihren<br />

Beruf ausüben kann, fasziniert die<br />

25-Jährige. Auch Abwechslung und<br />

Vielfalt zeichnen in Lisas Augen die Arbeit<br />

als Lackiererin aus. „Man kann<br />

sich künstlerisch entfalten. Besonders<br />

bei eigenen Projekten“, schwärmt sie.<br />

Eine große Hilfe<br />

Wie einige andere Lackierer*innen besucht<br />

auch Lisa das Standox Camp. Besonders<br />

für den Start der Ausbildung<br />

hat ihr das Camp sehr geholfen: „Das<br />

war super. Von der Reparatur von Stoßstangen<br />

bis hin zu den Sicherheitsbestimmungen<br />

habe ich viel gelernt.“<br />

Lisa Dahmen: „Ich habe meinen eigenen<br />

Roller selbst lackiert. Das ist schon<br />

etwas, worauf ich besonders stolz bin.“<br />

Lisa hofft im kommenden Jahr ihre Gesellenprüfung<br />

mit einem guten Ergebnis<br />

zu absolvieren, um ihrem Wunsch,<br />

später auch die Meisterprüfung zu machen,<br />

näher zu kommen: „Ich möchte<br />

mich einfach noch mehr im Lackiererhandwerk<br />

austoben können und das am<br />

liebsten auch weiterhin in meinem jetzigen<br />

Ausbildungsbetrieb.“ ☐<br />

Fotos: Klaus Wohlmann<br />

Lackieranlagen von SEHON sind die perfekte<br />

Symbiose aus Hightech und Green Technology.<br />

Bei Neubau und Modernisierung. Made in Germany.<br />

• Bis zu 80 % weniger Energieverbrauch<br />

• Bis zu 80 % weniger CO2-Ausstoß<br />

• Bis zu 100 % partikelfreie Abluft<br />

• Nahezu keine Erzeugung von Feinstaub oder Mikroplastik<br />

• Einsatz regenerativer Energieformen<br />

• Ganzheitliches Energiemanagement inkl. BHKW<br />

• Überragende Öko-Bilanzen<br />

• Gesetzliche Normen und Vorschriften werden übertroffen<br />

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Seit über 40 Jahren engagiert sich SEHON durch einzigartige<br />

