22.07.2023 Aufrufe

FML 10/2020

Seit 65 Jahren stellt die Redaktion von FML — Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk im AUDIN Verlag das Erscheinen der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk sicher. So hat sich die Redaktion als unabhängiges Sprachrohr der Branche positioniert. Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen thematische Schwerpunkte als Highlight für alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und Oberflächentechnik.

Seit 65 Jahren stellt die Redaktion von FML — Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk im AUDIN Verlag das Erscheinen der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk sicher. So hat sich die Redaktion als unabhängiges Sprachrohr der Branche positioniert. Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen thematische Schwerpunkte als Highlight für alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und Oberflächentechnik.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

B 8503 E<br />

<strong>FML</strong><br />

<strong>10</strong><br />

Oktober <strong>2020</strong><br />

64. Jahrgang<br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

SCHWERPUNKT<br />

InfoMechanika <strong>2020</strong><br />

Die Challenge<br />

TECHNIK & TREND<br />

Das Abenteuer<br />

Extreme E beginnt<br />

CORONA-KRISE<br />

Werkstattwelt vor<br />

Herausforderungen


WIR BRINGEN FARBE<br />

IN IHRE WERKSTATT<br />

Liebe Kundinnen und Kunden,<br />

wir starten wieder durch! Nach zwei erfolgreichen Online-Messen im Frühjahr<br />

und einer erstmals wieder durchgeführten Publikumsmesse in Dortmund<br />

freuen wir uns natürlich sehr darauf, Sie auch in München wieder persönlich<br />

vor Ort auf unserer WM Werkstattmesse begrüßen zu dürfen.<br />

Ob o ine oder online vernetzt – wir schaffen auf der diesjährigen<br />

Werkstattmesse in München exklusiv für Sie ein Messeerlebnis<br />

der besonderen Art. Wir freuen uns darauf, Sie persönlich<br />

wiederzusehen – live und in Farbe.<br />

LIVE<br />

FR › <strong>10</strong>:00 – 18:00 UHR<br />

SA › <strong>10</strong>:00 – 17:00 UHR<br />

16.– 17.<strong>10</strong>.20 › MÜNCHEN<br />

MESSE MÜNCHEN<br />

EINGANG NORD<br />

HALLE C3 + C4<br />

JETZT ANMELDEN!<br />

unter www.werkstattmessen.de


EDITORIAL<br />

Großes Interesse!<br />

Mehr als 8.000 haben<br />

die Challenges<br />

verfolgt!<br />

Sehr unterhaltsam, anschaulich,<br />

praktisch, informativ und kurzweilig<br />

– das waren die Reaktionen auf diese<br />

neue Form von Online-Challenges auf<br />

der Plattform „Infomechanika”.<br />

War doch diesmal ganz klar, dass<br />

die sechs Wettbewerbe diesmal<br />

eher spielerisch ausgetragen wurden.<br />

Gefragt waren aber dennoch Fachkunde,<br />

Effektivität, Geschicklichkeit und<br />

hoher Einsatz.<br />

Genau diese Anforderungen erfüllten<br />

die drei Experten der Lackmarken der<br />

AXALTA. Die Aufgabenstellung der<br />

sechs Wettbewerbe war sehr praxisorientiert<br />

und auch für diese Profis eine<br />

Herausforderung.<br />

Mit großer Leidenschaft stellten die<br />

sich auch und es entwickelte sich<br />

dadurch ein erstaunlicher Kampfgeist<br />

im besten Sinne. Wer dachte, dass die<br />

hochprofessionellen Anwendungstechniker<br />

die einzelnen Wettbewerbe in ihrer<br />

Einstellung doch wohl eher als<br />

Spaß betrachten würden, der sah sich<br />

getäuscht.<br />

Die Jungs hauten sich richtig rein<br />

und zeigten, was sie drauf haben.<br />

Die Aufgaben reichten ja auch von der<br />

Farbtonmessung über den professionellen<br />

Klarlack bis zur effektiven und<br />

schnellen Pistolenreinigung.<br />

Genau das war auch beabsichtigt. Einerseits<br />

sollte die Leistungsfähigkeit<br />

der Lackierer demonstriert werden und<br />

andererseits die vielen und innovativen<br />

Möglichkeiten der eingesetzten Materialien<br />

und Zubehörartikel.<br />

Im Vordergrund stand aber der Anreiz,<br />

dass es den Zusehern ein Optimum<br />

an Spaß bringen sollte!<br />

Genau das haben wir auch erreicht.<br />

So landeten mehr als 8.000 Interessierte<br />

auf der Infomechanika-Seite<br />

und verfolgten die sechs Wettbewerbe.<br />

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön<br />

dafür!<br />

Damit wurde aber auch Eines sehr<br />

deutlich: es gibt in der Tat ein sehr großes<br />

Interesse und Bedürfniss nach praxisorientierter<br />

Aktion.<br />

Sehr praktisch und anschaulich sind<br />

die Stichworte dafür. Es ist doch<br />

einfach toll feststellen zu können. dass<br />

diese Leidenschaft und das Engagement<br />

für das Handwerk nicht kleiner<br />

geworden sind.<br />

Ein Beruf, der großen Spaß macht<br />

und anerkanntes Fachwissen und<br />

Können bei der täglichen Arbeit erfordert!<br />

So geht Handwerk!<br />

Herzlich, Ihr<br />

Wolfgang Auer, Chefredakteur<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

3


<strong>FML</strong><br />

<strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

AKTUELL<br />

5 Provinzial Rheinland ist Schadensteuerer des<br />

Jahres <strong>2020</strong><br />

6 Benjamin Burkard verlässt AkzoNobel zum Ende<br />

des Jahres<br />

6 Autofahrer haben Bedenken hinsichtlich<br />

Datensicherheit<br />

9 RAL wird Fördermitglied im Verband Deutscher<br />

Industrie Designer<br />

9 Zulassungen – Rückgang<br />

20<br />

Drei Teams. Sechs Challenges.<br />

Ein Sieger?<br />

Spannung, Information und eine gute Portion Spaß<br />

– das bot die Online-Challenge InfoMechanika.<br />

Vom 8. bis 12. September war sie zu beobachten<br />

unter www.infomechanika.de. Für alle Lackierer,<br />

die sich informieren und gewinnen wollten.<br />

CORONA-KRISE<br />

<strong>10</strong> Corona-Krise stellt Werkstattwelt vor beträchtliche<br />

Herausforderungen!<br />

TECHNIK & TREND<br />

14 Das Abenteuer Extreme E beginnt<br />

16 SUV mit einzigartiger Signatur<br />

18 Für die Lackierbetriebe der Zukunft<br />

SCHWERPUNKT<br />

20 Drei Teams. Sechs Challenges. Ein Sieger?<br />

ZUBEHÖR<br />

22 Temperatur, Geräteklassen und Ergonomie im<br />

Arbeitsalltag<br />

14<br />

Das Abenteuer Extreme E beginnt<br />

ABT Sportsline stellt sich der vielleicht spektakulärsten<br />

Herausforderung im internationalen Motorsport:<br />

Das Unternehmen startet in der Rennserie Extreme<br />

E, die ab 2021 mit rein elektrischen SUV ausgetragen<br />

wird.<br />

BRANCHEN NEWS<br />

26 Brillanz und Tiefe<br />

27 Wissenstool für die Ausbildung<br />

28 ... was macht Bianca Anhalt, Marketingleiterin?<br />

29 PPG und ensutec beschließen: Ziehen zukünftig an<br />

einem Strang<br />

30 Was Sie für Ihren Betrieb rausholen können<br />

31 Standox startet Oldtimer-Blog<br />

31 Kapazitäten für die Zusammenarbeit mit<br />

Schadensteuerern<br />

AUSBILDUNG<br />

32 Ich mag Spritzverfahren<br />

36 WER • WO • WAS<br />

38 IMPRESSUM<br />

22<br />

Temperatur, Geräteklassen und Ergonomie<br />

im Arbeitsalltag<br />

Die wesentlichen Vorteile von Hochdruckreinigern<br />

liegen in der Wasser- und Zeitersparnis gegenüber<br />

dem herkömmlichen Wasserschlauch.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der<br />

B-TEC GmbH, Burgdorf<br />

bei. Wir bitten um Beachtung.<br />

Titelbildhinweis:<br />

Das Titelbild stellte uns freundlicherweise die Firma ABT Sportsline,<br />

Kempten zur Verfügung.<br />

4 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


AKTUELL<br />

BVdP-Award<br />

Provinzial Rheinland<br />

ist Schadensteuerer des Jahres <strong>2020</strong><br />

Nachdem die Netzwerkstatt<br />

<strong>2020</strong> im März angesichts der<br />

Corona-Pandemie abgesagt<br />

werden musste, nutzten der<br />

Vorstandsvorsitzende des<br />

BVdP, Reinhard Beyer, und<br />

der operative Geschäftsführer,<br />

Michael Pinto, die Gelegenheit,<br />

dem diesjährigen<br />

„Schadensteuerer des Jahres“<br />

bei einem gemeinsamen<br />

Treffen in Düsseldorf den<br />

Branchen-Award zu überreichen.<br />

Der <strong>2020</strong> bereits zum<br />

dritten Mal verliehene Award<br />

geht an die Provinzial Rheinland,<br />

für die Bernd Wirtz, Abteilungsleiter<br />

Kraftfahrt-Schaden,<br />

und Stephan Faust, Referent<br />

Partnermanagement<br />

Kraftfahrt, die Auszeichnung<br />

nach eigenem Bekunden mit<br />

Freude und natürlich auch etwas<br />

Stolz entgegennahmen.<br />

Zusammenarbeit und<br />

Partnerschaft auf<br />

Augenhöhe<br />

Mit der Provinzial Rheinland<br />

gewinnt zum dritten Mal in<br />

Folge ein Dienstleister, der<br />

Schadensteuerung als Premiumleistung<br />

am gemeinsamen<br />

Kunden von Versicherern und<br />

Werkstätten betrachtet, die<br />

nicht ohne vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

auf Augenhöhe<br />

zwischen Werkstatt und<br />

Steuerer funktionieren kann,<br />

stellte Reinhard Beyer bei der<br />

Übergabe des Awards ganz<br />

klar fest. Das belege dann<br />

auch das ausgezeichnete<br />

Feedback aus den Werkstätten<br />

zur Zusammenarbeit mit<br />

der Provinzial Rheinland über<br />

alle erhobenen Kategorien<br />

hinweg, untermauerte Michael<br />

Pinto die Zufriedenheit der<br />

Partnerbetriebe mit dem<br />

rheinländischen Versicherer.<br />

Fairness ist keine<br />

Einbahnstraße<br />

Für Bernd Wirtz ist die Auszeichnung<br />

zum einen natürlich<br />

Lohn für das bislang Erreichte,<br />

allerdings noch viel<br />

mehr Ansporn, die erfolgreiche<br />

Arbeit beziehungsweise<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Partnerwerkstätten fortzusetzen.<br />

Und, wie er mit einem<br />

Augenzwinkern feststellte,<br />

könne man ja dann den Branchen-Award<br />

bald wieder einmal<br />

entgegennehmen. „Unser<br />

ausgemachtes Ziel ist es, unsere<br />

Kunden von unseren<br />

Leistungen zu begeistern.<br />

Das können wir nur erreichen,<br />

wenn die Zusammenarbeit<br />

mit unseren Werkstattpartnern<br />

stimmt. Deshalb setzen<br />

wir auf Vertrauen und<br />

Fairness, das zahlen uns die<br />

Werkstätten mit hervorragender<br />

Qualität bei Reparatur<br />

und Service zurück. Da spielt<br />

uns dann auch das BVdP-<br />

Qualitätssiegel m.o.r.e. (Mein<br />

optimales Reparaturerlebnis)<br />

in die Hände, da wir bei den<br />

m.o.r.e.-Werkstätten sicher<br />

gehen können, dass unsere<br />

Kunden den gewissen Mehrwert<br />

erhalten. m.o.r.e. ist ein<br />

Wegweiser für Service- und<br />

Reparaturqualität.“<br />

Vermittlung in Partnerwerkstätten<br />

ist Premiumprodukt<br />

Für Stephan Faust liegt es auf<br />

der Hand, dass die Steuerer<br />

von der Zusammenarbeit mit<br />

den Partnerwerkstätten profitieren:<br />

„Die Vermittlung von<br />

Schäden zu unseren Werkstattpartnern<br />

ist ein Premiumprodukt,<br />

das unserem Servicegedanken<br />

entspricht.<br />

Nicht zuletzt auch deshalb,<br />

weil wir auf Freiwilligkeit setzen.<br />

Allein schon deshalb<br />

sind die Betriebe in unserem<br />

Werkstattnetz ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor und das<br />

macht das kooperative Schadenmanagement<br />

so wichtig.<br />

Und die Basis für diese Zusammenarbeit<br />

ist eben ein<br />

auskömmliches Geben und<br />

Nehmen.“ Darüber hinaus<br />

nutzte der Referent Partner -<br />

management Kraftfahrt bei<br />

der Provinzial Rheinland den<br />

Anlass, auch einmal allen in<br />

seinem Team herzlichen Dank<br />

für die gute Arbeit auszusprechen.<br />

Denn der beste Beleg<br />

für die Qualität des Engagements<br />

sei ja auch die Auszeichnung<br />

durch den BVdP.<br />

Zum Award „Schadensteuerer<br />

des Jahres“:<br />

Die Mitgliedsbetriebe des<br />

Bundesverbandes der Partnerwerkstätten<br />

bewerten jährlich<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

den Schadensteuerern in den<br />

Kategorien Umsatzentwicklung,<br />

Prozesse, Konditionen,<br />

Abwicklungsaufwand und<br />

Gesamtzufriedenheit. Auf Basis<br />

der qualitativ erhobenen<br />

Daten agiert der BVdP als Interessenvertreter<br />

seiner Mitgliedsbetriebe<br />

und kürt den<br />

Steuerer, der die besten Bewertungen<br />

der Karosserieund<br />

Lackierfachbetriebe erhält,<br />

zum Schadensteuerer<br />

des Jahres. Die Partnerwerkstätten<br />

sind allesamt Fachbetriebe<br />

der Unfallschadeninstandsetzung.<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 5


