Sondermailing – Weingut Keller
Sondermailing von Pinard de Picard: Weingut Keller – Flörsheim-Dalsheim
Sondermailing von Pinard de Picard: Weingut Keller – Flörsheim-Dalsheim
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<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
2023<br />
Flörsheim-Dalsheim<br />
Erlesene Weine & Feinkost | Juli 2023<br />
2022: „Chez <strong>Keller</strong> this is a fabulous<br />
vintage for reds as well as whites!“<br />
<strong>–</strong> JULIA HARDING MW (JANCIS ROBINSON)<br />
© Michael Hamann<br />
JAHRGANGSPRÄSENTATION 2022 www.pinard.de
© Michael Hamann<br />
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
2
„Ein Jahrgang, der ganz<br />
oben mitspielen kann.“<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
<strong>–</strong> FELIX KELLER<br />
Werte Kunden, Goethe, Kafka, Fontane und Co.<br />
<strong>–</strong> der bloße Nachname reicht aus und alle Welt<br />
weiß, welche literarischen Größen gemeint sind.<br />
In der Weinwelt genügen sogar die Initialen <strong>–</strong> KP <strong>–</strong> und jeder<br />
weiß: die Rede ist von dem „stellar producer“ (so wiederholt<br />
etwa bei Jancis Robinson) aus Flörsheim-Dalsheim. Es würde<br />
uns nicht überraschen, wenn Klaus Peter <strong>Keller</strong> zu den meistbesprochenen<br />
und meistzitierten Winzern der Welt zählte.<br />
Damit einher geht auch, dass über unsere Familie <strong>Keller</strong> schon<br />
so ziemlich alles gesagt und jede Facette ihres Schaffens vielfach<br />
dokumentiert sein dürfte. Und doch ist die Faszination<br />
ungebrochen, obschon viele Dinge durch ein vollständiges<br />
Ausleuchtung an Profilverlieren! Möglicherweise liegt es daran,<br />
dass trotz unzähliger Artikel zum Thema, neue und alte<br />
<strong>Keller</strong>-Liebhaber noch nie dagewesene Aspekte entdecken<br />
und das „wahre Wesen“ dabei ein immerwährendes fesselndes<br />
Geheimnis bleibt? „Altmeister“ David Schildknecht (Jahrgang<br />
1952), eine Koryphäe des Weinjournalismus’, Vorbild für<br />
Generationen von „wine writers“ und zudem einer der versiertesten<br />
Kenner der <strong>Keller</strong>-Rieslinge, äußerte in seinem höchst<br />
lesenswerten Bericht „<strong>Keller</strong> Excellence“ (Vinous, März 2023)<br />
einen Gedanken, den wir gerne aufgreifen wollen:<br />
„Seit fast 20 Jahren ist Klaus Peter <strong>Keller</strong> mit Sicherheit derjenige<br />
deutsche Winzer, über den am meisten geschrieben wird,<br />
sowohl im In- als auch im Ausland. Da die Nachfrage das Angebot<br />
übersteigt, bedeutet das wahrscheinlich auch, dass die<br />
meisten Menschen <strong>–</strong> selbst bekennende Riesling-Liebhaber<br />
<strong>–</strong> noch nie einen <strong>Keller</strong>-Wein probiert haben. Dennoch<br />
stehen die Chancen, eine Flasche zu ergattern, deren Inhalt<br />
den berühmten Standard dieses rheinhessischen <strong>Weingut</strong>s<br />
widerspiegelt, viel größer als die, einen Wein von Anwärtern<br />
auf den Kultstatus anderer Weinregionen zu probieren,<br />
denn diesen Standard erfüllen auch die Basis-<strong>Keller</strong>-<br />
Abfüllungen, die selbst auf den Exportmärkten noch für<br />
35<strong>–</strong>70 $ verkauft werden.“<br />
Schildknecht weist spitzbübisch charmant darauf hin, dass<br />
ihn keine Schuldgefühle plagen würden, wenn nach seinen<br />
Ausführungen darüber, wie diese Weine und ihr Autor ticken,<br />
interessierte Leser zum ersten Mal einen <strong>Keller</strong>-Wein<br />
probieren möchten und er damit die Nachfrage noch mehr<br />
anheheizt haben sollte. Denn: „Selbst wenn Sie diesen Versuch<br />
nicht unternehmen oder keinen Erfolg haben, können Sie<br />
aus der <strong>Keller</strong>-Story Erkenntnisse über den Weinbau, die<br />
Vinifikation und die Vermarktung großer Rieslinge (oder<br />
Silvaner oder Spätburgunder), über die Besonderheiten<br />
Rheinhessens und ganz allgemein über den deutschen Riesling<br />
gewinnen. Wenn Sie hingegen, wie ich, ein Geek sind und<br />
unmittelbar konkrete Erfahrungen mit <strong>Keller</strong>-Wein haben,<br />
ist zu hoffen, dass dieses Vinous-Portrait Ihre zukünftigen<br />
Begegnungen bereichert, indem es sie inspiriert.“<br />
Wir wollen daher in unserem diesjährigen und sehnlichst erwarteten<br />
<strong>Keller</strong>-Mailing keine Zusammenfassung der außer-<br />
gewöhnlichen Auszeichnungen<br />
geben, deren Überschaubarkeit<br />
Ausmaße angenommen hat, die<br />
jede Form von Archivierung unmöglich<br />
machen. Die Rezeption der<br />
<strong>Keller</strong> und<br />
Pinard!<br />
<strong>Keller</strong>’schen Weine hat ein Komplexitätsniveau erreicht, das<br />
den Gesamtüberblick erschwert, sodass wir ganz in der Moderne<br />
angekommen, die vielstimmigen und uns interessant<br />
erscheinenden Aspekte hervorheben möchten, die das <strong>Weingut</strong><br />
für uns so außergewöhnlich macht. Auch wenn wir dabei<br />
inkaufnehmen, nur Teilaspekte beleuchten zu können.<br />
Wenn es im <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> eine Konstante gibt, dann die, dass<br />
kein Stillstand herrscht. Wir sind froh, dass Pinard de Picard<br />
quasi von Anbeginn mit dabei war <strong>–</strong> der Jahrgang 2002 war der<br />
erste, den wir Ihnen anbieten durften, damals als besonders hell<br />
leuchtende Perle des kalkreichen rheinhessischen Hügellands;<br />
wir danken hiermit für das jahrelange Vertrauen in unsere<br />
Tipps! Was die Erfolgsgeschichte angeht, so hat vieles damit zu<br />
tun, dass man hier mit klarem Blick auf die Zukunft hinarbeitet,<br />
sich selbst stets hinterfragt und seines Glückes eigener Schmied<br />
ist. Denn wenn man nichts dem Zufall überlässt, ist man<br />
auch gegen unliebsame Überraschungen gefeit.<br />
„Und das, was Klaus Peter <strong>Keller</strong> nun im Glas<br />
hat (…), weist auch in die Zukunft des<br />
europäischen Weinbaus.“<br />
<strong>–</strong> Süddeutsche Zeitung<br />
„Für Klaus Peter und Julia <strong>Keller</strong> und ihren Sohn Felix ist »die<br />
Natur der Boss«. Sie müssen das, was sie im Weinberg tun, im<br />
Lichte ihrer unvorhersehbaren und unvermeidlichen Souveränität<br />
anpassen.“ resümiert Master of Wine Julia Harding in<br />
ihrem im März bei Jancis Robinson erschienenen Jahrgangsbericht<br />
und erkennt dabei noch eine wichtige Konstante: „Die<br />
<strong>Keller</strong>s beweisen wieder einmal ihre Fähigkeit, sich den Gegebenheiten<br />
anzupassen“. Doch weder agiert die Familie hier<br />
kopflos mit dem Gefühl tätig sein zu müssen noch orientiert<br />
sie sich am Zeitgeist. Sondern definiert mit untrüglichem<br />
Qualitätsverständnis wegweisende Rahmenbedingungen. Wir<br />
durften Felix und Klaus Peter im Frühjahr dabei begleiten,<br />
wie sie im Zellertal im Schwarzen Herrgott alte Flächen neu<br />
erschlossen und für die Zukunft nutzbar machten. Dabei bedienen<br />
sie sich neuester Technik ebenso wie längst vergessener<br />
alter Methoden. Für Felix’ neues Sektprojekt etwa wurde<br />
Pinot Meunier gepflanzt, und das mittels eines Traktors,<br />
der anhand von GPS-Daten die Junganlage zentimetergenau<br />
mit Setzlingen bestückt. Gleichzeitig wurde ein Sitzpflug aus<br />
den 1960er-Jahren von <strong>Keller</strong>s Mitarbeiter Hannes liebevoll<br />
restauriert, der von einer Winde gezogen, die recht steinigen<br />
Böden der Dichtpflanzungen besonders schonend bearbeitet.<br />
Unweit hiervon pflanzten sie im Vorjahr auf 0,6h Hektar<br />
Pinot Noir (Pflanzdichte: bis zu 20.000 Reben/ha!).<br />
Im Zuge des Klimawandels setzen KP und Felix auf die<br />
Dichtpflanzung, eine im Prinzip alte Methode, die heutzu-<br />
Juli 2023<br />
3
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
tage kaum noch angewandt wird, zumal die EU Rebzeilen<br />
mit zwei Metern Abstand (Pflanzdichte: 5.000 und weniger<br />
Reben pro Hektar) fördert, die sich mit Maschinen leicht bearbeiten<br />
lassen <strong>–</strong> Subventionen, die sich viele Betriebe nicht<br />
entgehen lassen wollen. Es war der Austausch mit Aubert<br />
de Villaine (Spiritus rector und Miteigentümer der weltberühmten<br />
Domaine de la Romanée-Conti, der sich nach<br />
48 Jahren in den Ruhestand verabschiedete) und anderen<br />
Pionieren wie Oliver Lamy (Hubert Lamy aus Saint-Aubin),<br />
die mit ihren Dichtpflanzungen herausragende Ergebnisse<br />
erzielten, der Klaus Peter <strong>Keller</strong> dazu animierte, es ihnen<br />
gleichzutun.<br />
Das erhoffte Resultat: noch bessere Qualität mittels tiefwurzelnder<br />
Reben, die auch in trockenen Zeiten ausreichend an<br />
Wasser und Nährstoffe gelangen, statt mittels Bewässerung<br />
an der Erdoberfläche ihr Wurzelwerk zu schlagen sowie ein<br />
besserer Schutz vor der glühenden Mittagssonne. Die optimale<br />
Qualität steht nicht überall an oberster Stelle, da man bei<br />
dieser Methode letztlich auf enorme Mengen an Lesegut verzichtet.<br />
Doch hat Qualität eben ihren Preis, der dann zur Rechenaufgabe<br />
wird und den man sich auch leisten können muss.<br />
So wird Familie <strong>Keller</strong> auch nicht müde zu betonen, dass sie<br />
diese Exzellenz auch nur deshalb umsetzen kann, weil unzählige<br />
Kunden für ihre Projekte schwärmen und diese <strong>–</strong> dank ihrer<br />
langjährigen Treue (man weiß ja, dass man stets die maximale<br />
Qualität eines Jahrgangs im Glas hat) <strong>–</strong> erst ermöglichen. An<br />
dieser Stelle wird dann auch klar, warum bei <strong>Keller</strong> nicht alljährlich<br />
dieselben Weine entstehen können. Hier „produziert“<br />
man nicht, sondern folgt der Natur, versucht ihr <strong>–</strong> frei von<br />
den Fesseln der Vermarktung <strong>–</strong> die schönsten Früchten zu entlocken.<br />
Wenn Trauben bildschön und für Kabinett wie gemalt<br />
sind, warum dann hieraus ein Großes Gewächs erzwingen<br />
oder umgekehrt?<br />
Voller Einsatz: Mitarbeiter Hannes mit<br />
seinem von ihm liebevoll restaurierten<br />
Sitzpflug aus den 1960er-Jahren. Die<br />
steinigen Böden werden so besonders<br />
schonend bearbeitet.<br />
„Der Renommee von Klaus Peter <strong>Keller</strong> hat einen<br />
Punkt erreicht, an dem man versucht ist, einfach<br />
zu schreiben: »Der Rest ist Geschichte«. Aber<br />
diese Geschichte ist es wert, näher ergründet zu<br />
werden“ <strong>–</strong> David Schildknecht (Vinous)<br />
Es sind die kleinen Optimierungen, wie etwa die Umstellung<br />
auf den sanften Rebschnitt vor vier Jahren, das Biegen der<br />
Reben statt Schneiden (dazu KPs geniale 007-Hommage:<br />
Wie hätten Sie denn ihren Chardonnay gerne? „Gewickelt,<br />
nicht geschnitten!“) oder das Ausbringen von Mulch, Kompost<br />
und Stroh, um die Feuchtigkeit im Weinberg zu halten,<br />
die still im Hintergrund geschehen und das Gesamtbild<br />
immer weiter verfeinern. Man ist an das „ewige Gemälde“<br />
erinnert, das der Maler zeitlebens mit immer neuen Pinselstrichen<br />
ergänzt, vertieft und perfektioniert. Die Größe<br />
der <strong>Keller</strong>s besteht darin, dass sie ihre Arbeit nie als vollendet,<br />
sondern stets als im Fluss und Wandel betrachten<br />
(siehe auch Churchills Diktum: „To improve is to change,<br />
so to be perfect is to have changed often.“) Denn „Nur so<br />
schmecken die Weine, wie wir es von früher gewohnt sind“.<br />
Und nur so erklärt sich, warum sie sich nach wie vor ungebrochener<br />
Beliebtheit erfreuen und neue Generationen von<br />
Weinliebhabern zu echten Bewunderern machen, die ihnen<br />
bei all ihren Projekten folgen. So, wie wir es eben von ihnen<br />
gewohnt sind.<br />
4
Ein Rückblick auf die<br />
letzten 25 Jahre<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Julia und Klaus Peter <strong>Keller</strong> feierten kürzlich den 25. Hochzeitstag (und 22. gemeinsamen<br />
