Standpunkt 563, 11. August 2023

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2 | Standpunkt der Wirtschaft VERANSTALTUNGEN 11. August 2023 TAG DER WIRTSCHAFT – Nach einer dreijährigen Pause findet am 23. November 2023 in der Basler St. Jakobshalle wieder ein Tag der Wirtschaft statt. Mit dem Konjukturforscher Jan-Egbert Sturm ist die Liste der Speakerinnen und Speaker nun komplett. Bereits auf der Liste stehen: Christoph Buser, Bundesrat Albert Rösti, Dr. David Bosshart, Beatrice Weder di Mauro und Cornelia Meyer. Ein weiterer klangvoller Name Die Liste der Speakerinnen und Speaker ist komplett: Jan-Egbert Sturm, Direktor der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, hat seine Teilnahme am Tag der Wirtschaft zugesagt. «Ich freue mich sehr über diese Zusage und bin auch stolz, dass mit ihm ein weiterer klangvoller Name an diesem Anlass zugegen sein wird», sagt Christoph Buser, Direktor der Wirschaftskammer Baselland. Professor und KOF-Direktor Sturm ist seit Oktober 2005 ordentlicher Professor für Angewandte Wirtschaftsforschung am Departement für Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC) der ETH Zürich und gleichzeitig Direktor der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Er ist Herausgeber des «European Journal of Political Economy» sowie Mitglied verschiedener Ausschüsse und Gremien in der Schweiz und im Ausland. Er studierte und promovierte an der Rijksuniversiteit Groningen. Von 2001 bis 2003 war er Abteilungsleiter des Bereichs Konjunktur und Finanzmärkte am Ifo Institut für Wirtschafts forschung in München und hatte eine Professur für Volkswirtschaftslehre, mit Schwerpunkt Makroökonomie und Geldpolitik, am Center for Economic Studies (CES) der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig- Maximilians-Universität München inne. 2003 wurde er zum Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Monetäre Ökonomik offener Volkswirtschaften der Universität Konstanz (D) berufen und übernahm damit gleichzeitig die Leitung des TWI – Thurgauer Wirtschaftsinstitut an Jan-Egbert Sturm, ordentlicher ETH-Professor für Angewandte Wirtschaftsforschung und Direktor der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH. Bild: zVg der Universität Konstanz in Kreuzlingen (CH). «Zurück in die Erfolgsspur» Der Tag der Wirtschaft steht für einen Anlass mit Top-Speakern, die das Publikum mit ihren Impuls- Referaten fesseln und begeistern. Die Gäste erhalten Informationen, Gedanken sowie Anregungen zu den Wirtschaftsthemen der Zeit und können rund um den Anlass ihr Netz- werk pflegen. Das Thema der Ausgabe 2023 lautet: «Zurück in die Erfolgsspur». Die Schweizer Wirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Nach der Pandemie, in einer Zeit des Wandels und der Umbrüche, sind die Herausforderungen für die Wirtschaft gross. Was müssen wir tun, damit wir auch in Zukunft erfolgreich unterwegs sind? Auf diese und andere Fragen gehen die Speakerinnen und Speaker ein. Im Vordergrund stehen die vier wichtigsten Standortfaktoren Fachkräfte und Arbeitsmarkt; Ökonomische Faktoren; Mobilität; Energie. Neben Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser treten diverse namhafte Speaker auf: Bundesrat Albert Rösti, Dr. David Bosshart (u.a. Bosshart & Partners, Präsident der Duttweiler Stiftung), Beatrice Weder di Mauro (u.a. Präsidentin JETZT TICKETS SICHERN Der Tag der Wirtschaft findet am Donnerstag, 23. November 2023, in der Basler St. Jakobs halle statt. 