Innovationen für aktiven Klimaschutz, für Umwelt<br />

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Energiespartechnik.<br />

Umwelt und Natur sagen Danke.<br />

www.sehon-lackieranlagen.de


LACKMARKT<br />

Ceresana-Studie<br />

Weltmarkt für Farben und Lacke<br />

in der Autoindustrie<br />

Autolacke sehen nicht nur gut<br />

aus, sie schützen die Oberfläche<br />

von Fahrzeugen auch gegen<br />

Kratzer, UV-Licht, Rost,<br />

Kraftstoff-Spritzer und andere<br />

Gefahren. Die Automobil-In -<br />

dustrie zählt zu den größten<br />

Abnehmern für Beschichtungen.<br />

Das Marktforschungsinstitut<br />

Ceresana hat untersucht,<br />

wie sich der Weltmarkt für<br />

Auto-Farben und -Lacke von<br />

der Corona-Krise erholt.<br />

Trotz eines massiven<br />

Rückgangs wurden im<br />

Jahr 2020 weltweit<br />

rund 3,4 Millionen<br />

Tonnen dieser Hochleistungsbeschichtungen<br />

verbraucht.<br />

Die aktuelle Studie<br />

erfasst die<br />

Lackierung aller<br />

Bauteile, die von<br />

Zulieferbetrieben<br />

oder Fahrzeugherstellern<br />

gefertigt und in<br />

Straßenfahrzeugen<br />

verbaut<br />

werden.<br />

Betrachtet<br />

wird der Einsatz<br />

in Personenkraftwagen<br />

(Pkw) und Nutzfahrzeugen (Lkw, Transporter,<br />

Busse) – sowohl beim Neubau<br />

als auch bei Ersatzteilen.<br />

Zahl der<br />

Auto-Zulassungen steigt<br />

wieder<br />

Der weltweite Absatz an Neuwagen hatte<br />

bereits im Jahr 2017 mit über 70 Millionen<br />

Stück seinen bisherigen Höhepunkt<br />

erreicht. Seither führt unter anderem<br />

die abnehmende Dynamik in<br />

den Schwellenländern, besonders den<br />

BRIC-Staaten, zu einem Rückgang der<br />

Pkw-Verkäufe. Im vergangenen Jahr<br />

sorgte die Ausbreitung von Covid-19<br />

für einen dramatischen Einbruch: Die<br />

Zahl der Neuzulassungen sank weltweit<br />

um rund 15 Prozent.<br />

Ein Großteil des Rückgangs entfiel dabei<br />

jedoch auf das erste Halbjahr 2020.<br />

Bereits in der zweiten Jahreshälfte setzte<br />

wieder eine Erholung ein, allerdings<br />

je nach Land unterschiedlich stark ausgeprägt.<br />

Mehr Reparaturlacke,<br />

weniger OEM-Beschichtungen<br />

Die finanziellen Einbußen, welche viele<br />

Haushalte durch die Krise zu verzeichnen<br />

haben, werden voraussichtlich<br />

noch mehrere Jahre nachwirken und<br />

das Konsumverhalten beeinflussen: Wo<br />

Neuwagen unerschwinglich sind, gewinnen<br />

Gebrauchtwagen an Bedeutung.<br />

Ceresana hat detailliert die Nachfrage<br />

für einzelne Lackschichten, Einsatzbereiche,<br />

Technologien sowie Produkttypen<br />

analysiert: Die Marktforscher<br />

erwarten, dass Lacke im Reparatursegment<br />

im Laufe des Jahres <strong>2021</strong> oder<br />

2022 gegenüber OEM-Lackierungen einige<br />

Prozentpunkte Marktanteil gewinnen<br />

werden. Die leichte zeitliche Verzögerung<br />

kommt daher, dass die Zahl der<br />

gefahrenen Kilometer jetzt erst allmählich<br />

wieder wächst – und mit der Mobilität<br />

auch der Bedarf nach Reparaturlakkierungen.<br />

Basislack in großen Mengen<br />

An Qualität und Eigenschaften von Autolacken<br />

werden hohe Ansprüche gestellt.<br />

Ganz-, Teil- und Einzelteil-Lackierungen<br />

finden im Schadensfall, bei der<br />

Gebrauchtwagen-Lackierung sowie der<br />

Neuwagen-Sonderlackierung im Werk<br />

oder bei Händlern statt. Die Lackierung<br />

von Fahrzeugen kann unterteilt werden<br />

in die Arbeitsschritte kathodische<br />

Tauchlackierung, Unterbodenschutz<br />

und Auftrag von Füller, Basislack und<br />

Klarlack. Mit Hilfe der Füller werden<br />

Unebenheiten der Oberflächen ausgeglichen<br />

und die Haftung der weiteren<br />

Schichten verbessert. Die mengenmäßig<br />

bedeutendste Lackschicht ist der Basislack,<br />

gefolgt von der Elektrotauchlakkierung.<br />

Der Basislack ist eine farbgebende<br />

Schicht und bestimmt zum Großteil<br />

die Optik der Gesamtlackierung.<br />

Die Elektrotauchlackierung dient vor allem<br />

dazu, die Fahrzeugkarosserien vor<br />

18<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


LACKMARKT<br />

Korrosion zu schützen. Die Analysten<br />

von Ceresana erwarten, dass der Markt<br />

für Basislacke im Jahr 2030 ein Niveau<br />

von rund 1,4 Millionen Tonnen erreichen<br />

wird.<br />

Die Studie in Kürze:<br />

Kapitel 1 bietet eine Darstellung des<br />

globalen Markts für Lacke in der Automobil-Industrie<br />

– einschließlich Prognosen<br />

bis 2030. Für die Regionen Westund<br />

Osteuropa, Nordamerika, Südamerika,<br />

Asien-Pazifik, Mittlerer Osten und<br />

Afrika werden der Verbrauch sowie<br />

Umsatz erläutert.<br />

In Kapitel 2 werden Marktdaten zu den<br />

wichtigsten 16 Ländern geliefert, d.h.<br />

jeweils der länderspezifische Verbrauch<br />

und Umsatz. Die Nachfrage<br />

wird detailliert analysiert für verschiedene<br />

Lackschichten:<br />

•Elektrotauchlackierung<br />

•Füller<br />

•Basislack<br />

•Klarlack<br />

Einsatzbereiche:<br />

•OEM-Lackierung<br />

•Reparatur- und Ersatzlacke<br />

Technologien:<br />

•Lösungsmittel-basiert<br />

•Wasser-basiert<br />

•Sonstige<br />

Produkttypen:<br />

•Epoxid<br />

•Polyurethan<br />

•Acryl<br />

•sonstige Lack-Typen<br />

Kapitel 3 bietet Unternehmensprofile<br />

der bedeutendsten Hersteller von Lakken<br />

für die Automobilindustrie, übersichtlich<br />

gegliedert nach Kontaktdaten,<br />

Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten<br />

und Kurzprofil. Ausführliche<br />

Profile werden von 56 Herstellern<br />

geliefert, wie z.B. PPG Industries, Akzo<br />

Nobel N.V., The Sherwin-Williams Company,<br />

Sika AG, RPM International Inc.,<br />

Kansai Paint Co., Ltd., KCC Corporation,<br />

WEG S.A. und Nippon Paint Holding<br />

Co., Ltd.<br />

https://www.ceresana.com/de/marktstudien/industrie/lacke-im-automobil/<br />

☐<br />

Entwicklung an den Rohstoffmärkten<br />

Stark unter Druck<br />

Die europäische Lack-,<br />

Druckfarben- und Künstlerfarbenindustrie<br />

steht aufgrund<br />

steigender Rohstoffpreise<br />

unter hohem Druck. Ein<br />

komplexer Mix aus Nachfrage,<br />

Kapazitätsproblemen und<br />

knappen Transportressourcen<br />

erhöht bei wichtigen Rohstoffen<br />

die Unsicherheit in der<br />

Lieferkette.<br />

„Nach einem Jahr, das von der COVID-<br />

19-Pandemie geprägt war, steht unsere<br />

Branche <strong>2021</strong> aufgrund des Anstiegs<br />

der Rohstoffpreise erneut vor großen<br />

Herausforderungen”, so André Vieira<br />

de Castro, Vorsitzender des Verbands<br />

der europäischen Lack-, Druckfarbenund<br />

Künstlerfarbenindustrie (CEPE).<br />

Für den Anstieg gibt es gleich mehrere<br />

Gründe: eine steigende Nachfrage<br />

nach Rohstoffen aufgrund der erwarteten<br />

wirtschaftlichen Erholung, eine Verknappung<br />

der verfügbaren Rohstoffe<br />

wegen schlechter Wetterbedingungen<br />

und die Schließung mehrerer Werke,<br />

die Rohstofflieferanten sich auf „force<br />

majeure“ – höhere Gewalt – berufen<br />

lässt. Zusätzlich erhöhen sich die Transportkosten<br />

durch den stark gestiegenen<br />

Ölpreis. André Vieira de Castro ergänzt:<br />

„Die Belastung für die Branche<br />

ist immens, da die Rohstoffpreise mehr<br />

als die Hälfte der Kosten ausmachen.<br />

Seit Januar sind die Kosten für Schlüsselkomponenten<br />

wie Epoxidharze in<br />

Europa um 60 Prozent gestiegen. Ähnlich<br />

sieht es bei den Lösemitteln aus, allein<br />

der Preis für Aceton und n-Buty -<br />

lacetat ist dort um 123 % bzw. 91 % gestiegen.”<br />

Die aktuelle Situation hat ihren Ursprung<br />

in Europa und Asien und insbesondere<br />

aus der unerwartet schnellen<br />

V-förmigen Erholung in China, die die<br />

Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen<br />

anheizt. Neben Epoxidharzen umfasst<br />

die Liste der stark nachgefragten petrochemischen<br />

Rohstoffe unter anderem<br />

Polyesterharze, Polypropylenglykole,<br />

Acrylsäuren, Acrylharz, UV-Harze, Polyurethanharze<br />

und Lösungsmittel. Parallel<br />

zu den petrochemischen Rohstoffen<br />

sind auch die globalen Kosten für<br />

Pigmente (einschließlich Titandioxid,<br />

rotes und gelbes Eisenoxid) stark gestiegen.<br />

Zu den wichtigsten Treibern<br />

der Preiserhöhungen gehören die starke<br />

Nachfrage in allen Industriebereichen,<br />

ein größerer inländischer Versorgungsbedarf<br />

in den Produktionsländern,<br />

allgemeine Ungleichgewichte<br />

zwischen Angebot und Nachfrage sowie<br />

höhere Kosten für Pigmentkomponenten.<br />

Die aktuelle Situation wird durch Kapazitätsprobleme<br />

zusätzlich verschärft:<br />

Störungen bei Produzenten in Asien<br />

und Europa – entweder durch Fabrikschließungen<br />

oder Betriebsunfälle – haben<br />

das Angebot deutlich verknappt.<br />

Ein weiterer Kostenfaktor sind knappe<br />

Transportressourcen. Die COVID-19-<br />

Pandemie hat zu einer sprunghaften<br />

Nachfrage im internationalen Handel<br />

geführt, die sich auf die globalen Bewegungen<br />

der Schiffscontainer auswirkt.<br />

Der derzeit weltweite Mangel von Containern<br />

an den richtigen Orten hat zu<br />

einem starken Anstieg der Transport -<br />

kosten geführt: Die Preise für Container<br />

zwischen China und Europa sind<br />

seit dem vierten Quartal 2020 um mehr<br />

als 400 Prozent gestiegen.<br />

Während die Farbenindustrie versucht,<br />

mit den aktuellen Unsicherheiten so<br />

gut wie möglich zurechtzukommen,<br />

sollte der Druck des Weltmarkts den<br />

europäischen Entscheidungsträgern zu<br />

denken geben. „Mehr Nachhaltigkeit<br />

ist unbestreitbar der Weg in die Zukunft,<br />

aber der globale Wettbewerb<br />

sollte bei den Maßnahmen des EU<br />

Green Deals nicht außer Acht gelassen<br />

werden“, schließt André Vieira de Castro:<br />

„Europa braucht unbedingt eine<br />

starke Chemieindustrie mit Fabriken in<br />

Europa, um autarker zu sein, sonst ist<br />

die europäische Wirtschaft als Ganzes<br />

gefährdet.“ ☐<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 19


BRANCHEN NEWS<br />

Pro und Contra<br />

Es muss nicht immer<br />

Schadensteuerung sein<br />

Uli Frenzel, Geschäftsführer Color Company in Illertissen: „Wir<br />

arbeiten nur mit wenigen ausgesuchten Schadensteuerern zusammen.“<br />

Die Diskussion über das Pro<br />

und Contra von Schadensteuerung<br />

läuft in der K&L-<br />

Branche seit Jahren. Fast jede<br />

Werkstatt hat Erfahrungen<br />

damit gemacht, sowohl positive<br />

wie auch negative. Doch<br />

es gibt „gallische Dörfer“:<br />

Kfz-Betriebe, die mit wenig<br />

oder sogar ohne Schadensteuerung<br />

auskommen – und<br />

dennoch erfolgreich sind.<br />

Hier sind drei Beispiele.<br />

Die Color Company GmbH<br />

& Co. KG aus Illertissen bei<br />

Ulm ist eigentlich ein idealer<br />

Kandidat für Schadensteuerung:<br />

Das Unternehmen ist<br />

groß, es verfügt über ein<br />

rund 2.600 Quadratmeter<br />

großes Betriebsgebäude und<br />

beschäftigt 25 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Aber:<br />

„Rund 70 Prozent unseres<br />

Geschäfts machen wir mit<br />

Privatkunden, Autohäusern,<br />

Flotten, Firmenkunden, In -<br />

dustrieaufträgen und der<br />

Lackierung von Nutzfahrzeugen“,<br />

betont Geschäftsführer<br />

Uli Frenzel. „Das betrachte<br />

ich als unsere Hauptgeschäftsfelder<br />

– nicht die<br />

Schadensteuerung.“<br />

Als besonders lukrativ haben<br />

sich für die Color Company<br />

Nischen- und Spezialangebote<br />

erwiesen, zum Beispiel die<br />

Bearbeitung von Großfahrzeugen.<br />

„Aus dem gleichen<br />

Grund beschäftigen wir uns<br />

auch verstärkt mit dem Thema<br />

Reparatur von Wohnmobilen<br />

und Caravans“, sagt Frenzel.<br />

„Das ist ein wachsender<br />

Markt, auf den wir uns in den<br />

nächsten Jahren noch stärker<br />

einlassen wollen.“<br />

Kein grundsätzlicher<br />

Verzicht auf<br />

Schadensteuerung<br />

Ganz ohne Schadensteuerung<br />

kommt aber auch die<br />

Color Company nicht aus:<br />

Trotz der Konzentration auf<br />

ihre Hauptgeschäftsfelder<br />

entfallen mittlerweile rund<br />

30 Prozent des Geschäfts auf<br />

gesteuerte Aufträge. Kein<br />

Problem für Uli Frenzel:<br />

„Schadensteuerung ist ja<br />

nicht grundsätzlich schlecht“,<br />

sagt er. „Manche Aufträge<br />

haben uns sogar neue Privatkunden<br />

beschert.“ Dennoch<br />

setzt er bei diesem Thema<br />

auf Zurückhaltung. „Wir arbeiten<br />

nur mit wenigen ausgesuchten<br />

Schadensteuerern<br />

zusammen“, sagt er. „Und offen<br />

gesagt: Manche kommen<br />

mir nicht ins Haus.“<br />

Bei der Lackiererei Alrutz in<br />

Georgsmarienhütte bei Os -<br />

nabrück, einem Unternehmen<br />

mit zwölf Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, betrachtet<br />

man die Schadensteuerung<br />

ebenfalls zurückhaltend.<br />

Geschäftsführer<br />

Dirk Alrutz betont: „Ich habe<br />

keine generellen Vorbehalte<br />

gegen die Schadensteuerung.<br />

Aber wie sie in der Praxis<br />

umgesetzt wird, ist teilweise<br />

fragwürdig: Manche Aufträge<br />

werden in Betriebe gesteuert,<br />

in die sich die Fahrzeugbesitzer<br />

normalerweise<br />

nie verirren würden.“ Dadurch,<br />

so findet er, verliere<br />

der wichtige Faktor Kundenbindung<br />

an Bedeutung.<br />

Direkte Ansprache von<br />

Privatkunden und<br />

Autohäusern<br />

Alrutz arbeitet mit zwei Schadensteuerern<br />

zusammen,<br />

aber der Umsatzanteil liegt<br />

in seinem Betrieb unter zehn<br />

Dirk Alrutz, Geschäftsführer der<br />

Alrutz GmbH & Co. KG in Georgsmarienhütte:<br />

„Die praktische Umsetzung<br />

der Schadensteuerung ist<br />

teilweise fragwürdig.“<br />

20 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


SCHWERPUNKT<br />

Prozent. Er setzt stattdessen<br />

auf einen guten und direkten<br />

Draht zu den Privatkunden<br />

und Autohäusern der Region.<br />

Diese Strategie hat sich für<br />

ihn gerade im vergangenen<br />

Jahr ausgezahlt. „Werkstätten<br />

mit einem größeren Anteil<br />

von gesteuerten Schäden haben<br />

2020 stärker darunter gelitten,<br />

dass vor allem im geschäftlichen<br />

Bereich weniger<br />

Auto gefahren worden ist.“<br />

Weitere Erfolgsfaktoren von<br />

Alrutz sind ein breites Leis -<br />

tungsportfolio – neben der<br />

Karosserie- und Lackreparatur<br />

auch Industrielackierung,<br />

Dellendrücken, Glasreparatur<br />

und Oldtimer-Restaurierung<br />

– und eine aktive Kundenkommunikation.<br />

„Wir<br />

konzentrieren unsere Marketing-Maßnahmen<br />

auf einen<br />

Umkreis von 50 Kilometern“,<br />

sagt Dirk Alrutz. „Wir werben<br />

in der Lokalpresse, unterstützen<br />

regionale Events und machen<br />

auch Sport-Sponsoring.“<br />

Neben einigen Fußballclubs<br />

kooperiert mit einem<br />

Motorsport-Team, das regelmäßig<br />

beim traditionsreichen<br />

„Osnabrücker Bergrennen“<br />

mitfährt – in Fahrzeugen,<br />

die ihre Rennlackierung<br />

natürlich in Georgsmarienhütte<br />

erhalten haben.<br />

Konzentration auf<br />

Autohaus-Kunden<br />

Auch in der Lackiercenter Ibbenbüren<br />

GmbH, einem Unternehmen<br />

mit rund 20 Arbeitskräften,<br />

ist der Anteil<br />

der gesteuerten Schäden<br />

niedrig. „Die Hälfte unserer<br />

Aufträge bekommen wir aus<br />

Autohäusern, rund 40 Prozent<br />

von Privatkunden, aus<br />

der Schadensteuerung weniger<br />

als zehn Prozent“, sagt<br />

Geschäftsführer Viktor<br />

Specht.<br />

Woran das liegt, lässt sich<br />

nicht so einfach erklären. „Es<br />

hat sich so ergeben“, sagt<br />

Specht. „Zum einen gibt es<br />

uns an unserem neuen Standort<br />

erst seit 2016. Zum anderen<br />

sind die Anforderungen<br />

an Betriebe, die in Netzwerken<br />

der Schadensteuerung<br />

mitarbeiten wollen, recht anspruchsvoll<br />

– das war für uns<br />

bisher noch keine Option.<br />

Und schließlich sind wir bislang<br />

auch ohne Schadensteuerung<br />

men.“<br />

zurechtgekom-<br />

Kompetente Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, handwerkliche<br />