Jahrgang!). Ein Anlass, bei dem wir gerne auf eine einzigartige Geschichte zurückblicken,<br />
von der wohl kaum jemand man erwartet hätte, dass sie sich im heimeligen, etwas verträumten<br />
Flörsheim-Dalsheim zutrügen, die aber nur hier hat entstehen können.<br />
Spricht man von großen Weinen, so liegt diesen großes Terroir zu Grunde, spricht man von<br />
der ungeheuren Dynamik der Familie <strong>Keller</strong>, so mag manch einer von großem Glück erzählen.<br />
Für uns ist es vor allem eines: Gespür!<br />
Besonderes Gespür besaß Klaus Peter, als er im Jahre 2000 frisch ins 1789 gegründete <strong>Weingut</strong><br />
seines Vaters einstieg. Damals liebäugelte er mit einer Lage, die viele in Rheinhessen als<br />
unrentabel betrachteten. Die Rede ist vom Kirchspiel. Heute eine der Konstanten und festen<br />
Größen des Betriebs, ja die Vorzeigelage, wenn es um die Bedeutung rheinhessischer Rieslinge<br />
geht.<br />
Ende der ersten Dekade der 2000er sorgten Julia und Klaus Peter für großes Aufsehen, als sie<br />
mit dem Hipping und Pettenthal am Roten Hang gleich zwei neue Lagen erwarben. Der Rote<br />
Hang, die historisch vielleicht bedeutsamste Lage Rheinhessens, lebte damals vom Ruf längst<br />
vergangener Zeiten. Es waren der Wille und erneut das unfehlbare Gespür Klaus Peters, die<br />
diesen legendären Lagen der Rheinfront zum erneuten Glanz verhalfen. Wenn wir uns die<br />
heutige Nachfrage nach dem Großen Gewächs vom Pettenthal vergegenwärtigen, kann man<br />
getrost davon sprechen, dass der Rote Hang nicht nur eine Renaissance erlebte, sondern<br />
besser denn je zuvor dasteht.<br />
Aufmerksame Freunde des Hauses wissen, dass Julias Ausbildung, die sie bei der Süßwein-<br />
Ikone Hans Günther Schwarz (vier Jahrzehnte lang <strong>Keller</strong>meister bei Müller-Catoir bis<br />
2001) absolvierte, ihre Liebe zu Scheurebe und Rieslaner entzündete. Während viele Winzer<br />
auf den internationalen Sauvignon-Blanc-Trend setzten, widmeten sich die beiden mit<br />
Hingabe der „Scheu“, bauten den Heimatsklassiker trocken wie fruchtsüß aus. Auch hier<br />
sind die beiden ihrem Gespür gefolgt, dürften damit sicher zum gesuchtesten Scheurebe-<br />
Produzenten Deutschlands zählen. Und einen der schönsten Rieslaner (aus dem Monsheimer<br />
Silberberg), der die Geschichte der viel zu wenig beachteten Rebsorte fortschreibt,<br />
vinifizieren sie ohnehin.<br />
Was andere als Lebenswerk bezeichnen würden, haben die beiden in bemerkenswert kurzer<br />
Zeit erreicht. Der Deutsche Weinbau erlebte eine Renaissance, die im Aus- wie im Inland<br />
Früchte trägt. Mit der Schubertslay kam 2018 ein Stück Heimat nach Rheinhessen. Klaus<br />
Peters Mutter stammt von der Mosel und hat dort im Weinbau gearbeitet <strong>–</strong> sie brachte ihre<br />
Reben mit nach Rheinhessen und der Aufstieg des <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> zu einem der absoluten<br />
deutschen Top-Betriebe begann. Mit viel harter Arbeit, großer Leidenschaft und einer spürbaren<br />
Liebe nicht nur für die eigenen Weine, sondern für alle großen deutschen Weine und<br />
die großen Weine der Welt, haben es die <strong>Keller</strong>s geschafft, zum „Gesicht des deutschen Weinbaus<br />
zu werden“ (Forbes). Die Nachricht, dass <strong>Keller</strong>s die uralten Reben in der Schubertslay<br />
für die nächsten zehn Jahre übernehmen würden, ist wie eine Bombe in der Weinbranche<br />
eingeschlagen. „Es ist in etwa so, als würde J. F. Coche-Dury eine Parzelle im Musigny übernehmen“,<br />
schrieb ein begeisterter Weinfreund auf JancisRobinson.com. Den Kabinett aus<br />
120 Jahre alten, wurzelechten Reben verkosten zu dürfen, gilt als große Auszeichnung, die<br />
exorbitanten Preise, die hierfür auf der Auktion erzielt wurden, eine Bestätigung für die Unaustauschbarkeit<br />
des Kabinetts an sich. Und auch als sich die englischen Royals einen „Babywein“<br />
für ihre Kinder George, Charlotte und Louis wünschen durften, war ihre Entscheidung<br />
schnell getroffen: Ein Kabinett müsse es sein. Natürlich von <strong>Keller</strong>!<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
Die weinbegeisterte Familie vom <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> aus dem beschaulichen Flörsheim-Dalsheim<br />
ist der Motor einer Entwicklung, die den deutschen Wein wieder dorthin führt, wo er bereits<br />
vor über 100 Jahren einmal war <strong>–</strong> an die Spitze der großen Weine der Welt! „Die Weine der<br />
<strong>Keller</strong>s ziehen wie einen Magneten jeden an, der sich für Riesling begeistert“, beschreibt<br />
Der Feinschmecker das Phänomen.<br />
Dieser lediglich zwei Dekaden umfassende Rückblick beschreibt eine Entwicklung, für die<br />
es auf anderen Weingütern unter Umständen mehrerer Generationen bedurft hätte. Heutzutage,<br />
im Jahr 2023 werden Julia und Klaus Peter <strong>Keller</strong>, unsere Freunde aus dem kleinen<br />
Flörsheim-Dalsheim, in einem Atemzug mit Romanée-Conti, Roumier und ähnlichen<br />
Kalibern genannt, werden zu Präsentationen geladen, um mit liebgewonnen Kollegen wie<br />
Coche-Dury, Selosse oder Raveneau ihre Weine zu präsentieren, bei dem selbst das verwöhnte<br />
Pariser Publikum bereits mit großen Kenntnissen von deutschen Weinen spricht! Und voll<br />
der guten Hoffnung schauen wir in die Zukunft. Denn mit Felix steht die nächste Generation<br />
bereits in den Startlöchern. Seine Leidenschaft gilt besonders den Burgundern des Hauses,<br />
zeigt auch hier <strong>–</strong> es zieht sich wie ein roter Faden durch die Historie des <strong>Weingut</strong>s <strong>–</strong> bemerkenswertes<br />
Gespür. Er bringt neue Facetten in den Weinbau ein, wird mit seinem Sekt,<br />
der im kühlen <strong>Keller</strong> auf der Hefe schlummert, in Deutschland noch Maßstäbe setzen und<br />
entwickelt Methoden, um die Reben für (mehr oder minder drastische) Klimaveränderungen<br />
zu wappnen. Der Feinschmecker: „Dabei gehen die <strong>Keller</strong>s vor wie Schachspieler, planen<br />
Dutzende Züge und Eventualitäten ein. Sie stellen weltweite Versuche an, haben ein Riesling-<br />
Projekt an der Südspitze von Kristiansand in Norwegen, um herauszufinden wie Reben sich<br />
verhalten, wenn die Sonne nicht genug scheint, um die Trauben perfekt ausreifen zu lassen.<br />
Nördlich von Madrid, auf der Hochebene von Segovia, haben sie damit experimentiert, wie<br />
man der dort heimischen Verdejo-Traube unter extremen Bedingungen mehr Frische und<br />
Eleganz entlockt.“ Und in Neu Bamberg <strong>–</strong> um Ihnen, werte Kunden, einen kleinen Vorgeschmack<br />
zu geben <strong>–</strong> wird fast im Nebenbei, mit einer feinen vulkanischen Lage, eingemauert<br />
am Brandungsrift des Mainzer Beckens, auf bis zu 70 Zentimeter dicken Kalkschichten mit<br />
Austernablagerungen, die Zukunft des Silvaners fortgeschrieben: „a stunning 2022 Sylvaner“,<br />
so Julia Harding (Jancis Robinson)!<br />
Unbändige Liebe und Leidenschaft für ihr Handwerk, viel Gespür und Intuition, unstillbarer<br />
Wissendurst und das stetige Hinterfragen der eigenen Arbeit, und, natürlich, uralte Reben<br />
auf besten Grand Cru-Parzellen bilden die Grundlage, warum Julia, Felix und Klaus Peter<br />
Jahr für Jahr solch großartige Weine erzeugen, „die in einer eigenen Liga spielen!“ schrieb<br />
seinerzeit der Spiegel.<br />
Wie sich die Zeiten doch ändern. Waren es lange Jahre die berühmten Grand Cru des Burgunds<br />
oder die Namen der großen Châteaux des Bordelais, die die Schlagzeilen bestimmten,<br />
rückt immer mehr deutscher Wein in den Blickpunkt. Maßgeblichen Anteil an dieser erfreulichen<br />
Entwicklung haben unsere Freunde aus Rheinhessen, Julia, Felix und Klaus Peter. Die<br />
weinbegeisterte Familie vom <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> aus dem beschaulichen Flörsheim-Dalsheim ist<br />
so etwas wie die Lokomotive des Weinbaus. Und so berichten Julia und Klaus Peter auch mit<br />
großer Begeisterung davon, wie besonders jüngere Leute, allen voran Weinbaustudenten aus<br />
Geisenheim mit großem Interesse im <strong>Weingut</strong> nach Silvaner, Scheurebe und Co. fragen, anstatt<br />
sich Supertuscans, konzentriert-fruchtigen Neue-Welt-Syrahs oder Bordelaiser Gewächsen<br />
zu widmen. Es herrscht ein neues Bewusstsein für den regionalen Wein, für die Einzigartigkeit<br />
der heimischen Schätze, sofern sie gewissenhaft, nachhaltig und mit viel Herzblut<br />
erzeugt wurden. Denn genau dann lösen sie sich von der Funktion des reinen Substituts für<br />
andere, nicht greifbare Kostbarkeiten und erreichen den Status eines unersetzlichen Kulturguts.<br />
Für die Weine aus dem Hause <strong>Keller</strong> gibt es keinen Ersatz, daher blickt die Welt<br />
mit großer Neugier und Vorfreude permanent auf das, was unsere Familie aus Flörsheim-<br />
Dalsheim jährlich auf die Flasche zaubert.<br />
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© Michael Hamann<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
Drei Generationen,<br />
zehn Grand Crus und<br />
… die Natur ist der Boss!<br />
Mittlerweile sind es drei Generationen, die im <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
tätig sind. Es ist nun die vierte Ernte, die Felix und Klaus<br />
Peter gemeinsam im Weinberg und <strong>Keller</strong> zu verantworten<br />
haben. Dabei hat jede Generation ihre Steckenpferde und<br />
Lieblingsprojekte. Wer das Geschehen in und um Försheim-<br />
Dalsheim ein wenig genauer verfolgt hat, dürfte über Felix’<br />
kühnes Sektprojekt gestolpert sein, für das er in Eigenregie<br />
geniale, vom Kalk dominierte Chardonnay-Parzellen, im Zellertal<br />
erworben hat, und natürlich seine Burgunder, allen voran<br />
die Rotweine des Hauses, die nun ein Niveau erreicht haben,<br />
das man sich nicht hätte träumen lassen („<strong>Keller</strong>s Pinots<br />
schießen durch die Decke.“ Robert Parker’s Wine Advocate)!<br />
Hacken, hacken, hacken!<br />
Qualität kommt manchmal eben auch<br />
von quälen <strong>–</strong>wie hier im 80 % steilen<br />
Hang der Schubertslay.<br />
Eben erst erntete Felix mit seinen 2018er Spätburgundern<br />
bei Marcus „Sam“ Hofschuster (Wein.Plus) die Lorbeeren<br />
seiner harten Arbeit („Qualität kommt von quälen“!): Felix’<br />
Morstein Spätburgunder erreicht das höchste Treppchen auf<br />
dem Siegerpodest als bestbewerteter Burgunder, gefolgt von<br />
der „Reserve du Fils“ auf Platz zwei für den zweitbesten Rotwein<br />
Rheinhessens. Und Platz drei? Natürlich der Frauenberg<br />
<strong>–</strong> aus dem Hause <strong>Keller</strong>! Auch in Robert Parker’s Wine<br />
Advocate führt der „Morstein“ mit 97+ Punkten das Feld<br />
sämtlicher Spätburgunder des Jahrgangs an! „Felix hat einen<br />
super Blick für Details <strong>–</strong> und mit ihm haben wir den perfekten<br />
Baustein für regenerative Landwirtschaft im Betrieb.“ so<br />
Klaus Peter, der sich über jüngste Studien aus Geisenheim<br />
und neue Ansätze freut: „Eigene Komposte, Tees, Dichtpflanzungen,<br />
davon Pinot Noir mit einer Stockdichte bis zu<br />
20.000 Reben pro Hektar sind Themen, mit denen wir uns<br />
aktuell beschäftigen. Daraus folgt zwangsweise, dass diese<br />
Weinberge von Hand bewirtschaftet werden müssen.“<br />
„Noch individueller auf den Weinberg eingehen zu können,<br />
zählt zu den größten Errungenschaften der letzten Jahre.<br />
Als Koch würde ich sagen: Früher haben Julia und ich Fisch,<br />
Fleisch, Saucen und Desserts zubereitet, heute kümmert sich<br />
Felix um die Burgunder und dank des versetzten Erntezeitfensters<br />
zu gegebenem Zeitpunkt um den Sekt. Das hilft einfach<br />