AKTUELL<br />

Personalie<br />

Benjamin Burkard verlässt AkzoNobel<br />

zum Ende des Jahres<br />

Benjamin Burkard, Geschäftsführer<br />

Akzo Nobel<br />

Coatings GmbH Deutschland<br />

und Vertriebsleiter für das<br />

Autoreparaturlackgeschäft in<br />

Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz (DACH), verlässt<br />

das Unternehmen zum<br />

Ende des Jahres.<br />

Benjamin Burkard trat Akzo-<br />

Nobel im Jahr 2013 bei. In<br />

seiner Zeit bei AkzoNobel<br />

hat er entscheidend dazu beigetragen<br />

das Autoreparaturlackgeschäft<br />

des Konzerns<br />

und die Premiummarken Sikkens<br />

und Lesonal in der Region<br />

DACH in eine starke Position<br />

zu bringen. Seine Führungsqualitäten<br />

und sein Einsatz<br />

haben die Organisation<br />

auf ein neues Leistungsniveau<br />

gebracht. Zu den erfolgreichsten<br />

Momenten seiner<br />

Laufbahn bei AkzoNobel gehören<br />

unter anderem die<br />

Neupositionierung und der<br />

Ausbau des Acoat Selected-<br />

Netzwerkes, der Launch des<br />

Caravan-Konzepts und die<br />

Markteinführung von Paint<br />

PerformAir.<br />

„Oftmals heißt es man soll<br />

gehen, wenn es am schöns ten<br />

ist. Wir haben ein starkes<br />

Team und viele gemeinsame<br />

Projekte zum Erfolg gebracht<br />

– es war eine tolle Zeit! Dennoch<br />

zieht es mich zu neuen<br />

Ufern, um ein neues Kapitel<br />

in meinem beruflichen Leben<br />

aufzuschlagen“, so Benjamin<br />

Burkard.<br />

Heinz Piskay, Business Director<br />

Vehicle Refinishes<br />

EMEA, wird interimsweise<br />

die Position des Vertriebsleiters<br />

DACH übernehmen:<br />

„Wir danken Herrn Burkard<br />

für seinen Einsatz und wünschen<br />

ihm persönlich wie beruflich<br />

alles Gute und viel<br />

Erfolg für die Zukunft“, so<br />

Heinz Piskay, stellvertretend<br />

für AkzoNobel ☐<br />

Studie der PFH Göttingen<br />

Autofahrer haben Bedenken<br />

hinsichtlich Datensicherheit<br />

Die Vernetzung des Alltags<br />

schreitet immer weiter voran.<br />

Inzwischen hat das Internet<br />

auch Einzug in das Automobil<br />

gehalten und ermöglicht den<br />

Fahrzeuginsassen die Nutzung<br />

zahlreicher neuer Dienste<br />

und Funktionen. Mit „Connected-Car-Services<br />

in<br />

Deutschland” legt nun die<br />

PFH Private Hochschule Göttingen<br />

eine der ersten Untersuchungen<br />

vor, die die aktuell<br />

im Fahrzeug verfügbaren Konnektivitätsdienste<br />

aus der<br />

Kundenperspektive analysiert.<br />

Ob Unfall- und Pannen-Management,<br />

Verkehrszeichenerkennung<br />

oder die Gesundheitsüberwachung<br />

des Fahrers:<br />

Connected-Car-Services<br />

sollen Komfort und Sicherheit<br />

im Fahrzeug weiter erhöhen.<br />

„82 Prozent der Befragten<br />

sieht großes Potenzial in<br />

der Konnektivität von Fahrzeugen“,<br />

erläutert Dr. Hans-<br />

Christian Riekhof, Professor<br />

für Internationales Marketing<br />

und einer der Autoren der<br />

Studie. Als besonders zukunftsweisend<br />

betrachten die<br />

6<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


AKTUELL<br />

Befragten Car2Car-Kommunikationsdienste,<br />

welche vor allem<br />

nachfolgende Fahrzeuge<br />

bei Gefahrensituationen warnen.<br />

Größtes Hindernis für die<br />

Weiterentwicklung der<br />

Diens te wird aus Sicht der<br />

Autoren jedoch das mangelnde<br />

Vertrauen in die Datensicherheit<br />

bleiben. Gut zwei<br />

Drittel der Befragten (68 %)<br />

äußerten Bedenken hinsichtlich<br />

Datensicherheit und Datenverwendung.<br />

Hohes Interesse an<br />

Car2Car-Sicherheits-<br />

Kommunikation<br />

Im Mittelpunkt der Connected-Car-Services-Studie<br />

der<br />

PFH stehen insbesondere<br />

Aussagen zur Relevanz der<br />

aktuell verfügbaren und zukünftigen<br />

Connected-Car-<br />

Services sowie Erkenntnisse<br />

zur Entwicklung und zu den<br />

Perspektiven dieser Dienste.<br />

Zudem untersuchten die Autoren<br />

auch die konkreten Einflussfaktoren<br />

wie die Zahlungsbereitschaft,<br />

den Umgang<br />

mit Daten und die Akzeptanz<br />

dieser Services. „Unsere<br />

Erhebung zeigt, dass 83<br />

Prozent der Befragten ein hohes<br />

Interesse an der<br />

Car2Car-Sicherheits-Kommunikation<br />

haben, also beispielsweise<br />

der Warnung<br />

nachfolgender Fahrzeuge vor<br />

einem Unfall, vor plötzlichem<br />

Glatteis oder ähnlichen Gefahren”,<br />

erläutert Marc<br />

Scholz, Co-Autor der Studie<br />

und Masterabsolvent der<br />

PFH. An zweiter Stelle nennen<br />

die Befragten die Mög-<br />

BESCHLEUNIGEN AUCH SIE IHRE REPARATURPROZESSE<br />

Mit den Bechersystemen von smartCUPPS günstiger,<br />

schneller und einfacher arbeiten. Erhältlich für alle gängigen<br />

Größen und Lackierpistolen - z.B. auch mit den passenden<br />

smartGuns.<br />

Jetzt informieren und kostenlose Probebox anfragen:<br />

www.smartcupps.com


AKTUELL<br />

tätsdienstleister verstehen<br />

wollen”, erläutert Riekhof.<br />

„Angesichts der jährlichen<br />

Gesamtkosten eines Automobils<br />

darf man an dieser Stelle<br />

wohl sagen, dass die Zahlungsbereitschaft<br />

als eher gering<br />

anzusehen ist”, so der<br />

Professor.<br />

lichkeit, auf digitalem Wege<br />

ein Update oder eine Erweiterung<br />

von Funktionalitäten<br />

des Fahrzeugs zu buchen.<br />

„Dies sind Funktionalitäten,<br />

die unmittelbar mit der Fahrzeugnutzung<br />

zusammenhängen”,<br />

so Scholz. Deutlich abgeschlagen<br />

in der Priorität<br />

sind Themen wie die Gesundheitsüberwachung<br />

des<br />

Fahrers, das Übersenden von<br />

Gutscheinen und Coupons<br />

im nahegelegenen Einzelhandel<br />

oder die Steuerung des<br />

Kühlschranks und anderer<br />

Geräte im eigenen Haushalt.<br />

„Gerade die beiden letzten<br />

Themen kann der Fahrer genauso<br />

über sein Smartphone<br />

abwickeln “, sagt Scholz.<br />

Wenig Vertrauen in<br />

Facebook & Co.<br />

bei Datensicherheit<br />

„Für Konsumenten spielen<br />

bei der Entscheidung für<br />

oder gegen Connected-Car-<br />

Services nicht nur Kosten-<br />

Nutzen-Aspekte eine wichtige<br />

Rolle, sondern auch die<br />

Frage nach der Sicherheit<br />

der Daten“, erläutert Scholz.<br />

Daher untersucht die Studie,<br />

ob Autofahrer bereit sind, Informationen<br />

über ihre gesundheitsbedingte<br />

Fahrtüchtigkeit,<br />

über ihr Fahrverhalten<br />

oder überhaupt über die<br />

gewählten Routen und Umwege<br />

einem internationalen<br />

Konzern zu überlassen. „Die<br />

Befragung ergab, dass im<br />

Vergleich führender Automobilkonzerne<br />

mit führenden<br />

IT-Konzernen die Nutzer höheres<br />

Vertrauen in die Automobilkonzerne<br />

setzen”, sagt<br />

Scholz. Dennoch blieben die<br />

Sicherheitsbedenken bezüglich<br />

ihrer Daten mit 68 Prozent<br />

vergleichsweise hoch.<br />

Der Studie zufolge ist das<br />

Vertrauen in die Premium-<br />

Hersteller bei der Verwendung<br />

der Daten aus den Connectivity<br />

Services groß, Apple<br />

liegt auf Platz 4 vor weiteren<br />

europäischen Herstellern,<br />

Facebook und Google<br />

sind deutlich abgeschlagen.<br />

Zahlungsbereitschaft für<br />

Connected-Car-Services<br />

eher gering<br />

Die Frage nach der Zahlungsbereitschaft<br />

der Kunden für<br />

Konnektivitätsdienste ergab,<br />

dass fast ein Viertel nicht bereit<br />

ist, für diese Dienste zu<br />

zahlen, und nur etwas mehr<br />

als ein Drittel will zehn Euro<br />

und mehr im Monat ausgeben.<br />

„Für die Automobilhersteller<br />

ist es von sehr hoher<br />

Bedeutung zu erfahren, wie<br />

es um die Zahlungsbereitschaft<br />

für Connected-Car-<br />

Services bestellt ist. Schließlich<br />

haben verschiedene Hersteller<br />

erklärt, dass sich ihr<br />

Geschäftsmodell in den kommenden<br />

Jahren deutlich verändern<br />

wird und dass sie<br />

nicht mehr allein Kraftfahrzeuge<br />

verkaufen, sondern<br />

sich zunehmend als Mobili-<br />

Bedeutung von<br />

Konnektivitätsdiensten<br />

nimmt zu<br />

Die Autoren der Studie rechnen<br />

damit, dass Bedeutung<br />

und Relevanz von Konnektivitätsdiensten<br />

auch zukünftig<br />

sowohl aus Kundensicht als<br />

auch für die Automobilhersteller<br />

weiter steigen werden.<br />

Allerdings werde es weiterhin<br />

eine sehr differenzierte<br />

Bewertung der Vielfalt dieser<br />

Dienste geben. „Nicht alles,<br />

was technisch möglich ist,<br />

wird auf Interesse der Kunden<br />

stoßen. Und nicht alle<br />

Anwendergruppen werden<br />

die technologischen Optionen<br />

in gleicher Weise schätzen“,<br />

sagt Riekhof. Das werde<br />

dazu führen, dass die Hersteller<br />

ein Menu anbieten<br />

werden, aus dem sich jeder<br />

Autofahrer seinen Präferenzen<br />

entsprechend bedienen<br />

wird, so das Fazit der Autoren.<br />

Methodik der Studie<br />

Die vorliegende Studie fand<br />

im Zeitraum vom 2.3.<strong>2020</strong> bis<br />

31.3.<strong>2020</strong> statt und basiert<br />

auf einer quantitativen Daten -<br />

erhebung in Form eines standardisierten<br />

Fragebogens.<br />

Insgesamt haben an der Studie<br />

543 Personen teilgenommen.<br />

Der Fragebogen wurde<br />

den Teilnehmern online zur<br />

Verfügung gestellt. ☐<br />

8<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


AKTUELL<br />

Gute Farbgestaltung<br />

RAL wird Fördermitglied im Verband<br />

Deutscher Industrie Designer<br />

Mit Wirkung vom 12. August<br />

<strong>2020</strong> ist die RAL gGmbH in<br />

Bonn als Fördermitglied dem<br />

VDID e.V. Verband Deutscher<br />

Industrie Designer beigetreten.<br />

Vor allem mit dem Geschäftsbereich<br />

RAL FARBEN,<br />

dessen Ursprünge auf das<br />

Jahr 1927 zurückgehen,<br />

rückt RAL mit diesem Schritt<br />

näher an eine Zielgruppe<br />

heran, die seit vielen Jahren<br />

die RAL Farbpaletten und<br />

Gestaltungstools umfassend<br />

nutzt.<br />

Durch die Mitgliedschaft im<br />

VDID e.V. baut RAL seine<br />

Präsenz im Heimatmarkt<br />

Deutschland weiter aus und<br />

schließt eine Lücke in der<br />

konsequenten Ausrichtung<br />

auf eine zentrale Kundengruppe,<br />

sagt Markus Frentrop,<br />

Leiter RAL FARBEN.<br />

„Die Mitarbeit im VDID e.V.<br />

bedeutet für uns die Spiegelung<br />

einer zunehmenden Bedeutung<br />

von RAL FARBEN in<br />

der Gestaltung. Gleichzeitig<br />

möchten wir die Aufmerksamkeit<br />

für gute Farbgestaltung<br />

weiter fördern sowie die<br />

integrierte Betrachtung von<br />

Form, Materialität und Oberflächen<br />

im Design unterstützen.“<br />

„Farben und Farbstoffe gibt<br />

es schon immer. Jede Kultur<br />

hat ihren eigenen Blick auf<br />

Farben. Dieser prägt unsere<br />

individuelle Wahrnehmung<br />

und unterliegt einem Wandel.<br />

Aus Farbe wurde das<br />

Farbliche, aus Anstreichen<br />

und Färben wurde Beschichten<br />

und letztlich wurde Farbe<br />

zu Identität und Corporate<br />

Design eines Unternehmens.<br />

Farbe entwickelte sich eigenständig<br />

weiter und wurde im<br />

Industriedesign zu einer essenziellen<br />

Gestaltungsmethodik,<br />

so Stefan Eckstein, VDID<br />

Präsident.<br />

Der VDID freut sich über die<br />

Fördermitgliedschaft der<br />

RAL gGmbH, dem professionellen<br />

und wichtigen Partner<br />

für den Gestaltungsfaktor<br />

Farben.<br />

Über RAL FARBEN<br />

RAL ist die angewendete<br />

Sprache der Farben. Mit den<br />

Farbsammlungen RAL CLAS-<br />

SIC und RAL EFFECT sowie<br />

dem RAL DESIGN SYS-<br />

TEM plus bietet RAL professionellen<br />

Farbanwendern eine<br />

vielfältige Auswahl präziser<br />

Farbvorlagen. Die Palette der<br />

RAL Farben um fasst insgesamt<br />

2.528 Farbtöne.<br />

Mit Farbfächern, Kunststoffstandards<br />

und Softwareprodukten<br />

sowie Farbgestaltungsund<br />

Trendbüchern bieten die<br />

RAL Produkte für jeden Gestaltungszweck<br />

das ideale<br />

Produkt. www.ral-farben.de<br />

Über den VDID e.V.<br />

Der VDID e. V. ist der größte<br />

deutsche Berufsverband der<br />

Industriedesigner*innen und<br />

legt großen Wert auf die Professionalität<br />

seiner Mitglieder<br />

und dessen Netzwerk.<br />

Im Jahre 1959 gegründet, ist<br />

die Mitgliedschaft im VDID<br />

auch heute Ausdruck von<br />

Professionalität und Qualität<br />

– das VDID Netzwerk fördert<br />

den Austausch zwischen den<br />

Mitgliedern ebenso wie zwischen<br />

professionellen Gestalter*innen<br />

und Partnern in<br />

Fortbildung, Dienstleistung<br />

und Support im designorientierten<br />

Berufsumfeld.<br />

www.vdid.de<br />

☐<br />

Zulassungen<br />

Rückgang<br />

251.044 Personenkraftwagen<br />

(Pkw) wurden im August<br />

<strong>2020</strong> neu zugelassen. Im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat<br />

zeigte sich ein Rückgang von<br />

20,0 Prozent.<br />

Der Anteil der gewerblichen<br />

Zulassungen lag bei 61,9 Prozent<br />

(–26,3 %), der der privaten<br />

Zulassungen bei 38,1 Prozent<br />

(–7,0 %).<br />

BMW (+15,2 %) konnte bei<br />

den deutschen Marken einen<br />

zweistelligen Zuwachs in der<br />

Neuzulassungsstatistik verzeichnen,<br />

für Mini (+3,3 %)<br />

wies die Statistik eine einstellige<br />

Steigerung aus. Alle weiteren<br />

deutschen Marken zeigten<br />

Rückgänge, welche bei<br />

Smart mit –71,1 Prozent am<br />

deutlichsten ausfielen, gefolgt<br />

von Porsche (–49,5 %),<br />

Opel (–46,8 %), Audi (–35,0<br />

%), Ford (–26,1 %) und Mercedes<br />

(–3,7 %). Mit einem Anteil<br />

von 17,5 Prozent war VW<br />

trotz eines Rückgangs (–16,9<br />

%) erneut die zulassungsstärkste<br />

Marke.<br />

Bei den Importmarken legte<br />

Tesla (+453,7 %) am stärks ten<br />

zu, gefolgt von zweistelligen<br />

Zuwächsen bei Jeep (+40,3<br />

%), Nissan (+13,5 %) und DS<br />

(+11,9 %). Einstellige Zulassungssteigerungen<br />

erreichten<br />

Toyota (+8,9 %), Honda (+1,4<br />

%) und Fiat (+1,0 %). Deutliche<br />

Einbußen verzeichneten<br />

Jaguar (–69,0 %), Dacia<br />

(–63,9 %), Land Rover (–58,2<br />

%), Seat (–40,2 %), Ssangyong<br />

(–39,0 %), Suzuki (–34,4<br />

%) und Mazda (–34,1%). Skoda<br />

erreichte trotz einer Einbuße<br />

von 20,0 Prozent den<br />

größten Neuzulassungsanteil<br />

(6,2 %) bei den Importmarken.<br />

47,0 Prozent der Neuwagen<br />

waren mit einem Benzinmotor<br />

ausgestattet (117.897/ -<br />

–38,8 %), 27,7 Prozent waren<br />

Dieselfahrzeuge (69.416/ -<br />

–26,7 %). Die alternativen Antriebsarten<br />

wiesen im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat<br />

teils dreistellige Zuwächse<br />

auf. Die Anzahl der Elektro -<br />

fahrzeuge wuchs mit 16.076<br />

Neufahrzeugen um 221,5<br />

Prozent, ihr Anteil an den<br />

Neuzulassungen lag damit<br />

bei 6,4 Prozent. 46.188 Hybride<br />

wiesen einen Zuwachs<br />

von 132,7 Prozent mit einem<br />

Anteil von 18,4 Prozent aus,<br />

darunter 17.095 Plug-in-Hybride<br />

(+447,9 %) und einem<br />

Anteil von 6,8 Prozent. Mit<br />

Flüssiggasantrieb waren 774<br />

Pkw (–20,7 %/0,3 %) und 659<br />

Pkw mit Erdgasantrieb (–7,2<br />

%/0,3 %) ausgestattet. Der<br />

durchschnittliche CO2-Ausstoß<br />

der neu zugelassenen<br />

Pkw verringerte sich um<br />

–11,1 Prozent und lag damit<br />

bei 140,1 g/km.<br />

Im Nutzfahrzeugbereich hingegen<br />

waren in allen Fahrzeugklassen<br />

Rückläufe zu<br />

verzeichnen, welche bei den<br />

Sattelzugmaschinen mit<br />

–34,9 Prozent am deutlichsten<br />

ausfielen. ☐<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 9


CORONA-KRISE<br />

BVdP-Umfrage<br />

Corona-Krise stellt<br />

Werkstattwelt vor beträchtliche<br />

Herausforderungen!<br />

Die Corona-Krise hat unseren<br />

Alltag, egal ob im privaten<br />

oder professionellen Umfeld,<br />

massiv verändert. Die Notwendigkeit<br />

der Schutzmaßnahmen<br />

dauert an und ihre Auswirkungen<br />

stellen eine der größten<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

seit Jahrzehnten dar.<br />

Kurz und bündig, die Ergebnisse<br />

der BVdP-Corona-Umfrage:<br />

• Schutzmaßnahmen und verändertes<br />

Kundenverhalten transformieren<br />

die Prozesse der<br />

Partnerbetriebe und verursachen<br />

dort deutlich mehr Aufwand<br />

und Kosten!<br />

• Die Reparaturmoral sinkt, fiktive<br />

Abrechnungen nehmen<br />

erheblich zu.<br />

• Das Auftragsvolumen sinkt<br />

bei den meisten Betrieben signifikant,<br />

das gilt insbesondere<br />

für gesteuerte Schäden.<br />

• Die Liquiditätspolster der<br />

Unternehmen schmelzen, es<br />

müssen vermehrt Kredite<br />

aufgenommen werden und<br />

finanzielle Einbußen im<br />

fünf- bis sechsstelligen Bereich<br />

werden erwartet.<br />

• Die Krise zwingt Unternehmen<br />

einer Branche zu Entlassungen,<br />

in der bis März Fachkräftemangel<br />

herrschte.<br />

Vieles ist seit März nicht mehr wie vorher,<br />

denn gewohnte Vorgehensweisen<br />

und etablierte Prozesse transformieren<br />

sich, Entwicklungen wie die Digitalisierung<br />

erhalten eine neue Dynamik und<br />

bereits vorhandene Sollbruchstellen<br />

treten noch deutlicher zu Tage.<br />

Doch was bedeutet das konkret für die<br />

tägliche Arbeit in den Mitgliedsbetrieben<br />

des BVdP? Wir haben Ende Juli/<br />

Anfang August nachgefragt.<br />

Deutliche Mehrkosten durch<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Oberste Priorität hat in den Werkstätten<br />