Qualität und guter Service,<br />

dazu eine hochmoderne<br />

technische Ausstattung und<br />

ein breites Leistungsangebot<br />

sind Erfolgsfaktoren des Unternehmens<br />

– und günstige<br />

Viktor Specht, Geschäftsführer des Lackiercenters Ibbenbüren<br />

(Mitte): „In unserer Region gibt es weit und breit kaum einen<br />

vergleichbaren Betrieb.<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

Margarita Debos, Vorstand von Repanet: „Manchmal kann ein<br />

gutes Team, das erstklassige Arbeit und Full Service abliefert<br />

und seinen Markt gut im Blick hat, auch ohne Schadensteuerung<br />

erfolgreich sein.“<br />

Preise. Nicht zu unterschätzen<br />

ist ein weiterer Punkt:<br />

der Standortfaktor. „In unserer<br />

Region“, so Specht, „gibt<br />

es weit und breit kaum einen<br />

vergleichbaren Betrieb. Darum<br />

können wir uns bis zu einem<br />

gewissen Grad auf<br />

Mundpropaganda und Kundentreue<br />

verlassen.“<br />

Doch das ist es nicht allein.<br />

Vor allem bei den kritischen<br />

Kunden aus dem Autohaus-<br />

Bereich hat sich das Lackiercenter<br />

Ibbenbüren schnell einen<br />

Namen gemacht. „In diesem<br />

Geschäft geht es neben<br />

der Qualität der Arbeit vor allem<br />

um Schnelligkeit, Termintreue<br />

und Verlässlichkeit“,<br />

sagt Viktor Specht. Dabei<br />

setzt das Unternehmen<br />

auf eine geradlinige Kommunikation<br />

auf Augenhöhe.<br />

„Man muss sich aufeinander<br />

abstimmen. Das heißt auch,<br />

dass wir nichts versprechen,<br />

was wir nicht halten können –<br />

notfalls muss man auf einen<br />

Auftrag auch mal verzichten<br />

können.“<br />

„Viele Wege können zum<br />

Erfolg führen“<br />

Margarita Debos, Vorstandsmitglied<br />

beim Werkstattnetzwerk<br />

Repanet e.V., findet die<br />

Erfolge der Betriebe, bei denen<br />

Schadensteuerung nur<br />

eine untergeordnete Rolle<br />

spielt, in mehrfacher Hinsicht<br />

bemerkenswert. „Es<br />

zeigt, dass in unserer Branche<br />

viele Wege zum Erfolg<br />

führen können.<br />

Das kann ein Nischenangebot<br />

sein, mit denen man sich<br />

ein Alleinstellungsmerkmal<br />

erarbeitet. Es kann gezieltes<br />

regionales Marketing sein<br />

oder die Konzentration auf<br />

ein bestimmtes Marktsegment.<br />

Und manchmal ist es<br />

auch einfach die gute Wahl<br />

des Standorts.“ Sie ergänzt:<br />

„Natürlich ist Schadensteuerung<br />

ein Faktor, der in unserer<br />

Branche immer größeren<br />

Einfluss gewinnt.<br />

Nicht umsonst stellt Repanet<br />

seinen Mitgliedern, die sich<br />

hier etablieren wollen,<br />

Checklisten und Hilfestellungen<br />

zur Verfügung. Aber unter<br />

gewissen Umständen<br />

kann ein gutes Team, das<br />

erstklassige Arbeit und Full<br />

Service abliefert und seinen<br />

Markt gut im Blick hat, auch<br />

ohne Schadensteuerung erfolgreich<br />

sein.“ ☐<br />

21


BRANCHEN NEWS<br />

Fahrzeugaufbereitung<br />

AutOptik goes IRS<br />

Roman Gerstner und Uwe Artz vor dem AutOptik-Standort in Bayreuth<br />

AutOptik, ein junges Unternehmen<br />

für Fahrzeugaufbereitung,<br />

Spot-Repair, Dellenentfernung,<br />

Lackversiegelung<br />

und Lederreparatur mit<br />

drei Standorten in Franken<br />

gehört seit dem 01.04.<strong>2021</strong><br />

zur IRS Group. Nach einer<br />

Reihe von Akquisitionen in<br />

der Sparte Karosserie & Lack<br />

wird AutOptik als Teil der<br />

Dent Wizard die IRS-Division<br />

Smart Repair und Hagel verstärken.<br />

der im vollen Glanz erstrahlen<br />

zu lassen. An den drei<br />

Standorten Bayreuth, Hof<br />

und Bamberg arbeiten daran<br />

35 Mitarbeiter:innen. Ein weiterer<br />

Standort in Coburg soll<br />

demnächst eröffnet werden.<br />

Wichtig und ein großer<br />

Mehrwert für die IRS ist neben<br />

der zusätzlichen Kapazität<br />

vor allem der Innovationsgeist,<br />

den Roman Gerstner<br />

mitbringt, sowie der ganzheitliche<br />

Blick von AutOptik<br />

auf die Leistungen an Fahrzeugen.<br />

So arbeitet das Unternehmen<br />

mit einer eigenen<br />

App, die dem Autohaus-Kunden<br />

jederzeit volle Transparenz<br />

über den Status seiner<br />

Fahrzeuge garantiert. Und<br />

auch das Dienstleistungsspektrum<br />

entwickelt Gerstner<br />

permanent weiter. Als Abschluss<br />

einer Fahrzeugbehandlung<br />

bietet AutOptik<br />

zum Beispiel auch professionelle<br />

Fotografie für die Vermarktung<br />

von Fahrzeugen an.<br />

„Mit der starken IRS im Hintergrund<br />

und als Teil des<br />

Smart Repair-Marktführers<br />

Dent Wizard werden wir unser<br />

junges Standortkonzept<br />

schneller ausrollen können<br />

als wir es aus eigener Kraft<br />

umgesetzt hätten. Darauf<br />

freue ich mich.“ erklärt Roman<br />

Gerstner die Motivation<br />

für den Verkauf. Und Uwe<br />

Artz, Geschäftsführer und<br />

COO der Division Smart Repair<br />

& Hagel in der IRS Holding<br />

ergänzt: „Das junge<br />

Team um Roman Gerstner<br />

bringt mit innovativen Ideen<br />

und einem frischen Auftritt<br />

wertvolle Impulse mit, von<br />

denen die wir in der IRS profitieren<br />

werden.“<br />

Das IRS Netzwerk bietet<br />

sämtliche Dienstleistungen<br />

rund um die Aufbereitung<br />

und Reparatur von Fahrzeughülle<br />

und Innenraum für Gebraucht-,<br />

Miet-, Unfall- und<br />

Leasingfahrzeuge. ☐<br />

Autoliebhaber Roman Gerstner<br />

hat die AutOptik mit Anfang<br />

20 als Garagenbetrieb<br />

gegründet. Sein Blick auf die<br />

Leistungen am Fahrzeug war<br />

von Anfang ganzheitlich. Neben<br />

der Fahrzeugaufbereitung<br />

außen und innen entfernt<br />

sein Team auch Dellen<br />

und Lackschäden an den<br />

Fahrzeugen der Kunden und<br />

bietet damit alles aus einer<br />

Hand, um ein Fahrzeug wie-<br />

Jung, dynamisch und innovativ: das Team der AutOptik<br />

22 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


Immer aktuell informiert mit<br />

<strong>FML</strong><br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

Seit mehr als 60 Jahren<br />

erscheint <strong>FML</strong> — Der<br />

Fahrzeug- und Metall-<br />

Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

im AUDIN Verlag<br />

die Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk.<br />

Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen<br />

thematische Schwerpunkte als Highlight für<br />

alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und<br />

Oberflächentechnik. Durch regelmäßige Beiträge<br />

begleitet <strong>FML</strong> die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer<br />

in enger Kooperation mit den renommierten<br />

deutschen Berufs- und Meisterschulen.<br />

Die Redaktion von <strong>FML</strong> arbeitet eng mit einem<br />

Stamm von kompetenten und qualifizierten Autoren<br />

und veröffentlicht deren Fachbeiträge.<br />

AUDIN Verlag GmbH<br />

Knöbelstraße 36<br />

8<strong>05</strong>38 München<br />

Tel. (0 89) 24 22 83-0<br />

Fax (0 89) 24 22 8319<br />

Abobestellung unter:<br />

www.fml-aktuell.de/abo.html


BRANCHEN NEWS<br />

Hygieneschutz<br />

Gegen Viren, Keime & Co.<br />

und damit einen effektiven<br />

und standardisierten Desinfektionsprozess,<br />

von der Fahrzeugannahme<br />

bis hin zur<br />

Fahrzeugübergabe“, erklärt<br />

Oliver Gold, Technical Customer<br />

Support AkzoNobel<br />

VR DACH, die Beweggründe<br />

für die Produkteinführung.<br />

Nie war ein wirksamer Hygieneschutz<br />

für das Fahrzeug<br />

so bedeutend wie heute. Damit<br />

Autohäuser, Lackier- und<br />

Karosseriebetriebe künftig<br />

ihren Kunden mehr Sicherheit<br />

und Gesundheit bieten<br />

können, bringt AkzoNobel<br />

das hochwirksame Desinfektionsmittel<br />

OC100 auf den<br />

Markt. Es eignet sich für alle<br />

Formen der professionellen<br />

Fahrzeugdesinfektion sowie<br />

zur effektiven Geruchsbeseitigung<br />

– materialschonend,<br />

einfach und schnell!<br />

„Egal, ob als Mitarbeiter oder<br />

Kunde, wir alle sind gegenüber<br />

Infektionsrisiken sensibler<br />

geworden und wünschen<br />

uns eine sichere Umgebung.<br />

Auch im Fahrzeug, wo Keime<br />

und Erreger nicht nur auf<br />

sichtbaren Oberflächen, sondern<br />

auch an versteckten<br />

Stellen oder in der Luft lauern<br />

können, wollen wir uns<br />

effektiv schützen.<br />

Daher wird Fahrzeugdesinfektion<br />

in Zukunft eine zunehmend<br />

wichtige Serviceleis<br />

tung sein. Für dieses<br />

Mehr an Sicherheit bieten<br />

wir unseren Kunden OC100<br />

Das hochwirksame Desinfektionsmittel<br />

OC100 gelangt<br />

über Vernebelung zuverlässig<br />

an alle Oberflächen im Fahrzeuginnenraum,<br />

wo es innerhalb<br />

von Minuten sicher gegen<br />

alle Bakterien, Viren und<br />

Pilze vorgeht. Gleichzeitig<br />

beseitigt es unerwünschte<br />

Gerüche und eignet sich bes -<br />

tens zur intensiven Desinfektion<br />

von Klimaanlagen in Fahrzeugen.<br />

Oliver Gold, Technical Customer<br />

Support AkzoNobel VR<br />

DACH<br />

Perfekter Hygieneschutz<br />

für Mitarbeiter und Kunden<br />

Die Anwendung von OC100<br />

ist denkbar einfach und führt<br />

in wenigen Schritten zum<br />

perfekten Ergebnis. Es genügt,<br />

einen befüllten Kaltvernebler<br />

an der hinteren Fahrzeugscheibe<br />

einzuhängen,<br />

Türen zu schließen und<br />

schon kann die Desinfektion<br />

beginnen. Nach etwa drei Minuten<br />

Vernebelung und weiteren<br />

zehn Minuten Einwirkzeit<br />

ist das Fahrzeug nahtlos<br />

desinfiziert. Ein weiteres<br />

Plus: OC100 lässt sich rückstandsfrei<br />

verarbeiten und ist<br />

zudem sehr ergiebig. Der Bedarf<br />

pro Fahrzeug liegt bei<br />

etwa 150 ml. Demnach können<br />

je Liter OC100-Lösung<br />

bis zu sechs Fahrzeuge im Innenraum<br />

desinfiziert und sofort<br />

wieder genutzt werden.<br />

Mit dem OC100 Starterset<br />

sofort loslegen<br />

Für den schnellen Einstieg in<br />

die professionelle Fahrzeug-<br />

Für die professionelle Fahrzeugdesinfektion und effektive<br />

Geruchsbeseitigung bietet AkzoNobel ein eigenes Desinfektionsmittel<br />

an – OC100.<br />

Das hochwirksame Desinfektionsmittel OC100 gelangt über Vernebelung<br />

zuverlässig an alle Oberflächen im Fahrzeuginnenraum,<br />

wo es innerhalb von Minuten sicher gegen alle Bakterien,<br />

Viren und Pilze wirkt.<br />

24 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

desinfektion hat AkzoNobel<br />

das OC100 Starterset geschnürt.<br />

Darin enthalten sind<br />

ein Vorratskanister mit 5 Liter<br />

gebrauchsfertiger OC100-Lösung<br />

zur einfachen Dosierung,<br />

ein mobiler Vernebler<br />

mit Behälter sowie eine<br />

Sprühflasche zum gezielten<br />

Auftragen. Eine technische<br />

Serviceinformation liegt dem<br />

Set ebenfalls bei und führt<br />

den Anwender übersichtlich<br />

und schnell durch den sicheren<br />

Gebrauch von OC100.<br />

Leistungsstarker Hygieneservice<br />

für die Kunden<br />

Oliver Gold ist überzeugt,<br />

dass Autohäuser und Lackierbetriebe<br />

mit OC100 einen<br />

wichtigen Schritt in Richtung<br />

Gesundheitsschutz und Sicherheit<br />

gehen: „Unter den<br />

aktuellen Gegebenheiten ist<br />

die Fahrzeugdesinfektion sowohl<br />

für Mitarbeiter als auch<br />

Kunden eine notwendige und<br />

werbewirksame Serviceleistung,<br />

durch die bestehende<br />

Kunden gebunden und neue<br />

Kunden gewonnen werden<br />

können. Die Frage nach einem<br />

leistungsstarken Hygieneservice<br />

wird bleiben und<br />

kann mit OC100 einfach bedient<br />

werden.“<br />

Zur Bewerbung der professionellen<br />

Fahrzeugdesinfektion<br />

mittels OC100 liefert Akzo-<br />

Nobel ein umfassendes Marketingpaket,<br />

bestehend aus<br />

Flyern, Spiegelhängern und<br />

Thekenaufstellern. Darüber<br />

hinaus hält der Lackspezialist<br />

in einem Video hilfreiche<br />

Tipps zur Anwendung und<br />

Wirkungsweise von OC100<br />

auf Youtube<br />

Starke Mannschaft<br />

Team Nutzfahrzeug und Industrie<br />

Der Axalta-Mann fürs Große: Arno Steyns.<br />

Produkte, Geschichte, Name<br />

– es sind viele Facetten, die<br />

ein Unternehmen ausmachen.<br />

Doch die wichtigste<br />

Komponente ist der Mensch.<br />

In diesem Falle die Menschen,<br />

die weltweit für Axalta<br />

forschen, arbeiten und beraten.<br />

Und damit an der (Erfolgs)Geschichte<br />

weiterschreiben<br />

– in ihrer ganz persönlichen<br />

Handschrift, so wie<br />

Arno Steyns. Selbst wenn er<br />

als Produktmanager an seinem<br />

Kölner Schreibtisch normalerweise<br />

eher selten anzutreffen<br />

ist. Denn als nationaler<br />

Mitarbeiter von Axalta<br />

Deutschland koordiniert er<br />

das Know-how und die Einsätze<br />

der weltweiten Teams<br />

für Nutzfahrzeuge und Industrie.<br />

Fotos: Axalta<br />

sind die Fäden eines engmaschigen<br />

Betreuungsnetzes für<br />

Industrie- und Nutzfahrzeugkunden<br />

der Axalta-Premiummarken<br />

Spies Hecker, Standox<br />

und Cromax. Darin befinden<br />

sich große und kleine<br />

Unternehmen, alle aus dem –<br />

kurz „EMEA“ genannten –<br />

geografischen Raum Europa,<br />

Mittlerer Osten und Afrika.<br />

Diese Unternehmen sitzen in<br />

verschiedenen Ländern und<br />

haben völlig unterschiedliche<br />

Rahmenbedingungen,<br />

nicht nur in Bezug auf die<br />

Ausstattung oder Vorschriften<br />

des Arbeitsschutzes. Von<br />

der kleinen, inhabergeführten<br />

Lackiererei bis zum großen<br />

kommunalen Unternehmen<br />

ist alles dabei. So weit<br />

sie alle auch vom Kölner<br />

Axalta Standort entfernt sind<br />

– für Arno Steyns sind sie<br />

ganz nah: „Diese Unternehmen<br />

eint alle der Anspruch,<br />

nur das beste Lackmaterial<br />

zu verwenden und dabei vom<br />

Lacklieferanten qualifizierten<br />

und zuverlässigen Service<br />

zu bekommen.“<br />

Dafür sorgen täglich über<br />

100 Außendienstmitarbeiter<br />

und Techniker, die in den<br />

verschiedenen Ländern die<br />

Kunden der Premiummarken<br />

von Axalta betreuen, egal ob<br />

diese Industrieteile, Lkws,<br />

Straßenbahnen oder Betonmischer<br />

lackieren. „Hat beispielsweise<br />

unser Spies Hekker-Mitarbeiter<br />

in Dänemark<br />

einen neuen Großkunden,<br />

https://youtu.be/cgJXObH_l<br />

4k bereit.<br />

☐<br />

Bei Arno Steyns in Köln laufen<br />

alle Fäden zusammen. Es<br />

Grundierung eines Hilfrahmens in Göteborg.<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