enorm. Und dann ist noch mein Vater Georg im Haus,<br />
der mit seinen 74 Jahren mit großer Freude täglich im Weinberg<br />
steht. Er unterstützt uns gesamtheitlich, hat seine Freude<br />
an speziellen Parzellen und freut sich über das Ergebnis in<br />
der Flasche.“ Es ist das Bild eines Restaurants, das Dynamik<br />
und Arbeitsweise der Familie <strong>Keller</strong> am besten veranschaulicht.<br />
Hierzu Klaus Peter:<br />
„Unsere oberste Maxime ist es, und dies wurde uns in den<br />
letzten Jahren immer mehr möglich, frei von allen Zwängen<br />
und nur der Natur untergeordnet zu arbeiten. Wir verspüren<br />
nicht mehr den Drang, jedes Jahr bestimmte Weine vinifizieren<br />
zu müssen, sondern genießen die Kreativität eines Kochs,<br />
der sich, frei über den Markt schlendernd, vom tagesfrischen<br />
Angebot inspirieren lässt. Auch der Wein ist ein Naturprodukt<br />
und unser Ansatz ist es, in dem jeweiligen Jahrgang<br />
das bestmögliche aus der Traube herauszuholen und genau<br />
die Weine zu vinifizieren, die die Natur wachsen lässt.“ Im<br />
Jahrgang 2020 verabschiedeten wir uns daher von dem erst<br />
kürzlich neu hinzugekommenen Großen Gewächs aus dem<br />
„Frauenberg“, einen magischen Riesling, den bisher nur eine<br />
kleine Klientel genießen durfte. Denn dieser legendären Lage<br />
wird nun eine Ruhepause gegönnt, damit sie dann heller als<br />
je zuvor erstrahle. Felix und Klaus Peter erproben auch hier<br />
eine Dichtpflanzung, die in trockeneren Sommern den Reben<br />
helfen sollen noch tiefer zu wurzeln. Statt 1.800 Stöcke,<br />
sollen bald 4.900 Stöcke pro Hektar für noch aromatischeres<br />
Traubenmaterial sorgen. In der Zwischenzeit wird im<br />
Frauenberg ein Bienenvolk angesiedelt, das in bester Lage<br />
sozusagen gegen Naturalmiete in Form exzellenten Weinberghonigs<br />
für mehr Artenvielfalt und natürlich auch die<br />
Bestäubung unzähliger Blüten sorgt. Ein weiteres Rädchen<br />
in der komplexen, sich immer weiter verzahnenden Bewirtschaftungsweise<br />
der <strong>Keller</strong>s. „Man kann mit Handwerk viel<br />
verändern. Der Eingriff durch Technik im <strong>Keller</strong> war gestern,<br />
wir legen den Ansatz im Weinberg, treffen weinbautechnische<br />
Lösungen gegen die klimatischen Veränderungen. Die<br />
Natur bewegt sich, man muss sich mitbewegen, ansonsten<br />
hat man ein Problem.“<br />
8
„Klaus Peter <strong>Keller</strong> verschob die<br />
Riesling-Benchmark“<br />
<strong>–</strong> Vinum<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Längst richtet sich der Fokus nicht mehr allein auf unsere Familie<br />
aus Flörsheim-Dalsheim, von ihrem Renommee profitieret<br />
der deutsche Weinbau im Allgemeinen und ganz Rheinhessen<br />
im Speziellen. Seit einigen Jahren schon bemerken<br />
Winzer auf der ganzen Welt, dass sich gewisse „eherne Prinzipien“<br />
als immer dehnbarer, flexibler als gedacht erweisen.<br />
Goldene Regeln wie die der Pinot-Noir-Lese exakt 100 Tage<br />
nach der Blüte und manch andere Winzerweisheit verlieren<br />
ihre Gültigkeit. Der Trend ist klar. Kämpften Winzer in den<br />
1970er-Jahren noch um die Reife sowie ausreichend hohe<br />
Mostgewichte (und waren entsprechend stolz auf hohe<br />
Oechsle-Werte) ihrer Trauben, müssen im Weinberg mittlerweile<br />
neue Techniken angewandt werden, um die Reifung<br />
der Trauben zu verzögern, um deren volle aromatische Tiefe<br />
auszuschöpfen und um Frische und Säure in den Weinen zu<br />
bewahren zu können. Damals gab es in einem Jahrzehnt vielleicht<br />
zwei gute Jahrgänge, heute sind es höchstens noch zwei<br />
Jahre pro Dekade, die schlimmstenfalls mittelmäßige Ergebnisse<br />
zeitigen. Bei den Winzern hat ein neues Bewusstsein<br />
Einzug gehalten: Man muss (und kann!) mit den Klimaveränderungen<br />
umgehen. Dabei profitiert der deutsche Wein<br />
seit einigen Jahren sogar von diesen Veränderungen. Nicht<br />
von ungefähr dürfen Große Gewächs aus Deutschland sowie<br />
trockene wie fruchtsüße Rieslinge heute auf den Weinkarten<br />
internationaler Spitzenrestaurants nicht mehr fehlen. Deutscher<br />
Wein ist so gut wie nie zuvor! Selten war das Interesse<br />
größer und zu wohl keinem anderen Zeitpunkt bedurfte die<br />
Größe eines Kabinett-Rieslings, die Einzigartigkeit trockener<br />
Rieslinge weniger Erklärungen. „<strong>Keller</strong>s trockene Rieslinge<br />
zählen zu den größten Weinen der Welt.“ konstatiert beispielsweise<br />
William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate).<br />
Was der deutschen Fachpresse lange schon klar war, wurde<br />
dann auch von internationalen Stimmen aufgenommen. So<br />
schreibt etwa Antonio Galloni auf Vinous: „Wenn es einen<br />
Produzenten in Deutschland gibt, der den Midas-Touch besitzt,<br />
dann muss es <strong>Keller</strong> sein. Buchstäblich alles, was er anpackt,<br />
wird zu Gold. Nicht Glück oder Schicksal, sondern<br />
die Liebe zum Detail, insbesondere in seinen Weinbergen,<br />
hat ihn so weit gebracht (…) ein <strong>Weingut</strong>, das in Deutschland<br />
im Grunde seinesgleichen sucht.“. Das <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> hat als<br />
eines der ganz wenigen eine Bedeutung erlangt, die weit über<br />
die Grenzen der Weinwelt hinausgeht. Nicht nur die Branche<br />
berichtet, sondern nahezu alle relevanten Medien <strong>–</strong> der vielleicht<br />
ultimative Ritterschlag für einen Winzer.<br />
Wer als junger Winzer heute »<strong>Keller</strong>« in seiner Vita stehen hat, kann sich<br />
wie ein Koch fühlen, der bei Witzigmann lernte.“ <strong>–</strong> Rudolf Knoll (Vinum)<br />
© Michael Hamann<br />
Zukunft mit Vergangenheit: Der jüngst eingerichtete Reifekeller für Felix’<br />
Sekprojekt <strong>–</strong> komplett aus altem Baumaterial <strong>–</strong> bildet die Grundlage für<br />
künftiges Arbeiten. Nachhaltigkeit ist der ganzen Familie enorm wichtig,<br />
jeder Stein, der hier gesetzt wird, wird zum zweiten oder dritten Mal<br />
verbaut und ist 200 bis 250 Jahre alt. Klaus Peter: „Das gibt ein perfektes<br />
<strong>Keller</strong>klima und eine hohe Luftfeuchte, so wie es unsere Weine für die<br />
lange Reife benötigen.“<br />
Juli 2023<br />
9
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
KELLER 2022: Paradiesische<br />
Zustände im Glas!<br />
„Outstanding wines!“ <strong>–</strong> Jancis Robinson<br />
Trauben wie aus dem Bilderbuch kommen bei den <strong>Keller</strong>s in die Bütten.<br />
Zweimal wird von Hand im Weinberg sortiert und falls notwendig noch<br />
einmal im <strong>Weingut</strong>.<br />
Liebe zum Detail heißt hier Liebe zur allerbesten Qualität! Hier wird Wein mit viel Herzblut<br />
gelebt. Julia, Klaus Peter, Felix und ihr eingespieltes Team wissen um die letztlich unbezwingbaren<br />
Kräfte der Natur. Sie können inzwischen auf einen großen Erfahrungsschatz<br />
zurückgreifen, der sie die Eigenheiten des jeweiligen Jahrgangs schon sehr früh lesen und die<br />
adäquaten Maßnahmen im Weinberg ergreifen lässt. Und bei aller Besinnung auf das Gute,<br />
Altbewährte und Bekannte, versteht man hier Tradition nicht als Anbetung der Asche, sondern<br />
als Weitergabe des Feuers. All das macht das <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> zum absoluten Weltklasse-<br />
Betrieb. Seit nunmehr 20 Jahrgängen verfolgen wir diese geradezu märchenhafte Entwicklung<br />
und lauschen den Ausführungen Klaus Peters auch nach all den Jahren immer noch und<br />
immer wieder voller Begeisterung und Spannung: Seien es die immer wieder verblüffenden<br />
Erkenntnissen und Maßnahmen, mit denen er den Herausforderungen des neuen Jahrgangs<br />
begegnet oder eben die Entwicklung von Sohn Felix, der jetzt schon enorm viele Ideen, ein<br />
großartiges Arbeitsethos und kühne Pläne für die Zukunft einbringt. Alles Dinge, die nicht<br />
nur uns die Gewissheit vermitteln, dass das <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong> auch in den nächsten Jahren eine<br />
führende Rolle in der Weinwelt einnehmen wird, komme, was da wolle.<br />
Wir möchten mit Ihnen, werte Kunden, auf diese einmalige Erfolgsgeschichte anstoßen, und<br />
sind auch ein wenig stolz darauf, die Geschichte der <strong>Keller</strong>s zum „Gesicht des deutschen<br />
Weinbaus“ (Antonio Galloni) von Anfang an begleitet zu haben. Drei Generation, die an<br />
einem Strang ziehen, die mit viel Leidenschaft, Disziplin und Herzblut die großartigen Kalksteinböden<br />
des Hügellandes bewirtschaften: „Was Besseres gibt es nicht.“ (Vinum) <strong>–</strong><br />
Klaus Peter und Felix ist es im Jahrgang<br />
2022 gelungen die Benchmark für deutschen<br />
Weinbau nochmals ein Stück weiter<br />
nach oben zu setzen als wir es für möglich<br />
hielten. Die Kollektion strahlt von<br />
den mineralisch-kernigen Sylvaner über<br />
finessenreiche Burgunder, bis hinauf zu<br />
den Großen Gewächsen und ebenbürtigen<br />
Kabinetten. Ein Jahrgang, der vorzüglich<br />
die Eigenheiten der Lagen transportiert,<br />
zugängliche, in der Jugend vielversprechende<br />
aber ebenso langlebige Weine<br />
hervorbrachte, von denen wir noch lange<br />
sprechen werden. Die Rieslinge besitzen<br />
eine komplexe Aromatik und intensive<br />
Struktur, ohne Frische vermissen zu lassen,<br />
zeigen Feinschliff und betörendes Fruchtspiel<br />
im Hintergrund, sodass wir von einer<br />
Punktlandung sprechen möchten.<br />
Sternstunden im Leben<br />
eines Weinhändlers:<br />
Jahrgangsprobe bei <strong>Keller</strong>s!<br />
Lassen wir nun Klaus Peter selbst zu Wort<br />
kommen, der mit seinem traditionellen<br />
Jahrgangsbericht von den Besonderheiten<br />
und Herausforderungen <strong>–</strong> im Weinberg<br />
wie im Alltag <strong>–</strong> des Jahres 2022 erzählt:<br />
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Das Weinjahr 2022<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Schon zum Jahresanfang fehlten ausgiebige Niederschläge.<br />
Nach einem milden Winter regnete es von<br />
Januar bis März lediglich 80 mm („normal“ wäre mehr<br />
als das Doppelte an Niederschlag) und wir mussten viel<br />
Zeit und harte Arbeit investieren, um Komposte, Mulche<br />
und Stroh zur Abdeckung der Böden auszubringen. All<br />
das dient dazu, gerade in den Steilhängen in Nierstein und<br />
in der Schubertslay an der Mosel, in denen die Sonne im<br />
Sommer so richtig brennen kann, die Verdunstung einzuschränken<br />
und den Reben nach einem regenarmen Winter<br />
eine ausreichende Versorgung mit Wasser und wichtigen<br />
Nährstoffen zu garantieren.<br />
„„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss alles<br />
sich ändern.“ Diese Einsicht des italienischen Schriftstellers<br />
Guiseppe Tomasi di Lampedusa kommt mir in den Sinn,<br />
wenn ich an die ersten Monate des Jahres 2022 zurückdenke.<br />
Früher bekamen wir über Winter das Wasser, das unsere Reben<br />
versorgte. Die Böden waren tief durchfeuchtet, Bäume,<br />
Sträucher und Reben konnten von diesen Vorräten das ganze<br />
Jahr über zehren. Seit einigen Jahren wird es tendenziell<br />
trockener, viel Winterfeuchte wird als gute Vorlage für den<br />
neuen Jahrgang eher zur Ausnahme, d.h. als Winzer muss<br />
man sich überlegen, wie man auf die veränderten Vorgaben<br />
der Natur reagieren kann. In der Familie und gemeinsam mit<br />
unserem Team machen wir uns viele Gedanken, wie wir jedes<br />
Jahr aufs Neue die Weinberge noch individueller auf die neue<br />
Vegetationsperiode vorbereiten können.<br />
Glücklicherweise ohne nennenswerten Frost, der den jungen<br />
Austrieb bedrohen könnte, startete die neue Saison in<br />
2022. Ganz im Gegensatz zu 2021 fand die Blüte Anfang Juni<br />
bei schönstem Wetter statt. Allerdings blieb es sehr trocken.<br />