der Schutz von Kunden und Mitarbeitern.<br />

Hygienekonzepte müssen umgesetzt<br />

werden und die gewohnten Arbeitsabläufe<br />

sind starken Veränderungen<br />

ausgesetzt. Darüber hinaus wächst<br />

der Bedarf an Überzeugungsarbeit und<br />

Kommunikation in Richtung der Werkstattkunden.<br />

Dabei entsteht ein signifikanter<br />

Mehraufwand, der bislang nur<br />

unzureichend in den kalkulatorischen<br />

Kosten der Partnerbetriebe berücksichtigt<br />

ist.<br />

Beispielhaft lässt sich das am erhöhten<br />

Aufwand für den Hol- und Bringservice<br />

verdeutlichen, denn beinahe die Hälfte<br />

der teilnehmenden Partnerbetriebe<br />

Grafik 1<br />

nennt diesen Punkt und weist in der<br />

Mehrzahl darauf hin, dass hier nicht<br />

nur die notwendigen Hygienemaßnahmen,<br />

sondern auch die deutlich gestiegene<br />

Nachfrage nach dem Service zu<br />

Buche schlügen. Erschwerend kommt<br />

hinzu, dass auch Kunden ohne einen<br />

Anspruch auf den Hol/Bringdienst nur<br />

zur Reparatur bereit sind, wenn der Betrieb<br />

das Fahrzeug möglichst kontaktlos<br />

holt und zurückbringt.<br />

Sinkende Reparaturmoral<br />

Eine weitere Auswirkung der Krise auf<br />

das Verhalten der Werkstattkunden ist<br />

die feststellbar gesunkene Reparaturmoral.<br />

So berichten über 70 % der Partnerbetriebe,<br />

die an der Umfrage teilgenommen<br />

haben, dass Reparaturaufträge<br />

aufgeschoben werden. Auf die offene<br />

Frage nach weiteren Änderungen im<br />

Kundenverhalten führt ein Großteil der<br />

Werkstätten den eindeutig ausmachbaren<br />

Trend zur fiktiven Abrechnung an.<br />

Zwei Faktoren also, die sich unmittelbar<br />

negativ auf die Ertragssituation der<br />

Werkstattfachbetriebe auswirken.<br />

Die beiden folgenden Grafiken verdeutlichen<br />

das geänderte Kundenverhalten<br />

und den gestiegenen Aufwand:<br />

(Siehe Grafik 1 und 2)<br />

<strong>10</strong><br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


CORONA-KRISE<br />

Grafik 2<br />

Deutlicher, teilweise dramatischer<br />

Auftragsrückgang<br />

Ein minimaler Anteil (1,73 %) der in<br />

der Umfrage berücksichtigen Unternehmen<br />

konnte das Auftragsvolumen<br />

von April bis Ende Juni sogar steigern,<br />

immerhin 6,58 % verzeichneten keinen<br />

Auftragsrückgang. Über 90 % der<br />

Werkstätten aber sind mit einem deutlichen<br />

Rückgang der Aufträge konfrontiert,<br />

davon über 35 Prozent in einer<br />

Range von 30 % bis 50 % weniger.<br />

Rund 5 % der Unternehmen beziffern<br />

den Rückgang in einem Bereich von 50<br />

– 70 %.<br />

Richtet man den Fokus nun auf die Entwicklung<br />

der gesteuerten Schäden<br />

(rückblickend auf die letzten 4 Wochen<br />

vor dem Befragungszeitraum), dann<br />

zeichnet sich kein wesentlich besseres<br />

Bild ab. Denn trotz aller Bemühungen<br />

der FLIs, Aufträge in die Werkstätten<br />

zu vermitteln, werden von den Unternehmen<br />

noch deutliche Steuerungsrückgänge<br />

verzeichnet. Für rund 6,5 %<br />

der Partnerbetriebe bleiben die Zahl<br />

der Schäden auf dem Level der Vor-Corona-Zeit,<br />

die überwältigende Mehrheit<br />

der Unternehmen aber muss – zum Teil<br />

erhebliche – Auftragsrückgänge hinnehmen.<br />

In den beiden folgenden Grafiken erkennt<br />

man deutlich das Ausmaß der<br />

Auftragsrückgänge (die Prozentwerte<br />

sind kfm. gerundet).<br />

(Siehe Grafik 3)<br />

Liquidität teilweise<br />

bedrohlich gesunken<br />

Als Reaktion auf die beschriebenen<br />

Entwicklungen, mussten viele Unternehmen<br />

zusätzliches Kapital beschaffen.<br />

Auf die Frage, ob zur Bewältigung<br />

der Krise nicht geplante Kredite aufgenommen<br />

werden mussten, antworteten<br />

Grafik 3<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 11


CORONA-KRISE<br />

Grafik 4<br />

28 % der Befragten mit Ja. <strong>10</strong> % der Unternehmen<br />

mussten über 150 T € an zusätzlichen<br />

Mitteln am Kapitalmarkt beschaffen,<br />

um die Liquidität im Unternehmen<br />

sicherzustellen.<br />

Mitarbeiter-/Qualifikationsverlust<br />

Ein großer Teil der Unternehmer nutzte<br />

oder nutzt bis heute das Instrument der<br />

Kurzarbeit, um die Arbeitszeit an das<br />

Auftragsvolumen anzupassen und personelle<br />

Einschnitte so weit als möglich<br />

zu vermeiden. Leider war das nur bedingt<br />

möglich, denn rund 48 % der Unternehmen,<br />

die auf die Frage nach Entlassungen<br />

antworteten, mussten sich in<br />

den letzten drei Monaten von Mitarbeitern/innen<br />

trennen. Bemerkenswert dabei:<br />

circa 54 % der Entlassungen betrafen<br />

den qualifizierten, operativen Bereich.<br />

Damit haben die Karosserie- und<br />

Lackierfachbetriebe nicht nur mit finanziellen<br />

Einbußen, sondern auch mit<br />

einem in seinen Folgen schwer kalkulierbaren<br />

Verlust an qualifizierten Mitarbeitern/innen<br />

zu kämpfen.<br />

Partnerbetriebe rechnen mit<br />

klaren Verlusten<br />

Dass Corona auch finanzielle Einbußen<br />

für die Unternehmen mit sich bringt ist<br />

klar. Wir wollten hierzu eine Einschätzung<br />

der Unternehmen haben, wie<br />

hoch sie die finanziellen Einbußen beziffern.<br />

Lediglich 6 % der Fachwerkstätten gehen<br />

davon aus, ohne finanzielle Verluste<br />

durch die Krise zu kommen. Von den<br />

verbleibenden 94 % rechnen um die 60<br />

% mit Einbußen zwischen <strong>10</strong>.000 € und<br />

50.000 €, weitere 34 % erwarten sogar<br />

Verluste von 50.000 € bis über <strong>10</strong>0.000<br />

€. (siehe Grafik 4)<br />

Signifikante Rückgänge bei<br />

verkauften Stunden<br />

Heute zeigt sich, dass die notwendigen<br />

Corona-Schutzmaßnahmen zum Alltag,<br />

sprich zu einer neuen Normalität geworden<br />

sind. Es bleibt definitiv festzustellen,<br />

dass sich damit die Werkstattwelt<br />

nachhaltig verändert hat. Mit vielen<br />

der oben beschriebenen Effekte<br />

werden die Unternehmen noch lange<br />

konfrontiert sein. Die Partnerwerkstätten<br />

befinden sich also in einer Zwickmühle,<br />

denn die zusätzlich entstandenen<br />

Prozesskosten stehen nun weniger<br />

verkauften Stunden gegenüber. Es liegt<br />

also auf der Hand, dass die fatalen ökonomischen<br />

Auswirkungen dieser neuen<br />

Normalität – betriebswirtschaftlich sinnvoll<br />

– nur durch einen höheren SVS<br />

kompensieren lassen.<br />

Anpassung<br />

des SVS unumgänglich<br />

Als BVdP können wir angesichts dieser<br />

Situation nur davor warnen, im kooperativen<br />

Schadenmanagement Corona-<br />

Hilfen oder Zuschüsse zur Desinfektion<br />

mit einer längst fälligen Stundensatzanpassung<br />

zu verwechseln. Das ist der falsche<br />

Weg und geht zu Lasten der Unternehmen.<br />

Vielmehr brauchen wir im<br />

kooperativen Schadenmanagement ein<br />

Umdenken, damit Partner auf Augenhöhe<br />

den Kunden qualitativ hochwertige<br />

Reparatur bei einem ausgezeichneten<br />

Servicelevel bieten können. Konnten<br />

Fachwerkstätten bereits vor der Corona-<br />

Krise kaum noch von der eigenen<br />

handwerklichen Leistung leben, so<br />

muss heute der Stundenverrechnungssatz,<br />

eine der Sollbruchstellen im Schadenmanagement,<br />

unter den aktuellen<br />

Gegebenheiten neu definiert und errechnet<br />

werden. Die Zeit ist mehr als<br />

reif für eine neue konstruktive Zeitrechnung<br />

in der Schadensteuerung, denn<br />

Corona hat uns gnadenlos die Grenzen<br />

aufgezeigt, die es zu beachten gilt.<br />

Eine faire und leistungsbezogene Anpassung<br />

des SVS ist ein Invest in die<br />

Zukunft der kooperativen Schadensteuerung,<br />

die auf fachgerechte Reparatur,<br />

auf hervorragenden Service und<br />

auf die Leistungsfähigkeit aller Partner<br />

setzt und damit die vielzitierte Win-<br />

Win-Situation in die Praxis umsetzt.<br />

☐<br />

12<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


Glasurit Reihe <strong>10</strong>0<br />

Steigern Sie Ihre E<br />

zienz.<br />

<strong>10</strong>0line.glasurit.com<br />

VOC<br />


TECHNIK & TREND<br />

ABT Sportsline <strong>2020</strong><br />

Das<br />

Abenteuer Extreme E<br />

beginnt<br />

ABT Sportsline stellt sich der<br />

vielleicht spektakulärsten Herausforderung<br />

im internationalen<br />

Motorsport: Das Unternehmen<br />

startet in der Rennserie<br />

Extreme E, die ab 2021 mit<br />

rein elektrischen SUV ausgetragen<br />

wird. An spektakulären<br />

Locations wie Brasilien, auf einem<br />

Gletscher oder in Grönland<br />

treten acht Mannschaften<br />

jeweils mit einer Frau und einem<br />

Mann im Team gegeneinander<br />

an und machen gleichzeitig<br />

auf den Klimawandel<br />

aufmerksam.<br />

ABT nimmt das neue Projekt gemeinsam<br />

mit einem hochkarätigen Partner<br />

in Angriff: Die sportliche Marke CUP-<br />

RA wird mit ihrem Design auf dem<br />

„ODYSSEY 21“ getauften Rennauto vertreten<br />

sein. Schon bei der Veredelung<br />

von Straßenautos sind CUPRA und<br />

ABT Sportsline seit Jahren enge und erfolgreiche<br />

Partner.<br />

Die Themen Elektromobilität und Nachhaltigkeit<br />

gehören bei ABT Sportsline<br />

schon seit einem Jahrzehnt zum Tagesgeschäft.<br />

Die Tochter ABT e-Line entwickelt<br />

und produziert in Kooperation<br />

mit Volkswagen Nutzfahrzeuge elektrifizierte<br />

Varianten von Caddy und Transporter.<br />

ABT war zudem als erstes deutsches<br />

Team Gründungsmitglied der<br />

Formel E und stellt auch nach sechs<br />

Saisons das erfolgreichste Team der internationalen<br />

Rennserie.<br />

„Wir lieben Innovationen, Wettkampf,<br />

E-Mobilität und das Gefühl, als Pionier<br />

bei etwas ganz Neuem dabei zu sein“,<br />

sagt der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Hans-Jürgen Abt. „Deshalb waren<br />

wir 2014 bei der Formel E von Anfang<br />

an dabei und deshalb haben wir uns<br />

auch entschieden, ein Mitglied der Extreme-E-Familie<br />

zu werden. Mit CUPRA<br />

haben wir jetzt einen Partner an unserer<br />

Seite, der genau wie wir fest an das<br />

revolutionäre Konzept glaubt – sowohl<br />

im sportlichen Bereich als auch in Sachen<br />

Vermarktung abseits der Strecke.“<br />

„CUPRA und ABT Sportsline sind langjährige<br />

Partner. Wir wollen beide die<br />

Leidenschaft der Rennstrecke auf die<br />

Straße bringen und wir haben große Erfahrung<br />

in der Welt des elektrischen<br />

Rennsports“, sagt CUPRA CEO Wayne<br />

Griffiths. „Jetzt festigen wir unsere Part-<br />

14<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


TECHNIK & TREND<br />

nerschaft mit unserer gemeinsamen<br />

Teilnahme in der Extreme E. Für CUP-<br />

RA passt die Serie perfekt zur Einstellung<br />

der Marke, Herausforderungen im<br />

Rennsport anzunehmen, und zu ihrem<br />

Ehrgeiz, neue Motorsportwelten zu erforschen.“<br />

Extreme E, CUPRA, ABT – in dieser<br />

Kombination wird auch ein Wunsch<br />

vieler Motorsportfans wahr: CUPRA<br />

Markenbotschafter Mattias Ekström<br />

kehrt als Pilot zu seinem Team ABT<br />

Sportsline zurück. Der Schwede gilt<br />

als einer der besten und vielseitigsten<br />

Rennfahrer der Welt und gehörte von<br />

2001 bis 2017 bereits zur Kemptener<br />

DTM-Mannschaft. Mit ihr feierte er<br />

zwei Titel, 2016 wurde er zudem FIA-<br />

Rallycross-Weltmeister. Seit einem Jahr<br />

ist Ekström Botschafter der Marke<br />

CUPRA.<br />

„Es fühlt sich ein bisschen an, wie nach<br />

Hause zu kommen“, sagt Mattias Ekström.<br />

„Vor 20 Jahren war die DTM<br />

eine große Herausforderung, die wir<br />

gemeinsam gemeistert haben. Jetzt ist<br />

es höchste Zeit für ein neues Abenteuer:<br />

Extreme E. Ich finde das Konzept<br />

genial und bin mir sicher, dass wir mit<br />

CUPRA und ABT ein starkes Team zusammenhaben.“<br />

Extreme E ist anders als alles, was wir<br />

bisher im Motorsport kennen. Die Serie<br />

bringt elektrischen Motorsport zu den<br />

spektakulärsten und berühmtesten Plätzen<br />

der Welt, um die Performance von<br />

rein elektrischen SUV unter Beweis zu<br />

stellen und um auf die Herausforderungen<br />

des jeweiligen Ökosystems aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Alejandro Agag, Gründer und CEO<br />

von Extreme E, sagt: „Wir freuen uns,<br />

CUPRA als ersten Automobilpartner<br />

von Extreme E an Bord begrüßen zu<br />

dürfen – eine Ankündigung, die das Engagement<br />

von ABT Sportsline für die<br />

Serie wirklich unterstreicht. Beide Marken<br />

sind Vorreiter auf dem Gebiet der<br />

Elektrifizierung, und dies ist ein weiterer<br />

Schritt in die richtige Richtung, um<br />

einen echten Wandel auf dem Automobilmarkt<br />

auszulösen. Es ist auch eine<br />

großartige Nachricht, Mattias als Fahrer<br />

zu bestätigen. Seine Rennbilanz<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 15