25


BRANCHEN NEWS<br />

Decklacklackierung des Chassis einer Betonpumpe in Istanbul.<br />

stimmen wir miteinander die<br />

Details ab.“ Da geht es dann<br />

zum Beispiel um Produktund<br />

Aufbauempfehlungen<br />

und um die Erfüllung bestimmter<br />

Spezifikationen. Ob<br />

Einführung von Neukunden<br />

oder Versorgung von Bestandskunden:<br />

Wann immer<br />

die Außendienstmitarbeiter<br />

und Techniker vor besonderen<br />

Herausforderungen stehen,<br />

wenden sie sich an Arno<br />

Steyns. „Vor Corona war ich<br />

sehr viel unterwegs, in den<br />

verschiedensten Ländern. In<br />

immer neuen lokalen Teams,<br />

was ich als große Bereicherung<br />

empfunden habe. Momentan<br />

versuchen wir die<br />

Dinge größtenteils per Videocall<br />

zu klären“, berichtet der<br />

49-jährige gelernte Lacklaborant.<br />

Einen wichtigen Teil seiner<br />

Aufgaben bilden die internationalen<br />

Technikertagungen<br />

von Axalta, bei denen die regionalen<br />

Technik-Teams<br />

Schulungen zu den drei Premiummarken<br />

Spies Hecker,<br />

Standox und Cromax erhalten.<br />

Ein regelmäßiges Fit -<br />

nessprogramm für die Axalta<br />

Lackspezialisten, welches sie<br />

auf einen identischen, umfassenden<br />

Wissensstand bringt.<br />

Arno Steyns: „Mit diesem<br />

Wissenspool tragen wir auch<br />

dazu bei, dass der Importeur<br />

von den Kapverden, der dort<br />

die Marke Cromax einführen<br />

möchte, von uns das aktuellste<br />

Know-how bekommt.“<br />

Cromax auf den Kapverdischen<br />

Inseln – das klingt genauso<br />

weit weg wie Spies<br />

Hecker in Malaysia. Rückt<br />

aber auf einmal näher, wenn<br />

ein malaysischer Betrieb Industrieteile<br />

für einen deutschen<br />

Endkunden lackiert,<br />

die schließlich zu einer Recycling-Anlage<br />

in einer rheinischen<br />

Großstadt zusammengebaut<br />

werden. Und da muss<br />

die Lackierung selbstverständlich<br />

den deutschen Vorgaben<br />

und Qualitätsstandards<br />

entsprechen.<br />

„Das ist ein entscheidender<br />

Vorteil, den die Infrastruktur<br />

eines globalen Konzerns bietet:<br />

Wir können unser Lackmaterial<br />

und unser Know-how<br />

an nahezu jeden Ort der<br />

Welt bringen, weil wir bestens<br />

vernetzt sind“, erklärt<br />

Arno Steyns. Der Transfer<br />

funktioniert jedoch nicht nur<br />

in die eine Richtung. Wenn<br />

aus Malaysia die Rückmeldung<br />

kommt, wie sich der<br />

Lack bei tropischen Temperaturen<br />

und Bedingungen am<br />

besten verarbeiten lässt, dann<br />

handelt es sich dabei um<br />

Wissen, das Arno Steyns sorgsam<br />

abspeichert. Sollte der<br />

nächste Sommer in Dänemark<br />

ungewohnt heiß werden,<br />

könnte er dem dortigen<br />

Techniker direkt die besten<br />

Verarbeitungstipps für den<br />

neuen Großkunden geben.<br />

Wissenstransfer über die verschiedenen<br />

Erdteile hinweg,<br />

optimale Bedienung von Kundenwünschen<br />

und effiziente<br />

Strukturen: Das ist nicht nur<br />

durch unzählige Daten in den<br />

digitalen Netzwerken von<br />

Axalta möglich. Sondern<br />

auch durch Wissen, das weltweit<br />

in den Köpfen der Experten<br />

gespeichert ist – und<br />

durch die persönlichen Kontakte<br />

dieser Menschen. Dazu<br />

gehört auch der Bereich der<br />

Lackentwicklung. „Unsere ersten<br />

Testkunden für neue Produkte<br />

sind stets deutsche Betriebe.<br />

Unser Labor in Wuppertal<br />

hat das Know-how für alle<br />

drei Lackmarken, dadurch ist<br />

die Abstimmung sehr passgenau<br />

und schnell. Unsere Spezialisten<br />

greifen hier zudem<br />

aktuelle Entwicklungen auf,<br />

die aus dem weltweit größten<br />

Lack-Innovationscenter in<br />

Philadelphia kommen“, so<br />

Steyns. Dort forschen seit<br />

2018 mehr als 200 Ingenieure<br />

und Wissenschaftler zu innovativen<br />

und nachhaltigen<br />

Lacken für Kunden in über<br />

130 Ländern.<br />

Zu all diesen Zahlen gehört<br />

noch eine weitere: 1866. Vor<br />

155 Jahren eröffnete Otto<br />

Louis Herberts in Wuppertal-<br />

Barmen eine Lack- und Firnissiederei.<br />

Das daraus entstandene<br />

Unternehmen ist<br />

heute ein wichtiger Teil des<br />

Axalta-Konzerns. Ebenso wie<br />

die Marke Spies Hecker, die<br />

1882 in Köln gegründet wurde.<br />

Was zeigt dieser Blick in<br />

die Geschichte? „Er zeigt in<br />

erster Linie, auf welchen Erfahrungsschatz<br />

und welches<br />

Know-how wir bei Axalta zurückgreifen<br />

können. Wir<br />

sprechen von anderthalb<br />

Jahrhunderten.“ Und es zeigt,<br />

dass auch globale Unternehmen<br />

in Traditionen verwurzelt<br />

bleiben können. ☐<br />

26 <strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

Netzwerk<br />

„Unsere Partner sind für die Zukunft<br />

sehr gut aufgestellt.“<br />

Quartal 2020 legte dann wieder<br />

deutlich zu – längst aber<br />

nicht auf Vorjahresniveau.<br />

Aufgrund des andauernden<br />

Lockdowns rechnen wir für<br />

das erste Quartal <strong>2021</strong> wieder<br />

mit einem deutlichen Einbruch.<br />

Karsten Stöcker, Axalta Netzwerke Manager<br />

Karsten Stöcker, Axalta Netzwerke<br />

Manager, schaut vorsichtig<br />

optimistisch in das<br />

Jahr <strong>2021</strong>. Das Werkstattsys -<br />

tem IDENTICA, vor allem<br />

aber dessen Werkstattpartner,<br />

sieht er gut aufgestellt<br />

für die kommenden Herausforderungen.<br />

Mit starken Ideen und Konzepten<br />

bereitet IDENTICA<br />

sein System und seine Partner<br />

auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft vor. Die<br />

Bandbreite reicht von der Digitalisierung<br />

bis zur Elektromobilität,<br />

von der Eroberung<br />

attraktiver Kundengruppen<br />

bis zur betriebswirtschaftlichen<br />

Optimierung. Was genau<br />

IDENTICA plant und<br />

durch welche Aktionen das<br />

System seine Partner noch<br />

stärker unterstützen will, verrät<br />

Karsten Stöcker im Gespräch<br />

mit unserer Redaktion.<br />

Herr Stöcker, wie ist<br />

IDENTICA <strong>2021</strong> gestartet?<br />

Natürlich wussten wir aus unseren<br />

Erfahrungen in 2020,<br />

Fotos: Axalta<br />

dass unsere Branche ein äußerst<br />

schwieriges Jahr vor<br />

sich hat. Doch unsere Strategie<br />

war nie defensiv. Wir haben<br />

unsere Partner aktiv, dynamisch<br />

und vorwärtsgerichtet<br />

unterstützt. Daher sehen<br />

wir unser Netzwerk auch momentan<br />

gut gerüstet; selbst<br />

vor dem Hintergrund, dass<br />

das Auftragsvolumen im Gesamtmarkt<br />

deutlich sinkt. Einerseits<br />

durch die breite Bekanntheit<br />

und hohe Akzeptanz<br />

der Marke IDENTICA<br />

bei den unterschiedlichen<br />

Kundengruppen, zum anderen<br />

durch die wirtschaftliche<br />

Effizienz unserer technisch<br />

und organisatorisch gut aufgestellten<br />

Partner. Stärken,<br />

die wir mit den K+L-Betrieben<br />

auch in <strong>2021</strong> weiter ausbauen<br />

und ergänzen werden.<br />

Zeigen das auch die Ergebnisse<br />

Ihrer Gespräche mit<br />

den IDENTICA-Partnern?<br />

Natürlich. Die Inhaber berichteten<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr von rückläufigen Ergebnissen<br />