Von Mai bis Ende Juli hatten wir gerade mal 60 mm Niederschlag,<br />
normalerweise regnet es diese Menge alleine im<br />
Mai. Die trockene, heiße Witterung führte dazu, dass sich die<br />
Entwicklung in den Weinbergen verlangsamte, denn ähnlich<br />
wie bei uns Menschen, die wir auch bei Rekordhitze (und<br />
ohne Wasserflasche) keinen steilen Berg erklimmen möchten,<br />
fährt auch der Rebstock bei extremer Witterung seine<br />
Photosynthese-Tätigkeit drastisch zurück, die Spaltöffnungen<br />
an der Unterseite der Blätter schließen sich, die Rebe<br />
lebt im Sparmodus: ein genialer Selbstschutz der Natur.<br />
Auch der August blieb trocken, mit Ausnahme eines ergiebigen<br />
Schauers, der unsere Reben in Hipping und Pettenthal<br />
erfrischte. Die Reben müssen sich in dieser Phase wie Wanderer<br />
in der Wüste auf der Suche nach der rettenden Oase<br />
gefühlt haben. Sie haben gelitten und wir mit ihnen.<br />
Am 7. und 8. September kamen dann endlich die erhofften<br />
Niederschläge, die nicht nur für unsere Reben, sondern auch<br />
für Gärten, Wälder und Wiesen so wichtig waren. Gleichzeitig<br />
kühlte es deutlich ab. Aufgrund der kühleren Temperaturen<br />
verlangsamte sich die Reife, die Mostgewichte blieben<br />
moderat, die Säure stabil. Geduld und Demut vor dem, was<br />
die Natur uns liefert, ist ein ganz wichtiger Schlüssel zum<br />
guten Wein, weil insbesondere die Riesling-Traube von einer<br />
langen Vegetationsperiode und kühlen Herbstnächten profitiert.<br />
Ganz vereinzelt kam es durch die Niederschläge beim Riesling<br />
zu feinen Haarrissen in der Beerenschale, die wir in den<br />
folgenden Wochen ganz genau im Auge behielten. Ganz ohne<br />
Angst macht man keine großen Weine, man muss bereit sein,<br />
Risiken einzugehen. Sie, liebe Weinfreunde, können sich sicher<br />
vorstellen, dass wir in dieser sensiblen Phase der Ernte,<br />
in der sich alles entscheidet, noch nicht sicher waren, ob es<br />
nicht zu viel des Guten an Wasser für die Pflanzen war. Im<br />
Nachhinein sind wir sehr glücklich und dankbar für den Regen<br />
und wissen, dass wir viele richtige Entscheidungen getroffen<br />
haben.<br />
Ähnlich wie im Jahr 2015 ermöglichte der Regen unseren<br />
Reben durchzuatmen und neue Kraft zu tanken. Die Trauben<br />
konnten komplexe Aromen ausbilden und bei niedrigen<br />
Temperaturen lange und langsam am Stock ausreifen, ohne<br />
dabei im Mostgewicht „durch die Decke zu gehen“. Bis 10.<br />
Oktober warteten wir mit der Lese unserer Top-Parzellen in<br />
Kirchspiel, Morstein und AbtsE. Freuen Sie sich auf kräutrig-komplexe,<br />
saftige und noble Riesling-Weine. Lediglich<br />
die sehr kleine Erntemenge wird die Verteilung der Weine<br />
nicht einfacher machen.<br />
Zum krönenden Abschluss gab es noch eine hochkarätige<br />
Auslese aus bis zu 60 Jahre alten Rieslaner-Weinbergen in<br />
Silberberg und Frauenberg. Nach fast siebenwöchiger Lese<br />
waren wir glücklich und stolz, als am 12. Oktober die letzte<br />
Bütte mit Trauben im <strong>Weingut</strong> ankam.<br />
© Michael Hamann<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
ENGE GASSEN,<br />
TIEFE WURZELN,<br />
ALTE REBEN<br />
Liebe Weinfreunde,<br />
im Folgenden möchten wir Ihnen auf vielfachen Wunsch kurz schildern, worauf es unseren<br />
Spitzenwinzern in Weinberg und <strong>Keller</strong> ankommt.<br />
Sie sehen, werte Kunden, alle Schritte sind wohl durchdacht. Klar, Klaus Peter ist ein visionärer<br />
Winzer. Seine großen Weine wachsen im Weinberg, aber entstehen auch in seinem Kopf und<br />
Bauch gleichermaßen. Rieslinge der absoluten Weltspitze zu vinifizieren, setzt sehr viel Intuition<br />
voraus. Originäre, unverfälschte, charaktervolle Tropfen kann man nicht am Reißbrett<br />
konzipieren.<br />
Selbst ein unbändiger Geist wie der von Klaus Peter, der uns in seinem Streben nach absoluter<br />
Erkenntnis geradezu als der „Faust des Weinbaus“ scheint, braucht eine Ergänzung<br />
im Bauchgefühl: Das Belauschen der Reben, die unbedingte Liebe zur Traube, ein intuitives<br />
Verstehen der Natur und ein unerschütterliches, hoffnungsfrohes Vertrauen!<br />
Dies gelingt nur, wenn man im Weinberg ist. Bei den Reben. Das ganze Jahr über. Im Sommer,<br />
wenn die Sonne scheint, aber auch im Winter. Julia und Klaus Peter stehen bei Wind und<br />
Wetter im Wingert, um das letzte Quäntchen an Qualität aus den Trauben herauszuholen.<br />
Klaus Peter: „Wir sind im Weinberg, weil wir Weine machen wollen, die wir leidenschaftlich<br />
lieben. Dazu müssen wir die Ereignisse im Weinberg aufmerksam beobachten, nahe dran sein<br />
<strong>–</strong> und immer wieder aufs Neue ein Gefühl für Jahrgang, Lage<br />
und Reben entwickeln, um so möglichst viele richtige Entscheidungen<br />
zu treffen. Ohne Leidenschaft und Liebe für den<br />
Wein erzeugt man keine großen Qualitäten. Mit Freunden<br />
und Praktikanten gemeinsam zu trinken, Eindrücke auszutauschen,<br />
zu schwärmen, zu urteilen, auch zu kritisieren,<br />
neues entdecken: Das alles trägt entscheidend zum Gelingen<br />
unserer Weine bei. Austausch ist uns sehr wichtig. Doch<br />
genau so wichtig ist, dass wir mit denselben Menschen, mit<br />
denen wir gemeinsam genießen, zusammen im Weinberg<br />
arbeiten.“<br />
© Michael Hamann<br />
Es ist aus jeder Pore zu spüren: Klaus Peter ist einfühlsamer<br />
Winzer mit Leib und Seele, der seine Berufung gefunden hat.<br />
Daher kommen auch junge Menschen aus der ganzen Welt,<br />
von allen Kontinenten, um bei ihm zu lernen. Wer könnte<br />
ihnen denn besser zeigen, wie man große Weine macht! Mit<br />
viel Akribie und Zeitaufwand widmet er sich der Ausbildung<br />
seiner Lehrlinge und gibt die Botschaft vom „guten“ Wein<br />
weiter. Unter den neuen Hoffnungsträgern des deutschen<br />
Rieslings, the next generation, kommen einige der besten Produzenten<br />
aus seiner anspruchsvollen Schule, wie etwa Julian<br />
Haart, der mit seinen Weinen an der Mosel für mächtig Furore<br />
sorgt oder das <strong>Weingut</strong> Jülg, das jüngst in den Kreis der<br />
VDP-Betriebe aufgenommen wurde.<br />
Eigentlich könnten sich Julia und Klaus Peter entspannt zurücklehnen.<br />
Eigentlich haben sie alles erreicht. Aber das ist<br />
so gar nicht ihre Art, entspricht einfach nicht ihrem Naturell.<br />
Sie verfolgen ein Ziel. Und das geht weit über den Teller-<br />
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and ihres <strong>Weingut</strong>s hinaus. Ihnen geht es um die Reputation<br />
des deutschen Weins insgesamt. Zwar erlebt deutscher Wein,<br />
und hier insbesondere der Riesling, in den letzten Jahren<br />
eine Renaissance. Aber es gab noch bessere Zeiten. Zeiten,<br />
als deutsche Weine zu den begehrtesten und teuersten Gewächse<br />
überhaupt zählten, als sie auf den Weinkarten der<br />
internationalen Spitzengastronomie zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
die „exaltiertesten“ Positionen einnahmen. Dort<br />
möchte Klaus Peter wieder deutschen Wein sehen. An der<br />
internationalen Spitze. Eine große Aufgabe, ein großes Ziel.<br />
Aber wer Klaus Peter fast wie einen Prediger davon sprechen<br />
hört, weiß, dass es ihm damit ernst ist. Und dass Julia<br />
und er sich weiterhin Schritt für Schritt darum bemühen,<br />
an die einst goldenen Zeiten anzuknüpfen, sie neu erstehen<br />
zu lassen.<br />
Was die <strong>Keller</strong>s dem deutschen Wein in den letzten Jahren<br />
zurückgegeben haben verdeutlicht ein Zitat besonders. „Gibt<br />
es bessere Weißweine auf der Welt?“ fragt Jens Priewe. Was<br />
man mit einem Satz aus Robert Parker’s Wine Advocate<br />
beantworten könnte: „ J. F. Coche Dury und Julia und KP<br />
<strong>Keller</strong> gehören zu den großartigsten Weingütern der Welt.“<br />
Es herrscht Konsens unter den Kritikern weltweit, wenn es<br />
um die Stellung <strong>Keller</strong>s geht. James Suckling bezeichnet<br />
<strong>Keller</strong> als „Benchmark for Germany’s dry Riesling“ was das<br />
100-Punkte-Doppel (Premiere bei Suckling für trockenen<br />
deutschen Riesling eines <strong>Weingut</strong>s überhaupt!) folgerichtig<br />
beweist. Sowohl der Versteigerungswein aus dem Pettenthal<br />
(„Perfection“) als auch das Große Gewächs vom Morstein<br />
(„If this doesn’t blow you away, nothing will.“) erhielten die<br />
perfekte Punktzahl. Jancis Robinson äußerte sich schon 2008<br />
ganz unmissverständlich dazu: „If I had to choose one wine to<br />
show how great dry German Riesling can be I would choose<br />
a <strong>Keller</strong> Riesling. Those wines are the German Montrachets“<br />
<strong>–</strong> mehr als bezeichnend für den Wandel in der Wahrnehmung<br />
deutschen Rieslings! Und das Bonmot „Is G-Max the<br />
Montrachet of Germany? Or is Montrachet the G-Max of<br />
Burgundy?“ verdeutlicht den mittlerweile ikonischen Status<br />
der <strong>Keller</strong>s besonders eindrucksvoll.<br />
Zum Diamantenen Thronjubiläum ließ sich Queen Elizabeth II<br />
eigens einen Wein von <strong>Keller</strong>s füllen und war von seiner<br />
Qualität dermaßen angetan („deeply touched“), dass Julia<br />
und Klaus Peter auch die Weine für die Ur-Enkelkinder ihrer<br />
Majestät <strong>–</strong> Ehre, wem Ehre gebührt! <strong>–</strong> liefern durften. Da<br />
der Wein aus einer winzigen Parzelle im Niersteiner Hang<br />
stammt, und die frei verfügbare Flaschenanzahl in den Jahren<br />
mit königlichem Nachwuchs deutlich kleiner wurde, hofft<br />
ein treuer Kundenstamm, dass es bei drei royalen Babys<br />
bleiben und sich die Menge <strong>Keller</strong>’scher Kabinette für<br />
Deutschland wieder erholen möge!<br />
„Natürlich werden die <strong>Keller</strong>s bei der praktischen Ausführung<br />
solch arbeitsintensiver Aufgaben nicht nur von einem<br />
erfahrenen Team unterstützt, sondern in den letzten Jahren<br />
auch von Praktikanten, deren hohes Maß an Energie, Disziplin<br />
und Talent kein Zufall ist. Die wenigen freien Plätze,<br />
die jährlich zur Verfügung stehen, sind heiß begehrt, nicht<br />
nur, um die Adresse der <strong>Keller</strong>s im Lebenslauf zu führen,<br />
sondern auch, um von den Diskussionen zu profitieren, die<br />
über das hinausgehen, was getan werden muss oder wie es<br />
getan werden kann, und die sich damit befassen, warum die<br />
Dinge auf eine bestimmte Weise getan werden.“<br />
<strong>–</strong> David Schildknecht (Vinous)<br />
© Michael Hamann<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Diese Anekdote zeigt auch, wie unser <strong>Weingut</strong> aus Flörsheim-<br />
Dalsheim mittlerweile weltweit wahrgenommen wird. „<strong>Keller</strong><br />
ist das Gesicht des deutschen Weines“ schreibt Antonio<br />
Galloni im Magazin Forbes. Sich dieser Stellung bewusst,<br />
engagiert sich die Familie mittlerweile weit über die Grenzen<br />
Rheinhessens hinaus. „Toller Wein verbindet Menschen.<br />
Der Name KP <strong>Keller</strong> zieht wie einen Magnet jeden an, der<br />
sich für Riesling begeistert“, schreibt Der Feinschmecker<br />
und fährt fort „Wenn <strong>Keller</strong> über Politik und Kimawandel<br />
spricht, hören die Mächtigen der Welt hin. Das nutzt der<br />
Winzer, um für seine Themen zu werben. Mit Tony Blair<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
etwa (einem großen Riesling Fan) diskutiert er beim WEF in<br />
Davos über Nachhaltigkeit. Mit Wikipedia-Gründer Jimmy<br />
Wales über eine Wirtschaft, die allen nutzt, zusammen mit<br />
Olafur Eliasson versucht er den Klimawandel zu bekämpfen.“<br />
Es ist auch genau dieser „Spirit“, der nach Meinung von<br />
Klaus Peter <strong>Keller</strong> jetzt vonnöten ist, um der großen Herausforderung,<br />