TECHNIK & TREND<br />

spricht für sich selbst, und nachdem er<br />

seine Fähigkeiten im Tourenwagen- und<br />

Rallycross-Sport unter Beweis gestellt<br />

hat, habe ich keinen Zweifel daran,<br />

dass er sich sowohl mit dem ODYS-<br />

SEY 21 als auch mit der einzigartigen<br />

Herausforderung Extreme E schnell zurechtfinden<br />

wird. Ich freue mich darauf,<br />

ihn in Aktion zu sehen.”<br />

Gefahren wird ein etwa acht Kilometer<br />

langer Offroad-Parcours, auf dem mehrere<br />

Tore durchfahren werden müssen.<br />

Jedes Event besteht aus zwei Renntagen<br />

– samstags werden die Qualifying -<br />

rennen ausgetragen, sonntags geht es<br />

dann ins Halbfinale und Finale. Das besondere<br />

Spannungselement: Jedes<br />

Team besteht aus einer Frau und einem<br />

Mann, die sich im Cockpit abwechseln.<br />

Die sportliche Partnerin von Mattias Ekström<br />

wird ABT Sportsline zu einem<br />

späteren Zeitpunkt bekannt geben.<br />

SUV mit<br />

einzigartiger Signatur<br />

2021 feiert ABT Sportsline seinen 125.<br />

Geburtstag. Um die Vorfreude auf das<br />

Jubiläum noch zu steigern, gibt es jetzt<br />

für jedes dieser Jahre genau einen ABT<br />

RSQ8-R. Das streng limitierte Modell ist<br />

die ultimative Ausbaustufe eines Fahrzeugs,<br />

das mit 600 PS (441 kW) und<br />

800 Nm schon im Serientrimm einen<br />

Nordschleifenrekord für SUVs aufstellte.<br />

Kurze Zeit später erhöhte ABT<br />

Sportsline den Einsatz und brachte per<br />

Leistungssteigerung 700 PS (515 kW)<br />

und 880 Nm an den Start. Mit dem exklusiven<br />

Sondermodell lässt sich das<br />

natürlich noch toppen. Das Hightech-<br />

Steuergerät ABT Engine Control wirkt<br />

hier mit einem speziell designten Ladeluftkühler<br />

zusammen, was sich zu 740<br />

PS (544 kW) und 920 Nm addiert. Der<br />

weltweit führende Veredler für Fahrzeuge<br />

von Audi und VW bietet optional<br />

eine Topspeed-Anhebung auf 315 km/h<br />

an. Dieser Tempobereich galt bis vor<br />

kurzem klar als Revier von Supersportwagen.<br />

Der rare RSQ8-R weiß sein Terrain<br />

dabei auch akustisch zu markieren.<br />

Dafür bürgt die aus Edelstahl gefertigte<br />

ABT Schalldämpferanlage. Mit ihren<br />

vier Endrohrblenden mit Durchmessern<br />

von <strong>10</strong>2 Millimetern ist sie zudem<br />

ein optisches Statement.<br />

Der ABT RSQ8-R dokumentiert seinen<br />

Sonderstatus jedoch nicht allein mit<br />

markanten Details. Das Aeropaket ist<br />

ein rollendes Aushängeschild für die<br />

Fähigkeiten der Designabteilung von<br />

ABT Sportsline. Es setzt sich aus folgenden<br />

Sichtcarbon-Einzelelementen zu-<br />

sammen: Frontschürzenaufsätze, Frontlippe<br />

mit Aufsatz, Spiegelkappenaufsätze,<br />

Seitenschwelleraufsätze, Kotflügeleinsätze,<br />

Kotflügelverbreiterungen,<br />

Heckschürzenaufsatz und Heckspoiler.<br />

Eine große Nummer im wörtlichen Sinn<br />

sind die gewichtsoptimierten 23-Zoll-<br />

Flowformingräder des Typs ABT High<br />

Performance HR mit Reifen der Größe<br />

295/35 R23.<br />

Zum Performance-Ansatz leistet das aufwändige<br />

Luftfahrwerk des Audi einen<br />

gravierenden Beitrag, das dank ABT<br />

Level Control (ALC) noch deutlich<br />

sportlicher ausgelegt ist. Im Comfort-<br />

Level geht es 25 mm nach unten, im Dynamic-Level<br />

um 15 mm. Weitere <strong>10</strong> mm<br />

sind mit dem „Coffee-Mode“ möglich.<br />

Auf höchstem Niveau präsentiert sich<br />

das sportlich aufgewertete Interieur.<br />

Dies zeigt sich etwa bei der ABT Lenk -<br />

radveredelung, der Start-Stop-Schalterkappe<br />

und der Schaltknaufkappe. Weitere<br />

Elemente sind die überarbeitete<br />

Mittelarmlehne und Mittelkonsole sowie<br />

die ABT Sitzveredelung. Einstiegsleisten<br />

mit dem Schriftzug „1 of 125“,<br />

Fußmatten mit dem Modell-Logo sowie<br />

spezielle Plaketten, Schriftzüge und Logos<br />

belegen die Detail-Liebe der Allgäuer.<br />

Somit präsentiert sich der ABT<br />

RSQ8-R als Fahrzeug, das streng limitiert<br />

ist und ein nahezu grenzenloses<br />

Potenzial besitzt. Noch mehr Informationen<br />

gibt es unter: www.abt-sportsline.de/limited-editions/abt-rsq8-r/.<br />

☐<br />

16 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


TECHNIK & TREND<br />

Neue Wasserbasislackreihe<br />

Für die Lackierbetriebe<br />

der Zukunft<br />

Als Vorreiter im Bereich der<br />

Wasserbasislacke für die Automobilbranche<br />

stellt der Unternehmensbereich<br />

Coatings der<br />

BASF seine neueste und fortschrittlichste<br />

Produktreihe für<br />

Reparaturlackierungen vor.<br />

Die Produkte sorgen für mehr<br />

Effizienz sowie eine deutliche<br />

Senkung der Auswirkungen<br />

auf die Umwelt und erfüllen<br />

somit die höchsten Erwartungen<br />

moderner Lackierbetriebe.<br />

Bei der Entwicklung der Wasserbasislackreihe<br />

lag der Schwerpunkt auf<br />

Aspekten der Nachhaltigkeit: Die optimalen<br />

Verarbeitungseigenschaften der<br />

innovativen Formulierung ermöglichen<br />

eine schnelle und effiziente Applikation,<br />

sodass Lackierer hochwertige und<br />

dabei gleichzeitig umweltfreundliche<br />

Reparaturlackierungen erzielen können.<br />

Neben der Reduzierung der CO2-<br />

Emissionen aufgrund von kürzeren Prozesszeiten<br />

in der Werkstatt liegt der Anteil<br />

an flüchtigen organischen Verbindungen<br />

(VOC) stets unter 250 g/l. Dies<br />

stellt den niedrigsten VOC-Wert auf<br />

dem Markt dar und macht die neue<br />

Produktlinie zur umweltfreundlichsten<br />

Autoreparaturlackreihe weltweit.<br />

„Innovation ist eine der wichtigsten<br />

Säulen für das Wachstum von BASF.<br />

Der Unternehmensbereich Coatings<br />

hat schon immer danach gestrebt, die<br />

bes ten Oberflächenlösungen im Markt<br />

einzuführen. Mit der Entwicklung unserer<br />

neuen Produktreihe für Reparaturlackierungen<br />

haben wir schon jetzt<br />

eine Antwort auf die künftigen Herausforderungen<br />

des sich verändernden<br />

Autoreparaturlackmarkts geliefert<br />

und unterstützen unsere Kunden dabei,<br />

Emissionen zu senken und ihre<br />

Abläufe effizienter und nachhaltiger<br />

zu gestalten“, so Dirk Bremm, Leiter<br />

des Unternehmensbereichs Coatings<br />

der BASF.<br />

18<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


TECHNIK & TREND<br />

Die neue Wasserbasislackreihe ist das<br />

Ergebnis der intensiven Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeiten von<br />

funktions übergreifenden Expertenteams.<br />

Besonders wichtig für den Erfolg<br />

waren Kundenorientierung sowie<br />

kontinuierliches Feedback.<br />

„Unsere Kunden stehen bei allem, was<br />

wir tun, im Mittelpunkt. Wir verlassen<br />

uns voll und ganz auf ihr Feedback, um<br />

die bestmöglichen Lösungen bereitzustellen.<br />

Gemeinsam haben wir die Produkte<br />

unter Praxisbedingungen getestet<br />

und so die Bestätigung bekommen,<br />

dass sich mit dem Lacksystem Millionen<br />

von auf dem Markt verfügbaren<br />

Farbtönen unter jeglichen klimatischen<br />

Bedingungen nachstellen lassen“, sagt<br />

Fabien Boschetti, Leiter Global Marketing,<br />

Autorepara turlacke BASF. „Durch<br />

die schnellere Applikation sowie kürzere<br />

Ablüftzeiten können Kunden durchschnittlich<br />

im Vergleich zu bestehenden<br />

Basislackreihen auf dem Markt bezogen<br />

auf die Prozesszeiten insgesamt<br />

mit Einsparungen von bis zu 35 % rechnen.<br />

Weitere 20 % können aufgrund<br />

des reduzierten Materialverbrauchs eingespart<br />

werden“, fährt Boschetti fort.<br />

Die neue Wasserbasislackreihe von<br />

BASF umfasst nicht nur Lacke, sondern<br />

hält auch ein umfassendes Lösungsportfolio<br />

für die Lackierbetriebe der<br />

Zukunft bereit. Kunden profitieren von<br />

neuen ergonomischen und hochmodernen<br />

Mischstationen, die an ihre individuellen<br />

Bedürfnisse angepasst werden<br />

können. Ein zusätzliches webbasiertes<br />

KPI-Auswertungstool unterstützt Werkstattleiter<br />

dabei, stets den Überblick<br />

über ihre Lackierprozesse zu behalten,<br />

indem es Informationen zu Profitabilität<br />

oder Umweltverträglichkeit zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Um Kunden, Versicherungen, Flotten,<br />

Automobilhersteller und andere Interessensgruppen<br />

auf die Qualitäts- und<br />

Nachhaltigkeitsstandards der teilnehmenden<br />

Werkstätten aufmerksam zu<br />

machen, wurde zudem ein TÜV-zertifiziertes<br />

Auditprogramm geschaffen.<br />

Die neue Basislackreihe einschließlich<br />

aller zusätzlichen Leistungen wird unter<br />

den Premium-Reparaturlackmarken<br />

von BASF, Glasurit ® und R-M ® , weltweit<br />

im Markt eingeführt. Der Startschuss<br />

fällt im 3. Quartal <strong>2020</strong> in ausgewählten<br />

Ländern.<br />

☐<br />

Dirk Bremm, Leiter des Unternehmensbereichs<br />

Coatings der BASF.<br />

Foto: BASF Coatings<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 19


SCHWERPUNKT<br />

Drei Teams.<br />

Sechs Challenges. Ein Sieger?<br />

Mehr als 8.000 hatten Spaß<br />

Spannung, Information und eine gute<br />

Portion Spaß – das bot die Online-<br />

Challenge InfoMechanika. Vom 8. bis<br />

12. September war sie zu beobachten<br />

unter www.infomechanika.de. Für alle<br />

Lackierer, die sich informieren und<br />

gewinnen wollten.<br />

Wer ist der Beste im ganzen Land?<br />

Eine Frage, drei Teams, sechs Wettbewerbe<br />

– der Ausgang war<br />

ungewiss. Denn erstmals traten<br />

die Experten der Marken<br />

Cromax, Spies Hecker<br />

und Standox unter den Augen<br />

der Branche gegeneinander<br />

an. Auch wenn die Challenges<br />

eher spielerisch ausgetragen<br />

wurden: Kompetenz,<br />

Effektivität und Geschicklichkeit<br />

waren definitiv gefragt –<br />

bei Aufgaben, die vom<br />

professionellen Klarlackauftrag<br />

bis hin<br />

zur schnellen Pistolenreinigung<br />

reichten.<br />

Im Fokus der Info-<br />

Mechanika standen<br />

aber auch<br />

aktuelle Neuerungen<br />

der Zubehörpartner,<br />

die mit Axalta zusammenarbeiten.<br />

Für Dirk Sauer, Technischer<br />

Manager bei Axalta, stand von Anfang<br />

an fest: „Natürlich sollten die Challenges<br />

den Zuschauern in erster Linie<br />

Spaß bereiten. Aber eben auch unterhaltsam<br />

über neue Produkte der K+L-<br />

Branche informieren.“<br />

Fünf Tage (8. bis 12. September) kämpften<br />

die drei Experten rund um die Kabine<br />

um Milligramm und Zehntelsekunden.<br />

Am Ende traf eine Fachjury die<br />

Entscheidung, wie die Marken abschnitten.<br />

Wolfgang Auer, Initiator und Jurymitglied<br />

der InfoMechanika: „Der Wettbewerb<br />

zeigt einerseits die Leistungsfähigkeit<br />

der Lackierer, andererseits<br />

auch die vielen Möglichkeiten der eingesetzten<br />

Zubehörartikel.“<br />

Das Ergebnis waren für die Zuseher<br />

sechs kurze Videos, die ab dem 8. September<br />

die einzelnen Stationen der<br />

Challenge zeigten und vor allem die<br />

eingesetzten Zubehörartikel ausführlich<br />

erläuterten.<br />

Ein kleines Bonbon noch zusätzlich:<br />

Gewinnspiele der Zubehörpartner eröffneten<br />

die Chancen auf wertvolle Preise.<br />

20 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


SCHWERPUNKT<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

21


ZUBEHÖR<br />

Stationäre Lösungen bieten den Vorteil,<br />

dass sämtliche Ausrüstung ihren Platz<br />

hat und die Rüstzeiten gering sind.<br />

alle Fotos: Kärcher<br />

Grundlagen der Hochdruckreinigung<br />

Temperatur, Geräteklassen und<br />

Ergonomie im Arbeitsalltag<br />

Ende der 1940er Jahre<br />

wurden die ersten Hochdruckreiniger<br />

entwickelt, heute<br />

sind sie in vielen Gebieten<br />

etabliert. Die wesentlichen<br />

Vorteile liegen in der Wasserund<br />

Zeitersparnis gegenüber<br />

dem herkömmlichen Wasserschlauch<br />

sowie in der Arbeitserleichterung<br />

für den<br />

Anwender.<br />

Doch wann setzt man Kaltwasser ein,<br />

wann Heißwasser oder Dampf? Welches<br />

Zubehör macht Sinn, und welche<br />

Klassen zielen auf welche Anwendungen<br />

ab? Eine Reise in die Welt der<br />

Hochdrucktechnik.<br />

Die Bedeutung der Temperatur<br />

Je nach Anforderung die richtige<br />

Wahl treffen.<br />

Der Sinner’sche Reinigungskreis enthält<br />

die vier Grundparameter, die bei<br />

der Reinigung eine Rolle spielen: Zeit,<br />

Mechanik, Chemie und Temperatur.<br />

Der Kreis bleibt immer geschlossen.<br />

Wenn also ein oder zwei Parameter<br />

mehr Wirkung zeigen, verringert sich<br />

automatisch die Relevanz der anderen<br />

Faktoren. Hochdruckreiniger im Allgemeinen<br />

bringen durch Druck und Wassermenge<br />

die Mechanik nach vorne,<br />

dafür geht der Reinigungsvorgang<br />

schneller vonstatten. Nur bei empfindlichen<br />

Oberflächen wird die Mechanik,<br />

sprich der Druck, heruntergefahren.<br />

In vielen Fällen ist ein Kaltwasser-<br />

Hochdruckreiniger ausreichend. Die<br />

Geräte sind universell einsetzbar. Um<br />

die mechanische Reinigungswirkung<br />

zu erhöhen, sind Hochdrucklanzen mit<br />

rotierenden Bürsten kombinierbar. Ein<br />

Reinigungsmittel, also Chemie, wirkt<br />

sich bei Bedarf beschleunigend auf<br />

den Prozess aus. Wird ein Kaltwassergerät<br />

mit 60 °C warmem Zulaufwasser<br />

betrieben, ist die Wirkung noch einmal<br />

stärker. Wichtig für Anwender ist zu<br />

wissen, dass der Abstand von Düse zu<br />

Oberfläche zwischen <strong>10</strong> und maximal<br />

30 cm liegen sollte, um effektiv zu reinigen.<br />

Heißwasser-Hochdruckreiniger beschleunigen<br />

durch Wärmeenergie die<br />

Reinigungsabläufe. Die Arbeitszeit verkürzt<br />

sich um etwa 35 Prozent. Die höhere<br />

Temperatur führt zudem bei geringerem<br />

Aufpralldruck zum gleichen Ergebnis,<br />

bei gleichem Aufpralldruck zu<br />

einem besseren Resultat. Der Einsatz<br />

22 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


Paint PerformAir<br />

Die Welt ist nicht gemacht für den Stillstand.<br />

Paint PerformAir<br />

bringt die Automatisierung<br />

in die Lackierkabine –<br />

mit und für den Lackierer!


ZUBEHÖR<br />

Der Sinner‘sche Kreis beschreibt den<br />

Zusammenhang zwischen den vier<br />

Faktoren Zeit, Chemie, Mechanik und<br />

Temperatur.<br />

von Reinigungsmitteln erübrigt sich<br />

meist, da die Wärme Schmutz- und<br />

Schmierstoffrückstände, Öle, Fette und<br />

Rußablagerungen aufbricht und löst.<br />

Geräte mit Dampfstufe liefern bis zu<br />

155 °C heißen Wasserdampf und tragen<br />

dazu bei, Mikroorganismen und<br />

Keime zu bekämpfen. Außerdem eignet<br />

sich Dampf sehr gut für empfindliche<br />

Oberflächen, da mit wenig Druck und<br />

Wassermenge gearbeitet wird.<br />

Geräteklassen und<br />

Anwendungen:<br />

Für alle Arbeiten<br />

die richtige Lösung.<br />

Generell ist bei Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger<br />

auf den Zusammenhang<br />

zwischen Wasserfördermenge und Aufpralldruck<br />

zu achten und die richtige<br />

Kombination zu wählen. Der Hintergrund:<br />

Der Strahl bleibt bei einer größeren<br />

Wasserfördermenge besser gebündelt,<br />

folglich ergibt auch ein größerer<br />

Spritzabstand eine relativ geringere Zerstäubung.<br />

Erhöht man zum Beispiel bei<br />

180 bar und einem Spritzabstand von 20<br />

Zentimetern die Wassermenge von 700<br />

auf 1200 l/h, verdoppelt sich der Aufpralldruck<br />

von 0,6 auf 1,2 bar. Bei gleichem<br />

Arbeitsdruck kann durch die Erhöhung<br />

der Wasserfördermenge eine Düse<br />

mit größerem Winkel, breiterem Strahl<br />

und somit höherer Flächenleistung gewählt<br />

werden, ohne dass sich der Aufpralldruck<br />

verringert. Um bei gleichem<br />

Aufpralldruck den Ertrag zu erhöhen, ist<br />

es also häufig besser, die Wasserfördermenge<br />

heraufzusetzen als den Druck.<br />

Kompaktgeräte zielen auf die gründliche,<br />

schnelle Beseitigung von leichten<br />

bis mittleren Verschmutzungen ab. Die<br />

Geräte sind sehr leicht und leistungsfähig<br />

und damit beispielsweise geeignet<br />

für Handwerker, Gebäudedienst leister,<br />

Landschafsgärtner und alle Einsatzgebiete,<br />

bei denen Mobilität im Job wichtig<br />

ist. Ein praktischer Tragegriff erleichtert<br />

die Handhabung, das Zubehör<br />

wird je nach Hersteller direkt am Hochdruckreiniger<br />

befestigt und aufbewahrt.<br />

Um Anwendungsflexibilität zu<br />

ermöglichen, sind die Geräte bei manchen<br />

Herstellern auf den Betrieb in stehender<br />

und liegender Position ausgelegt.<br />

Die empfohlene Wasserfördermenge<br />

liegt bei 450 bis 600 l/h. Die tägliche<br />

Einsatzdauer sollte bei Kompaktgeräten<br />

mit Stromkabel im Schnitt ein bis<br />

zwei Stunden nicht überschreiten.<br />

Geräte der Mittelklasse sind herstellerübergreifend<br />

für Einsätze bei mittleren<br />

bis starke Verschmutzungen geeignet.<br />

Sie reinigen beispielsweise schnell und<br />

effizient Fahrzeuge, Maschinen oder<br />

Betriebsgelände bzw. -gebäude. Bei<br />

manchen Herstellern gibt es als Zubehör<br />

Strahlrohre, über die der Druck direkt<br />

angepasst werden kann. So lassen<br />

sich auch empfindliche Oberflächen<br />

Effektiv und ohne Chemie: Unkrautentfernung mit dem Heißwasserhochdruckreiniger<br />