in Quartal zwei<br />

und drei 2020. Das letzte<br />

Woran machen Sie diese<br />

Prognose fest?<br />

Einerseits über Zahlen, wie<br />

sie die Verbände veröffentlichen.<br />

Diese prognostizieren<br />

bzw. erkennen einen Rückgang<br />

der gesteuerten Schäden<br />

im zweistelligen Bereich,<br />

was auch für uns natürlich einen<br />

alarmierenden Charakter<br />

hat. Diese Werte spiegeln<br />

sich andererseits teilweise –<br />

wie schon erwähnt – auch in<br />

den Gesprächen wider, die<br />

wir mit unseren Werkstattpartnern<br />

führen. Auf Basis<br />

dieser Aussagen entwickeln<br />

wir bei IDENTICA Konzepte<br />

und konkrete Maßnahmen<br />

zur Unterstützung unserer<br />

Partner. So haben wir beispielsweise<br />

eine Schnelldiagnose<br />

der betriebswirtschaftlichen<br />

Situation entwickelt.<br />

Ziel ist, dass der einzelne Inhaber<br />

schnell die Situation<br />

seines eigenen K+L-Betriebes<br />

einschätzen kann, um frühzeitig<br />

geeignete Maßnahmen<br />

einzuleiten.<br />

Und diese Schnelldiagnose<br />

ist zuverlässig und<br />

aussagefähig?<br />

Ja, das Verfahren ist schnell<br />

durchführbar und dabei in<br />

den Ergebnissen sehr aussagefähig.<br />

Mit ihm bieten wir<br />

unseren Partnern auf Basis<br />

von genau zehn betriebswirtschaftlichen<br />

Werten die Möglichkeit,<br />

sich in wenigen<br />

Schritten einen Überblick<br />

IDENTICA wächst weiter –<br />

derzeit verfügt das Werkstattsystem<br />

über ein Netz von<br />

mehr als 160 Partnern.<br />

über die eigene Effizienz und<br />

Produktivität zu verschaffen.<br />

Wesentlich tiefer in die betriebswirtschaftliche<br />

Situation<br />

des Unternehmens hinein<br />

führt dann die Teilnahme an<br />

unserem Kennzahlenkompass.<br />

Eine Analyse, für die<br />

sich immer mehr Marktteilnehmer<br />

entscheiden.<br />

Wo sehen Sie Handlungsbedarf<br />

in <strong>2021</strong>?<br />

Die Entwicklung am Markt<br />

weist darauf hin, dass die<br />

Schadensteuerung nicht das<br />

Allheilmittel ist. Doch die momentane<br />

Situation zeigt auch,<br />

dass unsere Betriebe sich<br />

breiter aufstellen müssen –<br />

alte Geschäftsfelder wieder<br />

aufgreifen und neue entdekken,<br />

stärker unternehmerisch<br />

tätig sein. So zeigt sich zum<br />

Beispiel an vielen Orten,<br />

dass Betriebe, die eine hohen<br />

Privatkundenanteil haben,<br />

derzeit weniger stark vom<br />

Rückgang betroffen sind.<br />

Diese Zielgruppe braucht<br />

aber eine andere Ansprache.<br />

Hier liefern wir als IDENTI-<br />

CA die passende Unterstüt-<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

27


BRANCHEN NEWS<br />

Schwerpunkt<br />

zung – von den Werbemaßnahmen<br />

bis zur kunden -<br />

orientierten Planung und<br />

Ausstattung des Betriebes.<br />

Und in den Betrieben?<br />

Was muss sich hier<br />

verändern?<br />

In den letzten Jahren haben<br />

unsere IDENTICA Werkstattpartner<br />

bereits gewaltige Anstrengungen<br />

unternommen,<br />

die aktuellen Herausforderungen<br />

zu erfüllen und sich<br />

auf künftige vorzubereiten.<br />

Dies kommt ihnen in der derzeitigen<br />

Situation zugute.<br />

Dazu gehört insbesondere<br />

der Trend zur umfassenden<br />

Digitalisierung. Einerseits in<br />

Bezug auf die Steigerung der<br />

Produktivität im Unternehmen;<br />

andererseits aber auch<br />

in Hinblick auf die Kommunikation<br />

mit Kunden oder in<br />

Werbung und Marketing,<br />

selbst bei der Suche nach<br />

Fachkräften. Ein anderes<br />

Thema ist die HV-Technologie.<br />

Auch hier bieten wir als<br />

Systemzentrale individuelle<br />

Unterstützung. Diese reicht<br />

von der ersten Planung über<br />

die Antragstellung und Suche<br />

nach Fördermitteln bis<br />

hin zu Qualifikationsmaßnahmen<br />

für die Mitarbeiter. Ein<br />

sehr zartes Pflänzchen ist dagegen<br />

die „Grüne Reparatur“.<br />

Hier erwarten wir mehr<br />

Nachfrage und arbeiten an<br />

den passenden Konzepten.<br />

Welche Rolle spielt in<br />

Ihren Plänen die Plattform<br />

RepScore.net TM ?<br />

Ein junges digitales Angebot,<br />

das aber bereits auf großes<br />

Interesse bei Werkstätten<br />

und Auftraggebern stößt.<br />

RepScore.net TM richtet sich<br />

direkt an die Zielgruppe FLI.<br />

Und bietet diesem Kreis<br />

durch die hohe Zahl der teilnehmenden,<br />

individuell zertifizierten<br />

Werkstattpartner ein<br />

bundesweites Netz qualitativ<br />

hochwertiger Reparaturbetriebe.<br />

Dazu existiert eine eigene,<br />

webbasierte Plattform,<br />

die von der Werkstattsuche<br />

bis zur Auftragsfreigabe alle<br />

Schritte abdeckt. Mittlerweile<br />

finden sich immer mehr<br />

Flottenbetreiber – vom regionalen<br />

bis zum nationalen Anbieter<br />

– die die Vorteile der<br />

Zusammenarbeit mit IDENTI-<br />

CA über die Plattform Rep -<br />

Score.net TM nutzen.<br />

Ihr System investiert<br />

gerade sehr stark in den<br />

Bereich der Elektromobilität.<br />

Spüren Sie hier<br />

wachsende Nachfrage aus<br />

dem Markt?<br />

HV-Technologie ist mittlerweile<br />

Bestandteil vieler Antriebskonzepte.<br />

Hybrid, Plug -<br />

In-Hybrid, Elektrofahrzeug<br />

oder Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellentechnologie<br />

– über -<br />

all wird sie verbaut. Flotten<br />

und Fuhrparks, aber auch<br />

Privatpersonen treiben diesen<br />

Trend voran. Einmal wegen<br />

der damit verbundenen<br />

niedrigeren lokalen Emissionen,<br />

wegen der Steuerersparnis<br />

und auf Grund der staatlichen<br />

Förderung. Fakt ist,<br />

dass die Zahl der entsprechenden<br />

Fahrzeuge in den<br />

Werkstätten kontinuierlich<br />

steigt. Das erfordert spezielles<br />

Know-how, die passende<br />

Ausstattung und eine veränderte<br />

Organisation. IDENTI-<br />

CA ist hier bereits sehr weit.<br />

Dabei profitieren wir von der<br />

Praxiserfahrung unserer<br />

Netzwerkpartner, die teilweise<br />

schon frühzeitig in das Geschäft<br />

eingestiegen sind und<br />

ihr Wissen sowie ihre Erkenntnisse<br />

teilen. Vor diesem<br />

Hintergrund haben wir ein<br />

Programm zur Stärkung dieser<br />

Kompetenzen entwickelt.<br />

Wie können Sie den<br />

Kunden und potenziellen<br />

Interessenten von<br />

IDENTICA diese Stärken<br />

vermitteln?<br />

Die Marketingunterstützung<br />

unserer Partner gehört zu<br />

den wichtigsten Aufgaben<br />

von IDENTICA. Dabei helfen<br />

uns die branchenerfahrenen<br />

Spezialisten im Service Center,<br />

das eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Tools bereitstellt.<br />

Diese umfassen sowohl<br />

die Ansprache von FLI und<br />

Schadensteuerern wie auch<br />

die von Privatkunden. Bei<br />

den Einzelmaßnahmen und<br />

Paketen setzen wir einerseits<br />

auf klassische Werbung und<br />

PR, zunehmend rücken aber<br />

die digitalen Bereiche Social<br />

Media und Web in den Mittelpunkt.<br />

Darum hat IDENTI-<br />

CA im letzten Jahr ein eigenes<br />

Social Media Team gegründet,<br />

das Kunden berät,<br />

individuelle Konzepte entwickelt<br />

und Posts koordiniert.<br />

In diesem Jahr werden<br />

wir die Erfolge weiter ausbauen.<br />

Mit welchen Schwerpunkten<br />

und Konzepten wird<br />

sich Ihr System in <strong>2021</strong><br />

darüber hinaus profilieren?<br />

Weiterhin aktuell bleiben aus<br />

unserer Sicht die Hygienevorgaben<br />

der einzelnen Länder.<br />

Wir erleben gerade nicht nur<br />

eine steigende Sensibilität<br />

der Kunden, sondern auch<br />

der Ordnungsämter für das<br />

Thema. Darum unterstützt<br />

IDENTICA seine Partner in<br />

Hinblick auf die aktuelle Gesetzgebung<br />

und auf effiziente<br />

Technologien. Dazu gehören<br />

zum Beispiel die betriebsspezifische<br />

Hygieneberatung, hygienesteigernde<br />

Produkte<br />

und passende Organisationshilfen.<br />

Ein weiterer Punkt,<br />

bei dem wir uns in <strong>2021</strong> stark<br />

engagieren, ist die Nachfolgeregelung.<br />

Die starke Belastung<br />

vieler Inhaber durch<br />

die Auswirkungen der Pandemie,<br />

gleichzeitig der erforderliche,<br />

zeitaufwändige<br />

Schritt in Richtung Digitalisierung,<br />

dazu der steigende<br />

Kostendruck lässt viele „alte“<br />

Unternehmer an die Grenzen<br />

ihrer Belastung kommen.<br />

Dann steht die Entscheidung<br />

an, entweder eine weitere<br />

Führungskraft einzustellen<br />

oder den Betrieb abzugeben.<br />

Ein Prozess, den wir mit den<br />

passenden Programmen und<br />

Experten unterstützen können.<br />

Nachfolge – sicherlich<br />

ein wichtiges Thema.<br />

Aber wie sieht es mit<br />

dem Fachkräftemangel<br />

aus?<br />

Ein Dauerthema – auch für<br />

die IDENTICA Partner. Derzeit<br />

scheint sich die Lage in<br />

einzelnen Regionen zwar ein<br />

wenig zu entspannen. Doch<br />

wir müssen hier weiter am<br />

Ball bleiben, denn auf die<br />

stagnierenden oder zurückgehenden<br />

Zahlen folgt mit Sicherheit<br />

wieder eine steigendes<br />

Reparaturgeschäft. Zudem<br />

wird gerade mit Blick<br />

auf die neuen Herausforderungen<br />

wie HV-Technologie<br />

und Digitalisierung künftig<br />

noch mehr Know-how bei<br />

den Mitarbeitern in den<br />

Werkstätten gefragt sein. Die<br />

Lösung von IDENTICA reicht<br />

von der Unterstützung bei<br />

der Akquise über zahlreiche<br />

Maßnahmen zur Qualifizierung<br />

von Mitarbeitern bis hin<br />

zur zeitsparenden Optimierung<br />

von Arbeitsabläufen in<br />

den Werkstätten.<br />

Wächst Ihr Netzwerk<br />

weiter?<br />

Ja, wir spüren weiter Zulauf.<br />

Was auch in unser Konzept<br />

passt. Denn wir sind bundesweit<br />

vertreten – es gibt aber<br />

noch Regionen, in denen wir<br />

gerne stärker auftreten wollen.<br />

Ich stehe für individuelle<br />

Abstimmungen mit interessierten<br />

Betrieben gerne bereit.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

☐<br />

28<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

Umstellung<br />

Bonner Autohaus verbessert<br />

seine Energieeffizienz<br />

Bei der Bonner Autohaus GmbH konnte man 2020 Jahr deutliche Effektivitäts- und Produktivitätsfortschritte<br />

erreichen – nicht zuletzt dank des Einsatzes des Standox Xtreme-Systems in der<br />

Lackierung.<br />

Fotos: Standox<br />

Produktivität und Effizienz<br />

sind zentrale Faktoren für<br />

den nachhaltigen Erfolg eines<br />

Unternehmens. Bei der<br />

Bonner Autohaus GmbH hat<br />

man im vergangenen Jahr in<br />

beiden Bereichen große Fortschritte<br />

gemacht – nicht zuletzt<br />

dank einer Umstellung<br />

in der hauseigenen Lackiererei.<br />

Die Bonner Autohaus GmbH<br />

(ehemals KaR) im Bonner<br />

Stadtteil Mehlem ist ein Betrieb<br />

mit beeindruckenden<br />

Leistungswerten: Allein 2020<br />

wurden hier über 1.800 Aufträge<br />

bearbeitet, und trotz aller<br />

Einschränkungen durch<br />

die Corona-Maßnahmen<br />

konnte das Unternehmen<br />

sein geplantes Ergebnis erreichen.<br />

Dafür mitverantwortlich war,<br />

dass das Unternehmen 2020<br />

im Bereich Karosserie- und<br />

Lackreparatur bemerkenswerte<br />

Prozessfortschritte in<br />

puncto Effektivität erzielen<br />

konnte. „Wir haben früher<br />

mit einer anderen Lackmarke<br />

gearbeitet, setzen jetzt<br />

aber gezielt die Komponenten<br />

des Standox Xtreme-Sys -<br />

tems ein“, erklärt Andreas<br />

Frenzel, Manager des Bonner<br />

Autohauses. Die verschiedenen<br />

Xtreme-Komponenten –<br />

darunter Primer, Füller und<br />

Klarlacke – bieten in Verbindung<br />

mit dem Basislacksys -<br />

tem Standoblue gerade für<br />

Werkstätten mit hohem<br />

Durchlauf Vorteile: Je nach<br />

Bedarf, Auslastung oder Prioritätensetzung<br />

lassen sich sowohl<br />

Energieeinsparungen<br />

realisieren als auch Prozess -<br />

zeiten deutlich verkürzen.<br />

In Mehlem hat das auf Anhieb<br />

funktioniert: „Wir haben<br />

2020 unseren Energieverbrauch<br />

um gut 20 Prozent<br />

oder rund 200.000 kWh senken<br />

können“, berichtet Andreas<br />

Frenzel. „Das verdanken<br />

wir zum einen unserer<br />

optimierten Heizungsanlage,<br />

zum anderen aber der Tatsache,<br />

dass wir unsere Ofentrocknungstemperaturen<br />

mit<br />

den Xtreme-Lacken spürbar<br />

verringern konnten.“ Die Vorzüge<br />

des neuen Lacksystems<br />

schlagen sich nicht nur in<br />

der Energiebilanz, sondern<br />

auch in der praktischen Lackierarbeit<br />

nieder. „Die Xtreme-Produkte<br />

lassen sich<br />

schnell und sehr sicher verarbeiten.<br />

Ihre Qualität ist erstklassig<br />

und sorgt für tadellose<br />

Arbeitsergebnisse“, lobt<br />

Frenzel. „Unsere Produktivität<br />

im Lackierbereich hat<br />

sich deutlich verbessert.“<br />

Das Bonner Autohaus hat 38<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ist ein Unternehmen<br />

von Rau Automotive, zu der<br />

auch die RKG Rheinische<br />

Kraftwagengesellschaft mbH<br />

& Co. KG gehört. Sie ist in<br />

Bonn und Teilen der angren-<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