die der Klimawandel eben auch für den Weinbau<br />
bedeutet, zu begegnen. KP setzt dabei im Kleinen an, bezieht<br />
aber auch komplexe Zusammenhänge ein. Er sprudelt geradezu<br />
vor Ideen, wenn es darum geht, wie man trotz klimatischer<br />
Veränderungen Riesling und Burgunderweine noch<br />
präziser, noch fokussierter auf die Flasche zieht. Themen,<br />
die auch familienintern häufig diskutiert werden. Wenn sie<br />
dann gemeinsam am Tisch sitzen, Laubwandhöhen, Pflanzdichten,<br />
deren Abstände, Beschattungen oder Belichtung<br />
der Trauben besprechen, kann manch einem eher fachfremden<br />
Gast schnell schwindlig werden, zumal angesichts der<br />
vielen anderen Detailfragen, mit denen sich die Familie beschäftigt.<br />
„Zum Glück ist Felix genauso weinverrückt wie<br />
Julia und ich.“ Gerade die Themen der Dichtpflanzung, der<br />
biodynamische Weinbau und regenerative Agrikultur haben<br />
es dem 23-jährigen Jungwinzer angetan. Darüber hinaus ist er<br />
seit seiner Lehrzeit bei Mathieu Kaufmann in der Pfalz und<br />
Bérèche in der Champagne regelrecht vom Schaumweinvirus<br />
befallen (Julia Harding wertete seinen ersten Sekt übrigens<br />
auf Augenhöhe mit dem Lehrmeister aus Frankreich!). Er<br />
möchte beweisen, dass deutscher Spitzenschaumwein in der<br />
gleichen Liga wie die besten Gewächse Frankreichs spielen<br />
kann. Seine Augen leuchten, wenn er völlig enthusiastisch<br />
über diese Themen spricht. Und wir sind uns sicher, hier<br />
kommt Großes auf uns zu! Er wird das <strong>Weingut</strong> qualitativ<br />
noch weiter nach vorne bringen, es um weitere Facetten bereichern<br />
<strong>–</strong> eine Entwicklung, die mit Sicherheit eine konsequente,<br />
ja logische Folge <strong>Keller</strong>’scher Vorstellungs- und<br />
Schaffenskraft ist.<br />
Und das ist quasi symptomatisch, denn das <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
gilt nicht nur als Referenz für deutschen Wein, sondern<br />
auch als Top-Adresse und erste Anlaufstelle für den Winzernachwuchs.<br />
Es sind nicht nur die vielen alltäglichen kleinen<br />
Arbeitsschritte im Weinberg oder <strong>Keller</strong>, sondern auch die<br />
gemeinsamen langen Abende und lebendigen Diskussionen,<br />
stets bei einem guten Glas Wein (von zwei der besten Winzer<br />
der Welt!), die für den Winzernachwuchs (neben dem Erwerb<br />
des handwerklichen Rüstzeugs) die Produktverliebtheit<br />
bis ins kleineste Detail und die Passion für den Beruf<br />
des Winzers hautnah erlebbar werden lassen. Klaus Peter<br />
gelingt es wie keinem Zweiten, das Feuer der Leidenschaft<br />
für deutschen Wein zu entfachen. Dazu gehört aber unbedingt<br />
auch der Blick über den Tellerrand des eigenen Tuns<br />
und die intensive Auseinandersetzung mit der Arbeit der<br />
Winzerkollegen aus anderen Regionen und Länder. Wer die<br />
© Michael Hamann<br />
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<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
„<strong>Keller</strong>-Schule“ durchläuft, infiziert sich (ausnahmslos) mit<br />
dem Wein-Virus und wird dazu ermutigt, mit offenen Augen<br />
und offenem Geist durch die Weinwelt zu gehen. Die Liebe<br />
zum Wein, die man hier quasi osmotisch aufnimmt, wird so<br />
in die Welt hinausgetragen. Uns erscheint das <strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
manchmal wie eine exzellente Kaderschmiede für den Nachwuchs,<br />
viele der ehemaligen <strong>Keller</strong>-Schüler sind heute selbst<br />
zu großartigen Winzerpersönlichkeiten herangereift und<br />
zählen in ihren Anbaugebieten zu den Stars oder sind auf<br />
dem besten Weg dahin. Julian Haart an der Mosel, Johannes<br />
Jülg und die Wöhrwags von Müller-Ruprecht in der Pfalz<br />
oder Patrick Adank aus Graubünden sind die besten Beispiele,<br />
und wir sind auch ein wenig stolz, einigen von ihnen<br />
von Anfang an auf ihrem Weg begleitet zu haben, genauso<br />
wie Sie, werte Kunden!<br />
Und noch ein sehr schönes und persönliches Zitat aus<br />
Schweden von Weinfreund und Riesling-Fan Miran Kegl, das<br />
in seiner über Julia und Klaus Peter <strong>Keller</strong> aussagt: „Für viele<br />
ist KP <strong>Keller</strong> ein Superstar-Winzer, für mich … ist er aber vor<br />
allem ein ehrlicher einfacher Bauer, der es liebt, in seinen<br />
Weinbergen und gemeinsam mit seiner Familie zu arbeiten.“<br />
Und genau um diesen persönlichen Luxus geht es den <strong>Keller</strong>s<br />
letztendlich. „Wer Spaß am besten Wein hat, hat auch Freude<br />
am besten Essen.“ Jetzt, wo Dinge wie Zusammengehörigkeit<br />
und Regionalität wieder einen höheren Stellenwert genießen<br />
(für viele auch deshalb, weil sie dies im Alltag erstmals wieder<br />
erleben und ihre Wichtigkeit neu verstehen), hat sich die<br />
Familie wieder Hühner zugelegt. Klaus Peter <strong>Keller</strong>s größter<br />
persönlicher Luxus ist es, ein einfaches Frühstücksei von seinen<br />
eigenen Hühner, frisch aus dem Stall, zu genießen. In einer<br />
Qualität, die man so kaum findet <strong>–</strong> er schwärmt von der<br />
intensiven Farbe des Eigelbs und seines Aromas wie von einem<br />
großen Wein. Überhaupt sind die <strong>Keller</strong>s große Freunde<br />
der regenerativen Kreislaufwirtschaft und legen dabei <strong>–</strong> wie<br />
könnte es auch anders sein? <strong>–</strong> großen Wert auf Biodiversität.<br />
Neben den Hühner gehören auch Schweine zum <strong>Weingut</strong>,<br />
genauso wie die Gemüsebeete, jede Menge Kräuter und Salate,<br />
dazu Erdbeeren, Himbeer-, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher<br />
sowie eigene Obstbäume <strong>–</strong> so viel, dass sich<br />
die Familie in den Sommermonaten quasi autark aus dem<br />
eigenen Garten ernähren kann. Hier wird einfach Nachhaltigkeit<br />
gelebt <strong>–</strong> und nicht erst, seit diese Haltung en vogue<br />
ist. Wie man sieht, eine wunderbare Gemengelage an Gedanken,<br />
Taten und Visionen, die den Drei-Generationen-Betrieb<br />
(„Winegrowers of the future“ <strong>–</strong> Jancis Robinson) unserer so<br />
geschätzten Familie aus Flörsheim-Dalsheim befruchtet. Es<br />
heißt, dass Visionen das Archiv der Zukunft seien <strong>–</strong> hier ist<br />
diese tröstliche Vorstellung Realität!<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
16<br />
Deutschland <strong>Sondermailing</strong> 2023
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
#WINE<br />
BRINGS<br />
PEOPLE<br />
TOGE<br />
THER<br />
Charity-Tasting:<br />
Duroché meets<br />
Klaus Peter <strong>Keller</strong><br />
Liebe Weinfreunde,<br />
wir alle haben mitverfolgen können, welch verheerenden Zerstörungen<br />
das Unwetter 2021 an der Ahr angerichtet hat. Auch<br />
viele Weingüter waren dort massiv davon betroffen und<br />
standen im wahrsten Wortsinne vor einem Trümmerhaufen.<br />
Der Wiederaufbau wird ein Mammutprojekt werden, und<br />
die Menschen bedürfen jeglicher Unterstützung.<br />
Gemeinsam mit den <strong>Keller</strong>s und Pierre Duroché aus Gevrey-<br />
Chambertin haben wir eine einzigartige Weinprobe veranstaltet,<br />
initiiert von Julia und Klaus Peter <strong>Keller</strong>. Beide Parteien<br />
griffen dabei tief in die jeweiligen Schatzkammern und bescherten<br />
den ehrwürdigen Spendern in einem entspannten<br />
und genussvollen Rahmen einen unvergesslichen Abend.<br />
Die Idee zu diesem einmaligen Abend stammt von Julia und<br />
Klaus Peter <strong>Keller</strong>, die zu Beginn der ersten Corona-Welle<br />
die Charity-Aktion #wineloversagainstcorona ins Leben gerufen<br />
haben. Wir haben diese Idee nach der verheerenden<br />
Flutkatastrophe im Ahrtal nochmals aufgriffen und konnten<br />
Dank Ihrer Spendenbereitschaft und Ihrem Engagement den<br />
Betroffenen Hilfe zukommen zu lassen.<br />
Wir bedanken uns nochmals bei allen selbstlosen Spendern.<br />
Der gesamte Erlös von 30.000 Euro floss an den Hilfsfonds<br />
des VDP „Der Adler hilft e. V.“ sowie weitere 50.000 Euro<br />
an die Wärmestube Saarbrücken, Insieme sowie Ärzte ohne<br />
Grenzen <strong>–</strong> Flüchtlingslager Griechenland. Wir sind froh,<br />
dass die Spenden vom VDP mittlerweile an die Bedürftigen<br />
ausgezahlt werden konnten.<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
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<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
„Mozart komponierte<br />
seine erste Oper im<br />
zarten Alter von<br />
9 Jahren, Felix seinen<br />
ersten Wein.“<br />
<strong>–</strong> FINE DAS WEINMAGAZIN<br />
Juli 2023<br />
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RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
WEISSER BURGUNDER & CHARDONNAY TROCKEN, 2022<br />
„Mein Lieblings Weißburgunder & Chardonnay bislang!“<br />
<strong>–</strong> Felix <strong>Keller</strong><br />
WEISSBURGUNDER, CHARDONNAY<br />
DRH011722 | 13% VOL. | 23,93 €/L | 17,95 €<br />
Wenn Sie die Cuvée aus Weißburgunder und Chardonnay von 2022 erst einmal im Glas haben,<br />
werden Sie merken, dass dieser Jahrgang die bisherigen ein klein wenig in den Schatten<br />
stellt, obwohl auch der 2021er schon großartig war und uns sehr begeistert hatte. Der Grund<br />
dafür liegt nicht nur im Jahrgang selbst, der zwar wenig, aber sehr schönes Rebmaterial mit<br />
Reife und gleichzeitig animierender Säure hervorgebracht hat. Es ist auch der Tatsache geschuldet,<br />
dass Familie <strong>Keller</strong> im Laufe der letzten Jahre noch weitere Lagen von hoher Qualität<br />
hinzugewonnen haben <strong>–</strong> sowohl solche mit altem Rebbestand als auch neu angelegte.<br />
Damit können sie aus dem Vollen schöpfen. „Wir haben jetzt eine andere Auswahl für den<br />
Wein“, sagt Klaus Peter, und Felix ergänzt: „Wir haben viele Weinberge umstrukturiert, gute<br />
Parzellen dazubekommen, und es wird zudem gern auch mal von oben was abgestuft, was<br />
den Basis-Weinen zugutekommt.“ De facto ist es so, dass im 2022er mehr Chardonnay als<br />
Weißburgunder vorhanden ist. Waren es 2021 80 % Weißburgunder zu 20 % Chardonnay, sind<br />
es jetzt 40 % zu 60 %. Und der Chardonnay stammt sowohl aus der Aulerde als auch aus der<br />
noch jungen Parzelle im Mölsheimer Schwarzen Herrgott, den die <strong>Keller</strong>s in Dichtpflanzung<br />
angelegt haben. Der Weißburgunder wächst in einer tonig schweren Lage direkt am Haus, die<br />
sehr gut mit Wasser versorgt wird. Ausgebaut wurde der Weiße Burgunder & Chardonnay im<br />
großen Holz und im Edelstahl.<br />
Für uns ist diese Cuvée qualitativ das Pendant zum Riesling „von der Fels“, nur eben im<br />
Burgunderbereich. Sie ist offiziell ein Gutswein ohne Orts- oder gar Lagenamen. Doch die<br />
Qualität sprengt alle Maßstäbe, die man in dieser Güteklasse sonst gewohnt ist. Das gelingt<br />
bei diesem Wein nicht mittels plakativem Holzeinsatz, sondern durch Finesse, die wiederum<br />
erst durch allerbestes Traubenmaterial erreicht wird. Es ist eine traumhaft komplexe Cuvée,<br />
die eindrucksvoll demonstriert, dass das oberste Qualitätsmerkmal über alle Lagen und Jahrgänge<br />
hinweg stets Ergebnis der sorgfältigen Arbeit des Winzers ist.<br />
Die 2022er-Cuvée duftet im Auftakt nach gelben Birnen, Kumquats und etwas knackigem<br />
Steinobst, begleitet von Pain Suisse, weißen Blüten, etwas Schale, Gestein und Muskat. Am<br />
Gaumen wirkt der Wein gleichzeitig seidig und lebendig mit feinem Druck und dezent eleganter<br />
Phenolik. Die Frucht<br />
bleibt hell und saftig. Die<br />
Birne spielt hier wieder eine<br />
Rolle, auch etwas Apfel,<br />
Kumquat und Noten von<br />
Verbene und Zitronengras.<br />
Der Wein zeigt sich frisch,<br />
schlank und duftig mit seinem<br />
feinen Säuredruck und<br />