Wer in einen Hochdruckreiniger der Mittelklasse investiert,<br />

hat leistungsstarke Geräte zur Verfügung, die mittleren bis<br />

schweren Verschmutzungen zu Leibe rücken.<br />

24 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


ZUBEHÖR<br />

Jenseits von Temperatur und<br />

Klassen:<br />

Worauf Kunden wert legen.<br />

Während Leistung in anderen Branchen<br />

ein wesentlicher Markttreiber ist,<br />

haben bei Hochdruckreinigern viele<br />

Hersteller ein vergleichbar hohes Niveau<br />

erreicht. Dafür sind andere Themen<br />

in den Fokus der Kunden und damit<br />

auch der Produktentwicklung gelangt.<br />

Geräte der Kompaktklasse eignen sich für verschiedene Arbeiten im mobilen Einsatz.<br />

problemlos bearbeiten. Die effiziente<br />

Pumpentechnik und eine hohe Dauerleistung<br />

rücken auch der starken Verschmutzung<br />

von Baumaschinen wirksam<br />

zu Leibe. Mittelklasse-Reiniger arbeiten<br />

bei einer Wasserfördermenge<br />

von 600 bis 900 l/h sehr effizient. Der<br />

tägliche Einsatz sollte drei Stunden<br />

nicht überschreiten. High-End-Geräte<br />

zielen auf den Dauereinsatz unter harten<br />

Bedingungen ab, so zum Beispiel<br />

auf dem Bau, in der Landwirtschaft<br />

oder in Industrie und Kommunen. Arbeitsdruck,<br />

Fördermenge, Ausstattung<br />

und Ausführung sind darauf ausgerichtet,<br />

hohe Anforderungen zu erfüllen. Da<br />

meistens viel Schmutz abtransportiert<br />

werden muss und eine hohe Schwemmleistung<br />

benötigt wird, empfiehlt sich<br />

eine Wasserfördermenge ab 1.000 l/h.<br />

Manche Modelle sind durch stehende<br />

Bauweise einfach zu manövrieren und<br />

benötigen nicht viel Platz. Die durchschnittliche<br />

Einsatzdauer pro Tag sollte<br />

bei etwa vier Stunden liegen, es sind<br />

aber auch längere Einsätze möglich.<br />

Stationäre Lösungen bieten schließlich<br />

den Vorteil, dass alles an seinem Platz<br />

ist und geringe Rüstzeiten benötigt werden.<br />

Kabel und Zuleitungen sind fest installiert,<br />

und die Tanks für etwa benötigte<br />

Waschchemie größer dimensioniert.<br />

Häufiges Nachfüllen entfällt daher.<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

Falls nötig:<br />

Der Einsatz von Reinigungsmitteln.<br />

Reinigungsmittel beschleunigen den<br />

Reinigungsprozess und machen in manchen<br />

Fällen das Reinigen erst möglich.<br />

Anhand des pH-Wertes lässt sich bestimmen,<br />

wie aggressiv die Substanz<br />

mit Blick auf die zu bearbeitende Oberfläche<br />

ist, und wie leistungsstark sie ist.<br />

Saure Reinigungsmittel entfernen Kalk,<br />

Rost, Urinstein oder Zementschleier, alkalische<br />

Produkte zielen auf Fett, Öl,<br />

Wachs, Farben und Lacke oder Eiweiß<br />

ab.<br />

Hochdruckreiniger bringen die Reinigungsmittel<br />

in unterschiedlicher Form<br />

auf die Oberfläche auf – flüssig über<br />

das Gerät, in Schaumform über Injektor<br />

oder Becherschaumlanze oder in Gelform<br />

am Gerät. Die Verwendung von<br />

Schaum bietet den Vorteil, dass das<br />

Reinigungsmittel an den Oberflächen<br />

haften bleibt und sich somit Einwirkdauer<br />

und die Wirkung erhöhen. Beim<br />

Heißwasserhochdruckreiniger werden<br />

Reinigungsmittel direkt in der Pumpe<br />

über einen Hochdruckkolben angesaugt.<br />

Die prozentgenaue Dosierung<br />

lässt sich über ein Dosierventil am Bedienfeld<br />

wählen, so dass die richtige<br />

Menge in Hochdruck ausgebracht<br />

wird.<br />

Eines der wichtigsten ist die Ergonomie.<br />

Tägliches Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger<br />

ist anstrengend, und selten<br />

wird an den Anwender gedacht. Je<br />

nach Leistung ist der Rückstoß unterschiedlich<br />

stark, und die Griffhaltung<br />

wird über kurze Zeit körperlich belastend.<br />

Hintergrund sind die strengen Sicherheitsvorschriften,<br />

die eine Verriegelung<br />

des Abzugshebels verbieten<br />

und eine Totmannschaltung voraussetzen.<br />

Inzwischen sind Lösungen erhältlich,<br />

bei denen der Hebel für das Einschalten<br />

des Geräts auf der Rückseite<br />

des Griffs angebracht ist. Er wird durch<br />

den Rückstoß in die Hand gedrückt –<br />

der Anwender muss keine Kraft aus -<br />

üben. Gleichzeitig ist für Sicherheit gesorgt,<br />

denn wird die Pistole nicht festgehalten,<br />

schaltet sich das Gerät aus.<br />

Ein weiteres zentrales Thema ist die<br />

Flexibilität für komplett neue Anwendungen,<br />

die über Zubehör erreicht<br />

wird. Für die Reinigung von Solarfeldern<br />

und Photovoltaikanlagen auf Dächern,<br />

die bei großen Anlagen regelmäßig<br />

erfolgen sollte, gibt es beispielsweise<br />

anwendungsspezifische Lösungen.<br />

Ein anderes innovatives Anwendungsfeld<br />

ist die Unkrautvernichtung<br />

im kommunalen Raum. Nach Holland<br />

und Dänemark sind auch in Deutschland<br />

Lösungen gefragt, die sich die<br />

Kraft des heißen Wassers zunutze machen.<br />

Das Unkraut wird mit Hochdruckreinigern<br />

und eigens entwickelten<br />

Düsenaufsetzen direkt an der Wurzel<br />

bekämpft. Pestizide sind dadurch<br />

überflüssig.<br />

Energieeffizienz ist ein letztes Beispiel<br />

für ein Thema, das Kunden in Zukunft<br />

bewegen wird. Aktuell sind Hochdruckreiniger,<br />

die Strom, Diesel, Benzin<br />

und auch Wasser sparsam einsetzen,<br />

vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben<br />

– doch das wird sich bald ändern.<br />

Führende Hersteller legen schon<br />

heute Wert auf eine effiziente Verbrennungstechnologie,<br />

wenn es um Heißwasser-Hochdruckreiniger<br />

geht, sowie<br />

auf eine ausgefeilte Düsentechnologie,<br />

die durch zielgerichtetes Arbeiten weniger<br />

Wasser verbraucht.<br />

☐<br />

25


BRANCHEN NEWS<br />

Eingefärbte Klarlacke<br />

Brillanz und Tiefe<br />

Dirk Sauer, Technischer Manager bei Axalta<br />

Bild: Spies Hecker<br />

„Immer mit einem<br />

transparenten Klarlack<br />

finalisieren”<br />

Auf Lackierungen mit eingefärbten<br />

Klarlacken setzen<br />

mittlerweile alle Automobilhersteller.<br />

Bei der Reparatur<br />

stellt dies eine besondere<br />

Herausforderung für den<br />

Lackierer dar. Dirk Sauer,<br />

Technischer Manager bei<br />

Axalta, im Gespräch über einen<br />

anhaltenden Trend.<br />

Herr Sauer, mit dem farbgebenden<br />

Basislack und dem<br />

glanz- und schutzgebenden<br />

Klarlack sind doch eigentlich<br />

die Komponenten für das optisch<br />

perfekte Lackergebnis<br />

gegeben.<br />

Wofür braucht es da<br />

eingefärbte Klarlacke?<br />

Dirk Sauer: Die Automobilhersteller<br />

nehmen den Faktor<br />

Farbe seit einigen Jahren intensiver<br />

in den Blick. Die Karosserieformen<br />

werden sich<br />

ähnlicher, daher gerät die<br />

Lackierung zu einem immer<br />

wichtigeren Unterscheidungsmerkmal.<br />

Und hier<br />

kommt der eingefärbte Klarlack<br />

ins Spiel. Mit diesem<br />

lässt sich eine Intensität, Brillanz<br />

und Tiefe erzielen, die<br />

Sie mit Basislack und transparentem<br />

Klarlack niemals<br />

erreichen können.<br />

Wie wird dieser Effekt<br />

erzielt?<br />

Dirk Sauer: Ein normaler<br />

Klarlack sorgt für Glanz und<br />

Schutz des darunterliegenden<br />

farbigen Basislacks. Ein<br />

eingefärbter Klarlack sorgt<br />

zusätzlich dank seiner farbgebenden<br />

Pigmente dafür,<br />

dass der Farbton des Basislacks<br />

intensiviert, aber nicht<br />

überdeckt wird. Es entsteht<br />

der Eindruck einer leichten<br />

Dreidimensionalität und größerer<br />

Tiefe des Lackes.<br />

Wie hoch ist der Anteil von<br />

eingefärbten Klarlacken in<br />

der Automobilserie?<br />

Dirk Sauer: Mit unseren speziellen<br />

Klarlack Additiven von<br />

Spies Hecker bieten wir immer<br />

die passende Lösung.<br />

Diese Additive sind in rund<br />

1.000 Farbtönen enthalten. Bei<br />

der Farbtonfindung kann sich<br />

der Lackierer auf unser digitales<br />

Farbtonmessgerät Color-<br />

Dialog Phoenix und unsere<br />

Farbtonsoftware verlassen.<br />

Gibt es im Lackierprozess<br />

deutliche Unterschiede?<br />

Dirk Sauer: Definitiv. Für unseren<br />

Kunden stellt sich die<br />

Lackierung eines Fahrzeugs<br />

mit eingefärbtem Klarlack als<br />

besondere Aufgabe dar, weil<br />

er nicht nur den korrekten<br />

Farbton, sondern auch die<br />

Brillanz mit Hinblick auf die<br />

erforderliche Tiefenwirkung<br />

des Klarlacks erzielen muss.<br />

Nur der Lackierfachmann<br />

kann aufgrund von erstellten<br />

Farbmusterkarten im direkten<br />

Vergleich zum Fahrzeug<br />

über den Umfang der Reparatur<br />

entscheiden. Ebenso urteilt<br />

er über die Notwendigkeit<br />

der Einlackierung in angrenzende<br />

Bereiche bzw.<br />

Bauteile. Damit stellt er sicher,<br />

dass eine Zweitlackierung<br />

und damit ein erhöhter<br />

Kostenaufwand von vorneherein<br />

schon ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Sie empfehlen zudem<br />