29


BRANCHEN NEWS<br />

zenden Kreise als Vertreter<br />

der Daimler AG für den Vertrieb<br />

von Mercedes-Benz-Personenwagen,<br />

-Nutzfahrzeugen<br />

und -Omnibussen verantwortlich.<br />

Die RKG beschäftigt<br />

rund 470 Mitarbeiter und<br />

gehört mit etwa 40 Auszubildenden<br />

in kaufmännischen<br />

und technischen Berufen zu<br />

den größten Ausbildungsbetrieben<br />

in Bonn.<br />

Die Umstellung auf das Xtreme-System<br />

im Bonner Auto -<br />

haus (vorher arbeitete man<br />

dort mit einer anderen Lackmarke)<br />

war nicht zuletzt das<br />

Ergebnis des Engagements<br />

des Bonner Standox Leitgroßhändlers<br />

Autolackierbedarf<br />

Koch.<br />

Gemeinsam mit Michael<br />

Schäfer (Standox Key Account<br />

Management) organisierte<br />

man eine Sondervorführung<br />

in Wuppertal für die<br />

Geschäftsführung des Autohauses,<br />

koordinierte die technischen<br />

Einsätze mit dem<br />

Standox Anwendungstechniker<br />

Team und führte vor Ort<br />

die Gespräche mit Mitarbeitern<br />

und Geschäftsführung.<br />

„Dieser Kunde liegt mir wirklich<br />

am Herzen“, sagt Schäfer,<br />

der mit dem Betrieb sowie<br />

den Mitarbeitern eine gemeinsame<br />

Historie teilt. „Insbesondere<br />

freut es uns, wenn<br />

der Kunde den Mehrwert unserer<br />

produktiven Systeme sofort<br />

spürt und sich die Vorteile<br />

gewinnbringend in die<br />

Prozesse integrieren.“<br />

Andreas Frenzel erwartet<br />

auch in Zukunft eine Fortsetzung<br />

der positiven Entwicklung<br />

seines Betriebs, und<br />

dies trotz des herausfordernden<br />

Starts ins neue Jahr. „Der<br />

erneute Lockdown hat uns<br />

natürlich gebremst“, räumt er<br />

ein. „Aber dennoch: Wir haben<br />

uns auch für <strong>2021</strong> anspruchsvolle<br />

Ziele gesetzt<br />

und wollen unsere Vorreiterrolle<br />

weiter ausbauen.“ ☐<br />

Formel 1<br />

Sponsoring und Hochleistung<br />

Das Formel-1-Auto von McLaren<br />

Racing wird im Jahr <strong>2021</strong><br />

erneut mit Hochleistungsbeschichtungen<br />

von AkzoNobel<br />

ausgestattet, nachdem die<br />

langjährige Partnerschaft,<br />

die 2008 begann, verlängert<br />

wurde.<br />

Als „Official Paints and Coatings<br />

Partner” stellt AkzoNobel<br />

seine Sikkens-Fahrzeug -<br />

reparaturlacke für alle lackierten<br />

Teile des MCL35M<br />

sowie für den Transport, die<br />

Garage und das Zubehör des<br />

Teams zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus liefert der<br />

Geschäftsbereich Marine<br />

and Protective Coatings des<br />

Unternehmens auch die Hitzeschutzbeschichtung<br />

Inter -<br />

therm 50 aus der Produktrei-<br />

30<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

he International für kritische<br />

Komponenten rund um den<br />

Motor und den Auspuff.<br />

„Wir sind sehr stolz darauf,<br />

unsere erfolgreiche Partnerschaft<br />

mit McLaren Racing<br />

zu verlängern, die von Zusammenarbeit,<br />

Innovation und<br />

dem Streben nach Höchstleistung<br />

angetrieben wird”, sagt<br />

Patrick Bourguignon, Direktor<br />

des Geschäftsbereichs<br />

Automotive and Specialty<br />

Coatings von AkzoNobel.<br />

„Der Spirit und das Engagement<br />

des McLaren F1-Teams<br />

für den Erfolg inspiriert uns<br />

in unserem Bestreben, weiterhin<br />

die besten Produkte und<br />

Dienstleistungen für alle unsere<br />

Kunden zu liefern.”<br />

Mark Waller, Chief Commercial<br />

Officer bei McLaren Racing,<br />

fügt hinzu: „In einer<br />

Partnerschaft, die sich über<br />

mehr als ein Jahrzehnt erstreckt,<br />

steht AkzoNobels Leidenschaft<br />

immer weiter zu<br />

forschen und zu innovieren,<br />

in vollem Einklang mit unserem<br />

Team. Wir freuen uns,<br />

unsere Partnerschaft und die<br />

Entwicklung herausragender<br />

Innovationen durch die Lakke<br />

und Beschichtungsprodukte<br />

von AkzoNobel fortzusetzen,<br />

um die Leistung unserer<br />

Rennwagen auf der Strekke<br />

zu unterstützen.”<br />

Das McLaren F1 Team möchte<br />

an seine bemerkenswerte<br />

Saison 2020 anknüpfen, in<br />

der es Dritter in der Konstrukteurs<br />

Wertung wurde.<br />

Mit Daniel Ricciardo (Fünfter<br />

in der Fahrerwertung 2020)<br />

und Lando Norris (Neunter)<br />

steht ein dynamisches neues<br />

Fahreraufgebot zur Verfügung.<br />

Wissenschaftler und Techniker<br />

von McLaren Racing und<br />

AkzoNobel arbeiten nun<br />

schon seit über einem Jahrzehnt<br />

zusammen, wobei die<br />

Partnerschaft 2012 auf McLaren<br />

Automotive ausgeweitet<br />

wurde. Die Zusammenarbeit<br />

hat nicht nur dazu beigetragen,<br />

Innovationen in der<br />

Lacktechnologie und Farbentwicklung<br />

zu beschleunigen,<br />

sondern auch den Weg<br />

für die zukünftige Erforschung<br />

neuer Möglichkeiten<br />

geebnet.<br />

Bourguignon erklärt weiter:<br />

„Wir sind alle sehr gespannt<br />

darauf, unsere Sikkens- und<br />

International-Beschichtungen<br />

in dieser Saison auf dem<br />

MCL35M in Aktion zu sehen<br />

und können es kaum erwarten,<br />

dass die Formel 1 im<br />

September in die Niederlande<br />

zurückkehrt.” ☐<br />

Netzwerk<br />

Wächst auch in der Krise<br />

stetig weiter<br />

Im März <strong>2021</strong> ist der neunte<br />

Betrieb dem deutschen Fix<br />

Auto-Netzwerk beigetreten.<br />

Das Lackier- und Designstudio<br />

Mendl führt seinen Unfallreparaturbetrieb<br />

ab sofort<br />

unter dem Namen „Fix Auto<br />

Altmühlfranken”. Für Geschäftsführer<br />

Alexander<br />

Mendl ist der Eintritt in das<br />

Netzwerk der nächste logische<br />

Schritt in Richtung Zukunft.<br />

Für die Geschäftsführer der<br />

Lackier- und Designstudio<br />

Mendl GmbH, Alexander<br />

und Martin Mendl, stehen<br />

seit jeher die Wünsche der<br />

Kunden im Mittelpunkt ihres<br />

Handelns. Damit führen die<br />

Cousins den 1986 durch<br />

E rich Mendl gegründeten Familienbetrieb<br />

gemeinsam mit<br />

Herz und unternehmerischer<br />

Weitsicht weiter. Der älteste<br />

Sohn des Gründers, René<br />

Mendl, ist als Gesellschafter<br />

immer noch eng mit dem Betrieb<br />

verbunden, trat aber in<br />

2019 als Geschäftsführer zurück<br />

um eine weitere gemeinsame<br />

Firma für den Bereich<br />

der Industrielackierung aufzubauen<br />

und zu füh ren. Im<br />

Frühjahr <strong>2021</strong> schlug der<br />

Full-Service Betrieb dann mit<br />

dem Beitritt zum Fix Auto-<br />

Netzwerk ein neues Kapitel<br />

ihrer Erfolgsgeschichte auf<br />

und freuen sich die Gesellschafter<br />

bereits jetzt auf die<br />

„vielen neuen Möglichkeiten”,<br />

die sich aus der Partnerschaft<br />

ergeben.<br />

Gemeinsam noch stärker<br />

„Ich war schon immer ein<br />

großer Freund von Netzwerken“,<br />

erzählt Alexander<br />

Mendl und betont: „Meiner<br />

Meinung nach wird der deutsche<br />

Unfallreparaturmarkt<br />

dem Vorbild anderer Länder<br />

folgen und sich in Zukunft<br />

deutlich stärker als bisher in<br />

Netzwerkstrukturen organisieren.”<br />

Weil der partnerschaftliche<br />

Austausch mit anderen<br />

Betrieben durch diese<br />

Entwicklung noch wichtiger<br />

wird, suchte Alexander<br />

Mendl nach dem passenden<br />

Partner für seinen Betrieb.<br />

Die Entscheidung, Teil von<br />

Fix Auto zu werden, fiel ihm<br />

leicht. „Ich war bereits nach<br />

dem ersten Gespräch mit Roy<br />

de Lange und Christoph Rosemeier<br />

davon überzeugt,<br />

dass Fix Auto das richtige<br />

Gesamtkonzept für uns ist.”<br />

Ein Besuch bei den Fix Auto-<br />

Betrieben Fix Auto Dresden<br />

Nord sowie Fix Auto Oberpfalz<br />

Nord hat ihn darin bestätigt.<br />

Neue Strukturen und mehr<br />

Effizienz<br />

Von der Partnerschaft erhofft<br />

sich der Unternehmer für seinen<br />

Betrieb in erster Instanz<br />

mehr Effizienz und Effektivität<br />

durch neue Strukturen<br />

und moderne Prozesse. Um<br />

dies zu erreichen, wird er in<br />

den kommenden Monaten intensiv<br />

vom Fix Auto-Betriebsberater<br />

vor Ort unterstützt<br />

werden. Weiterführend baut<br />

Mendl auf den Austausch innerhalb<br />

des Netzwerks, um<br />

voneinander zu lernen, gemeinsam<br />

zu wachsen und innovative<br />

Lösungen für die<br />

Herausforderungen von morgen<br />

zu schaffen: „Nur gemeinsam<br />

sind wir stark und<br />

fit für die Zukunft des Unfallreparaturmarktes!”<br />

Auch Roy<br />

de Lange freut sich auf die<br />

Zusammenarbeit: „Mit Alex<br />

und Martin haben wir dynamische,<br />

neue Partner gewonnen,<br />

die die Fix Auto-Familie<br />

bereichern werden. Sie sind<br />

gute Unternehmer, die ein<br />

klares Ziel für die Zukunft vor<br />

Augen haben und bereit sind<br />

sich den neuen Herausforderungen<br />

des Marktes anzupassen.<br />

Mit Fix Auto möchten sie<br />

sich breiter aufstellen und damit<br />

die Stabilität ihres Betriebes<br />

stärken – für sich und ihr<br />

Team.“<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 31


AUSBILDUNG<br />

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer<br />

Hohe Qualität<br />

zum niedrigen Preis<br />

Oberflächen aufbereiten<br />

Das Thema dieses Artikels<br />

gehört zum Lernfeld 11<br />

„Oberflächen aufbereiten“.<br />

In diesem Lernfeld sollen<br />

Möglichkeiten der Fahrzeugaufbereitung<br />

genannt und<br />

dazu Planungen für Oberflächenerneuerungen<br />

entwickelt<br />

und die Grundlagen<br />

dazu beschrieben werden.<br />

Der Fahrzeuglackierer lernt<br />

in diesem Lernfeld Werkzeuge,<br />

Geräte, Materialien und<br />

Arbeitsverfahren zur Ausführung<br />

von Fahrzeugaufbereitungsmöglichkeiten<br />

kennen.<br />

An eine fachgerechte Fahrzeugaufbereitung<br />

werden hohe Qualitätsanforderungen<br />

gestellt. Zur Fahrzeugaufbereitung<br />

gehören die Bearbeitungen von Fahrzeugkarossen<br />

im Außen- und Innenbereich.<br />

Untenstehende Mercedes 280 SE<br />

Limousine soll eine Fahrzeugaufbereitung<br />

im Lack und im Interieur des Innenraumes<br />

bekommen.<br />

Sinn und Zweck der Aufbereitung ist im<br />

Regelfall eine verbesserte Möglichkeit<br />

eines Verkaufs oder die Erhaltung bzw.<br />

die Wiederherstellung (Werterhaltung)<br />

des Fahrzeugs. An dem Fahrzeug soll<br />

die ursprüngliche Lackierung bearbeitet<br />

(Gebrauchs-und Sichtschäden bearbeiten)<br />

und danach der Innenraum repariert<br />

bzw. restauriert werden.<br />

Das Fahrzeug soll eine Oberflächenaufbereitung bekommen.<br />

Informationen/Arbeitsvorgang:<br />

Ansicht Mercedes 280 SE<br />

1. Grundlagen zu Repairsystemen;<br />

Smart-Repair<br />

2. Möglichkeiten der Bearbeitung von<br />

alten, verwitterten Lacken; Polierarbeiten<br />

(Finisharbeiten) und<br />

Materialien<br />

Spot-Repair – mit Lackierung<br />

Hebelmethode – ohne Lackierung<br />

Reinigung/Reparatur von Leder<br />

und Textilien<br />

a) Poliermaschinen<br />

b) Feste Poliermaterialien<br />

(Poliermedien)<br />

c) Flüssige (pastöse) Poliermaterialien<br />

Lernfeld 11<br />

Vorbereitung<br />

Vor jeder Lackierung bzw. vor einer<br />

Oberflächenaufbereitung (außen und<br />

innen) muss das Fahrzeug oder Fahrzeugteil<br />

gründlich gereinigt werden.<br />

Die Reinigung erfolgt durch eine Handwäsche<br />

mit seifenartigen Reinigungsmitteln<br />

bzw. bei starker Verschmutzung<br />

mittels Hochdruckreiniger. Durch die<br />

Reinigung können vorher nicht sichtbare<br />

Schäden oder Störungen erkannt<br />

werden. Sichtbare Schäden (Kratzer,<br />

Dellen, zu ersetzende Teile, Korrosionsschäden)<br />

müssen bearbeitet und beseitigt<br />

werden, <strong>FML</strong> <strong>05</strong>-2020 und 07/08-<br />

2020.<br />

32<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


AUSBILDUNG<br />

1. Grundlagen zu<br />

Repairsystemen<br />

Eine Reparatur bzw. eine Oberflächenaufbereitung<br />

beinhaltet die Behebung<br />

von Schäden an der Karosse und/oder<br />

an der Inneneinrichtung (Interieur).<br />

Dazu zählen:<br />

• „Ausbeulen“ von Dellen – mit und<br />

ohne Lackierung<br />

• Lackaufbereitung<br />

• Interieurreparatur (Armaturenbrett –<br />

verschiedene Materialien (Leder,<br />

Kunststoff, Holz)<br />

• Polsterreparatur<br />

• Steinschlagreparatur an Glasscheiben<br />

• Felgen(Aluminium)-Aufbereitung<br />

• Reparatur an Stoßfängern (Kunststoff)<br />

• Verdeckreparatur und -aufbereitung<br />

(z.B. Verfärbungen)<br />

Alle o.g. Oberflächenaufbereitungsarbeiten<br />

werden mit dem englischen Begriff<br />

„Smartrepair“ (Abkürzung für:<br />

small to medium area repair technic)<br />

bezeichnet.<br />

Als wichtige Lackaufbereitungstechnik<br />

dient die „Spotrepair“ (spot = Punkt<br />

oder Teil). Unter Spot-Repair versteht<br />

man die punktuelle Reparatur von kleinen<br />

bis mittelgroßen Lackschäden. Als<br />

Merkhilfe kann man sich eine Reparaturstelle<br />

von der Größe eines DIN A4-<br />

Blattes vorstellen. Die Spot-Repair-Lackierung<br />

kann nur an Stellen ausgeführt<br />

werden, die aufgrund ihrer Lage<br />

oder Geometrie als nicht kritisch einzustufen<br />

sind. Dazu gehören Stoßstangen,<br />

untere Bereiche der Türen (in Kantennähe),<br />

Schweller und Anbauteile, wie<br />

z.B. Leisten. Dabei darf maximal eine<br />

Schadstelle pro Fahrzeugteil lackiert<br />

werden. Die verwendete Materialmenge,<br />

pro Tag im Mittel nicht mehr als 1<br />

kg (Füller, Basis- und Klarlack), pro Betrieb.<br />

Alle Arbeitsvorgänge bei dieser<br />

Reparaturart sind ähnlich wie bei der<br />

allgemeinen Reparatur für größere Flächen<br />

– meist ohne Demontage der betreffenden<br />

Teile direkt am Fahrzeug.<br />

Bei Spot-Repair-Arbeiten dürfen ausschließlich<br />

Lackierpistolen verwendet<br />

werden, deren Durchsatz maximal 135<br />

ml/min und deren Bechervolumen maximal<br />

150 ml beträgt. Die Abluftleistung<br />

der Absaugeinrichtung sollte mindestens<br />

3.500 m³/h, und die Geschwindigkeit<br />

der Luftbewegung im Absaugquerschnitt<br />

mindestens 0,5 m/s betragen.<br />

Eine ausreichende Zuluft muss gewährleistet<br />

sein, besonders wenn Spot-<br />

Repair-Arbeiten in kleineren Räumen<br />

durchgeführt werden. Die Absauganlage<br />

muss auch mit einem Filter zur Abscheidung<br />

der Lackaerosole ausgerüstet<br />

sein. Es darf keine Gefährdung<br />

oder Belästigung von anderen durch<br />

Abluft erfolgen. Dies gilt auch für Emissionen<br />

von Pistolenreinigungsgeräten,<br />

die mit einer technischen Absaugung<br />

ausgestattet sind.<br />

Die persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) ist nach den Anforderungen der<br />