seiner klaren Mineralität.<br />
Diese Burgunder-Cuvée<br />
wirkt wie die eines Riesling-<br />
Winzers, der darum weiß,<br />
welche Vorteile leicht und<br />
schwebend wirkende Weine<br />
haben, wenn sie trotzdem<br />
Komplexität und Finesse<br />
ausstrahlen. Genauso ist es<br />
hier. Und dass dies ein grandios<br />
guter Jahrgang dieser<br />
Cuvée geworden ist, meinen<br />
nicht nur wir, sondern auch<br />
Felix <strong>Keller</strong>: „Das ist mein<br />
Lieblings-Weißburgunder &<br />
Chardonnay bislang".<br />
Ab sofort und bis sicherlich 2030.<br />
Happy harvesting:<br />
Julia und Bella<br />
20
RIESLING „VON DER FELS“ TROCKEN, 2022<br />
Kirchspiel, Hubacker, Abtserde und Morstein sind die Basis<br />
dieses Kult-Rieslings!<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
RIESLING | MAX. 2 FL. / KUNDE<br />
DRH010622 | 12,5% VOL. | 37,20 €/L | 27,90 €<br />
Geneigte Leserinnen und Leser, wahrscheinlich müssen wir Ihnen kaum erläutern, welchen<br />
Wein wir Ihnen mit dem Riesling „von der Fels“ 2022 präsentieren, aber wir tun es trotzdem;<br />
denn auch bei Familie <strong>Keller</strong> befindet sich die mittlerweile einhundertjährige Tradition<br />
des <strong>Weingut</strong>s in einem steten Wandel. Der „von der Fels“ ist der auflagenstärkste Wein der<br />
<strong>Keller</strong>s und längst Kult. Er ist so etwas wie der Einstieg in die Premium-Klasse und ein Wein<br />
„aus den Großen Lagen“; denn dieser Riesling liefert einen Querschnitt durch die großen<br />
Westhofener Kalklagen Kirchspiel (rund 60 %), Morstein und Abtserde sowie den Dalsheimer<br />
Hubacker (rund 25 %).<br />
David Schildknecht, der langjährige versierte Kenner des <strong>Weingut</strong>s, schreibt in seinem langen<br />
Artikel über das <strong>Weingut</strong> bei Vinous: „Der »von der Fels« ist ein weitgereister Botschafter<br />
für <strong>Keller</strong>, der immer wieder betont, wie wichtig es ihm ist, Önophilen ein gutes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis zu bieten und nicht nur für Weine bekannt zu sein, die Kultstatus und<br />
stratosphärische Preise erreicht haben. Seitdem <strong>Keller</strong> 2019 beschlossen hat, für sein gleichnamiges<br />
Großes Gewächs nur noch die Trauben der sehr alten Morstein-Reben zu verwenden,<br />
fließt ein erheblicher Teil des Morstein in den »von der Fels«. 2022 hat das Wetter zwar zu<br />
einer für den Riesling so wichtigen langen Vegetationsperiode geführt, »die Trauben konnten<br />
komplexe Aromen ausbilden und bei niedrigen Temperaturen lange und langsam am Stock<br />
ausreifen, ohne dabei im Mostgewicht „durch die Decke zu gehen“«, so Klaus Peter <strong>Keller</strong>,<br />
»aber 2022 ist auch die kleinste VdF-Cuvée, die wir jemals hatten.«“ Es ist leider so, dass wir<br />
stark limitieren müssen, damit möglichst viele an ein paar Flaschen dieses Traumstoffs kommen<br />
<strong>–</strong> denn das ist dieser Wein ganz eindeutig!<br />
17 PUNKTE<br />
Jancis Robinson<br />
2022:<br />
Der Duft nach reifem Wonnegau-Riesling mit Noten von Aprikosen, Nektarinen, Karambole<br />
und Kumquat mit Kräutern, Gestein und ganz leichter Reduktion, Ingwer und kandierter Zitrussschale<br />
verbindet sich am Gaumen mit einer spielerischen süffigen Säure und 5,5 Gramm<br />
Restzucker zu einem äußerst charmanten, frischen, eleganten und seidigen Wechselspiel, das<br />
Julia Harding MW (Jancis Robinson) 17 Punkte wert ist. Für Klaus Peter <strong>Keller</strong> ist das sein<br />
„Lieblings-Zechwein.“ Er hat gut reden <strong>–</strong> er hat ja die Mengen! Für uns ist es ein trockenes<br />
Kabinett-Stück voller Lebendigkeit und Finesse, von dem wir gerne und immer viel, viel<br />
mehr anbieten würden, als die <strong>Keller</strong>s erzeugen und verteilen können.<br />
Als der „von der Fels“ vor mittlerweile 22 Jahren zum ersten Mal gefüllt wurde, da hatten die<br />
<strong>Keller</strong>s das getan, was viele ambitionierte Betriebe tun: Sie haben die Erträge der Jungpflanzungen<br />
aus hervorragenden Lagen dazu genutzt, einen Wein zu erschaffen, der die Qualität<br />
des Terroirs aufzeigt, den Charakter widerspiegelt und Lust auf die wirklich großen Weine<br />
des <strong>Weingut</strong>s macht. Schnell ist der „von der Fels“ damals zu einem echten Kult-Riesling<br />
aufgestiegen. Bei uns hat seit diesen frühen Füllungen kein anderer Wein jenseits der Großen<br />
Gewächse über all die Jahre <strong>–</strong> und 18 Jahrgänge dürfen wir die liebenswerte Familie<br />
<strong>Keller</strong> schon begleiten <strong>–</strong> eine derartige Dynamik entwickelt wie der „von der Fels“. Dieser<br />
Erfolg dürfte nicht zuletzt darin begründet liegen, dass dieser Wein immer besser geworden<br />
ist, da mittlerweile auch die Reben deutlich älter geworden sind. Hätten es sich die <strong>Keller</strong>s<br />
leichtgemacht, dann hätten sie die Partien aus den Großen Gewächsen nach und nach auch<br />
durch einfachere Herkünfte ersetzen und die Trauben der GG-Lagen in die Großen Gewächse<br />
mit einfließen lassen können. Stattdessen haben sie den Wein zu einer wahren Vorstufe zu<br />
ihren legendären Großen Gewächse werden lassen. Was als „Trainingslager der jungen Reben“<br />
(KP <strong>Keller</strong>) vorgesehen war, hat sich zu einem kleinen, da erschwinglichem „G-Max oder<br />
Pettenthal“ gemausert, wie es die Grande Dame der englischen Weinkritik, Jancis Robinson,<br />
einmal umschrieben hat.<br />
Zu genießen ab sofort und weit über 2036 hinaus.<br />
Juli 2023<br />
21
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
Voltaires „wir müssen<br />
unseren Garten bestellen.“<br />
wird in Flörsheim-Dalsheim<br />
fortgelebt!<br />
„LIMESTONE“ RIESLING KABINETT, 2022<br />
<strong>Keller</strong>s „von der Fels“ im luftig leichten Kabinett-Stil!<br />
RIESLING | MAX. 3 FL. / KUNDE<br />
DRH013622 | 8,5% VOL. | 29,26 €/L | 21,95 €<br />
Auch wenn dieser Riesling anders heißt, so handelt es sich beim „Limestone“ doch eigentlich<br />
um das leichte und luftige restsüße Geschwister des „von der Fels“. Der Name verrät schon<br />
viel über die Herkunft der Trauben, und so wie beim „von der Fels“ stammen sie von den<br />
kalkreichen Westhofener und Dalsheimer Große-Gewächse-Lagen namens Kirchspiel, Hubacker,<br />
Morstein und Abtserde. Der Wein wurde so gelesen, dass er bei neun Gramm Säure<br />
36 Gramm Restzucker ins Glas bringt. Dass die <strong>Keller</strong>s aus diesem vergleichsweise warmen<br />
und trockenen Jahr einen so spielerisch leichten „Kabi“ aus den Wonnegauer Lagen erzeugen<br />
konnten, kann man nur auf die penible Weinbergarbeit und die große Liebe der <strong>Keller</strong>s zu<br />
den Kabinett-Stilen zurückführen, die David Schildknecht auf Vinous beschreibt:<br />
„Da Klaus Peter <strong>Keller</strong> mit einer Vorliebe für die Mosel aufgewachsen war, hatte er natürlich<br />
eine Vorliebe für Weine mit Finesse, Leichtigkeit, Nervosität und dezenter Süße, wie sie die<br />
Kategorie Kabinett verkörpert. Als er offiziell die Leitung des <strong>Weingut</strong>s übernahm, war seine<br />
Vorliebe für Mosel-Kabinette und Kabinette im Allgemeinen noch größer geworden. Im Jahr<br />
2006 brachte er einen Kabinett »Limestone« auf den Markt. Eine Notiz, die er mir über ein<br />
Erlebnis im Jahr 2013 schrieb, ist typisch für seine wachsende Begeisterung: »Im September<br />
genossen wir im [<strong>Weingut</strong>] Maximin Grünhaus eine wunderbare vertikale Verkostung von<br />
Kabinetten 1963<strong>–</strong>2012. Der 1986er hatte nur 22 Gramm Restzucker und war ein brillant frischer,<br />
unglaublich mineralischer, trockener Wein. Es tat mir weh, daran zu denken, dass sich<br />
heute nur noch wenige Winzer trauen, solche Weine zu erzeugen, einfach weil es nicht mehr<br />
„in“ ist. Es geht nicht darum, dass die deutschen Rieslingwinzer nur leichte Weine machen<br />
sollen, sondern dass sie auch solche machen sollen.«<br />
Er selber macht sie und er trägt in einem nicht unerheblichen Maße dazu bei, dass dieser Stil<br />
national wie international präsent bleibt. Dabei ist er mit der Begeisterung für die Stilistik<br />
nicht alleine: „Immer wenn es heute im Herbst darum geht, die ersten Riesling-Trauben für<br />
unsere Kabinette zu ernten, strahlen alle im Team. Nicht nur weil sich alle beim Naschen der<br />
Trauben schon vorstellen, welche Aromen-Explosion und welcher Frischekick einem im <strong>Keller</strong><br />
beim Verkosten der Jungweine erwartet, sondern auch weil alle im Team wissen, dass mit Sicherheit<br />
am Abend mit einigen besonders guten Flaschen auf die neue Ernte angestoßen wird.«“<br />
Und wenn man den Wein die Kehle hinunterfließen lässt, fragt man sich unwillkürlich, ob es<br />
eigentlich etwas Schöneres geben kann. Der „Limestone“ zeigt noch einen Hauch von Gärkohlensäure,<br />
die ihm noch mehr Spiel gibt. Der „Kabi“ erinnert an Zitronen, Limetten und<br />
Kumquats samt abgeriebener Schale und Kernen. Dazu kommen Noten von grünen Birnen<br />
und Äpfeln, ein paar Stückchen Aprikose und gelbe Pflaume, aber auch Kalk und Kräuter.<br />
Am Gaumen findet sich eine fantastische Textur von zerriebenem Gestein, benetzt mit Zitronensaft<br />
und Salz. Da ist so viel Trinkfluss, dass man gar nicht aufhören kann (und will),<br />
diesen duftigen, spielerischen und doch spannungsreichen und ausgewogenen Riesling immer<br />
weiter zu genießen.<br />
Ab sofort und weit über 2036 hinaus.<br />
22
RIESLING „RR“ TROCKEN, 2022<br />
<strong>Keller</strong>s bestgehütetes Riesling-Geheimnis ist<br />
kein „GG“, sondern ein „RR“ <strong>–</strong> eine echte<br />
Riesling-Rarität!<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
RIESLING<br />
DRH015122 | 12,5% VOL. | 48,00 €/L | 36,00 €<br />
Ob das Kürzel „RR“ für „Riesling Rarität“, „Restsüßer Riesling“<br />
oder „Rock’n’Roll“ steht, ist eigentlich unwichtig, denn<br />
alles würde diesem Wein gerecht werden. Ganz sicher steht<br />
aber fest, dass dieser Wein mit einem sehr gut gehüteten Geheimnis<br />
verbunden ist, das nicht einmal im 48-seitigen Jahrgangsbericht<br />
des <strong>Weingut</strong>s auftaucht. Was aber ist der „RR“<br />
für ein Wein? Dass es ein Riesling sein muss, besagt schon<br />
das Etikett, und sobald man den Wein im Glas hat, gibt es<br />
daran auch keinen Zweifel. Woher der Riesling aber stammt,<br />
das ändert sich von Jahr zu Jahr. Der „RR“ kam schon einmal<br />
aus dem Hubacker, 2021 war die Lage Kirchspiel die Basis,<br />
und 2020 wie nun auch für 2022 ist es die „AbtsE“, also die<br />
Westhofener Abtserde. Die Wahl, aus welchem Weinberg<br />
er kommt, trifft der Wein in gewisser Weise selbst, da der<br />
„RR“ immer ein dezent restsüßer Riesling ist, der aus Fässern<br />
stammt, die nicht ganz zu Ende gären. Eigentlich lässt Klaus<br />
Peter <strong>Keller</strong> den Weinen ja viele Monate Zeit, doch manchmal<br />
will doch ein Fass oder Fuder bei einem gewissen Restzucker<br />
stehen bleiben, der für ein Großes Gewächs einfach<br />
ein bisschen zu hoch wäre. In diesem Jahr war es vor allem<br />
ein Fass „AbtsE“, dass für den „RR“ auserkoren wurde.<br />
Den feinherben Charakter des Weins kann man im Duft<br />
kaum erahnen. Die Nase ist vor allem mineralisch geprägt.<br />
Es duftet bei diesem hellen Wein besonders nach Kalkstein,<br />
Petrichor (der Geruch nach durch Regen befeuchteter Erde<br />
an einem warmen Sommertag), Zitronen samt Kernen und<br />
Schalen, Grapefruit und etwas grüner Ananas. Das wirkt so<br />
fein, hell und klar wie intensiv. Am Gaumen kann man seine<br />
Herkunft direkt erahnen. Kalk spielt hier die Hauptrolle<br />
mit einer markanten reifen, druckvollen und schwingenden<br />
Säure. Gleichzeitig aber ist das ein Riesling voller Anmut<br />