14.30–15.45 Uhr: Eintreffen Gäste 16.00–18.15 Uhr: Tag der Wirtschaft 18.15–20.00 Uhr: Apéro im Foyer Detaillierte Informationen zum Tag der Wirtschaft sind zu finden auf der Eventhomepage www.tag-der-wirtschaft.ch Die kostenlosen Tickets für den Tag der Wirtschaft gibt es hier: eventfrog.ch/tagderwirtschaft des CEPR, dem führenden europäischen Netzwerk akademischer Ökonomen, Professorin am IHEID in Genf) und Cornelia Meyer (Ökonomin, Energieexpertin und Unternehmensberaterin). Moderiert wird der Anlass wie gewohnt von Rainer Maria Salzgeber. Im Rahmen vom «Tag der Wirtschaft» findet auch die «Award Winning Ceremony» der Swiss Innovation Challenge (SIC) 2023 statt. Patrick Herr «KMU NETWORKING-GRILL» – Unternehmerinnen und Unternehmer, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik oder ganz einfach Freundinnen und Freunde treffen sich am 23. August zum «KMU Networking-Grill». Vorfreude auf den «KMU Networking-Grill» steigt Noch dauert es ein paar Tage bis zum «KMU Networking-Grill» im Garten des Hauses der Wirtschaft. Schon jetzt zeichnet sich aber ab, dass es ein erfolgreicher und gut besuchter Anlass sein wird – wie in den Jahren zuvor. Eingeladen zum spätsommerlichen Grillplausch hat die Wirtschaftskammer Baselland: «Nutzen Sie diesen Sommerabend für den kurzweiligen Austausch bei einem Bier oder einem guten Glas Wein und treffen Sie Unternehmerinnen und Unternehmer, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik oder ganz einfach Freundinnen und Freunde», heisst es in der Einladung. Goldpartner des «KMU Networking-Grills» 2023 ist die Securitas AG. Die Gäste werden mit dem feinsten Fleisch von der «Jenzer Fleisch Die Zahl von 400 Gästen für den «KMU Networking-Grill», wie hier auf dem Bild aus dem vergangenen Jahr, dürfte auch 2023 erreicht werden. Bild: Archiv/Uta Grütter + Feinkost AG» und einem Salatbuffet der hauseigenen Food-Bar «BOOST eat & drink» verwöhnt. Das Dessert wird von der Allianz Versicherung, Generalagentur Basel, gesponsert. Zu den Eventpartnern gehört auch die IWF AG. Der «KMU Networking-Grill» findet bereits zum dritten Mal im Garten des Hauses der Wirtschaft statt. Zuvor trafen sich die Gäste jeweils im Vorfeld des «Römerfests» in Augst zum Grillplausch. Reto Anklin «KMU Networking-Grill», Mittwoch, 23. August 2023, 18 bis 21.30 Uhr, Haus der Wirtschaft, Hardstrasse 1, Pratteln Der Anlass ist für geladene Gäste. Bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an: events@kmu.org. GOLDPARTNER EVENTPARTNER
11. August 2023 INTERVIEW Standpunkt der Wirtschaft | 3 BERUFSSCHAU – Die Baselbieter Berufsschau findet vom 15. bis 19. November erstmals in der St. Jakobshalle statt. Landrat Marc Scherrer, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter des Kompetenzzentrums Berufsbildung, sagt im Interview, wieso sich die Wirtschaftskammer dazu entschieden hat, bei der Berufsschau «so ziemlich alles zu erneuern». Alles neu und so gross wie noch nie Marc Scherrer (37) ist seit knapp einem Jahr stv. Direktor der Wirtschaftskammer und leitet das Kompetenzzentrum Berufsbildung. Er verantwortet die Baselbieter Berufsschau, die vom 15. bis 19. November erstmals in der St. Jakobshalle stattfindet. Es ist die grösste Berufsschau der Schweiz. Erwartet werden über 20 000 Besucherinnen und Besucher. Standpunkt: Herr Scherrer, in rund drei Monaten ist es soweit: Sind Sie mit den Vorbereitungen für die Berufsschau auf Kurs? Marc Scherrer: Die Projektplanung erstreckt sich über eine Zeitspanne von mehr als anderthalb Jahren; wir sind auf Kurs und weit fortgeschritten. Vor allem bin ich froh, dass seit einigen Wochen auch die Standplanung steht, diese ist immer eine hohe Hürde, die es zu überwinden gilt. Aber auch zum Ende kommen dann noch viele Details, die wir sauber einplanen müssen. Die Baselbieter Berufsschau ist die grösste ihrer Art in der Schweiz. Welches sind die wichtigsten Zahlen und Fakten rund um die Messe? Wir haben erstmals über 80 Ausstellungsstände, die