grundsätzlich eine<br />

Finalisierung mit transparentem<br />

Klarlack?<br />

Dirk Sauer: Ja. Dies ist im<br />

Sinne einer hohen Prozesssicherheit.<br />

Die abschließende<br />

Schicht der transparenten<br />

Klarlackapplikation gewährleistet<br />

nicht nur die UV-Stabilität<br />

des eingefärbten Klarlackes<br />

und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit<br />

gegen über<br />

aggressiven Umwelteinflüssen,<br />

sondern garantiert zugleich<br />

eine einwandfreie<br />

Lackoberfläche und Qualität,<br />

die den Anforderungen einer<br />

fachgerechten Reparaturlackierung<br />

entspricht.<br />

Eingefärbte Klarlacke<br />

sind also eine besondere<br />

Herausforderung für<br />

den Lackierer?<br />

Dirk Sauer: Zumindest muss<br />

er die einzelnen Arbeitsschritte<br />

und den Zeiteinsatz<br />

ein wenig anders planen. Belohnung<br />

ist aber ein besonders<br />

brillantes Farbergebnis.<br />

Bei technischen Fragen helfen<br />

übrigens die Experten an<br />

unserer Spies Hecker Technikhotline<br />

unseren Kunden<br />

gerne weiter.<br />

Ihre Einschätzung: sind<br />

eingefärbte Klarlacke eher<br />

eine Eintagsfliege oder ein<br />

bleibender Trend?<br />

Dirk Sauer: Mit Sicherheit<br />

ein bleibender Trend, dem<br />

mittlerweile alle Automarken<br />

folgen.<br />

☐<br />

26 <strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

#AzubiWissen Online –<br />

Wissenstool für die Ausbildung<br />

renen PPG-Trainer betreut,<br />

stehen in direktem Dialog mit<br />

unseren Fachprofis.“<br />

Essenzielles Wissen von Beginn<br />

der Ausbildung an, jahrgangsbegleitend<br />

und vertiefend<br />

– mit einem branchenweit<br />

einzigartigen Konzept<br />

unterstützt PPG die Zukunft<br />

der K+L-Branche: In der<br />

Web-Akademie #AzubiWissen<br />

Online des Lackherstellers<br />

stehen explizit Fahrzeuglackierer-Azubis<br />

im Fokus.<br />

Auszubildende von Anfang<br />

an bestens auf die Berufs -<br />

tätigkeit vorzubereiten, hat<br />

bei Lackhersteller PPG<br />

schon immer einen hohen<br />

Stellenwert: „Die Azubis von<br />

heute sind das Fachpersonal<br />

von morgen – und damit die<br />

Zukunft der Branche. Je fundierter<br />

ihre Ausbildung ist,<br />

je mehr Kompetenzen sie am<br />

Ende mit in den Beruf nehmen,<br />

desto hochwertiger<br />

sind später ihre Arbeiten und<br />

des to mehr punktet der einzelne<br />

Karosseriebetrieb bei<br />

seinen Kunden“, erklärt Dirk<br />

Czub. „Es ist für uns daher<br />

selbstverständlich, die jungen<br />

Menschen und ihre Ausbildungsbetriebe<br />

bestmöglich<br />

bei der Ausbildung zu<br />

unterstützen.“<br />

Absolut neu und innovativ:<br />

#AzubiWissen Online<br />

exklusiv für Auszubildende<br />

Mit den Fortbildungsseminaren<br />

„Start-up-Training für<br />

Auszubildende“ und „Intensiv-Training<br />

für Auszubildende“<br />

hält der Lackhersteller<br />

schon lange Weiterbildungen<br />

bereit, die Auszubildenden<br />

vom ersten Tag der Ausbildung<br />

an wertvolle Kompetenzen<br />

rund um den Beruf des<br />

Fahrzeuglackierers vermitteln.<br />

Aber PPG wäre nicht<br />

PPG, wenn man es hierbei<br />

belassen würde: In diesem<br />

Sommer hat der Lackhersteller<br />

mit einer konkret auf Auszubildende<br />

fokussierten Online-Akademie<br />

ein branchenweit<br />

einzigartiges Fortbildungstool<br />

entworfen, das<br />

Azubis und ihre Ausbildungsbetriebe<br />

gleichermaßen unterstützt.<br />

Dirk Czub: „#Azubi-<br />

Wissen Online richtet sich<br />

ausschließlich an Auszubildende<br />

und hat zum Ziel, das<br />

Fachwissen, das während der<br />

Ausbildung erlernt wird, im<br />

Rahmen interaktiver Online-<br />

Schulungen zu festigen und<br />

zu vertiefen. Dabei werden<br />

die Azubis von einem erfah-<br />

#AzubiWissen Online<br />

vermittelt das Know-how,<br />

das Azubis brauchen<br />

Konkret bedeutet das: Innerhalb<br />

der dreijährigen Ausbildung<br />

zum Fahrzeuglackierer<br />

haben die Auszubildenden<br />

die Möglichkeit, an Online-<br />

Seminaren zu insgesamt 17<br />

Themenblöcken teilzunehmen,<br />

die sich eng an den Inhalten<br />

der Ausbildung orientieren<br />

– und das separat für<br />

alle drei Ausbildungsjahre.<br />

So beinhalten die Themenblöcke<br />

im ersten Lehrjahr<br />

etwa grundlegende Aspekte<br />

wie den Arbeitsschutz, unter-<br />

Dirk Czup, Technical Training<br />

Manager bei PPG<br />

Bild: PPG<br />

schiedliche Schleifmaschinen<br />

und ihre Anwendungsgebiete<br />

oder den Unterschied<br />

und Einsatz von Nass- und<br />

Trockenschliff, während sich<br />

die Seminare für das zweite<br />

Lehrjahr mit unterschiedlichen<br />

Untergründen, Lackmaterialien<br />

und der Serienlakkierung<br />

beschäftigen. Dirk<br />

Czub: „Im dritten Lehrjahr<br />

gehen wir auf die Aspekte digitale<br />

Farbtonfindung, die<br />

Verarbeitung von Deck- und<br />

Klarlack, das Finish ein, unterstützen<br />

bei der Prüfungsvorbereitung.<br />

Zusätzlich haben<br />

die Azubis die Möglichkeit,<br />

am Präsenz-Seminar ,Intensiv<br />

Training für Auszubildende’<br />

teilzunehmen und<br />

sich so auch im praktischen<br />

Bereich bestens für die Abschlussprüfung<br />

aufzustellen.“<br />

Sprich: Mit PPG haben die<br />

Auszubildenden die Gelegenheit,<br />

über die gesamte<br />

Ausbildung hinweg das<br />

Know-how zu festigen und<br />

nachhaltig zu verinnerlichen,<br />

das sie aktuell sowie für die<br />

spätere Berufstätigkeit benötigen<br />

– ein echter Vorteil für<br />

die Azubis, die Ausbildungsbetriebe<br />

und die gesamte<br />

K+L-Branche.<br />

Schnell, flexibel und<br />

praktisch: essenzielles<br />

Wissen immer und überall<br />

Neben den Akademie-Inhalten<br />

ist auch die Teilnahme an<br />

#AzubiWissen Online durchdacht<br />

und an die Anforderun-<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

27


BRANCHEN NEWS<br />

Schwerpunkt<br />

gen der Auszubildenden sowie<br />

der Karosserie- und Lackierbetriebe<br />

angepasst: 60<br />

bis 90 Minuten dauert eine<br />

Schulung – die optimale Zeit<br />

für die positive Wissensvermittlung<br />

per Online-Seminar<br />

und eine nur kurze Zeitspanne<br />

für den Betrieb. Die Teilnahme-Voraussetzungen<br />

sind<br />

zudem denkbar einfach,<br />

denn neben einem ruhigen<br />

Raum werden lediglich eine<br />

Internetverbindung sowie ein<br />

webfähiges Endgerät benötigt.<br />

Dirk Czub: „Die Teilnehmer<br />

können sich einfach und<br />

schnell über die PPG-Website<br />

oder über die PPG Produkt-App<br />

bei #AzubiWissen<br />

Online anmelden, sowohl für<br />

das ganze Ausbildungsjahr<br />

als auch für einzelne Seminare.<br />

Sie erhalten dann eine<br />

Einladung mit einem Link<br />

und wählen sich hierüber<br />

rasch und ortsungebunden<br />

über Smartphone, Tablet<br />

oder Laptop in die Schulung<br />

ein – schon kann es losgehen.“<br />

Kontinuität für den<br />

dauerhaften Erfolg –<br />

jetzt und in Zukunft<br />

Damit zudem kontinuierliches<br />

Lernen stattfinden kann,<br />

finden die Seminare alle<br />

zwei Monate an festen Tagen<br />

zu festen Zeiten statt, im ers -<br />

ten Lehrjahr beispielsweise<br />

entweder montags oder<br />

dienstags um 9 Uhr. Dirk<br />

Czub: „So umgehen wir zum<br />

einen die Berufsschultage,<br />

zum anderen stellen wir eine<br />

regelmäßige Wissensvertiefung<br />

her – #AzubiWissen Online<br />

hat ja zum Ziel, die Auszubildenden<br />

nachhaltig<br />

durch ihre Ausbildung zu begleiten.“<br />

Darüber hinaus haben<br />

die Teilnehmer so die<br />

Möglichkeit, Schulungen<br />

nachzuholen, wenn einzelne<br />

Seminartermine nicht wahrgenommen<br />

werden können –<br />

man verpasst nichts.<br />

„Webgestütztes Lernen ist<br />

eine großartige Möglichkeit,<br />

Wissen unterstützend zu vermitteln“,<br />

so Dirk Czub. „Die<br />

jungen Menschen sind webaffin<br />

und digital unterwegs,<br />

nutzen die digitalen und<br />

technologischen Gegebenheiten<br />

gern und ausgiebig.<br />

#AzubiWissen Online macht<br />

sich das zunutze und holt sie<br />

dort ab, wo sie sind – für<br />

nachhaltiges Know-how und<br />

eine positive Zukunft!“ ☐<br />

Menschen bei Spies Hecker …<br />

… was macht Bianca Anhalt,<br />

Marketingleiterin?<br />

Bianca Anhalt, Marketingleitung bei Spies Hecker.<br />

Foto: Spies Hecker<br />

Morgens in aller Frühe, über<br />

den sanften Hügeln des Bergischen<br />

Landes geht gerade<br />

die Sonne auf: Bianca Anhalt<br />

joggt schon vor der Arbeit,<br />

um fit zu sein für den Tag.<br />

Laufen ist für sie ein wichtiger<br />

Teil ihres Lebens und ein<br />

willkommener Ausgleich zum<br />

Job. Aber ob sie läuft oder<br />

die vielfältigen Aufgaben<br />

meistert, die sie als Marketingleiterin<br />

hat: Die sportliche<br />

33-Jährige beweist über -<br />

all einen langen Atem.<br />

Ursprünglich wollte sie Kinderkrankenschwester<br />

werden.<br />

Nach dem Realschulabschluss<br />

ging es dann für sie<br />

aber erst einmal, nach einem<br />

kurzen Abstecher auf die Höhere<br />

Handelsschule, in die<br />

Ausbildung zur Restaurantfachfrau.<br />

Diese schloss sie erfolgreich<br />

nach nur zwei Jahren<br />

ab, um danach eine Ausbildung<br />

als Kauffrau für Bürokommunikation<br />

beim Lackhersteller<br />

Dupont zu beginnen.<br />

Auch diese Ausbildung<br />

konnte sie verkürzen – und in<br />

drei Jahren Abendschule die<br />

geprüfte Betriebswirtin draufsatteln.<br />

Im Fernstudium<br />

machte sie dann noch ihren<br />

Abschluss als geprüfte Marketingmanagerin.<br />

„Gleichzeitig<br />

bin ich bei Spies Hecker<br />

immer mehr ins Marketing<br />

‚reingerutscht‘, einfach, weil<br />

mir die Themen in dem Bereich<br />

unheimlich viel Spaß<br />

machen“, erzählt sie.<br />

Was sie an ihrem Job so begeistert?<br />

„Es ist die Vielfältigkeit<br />

der Aufgaben, die ich so<br />

spannend finde. Das Konzipieren<br />

unseres Kundenmagazins<br />

Color News, das Planen<br />

von Veranstaltungen, die Zusammenarbeit<br />

mit den Kollegen<br />

aus den verschiedensten<br />

Bereichen – es gibt einfach<br />

jeden Tag etwas Neues.”<br />

Wenn ein Projekt viel Anklang<br />

findet, wenn eine Veranstaltung<br />

erfolgreich war,<br />

die sie über ein Jahr mit viel<br />

Herz geplant hat – das ist für<br />

sie das Schönste. Umso mehr<br />

bedauert sie, dass seit Monaten<br />

keine Events stattfinden<br />

können. Denn diese sind für<br />

Bianca Anhalt ein wichtiger<br />

Baustein im guten Kontakt<br />

mit Kunden und Vertrieb.<br />

„Und auch das Thema Homeoffice<br />

finde ich persönlich<br />

schwierig. Mein Team ist<br />

zwar völlig flexibel und leis -<br />

tet grandiose Arbeit, ob von<br />

zu Hause oder im Office;<br />

aber es fehlt die Möglichkeit,<br />

zum Beispiel schnell ins Training<br />

Center gehen zu können,<br />

um mit den Technikern<br />

etwas abzustimmen.“<br />

Apropos Training Center:<br />

dass sie selbst einmal einen<br />

Kotflügel lackieren würde,<br />

hätte sie anfangs auch nicht<br />

gedacht. „Aber wenn ich für<br />

die Öffentlichkeitsarbeit einer<br />

Autoreparaturlackmarke<br />

zuständig bin, muss ich doch<br />

wissen, wovon ich rede.“<br />

Also: Overall an, Haube auf<br />

und los ging es. Die Anerkennung<br />

der Kollegen war ihr<br />

damit sicher. „Ich hatte schon<br />

28<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

das Gefühl, dass ich mich zu<br />

Beginn in dieser Männerdomäne<br />

als Frau erst einmal beweisen<br />

musste. Da wurde ich<br />

von dem ein oder anderen<br />

durchaus kritisch beäugt.“<br />

Das ist heute Geschichte.<br />

Was sie in ihrem Job ändern<br />

würde, wenn sie könnte? „Ich<br />

habe leider zu wenig Zeit für<br />

den direkten Kundenkontakt.<br />

Dabei interessiert es mich<br />

sehr, was konkret in den Betrieben<br />

geschieht, wie die<br />

Bedürfnisse der Kunden<br />

sind, was wir verbessern können.<br />

Da wäre ich gerne noch<br />

näher dran.“ Nach elf Jahren<br />

bei Spies Hecker – für Kölner<br />

eine ganz besondere Zahl<br />

– sagt sie heute:<br />

„Es dürfen gerne noch einmal<br />

elf werden. Und noch<br />

einmal…“ schmunzelt sie.<br />

Eine Frau, die keine Angst<br />

vor längeren Distanzen hat.<br />

Vor einem Jahr ist sie ihren<br />

ersten Marathon gelaufen.<br />

Das nächste Ziel hat sie<br />

schon vor Augen: Demnächst<br />

begibt sie sich auf einen 24-<br />

stündigen <strong>10</strong>0-km-Marsch. ☐<br />

Bianca Anhalt und eines<br />

ihrer Lieblingsprojekte:<br />

das Spies Hecker Kundenmagazin<br />

Color News.<br />

Foto: Spies Hecker<br />

Kooperation<br />

PPG und ensutec beschließen:<br />

Ziehen zukünftig an einem Strang<br />

Kreativ, engagiert, zukunftsweisend<br />

– Eigenschaften, die<br />

Lackhersteller PPG und die<br />

ensutec Products GmbH gleichermaßen<br />

beschreiben.<br />

Jetzt haben sich die Innovationsunternehmen<br />

zusammengetan<br />

und stellen Partnerbetrieben<br />

des Lackherstellers<br />

die revolutionäre airmatic-<br />

Zerstäubungsoptimierung zur<br />

Verfügung.<br />

Florian Geiselhart, Vertrieb Ensutec; Thomas Mayer,<br />

Geschäftsführer und Firmeninhaber Ensutec; Jochen<br />

Kleemann, PPG Business Manager Germany, Thomas<br />

Grebe, PPG Produkt Manager (v. l. n. r.)<br />

„Wir sind absolut begeistert<br />

über unsere zukunftsorientierte<br />

Zusammenarbeit mit<br />

der ensutec Products GmbH:<br />

Das Unternehmen ist ein echter<br />

Innovator und überzeugt<br />

mit Lösungen, die unseren<br />

Fokus optimal ergänzen – unsere<br />

Partnerbetriebe bestmöglich<br />

bei der sicheren und<br />

wirtschaftlichen Instandsetzung<br />

zu unterstützen!“, erklärt<br />

Thomas Grebe, Produktmanager<br />

PPG, und ergänzt:<br />

„Zudem habe ich Thomas<br />

Mayer als kreativen, engagierten<br />

und kompetenten<br />

Entwickler kennengelernt,<br />

der stets das Optimum aus<br />

seinen Ideen herausholen<br />

möchte – so wie auch wir bei<br />

PPG.“ Ein Lob, das Thomas<br />

Mayer, alleiniger Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer<br />

der ensutec Products GmbH<br />

aus dem oberschwäbischen<br />

Altheim, gern zurückgibt –<br />

auch er ist mehr als angetan<br />

von der neuen Partnerschaft:<br />

„Hochqualifiziert, zuverlässig<br />

und kommunikativ auf Augenhöhe<br />

– PPG ist ein Partner,<br />

mit dem wir sehr gern<br />

kooperieren.<br />

Darüber hinaus schätze ich<br />

Thomas Grebe als offenen,<br />

seriösen Menschen. Und zusammen<br />

mit Business Manager<br />

Jochen Kleemann konnten<br />

wir in kompetenter Verhandlungsrunde<br />

eine attraktive<br />

Lösung für unseren gemeinsamen<br />

Markt erarbeiten.<br />

Ich bin hochzufrieden mit<br />

der bisherigen Zusammenarbeit<br />

und freue mich schon<br />

sehr auf eine gemeinsame Zukunft!“<br />

Die Druckluftrevolution:<br />

airmatic minimiert<br />

die Kosten und<br />

erhöht die Qualität<br />

Zwei, die perfekt zusammenpassen<br />

und die Zukunft fest<br />

im Blick haben – mit der Kooperation<br />

von PPG und ensutec<br />

eröffnen sich neue innovative<br />

Möglichkeiten für den<br />

Karosserie- und Lackierbetrieb<br />

sowie die gesamte Branche<br />

– etwa in Form der revolutionären<br />

airmatic-Zerstäubungsoptimierung:<br />

Die ist<br />

eine echte Innovation und<br />

sorgt für mehr Wirtschaftlichkeit<br />

in der Werkstatt. Doch<br />

was genau ist „airmatic“ eigentlich?<br />

„Die airmatic ist<br />

eine ganz neue, hochmoderne<br />

Technologie zur Druckluftaufbereitung“,<br />

erklärt<br />

Thomas Mayer. „Vereinfacht<br />

gesagt, optimiert die airmatic-Anlage<br />

die Druckluftaufbereitung<br />

in der Spritzkabine,<br />

was zahlreiche Vorteile<br />

mit sich bringt.“ So sorgt airmatic<br />

beispielsweise für einen<br />

gleichmäßigeren Lackauftrag,<br />

senkt den Materialeinsatz<br />

um bis zu 20 Prozent,<br />

reduziert den Druckluftverbrauch<br />

und minimiert Overspray.<br />

Weitere Vorteile:<br />

schnellere Trocknung, verringerte<br />

Fehlstellen durch<br />

Staubeinschlüsse und Verschmutzungen,<br />

ein Minus bei<br />

Nacharbeiten, weniger Energiekosten<br />

und mehr. An den<br />

einzelnen Betrieb anpassbar<br />

sowie schnell und einfach in<br />

die Unternehmenstechnik sowie<br />

die Arbeitsprozesse integrierbar<br />

ist das kluge System<br />

außerdem.<br />

Die original airmatic- Zerstäubungsoptimierung<br />

ist in<br />

Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz und Skandinavien<br />

erhältlich – exklusiv über die<br />

Kooperationspartner PPG<br />

und ensutec.<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong><br />

29


BRANCHEN NEWS<br />

Kennzahlen-Kompass<br />

Was Sie für Ihren Betrieb<br />

rausholen können<br />

Michael Zülch ist Geschäftsführer<br />

der Unternehmensberatung<br />

Zülchconsulting in<br />

Bergisch Gladbach und<br />

Berater beim Standox<br />

Reparaturnetzwerk Repanet.<br />

Der Kennzahlen-Kompass<br />

wertet halbjährlich die betriebswirtschaftlichen<br />

Mess -<br />

größen der teilnehmenden<br />

Karosserie- und Lackierbetriebe<br />

aus und liefert damit<br />

ein aussagekräftiges Bild zur<br />

wirtschaftlichen Situation der<br />

K&L-Branche. Michael Zülch,<br />

Repanet-Berater und Geschäftsführer<br />

der Unternehmensberatung<br />

Zülchconsulting,<br />

erklärt, wie Betriebe<br />

den Kompass und die zuletzt<br />

veröffentlichten Zahlen von<br />

2019 optimal für sich nutzen.<br />

„Der Kennzahlen-Kompass ist<br />

im Grunde ein Online-Betriebsvergleich:<br />

Er gibt teilnehmenden<br />

Betrieben eine<br />

Orientierung und zeigt direkt<br />

nach der Eingabe der<br />

Daten an, in welchen Bereichen<br />

es betriebswirtschaftlich<br />

besser laufen könnte“,<br />

erklärt Michael Zülch. Die<br />

Teilnahme ist denkbar einfach:<br />

Betriebsinhaber regis -<br />

trieren sich auf der Website<br />

www.kennzahlen-kompass.de<br />

und geben anschließend ihre<br />

betrieblichen Daten in die<br />

Maske ein. Ein Ampelsystem<br />

30<br />

zeigt unmittelbar danach an,<br />

wo die Stärken des Unternehmens<br />

liegen und in welchen<br />

Bereichen im Vergleich zum<br />

Branchendurchschnitt Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Betriebsvergleich und<br />