und Charme, der im Gegensatz zum trockenen GG-Pendant<br />
„AbtsE“ schon jetzt so sinnlich und einladend wirkt, dass<br />
man ihn sofort trinken möchte. Das Große Gewächs präsentiert<br />
sich da naturgemäß deutlich verhaltener. Der „RR“ ist<br />
ein vielschichtiger, eleganter Wein mit Fülle, aber auch mit<br />
perfekter Balance. Er ist ein Tänzer mit Ausdruck und Kraft,<br />
der auch subtilste Feinheiten ausdrücken kann. Eine Flasche<br />
dieses noblen Weins sollte man sich auf jeden Fall schon jetzt<br />
gönnen. Aber die wirklich große Zeit dieses Kalkstein-Rieslings<br />
wird erst noch kommen.<br />
Trinkt sich aktuell ganz wunderbar. Potenzial von 15<strong>–</strong>20 Jahren <strong>–</strong><br />
mühelos!<br />
Juli 2023<br />
23
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
Preis-Genuss-Legende!<br />
„PIUS“ AUSLESE, 2022<br />
Im „PIUS“ treffen sich Rieslaner und Riesling zu einem puren,<br />
saftigen Tête-à-Tête<br />
RIESLANER, RIESLING<br />
DRH017622H | 8% VOL. | 61,20 €/L | 22,95 €<br />
Wenn es um unvergessliche rheinhessische Süßweine geht, dann ist schnell vom „PIUS“ die<br />
Rede. Dieser Dessertwein stammt aus dem Hause <strong>Keller</strong> und hat jede Menge zu bieten <strong>–</strong> zu einem<br />
sehr angenehmem Preis. Dieser Dreiklang aus Name, Qualität und Preis hat dem „PIUS“<br />
entsprechend im Laufe der Jahre eine große Fangemeinde unter unseren Kunden beschert. Ja,<br />
viele sind erst durch <strong>Keller</strong>s Süßwein-Engagement an diesen Weinstil gelangt.<br />
Der „PIUS“ ist eine Auslese ohne Rebsortenangabe. Das liegt daran, dass die Zusammensetzung<br />
immer wieder wechselt. Die <strong>Keller</strong>s entscheiden die Auswahl je nach Jahrgang. Mal kann dieser<br />
Wein ein fast reinsortiger Rieslaner sein, mal ist er eine Cuvée aus Rieslaner und Riesling oder<br />
aus Riesling, Scheurebe und Silvaner. Früher war sogar schon die Huxelrebe mit im Spiel. Für<br />
2022 haben sich <strong>Keller</strong>s neben Rieslaner für Riesling entschieden. Der Rieslaner ist eine 1921 gezüchtete<br />
Kreuzung aus Riesling und Silvaner, die in Würzburg entstanden ist. Sie hat im Hause<br />
<strong>Keller</strong> eine besondere Bedeutung, lernten sich über diese Rebsorte doch Klaus Peter <strong>Keller</strong>s<br />
Eltern kennen! Klaus Peters Mutter Hedwig arbeitete 1971 als junge Weinbautechnikerin in<br />
einem Labor in Kreuznach, als sie eine Flasche Rieslaner zur Alkoholbestimmung erhielt. Ein<br />
junger Winzer aus Rheinhessen, Klaus <strong>Keller</strong>, damals 22 Jahre alt, brachte die Flasche vorbei.<br />
Hedwig liebte den Wein und <strong>–</strong> ganz verkürzt <strong>–</strong> bald darauf den Winzer, der ihn gemacht hatte.<br />
Eine Woche später begann sie ihr Praktikum in Südafrika bei Nederburg, Klaus folgte ihr <strong>–</strong> und<br />
nochmals eine Woche später wurde geheiratet. Ohne diese Flasche Rieslaner wäre das <strong>Weingut</strong><br />
<strong>Keller</strong> vielleicht nie zu dem geworden, was es heute ist. Aber das ist nicht alles. Auch Klaus Peters<br />
Frau Julia ist eine große Rieslaner-Liebhaberin. Ihre Zuneigung zu der Sorte hat sie als Auszubildende<br />
in den 1990ern beim legendären Hans-Günter Schwarz bei Müller-Catoir entdeckt,<br />
dessen Rieslaner aus der Mussbacher Eselshaut zu den großen deutschen Süßwein-Legenden<br />
zählen. Doch zurück zum<br />
2022er-„PIUS“:<br />
Die Auslese zeigt, dass Süßwein<br />
Opulenz mit Frische<br />
und viel Exotik verbinden<br />
und trotzdem in angenehmer<br />
Weise geerdet und unkompliziert<br />
bleiben kann.<br />
Der Wein erinnert an frische<br />
und vor allem pure Maracuja,<br />
Papaya und etwas Mango,<br />
Kumquats und Grapefruit,<br />
Aprikose und Nektarine mit<br />
ein wenig Gebäck. Am Gaumen<br />
wirkt die Cuvée seidig<br />
und sinnlich mit ihrer gelungenen<br />
Mischung aus Frucht<br />
und Würze, Saft und Säure,<br />
Fülle und Lebendigkeit. Es<br />
freut uns, dass wir Ihnen etwas<br />
derart Schönes zu einem<br />
so zurückhaltenden Preis anbieten<br />
können <strong>–</strong> und das aus<br />
einem so berühmten Haus!<br />
Ab sofort und weit über 2036<br />
hinaus. Soviel Süßwein-Glück<br />
zu solch bescheidenem Preis<br />
ist wie ein Sechser im Lotto.<br />
Herrlicher Begleiter zu vielen<br />
süßen Desserts aber auch solo<br />
genossen zum Träumen schön.<br />
24
Pure Handarbeit:<br />
Hier wird die Etymologie<br />
der Bezeichnung<br />
„Auslese“ deutlich!<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
© Michael Hamann<br />
RIESLANER AUSLESE, 2022<br />
Exotische und heimische Früchte verbinden sich hier zu einem tiefen,<br />
sinnlichen Konzentrat<br />
RIESLANER<br />
DRH011122H | 9% VOL. | 58,53 €/L | 21,95 €<br />
Wenn es um Rieslaner aus dem Hause <strong>Keller</strong> geht, dann sollte man zwei Dinge wissen. Zum<br />
einen war es eine Flasche Rieslaner, über die einst Klaus Peter <strong>Keller</strong>s viel zu früh verstorbene<br />
Mutter Hedwig und sein Vater Klaus zueinanderfanden. Auch sparte sich Vater Klaus einige<br />
Jahre sein Geld für ein paar Parzellen mit Rieslaner am Monsheimer Silberberg zusammen,<br />
um sie seiner Frau zu Weihnachten zu schenken. Diese Weltklasseparzellen haben seither immer<br />
wieder für Furore gesorgt, zum Beispiel bei einer legendären Blindverkostung, bei der ein<br />
Rieslaner von <strong>Keller</strong> einen Château d’Yquem an die Wand spielte. Das Problem des Rieslaners,<br />
einer 1921 erfolgten Kreuzung von Silvaner und Riesling, ist seine Empfindlichkeit: eine Diva,<br />
die das ganze Können des Winzers erfordert. Weil das nicht unbedingt jeder Winzer zu leisten<br />
vermag, ist die Sorte sehr selten geworden. Einer, der ein großer Freund dieser Sorte war, hieß<br />
Hans-Günter Schwarz. Der Mann, der lange die Weine des Pfälzer <strong>Weingut</strong>s Müller-Catoir verantwortet<br />
hat, ist eine der großen deutschen Winzer-Legenden. Was das mit den <strong>Keller</strong>s zu tun<br />
hat? Nun, da kommen wir zum anderen, was man zum Thema Rieslaner Auslese wissen sollte:<br />
Julia <strong>Keller</strong> hat ab 1996 ihre Ausbildung bei Hans-Günter Schwarz absolviert und dort den<br />
Rieslaner (und die Scheurebe) schätzen gelernt.<br />
Beides dürfte dazu beigetragen haben, dass diese rare Rebsorte, die so viele Qualitäten hat, bis<br />
heute in den Weingärten der <strong>Keller</strong>s zu finden ist. Das hervorstechendste Merkmal aller Qualitäten<br />
des Rieslaners ist sicher die Säure, die selbst in einem warmen und trockenen Jahr wie<br />
2022 deutlich präsent ist. In der Nase findet sich eine wilde und schöne Mischung aus Konfitüre<br />
von Weinbergpfirsich, Mango, Maracuja, Grapefruit und Orange, aber auch von Haferflocken<br />
und Butter. Am Gaumen wirkt die im Glas fast platinfarbene „Auslese“ sinnlich und exotisch<br />
fruchtig im Wechselspiel mit heimischem Obst und etwas Ingwer. Das ist ein wunderbares<br />
Konzentrat mit viel Süße, aber eben auch mit einer eleganten balancierenden Säure, die genau<br />
die richtige Harmonie in die Fülle bringt.<br />
Zu genießen ab sofort und auch weit über 2040 hinaus.<br />
Juli 2023<br />
25
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
KELLER-KARTE<br />
„VON DEN GROSSEN LAGEN“<br />
Hochwertiger Kunstdruck, signiert von Julia<br />
und Klaus Peter <strong>Keller</strong>! Mikrokosmos <strong>Keller</strong>!<br />
DRH019920 | 39,00 €<br />
Basis allen Schaffens und allgegenwärtiges Thema im <strong>Weingut</strong><br />
<strong>Keller</strong>: die großen Lagen Rheinhessens. Und welcher<br />
Weinliebhaber hätte etwa nicht schon fasziniert die Lagenkarten<br />
der Grand Crus Burgunds studiert? Nun also gibt es<br />
den Mikrokosmos der <strong>Keller</strong>’schen Paradelagen auch als Studienobjekt<br />
oder Wandschmuck fürs Wohnzimmer sowie den<br />
Weinkeller (Klaus Peter berichtete von hochemotionalen<br />
Verhandlungen mit treuen Kunden über Rahmung und Präsentation<br />
…). Die edle, unserer Meinung nach wunderschöne,<br />
von Julia und Klaus Peter handsignierte Lagenkarte „von den<br />
Großen Lagen“ (Kunstdruck, Format: 80 cm x 120 cm) ist ein<br />
echtes Sammlerstück und eine Augenweide <strong>–</strong> nicht nur für<br />
Liebhaber dieses <strong>Weingut</strong>s. Aber sind wir das nicht alle?<br />
26
17 Punkte: „wie ein<br />
Muscadet am Anschlag.<br />
(…) Der beste Silvaner<br />
auf Ortswein-Niveau,<br />
den ich verkostet habe.“<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
<strong>–</strong> JULIA HARDING (JANCIS ROBINSON)<br />
WESTHOFEN SYLVANER TROCKEN, 2022<br />
Der zweite Jahrgang dieses famosen Westhofener Sylvaners!<br />
Zukunfts-Sylvaner<br />
SILVANER | MAX. 1 FL. / KUNDE<br />
DRH018322 | 12,5% VOL. | 46,00 €/L | 34,50 €<br />
Der Name <strong>Keller</strong> steht seit langer Zeit vor allem für große Rieslinge und auch Pinot Noirs.<br />
Doch die Familie hat auch eine tiefe Verbundenheit zu neoklassischen Sorten wie Scheurebe<br />
oder Rieslaner und ebenfalls zum Silvaner, diesem rheinhessischen Klassiker, der bei<br />
den <strong>Keller</strong>s in traditioneller Schreibweise „Sylvaner“ heißt. Der Silvaner war über lange Zeit<br />
hinweg das Arbeitstier des rheinhessischen Weinbaus. Aus der einmal meistangebauten Rebsorte<br />
wurden allerdings meist einfachste Weine erzeugt, weshalb sie auch selten in qualitativ<br />
ambitionierteren Lagen zu finden war. Silvaner aber braucht, um standesgemäße Qualitäten<br />
erzeugen zu können, auch sehr gute Standorte. Einer davon ist die Parzelle „Dautensatz“ direkt<br />
unterhalb der Westhofener Abtserde. Dort stehen die Reben, die für diesen Westhofen<br />
Sylvaner von 2022 Verwendung gefunden haben. Ein Weinberg mit einer besonderen Bodenstruktur<br />
<strong>–</strong> roter und weißer Kalkboden, mal mit sehr viel, mal ohne Eisenanteil <strong>–</strong>, der direkt<br />
neben dem Weinberg von Julia <strong>Keller</strong>s Bruder Florian Fauth vom <strong>Weingut</strong> Seehof liegt. „Wie<br />
Bonnes-Mares terres rouges und terres blanches“ beschreibt Klaus Peter <strong>Keller</strong> diese Parzelle.<br />
Die Reben wurden dort Anfang der 1980er-Jahre gepflanzt, die jüngsten sind 38 Jahre alt.<br />
„Wir achten darauf, dass der Sylvaner nicht zu reif gelesen wird“, erläutert Felix <strong>Keller</strong> seinen<br />
Ansatz: „Ich will 12 bis 12,5 Vol.-%, nicht mehr beim Silvaner; denn er lebt von der Säure.“<br />
Der Wein wurde nach dem Vergären in Fässern von 700 Litern und im Edelstahl ausgebaut.<br />
Was Sie hier erwartet, ist feinster Silvaner, der sich eigentlich nur mit besten Village- oder<br />
Premier-Cru-Qualitäten aus dem Burgund oder von der Loire vergleichen lässt. Würze und<br />
Salz, Kräuter und Flechten, zerstoßenes Gestein und feinste Fruchtnoten von Birne, Quitte<br />
und Kapstachelbeere sind hier zu finden. Am Gaumen wirkt der Wein mundfüllend, auskleidend,<br />
seidig und sinnlich, gleichzeitig enorm würzig wegen des eisenhaltigen Bodens, der<br />
zudem eine großartige Spannung und Mineralität in den Wein gebracht hat. Alles ist dicht<br />
verwoben, griffig und mit großer Länge gesegnet. Das ist sicher einer der besten Ortswein-<br />
Silvaner, die Rheinhessen, ja ganz Deutschland zu bieten hat. Julia Harding MW empfindet<br />
das wohl auch so <strong>–</strong> bei Jancis Robinson gibt es für den Wein 17 von 20 Punkten!<br />
Ab sofort und bis weit über 2032 hinaus.<br />
Juli 2023<br />
27
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
SYLVANER „FEUERVOGEL“ TROCKEN, 2022<br />
Feuervogel 2022: Purer Heimatwein, mit den ältesten Reben!<br />
„Nicht genug, dass Klaus Peter <strong>Keller</strong> eine Reihe von Top-Lagen im Portfolio hat.<br />