reine Standfläche beträgt mehr als 3300 Quadratmeter und die ganze Fläche mit Catering und Vorplätzen, auf denen die Berufs schau stattfinden wird, beträgt rund 7000 Quadratmeter. Das ist schon eine Haus nummer! Es ist natürlich nur möglich, weil wir zum ersten Mal in der St. Jakobshalle sind. Die Projektplanung für die Berufsschau sei «auf Kurs und weit fortgeschritten», sagt Landrat Marc Scherrer, stv. Direktor der Wirtschaftskammer und Leiter Kompetenzzentrum Berufsbildung. Bild: zVg Neu ist nicht nur der Ausstellungsort, neu ist auch die Website. Was haben Sie im letzten Jahr sonst noch alles erneuert? Wir haben praktisch alles erneuert. «MIT DEM UMZUG IN DIE ST. JAKOBSHALLE WAR NATÜRLICH EIN NEUES SETTING GEFRAGT.» Was ist der Grund dafür? Mit dem Umzug in die St. Jakobshalle war natürlich ein neues Setting gefragt. Dann haben wir ein neues Mitarbeiterteam, viele neue Aussteller und ein wichtiger Faktor war auch die Digitalisierung. Die Website war veraltet und musste neu aufgesetzt werden. All dies hat dazu geführt, dass wir entschieden haben, so ziemlich alles zu erneuern. Neu ist auch das Rahmenprogramm, welches ihr auf die Beine gestellt habt. Was umfasst dieses alles? Wir starten am Mittwoch, 15. November, mit einer Eröffnungszeremonie. Am Donnerstagabend findet der Tag der Lernenden statt. Es werden hoffentlich ganz viele Lernende neben Gästen aus der Politik und einem Top-Speaker, dem «Spiegel»- Bestseller-Autor Rüdiger Maas, kommen. Er arbeitet am Institut für Generationenforschung in Augsburg und kennt die junge Generation wie kein anderer. Am Samstag gibt es dann die 1. Baselbieter Lehrstellentischmesse, an welcher Betriebe kostenlos ihren Betrieb direkt den Schülerinnen und Schülern vorstellen können – das Interesse seitens der Lehrbetriebe ist enorm. Wer sich für eine Lehre interessiert, hat zirka 200 Berufe zur Auswahl. An der Berufsschau gibt es über 80 Stände von Branchenverbänden und Unternehmen. Wie werden Schülerinnen und Schüler vorbereitet? Auch dies mussten wir neu denken. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft eine sogenannte Echo-Gruppe initiiert, der Lehrerinnen und Lehrer angehören. Die Echo-Gruppe hat ein umfassendes Dossier ausgearbeitet, das auf unserer Website aufgeschaltet ist. Lehrpersonen, die mit ihrer Klasse die Berufsschau besuchen, können sich so zusammen mit den Schülerinnen und Schülern umfassend auf den Besuch vorbereiten. Das Dossier hilft aber auch, während der Berufsschau gezielte Fragen zu stellen und zur Nachbearbeitung nach der Berufsschau. Neben der Lehrerschaft gehören auch die Eltern zu ihrer Zielgruppe. Wie wird diese Zielgruppe ins Boot genommen? Auch bei den Eltern haben wir uns einiges überlegt. Zu nennen gibt es zwei wesentliche Punkte. Zum einen das Magazin «BL Skills», welches die Schülerinnen und Schüler ihren Eltern zusammen mit einem Elternbrief abgeben, den diese unterzeichnet retournieren müssen. Zudem sind wir gerade daran, Videos von Eltern für Eltern zu kreieren. Sie sollen so informiert werden, wieso die Berufsschau wichtig ist und generell die Berufsfindungsphase ihrer Kinder. Erwähnen möchte ich auch noch ein Merkblatt für Eltern, welche die Berufs schau besuchen wollen. Sie finden es auf unserer Website. Was sind die Vorteile einer Berufslehre gegenüber einer Matura? Ich will nicht das eine gegen das andere ausspielen, beide Modelle haben ihre Berechtigung. Aber die Berufslehre ist meines Erachtens ein geniales Fundament, um den Einstieg in die Berufswelt zu finden. Mit einer Berufslehre ist man für die Zukunft optimal vorbereitet; man hat umfassende Karrieremöglichkeiten. In vielen Bereichen sogar noch bessere, wie wenn man sich für das Gymnasium