Kennzahlen-Kompass<br />

richtig nutzen<br />

Der zuletzt ausgewertete Betriebsvergleich<br />

2019 zeigt<br />

zum Beispiel: Der Anteil verkaufter<br />

Dienstleistungen am<br />

Umsatz ist von 2018 zu 2019<br />

im Bereich Lack um durchschnittlich<br />

drei Prozent gestiegen,<br />

im Segment Karosserie<br />

um 1,2 Prozent. Der Betriebskostensatz<br />

je verkaufter<br />

Stunde (also das, was an reinen<br />

Kosten je verkaufter<br />

Stunde inkl. der Fremdleis -<br />

tungen zusammenkommt)<br />

liegt bei der Mehrheit der<br />

teilnehmenden Betriebe bei<br />

circa 79 Euro im Segment<br />

Lack und bei circa 94 Euro<br />

im Karosseriebereich, und<br />

die betriebliche Auslastung<br />

lag im Lackbereich 2019<br />

durchschnittlich bei 68 Prozent<br />

– drei Prozentpunkte<br />

mehr als im Vorjahr. „Nutzer<br />

des Kennzahlen-Kompasses,<br />

die ihre betriebswirtschaftlichen<br />

Zahlen eingegeben haben,<br />

sehen unmittelbar, ob<br />

sie im Durchschnitt liegen<br />

und erhalten so eine wichtige<br />

Orientierung“, sagt Zülch.<br />

Weichen die individuellen Daten<br />

vom Durchschnitt ab,<br />

schlägt der Kennzahlen-Kompass<br />

Alarm und es gilt, genauer<br />

hinzusehen. Bei Fragen zu<br />

den Ergebnissen des Kennzahlen-Kompasses<br />

unterstützen<br />

Michael Zülch und sein<br />

Team von Zülchconsultig die<br />

K&L-Betriebe dabei, ihre Daten<br />

besser zu verstehen und<br />

die richtigen Ansatzpunkte<br />

für Verbesserungen zu finden.<br />

Zülch: „Ein konkretes Beispiel:<br />

Die Auslas tung eines<br />

Betriebes lag insgesamt – trotz<br />

guter Effizienz in der Auftragsbearbeitung<br />

– im wesentlich<br />

zu niedrigen Bereich. Ein<br />

Blick auf die Produktivitätskennzahlen<br />

im Kompass<br />

konnte die Lösung aufzeigen:<br />

Die Mitarbeiter erledigten<br />

zwar die Aufträge innerhalb<br />

der Vorgabezeiten, dies wurde<br />

auch im Rahmen der Rechnungsnachkalkulation<br />

vom<br />

Unternehmer eng kontrolliert.<br />

Allerdings war die Produktivität<br />

der einzelnen Mitarbeiter<br />

(Verhältnis der auf den Auftrag<br />

gestempelten Stunden<br />

zur Anwesenheit) wesentlich<br />

zu niedrig und damit der Anteil<br />

an unproduktiven Tätigkeiten<br />

(Rangierarbeiten, Warten<br />

auf Auftrag etc.) wesentlich<br />

zu hoch. Durch regelmäßige<br />

Teambesprechungen<br />

konnten die Abläufe gemeinsam<br />

verbessert werden.<br />

Gleichzeitig wurden die Stempelungen<br />

der Mitarbeiter tagesaktuell<br />

kontrolliert.“<br />

Dass die eingeleiteten Maßnahmen<br />

Wirkung zeigten,<br />

konnte im Kennzahlen-Kompass<br />

genau nachvollzogen<br />

werden, denn dort wird dem<br />

Unternehmer auf einen Blick<br />

die Entwicklung der Kennzahlen<br />

im Vergleich zu den letzten<br />

beiden Jahren aufgezeigt.<br />

Führender Betriebsvergleich<br />

der Branche<br />

„Der Nutzen des Online-Betriebsvergleichs<br />

für die Betriebe<br />

ist aufgrund integrierter<br />

Plausibilitäts-Checks und<br />

der telefonischen Unterstützung<br />

und Beratung durch das<br />

unser qualifiziertes Team<br />

sehr hoch“, unterstreicht Michael<br />

Zülch. „Nicht umsonst<br />

hat sich der Kennzahlen-<br />

Kompass in den letzten eineinhalb<br />

Jahren zu einem der<br />

führenden Betriebsvergleiche<br />

der Branche entwickelt und<br />

verzeichnet weiter steigende<br />

Teilnehmerzahlen.“<br />

Neben den individuellen<br />

Schwächen deckt der Kennzahlen-Kompass<br />

auch strukturelle<br />

Probleme auf, die in vielen<br />

K&L-Betrieben auftreten.<br />

Zum Beispiel ist das Betriebsergebnis<br />

im Bereich Lack auf<br />

dem Papier durchschnittlich<br />

immer etwas niedriger als im<br />

Bereich Karosserie. Die wahrscheinlichste<br />

Ursache: Lackierer<br />

übernehmen vielfach<br />

Arbeiten für die Karosserie,<br />

die sie aber nicht abrechnen<br />

können. Hier muss grundsätzlich<br />

gegengesteuert werden.<br />

Von den Besten lernen<br />

Zudem zeigt der branchenweite<br />

Vergleich, dass zwischen<br />

dem Durchschnitt der<br />

teilnehmenden Betriebe und<br />

den Top-Werten ein beträchtlicher<br />

Unterschied liegt. Zum<br />

Beispiel rangiert die Auslas -<br />

tung im Lackbereich bei den<br />

positiven Ausreißern bei circa<br />

95 Prozent, während der<br />

Durchschnitt bei 68 Prozent<br />

liegt. „Hier lautet die zentrale<br />

Frage: Was machen die<br />

auffälligen Betriebe besser?“,<br />

so Zülch. Um das herauszufinden,<br />

möchte der Repanet-<br />

Berater das Best Practice-<br />

Sharing innerhalb der Branche<br />

fördern. „Ich plane hierzu<br />

in nächster Zeit Webinare,<br />

bei denen die Top-Betriebe<br />

ihr Wissen mit Kollegen aus<br />

der Branche teilen.“<br />

Für Repanet-Mitglieder ist<br />

die Teilnahme am Kennzahlen-Kompass<br />

völlig kostenlos.<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


BRANCHEN NEWS<br />

Internetseite<br />

Standox startet<br />

Oldtimer-Blog<br />

Befragung<br />

Kapazitäten für die Zusammenarbeit<br />

mit Schadensteuerern<br />

Die Seite bietet praktische Informationen<br />

und Tipps zur<br />

Oldtimerreparatur, Erfahrungsberichte<br />

aus Betrieben<br />

sowie Praxisbeispiele für gelungene<br />

Restaurierungen.<br />

Weiterhin gibt es Marketinghilfen<br />

sowie den „Youngtimer<br />

des Monats“, Berichte über<br />

Automodelle, die in einigen<br />

Jahren den Status eines echten<br />

Oldtimers mit einem Alter<br />

von 30 Jahren oder mehr<br />

erhalten. Der Blog wendet<br />

sich in erster Linie an professionelle<br />

Lackierbetriebe,<br />

spricht aber auch interessierte<br />

Oldtimerbesitzer und -fans<br />

an.<br />

Andreas Mannebach, Markenbeauftragter<br />

Classic Cars<br />

bei Standox Deutschland und<br />

einer der Autoren des Blogs:<br />

„Für Lackierbetriebe sind<br />

Oldtimer ein interessantes<br />

Geschäftsfeld. Doch nicht<br />

alle Werkstätten haben mit<br />

diesem Thema Erfahrung.<br />

Mit unserem Informationsangebot<br />

und dem Classic Color<br />

Partner-Programm versuchen<br />

wir hier zu unterstützen.“ Die<br />

Spezialisierung auf die Reparatur<br />

von Oldtimer-Lackierungen<br />

hat bei Standox Tradition.<br />

Standox Partner-Werkstätten<br />

werden mit einer Farbtondatenbank,<br />

technischem<br />

Know-how und den passenden<br />

Reparaturlösungen unterstützt.<br />

☐<br />

Ein Umfrage des Werkstattnetzwerks<br />

Repanet hat ergeben:<br />

Jeder zweite Mitgliedsbetrieb<br />

will mehr gesteuerte<br />

Schäden abwickeln. Das von<br />

Standox initiierte Netzwerk<br />

unterstützt und berät Karosserie-<br />

und Lackierwerkstätten<br />

auf dem Weg in die Zusammenarbeit<br />

mit Schadensteuerern.<br />

Wie muss ich meinen Betrieb<br />

aufstellen, um für Schadensteuerer<br />

interessant zu sein?<br />

Wie gestalte ich die Zusammenarbeit,<br />

damit ich auch<br />

wirklich von der Kooperation<br />

profitiere? Und wie gelingt es<br />

mir, mich bei einem Schadensteuerer<br />

erfolgreich zu<br />

positionieren? Bei Fragen<br />

wie diesen steht Repanet seinen<br />

Mitgliedsbetrieben zur<br />

Seite – wie die jüngste Befragung<br />

zeigt: mit Erfolg. Die<br />

Hälfte der in der Schadensteuerung<br />

aktiven Mitgliedsbetriebe<br />

möchte die Zusammenarbeit<br />

mit den FLIs (Flotten,<br />

Leasingunternehmen<br />

und Versicherungen) sogar<br />

weiter ausbauen.<br />

Der Anteil der Aufträge aus<br />

der Schadensteuerung am<br />

Gesamtvolumen ist dabei<br />

recht unterschiedlich: Rund<br />

37 Prozent der befragten Betriebe<br />

haben bis zu 20 Prozent<br />

vermittelte Schäden erhalten<br />

– einige kommen sogar<br />

auf bis zu 40 Prozent.<br />

„Ob und unter welchen Bedingungen<br />

es für einen K&L-<br />

Betrieb erfolgversprechend<br />

ist, in die Schadensteuerung<br />

einzusteigen, muss individuell<br />

geprüft und bewertet werden<br />

– dabei unterstützen<br />

wir“, sagt Margarita Debos,<br />

Vorstand von Repanet e.V.<br />

Margarita Debos, Vorstand Repanet e.V., präsentiert die<br />

Ergebnisse der Repanet Mitglieder-Befragung.<br />

Das Ziel der im Frühsommer<br />

durchgeführten digitalen Mitgliederumfrage<br />

ist die bedarfsorientierte<br />

Gestaltung<br />

des Leistungsangebots für<br />

die Repanet-Mitglieder. Neben<br />

der Schadensteuerung<br />

sind die Digitalisierung der<br />

Arbeitsprozesse, technische<br />

Entwicklungen und Investitionen<br />

sowie die Ertrags- und<br />

Personalsituation Top-Themen<br />

für die K&L-Betriebe.<br />

„Digitalisierung und Invest in<br />

Technik sind die Themen,<br />

auf die wir uns zukünftig stärker<br />

fokussieren werden“, so<br />

Margarita Debos. „Unsere<br />

Mitglieder erwarten hier<br />

mehr Informationsangebote.<br />

Das wollen wir im nächsten<br />

Jahr im Rahmen von regionalen<br />

Kompaktseminaren anbieten.“<br />

Die Mitgliederbefragung ergab<br />

darüber hinaus, dass der<br />

Privatkunde bei allen Repanet<br />

Mitgliedern stark im Fokus<br />

steht. Auch hier wird in<br />

den nächsten Jahren ein<br />

Schwerpunkt gelegt werden,<br />

besonders Social-Media-Aktivitäten,<br />

die die Mehrheit der<br />

Repanet Betriebe derzeit inhouse<br />

leistet.<br />

Das Motto für 2021 und die<br />

Folgejahre wird sein, Bewährtes<br />

zu erhalten, etwa die Arbeitssicherheits-,<br />

die BWLund<br />

die FLI-Beratung und die<br />

Regionaltreffen, und Neues<br />

zu entwickeln. Hier stehen<br />

der Repanet-Vorstand und<br />

das Service Center weiter mit<br />

den Mitgliedern in Kontakt.<br />

☐<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 31


AUSBILDUNG<br />

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer<br />

Ich mag<br />

Spritzverfahren<br />

Beschichtung eines Snowboards<br />

Lernfeld 5<br />

Das Thema dieses Artikels<br />

gehört zum Lernfeld 5<br />

„Erstbeschichtungen<br />

ausführen“. In diesem Lernfeld<br />

soll die Vorgehensweise<br />

zur Erstbeschichtung eines<br />

Gegenstandes beschrieben<br />

werden. Der Fahrzeuglackierer<br />

soll in diesem Lernfeld<br />

Werkzeuge, Geräte und<br />

Materialien zur Ausführung<br />

von Beschichtungen<br />

kennen lernen.<br />

Zur fachgerechten Fahrzeug- oder Fahrzeugteilebeschichtung<br />

gehören die<br />

Kenntnisse der Vorbereitungsmöglichkeiten<br />

von Fahrzeugen bzw. Fahrzeugteilen<br />

und die Beschichtungsmaterialien.<br />

Für ein Snowboard aus Kunststoff soll<br />

die Vorgehensweise zur Beschichtung<br />

exemplarisch dargestellt werden.<br />

Das Snowboard ist aus Kunststoff (Polyesterharz)<br />

und wurde noch nie lackiert<br />

bzw. beschichtet.<br />

1. Vorbereitung<br />

zum Lackieren<br />

2. Kenntnisse von<br />

Spritzverfahren<br />

3. Beschichtung im<br />

Spritzverfahren<br />

1. Vorbereitung zum Lackieren<br />

Das Material des Snowboards ist bekannt.<br />

Zuerst muss ein Reinigungsvorgang<br />

durchgeführt werden. Eventuell<br />

muss bei weichen Kunststoffen vorher<br />

getempert werden. Beim Tempern werden<br />

noch vorhandene Lösungsmittel,<br />

Trennmittel, Wachse und Lufteinschlüsse<br />

(Lunker) mittels Hitze aus dem Material<br />

getrieben. Durch eine Benetzungsprobe<br />

mit Wasser kann eine einfache<br />

Testung auf Trennmittel erfolgen. Bei<br />

Abperlen des Wassers ist noch Trennmittel<br />

im Kunststoff. Sind noch Trenn-<br />

32<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


AUSBILDUNG<br />

mittel auf der Oberfläche können Adhäsionsprobleme<br />

auftreten. Das Tempern<br />

erfolgt in Trockenöfen, bei einer<br />

Temperatur von ca. 60 ºC, bei einer<br />

Verweildauer von ca. 20–30 Minuten.<br />

Der einfachste Reinigungsvorgang ist<br />

das Abwaschen mit Wasser und sauberen<br />

Tüchern. Danach empfiehlt sich<br />

eine Reinigung mit alkoholhaltigen<br />

(Cleaner) Reinigungsmitteln. Eine Reinigung<br />

mit Silikonentferner sollte nur<br />

nach sorgfältiger Testung, ob es zu<br />

Oberflächenveränderung kommt, erfolgen.<br />

Beim Reinigungsvorgang muss immer<br />

auf höchstmögliche Sauberkeit geachtet<br />

werden. Aus diesem Grund sollten<br />

die Papiertücher zum Reinigen oft<br />

gewechselt werden.<br />

Die saubere Oberfläche muss weiter<br />

für die Lackierung vorbereitet werden.<br />

Materialien aus Herstellungsprozessen<br />

haben an der Oberfläche teilweise<br />

nicht sichtbare Unebenheiten. Aus diesem<br />

Grund muss das „Snowboard“<br />

geschliffen werden. (Grundlagen zum<br />

Schleifen/Schleifmittel – <strong>FML</strong> 07/08<br />

<strong>2020</strong>).<br />

Für die Bearbeitung des Kunststoffmaterials<br />

können Schleifvliese oder<br />

Schleifpapiere mit Körnungen P500 –<br />

P1200 zum Einsatz kommen. Schleifvorgänge<br />

müssen gemacht werden um<br />

eventuellen Adhäsionsproblemen vorzubeugen.<br />

Gröbere Schleifmaterialien<br />

würden zu rau für den Untergrund sein<br />

und größere Schleifriefen verursachen.<br />

Durch Schleifvorgänge am Beschichtungsobjekt<br />

kann es zum Ladungsträgeraustausch<br />

(Reibung – elektrostatische<br />

Aufladung) kommen. Um dem vorzubeugen<br />

sollte das zu beschichtende<br />

Objekt vorher und auch beim Bearbeiten<br />

mit antistatischer Spezialverdünnung<br />

und Staubbindetuch gereinigt<br />

werden.<br />

Noch vorhandene Unebenheiten können<br />

mit Kunststoffspachtel (UP-Spachtel<br />

mit Elastifizierer – Weichmacher-)<br />

geglättet werden. Weichmacher können<br />

Öle oder Phthalate sein, die eine<br />

äußere oder innere Weichmachung bewirken.<br />

Bei einer äußeren Weichmachung<br />

erfolgt nur eine zwischenmolekulare<br />

Bindung über polare Gruppen<br />

(elektrische Anziehungskräfte) mit dem<br />

Polymer und somit erhöht sich die Kettenbeweglichkeit<br />

des gesamten Moleküls.<br />

Bei der inneren Weichmachung<br />

entsteht eine chemische Bindung (Copolymerisation)<br />

zwischen dem Polymer<br />

und dem zur Verfügung gestellten<br />

Weichmachermaterial. Die innere<br />

Weichmachung wird zum Teil des<br />

Makromoleküls (des Polymer).<br />

Die jetzt folgende Grundierung hat die<br />

Aufgabe eine gute Adhäsionswirkung<br />

zum Untergrund herzustellen, als auch<br />

für die nachfolgende Beschichtung<br />

eine gute Basis zu bieten. Als Material<br />

kann ein 2K-Kunststoff-Haftgrund (Basis<br />

2K-PUR) oder eine 2K-EP-Grundierung<br />

verwendet werden. Bei beiden<br />

Grundiermaterialien muss auf die genau<br />

dosierte Zugabe eines Elastifizierers<br />

(s.o.) geachtet werden. Bei zuviel<br />

Elastifizierer könnte es zu „Ausschwemmungen“<br />

an der Oberfläche kommen.<br />

Das könnte zu Haftungsproblemen der<br />

nachfolgenden Beschichtung führen.<br />

Die Aufgabe des Elastifizierers ist die<br />

„Beweglichkeit“ des Kunststoffuntergrundes<br />

an das „starre“ Beschichtungssystem<br />

zu übertragen.<br />

Mit der Applizierung eines „Füllers“<br />

(2K-PUR) wird die Vorbereitung zur Lackierung<br />

abgeschlossen. Nach Anschliff,<br />

„Köpfen“, mit Schleifpapieren<br />

mit Körnungen P600–P1200, kann eine<br />

zu lackierende, ebene Oberfläche erreicht<br />

werden.<br />

Venturi-Prinzip<br />

Unterdruck<br />

(Sog)<br />

2. Kenntnisse von<br />

Spritzverfahren<br />

Spritzverfahren werden im Fahrzeuglackiererhandwerk<br />

am häufigsten verwendet.<br />

Aus diesem Grund sollten die<br />

wichtigsten Verfahren bekannt sein.<br />

Eine grobe Übersicht liefern die luftunterstützten<br />

Verfahren und die luftlosen<br />

Verfahren.<br />

Die luftunterstützten Verfahren stellen<br />

die größte Gruppe dar. Zu dieser Gruppe<br />

zählen die Niederdruck- und die<br />

Hochdruckverfahren.<br />

Zu den luftlosen, engl. Airlessverfahren,<br />

zählt auch das rein elektrostatische<br />

Spritzverfahren.<br />

In diesem Artikel sollen nur luftunterstützte<br />

Spritzverfahren behandelt werden.<br />

Bei diesen Verfahren wird nach Druckverhältnissen<br />