Was er daraus macht (besonders der Sylvaner „Feuervogel“), ist noch einmal eine Klasse für sich.<br />
Chapeau!“ <strong>–</strong> Der Feinschmecker<br />
„Die besten Silvaner, wie der »Feuervogel« von <strong>Keller</strong>, der alle rheinhessischen Pendants mühelos<br />
überragt, fangen die Seele Rheinhessens ein, der Duft der Streuobstwiesen, die Weite des Horizonts,<br />
das Salz des Urmeers.“ <strong>–</strong> Gault&Millau<br />
„Die Weichen für Weltklasse Sylvaner sind längst gestellt.“ <strong>–</strong> Eckhard Kiefer (Vinum 11/2022)<br />
Igor Strawinskys „Feuervogel“ <strong>–</strong> ein magischer Vogel als Beschützer einer innigen Liebe gegen die<br />
Macht eines bösen Zauberers<br />
SILVANER | IN SUBSKRIPTION, AUSLIEFERUNG AB HERBST 2023 | MAX. 1 FL. / KUNDE<br />
DRH010122 | 72,00 €/L | 54,00 €<br />
Hätten Sie’s gewusst? Die ältesten Gesteine in Rheinhessen<br />
sind über 400 Millionen Jahre alt! Sie garantieren den unverwechselbaren<br />
mineralischen Charakter, die warmherzige<br />
Seele der großen Rheinweine.<br />
Alt, wenn auch bei weitem nicht so alt, ist die Silvanertradition<br />
in Rheinhessen. Vor 150 Jahren waren über 50 % der Anbaufläche<br />
mit der autochthonen Urrebe bepflanzt. Und so<br />
ist ein Schluck Silvaner stets ein Schluck gelebter Tradition!<br />
Im traditionellen Holzfass ausgebaut, in seiner betörenden<br />
Stilistik an noble Aligoté-Weißweine aus dem Burgund erinnernd,<br />
obwohl es sich doch um grundverschiedene Rebsorten<br />
handelt, steht der Silvaner „Feuervogel“ sinnbildlich<br />
für das Potenzial dieser Rebsorte. Auch haben beide Rebsorten<br />
eine vergleichbare Historie. So war es der Aligoté, der<br />
vor Generationen noch ebenso seinen festen Platz im Burgund<br />
hatte, bevor er vom Erfolg des Chardonnay zunehmend<br />
verdrängt wurde von den allerbesten Parzellen, und heute,<br />
auch wegen der oftmals nur zweitklassigen Lagen, eher ein<br />
Schattendasein fristet. Jedoch gibt es aktuell ein regelrechtes<br />
Revival, Spitzenbetriebe wie die Domaine d’Auvenay unter<br />
Führung von Lalou Bize-Leroy und einige andere schlaue<br />
Köpfe pflanzen ihn wieder in bestens geeigneten Top-Lagen<br />
und bringen parzellengenaue Füllungen heraus, um die Güte<br />
und Einzigartigkeit der Rebsorte zu veranschaulichen.<br />
SUBSKRIPTION<br />
Dem „Feuervogel“ kommt im Jahrgang 2022 wieder ein besonderes<br />
Leckerli zugute. Er beinhaltet das Réserve-Fass mit<br />
den alten Reben aus dem Kirchspiel (wir erinnern uns: Jener<br />
Wein wurde 2019 als Magnum auf der Auktion in Bad Kreuznach<br />
versteigert. „This is one of the finest Sylvaner I have<br />
tasted in my life“, so damals Stephan Reinhardt). Außerdem<br />
gehen hier auch Reben aus der Steingrube ein, wo die ältesten<br />
Silvaner-Reben Westhofens <strong>–</strong> bis zu 65 Jahre! <strong>–</strong> wurzeln.<br />
Dieser im Doppelstückfass ausgebaute Sylvaner. „Die Frische<br />
ist fast atemberaubend, aber die Tiefe des Geschmacks, auch<br />
wenn sie nicht leicht zu beschreiben ist, ist ein perfekter Kontrapunkt,<br />
nur ein Hauch von Ingwer.“ so Julia Harding MW<br />
(Jancis Robinson). In der Tat verzaubert der Feuervogel<br />
mit seiner leichten Rauchigkeit, der nochmals gegenüber<br />
dem Westhofener Sylvaner intensiveren und mineralischeren<br />
Aromatik, die ihm Fleisch für weitere Jahre der Reife<br />
beschert.<br />
Die Erträge sind niedrig (unter 30 hl/ha), was man an der<br />
ungemeinen Dichte dieses Weins merkt, dessen Reben auf<br />
Kalksteinfels und Muschelkalk stehen. Denken Sie sich diesen<br />
Silvaner bitte als Gegenstück zu manch kopflastigen<br />
Schwergewichten aus Franken, die mit Alkohol und viel Holz<br />
28
Muskeln suggerieren wollen, die dem Silvaner nur selten stehen.<br />
Beim „Feuervogel“ dreht sich alles primär um den puren<br />
Kalk! Klaus Peters Silvaner ist einem guten Riesling deutlich<br />
näher als dem typischen Silvaner. Er ist mineralisch, präzise<br />
und bei aller dichten Textur schlank. Sein feines Bouquet ist<br />
eine Ansammlung an eleganten Düften. Milde Nashi-Birnen,<br />
der würzig-grasige Duft von Hopfen, etwas weißer Pfeffer,<br />
Feuerstein und Pampelmuse, Kräuter und weiße Johannisbeeren,<br />
aber auch hefig anmutende Anklänge. Erst am Gaumen<br />
kommt die typische Erdigkeit der Rebsorte zur Geltung,<br />
auch zart nussige Aromen, die in einen feinen Schmelz und<br />
kräftigen Extrakt eingebunden sind. Welch geniale Kombination<br />
aus kalkigem, mineralischem grip, geradlinigem Zug<br />
und großer Frische und dann wiederum einer cremigen, weichen<br />
und dadurch ungemein verführerischen Textur. Streuobstwiesen<br />
prägen die Aromatik des saftigen Silvaners, der<br />
eine perfekte Vermählung aus altem Holzfass und nobler<br />
Frucht darstellt. Dieser feine Wein entblättert sich geradezu<br />
über Stunden und Tage. Ein Wein voller Seele, Kraft,<br />
Würze und Tiefsinn. Ein Silvaner zum Verlieben, der die<br />
rheinhessische Seele widerspiegelt. Ein prächtiger Bursche!<br />
Ein echter Heimatwein!<br />
PS: Vielleicht noch ein paar Worte zum Namen dieses Weltklasse-Weines.<br />
Klaus Peter ist begeistert von Strawinskys Ballett.<br />
Grazil öffnet der majestätische Feuervogel seine Flügel<br />
beim sinnenverwirrenden Tanz. Federleicht wirbelt er über<br />
die Bühne und bricht schließlich die Macht eines bösen Zauberers.<br />
Welch emotional berührendes Bild, das genau die singuläre<br />
Stilistik dieses Ur-Silvaners widerspiegelt, der, nach<br />
des Prinzen Kuss, wie „Phönix aus der Asche zum Höhenflug<br />
ansetzt“ (so Manfred Lüers treffende bildliche Beschreibung<br />
in Vivart) und somit als Demonstration steht für die Renaissance<br />
einer authentischen Rebsorte. „Manchmal muss<br />
etwas erst fast zugrunde gehen, damit es in neuem Glanz erstrahlen<br />
kann. Der Feuervogel ist solch ein Repräsentant der<br />
Erneuerung, des Lichts, der Wärme“ (Vivart). Und ein urwüchsiger,<br />
unverfälschter Terroirwein, ein wahrlich „Großes<br />
Gewächs“ von beseelten Menschen produziert, das seiner Region<br />
und seiner fast vergessenen Rebsorte „unüberschmeckbare“<br />
Stimme verleiht! Dieser Wein gehört in jeden ambitionierten<br />
<strong>Keller</strong>. Dieser große Wein enthebt sich wie ein Adler,<br />
der majestätisch hoch in die Lüfte steigt, den Fesseln seiner<br />
Rebsorte und erzählt frei von der Magie seines legendären<br />
Kalkstein-Terroirs.<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2040.<br />
Oder noch deutlich länger.<br />
© Axel Nixdorf<br />
#SYLVANER<br />
REVOLUTION<br />
Juli 2023<br />
29
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
30<br />
© Michael Hamann
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
Juli 2023<br />
31
RHEINHESSEN FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />
Ein kleiner<br />
Ausblick auf die<br />
VDP-Weinversteigerung<br />
in Bad Kreuznach:<br />
Im Herbst ist es wieder soweit, dann kommen Deutschlands<br />
größte Weine in Bad Kreuznach unter den Hammer. Die<br />
historische Versteigerung findet am Sonntag, den 17. September<br />
statt, und wir werden Sie wieder gewohnt einige Wochen<br />
im Voraus mit unserem Versteigerungs-<strong>Sondermailing</strong> über<br />
alle Weine im Detail informieren und für sie vor Ort Weine<br />
ersteigern. Zwei Projekte werden die <strong>Keller</strong>s dieses Jahr anstellen.<br />
Nur wer wirklich niedrige Erträge verschmerzen<br />
konnte, hat wirklich große Weine erzeugt. Die Kehrseite der<br />
Medaille sind winzige Mengen, die daher ausschließlich zur<br />
Versteigerung angeboten werden, wahre Weine der Superlative.<br />
Wir können nur so viel verraten: Erwarten Sie nichts<br />
weniger als das Beste!<br />
2022: Halbzeit in der Schubertslay<br />
HIPPING RIESLING KABINETT, 2022<br />
„A Kabinett that should make anyone who is<br />
sceptical about this style of Riesling realise they<br />
are as capable of greatness as dry or really sweet<br />
wines.“ <strong>–</strong> Julia Harding MW (Jancis Robinson)<br />
„Natürlich werden wir auch nie vergessen, als das englische<br />
Königshaus anfragte, ob wir den Wein zum diamantenen<br />
Thronjubiläum Ihrer Majestät Queen Elizabeth II. erzeugen<br />
wollen. Die Einladung in den Buckingham Palace zum Lunch<br />
folgte und die anschließende Privatführung durch den Palast<br />
und den königlichen Weinkeller werden wir nie vergessen!<br />
Deshalb hat es uns natürlich auch sehr getroffen, als uns zum<br />
Erntebeginn die Nachricht vom Tod der Queen erreichte.<br />
Sie freute sich immer aufrichtig über »ihren« Wein aus<br />
unserer Hipping-Parzelle, schrieb uns herzliche Briefe und<br />
begrüßte uns zusammen mit Prinz Philipp mit den Worten:<br />
„Und ihr bringt das gute Wetter aus Deutschland mit“, als<br />
in London gerade die Sonne hinter den Wolken hervorlugte<br />
und beide überzeugt schienen, dass dort, wo guter Wein<br />
wächst, wohl immer auch die Sonne strahlt.“, so Klaus Peter.<br />
Als Queen Elizabeth II vergangenen September starb, arbeitete<br />
Klaus Peter mit seiner Belegschaft gerade im Hipping. Er<br />
hat dieser Paradelage, die stets geniale trockene wie fruchtsüße<br />
Rieslinge hervorbringt, einen magischen Kabinett<br />
abgerungen, der als Hommage zur Versteigerung kommt!<br />
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DAS RARSTE VOM RAREN<br />
IN EINER KISTE (6 FLASCHEN):<br />
<strong>Weingut</strong> <strong>Keller</strong><br />
2 Flaschen Schubertslay Riesling Großes Gewächs 2022<br />
Halbzeit! „Die <strong>Keller</strong>s haben diesen Weinberg nur für weitere fünf Jahre gepachtet, aber<br />
da die Bewirtschaftung 2.500 Arbeitsstunden pro Jahr in Anspruch nimmt, alles von Hand<br />
gemacht wird, während der Ernte eine Seilwinde benutzt wird, um auf dem sehr rutschigen<br />
Hang sicher zu sein, und er nicht gerade vor ihrer Haustür liegt, wollen sie ihn nicht länger<br />
behalten, so großartig der Wein auch ist… Wie erreicht man eine solche Konzentration bei<br />
etwa 12,5 % Alkohol? Alte Reben, geringe Erträge, trockene Jahrgänge, <strong>Keller</strong>-Magie? Und<br />
natürlich sehr harte Arbeit in diesen gefährlich steilen Hängen!“ Nur 288 Liter dieses Elixirs<br />
konnten 2022 im Spitzenteil der Schubertslay (dem „Redoutsche“, einem kleinen Felsvorsprung<br />
mit bestens geschützten Reben) geerntet werden. Zum Vergleich: Im Debütjahrgang<br />
2018 war es fast die dreifache Menge! Doch von welch einzigartiger Qualität <strong>–</strong> selbst Klaus<br />
Peter spricht von einem der fünf besten trockenen <strong>Keller</strong>weine, die er jemals im <strong>Keller</strong> hatte!<br />
Jancis Robinson schreibt euphorisch: „The quintessence of Riesling“ und vergibt mit 19,5/20<br />
Punkten die unseres Wissens höchste Bewertung, die ein trockener Moselriesling jemals von<br />
ihr erhalten hat. Ein Wein für die Geschichtsbücher aus 120 Jahre alten wurzelechten Reben!<br />
19,5 PUNKTE<br />
Jancis Robinson<br />
2 Flaschen Pettenthal Riesling Großes Gewächs, 2021<br />
100 Punkte <strong>–</strong> James Suckling<br />
„Halten Sie Ihren Hut fest, denn dieser trockene Riesling ist gefährlich mineralisch…<br />
Ein atemberaubender Abgang, der auf Zehenspitzen in Richtung Unendlichkeit tanzt.“<br />
100 Punkte <strong>–</strong> Wineterminator<br />
„WT100 für Abtserde, Pettenthal und GMax. Man merkt diesen großartigen Weinen an,<br />
dass die <strong>Keller</strong>s ganz konsequent auf besser statt mehr setzen.“<br />
2 Flaschen Schubertslay Riesling Reserve, 2018<br />
© Michael Hamann<br />
Juli 2023<br />
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KELLER-MAILING 2023<br />
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