entscheidet. Wieso ist Nachwuchs in Lehrberufen aus Ihrer Sicht so wichtig? Zu nennen ist sicher der Fachkräftemangel. Die Betriebe finden nur noch sehr schwer das richtige Personal. Darum ist es wichtig, dass politisch Druck erzeugt wird und das Schulsystem so eingestellt wird, dass für junge Leute Anreize geschaffen werden, eine Berufslehre zu absolvieren. Wird im Kanton Basel-Landschaft genug gemacht, um die Berufslehre attraktiver zu machen? Es wurden bereits verschiedene Massnahmen ergriffen, und die Zusammenarbeit mit dem Kanton verläuft konstruktiv und positiv. Dennoch haben wir unser Ziel noch nicht erreicht, weshalb weitere Anstrengungen unbedingt erforderlich sind. Wo müsste der Hebel noch angesetzt werden? Wir haben sicher noch einige politische Hausaufgaben zu machen und sollten generell die berufliche Orientierung in den Schulen überdenken. Es ist dringend erforderlich, dass die Berufsbildung in den Schulen wieder einen höheren Stellenwert bekommt. Ein weiteres Thema sind Praktikums- und Schnupperplätze, die heute nur sehr schwer zugänglich sind, weil es keine oder nur wenig Koordination gibt. Auch wir als Wirtschaftskammer sind gefordert, um unsere Aktionen auszuweiten und noch mehr zu tun, um die Berufsbildung zu stärken. Sie haben die Abteilung Berufsbildung zum Kompetenzzentrum Berufsbildung umbenennt. Warum das? Was bietet das Kompetenzzentrum? Der Entscheid fiel, um die Sichtbarkeit unserer Abteilung zu erhöhen. Wir haben dieses Jahr viele neue Programme initiiert und wollten die ganzen Massnahmen unter einem Namen bündeln. «ES IST DRINGEND ERFORDERLICH, DASS DIE BERUFSBILDUNG IN DEN SCHULEN WIEDER EINEN HÖHEREN STELLENWERT BEKOMMT.» Es geht auch darum, dass wir bei der Zielgruppe mit einem Brand ankommen. Das Kompetenzzentrum Berufsbildung umfasst sehr viel. Wir besuchen alle Baselbieter Sekundarschulen, wir haben das Programm «Karriere mit Berufsmatur», das Programm «Wirtschaft trifft Schule», wir führen regelmässig Anlässe durch, wie der «Tag der Lernenden», organisieren die Berufsschau, haben letztes Jahr mit «BL Skills» ein neues Magazin zur Berufsbildung lanciert und vieles mehr. All das vereint sich zusammen mit dem Lehrbetriebsverbund unter dem Label Kompetenzzentrum Berufsbildung. Sie haben die regelmässigen Besuche an Sekundarschulen vorhin erwähnt. Wie kommt das bei der Schüler- und Lehrerschaft an? Sehr gut. Wir wurden regelrecht mit Anfragen überrannt und haben allein in diesem Jahr bereits 16 Schulbesuche durchgeführt. Die Schwierigkeit ist ein wenig, über alle drei Leistungszüge ein spannendes Programm abzubilden. Wir lernen aber stetig dazu und probieren unser Angebot anzupassen und zu erweitern, dies auch immer im Austausch mit dem Kanton und den Lehrpersonen. So ist etwa im Verlauf des Jahres auch das Angebot eines Knigge-Kurses dazugekommen. Gibt es noch andere Schwerpunkte? Eventuell auch politische? In Bezug auf die berufliche Orientierung habe ich vor den Sommerferien drei Vorstösse im Landrat eingereicht, die allesamt überwiesen wurden. Weitere Vorstösse sind in Planung. Im Hinblick aufs nächste Jahr werden wir den Fokus noch verstärkter auf die Eltern legen, um sie noch besser zu erreichen. Im Haus der Wirtschaft soll dereinst ein «Erlebnisraum Berufsbildung» entstehen. Können Sie da schon etwas Konkretes verraten? Wir wollen einen Ort schaffen, wo sich junge Leute auf eine sehr moderne Art digital über die Berufsbildung informieren können. Zusammen mit den Branchenverbänden wollen wir ein Angebot schaffen, wo die Schüler direkt vor Ort aus erster Hand informiert werden. Ziel ist es, dass dieses Angebot bis in rund einem Jahr steht. Interview: Adrian Jäggi
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