unterschieden. Wobei<br />

sich die Spritzpistolenmechaniken bei<br />

„Niederdruck“- und „Hochdruck“-Verfahren<br />

stark angeglichen haben. Die<br />

alte Unterscheidung Niederdruck<br />

gleich < 1 bar wurde durch moderne<br />

HVLP-(High Volumen Low Pressure)<br />

Pistolen außer Kraft gesetzt. Diese Pistolen<br />

arbeiten im Bereich von 0,7 – 2,5<br />

bar und zählen somit auch zu dem Niederdruckbereich.<br />

Sogenannte RP-<br />

(Reduced Pressure–Druckbereich: 2,0 –<br />

5,0 bar) Pistolen ersetzen teilweise<br />

Spritzpistolen die für den Hochdruckbereich,<br />

ca. 5 – 8 bar, konzipiert waren.<br />

Luft<br />

Druckdifferenz<br />

Lernfeld 5<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 33


AUSBILDUNG<br />

Lernfeld 5<br />

Diese Druckverringerungen wurden nötig,<br />

weil vom Gesetzgeber härtere Umwelt-<br />

und Ressourcenschonungen gefordert<br />

wurden. Verringerte Druckhöhen<br />

haben geringere Farbnebel (Overspray)<br />

zur Folge.<br />

Nach den physikalischen Eigenschaften<br />

der Schwerkraft, bzw. des Unterdrucks<br />

(Sog) sind Spritzpistolen aufgebaut.<br />

Bei Fließbecherpistolen „fließt“<br />

der Lack nach den Gesetzen der<br />

Schwerkraft vom Fließbecher in die<br />

Pistole.<br />

Bei Saugbecherpistolen erzeugt die<br />

durch die Pistole geleitete Luft im<br />

„Saug“-Becher einen Unterdruck. Die<br />

in Bewegung befindlichen Luftmoleküle<br />

in der Pistole fließen an der Steigleitung<br />

vom Pistolenkörper in den Saugbecher<br />

vorbei. Dabei entsteht in der Steigleitung<br />

(Steigrohr) ein Unterdruck.<br />

Eine Aussage, welche der beiden<br />

Spritzpistolenversionen die bessere ist<br />

kann nicht gemacht werden. Jeder Lackierer<br />

hat seine spezielle Arbeitsweise<br />

und Haltung mit der Pistole zu arbeiten.<br />

3. Beschichtung im<br />

Spritzverfahren<br />

Eine Beschichtung mit luftunterstützten<br />

Spritzsystemen bietet die höchste Qualitätsstufe<br />

die im Fahrzeuglackiererhandwerk<br />

zu erreichen ist. „Farbtongenauigkeit,<br />

Brillanz, Effektausbildung,<br />

Verlauf und Glanzgrad sind nur einige<br />

der Qualitätskriterien, die eine Lackierung<br />

heutzutage erfüllen muss.“ Aus<br />

diesem Grund muss das Standardwerkzeug<br />

des Fahrzeuglackierers mit den<br />

gleichen Qualitäts- und Arbeitskriterien<br />

betrachtet werden wie andere<br />

hoch moderne Fertigungsmaschinen.<br />

Eine moderne Spritzpistole sollte eine<br />

ergonomische Form haben und gut in<br />

der Hand liegen. Alle möglichen Bedien-Einstellelemente<br />

(Rund-Breitstrahlregulierung,<br />

Farb- und Luftregulierung)<br />

sollten mit geringen Hand- bzw. Fingerbewegungen<br />

zu erreichen sein. Reparatur-<br />

Reinigungsarbeiten (Düsensatz-<br />

Farbnadel) müssen in kurzer Zeit erfolgen<br />

können.<br />

Mit einer modernen Farbspritzpistole<br />

sind alle Arbeitsausführungen mit unterschiedlichen<br />

Materialien möglich.<br />

Doch sollten Spritzpistolen mit unterschiedlichen<br />

Düsensätzen für die Verarbeitung<br />

von Basislacken, Grundierungen/Füllermaterialien,<br />

Klarlacken und<br />

auch für die Verarbeitung von hochviskosen<br />

Materialien, z.B. Spritzspachtel,<br />

eingesetzt werden. Durch die verschiedenen<br />

Spritzpistolen mit unterschiedlichen<br />

Düsensätzen ist ein schnellerer<br />

Nach dem Venturi-Prinzip (Ital. Physiker,<br />

Giovanni Battista Venturi, 1746-<br />

1822), siehe Bild Venturi-Prinzip, ist an<br />

der engsten Stelle in einer Röhre, hier<br />

der Pistolenkörper, der dynamische<br />

Druck am größten. Dadurch steigt die<br />

Geschwindigkeit des fließenden Gases<br />

(Luftmoleküle). Gleichzeitig sinkt die<br />

Geschwindigkeit der Luftmoleküle im<br />

Steigrohr. Durch den entstandenen Differenzdruck<br />

werden die Luftmoleküle<br />

im Steigrohr in Bewegung versetzt. Diese<br />

Molekülbewegung reißt auch die<br />

Flüssigkeitsmoleküle innerhalb des<br />

Saugbechers mit. Dadurch steigt der<br />

Flüssigkeitspegel innerhalb des Steigrohr<br />

bis an die obere Kante, wo zuerst<br />

die Luftmoleküle und danach die Flüssigkeitsmoleküle<br />

vom Luftstrom erfasst<br />

und transportiert werden.<br />

Bei beiden Spritzpistolenversionen ist<br />

das Austrittsverhalten des Spritzmaterials<br />

aus der Pistole das Gleiche. Die<br />

Flüssigkeitsmoleküle werden vom Luftstrom<br />

erfasst, in Bewegung zum Pistolenausgang<br />

(Farbdüse) transportiert<br />

und beim Austritt aus der Farbdüse mit<br />

den Luftmolekülen zum Spritzobjekt<br />

befördert.<br />

Bild: SATA, Das Komplettprogramm für die Fahrzeuglackierung<br />

HVLP: Durch ihre Niederdruck-Technologie erzielen diese Lackierpistolen besonders<br />

hohe Übertragungsraten.<br />

RP: Die optimierte Hochdruck-Technologie ermöglicht maximale Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

34<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


AUSBILDUNG<br />

oder auch komplexerer Arbeitsprozess<br />

möglich.<br />

Die Unterschiede bei HVLP- und RP-<br />

Pistolen liegen im Betrieb mit unterschiedlichen<br />

Druckgrößen (Druckangaben<br />

s.o.). HVLP-Pistolen arbeiten mit einem<br />

Innendruck von ca. 0,7 bar bei einem<br />

Luft-Eingangsdruck von ca. 2,0<br />

bar. RP-Pistolen arbeiten dagegen mit<br />

einem Innendruck von ca. 1,5–2,0 bar<br />

der einen Luft-Eingangsdruck von ca.<br />

2,0 – 2,5 bar verlangt.<br />

Als allgemeine Regeln für optimale Lackierungen<br />

sollte immer eine gute Absauganlage<br />

für auftretende Spritznebel<br />

vorhanden sein. Der Lackierer muss immer<br />

seine persönliche Schutzausrüstung<br />

mit Lackieranzug, Schutzschuhe,<br />

Handschuh und Atemschutzmaske oder<br />

eine externe Atemluftversorgung vorhalten.<br />

Eine ausreichende Kompressorleistung<br />

für Druckluft zum Atmen bzw. für<br />

den Anschluss externer luftbetriebener<br />

Geräte und der Spritzpistole muss gewährleistet<br />

sein.<br />

Vor dem eigentlichen Spritzvorgang<br />

sollte zur Farbtonfindung eine Messung<br />

des Farbtons und danach die Anfertigung<br />

eines oder mehrerer Musterbleche<br />

erfolgen. Eine Reinigung mit Silikonentferner<br />

und Staubbindetuch ist<br />

Grundvoraussetzung für eine einwandfreie<br />

Lackierung. Durch die genaue<br />

Abstimmung des Eingangsdrucks der<br />

Pistole wird das Spritzbild festgelegt.<br />

Zusätzlich erfolgt durch richtige Spritztechnik<br />

und richtigem Spritzabstand<br />

das optimierte Spritzbild.<br />

Vorteil der HVLP-Pistole ist der geringere<br />

Overspray; Nachteil die etwas geringere<br />

Arbeitsgeschwindigkeit durch<br />

den geringeren Düsen-Innendruck. Bei<br />

der RP-Pistole ist der Innendruck größer<br />

– deshalb ist auch eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit<br />

möglich. Das hat<br />

wieder größere Tröpfchenbildung und<br />

auch mehr Overspray zur Folge.<br />

Lernfeld 5<br />

Die Beschichtung des Snowboards erfolgt<br />

mit einer HVLP-Pistole. Grundierung<br />

und Füllermaterialien können mit<br />

einer Pistole mit der Farbdüsengröße<br />

von 1,6 – 2,0 mm bei einem Spritzdruck<br />

von ca. 1,5 – 2,0 bar durchgeführt<br />

werden. Der Wasserbasislack<br />

kann mit der Düsengröße 1,3 mm bei<br />

ca. 2,5 bar verarbeitet werden. Zuletzt<br />

folgt die Klarlackbeschichtung mit der<br />

Düsengröße 1,2 – 1,3 mm bei ca. 2,0<br />

bar. Diese Düsengrößen können als<br />

Richtgrößen genommen werden. Detaillierte<br />

Angaben zu Düsengrößen und<br />

Druckangaben zu den jeweiligen Lackmaterialien<br />

liefern die Lackhersteller.<br />

Ein kurzes Video zur Beschichtung mit einer HVLP-Pistole. „HVLP Lackieren“ von der<br />

Firma Sata zur Verfügung gestellt: https://www.youtube.com/watch?v=oBGrjrP1ygw<br />

Ein kurzes Video zur Vorbereitung und Beschichtung. „Richtig Lackieren“ von der<br />

Firma Sata zur Verfügung gestellt: https://youtu.be/-bzNUX59pD4<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 35


? WER · WO · WAS ?<br />

Bootslacke/-pflege<br />

Lackhändler<br />

GEMEINSAM STARK!<br />

Infrarot-<br />

Trocknung<br />

Lackhändler<br />

www.wm.de<br />

GEMEINSAM STARK!<br />

®<br />

Ready to work.<br />

www.wm.de<br />

Lacke und<br />

Farben<br />

Die mm-Preise für<br />

? WER • WO • WAS<br />

?<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

DAS KOMPAKTE PKW-<br />

REPARATURLACK-SYSTEM.<br />

WWW.SYROX-AUTOLACK.DE<br />

2,70 EUR pro mm<br />

Fragen Sie bei uns an:<br />

089/242283-0<br />

Jeden Monat aktuelle<br />

Brancheninformationen:<br />

www.fml-aktuell.de/<br />

newsletter.html<br />

36<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


? WER · WO · WAS ?<br />

Lackierpistolen<br />

Lackveredelung<br />

Registrieren<br />

Sie sich<br />

für unseren<br />

Newsletter:<br />

www.fml-aktuell.de/<br />

newsletter/<br />

Systemanbieter<br />

THE FINEST<br />

REFINISHING<br />

BRAND.<br />

CARSYSTEM HEADQUARTERS<br />

Vosschemie GmbH<br />

Esinger Steinweg 50<br />

25436 Uetersen/Germany<br />

Telefon: 04122 - 717 - 0<br />

www.carsystem.org<br />

a trademark of<br />

Reparatur und<br />

Wartung<br />

SATA GmbH & Co.KG<br />

Domertalstraße 20<br />

70806 Kornwestheim<br />

Telefon: +49 (7154) 811-0<br />

Internet: www.sata.com<br />

E-Mail: verkauf@sata.com<br />

• monatliches Erscheinen<br />

• aktuelle Themen<br />

• Ergänzungen zum Heft<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.fml-aktuell.de<br />

E-Mail: fml@audin.de<br />

Wichtiges<br />

immer tagesaktuell<br />

erfahren Sie mit der<br />

Facebook-Site von <strong>FML</strong> Aktuell:<br />

www.facebook.com/fmlaktuell/<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 37


www.pistolendoktor.de<br />

Schwerpunkt<br />

Schwerpunkt<br />

Lackierpistolen, Ersatzteile, Reparaturen<br />

z.B. DeVilbiss Ersatzteile – umfangreiches Ersatzteillager – Teileversand<br />

<strong>FML</strong><br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

Impressum<br />

<strong>FML</strong><br />

Fachzeitschrift für die Reparatur- und Neulackierung<br />

von Autos und Nutzfahrzeugen.<br />

AUDIN Verlag GmbH<br />

Knöbelstraße 36<br />

80538 München<br />

Tel. (0 89) 24 22 83-0<br />

Fax (0 89) 24 22 83 19<br />

Homepage: www.audin.de<br />

E-Mail-Adresse: fml@audin.de<br />

Chefredakteur:<br />

Wolfgang Auer (verantwortlich)<br />

E-Mail: Wolfgang.Auer@audin.de<br />

Redaktion, Reportagen,<br />

Videoproduktionen:<br />

Ulrich Diederichs, Wuppertal<br />

E-Mail: ulrich.diederichs@audin.de<br />

Schlussredaktion:<br />

Anton Tischner<br />

E-Mail: fml@audin.de<br />

Die mm-Preise für<br />

Stellenanzeigen in <strong>FML</strong><br />

Stellenangebote/<br />

Verkäufe<br />

4,50 EUR pro mm<br />

Stellengesuche<br />

Kaufgesuche<br />

4,00 EUR pro mm<br />

Chiffre-Gebühr<br />

3,00 EUR<br />

Anzeigen:<br />

Gabriele Dinnendahl<br />

(verantwortlich)<br />

E-Mail: Gabriele.Dinnendahl@audin.de<br />

Manager Digital Business:<br />

Burkhard Bonarius<br />

E-Mail: burkhard.bonarius@audin.de<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 64 vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />

Anschriften der Verantwortlichen<br />

ist die Verlagsanschrift.<br />

Verlagskonto:<br />

HypoVereinsbank,<br />

München<br />

IBAN: DE59700202703240<strong>10</strong>8703<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen. Zur Veröffentlichung<br />

angenommene Originalbeiträge<br />

gehen in den Besitz des Verlages<br />

über. Alle Rechte, auch auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe<br />

und der Übersetzung vorbehalten.<br />

Vertrieb über:<br />

InTime Services GmbH<br />

Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen<br />

Zuständig:<br />

Doris Jacob,<br />

Telefon (0 89) 8 58 53-830,<br />

Fax (0 89) 8 58 53-888<br />

E-Mail:<br />

fml@intime-services.de<br />

Spotrepair<br />

Heute aktueller denn je! Neue Materialien und Techniken<br />

erleichtern die „schnelle“ und lukrative Arbeit. Gerade in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann das Reparaturgeschäft<br />

durch Spotrepair mit neuen Akzenten belebt werden.<br />

Wir stellen die Systeme vor.<br />

Erscheint monatlich, Bezugspreis jährlich<br />

49,50 €, Ausland jährlich 56,– €, Einzelheft<br />

Inland: 5,40 €, Ausland: 5,90 €. Preise einschließlich<br />

Postgebühren; im Inlands-Bezugspreis<br />

sind 7% MwSt. enthalten.<br />

Abonnement-Bestellungen, Adressänderungen,<br />

Kündigungen direkt an Intime<br />

Services. Kündigungen können nur be -<br />

rücksichtigt werden, wenn diese acht Wochen<br />

vor Ende des berechneten Bezugszeitraumes<br />

vorliegen. Bezugsgebühren sind im<br />

voraus fällig.<br />

Außerdem in<br />

<strong>FML</strong> 11-12/<strong>2020</strong><br />

• Betriebseinrichtung<br />

• Vorbereitungsplätze<br />

• Ausrüstung<br />

• Nachrüstung<br />

<strong>FML</strong> 11-12/<strong>2020</strong><br />

Erscheinungstermin<br />

<strong>10</strong>. November <strong>2020</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

12. Oktober <strong>2020</strong><br />

Anzeigenschluss:<br />

13. Oktober <strong>2020</strong><br />

Konto für Abonnementsgebühren:<br />

AUDIN Verlag GmbH, München, Hypo<br />

Vereinsbank DE15700202703240125403<br />

Die Bezahlung der Abo-Gebühren ist auch<br />

über den Einzug durch die Kredit-Karten Eurocard<br />

und Visacard möglich.<br />

ISSN 0179—3586<br />

Gerichtsstand: München<br />

Druck:<br />

MDV Maristen Druck & Verlag GmbH,<br />

Furth<br />

38<br />

<strong>FML</strong> <strong>10</strong>/<strong>2020</strong>


Immer aktuell informiert mit<br />

<strong>FML</strong><br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

Seit mehr als 60 Jahren<br />

erscheint <strong>FML</strong> — Der<br />

Fahrzeug- und Metall-<br />

Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

im AUDIN Verlag<br />

die Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk.<br />

Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen<br />

thematische Schwerpunkte als Highlight für<br />

alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und<br />

Oberflächentechnik. Durch regelmäßige Beiträge<br />

begleitet <strong>FML</strong> die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer<br />

in enger Kooperation mit den renommierten<br />

deutschen Berufs- und Meisterschulen.<br />

Die Redaktion von <strong>FML</strong> arbeitet eng mit einem<br />

Stamm von kompetenten und qualifizierten Autoren<br />

und veröffentlicht deren Fachbeiträge.<br />

AUDIN Verlag GmbH<br />

Knöbelstraße 36<br />

80538 München<br />

Tel. (0 89) 24 22 83-0<br />

Fax (0 89) 24 22 8319<br />

Abobestellung unter:<br />

www.fml-aktuell.de/abo.html


DER<br />

UNTERSCHIED<br />

IST DEBEER<br />

PREMIUM-PRÄZISION<br />

1-350 DEBEER ULTRA VELOCITY PRIMER<br />

Seit unserer Gründung im Jahr 19<strong>10</strong> haben wir bei DeBeer Refinish uns der<br />

Entwicklung von Hochleistungsprodukten für Premium-Beschichtungen<br />

verschrieben. Unser neuer Ultra Velocity Primer folgt dieser Tradition<br />

und bietet Reparaturlackierern ein Präzisionsprodukt, das ihr Handwerk<br />

entscheidend vereinfacht. Diese maßgeschneiderte Lösung steigert die<br />

Produktivität und sorgt gleichzeitig für ein perfektes Finish. Durch seine<br />

extrem schnelle Aushärtung unter speziellen UV-Lampen* in nur zwei<br />

Minuten ist der DeBeer Ultra Velocity Primer ideal für Spot-Reparaturen<br />

und e ziente Reparaturlackierungen. Er kann direkt aus der praktischen<br />

Spraydose auf allen gängigen Automobil-Oberflächen, einschließlich<br />

Kunststo 昀 en, aufgetragen werden. Er sorgt für ein hochwertiges,<br />

glattes Finish mit hervorragenden Füll- und Schleifeigenschaften –<br />

perfekt für unsere außergewöhnlichen Deck- und Klarlacke.<br />

Erleben Sie den DeBeer-Unterschied<br />

www.de-beer.com<br />

*Siehe technisches Datenblatt für UV-Lampen-Spezifikationen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!