BGR 231 (Berufsgenossenschaftliche<br />

Regeln für Sicherheit und Gesundheit<br />

bei der Arbeit, BG-Regeln) auszuwählen,<br />

bereitzustellen und zu benutzen.<br />

D.h. eine filtrierende Halbmaske mit<br />

Kombifilter A2P2 bestehend aus Partikel-<br />

und Aktivkohlefilter.<br />

Partikelfilter-Staub-P-Filter; Partikel wie<br />

Staub und bestimmte flüssige Substanzen<br />

können mit Partikelmasken aus der<br />

Luft gefiltert werden. Partikelfiltermasken<br />

werden nach dem Absorptionsvolumen<br />

und -grad klassifiziert – Klasse P1<br />

bis P3, wobei die Klasse P3 den höchsten<br />

Schutz bietet. Dämpfe, z.B. Lösungsmitteldämpfe<br />

- A-Filter; Dämpfe und<br />

Gase werden mit der Hilfe von Aktivkohle<br />

gefiltert. Diese Filter werden in<br />

ähnlicher Weise in 2 A-Klassen klassifiziert,<br />

wobei A2 den höchsten Schutz<br />

bietet.<br />

Dabei muss auf den rechtzeitigen Austausch<br />

der Filter besonders geachtet<br />

werden. Während des Schleifens wird<br />

die Benutzung einer Staubschutzmaske<br />

FFP2 empfohlen. Bei der Lackanmischung<br />

und Reinigung müssen lösemittelbeständige<br />

Handschuhe und Schutzbrille<br />

getragen werden. Diese Ausrüstung<br />

muss der Arbeitgeber zur Verfügung<br />

stellen. Der Arbeitgeber hat gemäß<br />

§14 Abs. 1 und 2 GefStoffV eine<br />

Betriebsanweisung zu erstellen. In dieser<br />

Verordnung sind alle bei Spot-Repair-Arbeiten<br />

auftretenden Gefährdungen<br />

und getroffenen Schutzmaßnahmen<br />

aufgeführt. (Quelle: Berufsgenossenschaft<br />

Holz und Metall).<br />

Für Spot-Repair-Lackierungen werden<br />

spezielle Lackauftragsmaterialien angeboten.<br />

Als Grundiermaterial könnte ein<br />

2K-Wash-Primer (zink-phosphat-haltig)<br />

oder ein 2K-EP-Grund verwendet werden.<br />

Für besonders schnelle Verarbeitungen<br />

können Materialien mit UV-Eigenschaften<br />

eingesetzt werden. Dabei<br />

übernehmen sie im Lackaufbau die<br />

Funktion von Primern (Grundschicht)<br />

und Füllmaterialien. Diese Materialien<br />

müssen durch eine UV-Beleuchtung<br />

chemisch aktiviert werden. Eventuelle<br />

Fehlstellen müssen mit 2K-Polyesterspachtel<br />

gespachtelt werden (<strong>FML</strong> <strong>05</strong>-<br />

2020). Füllerbeschichtung mit 2K-PUR-<br />

Füller oder 2K-EP-Füller oder UV-härtende<br />

Materialien s.o. schließen den<br />

Lackauftragsvorbereitungsprozess ab.<br />

Diese Vorbereitungstätigkeiten müssen<br />

handwerklich äußerst präzise ausgeführt<br />

werden, weil Unebenheiten die<br />

Optik der nachfolgende Spot-Lackierung<br />

sehr stören würde. Nach der Applikation<br />

des Wasserbasislacks für die<br />

farbtongebende Schicht, der standardmäßig<br />

verdünnt und ohne besondere<br />

Zusätze oder Vormaterialien aufgetragen<br />

wird, erfolgt die Applikation von<br />

2K-Klarlacken die auf neuester Bindemitteltechnologie<br />

basieren (auch UVhärtende<br />

Materialien) mit Trockenzeiten<br />

von 5 Min. bei 60°C Objekttemperatur<br />

oder 20 Min. bei 40°C Objekttemperatur<br />

als Garanten für eine zeitsparende<br />

und schnelle Kleinreparatur.<br />

Wenn nach dem „Ausbeulen“ keine<br />

neue Lackierung benötigt wird, spricht<br />

man von der „Hebelmethode“. Als Voraussetzung<br />

für dieses Verfahren gilt:<br />

• Keine Vor- oder Altschäden die die<br />

Lackierung stören<br />

• Durchmesser der Delle höchstens in<br />

der Größe eines Tennisballs<br />

• Tiefe der Delle maximal 0,5 cm<br />

• Die Dellen dürfen keine Kanten<br />

oder Spitzen haben<br />

Lernfeld 11<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 33


AUSBILDUNG<br />

Lernfeld 11<br />

Die Hebelwerkzeuge sind unterschiedlich<br />

lang und geformt damit die<br />

verschieden geformten Dellen bzw.-<br />

Verformungen aus der Karosse herausgedrückt<br />

werden können.<br />

Nach der Markierung der Delle (mit<br />

einem Fettstift) wird durch eine Lampe<br />

mit ihrer Schattenwirkung die Delle<br />

gut sichtbar. Durch eine schwache<br />

Erwärmung des Materials (ca. 25 ºC –<br />

dadurch werden Risse im Lack vermieden)<br />

vom Dellenrand beginnend<br />

das Blech zurückdrücken. Durch die<br />

Lampenreflexion kann die Rückverformung<br />

kontrolliert werden.<br />

Quelle: https://carbon.ag/produkte/ausbeulenohne-lackieren/<br />

Um das Interieur zu reparieren bzw. zu<br />

restaurieren muss als erster Schritt eine<br />

komplette Innenreinigung erfolgen.<br />

Das Fahrzeug sollte vollständig entleert<br />

und alle Teppiche entfernt werden. Danach<br />

wird das leere Fahrzeug ausgesaugt.<br />

Im Innenraum wird zwischen vielen<br />

Materialien unterschieden. Die Sitze<br />

können aus Stoff oder Leder bestehen<br />

und benötigen eine unterschiedliche<br />

Handhabung. Für die Lederpflege gibt<br />

es viele Produkte. Bei hellem Autoleder<br />

vorher<br />

Quelle: https://car-fresh<br />

Quelle: https://www.tsdellenentfernung.de/<br />

faqs/15-was-ist-sanfte-instandsetzung-bzw-ausbeulen-ohne-lackieren.html<br />

oder beigefarbenem Leder können<br />

Farbstreifen sichtbar sein. Die Verfärbungen<br />

entstehen durch konstante Reibung<br />

auf den Sitzen. Mit speziellen Polierpasten<br />

können helle Leder gereinigt<br />

bzw. entfärbt werden. Kleine Löcher<br />

bzw. Risse können mit Lederpasten<br />

ausgeglichen werden. Danach können<br />

die Ledersitze wieder versiegelt<br />

werden.<br />

Reinigung bzw. Reparatur an Textilien<br />

können mit Lappen, Bürsten, Pinseln<br />

erfolgen. Dazu werden Reinigungsmittel<br />

verwendet die auch im Haushalt zu<br />

benutzen sind. Für Fleckenfreiheit und<br />

Glanz sorgen Glasreiniger, Polsterreiniger,<br />

Fleckenreiniger und Kunststoffpflegemittel.<br />

Bei Textilienreparaturen<br />

werden mit speziellen Reparaturmaterialien<br />

(Stofffasern) und Klebern<br />

die Oberflächen an den Fehlstellen<br />

nachgebildet. Zuerst wird die Schadstelle<br />

mit einem Flicken unterfüttert<br />

und danach durch die Stofffasern originalgetreu<br />

imitiert.<br />

nachher<br />

2. Möglichkeiten der<br />

Bearbeitung von alten Lacken<br />

– Polierarbeiten (Finisharbeiten)<br />

und Materialien<br />

Eine Lackoberfläche kann Verunreinigungen,<br />

Verschmutzungen oder kleine<br />

Kratzer aufweisen. Um diese Fehlstellen<br />

zu bearbeiten werden folgende<br />

Werkzeuge bzw. Materialien benötigt:<br />

Zu a) Poliermaschinen:<br />

Rotierende Poliermaschinen liegen im<br />

Drehzahlbereich von ca. 600 – 3000<br />

U/min. Exzenterbetriebene dagegen<br />

im Drehzahlbereich von ca. 1500 –<br />

7000 U/min. Beide Ausführungen gibt<br />

es mit elektrischem und auch luftbetriebenem<br />

Antrieb.<br />

Zu b) Feste Poliermaterialien<br />

(Poliermedien):<br />

Vor Polierarbeiten mit den folgenden<br />

Materialien kann der Einsatz von kleinen<br />

Schleifpapierscheiben, sogenannten<br />

„Schleifblüten“ kommen. Diese<br />

Schleifmaterialien sind meistens rund<br />

und können auf dafür vorgesehene Halter<br />

mit Klettverschluss (einige sind<br />

selbstklebend) oder Schleifmaschinen<br />

mit Klettverschluss befestigt werden.<br />

Sie werden in den Körnungen von<br />

P1000 bis P5000 geliefert. Unter festen<br />

Poliermaterialien werden Aufsätze auf<br />

Poliermaschinen bzw. Scheiben aus<br />

Kunststoff verstanden. Die Scheiben<br />

werden mit Klettverschlüssen am Polierteller<br />

befestigt.<br />

Lammfelle als Aufsatz werden mit Polituren<br />

verwendet um den größten Lackabtrag<br />

auf verwitterten Lacken zu erzielen.<br />

Schaumstoffscheiben gibt es in vielen<br />

verschiedenen Härtegraden und können<br />

auch mit allen Schleifpolituren<br />

bzw. -pasten verwendet werden.<br />

Schaumstoffscheiben können in Verbindung<br />

mit einer Exzenterpoliermaschine<br />

zum Entfernen von Hologrammen verwendet<br />

werden.<br />

Polierpads haben Noppen und können<br />

mit Schleifpasten zum Polieren verwendet<br />

werden (je nach Härtegrad-ausprobieren).<br />

Sie sind besonders gut für<br />

Hochglanzpolituren geeignet (je nach<br />

Härtegrad ausprobieren). Zum Entfernen<br />

von Hologrammen sind sie nur bedingt<br />

geeignet.<br />

34<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


AUSBILDUNG<br />

Poliermaschinen können<br />

schnell oder langsam laufende,<br />

rotierende oder exzenterartig<br />

(unter einem Exzenter – von lateinisch<br />

ex centro‚ aus der Mitte;<br />

aus dem Zentrum gerückt,<br />

versteht man in der Mechanik<br />

und im Maschinenbau eine auf<br />

einer Welle angebrachte Steuerungsscheibe,<br />

deren Mittelpunkt<br />

außerhalb der Wellenachse<br />

liegt – Wikipedia ) laufende<br />

Maschinen sein.<br />

Die rotierenden Maschinen haben<br />

im Gegensatz zu den exzenterbetriebenen<br />

Maschinen<br />

einen höheren Lackabtrag, neigen<br />

aber zur Hologrammbildung.<br />

Die exzenterbetriebenen<br />

Maschinen haben einen geringeren<br />

Lackabtrag bilden aber<br />

auch keine Hologramme. Unter<br />

Hologrammen kann man<br />

sich relativ gleichmäßig verlaufende<br />

Riefen vorstellen. Bei<br />

Lichteinfall bewirken diese<br />

Hologramme optisch eine Tiefenwirkung<br />

(3D-Effekt).<br />

Quelle: siehe oben<br />

Rotation<br />

Zu c) Flüssige (pastöse) Poliermaterialien:<br />

Allgemein gilt: Flüssige oder pastöse<br />

Schleifpolituren oder -pasten sind in<br />

Wachs- oder Paraffinemulsion (Emulsion<br />

ist eine Mischung von flüssigen Teilchen<br />

in flüssigen Materialien) eingearbeitete<br />

Schleifpartikel (meistens Bimsmehle).<br />

Dabei können drei Hauptmaterialien<br />

unterschieden werden:<br />

1. Grobkörnige Schleifpasten<br />

2. Feinkörnige Schleifpasten<br />

3. Hochglanzpoliermittel<br />

Zu 1) Durch die Vielzahl großer Teilchen<br />

kann dieses Material zum größeren<br />

Lackabtrag (Vorschleifen, Vorpolieren)<br />

verwendet werden. Sie können<br />

nach dem Einsatz von Schleifmittel ><br />

P2000 eingesetzt werden. Durch ihr hohes<br />

Volumen an Schleifanteilen sollten<br />

sie nur in dünnen Schichten eingesetzt<br />

werden. Sonst könnte sich ein dicker<br />

Belag bilden. Wenn der Belag antrocknet<br />

könnten sich Schleifriefen und Kratzer<br />

bilden.<br />

Exzenter<br />

Quelle: https://www.mission-hochglanz.de/grundwissenueber-poliermaschinen-exzenterpoliermaschine-rotationspolierer/<br />

Lackabtrag Rotieren<br />

Mit Hub (Exzenter)<br />

Zu 2) Hier sind weniger große Teilchen.<br />

Aus diesem Grund kann dieses<br />

Material zum geringeren Lackabtrag<br />

verwendet werden. Sie können zum<br />

Nacharbeiten von grobkörnigeren<br />

Schleifmitteln eingesetzt werden. Mit<br />

diesem Material kann ein Poliervorgang<br />

vom Anfang bis zum Ende durchgeführt<br />

werden. Eventuelle Rückstände<br />

müssen entfernt werden.<br />

Zu 3) In diesen Emulsionen sind Aluminiumoxide<br />

eingearbeitet. Dadurch<br />

sind sie in der Lage Lackierungen zu<br />

glätten bzw. ihnen wieder durch geringen<br />

Lackabtrag einen neuen Glanzgrad<br />

zu geben. Diese Materialien können<br />

kleinste Riefen, teilweise Wolkenbildung<br />

und Hologramme entfernen.<br />

Gleichzeitig dienen sie als Konservierungsmittel<br />

durch ihre Öl- und/oder<br />

wachshaltigen Bestandteile.<br />

Erklärungen/Anmerkungen<br />

zu den am häufigsten<br />

benutzten Polituren:<br />

a) Extra Grobe Schleifpaste<br />

(Weiße Verschlusskappe)<br />

Verarbeitung von Hand oder mit einer<br />

Poliermaschine; Müheloses Entfernen<br />

von Schleifriefen; Sehr gute maschinelle<br />

Verarbeitung; Langzeitiger Schutz<br />

der polierten Oberfläche mit lackverträglichen<br />

Silikonen; Optimale Verarbeitung<br />

von Hand oder mit Polierschaum<br />

und Polierfell.<br />

b) Feine Schleifpaste<br />

(Schwarze Verschlusskappe)<br />

Verarbeitung erfolgt von Hand oder mit<br />

einer Poliermaschine bei 1800 U/min;<br />

Polierschaum oder ein Polierfell anwenden;<br />

Die Feinschleifpaste eignet<br />

sich hervorragend zum Entfernen von<br />

Schleifstellen und leichten Kratzern<br />

oder zum Aufarbeiten von verwitterten<br />

Lacken.<br />

c) Hochglanz Politur<br />

(Hellblaue Verschlusskappe)<br />

Verarbeitung von Hand oder mit einer<br />

Poliermaschine; Sorgt für Hochglanz<br />

nach der Schleif- oder Feinschleifpaste;<br />

Auch hervorragend geeignet zur Auffrischung<br />

des Glanzgrads bei Reparaturlacken<br />

und leicht verwitterten Lacken;<br />

Manuelles Nachpolieren mit Hochleistungstuch-Vlies.<br />

d) Hochglanz-Maschinen Politur<br />

(Flache Flasche/Rote Verschlusskappe)<br />

Maschinenpolitur zum Aufpolieren großer<br />

Flächen mit einem Polier-Schaumstoff<br />

oder von Hand; Hoher Glanz; Extrem<br />

spiegelnde Oberfläche; wachs-,<br />

fett-, öl- und silikonfrei; wirkt physikalisch,<br />

keine Lackverfärbung.<br />

e) Politur Finish-Paste Hand/Maschine<br />

(Flache Flasche /Weiße Kappe)<br />

Ideal zum Aufpolieren von Fehlstellen<br />

und feinen Kratzern im Decklack; Politur<br />

zum Aufpolieren leicht verwitterter<br />

Lacke; wachs-, fett-, öl-, und silikonfrei;<br />

Entfernt Kratzer ohne Schlieren zu hinterlassen<br />

bei dunklen Lacken; wirkt<br />

physikalisch; keine Lackverfärbung;<br />

keine Hologramme; Schleifen und Polieren<br />

in einem Arbeitsgang; von Hand<br />

oder mit einer Poliermaschine zu verarbeiten.<br />

Zum Abschluss ein kleines Video der<br />

Firma 3M.<br />

Lernfeld 11<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 35


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36<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


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<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong> 37


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E-Mail: gabriele.dinnendahl@audin.de<br />

Schlussredaktion:<br />

Die mm-Preise für<br />

Stellenanzeigen in <strong>FML</strong><br />

Stellenangebote/<br />

Verkäufe<br />

4,50 EUR pro mm<br />

Stellengesuche<br />

Kaufgesuche<br />

4,00 EUR pro mm<br />

Chiffre-Gebühr<br />

3,00 EUR<br />

Anton Tischner<br />

E-Mail: fml@audin.de<br />

Manager Digital Business:<br />

Burkhard Bonarius<br />

E-Mail: burkhard.bonarius@audin.de<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 65 vom 1. Januar <strong>2021</strong>.<br />

Anschriften der Verantwortlichen<br />

ist die Verlagsanschrift.<br />

Verlagskonto:<br />

HypoVereinsbank,<br />

München<br />

IBAN: DE59700202703240108703<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen. Zur Veröffentlichung<br />

angenommene Originalbeiträge<br />

gehen in den Besitz des Verlages<br />

über. Alle Rechte, auch auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe<br />

und der Übersetzung vorbehalten.<br />

Vertrieb über:<br />

Cover Service GmbH & Co. KG<br />

Leserservice <strong>FML</strong><br />

Postfach 1363, 82034 Deisenhofen<br />

Telefon (0 89) 8 58 53-830,<br />

Fax (0 89) 8 58 53-888<br />

fml@cover-services.de<br />

Fokus auf Smart-Repair<br />

Smart-Repair als eigenes Geschäftsfeld erfordert spezielle<br />

Methoden und Lack-materialien.<br />

Als Supplement <strong>FML</strong> Classic Nr. 6<br />

Außerdem in<br />

<strong>FML</strong> 6/<strong>2021</strong><br />

• Kabinen- und Trockenanlagen<br />

• Werkstattsysteme<br />

• Atem- und Arbeitsschutz<br />

38<br />

<strong>FML</strong> 6/<strong>2021</strong><br />

Erscheinungstermin<br />

1. Juni <strong>2021</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

7. Mai <strong>2021</strong><br />

Anzeigenschluss:<br />

10. Mai <strong>2021</strong><br />

Erscheint monatlich, Bezugspreis jährlich<br />

49,50 €, Ausland jährlich 56,– €, Einzelheft<br />

Inland: 5,40 €, Ausland: 5,90 €. Preise einschließlich<br />

Postgebühren; im Inlands-Bezugspreis<br />

sind 7% MwSt. enthalten.<br />

Abonnement-Bestellungen, Adressänderungen,<br />

Kündigungen direkt an E-Mail:<br />

fml@cover-services.de. Kündigungen können<br />

nur be rücksichtigt werden, wenn diese<br />

acht Wochen vor Ende des berechneten Bezugszeitraumes<br />

vorliegen. Bezugsgebühren<br />

sind im voraus fällig.<br />

Konto für Abonnementsgebühren:<br />

AUDIN Verlag GmbH, München, Hypo<br />

Vereinsbank DE15700202703240125403<br />

Die Bezahlung der Abo-Gebühren ist auch<br />

über den Einzug durch die Kredit-Karten Eurocard<br />

und Visacard möglich.<br />

ISSN 0179—3586<br />

Gerichtsstand: München<br />

Druck:<br />

MDV Maristen Druck & Verlag GmbH,<br />

Furth<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong>


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Tel. (089) 24 22 83-0<br />

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oder per Post an u.g. Anschrift<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

AUDIN Verlag GmbH<br />

Knöbelstraße 36<br />

8<strong>05</strong>38 München<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

E-Mail<br />

Datum, Unterschrift


DER<br />

UNTERSCHIED<br />

IST DEBEER<br />

UNKOMPLIZIERTHEIT<br />

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